26 minute read

Kochen mit Michaela Baur

Duftende Winterküche

Mit Gewürzen bringen Sie Raffinesse in Ihre Gerichte. So wird ein Kohleintopf zu einem aromatischen Gaumenerlebnis.

Advertisement

Wintereintopf mit Zimtbrösel

1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe würfeln. 3 Karotten in Scheiben schneiden. Von 1/2 Weißkohl den Strunk entfernen und den Kohl in Streifen schneiden. 500 g Kartoffeln würfeln und alles in Butterschmalz (ersatzweise Olivenöl) anbraten. Mit 4 Lorbeerblätter, 2 Tl Kümmel, Paprikapulver (süß, scharf und geräuchert, was der Gewürzschrank hergibt), Salz und Pfeffer würzen und mit 500 g stückigen Tomaten aus dem Glas und 500 ml Gemüsebrühe zu den Kartoffeln geben und darin weich köcheln.

Brösel:

5 El Semmelbrösel rösten. Butter dazugeben. Von 5 Stielen Thymian die Blättchen abziehen und mit etwas Zimt mischen. Wintereintopf mit Zimtbrösel servieren.

Weitere Serviervorschläge:

Sauerrahm und Walnusskerne passen gut zum Wintereintopf. Etwas deftiger wird es mit gebratenem durchwachsenem Speck.

Wollen Sie mehr über Gewürze wissen?

Wie scharf Sie Ihren Eintopf würzen liegt ganz bei Ihnen und den Paprikasorten, die sie zum Würzen verwenden: Süßlich fruchtiges Delikatess-Paprika oder EdelsüßPaprika, leicht scharfes Rosen-Paprika oder sogar Cayennepfeffer oder andere Chilipulver. Aber aufgepasst bei der Dosierung von scharfen Paprikasorten bzw. Chilipulver, die Schärfe entfaltet sich während des Kochens! In meinem Online-Gewürzseminar erfahren Sie Spannendes über die Herkunft, die Inhaltsstoffe und die Aromenwelt verschiedener Gewürze. Darüber hinaus erhalten sie viele Tipps für den Einsatz in der Küche. Es erwarten Sie überraschende Sinneseindrücke und Anregungen, wie Sie mit Gewürzen abwechslungsreich und raffiniert kochen können. Wir beschäftigen uns intensiv mit 5 verschiedenen Gewürzen: Zimt, Muskatnuss/Macis, Paprika/Chili, Koriander, Kardamom, inklusive Anwendungs-Tipps und Rezepten Dauer: 1,5 Stunde, 19.00 - 20.30 Uhr Termine: Donnerstag, 10.12.20 Donnerstag, 14.01.21 Preis: 50 €/Person Natürlich auch zum Verschenken an Feinschmecker und Kochinteressierte und die, die es noch werden wollen.

Foto: stock.adobe.com – dmitr1ch

Mit gutem Gewissen Rindfleisch essen?

Es ist schon einiger Jahre her, dass Sebastian Pick hinter einem Viehtransport her fuhr. Er war entsetzt über die Qualen, die den Tieren hier zugemutet wurden. Es war heiß und die Rinder leckten an den Gitterstäben des Viehtransporters, um wenigstens ihre Zungen zu kühlen, denn sie litten offensichtlich unter großem Durst. Die Tiere waren unterwegs zu einer Großschlachterei.

Dieses Erlebnis beschäftig- wo die Schlachtkörper weiter te ihn so nachhaltig, dass er verarbeitet werden. Das Fleisch drauf und dran war, Vegetarier wird vakuumverpackt und bei + zu werden. Aber damit hätte 2°C gekühlt oder tiefgefroren. er die grausamen Viehtrans- Inzwischen bietet er in seinem porte ja nicht aus der Welt Onlinehandel eine breite Pageschafft. Ein Vegetarier mehr lette an Fleischprodukten an. rettet kein einziges Tier vor Selbstredend ist Fleisch von einem trostlosen Leben und Picks Angus-Herde etwas teurer vor der Grausamkeit eines als das Billigprodukt aus dem langen Viehtransports. Ernäh- Supermarkt. Und natürlich gibt rungs- und umweltbewusste es Menschen, die sich solches Verbraucher tendieren heute Fleisch nicht täglich leisten oft zu einer radikalen Kehrt- können oder wollen. wendung in ihren Essgewohn- Der Verbraucher würde heiten und leben vegan oder vermutlich durchaus einen hövegetarisch. Die Tiere sind das ganze Jahr auf der Weide. Ein offener Unterstand bietet heren Preis für Fleisch bezahlen,

