Zoom In: | Learning from: HafenCity
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Feste feiern. Kollektivierungen urbaner Praxis Urban Design Project. Research and Design 2
Prof. Bernd Kniess / Prof. Dr. Ingrid Breckner / Prof. Dr. Michael Koch Prof. Dr. Angelus Eisinger / Anke Hagemann/ Dr. Maren Harnack / Nina Brodowski
Master Urban Design SS 2011 HafenCity Universität Hamburg
Gemeinsam erarbeitete Analyse „Urbanität HafenCity“
Tessa Ermer / Daniel Geyer / Franziska Meichelböck / Nina Sommer / Denis Trax
Zoom In: Urbane Prozesse im Stadtraum | Learning from: HafenCity Denis Trax, 3024232, 13.09.2011
| Learning from: HafenCity
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Projektexposé
| Learning from: HafenCity
Auf Grundlage der umfassenden Analyse des Urbanitätsbegriffes der HafenCity und den Akteurs- und Raumanalysen des Dalmannkais soll ein öffentlich zugänglicher Stadtraum explizit auf seine Strukturen und Potentiale für die Inanspruchnahme des Raumes durch die Stadtbewohner sowie die Stadtkunden untersucht werden. Ausgangslage ist zunächst eine fundierte Raumanalyse im Kontext der Erkenntnisse aus der, gemeinsam in der Arbeitsgruppe, erarbeiteten Urbanitätsdebatte. Ein Indikator für die urbanen Potentiale des Stadtraums soll hierbei die Inanspruchnahme des öffentlich zugänglichen Raums und seiner Elemente durch unterschiedliche Nutzer sein. Das Ziel ist ein Konzept für einen urbanen Stadtraum, welches große Potentiale für die Inanspruchnahme der diversen Nutzer bieten kann und somit einen Möglichkeitsraum für urbane Prozesse darstellt. Doch inwieweit ist Urbanität überhaupt planbar? Der folgende Untersuchungsraum umfasst die öffentliche Treppenanlage und Umgebung nördlich des Vasco-DaGama-Platzes. In diesem Stadtraum manifestieren sich diverse Analyseergebnisse der fundierten Annäherung an den Urbanitätsbegriffs des HafenCity-Leitbildes wie z.B. die Dichte und Heterogenität der Nutzungsmischung von Wohnen, Arbeiten und Tourismus in einem einzigen Stadtraum. Doch was für Potentiale bietet dieser Raum für die Nutzung und Inanspruchnahme durch die Stadtöffentlichkeit wirklich? Was sind die urbanen Potentiale?
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Forschungsfrage
| Learning from: HafenCity
Urbane Prozesse im Stadtraum. Inwieweit ist die Planung, Gestaltung und gezielte Produktion von Urbanität im Stadtraum durch den Planer prinzipiell mÜglich?!
BASICS
Verortung
Nutzungsmischung
Lageplan
Nutzungstrennung
Nutzungen
Nutzungsneutralität
Raumstruktur
Stadtöffentlichkeit
Seite 8 Seite 9
Allgemeines Grundlagenverständnis für die folgende Analyse des Untersuchungsraums:
Urbanitätsbegriff
Seite 10-11 Seite 12-16
Das Konzept für einen urbanen Stadtraum wird wie folgt hergeleitet:
Seite 32 Seite 33
Quartiersöffentlichkeit Seite 36
Seite 3
Repräsentation
Synthese
Orientierung
Schema
Seite 37
Seite 42
Seite 5
Umfängliche Untersuchung des ausgewählten Stadtraums:
Seite 6
Nutzer
Seite 7
Dimensionierung
Wandel
Inanspruchnahme
Anwendung
Öffentlicher Raum Begegnungsszenen Inanspruchnahme
Seite 38
LEARNING
Seite 28-30
Zonierung Seite 44-47
Simultanität Seite 49
Seite 25
Restriktionen
Seite 43
Seite 48
17-24
Seite 26-27
B A S I C S
Seite 34
Tourismus
Urbanitätsdiskurs Seite 4
Seite 31
Seite 35
ANALYSE
Seite 1-2
Raumverständnis
Projektaufbau
Aus der Analyse abgeleitete Erkenntnisse, als Learning from zusammengefasst:
Urbanität
Seite 50-54
Reflexion Seite 55
KONZEPT
Seite 39
Prozess Seite 40
Konzentrat Seite 41
Synthese des Learning from, projiziert auf einen urbanen Stadtraum in der HafenCity:
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
Urbanitätsverständnis der Arbeitsgruppe HCU
Urbanitätsbegriff
STADT
konstituiert sich durch
Die gute Stadt als Utopie
Vielfalt
Die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Stadtöffentlichkeit werden befriedigt. Die Stadt als größtmöglicher gemeinsamer Nenner für alle ihre Nutzer. (Garten Eden, Schlaraffenland)
Sozialer Raum und Akteure
Dichte, Größe & Heterogenität
Unterschiedliche soziale Akteure, die miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt miteinander agieren.
Physischer Raum Gebautes physisches Umfeld. Atmosphäre.
Zusammenspiel von sozialem und physischem Raum
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
E S S
Interaktion
E Z
führt zu:
Polarisierung
Verhältnis zwischen zwei sich einander bedingender Gegensätze. pR: Verhältnis Straße/Hinterhof sR: Punks vs. Konsumgesellschaft
O R P E
Anonymität
Unbekannt und nicht identifizierbar, dadurch unabhängig? Fremdheit.
Trennung
Totale Abgrenzung zweier nicht unbedingt gegensätzlicher Aspekte.
pR: Bahnhof sR: Masse an Menschen
N A B R
pR: Schranke zw. privat und öffentlich z.B. Einfahrt Tiefgarage sR: Tourist/Anwohner
U
Individualisierung Übergang eines Individuums von der Fremd- zur Selbstbestimmung.
pR: nur als Kulisse/Instrument sR: Aneignung (Plakatieren, Skaten, Street Art, Performance, SDF, Stadtoriginale)
Raumhoheit
Entsteht durch kulturelles, soziales oder ökonomisches Kapital und ist die Voraussetzung, die man mitbringt in den Kampf auf den sozialen Feldern um die Position im sozialen Raum.
Verhalten
Das Verhalten städtischer Akteure entsteht durch das räumliche und soziale Milieu. pR: Gestaltungsrichtlinien HC/ Tore bei Herbertstraße sR: Herbertstraße/Hans-AlbersPlatz
pR: Privatisierung von städt. Liegenschaften/ B-Pläne sR: Ghettoeffekt und Clubeffekt
Entstehung von Konfliktsituationen zwischen eigenen und fremden Bedürfnissen, Interessen und Ansichten
Widersprüche Die Verhandlung der Widersprüche kann in Spannungsverhältnissen münden
Spannungen
Die Stadt als Ort der Verhandlung dieser Spannungen. In der Stadt herrscht folglich eine komplexe Streitkultur.
1
Urbanitätsverständnis der HafenCity
Urbanitätsbegriff
STADT als öffentliches Gut
Neues Bild von Urbanität
Die HafenCity ist eine Neubestimmung von Kerninnenstadt im Spannungsfeld von globaler Dynamik und lokaler Weiterentwicklung. Der neue Stadtteil impliziert eine städtebaulich-architektonische Neuerfindung von Stadt. Dies wird vor allem durch die Aufhebung der funktionalen Trennung von Nutzungen Stark regulatives, kommunales Prozessmanagement praktiziert. (HafenCity Hamburg GmbH)
B A S I C S
Öffentliche Stadtlandschaft „Veröffentlichung“ der privaten Freiräume Eine zugunsten der öffentlichen Räume verschobene Struktur Verschmelzende Gestaltung auf privaten/öffentlichen Freiflächen (Gestaltungsrichtlinie + gemeinsamer Entwurf) Urbanität durch
Kulturelle und politische Besetzung der öffentlichen Orte
Stärkung der sozialen Vorspannung öffentlicher Orte
Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Nutzungsinanspruchnahmen Vereinbarung von Intimität und Größe auf den Plätzen (offene und weiche Grenzen) Vielfalt von Aneignungsformen Entwicklung eigener Identität
Freiräume mit authentischem Charakter und sozialer Bindungswirkung
2
„Veröffentlichung“ der privaten sowie öffentlich genutzten Räume
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
L E A R N I N G K O N Z E P T
Urbanitätsdiskurs
Urbanitätsverständnis der HafenCity
A N A L Y S E
Urbanitätsverständnis der Gruppe HCU
B A S I C S
STADT als öffentliches Gut Stark regulatives, kommunales Prozessmanagement (HafenCity Hamburg GmbH)
Öffentliche Stadtlandschaft „Veröffentlichung“ der privaten Freiräume Eine zugunsten der öffentlichen Räume verschobene Struktur Verschmelzende Gestaltung auf privaten/öffentlichen Freiflächen (Gestaltungsrichtlinie + gemeinsamer Entwurf)
Inwieweit ist die Planung, Gestaltung und gezielte Produktion von Urbanität im Stadtraum durch den Planer prinzipiell möglich?!
E S S
Zusammenspiel von sozialem und physischen Raum
Polarisierung
Trennung
Anonymität
E Z O R EP
Individualisierung
Raumhoheit
Verhalten
U
N A RB
3
Raumverständnis nach Martina Löw
B A S I C S
A N A L Y S E Absolutistischer Raumbegriff „Absolutistisch meint hier, dass Raum als eigene Realität, nicht als Folge menschlichen Handelns gefasst wird. Raum wird als Synonym für Erdboden, Territorium oder Ort verwendet“
Relativistischer Raumbegriff „Meine These ist, dass nur, wenn nicht länger zwei verschiedene Realitäten - auf der einen Seite der Raum, auf der anderen die sozialen Güter, Menschen und ihr Handeln - unterstellt werden, sondern stattdessen Raum aus der Struktur der Menschen und sozialen Güter heraus abgeleitet wird, nur dann können die Veränderungen der Raumphänomene erfasst werden“
Relationaler Raumbegriff „Raum ist eine relationale (An-) Ordnung von Lebewesen und sozialen Gütern an Orten“ „An einem Ort können sich verschiedene Räume herausbilden.“ „...eine Vorstellung von Raum zu etablieren beginnt, die Raum statt einheitlich als uneinheitlich, statt kontinuierlich als diskontinuierlich, statt starr als beweglich manifestiert.“
„Heute bedeutet die Aneignung der Lebenswelt Räume zu schaffen (Spacing) und sich nicht nur vorhandene Orte gegenständlich anzueignen.“ 4
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Öffentlicher Raum Zugang zum öffentlichen Raum Als öffentlicher Raum im städtischen Umfeld ist der allgemein zugängliche Bereich von Orten ohne physische oder soziale Schwellen und Barrieren zu bezeichnen:
Allgemeine Zugänglichkeit und Verfügbarkeit des Raums für jedermann.
Prägend für den öffentlichen Raum ist die konkrete Inanspruchnahme durch die Menschen, also durch die Stadtöffentlichkeit.
Restriktionen im öffentlichen Raum Beispiele von rechtlichen, ökonomischen, sozialen und emotionalen Restriktionen im öffentlichen Raum durch physische und soziale Schwellen und Barrieren:
Menschliche Individuen/Gruppen
Rechtliche Nutzungsansprüche
Zeitliche Reglementierung
Institutionelle Überwachung
Rechtliche Reglementierung
Bauliche Schwellen/Barrieren
5
Begegnungsszenen
Öffentlich
Face-to-Face
Dimensionierung von öffentlichen zu privaten Räumen
Niedrige physische/rechtliche Schwelle
6
Topografische physische/rechtliche Barriere
Portable soziale Schwelle
Physische/rechtliche Barriere Transparente physische/rechtliche Barriere
Privat Beispielhafte Begegnungsszenen im Raum
Absolute physische/rechtliche Barriere Dimensionierung der Begegnungsszenen
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
Inanspruchnahme des öffentlichen Raums
Inanspruchnahme Die Inanspruchnahme des öffentlichen Raums meint die Nutzung des Raums innerhalb allgemein bekannter und gültiger Normen sowie kollektiver Nutzungszuschreibungen und -praktiken (Sitzbank = Sitzen)...
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
...und darüber hinaus die unterschiedlichen Formen der individuellen Raumaneignung außerhalb der gängigen Nutzungszuschreibungen und -praktiken (Sitzbank = „Grind“-Objekt für Skater). 7
Verortung des Untersuchungsraums Der untersuchte Stadtraum befindet sich im westlichen Teil der HafenCity. Dieser Stadtteil, insbesondere der Dalmannkai, ist zum größten Teil (bis auf die beiden Großbaustellen der Elbphilharmonie und der U-Bahnlinie U4) fertig gestellt und entwickelt. Auf dem Dalmannkai sind bis auf ein paar Ausnahmen alle Wohneinheiten und Gewerbeflächen bezogen bzw. belegt. Die EG-Nutzungen der Gebäude sind heterogen über den Kai verteilt. Hier finden sich Wohn-, Gewerbe- sowie Gastronomienutzungen. Der städtische Freiraum teilt sich in öffentliche und private Flächen (Innenhöfe). Einige private Flächen besitzen ein öffentliches Gehrecht. Die einheitliche bzw. verschmelzende Freiraumgestaltung aller Flächen macht eine Unterscheidung in öffentlich und privat oft schwierig.
