Magazin der CVP Schweiz; die Politik, Ausgabe 7 2016

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DIE

POLITIK LA POLITIQUE  LA POLITICA Ausgabe 7, Mai 2016 / Numéro 7, mai 2016

CHF 5.–

Zeitung der CVP Schweiz Le journal du PDC suisse

www.cvp.ch / www.pdc.ch


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Impressum

DIE POLITIK  LA POLITIQUE  LA POLITICA

Inhalt Sommaire  3 Editorial   4–6 Neuer Präsident CVP Schweiz  Nouveau président du PDC suisse  7–15 Abstimmungen Votations Votazioni 16–17 Regierungsrat  Conseil d’Etat 18–21 Abstimmungen Votations Votazioni 22 Delegiertenversammlung  Assemblée des délégué 23 Sommerparteitag  Congrès estival 24–25 Vereinigungen und Kantone 26–27 Bundeskanzlei  Chancellerie fédérale 28–30 Hintergrund 31 Tribune libre  Agenda

Herausgeberin / Verlag CVP Schweiz, Klaraweg 6, Postfach, 3001 Bern

Editeur PDC suisse, Klaraweg 6, case postale, 3001 Berne

Redaktionsadresse CVP Schweiz, DIE POLITIK Klaraweg 6, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 357 33 33, Fax 031 352 24 30 kommunikation@cvp.ch, www.cvp.ch

Adresse de la rédaction PDC suisse, LA POLITIQUE Klaraweg 6, case postale, 3001 Berne Tél. 031 357 33 33, fax 031 352 24 30 kommunikation@cvp.ch, www.pdc.ch

Redaktion Béatrice Wertli, Thomas Jauch, Laura Curau, Michaël Girod, Sarah McGrath-Fogal

Rédaction Béatrice Wertli, Thomas Jauch, Laura Curau, Michaël Girod, Sarah McGrath-Fogal

Gestaltung und Layout Sparn Druck + Verlag AG, Floriana Barman Brüelstrasse 37, 4312 Magden Tel. 061 845 80 60, info@sparndruck.ch www.sparndruck.ch

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Nächste Ausgabe Mai 2016

Prochain numéro Mai 2016

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Editorial

DIE POLITIK  LA POLITIQUE  LA POLITICA

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Liebe CVP-Familie Sehr geehrte Damen und Herren

Chère famille PDC, Mesdames, Messieurs,

Mit überwältigender Zustimmung wählten mich die schweizerischen Delegierten zum neuen Parteipräsidenten der CVP Schweiz. Für das ausgesprochene Vertrauen danke ich von ganzem Herzen.

Ich freue mich auf eine intensive, spannende Zeit als Parteipräsident und baue darauf, dass Sie unsere Partei weiterhin unterstützen.

C’est à une forte majorité que les délégués suisses m’ont élu nouveau Président du PDC Suisse. Je tiens avant tout à vous remercier du fond du cœur pour la confiance que vous m’avez ainsi témoignée. C’est avec une grande joie que je débute ce mandat passionnant et que je reprends les fonctions de Christophe Darbellay, mon prédécesseur à ce poste. Je profite de cette opportunité pour le remercier pour son excellent travail au cours des dix dernières années, en conférant à la direction du PDC une continuité tout à fait bénéfique pour le parti. Christophe Darbellay a en outre marqué sa présidence en étant de tous les débats, en agissant en véritable vecteur d’initiative, et surtout, en permettant une amélioration marquée de la capacité du PDC à faire campagne. Sous sa direction, nous sommes ainsi parvenus à lancer avec succès deux initiatives populaires. Le PDC place encore et toujours l’humain, les valeurs et la liberté au cœur même de sa politique. Le PDC se considère comme le parti de la famille et poursuivra son engagement au profit de la famille et de la classe moyenne. Notre parti se veut fédéraliste, varié et solidaire. Nous poursuivrons la défense de la sécurité et de la liberté et devrons surmonter les enjeux colossaux issus de la migration. Sous ma présidence, aucune modification ne sera initiée en termes de contenus: le PDC a trouvé sa position en tant que parti centriste leader en Suisse et n’a aucun adversaire politique dans le segment du centre. Cependant, le parti se doit d’accroître son influence. La poursuite du succès de la Suisse passe par un parti centriste fort. Le PDC est ce parti fort! Seul un parti centriste fort peut réconcilier les opposants et garantir une majorité. Sans le PDC, plus aucun parti n’est en mesure de bâtir des ponts entre les formations politiques. Et c’est exactement cette capacité qui a fait de la Suisse ce qu’elle est aujourd’hui: un des pays les plus prospères du monde. Je me réjouis à l’idée de moments intenses et passionnants en tant que Président du parti et compte sur vous pour soutenir encore le PDC.

Herzlicher Gruss

Cordiales salutations

Gerhard Pfister Parteipräsident CVP Schweiz Nationalrat (ZG)

Gerhard Pfister Président du parti PDC Suisse Conseil national (ZG)

Ich trete dieses spannende Amt mit grosser Freude an und übernehme meine neue Aufgabe umgehend von meinem Vorgänger Christophe Darbellay. An dieser Stelle danke ich Christophe Darbellay für seine sehr gute Arbeit in den vergangenen zehn Jahren. Er hat Kontinuität in die Führung der CVP gebracht, was der Partei sehr gut getan hat. Zudem hat er keine Debatte gescheut, hat Impulse gesetzt, und – nicht zuletzt – die Kampagnenfähigkeit der CVP markant verbessert. Unter seiner Führung haben wir zwei Initiativen erfolgreich lancieren können. Die CVP setzt den Menschen, die Werte und die Freiheit weiterhin ins Zentrum ihrer Politik. Sie ist die Familienpartei und wird sich weiterhin für Familie und Mittelstand stark machen. Unsere Partei ist föderalistisch, vielfältig, solidarisch. Wir werden Sicherheit und Freiheit verteidigen und die enormen Herausforderungen der Migration bewältigen müssen. Inhaltlich wird sich unter meinem Präsidium nicht viel ändern: Die CVP hat ihre Position als führende Zentrumspartei der Schweiz gefunden und ist in der politischen Mitte konkurrenzlos. Die CVP muss aber ihren Einfluss verstärken. Die Schweiz wird nur dann ihren Erfolg beibehalten, wenn sie eine starke Zentrumspartei hat, und das ist die CVP. Nur eine starke Zentrumspartei kann die Gegensätze versöhnen und Mehrheiten sichern. Ohne CVP gibt es keine Partei mehr, die Brücken baut. Genau diese Fähigkeit hat die Schweiz zu dem gemacht, was sie heute ist: eines der erfolgreichsten Länder der Welt.


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Neuer Präsident CVP Schweiz

Die CVP bleibt die führende Zentrumspartei Mit Freude durfte ich vor wenigen Wochen das Amt des Präsidenten der CVP Schweiz von meinem Vorgänger Christophe Darbellay übernehmen und antreten. Dies, nachdem mich die schweizerischen Delegierten in Winterthur mit grosser Zustimmung gewählt haben. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich. Die CVP hat ihre Position als führende Zentrumspartei der Schweiz gefunden und ist in der politischen Mitte konkurrenzlos. Eine Kurs­ änderung wird es unter meinem Präsidium nicht geben. Die CVP kann aber nicht nur, sie muss sogar ihren Einfluss verstärken. Nur eine starke Zen­ trumspartei kann die Gegensätze versöhnen. In anderen Worten: Damit die Schweiz ein Erfolgsmodell bleibt, braucht es ein starkes Zentrum, braucht es eine starke CVP. Der Erfolg der Schweiz, ihre Freiheit, Sicherheit, und ihr Wohlstand werden nur dann weiterhin erhalten bleiben, wenn es weiterhin eine starke christ-

überzeugt ist, dass die CVP nötig ist für die Schweiz, der muss für die Erhöhung der Wählerstärke kämpfen. Es wird anspruchsvoll sein, den anhaltenden Abwärtstrend umzukehren. Wir alle werden dafür kämpfen müssen – vom Appenzell bis nach Zürich, von Genf bis ins Tessin. In die Kantone habe ich starkes Vertrauen. Als Präsident werde ich alles tun, was der CVP den Erfolg bringt. Das wird nicht eine Sache von Monaten, sondern von Jahren sein. Alle bisherigen Präsidenten haben es ebenfalls mit grosser Anstrengung versucht. Man schafft es nie allein, sondern nur mit Menschen, welche die CVP überzeugen kann und welche andere Menschen von der CVP überzeugen können. In den kantonalen Exekutiven sind wir mit 40 Regierungsrätinnen und Regierungsräten gut unterwegs. Ich habe Vertrauen in die gute Arbeit der Kantone. Jetzt müssen wir aber wieder bei den nationalen Parlamentswahlen gewinnen, denn dort zeigt sich die Kraft einer Partei

Wer wie ich fundamental davon überzeugt ist, dass die CVP nötig ist für die Schweiz, der muss für die Erhöhung der Wählerstärke kämpfen. lich-demokratische Partei gibt. Es braucht unsere Partei, die für Freiheit, Verantwortung, Föderalismus und Solidarität einsteht. Nur die CVP verteidigt die abendländischen Werte, die unser Land prägten. Für diese Werte werde ich mich als Präsident einsetzen. Natürlich bedeutet Präsident zu sein einen Rollenwechsel für mich persönlich. Einen Kurswechsel der Partei wird es aber nicht geben, die CVP bleibt im Zentrum. Kampf für höhere Wähleranteile Präsident der CVP zu sein ist eine grosse Herausforderung. Und genau deshalb ist dieses Amt für mich besonders reizvoll. Denn wer wie ich fundamental davon

und darauf müssen wir nun unser Hauptaugenmerk legen. Wenn aber jemand wüsste, wie es ginge, dieses «Gewinnen», dann hätten wir es schon gemacht. In anderen Worten: Es ist ein Prozess, denn wir alle gemeinsam angehen müssen. Ich rufe Sie alle dazu auf, an diesem Prozess teilzunehmen, denn Inputs sind auf allen Ebenen willkommen. CVP2025 am Sommerparteitag 2016 Gelegenheit mitzumachen, bietet sich bald: Wir lancieren am nächsten Sommerparteitag in Appenzell die Diskussion wohin die Reise der CVP gehen soll. Wir starten das Projekt CVP2025 und wollen wiederum mit einer hohen Beteiligung

(im letzten Jahr zählten wir über 1000 Personen!) die Stärke und Kraft der CVP demonstrieren. Für dieses Projekt nehmen wir uns Zeit und werden alle inter-


Neuer Präsident CVP Schweiz

essierten Personen miteinbeziehen. Mit diesem Prozess wollen wir organisatorisch und inhaltlich die Basis legen, für eine erfolgreiche Politik der CVP in den nächsten Jahren. Dazu brauchen wir Sie alle, dazu brauchen wir alle CVPlerinnen und CVPler. Ich freue mich, wenn Sie alle zahlreich erscheinen und gemeinsam mit uns den ersten Stein legen für einen Reformprozess, für neue Strukturen, welche die CVP fit für die nächsten Jahre machen wird. Warum dieser Reformprozess? Das Zentrum entscheidet, wohin die Schweiz steuert. Wenn man unsere Kritiker hört, sind wir für vieles verantwort-

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lich. Für die Linken sind wir zu rechts, für die Rechten zu links. Das mag stimmen. Aber wenn das so ist, dann ist die CVP auch für das verantwortlich, was gut läuft in der Schweiz. Und sogar für das, was bestens läuft. Und das ist sehr vieles in unserem Land. Darum wiederhole ich an dieser Stelle: Die Schweiz ist ein Erfolgsmodell, vor allem dank der Christdemokratie. Der Auftrag der CVP ist es, das Erfolgsmodell Schweiz zu verteidigen – mit dem Menschen im Zentrum. Das ist die Botschaft, die wir vertreten.

Bekannten, die mich unterstützen. Ich bitte die Skeptischen, sich einzubringen. Nochmals: Ich verspreche, dass ich alles tun werde, dass die CVP Erfolg hat. Ich werde mich daran messen lassen, ob dies uns, der CVP-Familie, gelingt. Heute es ist zu früh, das zu beurteilen, morgen und in einem Jahr auch, erstmals aber bei den Wahlen 2019. Der Erfolg der CVP kommt nicht über Nacht. Erfolg braucht Zeit. Die haben wir, und die nehmen wir uns. Ich freue mich auf die Arbeit mit Ihnen allen!

Am Erfolg messen lassen Ich danke allen Delegierten, die mich gewählt haben, allen Freunden und

Gerhard Pfister Präsident der CVP Schweiz Nationalrat (ZG)


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Nouveau président du PDC suisse

Le PDC reste le premier parti du Centre J’ai eu la joie, il y a quelques semaines, de succéder à Christophe Darbellay à la Présidence du PDC suisse, ce après avoir été élu à une large majorité par les délégués suisses à Winterthour. Je vous en remercie vivement. Le PDC a trouvé sa position en tant que parti leader au centre en Suisse et n’a aucun adversaire politique sur ce segment. Il ne changera pas de cap sous ma présidence. Néanmoins, le PDC non seulement peut mais doit renforcer son influence. Seul un parti du Centre fort peut réconcilier les pôles. En d’autres termes : pour que la Suisse reste un modèle de réussite, il lui faut un centre politique fort, il lui faut le PDC

lancerons le projet « PDC2025 » et souhaiterions démontrer une fois encore la force et la puissance du PDC par une participation élevée (l’année dernière, nous avions compté plus de 1000 personnes!). Nous consacrons du temps à ce projet en impliquant toutes les personnes intéressées. Dans ce cadre, nous voulons garantir le succès politique du PDC pour les années à venir, tant sur le plan de l’organisation que sur le fond. Pour ce faire, nous avons besoin de vous tous, défenseurs du PDC. J’espère vous voir nombreux et me réjouis de poser avec vous les premiers jalons d’un processus de réforme et de nouvelles structures afin de parer le PDC pour l’avenir.

