Theatermagazin Nr. 14 — Januar bis Juni 2024

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»Peer Gynt« mit Jürgen Sarkiss, Moritz Klaus, Heiko Raulin, Kilian Ponert, Mila Moinzadeh

Nr. 14 Januar bis Juni 2024 — Düsseldorfer Schauspielhaus — Schauspiel — Junges Schauspiel — Stadt:Kollektiv


Liebes Publikum, wir möchten Ihnen zu Beginn des Neuen Jahres unser Programm bis zum Sommer 2024 vorstellen. In einer Welt und einer Gesellschaft voller Konflikte ist es uns wichtig, unser Theater offen zu halten für alle Menschen und es als einen Ort des Nachdenkens und Mitfühlens anzubieten. Wir laden Sie zu einem internationalen Theaterfestival mit Fokus Ukraine ein und zur Orestie, inszeniert von Stas Zhyrkov, zu einer Reihe von Gesprächen mit Meron Mendel und Saba-Nur Cheema über den Nahen Osten und Antisemitismus in Deutschland, zur Fußball-EM auf den Vorplatz des Theaters mit Fans aus ganz Europa, zu Inszenierungen und Veranstaltungen. Theater bedeutet Offenheit und Vielfalt – auf der Bühne und im Zuschauerraum. Ihr Wilfried Schulz Generalintendant

am 27. Januar ab 15 Uhr im Foyer Von Foodsharing über Carsharing bis hin zu privaten wie unternehmerischen Möglichkeiten des Energiesparens – anlässlich unserer ersten CO2-neutralen Inszenierung »Peer Gynt« bietet Ihnen die Klimamesse ab 15 Uhr die Möglichkeit, sich über eine Vielzahl lokaler Initiativen und Akteur:innen in Sachen Klimaschutz zu informieren. Sie finden an Infoständen wissenswerte Anregungen für den Alltag. Was hat es mit der »Schwammstadt Düsseldorf« auf sich? Wie können Sie auf dem eigenen Balkon Strom generieren? Ein interaktives Klimamodell, ein Thermografie-Rundgang durch das Theater – probieren Sie es aus. Vom Baumschutz über solidarische Landwirtschaft bis zu aktivistischen Initiativen wie Extinction Rebellion werden unterschiedliche Perspektiven des Engagements in Klimaschutzfragen vorgestellt. um 17 Uhr Podiumsgespräch mit Oberbürgermeister Keller Auf dem Podium im Foyer des Großen Hauses treffen sich Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und die Dramaturgin und Kuratorin Nicola Bramkamp. Ihre Themen sind die Herausforderungen der Kommunen in Sachen Klimaschutz und mit welchen Ansätzen sie ihre ehrgeizigen Ziele verfolgen. Welche Rolle spielt dabei die Kommunikation mit den Bürger:innen, und wie lassen sich für diese gemeinsame große Herausforderung Verbündete finden? Wie umgehen mit verfehlten Zielen und großen Erwartungen?

Wir bringen Sie am 18. Februar zu »Peer Gynt« ins Theater Kommen Sie zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn. Und wenn das nicht geht, bringen wir Sie im Rahmen unseres Modellprojekts gemeinsam mit der Rheinbahn ins Schauspielhaus. Die Inszenierung »Peer Gynt« ist ein Experiment in Sachen Nachhaltigkeit. Damit CO2-Neutralität im Theater gelingen kann, müssen Kunst und Publikum gemeinsame Sache machen. Wie das gehen kann, wollen wir zur Vorstellung von »Peer Gynt« am 18. Februar in einem einmaligen Experiment gemeinsam mit der Rheinbahn ausprobieren. Seien Sie Teil dieses Modellversuchs. Sie sagen uns, wo Sie wohnen, und wir bieten Ihnen eine Alternative zum Auto. Ihre Eintrittskarte gilt als Ticket. Informationen zur Aktion finden Sie auf www.dhaus.de

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Das Gynt’sche Ich — eine Begegnung mit dem Schauspieler Heiko Raulin

Als sein Leben fast zu Ende ist, schält Peer Gynt eine große weiße Zwiebel. Haut um Haut zieht er ab, dann, immer wilder werdend, zerpflückt er die ganze Knolle. Auf der verzweifelten Suche nach dem Innersten der Zwiebel und nach seinem wahren Ich stellt Peer Gynt fest, dass er in seinem Leben zwar viele Rollen ausprobiert, aber nie wirklich zu sich selbst gefunden hat. »Diese Art der Selbstsuche ist irrsinnig modern. Da war Ibsen seiner Zeit voraus«, sagt Heiko Raulin, der Peer Gynt verkörpert und ist sehr glücklich ist über die Zusammenarbeit mit Oberspielleiterin Bernadette Sonnenbichler. »Sie ist eine Regisseurin, die genau hinhört und sehr geschult ist im Umgang mit Sprache. Ich bin froh über die Begegnung.« Seit dieser Spielzeit ist Heiko Raulin festes Ensemblemitglied am Düsseldorfer Schauspielhaus – nach Engagements an zahlreichen Theatern, darunter das Bayerische Staatsschauspiel in München, das Schauspielhaus Zürich, das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Thalia Theater Hamburg, das Deutsche Theater Berlin, die Schaubühne Berlin und zuletzt von 2017 bis 2022 das Schauspiel Frankfurt. Nach dem Landvogt Gessler in »Wilhelm Tell« (Regie: Roger Vontobel) und Alfred Ill in »Der Besuch der alten Dame« (Regie: Laura Linnenbaum) ist die Titelfigur in Henrik Ibsens dramatischem Gedicht von 1867 seine dritte Rolle am D’haus. »Peer Gynt« ist für Heiko Raulin allerdings nicht die erste Begegnung mit dem berühmten norwegischen Dichter: »Ich habe in meiner schauspielerischen Biografie eine Ibsen-Linie. Zunächst habe ich den jungen Osvald aus ›Gespenster‹ vorgesprochen, um mich an Schauspielschulen zu bewerben. Auf der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin habe ich dann ›Peer Gynt‹ als Monolog erarbeitet. Vor 20 Jahren lernte ich meine Lebensgefährtin in einer Inszenierung der ›Frau vom Meer‹ kennen. Und ›Brand‹ habe ich am Schauspiel Frankfurt gespielt. In mir hat sich also ein kleiner Ibsen-Fundus entwickelt, aus dem ich mich manchmal mit Vergnügen bediene.« Henrik Ibsen hat »Peer Gynt« als eine rauschhafte und rücksichtslose, unmittelbare Reaktion auf »Brand« geschrieben. Ibsen-Biograf Robert Ferguson charakterisiert die beiden Stücke als »ein sich wunderschön ergänzendes Paar, das in der Literatur vielleicht einzigartig ist. Peer war stets Brands strahlender Zwillingsbruder, und bei jedem Schritt der Handlung, den sich Ibsen für Brand auf dessen hartem, entschlossenem Weg ausdachte, muss er auch das ausgelassene Echo seines so herrlich unverantwortlichen anderen Ichs vernommen haben.« Darauf angesprochen erzählt Heiko Raulin: »Das Interessante ist, dass die Figuren einen ähnlichen energetischen Motor in mir anschmeißen. Sie ähneln sich auch in ihren Sehnsüchten. Die Mittel, für die sie sich entscheiden, sind allerdings konträr. Brand ist ein Pfarrer, der radikalen Verzicht

