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Die sieben Motivationssünden als Feind der Nachhaltigkeit

Von Dr. med. Ute Horn

•Kennen Sie die sieben Motivationssünden Stolz, Neid, Habsucht, Zorn, Trägheit, Völlerei und Wollust? Menschen, die in der katholischen Kirche zu Hause sind, werden gleich die Assoziation von den sieben Todsünden haben. Der Ursprung der Motivationssünden jedoch liegt weiter zurück. Er findet sich bei den sogenannten Wüstenvätern, die ca. 300–500 nach Christi in Ägypten in der Wüste lebten. Einer von ihnen, Evagrius von Pontus (345–399), beobachtete seine Mönchsbrüder im Prozess der Selbsterforschung und stellte eine Liste von sieben Wurzelsünden auf, die sich nur unwesentlich von der heutigen Aufzählung unterscheiden. Später wurde dann die Liste von Papst Gregor dem Großen (540–604) wiederentdeckt und diente in seelsorgerlichen Gesprächen als Vorlage. Bis heute beschäftigen sich viele Menschen (unter anderen der Evangelist Billy Graham) damit und erachten sie als eine Checkliste voller Weisheit. Den Motivationssünden gegenübergestellt werden die sieben Tugenden Demut, Gönnen können, Wohltätigkeit, Langmut, Zielstrebigkeit, Mäßigkeit und Enthaltsamkeit.

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1. Stolz / Hochmut

Biblisch gesehen bedeutet ein stolzer Mensch einen Menschen, der keinen Gott braucht, weil er ganz auf seine eigene Kraft baut. Im Gegensatz dazu sagt der Demütige: „Ich vermag alles durch den, der mich stark macht: Jesus Christus“ (Philipper 4,13). Hochmut ist laut Heiko Ernst die Todsünde der Könner. Er ist die „Intellektuellensünde“ schlechthin. Der Stolz basiert auf Leistung, Macht und Erfolg. Das ist gefährlich und führt leicht zur Überschätzung und danach zum Absturz. Was hat das nun mit Nachhaltigkeit zu tun? Wir sollten nicht nur mit unserer Natur ehrfurchtsvoll umgehen, sondern auch mit unserem Körper. Wenn Leistung bei mir auf dem Thron sitzt und ich aus Angst vor Ablehnung schlecht Nein sagen kann, laufe ich Gefahr, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder Magengeschwüre zu bekommen. Oft wird die andauernde Leistung mit einem erhöhten Kaffeekonsum, Bewegungsarmut, ungesundem Essen, Schlafmangel und entstehenden Süchten erkauft. Wenn ich nach

Anerkennung lechze, bin ich in der Gefahr, mich zu überfordern und aus Menschengefälligkeit im Burnout zu enden. Kann uns der Bibelvers 1. Thessalonicher 5,18: „Seid dankbar in allen Dingen“ die richtige Richtung weisen? Wie schnell können wir in die Situation kommen, arbeitslos oder krank zu werden und müssen am eigenen Leib erleben, wie abhängig wir von der Gnade Gottes und anderer Menschen sind? Dann helfen mir meine gute Ausbildung oder mein großer Einsatz auf der Arbeit nicht. Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer schreibt: „Im normalen Leben wird es einem gar nicht bewusst, dass der Mensch unendlich mehr empfängt, als er gibt und dass Dankbarkeit das Leben erst reich macht. Man überschätzt das eigene Wirken und Tun in seiner Wichtigkeit gegenüber dem, was man nur durch andere geworden ist.“ Ist es deshalb nicht angebrachter, dankbar und demütig in Abhängigkeit von Gott zu leben?

