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BRANCHENTALK live
MARKETING-AUFHÄNGER ODER TREND DER ZUKUNFT:
Für Kritiker sind Green Events und Green Meetings ein Konstrukt findiger Marketer, das oftmals lediglich die Kosten einer Veranstaltung nach oben treibt. Auf der anderen Seite setzen auch in Österreich immer mehr Eventmanager bereits heute auf die nachhaltige Abwicklung ihrer Veranstaltungen –und sehen darin einen der wichtigsten Trends im Eventbusiness der Zukunft. Messe & Event, Österreichs 1. Fachmagazin für Messebusiness, Erlebnismarketing und Meetings will den brennendsten Fragen rund um die „grüne“ Eventkultur auf den Grund gehen. Im Rahmen des 9. Messe & Event BRANCHENTALK live diskutieren führende Expertinnen und Experten gemeinsam mit dem Publikum über das Thema „Was ist dran am Hype rund um Green Events und Green Meetings?
„Ohne Grün keine Zukunft für Events“: Diese These stellten 2011 die Autoren des Handbuchs „Event der Zukunft“ auf. Die Publikation aus Österreich wurde vom Fachverband Freizeit- und Sportbetriebe in der Wirtschaftskammer in Auftrag gegeben und von zahlreichen Partnern aus der Branche unterstützt. Das Team rund um Harry Gatterer vom Zukunftsinstitut identifizierte darin sechs Thesen, die die Eventlandschaft in Zukunft maßgeblich prägen werden –darunter eben der Weg hin zu einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft. Grüne Gedanken, die uns im privaten Leben allerorts begegnen, greifen auch im Bereich von Events und Meetings immer stärker. Wie sehr der Mensch die natürlichen Ressourcen unseres Planeten überbeansprucht, wird durch den ökologischen Fußabdruck sichtbar. Wäre die bioproduktive Fläche der Welt gerecht verteilt, stünden jedem Menschen rund 1,4 Hektar zu. Die Österreicher brauchen derzeit im Schnitt rund 5,3 Hektar, um ihren Bedarf zu decken. Das funktioniert aber nur, weil drei Viertel der Menschheit heute in bescheidensten Verhältnissen leben oder sogar hungern müssen und die Österreicher zum wohlhabenden Viertel der Weltbevölkerung zählen. Würde die gesamte Bevölkerung der Erde so leben wie wir, wären drei Planeten von der Qualität der Erde notwendig, um den Bedarf zu decken. Das Austrian Convention Bureau (ACB) hat errechnet, dass jeder Kongressteilnehmer in unserem Land pro Tag 3,5 kg Restmüll und 5,5 kg Papiermüll verursacht. Bei 1,4 Millionen Teilnehmern an Veranstaltungen in Österreich im Jahr 2013 (Quelle: meeting industry report austria 2013) wird die Dimension der Problemstellung deutlich. Mit 52,3 % waren dabei die Kongresse das aufkommenstärkste Segment. Das österreichische Umweltzeichen „Green Meetings“ und „Green Events“ steht für erhöhte Energieeffizienz, Abfallvermeidung und umweltschonende An- und Abreise der Gäste. Außerdem zählen die regionale Wertschöpfung und die soziale Verantwortung zu weiteren zentralen Aspekten. Zertifizierbar sind aber nicht nur die Veranstaltungen selbst, sondern auch Locations und Zulieferbetriebe. Messe & Event will als 1. Österreichisches Fachmagazin für Messebusiness, Erlebnismarketing und Meetings den Weg hin zu einer grüneren Eventwirtschaft im Lande weiter ebnen. In den vergangenen Ausgaben sowie in diesem Heft präsentieren wir die Grün-Pioniere quer durch unser Land. Dabei zeigt sich eines ganz deutlich –die grüne Welle hat Österreich längst erfasst. Aber es gibt auch viel zu tun am Weg in Richtung einer durchgängig nachhaltigen Event- und Meetingwirtschaft. Eine Studie von XING EVENTS –dem ehemals unter der Marke Amiando bekannten Online-Ticketing- und PromotionTool –aus dem Jahr 2013 wirft einen Blick auf den Veranstaltungsmarkt unseres Nachbarn Deutschland. Dabei zeigte sich, dass neben Zeit und Geld vor allem fehlendes Knowhow Veranstalter daran hindert, ihren Event unter nachhaltigen Gesichtspunkten zu organisieren. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit den Aussagen führender Branchenexperten in Österreich, wie die nächsten Seiten beweisen. Denn Green Events und Green Meetings müssen auch in den Köpfen der Veranstalter und Besucher stattfinden. Dazu wollen wir mit dem Messe & Event BRANCHENTALK live unseren Beitrag leisten und stellen daher die Frage: „Marketing-Aufhänger oder Trend der Zukunft: Was ist dran am Hype rund um Green Events und Green Meetings?“ Ich freue mich auf eine spannende Diskussion und Ihren Input. Schreiben Sie mir Ihre Gedanken an c.berndl@messe-event.at und arbeiten wir gemeinsam an einer grüneren Zukunft für Meetings, Events und Messen in Österreich.
