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Kunst & Kultur

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Mobiles Leben

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Neues aus dem Musiktheater

„Rico, Oscar und die Tieferschatten“ Premiere am 22. Oktober, ab 8 Jahre „Stadt der Arbeit“ Uraufführung auf den 8. Oktober verschoben Ballett #EMBRACEYOURSELF – Premiere begeistert gefeiert

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Foto: © Bettina Stöß

Mit #EMBRACEYOURSELF ist die MiR Dance Company eindrücklich unter großem Jubel in die neue Saison gestartet. Auf „Stadt der Arbeit“, das musiktheatralische Projekt des erfolgreichen und äußerst profilierten Regisseurs Volker Lösch mit Gelsenkirchener Bürger*innen, darf man gespannt sein. „Curlev River“, die Produktion in der benachbarten Georgskirche begeisterte das Publikum derart, dass es einen Zusatztermin gab – weitere wären wünschenswert. „Rico, Oskar und die Tieferschatten“, das wohl erfolgreichste Kinder- und Jugendbuch der letzten Jahre, kommt „in einer musikalischen Version für Puppen“ ins Kleine Haus.

Die Choreograph*innen der MiR Dance Company verdeutlichten die Spannungen dieser Zeit in # EMBRACEYOURSELF mittels intensivierender Bilder, Wiederholungen und Ausdrucksformen in sechs höchst unterschiedlichen Arbeiten. Wie kann man sich nach Krisen wieder aufrichten, wie einen Platz im „neuen Normal“ finden? Geschmeidig wie eine Raubkatze, die durch den Dschungel schleicht oder auf Zehenspitzen im Gleichschritt? Wie findet man aus der Verwirrung wieder zu sich selbst zurück?

Die Antworten der Choreographie-Pionier*innen im Kleinen Haus waren höchst inspirierend. „Stadt der Arbeit“ konnte Coronatest-bedingt (es gab unter den Laiendarstellern – 15 Menschen mit 15 Biografien aus Gelsenkirchen – einen symptomlos-positiven Fall) leider erst nach einer zweiwöchigen Quarantäne am 8. Oktober starten. Regisseur Volker Lösch betont, dass politische Inhalte nur transportiert werden und anregen können, wenn sie unterhalten und Spaß machen. Er bezieht immer wieder Laiendarstellern „aus dem richtigen Leben“ in die Produktionen mit ein, hier in GE sind es „Arbeitslose“. Im Deutschlandfunk Kultur gab er am 25. September zu dieser Uraufführung sehr erhellende Auskünfte: „Das Schuldargument, das behauptet: Wenn ich arbeitslos bin, bin ich selber schuld daran – setzt voraus, dass alle die gleichen Chancen des Marktzugangs und des Eigentumserwerbs haben.“ Das allerdings sei nicht nur durch internationale Studien „reichlich widerlegt“ worden, sondern auch von den Biografien der Menschen, mit denen er für seine Inszenierung „Stadt der Arbeit“ in Gelsenkirchen gesprochen habe. „Das Können und die Begabungen all dieser Menschen werden nicht abgerufen.“ Der eigentliche Skandal sei nämlich, dass man Millionen Menschen abhängt, „die bereit sind, die wollen, die können – für die man aber keine Verwendung findet.“ Tiefschürfende Einsichten, auf deren unterhaltsame Umsetzung (Autor: Ulf Schmidt, Musikalische Leitung: Michael Wilhelmi) man bei den acht Vorstellungen bis zum 1. November gespannt sein darf!

Der Meisterkurs mit der weltberühmten Sopranistin Helen Donath und ihrem Ehemann, dem Dirigenten und Pianisten Klaus Donath, gibt wieder jungen Sänger*innen und Korrepetitor*innen des Opernstudios NRW die Chance, an ihrem Repertoire zu feilen. Die Ergebnisse können Sie im Kleinen Haus beim Abschlusskonzert des Meisterkurses am 17. Oktober genießen. „Rico, Oskar und die Tieferschatten“, geschrieben von Autor Andreas Steinhöfel, liefert die Grundlage für diese Theaterfassung von Felicitas Loewe. Zwei „Jungs“, der „tiefbegabte“ 10-jährige Rico und der hochbegabte Oskar heften sich in Berlin-Kreuzberg an die Spuren des Kindesentführers „Mister 2000“. Doch eines Tages verschwindet auch Oskar urplötzlich… Wie dieses Abenteuer endet, erfahren Sie mit ihren Kindern/Enkeln/Nichten/Neffen oder Schülern an 19 Terminen bis zum 26.12.21.