Dalmannkai
Westlicher Teil der HafenCity
B A S I C S
Verortung
Sandtorkai Magellan-Terrassen Sandtorhafen
Dalmannkai
8
Marco-Polo-Terrassen Vasco-da-Gama-Platz
Grasbrookhafen
Elphilharmonie EG-Nutzung
L E A R N I N G
Untersuchungsraum
Dalmannkai
Wohnen
Gewerbe
Gastronomie
Freiräume
Öffentlich
A N A L Y S E
Privat mit Gehrecht
Privat
K O N Z E P T
B A S I C S
Der Untersuchungsraum
Baum
Bestuhlung
Pflanzkübel
Sitzmöbel
Mastleuchte/Poller/ Abfallbehälter
Eingang
Der im Folgenden untersuchte öffentliche Stadtraum befindet sich am nördlichen Ende des Vasco-da-Gama-Platzes rund um den Wohnturm „Am Kaiserkai 12“.
Sandtorhafen
Lageplan
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Kaipromenade
Am Kaiserkai 12 Am Kaiserkai 10 Am Kaiserkai 26
Am Kaiserkai
Vasco-da-Gama-Platz Untersuchungsraum
9
Die Nutzungen auf der Erdgeschossebene Öffentlicher Raum Frei zugänglich zu jeder Tageszeit
Gewerbliche Nutzung
Gastronomie mit Außenbestuhlung, Architekturbüro, Teehaus, Bäcker und Fotogalerie
Wohnnutzung
Zugang zum Wohnturm
Der Untersuchungsraum weist eine dichte Heterogenität von unterschiedlichen Nutzungen auf. Auf der Erdgeschossebene befindet sich jedoch keine Wohnnutzung.
Sandtorhafen
Nutzungen
Kaipromenade
Architekturbüro Hadi Teherani AG
Wohnturm
Teehaus Meßmer Momentum
Kaffeehaus Klein & Kaiserlich Außenbestuhlung des Kaffeehauses
Am Kaiserkai
Vasco-da-Gama-Platz
10
Fotogalerie Capillaro
B A S I C S
Bäckerei Schanzenbäckerei Untersuchungsraum
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E
Gewerbliche Nutzungen Rund um den Untersuchungsraum finden sich in den Erdgeschossen der umliegenden Gebäude gewerbliche Nutzungen. Westlich an den Freiraum angrenzend befindet sich das Kaffeehaus Klein & Kaiserlich. Dort werden typisch österreichische Kaffeespezialitäten gereicht. Das Kaffeehaus bestuhlt auch Teile des öffentlichen Freiraums. Gleich angrenzend besitzt Hadi Tehrani sein Architekturbüro. Das Büro hat zur Straßenseite hin große Schaufenster, dies nimmt auf den Untersuchungsraum aber wenig Einfluss. Östlich des untersuchten Stadtraums stellt das Teehaus Meßmer Momentum sein Teesortiment aus. Hier befindet sich auch ein kleines Café, welches aber nicht den Platz bestuhlt. Kaffeehaus Klein & Kaiserlich
L E A R N I N G K O N Z E P T
Nutzungen
Teehaus Meßmer Momentum
Architekturbüro Hadi Teherani AG
11
B A S I C S
Wohnnutzung
Eingangsbereich Wohnturm
Wohnturm Am Kaiserkai 12
Bebauung: Wohnturm Am Kaiserkai 12 Der 12-geschossige Wohnturm Am Kaiserkai 12 ist neben der Elphilharmonie das höchste Gebäude auf dem Dalmannkai und das einzige mit ovalem Grundriss. Der Turm ist die alles überragende Bebauung am Vasco-da-GamaPlatz und beinhaltet 30 luxuriöse Wohneinheiten auf insgesamt ca. 3.100 m² Wohnfläche (+ 34 TG-Plätze). Die Fassade des Gebäudes ist größtenteils verglast mit oftmals sehr gutem Einblick in die Wohnräume (falls die Jalousien ausnahmsweise hochgezogen sind). Der Turm wird vom öffentlichen Stadtraum „umspült“. Der 2-Vollgeschoss-hohe Eingangsbereich ist stark nach innen versetz und das Gebäude wirkt als „schwebe“ es über dem Freiraum. Die PKW-Stellplätze der Anwohner befinden sich ausschließlich in einer Tiefgarage, welche direkt mit dem Aufzug zu erreichen ist. 12
Raumstruktur
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
Am Kaiserkai 10
Am Kaiserkai 26
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Wohnnutzung
Raumstruktur
Gewerbliche Nutzung
Bebauung: Gebäude Am Kaiserkai 10 und 26
Bebauung rund um den Untersuchungsraum
Das östlich zum Untersuchungsraum angrenzende 7-geschossige Gebäude Am Kaiserkai 10 wird rein gewerblich genutzt. Hier befinden sich 7 Büro-Mieteinheiten auf ca. 3.900 m² Nutzfläche (+ 19 TG-Plätze). Im Erdgeschoss hat das Meßmer Momentum seinen Sitz. Das westlich gelegene 7-geschossige Gebäude Am Kaiserkai 26 wird nur im Erdgeschoss gewerblich genutzt. Hier befindet sich das Klein & Kaiserlich und das Architekturbüro Hadi Teherani. Die jeweiligen Erdgeschosse haben eine Höhe von zwei gewöhnlichen Vollgeschossen (ca. 4,5 m).
13
B A S I C S
Raumstruktur
Elemente im öffentlichen Freiraum: Bäume und Treppenanlage Der dicht bebaute Dalmannkai versucht über einige Baumsetzungen, so auch im Untersuchungsraum, einen „grünen Akzent“ zu setzen. Die Treppenanlage nimmt den Höhenunterschied zwischen „Promenadenebene“ am Hafen und der „Stadtebene“ des Vasco-da-Gama-Platzes auf.
14
Baumsetzungen
Treppenanlage
Treppenanlage
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Raumstruktur Elemente im öffentlichen Freiraum: Sitzmöbel Neben der Treppenanlage sind die eigentlichen Sitzgelegenheiten in Form von Sitzmöbeln auf den Treppen verteilt. Diese kostenintensiven Stadtmöbel zeugen von modernem Design und hochwertigen Materialien.
Sitzmöbel
Sitzmöbel
15
B A S I C S
Raumstruktur Sitzgarnitur
Elemente im öffentlichen Freiraum: Bestuhlung, Pflanztröge und Infrastruktur
Das Kaffeehaus Klein & Kaiserlich bestuhlt vor seinem Eingangsbereich und teilweise auf der Treppenanlage den öffentlichen Raum mit Sitzgarnituren und grenzt diese teilweise mit Pflanztrögen augenscheinlich vom restlichen Raum ab. Poller trennen den Straßenraum vom restlichen Freiraum und vereinzelt sind Mastleuchten und Abfallbehälter im Stadtraum platziert.
16
Mastleuchte, Abfallbehälter & Poller
Pflanztrog
Sitzgarnitur
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Männeranteil
54,0 %
Ausländeranteil
B A S I C S
Wohnen in der HafenCity Frauenanteil
46,0 %
Arbeitslosigkeit
Bevölkerung mit Migrationshintergrund
HafenCity Facts
Arbeitslosigkeit
17,06 €/m254,0 %
3,0 %
0
10
Männeranteil Frauenanteil
46,0 % 758 Einwohner
Kaufpreis 36,0 % 5243 €/m2
Ausländeranteil Arbeitslosigkeit
0
K O N Z E P T
5
10
15
20
Wohnbedingungen in der HafenCity Bevölkerungsdichte 20 30 40 50 60 Mietpreis 388 Einwohner/km2
17,06 €/m2
Bildungsindex*: 136.6 Kaufpreis 2,6 km² Fläche Sozialwohnungen 5243 €/m2 297.0 EW/km² Bevölkerungsdichte
0.0 %
3,0 %
25
Wohnfläche je30EinwohnerIn 10 20 40 50 60 84 Demografie m² in der HafenCity Bildungsindex*: 136.6 Haushaltsgrößen: 758 Einwohner Altersverteilung (Jahre):
Mehr-PersonenHaushalte
3
49.5 % Haushaltsgrößen: 419 Haushalte
5+
2
65 + 0-14 15-24
40-64
25-39
Nutzer
Altersverteilung (Jahre):
11.6 %
mit Kindern 10-14
15-17
HafenCity Facts 65 + 0-14 15-24
40-64
25-39
15-17
0-2
Copyright 2009 Immobilien Scout GmbH. Die Angaben zum durchschnittlichen Miet- und Kaufpreis werden aus den historischen Angebotsdaten bei ImmobilienScout24 errechnet, und beruhen nicht auf tatsächlichen Abschlüssen. Quellen: COSMOS RVM-Manager Quartal 01/09, Statistisches Bundesamt, Statistische Landesämter, Acxiom Berechnungen; aktuell verfügbarer Zeitstand (wenn nicht anders angegeben): COSMOS Quartal 01/09
6-9
Durchschnitt: 28,1 Jahre
*Der Bildungsindex bezeichnet den Anteil der Bevölkerung mit einem (Fach-) Hochschulabschluss. Als Refernzwert gilt 100 für die gesamte Bundesrepublik.
3-5
Durchschnitt: 28,1 Jahre Durchschnittsalter: 28,1 Jahre 10-14 0-2 Durchschnitt: 28,1 Jahre Durchschnittliches Haushaltseinkommen: 2.159,00 € (netto)
2.159,00 Euro Haushaltseinkommen (netto) im Durchschnitt
Copyright 2009 Immobilien Scout GmbH. Die Angaben zum durchschnittlichen Miet- und Kaufpreis werden aus den historischen Angebotsdaten bei ImmobilienScout24 errechnet, und beruhen nicht auf tatsächlichen Abschlüssen. Quellen: COSMOS RVM-Manager Quartal 01/09, Statistisches Bundesamt, Statistische Landesämter, Acxiom Berechnungen; aktuell verfügbarer Zeitstand (wenn nicht anders angegeben): COSMOS Quartal 01/09
2
15-24
40-64 mit Kindern: 25-39 40 Haushalte
Haushalte mit Kindern
1 Person
0-14
Altersverteilung (Jahre): 1 Person 40-64 Altersverteilung 25-39 (Jahre):
11.6 %
40
Sozialwohnungen 0.0 %
Haushaltsgrößen: 493 Haushalte
Haushalte
38.9 %
4 3
15-24
Einzelhaushalte
35
Bevölkerungsdichte 388 Einwohner/km2
40 Haushalte mit Kindern: EinzelAltersverteilung (Jahre): 419 Haushalte Mehr-Personenhaushalte Altersverteilung (Jahre): Altersverteilung 2,6 km² Fläche Kinder (Jahre) Haushaltsgrößen Haushaltsgrößen: Altersverteilung (Jahre) Haushalte 5+ 38.9 % 297.0 EW/km² Bevölkerungsdichte 49.5 % 493 Haushalte 65 + 0-14 65 + 4
30
Wohnfläche je EinwohnerIn 84 m²
0
L E A R N I N G
25,4 %
3,0 % Diese Statistiken stammen aus dem Jahr 2009 und gelten für den bis dahin gebauten Stadtteil und dessen zugewanderten Einwohnern. Das Ausländeranteil 36,0 % Wohnen in der HafenCity ist nicht preiswert. Der Miet- und Kaufpreis der Wohnungen bewegt sich im oberen Preissegment der Hamburger Ausländeranteil 0 5 10 36,015% 20 25 30 35 40 Region. Dementsprechend findet sich hier ein geringer Anteil an arbeitslos gemeldeten Personen. Nur ca. 1/6 der Bewohner sind unter 24 Arbeitslosigkeit 3,0 % Jahre alt wobei sich das Durchschnittsalter bei ca. 28 Jahren bewegt.
Demografie in der HafenCity Demographie in der HafenCity Mietpreis
A N A L Y S E
Demographie 36,0 in%der HafenCity
*Der Bildungsindex bezeichnet den Anteil der Bevölkerung mit einem (Fach-) Hochschulabschluss. Als Refernzwert gilt 100 für die gesamte Bundesrepublik.