Seul un parti démocrate-chrétien solide pourra pérenniser le succès de la Suisse, sa liberté, sa sécurité et sa prospérité. La Suisse a besoin de notre parti, qui incarne la liberté, la responsabilité, le fédéralisme et la solidarité. Seul le PDC défend les valeurs occidentales qui portent notre pays. En tant que président, je défendrai ces valeurs corps et âme. Naturellement, être président implique un changement de rôle personnel. Mais le parti, lui, maintiendra le cap, le PDC restera au centre.

Pourquoi ce processus de réforme ? La raison est simple : le centre décide du cap à suivre par la Suisse. À en croire nos opposants, nous assumons de nombreuses responsabilités. Pour la gauche, nous sommes trop à droite, pour la droite, nous sommes trop à gauche. C’est peut-être vrai, mais alors si c’est le cas, cela signifie que le PDC est aussi responsable de ce qui fonctionne bien, voire le mieux en Suisse. Et cela concerne de multiples domaines dans notre pays. Cela me ramène à mon point de départ : la Suisse est un modèle de réussite, en particulier grâce à la démocratie chrétienne. La mission du PDC est de défendre ce modèle de réussite – en plaçant l’être humain au cœur de ses priorités. Voilà le message que nous véhiculons.

Augmenter notre force électorale Etre président du PDC est un défi de taille. Et c’est ce qui me motive particulièrement à ce poste. En effet, tous ceux qui, comme moi, sont profondément convaincus que le PDC est indispensable à la Suisse, doivent se battre pour accroître la force électorale. Il sera difficile de contrecarrer cette tendance durablement baissière. Nous allons tous devoir nous battre pour cette cause – d’Appenzell à Zurich, de Genève au Tessin. J’accorde une totale confiance aux sections cantonales. En tant que président, je vais tout faire pour le succès du PDC. Ce ne sera pas une question de mois, mais d’années. Je poursuivrai les efforts déployés par les précédents présidents. Nous n’y arriverons jamais seuls mais seulement avec des personnes que le PDC peut convaincre, et capables ensuite de rallier d’autres personnes à la cause du PDC. Avec 40 conseillères et conseillers d’Etat au sein des gouvernements cantonaux, nous sommes sur la bonne voie. J’ai confiance dans le travail de qualité des cantons. Il s’agit désormais de remporter les élections fédérales car c’est là que se dévoile la force d’un parti. Nous devons donc en faire notre priorité. Si seulement quelqu’un savait comment assurer cette « victoire », cela serait fait depuis longtemps. En d’autres termes : c’est une démarche qui nous engage tous. C’est pourquoi je vous invite tous à participer à ce processus. Vos suggestions à tous les niveaux sont les bienvenues. « PDC2025 » au congrès estival 2016 L’occasion d’apporter votre pierre à l’édifice va justement se présenter bientôt : lors du prochain congrès estival du parti à Appenzell, nous discuterons du cap à suivre par le PDC. Nous

En effet, tous ceux qui, comme moi, sont profondément convaincus que le PDC est indispensableà la Suisse, doivent se battre pour accroître la force électorale. Se mesurer à son succès Pour conclure : je remercie tous les délégués qui m’ont élu ainsi que tous les amis et connaissances qui me soutiennent. Je demande à tous les sceptiques de se rallier à ma cause. Encore une fois, je promets de faire tout le nécessaire pour assurer le succès du PDC. Je mesurerai mes capacités au chemin parcouru par la famille PDC. Aujourd’hui, demain et dans un an, il est et sera encore trop tôt pour le savoir mais les élections de 2019 nous le diront. Le succès du PDC ne se fera pas en une nuit. Le succès demande du temps. Le temps, nous en avons et nous en prendrons. Je me réjouis de cette collaboration avec vous tous ! Gerhard Pfister Président du PDC suisse Conseil national (ZG)



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Abstimmungen

Rasche und gleichzeitig der Kern einer glaubwü Der Bund hat in den letzten Jahren verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Asylverfahren effizienter zu gestalten. Für eine nachhaltige Beschleunigung der Verfahren braucht es jedoch eine grundlegende Reform. Das Schweizer Stimmvolk entscheidet am 5. Juni 2016 über die Vorlage zur Beschleunigung der Asylverfahren und somit darüber, ob der Bund das nötige Werkzeug erhält, um die Verfahren bedeutend rascher als bisher durchzuführen. Das Thema Asyl ist seit Jahren ein heisses politisches Eisen. Das geltende Asylgesetz musste denn auch seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1999 bereits diverse Male angepasst werden. All diese Revisionen brachten punktuelle Verbesserungen, führten jedoch nicht zu einer nachhaltigen Veränderung der Situation. Die Gesetzesvorlage zur Beschleunigung der Asylverfahren hebt sich deutlich ab von früheren Revisionen. Bei der Erarbeitung

gen und schutzbedürftigen Personen. Unser Ziel ist es deshalb, die Verfahren rascher durchzuführen bei gleichzeitiger Wahrung von Rechtsstaatlichkeit und Fairness. Um dies zu erreichen, braucht es eine umfassende Änderung des Asylgesetzes. Eine Grundvoraussetzung für raschere Verfahren ist, dass sich alle wichtigen Akteure – Asylsuchende, Behördenvertreter, Rechtsberater und Dolmetscher­ Innen – unter einem Dach befinden. In Zukunft sollen deshalb die meisten Asylverfahren in Zentren des Bundes abgeschlossen werden, in denen alle am Asylverfahren Beteiligten an einem Ort vereint sind. Dies führt zu effizienteren Abläufen und damit tieferen Kosten. Nur wenn zusätzliche Abklärungen nötig sind, werden die Asylsuchenden wie bisher in den Kantonen untergebracht. Dies setzt voraus, dass der Bund über mehr Unterbringungsplätze als bisher verfügt. Aufgrund der kürzeren Verfahrensdauer

Die neue Vorlage stützt sich auf eine simple Erkenntnis: Lange Asylverfahren sind unmenschlich, ineffizient und mit hohen Kosten verbunden. der Vorlage haben Bund, Kantone und Gemeinden von Beginn weg am gleichen Strick gezogen. Anlässlich zwei nationaler Asylkonferenzen in den Jahren 2013 und 2014 haben Bund und Kantone sowie der Städte- und der Gemeindeverband die Schlussberichte der gemeinsamen Arbeitsgruppe Neustrukturierung sowie die gemeinsamen Erklärungen, auf die sich die Vorlage stützt, einstimmig angenommen. Und auch im Parlament fand der Gesetzesentwurf eine breite politische Unterstützung. Die neue Vorlage stützt sich auf eine simple Erkenntnis: Lange Asylverfahren sind unmenschlich, ineffizient und mit hohen Kosten verbunden. Lange Asylverfahren erschweren die Rückführung von Personen, deren Asylgesuch abgelehnt werden musste und erweisen sich hinderlich für die Integration von Flüchtlin-

werden jedoch in unserem Land insgesamt weniger Unterkünfte benötigt. Die Standortplanung für die neuen Asylzentren des Bundes ist in enger Abstimmung und im Einvernehmen mit den betroffenen Kantonen und Gemeinden erfolgt und inzwischen weitgehend

Plangenehmigungsverfahren wird zentral koordiniert und gesteuert. Die betroffenen Kantone und Gemeinden werden dabei angehört und können gegen Bewilligungen auch rekurrieren. Das Plangenehmigungsverfahren ist für den koordinierten Aufbau der neuen Asylstrukturen besser geeignet, als wenn dies gestützt auf 26 verschiedene kantonale Baubewilligungsordnungen erfolgen müsste. Das Plangenehmigungsverfahren ist das übliche Verfahren bei wichtigen öffentlichen Aufgaben, die der Bund für die Allgemeinheit erbringt (Armee, Nationalstrassen, Energie etc.). Verglichen mit dem heutigen System kosten die beschleunigten Verfahren erheblich weniger. Zum einen sind gesamtschweizerisch weniger Unterbringungsplätze nötig. Zudem kann die Inte­ gration von Personen, die in der Schweiz bleiben dürfen, rascher beginnen. Das führt dazu, dass diese Menschen finanziell früher auf eigenen Beinen stehen. Umgekehrt müssen jene Personen, die keinen Schutz brauchen, die Schweiz schneller wieder verlassen. Sie beziehen dadurch auch weniger lange Sozial- oder Nothilfe. Üblicherweise wird zuerst ein Gesetz erlassen, anschliessend umgesetzt und dann seine Wirkung beobachtet. Im Falle der Vorlage zur Beschleunigung der Asylverfahren verlief es gerade umgekehrt: Bund, Kantone sowie der Städte- und der Gemeindeverband haben zuerst gemeinsam die Eckwerte der beschleunigten Verfahren erarbeitet. Danach wurden die neuen Verfahren gestützt auf eine Verordnung seit Anfang 2014 in einem Pilotbetrieb in Zürich getestet und von unab-

Für den Bau der neuen Zentren sollen die heute komplizierten und langwierigen Bewilligungsverfahren vereinfacht werden. abgeschlossen. Für den Bau der neuen Zentren sollen die heute komplizierten und langwierigen Bewilligungsverfahren vereinfacht werden. Das sogenannte

hängigen Fachleuten evaluiert, bevor das Parlament das Gesetz verabschiedete. Die Möglichkeit, das neue System im «Labor» zu testen, war eine einmalige


Abstimmungen

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faire Verfahren sind rdigen Asylpolitik Gelegenheit und ich bin froh, dass wir diese Chance erfolgreich genutzt haben. Die Erfahrungen im Testbetrieb des Staatssekretariats für Migration in Zürich sind positiv. Die Evaluation zeigt, dass sich die Gesuche effektiv deutlich rascher abwickeln lassen. Um sicherzustellen, dass die Verfahren trotz kurzer Fristen rechtsstaatlich korrekt und fair durchgeführt werden, wird ein unentgeltlicher Rechtsschutz vorgesehen. So verstehen die Asylsuchenden ihre Rechte und Pflichten, können ihre Chancen realistisch einschätzen und negative Entscheide besser akzeptieren. Dies spiegelt sich in der Beschwerdequote wider, die im Testbetrieb rund ein Drittel tiefer liegt als im heutigen Regelbetrieb. Die Rechtsvertretung trägt damit massgeblich zur Effizienz, Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Asylentscheide bei. Dass diese Rechtsvertretung kostenlos ist, beruht auf einem bewährten Grundsatz: Auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz erhalten unter gewissen Bedingungen eine unentgeltliche Rechtsvertretung. Bei Asylsuchenden ist dies

gerechtfertigt, weil sie in der Regel keine Mittel haben und unsere Sprache nicht verstehen. In den letzten beiden Jahren wurde der Testbetrieb in Zürich rege besucht,

frontiert sind, sind gross. Es ist gerade aus diesem Grund entscheidend, dass die Behörden des Bundes und der Kantone über die nötigen Instrumente verfügen, diese Herausforderungen effizient,

Die Erfahrungen im Testbetrieb des Staatssekretariats für Migration in Zürich sind positiv. namentlich auch von Politikern aus verschiedenen europäischen Ländern. Viele von ihnen zeigten sich beeindruckt von unserem Testbetrieb. So zuletzt auch der luxemburgische Aussenminister Asselborn, der gar davon sprach, das schweizerische Modell könnte als Vorbild für ein künftiges einheitliches europäisches Asylverfahren dienen. Die gegenwär­ tigen Herausforderungen im Migrationsund Asylbereich, mit welchem die Schweiz, aber auch viele andere euro­ päische Staaten angesichts der Konflikte und Krisen vor den Toren Europas kon-

kostengünstig bewältigen.

und

menschlich

Mario Gattiker, Staatssekretär Staatssekretariat für Migration (SEM)

Die Delegierten der CVP Schweiz sagen:

 

JA JA NEIN NEIN NEIN

zur Asylgesetzrevision (AsylG) zum Fortpflanzungsmedizin (FMedG)-Gesetz zur Milchkuh-Initiative zur Initiative Pro Service public zur Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen

Les délégués du PDC suisse disent :

 

OUI OUI NON NON NON

à la révision de la loi sur l’asile (LAsi) à la loi fédérale sur la procréation médicalement assistée (LPMA) à l’initiative dite « vache-à-lait » à l’initiative « En faveur du service public » à l’initiative « Pour un revenu de base inconditionnel »

zu


OUI

lasi-oui.ch

à la révision de la loi sur l’asile le 5 juin 2016


Votations Votazioni

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SÌ alla revisione necessaria della legge sull’asilo Attualmente i flussi migratori verso l’Europa sono la sfida numero uno per il nostro continente. Il numero di migranti che, ognuno per un proprio motivo personale, giungono in Europa è fortemente aumentato negli ultimi anni e il trend non accenna a diminuire: la pressione resta elevata. Gli sforzi dell’Unione Europea e la collaborazione a livello internazionale non sono sufficienti e devono essere incrementati. Grazie allo spirito di solidarietà e al pragmatismo che per tradizione la contraddistinguono, la Svizzera dispone di un sistema di asilo ben funzionante. Altri paesi ci osservano con il desiderio di copiare il modello svizzero. Noi possiamo vantare un sistema efficiente e funzionante di accoglienza alla frontiera, di registrazione dei migranti e procedure eque. La Svizzera concede asilo alle persone bisognose di protezione o le accoglie temporaneamente. Per essere accolti a lungo termine in Svizzera i motivi puramente economici non sono sufficienti. Scopo dell’attuale revisione della legge sull’asilo è l’istituzione di procedure rapide ed eque che abbiano anche un effetto deterrente, in maniera tale da aiutare tempestivamente chi necessita di protezione e far desistere i cosiddetti

