Es war einmal eine Region voller Löcher,
und vielen Geschichten,
von Personen und Landschaften, die es nicht immer leicht hatten.
Eine Region ohne eigenem Metropolraum, und vielen kleinen Gemeinden ohne Perspektive
Eine Region voller Fichten und Kiefern, die gerne unter sich waren und kleine Lebensgemeinschaften isolierten.
Eine Region mit plötzlich aufgetauchten Seen, und neuen Problemen.
Eine Region ohne Kinder.
Eine Region mit neu entstehenden Landschaften, welche sich als große Chance entpuppen.
sollte man tun mit diesem eingetretenen Wandel. Wie ging man um mit einer Region in Stagnation?
Was
Die Antwort lag auf der Hand.
Aus der Landschaft kam die Transformation.
Naturräumliche Impulse wurden aufgegriffen und als Ausgangspunkt interpretiert.
Kleinstädte als Zukunftsorte
Impuls Landwirtschaftstransformation
Impuls Waldtransformation
Impuls zum biodiversen Lebensraum
Siedlungsstruktur abgebaggerte Siedlungen Straßennetz
Monokultivierte Waldlandschaft vom austrocknen gefährderte Seenlandschaft
aktive Tagebauflächen als Transformationsräume
Hoyerswerda
Gleichzeitig stellte dies eine Chance für die Lausitzer Bevölkerung dar. Landschaftstransformation führte schlussendlich zu
einer Siedlungstransformation.
Fokus resilienter Mischwald
Einzugsbereiche Hochrangige BahnverbindungenStraßennetz
Dorfstrukturen im EinzugsbereichSynergieffekte Forschung, Wirtschaft und Landschaft
Fokus zukunftsfähige Landwirtschaft
Fokus biodiverser Naturpark
Forst
Cottbus
Finsterwalde
Schwarzheide
Großräschen Senftenberg Weißwasser
Hoyerswerda
Spremberg
Schwarzheide
Doch wie ging diese Transformation vonstatten? Was wurde aus Siedlungen in dieser Transformationslandschaft?
Fokus von Förderungen, Widmungen und Investitionen auf Siedlungsschwerpunkte
keine neuen Infrastrukturen werden gebaut
Tausch mit in zentralen Siedlungsbereichen gelegenen Grundstücken oder Geldzahlung
Menschen ziehen in urbanere Strukturen oder sterben
nicht notwendige Straßen werden rückgebaut
Materialien werden bei andere Projekten wiederverwendet
Herstellung einer ursprünglichen Bepflanzung und Mischkulturen
Naturübernahme: Die Ortschaft wird komplett abgetragen, die Fläche renaturiert und so der Natur zurückgegeben. Möglicherweise erinnert noch eine Tafel an die ehemalige Siedlung.
Außenposten: Vereinzelt bleiben Menschen in ihren Häusern, die nur mehr über Stichstraßen angebunden sind und mit Drohnen versorgt werden. Sie übernehmen eine besondere Funktion in der Erhaltung der Naturräume. Sie sind aktive Kümmerer/ Schützer der Landschaft.
Erinnerungsort: Gebäude von historischer Bedeutung oder mit hohem Erhaltungswert, werden als Teil der Erinnerungskultur bewahrt und können über Wander- oder Radwege erreicht werden.
I Multiple Wertschöpfungsketten
Holz ist Zukunftsstoff. DergroßeAnteilanWaldflächenermöglichtdieProduktionvonHolzerzeugnissen in der Region, die zum Beispiel in der Baubranche Verwendung finden. Dadurch gibt es Arbeitsplätze aber auch die Wertschöpfung wird in einen Kreislauf integriert. Genauso können z.B die Materialien ehe maliger Windkraftanlagen eine neue Nutzung bekommen.
Hub für Energietechnologie. Nach der Kohle sind es Formen der regenerativen Energiegewinnung, wel che die Lausitz prägen. Hubs für Forschung und Entwicklung sind ein wichtiger Motor für die Wertschöp fungsketten im Energiesektor.
