Magazin der CVP Schweiz; die Politik, Ausgabe 8 2016

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DIE

POLITIK LA POLITIQUE LA POLITICA Ausgabe 8, September 2016 / Numéro 8, septembre 2016

CHF 5.–

Zeitung der CVP Schweiz Le journal du PDC suisse

Die f t D i e Zu k u n f t kunZukunft D i e Zu g i n nt j et z beginnt jetzt! et ztb!e j t n n i t! g be L’avenir L’avenir r i n e v L’a commence cecommence n e m m o c ! jour!d’hu iu aujourd’hui ua h ’ d r u i! o j au #CVP2025 #CVP2025 025 #PDC #CVP2#PDC2025 R0O2P D2 5ADD 5 2 0 2 C D P #

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DIE POLITIK LA POLITIQUE

Impressum

LA POLITICA

Inhalt Sommaire 3

Editorial Yannick Buttet – Vice-président PDC suisse

4–6

CVP2025 – PDC2025

7–15

Abstimmungen / Votations / Votazioni AHVplus Initative – Initative AVSplus, Nachrichtendienstgesetz – Loi sur le renseignement, Initiative économie verte – Initiative Grüne Wirtschaft

16–17

Sommerparteitag / Congrès estival

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Unternehmenssteuerreform III

13, 19, 20, 29 Hintergrund / Tribune libre / Kolumne 21

Fraktionsausflug Unsere Wurzeln – unsere Zukunft

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KMU Forum Wir setzen auf den Werkplatz Schweiz

23–27

Vereinigungen und Kantone / Groupements et cantons

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Nachruf

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Regierungsrat Treffen auf dem Landsitz Lohn

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Agenda

Herausgeberin / Verlag CVP Schweiz, Klaraweg 6, Postfach, 3001 Bern

Editeur PDC suisse, Klaraweg 6, case postale, 3001 Berne

Redaktionsadresse CVP Schweiz, DIE POLITIK Klaraweg 6, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 357 33 33, Fax 031 352 24 30 kommunikation@cvp.ch, www.cvp.ch

Adresse de la rédaction PDC suisse, LA POLITIQUE Klaraweg 6, case postale, 3001 Berne Tél. 031 357 33 33, fax 031 352 24 30 kommunikation@cvp.ch, www.pdc.ch

Redaktion Béatrice Wertli, Thomas Jauch, Anna Bähni, Laura Curau, Michaël Girod, Sarah McGrath-Fogal, Tiziana Boebner-Lombardo

Rédaction Béatrice Wertli, Thomas Jauch, Anna Bähni, Laura Curau, Michaël Girod, Sarah McGrath-Fogal, Tiziana Boebner-Lombardo

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Editorial

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

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Le PDC, vestige du passé ou force d’avenir ?

Die CVP, Relikt der Vergangenheit oder Stärke der Zukunft?

« D’aucuns » sont ceux qui pensent que le PDC court à sa perte, que notre parti appartient au passé et qu’il représente une force historique d’opposition dans la construction de la Suisse moderne. Ceux-ci pensent au mieux que notre histoire est terminée, au pire que nous n’avons jamais rien apporté à notre pays. Certains l’ont même quitté, trop souvent de manière opportuniste, pensant avoir un avenir plus radieux sous d’autres couleurs partisanes. Et pourtant … Lorsque nous analysons de manière plus approfondie la politique suisse actuelle, nous remarquons très rapidement que les forces divergentes sont nombreuses, que le consensus existe encore par la structure même de nos institutions, mais l’est beaucoup moins dans l’état d’esprit de la plupart des partis. Dans ce contexte, le PDC a plus que jamais un rôle à jouer pour assurer l’avenir de notre pays. Attachés aux valeurs qui ont forgé la Suisse nous voulons fièrement les défendre et les promouvoir sans pour autant faire de la Suisse un bout de terre imperméable au reste du monde, sombrant dans un égoïsme sans charité. Proche de l’économie réelle et des PME, le PDC ne veut pas d’un ultralibéralisme laissant les plus faibles sur le bord de la route. Sensibles au développement durable, nous souhaitons une progression responsable et respectueuse de notre planète tout en conservant l’Humain au centre de nos préoccupations. Conscients que la force de notre société se mesure à la robustesse du plus faible de ses maillons, nous sommes attachés à la solidarité, indispensable ciment du bien vivre ensemble, sans pour autant prôner un égalitarisme fatal à tout effort individuel et à toute innovation. Seul le PDC réunit ces éléments qui constituent une base saine et solide pour notre avenir. À nous de le revendiquer haut et fort en affirmant nos positions clairement et fermement, dans le respect des autres et sans craindre la critique. « Homme sans ennemis, homme sans valeur » dit le proverbe. Osons mettre en avant les idées que nous savons bonnes sans redouter l’opposition, même véhémente, de ceux qui imaginent ou espèrent que notre fin est proche. Le PDC est le parti de la Suisse, des Suissesses et des Suisses. Cela n’est pas prêt de changer !

Einige denken, die CVP sei zum Scheitern verurteilt, unsere Partei gehöre der Vergangenheit an oder stelle eine historische Oppositionskraft in der modernen Schweiz dar. Einige denken, die Partei hätte nie etwas zum Erfolg der Schweiz beigetragen. Andere haben die Partei in opportunistischer Manier gar verlassen mit dem Gedanken, bei anderen Parteien eine bessere Zukunft zu finden. Wenn wir die aktuelle Parteienlandschaft im Detail analysieren, so bemerken wir sehr schnell, dass die divergierenden Kräfte zahlreich sind und dass der Konsens dank unserer politischen Institutionen vorhanden ist – wenn auch weniger im Geiste der meisten Parteien. In diesem Zusammenhang spielt die CVP mehr denn je eine wichtige Rolle für die Sicherung unserer Zukunft. Wir engagieren uns für die Werte, welche die Schweiz geprägt haben und verteidigen und fördern diese mit Stolz. Dabei wollen wir die Schweiz vom Rest der Welt nicht isolieren und versinken auch nicht im Egoismus. Obwohl wir wirtschafsnahe und KMU-freundlich sind, überlassen wir die Schwächsten nicht sich selber, sondern sorgen uns auch um sie. Wir stehen für eine nachhaltige Entwicklung und fordern einen verantwortlichen und respektvollen Umgang mit unserem Planeten. Dabei stellen wir die Sorge um den Menschen in den Mittelpunkt. Im Bewusstsein, dass die Stärke unserer Gesellschaft an der Stärke ihres schwächsten Gliedes gemessen wird, sind wir der Solidarität verpflichtet. Sie ist der Zement unseres Zusammenlebens. Wir wollen zwar Egalitarismus, aber nicht die totale Gleichheit auf Kosten der Individualität und Innovation. Nur die CVP verbindet diese Elemente, welche die Basis bilden für eine solide und gesunde Zukunft. Es ist an uns, diese Positionen klar und deutlich einzufordern, mit Respekt vor dem Gegenüber und ohne Angst vor Kritik. Ein Sprichwort sagt: «Ein Mensch ohne Feinde ist ein Mensch ohne Werte.» Setzen wir uns vehement für unsere Werte ein, ohne Furcht vor der Opposition und insbesondere vor derjenigen, die unser Ende erwarten oder gar herbeiwünschen. Die CVP ist die Partei der Schweiz, der Schweizerinnen und Schweizer. Dies wird sich nicht ändern!

Yannick Buttet Vice-président du PDC suisse et conseiller national (VS)

Yannick Buttet Vize-Präsident CVP Schweiz und Nationalrat (VS)


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

CVP2025

LA POLITICA

CVP stellt die Weichen für die Zukunft Kinder, die diesen Sommer die Schule beginnen, werden im Jahr 2025 ihre obligatorische Schulzeit abschliessen. Was für eine Schweiz erwartet diese Jugendlichen in neun Jahren? Die CVP will zur Schweiz 2025 einen Beitrag leisten und startet darum heute das Projekt CVP2025. Die Schweiz braucht die CVP als eine Partei des Ausgleichs, eine Partei der Lösungen und als die Partei der Generationen. Wir wollen etwas bewegen und in der Schweiz von 2025 unseren Fussabdruck hinterlassen. Dafür braucht es eine starke CVP. Diesen Sommer wurde das Projekt CVP2025 lanciert. Mit diesem Prozess wollen wir organisatorisch und inhaltlich die Basis legen für eine erfolgreiche Politik der CVP in den nächsten Jahren. Warum CVP2025

Die parteipolitische Entwicklung in der Schweiz in den letzten 20 Jahren war für die CVP eine grosse Herausforderung. Die Auswirkungen der erhöhten politischen Konkurrenz und das härtere politische Klima haben bei der CVP dazu geführt, dass sie an Wählerstärke einbüssen musste. Heute ist die CVP eine mittlere Partei. Die Fähigkeiten, unterschiedliche Milieus zu adressieren und politisch zu integrieren, haben massiv gelitten. Das Parteiprogramm ist für Wählerinnen und Wähler diffus und das politische Verhalten mitunter widersprüchlich. Kommt hinzu, dass der CVP ausser in der Familienpolitik keine Themenkompetenz zugesprochen wird. So darf es nicht weitergehen. Aber sitzen bleiben und jammern ist kein Programm für die Zukunft der Partei.

Jetzt geht es darum

aufzustehen und gemeinsam neue Wege zu gehen. Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung (Heraklit von Ephesus). Den Veränderungen und Herausforderungen der Zeit sind auch die Parteien ausgesetzt. Darauf müssen wir reagieren und die Zukunft proaktiv mitgestalten. Dazu ist der Prozess CVP2025 da. Was ist CVP2025?

Es ist eine Weiterentwicklung und Anpassung an neue Gegebenheiten und gleichzeitig ein Festhalten an dem, was die CVP ausmacht: ihr Menschenbild, ihre Wurzeln und die Grundwerte wie Verantwortung, Nachhaltigkeit, Solidarität und Subsidiarität. Wir überprüfen einerseits das Bestehende und entwickeln andererseits neue Instrumente, Projekte und setzen Themen. Die Erneuerung ist eigentlich ein 7-Kampf-Programm, denn es braucht eine grundsätzliche Verbesserung und Professionalisierung in den «Disziplinen»:

Themen Strukturen Strategie Kampagnenfähigkeit

Finanzen Einheit, Auftreten, Geschlossenheit Mitglieder und Wähler

Machen Sie mit! Das Projekt CVP2025 will diesen Prozess gemeinsam mit ihrer Basis lancieren. Mit offenen Fragen soll die Ist- und Soll-Situation eruiert und festgelegt werden. Die Parteiführung wird danach die Strategie erarbeiten, um die definierten Ziele zu erreichen.

Die Erneuerung ist ein 7-Kampf-Programm. Wir laden alle ein, sich zu beteiligen. Der Sommerparteitag der CVP Schweiz in Appenzell (siehe auch Seiten 14 und 15) war ein erster Schritt dazu. Sagen Sie uns aber auch heute und in Zukunft, was bei der CVP gut läuft, was nicht und was verändert werden sollte.

Gerhard Pfister Parteipräsident CVP Schweiz und Nationalrat (ZG) Mitmachen: info@cvp.ch


PDC2025

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

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PDC2025 – pour une politique efficace Les enfants qui commencent l’école cet été, termineront leur scolarité obligatoire en 2025. Quelle Suisse attend ces jeunes dans neuf ans? Le PDC veut apporter sa contribution à la Suisse de 2025 et lance à cet effet aujourd’hui le projet PDC2025. La Suisse a besoin du PDC qui s’engage comme parti pour l’équilibre, pour des solutions et pour les générations futures. Nous souhaitons faire bouger les choses et laisser notre empreinte dans notre pays en 2025. Nous avons besoin, à cet effet, d’un PDC fort. Le projet PDC2025 a été lancé cet été. Avec ce projet, nous souhaitons poser des bases solides au niveau du contenu et de l'organisation du parti pour bâtir notre politique dans les années à venir. Pourquoi le PDC2025? L’évolution politique des parties en Suisse ces vingt dernières années a représenté un grand défi pour le PDC. Les répercus-

Le projet PDC2025 veut lancer ce processus avec sa base. sions d’une concurrence politique plus forte et d’un climat politique plus rude ont entraîné une perte de la force électorale au sein du PDC. Aujourd’hui, le PDC est un parti de taille moyenne. Il a été difficile d’aborder différents milieux et de les intégrer politiquement. Le programme du parti apparaît aux yeux des

électrices et électeurs quelque peu confus et l’attitude politique parfois divergente. A cela s’ajoute le fait qu’aucune thématique précise n’est attribuée au PDC mis à part la politique familiale. Nous ne pouvons pas continuer comme ça. Ne pas avancer et se plaindre ne font pas partie du programme de l’avenir du parti. Il faut maintenant se relever et emprunter ensemble de nouveaux chemins. « Rien n’est permanent sauf le changement ». Les partis sont également confrontés aux changements et aux nouveaux défis de notre époque. Nous nous devons de réagir au plus vite afin de façonner l’avenir de manière proactive. C’est là qu’intervient le projet PDC2025.