«rifugiati economici» dall’intraprendere un viaggio alla volta della Svizzera. La statistica relativa all’asilo degli ultimi anni dimostra che il nostro sistema funziona: nonostante grandi difficoltà la Confederazione, assieme ai Cantoni e ai Comuni, ha la situazione sotto controllo. Poiché i flussi migratori cambiano rapidamente, è necessario verificare e rivedere costantemente anche le basi giuridiche del sistema d’asilo. Dal 2011 la Confederazione è al lavoro per renderlo più efficiente. Gran parte delle domande di asilo deve essere gestita nei centri federali. Solo se servono accertamenti più accurati i richiedenti asilo vanno distribuiti nei Cantoni. Nei centri federali tutti i coinvolti si trovano sotto lo stesso tetto: le operazioni sono più rapide, efficienti e costano molto meno. Nel 2013, con quasi l’80% di sì (78%), la popolazione ha espresso chiaramente il proprio assenso a una parte della revisione, quella relativa alle modifiche urgenti. Allora a intraprendere la via del referendum erano state le organizzazioni di sinistra, religiose e quelle attive sul fronte dei diritti di asilo. I cittadini svizzeri hanno approvato chiaramente l’orientamento imperniato su centri federali e procedure più rapide. La revisione attuale

vede la partecipazione costruttiva di tutte le organizzazioni e anche delle forze di sinistra. Confederazione, Cantoni, Comuni e città lavorano insieme in modo intenso e coordinato da 5 anni alla ristrutturazione del sistema. L’attuale referendum politico della UDC è inopportuno, basato sulla mera disinformazione e rischia di creare il caos. La legislazione vigente verrebbe messa interamente in discussione. Sia a livello nazionale che internazionale si darebbe un segnale sbagliato e pericoloso. I flussi migratori sono una realtà e serve un sistema d’asilo moderno ed efficiente. Questo comitato ampio e imparziale è convinto che questa revisione sia assolutamente necessaria e giusta e che il prossimo 5 giugno occorra un SÌ chiaro e forte alla revisione della legge sull’asilo.

Marco Romano Consigliere Nazionale (TI)

Réviser le droit d’asile pour accélérer les procédures Nous sommes tous d’accord : les personnes persécutées pour des raisons politiques, raciales, religieuses ou autres ont droit à obtenir l’asile dans un lieu sûr. Au sein de la société et de la classe politique, des avis divergents sur nos capacités d’accueil influent sur la disposition à accueillir les réfugiés. Les avis divergent aussi sur ce que doit contenir une législation permettant à la fois de garantir que le droit d’asile reste un droit fondamental intangible, tout en limitant ce droit aux personnes réellement persécutées. La révision de la loi sur l’asile en votation le 5 juin prochain est un bon compromis entre ces deux exigences car elle réorganise le système d’asile suisse pour le rendre plus efficace. Elle ne règlera certes pas les problèmes qui sont à l’origine des migrations dans le monde, mais elle permettra de traiter plus rapidement les demandes d’asile. L’accélération des procédures profite à tout le monde : ceux

qui peuvent rester ici, parce qu’ils auront intérêt à s’intégrer dans notre société en s’adaptant à nos us et coutumes ; ceux qui doivent repartir, parce qu’ils n’auront plus à attendre une réponse négative pendant des années. Des procédures plus rapides et l’augmentation du nombre de places d’hébergement dans les centres fédéraux signifient aussi que la tâche des cantons et communes sera allégée. La protection juridique gratuite soutient l’accélération des procédures, en permettant de réduire le nombre de recours sans espoir de réussite.

sidérables par rapport au système actuel : l’accélération des procédures, les délais de recours plus serrés et l’amélioration des procédures d’exécution. En outre, le traitement rapide et le rejet des demandes infondées, rend la Suisse moins attrayante pour les réfugiés « économiques », comme le montre l’expérience avec les Balkans et l’Afrique de l’Ouest. Il n’existe pas d’alternative viable à cette accélération des procédures, qui respecte également le devoir d’équité. C’est pourquoi je soutiens avec toute ma conviction la nouvelle loi sur l’asile.

Il n’y a pas d’alternative à l’accélération des procédures La nouvelle législation ne pourra pas empêcher que le nombre de demandeurs d’asile augmente, peut-être même déjà ces prochaines semaines ; ni résoudre tous les problèmes d’exécution des décisions. Et même si le nombre de demandes d’asile augmentait, le nouveau système comporte des avantages con-

Stefan Engler Conseiller aux États (GR)


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Abstimmungen

Beschleunigte Asylverfahren in Zürich sind erfolgreich Die Abwicklung der Asylverfahren in der Schweiz dauert zu lange, hohe Kosten sind die Folge. Im Auftrag des Bundesrates hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) in Zürich einen Testbetrieb für beschleunigte Asylverfahren eingerichtet. Nach über zwei Jahren Betrieb werden die gemachten Erfahrungen im Bundeszentrum nicht nur vom SEM, sondern auch von Experten und der unabhängigen Rechtsberatung als positiv erachtet. Aus diesem Grund soll das Beispiel Zürich ab Januar 2019 in der ganzen Schweiz Schule machen. Seit Anfang Januar 2014 testet das Staatssekretariat für Migration (SEM) im Verfahrenszentrum in Zürich neue Asylverfahren mit dem Ziel, diese in der

Im Testbetrieb können die Verfahren schneller rechtskräftig abgeschlossen werden. Schweiz grundlegend zu beschleunigen. So soll künftig die Mehrheit der Asylverfahren deutlich rascher als bisher in Zentren des Bundes rechtskräftig abgeschlossen werden. Im Testbetrieb Zürich wurden seit Beginn des Betriebes über 3500 Erst-Gesuche behandelt und 2200 davon erstinstanzlich entschieden. Der Testbetrieb kann die Verfahren im Durchschnitt um 77 Tage schneller rechtskräftig abschliessen als der Regelbetrieb. Das bedeutet eine Beschleunigung um 39 Prozent. «Im direkten Kontakt mit den Asylsuchenden haben wir gemerkt, dass diese mehrheitlich dankbar darüber sind, dass sie gegebenenfalls nicht Jahre auf einen Entscheid warten müssen», sagt Martin Bucher, Chef der Sektion Taktenphase des SEM, in Zürich. «Die raschen Asylverfahren müssen natürlich auch in Zürich rechtsstaatlich korrekt durchgeführt wer-

den», sagt Bucher. Er fügt an: «Raschere Asylverfahren ermöglichen bei positiven Befunden eine frühere und damit auch bessere Integration der Asylsuchenden.» Die Beschleunigung hat aber auch zur Folge, dass im Testbetrieb im Vergleich zum Regelbetrieb etwas mehr Personal nötig ist, um die anstehenden Fälle innerhalb der kürzeren Fristen fristgerecht zu behandeln. Aktuell arbeiten zirka 40 Mitarbeitende des SEM im Zürcher Testbetrieb.

entscheid führen, führen im Testbetrieb nur noch in wenigen Fällen zu Beschwerden. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass die Gesuchsteller von der Rechts-

Alle Akteure unter einem Dach Im Zentrum Juch können aktuell rund 350 Asylsuchende untergebracht werden. Einer der Hauptvorteile des Bundeszentrums ist, dass alle zuständigen Akteure für die Verfahren unter einem Dach sind. Die Unterkunft der Asylsuchenden ist mit dem Shuttlebus in wenigen Minuten erreichbar. Bemerkenswert ist die Arbeit des Rechtsschutzes, welcher die Asylsuchenden von Anfang an begleitet und unabhängig arbeitet. Die Berater sind insbesondere auch für unbegleitete minderjährige Asylsuchende Vertrauenspersonen. Das Mandat für den Rechtsschutz hat aktuell unter anderen die Schweizerische Flüchtlingshilfe inne.

vertretung von Anfang an darauf hingewiesen werden, dass sie wohl mit einem negativen Entscheid werden rechnen müssen. Das SEM schliesst ausserdem mit der zuständigen Organisation eine Leistungsvereinbarung ab. In dieser wird beispielsweise festgehalten, dass keine aussichtslosen Beschwerden eingereicht werden dürfen. So kann unter anderem sichergestellt werden, dass die Rechtsvertretung die Asylsuchenden korrekt berät, aber die Verfahren bei aussichtslosen Fällen nicht verzögert.

Weniger Beschwerden als im Regelbetrieb Der Rechtsschutz wirkt bei allen Verfahrensschritten bis zum rechtskräftigen Entscheid oder der Zuweisung ins erweiterte Verfahren mit. «Wir haben festgestellt, dass die Akzeptanz der Entscheide bei den Asylsuchenden dank der ständigen Beratung und Begleitung höher ist», sagt Sektionschef Martin Bucher. Trotzdem: Asylsuchende können sich weiterhin auch selbst vertreten oder auf eigene Kosten einen Anwalt ausserhalb des Verfahrenszentrums beauftragen. Die ständige Rechtsvertretung dürfte auch einer der Hauptgründe dafür sein, warum die Beschwerdequote im Testzentrum bei 17,6 Prozent liegt. Im Regelbetrieb liegt sie vergleichsweise bei 28 Prozent. Gerade aussichtslose Fälle, also solche die in der Regel zu einem negativen Asyl­

Die Akzeptanz der Entscheide ist dank der ständigen Beratung höher.

2019: Zentren in der ganzen Schweiz geplant Da der Testbetrieb in Zürich auch von unabhängigen Experten als erfolgreich gewertet wird, sollen in der Schweiz in sechs Regionen Bundeszentren für total 5000 Asylsuchende geschaffen werden. Bei den Regionen handelt es sich um die Westschweiz, Bern, die Nordwestschweiz, Zürich, die Ostschweiz und die Zentral- und Südschweiz. Damit die Beschleunigung der Asylverfahren definitiv umgesetzt werden kann, ist ein Ja des Schweizer Stimmvolks zur Asylgesetzrevision am 5. Juni nötig (siehe Artikel auf den Seiten 7 bis 11). Stichtag für die Eröffnung der neuen Bundeszentren ist der 1. Januar 2019. Ziel ist es gemäss dem SEM, künftig sechzig Prozent aller Asylgesuche in der Schweiz in Bundeszentren abzuwickeln und somit die Kantone und Gemeinden zu entlasten. Sarah McGrath-Fogal Redaktion DIE POLITIK


Bewährtes zerstören? Unser Land verfügt über eine weltweit einmalige Infrastruktur und Grundversorgung. Sie ist die Grundlage für eine funktionierende Schweiz, für Sicherheit, Wohlstand und für attraktive Arbeitsplätze. Die Volksinitiative «Service Public» gefährdet all das. Denn sie will SBB, Swisscom und Post massiv bevormunden, einschränken und ihnen die lebensnotwendige unternehmerische Freiheit nehmen.

Die Folgen liegen auf der Hand: Der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur von SBB, Swisscom und Post werden blockiert. Denn die Initiative verbietet, ihre Mittel selbstständig zu investieren. Das bedeutet eine Gefährdung der bewährten und weltweit einzigartigen Infrastruktur und Grundversorgung unseres Landes. Gemeinden, Kantone und Bund verlieren jedes Jahr Steuergelder in Millionenhöhe. Dazu kommt, dass Investitionen von der öffentlichen Hand bezahlt werden müssen. Die Initiative reisst dadurch ein Milliardenloch in die öffentlichen Kassen und führt zu höheren Steuern für alle! Die Solidarität zwischen den Regionen wird zerstört. Denn die Initiative verhindert Querfinanzierungen in weniger rentable Randgebiete. Dadurch gefährdet sie den Zusammenhalt des Landes und schwächt die Randregionen!

