Bertel-Express 13

Page 1

1


INHALT 3 5 5 6 18 20 22 25 29 30 32

Liebe Leser, Endlich! ­ Nach über zwei Jahren mit einer kostenlosen und nicht­werbefreien Internetseite können wir nun unsere „eigene“ präsentieren: www.bertel­ express.de. Viel übersichtlicher und vor allem schöner ist sie geworden, und an diesem Punkt darf ich es auf gar keinen Fall versäumen, Markus Ott nochmal persönlich zu nennen, der die ganze Seite codiert und gestaltet hat – Ein riesiges Dankeschön für Deine Mühe, Markus! Halloween ­ seit einiger Zeit auch bei uns ein gutes Mittel, an Süßes zu kommen. Bei Barks, da Amerikaner, war dieses Thema viel wichtiger – und auch in den sonst so gehassten dänischen Geschichten gibt es jedes Jahr mehrere gute Halloween­ Geschichten in der Micky Maus. Grund genug, ebenso das Thema aufzugreifen. Auf der nächsten Seite geht’s los. Für viele wird es sicherlich eine Überraschung sein, dass der BE­ Zeichenwettbewerb nicht stattfinden wird. Denn er wird ganz einfach durch einen Gedichtewettbewerb ersetzt. Und trotzdem sind die Einsendungen des Sommerwettbewerbs etwas wert: Preise gab es schließlich auch noch.

IMPRESSUM Chefredakteur: Karsten Bracker Stellvtr. Chefredakteure: Kevin Kyburz, Robert Gruhne Mitarbeit an dieser Ausgabe Moriz Stangl, Michael Bau, Manuel Schumann, Bastian Kladny, Adriano Kleiner, Alexander Juhrich Design: Karsten Bracker Layout: Karsten Bracker Cover: Idee, Zeichnung, Kolorierung, Gestaltung: Robert Gruhne Leserservice: support@bertel­express.de

Da es in letzter Zeit eine Menge Anfragen gab, dass es doch auch mal Comics geben sollte, die sich nicht immer über mehrere Hefte strecken, haben wir es jetzt einmal gewagt und ab der sechsten Seite gibt es den 12­Seiter „Trick blickt durch“. Wir hoffen auf positive Rückmeldungen.

Internet: www.bertel­express.de Markus Ott, Karsten Bracker Redaktionsschluss: 10. Oktober

Zum Schluss sei noch kurz erwähnt, dass das hier die bisher längste Ausgabe ist, denn 32 Seiten gab es bisher noch nie. Und da wir grad beim Thema Statistik angekommen sind, bleibt mir noch darauf hinzuweisen, dass auf Seite 18 die „Disney­ Taschenbücher“ unter die Lupe genommen wurden. Karsten Bracker

Titel: Halloween Sommergewinnspiel­Gewinner Cover­Rätsel Comic: Trick blickt durch Statistik: Disney­TB seit 1957 Comics aus Italien Die schönsten Disney­Geschichten Comic: Das Grab des ersten Kaisers II/2 Vorschau „I just can't wait to be king“ / „König sein“ Galerie: Frankensteins Braut

Der Bertel­Express wird unterstützt vom... Donald­Club – www.donald­club.de ...und der... Duckipedia – www.duckipedia.de Cover und Abbildungen, wenn nicht anders angegeben, © The Walt Disney Company © der Texte Bertel­Express und den jeweiligen Autoren

2


Gruselstimmung:

Halloween

Bewusstsein, dass das pädagogisch Verbreitung des Halloweenkults in lupenreine Entenhausen ebenso Europa, hat zu den besten Geschichten wahrscheinlich ist wie die unbefleckte dieser Tradition geführt, oftmals von Empfängnis Marias, das Bild des Zeichnern mit einem ohnehin persilweiß leuchtenden Entenhausens unkonventionellen, widerspenstigen Stil nicht nur in hellen Farben gemalt haben. wie Branca (bspw. die hervorragende So beschmutzen fast 60 namentlich Geschichte „In der Monsterschule“, eine erwähnte Verbrecher im bark’schen von Brancas Lieblingsgeschichten) oder Werk das weiße Hemd der dem von Branca stark beeinflussten Gumpenmetropole. Weit unter Ganoven Gattino („Hotel Transsylvania“, durch und Bösewichtern stehen in der das er einige Bekanntheit erlangte). In gesellschaftlichen Rangfolge gemäßigterer Form findet sich dieselbe Entenhausens allerdings alles unbekannt Monströsität. Wie gesagt besteht der Bedrohliche, alles Monsterhafte, die einer Zensur würdige Aspekt des angsteinflößend durch ihre Monsters, nicht in seiner Bösartigkeit, die Unberechenbarkeit oder Unbekanntheit wir auch von normalen Verbrechern sind. Barks, der lange Zeit gruseligste kennen, sondern in der Angst vor dem Während auf den Dell­Titelbildern die Figuren für den „Calgary Eye Opener“ Unbekannten. Die Monster stellen wie Darstellung sehr gemäßigt ist... entwarf war mit diesen Wesen wohl Bombie der Zombie weniger eine Entenhausen – spätestens nachdem Barks vertraut, wusste aber meist gut tatsächliche Bedrohung dar, als dass Sie das erste Mal den Rotstift der Redakteure abzuwägen wie weit er gehen konnte, Unruhestifter und Störenfriede im und die Konsequenzen des Wahlspruchs zwischen süß, witzig und abscheulich. Bewusstsein der heilen Welt sind. „Dell Comics are Good Comics“ zu spüren bekommen hatte, spätestens dann Die Grenzen waren und sind wusste er, dass unter dem diktatorischen auch heute noch eng gesteckt, Regiment des Comiccodes (bzw. dessen doch nur so lange wie das Zuvorgreifen durch Dell) Entenhausen Monströse in die bestehende ein Land in weiter Entfernung von Welt eindringt. Wie der Sodom und Gomorrah, Verbrechen und donaldistische Mund in seiner Laster ist. Es ist nichts Unbekanntes, dass Neigung zu Fachausdrücken Entenhausen nach dem Reglement der gerne formuliert, ist lächelnden Maus gerne von seinen Entenhausen anthromorph, Redakteuren auch heute noch zu einer vielschichtiger Natur. Spielt Lebkuchenidylle für gutbürgerliche sich das Gruselige innerhalb Kinderzimmer idealisiert wird so gut es des Gruseligen ab, und bricht geht. nicht in die normale Welt ein wie Bombie, der Zombie in die Ebenso bekannt ist, dass die ...wuchert in den Ölgemälden, die keiner so strengen Innenstadt Entenhausens, so Disneyzeichner, so auch Barks, im Zensur unterlagen, Barks Phantasie weitaus stärker... wird dies ebenso von den Entenhausenern Angsteinflößend an den wie den Redakteuren (und den Höllendarstellung Hieronymos Boschs ist unsäglichen Jugendschützern) neben der Darstellung der akzeptiert. abscheulichsten Wesen vor allem die Grauenhaftigkeit der Anarchie. Ähnlich Pünktlich zu Halloween erwacht funktioniert Halloween in Entenhausen. die dunkle Seite von Ernsthafte Themen in den Halloween­ Entenhausen. Als bräche – frei Geschichten von Barks sind nie die nach Freud – die unterdrückte, Monster selbst gewesen, sondern das böse Hälfte die Lebkuchen und Chaos, das sie verursachen. Bestes Zuckerwattewelt in Mr.­Hyde­ Beispiel ist dafür „Halloween­Hektik“, Manier auf, um ein gehöriges dessen Titel schon das kommende Blutbad zu veranstalten. Eine Desaster ankündigt, von dem ganz mittlerweile größere Offenheit Entenhausen erschüttert wird, ...und nimmt bei einem Bild, das nicht dem Disney­ seitens der Redakteure wie der interessanterweise aus dem Versuch, Copyright unterstand, skurrile Formen an. Gesellschaft, vielleicht auch die

3


Halloween in geordnete Bahnen zu bringen. Andere Nischen des anarchischen Bösen sind der Traum („Traum und Wirklichkeit“ von Barks), ferne Länder (ein schönes Beispiel ist „Geschäfte in Transsylvanien“) oder die Erzählform des Märchens („Der goldene Weihnachtsbaum“ von Barks). In diesem Licht gesehen ist es nicht nur das Heile­Welt­Bild der Zensur, sondern auch der Anspruch auf Realitätsnähe, den Barks und andere Zeichner stellen, der sie veranlasste Parallelwelten Entenhausens zu entwerfen, die sich dem Übernatürlichen, das in der Hauptsache die Ordnung der Normalität stört, widmen können. So darf die Hexe Hicksi an Halloween echte Zauber vollbringen und einen vielarmigen Zyklopen aus dem Kessel heraufbeschwören, während es Gundel Gaukeley (zumindest in der Anfangszeit) nichtmals erlaubt war eine Buffbombe ohne technische Hilfe hervorzubringen. Also dürfen wir gespannt sein auf das nächste Erdbeben des anarchischen Unterbewusstseins Entenhausens in der nächsten Micky Maus. Moriz Stangl

4


Heiß war's:

BE­Sommergewinnspiel DIE GEWINNER

Das Los hat entschieden! Und das nicht gerade für den deutschen „Hauptleseranteil“ Gleich zweimal ging ein Preis in die Eidgenossenschaft. Herzlichen Glückwunsch folgenden Gewinnern...

