Yuanming Newsletter Nr 2

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02/2020

Yuanming Gesundheit ∙ Wissen ∙ Kultur

DAS GOLDENE REZEPT GEGEN SEUCHEN

D E R F O LT E R - H Ö L L E ENTKOMMEN – EIN NEUES LEBEN IN ÖSTERREICH

UNVERHOFFT ZUM SIEG GERUTSCHT

Foto: jplenio/pixabay.com


GESCHICHTE MANDAT DES HIMMELS , TEIL II.

Unser Kaiser

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ugend war in der historischen Frühgeschichte Chinas der Maßstab aller Dinge. Die Gesetze des Himmels bestimmten Tugendhaftigkeit, Gut und Böse. Unter den frühen Herrschern gilt Ur-Kaiser Yáo 堯 (der Überlieferung nach 2353–2234 v. Chr.) als so tugendhaft, dass von ihm gesagt wurde, das Gute selbst sei in ihm wiedergeboren worden.

Ur-Kaiser 堯 Yáo

Als allererstes lehrte Ur-Kaiser Yáo 堯 seinem Volk – seinen ihm vom Himmel anvertrauten Menschen – wie sie dem Himmel und den Gottheiten gegenüber Ehrerbietung und Respekt erweisen. Er lehrte sie alles, was die Menschen wissen mussten, um den Gottheiten gegenüber in angemessener Hochachtung und festem Glauben den notwendigen Respekt erweisen zu können. Denn ein Geschöpf, das gegenüber seinem Schöpfer respektlos ist, schließt sich selbst aus der Schöpfung und somit aus der Welt aus. So errichtete Kaiser Yáo Altäre, legte Gärten, einsame Haine und Wäldchen an, die den Menschen als Ort des Rückzugs, des Gebets, der heiligen Riten und feierlichen Zeremonien gegeben wurden. So erhielten seine Menschen die Möglichkeit, im notwendigen Respekt und in angemessener Hochachtung ihre Ehrerbietung gegenüber dem Göttlichen zu erweisen.

Kaiser Yáo gilt als Erfinder des himmlischen Spiels 圍棋 wéiqí, auch als Go-Spiel bekannt.

Kaiser Yáo war mächtig, gütig, aufrichtig, nobel sowie zurückhaltend. Es war unmöglich seinen Ohren verbale Verlockungen verkaufbar zu machen. Da Kaiser Yáo im Fleiß andere überstieg, mit Leichtigkeit alle überragte, war er nie beleidigt durch eine Aufdringlichkeit von irgendeiner Unzivilisiertheit, welche durch Ignoranz in seiner Gegenwart begangen wurde. Wenn es Ungereimtheiten zwischen seinen Untertanen gab, hörte er sich diese geduldig an, um dann selbst darüber zu richten. Mit seiner ausgeglichenen Stimme sprach er selbst den Urteilsspruch über die Übeltäter. Seine Geduld konnte nicht übertroffen werden und seine Hingabe und Aufmerksamkeit im Umgang mit allem nicht erschüttert oder bewegt werden. „Wenn auch nur ein einziger Bürger hungert, ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, ich“ - Kaiser Yáo. Es steht geschrieben: „Kaiser Yáo lebte in der Pflicht der Wohltaten; befolgte die Gebete, holte sich oft Rat bei den höchsten Gottheiten. Eitelkeit zertrampelte er unter seinen Füßen. Er gab sich selbst dem Fasten und den Gebeten hin, um seine Untertanen von Elend und Katastrophen zu bewahren; und er unternahm alles mit einer bewundernswerten, besonnenen Haltung.“ Kaiser Yáo war mit einer einzigartigen Weisheit gesegnet und so hießen ihn alle als die lebensspendende Sonne willkommen, denn er wurde von allen mit großem Verlangen erwartet, da die durstigen Felder sich nach Wolken und Regen sehnten[1], denn das Volk wusste, dass er die Naturgewalten befehligen konnte. Die Legende besagt, dass – weil der Himmel zufrieden mit der selbstlosen und tugendhaften Herrschaft des Kaisers Yáo war – der Himmel die Gräser anwies, Ähren entstehen zu lassen, damit diese den Menschen als Nahrung dienen können.

Foto: Louis le Grand/Wikipedia

Ur-Kaiser Yáo dankt ab

Was Kaiser Yáo betrifft, als die Zeit reif war, zog er sich in ein Wäldchen zurück. Dort, in der Kontemplation des Himmels und der himmlischen Dinge, wusste er, was er seinen Untertanen hinterlassen musste, damit sie später voll und ganz von ihm instruiert worden wa2

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„Wenn auch nur ein einziger Bürger hungert, ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, ich.“ – Kaiser Yáo

ren. Nicht nur in der Anlegung der Gärten und Wälder für ihre Gebete, sondern auch in der Bepflanzung und der Haushaltung, was auch immer für den Nutzen der Menschheit von Nöten war. Als er aus seiner Einsamkeit heraustrat, brachte Kaiser Yáo seinem Reich eine bessere, ja eine neuere und gütigere Form, als es sie je zuvor gegeben hatte. Er führte die heiligen Riten durch, erbaute Tempel und opferte Gaben wie Nahrung und Wein. Er schuf Gesetze sowohl zivile wie auch strafrechtliche und es wurden auf sein Geheiß mehrere Gerechtigkeits-Tribunale eingerichtet. So wurde es für alle Untertanen einfacher und die Herrschenden haben sie in voller Kraft bis zum heutigen Tag fortgeführt (heutiger Tag: 1669). Die Nachfolge

