CHISINAU A CITY IN
TRANSITION UD_Urban Design Project III @ kth|urban studio 2011 urban anatomy: cities in transition the stockholm-chisinau perspective
von Denis Trax
Chisinau, Moldawien
Eine Stadt im Wandel. Ein Wandel zu Was?
g n u s s a -F
D U te
Üb
civic center
Definitions: a center where the members of a community can gather for social or cultural activities the center of a city [http://www.wordnik.com/words/civic%20center]
te i e rb a r e
civic center [Am.]
Dorfplatz {m} Stadtplatz {m} Stadthalle {f} Verwaltungsviertel {n} [urban] Gemeindezentrum {n}
[http://www.dict.cc/englisch-deutsch/civic.html]
Entwurf eines Civic Centers für die Stadt Chisinau:
Kontext S. 1-2 Gedanken S. 4-6 Forderung S. 3 + 7-9 Inception S. 10 Stadtraum S. 11 Urbaner Code S. 12-13 Übersetzung S. 14-19 Intervention S. 20-26 Entwicklung S. 27-30 Reflexion S. 31-32
CHISINAU
KONTEXT
-Moldawien-
Potenziale aufgrund der Rückständigkeit?
Moldawien ist einer der ärmsten Staaten Europas; ein Viertel der Bevölkerung ist ins Ausland abgewandert. Von dort überweisen sie Geld nach Moldawien, das in der Summe mehr ausmacht als das BIP. Mit einem BIP von unter 2000 Dollar pro Kopf ist
Moldawien das
wirtschaftsschwächste Land in Europa. [http://de.wikipedia.org/wiki/Moldawien]
Die massive Abwanderung von Arbeitskräften führt zu einem Rückgang der Produktion, zu sozialem Druck, zu zerstörten Familien, zu demographischen Veränderungen und schließlich zu Veränderungen des gesamten politischen Gefüges. [http://www.kas.de/wf/de/33.28724/]
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- Chisinau heute und morgen -
CHISINAU
KONTEXT - Die Stadt heute -
- Die Stadt morgen -
Bilder moderner Illusionen? Balanceakt damals|heute|zuk체nftig Crash (gesellschafts-)politischer Ideologien Stillstand vs. Bewegung | Inszenierungen vs. lokale Praktiken | Urbane W체ste vs. Chaos
Die gespaltene Stadt: Kommerzialisierte Stadtr채ume vs. Lebens-/Wohnr채ume
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CHISINAU FORDERUNG
- Entwurf eines Civic Centers Ein „Etwas“ für den Alltag der Bevölkerung
Die Stadt ist tot, es lebe der urbane Freiraum! „Der hegemoniale Diskurs der Stadt ist kapitalistisch und kommerziell ausgerichtet und versucht, die urbane Kultur und das urbane Leben auf eine wirtschaftliche ‚Standortfrage’ zu reduzieren.“ [Reichert, Ramón (2008) : Tote Städte, Gentrification & Konsum-Zombies, unter http://www.malmoe.org/artikel/alltag/1583, Zugriff am 15.03.2012]
Stadt als Unternehmen Stadt als Objekt des Stadtmanagements Stadt als determinierte Funktion
Stadt als urbane Praxis Stadt als Ort für die Produzenten von Stadt Stadt als komplexer Produktionsort urbaner Räume H eterogenitätD iversitätS pannungI nteraktionD ichte K o n f l i k t S e g r e g at i o n K o mp l e x i t ät T e mp o w e c h s e l T o l e r a n z I ntegration I ntoleranz P olarisierung V ielschichtigkeit T rennung A n ony m it ä t R au mp ro d u kt i o n S o z i a l e r R au m E m a n z ip at i o n W iderspruch G leichzeitigkeit Ü berraschung I ndividualisierung RaumhoheitAutonomiePhysischerRaumRaumaneignungAbweichung...
Ein Civic Center für den urbanen Alltag!
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- Der urbane Freiraum als kollektives Labor urbanen Lebens -
CHISINAU GEDANKEN
Das Urbane
„[...] steht für den Prozess der Verstädterung in all seiner Komplexität im Zeitalter der Globalisierung. Stadt ist mehr als die Summe ihrer Häuser, Straßen, Plätze und Brücken – sie ist das Resultat sozialer Handlungen. Das Urbane ist der Ort der maximalen Differenz.“
Die Wohnung
als Basis des zentralen Lebensraums. Der Ausgangsort kommunikativer Prozesse.
[Msc Urban Design - HafenCity Universität Hamburg (2011): Bewerbung Cum Laude, Hamburg, S. 4]
Die Pluralisierung der Lebensformen
Unterschiedliche Lebensentwürfe Lebensauffassungen, Lebensentscheidungen und Lebensstile.
Der Demografischer Wandel in der Stadt
Alterung, Wachstum, Schrumpfung sowie Individualisierung z.B. starker Anstieg der Einpersonenhaushalte.
„Individualisierung und Pluralisierung von Lebensformen sind Teile eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Transformationsprozesses. In diesem Prozess verändert sich das Verständnis von Gemeinschaft, Familie, Arbeit, Freizeit, von Selbstverwirklichung und Solidarität.“
Das System sozialen Handelns
[Gunda Werner Institut (2012): http://www.gwi-boell.de/web/wirtschaften-fachgespraech-lebenskonzepte-nachhaltig-geschlechtergerecht-1493.html, Zugriff am 15.03.2012]
„Kultur ist das Geflecht von Bedeutungen, in denen Menschen ihre Erfahrung interpretieren und nach denen sie ihr Handeln ausrichten. Die soziale Struktur ist die Form, in der sich das Handeln manifestiert, das tatsächlich existierende Netz der sozialen Beziehungen.“
Der urbane Wohnraum
„Städtischer Raum wird dagegen zunehmend bewohnt, viele einst private Lebensbereiche sind mittlerweile dorthin ausgelagert. In einer Betrachtung des Wohnens aus städtischer Perspektive wird deutlich, dass städtischer Raum und Wohnraum nicht getrennt voneinander zu verstehen sind, sondern zunehmend ineinander greifen, sich gegenseitig bedingen und formen.“
[Geertz, Clifford (1987): Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme, Frankfurt a. M., S. 99]
Soziales Handeln Clifford Geertz
[Urban Design Project Research and Design 1 - Wohnen als Praxis (2011): http://www.ud.hcu-hamburg.de/238-0-Urban+Design+Project+1.html, Zugriff am 15.03.2012]
Soziales System
Soziales Interaktionssystem, Netz sozialer Beziehungen.