Forschung und Entwicklung von zukünftiger Vegetation. Durch die Klimakrise ist es in der Region heißer und trockener; Wasser eine knappe Ressource. Forschungsstandorte in der Lausitz beschäftigen sich da her intensiv mit neuen Pflanzenarten für die Lebensmittelversorgung und Biodiversität der Region.
Ressourcensparendes Wirtschaften. Ob Energie oder Güter, ein geringerer Verbrauch ist notwendig, um mit den Ressourcen, welche in der Lausitz zur Verfügung stehen auszukommen. Nicht nur die Effizienz steigerung durch technologische Neuerung, sondern vor allem das bewusste Reduzieren ist dabei wesentlich.
Reparieren oder Umnutzen statt neu produzieren. Ob im Großen, beim Rückbau von Infrastrukturen, Energieanlagen, im Gebäudebestand, ... oder im Kleinen bei kaputten Haushaltsgeräten oder Alltags gegenständen, das Reparieren oder Umnutzen wird aktiv gefördert und der Neukauf muss nur in selte nen Fällen gewählt werden.
Bedachter Umgang mit der Ressource Boden. Boden hat eine lange Regenerationszeit und durch den Abbau der Braunkohle massive Veränderung erfahren. Daher wird er in der Region nun besonders ge schützt. Kompakte Siedlungsstrukturen und Entsiegelung sind Wege, welche die Unvermehrbarkeit der Ressource Boden berücksichtigen.
I Alte und neue Landschaften
Denkmäler der Industriekultur erhalten. Die Braunkohleindustrie ist ein wichtiger Teil der Geschichte der Region, die an kommende Generation vermittelt werden muss. Die Bauwerke, Maschinen, Gruben und landschaftlichen Folgen dieser Praxis sollen zum Teil erhalten und weiterhin sichtbar sein.
Neue Denkmäler schaffen. Die regenerative Energieerzeugung aber auch andere Strukturen welche die Lausitz in der Folge prägen, sollen bewusst gemacht werden. So werden weitere, neue Denkmäler ent stehen, welche die Vielfältigkeit der Region zeigen.
Blickbeziehungen zwischen Altem und Neuem: Die flache Topografie macht es möglich, dass Hochpunk te über weite Distanzen sichtbar sind. Darauf aufbauend können Sichtbeziehungen als Verbindungsele mente zwischen den Siedlungszentren und wichtigen Punkten hergestellt werden.
Resiliente Mischkulturen
Nadelwälder werden zu Mischwäldern. Für eine bessere klimatische Anpassung und Steigerung der Bio diversität werden Wälder mit verschiedenen Nadel- und Laubbäumen bepflanzt. Die Holzverarbeitung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig ebenso bedeutend ist aber auch die Bindung von CO2 und die Lebens räume für unterschiedliche Arten, die ein Wald bietet.
Moore als CO2 Speicher. Wegen ihrer CO2-Speicherfähigkeit wird die Moorbildung gefördert und be stehende Gebiete geschützt und unterstützt. Diese sehr hochwertigen Naturräume sind Impulse für Le bensräume, die die Natur in den Fokus rücken. Auch von bestehenden Naturparks geht die Transformation von Landschaft aus.
Klimaresiliente Pflanzen. In den Wäldern, der Landwirtschaft, den Städten und auch den Räumen „dazwi schen“ schafft die klimatische Veränderung neue Bedingungen. Wasser ist knapp und das Klima wärmer und trockener. Deshalb müssen Arten gepflanzt werden, die daran angepasst sind. In Städten werden durch das Schwammstadtprinzip Kreisläufe in der grünen und blauen Infrastruktur geschaffen.
Möglichkeitsräume
Die Fläche ist ein Potenzial, da sie unterschiedliche Nutzungen zulässt. Die Region kann sich als Experi mentierraum sehen, sowohl für die Menschen die hier leben aber auch für Lebewesen und Natur. Hier wird Platz für Entfaltung gelassen und abwechsungsreiche Landschaften entstehen.
Regionale Lebensmittelversorgung. In Gemeinschaftsgärten oder in solidarischen Landwirtschaften kön nen Bewohner*innen der Lausitz selbst Teil einer regionalen Produktion sein.