Als es um seine Nachfolge ging, enterbte er seinen Sohn Danzhu, weil dieser ein Schwätzer und stur war, er konnte etwas sagen und etwas anderes tun, schauspielerte und war nur scheinbar tugendhaft; in Wirklichkeit war er jedoch boshaft. Und so übergab Kaiser Yáo als er abdankte seine Herrschaft seinem Minister für Bildung, welcher von allen wegen seiner Fähigkeiten in hohen Ehren gehalten wurde. Später wurde dieser zum berühmten Ur-Kaiser 舜 Shùn, der ebenfalls für seine Tugenden in die Geschichte einging und unter den Chinesen hochgeschätzt wurde. Zusammenfassend zeigte sich unser Kaiser Yáo in allen Dingen wie die Tugend sie fordert, mit einem solch natürlichen Ausdruck, wie wenn das Gute selbst in ihm geboren worden wäre. So erfüllte Kaiser Yáo das Land mit seinen gerechten und frommen Taten und bis in alle Ewigkeit wird man seiner gedenken, da er ein angesehener Heiliger unter den Chinesen ist. Tugend – der Maßstab aller Dinge

Aus den historischen Zeugnissen wird eines deutlich: Die Chinesen gewichteten die Tugend mehr als alles andere. Je tugendhafter jemand handelte, umso höher stieg er im Ansehen und umso mehr 3

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wurde ihm der gebotene Respekt entgegengebracht. Eine Gesellschaft, die die Tugend an erste Stelle stellt, bringt ganz andere Formen mit sich. Denn jeder wusste dass Tugendhaftes und Gutes zu tun vom Himmel mit Segen belohnt wird und schlechte Taten, schlechte Folgen mit sich bringen werden. Jeder bemühte sich aus seinem eigenen Herzen heraus die Tugenden zu befolgen, weil die ganze Gesellschaft so war. Der damalige Volksglaube, dass „jene, die tugendhaft sind, belohnt werden“ und dass gewiss „Bestrafung auf jene wartet, die schlecht sind“, war in den Herzen der Menschen tief verwurzelt. Im Gegensatz zum christlichen Glauben beziehen die Chinesen aus dem alten China dies nicht auf ein jüngstes Gericht in der fernen Zukunft, sondern „nur auf den heutigen Tag“, auf die Gegenwart, diese Tat, diesen Gedanken oder dieses Leben. Zudem wurde die Tugend 德 Dé als etwas wirklich Existierendes betrachtet, als etwas das man sammeln oder verlieren kann. Reichtum, eine hohe Stellung im Beruf etc. wurden als etwas angesehen, das auf das Sammeln von Tugend aus früheren Leben oder von den Vorfahren zurückzuführen ist. Armut, Krankheit, Katastrophen, Unglück und Kriege wurden auf das Fehlen von Tugend zurückgeführt. Da die Menschen ganz natürlich den Gesetzen des Himmels folgten, der Herrscher sein Mandat des Himmels erfüllte, waren die Ernten reich, das Volk wohlhabend und alle führten ein erfülltes und glückliches Leben. Quellen: • Zhuan Falun und andere Schriften von Falun Dafa • Historical essay endeavoring a probability that the language of the empire of China is the primitive language von John Webb, 1669 • A New History Of China von Gabriel Magalhes, 1688 • People who Shaped China, Stories from the History of the Middle Kingdom von New Epoch Weekly, 2018 • https://chinatxt.sitehost.iu.edu/Resources.html


GESUNDHEIT

Experiment mit Bakterien: Die positive Energie von Falun Dafa ⟨ de.Minghui.org ⟩

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eyuan ist in Deutschland geboren. 1997 lernte sie von ihren Eltern Falun Dafa, einen alten chinesischen spirituellen Kultivierungsweg. Derzeit studiert sie an einer medizinischen Fakultät in Deutschland. Deyuan sagte, in ihrem ersten Mikrobiologie-Kurs in der Universität vor einigen Jahren bekam jeder Student ein paar Agar-Objektträger, um Abklatschproben von den Fingern zu machen. Sie würden sichtbar machen, was für Bakterien an ihren Fingern haften würden. Nach einigen Tagen Bebrütung im Brutschrank wuchsen auf den meisten Objektträgern ihrer Mitstudierenden Bakterienkolonien. Nur Deyuans Objektträger zeigten keinen Bewuchs.

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Sie wunderte sich: „Ich erinnerte mich nicht, meine Hände vor dem Unterricht gewaschen zu haben. Aber warum wuchs dann nichts?“ Während des nächsten Unterrichts bat der Lehrer sie, die Bakterien auf der Oberfläche eines Objekts zu testen. Diesmal nahm Deyuan eine Banknote, auf denen bekanntermaßen viele Mikroorganismen zu finden sind. Zu ihrer Überraschung „scheiterte“ ihr Experiment erneut: Auf der Platte wuchs nichts. Schließlich wuchs eine Kolonie

Beim dritten Experiment musste jeder Student einen Hals- oder Nasenabstrich an sich selbst durchführen


Die zweite Übung von Falun Dafa besteht aus vier mehrminütigen Stehpositionen, welche den Körper aufschließen und mit Energie versorgen.

und dann die Bakterien auf dem Agar-Objektträger bebrüten lassen. Deyuan entschied sich für einen Nasenabstrich. Diesmal sah sie schließlich eine Bakterienkolonie auf ihrem Objektträger. Sie war sehr zufrieden. Der Lehrer identifizierte die Bakterien-Stämme für jeden Schüler und sprach über die spezifischen Eigenschaften der Bakterien. Während viele ihrer Mitschüler ein ähnliches Hals- oder Nasenmikrobiom hatten, unterschied sich die Art, die Deyuan hatte, von allen anderen. Bei ihr fand sich der Staphylococcus lugdunensis. Während er über Staphylococcus lugdunensis sprach, war der Lehrer ganz begeistert. Er sagte, es sei ein neu entdeckter Stamm. Obwohl er beim Menschen schwere Infektionen verursachen könne, sei bekannt, dass dieses Bakterium ein neuartiges Antibiotikum produziere, das eine andere pathogene Spezies, den Staphylococcus aureus, abtöten könne. Das Bakterium Staphylococcus aureus kommt normalerweise auf der menschlichen Haut und in den Nasenwegen vor. Es wurde festgestellt, dass einige der Erregerstämme, die als Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) bekannt sind, nämlich Superbakterien, die eine Resistenz gegen einige Antibiotika aufweisen. Die Fachzeitschrift Nature veröffentlichte 2016 einen Artikel mit dem Titel „Menschliche Kommensalen produzieren ein neuartiges Antibiotikum, das eine Besied5