6-9
3-5
6,2 % aller HH: Double
17,06 Euro HafenCity Facts Mietpreis pro m²2009 Immobilien Scout GmbH Copyright
17
Die Nutzer des öffentlichen Raums Die Heterogenität des Untersuchungsraums zeichnet sich nicht nur durch seine städtebauliche Struktur, sondern auch durch die Vielfalt der Nutzergruppen aus. Die hohe Nutzerkonzentration von Touristen und Besuchern der HafenCity findet sich in diesem Stadtraum nur bedingt wieder. „Die topografische Lage des Platzes suggeriert vielen Auswärtigen eine eher eingeschränkte Öffentlichkeit des Platzes“ wie eine Touristin versucht zu interpretieren. Tatsächlich wird der Quartiersplatz vermehrt von Anwohnern und Erwerbstätigen der direkten und näheren Umgebung genutzt. Die Nutzerstruktur lässt sich grob in vier Hauptgruppen unterteilen: Anwohner, Erwerbstätige, Besucher und Touristen. Im Folgenden werden die vier Gruppen kurz beschrieben. Zu beachten ist hierbei, dass es keine strikte Zuordnung bzw. Trennung der Nutzergruppen gibt. In einigen Fällen kommt es zu einer Vernetzung zwischen den Gruppen. Soll heißen, dass ein Anwohner des Platzes gleichzeitig ein Erwerbstätiger in der näheren Umgebung sein kann, sowie ein anderer Erwerbstätiger möglicherweise auch ein Besucher ist. Um jedoch die Komplexität dieser heterogenen Nutzungsstruktur zu brechen und zu veranschaulichen ist eine Reduktion auf die vier Nutzergruppen von Vorteil.
B A S I C S
Nutzer
Erwerbstätige
Anwohner Hamburg Ausland
Berufs- u. auftiegsorientierte Paare und Singles
Hamburg Vorstadt
Distinktion Zentralität
Paare 50+
Neuanfang
Familien
Wasserlage
Rentner/ Pensionäre
Lebenstilkompartibel
Arbeitnehmer
DL Gastro Bereich DL Lebensmittel Nicht eingebunden DL Anlieferung Auswärtige Büroarbeiter Künstler Infrastruktur (Müllabfuhr, Post) Baustellenarbeiter Intern orientiert Extern orientiert
Lokal eingebunden Ansässige
Besucher
Touristen
Extern Hamburg Stadt Hamburg Umland Auswärtige inter-/national
Freunde von Anwohner Kinder
Externe Besucher Sportler Interessierte (z.B. Architektur, Planung & Fotografie)
18
Arbeitgeber
Urbanität
Intern Bewohner HafenCity
A N A L Y S E
Jugendliche Erwachsene Senioren
aus dem Ausland
Schülergruppen Seniorengruppen
aus Deutschland
PlanerTouristen
Hamburg Touristen
Familien
HafenCity Touristen
Paare
Kreuzschifffahrtstouristen Bustouren
Nutzerstruktur des öffentlichen Raums
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
„Laut, Stau, Hupen, Abladen, Parkplatz suchende Besucher, Autoverkehr, Strasse zu eng. Kann mir nicht vorstellen wie das dann mit der Elbphilamonie sein wird!“
Anwohner Hamburg
„Die HafenCity besitzt hier insgesamt zu wenig Grünflächen und Pflanzen, als auch generell mehr Freiraum dem Umfeld gut tun würde. Ich persönlich bin selten hier, ich gehe lieber woanders hin wo ich meine Ruhe habe und es mir gefällt.“
Ausland Hamburg Vorstadt
K O N Z E P T
Rentner/ Pensionäre
Distinktion Zentralität
Paare 50+
Neuanfang
Familien
A N A L Y S E L E A R N I N G
Berufs- u. auftiegsorientierte Paare und Singles
Wasserlage
Nutzer
Lebenstilkompartibel Urbanität Nutzerstruktur der Anwohner
Die Anwohner
„Zu Stoßzeiten ist der Platz gut besucht und man kann einige Leute treffen und beobachten. Dann gehen viele Personen in den Schanzenbäcker und den Feinkostladen zum Einkaufen und um die Mittagszeit dort zu verbringen. Bei guten Wetter sitzen ein paar Menschen draußen auf dem Platz, dort wo bestuhlt ist und weniger an den Treppen. Viele Menschen zieht es aber vom Platz runter an die Promenade.“ „Hier ist nicht oft was los! Vermutlich gibt es viele Wohnungen die am Wochenende nicht besetzt sind oder nur Teilzeit vermietet werden.“
Das Spektrum an Anwohnertypen lässt sich wie folgt größtenteils in vier Gruppen unterteilen: Berufs- u. aufstiegsorientierte Paare und Singles ohne Kinder, Paare über 50 Jahre, Familien sowie Rentner/Pensionäre. Deren Zuzugsmotive in die HafenCity lassen sich durch Faktoren wie die Distinktion, die Zentralität, die Wasserlage, die „Urbanität“, die Lebensstilkompatibilität und der Wunsch nach einen Neuanfang an diesem Ort erklären (Marcus Menzel - Diskussionspapier zur HafenCity Nr. 2). Dies äußert sich augenscheinlich durch viele Anwohner, welche sich schick, elegant und modisch kleiden und meist nur „gestylt“ den öffentlichen Raum betreten. Hier sind zwar alle Altersgruppen vertreten, doch sind meist Anwohner mittleren Alters und Senioren zu sehen, welche über den Platz huschen und oft etwas Kleines einkaufen gehen. Die Kinder der Anwohner sind nur selten anzutreffen und wenn doch, dann oft auch nicht den öffentlichen Raum nutzend. Eine Ausnahme sind die Kinder, welche Basketball spielen. 19
B A S I C S
Erwerbstätige „Da ist doch selten jemand da, der den Platz wirklich nutzt. Ich kann mir außerdem nicht vorstellen, dass da jemand an diesem Platz wohnt, der ihn auch nutzt. Ich meine damit vor allem junge Menschen. Die sieht man hier selten.“
Arbeitnehmer
Arbeitgeber
DL Gastro Bereich DL Lebensmittel Lokal eingebunden Nicht eingebunden DL Anlieferung Ansässige Auswärtige Büroarbeiter Künstler Infrastruktur (Müllabfuhr, Post) Baustellenarbeiter Intern orientiert Extern orientiert
Nutzerstruktur der Erwerbstätigen
Die Erwerbstätigen
„Der Platz ist echt eine Oase und ist sehr gelungen so zwischen den Gebäuden.“ „Sieht aus wie auf dem Reißbrett gemacht - zu viel gleich gestaltet.“ „Der Platz ist kahl und leer, das kann sich jedoch am Nachmittag positiv ändern.“
20
Die Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen in der HafenCity bieten schon heute viele Arbeitsplätze für Erwerbstätige, vor allem im höheren Einkommenssektor als Bürofachkraft (z.B. „HafenCity Makler“). Neben diesen Büroarbeitern finden sich einige Arbeitskräfte im Dienstleistungssegment der Lebensmittelversorgung (z.B. „Schanzenbäcker“) und der Gastronomie (z.B. „Klein & Kaiserlich“) als Verkäufer oder Bedienung. Viele der Erwerbstätigen am und um den V.d.G.-Platz nutzen diesen besonders für den Essenskonsum am Morgen, vor allem am Mittag und vereinzelt auch am Nachmittag/Abend. Folgende zwei Nutzergruppen innerhalb der Hauptgruppe der Erwerbstätigen sind zurzeit am Vasco-da-Gama-Platz am häufigsten anzutreffen: der Büroarbeiter und der Bauarbeiter.
Nutzer
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
Besucher Extern Hamburg Stadt Hamburg Umland Auswärtige inter-/national
Intern Bewohner HafenCity Freunde von Anwohner
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Kinder
Externe Besucher Sportler
„Ich möchte eigentlich gerne in eine Großstadt ziehen, aber nicht hierher, hier ist es viel zu steril und es hat zu wenig Grün“
Interessierte (z.B. Architektur, Planung & Fotografie)
Nutzer
Erwachsene Senioren Nutzerstruktur der Besucher
Die Besucher und Touristen Die Besucher sind Nutzer, welche mit einem bestimmten Ziel, außerhalb einer reinen Besichtigungabsicht der HafenCity, in diesen Stadtteil kommen. Hierzu zählt z.B. der Besuch eines Anwohners oder eines Unternehmens, aber auch der Besuch des Basketballfeldes auf dem Vasco-da-Gama-Platz als Sportler oder der erholsame Aufenthalt an der Promenade für ein leckeres Eis. Auch innerhalb der HafenCity gibt es Besucher, wenn z.B. ein Anwohner des Überseequartiers zum V.d.G.-Platz kommt, um sich im dortigen Feinkostladen zu versorgen. Die Nutzergruppe der Besucher ist sehr heterogen und vielschichtig, aufgrund dessen eine Reduktion auf wenige Personengruppen nicht möglich ist. Ähnlich verhält es sich mit der Nutzergruppe der Touristen. Sie sind jung oder alt, reich oder arm, von nah oder fern. Auf dem V.d.G.-Platz lassen sich neben einigen Besuchern meist zwei Nutzergruppen feststellen: die Basketballspieler und geführte Touristengruppen.
Jugendliche
Touristen aus dem Ausland
Schülergruppen Seniorengruppen
aus Deutschland
PlanerTouristen
Hamburg Touristen HafenCity Touristen
Familien
Kreuzschifffahrtstouristen
Paare Bustouren Nutzerstruktur der Touristen
21
Zeitliche Struktur der Raumnutzung
B A S I C S
Die Häufigkeit der Akteure im städtischen Freiraum des Untersuchungsraums innerhalb der vier Nutzergruppen ergibt unterschiedliche Nutzungsfrequenzen über einen durchschnittlichen Werktag verteilt:
Vormittag
Mittag
Touristen
Besucher
Erwerbstätige
Anwohner
6-12 Uhr
22
Arbeitsweg
Arbeitsweg
Abend
12-18 Uhr
18-24 Uhr
Mittagspause
Mittagspause
Arbeitsweg
Nutzer
A N A L Y S E
Arbeitsweg
u.a. Basketballspieler
geführte Touristengruppen
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
Laufwege im öffentlichen Raum Die verschiedenen Nutzer des Freiraums mit unterschiedlichen Zielen und Intentionen folgen bestimmten Laufwegen. Innerhalb einer Nutzergruppe lassen sich gewisse Tendenzen zu immer wieder kehrenden Bewegungsmustern erkennen:
Nutzer
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Anwohner
Erwerbstätige
Besucher
Touristen
Die Anwohner bewegen sich nach Hause und von dort wieder nach außerhalb. Sie kehren oft im Schanzenbäcker oder Feinkostladen ein und ab und zu im Klein & Kaiserlich.
Die Erwerbstätigen nutzen den Raum als Arbeitsweg und um auf dem Weg zur/von der Arbeit etwas einzukaufen oder etwas essen zu gehen.
Die meisten Besucher, mit Ausnahme der Basketballspieler nutzen den Raum um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Öfters wird dabei noch schnell was eingekauft.
Die Touristen laufen, wenn sie geführt werden, immer die gleichen Laufwege; einmal über den Platz mit Stopp am Basketballfeld. Ansonsten bewegen sie sich unterschiedlich durch den Raum.
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Aufenthaltsbereiche im öffentlichen Raum
B A S I C S
Die verschiedenen Nutzer des Freiraums mit unterschiedlichen Intentionen der Raumnutzung halten sich bevorzugt in bestimmten Teilräumen auf. Innerhalb einer Nutzergruppe lassen sich gewisse Tendenzen zu beliebten Aufenthaltsbereichen erkennen:
Nutzer
A N A L Y S E L E A R N I N G
Anwohner
Erwerbstätige
Besucher
Touristen
Die Anwohner halten sich nur bedingt im Untersuchungsraum auf (mit Ausnahme der Balkone der eigenen Wohnung). Der Außenbereich des Klein & Kaiserlich ist allerdings ein beliebter Treffpunkt.
Die Erwerbstätigen nutzen den Raum für die Mittagszeit (vereinzelt auch am Abend) um sich zum Mittagsessen draußen aufzuhalten bzw. sich zu treffen.
Die Besucher verweilen auf dem Weg zu ihrem Ziel teilweise im öffentlichen Raum für eine Pause (Essen). Die Basketballspieler treffen sich vor allem am Mittag/ Nachmittag auf dem B-Feld.
Auf ihrem Spaziergang oder ihrer Führung durch die HafenCity nutzen die Touristen den Raum zum Einkaufen und Essen im Freiraum, wobei sich die meisten auf der „Promenadenebene“ aufhalten.
24
K O N Z E P T
B A S I C S
Dimensionierung im öffentlichen Raum Wie fühle ich mich an bestimmten Stellen im Raum? Der öffentlich zugängliche Freiraum des Untersuchungsbereichs fühlt sich nicht überall „öffentlich“ an. Kerstin (27 Jahre & Recruiterin) beschreibt das Raumgefühl wie folgt: „Sieht ja hier alles gleich aus, aber irgendwie ist das Gefühl nicht überall gleich! Unter dem Turm fühl ich mich anders, und die Klingel zeigt das es privat sein muss. Da bei der Bestuhlung ist es nicht öffentlich, da ist die Gastronomie. Die Treppen sind irgendwie komisch, würde sagen das ist öffentlich, aber... das ist schwierig zu bewerten!“
A N A L Y S E
?
L E A R N I N G K O N Z E P T
Dimensionierung
Öffentlich
Wie fühlt sich der Raum hier an?