Kulturelles System
Geordnetes System von Bedeutungen und Symbolen.
Der urbane Freiraum
Zunehmende Verlagerung des kommunikativen Lebensraum in die städtischen Freiräume: Orte der Begegnung, der Kommunikation und der Interaktion in der Alltagswelt der Stadtgesellschaft.
Aspekte sozialen Handelns
Persönlichkeitssystem Die Bühne
Die Urbanen Bedürfnisse und Interessen
des urbanen Freiraums für eine aktive Stadtgesellschaft
Urbane Freiräume für die soziale Produktion von Simultanität, der Begegnung und des Austausches.
Das Urbane Henri Lefèbvre „Man könnte das Urbane auch als den Ort der Begierde definieren, wo die Begierde aus dem Bedürfnis erwächst [...]. Die Natur (die Begierde) und die Kultur (die klassifizierten Bedürfnisse und die induzierten Faktizitäten) finden im Verlauf einer wechselseitigen Selbstkritik mit leidenschaftlichen Dialogen hierher zurück.“
[Lefèbvre, Henri (1970): Die Revolution der Städte, übers. v. Ulrike Roeckl, List, München 1972, S. 186]
Der Stadtraum als Medium
der individuellen/kollektiven urbanen Bedürfnisse und Interessen.
Die Dualität von Struktur
Verstand und Gefühle des einzelnen Handelnden.
[Schema Birgit Kröniger, [nach Geertz, Clifford (1987): Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme, Frankfurt a. M., S. 99ff] in Kröniger, Birgit (2005): Der Freiraum als Bühne - Zur Transformation von Orten durch Events und inszenierte Ereignisse, München, S. 82]
Produktionsorte des sozialen Handelns
Soziale, kulturelle sowie ökonomische Räume des urbanen Kollektivs.
Dualität von Struktur
Das Konzept der Dualität von Struktur impliziert eine Gleichursprünglichkeit von Handeln und sozialen Praktiken einerseits und Struktur andererseits. Das heißt, Raum ist zugleich Medium gesellschaftlicher Verhältnisse und materielles Produkt, das gesellschaftliche Verhältnisse beeinflussen kann.
Anthony Giddens
[Giddens, Anthony (1984): The constitution of Society. Outline of the Theory of Structuration (Übersetzung 1988, Frankfurt)]
Das kulturelle Labor urbanen Lebens
Urbane Freiräume als Orte des Austausches sozialer und materieller Güter: Räume für das Erleben von kollektiver Gemeinsamkeit und individueller Entfaltungsmöglichkeiten.
„[...] beschreibt den öffentlichen Raum als „primäre und umfassende kulturelle Einrichtung der Stadt“.“
[Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (2008): Projekt „Leitlinien für die City West“, Berlin, S. 19]
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- Die Komplexität des urbanen Freiraums -
CHISINAU GEDANKEN Das kulturelle Labor urbanen Lebens
Urbane Freiräume als Orte des Austausches sozialer und materieller Güter: Räume für das Erleben von kollektiver Gemeinsamkeit und individueller Entfaltungsmöglichkeiten.
Der urbane Ort Urbane Prozesse kultureller Diversität
Unterschiedliche Räume, „Raumerzählungen“ und Raumvorstellungen überlagern sich und verschmelzen. Ein komplexes Mischungsverhältnis physischer, sozialer und imaginärer Elemente im urbanen Freiraum.
Der urbane Ort ist mehr als ein bloßer Container und materielle Umwelt für zwischenmenschliche Kommunikation – der urbane Ort ist mehr als die Summe seiner Oberflächen: Der urbane Ort ein Produkt von Relationen und Beziehungen hoher Komplexität (Wechselwirkungen und Gegensätze), das durch Interaktionen jeweils hergestellt wird.
Das Prozessuale als zentrales Element des Alltags, das Aushandeln von Gegensätzen und Konflikten bezüglich sich wandelnder Nutzungen, konstituiert sich durch die Aneignung des urbanen Freiraums.