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lung mit Krankheitserregern beeinträchtigt“. Darin wird beschrieben, dass eine Gruppe von Wissenschaftlern in Deutschland feststellte, dass Staphylococcus aureus und Staphylococcus lugdunensis in der Nase selten gemeinsam auftreten. Sie fanden auch heraus, dass eine von Staphylococcus lugdunensis produzierte Substanz namens Lugdunin, MRSA und eine andere Art gefährlicher Bakterien namens VRE oder Vancomycin-resistente Enterokokken abtöten kann. Die Wissenschaftler schlagen deshalb die Einbringung harmloser Lugdunin-bildende Bakterien vor, wodurch tödliche Infektionen bei Patienten verhindert werden können. Die positive Energie von Falun Dafa

Nach diesen drei Experimenten fragte sich Deyuan, warum die Bakterien, die sie in sich trug, sich von denen ihre Mitschüler unterschieden, wo sie doch alle den gleichen Mikroorganismen in der Umwelt ausgesetzt sind. Sie kannte einige Untersuchungen, welche die positive Energie beobachtet hatten, die während der Meditation im Körper einer Person fließt. Sie kannte auch den Gesundheitszustand vieler Falun -afa-Praktizierender, von denen sie wusste, dass sie sich nach Beginn des Praktizierens gesundheitlich enorm verbessert hatten. So fragte sie sich, ob die Energie bei der Meditation im Falun Dafa ihr Mikrobiom in eine „vorteilhaftere“ Kombination verändert hatte.


Ü B E R L I E F E R U N G A U S D E M A LT E N C H I N A

Das goldene Rezept gegen Seuchen ⟨ visiontimes.net ⟩

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eit der Antike wird von Plagen und Seuchen berichtet, die auftraten, wenn die Moral der Gesellschaft allgemein niedrig war. Jedes Mal befanden sich einige Menschen darunter, die der Seuche zwar ausgesetzt waren, aber nicht angesteckt wurden. Wie war das möglich? Eine alte Geschichte erzählt von der Kraft tugendhaften Verhaltens und dem Einfluss unserer Gedanken und Taten in schweren Zeiten. Das goldene Rezept

schwach zu werden, bekam oft Krämpfe, fühlte sich schwindelig, musste sich übergeben und hatte Blut im Stuhl. Der königliche Koch hatte das Gefühl, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er stieg in den obersten Stock seines Hauses und blickte auf die Stadt hinab. Die hektischen und geschäftigen Straßen der Vergangenheit waren nun menschenleer, während die von der Seuche heimgesuchten Leichen überall auf den Straßen lagen.

Der Mann seufzte weinend: „Ach! Was nütEinst kehrte ein königlicher Koch nach sei- zen Ruhm und Profit? Obwohl ich ein bener Pensionierung in seine Heimatstadt zu- rühmter königlicher Koch bin, kann ich der rück. Da er den ganzen Tag nichts zu tun Epidemie nicht widerstehen. Wer kann anhatte, beschloß er einige Leute einzustellen gesichts dieser Ungewissheit sein eigenes und eine Taverne zu eröffnen. Schicksal bestimmen?“

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Eines Tages brach in der Grafschaft eine große Seuche aus. Sie war nur ca. 160 Kilometer von der Hauptstadt entfernt und viele kaiserliche Fachärzte kamen in die Stadt, um Behandlungen durchzuführen. Doch lange Zeit konnte die Ursache der Krankheit nicht identifiziert werden und die Medikamente zeigten keine Wirkung. Als die Epidemie immer ernster wurde und die Menschen nacheinander starben, gerieten alle in Angst und Panik.

Aufrechte Gedanken können nicht mit Gold aufgewogen werden

Als der alte Königskoch diese Situation beobachtete, schloss er seine Taverne, schnitt sich von der Außenwelt ab und versteckte sich den ganzen Tag in seinem Haus. Obwohl das Haus sorgfältig abgedichtet war, drang die Krankheit immer noch durch die Wände und erreichte ihn. Er begann

Unterstützt von diesen Gedanken fühlte der königliche Koch seine Angst vor der Epidemie schwinden. Ein Gefühl der Gerechtigkeit erfüllte sein Herz und er spürte eine innere Kraft. Er öffnete die Taverne wieder und ließ von mutigen Helfern jeden Tag Brei für die Armen kochen und Kleidung für

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Der Mann dachte, dass er wahrscheinlich bald sterben würde und dass es keinen Sinn hätte, so viel Geld, Kleidung und Essen zu behalten. Es wäre besser, seine Besitztümer den infizierten armen Menschen zu geben und ihnen zu einer besseren Lebensqualität zu verhelfen. Deshalb beschloss er, sein gesamtes Hab und Gut zu verschenken.


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die Bedürftigen verteilen. Auch für die Verstorbenen auf der Straße traf er notwendige Vorkehrungen und ließ sie begraben. Foto: Nawal Escape/pixabay.com

Als viele andere reichen Leute die guten Taten des königlichen Kochs sahen, schauten sie zu ihm auf und nahmen ihn als Vorbild. Auch sie erkannten, dass sie eventuell an der Seuche sterben könnten, und dass es besser sei, die Zeit auf sinnvollere Weise zu nutzen. Die Angst vor der Epidemie verschwand und die verlassenen Straßen wurden wieder lebendig.

dem der Kaiser die Geschichte über den UrSo halfen sich die Menschen gegenseitig sprung der Medizin erfahren hatte, bereute und wurden höflicher und rücksichtsvoller. er seine eigenen Verfehlungen und schrieb Die Stadt erwies sich als friedlicher – mit zu Ehren des unsterblichen Taoisten mit wenig Gewalt oder Schikanen. Einen Monat Hingabe und Respekt fünf Schriftzeichen später stellte der königliche Küchenchef mit der Bedeutung: zu seiner Überraschung fest, dass sich sein Körper allmählich erholte und seine frühere gute Gesundheit zurückkehrte.