2. Neid

Der Neid zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte in der Bibel und ist deshalb wahrscheinlich auch in den Zehn Geboten zu finden. 2. Mose 20,17: „Du sollst nicht begehren (neidisch sein auf) deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel, noch alles, was dein Nächster hat.“ Wie entsteht Neid? Durch Vergleichen, Konkurrenzdenken und durch Minderwertigkeit, verbunden mit einem Gefühl, dass ich nicht weiß, wer ich bin, was mich ausmacht, was ich kann. Der Neidische ist grundsätzlich der Verlierer und zutiefst unglücklich und oft einsam, weil er die Menschen meidet, auf die er neidisch ist. Oft empfindet der

Neidische auch Gott als ungerecht, der die Menschen in Christen der ersten und zweiten Klasse einteilt und seinen Segen gibt, wem er will, aber bestimmt nicht mir, dem Neidischen. Hier trifft uns Gottes Frage: „Glaubst du in der Tiefe deines Herzens, dass ich gut bin und es gut mit dir meine? Worin hast du deine Identität? Im Mangel oder der Kindschaft Gottes?“ Unglücklich sein verbunden mit Einsamkeit kann die seelische Gesundheit gefährden. Wie kann man lernen, mit dem, wer man ist und was man hat, zufrieden oder sogar glücklich zu sein? Wie lernt man gönnen können? Da Neid und Eifersucht im alltäglichen Sprachgebrauch oft gleichbedeutend verwendet wird, möchte ich den Unterschied gerne anhand eines kleinen Beispiels erklären. Stellen Sie sich das Zusammentreffen eines Singles mit einem Ehepaar vor. Der Single ist neidisch auf den Ehemann, weil er eine Frau hat, während der Ehemann eifersüchtig ist, wenn seine Frau mit dem Single flirtet. Der Neidische hat nicht und möchte haben, während der Eifersüchtige hat. Deshalb hat er Angst, zu verlieren. Interessant ist auch, dass von Gott an keiner Stelle gesagt wird, dass er neidisch ist, weil ihm ja alles gehört, aber es steht in 2. Moses 20,5: „Ich bin ein eifersüchtiger Gott“, weil er Angst hat, uns an andere Götter zu verlieren.

3. Habsucht / Geiz

Im Wörterbuch steht als Definition von Habsucht: „zwanghafter Drang, immer mehr (Besitz) haben zu wollen, ohne Rücksicht auf andere und unabhängig vom Nutzen“. Als Geiz bezeichnet man eine übertriebene Sparsamkeit, damit verbunden auch den Unwillen, Güter zu teilen. Wenn ich unter dem

Dietrich Bonhoeffer

Joch von Habsucht oder Geiz stehe, werde ich leicht verleitet, Geld um jeden Preis anzusammeln oder nicht auszugeben. Damit wird die Tür weit aufgemacht für Schwarzarbeit, Steuerhinterziehen, Diebstahl am Arbeitsplatz, Betrügereien durch falsche Aussagen bei Versicherungen. Ich kenne einen Mann, der viel Geld am Staat vorbei in der Schweiz angelegt hatte. Er hielt sich für sehr clever und wollte dann als Rentner von dem Geld viele Reisen machen. Eines Tages jedoch holte ihn das schlechte Gewissen ein, er verbrachte schlaflose Nächte, erlebte Freudlosigkeit bis zu depressiven Verstimmungen. Er hatte ständig Angst, erwischt zu werden. Schließlich zeigte er sich selbst an und zahlte die Steuern nach. Dabei musste er eine ganze Lebensversicherung aufgeben. Aber als er alles in Ordnung gebracht hatte, konnte er wieder gut schlafen. Die Bibel warnt uns an vielen Stellen. Hier soll nur eine zu Wort kommen. Epheser 5,3: „Von Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein.“