Produktion von Raum „(gesellschaftlicher) Raum ist ein (gesellschaftliches) Produkt“ „jede Gesellschaft und damit jede Produktionsweise in all ihren Spielarten [...] einen Raum herstellt, ihren eigenen Raum.“
[Lefèbvre, Henri (1974): La production de l‘espace, Paris, S. 35, in 01 Material zu: Lefèbvre, Die Produktion des Raumes: http://www.anarchitektur.com/aa01_lefebvre/aa01_lefebvre.pdf, S. 29, letzter Zugriff am 15.03.2012]
„Die erste dieser Zeilen geht von Raum als physischer Form aus, dem realen Raum, der erzeugt und benutzt wird. Die zweite umfasst den Raum des Wissens (savoir) und der Logik, den Raum der Karten und Mathematik, den Raum als instrumentellen Raum der Technokraten und Stadtplaner. Raum als gedankliches Konstrukt, imaginierter Raum. Die dritte betrachtet Raum als produziert und im Verlauf der Zeit und durch seinen Gebrauch verändert, als Raum, der mit Symbolen und Bedeutungen ausgestattet sind, den Raum der connaissance (weniger formale eher lokalere Formen des Wissens), Raum als real-undimaginiert.“ [Lefèbvre, Henri (1974): La production de l‘espace, Paris, S. 35, in 01 Material zu: Lefèbvre, Die Produktion des Raumes: http://www.anarchitektur.com/aa01_ lefebvre/aa01_lefebvre.pdf, S. 30, letzter Zugriff am 15.03.2012]
Räumliche Praxis l‘espace percu erfahren, (wahrgenommen, gebraucht)
physisch
Repräsentation l‘espace concu des Raumes
gedanklich
erdacht (geplant, vorgestellt
„Unter Räumen verstehe ich relationale (An)Ordnungen von Menschen (Lebewesen) und sozialen Gütern. Der Begriff der Anordnung, insbesondere in der von mir gewählten Schreibweise »(An)Ordnung«, verweist auf zwei Aspekte gleichzeitig: erstens die Ordnung, die durch Räume geschaffen wird, und zweitens den Prozess des Anordnens, die Handlungsdimension. Eine relationale (An)Ordnung weist damit immanent neben der Handlungsdimension eine strukturierende Dimension auf.“ [Löw, Martina (2001), Raumsoziologie, Frankfurt a. M., S. 166]
Relationaler Raum Martina Löw
Konstitution von Raum
Produktion des Raums
Henri Lefèbvre
Relationaler Raum
Materialismus
„Im alltäglichen Handeln der Konstitution von Raum existiert eine Gleichzeitigkeit der Syntheseleistungen und des Spacing, da Handeln immer prozesshaft ist.“ [Löw, Martina (2001), Raumsoziologie, Frankfurt a. M., S. 159]
Spacing
„Spacing bezeichnet also das Errichten, Bauen oder Positionieren. [...] Es ist ein Positionieren in Relation zu anderen Platzierungen. Spacing bezeichnet bei beweglichen Gütern oder bei Menschen sowohl den Moment der Platzierung als auch die Bewegung zur nächsten Platzierung.“
Syntheseleistung
„[...] bedarf es zur Konstitution von Raum aber auch einer Syntheseleistung, das heißt, über Wahrnehmungs-, Vorstellungs- oder Erinnerungsprozesse werden Güter und Menschen zu Räumen zusammenfasst.“ [Löw, Martina (2001), Raumsoziologie, Frankfurt a. M., S. 159]
[Löw, Martina (2001), Raumsoziologie, Frankfurt a. M., S. 158/159]
Die Komplexität des urbanen Freiraums
Möglichkeitssphären gleichzeitiger Pluralität und Heterogenität „Space is the sphere of the possibility of the existence of multiplicity; that is space ‘as the sphere in which distinct trajectories coexist; as the sphere therefore of coexisting heterogeneity’“ „Space is always under construction; ‘it is always in the process of being made. It is never finished; never closed’ [Massey, Doreen (2005), For Space, London, S. 9]
Sphere of possibility Massey Doreen
Idealismus
l‘espace vecu gelebt gesellschaftlich Materialismus Räume der Repräsentation & Idealismus -5-
- Das Recht auf Stadt und die urbanen Freiräume -
CHISINAU GEDANKEN
Die Stadt ist Prozess
„Die Stadt ist Prozess. Zu den Rohmaterialien, die aus Prozessen gewonnen werden und aus denen Prozesse bestehen, gehören ineinandergreifende Interessen, Verhaltensweisen und Handlungen, die beständigen historischen Transformationen unterliegen.“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 8]
Die Komplexität des urbanen Freiraums
Möglichkeitssphären gleichzeitiger Pluralität und Heterogenität „Space is the sphere of the possibility of the existence of multiplicity; that is space ‘as the sphere in which distinct trajectories coexist; as the sphere therefore of coexisting heterogeneity’“ „Space is always under construction; ‘it is always in the process of being made. It is never finished; never closed’ [Massey, Doreen (2005), For Space, London, S. 9]
Die Zentralität Das Kollektiv
„Arbeits-, Produktionsgemeinschaft“ übers Russische aus dem Lateinischen collectivus „angesammelt“ entlehnt.
„Mit Zentralität wird abstrakt der Grad der Konzentration struktureller oder steuernder Elemente eines Systems auf nur einen oder nur wenige Orte (Zentralen) bezeichnet.“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralit%C3%A4t, Zugriff am 15.03.2012]
[Duden: Etymologisches Wörterbuch]
Der urbane Versammlungsort
Der urbane Freiraum als Zentralität für das urbane (Quartiers-)Kollektiv. Ein Ort für die Produzenten von Stadt.
Die Stadt als urbane Praxis
Urbane Freiräume als Produktionsorte des sozialen Handelns. „Durch die Artikulation urbaner Praxis werden Vektoren öffentlich und provozieren neue, reflexive Formen des Urteils und der Interaktion.“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 8]
Der urbane Diskurs
„In dem Verfahren, Differenzen zu Produzieren und Auszuhalten, liegt ein wesentliches politisches Moment der Stadt. Stadt wird gedacht als politischer, öffentlicher Diskurs und umgekehrt.“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 8]
Die Stadt als Werk
„Eben in der Bearbeitung der gegenständlichen Welt bewährt sich der Mensch daher erst wirklich als Gattungswesen. Diese Produktion ist sein werktätiges Gattungsleben. Durch sie erscheint die Natur [die sein Leib ist] als sein Werk und seine Wirklichkeit.“
[Marx, Karl (1844): Ökonomisch-philosophische Manuskripte, Berlin]
[Heidegger, Martin (1954), in: Ders., Vorträge und Aufsätze, Pfullingen, S.209]
„Damit aber gesammelt werden kann, muss etwas da sein, etwas das bereits gelang, etwas das sich zeigt.“ [Heidegger, Martin (1954), in: Ders., Vorträge und Aufsätze, Pfullingen, S.212]
Das Recht auf Stadt und die urbanen Freiräume
„[...] jeder Bewohner [Stadtnutzer] das Recht hat, städtischen Raum in seinem Sinne zu verändern, also auch funktional und strukturell definierte Raum anders zu nutzen [als institutionell vorgegeben/vorgeschlagen].“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 92]
...ist ein in der Zeit und in der Sprache festgelegter Raum, in dem sich der Einzelne wieder erkennt – und in dem ihn andere wieder erkennen.