Auch die Klimadiskussion Schutz vor extremem Wetter, wo sie im Winter auch mit Heu gefüttert wenn es das billige nicht gäbe. mit dem allgemein geschärfwerden. Automatisch hätte teureres ten Bewusstsein für die besorgniser- tieren kann. Mit seinen Leuten baute Fleisch so auch einen zusätzlichen erregende CO2- und Methanbilanz des er den Container sukzessive mit allem zieherischen Effekt. 60 kg Fleisch isst der Fleischkonsums, die in letzter Zeit viel Notwendigen, was ein Schlachthaus Bundesbürger heute jährlich im Durchvon sich reden machte, veranlasst immer braucht, aus. In enger Abstimmung mit schnitt. Das ist alles andere als gesund. mehr Menschen, auf Fleisch komplett zu dem Veterinäramt und dem TÜV entwi- Der gute alte Sonntagsbraten aus Omas verzichten. ckelte er ein „Wunderwerk der Technik“, Zeiten von naturgerecht gehaltenen Wenn jemand nicht gerne Fleisch isst, wie sich Vertreter der Regierung bei der Weideochsen nach einer gemüsebetonfällt ihm das nicht schwer. Vorführung nach der Fertigstellung an- ten Woche könnte hier die vernünftige

Sebastian Pick wollte aber, wie viele erkennend äußerten. Lösung sein. andere, schon ab und zu Fleisch essen An genügend Frischwasser muss- Zu diesem Thema schreibt Jan Haft, und suchte deshalb nach einer Lösung für te gedacht werden, an Tanks für das der Naturfilmer und Buchautor in seinem das Problem, wie man mit einem verant- Schmutzwasser, an einen Hochdruckrei- Buch „Die Wiese“: „Eine Gesellschaft, in wortungsbewussten mäßigen Fleisch- niger, an einen hydraulischen Kran für die der Güllesünder, Genossenschaften und konsum der Problematik für Umwelt, Schlachtkörper, an hygienisch einwand- Konzerne von den Agrarsubventionen der Mensch und Tier gerecht werden kann. freie Bedingungen beim Transport der EU profitieren, sollte auch in der Lage sein,

Rinder sind Weidetiere. Sie gehören Schlachtkörper und räumlich getrennt den ärmeren Verbrauchern unter die Arme nicht in einen Stall, wo sie mit impor- davon die Möglichkeit, die Abfälle zu zu greifen, damit sie sich gelegentlich ein tierten Futtermitteln auf engstem Raum transportieren, ja selbst eine Toilette gutes Stück Fleisch leisten können.“ ohne Auslauf gefüttert werden, wo sie und eine Waschgelegenheit für das Per- Für ein solches lobenswertes Konzept gestresst und krankheitsanfällig mit Anti- sonal wurden eingeplant. Er stellte einen gilt dasselbe wie für die vegane Welle: Die biotika gesund gehalten werden müssen. Metzger ein und pachtete eine Metzgerei, Überproduktion an Billigfleisch der sub-

Über einige Jahre baute sich Sebas- ventionierten Großbauern wird dadurch tian Pick in Tschechien auf seinen etwa nicht aus der Welt geschafft. Hier ist end100 ha Weideland eine Angus-Herde auf. lich ein Gegensteuern der Politik gefragt,

Parallel dazu beschäftigte ihn das die kontinuierlich durch Auflagen für Problem, wie man die Tiere ohne weite die Tierhaltung und durch regelmäßige Transportwege „human“ schlachten Kontrollen regulierend in diese bisherige könnte. Nach und nach nahm die Idee fatale Entwicklung eingreift. eines mobilen Schlachthauses in seinem Dann könnte es für Liebhaber eines Kopf Gestalt an. So etwas gab es bisher saftigen Steaks oder eines köstlichen noch nicht. Er wollte mit dem Schlacht- Ochsenbratens flächendeckend doch mobil auf die Weide fahren können, damit noch eine Chance geben, mit gutem die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung Gewissen ab und zu Rindfleisch zu essen. sterben können, ohne lange leiden zu Pick GmbH & CoKG, 93437 Furth im Wald müssen. Tel. 09973-5001245,info@joe-black.com