Was denken Sie: Liebt Gott Schnäppchenjäger? Viele gehen gerne über Trödelmärkte. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie gehen über den Trödelmarkt und eine ältere Frau verkauft Legosteine. Sie bietet sie für drei Euro pro Beutel an. Sie denken vielleicht: Wenn ich sie auf zwei Euro drücken kann, ist das ein echtes Schnäppchen. Wie würden Sie reagieren, wenn Gott Ihnen sagen würde: „Die alte Frau ist Witwe und besitzt nicht viel. Wärst du bereit, ihr pro Beutel fünf Euro zu geben?“ „Na ja, dann könnte ich aber nicht damit angeben, wie günstig ich die Legosteine bekommen hätte. Dann könnte ich gleich neue kaufen.“ Kommen Ihnen solche Gedanken dann in den Sinn? Beim Schnäppchenjäger kann man die Wurzelsünden Stolz und Habsucht finden. Geht es wirklich darum, immer und überall das Günstigste zu bekommen? Ist Gottes Reich wirklich auf Kaufen und Verkaufen aufgebaut oder eher auf Verschenken und Beschenkt werden? Könnten wir nicht nachhaltiger leben, wenn wir nicht alles neu kaufen und uns genau überlegen würden, wie viel wir wirklich brauchen? Muss ich vier Hosen haben oder reichen auch zwei? Ein Name Gottes ist Jahwe Jireh, was bedeutet „Gott sieht“ oder „Gott versorgt“. Wir haben oft erlebt, dass Gott uns einen Gedanken ins Herz gab, zum Beispiel: „Spende einen bestimmten Betrag an …“ und durften erfahren, dass die beschenkten Menschen vorher Gott um Geld gebetet hatten. Auch ich habe erlebt, dass ich um einen Anorak, ein günstiges Auto, eine Wohnung gebetet habe, und von Gott überrascht wurde. Wer weiß, welche Zeiten noch auf uns zukommen? Könnte es sein, dass Menschen um etwas beten und Gott andere motiviert, genau das zu verschenken? Haben Sie Gott schon als Versorger kennengelernt? Und konnte er Sie dazu anregen, großzügig anderen abzugeben, auf dass die Güter dieser Erde gerechter verteilt werden?

4. Zorn

Kennen Sie die Zornestreppe: Irritiert, genervt, mürrisch, ärgerlich, wütend, zornig, hasserfüllt, rachsüchtig? Sie haben die Wahl, Stufe für Stufe weiterzugehen oder die Entscheidung zu treffen, den Aufstieg zu meiden. Die deutsche Sprache sagt: „Ich ärgere mich.“ Ich entscheide mich, auf die Fliege an der Wand mit einem Wutanfall zu reagieren und muss zuzugeben, dass die Fliege mich nicht ärgern, sondern einfach nur leben will. Die Bibel sagt: „Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn sei fern von euch“ (Epheser 4,31) und „Lasst die Sonne nicht untergehen über eurem Zorn“ (Epheser 4,26). Offensichtlich können wir selbst etwas gegen den zerstörenden Zorn tun. Vor Jahren habe ich die Entscheidung getroffen: „Ich werde mich nicht mehr über meinen Mann ärgern. Ich werde ihm helfen mich zu lieben, indem ich ihm sage, was mir gut tut.“ Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens und hat sich sehr nachhaltig und positiv auf unser Ehe- und Familienleben ausgewirkt. „Behüte dein Herz mit allem Fleiß“ rät uns Sprüche 4,23. Ich habe festgestellt, dass ich sehr unterschiedlich auf das Verschütten des Kakaos meines Sohnes reagierte, je nachdem, wie gestresst ich war. Wenn es mir gut geht, ärgerte ich mich nicht und gab ihm den Rat, das Verschüttete wegzuwischen und sich einen neuen Kakao zu machen. Aber wenn ich im Stress war, beschimpfte ich ihn. Die Situation war dieselbe, aber meine Reaktion war eine jeweils andere. Das war eine wegweisende Erkenntnis. Welche Situationen machen Sie wütend? Und könnte Scham die Wurzel von Zorn sein? Welche Situationen erinnern Sie, in denen Sie ausgerastet sind? Fühlten Sie sich gestresst, enttäuscht, beschämt, überfordert, frustriert oder ungerecht behandelt? Gottes Angebot für die richtige Reaktion auf Wut ist Vergebung: „Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater im Himmel auch nicht vergeben“ (Matthäus 6,15). Vergebung bedeutet, einer Person etwas zu geben, was sie rechtmäßig nicht verdient hat: Begnadigung. Wenn Sie einen Lebensstil der Vergebung eintrainieren, werden Sie den meisten Zorn ablegen können. Und nehmen Sie sich noch ein Bibelwort zu Herzen: „Ihr Väter reizt eure Kinder nicht zum Zorn“ (Epheser 6,4). Wir können mit dazu beitragen, dass andere Menschen nicht zornig werden. Wenn Sie anderen Menschen mit Langmut begegnen, erfüllen Sie den Rat aus Sprüche 15,1: „Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt Grimm.“