Fecchi­Autogramm – Marco Brehm (CH) LTB 77 EA – Damian Funk (CH) LTB 378 – Philipp Kretz (D) ...und viel Spaß und Freude damit! ­ Übrigens, wir konnten donaldistische 13 Teilnehmer zählen! ...und zur wichtigsten Frage des Gewinnspiels, dem Wettbewerbsthema: Es gibt keinen Zeichenwettbewerb! ...sondern einen Gedichtewettbewerb – Ausschreibung in BE 14.

Cover­Rätsel Für den versierten TGDD­Leser war unsere letzte Aufgabe kein Problem: Wir hatten einen Ausschnitt des Titelbildes von Ausgabe 187 gezeigt. Und jeder der Einsender lag auch richtig. Hier nun das nächste „Cover­Rätsel“:

Na, Gesicht erkannt? Dann dürfte zumindest die Serie kein Problem mehr sein. Antwort bis zum 6. Dezember an: raetsel@bertel­express.de

5


Story: Manuel Schumann, Zeichnungen: Bastian Kladny, Lettering, Bearbeitung: Karsten Bracker

6


7


8


9


10


11


12


13


14


15


16


UMFRAGE: Gefällt euch der Comic in schwarz­weiß (nicht) genauso gut oder sogar besser als in Farbe? Eure Meinung an support@bertel­express.de

17


Statistik:

Walt­Disney­Taschenbücher seit 1957

Bis zum 31. Dezember dieses Jahres werden 1279 „Disney­Taschenbücher“ erschienen sein. Zu dieser Gruppe habe ich alle Serien zum Thema Disney, welche im Hethke­Katalog 2008 das Kürzel Tb, also Taschenbuch, trugen, zusammengezählt und versucht, eine Art Geschichte der TB anhand von Grafiken zu erzählen. Ach ja, die Sammelbände wurden bei der Zählung nicht berücksichtigt, 1957­1967 Das ganze begann mit dem 1. Micky­Maus­Klub­Taschenbuch, welches ab 1957 für 25 MM­Schnipsel beim Verlag bestellt werden konnte... Bis 1967 erschienen unregelmäßig vier weitere Taschenbücher, am 1. Oktober des selbigen Jahres folgte endlich das erste Lustige Taschenbuch. Somit waren bis Ablauf zwei weiterer Kalenden insgesamt 6 Bücher erschienen. 1968­1977 Kurz nach Beginn des nächsten Jahres kam die No. 2 auf den Markt. Es folgten die Nummern 3 bis 6. Bis 1973 wurden dann pro Jahr je­ 14 weils 4 Bände publiziert, sodass man am Ende des Jahres mit LTB Nummer 26 bereits das 31. „Disney­Taschenbuch“ feiern konnte. Im 12 September 1974 wurde es dann bunter in Sachen TB: Der erste „100­ Seiter“, das Donald­Duck­Taschenbuch,konnte in den Läden der 10 Bundesrepublik für 180 Pfennige erworben werden. Es herrscht heute weitläufig die Meinung, dass „nur“ 529 Ausgaben der DDTB ge­ 8 druckt wurden. Dem ist aber nicht so, denn 1975 wurde nach den ers­ ten 4 Ausgaben wieder neu angefangen zu zählen. Somit kommt man 6 bis 1998 auf insgesamt 533 Bücher. 20 Jahre nach Erscheinen des ers­ ten MMK­TBs gab es insgesamt schon 105 Stück. 4