Eines Nachts sah der königliche Koch im Schlaf einen Taoisten auf einem Kranich, der auf ihn zuflog und sagte: „Hier ist wertvolle himmlische Medizin. Du hast sie durch deine Tugendhaftigkeit verdient. Nimm sie, um die Opfer der Seuche zu retten. Nimm sie schnell!“ Sofort nach dem Erhalt der Medizin erwachte der königliche Küchenchef aus seinem Traum. Als er tatsächlich die Schachtel mit dem Heilmittel in seiner Hand sah, freute sich der Mann und machte Kotau (ehrerbietende Verbeugung), um dem Taoisten zu danken. Am nächsten Tag verarbeitete er das Heilmittel laut dem beigelegten Rezept und bereitete so das Gegenmittel gegen die tödliche Seuche zu. Die Wirkung war erstaunlich und die Patienten erholten sich sofort nach der Einnahme des Gegenmittels. Der königliche Küchenchef schickte das Heilmittel persönlich zum Kaiserpalast in Peking. Bald war die Epidemie, die mehrere Monate lang gewütet hatte, durch die Tugend des königlichen Kochs beendet. Nach-

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„Das wertvollste Rezept, das nicht mit Gold aufzuwiegen ist, ist die Tugend.“

Wenn der Himmel beschließt, Seuchen in die menschliche Welt zu schicken, werden laut einer chinesischen Volksweisheit, fünf Seuchenboten vom Himmel entsandt, um ihre Pflicht zu erfüllen. Wo sie hingehen, wird Leiden verursacht. Es gibt ein chinesisches Sprichwort: „Es gibt Götter, die einen Meter über dem Kopf stehen; wenn man etwas denkt, werden alle Götter und bösen Geister wissen, was dieser Gedanke ist“. Nur wenn man zu Moral und Güte zurückkehrt, kann man hoffen dem Unheil zu entgehen und der Zukunft entgegen zu gehen. Originalartikel


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as hat es mit den Teeblättern auf sich, die Kaiser Qianlong während seiner Inspektionsreise pflückte und dann aufgrund eines unerwarteten Ereignisses in seiner Ärmeltasche versteckte? Die Gegend um den Westsee ist bekannt als idealer Standort für Teepflanzen. Kaiser Qianlong, selbst ein profunder Teekenner, besuchte während seiner Regentschaft (1735-1796) Hangzhou und die Teegärten am Löwengipfelberg. Bei seiner Ankunft betrachtete er staunend die liebliche Landschaft, die ihm wie ein Gemälde erschien: Sanft geschwungene Hügel, überzogen mit Teesträuchern, Bäumen und bunten Blumen. Während der Kaiser so andächtig durch die Teegärten wandelte, wurde ihm eine Nachricht überbracht: Der Mönch und Teemeister des Hu-Gong-Tempels ließ zu einem ganz besonderen Genuss bitten. Der Kaiser folgte dieser Einladung, und ehrfürchtig servierte ihm der alte Mönch seine wohlriechendste Auslese. Die Schale füllte sich mit Tee in hellstem Jadegrün, zart im Aroma – etwas vom Besten, das der Kaiser je getrunken hatte. Er fragte den Mönch nach dem Herstellungsverfahren und dieser führte ihn kurzerhand in den Teegarten. Dort erklärte er die Schritte im Einzelnen: Für den Drachenbrunnentee wurden nur die jüngsten Sprossen verwendet. Sogleich nach der Ernte dämpfte der Teemeister die Blätter portionsweise im heißen Wok. Danach wurden sie mit einer Walze leicht gepresst. Der Kaiser würdigte diese aufwendige Arbeit der Herstellung. Auf dem Rückweg zum Tempel erblickte der kaiserliche Herrscher eine Gruppe Teesträucher, die über und über mit den jüngsten und zartesten Sprossen bedeckt waren. Ihr Anblick erfüllte sein Herz so sehr mit Freude, dass er es nicht lassen konnte, selbst Tee zu pflücken. Vertieft in seine Arbeit, bemerkte er die Ankunft seines Dieners zuerst nicht. Doch dieser berichtete ihm

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Foto: Wikipedia/Difference engine, CC BY-SA 4.0

