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Die Vermittlung von Hoffnung sei ein wesentliches Element, das zur deutlichen Milderung posttraumatischer Symptomatik beitrage.
by de’ignis
beitrage.5 Er weiß, wovon er spricht. Als ehemaliges Mitglied einer israelischen Eliteeinheit hat er massive Traumatisierungen erlebt.
Die Erkenntnis und das Empfinden, in einen größeren Sinnzusammenhang eingebettet zu sein, vermittelt Hoffnung. Dies hat eine nachhaltig symptomlindernde Wirkung auf den pneumato-psycho-somatischen Organismus, nicht nur in Bezug auf die Besserung einer aktuellen psychischen Erkrankung. In der Auseinandersetzung mit weltanschaulich-religiösen Themen wird ein größerer, hoffnungsvoller Sinnzusammenhang hergestellt. Die Beschäftigung mit der Beziehung zu Gott, der Liebe zu seiner Schöpfung und seine Zuwendung durch seinen Sohn Jesus Christus stellen uns in einen deutlich größeren Rahmen als jenen, den wir alltäglich, vordergründig vor Augen haben. Weiterhin wird uns hier eine positive und hoffnungsvolle Zukunftserwartung vermittelt.
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Die Zurkenntnisnahme einer positiven, biblischen Eschatologie hat eine nachhaltig heilsame Wirkung. Dies erlebe ich insbesondere bei der Begleitung Schwerkranker und Sterbender. Die im Judentum und unter Christen zum Teil sehr lebendige Erwartung eines messianischen Reiches auf der Erde, das die Konflikte überwinden wird und in dem Herrschende nach den Prinzipien der Liebe und der Wahrheit regieren werden, vermittelt eine intensiv therapeutisch wirksame Hoffnung.
Mit der Gewissheit, dass das Weltgeschehen unter der Obhut eines liebenden und mächtigen Gottes steht, nehme ich die Nachrichten weniger angespannt zur Kenntnis. Damit ist Stress reduziert, der wesentliche
Belastungsfaktor für körperliche und seelische Gesundheit. Der Sympathikotonus hat einen direkten Einfluss auf immunkompetente Zellen. 6 Damit wäre ein geistlichseelisch-körperlicher Zusammenhang hergestellt (Pneumatopsychosomatik).7
Die biblische Botschaft stellt uns als Einzelpersonen in einen großartigen Sinnzusammenhang. Die dort mitgeteilte Heilsgeschichte beginnt mit einer großartigen Schöpfung, führt durch die Niederungen unter der Herrschaft des Menschen, der selbst versucht, Gott zu sein – mit den entsprechenden, katastrophalen Konsequenzen – und endet mit der Vollendung, deren Schönheit mir die Tränen in die Augen treibt. An Nachhaltigkeit ist das nicht zu überbieten.
Fußnoten
1 Kalb, C.
2 Powell, L. H.
3 Ressing, M.
4 Antonovsky, A.
5 Hobfoll; Shalev
6 Felten in Birbaumer
7 Samlow, M.
Literatur
• Antonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen: dgvt-Verlag.
• Birbaumer, N.; Schmidt, R. F. (2010): Biologische Psychologie. Springer.
• Felten, S., Felten, D. L. (2001): Innervation of lymphoid tissue. In: Ader, R., Felten, D., Cohen, N. (Hrsg.): Psychoneuroimmunology. San Diego: Academic Press, 3rd ed. Zitiert in: Birbaumer.
• Hobfoll SE; Shalev A (2007): Five essential elements of immediate and mid-term mass trauma intervention: empirical evidence. In: Psychiatry. Interpersonal and Biological Processes. Winter; 70. S. 283–315; discussion 316–69. doi: 10.1521/psyc.2007.70.4.283.
• Kalb, Claudia (2003): Faith and Healing. Newsweek 10.11.2003: http://www.newsweek.com/ faith-healing-133365
• Powell, L. H., Chida, Y., Steptoe, A. (2009): Religiosity/spirituality and mortality. A systematic quantitative review. Psychother Psychosom. 78(2):81–90.
• Ressing, M., Blettner, M., Klug, S. J. (2009): Systematische Übersichtsarbeiten und Metaanalysen. Teil 6 der Serie zur Bewertung wissenschaftlicher Publikationen. Deutsches Ärzteblatt International 106(27):456–63. (DOI: 10.3238/arztebl.2009.0456)
• Samlow, M. (2023): Pneumatopsychosomatik in Integrative Beratun.g (Arbeitstitel)Vandenhoeck& Ruprecht. Geplanter Erscheinungstermin 2023.
Autor
Dr. med. Matthias Samlow studierte Humanmedizin und anschließend Philosophie. Danach folgte eine psychotherapeutische Ausbildung in der Existenzanalyse und Logotherapie in Wien, sowie die neurologische und psychiatrische und tiefenpsychologische Ausbildung an der Ruhr-Universität Bochum zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit 2001 leitet er eigene Praxen in Stuttgart und Baiersbronn und ist Dozent an verschiedenen Bildungseinrichtungen.