Anzahl der LTB p.a. 1957­2008

1978­1987 2 1978 wurde die Reihe der Serien um eine 4. erweitert: Aus alten Zei­ tungsstrips wurden insgesamt 22 Bände mit Namen Disney Pocket, 0 als Hauptcharakter Goofy, Micky, Donald oder Strolchi, zusammen­ geschustert. Seit 1977 gab es schon 7 LTB pro Jahr, nach dem Einstellen von Disney Pocket und der nur noch zweiwöchentlich erscheinenden DDTB wurde 1984 auf 8 p.a. aufgestockt – al­ lerdings war mit Beginn des genannten Jahres die große Zeit der TB in Deutschland bereits vorbei. In den Jahren 1981 bis 1983 er­ schienen nämlich konstant ganze 62 Ausgaben pro Jahr. 1986 schließlich gab es die DDTB nur noch alle vier Wochen. Vielleicht wegen Mangel an Erfolg der DD­Version, oder der Überzeugung, dass endlich eine fünfte Serie den Handel überströmen sollte, ent­ schloss man sich, Panzerknacker & Co. herauszubringen, eine exakte Kopie der DD­Bücher, welche allerdings, wie zu erwarten war, sehr bald wieder eingestellt, und durch eine weitere Serie, Onkel Dagobert, ersetzt wurde, die ebenso vierwöchentlich erschien. Nach der dritten Disney­TB­Dekade waren ganze 564 Bände erschienen. 100% 90% 80% 70% 60% 50%

Sonstige LTBEE DCUM LTBSP UFF ATT LTBSB EFFM

40%

LIMIT

30%

PKTB

20% 10% 0%

ODTB DPKT DDTB LTB

1988­1997 Nachdem die ersten farblosen 118 Bände der LTB „vollendet“ waren, wollte man den Zeitpunkt nutzen, um „die alten Zeiten“ nochmal aus­ zukosten und somit hatte die erste „Nachdruckreihe“ ihre Premiere: In Die besten Comics aus LTB. Nach 12 Ausgaben war dann aber auch recht schnell wieder Schluss. Die nächsten vier Jahre passierte dann recht wenig: Die Serien verkauften sich gut, die Micky Maus war nach der Einführung der Gimmicks wieder beliebt und so beließ man es bei dem Programm. Erst 1992 erschien eine weitere Serie: LIMIT – eine Mischung aus Comics und Klatsch & Tratsch für Jungs. Wer den Klatsch nicht mochte, fand zum Beispiel in zahlreichen DuckTales Geschichten seine Freude. Da zwei Jahre später mit Ein Fall für Micky eine weitere „100­Seiter­Serie“ entstand, wurde LIMIT in Din A4­Format umgestellt – und ist ab diesem Zeitpunkt für diesen Be­ richt uninteressant. Und außerdem gab es 1994 etwas viel wichtigeres: Ein erster LTB Sonderband erschien und seither beglücken uns jedes Jahr aufs Neue...

18


...Weihnachtsgeschichten in der Vorweihnachtszeit (wobei „jedes Jahr“ falsch ist, denn 1999 wurde aufgrund einer Panne die sechste Ausgabe nur in der Schweiz verkauft). Nachdem die „Micky­endlich­mal­als Detektiv­Serie“ nach nur zwei Jahren ohne jeglichen Grund eingestellt wurde, folgte gleich die nächste Reihe des Formats: Mit Abenteuer Team wurde nun zum dritten Mal Donald Duck schlecht kopiert. Etwas erfreuliches hatte das Jahr 1996 dennoch: Mit dem AT erschienen insgesamt 3 neue Serien, welche den Ge­ samtstand nach 40 Jahren auf 998 Ausgaben in die Höhe trieben: Mit den Big Fun Comics wurde zum ersten Mal die Idee eines LTB­Sommer­Sonderbandes verwirklicht und in den Unternehmen Fähnlein Fieselschweif (U.F.F.)­Heften befanden sich aus­ schließlich Fieselschweif­Geschichten – ein richtiges Abenteuer Team. 1997 erschien eine weitere Serie, die bis heute Bestand hat: das LTB Spezial, die zweite „Nachdruckserie“. Im gleichen Jahr wurde außerdem ein Sonderband des Mädchen­Magazins Minnie publiziert, das Minnie & Company­Sonderheft. 1998­2007 Passend zum Tier des Jahres, der Unke, wurden die Rufe nach TB am Ende diesem äußerst laut, denn das Traditionsheft Donald Duck musste nach 533 der vieler Meinungen nach schlechtesten Serie von Ehapa weichen: DONALD Comics und mehr. Mit der Traditionsserie gingen auch noch Abenteuer Team und U.F.F. den Bach runter. Einzig erfreulicher Aspekt: Der gelungene Micky­ Maus­Jubiläumsband, auch der Ausgabe von 2003 kann ein Micky­Liebhaber nicht abgeneigt sein. Kurz vor der Milleniumswende erschien im August 2000 die erste LTB Enten­Edition (ja, das 21. Jahrhundert begann 2001, somit auch das zweite Jahrtausend erst in diesem Jahr), welche sich ebenfalls bis zum heutigen Tage gut gehalten hat. Ebenso beliebt sind auch die Disney­Paperback­Bän­ de gewesen. Nur waren sie dies nur vier Monate, dann war wieder Schluss. Angekommen im neuen Jahrtausend, tat man sich mit dem Drucken der TB doch sehr schwer: 2001 und 2002 erschienen nur 19 und 18 Bände. Und 2003 wurde nur deshalb der Negativre­ kord aus dem Vorjahr nicht unterboten, da die Enten­Edition und das Spezial­LTB ihre Auflage erhöhten und ein zweiter Micky­Ju­ biläumsband erschien. 2004 wurde dann die Zahl der per annum erscheinenden LTB auf 22 erhöht, da es nun wieder eine neue Serie zu erwerben gab: Die LTB­Mini­Pocket ließen mit richtigem Taschenbuchformat auf sich warten, denn in wirklich jeder Tasche fin­ den diese Büchlein ihren Platz. 2006 brach, wen wundert's, das Fußball­Fieber wieder aus. Und ganz Disney­Europa feierte dieses Ereignis mit einem Fußball­Extraband – 8 Euronen und 95 Centis zwar das teuerste LTB aller Zeiten, dennoch wurde das erste LTB­ Extra aufgrund seiner fußballartigen Form ein Riesenerfolg. Zum 40­Jahr­Jubiläum gab es dann letztes Jahr 4 LTB mit Sammelbox, eine LTB­Jubiläumsedition. Außerdem gab es zum ersten mal seit eben 40 Jahren eine Ausgabe, die nur Abonnenten erwerben konnten, das LTB Exklusiv. Am 31. Dezember waren insgesamt 1251 verschiedene „Disney­Taschenbücher“ in Deutschland ver­ kauft worden. 2008 und weiter Nun stehen wir nach über 50 Jahren mit diesen 1279 Büchern und fragen uns, was wohl 100 Jahre nach dem ersten „Disney­ Taschenbuch“. Bliebe es bei den 28 von diesem Jahr, wären wir 2057 bei fast 2700 – und könnten immer noch nicht mit den Micky­ Maus­Zahlen von heute mithalten – deswegen sind unsere Taschenbücher immer noch etwas besonderes. Karsten Bracker