NEIN Deshalb am 5. Juni

zur schädlichen Service PublicInitiative www.servicepublic.ch


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Abstimmungen

Die Kontra-ServicePublic-Initiative Am 5. Juni 2016 kommt die Volksinitiative «Pro Service public» zur Abstimmung. Die Vorlage wird aber genau das Gegenteil von dem bewirken, was ihr Titel suggeriert. Die Initiative ist irreführend. Sie schadet der Grundversorgung und sie wird die Steuerzahler Milliarden kosten. Die SAB und der Schweizerische Gemeindeverband führen deshalb gemeinsam eine breit abgestützte Allianz gegen diese Initiative an. Die Schweiz verfügt über eine im internationalen Vergleich hervorragende Grundversorgung. Kein anderes Land in Europa hat ein so dichtes Netz an Zugangspunkten zu den Postdienstleistungen. Kein anderes Land hat einen derart gut ausgebauten und fein verästelten öffentlichen Regionalverkehr. Und nur in ganz wenigen Ländern neben der Schweiz gehört der Zugang zu Breitband­ internet (aktuell 2 MBit/s) zur Grundversorgung. Diese Grundversorgung muss entsprechend den technologischen Möglichkeiten und den Kundenbedürfnissen laufend weiterentwickelt werden. Doch die Grundversorgung ist aktuell durch die Volksinitiative mit dem irreführenden Titel «Pro Service public» gefährdet. Die

Initiative des Konsumentenmagazins K-Tipp will den bundesnahen Service-Public-Betrieben (also Post, SBB und Swisscom) ein Gewinnverbot auferlegen und Querfinanzierungen verbieten. Zudem sollen die Löhne aller Angestellten der Service-Public-Unternehmen an das Niveau der Bundesverwaltung angeglichen werden. Irreführend Der Titel der Volksinitiative tönt zwar auf den ersten Blick vielversprechend. Denn einen guten Service Public wollen wir ja alle. Doch die Initiative würde genau das Gegenteil von dem bewirken, was der Titel suggeriert. Die Initiative würde das erfolgreiche Modell der Grundversorgung in der Schweiz gefährden und eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung verhindern. Wie irreführend die Initiative ist, zeigt sich auch in den Absichtserklärungen der Initianten, die in vielen Punkten gar nicht mit dem Initiativtext übereinstimmen. So behaupten die Initianten beispielsweise, ihre Initiative richte sich nur gegen die Löhne der Topmanager von Post, SBB und Swisscom. Wer aber den Initiativtext liest, stellt fest, dass die Löhne aller Angestellten dieser Unter-

nehmen betroffen sind. Auch bezüglich Gewinn von Post, SBB und Swisscom behaupten die Initianten, ihnen gehe es gar nicht um ein Gewinnverbot, sondern nur darum, dass die Gewinne wieder in die Unternehmen investiert werden müssten. Nur davon steht rein gar nichts im Initiativtext. Die Initianten verstricken sich laufend in Widersprüche. Würde die Initiative in der Volksabstimmung angenommen, drohen jahrelange Streitigkeiten um die Auslegung des Initiativtextes. Dies ist nicht im Interesse einer starken Grundversorgung. Schädlich Eine zuverlässige und hochwertige Grundversorgung ist Voraussetzung für Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit in allen Regionen der Schweiz. Die Grundversorgung stellt sicher, dass die verschiedenen Landesteile und Regionen eng miteinander verbunden sind. Die Initiative bedroht diesen Zusammenhalt. Ländliche Gebiete und Bergregionen werden benachteiligt, weil sie nicht mehr auf eine gut funktionierende Grundversorgung zählen können. Auch in städtischen Gebieten würde die Grundversorgung weiter ausgedünnt. Die Wirt-


Abstimmungen Votations

schaftsstandorte werden geschwächt und Arbeitsplätze gehen verloren. Teuer Die Initiative verbietet den bundesnahen Betrieben, nach Gewinn zu streben. Damit entgehen Gemeinden, Kantonen und dem Bund Einnahmen in der Höhe von rund 1,3 Milliarden Franken jährlich. Dabei wird auf Bundesebene eben erst über das Stabilisierungsprogram 2017–19 diskutiert, bei dem auch schon 1 Milliarde Franken pro Jahr eingespart werden soll. Die Ausfälle in den öffentlichen Kassen müssten kompensiert werden, beispielsweise durch Sparprogramme oder Steuererhöhungen. Leidtragende sind auf jeden Fall die Steuerzahler und Konsumenten. Inhaber von Swisscom-Aktien müssten zudem damit rechnen, dass ihre Aktien deutlich weniger Wert sind und keine Gewinnausschüttung mehr erfolgt. Arbeitsplätze gefährdet Ohne Gewinne können die Post, SBB und Swisscom nicht mehr wie bis anhin kräftig in die Schweizer Wirtschaft investieren: So bezieht etwa die Post bisher jährlich Leistungen im Umfang von 3,3

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Milliarden Franken von über 12 000 Lieferanten. 85 Prozent davon stammen aus der Schweiz. Swisscom bezieht jährlich Leistungen von Schweizer Lieferanten im Wert von rund 2,8 Milliarden Franken. Die drei Unternehmen Post, SBB und Swisscom beschäftigen zusammen 106  000 Personen und bilden jährlich rund 4  300 Lehrlinge aus. Die Lohnstrukturen der drei Unternehmen müssten völlig neu aufgestellt und die bisherigen Gesamtarbeitsverträge umgekrempelt werden. Deshalb bekämpfen auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund, transfair und Travailsuisse die weltfremde Service public-Initiative. Eine breite Allianz Sowohl der Nationalrat als auch der Ständerat empfehlen die Volksinitiative einstimmig zur Ablehnung. Sämtliche Parteien und alle Kantone haben sich gegen die Initiative ausgesprochen. Und trotzdem darf die Initiative auf keinen Fall unterschätzt werden. Denn die schweizerische Bevölkerung hegt grosse Sympathien für den Service Public. Die SAB hat deshalb zusammen mit dem Schweizerischen Gemeindeverband eine breite

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Allianz gegen diese schädliche und irreführende Initiative auf die Beine gestellt. Aktuell gehören dieser Allianz an: die Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz VDK, die Konferenz der Direktoren des öffentlichen Verkehrs KöV, die Regierungskonferenz der Gebirgskantone RKGK, die Hauptstadtregion Bern, Economiesuisse, der Schweizerische Bauernverband SBV, der Schweizer Tourismus-Verband STV, das Konsumentenforum kf, die asut, die Litra, der VöV und ProBahn sowie Travail suisse, transfair und der Schweizerische Städteverband. Weitere Informationen finden sich auf der eigens eingerichteten Webseite www.servicepublic.ch.

Thomas Egger, Direktor Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)

L’initiative « Pro Service public » est dangereuse pour les employés du service public L’initiative « Pro Service Public » vise la Poste Suisse, les CFF et Swisscom. Elle ne menace pas seulement la desserte de base, mais elle est également dangereuse pour les salariés du service public. Danger pour les emplois Plus de 100 000 personnes sont employées par la Poste, Swisscom et les CFF. Une croissance saine chez ces employeurs importants permet de sauvegarder ces emplois. En revanche, si les entreprises n’ont plus le droit de faire du profit, l’argent pour les innovations et les investissements va faire défaut. A long terme, il y a ainsi un risque de disparition de milliers d’emplois. Danger pour les conditions de travail La Poste, Swisscom et les CFF sont des employeurs attractifs et doivent le rester. La plupart de leurs salariés bénéficient de conventions collectives de travail (CCT) qui garantissent des conditions d’emploi supérieures au minimum légal. Les CCT font régulièrement l’objet de négociations entre syndicats et entreprises. Si ces dernières ne peuvent faire de bénéfice, il sera impossible de défendre les bonnes conditions de travail actuelles. Danger pour les salaires L’initiative prévoit que les salaires et honoraires de la Poste, des CFF et de Swisscom soient plafonnés au niveau de ceux de la Confédération. Ces plafonds salariaux affaibliraient les

entreprises lorsqu’il s’agit de trouver du personnel qualifié, et compliqueraient notamment le recrutement de spécialistes. Un système de rémunération attractif est indispensable au maintien d’un service public de qualité. Ce sont les salariés qualifiés qui contribuent à la qualité du service public. Danger pour la prévoyance La situation des caisses de prévoyance est actuellement délicate. En cas d’importante sous-couverture, l’employeur et les salariés sont tenus de financer l’assainissement de leur caisse. Par les bénéfices réalisés, les CFF ont ainsi pu contribuer à hauteur de plusieurs millions à l’assainissement de leur caisse de pension. Si l’entreprise ne réalise aucun profit, soit les salariés devront passer à la caisse soit leur prévoyance sera sérieusement mise en péril. L’initiative est néfaste pour les salariés du service public comme pour ces entreprises auxquelles les Suisses s’identifient fortement. Elle doit donc être rejetée.

Stefan Müller-Altermatt, conseiller national (SO)


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Regierungsrat

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Unsere 40 Regierungsrätinnen und Regierungsräte

ab 1. Juli

Nos 40 conseillères et conseillers d’Etat

Luc Barthassat / GE

Paolo Beltraminelli / TI

Niklaus Bleiker / OW

Roland Brogli / AG

Urban Camenzind / UR

Mario Cavigelli / GR

Jean-Michel Cina / VS

Martial Courtet / JU

Serge Dal Busco / GE

Lukas Engelberger / BS

Antonia Fässler / AI

Daniel Fässler / AI

Othmar Filliger / NW

ab 1. Juni

Christoph Amstad / OW

Bruno Damann / SG


Conseil d’Etat bis 31. Mai

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Martin Gehrer / SG

Georges Godel / FR

Guido Graf / LU

Carmen Haag / TG

Roland Heim-Meyer / SO

Beat Jörg / UR

Charles Juillard / JU

Karin Kayser-Frutschi / NW

Anton Lauber / BL

Martin Pfister / ZG

Thomas Rechsteiner / AI

Othmar Reichmuth / SZ

Silvia Steiner / ZH

Stefan Sutter / AI

Maurice Tornay / VS

Rolf Widmer / GL

Benedikt Würth / SG

ab 1. Juli

Roland Fürst / SO

Josef Niederberger / NW ab 1. Juli

Jacques Melly / VS

Michael Stähli / SZ

Beat Villiger / ZG

Beat Vonlanthen / FR

bis 30. Juni

Jean-Pierre Siggen / FR

bis 30. Juni

Hans Wallimann / OW

www.cvp.ch/menschen/regierungsrat www.cvp.ch/fr/personnes/conseil-d-etat Reto Wyss / LU

Heidi Z’graggen / UR

Kurt Zibung / SZ

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Abstimmungen

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Nur saure Milch für die Staatsfinanzen Die Volksinitiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung», die unter dem Titel «Milchkuh-Initiative» lanciert wurde, will die vollständige Zweckbindung der Mineralölsteuer auf Treibstoffen für den Stras­ senverkehr. Heute fliessen 50 Prozent der Mineralölgrundsteuererträge in die allgemeine Bundeskasse. Diese Bundesabgabe ist historisch aus dem ehemaligen Benzinzoll entstanden, der wie alle Zölle ur­sprünglich nicht zweckgebunden war. Die Initianten, die sich aus rechtsbürgerlichen Politikerinnen und Politikern und Inte­ ressenvertretern der Automobilverbände zusammensetzen, wollen die ab 2019 drohende Finanzierungslücke im Nationalstras­ senbau mit einer vollumgänglichen Zweckbindung der Mineralölsteuer für die Strasse decken. Mineralölgrundsteuer und Mineralölsteuerzuschlag betragen heute zusammen bei unverbleitem Benzin 73,12 Rappen und beim Dieselöl 75,87 Rappen je Liter. Es bleibt zu erwähnen, dass die gesamten Einnahmen aus der Autobahnvignette und die 30 Rappen Mineralölsteuerzuschlag, übrigens seit 1974 unverändert, heute in die «Spezialfinanzierung Strassenbau» fliessen. 1,5 Milliarden würden in der Bundeskasse fehlen Mit der Annahme der Volksinitiative würden der Bundeskasse jährlich 1,5 Milliarden Franken entzogen. Dies hätte drastische Einsparungen bei den gesetzlich schwach gebundenen Ausgaben des Bundes zur Folge. Massive Budgetkürzungen wären bei Bildungs- und Forschungskrediten, beim öffentlichen Verkehr, bei der Landesverteidigung sowie bei der Landwirtschaft erforderlich. Die CVP lehnt daher die Volksinitiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» ab.

Die technische Entwicklung zu verbrauchs­ ärmeren Fahrzeugen und der drastisch zurückgehende Tanktourismus werden in Zukunft die Einnahmen aus den Treibstoffen vermindern. 1996 betrug der durchschnittliche Treibstoff-Normverbrauch von Neuwagen neun Liter pro 100 Kilometer, 2015 bereits nur noch sechs Liter. Ab 2020 sollen die CO2-Emissionen von neuen Personenwagen im Durchschnitt nur noch 95 g/km betragen dürfen, was einem Verbrauch von rund 4,1 Liter pro 100 Kilometer entspricht. Damit werden die Einnahmen für Strassenbau und -unterhalt weiter zurückgehen. Es ist eine Tatsache, dass diese durchaus erwünschten Entwicklungen und die Forderung der Milchkuh-Initianten die Automobilisten massiv entlasten würden, sie müssten je gefahrenen Kilometer deutlich weniger bezahlen. Kommt hinzu, dass bei einer Annahme der «Milch­ kuh-Initiative» weder die beim Bund und bei den Kantonen verantwortlichen Ämter noch die Bauwirtschaft imstande wären, zusätzliche Projekte im Umfang dieser plötzlich eintreffenden Geldmengen zu planen und zu realisieren. Budget für Nationalstrassen wird um eine Milliarde erhöht Um die sich abzeichnenden Finanzierungsengpässe für die Aufgaben im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr abzuwenden, hat der Bundesrat bereits analog zu FABI den NAF, den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds ausgearbeitet. Damit wird das Nationalstrassenbudget pro Jahr von vier auf fünf Milliarden Franken erhöht. Die NAF-Vorlage wollte das Parlament aber nicht als Gegenvorschlag zulassen, da befürchtet wurde, dass die Initianten dann trotz der vom Bundesrat

vorgesehenen Zusatzmittel (Autoimportsteuer, Erhöhung des Mineralölsteuerzuschlags um sechs Rappen, Abgabe auf Elektromobilen und Effizienzsteigerungen und Einsparungen beim Strassenbau) ihre Initiative nicht zurückziehen würden.