Im Sommer 2018 ließ er sich einen Online-Shop: www.joe-black.com rohen Stahlcontainer kommen, den er Die Kälber bleiben bei so lange der Mutter, bis Lieferung “frei Haus” ab einem Warenmit einem Sattelschlepper transpor- sie entwöhnt sind. wert von 80,00 €.

Bier ist nicht gleich Bier

Zum 17 ten Mal fand dieses Jahr der European Beer Star statt, einer der weltweit wichtigsten Bierwettbewerbe. // Michaela Baur

Bei den 70 Kategorien in denen verkostet wurde handelt es sich um unterschiedliche Bier-Stile. Diese Bandbreite von verschiedenen Biertypen hat mich wirklich beeindruckt, da ich selbst vermutlich gerade mal 10 aufzählen könnte. Dabei reicht die Bandbreite weit über das gängige Pilsner oder Weißbier hinaus. Weitere Kategorien sind neben zahlreichen Sorten von Pale Ales auch Sauerbiere, Fruchtbiere, Honigbiere, Rauchbiere, Bier aus alternativen Getreidesorten, sowie Kräuter- und Gewürzbiere, die mich als Gewürz-Sommelière besonders interessieren. Auch immer mehr alkoholfreie Varianten kommen dazu.

Für die über 70 Juroren bedeutete es, dass sie an drei Tagen jeweils neun unterschiedliche Kategorien verkosten und bewerten mussten. Bei ihnen handelt es um geschulte Experten, wie Biersommelièrs, Brauer und Fachjournalisten, die aus der ganzen Welt nach Gräfelfing (nahe München) in die Doemens Akademie angereist sind. Die 2036 angelieferten Biere stammten aus 42 Ländern.

Mit allen Sinnen genießen

Die Beurteilung der Biere erfolgt mit allen Sinnen, optisch, über Geruch, Geschmack und Mundgefühl und die sogenannte Drinkability, was viel über die Harmonie des Getränks aussagt. Selbstverständlich findet die Prüfung als Blindverkostung statt und die Juroren wissen nicht über die Herkunft der Biere Bescheid.

Bei der anschließenden Live-Verkostung unter Anleitung der Biersommelière und ausgebildeten Braumeisterin Birgit Rieber, bekam ich die Gelegenheit u.a. ein karamellig anmutendes Bier aus Argentinien zu probieren sowie ein spritziges belgisches Weißbier, das in Japan unter Verwendung von Orangenschalen und Koriandersamen gebraut wurde.

Nach meinem Ausflug in die Welt der Biere beschäftigt mich als Köchin und Gastgeberin vor allem die Frage, welches Bier trinkt man zu welchem Anlass und zu welchem Gericht.

Eine erste Anregung bekomme ich von Birgit Rieber, die beim Verkosten eines Weizen-Doppelbocks von Stachelbeernoten sowie der schönen Trübung den Kategorien „South German-Style und der fein eingebundenen Kohlen- Hefeweizen Hell und -Kristallweizen“. säure schwärmt, die mit dem Platzen Distelhäuser ist damit auch die beste der Bläschen weitere Aromen im Mund europäische Brauerei beim globalen entfaltet. Sie könne sich das Bier gut zu Wettbewerb European Beer Star. einem Nachtisch vorstellen, oder anders Bayerische Brauereien sammeln die gesagt: es wäre ihr Nachtisch. meisten European Beer Star Awards

Ich bleibe auf jeden Fall neugierig auf Die Camba Bavaria aus Seeon ist die Bier und werde dieses öfter mal als Spei- zweitbeste deutsche Brauerei des Wettsenbegleiter anstelle von Wein testen. bewerbs: Gold für Camba Dark Side und