[vgl. Augé, Marc (2010), C.H. Beck oHG: Nicht-Orte, München]
[Lefèbvre, Henri (1967): Le droit a la ville, Paris, 2009]
[Schenk, Steffen Ephraim (2010) Albert Ludwigs Universität: Sitzen im öffentlichen Raum - Die soziologische Aneignung einer Haltung, Freiburg, S. 30]
„[...] das urbane Leben wird Träger von Aneignungen, Begegnungen, Konfrontationen, Differenzen und die Verdichtung von Wissen, Anerkennung und Teilhabe an den Lebensarten, die in der Stadt koexistieren.“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 23]
Das Recht der Raumproduzenten
Universale Legitimität der (Wieder-)Aneignung der Stadt „An assurance of the right to association, assembly, expression and the democratic use of public space.“ „...das Recht auf Aneignung, das vom Recht auf Eigentum zu unterscheiden ist...“
„Aneignung von Raum ist eine Funktionsebene von Handeln oder Verhalten, die den anzueignenden Raum auf die persönlichen Bedürfnisse und diese Bedürfnisse auf den Raum so abstimmt, dass er für das aneignende Individuum (besser) nutzbar wird.“
Die Koexistenz im urbanen Leben
Das Recht auf Aneignung
[World Charta for the Right to the City, Social Forum of the Americas - Quito - July 2004]
„Aneignung ist mithin eine Tätigkeit; sie ist immer aktiv in dem Sinne, als sie aus der Auseinandersetzung des Subjekts mit der materiellen und symbolischen Kultur entsteht. Die Umwelt wird [...] nicht passiv rezipiert, sondern verarbeitet. Aus der Aneignungstätigkeit entsteht Bewusstsein und erhalten Gegenstände und Symbolisierungen ihren Sinn und ihre Bedeutung“ [Klemm, K./ Rolff, H.-G./ Tillmann, K.J. (1985): Bildung für das Jahr 2000 – Bilanz der Reform, Zukunft der Schule, Reinbek., S. 171]
Die Stadt als Ort
„Zum Sammeln gehört aber mehr als bloßes Anhäufen. Zum Sammeln gehört das einholende Einbringen.“
Die Raumaneignung
Das Recht auf Stadt Henri Lefèbvre
„[...] das Recht auf die Stadt wird dadurch erlangt, dass man in der Stadt wohnt. Diejenigen, die den Alltag des urbanen Lebens ausmachen, ihn herstellen, produzieren auch den Raum der Stadt. Als solche Raumproduzenten haben sie auch das Recht auf die Stadt inne.“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 32]
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- Entwurf eines Civic Centers -
CHISINAU
Ein „Etwas“ für den Alltag der Bevölkerung
FORDERUNG
Stadt als urbane Praxis Stadtraum als Medium
der individuellen/kollektiven Bedürfnisse und Interessen Aneignung der Stadt durch den Stadtnutzer
Produktionsorte sozialer, kultureller sowie ökonomischer Räume des urbanen Kollektivs Orte des Austausches sozialer und materieller Güter
Sozialer Kontakt und ökonomischer Vorteil Urbane Bedürfnisse: Räume der Simultanität und der Begegnung
Vom Recht auf Stadt
Urbane Demokratie
Demokratische Verhandlungen Pluralisierung des Stadtraums
Die Koexistenz im urbanen Leben
„[...] das urbane Leben wird Träger von Aneignungen, Begegnungen, Konfrontationen, Differenzen und die Verdichtung von Wissen, Anerkennung und Teilhabe an den Lebensarten, die in der Stadt koexistieren.“
[Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 23]
Urbaner Dialog
im urbanen Alltag
Die Stadt als öffentlicher Diskurs im urbanen Alltag Dialog nach Sokrates
„Versteht man den Dialog von Sokrates her als einen örtlich und zeitlich geschützten Raum des Aufspürens der eigenen inneren Haltung zu den Dingen des (beruflichen) Alltags, dann wird jeder Beteiligte als gleichermaßen Verantwortlicher einer gemeinsamen Wirklichkeit angesehen, die jetzt und hier gestaltet wird.“ [http://de.wikipedia.org/wiki/Dialog]
-7-
- Entwurf eines Civic Centers -
CHISINAU
Ein „Etwas“ für den Alltag der Bevölkerung
FORDERUNG
Ein Civic Center für den urbanen Alltag! Ein Versammlungsort. Ein Ort für die Produzenten von Stadt. Eine Zentralität für das urbane Kollektiv.
Der/die StadtnutzerIn
Der/die PlanerIn
Urbaner Dialog?! Ein Entwurf für... aha... was soll ich... wie kann ich - äh - ? Ich weiß nicht wirklich!? Vielleicht macht ihr das am besten einfach selber!
Schön... Aber wie?!
Das Design des Civic Center
„Sie [die Planer] können [...] keine sozialen Beziehungen kreieren, aber unter bestimmten günstigen Bedingungen können sie Tendenzen helfen, sich zu formulieren [Formen anzunehmen]. ...dem Möglichen zur Geburt zu verhelfen.“
Der Urbane Dialog durch selbstorganisierte und -regulierte Urbanität
Die Forderung an das Civic Center:
[Lefèbvre, Henri (1967): Le droit a la ville, Paris, 2009]
Das Civic Center als WERK
Das individuelle/kollektive (un-)organisierte Produzieren von Räumen
prozessorientiert offen
Das Civic Center als ORT
dynamisch bewusst
Demokratischer Diskurs in der Stadt über die Koexistenz menschlicher Individuen im Stadtraum durch selbstorganisierte und -regulierte Urbanität der städtischen Gesellschaft.