Herzlichst, Christoph Berndl, Chefredakteur Messe & Event Chefredakteur Messe & Event Magazin
Messe & Event: Bietet Wien alle Voraussetzungen, um den Eurovision Song Contest 2015 als Green Event auszurichten ? Pius Strobl: Die Stadt Wien mit ihrem hervorragenden öffentlichen Verkehrsnetz, dem neuen Hauptbahnhof etc. bietet sehr viele Möglichkeiten, die in anderen Städten so nicht vorhanden wären. Und die Wiener Stadthalle wird gemeinsam mit dem ORF und dem ESC-Team intensiv daran arbeiten, dass der Eurovision Song Contest 2015 ein zertifizierter „Green Event“ wird und wir gemeinsam damit auch eine europäische Benchmark errichten …
Welche besonderen Herausforderung erwarten Sie im Zusammenhang mit der Organisation? Alle Details zu beschreiben, überschreitet Ihre Platzmöglichkeiten … Der Eurovision Song Contest ist in vielerlei Hinsicht eine große Herausforderung – neun Events mit Publikum (drei Live-Shows und je zwei Proben) in der Wiener Stadthalle mit an die 100.000 Besucher/innen, 40 internationale Delegationen und mehr als 100 Kamerateams aus ganz Europa, rund 1.500 internationale Journalisten für fast zwei Wochen in der Stadt, insgesamt über 3.000 offizielle Gäste, und und und. Das alles mit besonderen Sicherheitsanforderungen und -vorkehrungen. Dazu eine Fülle von Side-Events quer durch Österreich, Public Viewings in jedem Bundesland – Sie sehen, es gibt jede Menge Herausforderungen.
Könnte der Green-Gedanke auch zum inhaltlichen Aufhänger für ESC 2015 in Wien werden? Auf jeden Fall passt der Green-Gedanke hervorragend zu unserem „Building-Bridges“- Slogan und wird ein wichtiger Aspekt beim Gesamtprojekt ESC 15 sein. Aus meiner Sicht legen wir damit international für die bedeutendste europäische Fernsehmarke die Latte für künftige Jahre ziemlich hoch. Der ESC als „Green Event“ wäre jedenfalls eine Premiere – und damit transportieren wir auch in die Welt, dass Österreich eines der wenigen Länder ist, in denen ein „Green Event“ in dieser Dimension überhaupt möglich ist.
Wie wichtig ist Ihnen persönlich das Thema nachhaltige Eventorganisation? Die Festlegung von Herrn Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, dass es ein „Green Event“ werden soll, wenn das innerhalb der internationalen technischen und logistischen Vorgaben für die Produktion möglich ist, war eine Hauptmotivation für mich, diesen Job als Eventmanager des ESC anzunehmen – daraus können Sie ableiten, wie persönlich wichtig es mir ist, neue und absolut sinnvolle Wege zu gehen. Der Umstand trifft sich auch sehr mit der grundsätzlichen inhaltlichen Lebenshaltung meiner Frau und auch meiner. Und: wer hat in seinem Leben als Eventmanager schon die Gelegenheit, nicht nur „once in my life“ als Verantwortlicher zu organisieren, sondern dazu auch noch die wichtigste europäische Fernsehmarke auf eine neue inhaltliche Ebene zu heben? www.eurovision-austria.com
Pius Strobl, ORF-Eventmanager Eurovision Contest 2015: Der ESC 15 als Green Event wäre eine besondere Premiere
Regina Preslmair, Ministerium für ein lebenswertes Österreich: Durchgängig grüne Eventwirtschaft? Davon wage ich noch nicht zu träumen.
Messe & Event: Sind Green Events bereits flächendeckend in der heimischen Veranstaltungsbranche angekommen? Regina Preslmair: Mit Ausnahme des Bundeslandes Burgenland sind wir tatsächlich schon flächendeckend angekommen. Sie finden in jedem Bundesland kompetente Veranstalter und Locations, die ihren Green Event für sie organisieren können. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass überall nur mehr Green Events durchgeführt werden. Aber es gibt in ganz Österreich keinen organisatorischen Grund mehr, eine Veranstaltung nicht nachhaltig zertifizieren zu lassen. Man muss nur wollen!
Wie hoch ist derzeit jener Anteil an Veranstaltungen, die als Green Event in Österreich stattfinden? Bei den Events sind wir da sicher noch im Promillebereich, wenn man die Vielzahl an kleinen regionalen Kultur- und Sportveranstaltungen sowie die Brauchtumsfeste mitzählt. Etwas anders sieht es da schon in der Meetingsbranche aus, wo tatsächlich immer mehr Kongresse und Tagungen als Green Meeting organisiert werden, sodass das Thema schon in der täglichen Realität der Meetings-Planer angekommen ist. War es 2011, im ersten Jahr, wo Green Meetings breiter umgesetzt wurden, noch eines von 740 Meetings, die laut Österreichischer Tagungsstatistik als Green Meeting durchgeführt wurde, so war es 2013 bereits eines von 155 Meetings, das nachweislich die Vorgaben eines Green Meeting einhielt. Dabei reichte das Spektrum von kleinen Firmentagungen bis zu großen internationalen Kongressen – denn grün veranstalten kann man in jeder Größenordnung!