Privat 25
Fortwährende Inanspruchnahme des öffentlichen Raums Neben der geplanten Freiraumgestaltung des Eigentümers (HafenCity GmbH) in Form von Treppenanlage, Sitzmöbel, Baumpflanzungen und der Infrastruktur, besetzt das Klein & Kaiserlich Teile des öffentlichen Raums mit seiner Außenbestuhlung. Elemente wie die Sitzgarnituren, das Speisenkartenschild und die Pflanztrögen befinden sich dauerhaft im Freiraum und „markieren“ den in Anspruch genommenen Raum. Der gewerbliche Nutzen für das Kaffeehaus legitimiert diese „private“ Nutzungszuschreibung von Teilräumen und bildet innerhalb des Wirkungsgefüges des Raums Schwellen und Barrieren, welche die Bestuhlung vom Rest des öffentlichen Stadtraums trennen.
B A S I C S
Inanspruchnahme
A N A L Y S E L E A R N I N G
Am Kaiserkai 26
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Fortwährende Inanspruchnahme des Freiraums
K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Temporäre Inanspruchnahme des öffentlichen Raums Der „frei zugängliche öffentliche“ Stadtraum wird gelegentlich von Nutzern des Raums temporär in Anspruch genommen. Ein Beispiel ist der AnwohnerFlohmarkt, welcher auch im Untersuchungsraum stattfand. Insgesamt wird dieser Raum nur selten besetzt und angeeignet. Ab und zu nutzen Touristen und Besucher die Treppenanlage für eine kurze Pause, ansonsten halten sie sich vor allem auf der südlichen Kaipromenade auf. Anwohner sieht man hier nur selten im Raum verweilen oder diesen nutzen. So beschränkt sich die Inanspruchnahme des öffentlichen Raums meist auf initiierte Events oder auf Touristenströme!
Inanspruchnahme
Flohmarkt der Anwohner
Temporäre Inanspruchnahme des Freiraums
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Restriktionen im öffentlichen Raum
B A S I C S
An einer Inanspruchnahme des Raumes hindern oft andere Menschen bzw. -gruppen. Schon die pure Anwesenheit von Personen kann dazu führen das Menschliche Individuen/Gruppen andere „verdrängt“ werden. Zu diesen, als alltäglich anzusehenden, „Verdrängungen“ gesellen sich die auch in „Um diese Touristenströme anderen Stadtteilen herrschenden Reibungssituationen ertragen zu zwischen den „Stadtbewohnern“ (Anwohner) und den können muss „Stadtkunden“ (Nicht-Anwohner). Die HafenCity wird von man schon ein bisschen Stadtkunden „überrannt“. Dies schlägt sich auf die Freiräume exhibitionistisch nieder. Nur wenige Anwohner nutzen die öffentlichen veranlagt sein... Stadträume, auch aufgrund der vielen Touristen. Skurriler Aber die Treppenanlage Weise nutzen die Stadtkunden den Untersuchungsraum nutze ich nicht, ebenso wenig. Die Aura des Wohnturms und die Nordlage das ist nicht des Bereichs laden viele nicht zu einer Inanspruchnahme des gemütlich!“ Raums ein.
Restriktionen
A N A L Y S E L E A R N I N G
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Vertikale und horizontale Blickbeziehungen
Balkone des Wohnturms
Begegnungsszenen
K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Restriktionen im öffentlichen Raum Neben den menschlichen Akteuren hindern auch bauliche Elemente und Bebauungen an einer Inanspruchnahme des Raumes. Die Außenbestuhlung inkl. der „gebauten Bauliche Schwelle“ der Pflanztröge bilden erkennbare Schwellen/ Restriktionen aufgrund der gastronomischen Barrieren Nutzung. Die Treppenanlage als Überwindung der topografischen Höhensituation zwischen Promenaden- und Stadtebene wirkt mitunter ebenso als bauliche Schwelle. Die gewollte Veröffentlichung des Stadtraums zeigt sich gut am Beispiel des Wohnturms. Dort ist die öffentliche Stadtebene in die Kubatur des Gebäudes vorgedrungen. Allerdings bilden sich dabei Räume der gefühlten Restriktion, d.h. unterhalb der Überdachung zwischen den großen Betonstützen wird der Raum nicht in Anspruch genommen. Insbesondere der Eingangsbereich mit seinem großen Klingelkasten suggeriert hier einen privaten Raum.
Eingangsbereich Wohnturm
Restriktionen „Private“ Elemente
Dimensionierung Öffentlich/Privat
Vertikale Schwelle: Überdachung
Vertikale Schwelle: Treppenanlage
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Restriktionen im öffentlichen Raum Atmosphäre Eine der Philosophien der HafenCity ist die verschmelzende Gestaltung. In weiten Teilen der öffentlichen Stadträume des Stadtteils findet sich die gleiche Freiraumgestaltung mit denselben Gestaltungsrichtlinien in Form von Elementen, Materialien sowie deren Raumkonstellationen. Diese einheitliche Gestaltung soll einen komplett öffentlich zugänglichen und exklusiven Stadtraum suggerieren, schafft dabei aber auch viele Unklarheiten bei den Nutzern. Durch das überall gleich aussehende und wirkende Raumprofil fehlen oft Anhaltspunkte für eine mögliche Inanspruchnahme des Raums, soll heißen das die absolute Veröffentlichung nicht die nötige Orientierung im Raum bietet. Die Freiraumgestaltung ist hochwertig und im modernen Design, außerdem wird der Raum konsequent sauber gehalten. Diese „klinisch“ reine Raumbeschaffenheit hemmt die Aneignung des Raums außerhalb der gängigen Nutzungszuschreibungen und -praktiken. Der Raum wirkt oft nicht städtisch genutzt, es fehlen Anzeichen der Aneignung wie z.B. Street Art oder einer Nutzung wie z.B. Beschädigungen oder Müll. Das Konstrukt der HafenCity wirkt mitunter wie eine auf Hochglanz polierte Architekturausstellung. Es sind schlichtweg keine Spuren einer konkreten Inanspruchnahme durch die Stadtöffentlichkeit, und damit von urbanen Prozessen zu erkennen, was dadurch wiederum nicht zu einer persönlichen Inanspruchnahme motiviert.
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B A S I C S
Verschmelzende Gestaltung auf privaten/öffentlichen Freiflächen (Gestaltungsrichtlinie + gemeinsamer Entwurf)
Restriktionen
Verschmelzende Gestaltung „Ich weiß ja gar nicht wo ich hier hin darf und wo nicht... Kann doch nicht sein das ich hier wirklich überall hin kann ohne das mich jemand schief anschaut!?“ Elemente im Freiraum
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Nutzungsmischungen im urbanen Stadtraum
Typen der Nutzungsmischung
Die Nutzungsmischung in Stadtquartieren wie die HafenCity wird heute wieder positiver beurteilt, weil sich die Wege zwischen Wohnen und Arbeiten verkürzen (Stadt der kurzen Wege) und so zur Belebung des Stadtquartiers beitragen können. Die Überwindung funktionsgetrennter Strukturen zugunsten einer kleinräumlichen Mischung von Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung, Soziales, Freizeit, Kultur gilt als ein Schlüssel für eine nachhaltige Stadtentwicklung und für eine qualitätsvolle Lebens- und Arbeitswelt im urbanen Stadtraum. Als räumliches Ordnungsprinzip umfasst die Nutzungsmischung zunächst vor allem das enge räumliche Nebeneinander der unterschiedlichen Funktionen Wohnen und Arbeiten, aber auch der Funktionen des sich Versorgens, des sich Bildens und des sich Erholens. Häufig wird hier die Nutzungsmischung auch im weiteren Sinne als eine soziale oder bauliche Mischung verstanden. Statt der bloßen Anordnung der einzelnen Nutzungen dreht es sich jedoch dabei vielmehr um eine enge Verflechtung zwischen den Nutzungen und Nutzern. So soll sich aus einer baulich-funktionalen im Idealfall auch eine gelebte Nutzungsmischung entwickeln, die zu einer vitalen und urbanen städtiNachbarschaftsmischung schen Struktur und einem urbanen Stadtraum als Treffpunkt des städtischen Kollektives führt. Durch die Mischung von Arbeiten, Wohnen und Sozialem soll im Quartier eine hohe Vielfalt entstehen. Das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten vereinfacht die Alltagsorganisation, ermöglicht Kontakte und kurze Wege. Das gemischte Viertel kann so eine hohe Attraktivität und Lebendigkeit entwickeln. Geschoss-/Gebäudemischung im Untersuchungsraum
I Geschossmischung (Wohn- und Arbeitsflächen auf gleichem Stockwerk gemischt) II Gebäudemischung (Wohnen und Arbeiten auf verschiedenen Geschossen, jedoch im gleichen Gebäude) III Nachbarschaftsmischung (Wohnen und Arbeiten in unmittelbar nebeneinanderliegenden Gebäuden) IV Quartiersmischung (Kleine Wohngebiete und Arbeitsgebiete wechseln einander ab) V Ortsteil-Mischung (Mittelgroße Wohn- und Arbeitsgebiete von bis zu 10ha wechseln einander ab)
Nutzungsmischung
Geschoss-/Gebäudemischung
Aus der baulich-funktionalen Nutzungsmischung kann sich im Idealfall auch eine „gelebte“ Nutzermischung entwickeln. Die Heterogenität der Nutzer im dichten Stadtraum führt mitunter zu einer sozialen Mischung.
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Nutzungstrennung im urbanen Stadtraum Im Gegensatz zur Nutzungsmischung wird die strikte Nutzungstrennung im urbanen Raum mittlerweile sehr kritisch gesehen. Die aus der Kritik an der gründerzeitlichen Stadt entstandene Leitvorstellung der Konfliktminimierung durch die Nutzungstrennung der „modernen Stadt“ ist in den letzten Jahren infolge der daraus resultierenden Probleme, wie die immer stärker anschwellenden Verkehrsströme, die Verödung der Bürocities und Innenstädte usw., in die kritische planerische Diskussion gekommen. Die Nutzungstrennung produziert fragmentierte Stadträume und in der Folge entwickeln sich teilweise gesellschaftspolitisch vernachlässigte Räume (Segregation). Diese vernachlässigten und dadurch oft ungenutzten Räume sind oft im physischen Raum und dessen Nutzungsstruktur begründet, die in der Folge den subjektiv wahrgenommenen Raum beeinflussen und auch Auswirkungen auf den sozialen Raum und dessen Funktionen zur Folge haben. Der persönliche Bezug zum fragmentierten Raum geht aufgrund der durch die Segregation bedingten Entfremdung verloren. Individuelle Orientierung ist dabei nicht mehr möglich. Der monoton genutzte und gefühlte Raum verliert für die potentiellen Nutzer an Bedeutung. Dies ist jedoch für den Monotone Nutzungsstruktur urbanen Innenstadtraum keine Option und nicht erstrebenswert.
Bürokomplex eines Gewerbegebiet
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Reines Wohngebiet
Die durch die strikte Nutzungstrennung entstehenden fragmentierten Stadträume und deren vernachlässigten Freiräume sind für den urbanen Innenstadtbereich keine Option.
B A S I C S
A N A L Y S E
Nutzungstrennung
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Nutzungsneutralität im urbanen Stadtraum „Wir haben erfahren, dass unsere Bauten sehr viel länger halten und die Funktion veraltet. Die Funktionen wechseln so rapid heute, dass eigentlich nur eine grosse Flexibilität in den Gebäuden einen Wert hat. Die Flexibilität ist eigentlich dass Wichtige und Charaktervolle an unseren Bauten, nicht mehr der Ausdruck der Funktion“
Die Veränderungen der städtischen Gesellschaft und technische Errungenschaften wie das Internet stellen die bisherige Trennung von Wohnen und Arbeiten in Frage. Gleichzeitig führen Wohlstand (und Armut!) sowie ein verändertes soziales Umfeld zu neuen Lebensformen mit wandelnden Raumbedürfnissen, welche sich immer dynamischer entwickeln. Zeitgemäße Bauten müssen auf diese Umstände reagieren können. Ein wesentlicher Schritt hierfür sind nutzungsneutrale Stadträume. Es ist elementar wichtig, nicht jeden Stadtraum isoliert zu betrachten, sondern gewissermaßen systemisch, d.h. immer in Beziehung zu den umliegenden Räumen zu denken und zu planen. Sogenannte Raumfolgen werden dadurch bedeutsam, ebenso wie Übergänge, Schwellen und Barrieren (Mittel der Zonierung). Die reine Monofunktionalität eines einzelnen Raums ist hierbei zu vermeiden. Obgleich einem bestimmten Stadtraum eine prioritäre Nutzungsfunktion zugesprochen werden kann und soll, und er dementsprechend gestaltet und reglementiert ist, darf dies nicht in starren Mustern und Strukturen münden. Dem Innen-/Außenbezug von Bebauungen wird schon heute eine große Bedeutung zugesprochen. Das flexible Wohnen, Arbeiten und Erholen im urbanen Stadtraum funktioniert auch durch die Überwindung von baulichen Barrieren wie der Gebäudehülle. An entsprechenden Stellen verschwimmen hier Innen und Außen. Dabei spielt der Zwischenraum, der städtische Freiraum zwischen den Gebäudestrukturen, und dessen Nutzungsneutralität eine wesentliche Rolle.