Il faut maintenant se relever et emprunter ensemble de nouveaux chemins. Qu’est-ce que le PDC2025? Le PDC 2015 c’est évoluer et s’adapter à une nouvelle réalité tout en tenant compte de ce qui fait le PDC : sa conception de l’être humain, ses racines et ses valeurs fondamentales comme la responsabilité, la durabilité, la solidarité et la subsidiarité. D’une part, nous analysons ce qui existe déjà et de l’autre, nous développons de nouveaux instruments et projets pour définir de nouveaux thèmes. La nouveauté est un programme à 7 disciplines. En effet, il est impératif qu’une amélioration et une professionnalisation continues dans les disciplines suivantes soient garanties : Thèmes Structures Stratégie Capacité à faire des campagnes Finances Unité, présentation, homogénéité Membres et électeurs Participez! Le projet PDC2025 veut lancer ce processus avec sa base. A l’aide de questions ouvertes, il nous sera possible d’évaluer et de définir la situation actuelle et celle à atteindre. La direction du parti élaborera ensuite la stratégie pour réaliser ses desseins. Nous vous invitons toutes et tous à participer. Le Congrès estival du PDC suisse à Appenzell (voir aussi pages 14 et 15) constituait la première étape. Dites-nous aujourd’hui mais également à l’avenir ce qui fonctionne bien ou moins bien au sein du PDC et ce qui devrait être améliorer.

Gerhard Pfister Président du PDC suisse et Conseiller national (ZG) E-mail à info@cvp.ch


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

CVP2025

Das ‹C› in der Diskussion In den letzten Monaten vor den Sommerferien war die CVP in den Medien so präsent wie schon lange nicht mehr. Nun kann man sich ja nicht aussuchen, wie kritisch oder sachlich die Journalisten schreiben. Dennoch: auch kritische Berichterstattung ist für eine Partei nicht per se schlecht, denn immerhin weckt ihre Politik Interesse. Und offenbar war die CVP in letzter Zeit für die Medien interessanter als auch schon. Das ist erfreulich und verständlich. Lassen Sie mich zwei Artikel der NZZ besonders hervorheben. Denn abgesehen von Personalia (wie der Wechsel in den Präsidien der drei bürgerlichen Parteien), die immer interessieren, ist es der CVP in letzter Zeit gelungen, mehrere Debatten zu initiieren oder zu prägen. Wir haben eine Wertedebatte lanciert, weil sie in der Schweiz nötig ist. Wer angesichts des Terrors mitten in Europa, der Migrationskrise, der Angriffe auf unser westliches Lebensmodell, unsere Gesellschaftsordnung, unsere Werte immer noch meint, eine Debatte dazu sei nicht angezeigt, nimmt seine politische Aufgabe nicht wahr. Ich bin überzeugt: gerade die CVP hat hier Kompetenz, Erfahrung und Werte, die sie aktiv mit eigenen Vorschlägen in die Debatte einbringen muss. Wenn wir dies nicht tun, überlassen wir die Deutungshoheit denjenigen, die verharmlosen, denjenigen, die dramatisieren, denjenigen, die sich auf Nebensächlichkeiten fokussieren. Die CVP muss überzeugt

Beiden Autoren ist gemeinsam, dass sie der CVP raten, dass C nicht zu streichen, sondern mit konkreten politischen Inhalten zu füllen. die christdemokratischen Werte verteidigen. Was sind denn aber diese christdemokratischen Werte? Diese Frage ist nicht theoretisch abzuhandeln, sondern im praktischen politischen Handeln zu beantworten.

Darüber hinaus wurde über das C in unserem Parteinamen diskutiert und geschrieben. Ebenso wurde intensiv – in den Medien und in unserer Partei – der künftige Kurs der CVP, ihre Ausrichtung debattiert. Die Vielfalt und Gegensätzlichkeit der Ideen, der Wünsche und der Vorschläge sollte uns nicht verunsichern, sondern freuen. Denn sie zeigt, dass vielen Menschen in diesem Land an unserer Partei etwas liegt. Gerade besonders kritische Meinungen sind wertvoll, weil sie uns zum Nachdenken zwingen, zur Argumentation, zur Klärung von Positionen.

Dieser Artikel bezieht sich auch auf zwei bemerkenswerte Artikel, die sich mit der Frage befassen, welche Bedeutung das C in unserem Parteinamen und in unserer Politik haben soll: Einerseits Martin Senti, Neue Zürcher Zeitung: «Das C in der Mottenkiste», sowie «Perspektiven für eine Erneuerung» von Antonius Liedhegener. Senti postuliert «Föderalismus, Subsidiarität, eine mittelständische Wirtschaftspolitik und eine bewahrende Gesellschaftspolitik auf Basis christlicher Werte» als Grundkonsens der CVP, nachdem er sich sehr kritisch mit dem Kurs der CVP der letzten Jahre befasst. Was sein gutes Recht als Journalist ist, aber deshalb noch nicht in allen Punkten von uns auch so gesehen werden muss. Aber wann widmete die NZZ der CVP letztmals eine ganze Seite? Das darf uns freuen, und die Kritik Sentis ist ernst zu nehmen. Liedhegener postuliert: «Wer dauerhaft mit der Christlichdemokratie Erfolge einfahren möchte, muss die Werterhaltung grossschreiben. Das Politikverständnis christlichdemokratischer Parteien ist einmalig. Am Anfang steht ein ethischer Universalismus. Mithilfe der europäischen Christlichdemokratie hat er nach 1945 Eingang in unsere freiheitlichen, menschen- und grundrechtsorientierten Verfassungen gefunden. Der Mensch als Ebenbild Gottes ist die biblische Kraftquelle für dieses Denken, die auch daraus entsprungene Idee der Menschenwürde ihr Ausdruck im modernen Denken. Christlichdemokratisches Denken kennt allerdings keinen Kurzschluss zwischen Glauben und Politik. Gute Politik ist ein Geschäft der Vernunft, gepaart mit einem menschlichen Herzen. Die christlichdemokratische Orientierung

Kritische Meinungen sind wertvoll, weil sie uns zum Nachdenken zwingen, zur Argumentation, zur Klärung von Positionen. am Gemeinwohl, am Ausgleich gesellschaftlicher Interessen entspringt hier.» Beiden Autoren ist gemeinsam, dass sie der CVP raten, dass C nicht zu streichen, sondern mit konkreten politischen Inhalten zu füllen. Das scheint mir bemerkenswert.

Gerhard Pfister Parteipräsident CVP Schweiz und Nationalrat (ZG)

Die besprochenen Artikel finden Sie vollständig bei NZZ online: Das C in der Mottenkiste, Kommentar von Martin Senti – bit.ly/NZZ_Senti Perspektiven für eine Erneuerung von Antonius Liedhegener – bit.ly/NZZ_Liedhegener


Abstimmungen Votations

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

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Alle Generationen sagen NEIN zur Initiative AHVplus!

Toutes les générations disent NON à l’initiative AVSplus !

Die CVP 60+ und die Junge CVP sagen gemeinsam Nein zur Initiative AHVplus, welche das Prinzip der Solidarität zwischen den Generationen gefährdet.

Le PDC 60+ et les JDC disent ensemble NON à l’initiative AVSplus qui met en péril le principe de solidarité entre les générations.

Patrick Huber

Präsident Junge CVP Basel-Stadt

Urs Perner

Präsident CVP 60+ Kanton Zug

Raphael Roschi CVP 60+ Kanton Zug

Raphy Coutaz PDC 60+ du Valais romand

Jenny Ch. Wüst Vorsitzende CVP 60+ Basel-Stadt

Corina Kremmel

Vize-Präsidentin Junge CVP Kanton Zug

Fabienne Roschi Junge CVP Kanton Zug

Frédéric Rey-Bellet JDC du Valais romand

Peter Henzi

Simon Grünig

Präsident CVP 60+ Kanton Solothurn

Co-Präsident Junge CVP Kanton Solothurn

Laura Dittli

Kantonsrätin CVP Kanton Zug

Silvio Foletta

Peter R. Hofman Sekretär CVP 60+ Kanton Zug

Caterina Calzascia Umberto Gatti

Presidente di PPD 60+ Ticino

Florian Kaufmann Präsident Junge CVP Kanton Bern

Co-Presidenti di Generazione Giovani Ticino

Josef Bucher CVP 60+ Kanton Bern

Dominik Blunschy Kantonsrat und Präsident Junge CVP Kanton Schwyz

Léonard Montavon PDC 60+ du canton de Genève

Sandro Morelli

Präsident Junge CVP Kanton St.Gallen

Franz Betschart

Alt Kantonsratspräsident und CVP 60+ Kanton Schwyz

Nicolas Fournier

Vice-Président des JDC du canton de Genève

Klaus Erny

CVP 60+ Kanton St.Gallen


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

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LA POLITICA

Abstimmungen

E-Mail-Dialog zur AHVplus-Initiative zwischen: Nationalrätin Barbara Schmid-Federer und JCVP-Präsident Tino Schneider

Tino Schneider: Liebe Barbara. Am 25. September stimmen wir über die AHV-Initiative der Gewerkschaften und Linken ab. Sie möchten zehn Prozent mehr AHV für alle. Für die Junge CVP ein Horrorszenario, denn unsere Generation weiss ja heute schon nicht, ob sie je eine Rente erhalten wird. Die Initiative steht hier vollkommen quer in der Landschaft. Wo steht das Parlament mit der Altersreform und sind die Linken wenigstens kooperationsfähig? Barbara Schmid-Federer: Lieber Tino. Finde es sehr gut, dass ihr Jungen euch mit dem Thema Altersreform so sehr beschäftigt. Die Initiative steht wirklich entgegen jeglicher demografischen Entwicklung. Immer weniger Arbeitstätige tragen die Kosten für immer mehr Rentnerinnen und Rentner, das ist ein Fakt. Das Parlament ist deshalb seit mehreren Jahren an der Altersreform (Altersvorsorge 2020) – diese Reform muss gelingen, um die Renten heute und morgen nachhaltig zu sichern. Die CVP ist hier seit Anfang federführend und die Linken sind stur mit ihren utopischen Forderungen. Die Initiative ist das Sinnbild dafür. Dass die Linken zu diesem Zeitpunkt, während dem Abschluss der Altersreformdiskussion die Initiative als Druckmittel einsetzen, ist verantwortungslos. Denn sie setzen damit die Reform aufs Spiel. Tino Schneider: Die AV2020 ist wichtig, das sieht auch die Junge CVP so. Denn es geht hier in erster Linie auch um die Renten der Jungen. Für uns sind Rentenerhöhungen eigentlich generell auszuschliessen. Vielmehr muss eine Erhöhung des Rentenalters, sowie die Senkung und Entpolitisierung des Umwandlungssatzes ins Auge gefasst werden. Bei der jetzigen Altersreform scheinen diese Forderungen jedoch noch nicht mehrheitsfähig zu sein. Es braucht wohl einen klassischen CVP-Kompromissvorschlag, damit die AV2020 vor dem Volk standhält. Bei der AHV-Initiative hingegen ist nun aber vor allem auch Folgendes gefährlich: Es wird zum einen Geld verteilt und zum anderen ist bekannt, dass die ältere Generation überdurchschnittlich oft an die Urne geht. Barbara Schmid-Federer: Ja, die ältere Generation und jene, die bald AHV beziehen werden (sie alle würden von der Initiative profitieren), sind tatsächlich eine Zielgruppe, die es zu überzeugen gilt. Wichtig sind folgende fünf starken Argumente gegen die Initiative: 1. Eine pauschale Rentenerhöhung kostet uns Milliarden. 2. Die Initiative gefährdet die Altersreform 2020. 3. Die unteren Einkommen profitieren nicht. 4. Die Initiative verteilt Rentenerhöhungen im Giesskannenprinzip. 5. Die Initiative hat eine massive Erhöhung der Lohnbeiträge zur Folge. Die CVP 60+ setzt übrigens die Argumente 1 bis 3 an vorderste Stelle. Sie stellen sich ja auch klar gegen die Initiative.


Abstimmungen Votations

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

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Tino Schneider: Und für uns Junge ist ganz klar das stärkste Argument, dass wir uns das heute nicht leisten können und wir nicht zulasten der Kreditkarte unserer Generation eine Rentenerhöhung im Giesskannenprinzip verschenken wollen. Die AHV gibt bereits heute mehr aus, als sie einnimmt. Zudem werden die demografische Entwicklung, die tieferen Geburtenzahlen und die steigende Lebenserwartung die Defizite noch verschärfen. Barbara Schmid-Federer: Und eine Absurdität der Initiative darf man auch nicht vergessen: Die Initianten wollten eigentlich Rentnerinnen und Rentner mit tiefer AHV (Minimalrente) mit der Initiative entlasten und besser stellen. Doch, sie tun genau das Gegenteil. Denn die Rentnerinnen und Rentner, für welche die Rente nicht reicht, werden mit Ergänzungsleistungen (EL) unterstützt. Mit der Initiative wird der Beitrag der EL für einen Grossteil einfach mit der Rente ersetzt. Einige fahren dadurch sogar schlechter als heute, denn die Rente ist steuerpflichtig und weitere Vergünstigungen (Krankenkasse, Billag etc.) fallen weg. Im Gegensatz dazu erhöht sich die Maximalrente auch für Milliardäre um über 200 Franken im Monat – auf Kosten der Allgemeinheit und der kommenden Generationen.

Tino Schneider: Wie so oft ist eine Initiative wieder einmal im Ansatz gut gemeint aber schlecht umgesetzt. Ausserdem stellt sie gleich noch die Altersreform 2020 aufs Spiel und riskiert dazu noch eine überschuldete AHV für die nächste Generation. Einmal mehr ein Anliegen aus dem Giftschrank der Linken an unsere Bürgerinnen und Bürger.