Wo liegen die größten Herausforderungen auf dem Weg zu einer durchgängig grünen Eventwirtschaft? Von einer durchgängig grünen Eventwirtschaft wage ich leider noch nicht zu träumen. Was wir realistischerweise erwarten können, ist, dass sich möglichst viele nachhaltige Elemente in der breiten Praxis der Branche etablieren. Die größte Herausforderung bei Green Events liegt meiner Meinung nach darin, alle Beteiligten davon zu überzeugen, dass es Sinn macht, eine Veranstaltung als Green Event zu organisieren und die Mitarbeiter von Anfang an einzubinden. Wenn da nicht gemeinsam an einem Strang gezogen wird, macht man sich das Leben wirklich schwer – aber nicht nur bei Green Events.
Was kann ein Gütesiegel, wie das Österreichische Umweltzeichen, zur Verbreitung beitragen? Eines der Ziele des österreichischen Umweltzeichens ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen und der gesamten Branche zu zeigen, was alles in der Eventbranche ökologisch und ökonomisch Sinn macht. Zertifizierte Veranstaltungen werden daher immer eher eine gewisse Vorreiterrolle einnehmen und besonders engagierte Unter
nehmen und Organisationen ansprechen. Sie können und sollen für diesen Weiterentwicklungsprozess der Gesamtbranche als Katalysatoren dienen. Argumenten dafür, was alles nicht geht, kann so ein Gegenpol gegenübergestellt werden, was alles tatsächlich schon geht! Und es geht gut, wie uns die vielen erfolgreichen Green Events der letzten Jahre zeigen: 275 zertifizierte Green Meetings und 64 zertifizierte Green Events beweisen die Umsetzbarkeit vernünftiger ökologischer Kriterien in der Eventplanung und überzeugen durch ihr stimmiges ökologisches Gesamtkonzept oder auch durch interessante nachhaltige Schwerpunktsetzungen.
Messe & Event: Das Congress Centrum Alpbach hat als erstes Kongresszentrum Österreichs die Green Globe Zertifizierung erhalten. Was ist das Besondere an dieser Zertifizierung? Georg Hechenblaikner: Green Globe ist das erste weltweite Programm zur Zertifizierung und Leistungsverbesserung, das speziell für die Reise- und Tourismusindustrie entwickelt wurde. Durch eine Kooperation mit dem EVVC (Europäischer Verband der VeranstaltungsCentren) wurde ein spezielles Zertifizierungsverfahren zum Thema Nachhaltigkeit für Veranstaltungshäuser entwickelt. Mit der Green Globe Zertifizierung werden derzeit mehr als 200 Kriterien evaluiert. Dadurch ergeben sich für das Congress Centrum Alpbach wertvolle Synergiepotentiale in Richtung Österreichisches Umweltzeichen für Green Meetings.
Welche Rolle spielte das Europäische Forum Alpbach auf dem Weg zur nachhaltigen Veranstaltungsorganisation in Ihrem Haus? Das Europäische Forum Alpbach wurde im Jahr 2014 zum fünften Mal in Serie mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Green Meetings zertifiziert. Es war von Beginn an eines unserer Hauptziele, dass wir unseren größten und wichtigsten Kunden für das Green Meeting Projekt als Partner gewinnen. Umso mehr hat es uns gefreut, dass man seitens des Veranstalters relativ rasch bereit war, mit uns gemeinsam die Weichen in Richtung Green Meeting Zertifizierung zu stellen. Das Europäische Forum Alpbach hat aufgrund der Größe der Veranstaltung auch sofort die Relevanz, Glaubwürdigkeit und das Potential des gesamten Projekts auf stärkere Beine gestellt.
Wie reagieren Kunden, wenn sie mit dem Thema Green Event konfrontiert werden? Wo sehen Kritiker die größten Hürden? In Alpbach reagieren Kunden durchwegs sehr positiv, da das Bergdorf Alpbach, das Congress Centrum Alpbach und unser Green Meeting Konzept sehr schlüssig aufeinander abgestimmt sind. Kritiker
Georg Hechenblaikner, Geschäftsführer Alpbach Tourismus GmbH Congress Centrum Alpbach und Sprecher des Austrian Convention Bureau (ACB) Kritiker fürchten Arbeitsaufwand und Kosten der Zertifizierung
fürchten in erster Linie einen zu hohen Arbeitsaufwand bei der Zertifizierung und höhere Kosten bei der Bestellung, z. B. im Bereich der Gastronomie. Beides können wir schnell entkräften, da unsere Projektleiterinnen und Projektleiter mittlerweile sehr viel Erfahrung einbringen und damit den Aufwand der Kunden so gering wie möglich halten können. Die hohe Produktqualität beim Catering im Congress Centrum Alpbach, zu einem durchwegs attraktiven Preis, entkräftet auch dieses Argument. Letztlich muss der Kunde aber eine Zusammenarbeit im Kontext einer Green Meeting Zertifizierung auch wirklich selbst wollen, da man hier nur gemeinsam erfolgreich sein kann.