predigt. Peer Gynt, aus armen Verhältnissen stammend, hat das Ziel, sozial aufzusteigen. Dann wächst die Hybris, und er verwandelt sich in einen Großkapitalisten mit Weltherrschaftsansprüchen. Peer Gynt ist teilweise ein richtiges Schwein. Die Figur hat etwas ungeheuer Faszinierendes, Verführerisches, dem sich ihre Mitmenschen nur schwer entziehen können. Für mich ist es ein Genuss, die verschiedenen Facetten und die dreckigen, unangenehmen Seiten Peer Gynts deutlich zu zeigen. Ich bin gespannt, wie das Publikum darauf reagieren wird.« Peer Gynts Unbeherrschtheit und Allmachtsfantasien resultieren aus der Konfrontation mit dem eigenen Sterben. Als ihn der Tod viel zu früh aufsucht und vorsorglich um seinen Körper bittet, ist er nicht bereit, Abschied zu nehmen. Gierig klammert sich Peer Gynt ans Leben, will sich selbst erkennen. Dazu begibt er sich auf eine Reise in die eigene Innenwelt, lässt glückliche Momente aus der Vergangenheit Revue passieren und imaginiert sich als Kaiser und Prophet, als Unternehmer und Lebemann. Unterwegs begegnet er unzähligen anderen Menschen und Gestalten aus der nordischen Mythologie. Letzten Endes entpuppen sich diese Figuren als Varianten, Spiegelungen und Facetten des Gynt’schen Ich, das der Held auf seiner Lebensreise zu ergründen sucht. Die Frage, was mit dem Gynt’schen Ich gemeint sei, beantwortet Heiko Raulin mit einer seiner Lieblingspassagen aus dem Stück: »Die Welt hier hinterm Schädelgitter, / Durch die ich ich bin und kein Dritter. / Das Gynt’sche Ich – das ist das Heer / Von Wünschen, Lüsten und Begehr, / Das Gynt’sche Ich ist die Verbindung / Von Fantasie, Kraft und Erfindung. / Kurz alles, was die Brust mir hebt / Und macht, dass Gynt als solcher lebt.« — von Dramaturg David Benjamin Brückel Peer Gynt — von Henrik Ibsen — Deutsche Fassung von Peter Stein und Botho Strauß unter Verwendung der Übersetzungen von Christian Morgenstern und Georg Schulte-Frohlinde — Mit: Raphael Gehrmann, Moritz Klaus, Rolf Mautz, Mila Moinzadeh, Kilian Ponert, Heiko Raulin, Jürgen Sarkiss — Regie: Bernadette Sonnenbichler — Bühne: Wolfgang Menardi — Mitarbeit Bühne: Aliki Anagnostakis — Kostüm: Anna Brandstätter — Musik: Tobias Vethake, Karla Wenzel — Choreografie: Nir de Volff / Total Brutal — Dramaturgie: David Benjamin Brückel — Premiere am 12. Januar 2024 — Vorstellungen: 10.1. (öffentl. Probe/Vorauff.), 19. und 27.1., 4., 18. und 28.2. sowie 21.3. — weitere Termine unter www.dhaus.de — Schauspielhaus, Großes Haus Gefördert im Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes und mit freundlicher Unterstützung der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses.

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Heinrich von Kleists Lustspiel »Amphitryon« ist die erste Premiere des neuen Jahres im Kleinen Haus. Die Autorin und Regisseurin Milena Michalek nähert sich dem Stück über Identität und Wahrheit

Über der Turmuhr am Hauptbahnhof reißt die nebelgraue Wolkendecke auf. Sonnenstrahlen spiegeln sich im gläsernen Inneren der Brücke am Produktionszentrum Central, die die Worringer Straße überspannt. Jede Inszenierung des Düsseldorfer Schauspielhauses beginnt hier, rund zwei Monate vor der Premiere, auf einer der vier Probebühnen. In den vergangenen Tagen hat es geregnet. Aber jetzt sieht es im goldenen Licht der Sonne für einen Moment fast so aus, als hätte Jupiter, der Göttervater, der Erde einen Besuch abgestattet. So beginnt das Stück, das Milena Michalek gerade mit ihrem Team und einem fünfköpfigen Ensemble erarbeitet: Kleists »Amphitryon« erzählt von Vertrauen, Lust und dem Gefühl des Verratenwerdens. Jupiter verbringt in der Gestalt Amphitryons eine geradezu göttliche Liebesnacht mit Alkmene. Als der echte Amphitryon am nächsten Morgen zurückkehrt, finden er und Alkmene sich in einer unmöglichen Situation wieder: Wer schlief nun miteinander, und wer hat wen – oder gar sich selbst – verraten? »Jupiter in der Gestalt des Amphitryon – eigentlich ist das eine uneinlösbare Regieanweisung. Auf der Bühne können wir keine absolute Gleichheit darstellen. Solche Unmöglichkeiten behauptet Kleist immer wieder in seinen Dramen. Für mich liegt darin eine lustvolle Einladung zum spielerischen Umgang damit«, beschreibt Milena Michalek. Die Regisseurin kommt gerade von der Probe. Kurz blickt sie Richtung Hauptbahnhof in die Wintersonne. Die intensive Arbeit der ersten Probewochen liegt hinter ihr. Ein heutiger Blick möchte geworfen werden auf einen alten Stoff, von dem mehr als vierzig Versionen existieren. Es wird viel gelesen, gemeinsam diskutiert und auf der Bühne ausprobiert. Die Verse Kleists, die nun durch die Schauspieler:innen einen Körper erhalten und sich mit neuen Texten in ein Verhältnis setzen – all das ist ein kraftvolles Suchen und Theaterarbeit im Wortsinne. Glücklich sieht Milena Michalek dabei aus, die zuletzt Tolstois »Anna Karenina« für das Theater bearbeitet hat. »Meine Inszenierungen denke ich von der Gruppe und von Beziehungsweisen aus. Menschen stehen sich ja nie neutral gegenüber. Körper existieren nur in Beziehungen zu ihrem Gegenüber, die geprägt sind von Erfahrungen, Erinnerungen, aber auch stillen Vereinbarungen und Traditionen. Die Verwechslungskomödie, die Frage nach echter Identität in ›Amphitryon‹, wird erst durch die Gruppe möglich. So wie sich der einzelne Körper auf der Bühne in einem Geflecht aus Blicken behaupten muss, wird Individualität in einem Beziehungsgeflecht überhaupt erst möglich.«