Disney­TB von 1957­2008 70 60

Zahl

50 40 30 20 10 0

Jahr

19


D ivertente da Italia :

Comics aus Italien Gibt es in der momentanen Hochburg der Do­ nald und Micky Comic Produktion eigentlich auch Comichefte oder Bücher? Blöde Frage, na­ türlich gibt es in Italien auch so etwas und nicht zu knapp. Doch sind diese anders als die unsri­ gen? Als aller erstes fällt das Format auf. Es gibt so­ weit keine Hefte. Es sind kleine Taschenbücher. Zwar etwas größer als unsere LTBs dafür jedoch auch schmäler. Betrachten wir einmal ein paar im Detail: Wovon wohl schon viele gehört haben ist das „Topolino“ (Micky Maus). Es ist ein Taschenbuch mit ungefähr 180 Seiten, das es oft in 2 Preisstufen gibt. Einmal ganz nor­ mal für 2,10€ und dann noch mit großem Extra, das wohl wie hierzulande bei uns Kinderkram ist, für, je nach dem was es gerade gibt, ein paar Euro mehr. Der Inhalt besteht aus circa 7 Ge­ schichten die mit verschiedenen Seiten mit Rät­ seln, Anweisungen zum Extra und Themen zu Spielen, Filmen oder Stars sowie natürlich Wit­ zen durchzogen sind. Die Geschichten sind hauptsächlich von italienischen Zeichnern, von denen man unter anderem sehr wenig bis gar nichts in Deutschland sieht. Ein anderes nennt sich „Paperino“ (Donald Duck) und hat mehr den Charakter unseres LTBs. Es ist etwas größer als das Topolino und hat auch weniger glattes Papier. Mit 220 Seiten Co­ mics und 7­8 Geschichten sieht es soweit ganz gut aus. Doch auch hier gibt es wieder viele Zeichner die den meisten unbekannt sein dürf­ ten. Aber hier verirren sich ab und zu Geschich­ ten, die viele kennen dürften. Doch wer denkt, Italien hätte nur kleine Bücher der irrt! So gibt es zum Beispiel noch das „Zio Paperone“ (Onkel Dagobert) das von Größe und Seitenzahl dem TGDD Spezial gleicht. Dem In­ halt jedoch dem TGDD ähnlich ist. Man findet darin neben Daniel Branca, Carl Barks und vie­ len anderen bekannten und geliebten Zeichnern auch den nach Italien herübergeschwappten Don Rosa. Es schlägt mit 3,70€ zu Buche aber es ist ein schönes Heft, das es sich lohnt zu kaufen, wenn man der Sprache mächtig ist. Zum Schluss noch ein besonderes Schmankerl: Es sind die Softcoverbücher „La grande dinastia dei Paperi“ (Die große Dynastie der Ducks). In dieser Reihe werden alle Geschichten des Großmeisters Carl Barks chronologisch