Georg Tappeiner, Österreichisches Ökologie Institut 50 % der Events werden in den nächsten Jahren green
Messe & Event: Werden in Zukunft alle Events green? Georg Tappeiner: Gesichert ist, dass künftig immer mehr Events green sein werden und wir in den nächsten Jahren die 50-Prozent-Marke überschreiten werden. Dazu beitragen werden neben der zunehmenden Sensibilisierung der EventbesucherInnen, der Sponsoren und Veranstalter auch entsprechende Vorgaben im Bereich der Veranstaltungsgesetzgebungen bzw. Förderbestimmungen der öffentlichen Hand. Gleichzeitig gibt es monatlich wachsende Zahlen an Produzenten und Dienstleistern, die sich im Thema Green Events professionalisieren. haben wir in Österreich als einzigem europäischen Land gemeinsam mit der Veranstaltungsbranche mit dem Umweltzeichen für Green Events ein von der öffentlichen Hand getragenes Zertifizierungssystem für Veranstaltungen entwickelt. Die Folge davon sind eine jährlich stark ansteigende Anzahl an umweltzeichen-zertifizierten Veranstaltungen und daneben eine Vielzahl an Events, die in einzelnen Bereichen GreenEvent-Maßnahmen setzen. Nicht umsonst berichten mir beispielsweise deutsche Veranstalter oder Agenturen davon, dass sie uns um das Umweltzeichen als Qualitätssiegel beneiden.
Wie „Green“ ist die heimische Eventlandschaft im internationalen Vergleich? Seit der österreichischen EU-Präsidentschaft im Jahr 2006 hat die heimische Eventlandschaft eine internationale Vorreiterrolle. So haben wir bereits damals die erste europäische Fachkonferenz zum Thema Green Events veranstaltet. Ebenso Was entgegnen Sie Eventmachern, die meinen, dass ein Green Event nur die Kosten für eine Veranstaltung nach oben treibt? Ich berichte ihnen von vielen unterschiedlichen Events, die als Green Event durchgeführt wurden und zeige ihnen auf, wie Green Events den Imagefaktor eines Events und seine ErlebnisquaInserate.Medianet_180x130_mit.Rahmen_Oktober_Pfade.pdf 1 02.10.14 11:03
lität für die BesucherInnen erhöhen. Ebenso kann ich darstellen, welche Themenbereiche kostenneutral auf „green“ umgestellt werden können – und das ist die Mehrzahl der relevanten Bereiche – oder sogar zu Kosteneinsparungen führen und welche möglicherweise die Kosten nach oben treiben könnten. Entscheidend ist in jedem Fall eine professionelle Eventplanung mit frühest möglicher Berücksichtigung des Green-Event-Themas.
Wie sieht der einfachste Weg für einen Veranstalter aus, um sich dem Thema Green Event anzunähern? Ganz einfach – er versucht einen ersten Event entlang der Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens auszurichten – und dies sinnvollerweise mit Unterstützung von erfahrenen Partnern, wie Umweltzeichenlizenznehmern, Umweltzeichencaterern etc.
www.ecology.at
Messe & Event: Was ist die Idee hinter der Veranstaltung „Goodball – Kicken für den guten Zweck“ und wie wurde daraus ein ÖkoEvent? Mary Broadcast & Stefanie Schlögl: Goodball organisiert unter dem Motto „Kicken & Konzerte für Kohle“ seit 2009 einmal jährlich ein Fußballbenefizturnier mit anschließenden Konzerten am Wiener Sportclub-Platz. Das Besondere an Goodball ist, dass die Teams im Turnier um den Reinerlös der Veranstaltung kicken. Es spielen Teams karitativer Einrichtungen (z.B. Integrationshaus) und private Teams, die für eine selbst ausgewählte Organisation auf den Rasen gehen. Neben der sportlichen Leistung zählen auch Fairplay, Fanclubperformance und kreative Dressen der Teams, die von einer Promi-Jury bewertet werden. Aus dieser Promi-Jury kam im Jahr 2011 auch der Anstoß, beim damals ersten „Sportlich zur Nachhaltigkeit“-Wettbewerb des Lebensministeriums mitzumachen. Es war FALTERKolumnist Peter Iwaniewicz, der uns damals auf den Gedanken brachte, einzureichen. Beim Ausfüllen der Checkliste für die Einreichung ist uns eigentlich erst richtig bewusst geworden, was wir schon alles machen, aber auch welche Möglichkeiten es gibt, noch mehr auf die Nachhaltigkeit unserer Veranstaltungsausrichtung zu achten. Es folgte dann die erste ÖkoEvent-Zertifizierung durch die Stadt Wien im Jahr 2012. Im Jahr 2013 wurden wir dann tatsächlich auch Gesamtsieger des Wettbewerbs „Sportlich zur Nachhaltigkeit“.
Das fragen wir uns natürlich auch, weil wenn wir es schaffen – und wir sind eine relativ kleine Gruppe ausschließlich ehrenamtlicher OrganisatorInnen –, dann können es auch viele andere schaffen! Aber man muss schon sagen, dass die Ausrichtung eines Green Events gewisse zusätzliche Ressourcen erfordert, da einfach viele Aspekte der Veranstaltungsorganisation wie beispielsweise die Auswahl einer Druckerei, die Suche nach eine Veranstaltung nachhaltig ausrichten kann, überwiegt. Vor allem, wenn man dafür – wie in unserem Fall – auch noch ausgezeichnet wurde. Insgesamt ist es aber eine Sache des gemeinsamen Wollens des Organisationsteams und einfach auch eine Frage der Kreativität.