Drei Begriffe begleiten die Regiearbeiten von Milena Michalek, die in einer Theaterfamilie aufgewachsen ist: Körper, Sprache und Philosophie. 1993 in Wien geboren, stand sie nach einem Umzug der Eltern schon als Kind immer wieder auf der Bühne, wollte schließlich selbst Schauspielerin werden: »Mit 14 spielte ich mit zwanzig anderen Jugendlichen in ›Romeo und Julia‹ am Schauspiel Hannover. Das war ein sehr prägendes Erlebnis für mich. Eine von Anarchie geprägte Gruppenerfahrung, die ihre Freiheit aus einem großen Vertrauen in das Miteinander bezog.« Trotzdem entschied sie sich nach dem Abitur für ein Philosophiestudium in ihrer Geburtsstadt und kehrte dem Theater für kurze Zeit den Rücken. Doch eine WG mit zwei Schauspielstudierenden, eine Regieassistenz am Max Reinhardt Seminar und ein Open Call des Theater Drachengasse, einer feministischen Off-Bühne in der Wiener Innenstadt, führten schließlich zur Gründung des eigenen Theaterkollektivs YZMA, benannt nach einer Disney-Figur: extrem wandelbar und liebevoll zugleich. Das sind auch Eigenschaften, die Milena Michaleks Schreiben und Inszenieren auszeichnen. Beides verbindet sie in ihren Theaterarbeiten unmittelbar miteinander. Beste Voraussetzungen also für den Umgang mit dem Stoff, der so vielschichtig und unergründlich ist wie sein Autor selbst. »Ein Stück, das existenzielle Gewissheiten auf den Kopf stellt und zwischen Lust und Schrecken die radikale Angewiesenheit auf die anderen Körper, die begehrt, verstanden und gebraucht werden wollen, beleuchtet«, sagt Milena Michalek und macht sich auf den Weg zur Abendprobe. — von Dramaturg Stijn Reinhold Amphitryon — von Heinrich von Kleist in einer Bearbeitung von Milena Michalek — Mit: Jonas Friedrich Leonhardi, Claudius Steffens, Sophie Stockinger, Fnot Taddese, Blanka Winkler — Regie: Milena Michalek — Bühne: Zahava Rodrigo — Kostüm: Charlotte Pistorius — Arrangement und Chorarbeit: Lisa Pottstock — Licht: Christian Schmidt — Dramaturgie: Stijn Reinhold — Premiere am 19. Januar 2024 — Vorstellungen: 15.1. (öffentl. Probe/ Vorauff.), 27. und 30.1. , 9., 23. und 29.2. — weitere Termine unter www.dhaus.de — Schauspielhaus, Kleines Haus

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Luise Voigt inszeniert Büchners »Woyzeck« in Düsseldorf. Ein Gespräch mit Cathleen Baumann (Marie) und Sebastian Tessenow (Woyzeck) zu Probenbeginn

Inwiefern?

da ist die Armut, da ist der Wahn, der ihn überfällt, da sind die Eifersucht und die Liebe. Aber ehrlich gesagt interessiert mich das alles gar nicht so sehr – so seltsam das vielleicht klingen mag. Für mich ist Woyzeck ein kleiner Mann, so wie er später bei Fallada wieder auftaucht. Der ist getrieben und dem stößt etwas zu, der erfährt Gewalt von allen Seiten. Das steht so geschrieben und ist relativ klar. Mich als Schauspieler interessiert aber weniger, wo diese Gewalt herrührt, sondern mehr, was sie mit der Figur macht. Was für Kanäle findet die Figur, welche Effekte hat diese Gewalt? Welche Wege beschreitet sie, um ihr zu entgehen? Und auch: Welche schrecklichen Irrwege geht die Figur wegen des enormen Drucks, der auf ihr lastet, und gibt sie die Gewalt weiter? Bei uns zum Beispiel wird der Woyzeck viel von der Gewalt in seinem Zuhause ablassen, als klassischer Haustyrann. Solche Mechanismen sind spannend, vor allem bei einer Figur, die vielleicht von ihrem Autor auch nicht mit den intellektuellen Fähigkeiten ausgestattet wurde, um auf Druck anders als mit Gegendruck zu reagieren. Das ist für mich das Interessante an der Figur. Ich interessiere mich mehr für das Wohin als für das Woher.

Cathleen Baumann — Es ist fein, klar, klug. Die Regisseurin weiß, was sie will und was sie mit dem Stück vorhat.

Die Figur der Marie ist Partnerin des Woyzeck und Mutter des gemeinsamen Kindes. In der Düsseldorfer Inszenierung ist sie als Frau aber nicht allein.

Sebastian Tessenow — Es ist sehr detailliert geschrieben, behält auch die Bühnentechnik von Anfang an genau im Auge.

Cathleen Baumann — Nein, wir haben eine starke Setzung in Luise Voigts Inszenierung, weil wir der Männerwelt eine Troika von Frauen gegenüberstellen. Einerseits Marie, andererseits die Figur der Großmutter, die hier Maries Mutter ist. Und die Tochter, die bei uns kein Kleinkind, sondern ein Teenager ist. Das ergibt ein großes Kraftfeld, das der Welt der Männer, der Täter, gegenübersteht. Die drei Frauen tun sich zusammen, um gegen das Klima der Angst anzugehen, dem sie sich ausgesetzt sehen. Das ist einerseits tröstlich und birgt andererseits einen weiteren Gedanken in sich. Nämlich den, dass nicht nur die Gewalt der Männer von Generation zu Generation wandert, sondern auch – Schlüssel-Schloss-Prinzip – dass die Frauen in immer denselben Mustern stecken bleiben. Da werden Traumata weitergegeben. Diesen Fragen wollen wir – wir sind ja noch ganz am Anfang der Proben – in den kommenden Wochen nachgehen: Wie entstehen solche Mechanismen, und wie kann man so einen Kreislauf durchbrechen?

Cathleen Baumann und Sebastian Tessenow, vor wenigen Tagen war der Probenbeginn zum Düsseldorfer »Woyzeck« … Sebastian Tessenow — … und ich hatte noch nie ein Regiebuch in der Hand wie das, was Luise Voigt für »Woyzeck« vorbereitet hat.

Eine Woyzeckmaschine. Engt einen das auf der Bühne nicht ein, wenn es so klare Vorstellungen der Regie von vornherein gibt? Sebastian Tessenow — Nein, im Gegenteil. Es mag ein enges Korsett sein, aber es ist eines, das stützt, statt einzuschnüren. Wenn die Welt auf der Bühne so klar definiert ist wie jetzt bei unserem »Woyzeck«, dann gibt das Halt und eröffnet Freiräume für die Proben. Cathleen Baumann — Es steht ja trotzdem, bei allem Bühnenzauber und technischen Aufwand, letztlich eine Geschichte im Mittelpunkt eines Theaterabends. Und nur diesem Zweck dient ja der Aufwand drum herum: uns Raum zu geben für diese Geschichte. Sodass wir in diesem Raum eine große Freiheit zum Erzählen haben mit unseren Körpern und unseren Stimmen. Zu ebendieser Geschichte: Was »Woyzeck« zu einem so reichen Dramentext macht, ist die Offenheit. Man kann die Erzählung an vielen Enden beginnen – von welchem Ende aus pirschen Sie, Sebastian Tessenow, sich an Ihren Woyzeck heran? Sebastian Tessenow — Büchner legt viele Fährten aus, um zu erklären, was den Woyzeck zum Mörder macht. Da ist eine kalte, zynische Gesellschaft,

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Sebastian Tessenow — Es sind Suchbewegungen im Moment, genau. In denen man auch unbedingt ambivalent bleiben und manchmal was aushalten muss. Zum Beispiel, dass ich mich nicht entscheiden möchte, ob ich einen Täter oder ein Opfer spiele. Das sollen andere tun. Ich möchte von einem Menschen erzählen, der Träume und Sehnsüchte hat, ihnen nachgeht – mit einer Familiengründung etwa – und daran scheitert. Dann tut er etwas Schreckliches. Fertig. Ist der nun Täter oder Opfer? Es wäre langweilig, wenn ich das entscheiden würde.