Potenziale weniger ertragreicher Böden für die Artenvielfalt. Die trockenen, sandigen Landschaften in der Lausitz stellen einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt dar. Sie bieten Lebensraum z.B.. für Vögel und Insekten. Auch wenn kein wirtschaftlicher Ertrag gemacht wird, ist dieser Landschaftstyp wichtig und prägend für die Lausitz.
Visionäre Landwirtschaft. Mittels technologischer Neuerungen entwickelt sich die Landwirtschaft. Zum einen sind die Abläufe automatisierter zum anderen aber auch besser angepasst an kleinräumige lokale Bedingungen. Im Austausch mit der Forschung an den Universitäten werden neuen Pflanzen und Anbau systemen ausprobiert. Es wird auf die Regenerativität der Böden und Naturverbundsysteme geachtet.
Aneignungsräume bieten. Bottom-Up Initiativen werden unterstützt, indem die Aneignung von Räumen nicht verhindert wird. So entstehen Impulse und kreative Experimentierräume von der Gesellschaft aus.
: Spannende Landschaften
Die Lausitz steht für eine Vielfalt an Naturräumen, Energielandschaften und Siedlungsstrukturen. Die Prägung durch den Kohleabbau ist spürbar, jedoch haben sich neue Raumtypen gebildet. Die Trans formation, welche von der Landschaft ausgeht führt zu zusammenhängenden Naturraumstrukturen. Die Konzentration auf kompakte Siedlungsbereiche ermöglicht, dass diese zu Lichtungen in Wäldern, Wiesen und Seenlandschaften werden.
Transformation und Nutzungsdurchmischung von Großsiedlungen. Der Bestand an Plattenbauten und Siedlungen bekommt durch bauliche Veränderungen neue Lebensqualität. Punktuelle Nachverdichtung bringt weitere Funktionen abseits des Wohnens und ermöglicht kurze Wege für eine gute Versorgung im Gebiet.
Impulse der Natur aufgreifen und unterstützen. Besondere Naturräume mit hoher Biodiversität oder speziellen Landschaften sind Impulse von denen ausgehend Natur sich ausbreitet. In diesen Bereichen wird der Natur Vorrang gegeben und Siedlungsstrukturen zurückgebaut.
Synergien von Landwirtschaft, Energieproduktion und Natur. In der Kombination von landwirtschaftlichen Flächen und Photovoltaik kann Energiegewinnung und Beschattung der Felder verbunden werden. Hecken zwischen Feldern verbinden Naturräume. Eine Extensivierung der Landwirtschaft hat positive Auswirkungen auf natürliche Lebensräume.
Mulitmodaler Verkehrsmix
Die zur Verfügung stehenden Transportmittel sind vielfältig. Durch eine Funktionsmischung der Siedlun gen können die meisten Alltagswege zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden. Das spiegelt sich auch in den Straßenquerschnitten und der Platzverteilung im öffentlichen Raum wider. Autos werden zwar weiter hin in Verwendung sein doch bleiben die Nutzung für Anlieferungen vorbehalten. Mobility Hubs machen den Umstieg von einem auf das andere Verkehrsmittel einfach möglich.
Überregionale Hochgeschwindigkeitsstrecken. Der Schienenverkehr ist das Rückgrat der überregiona len Mobilität. Cottbus, als regionales Zentrum, ist durch eine effiziente Verbindung mit Berlin, Dresden, Breslau und anderen Großstädten verbunden. Auch in der Region gibt es Züge zwischen den zentralen Orte der Siedlungsschwerpunkte.
Bike Boom. Eine auf den Radverkehr ausgelegte Infrastruktur ermöglicht das sichere und schnelle Erreichen von Alltagsorten. Gemeinsam mit dem öffentlichen Verkehr sind es die hauptsächlich genutzten Fortbewegungsmittel.
Autonomes Fahren. Auch Autos sind weiterhin in Verwendung, allerdings stellen sie die Ausnahme dar. Mit Strom oder Wasserstoff angetrieben und autonom gesteuert werden sie für den Transport oder die Anlieferung verwendet.