20


ihrer Entstehung veröffentlicht. Die Bücher haben knappe 200 Seiten und kosten 7,90€. Als kleines extra werden auf den letzten Seiten Hintergründe zu Zeichnungen, Figuren und Gemälden von Carl Barks offen gelegt. Wie man nun sieht, haben die Italiener, über deren Geschichten sehr viele Schimpfen, doch sehr anschauliche Comicbücher. Mit anderen Worten: Auch sie haben Geschmack. Adriano Kleiner

21


Comic­Meisterwerke:

Die schönsten Disney­Geschichten Die Disney­Meisterwerke als Comic

Die Reihe der Meisterwerke ist das Zugpferd der Zeichentrickabteilung der Walt Disney Studios. Und da Filme ursprünglich aus einzelnen Bildern bestehen, schien es Anfang der 70er nicht schwer, die beliebtesten Werke in Comic­Alben herauszubringen. Gesagt, getan. Mit Bernhard und Bianca erschien im Juli 1978 der erste der insgesamt 16 verschiedenen Bände. Alle zwei Monate sollte ein Band mit knapp 50 Seiten erscheinen. Bis Band 4 schien das Konzept erst einmal aufzugehen, denn das fünfte Album in der Reihe erschien erst im Mai 1979, vier Monate nach Erscheinen von „Elliott, das Schmunzelmonster“. Bis 1986 erschienen dann noch weitere 11 Bände. Im darauffolgenden Jahr druckte man Band 7 und 10 nochmals nach, von Band 5 und 8 gab es 1985 und 1986 jeweils eine Zweitauflage, die aber die ursprüngliche Nummer beibehielt. Neben den Meisterwerken wurden Real und Mischfilme wie „Elliott, das Schmunzelmonster“, „Herbie, ein toller Käfer“ und „Oz, eine fantastische Welt“ abgedruckt. Die Geschichten wurden in den meisten „Disney­Comic­Ländern“ veröffentlicht, gezeichnet wurden die meisten Storys von Tony Strobl, Al Hubbard und Pete Alvarado. Die Serie hätte durchaus fortgesetzt werden können. In Brasilien wurden im Laufe der Jahre Susi und Strolch, Alice im Wunderland, Oliver & Co, Bambi u.a. (neu) veröffentlicht. Vielleicht passte Ehapa der Titel

einfach nicht oder man meinte, dass oben genannte Filme sich nicht rentabilitieren würden, da sie allesamt in den Kinos Flops waren, denn von 1995­1998 wurden in „Disneys Comic­ Klassiker“ neuere Filme wie Pocahontas, Toy Story, Der König der Löwen, Aladdin, Der Glöckner von Notre Dame, Hercules und Mulan gedruckt. Außerdem erschienen ab 1991 in Micky Maus präsentiert weitere Geschichten. Im folgenden die einzelnen Bände der Reihe, weiter unten die Veröffentlichungen aller Disney­Meisterwerke als Comic: 1 – Bernhard und Bianca – die Mäusepolizei 2 – Pinocchio 3 – Peter Pan 4 – Elliott, das Schmunzelmonster 5 – Die Hexe und der Zauberer 6 – Herbie – ein toller Käfer 7 – Dschungelbuch 8 – Pongo und Perdi (101 Dalmatiner) 9 – Cinderella 10 – Aristocats 11 – Dumbo, der fliegende Elefant 12 – Cap und Capper 13 – Schneewittchen und die Sieben Zwerge 14 – Oz – Eine fantastische Welt 15 – Taran und der Zauberkessel 16 – Basil, der große Mäusedetektiv 17 – Das Dschungelbuch (Nachdruck) 18 – Aristocats (Nachdruck)

Comic­Publikationen aller WD­Meisterwerke 1. Schneewittchen und die Sieben Zwerge (1937) Mickyvision (2. Serie )5 (1967) (Bildergeschichte) Die schönsten Disney­Geschichten 13 2. Pinocchio (1940) Mickivision (1. Serie) 10/1963 Pinocchio­Sonderausgabe (1978) 3. Fantasia (1940) Der Zauberlehrling – Micky­50 Jahre jung (1970) 4. Dumbo (der fliegende Elephant) (1941) Micky Maus 15­16/1956 Mickyvision (2. Serie) 26 (1971) 5. Bambi (1942) Mickivision (1. Serie) 14/1963 6. Saludos Amigos (1943) Pedro, das kleine Flugzeug – Mickyvision (2. Serie) 10 (1968)