Barbara Schmid-Federer: So ist es, darum kämpfen wir gemeinsam für ein NEIN zur AHVplus-Initiative am 25. September!

Non à l’initiative AVSplus L’Union syndicale suisse veut augmenter toutes les rentes AVS de dix pour cent au moyen de l’initiative populaire « AVSplus : pour une AVS forte ». Le but est de contrer l’érosion du taux de remplacement AVS et de répondre à la pression sur les rentes de la prévoyance professionnelle.

Ne pas démolir

Le déficit de l’AVS croît depuis 2014. L’actualisation des perspectives financières par la Confédération – si aucune mesure n’est prise – révèle un manque à gagner de 7,5 milliards d’ici 2030 et de tout juste 11 milliards de francs en 2035. La proposition chimérique de l’Union syndicale suisse obligerait à trouver chaque année 5,5 milliards de francs supplémentaires et creuserait ainsi encore plus le gouffre financier. Une charge supplémentaire sur le dos des générations futures Selon les initiants, l’augmentation des rentes devrait être financée par une augmentation des cotisations salariales. Vu que ce sont les employés actuels qui paient les rentes, ce serait à la population active de porter la charge des cotisations élevées. Actuellement, plus de jeunes familles que de rentiers sont victimes de pauvreté. La réforme « Prévoyance vieillesse 2020 » lancée par le Conseil fédéral, doit être activement poursuivie. Cette réforme propose une solution globale pour les 1er et 2ème piliers de notre système de prévoyance vieillesse. Le but doit être la garantie des rentes actuelles dans les deux piliers. L’initiative AVSplus se situe à contre-courant de la réalité et doit être clairement rejetée.

25 septembre 2016 www.pdc.ch


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

Abstimmungen

LA POLITICA

Ein Nachrichtendienstgesetz für die heutige Bedrohungslage In den letzten Wochen und Monaten wurden wir fast täglich mit Nachrichten von Terrorattacken konfrontiert. Die schrecklichen Taten in Paris, Nizza, Brüssel verfolgen uns. Immer häufiger sind es Attacken, ausgeführt durch Einzeltäter, die sich zum IS bekennen und denen ein Menschenleben nichts mehr wert ist. Die Täter schrecken vor nichts zurück und greifen zu immer krasseren Mitteln, um Angst und Schrecken auszulösen, Menschen schwer zu verletzen oder zu töten. Immer öfters tauchen diese Täter plötzlich auf, waren vorher kaum oder nicht im Visier der Nachrichtendienste und stellen damit eine ganz neue und besondere Gefahr dar. Überwachung dem technischen Fortschritt anpassen Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat wenig Mittel, um verdächtige Personen zu überwachen und damit präventive Aufgaben der inneren Sicherheit wahrzunehmen. Laut heutigem Gesetz besteht die Möglichkeit Personen im öffentlichen Raum zu überwachen. Mit diesem neuen Gesetz werden nun Möglichkeiten geschaffen, die Tätigkeiten, die Beauftragung und die Kontrolle des Nachrichtendienstes dem technischen Fortschritt und den veränderten Risiken und Bedrohungen anzupassen. Keine willkürliche Überwachung von Menschen Mit dem neuen Nachrichtendienstgesetz (NDG) erhält der NDB Möglichkeiten, die Sicherheit der Schweizer Bevölkerung besser zu gewährleisten. Er kann in Zukunft verdächtige Personen in ihrem privaten Umfeld überwachen, heute ist dies nur im öffentlichen Raum möglich. Damit bei diesen Überwachungen kein Missbrauch betrieben wird, wurde mit dem neuen Gesetz ein mehrstufiges Bewilligungsverfahren geschaffen, das die Zusage durch den Vorsteher VBS, das Bundesverwaltungsgericht und den

Die Schweiz braucht dieses Gesetz, damit der NDB eine Handhabe gegen Extremismus und Terrorismus in der Hand hat. Sicherheitsausschuss des Bundesrates verlangt. Somit wird jeder Auftrag durch mehrere Instanzen begutachtet. Nur bei ausgewiesenem Verdacht werden die Aktivitäten des NDB bewilligt. Damit wird ausgeschlossen, dass der NDB willkürlich Leute überwachen könnte. Keine neuen Fichenaffaire Die Gegner des NDG führen nun aus, dass wir einen Überwachungsstaat einführen würden und sich bald eine neue Fichenaffaire abzeichnen würde. Der Bundesrat hat aber bereits während der Beratung des Gesetzes klar aufgezeigt, dass pro Jahr nur rund ein Dutzend Fälle

Das neue Gesetz verstärkt zudem die Kontrolle über den Nachrichtendienst. bewilligt würden. Mit der aktuellen Bedrohungslage und den Rückkehrern aus dem Dschihad wird diese Zahl etwas steigen, trotzdem sind die Informationsbeschaffungsmassnahmen klar geregelt und nur möglich bei Verdacht auf terroristische Aktivitäten, bei verbotenem Nachrichtendienst, bei nuklearem, biologischem oder chemischem Waffenhandel oder illegalem Handel mit radioaktiven Substanzen, Kriegsmaterial oder anderen Rüstungsgütern, oder um einen Angriff auf eine kritische Infrastruktur

abzuwenden. Von einem Überwachungsstaat kann also keine Rede sein. Auch hier gibt es eine Dreifachkontrolle durch das vorgesetzte Departement, durch den Bundesrat und die Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments. Diese werden informiert über die Tätigkeiten und haben Zugang zu den Dokumenten des NDB. Nachrichtendienst bekommt zeitgemässe Rechtsgrundlage Das neue Nachrichtendienstgesetz wurde der heutigen Bedrohungslage angepasst und stärkt damit die innere und äussere Sicherheit. Der Nachrichtendienst erhält dadurch eine zeitgemässe Rechtsgrundlage und einen klaren Auftrag. Der Nachrichtendienst ist auch in Zukunft kein Polizeidienst und er wird nur tätig, wenn die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Gefahr ist. Sagen Sie Ja zur Sicherheit in der Schweiz und Ja zum Nachrichtendienstgesetz am 25. September 2016.

Ida Glanzmann-Hunkeler, Vize-Präsidentin CVP Schweiz, Nationalrätin (LU) und Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission


Abstimmungen Votations

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

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interview

? !

Peter Regli, wie schätzen Sie das neue Nachrichtendienstgesetz ein? Den Nachrichtendienst des Bundes (NDB) in der heutigen Struktur gibt es seit dem 1. Januar 2010. Er braucht für die Bekämpfung der aktuellen und zukünftigen Risiken und Gefahren jedoch noch eine entsprechende gesetzliche Grundlage. Das neue Nachrichtengesetz ist ein umfassendes, ausgewogenes und modernes Gesetz und ein vernünftiger Kompromiss. Es ermöglicht unserem NDB sich auch auf aktuelle Herausforderungen wie islamistischer Terrorismus, Spionage, Cyberkrieg, Verbreitung von Massenvernichtungswaffen usw. auszurichten und insbesondere frühzeitig auf drohende Gefahren aufmerksam zu machen. Die praktische Anwendung des NDG wird zeigen, welche Anpassungen eventuell noch gemacht werden müssen oder ob es noch Ergänzungen braucht. Werden wir nun alle präventiv überwacht? Nein! Die «totale Überwachung» gehört zum Vokabular der Initianten des Referendums. Dies sind u.a. die Jungsozialisten, die Sozialdemokratische Partei der Schweiz, die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee und der Islamische Zentralrat der Schweiz. Mit ihrer Argumentation lassen sie zu, dass die Gefährder unserer nationalen Sicherheit weiterhin mehr Mittel und Möglichkeiten besitzen als unser Staat (konkret: unser Nachrichtendienst). Ob dieses Verhalten, bei der heutigen gefährdeten Sicherheitslage, verantwortungsvoll ist, wird der Stimmbürger zweifellos richtig einzuschätzen wissen.

Peter Regli, Dipl Ing ETHZ, eh. Chef des Schweizer Nachrichtendienstes im Range eines Divisionärs Wie verhindert der Nachrichtendienst einen Missbrauch der gesammelten Daten? Unser Nachrichtendienst arbeitet aufgrund eines durch den Bundesrat definierten Auftrages. Seine Mitarbeiter sind pflichtbewusste, verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger, welche die Spielregeln, Rechte und Pflichten sowie unsere Werte kennen und respektieren. Mit ihrer täglichen Arbeit bemühen sie sich das Beste für unsere nationale Sicherheit zu geben. Im neuen Gesetz sind die Kontrollorgane, welche die Arbeit des NDB überprüfen, genau und umfassend festgelegt. Zu diesen vorgesetzten Behörden gehören das Bundesverwaltungsgericht, der Sicherheitsausschuss des Bundesrates, der Chef VBS, eine unabhängige Kontrollinstanz (UKI), die Geschäftsprüfungsdelegation der GPK beider Räte (GP Del) sowie, nicht zu unterschätzen, die Medien. Ein Missbrauch von gesammelten Daten ist somit praktisch ausgeschlossen. Die Mitarbeiter des NDB verdienen unser volles Vertrauen.

Loi sur le renseignement (LRens) Au cours des dernières semaines et mois, nous étions submergés presque quotidiennement par des nouvelles concernant des attentats terroristes. Les auteurs de ces attentats ne reculent devant rien, et ont accès à des moyens de plus en plus extrême pour déclencher la peur, blesser ou tuer des gens. Souvent ils sont peu ou pas du tout dans le collimateur des services de renseignement, et représentent ainsi un nouveau danger. Les moyens actuellement en vigueur ne suffisent plus pour garantir une sécurité suffisante sur le territoire suisse. Grâce à la nouvelle LRens, le Service de renseignement disposera d’un champ d’action plus vaste et agira sur un pied d’égalité avec les auteurs d’attaques. Pas de surveillance arbitraire des personnes Les opposants à la LRens sont persuadés que les nouvelle prérogatives et instruments prévus dans la nouvelle loi sur le renseignement sont des atteintes massives aux droits fondamentaux. Pourtant, la LRens précise clairement que les droits et la liberté individuels des citoyens sont préservés. Le Service de renseignement n’est pas un service de police et agit que lorsque la sécurité des citoyens est en danger. La

nouvelle loi garantit cela au moyen de prescriptions claires et d’une procédure d’autorisation à plusieurs niveaux. La Suisse et le Service de renseignement de la Confédération ont besoin de cette loi. C’est la seule manière de garantir la sécurité intérieure de la Suisse et de ses habitants. Dites oui à la loi sur le renseignement qui sera soumise au peuple le 25 septembre 2016.


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

Abstimmungen Votations

LA POLITICA

Non au fondamentalisme Réduire notre utilisation des ressources de plus de deux tiers d’ici à 2050, voilà un objectif rapidement fixé qui pourrait avoir des conséquences importantes sur notre mode de vie. En effet, terminée la mobilité librement choisie pour le travail ou les loisirs, terminée une alimentation jugée trop gourmande en consommation de ressources, et vive la mode des habits d’hiver porté à la maison. Images qui peuvent paraître irréalistes dans notre pays pourraient bel et bien devenir réalité si l’Etat devait imposer la vision des tenants de l’économie verte et nous obliger à diminuer drastiquement notre consommation de ressources. Vouloir forcer la main de la population suisse dans cette direction, c’est refuser de reconnaître les efforts effectués de manière volontaire par les particuliers et les entreprises comme le démontre par exemple le recyclage du PET qui fonctionne mieux en Suisse qu’en Allemagne où une consigne a été imposée sur les bouteilles en PET. Recycler oui, mais à chaque fois que cela fait du sens. La méthode pour atteindre cet objectif n’étant pas précisée dans l’initiative, il est évident que l’augmentation des taxes sur la consommation sera l’une des principales mesures prises afin de mettre en œuvre ce texte. Ainsi, l’objectif final des instiga-

L’avenir de nos enfants passe par le respect de l’environnement et non par une diminution de leur qualité de vie. Nous votons le 25 septembre 2016 sur l’initiative populaire des Verts « Pour une économie durable et fondée sur une gestion efficiente des ressources » mieux connue sous le nom « Pour une économie verte ». Cette dernière appellation correspond d’ailleurs bien plus au contenu de cette initiative puisque le PDC, parti de la responsabilité et du respect par excellence, souhaite également une économie durable et une gestion efficiente des ressources mais sans mettre en danger la prospérité des générations futures. Ce qui n’est pas le cas des Verts.

Nein zu einem grünen Lebensdiktat Die Initiative würde Bund, Kantone und Gemeinden verpflichten, noch nicht definierte Massnahmen zu ergreifen, um das radikale Ziel von -65 Prozent Ressourcenverbrauch zu erreichen. Bereits anhand der Begrifflichkeiten im Initiativtext ist unschwer zu erkennen, dass wir es wieder einmal mit einer Initiative zu tun haben,

Am 25. September 2016 stimmen wir über die Volksinitiative der Grünen Partei «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft (Grüne Wirtschaft)» ab. Die Initiative zwingt den Staat den Ressourcenverbrauch bis im Jahr 2050 um mehr als zwei Drittel (-65 Prozent) zu reduzieren.

Schweiz ist Recycling-Weltmeister

Recycling

160 kg Altpapier werden jährlich pro Kopf der Bevölkerung gesammelt

Die Schweizerinnen und Schweizer sind Weltmeister.

96%

86%

91%

Glas

Weiss- bzw. Stahlblech

Aludosen

83% PETFlaschen

70% Batterien und Akkus

128'000 t Elektr(on)ische Geräte 60'000 t Textilien und Schuhe

0% der Siedlungsabfälle wird in Deponien gelagert, 50% werden recycelt und 50% in Verbrennungsanlagen in Energie umgewandelt.