...ist ein in der Zeit und in der Sprache festgelegter Raum, in dem sich der Einzelne wieder erkennt – und in dem ihn andere wieder erkennen. [vgl. Augé, Marc (2010), C.H. Beck oHG: Nicht-Orte, München]
„[...] concepts and theories can only move forward with urban reality in the making, with the praxis (social parctice) of urban society“
[Lefèbvre, Henri (1967): Le droit a la ville, Paris, 2009]
Die Stadt als öffentlicher Diskurs im urbanen Alltag
Eine Zentralität für das Recht auf Stadt:
ein Ort für den
Urbanen Dialog
im urbanen Alltag
Die Instrumentalisierung des Raumes für die Idee des Urbanen Dialogs.
-8-
CHISINAU FORDERUNG
- Entwurf eines Civic Centers Ein „Etwas“ für den Alltag der Bevölkerung
Die Idee des Civic Centers: Eine Zentralität für das Recht auf Stadt, ein Ort für den Urbanen Dialog Demokratischer Diskurs in der Stadt über die Koexistenz menschlicher Individuen im Stadtraum durch selbstorganisierte und -regulierte Urbanität der städtischen Gesellschaft.
im urbanen Alltag. -9-
CHISINAU
DAS PARADOXON
CIVIC CENTER
INCEPTION Inception (englisch für Einpflanzen oder auch Beginn)
ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Heist-Movie (2010) [...] (des) Regisseurs Christopher Nolan. [http://de.wikipedia.org/wiki/Inception]
Wie eine Idee durch ein Design implementieren? Wie eine Idee durch ein Design sich ausweiten lassen?
Die Instrumentalisierung des Raumes für die Idee des Urbanen Dialogs:
Der Umgang mit der angestrebten selbstorganisierten und -regulierten Urbanität:
Die Stadt als öffentlicher Diskurs:
[URBANER DIALOG]
Was ist zu entwerfen/planen, was durch sich (die Stadtnutzer) selbst organisiert und -reguliert werden soll?
Demokratischer Diskurs in der Stadt über die Koexistenz menschlicher Individuen im Stadtraum durch selbstorganisierte und -regulierte Urbanität der städtischen Gesellschaft. Planungsansätze, -methoden und -werkzeuge für eine Versammlung einer größtmögliche Schnittmenge aller gesellschaftlichen Akteure an einem Ort.
URBANER CODE [Methodik]
Zugang zur existierenden Stadt: Auslesen des Urbanen Codes
Zuerst schaue wie die Stadtbewohner die Stadt nutzen und sich aneignen [Urbaner Code] und dann entwerfe ein Design für die Zukunft der Stadt im Kontext dieses Urbanen Codes.
Ansatz:
Die Zuhilfenahme von formellen und informellen Strukturen für die Versammlung der städtischen Gesellschaft am Ort des Civic Centers.
DAS DESIGN [DESIGN-BOX]
für das Anpflanzen und Ausweiten der Idee
Gebaute städtische Umwelt (entworfener Stadtraum)
+ Strategische Steuerung (Programm)
=
Ein Design für räumliche Symbiosen aus formellen und informellen Organisations-, Prozessund Nutzungsstrukturen für eine soziale, kulturelle und ökonomische Präsenz eines größtmöglichen Teils der städtischen Gesellschaft im urbanen Raum und dessen Wirkungsgefüge.
TOP-DOWN-DESIGN für BOTTOM-UP-PROZESSE - 10 -
INCEPTION STADTRAUM [Hauptziel]
Stärkung des öffentlichen Freiraums Stärkung des städtischen Freiraums als Handlungsrahmen für den Urbanen Dialog: Ort als öffentliche Zentralität
Ort der Selbstverwirklichung
Ort der Versammlung
Ort des Fortschritts
Städtischer Freiraum
Ort der Kommunikation
Ort als Katalysator
[Nebenziel]
Stärkung der informellen Prozesse Stärkung der informellen Prozesse in öffentlichen Stadtfreiräumen für die Präsenz einer größtmöglichen Schnittmenge aller städtischen Gesellschaftsstrukturen:
„The dynamic between the formal and the informal reveals a potential
processes.“
„Informality provides an opportunity find presence in the city.“
for new urban
for those excluded from formal processes to
[Wall, Ed (2011): Infrastructural Form, Interstitial Spaces and Informal Acts; in: Hauck, Thomas [Hrsg.], Infrastructural urbanism : addressing the in-between, Berlin, S.155]
„One of the greatest potentials of informality within public space is as an
innovator.“
[Wall, Ed & Johnston Sam, S.G.R (2009): Informality in derelict public spaces of the contemporary city; in A. Ghersi & F Mazzino, Landscape and Ruins, conference proceedings, ECLAS Conference, S.24]
- 11 -
INCEPTION URBANER CODE
Aneignung der öffentlichen Freiräume Stadträume des „freien“ Versammelns und Agierens
Ökonomische Aneignung
Öffentliche Freiräume für Fortschritt und Vorteil Ökonomische Aneignung als Akt des individuellen ökonomischen Vorteils.
Neben dem „Shoppen“ sind die Hauptinteressen für die Nutzung der öffentlichen Freiraume der soziale Kontakt und der ökonomische Vorteil.
Soziale & kulturelle Aneignung
Öffentliche Freiräume für Selbstverwirklichung und Kommunikation
Ansatz: Das [Civic Center als Ort der Arbeit]
Die Arbeit des Menschen als individuelle Auseinandersetzung mit seiner (städtischen) Umwelt und als (Re-)Produktion des kollektiven Werks.