Cathleen Baumann — Ich möchte das auch nicht entscheiden. Ich möchte herausfinden, was es braucht, um eine Welt entstehen zu lassen, in der es diese Kategorien gar nicht mehr gibt. Was für einen Nährboden braucht Liebe? Unter welchen Umständen ist es für Liebe nicht mehr möglich, zu existieren? Und was macht das mit den Menschen? Wenn alles »ein umgestürzter Hafen« ist, wie es im Stück heißt. Deshalb mag ich die Figur der Tochter in unserer Version so sehr. Weil sie für die Hoffnung steht, dass es so einen Nährboden geben könnte, für eine Hoffnung in einer komplizierten Zeit, wie es auch die unsere ist. Sebastian Tessenow — Da gehe ich vollkommen mit. Ja, das Stück bildet eine eher dunkle Welt ab, ja, damit passt es leider in unsere Zeit. Aber es hat eben auch diesen Lichtblick in sich, das junge Mädchen, das eine andere Welt aufbauen kann. Dafür erzählt man ja Geschichten auf dem Theater, auch die dunklen: um andere zu mahnen, es besser zu machen, und um sich selbst wachzuhalten und zu erinnern, dass all das möglich ist – Frieden und Liebe und Familie und Menschlichkeit. Cathleen Baumann — Das muss einfach ab und zu mal gesagt werden. — Das Interview führte Dramaturg Robert Koall Woyzeck — von Georg Büchner — Regie: Luise Voigt — Mit: Manuela Alphons, Cathleen Baumann, Caroline Cousin, Markus Danzeisen, Florian Lange, Yascha Finn Nolting, Thiemo Schwarz, Sebastian Tessenow — Choreografie: Minako Seki — Bühne: Natascha von Steiger — Kostüm: Maria Strauch — Musik: Friederike Bernhardt — Video: Stefan Bischoff — Licht: Jean-Mario Bessière — Dramaturgie: Robert Koall — Premiere am 9. Februar 2024 — Vorstellungen: 5.2. (öffentl. Probe/ Vorauff.), 14. und 29.2. sowie 5.3. — weitere Termine unter www.dhaus.de — ­Schauspielhaus, G ­ roßes Haus

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Zwischen Krieg und Frieden — Gedanken des ukrainischen Regisseurs Stas Zhyrkov im Exil Wenn ich rekapituliere, was seit dem 24. Februar 2022 (das sind jetzt mehr als 666 Tage) geschehen ist, werde ich verrückt. Einerseits erlebe ich die schlimmsten Momente meines Lebens, den Verlust der Heimat, meines Theaters, des Lebensstandards. Aber andererseits erhalte ich als Künstler im Exil so viele neue Möglichkeiten. Das ist schizophren, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. In diesen zwei Jahren hatte ich die Chance, an interessanten Theatern wie der Schaubühne Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Nationaltheater Mannheim, dem Zürcher Schauspielhaus und natürlich dem Düsseldorfer Schauspielhaus zu arbeiten. Ich konnte auch an zwei Theatern in Litauen inszenieren, wohin ich direkt nach Kriegsausbruch mit meiner Familie geflohen bin. Es ist umwerfend, wie viel Unterstützung und Liebe ich von den Menschen im Exil erfahren habe. Es ist aber auch ein permanenter Kampf mit mir selbst, denn ich kann und darf nicht wirklich glücklich sein, muss dennoch im Theater funktionieren, auf Proben eine gute Atmosphäre für das Team und das Ensemble schaffen. Das gelingt auch für den Moment, aber jeden Abend, jeden Morgen lese ich die Nachrichten und denke an die Verwandten und Freund:innen in der Ukraine, und es ist unmöglich, diesen Schmerz mit anderen zu teilen. Es ist eine banale Phrase, aber Heimat ist dort, wo die Familie ist. Seit ein paar Wochen lebe ich mit meiner Frau und meinem Sohn in Leipzig. Seit wir Kyiv verlassen mussten, habe ich davon geträumt, irgendwo zu arbeiten und in ein paar Stunden zurück zu meiner Familie fahren zu können. Neben der Arbeit gibt es einen noch wichtigeren Grund, in Deutschland zu leben: Ich fühle mich hier sicher. Ich denke, vielen Ukrainer:innen geht es so. Sie fragen jetzt nicht »Wo ist meine Heimat?«, sondern »Wo bin ich sicher?«. Wir alle wissen, wenn wir kein Internet haben, also keine Verbindung miteinander aufnehmen können, brauchen wir Orte, an denen wir uns treffen können. Und jetzt weiß ich, welche Orte das sein werden. Das ist vielleicht das Wichtigste, was diese zwei Jahre in mir verändert haben. Jeden Tag frage ich mich, was die Aufgabe von Kunst in Kriegszeiten ist. In der Ukraine stehen gerade viele Klassiker und Komödien auf dem Spielplan. Sie dienen der Unterhaltung und der Ablenkung. Aber ich glaube, Theater sollte nicht nur bespaßen. Wir brauchen Kunst als Reflexion darüber, was gerade mit uns geschieht. Als Gesellschaft brauchen wir keine Sedativa, wir brauchen Therapie und Katharsis. Fokus Ukraine – Europäisches Theaterfestival – 777 TAGE 777 ДНІВ 777 DAYS, das wir im April ausrichten, nimmt diesen Gedanken auf.

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Fokus Ukraine – Europäisches Theaterfestival 777 TAGE 777 ДНІВ 777 DAYS vom 11. bis 17. April Am 11. April, wenn das interdisziplinäre Festival dem Publikum ein Panorama vielstimmiger künstlerischer Positionen aus der Ukraine und dem europäischen Exil vorstellt, dauert der Krieg bereits 777 Tage. 777 Tage verteidigen die Menschen in der Ukraine ihr Leben und ihre Unabhängigkeit, ihre Kultur und unsere gemeinsamen europäischen Werte. Im Exil sind sie zu Botschafter:innen ihrer kulturellen Identität geworden.