Kompost Die Menge der organischen Abfälle beträgt 1,3 Mio. Tonnen jährlich, davon werden rund 300'000 Tonnen von Privatpersonen kompostiert.

Quelle: Bundesamt für Umwelt (BAFU), Swiss Recycling/Mehr auf aboutswitzerland.org www.economiesuisse.ch


Abstimmungen Votations

Kolumne

vert

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

Ungesunde Politik

teurs de l’initiative consiste à abaisser la consommation en diminuant le pouvoir d’achat des Suisses. Belle perspective pour notre avenir ! Sans compter qu’en faisant cavalier seul, la Suisse va perdre en compétitivité et de nombreux emplois seront délocalisés dans des pays qui seront restés sur la voie de la raison. De ce fait, afin d’être efficace et juste, le développement durable doit être pensé et mis en œuvre au niveau international. Diminuer progressivement notre consommation de ressources est un acte responsable, la diviser par trois en trente ans, n’est pas réaliste et ne reconnaît pas l’aptitude de la Suisse à concilier avec succès croissance et durabilité.

Yannick Buttet, Vice-président PDC suisse et conseiller national (VS)

die mit unklaren Begriffen operiert. Die Konsequenzen dieser Initiative wären aber mit Bestimmtheit weitreichend und würden einen radikalen Strukturwandel erzwingen. Wir müssten unser Essverhalten massiv ändern. Der Konsum von Fleisch oder von importierten Nahrungsmitteln müsste teurer werden. Der Umgang mit Rohstoffen müsste sich massiv ändern und der Wohnraum verringert und verteuert werden. Der Gebrauch von fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas müsste noch einmal dramatisch reduziert werden. Diese Vorlage trägt aber dazu bei, dass unser immer schwächer werdende Industriestandort Schweiz quasi durch die Hintertüre zu Grabe getragen wird. Die Schweiz ist ohnehin schon in einer wirtschaftlich kritischen Situation. Dazu kommt, dass Schweizer Unternehmen weltweit führend sind, wenn es darum geht, Wachstum und Nachhaltigkeit zu vereinen. Auch ist die Schweiz im Recycling eine Musterschülerin (siehe Grafik links). Die Schweiz braucht eine ökologische und nachhaltige Wirtschaftspolitik, aber kein grünes Arbeitsplatzabbauprogramm. Auch darum verdient die Zwangs-Initiative der Grünen Partei eine wuchtige Ablehnung.

Gemeint ist nicht ein spezifisches politisches Geschäft, sondern das Leben als Politiker: Wenig Bewegung und Schlaf, dafür viel Sitzen, Essen und Apéros. Ein Bonmot in Bundesbern sagt, dass ein durchschnittliches Parlamentsmitglied pro Jahr um mindestens ein Kilo Körpergewicht zulegt. Dem gilt es so gut wie möglich zu begegnen. So versuche ich während jeder Sessionswoche mindestens einmal entlang der Aare zu joggen. Dies ist nicht ganz einfach, weil am Abend noch oft Sitzungen, Besprechungen und Veranstaltungen stattfinden. Auch der Sitzungsbeginn erfolgt oft bereits um 7 Uhr. Neben den eigentlichen Sessionsgeschäften finden nämlich oft auch Sitzungen statt, bei denen noch letzte Differenzen zwischen den Räten bereinigt werden. Und da ich als Ständerat gleich Mitglied von vier Kommissionen bin, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Morgensitzung besonders hoch. Auch die Wochenenden sind meistens mit der Vorbereitung der Geschäfte der kommenden Woche belegt. Zusammen mit meinem OL-Verein konnte ich aber an einem Juni-Wochenende an Orientierungslaufwettkämpfen im Kanton Graubünden teilnehmen. Die heutigen elektronischen Möglichkeiten und die Zugfahrten eignen sich sehr gut, trotzdem unterwegs die umfangreichen Parlamentsdokumente und Zuschriften zu verarbeiten. Auch in Chur regnete es an einem dieser Wochenenden und dies bei einer «Open-air-Garderobe». Der Start des OL im Fürstenwald fand ausgerechnet 500 Meter entfernt vom Haus meines Ständeratskollegen Stefan Engler statt. Wir durften zum Umziehen nicht nur seine Garage benützen, sondern gleich noch das ganze Haus, mit warmer Dusche sowie Kaffee und Kuchen. Soviel Gastfreundschaft ist nur in einem Tourismuskanton zu erwarten. Etwas freundlicher zeigte sich Petrus während der Swiss-Oweek (www.swiss-o-week.ch) im Engadin. Bereits zum sechsten Mal organisierte der frühere Schwyzer CVP-Kantonalpräsident Stefan Aschwanden, zusammen mit 450 Helferinnen und Helfern (Freiwilligenarbeitenden), eine unvergessliche Orientierungslauf-Woche mit mehr als 4000 Teilnehmenden aus 37 Nationen. Beim Eröffnungsevent in St. Moritz ergriff der Bündner Ständerat Stefan Engler mit seiner Tochter Timea die Gelegenheit, nun auch konkret OL-Luft zu schnuppern. Dies mit Erfolg, denn sie haben alle Posten auf Anhieb gefunden. Da auch Nationalrätin Ruth Humbel, die auch heute in ihrer Kategorie noch weiterhin aufs Podest läuft, an dieser OLWoche teilnahm, kam es im wunderschönen Engadin unverhofft zu einem CVP-Orientierungslauf-Ferientreffen. Unvermeidbar, dass auch etwas politisiert wurde. Drei Mitglieder der CVP-Fraktion sind orientierungsmässig für die Herbstsession somit bestens gewappnet.

Martin Candinas Nationalrat (GR) Vollständiger Artikel:

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www.cvp.ch

Konrad Graber, Ständerat (LU)


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

Abstimmungen

Nein zur unehrlichen Atomausstiegsinitiative Ja zur durchdachten Energiestrategie 2050 Die Energie ist für ein Land und seine Volkswirtschaft ein genauso existenziell wichtiges wie schwierig zu handhabendes Gut. Sie muss jederzeit, überall und in der gewünschten Form verfügbar sein, was ein enorm komplexes Zusammenspiel unzähliger Akteure erfordert und die Energie zum Spielball der Machtpolitik befördert. Die Grünen wollen nun mit ihrer Atomausstiegsinitiative in diesem komplexen Räderwerk ein einziges Zahnrad entfernen. Das ist unehrlich und gefährlich. Es braucht stattdessen eine durchdachte, langfristige und umfassende Strategie: Die Energiestrategie 2050.

Die Initiative der Grünen will vorschreiben, dass die bestehenden Atomkraftwerke maximal 45 Jahre lang betrieben werden dürfen. Beznau 1 müsste demnach ein Jahr nach der Annahme der Initiative, Beznau 2 und Mühleberg müssten in den nächsten Jahren und Gösgen und Leibstadt in den 2020er-Jahren vom Netz gehen. Man kann es drehen und wenden wie man will: In diesem Zeithorizont werden wir in der Schweiz nicht genügend Kapazitäten der erneuerbaren Energien aufgebaut haben, um die Atomkraftwerke ersetzen zu können. Die unausweichliche Folge: Wir werden Strom importieren müssen. Strom, der entweder aus den deutschen Kohlekraftwerken oder aus den französischen Atomkraftwerken stammt. Angesichts dieser Tatsache müssten die Grünen selber ihre Initiative aufs Schärfste bekämpfen!


Abstimmungen Votations

Die Energie der Zukunft: sicher, sauber, inländisch, günstig Man muss also weiter denken: Weiter als nur bis zum Strom und weiter als nur bis zur Landesgrenze. Tatsache ist nämlich: Die Schweizer Energieversorgung (bezieht man die Mobilität mit ein) besteht heute zu rund 65 Prozent aus fossilen Energien und zu weit über 75 Prozent aus ausländischer Versorgung. Das ist sowohl volkswirtschaftlich wie auch klimapolitisch absolut inakzeptabel und überdies aus sicherheitspolitischer Überlegung heraus schlicht verantwortungslos. Was wir brauchen ist eine Energieversorgung, die sicher ist (sowohl in Bezug auf die Versorgungssicherheit als auch in Bezug auf die Umweltrisiken), sauber (insbesondere hinsichtlich der Klimaziele), möglichst inländisch und überdies noch zu akzeptablen Preisen erschwinglich. Sowohl das Nichtstun als auch die Atomausstiegsinitiative der Grünen wirken diesen Zielen entgegen. Der einzige bisher aufgezeigte Weg in Richtung dieser Energiezukunft ist die Energiestrategie 2050, welche der Bundesrat unter Federführung von Bundesrätin

DIE POLITIK LA POLITIQUE

Doris Leuthard entworfen hat und die nun in der Schlussberatung im Parlament steckt. Kraftwerke vom Netz nehmen Auch die Energiestrategie 2050 sieht das Ende der Atomkraft vor, denn die Atomkraft hat keine Zukunft, auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Die bestehenden Atomkraftwerke sollen aber nicht verfrüht und zugunsten der ausländischen Kohle- und Atomkraft vom Netz genommen werden, sondern am Ende ihrer Laufzeit sicher vom Netz gehen. Ausserdem soll die Förderung der neuen Erneuerbaren erhöht, gleichzeitig aber zeitlich befristet werden, um den Weg für die Lenkung frei zu machen. Die einheimische Wasserkraft soll mit Bundesgeldern gestützt werden. Die Vorschriften für Geräte und den Neuwagen-Import sollen verschärft werden. Pilot- und Demonstrationsanlagen sollen unterstützt, Geothermieanlagen gegen das Fündigkeitsrisiko abgesichert, das Gebäudeprogramm der Kantone aufgestockt und Energieeinsparungen somit gefördert werden.

LA POLITICA

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Was die Schweiz braucht, ist ein solches, umfassendes Paket, nicht ein unehrliches Stückwerk. Der Kompass der CVP ist ausgerichtet auf eine sichere, saubere, inländische und günstige Energiezukunft. Deshalb sagen wir Ja zur Energiestrategie 2050 und Nein zur unehrlichen Atomausstiegsinitiative der Grünen, über die am kommenden 27. November abgestimmt wird.

Stefan Müller-Altermatt Nationalrat (SO)

Non à l’initiative des Verts « Pour la sortie programmée de l’énergie nucléaire » L’initiative des Verts « Pour la sortie programmée de l’énergie nucléaire » est trop radicale et risque de créer un gouffre dans l’approvisionnement, car il est utopique de penser que les énergies renouvelables puissent remplacer en dix ans 40 % du courant produit par les réacteurs. C’est pourquoi, il est nécessaire d’avoir une stratégie comprenant les mesures appropriées : la Stratégie énergétique 2050. L’initiative entend interdire la construction de nouvelles centrales nucléaires en Suisse et limiter la durée de vie des cinq centrales actuelles (Beznau I, Beznau II et Mühleberg en 2017, Gösgen en 2024, Leibstadt en 2029). Dans ce laps de temps, la Suisse n’aura pas les capacités nécessaires pour

remplacer les centrales nucléaires par des énergies renouvelables et il faudra compenser cette perte par un renforcement de la production indigène, par des importations d'électricité ou des mesures d'économie d'énergie supplémentaires. Les avantages de la Stratégie énergétique 2050 La Stratégie énergétique 2050 du Conseil fédéral ne définit pas d'échéance fixe pour la mise hors service des centrales existantes, celles-ci pouvant être exploitées aussi longtemps que leur utilisation est sûre. Toutefois, aucune autorisation générale ne sera plus accordée pour la construction de nouvelles centrales nucléaires. Seule la Stratégie 2050 garantit un avenir énergétique plus sûr. C’est pourquoi l’initiative des Verts doit être rejetée.