22


7. Drei Caballeros (1945) nicht auf Deutsch erschienen – W OS 71­02 8. Make Mine Music (1946) Peter und der Wolf – nicht auf Deutsch erschienen – W WDC 71­04 9. Fröhlich, frei, Spaß dabei (1947) kein Comic zum Film erschienen 10. Melodie, Tanz Rhythmus (1948) kein Comic zum Film erschienen 11. Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949) The Adventures of Mr. Toad – nicht auf Deutsch erschienen – W DISBP 1­06 12. Cinderella/Aschenputtel (1950) Micky Maus Sonderheft 1 (1951) Mickyvision (2. Serie) 6 (1967) Micky Maus – Die frühen Jahre 1 (2000) 13. Alice im Wunderland (1951) Micky Maus Sonderheft 2 (1952) Micky Maus – Die frühen Jahre 3 (2001) 14. Peter Pan (1953) Micky Maus Sonderheft 7 (1953) Mickyvision (2. Serie) 28 (1971) Die schönsten Disney­Geschichten 3 (1978) Micky Maus – Die frühen Jahre 6 (2002) 15. Susi und Strolch (1955) Micky Maus 1­2/1957 16. Dornröschen (1959) Micky Maus Comicstreifen 10 (1960­1961) Mickyvision (2. Serie) 31 (1972) 17. Pongo und Perdi(ta)/101 Dalmatiner (1961) Mickyvision (1. Serie) 2/1962 Die schönsten Disney­Geschichten 8 (1980) Disneys klassische Film­Comics 4 (1995) Disneys Comic­Klassiker 6 (1997) 18. Die Hexe und der Zauberer (1963) Mickyvision (1. Serie) 12/1964 Die schönsten Disney­Geschichten 5 (1979) 19. Das Dschungelbuch (1967) Mickyvision (2. Serie) 13 (1969) Die schönsten Disney­Geschichten 7 (1979) Die schönsten Disney­Geschichten 17 (1987) Disneys klassiche Film­Comics 2 (1994) 20. Aristocats (1970) Mickyvision (2. Serie) 30 (1971) Die schönsten Disney­Geschichten 10 (1980) Die schönsten Disney­Geschichten 18 (1987) 21. Robin Hood (1973) Mickyvision (1. Serie) 13­14/1966 Mickivision (2. Serie) 52 (1974) 22. Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977) kein Comic zum Film erschienen

23


23. Bernhard und Bianca (1977) Die schönsten Disney­Geschichten 1 (1978) Bernhard und Bianca – die Mäusepolizei (1978) 24. Cap und Capper (1981) Die schönsten Disney­Geschichten 12 (1980) Walt Disneys Film­Sonderheft 2 (1981) 25. Taran und der Zauberkessel (1985) Die schönsten Disney­Geschichten 15 (1985) 26. Basil, der große Mäusedetektiv (1986) Die schönsten Disney­Geschichten 16 (1986) 27. Oliver & Co. (1988) Micky Maus Extraheft 51/1989 28. Arielle, die Meerjungfrau (1989) Micky Maus Extraheft 50/1990 29. Bernhard und Bianca im Känguruhland (1990) Micky Maus Extraheft in 52/1991 30. Die Schöne und das Biest (1991) Micky Maus präsentiert 5 (1992) 31. Aladdin (1992) Disneys klassische Film­Comics 1 (1993) Micky Maus präsentiert 9 (1993) 32. Der König der Löwen (1994) Disneys klassische Film­Comics 3 (1994) Micky Maus präsentiert 12 (1994) 33. Pocahontas (1995) Disneys Comic­Klassiker 1 (1995) 34. Der Glöckner von Notre Dame (1996) Disneys Comic­Klassiker 5 (1997) 35. Hercules (1997) Disneys Comic­Klassiker 7 (1997) 36. Mulan (1998) Disneys Comic­Klassiker 8 (1998) 37. Tarzan (1999) Comic nicht auf Deutsch erschienen – E GN 99­10 38. Fantasia 2000 (2000) kein Comic zum Film erschienen 39. Ein Königreich für ein Lama (2001) kein Comic zum Film erschienen 40. Atlantis – das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) Atlantis – das Geheimnis der verlorenen Stadt I­II (2001) ...und seitdem gibt es keine richtigen Filmcomics mehr, nur 1­Seiter in der Micky­Maus – Schade drum. Tipp: (Fast) alle Figuren der älteren Filme sind in „Abenteuer im Comicland“ in LTB zusammen zu finden.