5. Trägheit a. Jesus sagt zu den Emmausjüngern in Lukas 24,25: „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben.“ Glauben Sie den Prophetien in der Bibel und Prophetien, die Sie persönlich bekommen haben? b. Und sind Sie brennend im Geist? In Römer 12,11 steht: „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend (nicht nur glimmend) im Geist. Dient dem Herrn.“ c. Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden in Lukas 19,13ff lehrt uns, was es für Folgen hat, seine Gaben nicht einzusetzen und damit träge zu sein, oder umgekehrt, mit den uns anvertrauten Pfunden klug zu hauswirtschaften. Jeder Knecht hatte ein Pfund bekommen. Am Schluss erhielt der, dessen Pfund zehn eingebracht hatte, die Belohnung, dass er über zehn Städte gesetzt wurde. Der Untätige hingegen besaß am Ende gar nichts, bekam auch keine Verantwortung übertragen. Sind Sie bereit, für die Stadt, in der Sie leben, das Beste zu suchen (Jeremia 29,7)? d. Wir sollten am richtigen Platz zur richtigen Zeit sein, ansonsten sind wir träge. Das lehrt uns die Geschichte von David und Batseba. Wenn David als Kriegsherr mit seinen Männern in die Schlacht gezogen wäre, wäre der Ehebruch mit Batseba nicht geschehen. „Und als das Jahr um war, zur Zeit, da die Könige also auch David, ins Feld zu ziehen pflegten, sandte David Joab und seine Männer mit ihm und ganz Israel, damit sie das Land der Ammoniter verheerten und Rabba belagerten. David aber blieb in Jerusalem“ (2. Sam. 11,1).

Lukas 19,13: „Handelt, bis ich wiederkomme“ ruft uns Jesus zu. Was lähmt Sie? Faulheit, Bequemlichkeit, Entscheidungsschwäche, Gleichgültigkeit, Resignation oder Angst? Was Trägheit auf menschlicher Ebene bedeutet, ist uns gut bekannt, aber gibt es auch Trägheit auf geistlicher Ebene?

Könnten wir nicht nachhaltiger leben, wenn wir nicht alles neu kaufen und uns genau überlegen würden, wie viel wir wirklich brauchen?

Menschliche und geistliche Trägheit streben danach, unterhalten zu werden – Wellness Lobpreis, Geselligkeit ja; Jüngerschaft nein. Dostojewski soll gesagt haben: „Langeweile ist, wo Gott nicht ist. Wenn wir ganz nahe an Jesu Herz sind, können wir die Dinge tun, die ihm wichtig sind und diese Welt zielstrebig und nachhaltig beeinflussen.“

Ursprünglich hatte Völlerei nichts mit übermäßigem Genuss von Nahrungsmitteln zu tun, sondern mit einer übertriebenen Aufmerksamkeit und einem starken Begehren in Bezug auf Ernährung. Und damit sind wir auch im 21. Jahrhundert angekommen und können verschiedene Gruppen ansprechen: a. Menschen, bei denen die Ernährung zum Mittelpunkt der Gesundheit wird, b. Gourmets, die stets nur das Beste essen wollen, c. aber auch die Fastfood-Lobby, bei der alles schnell und bequem zugehen muss. Wurde das schon bei Paulus bemängelt? Römer 16,18: „Denn solche dienen nicht unserm Herrn Christus, sondern ihrem Bauch.“ Völlerei kann uns blind für andere machen, so wie wir es beim reichen Mann und dem armen Lazarus nachlesen können in Lukas 16,19. Lazarus lag jeden Tag vor des Reichen Tür, ohne dass das Herz des Reichen berührt wurde. Eine Hundertjährige wurde gefragt, wie man so alt werden könne und sie antwortete: „Iss dich immer nur zu neunzig Prozent satt.“ Hatte diese Frau die Tugend der Mäßigkeit? Bei Völlerei besteht zusätzlich die Gefahr, dass ich mich von meinem Verlangen nach Genuss beherrschen lasse und immer mehr aus den Augen verliere, dass ich von dem wahren Brot Jesus Christus lebe. „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4).