Hohe ungedeckte Kosten und keine Fonds-Lösung Die von den Initianten geplanten Mittelumlagerungen rechtfertigen sich auch nicht, da gemäss einer Studie aus dem Jahr 2014 der Beratungsbüros Ecoplan und Infras im Auftrag des Bundesamts für Raumentwicklung die ungedeckten externen Kosten des Strassenverkehrs 7,7 Milliarden Franken pro Jahr betragen (2010). Im Gegensatz zur NAF-Vorlage fehlt bei der «Milchkuh-Initiative» eine Fonds-Lösung, die mit einem strategischen Entwicklungsprogramm verknüpft ist. Diese beiden Instrumente ermöglichen eine nachhaltig sichere Finanzierung und eine kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Strassennetzes. Die Initiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» ist der falsche Weg und würde eine grosse Lücke in der Bundeskasse schaffen. Mit dem NAF wird das Parlament die Finanzierungsprobleme ausgewogen, fair und fundiert angehen. Die «Michkuh-Initiative» ist daher klar abzulehnen.

Kathy Riklin Nationalrätin (ZH)


Votations Votazioni

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Vache à Lait, une initiative populaire qui ne tient pas la route Le financement des infrastructures de transport est l’un des défis les plus importants pour le futur de notre pays. Il en va de la compétitivité de notre économie et de la qualité de vie de nos enfants.

Il s’agit toutefois de maintenir un équilibre entre financement de la mobilité et financement des autres tâches de l’Etat ainsi qu’au sein de la mobilité ferroviaire et routière, qui sont complémentaires plutôt que concurrentes. Les tenants de cette initiative alléchante au premier abord veulent nous faire croire deux choses : d’une part que les automobilistes paient chaque année davantage, et d’autre part que la route est prétéritée dans la répartition de cette manne financière. Ces deux arguments sont fallacieux. Même si le prix de l’essence a augmenté ces dernières années, ça n’est en aucun cas en raison de l’impôt sur les huiles minérales, celui-ci n’ayant pas évolué depuis de nombreuses années. Ainsi, si l’on tient compte du renchérissement, la charge de l’impôt a fortement diminué ces 45 dernières années. En outre, la consommation des automobiles a également fortement diminué : un trajet de 100 km en voiture coûte aujourd’hui environ 5,80 francs, contre 14 francs en 1990. Parler de vache à lait en faisant référence aux automobilistes est donc définitivement faux !

Transports publics contre mobilité individuelle… Certains, de part et d’autre, tiennent encore à ce combat d’arrière-garde. Afin d’assurer la mobilité en Suisse, une mobilité adaptée à chacun, il s’agit de développer conjointement les réseaux routiers et ferroviaires et de résoudre également les problématiques liées à ces deux modes de déplacement. La grande majorité de la population utilise d’ailleurs au quotidien plusieurs moyens de transport différents. En ce qui concerne la route, il s’agit d’assurer l’entretien du réseau et de résorber les goulets d’étranglement. Quand nos routes ne ressemblent pas à des pistes de brousse, elles attirent une circulation dense de plus difficile à gérer, ce qui est inacceptable. Toutefois pour inverser cette tendance, des moyens conséquents doivent être et seront débloqués, tant du côté de la Confédération que des cantons, sans toutefois pénaliser le fonctionnement de l’Etat. La route a besoin d’argent, c’est vrai, mais pas au détriment des autres tâches de l’Etat. Dire oui à l’initiative Vache à Lait, c’est simplement déplacer les problèmes plutôt que les résoudre. Le Fonds pour les routes nationales et le trafic d’agglomération (FORTA), déjà accepté par le Conseil des Etats et qui sera bientôt soumis au Peuple, répond à ce double impératif. Il permettra de donner

les moyens nécessaires à la route sans en priver les autres domaines. Une acceptation de l’initiative Vache à Lait serait néfaste au FORTA et finalement à l’avenir de la mobilité en Suisse. Au final, si cette initiative devait être acceptée, les autres tâches de l’Etat seraient prétéritées. La formation et la recherche perdraient 400 millions par an, les transports publics 150 millions et l’agriculture 200 millions. Sans compter les répercussions que cela aurait sur les finances des cantons. Il est également bon de rappeler que, contrairement à ce que laissent parfois supposer les fanatiques de la route, le Peuple s’est exprimé favorablement pour chacune de ces différentes attributions. Pour assurer l’avenir de la mobilité en Suisse tout en maintenant l’équilibre financier, mettons dans l’urne un grand NON à un favoritisme insensé de la route.

Yannick Buttet Conseiller national (VS)


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Abstimmungen

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Nein zum bedingungslosen Grundeinkommen Es ist revolutionär, was die Initianten mit dieser Initiative wollen. Sie fordern eine lebenslange Staatsrente von der Geburt bis zum Tod. Ab 18 Jahren soll jeder, der in der Schweiz wohnt, 2500 Franken und ab Geburt bis zum 18. Altersjahr etwa einen Viertel dieses Betrages erhalten. Die Initiative will ein bedingungsloses Einkommen gewährleisten. «Bedingungslos» heisst, dass diese Gelder ohne irgendwelche Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft, ohne irgendwelche Verpflichtungen gegenüber dem Staat einfach an jede und jeden fliessen sollen, ob jung oder alt, ob Schweizer oder Ausländer. Es besteht keine Arbeitspflicht, es besteht keine Ausbildungspflicht, man bekommt das Geld so oder so. Wenig Staat, viel Selbstverantwortung Mein politisches Wirken war bis anhin immer geprägt von Selbstverantwortung: möglichst wenig Staat, möglichst grosse Freiheit, möglichst viel Selbstverantwortung. Arbeit gibt mir bis zum heutigen Tag Lebensinhalt. Mit dieser Initiative wollen die Initianten die Schweiz von anscheinend mühseliger Arbeit befreien. Glücklich ist der, der nicht arbeiten muss, glücklich ist der, der machen kann, was er will, sich verwirklichen kann, aber nichts leisten muss. Der Staat hat dafür zu sorgen, dass jeder das Grundeinkommen erhält. Ich frage mich: Wer bezahlt denn dieses bedingungslose Einkommen?

Ein Ja bedeutet den wirtschaftlichen Ruin Zur Finanzierung müsste wahrscheinlich vor allem die Mehrwertsteuer erhöht werden. Diese Konsumsteuer ist aber äusserst unsozial. Ich behaupte, die Initiative würde unseren Sozialstaat gefährden; unser bewährtes, ausgeklügeltes System würde einer Umverteilungsmaschinerie geopfert; die Initiative würde uns finanziell und wirtschaftlich ruinieren. Die CVP sagt darum Nein zu diesen utopischen Ideen, Nein zu dieser utopischen Initiative!

Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität würden leiden Gewisse Leute würden diese Situation ausnützen und nur noch so viel arbeiten wie wirklich nötig ist. Sie würden sich um Ausbildungen drücken und lieber herumhängen als etwas leisten. Die Leistungsbereitschaft, die Produktivität werden abnehmen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz wird leiden. Die Auswirkungen der Initiative sind gefährlich und würden unseren Wohlfahrtsstaat gefährden. Die Initiative würde ein Recht auf Einkommen schaffen, das der Staat nur mit zusätzlichen Steuern finanzieren könnte.

Alois Gmür, Nationalrat (SZ)

Non au revenu de base inconditionnel C’est révolutionnaire, ce que les initiateurs veulent obtenir avec cette initiative. Ils exigent une rente d’État à vie. Toute personne âgée de plus de 18 ans et domiciliée en Suisse doit toucher 2500 francs. L’initiative veut assurer un revenu de base inconditionnel. « Inconditionnel » veut dire que ces fonds doivent être versés à chacun sans obligations envers la communauté, envers l’État. Il n’y a pas d’obligation de travailler, pas d’obligation de formation, on reçoit l’argent quoi qu’il en soit. Peu d’État, beaucoup de responsabilité individuelle Ma réflexion politique était jusqu’à présent toujours empreinte de responsabilité individuelle : le moins d’État possible, le plus possible de responsabilité individuelle. Le travail donne un sens à ma vie depuis toujours. Avec cette initiative, les initiateurs veulent libérer la Suisse d’un travail apparemment laborieux. Heureux celui qui n’a pas besoin de travailler, qui peut s’épanouir, mais qui ne doit rien faire du tout. L’État doit

faire en sorte que chacun reçoive le revenu de base. Je me demande: mais qui verse donc ce revenu inconditionnel ? La compétitivité et la productivité en souffriraient Certaines personnes abuseraient de la situation et ne fourniraient plus que le travail strictement nécessaire. Elles éviteraient les formations et préféreraient traîner. La performance et la productivité vont baisser. La compétitivité de la Suisse va en pâtir. Les conséquences de l’initiative sont dangereuses et menaceraient notre État-providence. L’initiative créerait un droit au revenu que l’État ne pourrait financer qu’avec des impôts supplémentaires. Pour le financement, il faudrait vraisembla­b lement notamment augmenter la taxe sur la valeur ajoutée. Mais cet impôt sur la consommation est extrêmement antisocial. J’affirme que cette initiative serait une menace pour notre État social. Notre système éprouvé serait sacrifié au nom d’une machine de la répartition. L’initiative nous ruinerait financièrement et économiquement.


Abstimmungen

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Ja zum Fortpflanzungsmedizingesetz redsheep / pixelio.de

Sogenannte «Designerbabys» bleiben verboten. Auch mit dem neuen Gesetz gibt es keine Selektion nach Geschlecht, Augenfarbe etc. Retterbabys und Eispenden bleiben ebenfalls verboten. Das Gesetz setzt klare Grenzen und es geht absolut nicht um Genmanipulation, um einen Gentech-Menschen oder um einen ethischen Dammbruch, wie dies die Gegner wider besseren Wissens beschwören. Gleichstellung der PID mit der PND Das Gesetzt setzt der Fortpflanzungs­ medizin klare Grenzen und stellt die PID der Pränataldiagnostik gleich. Untersuchungen, welche heute bis in die zwölfte Schwangerschaftswoche zugelassen sind, sollen auch an der fünf Tage alten befruchteten Eizelle möglich sein. Es ist gerade aus ethischer Beurteilung nicht einleuchtend, wieso Tests in der zwölften Schwangerschaftswoche zugelassen, am fünften Tag nach der Befruchtung der Eizelle aber verboten sind. Damit werden Frauen gezwungen, sich die befruchteten Eizellen einpflanzen zu lassen, um den Embryo später allenfalls abzutreiben. Aus moralischer Sicht erachte ich dies als höchst problematisch, denn je entwickelter ein Embryo ist, desto schützenswerter ist er.

Nachdem die CVP-Delegierten bereits die im Juni 2015 vom Schweizer Volk deutlich angenommene Verfassungs­ änderung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) unterstützt hat, haben nun die Delegierten auch die entsprechende Gesetzesvorlage mit 191 Ja- bei 132 Nein-Stimmen (bei 23 Enthaltungen) zur Annahme empfohlen. Das Ja zum Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) ist wichtig, weil es die Präimplanta­ tionsdiagnostik (PID) der Pränatal­ diagnostik gleichstellt. Die PID ist ein seit mehr als 20 Jahren erprobtes medizinisches Verfahren und in den meisten europäischen Ländern zugelassen. In der Schweiz hingegen ist die PID noch verboten. Für Paare, die ihren Kinderwunsch nur mit medizinischer Hilfe erfüllen können und verhindern wollen, dass ihr Kind von einer Erbkrankheit betroffen sein wird, gibt es

deshalb nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie gehen für eine PID ins Ausland oder die Frau lässt sich die befruchtete Eizelle einsetzen und nutzt dann die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik. Ist der Embryo Träger einer Krankheit muss sie sich für oder gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Jedes Paar entscheidet unabhängig Die PID kann nur von Paaren, die Träger von schweren Erbkrankheiten sind (rund 100 Fälle pro Jahr) in Anspruch genommen werden und von Paaren, welche auf natürlichem Weg keine Kinder bekommen können. Jedes Paar entscheidet selbst und unabhängig, ob es eine PID durchführen und die befruchtete Eizelle vor der Übertragung in den Mutterleib auf Chromosomenstörungen untersuchen lassen will. Die Kosten für die PID müssen die Paare selber tragen.

Ja zum Fortpflanzungsmedizingesetz Bei einem Ja zum Fortpflanzungsmedizingesetz geht es mitnichten um die Selektion von Leben oder um lebenswerte oder lebensunwerte Menschen. Es geht um den Schutz vor gesundheitlichen Risiken und die Verhinderung von Abtreibungen. Deshalb ist diesem Gesetz am 5. Juni zuzustimmen.

Ruth Humbel Nationalrätin (AG)


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Delegiertenversammlung  Assemblée des délégué

Delegiertenversammlung der CVP Schweiz in Winterthur Assemblée des délégués du PDC suisse à Winterthur

An der Delegiertenversammlung der CVP Schweiz in Winterthur wurde der neue Präsident gewählt: Gerhard Pfister (ZG) wird Nachfolger von Christophe Darbellay (VS), der die Partei während zehn Jahren präsidierte. Rund 380 Delegierte fassten die Parolen zu den Abstimmungsvorlagen vom 5. Juni.

Le nouveau président a été élu lors de l’assemblée des délégués du PDC Suisse à Winterthur : Gerhard Pfister (ZG) succède à Christophe Darbellay (VS), qui aura présidé le parti durant 10 ans. Les près de 380 délégués ont également arrêté les mots d’ordre pour les objets de votation du 5 juin.

www.flickr.com/photos/cvp_schweiz/albums


Sommerparteitag  Congrès estival

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Sommerparteitag der CVP Schweiz– Die Zukunft beginnt jetzt! Congrès estival du PDC suisse – L’avenir commence aujourd’hui ! Die CVP Schweiz lädt Sie und Ihre ganze Familie zum grossen Sommerparteitag nach Appenzell (AI). Reservieren Sie sich diesen Tag schon heute. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, die Politik und die Zukunft unserer Partei aktiv mitzugestalten.