Sharing Konzepte. Innerhalb von Nachbarschaften oder bei Mobility Hubs werden Lastenräder, Autos und andere Transportmittel gemeinschaftlich genutzt. So braucht niemand ein eigenes Auto oder Lasten rad. Es ermöglicht auch, flexibel von einem auf das andere umzusteigen.
Alternative Lebenswelten
Gesellschaft verändert sich stetig und es gibt eine Bandbreite an unterschiedlichen Familienkonstellatio nen und Lebensentwürfen. Wohnraum und -umgebung passen sich daran an.
Genossenschaftliches Wohnen. Wohnen ist eine Notwendigkeit daher muss auch die Leistbarkeit sichergestellt sein. Genossenschaftlich organisiertes Wohnen ist eine Möglichkeit dies sicher zu stellen. Co-working spaces und Gemeinschaftsräume. Gemeinschaftlich genutzte Räume gibt es in unterschied lichen Maßstäben. Gemeinschaftszentren mit Sportangebot, Bibliothek, konsumfreien Flächen, Kultur, Gastronomie, … finden sich an zentralen Orten in der Stadt und ermöglichen Austausch und Anknüp fungspunkte vor allem für Neuzugezogene. In den Nachbarschaften gibt es Co-working spaces, Räume in denen Kinder spielen und betreut werden können oder Gemeinschaftsküchen. Dadurch wird es möglich auch Care-Arbeit gemeinschaftlich zu organisieren und Verbindungen mit den Menschen in der in der eigenen Umgebung zu knüpfen. Auch in bestehenden Einfamilienhausstrukturen können durch Zu- und Umbau diese Räume geschaffen werden.
Flexible Nutzung von Gebäuden. Erdgeschosszonen lassen flexible Nutzungen zu, sodass auf Wandel reagiert werden kann. Und auch Wohnungsgrundrisse können durch einfach Umbauten an veränderte Lebensformen angepasst werden.
Sanierung und Investition in den Bestand. Mit dem Erhalt bestehender Strukturen statt einem Neubau können Ressourcen gespart und keine neuen Flächen versiegelt werden. Bei der Sanierung können die Gebäude thermisch verbessert werden und Räume für gemeinschaftliche und flexible Nutzungen um gebaut werden.
Generationenübergreifendes Wohnen. Gebäude und Wohnungen sind so gestaltet, dass Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen dort wohnen können. Dadurch treffen unterschiedliche Generationen in ihrem Alltag aufeinander.
< Solidarische Energiegemeinschaften
Durch die Organisation in Energiegemeinschaften werden regionale Kreisläufe geschaffen. Der pro duzierte Strom wird mit einem Fixpreis in die Gemeinschaft eingespeist und Verbraucher*innen sparen durch exklusive Netzkosten, da sie nicht von den Preisschwankungen am Strommarkt abhängig sind.
Hybridflächen für Landwirtschaft und Energieproduktion. Die Kombination von platzintensiver Freiflä chenphotovoltaik mit landwirtschaftlicher Bewirtschaftung bringt Energie während die Anlagen Schatten spenden. Damit kann auf die trockeneren Bedingungen durch die Klimakrise reagiert werden.
Dezentrale und regenerative Stromerzeugung. Formen der regenerativen Stromerzeugung wie die Pho tovoltaik eigenen sich besonders für eine Energiegewinnung nahe beim Verbraucher. Fenster, Wände und Dächer der Gebäude können mit PV ausgestattet sein. Lokale Versorgung passiert aber auch mit Windkraftanlagen.
< Lokale und gemeinschaftlich gedachte Landwirtschaft
Durch technische Innovationen ist die landwirtschaftliche Produktion automatisierter und kann auf lokale Bedingungen angepasst werden. Andererseits ist auch die solidarische Organisation ein wichtiger Aspekt und trägt zu einer regenerativen und biodiverseren Bewirtschaftung bei.
Bauernvereinigungen: In dem sich kleine Betriebe zusammenschließen und vernetzen können sie sich gegenseitig unterstützen und z.B. teure Maschinen gemeinsam finanzieren oder ihre Produkte in der Region und darüber hinaus vermarkten.