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

Sommerparteitag

Congrès estival

CVP stellt am Sommerparteitag die Weichen für die Zukunft Über 500 Personen besuchten den Sommerparteitag der CVP Schweiz in Appenzell Innerrhoden (AI). Der Anlass stand unter dem Motto «Die Zukunft beginnt jetzt!». Gemeinsam mit den anwesenden CVP-lerinnen und CVP-lern wurde mit dem Projekt CVP2025 der Kurs und die Strategie für die kommenden Jahre lanciert. Ebenfalls fasste die CVP die Parole zur Volksinitiative «AHVplus». Ganzer Artikel: www.cvp.ch

Le PDC pose les jalons pour l’avenir Plus de 500 personnes ont assisté au Congrès estival du PDC suisse à Appenzell Rhodes-Intérieures (AI). L'événement était placé sous le thème « L’avenir commence aujourd’hui ! ». C’est ensemble, avec les membres et sympathisants du PDC que le projet PDC2025 a ouvert la voie à la stratégie du PDC pour les années à venir. Le mot d’ordre sur l’initiative populaire « AVSplus » a également été adopté. L’article complet est disponible sur www.pdc.ch


Sommerparteitag

Congrès estival

DIE POLITIK LA POLITIQUE

LA POLITICA

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Voller Energie bauen wir an der Energiezukunft. Das Axpo Pumpspeicherwerk in den Glarner Alpen liefert Strom nach Bedarf: Es ist mit einer gigantischen Batterie vergleichbar und bringt Stromangebot und -nachfrage ins Gleichgewicht. Damit Sie sich auch in Zukunft jederzeit auf Ihre Stromversorgung verlassen kรถnnen. Erfahren Sie mehr auf www.axpo.com


Hintergrund

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LA POLITICA

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Unternehmenssteuerreform III – wichtig für unser Land und unsere Arbeitsplätze In den Kantonen – nicht aber auf Bundesebene – sind heute rund 24‘000 internationale Gesellschaften mit rund 150‘000 Arbeitsplätzen einer Sonderbesteuerung mit einem tieferen Steuersatz unterstellt. Dank dieser Sonderregeln ist die Schweizer Unternehmensbesteuerung heute attraktiv und sorgt für hohe Steuereinnahmen. Das duldet die OECD neu nicht mehr. Somit ist die Steuergesetzgebung anzupassen, um zu verhindern, dass die Schweiz auf eine internationale schwarze Liste gesetzt wird. Um was geht es? Mit der jetzt vorliegenden Unternehmenssteuerrevision III – kurz USR III – werden die tieferen Sondersteuersätze für diese internationalen Firmen aufgeho-

rung und die zinsbereinigten Gewinnsteuer (Erklärungen: siehe Box). Ausser die Patentbox, die die Kantone zwingend einführen müssen, können die Kantone in ihrer Steuergesetzgebung selber wählen, ob für sie die übrigen Instrumente wichtig sind oder nicht. Sie können auch die allgemeinen Gewinnsteuersätze senken, wenn das für sie richtig ist. Die USR III ist derart clever aufgebaut, dass die Kantone ihr «Menu» selber zusammenstellen und das tun können, was für sie stimmt. Wer ist betroffen? Hauptbetroffene sind die Kantone. Dort fallen mit den neuen Massnahmen die grössten Steuerausfälle an. Weil der Bund auch von den Steuereinnahmen dieser Gesellschaften profitiert (2015: rund 5,3 Milliarden Franken), hat er grosses Inter-

Die Folge wäre, dass diese meistens hochmobilen Gesellschaften aus der Schweiz abwandern und in einem anderen Land ihre neue Heimat suchen würden. ben und diese Firmen werden der ordentlichen Besteuerung unterstellt. Dies bedeutet, dass diese Unternehmen zum Teil massiv mehr Steuern bezahlen müssten. Die Folge wäre, dass diese meistens hochmobilen Gesellschaften aus der Schweiz abwandern und in einem anderen Land ihre neue Heimat suchen würden. Dadurch gingen dem Bund über 5 Milliarden Franken Steuereinnahmen verloren, den Kantonen und Gemeinden über 2 Milliarden Franken. Dieses Risiko kann und darf nicht in Kauf genommen werden. Folglich soll mit der USR III Gegensteuer gegeben werden. Was beinhaltet diese Steuergesetzrevision? Die international nicht mehr geduldeten Steuerprivilegien werden abgeschafft. Als Ersatz sollen neue Instrumente, die international anerkannt sind, eingeführt werden, so die Patentbox, die Inputförde-

esse, diese Unternehmen in der Schweiz behalten zu können. Somit rechtfertigt es sich, den Kantonen mit den 1,1 Milliarden Franken «unter die Arme zu greifen», d.h. der Bund stellt den Kantonen diese 1,1 Milliarden Franken zur Verfügung. Die Mär mit den Steuergeschenken Die Linken wollen diese USR III bodigen mit der Mär der Steuergeschenke. Sie haben das schon bei der Unternehmenssteuerrevision II gemacht, zu Unrecht: Dank unserem guten Unternehmenssteuerrecht ist die Schweiz international konkurrenzfähig. Unternehmen schaffen in der Schweiz Arbeitsplätze, bringen Verdienst, und auch Steuereinnahmen. So haben die Steuereinnahmen von den Unternehmen beim Bund von 1990 von 2,1 Milliarden Franken auf 9,8 Milliarden Franken im 2015 zugenommen. Die Steuereinnahmen von Unternehmen sind folglich in diesem Zeitraum um 462 Pro-

Glossar Patentbox: steuerliche Ermässigung für Gewinne aus Patenten Inputförderung: erhöhter Abzug von Forschungs- und Entwicklungsaufwand, z.B. für die Löhne von Forschenden Zinsbereinigte Gewinnsteuer: Zinsabzug für überdurchschnittlich hohes Eigenkapital (analog dem Abzug von Zinsen für Fremdkapital); damit will man gut finanzierte Gesellschaften behalten und fördern können zent gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Steuereinnahmen der natürlichen Personen nur um 228 Prozent. Von Steuergeschenken an die Unternehmen zu sprechen ist in der Tat eine Mär, eine unwahre Geschichte. Und die Sache ist einfach: Wenn nicht die Unternehmen derart hohe Steuerbeträge an Bund, Kantone und Gemeinden abliefern würden, müssten die natürlichen Personen – Sie und ich – diese Steuern bezahlen. Deshalb ist es für unser Land, für unseren Wirtschaftsstandort, für unsere Arbeitsplätze und für unsere Finanzen wichtig, der USR III zuzustimmen. Getrieben von dieser Motivation hat die CVP die USR III stark mitgeprägt und bekämpft das Referendum der Linken. Wer diese Vorlage bodigen will, spielt mit dem Feuer, das leicht ausser Kontrolle geraten kann.

Leo Müller, Nationalrat (LU) Mitglied der Kommission Wirtschaft und Abgaben


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Hintergrund

LA POLITICA

Tribune libre

Brexit – ein Warnschuss für die Schweiz Mit dem Entscheid der Briten vom 23. Juni 2016 aus der EU auszusteigen, ist eine einvernehmliche Lösung für die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative in weite Ferne gerückt. Abgesehen davon, dass die EU ihr Kernziel der Personenfreizügigkeit sowieso nicht freiwillig opfern wird, wird sie in den nächsten Monaten mit anderen Problemen beschäftigt sein, als mit der Schweiz zu verhandeln. Der Bundesrat hätte längst von sich aus handeln müssen. Entweder setzen wir die Masseneinwanderungsinitiative unilateral um oder wir kommen nicht darum herum das Stimmvolk nochmals zu befragen. Sowohl bei der Brexit-Abstimmung als auch bei der Präsidentenwahl in Österreich oder bei anderen Wahlen und Abstimmungen in ganz Europa, zeigt sich immer das gleiche Bild. Jenes Bild, das sich in der Schweiz auch bei der Abstim-

mung über die Masseneinwanderungsinitative zeigt: Die Gesellschaft ist tief gespalten. Dabei geht es weniger um die konkrete Sache als um eine Verunsicherung der Menschen. Dass wirtschaftliche Entwicklung für das Wohlergehen einer Gesellschaft essentiell ist, konnte nicht vermittelt werden. Es geht vielmehr darum, dass sich die Menschen existenzielle Sorgen machen. Zu wenige und zu teure Wohnungen, sinkende Renten, zu hohe Krankenkassenprämien und die Angst um den eigenen Arbeitsplatz sind die Themen, die bewegen. Ein steigendes BIP kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es gesellschaftliche Entwicklungen gibt, die nicht gut sind. Die CVP muss sich diesen Themen annehmen, um zu verhindern, dass sich die Bevölkerung auch in der Schweiz spaltet. Wir brauchen die Personenfreizügigkeit für unsere Wirtschaft und der Schweizer Franken darf nicht noch stär-

ker werden. Wir brauchen aber vor allem auch Lösungen für die Sorgen der Menschen. Die Abschaffung der Heiratsstrafe, eine nachhaltige Rentenreform, anständige Krankenkassenprämien für die Familien und eine Arbeitsrechtsreform, welche langfristig unsere Jobs sichert. Es gibt viel zu tun für die CVP. Brexit ist ein Warnschuss nicht nur für Europa, sondern auch für die Schweiz.

Elisabeth Schneider-Schneiter Nationalrätin (BL)

Réflexions personnelles estivales Nous vivons un été particulier, qui laissera des souvenirs amers chez un très grand nombre d’entre nous. Comme d’habitude, beaucoup de monde se déplace sur les plages pour profiter des vacances et d’un farniente bien mérité, notamment sous le soleil de la Méditerranée. Presque comme d’habitude, des migrants, fuyant la guerre et la misère pour rejoindre l’eldorado européen, risquent leur vie et trop souvent la perdent, dans cette même Méditerranée. Le public s’est malheureusement accoutumé à ces scènes désolantes de corps de migrants échoués sur nos côtes, qui ne font plus que rarement la une des médias. Et puis, pour tarir le flot de ces migrants, l’Union Européenne a passé un pacte très discutable avec le président turc Erdogan, qui a maintenant beau jeu de faire chanter l’Europe sur le sort qui sera réservé à cet accord, après le coup d’Etat militaire du mois de juillet qui a échoué. Durant cette période estivale, des attentats barbares et meurtriers ont par ailleurs endeuillé beaucoup de pays, qu’il s’agisse de nos proches voisins ou d’Etats plus lointains, tuant de très nombreux innocents, sans distinction de religion. Il devient toujours plus facile de mettre dans un même sac migrants, terroristes et islam. Et de plus en plus difficile de garder la tête froide, de prendre du recul et de faire la part des choses, afin de prendre des décisions rationnelles et pondérées. C’est le rôle qui devrait revenir aux femmes et aux hommes poli-

tiques, mais ce n’est pas toujours le chemin que ceux-ci empruntent. Le pape François a montré l’exemple depuis plusieurs mois et a fait preuve de courage, quitte à subir les critiques de certains catholiques. Il refuse l’amalgame entre terrorisme et islam; il affirme qu’un Etat doit être laïc et estime qu’il est important pour l’Europe, en proie à un grave problème de dénatalité, de retrouver sa capacité d’intégrer les migrants. Pour lui, sur le fond, la coexistence entre chrétiens et musulmans est possible (cf. « La Croix », entretien du pape François, 16.05.2016). Dans ce domaine d’une actualité brûlante, notre parti, qui a bien expliqué le sens du « C » dans sa dénomination (PDC Suisse, document décembre 2010), doit continuer à inscrire sa ligne politique dans ce sens, sans céder aux sirènes du populisme.

Anne Seydoux-Christe Conseillère aux Etats (JU)


Fraktionsausflug

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LA POLITICA

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Unsere Wurzeln – unsere Zukunft Jedes Jahr findet in der Mitte der Sommersession der Ausflug der Bundeshausfraktionen statt. Es ist bei der CVP Tradition, dass die Fraktion dazu Gäste einlädt, um mit ihnen abseits der Hektik von Bundesbern Gespräche zu führen und Kontakte zu pflegen. In diesem Jahr führte der Ausflug ins Berner Oberland, ins Freilichtmuseum Ballenberg. Mehr als 120 Gäste nahmen an unserem diesjährigen Fraktionsausflug teil. Darunter waren neben den Mitgliedern der CVP-Fraktion auch unsere Bundesrätin Doris Leuthard, Bundeskanzler Walter Thurnherr, verschiedene Vertreter der eidgenössischen Gerichte und der Bundesanwaltschaft sowie Parteipräsident Gerhard Pfister und die EVP-Parteipräsidentin Marianne Streiff. Der Ausflug startete direkt nach der Ratssitzung und führte uns vom verkehrsreichen Bundesplatz direkt auf den idyllischen Brienzersee. Nach einem feinen Apéro auf dem Schiff landete die Gesellschaft in Brienz und schliesslich auf dem Ballenberg, wo verschiedene Führungen durch das Freilichtmuseum gemacht werden konnten. Egal ob man die Ostschweiz, das Berner Mittelland, die Westschweiz oder natürlich das Tessin besuchen wollte, ob man sich an der Ballenbergmeisterschaft (Platzgen, Armbrustschiessen, Alphorn blasen) messen oder an einer Spezialführung «Naturheilkunde» teilnehmen wollte, für jeden Geschmack konnten wir im Freilichtmuseum das Richtige anbieten.

Ballenberg als Abbild unserer erfolgreichen Schweiz Das Freilichtmuseum Ballenberg ist ein Abbild unseres schweizerischen Föderalismus: Zusammenleben in verschiedenen Regionen, von verschiedenen Sprachen und unter dem Einfluss verschiedener Kulturen. Es vermittelt Einblicke in die Geschichte der ländlich-bäuerlichen Kultur der Schweiz. Bescheidenheit und harte

Arbeit sind der Ursprung unserer heutigen Gesellschaft, sie sind Wurzel und Zukunft der Schweiz. Dank unserem Innovationsgeist und unserer Ausdauer hat sich unser Land ausserordentlich entwickelt. Heute ist die Schweiz ein Land, das für Innovation steht – eines der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. Die Eröffnung des Gotthardbasistunnels vor einigen Wochen ist ein grosses Vorbild dieses Innovationsgeistes und dieser Ausdauer.

Die CVP-DNA Wir dürfen unsere Wurzeln nicht vergessen. Sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und damit auch unsere Zukunft. In unserer Fraktion könnten die Wurzeln teilweise nicht unterschiedlicher sein: Vom jungen und urbanen Guillaume Barazzone, seit kurzem neuer Genfer-Stadtpräsident, bis zu den Jägern aus den Bergregionen oder unserem Bierbrauer aus der Innerschweiz gehören die verschiedensten Menschen mit den verschiedensten Hintergrün-

den unserer Fraktion an. Damit ist die CVP-Fraktion Abbild unserer vielfältigen Schweiz, mit verschiedenen Wurzeln und Kulturen, aber wir alle haben ein gemeinsames Ziel: das Wohl des Landes und seiner Bevölkerung. Auch wenn wir in der CVP manchmal unterschiedliche Sensibilitäten haben, so finden wir schliesslich immer einen gutschweizerischen Kompromiss und stehen gemeinsam dazu. Das ist CVP-DNA! Und genau das macht den Erfolg der Schweiz aus: Diskussionskultur und Kompromissbereitschaft, die zum Zusammenhalt und Frieden in unserem schönen Land führen.