Die vergessenen Teeblätter in der Ärmeltasche

von der Krankheit der Kaiserin Mutter. Sie wünschte sich die baldige Rückkehr ihres Sohnes an den Hof. Der Kaiser war sehr besorgt und ordnete unverzüglich die Rückkehr in die Hauptstadt an. Die kurz zuvor gepflückten Teesprossen steckte er sich rasch in die Ärmeltasche. Nach einigen Tagen erreichte Kaiser Qianlong mit seiner Gefolgschaft den Palast. Dort setzte er sich zur Kaiserin Mutter ans Bett. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass sie nicht sehr krank war – allerdings hatten ihr zu üppige Speisen den Magen verdorben. Beim Anblick ihres Sohnes wurde ihr wohl ums Herz. Wie sie so plauderten, stieg ihr plötzlich ein Wohlgeruch in die Nase. Sie fragte: „Kaiserlicher Sohn, was hast du denn Gutes aus Hangzhou mitgebracht?“ Ohne nachzudenken fuhr er mit seiner Hand in die Ärmeltasche und ertastet die inzwischen getrockneten Teespitzen. Während er sie herausholte, meinte er: „Ehrwürdige Mutter, dies ist von mir selbst gepflückter Westsee-Löwengipfelberg-Drachenbrunnentee.“ Über die nächsten Tage wurde der ehrwürdigen Kaiserin Mutter von diesem Tee gereicht. Sie stellte mit Erstaunen fest, dass der Tee ihre Beschwerden linderte. Wohl auch, weil ihr Sohn die Teeblätter selbst gepflückt hatte, war ihre Gesundheit bald wiederhergestellt. So erzählte sie dem Kaiser eines Morgens frohen Herzens: „Mein Sohn, dies ist wirklich ein himmlischer Tee, ein wahrhaftes Allheilmittel. Es hat deine alte Mutter gesund gemacht“. Als Kaiser Qianlong das hörte, lächelte er freudig. Er ordnete an, die 18 Teesträucher vor dem Hu-Gong-Kloster fortan für den kaiserlichen Bedarf zu reservieren. Und diese Teesträucher gibt es bis heute. Die Geschichte stammt aus dem Buch „Tee. Süßer Tau des Himmels“ von Andreas Gruschke, Andreas Schörner und Astrid Zimmermann, erschienen im dtv Verlag 2001


Himmlische Schönheiten

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n den weltberühmten DunhuangHöhlen, entlang der alten Seidenstraße, wurden zwischen dem vierten und vierzehnten Jahrhundert Tausende von Wandmalereien und Skulpturen angefertigt. In den Mogao-Grotten, die aus mehreren hundert Höhlentempeln bestehen, befinden sich hauptsächlich chinesische buddhistische Skulpturen und Wandmalereien, die ikonische Bilder, BuddhaErzählungen, karmische Geschichten, Legenden aus der Geschichte des Buddhismus, mythologische Figuren, Sutra-

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Illustrationen sowie dekorative Muster aufweisen. Hoch über dem zentralen Buddha befinden sich Himmlische Schönheiten („Apsaras“ in Sanskrit oder „Feitian“ in Chinesisch) die, einem Regenschauer gleich, duftende Blumen herabfallen lassen. Laut buddhistischen Schriften stiegen die Apsaras herab, als Buddha sein Dharma lehrte. Sie streuten Blumen, sangen und tanzten in Anbetung des Buddhas.


PERSÖNLICHE GESCHICHTE

Unverhofft zum Sieg gerutscht ⟨ Magnifissance Magazine ⟩

Der RennrodelOlympionike Mārtiņš Rubenis dankt den Weisheiten des Ostens, die ihm den Weg auf das Medaillenpodest geebnet haben. Fotos: Hugh Zhao

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ārtiņš Rubenis aus Lettland ist ein außergewöhnlicher Sportler. Er ist olympischer Rennrodelfahrer und dies auf seinem von ihm selbst gebauten Rodelschlitten. Zuletzt gewann er 2014 eine Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Während seine Konkurrenten ihre Rodel BMW und Ferrari zu verdanken hatten, nahm Rubenis seinen Bronzemedaille nicht nur in seiner Eigenschaft als Rennfahrer, sondern auch als Konstrukteur und Ingenieur entgegen. Ein Schlitten und eine Seele

Rubenis verliebte sich schon als Kind in den Rennrodelsport. „Was ist das Erste, was einem kleinen Kerl in den Sinn kommt? Man nimmt einen Schlitten, fährt in die Berge und hat Spaß. Und wenn jemand es einen Sport nennt, warum nicht?“, erinnert sich der fünfunddreißigjährige Rubens lächelnd. Seine 25-jährige Karriere nahm im Jahre 1998 bei den Junioren-Weltmeisterschaften ihren Anfang. Er war das erste Mitglied der lettischen Mannschaft, das 2006 bei den Winterspielen in Turin auf dem Siegerpodest stand. Es sollten nicht die einzigen Gewinne bleiben; über die Jahre errang er weitere Medaillen bei europäischen und internationalen Meisterschaften. 10

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Der Weg zu olympischem Ruhm ist nie leicht, vor allem in einem Land, dessen Kultur und Wirtschaft durch die sowjetische Besatzung zerschlagen wurde. Während Rubenis als Jugendlicher in einem Internat versuchte, im Leben Fuß zu fassen, starb seine Mutter an Leukämie. „Die Verbindung zu den Eltern oder zu jemandem Geliebten zu verlieren“, sagt er, „lässt irgendwo tief im Inneren etwas zerbrechen.“ Dank seinem unabhängigen Geist und der tatkräftigen Unterstützung seiner Großeltern überwand er den Gedanken aufzuhören und verpflichtete sich zu den langwierigen, zermürbenden Übungs- und Crosstrainingseinheiten. Gleichzeitig schloss er die Schule ab und arbeitete in Nachtclubs, um finanziell über die Runden zu kommen. Handwerkliche Größe

Damals im Jahr 1999, als sein Schlitten dringend aufgerüstet werden musste, um eine Goldmedaille holen zu können, war niemand da, der ihm hätte helfen können. Mit seinem Großvater begann er mit dem Bau von Schiffs- und Motorradmodellen. „Ich begann, meinen Schlitten zu betrachten und zu spüren, was geändert werden sollte. Da ich keine technische Ausbildung habe, versuche ich zu fühlen, wie sie funktionieren. Es ist eher ein künstlerischer als ein technischer Ansatz“, erklärt Rubenis. Eins mit dem Weg

Rennrodeln ist meist ein Einzelsport, und Teamkollegen sind auch gleichzeitig Rivalen. Früher hätte Rubenis seine bautechnischen Erkenntnisse nie mit den Teamkollegen geteilt. Dies änderte sich jedoch im Jahre 2005, als er begann, „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ zu praktizieren. Diese drei Grundsätze gehören zu Falun Gong, einer Selbstkultivierungspraxis für Körper und Geist. Das Denken an andere steht dabei im Vordergrund. Inzwischen findet Rubenis seine Innovationen sogar auf den Schlitten der G8-Länder bei Wettbewerben auf der ganzen Welt. Er erklärt dies so: „Nachdem ich mit der Praxis begonnen hatte, verstand ich, dass Teilen die Dinge in einer noch breiteren Perspektive zurückbringt. Wissen ist eine Art von Energie. Wenn wir teilen, verbinden wir uns mit dem neuen Wissen; wir geben mehr Raum für neue Dinge, die 11