7. Wollust

Der Wollüstige ist ich-zentriert und will nur seinen sexuellen Hunger stillen. Über die Befriedigung hinaus ist er am Menschen nicht interessiert. Die Wollust ist mitten in der Gesellschaft und in ganz normalen Familien angekommen mit den Einladungen zu Pornografie, Prostitution, Sexorgien und One-Night-Stands. Allgegenwärtig ist die Verführung in Werbung, Filmen und täglichen Talkshows. Im 1. Kor. 6,18–20 heißt es: „Lasst euch unter keinen Umständen zu sexueller Unmoral verleiten! (Flieht die Hurerei.) Was immer ein Mensch für Sünden begehen mag, bei keiner Sünde versündigt er sich so unmittelbar an seinem eigenen Körper wie bei sexueller Unmoral. Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Gott hat euch als sein Eigentum erworben; denkt an den Preis, den er dafür bezahlt hat!“ Gottes Wunsch an uns im 1. Thessalonicher 4,3–5 lautet: „Denn dies ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass Ihr euch nämlich der Unzucht enthaltet, dass jeder von euch sich seine Frau zu erwerben weiß in Heiligung und Ehrbarkeit, nicht in Leidenschaft der Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen [Jeder Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe galt als Unzucht]“. Stellen Sie sich vor, wir Menschen würden nur einen Rat Gottes beherzigen und den Geschlechtsverkehr nur in der Ehe ausführen, wie viel Leid könnte sich die Menschheit ersparen: Geschlechtskrankheiten verbunden mit der Gefahr der Unfruchtbarkeit, sexuell verursachte Ehebrüche, Prostitution mit Menschenhandel, Pornografie mit Suchtpotential, viele ungewollte Kinder mit der Gefahr der Abtreibung, um nur einige zu nennen. Gott hat uns die Sexualität als Ehepaare geschenkt, um eine tiefe Verbundenheit zwischen Mann und Frau herzustellen. Epheser 5.31–32: „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein.“ Die sexuelle Liebe ist die einzige Liebesform, die nur meinem Partner gehört. Enthaltsamkeit als Tugend kommt in der Erziehung der nachfolgenden Generation nicht mehr sehr ausgeprägt vor, würde aber viele positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und den Umgang miteinander haben. Für das Intimwerden verwendet die Bibel den Begriff „sich erkennen“. „Und Adam erkannte sein Weib Eva und sie ward schwanger“ (1. Mos. 4,1). Wenn wir das jetzt auf unsere Beziehung mit Gott übertragen, sehnt er sich auch nach diesem Einswerden mit uns, damit wir ihn erkennen, so wie er wirklich ist. Und aus diesem Erkennen heraus entwickelt sich in der Intimität mit Gott eine auf ihn ausgerichtete Anbetung um seiner selbst willen.

Zwei Wölfe

Eines Abends erzählte ein alter Cherokee seinem Enkelsohn am Lagerfeuer von einem Kampf, der in jedem Menschen tobe. Er sagte: „Mein Sohn, der Kampf wird von zwei Wölfen ausgefochten, die in jedem von uns wohnen. Einer ist böse. In ihm wohnen Stolz, Neid, Habsucht, Zorn, Trägheit, Völlerei und Wollust. Der andere ist gut. In ihm sind Demut, Gönnenkönnen, Wohltätigkeit, Langmut, Zielstrebigkeit, Mäßigkeit und Enthaltsamkeit zu finden.“ Der Enkel dachte einige Zeit über die Worte seines Großvaters nach und fragte dann: „ Welcher der beiden Wölfe gewinnt?“ Der alte Cherokee antwortete: „Der, den du fütterst“.

Buchempfehlungen

• Heiko Ernst: Wie uns der Teufel reitet – Von der Aktualität der 7 Todsünden, Herder Verlag

• Christian A. Schwarz: Die 3 Farben der Gemeinschaft, NCD Media

• Marco Schulz: Gedanken zu den Wüstenvätern, Häuser der Erneuerung

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