Solidarisches Landwirtschaften. Ein Aspekt der Lebenswelten ist die Organisation von Landwirtschaft zum Teil auf solidarischer Basis. Diese Art des Wirtschaftens orientiert sich nicht an traditionellen Marktlogiken. Dabei werden Kosten, Verantwortung, Arbeit und Ernte geteilt.
Naturschutz und Kultivierung auf Gemeindeebene
Sich um Wald, Moore, Teichflächen oder Wiesen zu kümmern ist lokal verankert und Bestandteil der Ge meinschaften. Es herrscht ein Selbstverständnis, dass Zeit in Pflege investiert wird und Naturschutz ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung in der Lausitz.
Lokale Hubs für Schutz und Pflege. Gemeinschaften in den Nachbarschaften übernehmen zum Teil die Pflege des Naturraums. So stehen die Siedlungsstrukturen im Austausch mit den um sie liegenden Landschaften. Aber auch Menschen die in abgelegenen Gebieten leben, da die Ortschaft zum Großteil wieder der Natur zurück gegeben wurde, nehmen diese Rolle ein und kümmern sich um den Naturraum.
Natur als gleichberechtigter Akteur. Die Anerkennung der Natur als gleichberechtigter Akteur ist zentral im planerischen Denken. Wie sich Siedlungs- und Infrastrukturprojekte auf Landschaft und Naturraum auswirken hat eine hohe Priorität und muss immer Berücksichtigung finden. Mit der Landschaftstrans formation werden die Siedlungsstrukturen auf wenige zentrale Bereiche durch Infrastrukturausbau und Investitionen konzentriert.
Verständnis und Identifikation neuer Landschaften. Prägten früher Kohlegruben weite Teile des Land schaftsbildes, so sind es nun die Mischwälder, Naturparks, Seen und Wiesen, mit denen man die Lausitz verbindet. Sie sind Teil der Identität der Menschen, die dort leben.
Sichtbarkeit und Wertschätzung von Care-Arbeit
Care- und Reproduktionsarbeit umfasst eine Bandbreite an Sorge-, Betreuungs- und Hausarbeiten, wel che im Gegensatz zur Lohnarbeit geringere Sichtbarkeit und Wertschätzung erfährt. Diese Arbeit, finden zu großen Teilen im Privaten und unentgeltlich statt. Gesellschaftlich werden unter anderem Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Wäsche waschen oder Kochen als weiblich assoziiert und es kommt damit zu einer Mehrfachbelastung von FLINTA* Personen. Dies passiert nicht unabhängig von räumlichen Strukturen. Personen die Care-Aufgaben übernehmen haben vielfältige Wegeketten und die Planung muss diese berücksichtigen.
Wegeketten der Reproduktionsarbeit priorisieren. Einkaufen, Kinder zur Schule oder Betreuung bringen, alte oder kranke Menschen pflegen, noch nicht selbstständige Menschen zu Terminen begleiten, … all diese Tätigkeiten führen dazu, dass Wegeketten komplex und nicht linear sind. Deshalb darf sich die Pla nung nicht nur an dem Weg vom Wohn- zum Arbeitsort und wieder zurück orientieren, sondern muss in der Gestaltung von Infrastrukturen diese Abläufe besonders beachten.
Funktionsgemischte Siedlungsstrukturen. Um die Wege zwischen Wohnen, Arbeiten und Orten von Care-Tätigkeiten gering zu halten braucht es funktionsgemischte Siedlungsstrukturen. Diese müssen zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können.
Was wurde nun daraus?
Neue Lebensbereiche entstanden. Höherangige Nutzungen fanden wieder ihren Platz und kompaktere Strukturen schafften Raum für die gesellschaftliche Transformation.
Forschungsstation
Mischwaldlandschaft
F&E Cluster Holzwirtschaft
Erhaltung Industriedenkmäler
F&E Cluster Landwirtschaft und Vegetation
Nachverdichtung im Bestand
Universität
Kunst & Kultur Solidarische Quartiere Mobility Hub
F&E Cluster Erneuerbare Energie
ung ahnhof
Neue Mittelpunkte
nkeknhau sh e
Bahnhof
Kankenhau shle
Tagebaufolgelandschaft als Möglichkeitsraum
Sport & Freizeit
Aus
den Tiefen ist man in die Höhen
gegangen.