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„Viele Menschen denken, Rodeln bedeutet nur im Schlitten liegen und darauf warten, dass dieser einen runterbringt; so ist es nicht. Ein Schlitten ist wie ein lebender Organismus, der sich zusammen mit dem Körper des Athleten bewegt und arbeitet. Das Wichtigste ist, den Schlitten so zu bauen, dass er eins mit dem Körper ist.“ – Mārtiņš Rubenis

kommen, und man weiß nie, wie groß sie sein werden.“ „Ich erinnere mich, dass ich früher gegen andere gekämpft habe, um besser zu sein. Als ich anfing, Falun Gong zu üben, wurde mir klar, dass es etwas mit mir zu tun haben musste. Ich hatte einen inneren Kampf mit mir selbst, bei dem es darum ging, mich zu verbessern, meine Leistung zu steigern und meine jeweilige Herangehensweise zu optimieren.“ „Wenn ich in meinem Leben bei etwas wirklich stur werde, wenn ich einfach nur mit gesenktem Kopf geradeaus ziele, wird alles sehr hart. Beim Rodeln ist es genauso. Wenn ich denke, nur so kommt man runter, dann lenke ich manchmal zu viel, aber die Kurve lässt mich nicht in diese Richtung gehen. Also muss ich lernen, die Strecke zu fühlen, und zu spüren, wie sie mich führt. Ich muss lernen, die Art und Weise zu schätzen, wie sie mich leitet, und auch einfach versuchen, auf dem Weg zu bleiben.“ In Sotschi stand er ein letztes Mal auf dem Podium. Er sagt, er habe sich nun zurückgezogen. Vermutlich bedeutet dies nicht, dass man von Martins Rubenis und seinem bahnbrechenden Geist nun nichts mehr hören wird. Originalartikel


INTERVIEW

Der Folter-Hölle entkommen – ein neues Leben in Österreich Lijun (rechts) und Yining am 8. März 2020 während des Interviews im Grazer Stadtpark.

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ine Falun-Dafa-Praktizierende aus Shanghai, die illegale Haft unter unmenschlichsten Bedingungen überlebte, hat in Österreich über diese Zeit berichtet. Sie erzählt von Psychoterror, Folter und Zwangsarbeit bis hin zu Bluttests für den Organraub. Im Mai 2019 flüchtete die junge Chinesin Lijun Zhao in die Landeshauptstadt Graz zu ihrem Mann, der schon zuvor aus China eingereist war. In der Heimat hatte man sie wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht über viele Jahre verfolgt. Sehr ruhig und freundlich erklärt die zierliche Dame: „Sobald ich hier ankam, fühlte ich eine geistige Entspannung. Ich bin in einer anderen Welt angelangt. Interview und Bericht im Grazer Stadtpark

Im Grazer Stadtpark wurde sie gebeten, über ihre Erfahrungen in China zu berichten. „Ich lebte seit meiner Geburt in China und praktiziere seit 1997 Falun Gong“, erzählt die junge Frau. Dramatisch veränderte sich ihr Leben, als im Juli 1999 der damalige Staatschef, Jiang Zemin, eine flächendeckende Verfolgung von Falun Gong in ganz China inszenierte. Lijun erinnert sich: „In dieser schrecklichen Umgebung habe ich gelebt. Ich war zwei Jahre lang im Zwangsarbeitslager und drei Jahre im Gefängnis. Ich wurde auch mehrfach zur Gehirnwäsche, in außergerichtliche Einrichtungen gebracht, die einzig darauf abzielen, den Glauben der Menschen an Falun Dafa zu zerstören.“ Gedankenkontrollen und Folter sowie Hass bei Mitgefangenen schüren

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Lijun berichtet von Aufenthalten im Gefängnis, von totaler Überwachung und Einschüchterung. Im Gefängnis in Shanghai werden rund um die Uhr andere Gefangene zur Überwachung von Praktizierenden eingesetzt. „Man durfte mit niemandem sprechen, selbst Augenkontakt war verboten. Jeden Tag wurde man gezwungen, Videos zur Verleumdung von Falun Gong anzuschauen und dann dazu einen Bericht zu schreiben, als sog. Gedankenkontrolle. Die beauftragten Mitgefangenen beleidigten mich oft mit harten Worten wie „Du bist psychisch krank“. Wer nicht kooperierte, wurde auch körperlich bestraft. Ich erlebte Schlafentzug und wurde gezwungen, viele Stunden zu stehen oder auf einem ganz kleinen Hocker zu sitzen, was sehr schmerzhaft war.“ Sie berichtet weiter: „Im Gegensatz zu anderen Inhaftierten mussten sich Falun-Gong-Praktizierende vor dem Duschen beim Gefängniswärter melden und um Erlaubnis bitten. Wenn der Wärter gerade gut gelaunt war, konnte man duschen gehen. Es kam vor, dass man sogar ein bis zwei Monate gar nicht duschen durfte. Sie ließen deinen Körper stinken und andere Mitgefangene in der Zelle fühlten sich von dir angewidert. So wurde Hass und Auflehnung geschürt.“ Totale Überwachung zu Hause

Wenn man aus dem Gefängnis entlassen wurde, ging die totale Überwachung weiter. Es gab keine Ruhe vor der Observierung. „Als ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, […] schickten sie jeden Monat Helfer des Wohnviertelkomitees zu mir, die mir Fragen stellten. […] Das Telefon wurde die ganze Zeit überwacht. […] Überall auf den Straßen befanden sich Überwachungskameras. Man warnte uns davor auszugehen und sagte uns, dass sie immer wüssten, wo wir seien. Wir fühlten uns bedroht und lebten in ständiger Angst.“