Mies van der Rohe
Nutzungsneutralität „Es ist ein Irrtum zu meinen, dass soziale Anforderungen an das Wohnen zu Lasten architektonischer Gestaltungsspielräume gehen müssen. Natürlich ist Architektur eine angewandte Kunst, sie muss soziale und technische Funktionen erfüllen. Aber sie muss auch der ästhetischen Logik von Räumen entsprechen. Ich glaube, dass dafür die Möglichkeiten heute größer sind als zu den Zeiten der Dominanz eines ganz bestimmten Bildes vom richtigen Wohnen.“ aus: Walter Siebel, Zukunft des Wohnens. Arch +, 176/177
Nutzungsneutrale Bebauungsstruktur...
...Gebäudestruktur
...Innenraumstruktur
Nutzungsneutraler Freiraum
Zonierte als auch nutzungsneutrale Freiraumstrukturen und die umgebende urbane Stadtbebauung schaffen, auch im Zusammenspiel mit Innen und Außen (Gebäude), eine heterogene Nutzungsstruktur.
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B A S I C S Stadtöffentlichkeit Stadtbewohner
Stadtkunde
Bewohner des Stadtraums
Kunde im Stadtraum
Der Stadtbewohner sieht sein direktes Umfeld (der Stadtraum) meist mit anderen Augen als die übrige Stadtöffentlichkeit. Für ihn ist der urbane Stadtraum nicht nur Lebenswelt, sondern insbesondere auch Wohnwelt. Die Inanspruchnahme des Stadtraums, als täglich besuchter Ort, gleicht mitunter der Ausdehnung des eigenen Wohnraums über die Grenzen der Wohnung hinaus. Das Raumgefühl „Das ist mein, hier gehöre ich hin, hier lebe ich“ lässt den Stadtbewohner den Raum anders wahrnehmen. Die Stadtbewohner an sich sind schwer zu charakterisieren, doch unterscheiden sie sich in ihrer Wahrnehmungsgeographie oft von den Stadtkunden.
Der Stadtkunde sieht und fühlt den urbanen Raum aus unterschiedlichen Perspektiven. Die aus unterschiedlichen Milieus stammenden, mit diversen Intentionen sich in der Stadt aufhaltenden, Personen sehen und fühlen den urbanen Raum auf verschiedene Art und Weise. Da sie jedoch in diesem Umfeld nicht wohnen, verbinden und identifizieren sie sich mit diesem Raum auf anderen Ebenen wie die Stadtbewohner. Dies hat auch oft Auswirkungen auf die Art und Intensität der Inanspruchnahme des Raumes.
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Bei der Betrachtung des urbanen Stadtraums ist die Stadtöffentlichkeit vor allem in die Nutzergruppen der Stadtbewohner und der Stadtkunden zu unterscheiden.
A N A L Y S E
Stadtöffentlichkeit
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Soziale Heterogenität in der Quartiersöffentlichkeit Die HafenCity ist ein komplett neu geplanter Stadtteil mit hohen Planungsansprüchen an sich selbst (Thema Neue Urbanität). Der bis jetzt fertig entwickelte westliche Teil des Gebietes weist in Sachen bezahlbare Wohnfläche (als auch Gewerbefläche) für verschieden einkommensstarke/-schwache Schichten eine starke Homogenität auf. Wohnen in der HafenCity ist teuer und nur für bestimmte soziale Schichten möglich. Durch eine mangelnde soziale Heterogenität der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten können zwei Problemkreise entstehen: Der Problemkreis der inneren Dynamik (Quartiersöffentlichkeit) und jener des schlechten Image des Stadtteils nach außen (Extrembeispiele: „Sozialer Brennpunkt“ und „Spießer-Viertel“). Für die Entwicklung einer entsprechenden Heterogenität von Schichten und Milieus im Quartier soll das Wohnen der HafenCity Gebiet für besser gestellte soziale Schichten als Wohnort in attraktiv bleiben und „benachteiligten“ Schichten einen Zugang zu diesem ermöglichen. Ein erster Ansatz hierfür ist ein breites Angebot an unterschiedlichen Wohnungsgrößen und -qualitäten verschiedener Preisklassen für eine heterogene Wohnungsstruktur. Demographie in der HafenCity Weitere entscheidende Punkte, ob ein Quartier zum Ort der sozialen Heterogenität wird oder nicht, sind die Bevölkerung mit 25,4 % zu Bildung Migrationshintergrund Möglichkeiten der physischen Mobilität (Anbindung an den öffentlichen Verkehr), der Zugang und Arbeit sowie die Qualität des Wohnumfeldes (öffentlicher Stadtraum als Begegnungsort). In diesen sozial Ausländeranteil heterogenen Nachbarschaften steckt genug Potential für die vielerorts angestrebte soziokulturelle Integration 36,0 % von Individuen innerhalb der städtischen Gesellschaft. Das Quartier soll Ort von gesellschaftlicher Integration und Polarisierung für die Quartiersbewohner sein Arbeitslosigkeit 3,0 % und nicht der Ort der sozialen Trennung innerhalb des Gebietes oder nach außen. Deshalb sind neben dem 0 5 10 15 20 25 30 35 40 variablen Wohnungsangebot räumliche und soziale „Brücken“ im Sinne von Übergängen, Verbindungen und räumlicher Durchlässigkeit für die Vitalität des Quartiers zentral. Je großräumiger die Mietpreis Bevölkerungsdichte soziale Heterogenität angelegt ist, desto 17,06 €/m2 388 Einwohner/km2 größer ist auch die gesellschaftliche und politische Akzeptanz in der städtischen Bevölkerung.
Kaufpreis 5243 €/m2
Größe, Dichte und Heterogenität als Grundbedingungen für Urbanität gelten auch für die städtische Gesellschaft.
Quartiersöffentlichkeit
Sozialwohnungen 0.0 %
Wohnfläche je EinwohnerIn 84 m²
Wohnbedingungen in der HafenCity; Copyright 2009 Immobilien Scout GmbH Haushaltsgrößen: 493 Haushalte
Altersverteilung (Jahre):
65 + 0-14 Die soziale Heterogenität innerhalb der Quartiersbewohner eines Stadtteils ist Voraussetzung für ei15-24 Einzelnen vitalen urbanen Stadtraum als Ort der Integration und Polarisierung. Mehr-Personenhaushalte Haushalte
49.5 %
38.9 %
40-64
25-39
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„Mit bis zu 80.000 Besuchern täglich wird in der fertiggestellten HafenCity gerechnet. [...] Neben den Bewohnern und den Beschäftigten ansässiger Unternehmen machen Besucher die dritte – und zahlenmäßig sogar die größte – Nutzergruppe der HafenCity aus. [...] Touristen erleben die HafenCity auf ähnliche Art und Weise wie die Bewohner oder die Beschäftigten des Stadtteils: Tourismus ist hier gleichbedeutend mit der Teilhabe an einer besonderen urbanen Erfahrung.“ http://www.hafencity.com/de/leben/reiseziel-urbanitaet-tourismus-in-der-hafencity.html
Touristenströme im urbanen Stadtraum Die HafenCity ist ein Touristenmagnet. Ein komplett neuer Stadtteil, Architekturbauten wie die Elbphilharmonie, das intensive Marketing und die zunehmende Eventisierung locken immer mehr Menschen in die HafenCity. Dies hat Auswirkungen auf den urbanen Stadtraum und seine Funktionen als Treffpunkt und Ort der gesellschaftlichen Verhandlungen zwischen den Stadtbewohnern und den Stadtkunden. Kann der öffentliche Freiraum des Quartiers, von Touristenmassen überflutet und nach den Gestaltungsrichtlinien der HafenCity absolut homogen gestaltet, als Wohnumfeld für die Quartiersbewohner fungieren oder braucht es hierfür mehr als die Zonierungsmaßnahmen wie die eines privaten Innenhofes für die Bewohner? Der öffentliche Stadtraum übernimmt die Funktion eines Zusammenspiels des physischen und sozialen Raums von diversen individuellen Persönlichkeiten als städtisches Kollektiv. Die Entstehung von Konfliktsituationen zwischen eigenen und fremden Bedürfnissen, Interessen und Ansichten ist hier durchaus erwünschenswert und Teil des urbanen Verhandlungsprozesses in der Stadt. Die durch den Massentourismus gegenwärtige Verdrängung der Stadtbewohner in die eigenen privaten Räumlichkeiten oder auch in private Innenhöfe in der HafenCity ist hierbei jedoch nicht Teil der gewollten heterogenen Mischung in der Öffentlichkeit. Mögliche Puffer-/ bzw. Übergangsräume zwischen den Extremen des Privaten und des Öffentlichen sprechen nicht für eine Trennung des urbanen Stadtraums, sondern vielmehr für eine ausgewogene Zonierung zur Orientierung in den Freiräumen der gesellschaftlichen Zusammenkunft!
36
B A S I C S
„... aber jetzt ist hier immer was los und noch gibt es genug Pausen zwischen den zahlreichen Events, welche auch immer unglaubliche viele Menschen in die HafenCity locken. Beim das Haus verlassen können die ganzen Menschenmassen dann doch auch sehr störend sein.“ „Ich habe schon länger in der Stadt gewohnt, aber das (Öffentlichkeit, Touristen) war nie so schlimm wie hier.“
A N A L Y S E
„Wer plant in die HafenCity zu ziehen muss sich gewissen Rahmenbedingungen bewusst sein, wie z.B. die hohe Masse an Touristen. Einige Bewohner können damit umgehen, andere sind aber auch bald wieder weggezogen.“ „Es ist hier super und so ein schöner Innenhof. Wenn man diese Öffentlichkeit nicht haben will, zieht man ja auch nicht her. Ich will nicht sagen, dass wir alle exhibitionistisch veranlagt sind - aber vielleicht ein bisschen schon...“
In urbanen Stadträumen, in denen die Quartiersöffentlichkeit auf den Massentourismus trifft, sind Zonierungen des städtischen Raums in Form von Puffer-/ bzw. Übergangsräumen unabdingbar.
Tourismus
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Sinneseindrücke im urbanen Stadtraum Obgleich nun Stadtbewohner oder Stadtkunde, die Menschen nehmen die urbanen Räume sehr subjektiv und individuell unterschiedlich wahr. Ein Beispiel dafür ist die Architektur im städtischen Zusammenhang. Neben den Medien und anderen Kommunikationsinstrumenten ist die Architektur und das Design die Sprache der Stadt. Diese Sprache wird von verschiedenen Individuen unterschiedlich verstanden. Die ortspezifische Sprache einer Stadt kann von der Stadtöffentlichkeit alltäglich gelesen und handlungsleitend verstanden werden. Hierfür gelten allgemein bekannte und gültige Symboliken und Normen sowie kollektive Nutzungszuschreibungen und -praktiken, welche aber unterschiedlich verstanden und interpretiert werden können. Diese Art der subjektiven Entstehung dieser mentalen Repräsentation des Raumes und dessen Elemente aus der Verarbeitung eigentlich einheitlicher (objektiver) Sinneseindrücke lassen sich nur schwer erfassen und beschreiben. In ihrer Funktion der sozialen Integration lässt die Architektur der Stadt allerdings oft keine unmittelbare und bedeutungsvolle Zuordnung von architektonischer Form und sozialer Praxis zu: Physischer Raum ist nicht gleich sozialer Raum! Doch besteht ein Zusammenhang zwischen sozialem sowie physischem Raum und der sozialen sowie räumlichen Praxis in welcher der Alltag reproduziert wird. Die kognitive Entwicklung von Raum (Repräsentation des Raums nach Henri Lefébvre) eines jeden Individuums passiert durch komplexe Symbolisierungen und Imaginationsräume im städtischen Raum. Die geistige, soziale und räumliche Entfaltung der Stadtöffentlichkeit ist das Resultat individueller Raumproduktionen und Raumvisionen (Henri Lefébvre). Die Sinneseindrücke im und durch den Raum stehen dabei im Konflikt mit mathematischabstrakt dominierten Raumkonzepten, welche in der räumlichen Praxis reproduziert werden. Räume der Entfremdung entstehen in Räumen der Orientierungslosigkeit. Hier ist die Vielfalt der Inanspruchnahmemöglichkeiten des urbanen Raums gemindert und eine soziale sowie physische Identifikation erschwert.
Urbane Stadträume sollen Orte der Repräsentation des städtischen Kollektivs und der Individuen sein. Der öffentliche Raum muss Möglichkeiten der individuellen Raumproduktion über eine Inanspruchnahme bieten können.
Repräsentation Öffentliche Räume gelten als Repräsentationsräume der Gesellschaft. Hier zeigen sich aktuelle gesellschaftliche Bedürfnisse und Anliegen der Stadtöffentlichkeit. Als wichtiges Merkmal gilt die grundsätzliche Zugänglichkeit. Zugleich zeigt sich, dass öffentliche Räume seit jeher materiell und gesellschaftlich umkämpft sind, Nutzungskonflikte auftreten und gewisse Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen werden.