Hochpunkte spannen Blickbeziehungen auf. Neue Identifikationspunkte die den Blick auf Landschaften eröffnen.
Die Landschaft heute
Die Landschaft unterzog sich einer Transformation - in einer von Gruben und dichten Nadelwäldern ge prägten Region, hat man die Chance des Wandels genutzt um einzigartige und an das Klima und die Region angepasste Naturbereiche zu schaffen.
Heute gibt es viele geschützte, renaturierte Naturbereiche, welche sich zu einzigartigen Landschaftsbil dern entwickelten haben. Die Sümpfe, sandige Böden und an Klima und Böden angepasste Vegetation bieten Lebensraum für unterschiedliche (Wild-)Tiere. Aus den reinen Nadelwälder wurden Mischwälder die mehr Naturraum für Pflanzen und Tiere bieten und dadurch auch resilienter sind. Über Wege, die durch das Naturgebiet führen, kann man ausgehend von seiner Nachbarschaft sowie auch als Besu cher*innen aus anderen Regionen, die außergewöhnliche Landschaft erkunden und erleben.
Auch die Landwirtschaft ist eine andere. Die Bewirtschaftung ist extensiver, Hecken und Bäume ermög lichen Tieren Lebensräume zu finden. In Synergie mit der Energieerzeugung beschatten Solarpanele Fel der und die Windenergieinnovationen ermöglichen eine unproblematisches Nebeneinander mit Wildvögeln.
Die Seen, von denen in der Region viele geplant wurden, sind nicht alle geflutet worden. Jedoch hat sich der Wasserhaushalt mittlerweile eingependelt und einige Seen wurden bewusst nicht vollständig geflutet. Aus diesen wurden Naturbereiche und Sümpfe, die naturnahe Wasserbereiche für Mensch und Tier bieten.
Der Naturraum zieht sich in die Städte, auf Dächern und Fassaden gibt es intensive und extensive Begrünung. In Gemeinschaftsgärten kommen die Bewohner*innen zusammen und und Grünräume finden sich in unmittelbarer Nähe zu den Wohnungen.
orschung/Un i
Forschung/Uni rankeknhaus
ahnhof
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rankeknhaus . schule Bahnh ahnh
Neue Mittelpunkte für eine Gesellschaft die ihre Zäune hinter sich lässt.
Der Hochpunkt als Symbol der Transformation, ein Monolith in der Lausitz. Er steht für die gesellschaft liche Veränderung und bildet den Mittelpunkt innerhalb der neuen Lebenswelten. Welten, welche erhalten werden können durch das damalige Aufgreifen gegenwärtiger Binnenmigrationsbewegungen. Die Peripherie wurde immer dünner, die Infrastrukturen verschwanden und ein lebenswertes Leben wurde immer schwieriger. Kleinstädte als Magnete bildeten die Basis für die Transformation. So können heute essentielle Bildungs-, Gesundheits,-, Kultur- und Forschungseinrichtungen getragen werden und schaffen Perspektiven für Nachkommen.
Der neue Mittelpunkt, welcher als Hochpunkt gebaut wurde, soll nicht nur eine Sichtbeziehungen zu Siedlungen in der Nähe schaffen sondern auch ein wichtiger Treffpunkt für die umliegende Bevölkerung sein. Hier kommen die Leute zusammen, können sich dort weiterbilden, ihren Sportkurs besuchen, Ausstellungen besuchen oder einfach nur auf einen Kaffee gehen. In dem Gemeinschaftszentrum sind bewusst viele Funktionen miteinander vereint, damit Leute sich dort treffen und kennenlernen, so schafft man Zusammenhalt.