PERSÖNLICHE GESCHICHTE

Extreme Belastungen im Zwangsarbeitslager in Shanghai

In den Zwangsarbeitslagern geht es mehr als unmenschlich zu. „Keine Minute, keine Sekunde lassen sie einen in Ruhe. Wenn man sein Arbeitspensum nicht schaffte, musste man später schlafen gehen.“ Von der Arbeit hatte man aufgeriebene und blutende Hände. „Keinen kümmerte es, wie schlimm es um einen stand oder wie schmerzvoll die Arbeit war. Sie waren nur an der Quantität, der Menge der hergestellten Produkte, interessiert.“ Unter enormem Zeitdruck mussten Weihnachtskarten mit Goldpulver verziert und eingepackt werden, an den Kartons mit scharfen Kanten hatte man nachher zerschnittene, blutende Hände. „Für das Händewaschen vor dem Essen war keine Zeit. Die Essensbox wurde einfach auf deinen Tisch gestellt. Das goldene Pulver, das noch auf den Händen klebte, wurde dann einfach mitgegessen. Um dein Leben und deinen Tod kümmert sich dort keiner. Es war sehr dreckig.“ Auch unzulängliches Werkzeug trug noch zu qualvollen Schmerzen in den Händen bei. Aufgefallen war dort, dass die meisten der dort hergestellten Artikel nicht für den chinesischen Markt bestimmt waren. „Damals waren viele Bestellungen für den Export dabei, […] die Anleitungen zu den Artikeln waren in englischer Sprache.“ Folter mit Elektroschocks und Tod im Gefängnis

„Viele andere Falun-Gong-Praktizierende waren gemeinsam mit uns eingesperrt. Doch manche von ihnen wurden in Isolationshaft genommen. Man hörte ihre Schmerzensschreie aus der Einzelhaft, weil sie gefoltert wurden. […] Man konnte hören, wie die Elektroschockgeräte zischten, dann die Schreie, es war der reinste Horror.“ […] Lijun berichtet weiter, dass es in Shanghai eine sehr standhafte Praktizierende namens Bai Gendi gegeben hatte. Während der letzten zehn Jahre war sie wegen der Verfolgung von Falun Dafa entweder in Arbeitslagern oder in Gefängnissen eingesperrt gewesen. […] Früher hatte sie ein rundes Gesicht und eine weiße Haut. „Als ich sie [im Arbeitslager] wieder gesehen habe, sah sie aus wie ein Skelett. Nachdem ich entlassen worden war, ist sie im Gefängnis verstorben.“ 13

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Falun-Gong-Übungen am 6. März 2020 im Grazer Stadtpark.

Dem Organraub entkommen, die Umerziehung abgewendet

Glücklicherweise wurde Lijun nicht Opfer des staatlich organisierten Organraubs. Auch bei ihr wurden Bluttests und körperliche Untersuchungen durchgeführt. Wichtig war für sie, das man sie dort auch nicht zum Unterschreiben einer Garantieerklärung zwingen konnte, die besagt, dass man nie wieder Falun Dafa praktizieren würde. Worte und Sätze von Meister Li Hongzhi aus dem Buch „Zhuan Falun“1 bestärkten sie. „Ich spürte, dass ich mit Falun Dafa die Antwort gefunden hatte, nach der ich schon immer gesucht hatte. Durch das regelmäßige Lesen im Buch habe ich allmählich verstanden, was der Sinn des Lebens ist. Ich lasse mich nun nicht mehr von jeglichem äußeren Druck oder von äußeren Umständen manipulieren!“ Eine Herzensbotschaft an die Menschen auf der ganzen Welt

„Ich habe mehr als 20 Jahre Verfolgung als Falun-GongPraktizierende in China erlebt. Ich finde, das Thema hat nicht genug Aufmerksamkeit von den internationalen Medien erhalten. Die Verfolgung der Praktizierenden, die Werte wie ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht‘ verinnerlichen, ist auch eine Verfolgung aller gutherzigen Menschen auf der ganzen Welt. Ich hoffe, dass viele das verstehen können und dass sie auch mehr über Falun Gong erfahren.“ Zhuan Falun: Hauptwerk des Falun Dafa von Meister Li Hongzhi

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US-KOMMISSION FÜR INTERNATIONALE RELIGIONSFREIHEIT

Organentnahme an Falun-Dafa-Praktizierenden in China dauert weiter an ⟨ de.Minghui.org ⟩

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m Jahr 2019 haben sich die Bedingungen für Religionsfreiheit in China weiter verschlechtert“, heißt es im Jahresbericht 2020 der US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit, der am 28. April 2020 veröffentlicht wurde. Der Bericht empfiehlt erneut, China wie in den vergangenen 21 Jahren in Folge als „Land von besonderer Besorgnis“ zu bezeichnen. In dem Bericht 2020 wird Chinas massive Überwachung seiner Bevölkerung hervorgehoben. „Die chinesische Regierung hat einen High-Tech-Überwachungsstaat geschaffen, der Gesichtserkennung und künstliche Intelligenz zur Überwachung religiöser Minderheiten einsetzt.“ In dem Bericht wird Chinas Unterdrückung von Religionen erörtert, auch die von Falun Gong. „Tausende von Falun-Gong-Praktizierenden wurden 2019 verhaftet, weil sie die Meditationsübungen dieser Bewegung praktizierten oder Literatur über ihren Glauben verteilten. Menschenrechtsverfechter und Wissenschaftler haben Beweise dafür vorgelegt, dass die Praxis der Entnahme von Organen an Gefangenen – von denen viele vermutlich Falun-Gong-Praktizierende sind – in erheblichem Umfang andauert.“