Le PDC suisse vous invite ainsi que votre famille à participer au grand congrès estival, qui aura lieu à Appenzell (AI). Réservez d’ores et déjà cette journée dans votre agenda. Profitez de cette occasion pour participer activement à la politique de notre parti.

Samstag, 20. August 2016 von 10.00–15.00 Uhr

Samedi 20 août 2016 de 10 heures à 15 heures

Weitere Details erhalten Sie bis Ende Juli auf www.cvp.ch

Vous trouverez davantage de renseignements d’ici fin juillet sous www.pdc.ch

Wir freuen uns auf einen wunderbaren Tag mit Ihnen in Appenzell Innerrhoden.

Nous nous réjouissons de passer une merveilleuse journée en votre compagnie dans le canton d’Appenzell Rhodes-Intérieures.

Ihre CVP Die Schweiz – unsere Familie!

Votre PDC La Suisse : notre famille !

© appenzell.ch


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Vereinigungen und Kantone

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Josef Niederberger-Streule neuer Regierungsrat Anlässlich der Ersatzwahlen in den Nidwaldner Regierungsrat gelang es der CVP im ersten Wahlgang den dritten Sitz in der Regierung zurückzuerobern. Da sich alle anderen Kandidaten zurückzogen, wurde Josef Niederberger-Streule in stiller Wahl gewählt. Mit Josef Niederberger-Streule wurde ein Politiker gewählt, der über einen grossen Leistungsausweis in der Politik und als selbständiger Unternehmer verfügt. Er amtete als Schulpräsident, Landrat und war 2012/2013 Landratspräsident und damit

höchster Nidwaldner. Als Geschäftsführer von über 20 Mitarbeitenden bringt er auch Führungserfahrung mit und ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Die CVP Nidwalden ist stolz, in Zukunft noch mehr Regierungsverantwortung wahrzunehmen und weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Zukunft von Nidwalden und der Schweiz zu leisten. Wir gratulieren Josef Niederberger nochmals herzlich zur Wahl. CVP Nidwalden Mario Röthlisberger, Wahlkampfleiter

Neuer Anlauf für olympische Winterspiele in Graubünden Nachdem die Stimmbevölkerung im März 2013 die Durchführung der Olympischen Winterspiele in der Schweiz knapp abgelehnt hatte, nimmt Graubünden einen neuen Anlauf, diese im Tourismuskanton doch noch zu realisieren. Zurück geht dieses Vorhaben auf einen Vorstoss von CVP-Grossrat und Präsident des Bündner Verbands für Sport, Remo Cavegn. Der Vorstoss wurde vom Grossen Rat mit 73 zu 13 Stimmen deutlich angenommen wurde. Ausgearbeitet werden soll das neue Konzept für Olympische Winterspiele im Jahr 2026 von der Bündner Wirtschaft. Die Regierung hat dabei die Wirtschaft tatkräftig zu unterstützen. Begründet wird der neue

Anlauf mit der Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds seit der letzten Abstimmung und mit der Agenda 2020 des IOC, die es ermöglicht, den Bedenken der Bevölkerung im Abstimmungskampf Rechnung zu tragen und Wettkämpfe bzw. Infrastrukturen auf mehrere Regionen und – wo es aus Kostengründen sinnvoll ist – auch auf ausserkantonale Standorte zu verteilen. Zudem sollen der gesellschaftliche Zusammenhalt im Kanton gefördert und die Freude am Sport gesteigert werden. CVP Graubünden Livio Zanetti

Von der Maturaarbeit zur Fraktionsstärke im Kantonsparlament Es klingt wie ein Märchen. Vor zwölf Jahren im Rahmen einer Maturaarbeit gegründet, erlebte die JCVP Uri bei den Landratswahlen im Februar 2016 ihren Höhepunkt. Fünf JCVP-Vertreter wurden in das 64-köpfige Kantonsparlament gewählt. Das Beispiel der JCVP Uri zeigt beispielhaft, wie die Kantonalsektionen der JCVP im Aufschwung sind. Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 hat sich die JCVP Uri von einer Randerscheinung zu einer wichtigen politischen Kraft im Kanton gemausert. Schon früh hat die JCVP entdeckt, dass man mit mutigen Entscheiden und Mitteln, die bisher nicht üblich waren, als Jungpartei Gehör finden kann. Mittels eines offenen Briefs an den Regierungsrat haben wir erreicht, dass ein Nachtstern von Luzern in den Kanton Uri fährt. Der offene Brief an Bischof Vitus Huonder sorgte gar dafür,

dass die JCVP Uri national präsent war. Durch die Majorz-Initiative war die Jungpartei monatelang im Mittelpunkt der Urner Politdiskussionen. In zahlreichen Abstimmungen waren Exponenten der JCVP an vorderster Front als Befürworter oder Gegner von Vorlagen engagiert. Durch mutige Entscheidungen zu Sachgeschäften und bei Wahlnominationen sorgte man immer wieder für Aufsehen und erreichte Achtungserfolge. Aktuell verfolgt die JCVP das Ziel, ein regionales Sportzentrum im Kanton Uri zu realisieren, um dem Sportanlagen-Notstand entgegenzuwirken. Fünf Sitze im Kantonsparlament gewonnen Auf Listen der CVP wurden im Jahr 2012 drei und im Jahr 2016 gar fünf Sitze im Kantonsparlament von Vertretern der JCVP gewonnen. Dabei war das Geheimrezept, Personen aufzustellen, die poli-

tisch aktiv, in der Gemeinde gut verankert und in Vereinen stark engagiert sind. Hunderte von handgeschriebenen Karten wurden an Verwandte, Bekannte und Kollegen verschickt, um gerade diejenigen zu mobilisieren, die sonst nicht an die Urne gehen. Drei JCVP-Vertreter realisierten dadurch in ihrem Wahlkreis gar das beste Wahlergebnis aller Kandidierenden. Die Jungpartei gab noch am Wahltag mittels Medienmitteilung bekannt, dass auf die Bildung einer eigenen Fraktion verzichtet wird. Dies zeigt, dass die JCVP nicht nur für die Jugend, sondern auch für die Mutterpartei enorm wichtig ist und eine echte Stärkung und Talentschmiede für die Mutterpartei sein kann.

JCVP Uri Flavio Gisler, Landrat Kanton Uri, ehem. Präsident JCVP Uri


Vereinigungen und Kantone

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Im Allgemeinen überzeugend behauptet Gegen das «Päckli» von FDP und SVP hat sich die CVP Kanton Schwyz bei den kantonalen Wahlen vom 20. März gut behauptet und die zwei Sitze in der Schwyzer Regierung erfolgreich verteidigt. Bei den Kantonsratswahlen resultierte ein kleines Minus; mit 27 Sitzen bleibt die CVP aber klar zweitstärkste politische Kraft. Die CVP des Kantons Schwyz hatte sich hohe Ziele gesteckt: Rückeroberung des dritten Sitzes in der Regierung sowie Halten der bisherigen 29 Mandate im Kantonsrat. Beide Ziele wurden zwar nicht ganz erreicht, trotzdem hat sich die CVP angesichts einer herausfordernden Ausgangslage sehr gut geschlagen. Die selbstbewusste Nomination von drei Kandidaten für die Regierung führte zum Zweckbündnis von FDP und SVP. Auf sich allein gestellt, erzielten die drei Regierungskandidaten der CVP sehr gute persönliche Resultate. Alle drei – Landesstatthalter Othmar Reichmuth, Michael Stähli und Parteipräsident Andreas Meyerhans – übertrafen das absolute Mehr. Andreas Meyerhans schied leider als überzählig aus. Gerade er hatte in den letzten Jahren wesentlich

mitgeholfen, die CVP in der kantonalen Politik entschiedener zu profilieren. Nach dem enttäuschenden Ergebnis der nationalen Wahlen im Herbst 2015 war die Ausgangslage für den Kantonsrat schwierig, zumal die Einführung eines neuen Wahlsystems (nach dem doppelten Puckelsheim) zusätzliche Unsicherheit brachte. Tatsächlich profitierten die kleine GLP und die SP/Grünen; sie gewannen auf Kosten der grossen Parteien sechs Sitze dazu. Die CVP verlor wie SVP und FDP zwei Sitze, hat sich aber insgesamt gut behauptet. Erfreulich war die grosse Zustimmung, welche die CVP-Kandidatinnen und -Kandidaten in zahlreichen Gemeinden erfuhren. So erreichte Markus Vogler in Illgau die höchste prozentuale Zustimmung in einer Gemeinde mit mehreren Kandidaten und Peter Steinegger (Schwyz) erhielt die höchste Stimmenzahl im ganzen Kanton. Bittere Wehrmutstropfen blieben allerdings nicht aus: in Steinen wurde Kantonsrat Erwin Schnüriger abgewählt, obwohl er im Dorf das beste Resultat aller Kandidierenden erreichte. Insgesamt hat die CVP den Wähleranteil mit etwas mehr als 27 Prozent fast halten können. Sie hat nicht nur Boden

Die beiden Schwyzer Regierungsräte (v.l.): Othmar Reichmuth und Michael Stähli gefasst, sondern darf mit Mumm vorwärts blicken. Entsprechend motiviert, will sie sich in den kommenden vier Jahren für gute Sachpolitik zugunsten von tragfähigen Lösungen einsetzen. CVP Kanton Schwyz Franz-Xaver Risi, Mitglied des Wahlkampfteams

Neues Co-Präsidium für die JCVP Baselland Bei den eidgenössischen Wahlen im vergangenen Herbst avancierte die JCVP Baselland zur stärksten bürger­ lichen Jungpartei im Kanton. Sie steigerte ihr Ergebnis gegenüber 2011 von 3060 auf 4285 Stimmen und leistete einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Nationalratssitzes von ­Elisabeth Schneider-Schneiter. Die JCVP hat damit die ihr im Wahlkampf zugedachte Aufgabe der Stärkung der Mutterpartei erfüllt, will sich künftig aber nicht auf diese Rolle beschränken. Vielmehr hat sie sich zum Ziel gesetzt, im Wett­ bewerb um junge bürgerliche Stimmen wieder aktiver in Erscheinung zu treten. Die Mitglieder legen diese Aufgabe in die Hände eines neuen Co-Präsidiums be­s tehend aus Nadja Lüthi (29, Advokatin) und Isaak Nohara (28, BSc Chemie

Nadja Lüthi

Isaak Nohara

und Student). Das neue Co-Präsidium bringt nebst beruflichen Qualifikationen ein breites Beziehungsnetz im sportlichen und kirchlichen Umfeld mit und freut sich auf die Herausforderung, der

JCVP auch im politischen Alltag Gehör zu verschaffen. CVP Basel-Landschaft Patricia Bräutigam, Generalsekretärin


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Bundeskanzlei

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«Der Bund kann einiges regeln, aber nicht alles» Walter Thurnherr ist seit Anfang Jahr Bundeskanzler. Er will die Bundeskanzlei vor allem als Stabsstelle des Bundesrates einsetzen, sich aber auch für die politischen Rechte und für die Mehrsprachigkeit der Schweiz engagieren. Gleichzeitig warnt er davor, in allen Dingen an den Bund zu gelangen: «Der Bund ist nicht für alles zuständig – zum Glück». Walter Thurnherr, Sie sind gut 100 Tage im Amt als neuer Bundeskanzler. Was durften Sie bereits Spannendes erleben? Sehr vieles. Insbesondere natürlich die Bundesratssitzungen «von innen». Interessant sind auch die Auftritte im Ständerat und im Nationalrat, die Gespräche in der CVP-Fraktion, die Kontakte mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder neue Themen.

Sie wurden in der NZZ auch schon als «begehrtester Stabschef in Bern» zitiert. Kommt man so unter Druck? Nein, das setzt mich nicht unter Druck. Viele Menschen wissen nicht, welche Arbeiten ein Bundeskanzler respektive die Bundeskanzlei verrichten. Können Sie das kurz zusammenfassen? Der Bundeskanzler ist in erster Linie Stabs­ chef des Bundesrates. Er ist zuständig für die Vorbereitung der gut 40 Bundesratssitzungen pro Jahr, er berät den Bundespräsidenten, stellt die Protokollierung, die Publikation, das Controlling und die Kommunikation sicher. Und das ist schneller gesagt als umgesetzt. Daneben erfüllt die Bundeskanzlei eine Vielzahl von weiteren wichtigen Aufgaben. Wir betreuen die Abstimmungserläuterungen – das sogenannte Abstimmungsbüchlein. Wir sind federführend im Bereich der politischen Rechte. Zentral sind dabei die Begleitung und Kontrolle von Volksinitiativen und Referenden sowie die Vorbereitung der Nationalratswahlen. Darüber hinaus übersetzt die Bundeskanzlei rund 100 000 Seiten pro Jahr in alle Landessprachen. Wir betreuen einzelne Informatikprojekte. Wir publizieren die amtliche Sammlung des Bundesrechts und den Staatskalender. Und schliesslich ist der Bundeskanzler auch Ansprechperson des Bundesrats und umgekehrt. Es ist eine sehr spannende und vielschichtige Aufgabe.