Filippo Lombardi Präsident CVP-Fraktion und Ständerat (TI)


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DIE POLITIK LA POLITIQUE

KMU Forum

LA POLITICA

Wir setzen auf den Werkplatz Schweiz

Das diesjährige KMU Forum der CVP Schweiz war erneut ein Erfolg. Mehr als 120 aktive KMU-Vertreterinnen und Vertreter folgten der Einladung unserer Partei nach Belp. Nach der Besichtigung des Flughafens Bern diskutierten Bundesrätin Doris Leuthard und Oscar J. Schwenk, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugzeugwerke, über Regulierung in der Flugbranche und den Werkplatz Schweiz. Die CVP ist eine KMU-Partei und macht sich als solche immer wieder für die Anliegen der Schweizer KMU stark. Mit dem KMU Forum bietet sie seit Jahrzehnten eine Plattform an, wo sich aktive KMU-Vertreter mit nationalen Politikern der CVP austauschen können. Nach dem letztjährigen Anlass bei Toblerone, fand das Forum 2016 im Flughafen Bern statt. Über 120 Vertreter von Schweizer Klein- und Mittelunternehmen aus der ganzen Schweiz und rund ein Dutzend Mitglieder der CVP-Bundeshausfraktion folgten der Einladung zur Besichtigung des Flughafens Bern und zu einer spannenden Diskussion zwischen unserer Bundesrätin Doris Leuthard und dem Verwaltungsratspräsidenten der Pilatus Flugzeugwerke Oscar J. Schwenk. Zwischen Helikopter und Dessertbuffet Nach der Besichtigung des Flughafenbetriebs eröffnete Präsident Kurt Marti das KMU Forum 2016. Er überraschte und amüsierte das Publikum mit einem Rückblick über die Geschichte des Forums in Gedichtform. Nach seiner mehrjährigen Aufbauarbeit übergab er sein Amt als Präsident des Forums an alt CVP-Nationalrat und KMUler Ruedi Lustenberger. Beat Brechbühl, Verwaltungsratspräsident des Flughafens Bern AG, begrüsste die Gäste als Hausherr im Flughangar. In seiner kurzen Ansprache kam er auf die hohe Regulierungsdichte im Luftfahrtbereich zu sprechen und forderte die Politik auf, die nationale Flugbranche nicht zu überregulieren. Bundesrätin Doris Leuthard nahm diesen Input auf und machte klar, dass der Bund bei der Regulierung der Luftfahrt Augenmass bewahren will. Es sei aber auch klar, dass die wohl globalisierteste Branche weltweit immer wieder mit neuen Regeln kon-

frontiert werde, gerade auch im Bereich Sicherheit. Die Regulierung war dann auch Inhalt der spannenden Diskussion zwischen der Bundesrätin und Oscar J. Schwenk, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugzeugwerke. Daneben wurde auch intensiv über den Werkplatz Schweiz und seine Zukunft bei zunehmender Digitalisierung und Automatisierung gesprochen. Schwenk brachte dabei aktuelle Beispiele aus seinem eigenen Betrieb ein, sprach von künstlicher Intelligenz, zu erziehenden Computern und verschwindenden Berufen. Das abschliessende Resumé des Abends von Nationalrat Gerhard Pfister war gespickt mit politischen Anekdoten und launigen Sprüchen. Damit sorgte der neue CVP-Parteipräsident für einen amüsanten Übergang zu Apéro riche und ungezwungenen Gesprächen zwischen Helikopter und Dessertbuffet. Das KMU Forum der CVP Schweiz Einen vitalen Werkplatz für einen attraktiven Wirtschaftsstandort Schweiz: Das wollen alle – Politik und KMU. Im Alltag gehen die Interessen rasch und oft auseinander. Umso wichtiger ist das gegenseitige Verständnis, das Gespräch für eine KMU-verträgliche Politik und für die politische Verantwortung der Wirtschaft. Eine solche Plattform ist das KMU Forum der CVP Schweiz. Dahinter steht die Organisation «KMU Forum der CVP Schweiz». Das Kernteam setzt sich aus alt CVP-Nationalrat Ruedi Lustenberger (Präsident), Moritz Segna, Anna Bähni und Kurt Bischof zusammen. Die CVP Schweiz setzt auf vitale KMU. Und umgekehrt können die KMU auf eine CVP-Politik für das mittelständische Unternehmertum zählen. Dürfen wir Sie zum nächsten Anlass einladen? Wollen Sie die CVP als KMU-Partei unterstützen und fördern? Gerne stellen wir Ihnen unseren Mitgliederflyer mit allen Informationen zu. Melden Sie sich bei: Moritz Segna Geschäftsführer CVP Schweiz

www.cvp.ch/die-cvp/kmu-forum


Vereinigungen und Kantone

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Pirmin Frei ist neuer Präsident Am 7. April 2016 wählten die Delegierten der CVP Kanton Zug Pirmin Frei, Baar, zu ihrem neuen Präsidenten. Er tritt die Nachfolge von Martin Pfister an, der am 17. Januar 2016 als Zuger Regierungsrat gewählt worden ist und inzwischen als Zuger Gesundheitsdirektor amtet. Pirmin Frei ist seit 2012 Präsident der CVP Baar und seit 2010 Zuger Kantonsrat. Dort hat er unter anderem Einsitz in der engeren Staatswirtschaftskommission. Dr. Pirmin Frei leitet die FREI connect in Zürich, die vorwiegend

Dienstleistungen im Verbandsmanagement erbringt. Die CVP Kanton Zug ist glücklich mit Pirmin Frei erneut eine starke Persönlichkeit an der Spitze zu haben. Er wird sich für den weiteren Erfolg der CVP im Kanton Zug einsetzen und hat mit einer Kickoff-Sitzung bereits die Wahlen 2018/2019 lanciert. Wir wünschen Pirmin Frei als Präsident der CVP Kanton Zug viel Erfolg! CVP Zug Geni Meienberg, Geschäftsstellenleiter

Pirmin Frei

Markus Dieth in den Regierungsrat!

Markus Dieth Mit dem Wettinger Gemeindeammann Markus Dieth steigt die CVP Aargau ins Rennen um die Nachfolge des zurücktretenden Roland Brogli.

Markus Dieth ist seit rund 15 Jahren aktiv in der kommunalen und kantonalen Politik: «Für die CVP stehen die Werte einer aufgeklärten Gesellschaft mit Freiheit, Gleichbehandlung und Solidarität im Vordergrund. Wir setzen uns ein für einen funktionierenden Rechtsstaat und ein stabiles Staatssystem.» Der Aargau gehört zu den wettbewerbsfähigsten Regionen der Schweiz, so Dieth. Für das Leistungspotential des Kantons mit seinen Regionen ist die Branchenstruktur neben der guten Erreichbarkeit von zentraler Bedeutung. Die hohe Diversifikation der Aargauer Unternehmen und Branchen macht die regionale Wirtschaft robust gegen konjunkturelle Schwächen einzelner Branchen. Markus Dieth ist Rechtsanwalt und Gemeindepräsident. «Beide Tätigkeiten kann man nur erfolgreich ausüben, wenn

man Menschen gern hat, für sie da sein will, aber auch die notwendige Durchsetzungskraft hat», so Dieth. Er fügt an: «Ohne eine starke Familie im Rücken geht es nicht.» Die CVP Aargau hat Markus Dieth im Beisein unserer Bundesrätin Doris Leuthard einstimmig als Regierungsratskandidat nominiert. In Anbetracht seiner beruflichen Qualifikationen, der grossen Führungserfahrung mit rund 250 Angestellten, des Grossratsmandates seit 2009 mit dem Präsidium im Jahre 2015 heisst es jetzt auf in den Wahlkampf! «Ich will das Unternehmen Kanton Aargau mit dem Grundsatz ‚ZÄME FÜR EUSE A ARGAU’ in die Zukunft führen.» www.markus-dieth.ch CVP Aargau Susan Diethelm, Geschäftsführerin

CVP-Familientag erfolgreich durchgeführt Die CVP der Stadt St.Gallen hat am Samstag, 9. Juli, eine Standaktion durchgeführt und dabei bewusst die Familien ins Zentrum gestellt. Der Anlass mitten in der Altstadt hatte grossen Zulauf bei Gross und Klein. Das Leben in der modernen Gesellschaft ist komplex geworden; Eltern und Kinder kommen schnell an ihre Grenzen. Wie können wir alle – Politik, Schule und Gesellschaft – diesen immensen Herausforderungen möglichst erfolgreich begeg-

nen? Wo finden wir Rat und Unterstützung, wenn wir diese benötigen? Und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür? Der CVP-Familientag diente dazu, solche Fragen zu diskutieren. Für die Kinder wurde ebenfalls gesorgt: Ein grosser Sandkasten mitten auf dem Bärenplatz der St.Galler-Altstadt lud zum «Sändelen» und Goldschürfen ein: 50 Gold-Nuggets galt es zu finden. Umrundet wurde der Anlass von weiteren Highlights: So konnten die Kinder an einem Wasser-Wettbewerb teilnehmen und auf

dem Boden mit Riesenkreiden ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Unterstützt wurden die Kinder dabei vom Team der Villa YoYo St.Gallen. Die Standaktion wurde von CVP-Stadtparlamentarier Stefan Grob als OK-Chef gemeinsam mit dem Kinderschutzzentrum St.Gallen und der Stiftung Villa YoYo St.Gallen organisiert.

CVP St.Gallen Stefan Grob, Stadtparlamentarier


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Groupements et cantons

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Erfreulicher Abschluss des langen Wahljahres für die CVP Luzern Die CVP Kanton Luzern nimmt den Ausgang der Gemeindewahlen mit Befriedigung zur Kenntnis. 183 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wurden im ersten Wahlgang auf Anhieb gewählt. Im zweiten Wahlgang wurden sieben Persönlichkeiten bestätigt. Somit sind wir dem vorgängig kommunizierten Wahlziel sehr nahe. In der aktuellen Legislatur hat die CVP 191 Gemeinderatssitze. In der Legislatur 2016 –2020 werden 190 Exekutivmitglieder die CVP vertreten. Dieser Erfolg ist den sehr aktiven Ortsparteien und den ausgewiesenen Persönlichkeiten der Kandidierenden zuzuschreiben. Insgesamt zeigt sich für den Kanton Luzern bei den Exekutivbehörden eine stabile politische Lage. Das Resultat zeigt, dass die CVP in den Gemeinden nach wie vor stark verankert ist, waren wir doch bei den Kantonsratswahlen in 59 von 83 Gemeinden die wählerstärkste Partei. Angesichts der Tatsache, dass in diversen Gemeinden die CVP-Kandidaturen bekämpft wurden, darf die CVP sehr erfreut sein über den Wahlausgang. Mit diesen Gemeindewahlen haben die Ortsparteien gezeigt, dass sie mit mehrheitsfähigen Kandidaturen nach wie vor auf breite Akzeptanz in den Gemeinden stossen. Auch in den diversen Kommissions- und weiteren Behördenwahlen sind die CVP-Vertreter durchwegs mit sehr guten

Resultaten gewählt worden. Es ist den Ortsparteien gelungen, neue Persönlichkeiten zu nominieren. Das Resultat in den 83 Gemeinden ist ein klares Vertrauensvotum für unsere Politik in den Gemeinden, aber auch im Kanton. 48 Prozent Anteil an den Gemeinderatssitzen ist wirklich ein super Resultat. CVP Kanton Luzern: Neue Adresse Nach mehreren Jahrzehnten im Maihof-Quartier zügelte das Parteisekretariat der CVP Kanton Luzern an die Stadthofstrasse in Luzern. Gerne stehen wir Ihnen am neuen Standort zu den gewohnten Erreichbarkeiten zur Verfügung. Der neue Standort ist in Gehdistanz zum Bahnhof Luzern (10 Minuten). CVP Kanton Luzern Stadthofstrasse 3 (2. OG) Postfach 6856, 6000 Luzern 6 T 041 420 77 22 (wie bisher) info@cvpluzern.ch Wir freuen uns auf weitere Kontakte und auch auf die Besuche vor Ort. CVP Kanton Luzern Rico de Bona, Parteisekretär

Elections au Conseil d’Etat Près de 1500 personnes au fribourgeois : 22ème Congrès du PDCVr ! un trio gagnant ! Le jeudi 12 mai dernier, le PDC du Valais romand a tenu son Le 6 novembre prochain, les Fribourgeoises et Fribourgeois éliront notamment leur nouvel Exécutif cantonal. L’objectif du PDC est de conserver ses trois sièges. L’automne sera chaud à Fribourg ! C’est que les citoyennes et citoyens éliront leurs futurs Conseillers d’Etat, les Députés au Grand Conseil et les Préfets. Pour le PDC, l’enjeu principal se jouera au niveau de l’Exécutif. Le but ? Conserver ses trois sièges, dont l’un laissé vacant par le Conseiller d’Etats Beat Vonlanthen. Dans cette optique, le parti cantonal a misé sur un ticket équilibré, avec les deux sortants Georges Godel et Jean-Pierre Siggen. Ces derniers feront valoir leur expérience et leur succès dans les difficiles dossiers qui leur ont été confiés. Dans les domaines des finances pour l’un, de l’instruction publique, de la culture et du sport pour l’autre. Olivier Curty, 44 ans, vice-chancelier d’Etat, complète le trio. Cet habitant de Morat et natif du district de la Singine est un parfait bilingue avec un parcours atypique : titulaire d’un CFC de commerce puis d’un Master en études européennes, sportif émérite, Olivier Curty illustre avec brio le renouvellement de génération au PDC avec l’esprit et le dynamisme fribourgeois ! PDC Fribourg Magali Corpataux Secrétaire politique