Die Arbeit als soziale, kulturelle sowie ökonomische Auseinandersetzung mit der (städtischen) Umwelt. „Arbeit ist der bewusste und planmäßige Eingriff des Menschen in seine Umwelt, die Transformation dieser zum Zwecke der individuellen wie gesellschaftlichen Reproduktion. Die Menschen gestalten arbeitend die Welt, indem sie die äußeren und materiellen Bedingungen herstellen, unter denen sie leben. Auch der Arbeiter selbst verändert sich durch die Auseinandersetzung mit der gegenständlichen Welt. Indem wir uns arbeitend auf sie beziehen, verwirklichen wir uns in unserem Fähigkeiten und damit in unserem konkret gewordenen Bezug auf die Welt. Zudem
stellt die gesellschaftliche Arbeitsteilung das Gemeinwesen als Gemeinwesen erst her. Die Art und Weise, wie Arbeit
in Gesellschaften organisiert ist, ermöglicht und prägt unsere soziale Existenz, unser Zusammenleben.“
[Jaeggi, Rahel in Philomagazin Verlag GmbH: Ist kreative Arbeit die Lösung, Philosophie Magazin, Ausgabe Feb./März Nr.02/2102; Berlin 2012, S. 44]
- 12 -
INCEPTION URBANER CODE
Skala des “Formalitätsgrads“ der räumlichen Konstitution ökonomischer Aneigung im öffentlichen Freiraum
IN FO
ELL RM
L EL
Permanente Manifestation im städtischen Freiraum
L EL
IN FO
ELL RM
Temporäre Manifestation im städtischen Freiraum
FOR M
Typologien der formellen bis informellen Aneignung des Stadtraums geordnet nach der ökonomischen Struktur und deren räumlicher Konstitution:
Ökonomische Aneignung
FOR M
[Economic Index]
Ökonomische Aneignung
Verortung der räumlichen Konstitution ökonomischer Aneignung des öffentlichen Freiraum
- 13 -
INCEPTION ÜBERSETZUNG Der Modulor
Modularer Katalog der Raumproportionen für die räumliche Konstitution der Hauptaktivitäten.
- Haupträume der ökonomischen Aneignung -
Räumlicher Kern der Hauptaktivitäten übersetzt in Raumproportionen
Effekte des Modulors
Die räumliche Konstitution der Hauptaktivitäten
Verschiedene Effekte breiten sich aus, wirken über die modularen Räume hinaus und wieder zurück: räumliche, physische, mentale, wirtschaftliche und soziale Effekte/Auswirkungen.
„These formal and informal actions occupied the space, adapting and creating a dynamic that reveal potential for new urban processes and forms.“ [Wall, Ed (2011): Infrastructural Form, Interstitial Spaces and Informal Acts; in: Hauck, Thomas [Hrsg.], Infrastructural urbanism : addressing the in-between, Berlin, S.146]
In Anlehnung an Le Corbusier‘s Modulor:
„...stellt den bedeutendsten modernen Versuch dar, der Architektur eine am Maß des Menschen orientierte mathematische Ordnung zu geben.“ [http://de.wikipedia.org/wiki/Modulor]
Akteure Effekte - 14 -
INCEPTION ÜBERSETZUNG
Die Nutzung der modularen Raumproportionen ist indeterminiert.
- Prozesse und Konstitutionen innerhalb des Modulors Die räumliche Konstitution verschiedener Aktivitäten
Kombinationen innerhalb des Modulors
Abhängig vom spezifischen Ort können entsprechende modulare Räume kombiniert werden.
Eine breite Palette von verschiedenen Aktivitäten bzw. Aneignungen ist in den modularen Raumproportionen möglich.
Modulares Design
Design-Intervention innerhalb der modularen Räume
Destruktive Design-Interventionen innerhalb des indeterminierten Raums der Möglichkeiten.
- 15 -
- Modulares Design -
INCEPTION
Design-Intervention als Rahmung der modularen Räume
ÜBERSETZUNG
Zusätzliche Stabilisierung
Design-Intervention für informelle Prozesse als gerahmte leere Räume
Stahlpfosten Vierkantrohr 100mm-200mm
2,05m
„The void is the domain of the unfulfilled promise and unlimited opportunity.(Colonizing the Void, Hans van Dijk)“
[Wall, Ed (2011): Infrastructural Form, Interstitial Spaces and Informal Acts; in: Hauck, Thomas [Hrsg.], Infrastructural urbanism : addressing the in-between, Berlin, S.145]
5m - 2,6 m
5 ,5
1,
55
Eine Stahlrahmenkonstruktion formt sichtbar die Raumproportionen des modularen Aufbaus.
m
-
5m
3,
L EL
IN FO
m
5
Stahlrahmen für verschiedene Dachplatten
5 1,
Verschiedenen Größen an Pavillons für ein modulares System
ELL RM
FOR M
35
-
Schema Pavillons
Gerahmte Leere als räumliche und metaphorische Manifestation im Raum für temporäre/permanente Aneignungen. L EL
5,05m x3,35m x2,35m
5,05m x3,05m x2,05m
2,35m x2,35m x2,35m
1,55m x1,55m x2,05m
IN FO
Mögliche Verortungen der Pavillons
Sand
Spielplatz/Strand
Verschiedene Bodenbeläge
Holz
Park/Strand
Rasen
Park/Landschaft
Gerahmte Leere als Pavillons mit Dachkonstruktion als Schutzraum z.B. für Wettereinflüsse für temporäre/permanente Aneignungen.
2,35m x1,95m x2,05m
ELL RM
FOR M
5,55m x3,35m x2,65m
Asphalt
Strasse/Gehsteig
Platten
Platz/Fussgängerzone
Dach
Flachdach
- 16 -
- Modulares Design -
INCEPTION
(In-)Formelles System von kombinierbaren Elementen für die gerahmte Leere
ÜBERSETZUNG
FOR M
IN FO
L EL
IN FO ELL RM
L EL
Formelle Gebäudestrukturen für die gerahmte Leere
ELL RM
FOR M
Pavillon-Upgrade
Permanente Manifestation im Raum für (ökonomische) räumliche Nutzungen/Aneignungen.