Wenn ich über die Zukunft der Ukraine nachdenke, befinde ich mich am dunkelsten Ort, den ich mir vorstellen kann. Es ist schwer, die Hoffnung nicht zu verlieren. Ich fürchte, dass viele nicht verstehen, dass Russland, Putin und all die anderen Scheißkerle nicht einfach aufhören werden. Sie haben keine Angst vor den USA, vor Europa, vor Sanktionen. Ich frage mich: Wie wird die Welt auf die Gräueltaten antworten, die Russland begangen hat? Wird es ein Kriegsverbrechertribunal, wird es Gerechtigkeit geben? Damit sind wir mitten in der »Orestie«. In der Trilogie war mir schon immer der letzte Teil der wichtigste: die Gerichtsverhandlung. In diesem 2.500 Jahre alten Text müssen die Menschen nach der Barbarei ein neues System für ihr Zusammenleben erschaffen. Sie wissen erst mal nicht, wie dies gelingen kann. Und wir wissen es jetzt auch nicht. Für die Ukraine wird es nach dem Krieg eine Menge Herausforderungen geben. Die erste Frage ist, was aus den besetzten Gebieten wird. Wie gehen wir mit Menschen um, die sich schuldig gemacht, die kollaboriert haben? Wie können wir Teil der europäischen Gemeinschaft sein? Wie können wir neben Russland weiterleben? Denn eines ist ja klar: Russland wird nicht verschwinden. Ich denke, die Welt sollte sich nicht nur über die Ukraine Gedanken machen, sondern auch über Russland und Belarus. Wie sieht die Zukunft dieser Länder aus? Wie sieht die Zukunft der Menschen dort aus? — aufgezeichnet von den Dramaturg:innen Birgit Lengers und David Benjamin Brückel Die Orestie. Nach dem Krieg — nach Aischylos in einer Bearbeitung von Tamara Trunova und Stas Zhyrkov — Mit: Claudia Hübbecker, Pauline Kästner, Jonas Friedrich Leonhardi, Mila Moinzadeh, Yaroslav Ros, Jürgen Sarkiss, SophieStockinger, Friederike Wagner — Regie: Stas Zhyrkov — Bühne: Paulina Barreiro — Kostüm: Justine Loddenkemper — Musik: Mariana Sadovska — Dramaturgie: David Benjamin Brückel, Birgit Lengers — Premiere am 23. März 2024 — Vorstellungen: 20.3. (öffentl. Probe/ Vorauff.), 26.3. — weitere Termine unter www.dhaus.de — S ­ chauspielhaus, G ­ roßes Haus

An sieben Tagen und auf allen Bühnen des Schauspielhauses, in den Foyers und auf dem Vorplatz gibt es ein aufregendes Panorama zeitgenössischer Theaterkunst zu erleben – ausgewählt von Festivalleiterin Birgit Lengers und Regisseur Stas Zhyrkov, dessen Inszenierung »Die Orestie. Nach dem Krieg« ebenfalls zu sehen sein wird. Zu Gast sind aktuelle Produktionen etwa des Dakh Theatre – Centre of Contemporary Arts, die umjubelte Uraufführung »Green Corridors« von Natalka Vorozhbyt und das energetische Chorstück »Mothers – A Song For Wartime« von Marta Górnicka, aber auch Konzerte wie »Kofflers Schicksal: Die Goldberg-Variationen« des Jewish Chamber Orchestra. Im Rahmenprogramm gibt es nicht nur ein Familienstück des Staatlichen Afanasjew-Puppentheaters Charkiw, sondern auch eine Koch-Performance mit dem Starkoch Denis Kolesnikov zu erleben, und der Pro-Skater Yurii Korotun bietet einen Workshop für alle an. Künstler:innen aus der Ukraine werden erstmals live in Düsseldorf auftreten, und es wird einen Dialog per Live-Verbindung in die Ukraine geben. Zur Premiere kommt zudem eine poetische Theatererzählung über die Liebe zum Jazz und zwei Künstler in Zeiten des Krieges: Alessandro Barricos »Novecento. Die Legende vom Ozeanpianisten« mit Finn Yascha Nolting und Yaroslav Ros in der Regie von André Kaczmarczyk und Anton Schreiber, gefördert vom NRW Landesbüro für Freie Darstellende Künste / Focus Ukrainian Artists II. Hochkarätige künstlerische Arbeiten aus der Ukraine von Kyiv bis Charkiw, aus Polen, dem Baltikum und dem deutschsprachigen Raum sind versammelt, die sich mit den entscheidenden Fragen unserer Zeit auseinandersetzen: Für was lohnt es sich zu kämpfen? Was hält uns zusammen? Was kostet Überleben? Ist Heimat ein Ort? Wie geht Verzeihen? Der Vorverkauf beginnt am 23. Februar. Tickets gibt’s unter www.dhaus.de In Kooperation mit dem Ukrainischen Institut (Berlin) und der Generalkonsulin Iryna Shum — Mit freundlicher Unterstützung von Kunststiftung NRW, Land Nordrhein-Westfalen, Landeshauptstadt Düsseldorf, Sparkassenstiftung, Goethe-Institut

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Das Junge Schauspiel bringt im Rahmen der UEFA EURO 2024 ein Stück für alle ab 8 Jahren auf die Bühne. In »Spielverderber« geht es um die Begeisterung für den Leistungssport und auch um seine Schattenseiten. Regisseur Robert Gerloff (»Tod eines Handlungsreisenden«, »Gott«, »Moby-Dick«) und Autorin Veronika Maurer ergründen, was es mit einem komischen Gefühl auf sich hat. Robert Gerloff, was motiviert Sie, Machtmissbrauch im Leistungssport auf der Bühne zu behandeln? Robert Gerloff — Ich bin selbst in verschiedenen Sportarten und Sportvereinen sozialisiert worden und habe lange leistungsmäßig Handball gespielt. Meine Trainer:innen waren wichtige Bezugspersonen und Vorbilder für mich. Mit 18 habe ich eine Übungsleiterausbildung im Breitensport – also dem Nicht-Leistungssport – beim Landessportbund NRW gemacht. Damals gab es schon die Kampagnen »Schweigen schützt die Falschen« und »Wir können auch anders« zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Sport. Mich hat das Bestreben beeindruckt, das stark tabuisierte Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Veronika Maurer, der Untertitel des Stücks lautet »Ein Theaterstück über Spaß am Sport und ein komisches Gefühl«. Worum geht es? Veronika Maurer — Während der Recherche habe ich Gespräche mit dem Kinderschutzbund in Düsseldorf und einer Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Wien geführt. Kinder haben meist ein gutes Gespür dafür, wenn jemand ihre Grenzen verletzt oder sich ihnen allein schon mit dieser Absicht nähert. Es ist ein Bauchgefühl, das sich nicht so leicht definieren lässt. Mit dem Begriff »ein komisches Gefühl« können dennoch die meisten Kinder etwas anfangen. Und ein wesentlicher Aspekt der Präventionsarbeit besteht darin, Kinder in der Wahrnehmung dieses Gefühls zu unterstützen und ihnen zu vermitteln: Deine Gefühle zählen. Du darfst ihnen trauen. Letztlich ist das bei uns Erwachsenen aber gar nicht anders, wir kennen dieses »komische Gefühl« ja auch. Robert Gerloff, was ist bei der Umsetzung dieses nicht ganz einfachen Themas wichtig? Robert Gerloff — Bewegung, Leistungssteigerung, Ansporn durch Trainer:innen, die Gemeinschaft im Team – all das macht ja großen Spaß. Darin liegt der Grund, warum Kinder in ihrer Freizeit überhaupt zum Sport gehen. Unsere Inszenierung setzt beim positiven Erleben an, sie feiert den Sport und zeigt den Spaß daran. Wir wollen – bei aller Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung – durchaus Leichtigkeit und gute Unterhaltung bieten. Ich glaube, so ein Stück ist im Hinblick auf Prävention umso wirksamer, je lieber man es sich ansehen geht.