22ème Congrès à Conthey. Au programme : l’approbation du programme du parti et la désignation des candidats au Conseil d’Etat 2017. Les quelques 1'450 membres présents ont d’abord approuvé le programme politique du parti, axé sur trois principes propres à une politique du centre : la force, l’équilibre et le réalisme. Les démocrates-chrétiens ont ensuite décidé de présenter une liste de deux candidats pour l’élection au Conseil d’Etat 2017. Jacques Melly pour le Valais Central et Christophe Darbellay pour le Bas-Valais ont été proposés à l’assemblée. Dans son allocution, Jacques Melly, actuel ministre des transports, de l’équipement et de l’environnement a relevé les projets qu’il a menés ces dernières années, en particulier le chantier de l’A9 et Rhône 3 et a exprimé son envie de mener à terme ses dossiers. Christophe Darbellay, ancien conseiller national et ancien président du PDC suisse, a quant à lui mis en avant les défis liés à l’emploi et au tourisme qui attendent le Valais. Les deux candidats ont été plébiscités par les membres du PDCVr, qui ont félicité leurs deux champions par une standing ovation. En somme : une affluence importante, une ambiance chaleureuse et la présentation de candidatures de qualité. Le PDCVr ne pouvait rêver d’un meilleur départ pour la campagne au Conseil d’Etat 2017. PDC du Valais romand Marie Gaillard, secrétaire générale


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Für eine starke Wirtschaft Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft AWG wurde 1982 von CVP-Mitgliedern gegründet, die dazu beitragen wollten, dass die CVP – bei aller Solidarität zugunsten jener, die darauf angewiesen sind – den verhängnisvollen Wettbewerb im Anbieten allumfassender staatlicher Leistungen nicht mitmacht.

AWG

Auf nationaler Ebene führt die AWG Schweiz jeweils während der Frühlings- und der Herbstsession einen Anlass mit hochkarätigen Persönlichkeiten als Referenten durch. Zuletzt beehrte uns Martin Naville, CEO der Swiss-American Chamber of Commerce. Er zeigte auf, wie bedeutend die USA als Handels- und Wirtschaftspartner für die Schweiz ist. Einen besonderen Fokus legte er auf die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP), die noch in diesem Jahr von den USA und der EU abgeschlossen werden soll, und grossen Einfluss auf die Schweiz und ihre Wirtschaft haben wird. Der nächste Sessionsanlass findet am 28. September 2016, im Hotel Bellevue Bern, statt. Details dazu finden sich auf www.awgschweiz.ch. AWG Schweiz Pirmin Frei, Geschäftsführer

Vorstand neu konstituiert, Ja zu einer AbstimmungsStrategiegruppe im Einsatz hilfe für Junge Die CVP Kanton Bern hat anlässlich ihrer Sitzung vom 23. Juli 2016 den Vorstand erweitert und die Chargen neu organisiert. Eine Strategiegruppe wird die Grossratswahlen 2018 und die Nationalratswahlen 2019 vorbereiten. Die Eckpfeiler der Strategie werden eng abgestimmt mit dem Projekt CVP 2025 der CVP Schweiz. «Die Zusammenarbeit mit der CVP Schweiz ist für eine eher kleine Kantonalpartei wie die CVP des Kantons Bern enorm wichtig», betont die Parteipräsidentin Alexandra Perina-Werz (Belp), welche das Amt vor 1,5 Jahren aufgenommen hat. Entsprechend müsse die kantonale Strategie mit dem Projekt CVP 2025 der CVP Schweiz gut koordiniert werden. Die vom neuen Vorstand eingesetzte Strategiegruppe unter der Leitung von Peter Quadri wird die Vorbereitungen für die Grossratswahlen 2018 und Nationalratswahlen 2019 daher eng mit dem Strategieprozess der CVP Schweiz abstimmen. Der neue Präsident der CVP Schweiz, Gerard Pfister, hat diesen Prozess unter dem Titel «CVP 2025» in die Wege geleitet. Perina-Werz wird neu von zwei Vize-Präsidenten unterstützt: Synes Ernst (Ostermundigen) und Peter Quadri (Bern). Weiterhin im Vorstand wirken Reto Nause (Bern), Pascal Sieber (Bern), Hans Kyburz (Bremgarten) und Thomas Müller (Bolligen). Neu wurden Milena Daphinoff und Sibyl Eigenmann aus Bern, Sandra Lo Curto aus Biel und Joël Oberson aus Innerberg aufgenommen.

www.cvp-be.ch/group/parteivorstand/ CVP Kanton Bern Alexandra Perina-Werz, Präsidentin

Der Zuger Kantonsrat hat einen Entscheid zu Gunsten der Jugend gefällt, worauf ich sehr stolz bin. Meine Motion zur Einführung einer Abstimmungshilfe für junge Erwachsene wurde angenommen. Der Regierungsrat wollte weder ein Jugendparlament, wie es eine Motion von Kantonsrat Thomas Lötscher forderte, noch die Einführung einer Abstimmungshilfe für junge Erwachsene, die mein Vorstoss vorsieht. Doch nach einer intensiven Debatte im Rat hat der Zuger Kantonsrat anders entschieden und meine Motion für erheblich erklärt. Dieser politische Entscheid ist ein wichtiger Schritt, um das Interesse der Jugend zu wecken und die Teilnahme an Abstimmungen und Wahlen der jungen Erwachsenen im Kanton zu fördern. Komplexe Vorlagen verständlich erklären Die Sensibilisierung im Bereich der politischen Partizipation erfolgt zum grössten Teil zwischen 18 und 25 Jahren. Wer in dieser Zeit bereits einige Male an Abstimmungen und Wahlen teilnimmt, wird höchstwahrscheinlich auch im späteren Leben weiterhin an die Urne gehen. Wer jedoch bis ins Alter von 25 Jahren nie an der Urne war, wird es später wohl auch nicht tun. Easyvote ist eine gute Möglichkeit den Jungen, die oft sehr komplexen Abstimmungsvorlagen auf verständliche Art und Weise zu erklären. Vielen Kantone bieten ihren jungen Bürgerinnen und Bürgern diese Broschüre bereits heute erfolgreich an, so zum Beispiel unsere Nachbarkantone Luzern, Zürich und Aargau. Ich freue mich, wenn auch die jungen Zugerinnen und Zuger einst durch easyvote über die Abstimmungen informiert werden. JCVP Schweiz Laura Dittli, Kantonsrätin CVP Oberägeri (ZG)


Sie entscheiden,

ob die Post in Papierform oder digital

kommt.

E-Post Office. Auch das ist die Post. Egal, wo Sie sind, Ihre Post findet Sie. Dank E-Post Office, dem digitalen Briefkasten, sind Sie immer erreichbar: Sie bestimmen, welche Sendungen Sie in welcher Form erhalten. Zum Beispiel KontoauszĂźge auf Papier und Rechnungen elektronisch. post.ch/epostoffice


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Mit dem ‹C› aus der Krise? versität Luzern, eingeladen. In seinem Referat zeigte er auf, dass die CVP vermehrt inhaltlich an ihrem Programm arbeiten muss. Gerade dafür könnte das ‹C› nützlich sein, denn es sollte unbedingt wieder zu einem eigenen Bestandteil der Partei werden. Mit einer klaren Einbindung der Werte der christlichen Ethik kann die CVP wieder ein attraktiver Ort für neue Mitglieder werden. Die neue programmatische Aufstellung ist zwingend nötig und kann für die CVP nicht ohne die Einbindung des ‹C› stattfinden. Am gleichen Anlass wurde auch das Präsidium der CVP Kanton Zürich für die nächsten vier Jahre gewählt. Professor A. Liedhegener hält sein Referat an der Uetlibergtagung. Photo: Charles Schnyder, CSW Photography

Christliche Werte und ihre Position in der Schweiz wurden in letzter Zeit vermehrt diskutiert. Daher nahm sich die CVP Kanton Zürich des Themas an und stellte der traditionelle Uetlibergtagung die Frage: «Mit dem ‹C› aus der Krise? Politikwis-

senschaftliche Perspektiven auf eine Erneuerung der CVP als christdemokratische Partei der Schweiz». Als Referent wurde Antonius Liedhegener, Professor für Politik und Religion vom Zentrum Religion, Wirtschaft und Politik der Uni-

CVP Kanton Zürich Anna Newec, Geschäftsführerin

Link zum Interview mit Professor Antonius Liedhegener: «Himmelsanker des Politisierens» Antonius Liedhegener – bit.ly/NZZ_Liedhegener2

Illgau feiert Landammann Othmar Reichmuth Sowohl im neuen Schwyzer Kantonsparlament wie auch in der Regierung ist die CVP zwar in der Minderheit. Nichtsdestotrotz kann sie selbstbewusst und mit eigenständigen Positionen agieren. Für zwei Jahre an der Spitze der Regierung steht der Illgauer Othmar Reichmuth. Im Kanton Schwyz ist der politische Alltag wieder eingekehrt. Ende Juni hat sich der Kantonsrat zu seiner ersten Sitzung in neuer Zusammensetzung getroffen und mit Othmar Reichmuth (CVP, Landamman) sowie Kaspar Michel (FDP, Landesstatthalter) für zwei Jahre die neue Regierungsspitze bestellt. Beide erhielten 98 von 100 Stimmen, ein Beleg für ihre starke Akzeptanz im Parlament. Dessen neuer Präsident ist für ein Jahr Christoph Räber (FDP). Und am 1. Juli hat Michael Stähli (CVP, Lachen) seine Arbeit als neuer Vorsteher des Bildungs- und Kulturdepartements aufgenommen. In Illgau erlebte abends der neue Schwyzer Landammann einen Traumstart. Das kleine Bergdorf stand im besten Sinne des Wortes Kopf und feierte fantasievoll und mit viel Herz «seinen Othmar». Eindrücklich zu spüren waren die starke Verwurzelung und die tiefe Verbundenheit mit den Menschen, die ihn und seine politische Arbeit auszeichnen. Beide Qualitäten werden er und Michael Stähli in der neuen Regierung dringend benötigen. Beim Finden von vernünftigen, nachhaltigen Lösungen kommt den beiden CVP-Vertretern eine Schlüsselrolle zu. Dass sie dabei viel Geschick, Geduld und auch eine gehörige Portion Hartnäckigkeit werden beweisen müssen, zeigten die ersten Sitzungen und Äusserungen. Im Kantonsrat bestimmten nach den Feierlichkeiten politische Grabenkämpfe den Alltag. Die Mehrheit aus SVP und FDP

Den beiden CVP-Regierungsräten Landammann Othmar Reichmuth (links) und Michael Stähli kommt in der neuen Schwyzer Regierung eine Schlüsselrolle zu. zeigte der Minderheit von CVP und SP die Grenzen auf. Trotzdem eröffnen sich vor allem für die CVP-Fraktion (30 Mitglieder, davon 3 GLP-Vertreter) Chancen, sich mit einer eigenständigen Politik zu profilieren und die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre konsequent weiterzuführen. Ein erster grosser Test steht im September mit dem neuen Steuergesetz an, das die CVP an vorderster Stelle bekämpft. CVP Schwyz, Annette Ziegler, Sekretariat