Upgrade-Schema: Austauschbare Plugins für (in-)formelle und temporäre/permanente (ökonomische) Nutzungen.
2,05m-
Stahlpfosten umhüllt von Plugins
FOR M
m
-
5
35
m
1,
-
5 5,
Stahlrahmen umhüllt von Plugins
Modulare Rahmenkonstruktionen für räumliche Aneignungen & Improvisationen als Start-Up der selbstorganisierten und -regulierten Urbanität
L EL
IN FO
ELL RM
3,
5m
[MODUL-BOX]
FOR M
55
IN FO
ELL RM
2,65m
5m
1,
L EL
- 17 -
- Modulares Design -
INCEPTION
Anpassungsfähige gerahmte Leere für informelle Aneignungen
ÜBERSETZUNG
Schema verschiedene Grundrisse
Beispiele informeller Aneignungen
- 18 -
INCEPTION ÜBERSETZUNG
- Erste Intervention -
für gerechte Koexistenz im Stadtraum durch selbstorganisierte und -regulierte Urbanität
IDEE ANPFLANZEN
DURCH DESIGN
[MODUL-BOX]
Die funktionale Definition des Raumes ist für Aneignungsprozesse essentiell. Der Raum muss vorstrukturiert sein, damit die Transformation stattfinden kann. [Die Entdeckung des Ortes für die produktive Aneignung der Räume.]
[Das Design als Sprache]
Module-Box als Sprache, als Aussage, als Vermittlung der Idee, als Anstoss des Urbanen Dialog.
Einfach nur ein Markt? ...den funktional definierten Raum sprengen und ihn für seine individuellen Bedürfnisse effektiver nutzbar machen!
CHISINAU CIVIC CENTER
NEW CENTRAL
MARKET
Chisinau Civic Center
[THE NEW CENTRAL MARKET]
Top-Down-Design in Form von modularen Stahlrahmenkonstruktionen für selbstorganisierte und -regulierte Bottom-Up-Prozesse
- 19 -
VIELFALT DER IN TERESS EN U ND W ERTE ÖKONOMISCHER PROFIT SOZIALER KONTA KT
PERFORMANCE
Labor für g Selbstverwirklichungen & Unternehmensgründungen
SEL BS
INPU
UT
T KTIVITÄTEN UND ANEIGNUNGEN ER A D T OR
KTEURE H DIE A DURC LLE TRO ON TK
Nutzer der Stadt
selbstorganisierte und -regulierte Urbanität
& LLE E M OR
PROZESSE E L L E RM INFO
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AKTEURE
DIREKTOR
OUTP
INCEPTION
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SYSTEM
INTERVENTION Das Civic Center als öffentliches Labor
EIT
BACKSTAGE
Netzwerkebene in der Stadt
ÖFFENTLICHES LABOR THE NEW CENTRAL MARKET
EN
EFFEKTE
Konzentration und Ausbreitung - 20 -
ORGANISCHES GEWEBE
KREISLAUF
Bewegungsfreiheit für Akteure und Ausstattung
IT N PHÄNOMENE IN ÖKONOMISCH CHKE EN, ÖKO TISCHE I E L H G LOGIS ÄST CHEN ÄN G R U E ND S ZU OZIA LEN DIM ENS ION EN
ÜBERSET ZUN G
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ORT D
Ort der Interaktionen auf dem New Central Market
INFRASTRUKTUR SF UH R
Strasse Shared Space Parkraum
AU
INCEPTION
Ü
SE
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E
Städtische Landschaft Gebäudestrukturen Vegetation Topografie
KÖRPER
Raum für Begegnungen der Akteure und Austausch von Werten
D
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GEBAUTE UMWELT
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ÜBERSET ZUN G
UN
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INTERVENTION Der New Central Market als organisches Gewebe
BAUSUBSTANZ Gebäude Pavillons Sitzbänke Bushaltestelle
ANATOMIE
Permanente/temporäre räumliche Manifestation
von Raumstrukturen und Raumaneignungen
- 21 -
- Das öffentliche Labor -
INCEPTION
Inhalt und Verortung
N
eb -G
Vorgaben und Regeln aute städtisch eU mw für eine indeterminierte Entwicklung elt
DESIGN-BOX
Design & Programm
Versammeln
Versammlung städtischer Individuen als urbanes Kollektiv an einem Ort
Prozess
Top-Down-Rahmendesign für selbstorganisierte und -regulierte Bottom-UpProzesse
Öffentlicher Freiraum
Raum für den URBANEN DIALOG
Autorität
Der New Central Market
Ökonomischer Raum und öffentlicher Freiraum korrelieren miteinander
Finanzministerium
Verortung der ersten Intervention: Bulevardul Grigore Vieru
RAM - Strategisc he ung
Ökonomischer Raum
Raum für ökonomische Aneignung
OG PR
er eu St
DE SIG
INTERVENTION
- Vom Recht auf Stadt Wer hat das Recht, die Autorität? Alle Stadtbewohner, d.h. alle die in dieser Stadt wohnen und somit das urbane Leben produzieren!
Staatliche Steueraufsicht Moldawische Nationalbank
[Eine neue Zentraliät]
w Ne a ntr
Ce et ark lM
„Entscheidungszentralen von Unternehmen und Regierungen konstituieren das Zentrum der Stadt. [...] Veränderung der Stadt ist damit auch immer „ein Projekt auf dem Weg der Verwirklichung einer neuen Zentralität, der der Macht“ und deren Legitimation.“
[Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 20]
- 22 -
- Das öffentliche Labor -
INCEPTION
Bulevardul Grigore Vieru
INTERVENTION Der Körper
Gebaute städtische Umwelt
-3
D E R
E C PA S D
E C A SP
E R A SH
A SH +-0
Shared Space ca. 44m 0
25m
50m
Schematischer Schnitt
Symbolismus: Das Ende des Schwarz-Weiß-Schemas Formell
„dazwischen“
Informell
Shared Space
Ein Möglichkeitsraum für alle Shared Space (ca. 20.000 m²)
Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, sondern es existiert hier auch sehr viel Grau!