Spielverderber — Ein Theaterstück über Spaß am Sport und ein komisches Gefühl — von Veronika Maurer — ab 8 — Mit: Caroline Adam Bay, Natalie Hanslik, Fatih Kösoğlu, Leon Schamlott, Eva Maria Schindele — Regie: Robert Gerloff — Bühne: Gabriela Neubauer — Kostüm: CátiaPalminha — Musik, Komposition: Imre Lichtenberger Bozoki — Licht: Thomas Krammer — Dramaturgie: Leonie Rohlfing — Theaterpädagogik: Ilka Zänger — Uraufführung am 26. Mai 2024 — öffentl. Proben/Voraufführungen: 7.2. um 17 Uhr, 10.3. um 16 Uhr sowie 11.3. um 10 Uhr — Münsterstraße 446 und Kleines Haus — Junges Schauspiel In Kooperation mit Fortuna Düsseldorf und dem Kinderschutzbund Ortsverband Düsseldorf e. V. — Mit freundlicher Unterstützung von Deutsche Postcode Lotterie und Förderverein Fortuna Düsseldorf Leistungszentrum e. V.

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Veronika Maurer, das Stück soll Kinder auch empowern. Wie kann das funktionieren? Veronika Maurer — Die angesprochene Sensibilisierung ist schon ein entscheidendes Stück Empowerment. Denn sobald ein Kind sich seines »komischen Gefühls« bewusst wird und ihm Geltung zuspricht, eine erlebte Situation mit einer bestimmten Person also selbst beurteilt, beginnt es eine Grenze zu ziehen. Und das hält manche Täter:innen von möglichen weiteren Schritten ab. In der Erzählung vertrauen sich die beiden Kinder jeweils einer Person in ihrem Umfeld an und setzen sich gemeinsam mit ihr und auch mit professioneller Unterstützung gegen die Übergriffe zur Wehr. Es gibt Hilfe, du bist nicht allein, so lautet das Signal. Robert Gerloff, wir arbeiten während der gesamten Entwicklung von »Spielverderber« eng mit Fortuna Düsseldorf und dem Kinderschutzbund zusammen. Was ist besonders an dieser Kooperation? Robert Gerloff — Die EM wird im Sommer 24 alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen und vor allem für Partystimmung sorgen - dass Fortuna diesen Moment nutzt, um das schwierige, für viele leidige und dabei so enorm wichtige Thema des Machtmissbrauchs gegenüber Kindern im Sport in den Fokus zu rücken, finde ich wirklich bemerkenswert. Dass das Theater das Medium der Wahl ist, spricht natürlich auch sehr für Fortuna! Die Kooperation zwischen Profi-Fußballverein, Kinderschutzbund und Jungem Schauspiel zu dieser Thematik ist einerseits schlüssig, andererseits aber auch etwas wirklich Besonderes. — Die Fragen stellte Dramaturgin Leonie Rohlfing

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In der neuesten Inszenierung des Stadt:Kollektiv treffen 13 Spieler:innen aufeinander. Junge, alte und griechische Held:innen gehen mit Regisseurin Uta Plate ihrem Zorn nach. Das Ausmaß der Tragödien ist momentan kaum zu übersehen: Zeitenwenden und Krisen überall um uns herum. Konflikte, die diplomatisch oder ethisch kaum lösbar scheinen. Es reicht nicht mehr, sich aufzuregen, sich zu empören, die Nerven zu verlieren. Vielleicht braucht es den Zorn, dieses große archaische Gefühl gegen die Widrigkeiten in der Welt. Und so macht sich die neueste Inszenierung des Stadt:Kollektiv, der partizipativen Sparte des D’haus, auf die Suche nach einem Gefühl angesichts der Ohnmacht unserer Zeit. »Den Zorn singe, Göttin«, so beginnt das älteste schriftlich festgehaltene Werk Europas: die »Ilias« von Homer. Ein Epos, das die Wirren des Trojanischen Kriegs nachzeichnet und maßgeblich die Wahrnehmung der

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griechischen Kultur und der europäischen Geschichtsschreibung prägt. Mit Zorn beginnt die Geschichte Europas. Bis heute erzählen wir uns diese Geschichten, greifen immer wieder auf die antiken Klassiker zurück und setzen sie zu unserer Gegenwart ins Verhältnis. Woher kommt die Rückbesinnung auf diese scheinbar aus der Zeit gefallenen Mythen? Mythen, die sich den großen Konflikten widmen und den ebenso gewaltigen Gefühlen – denn zunächst scheint der Zorn ein archaisches Gefühl zu sein, das kaum ins digitale und vermeintlich rationale 21. Jahrhundert zu passen scheint. Vielleicht brauchen wir diese Geschichten genau deshalb: Um uns an unsere elementaren Gefühle zu erinnern und an die Tragweite der Konflikte, in deren Mitte wir uns nach wie vor befinden. In der Inszenierung des Stadt:Kollektiv treffen junge Erwachsene auf Senior:innen. Anstatt sich gegenüberzustehen und Vorwürfe zu machen, fragen sie einander, was sie zornig macht. Wogegen haben sie gekämpft, wogegen kämpfen sie jetzt, und wofür lohnt es sich, zukünftig zu kämpfen? Neben ihnen stehen vier Kinder auf der Bühne, die die einzelnen Zornesgeschichten miteinander verflechten, sie hinterfragen und in einen größeren Kontext setzen. 13 Spieler:innen gehen unter der Regie von Uta Plate ihrem Zorn nach. Die international arbeitende Regisseurin ist bekannt für ihre politisch-biografischen Inszenierungen. In ihnen sucht sie stets nach den Brüchen und findet in Momenten des Zusammenbruchs,


des Umbruchs und des Aufbruchs neue Perspektiven auf die großen Themen unserer Zeit. Ganz nach Leonard Cohens Motto »There is a crack in everything. That’s how the light gets in«. Wer spielt mit? Anne ist seit ihrem Abitur in den 1970er-Jahren Friedensaktivistin. Sie ging gegen Aufrüstung und Atombomben auf die Straße und forderte eine Politik jenseits der Waffenlobby. Jetzt fragt sie sich: »Wo anfangen in einer Welt, die vor Waffen und Konflikten nur so explodiert? Es macht mich manchmal verrückt, dass es trotzdem so still ist. Ich dachte, wir hätten damals etwas erreicht.« Und Emily klebt sich heute auf der Straße fest und fordert mit ihren Aktionen eine Politik, die die Zukunft im Blick hat: »Die Menschen wissen seit 40 Jahren von der Klimakatastrophe. Es gab das Waldsterben, als meine Mutter in meinem Alter war, und jetzt Fridays for Future, aber bewirkt hat der Protest nicht genug. Ich möchte nicht irgendwann denken, ich hätte mehr tun müssen.« Susanne singt in einem Chor in mehr als 50 verschiedenen Sprachen, zum Beispiel das portugiesische Kampflied »Grândola«, das 1974 zur Hymne der Nelkenrevolution wurde. »Ich glaube, wir brauchen Lieder, die den Wunsch nach Veränderung in der Gesellschaft ausdrücken – für die Klimabewegung, die Frauenbewegung und alle anderen. Musik, die vereint!« Lea hat als Schüler:innensprecherin versucht, gegen ein System zu kämpfen, das Lehrende mehr in Schutz nimmt als seine Schutzbefohlenen. »Schüler:innen haben einfach zu wenig Rechte, es herrscht keinerlei Demokratie an den Schulen.«