Sie sind ursprünglich Naturwissenschafter. Ein Naturwissenschafter als Bundeskanzler ist eine eher ungewöhnliche Kombination. Das stimmt. «Gewöhnlich» ist der Bundeskanzler eher Jurist als Physiker. Und juristische Kenntnisse sind tatsächlich ein Vorteil. Aber bis anhin habe ich mich ganz gut zurechtgefunden. Ihr Twitter-Account enthält kaum Politisches, ist dafür ein Sammelsurium an wissenschaftlichem Allerlei. Haben Sie für die Naturwissenschaft überhaupt noch Zeit? Zurzeit tatsächlich etwas wenig. Aber für ein gutes Mathematikbuch zwischendurch finde ich schon noch Zeit. Sie haben kürzlich gesagt, die Erwartungen an den Bund hätten gewaltig zugenommen. Vor welchen Herausforderungen steht der Bund? Es ist eine allgemeine Erfahrung. Normalerweise ist der Bund nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit, und das ist gut so. Aber sobald die wirtschaftlichen Herausforderungen grösser werden, sobald umfangreichere Sparpakete zu knüpfen sind oder wenn von dritter Seite Risiken sichtbar werden, wird der Bund «wiederentdeckt». Die Erwartungen, Abhilfe zu schaffen, möglichst subito, richten sich dann schnell und gern an den Bundesrat oder an die Verwaltung. Der Bund kann auch einiges regeln und ändern. Aber er ist nicht für alles zuständig – zum Glück. Man liest, die Mehrsprachigkeit in der Schweiz liege Ihnen besonders am Herzen und solle ein Schwerpunkt in Ihrer Amtszeit sein. Warum das? Einfach weil wir ein mehrsprachiges Land sind! Es sollte doch für eine Bürgerin oder einen Bürger in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit sein, sich in seiner Muttersprache auszudrücken. Und wenn wir längerfristig miteinander zusammenleben wollen, bedeutet das, dass wir die anderen Sprachen zumindest verstehen müssen. Mich stimmt es auf jeden Fall nachdenklich, wenn sich in Bern Zürcher und Genfer zu einem Kongress einfinden und sich dabei einen Tag lang radebrechend auf Englisch durchwursteln. Interview Sarah McGrath-Fogal Redaktion DIE POLITIK

Vom theoretischen Physiker zum Bundeskanzler

Theoretischer Physiker, Diplomat, Stabschef: Das sind nur einige der vielfältigen Aufgaben, die Walter Thurnherr wahrnahm, bevor ihn das Parlament Ende 2015 glanzvoll zum Bundeskanzler wählte. 1963 wurde Thurnherr in Muri im Kanton Aargau geboren. Er studierte theoretische Physik an der ETH Zürich. 1989 trat er in den diplomatischen Dienst ein. In den folgenden acht Jahren arbeitete er in Bern, Moskau und New York. 1997 ernannte ihn Flavio Cotti, der damalige Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), zu seinem persönlichen Mitarbeiter. 1999 wurde er stellvertretender Chef, 2000 Chef der Politischen Abteilung VI des EDA. 2002 übernahm Walter Thurnherr das Amt als Generalsekretär des EDA. Von 2003 bis 2010 übte er die gleiche Funktion aus im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD), dem heutigen WBF. Von 2011 bis Ende 2015 war er Generalsekretär des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Walter Thurnherr ist verheiratet und Vater zweier Kinder.


Chancellerie fédérale

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« L’État peut sans doute beaucoup, mais pas tout » Walter Thurnherr est le chancelier de la Confédération depuis le début de l’année. Si à ses yeux la Chancellerie fédérale doit d’abord jouer le rôle d’état-major du Conseil fédéral qui lui est dévolu, il s’est également fixé deux autres priorités : les droits politiques et le plurilinguisme. Il met cependant en garde contre la tentation de tout demander à l’État : « La Confédération n’a pas vocation à s’occuper de tout – et c’est tant mieux ».

Monsieur Thurnherr, voilà cent jours que vous êtes installé à la tête de la Chancellerie fédérale. Qu’est-ce qui vous a le plus intéressé ? Bien des choses m’ont intéressé, à commencer par l’occasion qui m’est désormais donnée de suivre les séances du Conseil fédéral « de l’intérieur ». Je citerai également les interventions que je suis appelé à faire dans le cadre d’un dossier devant les Chambres, les discussions du groupe parlemantaire PDC, les relations que j’ai avec mes collaborateurs, ou tout simplement des sujets nouveaux pour moi. La NZZ vous a présenté comme le « chef d’état-major le plus convoité de Berne ». Ces attentes créent-elles une pression ? Non, je ne ressens pas de pression. On ignore souvent ce que fait le chancelier de la Confédération et à quoi sert la Chancellerie fédérale. Pouvez-vous nous le rappeler brièvement ? Le chancelier de la Confédération est avant tout le chef d’état-major du Conseil fédéral. Il lui appartient de veiller à la bonne préparation de la quarantaine – au bas mot – de séances que le Conseil fédéral tient chaque année, mais aussi à la rédaction du procès-verbal, à la communication des décisions, et plus généralement de s’assurer que tout se déroule comme prévu. C’est lui également qui conseille le président de la Confédération. Et croyez-moi, tout cela est plus facile à dire qu’à faire. Mais la Chancellerie fédérale a aussi beaucoup d’autres tâches, qui ne sont pas moins importantes. Ainsi, nous sommes chargés d’établir la brochure d’explications du Conseil fédéral qui est régulièrement remise aux électeurs. Nous veillons au

bon exercice des droits politiques, en assurant notamment les opérations de suivi et de contrôle pour les initiatives populaires et les référendums et en organisant l’élection du Conseil national. La Chancellerie fédérale traduit également quelque 100 000 pages chaque année dans toutes les langues nationales. Nous pilotons différents projets informatiques. Nous publions le Recueil officiel du droit fédéral et l’annuaire fédéral. Enfin, le chancelier de la Confédération est l’interlocuteur direct du Conseil fédéral. C’est dire combien les tâches qui m’incombent ainsi qu’à la maison que je dirige sont nombreuses et stimulantes. Vous avez une formation de scientifique. Un scientifique qui devient chancelier de la Confédération, ce n’est pas fréquent. C’est vrai. D’ordinaire, le chancelier de la Confédération a plutôt fait des études de droit. Et il est indéniable que des compétences juridiques constituent un atout. Mais enfin, pour l’instant, il me semble que je ne me débrouille pas trop mal. Votre compte Twitter est un joyeux méli-mélo de considérations scientifiques où la politique n’a que peu de place. Trouvez-vous encore le temps d’assouvir votre amour pour la science ? En ce moment pas vraiment. Mais je veillerai à ce qu’il y ait toujours ici ou là une petite place dans mon emploi du temps pour un bon bouquin de maths. Vous avez dit récemment qu’on demande beaucoup plus aujourd’hui à l’État que par le passé. Quels sont les défis que doit relever la Confédération ? C’est une remarque générale liée à mon expérience. Normalement, la Confédération n’est pas le centre de l’attention générale, et c’est très bien ainsi. Mais, dès que les difficultés économiques se font plus pressantes, dès qu’il faut prendre des mesures d’économies plus rigoureuses, ou lorsque se présente une menace extérieure, on redécouvre soudain son existence. Le Conseil fédéral ou l’administration sont alors priés de venir à la rescousse, et plus vite que ça. Et c’est vrai que l’État peut faire beaucoup. Mais la Confédération n’a pas vocation à s’occuper de tout – et c’est tant mieux.

Vous avez également affirmé que le plurilinguisme vous tenait tout particulièrement à cœur et que vous en feriez l’une des priorités de votre mandat. Pourquoi ? Mais tout simplement parce que la Suisse est un pays plurilingue ! Il me paraît évident que tout citoyen de ce pays doit pouvoir s’exprimer dans sa langue maternelle. Seulement, si nous voulons continuer de vivre ensemble, cela signifie que nous devons, sinon maîtriser, du moins comprendre la langue de l’autre. Car quand je vois des Zurichois et des Genevois réunis à Berne dans un congrès en être réduits à baragouiner toute une journée un anglais approximatif pour pouvoir communiquer, ça me laisse pour le moins songeur.

De la physique théorique à la Chancellerie fédérale Spécialiste en physique théorique, diplomate, chef d’état-major: ce ne sont là que quelques-unes des casquettes que Walter Thurnherr a portées avant d’être brillamment élu par le Parlement au poste de chancelier de la Confédération. Né en 1963 à Muri dans le canton d’Argovie, Walter Thurnherr a commencé par étudier la physique théorique à l’EPFZ, avant de se tourner en 1989 vers une carrière diplomatique qui l’amènera à occuper des postes à Berne, à Moscou et à New York. Le conseiller fédéral Flavio Cotti, alors chef du Département fédéral des affaires étrangères (DFAE), en fait son conseiller personnel en 1997. Devenu chef suppléant de la Division politique VI du DFAE en 1999, il est nommé chef de cette même division en 2000. Il devient ensuite secrétaire général du DFAE en 2002, avant de rejoindre en 2003 le Département fédéral de l’économie (DFI, aujourd’hui DEFR) pour y exercer les mêmes fonctions jusqu’en 2010, puis en 2011 le Département fédéral de l’environnement, des transports, de l’énergie et de la communication (DETEC), où il occupera également le poste de secrétaire général, jusqu’à la fin 2015. Walter Thurnherr est marié et père de deux enfants


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Hintergrund

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Die Sicherung der Altersreform 2020 – ein wichtiger Schritt für sichere Renten und Generationengerechtigkeit Angestellte, welche ihren BVG-Vorsorgeausweis über die letzten Jahre vergleichen, müssen zur Kenntnis nehmen, dass ihre Rente dereinst nicht mehr den in Aussicht gestellten 60 Prozent des letzten Lohnes entsprechen, sondern wesentlich tiefer ausfallen wird. Nehmen wir das Beispiel der Personalvorsorge des Kantons Zürich für eine 58-jährige Person Z. Noch 2014 wurde Z. für den Rentenfall ein Umwandlungssatz von 6,2 Prozent in Aussicht gestellt. Per 2016 wurde der Umwandlungssatz auf 4,82 Prozent gesenkt. Bei einem Sparguthaben von einer Millionen Franken bedeutet dies eine Senkung der Rente um 13 800 Franken, d.h. um 22 Prozent. Noch vor zwei Jahren durfte Z. ab 65 Jahren mit einer jährliche Rente von 62 000 Franken rechnen, jetzt nur noch mit 48 200 Franken. Rentenklau an den Jungen In einer ähnlichen Situation sind die meisten unselbständig Erwerbstätigen mit einem Jahreslohn von über 85 000 Franken. Mit diesem Einkommen sind sie überobligatorisch BVG versichert. Für überobligatorisch Versicherte – die grosse Mehrheit der Erwerbstägigen – können die Pensionskassen den Umwandlungssatz senken, während im obligatorischen BVG-Bereich, bei einem Lohn zwischen 21 150 und 84 600 Franken, der gesetzliche Umwandlungssatz von 6,8 Prozent gilt. Circa jede siebte erwerbstätige Person ist obligatorisch versichert und für sie gilt der gesetzliche Umwandlungssatz von 6,8 Prozent. Eine Senkung des gesetzlichen Um­ w and­ l ungssatzes ist längst angezeigt, weil die Lebenserwartung steigt und die Renditen eingefallen sind. Es ist unverständlich, dass Linke und Gewerkschafter eine Senkung ablehnen und damit den wahren Rentenklau betreiben, nämlich Rentenklau zu Lasten künftiger Generationen. Die Jungen subventionieren den viel zu hohen Umwandlungssatz der heutigen Rentner, was im Kapitaldeckungsverfahren nicht akzeptabel ist.

Harmonisierung, Flexibilisierung und gezielter Umbau der Altersvorsorge Neben der Senkung des Umwandlungssatzes ist die Harmonisierung des Referenzrentenalters für Männer und Frauen bei 65 sowie eine Flexibilisierung des Rentenbezuges zwischen 62 und 70 Jahren ein weiteres zentrales Element der Altersreform 2020. Einen gewissen Ausbau braucht es in der zweiten Säule, insbesondere für die Frauen. Für Teilzeitbeschäftigte muss der Koordinationsabzug dem Beschäftigungsgrad angepasst wer-

Vom Zeitplan her ist das Reformvorhaben ehrgeizig. den. Die Altersgutschriften müssen für ältere Arbeitnehmende reduziert werden, damit sie auf dem Arbeitsmarkt wegen höheren Sozialversicherungskosten nicht diskriminiert werden. Skeptisch bin ich gegenüber einer generellen AHV-Erhöhung von 70 Franken. Die Senkung des Umwandlungssatzes wird in der 2. Säule kompensiert und von den 70 Franken würden weitgehend Rentner profitieren, die es nicht nötig haben. Ich favorisiere daher gezielte Verbesserungen bei unteren AHV-Renten sowie bei den Ehepaarrenten. Vom Zeitplan her ist das Reformvorhaben ehrgeizig. Die Schlussabstimmung in beiden Räten muss in der Frühjahrssession 2017 stattfinden, damit die Ende 2017 auslaufende Mehrwertsteuer der IV-Zusatzfinanzierung per 2018 in die AHV überführt werden kann. Mit Blick auf andere europäische Länder wirken diese schweizerischen Reform­ bestrebungen zögerlich. Die OECD geht davon aus, dass bis 2050 in allen Mitgliedländern mindestens Rentenalter 67 eingeführt sein wird. Auch in der Schweiz werden wir die Frage des Rentenalters angehen müssen. Aber nicht in der aktuellen Revisionsvorlage. Erfahrungs­

gemäss ist die Bevölkerung bei der Altersvorsorge nicht reformfreudig. 2004 scheiterte die 11. AHV-Revision an der Urne. 2010 wurde eine Senkung des Umwandlungssatzes abgelehnt. Reform nicht mit RentenalterErhöhung belasten Die CVP Schweiz will diese Vorlage daher nicht mit einem Interventions­ mechanismus belasten. FDP und SVP drängen auf einen solchen für den Fall, dass der AHV-Fonds unter 80 Prozent einer Jahresausgabe fällt. In diesem Fall soll das Referenzrentenalter um vier Monate pro Kalenderjahr bis maximal um 24 Monate angehoben und gleichzeitig soll die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV in zwei gleichen Schritten um höchstens 0,4 Prozentpunkte erhöht werden. Umfragen bestätigen, dass eine Rentenalter-Erhöhung bei der Bevölkerung keine Chance hat. Eine Vorlage mit einem Interventionsmechanismus ist daher zum Scheitern verurteilt. Die Kernanliegen der Vorlage sind indes zu wichtig, als dass wir mutwillig Schiffbruch in Kauf nehmen dürfen. Zwischen 1947 und 1997 hatten wir zehn AHV-Reformen. Seither ist keine mehr gelungen. Wir müssen Reformen daher auch künftig schrittweise angehen, um deren Erfolgschancen an der Urne zu erhöhen. Mit dieser Vorlage bringen wir die Altersvorsorge bis 2030 auf eine solide Grundlage. Das heisst aber auch, dass wir im Anschluss daran mit der nächsten Revision beginnen müssen, welche die Altersvorsorge nachhaltig an die demografischen Realitäten anpasst.