Welcher Green Event hat Sie persönlich am stärksten inspiriert bzw. begeistert? Bei der Preisverleihung des Wettbewerbs „Sportlich zur Nachhaltigkeit“ im Jahr 2013 sind wir auf die Veranstaltung „24 Stunden Biken für den Klimaschutz“ der Ökoregion Kaindorf aufmerksam geworden. Die Präsentation der Maßnahmen war einfach beeindruckend, da von der Grundidee der Veranstaltung bis ins kleinste Detail wie den Inhalten
Mary Broadcast und Stefanie Schlögl, Organisatorinnen des ÖkoEvents „Goodball –Kicken für den guten Zweck“ Green Events erfordern zusätzliche Ressourcen
nachhaltigen Give-aways etc. einerseits Zeit und andererseits oftmals auch mehr Geld kosten. Hier steht man vor allem im Benefizbereich vor einem praktisch nicht zu lösenden Zielkonflikt: Erhöhung des Reinerlöses und somit Gutes tun für Andere vs. Achten auf einen ressourcenschonende Ausrichtung der Veranstaltung. Unserer Erfahrung nach ist es aber so, dass sehr schnell die Freude darüber, dass man der Goodie-Bags für die Teilnehmenden durchgängig an die Nachhaltigkeit der Veranstaltung gedacht wurde. Auch was GLOBAL 2000 beim Tomorrow-Festival umsetzt, ist für uns beeindruckend. Ein großes Festival auszurichten ist eine Challenge, wenn man es dann noch schafft, Müllsammelpässe, Mülljetons, Waste Guides und eine gemeinsame Anreise mit Fahrrädern zu organisieren, dann verdient das wirklich großen Respekt! www.goodball.at
Konrad Friedrich, Eventmanager European Congress of Radiology (ECR) Internationale Events sind Herausforderung für Nachhaltigkeit
Messe & Event: Mit mehr als 20.000 TeilnehmerInnen aus rund 100 Ländern zählt der „European Congress of Radiology“ in Wien zu den größten Medizinkongressen Europas und findet als Green Event statt. Wie kam es zu der Idee? Konrad Friedrich: Als PCO tragen wir die moralische Verantwortung, alle Veranstaltungen, die wir organisieren, nachhaltiger und weniger umweltschädlich zu gestalten. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass laut neuerer Studien ein(e) TeilnehmerIn eines Kongresses durchschnittlich pro Tag 3,5 kg Restmüll, 5,5 kg Papiermüll und 204 kg CO 2 verursacht und 151 Liter Wasser verbraucht. Ressourcen sparen, Müll vermeiden bzw. trennen und die Wiederverwendbarkeit, das Recycling sowie der Verzicht auf Unnötiges stehen dabei im Vordergrund unserer Bemühungen. Bei diesen Bemühungen binden wir TeilnehmerInnen wie AusstellerInnen in gleichem Maße ein.
Messe & Event: Was waren zu Beginn die größten Bedenken und Herausforderungen bei der Umsetzung? Das größte Bedenken war sicherlich die Frage, ob sich ein Kongress dieser Dimension überhaupt als Green Meeting zertifizieren kann/ darf. Schließlich reisen weit mehr als 80 Prozent unserer TeilnehmerInnen aus mehr als 130 Ländern mit dem Flugzeug an. Ein Umstand, der leider unveränderbar ist. Weitere Bedenken betrafen die Akzeptanz der TeilnehmerInnen sowie der AusstellerInnen, da die Zertifizierung als Green Meeting ja auch Konsequenzen für diese beiden Gruppen zur Folge hat. Die nicht unerheblichen Mehrkosten durch die Auswahl speziellen Papiers für unsere Druckwerte, die Anmietung von Gebinden zur Mülltrennung bzw. von Müllinseln, Verzicht auf PET, Alu, etc. waren ebenfalls nicht unerheblich. Dazu kommt der administrative Mehraufwand, schließlich muss sich auch jemand um die Einhaltung der Kriterien kümmern, das Thema an TeilnehmerInnen und AusstellerInnen kommunizieren etc.
Messe & Event: Green Events sollten auch von den Besuchern inhaltlich mitgetragen werden. Wie sieht das bei den Kongress-TeilnehmerInnen des ESR aus? Für AusstellerInnen geht es um • Verzicht von Einweggetränkeverpackungen als Give-Aways • nur Mehrweggeschirr, keine Dosen, keine Kaffeemaschinen mit Kapselsystem • (gewünschte) Mülltrennung bei Auf-/ Abbau (Nachsortierung durch Saubermacher) und während der Veranstaltung • gewünschte Wiederverwendung von Rollups, Deko, Druckwerken etc.
Die TeilnehmerInnen betreffen die Bereiche • Mülltrennung • Taschen sollen wiederverwendet werden • Empfehlung, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen • Abgabe der Badges • weniger Druckwerke • Online-Streaming • Gedrucktes Programm nur mehr auf Wunsch
Messe & Event: Wo liegen aus Ihrer Sicht die Grenzen bei der Realisation einer Großveranstaltung im Rahmen der Richtlinien für Green Events? Eine Großveranstaltung wie der ECR wird immer Ressourcen verbrauchen. Wir benötigen für die fünf Tage so viel Strom wie eine Kleinstadt. Das ist nur bedingt zu ändern. Allerdings kann auf Ökostrom umgestellt werden, was das Austria Center Wien auch 2014 getan hat. Auch die Anreise mit dem Flugzeug wird nicht zu ändern sein. Wir streamen allerdings seit 2013 den gesamten Kongress gratis live ins WWW. Jeder, der Interesse hat, kann sich das wissenschaftliche Programm des Kongresses ohne Kosten im Internet ansehen. Auch ist die Mülltrennung vor Ort aus Platzgründen nicht möglich, weshalb wir nachträglich Mülltrennung betreiben. Trotz erhöhter Kommunikation des Themas „Green Meeting“ liegt es letztlich in der Eigenverantwortung der AusstellerInnen bzw. der TeilnehmerInnen, ob diese mitziehen oder eben nicht.