In der Inszenierung »Zorn« werden die Spieler:innen im Unterhaus nicht nur von den selbst erlebten Ungerechtigkeiten, Konflikten und Krisen in unseren Leben berichten, sondern Verbindungslinien zur griechischen Antike suchen. Wessen Zorn ähnelt dem der Antigone, die in zivilem Ungehorsam ihren Bruder beerdigt und an ein höheres Gesetz als das des Staates glaubt? Wer wird zum Ikarus und entsteigt in die Lüfte, bis ihm die Flügel schmelzen? Was passiert, wenn wir blind vor Zorn wie Ajax um uns schlagen? Und wer soll opferwillig sein wie Iphigenie, die für die Ziele ihrer Elterngeneration sterben muss? Können wir von diesen antiken Held:innen lernen, unseren Zorn wirkmächtig einzusetzen? Denn sicherlich geht es vielen von uns momentan wie dem Spieler Tommy: »Manchmal fühlt es sich so an, als wären einfach alle verrückt geworden, als wäre die ganze Welt einfach verrückt, ein großer Platz voller Irrer, die verlernt haben, etwas außer sich selbst zu sehen. Die Welt ist voller Zorn, und ich bin jetzt auch sehr zornig.« — von Dramaturg Lasse Scheiba Zorn — Eine generationskonfrontative Inszenierung — Mit: Tom Eichhorn, Lea Fembacher, Emily Hohnrath, Ralf Pracht, Ella Pröbstel, Veronika Regent, Lio Spiecker, Susanne Staets, Anne Strassmann, Jul Vienken, Klaus Wenddorff, Maximilian Wrieden — Regie: Uta Plate — Bühne: Aliki Anagnostakis — Kostüm: Bee Hartmann — Musik, Komposition: Peter Florian Berndt — Licht: Thomas Krammer — Dramaturgie: Lasse Scheiba — Premiere am 6. April 2024 — Schauspielhaus, Unterhaus — Stadt:Kollektiv

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Meron Mendel und Saba-Nur Cheema diskutieren in einer neuen Reihe im Schauspielhaus ab 20.1. über die Situation in Nahost und Deutschland. Am 16.2. begrüßen sie als Gast Navid Kermani zum Gespräch. Weitere Ausgaben folgen im Frühjahr. Hier schreiben die beiden, was sie sich erhoffen. Wenn es um den Nahostkonflikt geht, müssen wir ein paar grundsätzliche Regeln festhalten: Das Existenzrecht Israels darf nicht infrage gestellt werden, genauso wenig wie das Recht der Palästinenser:innen auf einen eigenen Staat. Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit wollen wir nicht reproduziert sehen. Vergleiche mit dem Holocaust und den nationalsozialistischen Verbrechen verbieten sich. Das gilt für alle Seiten. Der Nahostkonflikt wird nicht so bald beendet sein, aber auch die aktuelle Phase ist nicht abgeschlossen. Während wir dies schreiben, dauert der Krieg in Gaza an. Wir sind noch immer mit dem 7. Oktober und seinen Folgen befasst. Wir fragen uns, was die Spaltung innerhalb der Linken, der Universitäten, der Kunst- und Kulturszene, aber auch der postmigrantischen Community für uns bedeutet, denn das sind die Sphären, in denen wir unterwegs sind. Wir müssen uns eingestehen, dass momentan große ideologische Kluften bestehen. Zurzeit haben wir das Gefühl, dass viele Menschen gar nicht bereit sind, miteinander in Dialog zu treten. Die Gesprächsregeln, die wir gerade aufgezählt haben, werden nicht einfach angenommen, auch wenn sie einfach klingen. Die wenigsten zeigen Bereitschaft für echten Dialog, und die, die es tun, müssen den Raum dafür bekommen. Das muss lokal, kommunal, vor der Haustür beginnen. Es müssen Räume geschaffen werden, um darüber zu sprechen, was seit dem 7. Oktober geschehen ist und was es mit uns macht. Unsere Gesprächsreihe steht in diesem Kontext. Wir eröffnen einen Raum, der Austausch ermöglicht. Natürlich darf man nicht das gesamte postkoloniale Denken in

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eine Schublade stecken, dafür ist es zu heterogen. Aber diese Heterogenität ist seit dem 7. Oktober nicht mehr sichtbar. Konstruktiv gesagt möchten wir versuchen, die Heterogenität wiederzufinden. Im Idealfall gelingt es uns, eine Vielfalt von Positionen zu zeigen, die sich nicht zwangsläufig widersprechen, aber auf jeden Fall nicht identisch sind. Wir wünschen uns, dass es uns gelingt, einen Raum zu erschaffen, in dem unterschiedliche Positionen nicht nur nebeneinanderstehen, sondern auch aufeinandertreffen, dass wir gedanklich weiterkommen und nicht in den jeweils eigenen Schutzräumen verharren. Wir wünschen uns, dass Menschen zu uns kommen, die uns nicht in allem zustimmen und denen wir nicht in allem zustimmen. Die Bereitschaft, einander zuzuhören, ist mehr als eine Floskel. Und diese Bereitschaft ist gerade wichtiger denn je. Die Bereitschaft, die eigene, selektive Empathie zu erweitern. Wenn Menschen zu uns kommen, die dazu bereit sind, ist viel erreicht. Am Ende müssen sie nicht unbedingt sagen: »Ihr habt recht!« Wenn sie feststellen: »Das ist mir neu, so habe ich noch nicht drüber nachgedacht«, dann sind das wichtige Bewegungen. Das gilt im Übrigen auch für uns. — Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Autor, und Saba-Nur Cheema, Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin


Schauspiel — Großes Haus Peer Gynt — von Henrik Ibsen — Deutsche Fassung von Peter Stein und Botho Strauß — Regie: Bernadette Sonnenbichler — Premiere am 12. Januar 2024 Woyzeck — von Georg Büchner — Regie: Luise Voigt — Premiere am 9. Februar 2024 Die Orestie. Nach dem Krieg — nach Aischylos in einer Bearbeitung von Tamara Trunova und Stas Zhyrkov — Regie: Stas Zhyrkov — Premiere am 23. März 2024 Homeoffice — von Toshiki Okada — Regie: Toshiki Odada — Uraufführung im April 2024 Wenig hat unseren Alltag so sehr verändert wie das Home Office. Arbeitnehmer:innen arbeiten von wo es ihnen gefällt, Unternehmen sparen Geld für Büroraum, die Work-Life-Balance wird endlich erreicht. Sollte man meinen. In den USA hat gleichzeitig die Benutzung von Golfplätzen an Werktagen um 50% zugenommen … Dem japanischen Theater-Star Toshiki Okada gelingt es immer wieder, explosive Situationen auf das unterhaltsamste und anregendste implodieren zu lassen. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Ensemble wird er über unsere Gegenwart nachdenken in faszinierenden Choreographien, die sich vollständig von ihrem Sprechen ablösen. Das Innerste wird zum Äußersten und es entstehen rätselhafte Rituale.