Zugang für alle : Fußgänger und Kraftfahrzeugs Oberfläche: Bordstein-freies Einheitsdesign, 20 km/h Tempolimit Material: bemalter Asphalt
- 23 -
- Das öffentliche Labor -
INCEPTION
Bulevardul Grigore Vieru
INTERVENTION Der Kreislauf
Der Zugang für die Akteure
-3
fl rk Pa
TR
AL
he äc
T E K
AR
M
N
CE +-0
Bushaltestelle Hauptverkehrsfluss 0
25m
50m
Verkehrsfluss im Shared Space
Die Anatomie
Modulare Räume für die Performance
Anwendung der Modul-Box
- 24 -
- Das öffentliche Labor -
INCEPTION
Bulevardul Grigore Vieru
INTERVENTION Die Anatomie
Modulare Räume für die Performance -3
Mehrzweckgebäude
Eine Non-Profit-Organisation oder die Stadt bieten: Räumlichkeiten für verschiedene Aktivitäten Räumlichkeiten für die Lagerung für die Stadtnutzer (z.B. Verkäufer)
+-0
Markt 0
25m
50m
Verkehrsfluss im Shared Space
Bushaltestelle für den Kreislauf
Zentraler öffentlicher Treffpunkt
Der inneren Kern des Marktes ist ein offener Raum der Begegnung und der sozialen Praktiken
Markt
Modulare Raumproportionen übersetz in ein Design - 25 -
- Das öffentliche Labor -
INCEPTION
Bulevardul Grigore Vieru
INTERVENTION
Das Design - Gebaute städtische Umwelt
0
25m
50m
Schematischer Schnitt
Das Programm - Strategische Steuerung Der Direktor
Vom Recht auf Stadt
[Das Recht aller Stadtbewohner] ...ist kein Besitzrecht des Ortes! (Der Ort gehört der Institution Stadt.) ...ist ein Recht auf Aneignung des Ortes im Sinne von ihn gebrauchen/nutzen!
Die [Negotiators] sind...
Teil des Programms. Moderatoren und kommunizieren die Idee und Funktion des Markts an die Stadtnutzer. Schlichter und versuchen Spannungen und Konflikte zu lösen. vergleichbar mit Facility Managern des Marktes. verantwortlich für das Mehrzweckgebäude.
[Das Recht auf ein urbanes Leben] Spannungen und Konflikte zwischen den Stadtnutzern [vgl. Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 33]
immer auf (oder in der Nähe) des Marktes. bezahlt von einer Non-Profit-Organisation oder der Stadt. nicht die Polizei. - 26 -
- Utopia Jahr 1 -
INCEPTION
Eine gepflanzte Idee
ENTWICKLUNG
Nationaler Feiertag
-3
Lokaler Markt Geb채udestrukturen Pavillons
+-0
0
25m
50m
Sitzgelegenheiten
Feierlichkeiten
0
100m
200m
- 27 -
- Utopia Jahr 3 -
INCEPTION
Eine wachsende Idee
ENTWICKLUNG
Die bewusste Raumproduktion manifestiert sich im physischen Ausdruck der Transformation des städtischen Ortes.
-3
Lokaler Markt
Lokaler Markt informelle Gebäudestrukturen informelle
+-0
0
25m
50m
Pavillons Sitzgelegenheiten
[Dynamik des Designs] Anreize zur Aneignung
Ausstellungen
Potenzierung zur kritischen Masse
0
100m
200m
Katalysatorisches Übergreifen auf andere Orte in der Stadt - 28 -
INCEPTION ENTWICKLUNG
- Utopia Jahr 6 Eine wachsende Idee
Das Upgrade - Aufger端stete Struktur
- 29 -
- Utopia Jahr 6 -
INCEPTION
Eine wachsende Idee
ENTWICKLUNG
Der Stadtbewohner, der Nutzer, der Raumproduzent identifiziert sich mit seinem (dem kollektiven) Werk und damit mit der Stadt.
-3
Aufger체stetes Civic Center
Regionaler Markt informelle Geb채udestrukturen informelle
+-0
0
25m
50m
Pavillons Sitzgelegenheiten
Kulturelle Veranstaltungen
0
100m
200m
- 30 -
CHISINAU A CITY IN
TRANSITION
Das Civic Center als
[URBAN SPACE LAB] Keine vorgegebene/implizierte/determinierte Reduktion des Ortes auf die reine Funktion des Marktes. Eine einfache vorgegebenen Struktur, die sich zu einem facettenreichen Ort durch formelle und informelle Aneignung durch die Stadtnutzer entwickeln kann.
Den Ort aneignen, transformieren und pluralisieren: „Raum wird gesellschaftlich produziert, gleichzeitig ist er aber das Medium, das gesellschaftliche Verhältnisse strukturiert, konkret werden lässt und dadurch letztlich reproduziert“ [Kniess, Bernd & Dell, Christopher (2011), Pressel : Vom Recht auf Stadt, Hafencity Universität, Hamburg, S. 204]
- 31 -
INCEPTION REFELXION
- Kritische Reflexion -
Folgt aus/auf Aneignung das Eigentum?
Die Aneignung des Ortes des Urbanen Dialogs... temporär permanent
physische Manifestation des Werks
...und die Frage nach dem Besitz des Raums?! „...das Recht auf Aneignung, das vom Recht auf Eigentum zu unterscheiden ist...“ [Lefèbvre, Henri (1967): Le droit a la ville, Paris, 2009]
[Das Paradoxon] Weshalb etwas im Raum erschaffen, was mein/unser Werk ist, was mir/uns aber im Raum nicht gehört?!
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