Genauso spannend zu erleben wel- Bavarian Wit; Silber für Camba Hell und che Geschmacksvielfalt in den unter- Bronze für das Camba Märzen. Damit schiedlichen Bieren steckt, ist zu sehen konnte Camba Bavaria den großen Erfolg welche Brauereien es auf die Siegertrepp- aus dem vorigen Jahr noch übertrumpfen. chen geschafft haben: Viele Brauereien Bayerns konnten an ihre Erfolge vom Vorjahr anknüpfen. Etwa die Schönramer Landbrauerei mit Gold für Schönramer Hell und Silber für Schönramer Pils. Oder Eittinger Fischerbräu mit 2 Mal Silber für das Kirta Bier sowie Urtyp Dunkel. Auch die Ayinger Brauerei gehört wieder zu den Siegern: Die Ayinger Urweisse erhielt zum fünften Mal Gold. Bronze gibt es zudem für Ayinger Altbairisch Dunkel. Die Löwenbrauerei Passau erhält 2020 Gold sowohl für ihr Festbier, als auch für die Foto: Verband Private Brauereien in Bayern Stockbauer Weisse Dunkel. Ein

Deutschlands Brauereien führen im Medaillenregen geht auch über die AktiMedaillenspiegel, wie schon im Jahr enbrauerei Kaufbeuren nieder: Gold für 2019. Sie dürfen sich mit 72 European ABK Kellerbier naturtrüb, Silber für ABK Beer Stars schmücken: 21 Mal in Gold, Hell und Bronze für ABK Spezialbier Edel. 23 Mal in Silber und 28 Mal in Bronze. Gewinnerbiere im Onlinehandel Platz zwei belegten die USA. Platz drei erhältlich geht an Italien. Die erfolgreichste inter- Veranstalter des Wettbewerbs ist der nationale Brauerei des European Beer Star Verband Private Brauereien in Bayern, 2020 kommt aus Taiwan. Buckskin freut der die mittelständische Brauwirtschaft sich über 3 Mal Gold in den Kategorien unterstützt. Der Verband betreibt auch „German-Style Pilsener“, „German-Style unentgeltlich einen Online-Shop, auf Heller Bock“ und „Smoke Beer Franconi- dem die Gewinnerbiere zu beziehen sind. an Style“. Dazu kommen 3 Mal Silber in Damit sollen u.a. heimische Brauereien den Kategorien „Session Beer“, „Alt“ und unterstützt werden, deren Absatz durch „South German-Style-Kristallweizen“. die Corona-Krise in der Gastronomie und Erwähnenswert ist, dass die Buckskin- im Veranstaltungsbereich leidet. Dass Sudkessel von einem deutschen Brau- Handwerk, Tradition und Vielfalt Hand meister betrieben werden. in Hand gehen, macht der European Beer Württembergische Brauerei führt Star besonders deutlich. Schön wäre es, europäisches Ranking an wenn auch im kommenden Jahr wieder

Die erfolgreichste Brauerei Deutsch- zahlreiche Spezialitäten-Brauereien ihre lands steht im Taubertal in Baden- Hopfenschätze international messen Württemberg. Die Distelhäuser Brauerei lassen können. gewinnt 3 Mal Gold. Für ihr Jubiläumsbier Link zum Shop: 1670, für ihren Weizen Bock und für das www.beertasting.com/de-de/verkaDistelhäuser Dinkel. Hinzu kommen eufer/european-beer-star/europeanzwei European Beer Stars in Bronze in beer-stars

Tollwoods „virtueller Markt der Ideen“ auf www.tollwood.de Nachhaltig schenken

Die Auswirkungen der Absage des Tollwood Sommer- und Winterfestivals und vieler weiterer (Kunsthandwerker-)Märkte trifft auch die Tollwood-Kunsthandwerker*innen mit voller Wucht.

Daher hat das Tollwood-Team eine Plattform eingerichtet, auf der sich die Aussteller*innen mit ihren Produkten präsentieren können und direkt auf den jeweiligen Online-Shop verlinkt wird. Tollwood-Freund*innen können so – auch wenn das Winter-Tollwood nicht stattfindet – mit gutem Gewissen nach Weihnachtsgeschenken stöbern, ein neues Lieblingsprodukt auf dem „virtuellen Markt der Ideen“ entdecken oder einfach bei ihrem favorisierten Aussteller „vorbeischauen“.