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Undefinierbare Freiräume Die Orientierung im Raum ist „die Ausrichtung, die Kenntnis von Weg sowie Gelände und die geistige Einstellung“. Zur gewollten Inanspruchnahme des urbanen Raums ist die Orientierung unabdingbar. Im Untersuchungsraum führt das Paradigma der verschmelzenden Gestaltung aller Freiräume zu einer einheitlich aussehenden sowie wirkenden Raumstruktur. Dort wo keine Grenzen sein sollen, sieht man hier auch keine... Aber wie ist das Raumgefühl wirklich? Die individuelle Wahrnehmungsgeographie des städtischen Raums wird durch diese undefinierbaren Räume untergraben. Der Nutzer des Raums sieht sich mit vielen Fragen konfrontiert: „Was ist privat, was ist öffentlich, wo sind die Grenzen, kann ich mich hier aufhalten und wohlfühlen, was würden die anderen machen, wo darf und will ich sein?“. Diese kognitiv undefinierbaren Räume innerhalb des urbanen Wirkungsgefüges des Untersuchungsraums führen zu einer Orientierungslosigkeit, welche die mögliche Inanspruchnahme des Raums hemmen kann.
?
B A S I C S Verschmelzende Gestaltung
A N A L Y S E
?
?
Dimensionierung Öffentlich/Privat
Räume der Orientierungslosigkeit
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Wenn auch nicht direkt visuell, soll sich der Nutzer des urbanen Stadtraums der Räume emotional bewusst werden und diese definieren können. Die kognitive Orientierung im Raum fördert die Inanspruchnahme durch den Nutzer.
Orientierung
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Urbanität als Prozess in den relationalen Räumen der Stadtöffentlichkeit Urbanität passiert vor allem dort, wo die Stadtöffentlichkeit aufeinander trifft: der öffentliche Freiraum in der urbanen Stadt. Diese öffentlichen Freiräume müssen als konkrete oder auch materielle Orte der Erfahrung, der Alltagspraxis, der Wahrnehmung und Inanspruchnahme im jeweiligen Kontext (historisch, lokal und global) zusammen gedacht werden. Um die Relevanz dieses dynamischen Raumgefüges zu verdeutlichen, gilt es seine Wirksamkeit, in der subjektiven Wahrnehmung und Verarbeitung jedes einzelnen Individuums zu verstehen. Dieses subjektive und raumbezogene Denken und Handeln, bestehend aus individuellen und kollektiven Stadtbildern, führt - in Anlehnung an das relationale Raumkonzept von Martina Löw - in der physischen und sozialen Konfrontation verschiedener Individuen zu hoher Komplexität, Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeiten in den urbanen Stadträumen. Öffentliche Freiräume sollen als raumzeitliche Handlungsrahmen verstanden werden, denen eine bestimmte soziale und kulturelle (An-)Ordnung eigen ist. Zudem gelten (mit etwas idealistischen Blick) öffentliche Räume als Orte der Integration und Diversität, die bestimmte Erfahrungen und Wahrnehmungen ermöglichen. Gerade durch Kommunikation und Interaktion werden entsprechende Praktiken sozialer und kultureller Art produziert. Dabei soll nicht außer Acht gelassen werden, dass eine gleichzeitige Überlappung unterschiedlicher und gleichzeitiger Teilöffentlichkeiten, Inanspruchnahmen und Nutzungen verschiedener Angehöriger von diversen Milieus und Szenen erfolgt, die ihrerseits wiederum eigene Sichtweisen, Wertvorstellungen sowie Interessen und Bedeutungen durch die Produktion des Raumes einbringen. Dieses kontinuierliche, prozesshafte, komplexe, oft auch widersprüchliche Aufeinandertreffen und Verhandeln der urbanen Gesellschaft ist das Charakteristikum öffentlicher Räume. Es ist das Merkmal und die Voraussetzung für Urbanität im städtischen Raum. Ist damit Urbanität überhaupt planbar? Die Planung von Urbanität als Prozess einer urbanen Gesellschaft findet sich in der Formulierung von Möglichkeitsräumen für die individuelle/kollektive Produktion von Raum wieder. Unter Beachtung des komplexen Raum-/Wirkungsgefüges in der Stadt müssen Räume für mögliche urbane Prozesse der städtischen Gesellschaft geplant und produziert werden. Der (Stadt-)Planer kann somit nur Räume als Voraussetzung für mögliche urbane Prozesse, nicht aber die Urbanität selbst, planen.
„Die Stadt wird durch den gesellschaftlichen Gebrauch bestimmt, die Regeln der klassischen Komposition entsprechen nicht mehr der gesellschaftlichen Realität. Die Probleme, die uns die Stadt von heute stellt, sind, die vielfältigen und heterogenen Anforderungen zu begreifen, das Unvorhergesehene, Unvorhersehbare, Unabwägbare als wesentlichen Teil des urbanen Prozesses zu realisieren.“ Rüdiger Lainer, 1995
Urbanität
Die Stadt als physisches sowie mentales Konstrukt
Wenn überhaupt, dann ist Urbanität als möglicher Prozess in gestalteten Möglichkeitsräumen für die individuelle/kollektive Inanspruchnahme des urbanen Raums sowie die Produktion von Raum planbar!
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Stadträume für urbane Prozesse So wie sich die Gesellschaft seit jeher im stetigen Wandel befindet, so verändert sich auch die urbane Stadt kontinuierlich. Urbanität ist der Ausdruck dieser fortwährenden und vielseitigen Veränderungen. Möglichkeitsräume für urbane Prozesse zu planen und zu entwerfen heißt demnach dem Raum, in Form von Materialität (Raumelemente) und Nutzer (menschliche Individuen) die nötige Freiheit für Veränderungen einzuräumen. Nicht statische Raumkonstrukte, sondern viel mehr flexible Gestaltungsrahmen ermöglichen prozessfähige Raumkonstellationen für einen urbanen Gebrauch. Mögliche urbane Prozesse finden in raumzeitlichen Handlungsrahmen statt. Die Räume solcher Handlungsrahmen sollen zum expliziten oder impliziten Gebrauch anregen, weniger einen Gebrauch nur vorgeben. Die gewünschte Auseinandersetzung der Stadtöffentlichkeit mit dem urbanen Raum führt unweigerlich zu Veränderungen des Stadtraums. Diese Tatsache ist in der Planung und Gestaltung von urbanen Räumen zu beachten und zu integrieren. Zum Beispiel wäre über kostengünstige, aber vielseitige Materialien und Elemente für eine Gestaltung der baulichen Strukturen und städtischen Freiräume nachzudenken. Hier wären oberflächige oder intensive Veränderungen willkommen, ohne einen möglichen hohen Verlust von finanziellem Kapital beklagen zu müssen.
Urbanität ist Raumnutzung durch die Stadtöffentlichkeit
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B A S I C S
A N A L Y S E Schematische Veränderungen durch urbane Prozesse im Stadtraum
Urbanität ist die Möglichkeit zur Veränderung
Urbanität ist komplex und vielschichtig
Urbanität passiert durch Veränderung! Die Planung und Gestaltung von öffentlichen und veränderbaren Möglichkeitsräumen bedingt urbane Prozesse innerhalb der städtischen Gesellschaft.
Prozess
L E A R N I N G K O N Z E P T
B A S I C S
Nutzungsmischung Aus der baulich-funktionalen Nutzungsmischung kann sich im Idealfall auch eine „gelebte“ Nutzermischung entwickeln. Die Heterogenität der Nutzer im dichten Stadtraum führt mitunter zu einer sozialen Mischung.
Nutzungsneutralität Zonierte als auch nutzungsneutrale Freiraumstrukturen und die umgebende urbane Stadtbebauung schaffen, auch im Zusammenspiel mit Innen und Außen (Gebäude), eine heterogene Nutzungsstruktur.
Stadtöffentlichkeit A N A L Y S E L E A R N I N G K O N Z E P T
Bei der Betrachtung des urbanen Stadtraums ist die Stadtöffentlichkeit vor allem in die Nutzergruppen der Stadtbewohner und der Stadtkunden zu unterscheiden.
Quartiersöffentlichkeit Die soziale Heterogenität innerhalb der Quartiersbewohner eines Stadtteils ist Voraussetzung für einen vitalen urbanen Stadtraum als Ort der Integration und Polarisierung.
Tourismus In urbanen Stadträumen, in denen die Quartiersöffentlichkeit auf den Massentourismus trifft, sind Zonierungen des städtischen Raums in Form von Puffer-/ bzw. Übergangsräumen unabdingbar.
Repräsentation Urbane Stadträume sollen Orte der Repräsentation des städtischen Kollektivs und der Individuen sein. Der öffentliche Raum muss Möglichkeiten der individuellen Raumproduktion über eine Inanspruchnahme bieten können.
Konzentrat
Orientierung Wenn auch nicht direkt visuell, soll sich der Nutzer des urbanen Stadtraums der Räume emotional bewusst werden und diese definieren können. Die kognitive Orientierung im Raum fördert die Inanspruchnahme durch den Nutzer.
Urbanität Wenn überhaupt, dann ist Urbanität als möglicher Prozess in gestalteten Möglichkeitsräumen für die individuelle/kollektive Inanspruchnahme des urbanen Raums sowie die Produktion von Raum planbar!
Prozess Urbanität passiert durch Veränderung! Die Planung und Gestaltung von öffentlichen und veränderbaren Möglichkeitsräumen bedingt urbane Prozesse innerhalb der städtischen Gesellschaft.
Learning from: HafenCity 41
B A S I C S
Learning from: HafenCity
+
A N A L Y S E
Die gute Stadt als Utopie
Die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Stadtöffentlichkeit werden befriedigt. Die Stadt als größtmöglicher gemeinsamer Nenner für alle ihre Nutzer. (Garten Eden, Schlaraffenland)
L E A R N I N G
Konzept
Möglichkeitsräume für urbane Prozesse im Stadtraum
Prozess
Quartiersöffentlichkeit
Stadtöffentlichkeit Orientierung
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Nutzungsmischung Tourismus
Urbanität
Repräsentation
Nutzungsneutralität
Konzentrat
Synthese
K O N Z E P T
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Konstrukt Das Schema eines dichten urbanen Innenstadtbereiches basiert auf der Theorie der Nutzungsmischung. Eine kleinteilige/-räumliche Nutzungsmischung ist anzustreben. Je nach städtebaulichem Kontext herrscht eine Geschossmischung oder eine Gebäudemischung. Möglichst permeable Gebäudehüllen unterstützen den Innen/Außen-Bezug der Gebäudestrukturen vor allem auf der Erdgeschossebene. Der städtische Freiraum ist der vorrangige Raum von möglichen urbanen Prozessen. Wo direkt an die Gebäudekubaturen angrenzende Bereiche noch eine Nutzungszuschreibung erfahren können, sind zentrale Bereiche im Freiraum nutzungsneutral ausgerichtet. Dieser Shared Space ist Dreh- und Angelpunkt des Urbanen. Sensibel zonierte Freiräume sollen über konkrete Raumabfolgen zu einer Verbindung der Innenstadtbereiche führen (Bridging).
Bridging
B A S I C S
Nutzungsmischung: Geschossmischung Gebäudemischung
Nutzungszuschreibung
Nutzungsmischung: Geschossmischung Gebäudemischung
Nutzungszuschreibung
Shared Space
Nutzungsmischung: Geschossmischung Gebäudemischung
Nutzungszuschreibung
Bridging
Bridging
Nutzungszuschreibung
Nutzungsmischung: Geschossmischung Gebäudemischung
Nutzungszuschreibung
Nutzungszuschreibung
Nutzungsmischung: Geschossmischung Gebäudemischung
Übergeordnetes Schema des urbanen Stadtraums
Schema
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Nutzungszuschreibung Innerhalb der Gebäudekubaturen der urbanen Innenstadt finden sich kleinräumige sowie großräumige Nutzungsmischungen. Variable Grundrisse und neutral strukturierte Räumlichkeiten können hier auf die neuen Lebensformen mit wandelnden Raumbedürfnissen reagieren. Da die heutigen Innenstadtbereiche wichtige Zentren für den Konsum, Dienstleistungen sowie weitere gewerbliche Nutzungen sind, werden die Erdgeschossflächen der Gebäude größtenteils für den gewerblichen Gebrauch verwendet und belegt. Somit findet sich die Funktion des Wohnens meist in den oberen Etagen der überwiegenden Blockbebauungen. Vereinzelt mischen sich aber auch hier die Wohn- und Gewerbenutzung. Die Symbiose aus Wohnen und Arbeiten in direkter Nachbarschaft wird auch zukünftig wohl eine immer größere Rolle in unserer städtischen Gesellschaft spielen. Die Nutzungsmischung innerhalb der Gebäudestrukturen soll sich in geeigneten Dimensionen auch auf die Freiräume des urbanen Stadtraums übertragen. Die Übergangsräume bzw. Pufferzonen zwischen Gebäudehülle und dem allgemein zugänglichen zentralen Shared Space können eine direkte Nutzungszuschreibung erfahren. Dies funktioniert größtenteils durch die Gestaltung des entsprechenden Raums. Soll heißen, dass sich die Funktion der Erdgeschossnutzung (z.B. Gastronomie oder Verkauf) sich über die Außenbegrenzung des Gebäudes auf den angrenzenden städtischen Freiraum projiziert. 44
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B A S I C S
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A N A L Y S E
en n e h o b W er ew G Übergeordnetes Schema der Wohn-/Gewerbenutzung
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Übergeordnetes Schema der Freiraumzonierung
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Stadträume der Stadtbewohner Pulsierende Innenstadtbereiche werden zumindest tagsüber von Menschenmassen durchspült. Hier gibt es folglich Stadtbereiche mit einer höheren Frequenz an Inanspruchnahmen des Raums durch die Stadtkunden sowie Bereiche die nieder frequentiert etwas abseits von beliebten Treffpunkten und Durchgangsräumen liegen. Sei es nun in stark oder schwach belebten Stadträumen, den Stadtbewohner, als dauerhaft ansässige Stadtraumnutzer sollten entsprechende Rückzugbereiche sowie Übergangsräume bzw. Pufferzonen außerhalb ihrer Wohnungen im städtischen Freiraum zugesprochen werden. Die Abgrenzung dieser „privaten“ Freiräume gegenüber den sonstigen „öffentlichen“ Stadträumen ist ein sensibles Thema. Ziel soll hierbei eine Trennung des Raums durch „weiche“ Schwellen und nicht durch „harte“ Barrieren sein. Die totale Teilung und damit eine Segregation des Stadtraums in rein privat und rein öffentlich stellt meist keine Lösung dar und hindert oft die Entstehung von urbanen Prozessen im Raum. Eine Differenzierung sowie Diversität des urbanen Stadtraums in entsprechende Freiräume für Stadtbewohner und Stadtkunden soll größtenteils durch die bauliche Struktur/ Stellung der Bebauungen und durch die Gestaltung dieser Räume funktionieren. Eine explizite oder implizite Nutzungszuschreibung muss hier für die Nutzer des Raums erkennbar und fühlbar sein um eine entsprechende Orientierung im Raum zu ermöglichen.