24


Das Grab des ersten Kaisers – 2. Kapitel – 2. Teil

Skript, Zeichnungen, Kolorierung und Lettering: Alexander Juhrich

25


26


27


Fortsetzung folgt!

28


Vorschau 30. November 2008 – Bertel­Express Spezial 3

Pünktlich zum 1. Advent erscheint, nicht zu spät und zu früh, das dritte BE­Spezial – ausschließlich mit weihnachtlichen Comics, Geschichten und Berichten – und, nicht zu vergessen, einem weihnachtlichen Cover:

14. Dezember 2008 – Bertel­Express 14

Der 14. BE liegt zwar mehr als deutlich in der Weihnachtszeit als die Spezialausgabe, dennoch gibt es auch noch andere Feierlichkeiten. Denn: In zwei Monaten gibt es den zweiten BE­Wettbewerb. Was man so alles fürs Dichten bekommen kann... Neben dem Hauptthema warten außerdem noch Comics aus Russland und Disney­Pockets darauf, gelesen zu werden.

Erscheinungstermine 2009

BE 15 – 8. Februar BE 16 – 12. April BE 17 – 14. Juni BE 18 – 9. August BE 19 – 11. Oktober BE 20 – 13. Dezember Außerdem sind wieder zwei Sonderausgaben mit dem gesamten „Das Grab des ersten Kaisers“­Comic und einem weiteren Thema geplant.

Daktuell

10 – 17. Oktober 11 – 31. Oktober 12 – 14. November 13 – 28. November 14 – 12. Dezember 15 – 26. Dezember 16 – 9. Januar 2009

29


„I just can't wait to be king“ „König sein“

I gonna be a mighty king, so enemies beware! Well I've never seen a king of beasts With quite so little hair . I'm gonna be the mane event Like no king was before I'm brushing up on looking down I'm working on my roar Thus far, a rather uninspiring thing Oh, I just can't wait to be king! No one saying do this Now when I said that No one saying be there What I meant was No one saying stop that What you don't realize No one saying see here Now see here! Free to run around all day That's definitely out! Free to do it all my way I think it's time that you and I arranged a heart­to­heart Kings don't need advice From little hornbills for a start If this is where the monarchy is headed Count me out Out of service, out of Africa I wouldn't hang about This child is getting wildly out of wing! Oh, I just can't wait to be king Everybody look left Everybody look right Everywhere you look I'm Standing in the spotlight Not yet! Let every creature go for broke and sing Let's hear it in the herd and on the wing It's gonna be King Simba's finest fling Oh, I just can't wait to be king! Oh, he just can't wait to be king! Oh, I just can't wait... Just can't wait... To be king!

30


Als König wär ich superstark, ein wirklich hohes Tier. Nun als König wärst du noch recht kark, die Haare fehlen dir. Die lange Mähne ist ein Wunsch, den ich mir noch erfüll, bis dann trag ich die Nase hoch und übe mein Gebrüll. Zum imponieren bist du viel zu klein! Oh ich will jetzt gleich König sein. Du hast noch einen langen Weg vor dir, kleiner Prinz wenn du jetzt denkst Nie und nimmer tu dies Als ich das sagte... Nie und nimmer tu das Was ich meinte war... Nie und nimmer, hör auf Du scheinst nicht zu begreifen, dass... Nie und nimmer hör mal Na hör mal!! Immer frei und volle Fahrt. Das kommt überhaupt nicht in Frage! Frei und nur auf meine Art! Ich glaube du verstehst mich nicht nun höre endlich zu! Ich brauch keinen Rat von einem Schnabelmaul, Zazu. Und wenn das Königshaus, sich so entwickelt will ich raus, raus aus allem, raus aus Afrika ich wandere lieber aus! Dein Vater würde so was nie verzeihen. Oh ich will jetzt gleich König sein! Jeder sieht nach links und jeder sieht nach rechts und jeder sieht auf mich und sieht auf meine Zukunft Na und!? Wir singen alle Tiere groß und klein Und alles was da keucht und fleucht stimmt ein Der Simba wir bald König er allein. Oh ich will jetzt gleich König sein! Oh ich will jetzt gleich König sein! Oh ich will jetzt gleich König sein!

~ Aus The Lion King – Der König der Löwen (1994) ~

31


Frankensteins Braut

Zeichnung: Michael Bau

32


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.