Der „virtuelle Markt der Ideen“ fasziniert mit einer Vielfalt von Produkten aus der ganzen Welt: Indisches Kunsthandwerk, afrikanische Trommeln, Räucherwaren, Klangschalen,

Einen Grill für sommerliche Ausflüge, der einfach zu transportieren ist und nachhaltig in Deutschland hergestellt wird, gibt es nicht?

Carolin Kunert aus München hat mit Knister Grill genau diese Lücke geschlossen. Produziert wird bei vier regionalen Herstellern in Regensburg, Augsburg, Passau und München. Ihre Mission war es ein regelrechtes Multitalent zu entwickeln, das eine langlebige Alternative zu umweltverschmutzenden und gesundheitsschädlichen Einweggrills ist. Dabei hat sie noch das ein oder andere Feature, wie eine Fahrradhalterung für den Transport, obendrauf gesetzt und wurde in 2020 mit dem Red Dot Award sowie dem ISPO Award für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Ob im Garten, auf dem Balkon oder im Park — Knister ist der perfekte Begleiter für Grillspaß im Freien. Mit wenigen Handgriffen ist er zum Transport ans Fahrrad montiert oder dank Halterung

Upcycling-Produkte, bunte Gewänder und Schmuck. Auch virtuell ist hier die ganze Welt zu Hause – die Welt, der sich Tollwood verpflichtet fühlt. Deshalb werden Waren und Produkte zu einem Großteil nach den Kriterien des Fairen Handels hergestellt und gehandelt.

Was das bedeutet? Gerechte Preise, Gleichberechtigung von Männern und Frauen, keine Zwangs- und Kinderarbeit, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und langfristige Handelsbeziehungen. Hier finden Tollwood-Freund*innen Weihnachtsgeschenke –

Der einzige Picknick-Grill aus komplett bayerischer Produktion

„Der Knister Grill sowie all seine Einzelteile legen weniger als 400 km zurück, bis sie bei uns im Lager sind. Jeder andere Kugelgrill oder Picknickgrill legt mindestens 8.000 km zurück. Knister verbraucht also alleine durch den kurzen Transportweg 20 mal weniger CO2 als andere Grills.“ Carolin Kunert, Founder

mit gutem Gewissen. #gemeinsamhelfen, www.tollwood.de am Balkongeländer befestigt. Der kompakte Knister Grill Original kann nach Wunsch auf die doppelte Größe ausgezogen werden und bis zu acht Personen mit Gegrilltem versorgen. Falls Sie also noch auf der Suche nach einem ganz besonderen Geschenk zu Weihnachten sind – ein Knister Grill sorgt mit Sicherheit für eine gelungene Überraschung unter dem Tannenbaum. Im Sortiment haben wir die limitierte Bayern-Edition, den Knister Grill Small für kleine Gruppen, den ausziehbaren Knister Grill Original für bis zu 8 Personen sowie verschiedenes Grillzubehör wie die Fahrradhalterung, Grillspieße, eine Plancha-Platte und eine Grillzange.

Knister Grill Reinventing BBQ in the city Knister GmbH, München Tel. 089 - 958 760 60 www.knister-grill.com

Nachhaltig verpacken an Weihnachten bei Waschbär, weil …

Geschenkverpackungen, Klebeband, Schleifen und Weihnachtskärtchen meist nur einmal kurz unter dem Baum für festliche Stimmung sorgen und dann schnell im Hausmüll enden und die Umwelt belasten. Am besten für die Umwelt ist es, wenn Verpackungsmüll erst gar nicht anfällt.

Hübsch eingehüllt in Stoffreste, Tücher oder Schals hinterlassen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum einen nachhaltigeren Eindruck als Folien oder Plastikverpackungen. Auch Beutel aus Stoff, die sich immer wieder verwenden lassen, sind gut für Geschenke geeignet. Wer das nicht zu Hause, oder keine Zeit fürs Selberbasteln hat, kann auf andere umweltfreundliche Alternativen ausweichen. Eine breite Auswahl an weihnachtlichen Verpackungsmaterialen gibt es im neuen Katalog von Waschbär oder unter waschbaer.de.