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Nachruf

Alphons Egli, 1924 – 2016 Alphons Egli gehört für mich zur Generation der Politiker, die in der Schweiz gestalteten, als ich mich politisch zu interessieren begann. Ich kannte ihn nicht persönlich, nahm aber sein politisches Wirken als Bundesrat wahr. Ich erlebte als Nationalrat die Rede von alt Ständeratspräsident Carlo Schmid zum 80. Geburtstag von Alphons Egli, anlässlich des Fraktionsweihnachtsessens vor elf Jahren. Aus dieser Rede verwende ich manches in diesem Nachruf. Die Stationen des bundespolitischen Lebens von Egli sind schnell erzählt: 1975 als Vertreter des Standes Luzern gewählt, 1979 Präsident der ständerätlichen Fraktionsgruppe, am 8. Dezember 1982 im ersten Wahlgang in den Bundesrat gewählt, am 31. Dezember 1986, nach nur vier Jahren, aus dem Bundesrat ausgetreten. Zwei wegweisende Vorstösse Egli zeichnete sich bereits als Ständerat dadurch aus, dass er über mehr Weit-

sicht verfügte als andere. Er reichte in seiner ganzen Amtszeit nur zwei Vorstösse ein. Beide aber hatten enorme Bedeutung. Schon 1978 fragte Ständerat Egli den Bundesrat, welche Entwicklungen die (damalige) Europäische Gemeinschaft (EG) einschlage, wenn sie immer mehr Integration anstrebe, allenfalls einmal sogar eine gemeinsame Währung einführe. Ob es für die Schweiz da nicht sinnvoll sei, rechtzeitig die Verhältnisse mit der EG zu regeln, um auch unabhängig bleiben zu können? Hätte unsere Regierung schon damals eine echte europäische Politik zur Wahrung der Souveränität der Schweiz eingeschlagen, wie sie Egli forderte, wäre uns viel erspart geblieben. Ebenso sein zweiter Vorstoss: schon 1978 schlug er vor, auf das Kernkraftwerk Kaiseraugst zu verzichten. Egli, obwohl Befürworter der Kernkraft, erkannte früh, dass ein Kernkraftwert Kaiseraugst keine Mehrheiten mehr finden würde. Erst zwölf Jahre später, nach viel Unfrieden, gehässigen Auseinandersetzungen, bekam Egli Recht. Bürgerliche Antworten auf Umweltpolitik Als Bundesratskandidat wurde Egli von den Linken heftig bekämpft. Man nannte ihn einen «Kulturkämpfer», behauptete,

mit diesem Katholisch-Konservativen drohe die grosse Rückständigkeit in der Regierung. Er sollte als Bundesrat diese Klischees erfolgreich widerlegen, ohne seine Gesinnung aufzugeben. Als Vorsteher des EDI war er in seiner Amtszeit mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Die Debatte um das sogenannte «Waldsterben» entflammte. Aus heutiger Sicht kann man das Hysterische daran kritisieren. Für Egli war es aber das Zeichen, dass Umweltthemen auch für bürgerliche Politiker wichtig sein sollten, allerdings dann aber auch bürgerliche Antworten brauchen. Diese gab Egli. Aus seiner christdemokratischen, konservativen Haltung war für ihn die Bewahrung der Schöpfung zentral. «Wohlfahrt ist auch seelisches und geistiges Wohlbefinden» In seiner Abschiedsrede vor dem Parlament, die, wohl einmalig, drei Mal im Protokoll «Heiterkeit» vermerkt (Egli verfügte über viel Humor – eine seltene Qualität in der Politik), lässt er etwas von dem durchblicken, was ihn umtrieb: «Wohlfahrt ist mehr als nur Wohlstand. Sie umfasst auch das seelische und geistige Wohlbefinden. In unserer technisierten und rationalen Welt kann man sich allerdings fragen, ob hier noch Platz ist für Geist und Seele. Es wäre

Achille Casanova, un sorriso che ci mancherà

Bild © srf.ch

* 2 ottobre 1941 ; † 17 luglio 2016

Sapevamo che Achille – il nostro amico Chille – stava combattendo una dura battaglia. Fino all’ultimo ci ha creduto, e noi con lui. Ci pareva semplicemente impossibile che la sua bonomia, la sua innata simpatia, il suo proverbiale umorismo ci potessero mancare. Purtroppo è giunta invece la triste notizia che non avremmo voluto sentire mai, da nessun comunicatore.

Achille Casanova ci ha lasciati, e questo vuoto fa subito correre il pensiero ai lunghi anni di amicizia, alle battute scambiate, alle belle serate passate insieme, alle battaglie per l’italianità e per le lingue latine sotto la cupola federale. Formato alla scuola del giornalismo radiotelevisivo, giunto a quarant’anni ad occupare il prestigioso posto di vicecancelliere della Confederazione, e più tardi di portavoce del Consiglio federale, Casanova ha avuto almeno tre meriti essenziali. Il primo, quello di convincere il Governo, all’epoca ancora molto restio, della necessità imprescindibile di comunicare, di aprirsi con trasparenza e in maniera proattiva ai media e all’opinione pubblica, perché il cittadino ha il diritto di sapere – in modo corretto e non strumentale, come le fughe di notizie pilotate – quanto succede «nelle segrete stanze».

Il secondo, quello di sdrammatizzare le situazioni difficili in cui il Governo e la politica in genere possono venire a trovarsi. Ricordo bene qualche suo intervento di buon senso e di pacatezza (anche in un caso che mi riguardava personalmente) che seppero calmare gli animi nel nostro Gruppo parlamentare, o fra i partiti, o ancora fra gli stessi Consiglieri federali. Questo equilibrio interno, unito alla sua conoscenza delle regole e dei trucchi del giornalismo, gli permise spesso di non cadere nell’agitazione o nel panico, laddove altri ne erano facilmente preda. Il terzo dei suoi meriti fu quello di vivere con passione e convinzione il plurilinguis mo, la promozione attiva dell’italianità e della latinità nella Berna federale. Una battaglia mai terminata, perché questa è la natura delle cose in un paese


Columna

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La libertad astga buca suttacumber al terrur! verfehlt vom Staat ein Surrogat für Geist und Seele zu erwarten; es gibt Dinge, die auch der bestorganisierte Staat und auch der sozialste Staat nicht geben kann. Und gerade an dieser Tatsache zerbrechen heute viele Menschen, auch Politiker.» Er stellte nicht sich, sondern die Sache ins Rampenlicht Ob er damit auch andeutete, warum er zurücktrat? Möglich. Alphons Egli hat auch nach seiner Bundesratszeit kein Aufhebens um seine Person gemacht. Er gehörte nicht zu den ehemaligen Bundesräten, die mit ihren Kommentaren zur Politik nur deutlich machen, dass ihnen das Rampenlicht fehlt. Egli war bescheiden, auch in dieser Hinsicht. Zur Zukunft der CVP, der politischen Mitte, meldete er sich gelegentlich zu Wort: immer so, dass seine Beiträge auch wichtige Diskussionen auslösten. Auch hier hatte er mehr Weitsicht als andere. Aber Egli suchte das Rampenlicht nie, sondern er versuchte als Bundesrat, das ins Rampenlicht zu stellen, was ihm wichtig war: das Wohl von Land und Volk. Das Beste was ein Politiker tun kann. Vor allem das, was einen Staatsmann ausmacht. R.I.P. Gerhard Pfister, Präsident CVP Schweiz und Nationalrat (ZG)

multilingue numericamente squilibrato. Una battaglia che ci tocca continuare, anche per onorare la sua memoria. Ma ben oltre i suoi meriti professionali hanno contato, per tutti coloro che lo hanno conosciuto da vicino, le sue doti umane: generosità e apertura, amicizia e naturale simpatia, umorismo contagioso. La sua scomparsa è una perdita dolorosa, per la sua famiglia e per tutti i suoi amici, per il PPD, per il Ticino e per la Svizzera. Ma noi lo vogliamo ricordare così, con il suo eterno sorriso ed i suoi modi un po’ scherzosi. Riposa in pace, Chille, e continua a sorridere per noi anche dall’altra parte. Ne abbiamo tanto bisogno! Filippo Lombardi Président du Groupe PDC et conseiller aux Etats (TI)

Paris, Zvornik, Sarajevo, Hannover, Brüssel, Essen, Nizza, Würzburg, Minca/ München, Reutlingen, Ansbach. Quei ei la tresta gliesta d’attentats en Europa dapi igl 1 da schaner 2015. Experientschas persunalas cul terrur Essas Vus gia stai pertuccai dil terrur? Tochen ussa sun jeu – e bia pli impurtont mia famiglia, amitgs ed enconuschents – buca stai pertuccai directamein dad attentats. Denton hai jeu sentiu, tgei effect ch’in attentat sa haver sin la libertad persunala. Vendergis, ils 22 da fenadur 2016 ha giu liug a Minca el center commerzial d’olimipa in attentat. Tier quel han 10 persunas anflau la mort e 35 ein vegnidas blessadas. Il gi sisu, la sonda dils 23 da fenadur 2016, han entgins collegs ed jeu giu planisau in’excursiun a Minca. Cu nossa gruppa ha udiu da quei ch’ei schabegiau, ei quei stau in schoc per nus. Suenter consultaziun dallas medias essan nus la sonda endamaun denton tuttina sedecidi dad ir a Minca. Da quei viadi vegn a restar en memoria a mi in Minca bia pli calm e reservau che tier autras visetas. Tgei savein nus far encunter il terrur? L’attacca a Minca ei buc directamein stada ina attacca islamistica, auter che per exempel quellas da Paris, Nizza, Würzburg ni Ansbach. Igl attentader ha denton nezegiau la tema caschunada dallas attaccas islamisticas per haver ina maximala attenziun mediala. Co savein nus evitar el futur tals attentats sco en Germania ed en Frontscha? Tochen in cert grad san las rescas vegnidas reducidas entras dapli attenziun. Quei d’ina vart sche la polizia – e nua necessari l’armada – aulzan il livel d‘attenziun e mobiliseschan il dispositiv da protecziun. Da l’autra vart eis ei il pensum dalla politica da scaffir e segirar ils instruments necessaris, per ch’ils organs da polizia e l’armada san reagir. Enteifer la Svizra vul quei dir, che gruppas cun tendenzas extremisticas ni islamisticas ston vegnir survigliadas e sche necessari schligiadas si. Nus stuein per tut prezzi evitar ch’ei dat societads parallelas che dattan plaz a tendenzas extremisticas. Ed jeu sun dil meini che la politica sto far tut pusseivel per reducir ed impedir l’immigraziun da persunas ord tiaras cun gronda derasaziun d’islamists. In astga buca metter persunas sut in suspect general. Denton eis ei semplamein in fatg, ch’immigrants ord talas tiaras aulzan tier nus la resca per acts terroristics. Nossa historia e cultura cristiana san esser per certas persunas schizun ina provocaziun per tals acts. Tgei valetas muossan a nus la via? La libertad ei ina valeta centrala per nossa tiara. Quella han nos babuns grischuns defendiu 1499 alla bataglia dalla Chalavaina cun grond success. Era per ils treis confederei ei la libertad stada ina valeta centrala. Ord quei temps deriva era la historia da nies herox naziunal Guglielm (Willhelm) Tell. Quei desideri da libertad ei semantenius entochen il gi dad oz. Quei demuossa per exempel l’opera viva ad Obersaxen Mundaun. Leu vegn dau uonn «Guglielmo Tell», ina dallas pli impressiunontas operas da Gioachino Rossini. Il Psalm Svizzer, nies himni naziunal, ei in bien muossavia per nossas valetas communablas. La quarta strofa descriva fetg bein sco nus savein secuntener per dumingar quella fasa difficila: «Cu la furia digl orcan fa tremblar il cor human dattas ti a nus vigur, o signur. Els orcans ils pli sgarscheivels stein nus sco nos cuolms statteivels: Diu, signur dil scaffiment, laud, honur, engraziament!»

Kevin Brunold, president PCD Surselva


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Regierungsrat

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Treffen der Regierungsräte auf dem Landsitz Lohn

Mit grosser Freude schauen wir auf das Treffen der CVP-Regierungsrätinnen- und Regierungsräte Ende Juni auf dem Landsitz Lohn zurück. Über 20 Regierungsrätinnen und Regierungsräte folgten der Einladung der CVP Schweiz und unterstrichen damit ihr Interesse an einer vertieften Zusammenarbeit mit der Parteispitze und der nationalen Partei. Wir diskutierten spannende Fragen zur EU und der Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative, zur Unternehmenssteuerreform III, zum Stabilisierungsprogramm und zur Zukunft unserer Partei. Die Einblicke in die kantonalen und die nationalen Bedürfnisse zeigten uns den

gemeinsamen politischen Weg auf. Auch das Gesellige kam nicht zu kurz. Bei einem feinen Essen im Park des Landsitzes Lohn konnten wir gemeinsam einen schönen Sommerabend mit anregenden Gesprächen geniessen. Im kommenden Jahr werden wir das erfolgreiche Treffen wiederholen. Wiederum wollen wir politische Fragen diskutieren mit dem Ziel, für unsere Partei und für unser Land Lösungen zu entwerfen.

Béatrice Wertli Generalsekretärin CVP Schweiz


Delegiertenversammlung Assemblée des délégués Agenda

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Save the date!

ng der C V P ve rs am m lu n e rt ie S chw y z g le e De im K anto n D ie n äc h st . O k to b e r 9 2 ). h am ac t e nd M o rs ch S chwe iz fi P ar k , 6 4 4 3 eute! ay h n lid o o h H sc s s Datum st at t (S w is se ie d ch n Sie si Reserviere C gués du P D e d e s d é lé lé de b n m to se an c as ne re d an s le b o L a p ro ch ai ct o 9 h 2 o rs ch ac ). it lie u le k, 6 4 4 3 M ar su is se au ra P ay lid o w is s H enda ! S chw y z (S s votre ag e date dan tt ce z e rv Rése

Agenda 12.09.–30.09.2016 20.09.2016 23.09.2016 25.09.2016 28.09.2016 29.10.2016 05.11.2016 12.11.2016 27.11.2016 28.11.–16.12.2016 06.12.2016 28.01.2017 12.02.2017 27.02.–17.03.2017 29.04.2017 21.05.2017 29.05.–16.06.2017 26.08.2017 11.09.–29.09.2017 24.09.2017 21.10.2017 26.11.2017 27.11.–5.12.2017

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Herbstsession Forum politique suisse FPS Parteitag Eidgenössische Volksabstimmungen Herbstanlass Bern Delegiertenversammlung Delegiertenversammlung Herbsttagung Eidgenössische Volksabstimmungen Wintersession Forum politique suisse FPS Delegiertenversammlung Eidgenössische Volksabstimmungen Frühlingssession Bern Delegiertenversammlung Eidgenössische Volksabstimmungen Sommersession Sommerparteitag Herbstsession Eidgenössische Volksabstimmungen Delegiertenversammlung Eidgenössische Volksabstimmungen Wintersession

Bern Bern Schweiz Bern Schwyz Uri Schweiz Bern Bern Bern Schweiz Basel-Stadt Schweiz Bern Genf Bern Schweiz Nidwalden Schweiz Bern

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