Die öffentliche Anreise und der Verzicht auf das Taxi ist ebenfalls persönliche Entscheidung der TeilnehmerInnen. Wir für unseren Teil versuchen für das Thema Green Meeting zu sensibilisieren. Leider waren auch die Wiener Linien nicht besonders kooperativ, deutlich reduzierte Tickets für die Zeitdauer unseres Kongresses anzubieten. www.myesr.org
Christine Opitz, Green Expertin der Event Company Opitz & Hasil Gedanken der Nachhaltigkeit sind nicht neu
Messe & Event: Sie gelten als eine der Green-Pionierinnen in Österreich. Warum waren Sie von Anfang an dabei? Christine Opitz: Es war für mich immer selbstverständlich, ressourcenschonend zu agieren. Ich denke, dies ist auch ein natürliches und gesundes Verhalten einer Führungskraft. Daher war es mir vom Start der Initiative des Lebensministeriums weg ein Anliegen, die Nachhaltigkeit in unserem Handeln zu stärken und zu unterstützen. Weiters ging es auch um eine Bündelung der Kräfte und Kompetenzen.
Sind Green Events mehr als nur ein guter MarketingAufhänger, der Veranstaltungen ein grünes Mascherl umhängt? Gedanken der Nachhaltigkeit sind nicht neu. Bereits im 17. Jahrhundert gab es die ersten Bestrebungen in der Forstwirtschaft, nachhaltiges Handeln einzubringen. Vieles davon ist für uns heute so selbstverständlich, dass wir darüber gar nicht mehr nachdenken. Green Event ist in der Zwischenzeit mehr als eine Philosophie. Die Eventbranche war und ist hier in Europa nur ein starker Treiber (neben Lebensmittelindustrie, Druckereiwesen & Energie als Beispiele). In der Zwischenzeit hat auch die Markenwelt die Stärke von nachhaltigem Handeln entdeckt. Daher könnte man das Ganze auch umdrehen und sagen, „als das Marketing bei seinen Stakeholdern den Gedanken der gesellschaftlichen Verantwortung aufkommen sah, nahm man ihn in die Marketingstrategie auf, um die Marken zu stärken.“
Hand aufs Herz – wie flächendeckend sind Green Events bereits in der Eventbranche angekommen? Im Vergleich zur jährlichen Gesamtzahl der stattfindenden Tagungen, Kongresse und Events ist der Prozentsatz natürlich noch eher klein. Man kann aber eine ständig steigende Anzahl von Lizenznehmern und von umgesetzten Events beobachten. Es gibt auch Bereiche in der Eventwirtschaft, die einen höheren Anteil von Green Events haben, wie z.B. die Kongresswirtschaft. Dies erklärt sich daraus, dass die Kriterien von den Trägerorganisationen in hohem Zeitaufwand mit Partnern aus der Wirtschaft (z.B. ACB) weiterentwickelt wurden. So waren Tagungen & Kongresse die ersten, die zertifiziert werden konnten, und die große Bandbreite von Events ist erst seit dem Frühjahr 2013 möglich. Im Hintergrund wird mit der I.M. Austria gerade an den Kriterien für einen Grünen Messestand gearbeitet.
Wie müsste sich das Thema weiterentwickeln, um die Akzeptanz auch auf Kundenseite auf eine breitere Basis zu stellen? Von Chic zu State of the Art – Bereitschaft, sich einzulassen und auf der einen Seite zu erkennen, welche Möglichkeiten wir haben, „etwas zu verändern“, und dies auch noch mit sehr viel Spaß. Denn wann immer ich gewohnte Pfade verlasse, ergeben sich meist völlig neue Sichtweisen, Ansätze und Umsetzungen. Schauen wir uns an, welchen Spaß in der Zwischenzeit das Thema Reund Upcycling bringt. Ganze Künstlerbewegungen sind daraus entstanden und auch im privaten Bereich gibt es kaum noch jemanden, in dessen Umfeld nicht aus verbrauchtem Material oder Müll Gebrauchsgegenstände zu einer neuen Nutzung geführt werden (Kaffeeverpackungen zu Einkaufstaschen, Nespresso-Kapseln zu Schmuck, Platinen zu Wanduhren u.v.m.