Ruth Humbel Nationalrätin (AG)


© AlpTransit Gotthard AG

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Die NEAT verbindet die Schweiz Am 1. Juni feiern wir die Eröffnung des Gotthardbasistunnels und damit des bedeutendsten Bauwerks der NEAT. Ein grosser Tag für unser Land und für alle, die an der Verwirklichung dieses Projekts mitgearbeitet haben. Der neue Gotthardtunnel wird der längste Tunnel der Erde sein und dies mit zahlreichen technischen Superlativen. Das neue Bauwerk verbindet insbesondere auch Menschen. Europa krankt an einem latenten Gegensatz von Nord und Süd. In der Schweiz ist dieser Graben glücklicherweise überwindbar. Aber auch bei uns müssen wir feststellen, dass sich unser südlichster Kanton, das Tessin, immer wieder unverstanden, unterrepräsentiert oder sogar schlicht vernachlässigt fühlt. Der neue Gotthardbasistunnel wird die Schweiz noch mehr zusammenbringen. Der Austausch zwischen Nord und Süd wird intensiver und regelmässiger. Städte wie Lugano, Bellinzona oder Mailand werden für Bewohner des Mittellandes zu attraktiven Tagesausflugdestinationen. Ein Wohnsitz im Tessin mit Arbeitsort Zürich, Luzern oder Zug wird eher möglich. Die NEAT ist eine Chance für die Gotthardregion Der neue Gotthard-Basistunnel führt zu deutlich weniger Fahrten auf der alten Bergstrecke. Die alte Bergstrecke wird damit wieder nutzbar für Regionalzüge und vor allem für spezifische touristische Angebote. Diese Chance muss genutzt werden. Die NEAT ermöglicht, dass bislang zu wenig beachtete Destinationen wieder auf der Landkarte erscheinen. Die historische Bergstrecke, deren Eröffnung 1882 ein welthistorischer Moment war, muss als das vermarktet werden,

was sie ist: ein Welterbe! Die Eröffnung dieses Jahrhundertbauwerks muss wie bei der Bergstrecke Beginn einer Entwicklung sein, welche die Regionen und ihre Eigenheiten berücksichtigt und positiv weiterentwickelt. Die Schweiz: Ein Land von Innovation und Pioniergeist Mit dem Bau des Gotthard Basistunnels, der mit 57 Kilometern der weltweit längste Eisenbahntunnel der Welt ist, hat die Schweiz einmal mehr Innovationskraft und Pioniergeist bewiesen. 1992 hat das Schweizer Volk den Bau der NEAT mit einer Zustimmung von 63,5 Prozent beschlossen, 1999 erfolgte die erste Sprengung im Hauptstollen, dieses Jahr wird der Gotthard-Basistunnel eröffnet und 2020 wird die NEAT mit der Inbetriebnahme des 15,4 Kilometer langen Ceneri-Basistunnels vervollständigt und abgeschlossen. Die Gesamtkosten der NEAT werden bei Projektabschluss rund 23 Milliarden Franken betragen. Auch dies ist ein Beweis, dass die NEAT ein Jahrhundertbauwerk ist. Ein Beweis von konsequenter Verlagerungspolitik Nicht vergessen werden darf der Hauptgrund für den Bau der neuen Alpentransversalen: Es ist die Kapazitätserhöhung für den Güterverkehr, um diesen von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Mit dem Bau des Jahrhundertprojekts NEAT hat die Schweiz – wie kein anderes Land in Europa – den Beweis erbracht, dass sie mit der Verlagerungspolitik ernst meint. Die Schweiz ist mit ihrer konsequenten Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ein Vorbild für die EU-Länder. Sie zeigt auch, dass sie ein offenes

Land ist und sich für nachhaltige und sinnvolle Verkehrspolitik in Europa einsetzt. Diese Politik setzt uns verdientermassen ins Rampenlicht. Drei Wochen vor der Abstimmung über den EU-Austritt Grossbritanniens ist es eine einmalige Chance für Schweiz zu zeigen, wer wirklich etwas für Europa tut! Die Schweiz darf wirklich sagen: Freude herrscht! Am 1. Juni 2016 ist es soweit. In Beisein von Staats- und Regierungschefs der Nachbarländer wird der Gotthard-Basistunnel feierlich eröffnet. Alleine die Tatsache, dass sich über 160 000 Personen für die 1000 Plätze in den Eröffnungszügen beworben haben, darf uns stolz machen. Die Schweiz ist ein Land des öffentlichen Verkehrs. Ein visionäres und mutiges Bahnprojekt der Schweiz für die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene und für schnellere Verbindungen innerhalb der Schweiz wird Realität. Die NEAT steht für eine vorbildliche Verkehrspolitik, gerade was den öffentlichen Verkehr betrifft, und sollte auch für Europa ein Beispiel sein. Die Schweiz darf wirklich sagen: Freude herrscht! Ein Wermutstropfen bleibt für mich als Bündner: Nur die Porta Alpina* fehlt noch. Ein grosser Fehler, der irgendwann korrigiert werden muss.

Martin Candinas Nationalrat (GR)

*Die Porta Alpina ist der Arbeitstitel eines Projektes für eine unterirdische Bahnstation in der Mitte des Tunnels mit Anbindung des Ortes Sedrun und der ganzen Surselva.


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Hintergrund

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Initiative für Ernährungssicherheit nimmt weitere Hürde Der Nationalrat hat am 9. März 2016 für die Initiative für Ernährungssicherheit mit 91 zu 83 Stimmen bei 19 Enthaltungen eine positive Abstimmungsempfehlung abgegeben. Damit hat diese Initiative, die 2014 mit einem Rekordsammel­ ergebnis innert drei Monaten mit über 147 000 beglaubigten Unterschriften zu Stande gekommen ist, eine weitere wichtige Hürde genommen.

In der Schweiz wächst die Bevölkerung jedes Jahr ebenfalls um 80 000 bis 100 000 Menschen. Zudem werden rund 2700 Hektaren Kulturland pro Jahr verbaut. Diese Flächen sind für die Produktion von Lebensmitteln für immer verloren. Im Mittelland haben wir gesamthaft eine Fläche von rund 600 000 Hektaren Kulturland. Würden wir so weiter bauen, wäre in 220 Jahren die gesamte Fläche zwischen Bodensee und Genfersee verbaut.

Der Nationalrat hat sich vor der Abstimmung in einer sieben stündigen Debatte intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Die Frage, ob bezüglich Ernährungssicherheit eine Lücke in der Verfassung besteht, hat bereits der Bundesrat in seinem Bericht zum direkten Gegenvorschlag rechtlich geklärt. Der Bundesrat führte dabei aus, dass im Bereich der Verfügbarkeit der Lebensmittel die heutige Verfassung nicht genüge und eine Ergänzung zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft notwendig sei.

Ressourcen schonen und nachhaltig produzieren Wir müssen unseren natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft Sorge tragen. Dort wo gebaut wird, müssen wir die bestehenden Möglichkeiten in die Höhe und in die Tiefe sehr gut nutzen. Die landwirtschaftliche Produktion hat den hohen Ansprüchen der Nachhaltigkeit zu genügen. Dies geschieht mit der Stärkung der Produktion gesunder, regional produzierter Lebensmittel in Verbindung mit der Erreichung der ökologischen Ziele und der Wahrnehmung der sozialen Verantwortung.

Sichere Ernährung der Menschheit durch Umwelteinflüsse gefährdet Internationale und nationale Entwicklungen bestätigen diese Feststellung. Es ist Zeit zu handeln. Weltweit wächst die Bevölkerung jedes Jahr um 80 Millionen Menschen. Aufgrund des Klimawandels geht das verfügbare Süsswasser zur Produktion von Lebensmitteln dramatisch zurück. Die Wüsten wachsen weltweit jährlich um die Fläche Irlands. Zudem bringen Bodenerosion und grosse ökologische Probleme auf fruchtbaren Flächen die Ernährung der Menschheit mit gesunden Lebensmitteln ins Wanken. In China sind heute über 40 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, aufgrund der Verschmutzung von Wasser und Luft, verseucht.

Die CVP-Fraktion hat im Nationalrat mit grosser Mehrheit der Initiative für Ernährungssicherheit zugestimmt.

Markus Ritter, Nationalrat (SG)


Tribune libre  Agenda

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Vitesse de circulation des liquidités : un facteur économique à ne pas négliger L’émission du nouveau billet de 50 francs par la BNS m’incline à cette réflexion qui nous touche au quotidien. En 2015, l’économie suisse a progressé de 0.9 % soit une croissance nettement plus faible que celle de 2014 (+1.9 %). Une des raisons essentielles de ce fléchissement est l’appréciation imprévisible et exceptionnelle du franc suisse en janvier 2015. La fermeté du franc suisse a clairement freiné nos exportations. Face à ce constat, la BNS a réagi en prenant diverses mesures dont l’introduction d’un taux d’intérêt négatif. De nombreuses banques ont dû suivre ce mouvement en facturant des taux d’intérêts négatifs à leur clientèle. Depuis, la croissance économique de la Suisse est faible et la menace d’une baisse générale des prix ne peut plus être totalement écartée. En effet, dans un tel scénario économique, les consommateurs privés spéculent sur une diminution des prix et reportent à plus tard leurs achats en biens durables. Ce mécanisme est déjà d’actualité au niveau des investissement immobiliers. On diffère l’investissement en espérant un prix meilleur. En retour, les entreprises diminuent leurs investissements, voire licencient du personnel avec comme conséquence une augmentation du chômage. Il est dès lors aujourd’hui important que tous les acteurs économiques et politiques tiennent compte de cette menace dans l’élaboration des budgets financiers, tout en s’efforçant de respecter les contraintes fixées. Ceci dit, la monnaie joue un rôle non négligeable qui m’interpelle en ces jours d’impression du nouveau billet de 50 francs suisses. Permettez-moi de citer un exemple théorique volontairement simplifié à son extrême. Dans un microenvironnement, deux commerçants se côtoient chaque jour : le fermier et le boulanger. Tous les jours, le

fermier achète son pain pour 2 francs et le boulanger son lait pour 2 francs également. A la fin du mois, il n’y a qu’une seule pièce de 2 francs qui a été échangée alors que le chiffre d’affaires réalisé a été de 120 francs (4 francs par jour sur une période de 30 jours). Ceci met clairement en évidence qu’une pièce de 2 francs qui circule 30 fois en un mois crée plus de valeur et de richesse que des billets de banque thésaurisés. La vitesse de circulation de la monnaie (individu) et de la masse monétaire (pays) est donc très importante. Dans le contexte économique actuel caractérisé par une croissance faible, des taux d’intérêts négatifs et des rendements obligataires proches de zéro, il est raisonnable de mettre l’accent sur la consommation et, donc, de participer activement à l’augmentation de la vitesse de circulation des liquidités. Gardons à l’esprit cet état de fait et laissons nos cœurs et pas seulement notre raison agir dans nos dépenses quotidiennes tout en gardant bien en mémoire cette citation de Benjamin Franklin « si vous voulez savoir la valeur de l’argent, essayez d’en emprunter ».

Géraldine Marchand-Balet Présidente de commune et conseillère nationale (VS)

Agenda 30.05.–17.06.2016 05.06.2016 07.06.2016 CVP Schweiz 20.08.2016 CVP Schweiz 27.08.2016 JCVP Schweiz 12.09.–30.09.2016 20.09.2016 CVP Schweiz 23.09.2016 CVP 60+ Schweiz 25.09.2016 28.09.2016 AWG Schweiz 29.10.2016 CVP Schweiz 05.11.2016 JCVP Schweiz 12.11.2016 CVP Frauen Schweiz 27.11.2016 28.11.–16.12.2016 06.12.2016 CVP Schweiz

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«Ich sehe eine Schweiz, in der ich überall entspannt arbeiten kann.» Damit Sie jederzeit und an jedem Ort sicher Daten austauschen und Geschäftsgespräche führen können, unterhalten wir ein leistungsfähiges Breitband- und Mobilfunknetz. Dafür investieren wir allein in diesem Jahr 1.8 Mia. Franken in unsere Netz-Infrastruktur. Mehr auf swisscom.ch/moeglichkeiten Willkommen im Land der Möglichkeiten.


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