Wichtig in den Gemeinschaftszentren ist auch das Zusammenbringen von Jung und Alt. Angebote sollen dort bewusst nicht getrennt werden, um einander besser zu verstehen, Wissen und Erfahrungen aus tauschen und auch älteren Personen eine Chance zu geben, sich in die Gemeinschaft einzubinden. Auch Personen mit körperlichen Einschränkungen sollen die Möglichkeit bekommen an diese Orte barrierefrei zu kommen, sich zu bewegen, zu lernen und somit Teil der Community zu sein.
So kann der Hochpunkt aus einem Mix verschiedener Funktionen bestehen wie einem Schwimmbad, Räumlichkeiten für eine Bibliothek, gemeinschaftlichen Spielen oder einem weit gefächerten Angebot an Kursen aller Art. Von Kunst bis Sport soll dabei für jeden etwas dabei sein. Auch ein Kaffee oder ein Restaurant sowie konsumfrei Bereiche am Dach, wo man den Blick über die Siedlung und Landschaft ge nießen kann, animiert die Menschen zum Verweilen.
Eine solidarische Gesellschaft…
…sieht die Natur als gleichberechtigten Akteur an. …ermöglicht Entfaltung für jede*n. …geht respektvoll mit natürlichen Ressourcen um. …bietet Raum für unterschiedliche Lebensentwürfe.
…orientiert sich nicht vorrangig an Wachstum. …übernimmt Care-Arbeit gemeinschaftlich.
Bahnhof
ahnhof
..schule
..schule
…ist offen für Neues und Veränderung. …ist anpassungsfähig und reflektierend.
…sieht sich als Gruppe vor dem Individuum. …ist anti-diskriminierend.
…biete Raum für Diskurs. …denkt gemeinschaftlich. …steht füreinander ein. …denkt zirkulär.
Platten und mehr
Obwohl in den Plattenbauten schon eine hohe Dichte an Einwohner*innen herrscht, gibt es Bedarf an Freiräumen, gemeinschaftlichen Räumen und Freizeit- und Erholungsangebot. Sanfte Nachverdichtung steigert die Wohnqualität und kann Bewohner*innen zusammenbringen.
Dabei wurden Loggien und Dachterrassen ausgebaut, wodurch die Wohnungen größer wurden und Frei zeiteinrichtungen geschaffen wurden, welche sich die Bewohner als Einzelne nicht leisten könnten oder auch nicht den Platz hätten. Dazu zählen Gemeinschaftsräume wie eine Werkstatt, eine gemeinschaftlich genutzte Küche, Räume für flexible Nutzungen oder Plätze zum Lernen und Verweilen.
Im Freiraum zwischen den Gebäuden gibt es Spielplätze, Beete für den gemeinsamen Anbau sowie Grünflächen zur Erholen die im Einklang miteinander stehen und den Bewohner*innen Naherholungszonen bieten. Der Übergang zwischen Siedlung und Landschaft ist fließend und ermöglicht den Menschen die Natur zu erleben.
Bewegungsräume
Den Stadtraum prägt eine freie Durchwegung, die Differenzierung zwischen öffentlichen, halböffentli chen und privaten Flächen gibt es in den meisten Bereichen kaum. Die Nachbarschaften orientieren sich an den gemeinschaftlich genutzten Räumen. Grüne und konsumfreie Freiräume spannen sich zwischen den Gebäuden auf. Der Platz, als Mittelpunkt einer Ortschaft, wird bespielt durch die Gemeinschaftszen tren und Forschungs- und Entwicklungsstandorte.
Um diese Nutzung des öffentlichen Raums zu ermöglichen werden Städte möglichst autofrei gestaltet um Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mehr Platz zu bieten und die Siedlungen ruhiger, sicherer und kinderfreundlicher zu gestalten.
Mobility Hubs befinden sich sowohl in der Mitte der Siedlung, nahe des Bahnhofs als auch am Rand der Siedlung. Vom Auto kann man um in das Zentrum des Orts zu kommen auf ein breites Angebot an Rädern, shared mobility Fahrzeugen und kleinen Elektrofahrzeugen aller Art umsteigen. Die gute Anbin dung durch den den öffentlich Verkehr ermöglicht auch Personen mit eingeschränkter Mobilität sich in der Region zu bewegen.