Was noch? Am 30. Oktober feiert das MiR zwei Premieren: „Orpheus in der Unterwelt“, die Operette von Jaques Offenbach um 19.30 Uhr im Großen Haus und „Adam & Eve“, der Tanzabend von Roy Assaf und Liliana Barros um 15 Uhr im Kleinen Haus (Neun Vorstellungen bis 13.3.22). Für alle Termine gilt die 3G-Regel. Mehr Informationen finden Sie unter https://musiktheater-im-revier.de/ [RRK]

Seine Heimat ist das Meer …

100% BUER-Kolumne von Andre Makus, rund um den Schlager

Er begleitet seit Generation das Publikum. Seine Lieder und Filme sind Kult. Im September ist Freddy Quinn stolze 90 Jahre alt geworden. Quinns melancholische Lieder, die meist vom Meer, der weiten Welt und von Abschied, Einsamkeit und Fernweh handeln, fanden in der Nachkriegszeit in Deutschland ein breites Publikum. Seine unter anderem von Bert Kaempfert, Lotar Olias, Ernst Bader und James Last komponierten und produzierten Seemannsballaden trug er in tiefem Bariton vor. Mit Titeln wie „Heimweh“, „Heimatlos“, „Der Legionär“, „Die Gitarre und das Meer“, „Unter fremden Sternen“, „La Paloma“ und „Junge, komm bald wieder“ hatte Quinn zwischen 1956 und 1966 sechs Nummer-1-Hits in den bundesdeutschen Charts. Er verkaufte über 60 Millionen Tonträger und zählt neben Udo Jürgens und Peter Alexander zu den erfolgreichsten Schlagerstars in Deutschland und Österreich. Er wurde zum ersten bundesdeutschen Schallplattenmillionär. 1963 hatte sich sein Vermögen bereits versechsfacht. Auch seine Kinofilme waren legendär

und echte Kassenschlager. Ich erinnere mich noch ganz genau, wenn in den späten 1980er Jahren am Sonntag Freddy Quinn’s Filme liefen, dann waren alle vor dem Fernseher. Klassiker wie „Heimatlos“, „Freddy, die Gitarre und das Meer“ oder „Freddy unter fremden Sternen“ aus den späten 1960er Jahren waren immer noch gerne gesehen. Und ähnlich wie bei den „Heintje“- Filmen machten die in den Filmen gesungen Lieder die Hits. Der Film produzierten Seemannsballaden trug er in tiefem „Die Gitarre und das Meer“ wurde 1959 mit einem Bambi Bariton vor. Mit Titeln wie „Heimweh“, „Heimat- als erfolgreichster Film des Jahres ausgezeichnet. 1960, 1961, los“, „Der Legionär“, „Die Gitarre und das Meer“, 1962 und 1963 erhielt Freddy Quinn den Goldenen, 1964 „Unter fremden Sternen“, „La Paloma“ und den Silbernen und 1965 den Bronzenen Bravo Otto. Für seine „Junge, komm bald wieder“ hatte Quinn Verdienste um die Verbreitung deutschen Liedgutes in aller zwischen 1956 und 1966 sechs Num- Welt erhielt Freddy Quinn 1984 von Bundespräsident Karl mer-1-Hits in den bundesdeutschen Carstens den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland 1. Klasse. Quinn hat in seiner Karriere alles erreicht, was sich ein Künstler nur wünschen kann. Seit vielen Jahrzehnten lebt er in der Hansestadt Hamburg und trägt zu ihr eine enge Verbundenheit. Liveauftritte auf Bühnen und im TV gibt es von Freddy Quinn leider nicht mehr. Aber ganz nach seinem Lied wünschen sich viele Fans „Junge, komm bald wieder“! Schallplattenmillionär. 1963 hatte sich Euer Andre Makus sein Vermögen bereits versechsfacht. www.andremakus.com • Folgt mir auch auf Auch seine Kinofilme waren legendär Facebook, Instagram und Twitter @ AndreMakus

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