der Spatz Nr. 5 / 2021

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Umwelt-Nachrichten: Mehr Tierwohl in der EU Der Einsatz für Tierschutz soll in der EU einen höheren Stellenwert erhalten. Dazu müsse Tierwohl als Titel in der EUKommission geführt werden. Das fordert eine Initiative von EU-Parlamentariern, Bürgern und Tierschutzorganisationen. Mehr als 150 EU-Parlamentarierinnen und Parlamentarier haben eine Petition unterstützt, um Tierwohl auf Kommissionsebene prominent zu verankern. Die EU-Kommissarin Stella Kyriakides soll demnach in ihrem Ressort neben Gesundheit und Lebensmittelsicherheit für Tierwohl zuständig sein. Im nächsten Schritt wird die Kommission in einer Plenarsitzung über die Umwandlung des Titels entscheiden. Dies muss in den kommenden drei Monaten geschehen. Laut einer Ipsos-Umfrage von Juni 2021 sprechen sich 70 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger für eine EU-Kommissarin für Tierwohl aus. Quelle: EU

Emissionshandel 2021 mit Rekordeinnahmen von über 12 Milliarden Euro Der Europäische Emissionshandel hat dem Bund im Jahr 2021 Auktionserlöse in Höhe von 5,3 Milliarden Euro generiert. Die Einnahmen sind damit doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Zusätzlich wurden durch den Zertifikateverkauf beim neuen nationalen Emissionshandelssystem, das seit 2021 die Sektoren Wärme und Verkehr umfasst, rund 7,2 Milliarden Euro eingenommen. Die Gesamteinnahmen aus beiden Systemen belaufen sich damit für 2021 auf rund 12,5 Milliarden Euro und fließen in den Energie- und Klimafonds. Sie eröffnen so neue Spielräume zur staatlichen Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen und werden außerdem genutzt, um anteilig die Stromkosten in Deutschland zu stabilisieren. Quelle: Umweltbundesamt

TEN-E: Einigung bei grenzüberschreitender Energieinfrastuktur Unterhändler von Rat, Parlament und Kommission haben am Mittwoch 22.12. im Trilog eine vorläufige Einigung über neue Vorschriften für grenzüberschreitende Energieprojekte erzielt. Die Überarbeitung der Verordnung über das transeuropäische Energienetz (TEN-E)

soll die Klimaschutzziele der EU unterstützen. Formal müssen die EU-Organe dem informellen Kompromiss allerdings noch zustimmen. Unter anderem soll die Unterstützung für neue Erdgas- und Erdölvorhaben enden, alle anderen Vorhaben müssen verbindliche Nachhaltigkeitskriterien beachten. Um Genehmigung und Zulassung zu vereinfachen, wird eine einzige Anlaufstelle geschaffen. Bis 31. 12. 2029 dürfen übergangsweise von Erdgas auf Wasserstoff umgerüstete spezielle Wasserstoffanlagen für den Transport oder die Speicherung eines vordefinierten Wasserstoff-Erdgas- oder Wasserstoff-Biomethan-Gemisches genutzt werden, werden aber nur noch bis 31.12.2027 mit EU-Hilfen finanziert. Quelle: Europäischer Rat

Schädlicher Kobaltabbau Das ferromagnetische Übergangsmetall Kobalt steckt in vielen Industrieprodukten, darunter etwa Akkus und Batterien für Elektroautos. Gefördert wird der wichtige Rohstoff größtenteils in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo), die zu den ärmsten Ländern gehört. Wissenschaftler der Northwestern University (NU) haben nun untersucht, welche sozialen und ökologischen Folgen der Kobaltabbau hat. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin One Earth stammt mehr als die Hälfte des global geförderten Kobalts aus Katanga im Süden der DR Kongo. Etwa drei Viertel des Kobalts werden dort industriell gefördert, der Rest durch etwa 110.000 bis 150.000 Arbeiter im Kleinbergbau. Besonders beim Kleinbergbau, den die Wissenschaftler im Detail in der Provinz Lualaba untersuchten, herrscht laut der Studie eine „Wildwest-Mentalität“, bei der keine sozialen, arbeitsrechtlichen, gesundheitlichen oder ökologischen Standards eingehalten werden. Quelle: One Earth

Umweltgefährdende Insektizide deutlich häufiger verkauft Die Verkaufsmengen von Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) in der Landwirtschaft bleiben weiter hoch. Das zeigen Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Nach kurzfristig rückläufigen Verkaufszahlen in den Jahren 2018/2019

zusammengestellt von Andrea Reiche kauften Landwirte im vergangenen Jahr wieder deutlich häufiger bestimmte problematische Wirkstoffe, etwa bienengefährliche Insektizide und grundwasserkritische Herbizide. Tatsächlich führte laut Umweltbundesamt vermutlich hauptsächlich die außergewöhnliche Trockenheit 2018 und 2019 zu einem zwischenzeitlich geringeren Pestizidabsatz. Quelle: Umweltbundesamt

Deutlich weniger erneuerbarer Strom im Jahr 2021 Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch liegt 2021– nach 45,2 Prozent in 2020 – mit etwa 42 Prozent auf dem Niveau von 2019. Das ergibt eine vorläufige Auswertung der Geschäftsstelle der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt. Während der Gesamtstromverbrauch stieg, wurde witterungsbedingt fünf Prozent weniger Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt als im Vorjahr. Besonders im ersten Quartal 2021 gab es im Vergleich zum Jahr 2020 extrem wenig Wind. Im Jahresvergleich schien auch die Sonne deutlich weniger. Seit 1997 ist die erneuerbare Stromproduktion kontinuierlich gestiegen. Einzelne wind- und sonnenärmere Jahre wurden bisher meist durch Zubau neuer Stromerzeugungsanlagen ausgeglichen. 2021 war dies nicht der Fall, auch weil 2019 und 2020 Jahren nur wenig Kapazität zugebaut wurde. Durch die deutlich kältere Witterung 2021 stieg der Wärmebedarf und damit auch die energetische Nutzung von Holz und anderer Biomasse. Es wurden mehr Wärmepumpen installiert, entsprechend stieg die Wärmeerzeugung über diesen Weg. Insgesamt stieg der Endenergieverbrauch erneuerbarer Energien für Wärme und Kälte um neun Prozent gegenüber 2020. Der Absatz von Biokraftstoffen ging 2021 insgesamt um sieben Prozent zurück. Während der Biodieselabsatz rückläufig war, nahm der Verbrauch von Bioethanol und Biomethan zu. Da der Einsatz von erneuerbarem Strom im Verkehrssektor leicht zunahm, zeichnet sich in Summe ein Rückgang der Nutzung erneuerbarer Energien um sechs Prozent gegenüber 2020 ab. Quelle: Umweltbundesamt

Weitere aktuellen Meldungen im Internet unter www.derspatz.de 16

der Spatz 5|2021


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