Sie haben die Event Company Opitz & Hasil jetzt an die jüngere Generation übergeben. Ist dort das Feuer für Green schon voll entfacht? Für die neuen Inhaber, Thomas Kenyeri & Lukas Schütz, war es selbstverständlich, die Green-Initiative weiter auszubauen. So wurden neben der Agentur jetzt auch das Catering und am Betriebsstandort das Event-Restaurant mit den Umweltzeichen zertifiziert. Es macht auch sehr viel Spaß zu sehen, wie mit der neuen Generation neue Formate entstehen. Etwa der Green Brunch im Wiener Burggarten, ein Picknick mit Nachhaltigkeitscharakter, wo die Gäste unter traditioneller, regionaler oder veganer Speisenlinie wählen konnten. Die Idee wurde so gut angenommen, dass wir leider nach 200 Zusagen einigen Besuchern absagen mussten. Aber auch die unterschiedlichen Anlassformen zeigen, dass die ECOH am richtigen Weg ist. So nutzte z.B. ein Gast das Picknick als Geburtstagsfeier der anderen Art. Ich sah auf den Decken – die selbstverständlich eine Wiederverwendung finden – nur fröhliche Gesichter. www.event-company.at
Catering mit regionalen Produkten ist spannend
Irene Ströck, Geschäftsführerin Bäckerei Ströck Nachhaltigkeit spielt in unserem Unternehmen eine zentrale Rolle
Messe & Event: Ströck setzt bei seinen Produkten auf eine Ursprungsgarantie. Was steckt genau dahinter? Irene Ströck: Ströck wurde 1970 von Johann Ströck gegründet und 1977 von den Brüdern Gerhard und Robert Ströck übernommen. Seitdem entwickelten sie unter höchsten Qualitätsansprüchen den Familienbetrieb kontinuierlich weiter. Heute backen in zwei Backstuben im 22. Wiener Bezirk tagtäglich die Ströck-Bäckermeister nach den Grundsätzen handwerklicher Fertigung. Die sorgfältige Herstellung von Backwaren, wie sie bei Ströck erfolgt, erfordert neben dieser Behutsamkeit aber auch umfassende Rohstoffkenntnisse, Erfahrung und viel Zeit. Denn um die optimale Teigkonsistenz in der Backstube zu erhalten, greift die Handwerksbäckerei sowohl im biologischen, als auch im konventionellen Sortiment auf bewährte Herstellungsweisen und lange Teigreife zurück. Ströck setzt auf echtes Bäckerhandwerk: 100% österreichisches Getreide, regionale Rohstoffe und traditionelle Rezepturen ohne künstliche Zusatzstoffe.
Wie wichtig ist das Thema nachhaltiger Genuss für Ströck? Bio-Produkte sowie Nachhaltigkeits-Themen und bewusste Ernährung haben nach wie vor einen zentralen Stellenwert in unserem Unternehmen. Wir setzen seit vielen Jahren auf Regionalität und backen sowohl im konventionellen als auch im Bio-Bereich ausschließlich mit Mehl aus 100 Prozent österreichischem Getreide. Die Schwerpunkte Regionalität und österreichische Qualität tragen in vielerlei Hinsicht zur Stärkung der heimischen Wirtschaft bei, schonen die Umwelt sowie unsere Ressourcen, und lassen das Vertrauen der Konsumenten in unser Unternehmen stetig wachsen. Durch die Verknüpfung von Lebensmitteln mit ihrem regionalen Ursprung und der traditionellen Produktionsweise machen wir den Zusammenhang zwischen Kulturlandschaft und Lebensmittelproduktion transparent und nachvollziehbar. Der Bio-Anteil im Ströck-Backwarensortiment liegt bei über einem Viertel der gesamten Backwarenherstellung. Das Bio-Angebot wird kontinuierlich erweitert und bietet auch beispielsweise mit der „Bewusst für mich“-Produktlinie maßgeschneiderten Genuss für Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder besonderen Ernährungsbedürfnissen – zum Beispiel ohne Zusatz von Backhefe, Weizen oder Laktose.
Welche Rolle wird Ihrer Meinung nach das Thema Green im Catering Bereich spielen? Das Thema „Green“ wird in allen Unternehmensbereichen immer wichtiger. Das fängt damit an, dass Ströck bei allen Brot- und Kleingebäcksorten verstärkt auf ursprüngliche Rezepturen ohne Zusatzstoffe wie Emulgatoren oder Konservierungsmittel setzt, und hört dabei auf, dass unsere KundInnen seit dem Jahr 2012 nicht mit Plastiksackerln, sondern mit Papier- und wiederverwendbaren Stoffsackerln aus der Bäckerei gehen. Von Beginn an hat die Handwerksbäckerei Ströck die Genussregion Österreich unterstützt und kauft Zutaten bewusst regional ein, weil regionaltypische Lebensmittel nicht nur Genuss bedeuten, sondern auch Identität und Zugehörigkeit. Zudem tragen regionale Lebensmittel dazu bei, die heimische Wirtschaft zu stärken, die Wertschöpfung in Österreichs Regionen zu sichern und die Transportwege so kurz wie möglich zu halten. www.stroeck.at
Messe & Event: Green Events zeichnen sich auch durch Caterings mit regionalen Produkten aus. Merken Sie das bereits an einer verstärkten Nachfrage? Margareta Reichsthaler: Die Menschen haben heute ein wirklich ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein. Sie wollen wissen, was sie essen, woher es kommt und wie es produziert wurde. Caterings, die mit Produkten der GENUSS REGION ÖSTERREICH arbeiten, berichten uns von einer verstärkten Nachfrage der KundInnen. Was früher ein Trend war, wird von den KonsumentInnen heute vorausgesetzt und unsere ProduzentInnen können mit ihren qualitativ hochwertigen Lebensmitteln genau diese Wünsche befriedigen.