D’haus Open Air 2024

die unverheiratete — von Ewald Palmetshofer — Regie: Andreas Kriegenburg — Premiere am 4. Mai 2024 Zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Gefängnis und Gericht, Küche, Bett und Krankenhaus untersucht Ewald Palmetshofers Drama mit einer hochartifiziellen und rhythmischen Sprache das Leben dreier Frauen. Es ist ein polymorphes Erinnern, eine Verhandlung, eine Rechtsprechung und erzählt von der ausweglosen Verstrickung dreier Generationen. Gewässer im Ziplock — von Dana Vowinckel — Regie: Bernadette Sonnenbichler — Uraufführung Anfang Juni 2024 Eine jüdische Familiengeschichte zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem: Margarita verbringt ihre Sommerferien bei den Großeltern in den USA. Viel lieber will sie aber zurück nach Deutschland, zu ihren Freund:innen und ihrem Vater, der in einer Synagoge die Gebete leitet. Doch dann wird Margarita in ein Flugzeug nach Israel gesetzt, wo ihr Vater aufgewachsen ist und ihre Mutter seit Kurzem lebt. Bernadette Sonnenbichler wird Dana Vowinckels mitreißenden Debütroman zur Uraufführung bringen.

Schauspiel — Unterhaus Zorn — Eine generationskonfrontative Inszenierung — Regie: Uta Plate — Premiere am 6. April 2024 — Stadt:Kollektiv

Junges Schauspiel — Münsterstraße

Glaube, Liebe, Fußball — Ein multinationales Fanspektakel zur EURO 24 sowie Public Viewing und viele weitere Veranstaltungen — Konzept und Regie: Peter Jordan und Leonhard Koppelmann — Premiere am 24. Mai 2024 — Open Air vor dem Schauspielhaus

Das Pommes-Paradies — Über Kinderarmut in einer reichen Stadt — von Akın Emanuel Şipal — Regie: Liesbeth Coltof — ab 10 — Uraufführung am 13. April 2024

Schauspiel — Kleines Haus

Regisseurin Liesbeth Coltof (»Der Junge mit dem Koffer«, »Das Leben macht mir keine Angst«, »Antigone«) widmet sich mit dem Autor Akın Emanuel Şipal dem lustvollen Thema Essen und der Frage, welche Rolle dabei Armut spielt.

Amphitryon — von Heinrich von Kleist in einer Bearbeitung von Milena Michalek — Regie: Milena Michalek — Premiere am 19. Januar 2024 Das Sparschwein / Die Kontrakte des Kaufmanns — von Eugène Labiche und Elfriede Jelinek — Ein Vaudeville mit den Studierenden des Düsseldorfer Schauspielstudios — Regie: André Kaczmarczyk — Premiere am 2. März 2024 Der französische Dramatiker Eugène Labiche zählt zu den berühmtesten Vertretern des Vaudeville, eines Genres zwischen frivoler Komödie und bissiger Burleske. Regisseur André Kaczmarczyk konfrontiert Labiches Welt des Vaudeville mit Texten der Dramatikerin Elfriede Jelinek. Ihre »Kontrakte des Kaufmanns« durchleuchten unsere Existenz aus der Perspektive der Finanzmärkte und ihrer Akteur:innen.

Spielverderber — Ein Theaterstück über Spaß am Sport und ein komisches Gefühl von Veronika Maurer — ab 8 — Regie: Robert Gerloff — Uraufführung am 26. Mai 2024 — Münsterstraße 446 und Kleines Haus Don Quixote – Nichts als die Wahrheit — Ein Puppenspiel frei nach Cervantes von und mit Leon Schamlott — Uraufführung am 9. Mai 2024 Leon Schamlott ist Mitglied im Ensemble des Jungen Schauspiels und befindet sich zugleich im Abschlussjahr 2024 des Studiengangs »Zeitgenössische Puppenspielkunst« an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sein Diplomprojekt entwickelt er bei uns am Theater, in dem er sich mit Cervantes’ Don Quixote beschäftigt.

Tageskasse im Pavillon vor dem Schauspielhaus: Mo bis Fr 10:00 bis 18:00 und Sa 13:00 bis 18:00 — Online-Vorverkauf in unserem Webshop u ­ nter www.dhaus.de oder per E-Mail unter karten@dhaus.de — Telefonischer Vorverkauf: 0211. 36 99 11 Mo bis Fr 12:00 bis 17:00, Sa 14:00 bis 18:00 — Abonnementbüro im Pavillon vor dem Schauspielhaus: Mo bis Fr 10:00 bis 17:00, Telefon: 0211. 36 38 38 — Die Abendkassen öffnen in den Spielstätten eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. — Für Veranstal­tungen des Jungen Schauspiels in der Münsterstraße 446, für Gruppenbestellungen und Schulklassen telefonischer Vorverkauf: 0211. 85 23 710 Mo bis Fr 8:00 bis 16:00 karten-junges@dhaus.de — Schauspielhaus — Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf — U-Bahn: U71, U72, U73, U83 (Schadowstraße), U70, U75, U76, U77, U78, U79 (Heinrich-Heine-Allee) — Straßenbahn: 701, 705, 706 (Schadowstraße), 707 (Jacobistraße) — Parkhaus: Die Tiefgarage Kö-Bogen II/Schauspielhaus hat durchgehend geöffnet. — Junges Schauspiel — Münsterstraße 446, 40470 Düsseldorf — Straßenbahn: 701 — U-Bahn: U71(Am Schein) — Bus: 730, 776 (Rath Mitte) — S-Bahn: S6 (Rath Mitte) — Kostenfreie Parkplätze in der Nähe — Stadt:Kollektiv — alle Spielstätten — Ronsdorfer Straße 74 — U-Bahn: U75 (Ronsdorfer Straße) — Impressum — Herausgeber: Düsseldorfer Schauspielhaus — Generalintendant: Wilfried Schulz — Kaufmännischer Geschäftsführer: Andreas Kornacki — Redaktion: Dramaturgie/Kommunikation — Redak­tionsschluss: 5.1.2024 — Fotos: Thomas Rabsch, CyberRäuber (S. 8, 9), David Bachar (S. 16), Melanie Zanin (S. 18) — Layout: Meltem Kalaycı

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Konzept und Regie:

Peter Jordan und Leonhard Koppelmann

vor dem

Schauspielhaus 2024 findet die Fußball-EM in Deutschland statt. Düsseldorf wird Austragungsort von fünf Spielen und der Platz vor dem Schauspielhaus zum offiziellen Fan-Village. »Glaube, Liebe, Fußball«, ein großes Open-Air-Theaterspektakel mit Schauspieler:innen und internationalen Fans, bringt das Beste aus der Welt des Theaters und des Fußballs zusammen: starke Charaktere, große Gefühle, überraschende Wendungen, Drama und Leidenschaft. Die Open-Air-Show kombiniert die legendäre Momente aus der Geschichte der Euro mit Fangesängen, Choreografien und typischen Szenen auf den Rängen einer Fußballarena zu einem Theatererlebnis mit Stadionatmosphäre. Darüber hinaus bieten wir für Sie Public Viewing und viele weitere Veranstaltungen für die ganze Familie. Premiere am 24. Mai — Vorverkaufsstart am 1. März für alle Vorstellungen im Mai, Juni und Juli


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