Beim Mobility Hub nahe des Bahnhofes werden Räder und andere nicht motorisierte Mobilitätsformen angeboten, um den ankommenden Leuten gleich eine Form der Mobilität anzubieten. Damit können sie sich problemlos in den Siedlungen, aber auch in den umliegenden Landschaften bewegen.
Bahnhof
ahnhof
rankeknhaus schule
Leben in der Quartiersgemeinschaft
Menschen ziehen von unterschiedlichsten kleinen Dörfern in der Umgebung in die Siedlung. Hierbei ist es wichtig gleich Anschluss zu finden und mit der neuen Nachbarschaft in Kontakt zu treten. Die Gebäude und der Freiraum sollen auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen angepasst werden. Jede*r im Quartier soll Mitspracherecht haben welche Funktionen und Räume gebraucht werden, welche Investitionen für die Gemeinschaft getätigt werden und wie der Freiraum gestaltet wird.
Somit wird auf gemeinschaftliches Quartiersleben gesetzt. So kann eine Werkstatt, eine Küche, das Ge müsebeet oder das Schwimmbecken im gemeinschaftlichen Garten, mit den unmittelbaren Nachbarn geteilt werden. Dies bringt viele Vorteile: man kann voneinander lernen, sich untereinander austauschen und es wird leistbarer in den Siedlungen zu wohnen, da nicht mehr jede*r ein eigenes Haus mit großem Garten braucht.
Durch gemeinschaftliches Wohnen, Co-Working Spaces und einem Mix an Generationen arbeiten die Einwohner*Innen in einem Quartier eng miteinander zusammen. Dadurch kann Platz gespart werden, Arbeit aufgeteilt und insgesamt mehr erreicht werden um Lebensqualität der Einzelnen stärken. Niemand soll dabei ausgeschlossen werden - dabei wirkt man der Einsamkeit im Alter entgegen und macht es den Einwohner*innen die neu in die Siedlung kommen leichter sich einzuleben.
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Krankenhaus
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Bagger und Denkmäler
Die Bagger haben in der Vergangenheit lange die Landschaft geprägt und waren ein Sinnbild für die Energieproduktion und den vielen Bergmännern (und -frauen) die ihr ganzes Leben in den Kohleabbauwerken gearbeitet haben und sich dadurch identifizieren konnten. Die Geschichte der Region, der Auf schwung, aber auch die Probleme danach sollen nicht vergessen werden.
Denkmäler, wie der erhaltene F60, welche zu Besucherzentren ausgebaut wurden, erinnern daran. Sie ziehen zudem Menschen aus der Umgebung an, die diese besichtigen und einen Einblick in die Ge schichte der Region bekommen. Die riesigen Maschinen, welche auch von weitem sichtbar sind, bilden ein Landmark, und verdeutlichen auch, welche Dimensionen der Abbau einnahm. Bei einem Besuch wird der ehemaligen Kohleabbau, der inzwischen weit in der Vergangenheit liegt, greifbarer.
Aber nicht nur der F60, auch die auch verschwundenen Orte, die dem Kohleabbau weichen mussten oder mit der Landschaftstransformation zurückgebaut wurden, sollen nicht in Vergessenheit geraten. Rad- und Wanderwege führen an ihnen vorbei und besondere Bauwerke und Gebäude werden weiterhin erhalten. Durch eine bedachte Sanierung des Bestands, bleiben auch ursprüngliche Bebauungsformen erhalten und werden weiterhin genutzt.
Aus den Tiefen in die Höhe
Es war
einmal
eine Region voller Löcher -
jetzt ist es eine Region voller Höhen und genutzer Möglichkeiten. In ständigem Wandel hat die Region ihren Weg der Transformation gefunden und schreibt diesen noch weiter fort.
Glück Auf!
Diese Arbeit wurde im Zuge der Lehrveranstaltung Entwurf zu Stadt und Landschaft „Glück auf - was kommt nach der Kohle“ erstellt.
Projektmitglieder
Leonie David | 11810755
Nina Grünefeldt | 01527617
Daniel Wally | 11807448
Betreuerinnen
Gisa Ruland
Mara Haas
Katrin Hagen
Tutor Nikolai Samolylov