Wie wichtig ist der heimische Veranstaltungsmarkt derzeit für Ihre Mitglieder? Die GENUSS REGION ÖSTERREICH machen natürlich nicht nur die Lebensmittel aus. Auch Feste, Veranstaltungen und traditionelle Bräuche zählen dazu. Das ganze Jahr über gibt es Veranstaltungen in den GenussRegionen, von denen auch die ProduzentInnen der GENUSS REGION ÖSTERREICH ein wichtiger Teil sind. Denn was wäre ein Fest ohne gutes Essen?
Welche Chancen sehen Sie in Zukunft durch Green Events für die ProduzentInnen aus den österreichischen GenussRegionen? In Österreich gibt es 119 GenussRegionen, die
vom Bodensee bis zum Neusiedler See eine ausgesprochen breite Palette an regionalen Köstlichkeiten bieten. Unsere ProduzentInnen schaffen einen Brückenschlag zwischen Tradition und Ursprung sowie Innovation und zeitgemäßer Kulinarik. Sie entwickeln ihre Produkte immer weiter und ermöglichen so, dass auch ein Catering mit rein regionalen Erzeugnissen spannend sein kann. www.genuss-region.at
Vom modernen Loft bis zum gediegenen Setting: Das Studio 44 der Österreichischen Lotterien bietet den passenden Rahmen. Das Team des Hauses realisiert aber nicht nur eindrucksvolle Events, sondern hat dabei stets auch die Umwelt im Blick. Dem gesamten Team sind ressourcenschonende Veranstaltungen ein besonderes Anliegen.
Ursula Hüttner, Geschäftsführung Studio 44 Wir sprechen unsere Kunden gezielt auf Green-Events an
Messe & Event: Wie wichtig ist das Thema Green Events für das Studio 44? Ursula Hüttner: Das Studio 44 der Österreichischen Lotterien ist Teil eines Unternehmens, das sich sehr stark mit einem verantwortungsvollen Umgang mit seinen Geschäftsfeldern und Kunden beschäftigt. Das gilt natürlich auch für uns. Aus unserer jahrelangen Erfahrung als Eventlocation ist es allen unseren MitarbeiterInnen auch ein persönliches Anliegen, einen möglichst ressourcenschonenden Veranstaltungsbetrieb zu führen. Vor genau zwei Jahren haben wir das Österreichische Umweltzeichen verliehen bekommen. Aber wir befinden uns auch weiterhin in einem ständigen Lernprozess – Green Events werden ja nicht nur für uns, sondern vor allem auch für unsere Kunden immer wichtiger.
Messe & Event: Wie entwickelt sich die Kundennachfrage in diesem Bereich? Ursula Hüttner: Im Augenblick beträgt der Anteil der Green Events ca. 10 Prozent aller Veranstaltungen, Tendenz steigend. Wir sprechen Kunden gezielt auf einen Green Event an, wenn wir das Gefühl haben, dass es passt. Es gibt derzeit noch relativ wenig Wissen über die Möglichkeiten von Green Events bzw. Meetings und wir betreiben somit aktiv Bewusstseinsbildung.
Messe & Event: Sind Sie auch mit kritischen Stimmen zum Thema konfrontiert? Ursula Hüttner: Eher im Gegenteil, viele Interessenten und Kunden reagieren sehr neugierig auf das Angebot eines Green Events. Manche fürchten allerdings einen erhöhten Aufwand oder Mehrkosten aus der Durchführung eines Green Events. Dabei geht es auch um Vertrauen. Kunden, die bereits Veranstaltungen bei uns durchgeführt haben, vertrauen uns natürlich eher, dass ein Green Event für sie eine gute Sache ist. Andererseits symbolisiert auch das Österreichische Umweltzeichen Vertrauen in unsere Veranstaltungsumsetzungen.
Messe & Event: Halten Sie eine Zertifizierung – etwa mit dem Österreichischen Umweltzeichen – für wesentlich, um bestimmte Veranstaltungen ins Haus holen zu können bzw. wird von Kunden bei der Buchung aktiv danach gefragt? Ursula Hüttner: Kunden, die sich schon im Vorfeld entschieden haben, einen Green Event zu machen, werden sich auch an entsprechende Partner wenden. Das Österreichische Umweltzeichen ist dabei eine wichtige Orientierungsmarke, in die auch entsprechendes Vertrauen gesetzt wird. Und somit auch in uns.
Messe & Event: Werden Green Events aus Ihrer Sicht in Zukunft noch wichtiger werden und wenn ja, warum? Ursula Hüttner: Ja, weil generell in jedem Bereich Nachhaltigkeits-Themen wie Ressourcenschonung, Fairness und Regionalität etc. an Bedeutung gewinnen. Der Veranstaltungsbereich kann sich da nicht ausnehmen. Jeder Kunde, der seinen CSRAuftrag ernst nimmt, wird vernünftigerweise auch im Veranstaltungsbereich keine Ausnahme machen. Und wir als Studio 44 werden selbstverständlich weiterhin Bewusstseinsbildung betreiben, indem wir Kunden entsprechend beraten und über die Vorteile nachhaltiger Veranstaltungen informieren. www.studio44.at