+++ Presseinformation +++ Cotonea steigt aus Bündnis für nachhaltige Textilien aus Als Reaktion auf den Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch gründete Bundesentwicklungsminister Müller 2014 das Bündnis für nachhaltige Textilien. Mit großem Aufwand wurden Textilhersteller umworben, sich dem Bündnis anzuschließen, mit dem Ziel, soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der Textillieferkette zu erreichen. Heute gehören ihm etwa 150 Unternehmen, Verbände, NGOs usw. an. Insbesondere kleinere Textilhersteller wurden anfangs hofiert, um von deren Transparenz und Erfahrung zu profitieren. Fazit nach vier Jahren Mitgliedschaft: Die im Leitfaden „Wir sind auf dem Weg“ formulierten ökologischen und sozialen Standards erfüllt Cotonea schon lange zu 100 Prozent. Diese Roadmap eignet sich für große Unternehmen, für Cotonea ist die jährliche Dokumentation erreichter Verbesserungen schlicht überflüssig. Bempflingen, 28. Mai 2018. „Der Dokumentationsaufwand ist für kleinere Unternehmen nicht zu leisten“, ärgert sich der Geschäftsführende Gesellschafter von Cotonea, Roland Stelzer. „Allein damit kann man eine Halbtagskraft beschäftigen. Wir haben keine eigene Compliance-Abteilung wie die Großen.“ Zunächst gab das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die Zusage, kleinen Unternehmen und Verbänden diesen Aufwand, wenigstens teilweise, zu erstatten. Geschehen ist nichts. Es ist aber nicht allein dieser Umstand, der Roland Stelzer ärgert. Bei jeder zu treffenden Entscheidung fallen die Forderungen der kleinen, oft sehr engagierten Textilhersteller „unter den Tisch“, weshalb diese eine Quote gefordert haben, mit der ihre Belange berücksichtigt werden. Dem wurde zwar zugestimmt – geschehen ist auch hier nichts. „Ich sehe nicht ein, dass nur die großen Unternehmen entscheidungsrelevant sind. Das führt dazu, dass wirklich nachhaltige Vorschläge, die vielleicht mehr Aufwand und Kosten erfordern, nicht aufgegriffen werden.“