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Johnnie Moore, ein Mitglied dieser Kommission, ist der Ansicht, dass „China der weltweit größte Verletzer von Menschenrechten und Religionsfreiheit ist“ und „es nicht mit irgendeinem anderen Land der Welt verglichen werden kann. Nicht nur wegen seiner unentschuldbaren Vorgehensweisen, sondern auch wegen der Art und Weise, wie es ähnliche Aktionen anderer Länder auf der ganzen Welt unterstützt und begünstigt“. Moore wies auch darauf hin, dass andere Länder aus Eigeninteresse China weiterhin nach seinen eigenen Regeln spielen lassen, insbesondere die Vereinten Nationen. „Das ist absolut unentschuldbar.“, erklärte er. Er warnte davor, dass die Länder, die Chinas Bösartigkeit ignorieren, sich vielleicht irgendwann der chinesischen Bösartigkeit unterwerfen müssten. Es sei höchste Zeit für unsere Weltgremien und unsere liberalen Demokratien, mehr von China zu verlangen, sagte er. Die Kommission hat der US-Regierung vorgeschlagen, „gezielte Sanktionen gegen chinesische Regierungsstellen und Beamte zu verhängen, die für schwerwiegende Verletzungen der Religionsfreiheit verantwortlich sind, ... indem sie das Vermögen dieser Personen einfrieren und/oder ihnen die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehren.“


VERFOLGUNG UND ORGANRAUB

Anordnung aus Peking: Kampagne gegen Falun-DafaPraktizierende in Guizhou ⟨ de.Minghui.org ⟩

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ie Behörden in der Provinz Guizhou führten im März 2020 einen „Null-Raus-Plan“ ein in einem weiteren Versuch, Falun-Dafa-Praktizierende in dieser Provinz dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben. Es wurde berichtet, dass das Komitee für Politik und Recht in Guizhou die Anweisung gegeben hat, alle Praktizierenden zwischen 2020 und 2023 vollständig „umzuerziehen“. Dieser Befehl basierte auf einem Dokument (Nr. 101), das vom Zentralkomitee in Peking unter dem Titel „Zur Frage der Verringerung der Zahl der Falun-Dafa-Praktizierenden“ herausgegeben wurde.

Die Kommunistische Partei Chinas verfolgt Falun Dafa, eine alte spirituelle und Meditationsdisziplin, seit Juli 1999. Das Komitee für Politik und Recht, eine außergerichtliche Behörde, die für die Staatssicherheit, die Staatsanwaltschaft und das Gerichtssystem zuständig ist, hat bei der Verfolgung eine zentrale Rolle gespielt. Auf Anordnung des Komitees von Guizhou haben die Polizei und Mitarbeiter von Wohnkomitees alle auf ihrer Liste stehenden Praktizierenden aufgesucht und sie bedroht. Die Praktizierenden sollten Erklärungen unterschreiben, in denen sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben würden. In dem Befehl heißt es, dass jeder Praktizierende, der sich weigert, die Erklärung zu unterzeichnen, Gefahr läuft, dass die Arbeitsplätze seiner Kinder oder die Aufnahme in eine Hochschule beeinträchtigt werden. 15

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Foltermethode „Tigerbank“: Die Beine des Opfers werden mit Gürteln auf der sogenannten Tigerbank festgebunden. Unter die Füße werden so lange Ziegel oder andere harte Gegenstände geschoben, bis die Gürtel zerreißen. Dabei erleidet das Opfer unerträgliche Schmerzen und verliert oft das Bewusstsein.

Und dass seine Arbeitgeber dazu verpflichtet werden, die Kampagne zur „Umerziehung“ zu unterstützen. Wenn sich Praktizierende nach den oben genannten Maßnahmen immer noch weigern, ihren Glauben aufzugeben, werden sie zur weiteren „Ausbildung“ in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht. Mehrere Mitarbeiter des Wohnungskomitees in der Stadt Tongren belästigten Frau Huang Fadi am 11. März. Ihr Enkel wurde gezwungen, die Verzichtserklärung in ihrem Namen zu unterzeichnen. Die Mitarbeiter drohten auch damit, von da an jeden Monat bei Frau Huang zu Hause vorbeizuschauen. Die Behörden in der Stadt Tongren belästigten auch Herrn Deng Heyou zwischen dem 12. und 22. März 2020 mehrmals und versuchten, ihn zur Unterzeichnung der Erklärung zu zwingen. Sie machten Fotos von Herrn Deng und schüchterten seine Familie ein. Er weigerte sich, seinen Glauben zu verraten.


Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht

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alun Dafa – auch Falun Gong genannt – ist eine Meditationspraxis für Körper und Geist. Es ist tief in der chinesischen Tradition verwurzelt und dient der Selbstverbesserung. Die Übungen von Falun Dafa werden kostenlos unterrichtet. An den meisten Orten werden die Übungen in einem Park praktiziert oder in Kultur- oder Gemeindehäusern. Wenn Sie die Übungen gerne ausprobieren möchten, können Sie sich an die Kontaktpersonen im Internet unter de.FalunDafa.org wenden. Für die Übungen empfehlen wir bequeme Kleidung, und das Erlernen aller fünf Übungen dauert ungefähr eine Stunde.

Übungsplätze und Kontaktpersonen finden Sie unter: de.FalunDafa.org

Unterschreiben Sie die Petition zur Untersuchung, Verurteilung und Ablehnung der Kommunistischen Partei Chinas Besuchen Sie uns online auf: de.Clearharmony.net V.i.S.d.P.: Deutscher Falun Dafa Verein e. V. Charlottenstraße 17a, 12247 Berlin

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Yuanming

In Deutschland, an die Bundeskanzlerin gerichtet

In Österreich, an den Bundeskanzler gerichtet

In der Schweiz, an den Bundesrat gerichtet


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