Shared Space Wohnen Gewerbe Zonierung Anwohner
Schema der Freiraumzonierung
Wohnen
Wohnen Nutzungszuschreibung Anwohner
Gewerbe
Gewerbe Schematischer Schnitt durch den „Anwohnerfreiraum“
Zonierung Anwohner Gewerbe
Zugang Wohnen
Gewerbe
Zugang Wohnen Differenzierte Gestaltung gegenüber dem Shared Space
Gewerbe
erkennbare „weiche“ Schwelle
Gewerbe
Zonierung
Shared Space Stadtbewohner
Stadtkunde
Grundriss Erdgeschoss mit Zonierung Anwohner/Shared Space
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Stadträume des Konsums Wohnen
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Gewerbe
Zo nie ru
Wie in vielen Innenstadtbereichen schon alltäglich, sieht das Konzept eine NutzungszuWohnen schreibung für Freiräume des Konsums in der unmittelbaren Nähe zu den entsprechenden Gewerben vor. Durch die Rücksprünge der Erdgeschossflächen der Bebauungen gegenüber Gewerbe den oberen Geschossen entstehen Innen-/Außenbezüge im Wirkungsgefüge des urbanen Stadtraums. An entsprechenden Stellen verschwimmen hier Innen und Außen. Die Rücksprünge dienen auch als Puffer gegenüber der Wohnnutzung der oberen Geschosse. Durch differenzierte Gestaltung oder Belegung des Raums mit Elementen wie z.B. einer Außenbestuhlung o.Ä. trennt sich der „Konsumraum“ augenscheinlich gegenüber anderen Räumen mit konträren Nutzungszuschreibungen, wie dem Shared Space oder dem „Anwohnerfreiraum“, ab.
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Shared Space
Zonierung Gewerbe
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Schema der Freiraumzonierung
Zugang Wohnen
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Nutzungszuschreibung Wohnen
Gewerbe
Nutzungszuschreibung Gewerbe
Wohnen
Gewerbe
Shared Space
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Zonierung Nutzungszuschreibung Gewerbe Shared Space
Schematischer Schnitt durch den „Gewerbefreiraum“
Grundriss Erdgeschoss mit Zonierung Gewerbe/Shared Space
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Stadträume der Stadtöffentlichkeit Der Shared Space der Stadtöffentlichkeit steht für die Gleichzeitigkeit vieler städtischer Praktiken: Bewegung, Kommunikation, Erholung, Konsum, Treffpunkt, Konfrontationen und vieles mehr. Die Infrastruktur muss Bewegung und Stillstand vereinen. Der urbane Raum soll einem breiten Spektrum an Inanspruchnahmen genügen. Stetige Veränderungen sprechen hier nicht für ein Defizit sondern für ein Potential des Stadtraums für urbane Prozesse. Doch wie ist ein solcher Raum zu planen und zu gestalten? Hierbei dreht es sich nicht um die „Neuerfindung des Rades“, viel mehr um den Entwurf einer flexiblen Raumgestaltung. Weniger die Gestaltung, mehr der größtmögliche Nutzungsgebrauch des Raums spielt eine Rolle für die Entstehung von Urbanität. Konfliktsituationen mit inbegriffen! Ein solcher urbaner Stadtraum vereint einige Paradoxen: Eine Gleichzeitigkeit vieler städtischer Praktiken entsteht durch Nutzungsneutralität, welche wiederum zu Nutzungszuschreibungen von (Teil-)Räumen führt. Eine gewünschte Funktionsmischung entsteht dabei auch durch eine geplante Funktionstrennung für eine notwendige Orientierung im Raum.
Möglichkeiten der Veränderungen
Prozess
Quartiersöffentlichkeit
Stadtöffentlichkeit Orientierung
Nutzungsmischung Tourismus
Urbanität
Repräsentation
Nutzungsneutralität
e Spac d e r Sha
Ansprüche an den Shared Space
Gleichzeitigkeit von städtischen Praktiken
Wohnen
Wohnen Nutzungszuschreibung Gewerbe
Gewerbe
Nutzungszuschreibung Gewerbe Shared Space
Zonierung
Gewerbe
Schematischer Schnitt durch den Shared Space
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Gleichzeitigkeit der Stadtöffentlichkeit Gleichzeitigkeit im Raum bedeutet einerseits Vielschichtigkeit, Verhandlung und Entwicklung, andererseits mögliche Reibungspunkte, Spannungen und Konfliktsituationen. Solange sich diese Konfrontationen im juristisch rechtsmäßigen Rahmen bewegen, sind sie kein Grund, um mit Planung und Gestaltung restriktiv darauf zu reagieren, sondern durch flexible Entwürfe tolerant damit umzugehen. Der Gedanke des Shared Space folgt dem Grundsatz: Vorfahrt für alle! An geeigneten Stellen funktioniert hier ein reibungsloses Aufeinandertreffen von MIV, ÖPNV, Radfahrern und Fussgänger. Der vermeintlich verkehrsintensive urbane Stadtraum eines Innenstadtbereichs eignet sich bei entsprechenden infrastrukturellen Rahmenbedingungen und Gestaltungsmaßnahmen als städtische Plattform für eine Gleichzeitigkeit aller Verkehrsteilnehmer ohne die übliche Masse an gestalterischen Restriktionen einer Zerteilung des Raums in unterschiedliche Teilräume. Es wird sich zeigen, ob sich die neuen Lebensstile der Stadtgesellschaft mit einem entsprechenden Shared Space arrangieren können.
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Gleichzeitigkeit verschiedener Nutzer im Stadtraum
Stadtöffentlichkeit
Stadtbewohner
Stadtkunden
Stadtverkehr
Simultanität
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Schematische Gleichzeitigkeit im urbanen Stadtraum
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Urbaner Stadtraum als Bühne für den Wandel Der urbane (öffentliche) Stadtraum unterliegt diversen Prozessen, in denen sich Raum- und Sozialfiguren stetig korrespondierend verändern. Die städtische Rolle, Funktion und die tatsächliche Nutzung des Raums unterliegen gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die seinen Wandel bewirken. Im Umkehrschluss dazu wird die städtische Gesellschaft ihrerseits von den sie umgebenden relationalen Räumen beeinflusst und gelenkt. Der öffentliche Raum soll als Bühne, als Repräsentations-, Kommunikations-, Freizeit- und Arbeitsraum den urbanen Charakter von progressiven Transformationsprozessen fördern und gestalten. Eine Bühne zeichnet sich auch durch ihre flexible Wandlungsfähigkeit aus. Nun ist ein extrem wandlungsfähiger Stadtraum (abgesehen von temporären Kunstinstallationen sowie -interventionen), welcher die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Stadtöffentlichkeit befriedigt für die heutige Stadtgesellschaft wohl eher eine gut gemeinte Utopie. Für eine Gestaltung der baulichen Strukturen und des städtischen Freiraums kann jedoch durch die Verwendung von kostengünstigen, aber vielseitigen Materialien und Elementen eine möglichst flexible Stadtraumstruktur realisiert werden. Variable und funktionale Grundrisse der Gebäudestrukturen, dynamisch veränderbare Raumelemente mit möglichst offenem Nutzungscharakter sollen einer hemmemden Starrheit im Raum entgegenwirken. Letztendlich liegt es jedoch an der Stadtöffentlichkeit wie, wann und wo ein entsprechender Wandel vonstattengeht. Stadtöffentlichkeit
Stadtbewohner
Raumzeitlicher Wandel des urbanen Stadtraums
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Stadtkunden
Stadtverkehr
Wandel
Schematischer Wandel im urbanen Stadtraum
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Verortung und Charakteristika Konzept
Konzentrat & Schema Wohnen & Arbeiten
Hafen
Wohnen & Arbeiten
Shared Space Wohnen & Arbeiten
achs en
0
© HafenCity
50
100
200
300
Hamburg GmbH, Stand 18.04 .2011
Wohnen & Arbeiten
50
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Ausschnitt Städtebauliches Konzept HafenCity Hamburg GmbH, Stand April 2011
Hau ptve rkeh rs
Der östliche Teil der HafenCity ist noch nicht gebaut. Anders wie im schon entwickelten westlichen Teil soll hier laut städtebaulichen Konzepts die HafenCity weniger touristische Attraktion sein und keine dermaßige Eventisierung erfahren. Grund genug über eine städtebauliche Konzeption und Freiraumstruktur im Sinne der bereits hergeleiteten Entwicklung von Möglichkeitsräumen für urbane Prozesse im Innenstadtraum nachzudenken. Im neu geplanten Gebiet soll sich eine urbane Vielfalt im Sinne der erstrebten Innenstadtphilosophie der HafenCity entwickeln. Der städtische Freiraum ist hierbei der Hauptkonfrontationsort der Stadtöffentlichkeit in Form der Stadtbewohner und der Stadtkunden. Das zuvor hergeleitete Konzentrat des Learning from: HafenCity und das vorherige schematische Konzept soll sich im nun folgenden Konzept manifestieren. Hierbei ist aber dringend darauf hinzuweisen, dass sich dasÖFFENTLICH folgende Konzept fast ausschließZUGÄNGLICH E PRIVATE FREI FLÄCH EN lich auf den zu konzeptionierenden Stadtraum PRIVATE FREI FLÄCH EN beschränkt und dabei notwendige städtische Netzwerkbildungen zu angrenzenden Stadträumen nicht anspricht bzw. ausformuliert! Dies ist jedoch für ein umfängliches Konzept bis hin zu einem realisierungsfähigen Entwurf unabdingbar.
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Städtebauliche Rahmenbedingungen
Anwendung
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Wie der Rest der HafenCity folgt der Anwendungsbereich des Konzeptes der Theorie der Nutzungsmischung. Innerhalb der Gebäudekubaturen dieses urbanen Innenstadtbereichs finden sich kleinräumige sowie großräumige Nutzungsmischungen in Form von Geschossmischung oder Gebäudemischung. Variable Grundrisse und neutral strukturierte Räumlichkeiten können hier auf die zukünftigen Nahversorgung Lebensformen mit sich wandelnden Raumbedürfnissen reagieren. Die unterschiedlichen Dimensionierungen und Qualitäten der Wohneinheiten sollen für finanziell besser gestellte Stadtbewohner Nah vers orgu attraktiv, sowie für „benachteiligng te“ Schichten erschwinglich sein. Da die heutigen InnenstadtbereiWohnen che wichtige Zentren für gewerbliche Nutzungen sind, werden die Erdgeschossflächen der Gebäude Gewerbe Nahversorgung Nahversorgung größtenteils für den gewerblichen Bridging Bridging Gebrauch verwendet und belegt. Gebäudenutzungen auf Erdgeschossebene Somit findet sich die Funktion des Gastronomie Wohnens meist in den oberen Etagen der überwiegenden Blockbebauungen. ing
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Gebäudestrukturen
Brid g
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Nahversorgung im Quartier _Konsum:
Produkte des täglichen Bedarfs und Shopping
_Bildung
Kindergarten, Schule, VHS, etc.
_Kultur
Museen, Theater, Kino, etc.
_Erholung
Gastronomie & Freiräume z.B. Park
_Mobilität
U-Bahn & Bustransfer
Anwendung
Visualisierung Gebäudestrukturen
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Freiraumzonierungen Die Freiraumgestaltung des Konzeptraums folgt nicht der Gestaltungsphilosophie der verschmelzenden Gestaltung des westlichen Stadtbereichs der HafenCity. Die verschiedenen Nutzungs- /Funktionsräume der Stadtbewohner, der Stadtkunden und des Shared Space sind unterschiedlich gestaltet sowie strukturiert und heNutz ben sich voneinander ab. ung szus chre Die Puffer-/ bzw. Übergangsräuibun g Ko Schwelle nsum me zwischen den Extremen des privaten und öffentlichen Freiraums sind durch Schwellen (z.B. Schwelle Elemente wie niedrige Hecke, Mauer, Zaun, etc.) augenscheinNutz lich voneinander getrennt und ung szus chre es entsteht eine ausgewogenen ibun g Wo hnen Zonierung zur Orientierung in den Freiräumen der gesellschaftSchwelle lichen Zusammenkunft! Hafen Stadtbewoner Das flexible Wohnen, Arbeiten und Erholen im urbanen Stadtraum funktioniert auch durch Stadtkunden Verkehr die Permeabilität von baulichen Nutzungsneutralität Bridging Bridging Barrieren wie der Gebäudehülle Freiraumzonierungen in Form der GebäuderücksprünShared Space Parken Privater Freiraum ge auf dem Erdgeschossniveau. für alle Bewohner zugänglich Brid g
ing
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Anwendung
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Visualisierung Freiraumzonierungen
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Der Quartiersplatz als Shared Space des Anwendunggebietes muss die Gleichzeitigkeit von verschiedenen Nutzern und damit von unterschiedlichen Inanspruchnahmen aufnehmen können. Dies bedeutet einerseits Vielschichtigkeit, Verhandlung und Entwicklung, andererseits mögliche Reibungspunkte, Spannungen und Konfliktsituationen. Ein möglichst „flexibler“ Entwurf “ soll tolerant mit einer starken Gleichzeitigkeit umgehen können und als Bühne, als Repräsentations-, Kommunikations-, Freizeit- und Arbeitsraum den urbanen Charakter fördern und gestalten. Der Shared Space als Bühne zeichnet sich durch seine flexible Wandlungsfähigkeit aus. Die verwendeten Elemente und Materialien im Raum sind kostengünstig und größtenteils „nutzungsneutral“ gestaltet. Mögliche größere Abnutzungen (auch mutwillige Zerstörung) sowie eine kurzfristige Umgestaltung des Raumes sind somit keine wirkliche Kostenfrage mehr. Die Orientierung im Raum funktioniert größtenteils über Zonierung die bauliche Struktur und die klaren Nutzungszuschreibungen angrenzender (Teil-)Räume, aber auch durch Elemente im Raum. Raumelemente wie z.B. neutral gestaltete Mauerscheiben zonieren den Shared Space und sind offen gegenüber jeglicher Art von Aneignung (z.B. Street Art). Weitere Elemente wie z.B. ein Podest oder diverse SitzgeNutzungsneutralität legenheiten sind weitere Beispiele von Katalysatoren für eine Inanspruchnahme des Stadtraumes. Grundriss Shared Space Letztendlich liegt es jedoch an der Stadtöffentlichkeit wie, wann und wo ein entsprechender Raum in Anspruch genommen wird. e
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Stadtbewoner
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Shared Space als Katalysator für urbane Prozesse
Beleg
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Anwendung
Bridg ing „Nutzungsoffenes“ Element Mauerscheibe
Visualisierung Shared Space
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Learning from: HafenCity für urbane Prozesse
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Das vorgestellte Konzept konzentriert sich vor allem auf eine Neuorganisation- und strukturierung des öffentlichen Stadtraums im Kontrast zum Untersuchungsraum auf dem Dalmannkai. Das Learning from: HafenCity beschreibt die Hauptkritikpunkte an der gegenwärtigen Konzeption des öffentlichen Raums in der HafenCity (speziell im Untersuchungsraum) sowie die allgemeine Kritik an der Philosophie der weitläufigen Veröffentlichung des städtischen Freiraum und dessen verschmelzende Gestaltung. Das Konzept versucht durch klare Nutzungszuschreibungen, sozusagen Zonierungen des öffentlichen Stadtraums, ohne die Anwendung von starren bzw. strikten Trennungen dem Nutzer des Raums eine Art Orientierungshilfe zu vermitteln. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf Rückzugsräume für die Stadtbewohner, die über „weiche“ Schwellen in entsprechenden Übergangsräume bzw. Pufferzonen vom restlichen Stadtraum und dessen hoher Frequenz an Touristen augenscheinlich getrennt sind. Der größtmögliche Treffpunkt einer Vielzahl von Nutzer des Stadtraums soll der Shared Space sein, in diesem Fall als Quartiersplatz gestaltet und strukturiert, welcher durch eine hohe Flexibilität im öffentlichen Freiraum für eine „erleichterte“ Inanspruchnahme des Raums durch die Stadtöffentlichkeit sorgen soll. Das vorgestellte Konzept ist ein erster Versuch einen öffentlichen Stadtraum für urbane Prozesse zu strukturieren und zu gestalten, allerdings ist dies nicht als allgemeingültiges Rezept zu verstehen, da jeder neu zu gestaltende Stadtraum seine eigenen, individuellen Ansprüche an die Planung und Gestaltung für urbane Prozesse stellt! Stadtbewoner
Nutzu ngszus chreib ung
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Shared Space
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Wohn en z.B. G
Nutzu astronomi ngszus e chreib & Feinkost laden ung
Nutzung sne Bridging 54
utralität Bridging Visualisierung Shared Space
Anwendung
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Inwieweit ist die Planung, Gestaltung und gezielte Produktion von Urbanität im Stadtraum durch den Planer prinzipiell möglich?! Das aus der Analyse resultierende Learning from: HafenCity und das daraus hergeleitete Konzept sollen deutlich machen, dass Urbanität nichts Statisches ist. Urbanität ist keine Momentaufnahme eines konkreten Zustandes, viel mehr ist sie ein Prozess, genauer gesagt gleichzeitige, vielschichtige und damit hochkomplexe Prozesse. Urbanität ist Vieles und braucht Zeit! Der Begriff Urbanität ist hierbei oft irreführend, deshalb spricht dieses Zoom In von urbanen Prozessen. In der HafenCity besteht das Potential, dass im Laufe der Zeit durch urbane Prozesse ein Zustand erreicht wird, welcher dem Urbanitätsverständinis der HafenCity GmbH und dem Urbanitätsverständinis der Arbeitsgruppe HCU nahe kommt. Doch auf Grundlage dieses Zoom In`s stellt sich die Frage, in wie weit diese urbanen Prozesse geplant werden können oder ob sie sich viel mehr aus dem geplanten Stadtraum und dessen Nutzer heraus entwickeln müssen. Die in der HafenCity immer stärker aufkommende Eventisierung, vor allem die Bespielung des städtischen Freiraums, kann getrost als „geplanter“ Versuch der (Stadt-)Planung, einem neu entwickelten Stadtteil eine Art Urbanität aufzuzwingen, gewertet werden. Hat hier die (Stadt-)Planung mit ihrem Versuch, einen urbanen Stadtteil von Grund auf neu zu entwickeln und ihm von Anfang an das Paradigma einer innerstädtischen Urbanität aufzubürden, versagt? Die nächsten Jahre können und werden dies zeigen. Urbane Prozesse müssen sich aus sich selbst entwickeln. Die kontroversen Interaktionen innerhalb der Stadtöffentlichkeit sowie die Interaktionen zwischen der Stadtöffentlichkeit und dem sie umgebenden physischen Stadtraum können zu der gewünschten „Urbanität“ führen. Hier spielt die Variable der Zeit eine wesentliche Rolle! In über die Jahre gewachsenen und sich entwickelten Stadtteilen entstehen, abseits von Gentrifizierung und Nutzungshomogenität, oftmals urbane Prozesse und diese Stadträume gelten dann als urban. In komplett neu geplanten und entwickelten Stadtteilen und –räumen, aber auch in umfangreichen Umplanungen von Stadträumen sollte sich die (Stadt-)Planung demnach auf die Konzeptionierung und Gestaltung von raumzeitlichen Handlungsrahmen für urbane Prozesse konzentrieren. Ein möglichst flexibler Entwurf des Stadtraums kann hierfür ein erster Schritt sein. Zu bedenken ist hierbei grundsätzlich der Faktor Mensch, also für wen (die Nutzer und deren heterogenen Mischung) dieser Stadtraum einen Handlungsrahmen für urbane Prozesse darstellen und sein soll. Der Zoom In beschränkt sich größtenteils auf die Analyse und die Herleitung eines Konzeptes für einen kleinmaßstäblichen Stadtraum. Darüber hinaus muss ein großmaßstäblicher Zoom Out für die Konzeptionierung eines urbanen Stadtraums und damit für wichtige urbane Netzwerkstrukturen innerhalb des Wirkungsgefüges der Gesamtstadt bedacht und in die Planung integriert werden. Der städtischen „Isolierung“ eines Stadtteils muss hierbei gegengesteuert werden. Einen möglichen urbanen Charakter eines Stadtteils zu planen und zu entwerfen ist mitunter hoch komplex und Bedarf der Berücksichtigung vielschichtiger Faktoren und Variablen, die der Zoom In versucht aufzuzeigen. Der wohl wichtigste Faktor ist hierbei die Stadtöffentlichkeit in Form einer hochkomplexen und vielschichtigen Stadtgesellschaft. Erst der Mensch macht die Stadt urban!
N A B R HT U
Nach dem Motto „human macht urban“ steht die Stadtöffentlichkeit am Anfang aller urbanen Prozesse.
C A M N UMA
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Reflexion
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Zoom In: Urbane Prozesse im Stadtraum | Learning from: HafenCity Seite 1: Urbanitätsverständnis der Arbeitsgruppe HCU Ergebnis der umfangreichen Gruppenarbeit für das UDP2 der „Arbeitsgruppe HCU“ zum Thema Urbanität Gruppenmitglieder: Tessa Ermer / Daniel Geyer / Franziska Meichelböck / Nina Sommer / Denis Trax Seite 2: Urbanitätsverständnis der HafenCity
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Ergebnis der Analyse der beiden Diskussionspapiere:
Jürgen Bruns-Berentelg: Öffentliche Stadträume und das Entstehen von Öffentlichkeit; Diskussionspapier zur HafenCity, Nr. 1, Hamburg, Februar 2010 Dr. Marcus Menzl: Reurbanisierung? Zuzugsmotive und lokale Bindungen der Innenstadtbewohner – das Beispiel der HafenCity Hamburg“ und „Das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit in der HafenCity: ein komplexer Balanceakt; Diskussionspapier zur HafenCity Nr. 2, Hamburg, April 2010 Seite 4: Raumverständnis Ulrich Deinet: „Aneignung“ und „Raum“ – zentrale Begriffe des sozialräumlichen Konzepts; http://www.sozialraum.de/deinet-aneignung-und-raum.php ; letzter Zugriff am 11.09.2011 Seite 11-12: Nutzungen + Seite 17-24: Nutzer Ergebnis der Semesterarbeit im Seminar: Sozioökonomien urbaner Milieus an der HCU Hamburg im SS 2011, mit dem Titel: Vasco - da - Gama Platz in der HafenCity in Hamburg: Versuch einer Milieueinordnung der Nutzergruppen anhand des Konsumverhaltens im Verhältnis zu den lokalen Ökonomien; Hamburg, August 2011 Betreuung: Prof. Dr. Ingrid Breckner/ Prof. Dr. Gernot Grabher Gruppenmitglieder: Tessa Ermer / Daniel Geyer / Franziska Meichelböck / Denis Trax Seite 50: Anwendung
Quellen
Ausschnitt aus dem Städtebauliches Konzept; HafenCity Hamburg GmbH, Hamburg, Stand 18.04.2011
Anmerkung: Besonderer Dank an meine Gruppenmitglieder Tessa Ermer, Daniel Geyer, Franziska Meichelböck und Nina Sommer für die erkenntnisreichen Recherchen und Debatten zur Annäherung an ein individuelles Urbanitätsverständnis!
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Zoom In:
Feste feiern. Kollektivierungen urbaner Praxis Urban Design Project. Research and Design 2
Prof. Bernd Kniess / Prof. Dr. Ingrid Breckner / Prof. Dr. Michael Koch Prof. Dr. Angelus Eisinger / Anke Hagemann/ Dr. Maren Harnack / Nina Brodowski
Master Urban Design SS 2011 HafenCity Universität Hamburg
Gemeinsam erarbeitete Analyse „Urbanität HafenCity“
Tessa Ermer / Daniel Geyer / Franziska Meichelböck / Nina Sommer / Denis Trax
Zoom In: Urbane Prozesse im Stadtraum | Learning from: HafenCity Denis Trax, 3024232, 13.09.2011
| Learning from: HafenCity