Ökologisch Geschenke verpacken

Jede Menge plastikfreier Alternativen zum Verpacken von Geschenken, die nicht nur dekorativ und hübsch sind, sondern auch noch besser für die Umwelt, gibt es im Onlineshop von Waschbär. Wer Geschenke mit Geschenkpapier verpacken möchte, sollte in jedem Fall darauf achten, dass es aus Recyclingpapier gefertigt wird. Wie zum Beispiel die Geschenkpapier-Rolle „Göteborg“, die mit lösemittelfreien Farben auf Wasserbasis klimaneutral bedruckt wurde. Die gold-glänzenden, winterlichen Häuser auf dem Papier geben jedem Geschenk ein festliches Aussehen. Unnötigen Müll kann man an Weihnachten ganz einfach sparen, indem man Geschenke vorsichtig öffnet, damit das Papier möglichst heil bleibt und es wiederverwendet werden kann.

Grüne Deko-Alternativen

Neben dem Geschenkpapier sammeln sich dann noch allerhand Schleifchen, Klebestreifen und kleine Kärtchen oder Anhänger unter dem Weihnachtsbaum an, die Geschenke für die Liebsten schöner machen sollen, aber schon nach kurzer Zeit als Müllberg enden. Mit Zweigen, Zapfen oder getrockneten Gräsern lassen sich Geschenkverpackungen ganz einfach umweltfreundlich und trotzdem festlich dekorieren. Für schön natürliche Verpackungen und Dekoration oder zum Fixieren von Deko-Elementen eignet sich das Geschenkbandset aus Leinen, das bei Waschbär in natur und rot verfügbar ist und sich auch gut miteinander kombinieren lässt. Zum Zukleben gibt es bei Waschbär ein plastikfreies Papierklebeband, das nicht nur praktisch und ökologisch, sondern auch noch hübsch ist: Papierklebeband Eule oder dekoratives Papierklebeband mit rotem Schriftzug „Frohe Weihnachten“. Das Band aus braunem Papier ist vegan und wird in Deutschland hergestellt. Die Geschenkanhänger zum Selbstgestalten aus handgeschöpftem Papier aus der abgefallenen Rinde des Maulbeerbaumes helfen dabei, dass die Geschenke unter dem Baum nicht verwechselt werden.

Bäumchen und Freude schenken

Ganz ohne Plastik und zusätzliche Verpackung kommt ein nachhaltiges Geschenk aus, an dem der Beschenkte garantiert lange Freude hat: Der Christbaum aus der Holzbox „ecocube“ ist ein Würfel aus Erlenholz, der mit einem speziellen Nährgranulat und einem Rotfichtensamen gefüllt ist. Nach zwei Wochen beginnt der Samen zu keimen und kann nach acht Wochen ins Freie umziehen. Ist er dann nach etwa sechs Jahren zu einem großen Baum herangewachsen, kann er als Versteck für Weihnachtspäckchen zurück in die gute Stube geholt werden. Das setzt ein Zeichen gegen stark belastete Weihnachtsbäume aus Monokulturen und ist perfekt als Wichtelgeschenk oder kleines Mitbringsel geeignet.

Über die Marke Waschbär – „Schützt, was Ihr liebt!“

Waschbär gehört mit einem rund 10.000 Artikel umfassenden Sortiment zu den größten Versendern für umweltgerechte und sozialverträgliche Produkte im deutschsprachigen Raum. Seit 1987 ist es die Mission von Waschbär, Wissen und Produkte zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe sich Alltagshandlungen ganz einfach nachhaltiger gestalten lassen. Waschbär möchte Menschen dafür begeistern, mit ihrem Handeln unsere Welt in all ihrer Vielfalt zu schützen. Das Sortiment umfasst Produkte für die ganze Familie und für viele Lebensbereiche – von Kleidung und Schuhen über Kosmetik, Wasch- sowie Putzmittel und Kinderartikel bis hin zu Haushaltswaren, Heimtextilien und Möbeln. Waschbär hat für alle Sortimentsbereiche strenge Materialanforderungen definiert. Anhand hauseigener Artikelpässe prüft Waschbär jedes Produkt hinsichtlich seiner sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen. Gütesiegel wie der Global Organic Textile Standard (GOTS) oder das BDIH-Label für kontrollierte Naturkosmetik und Kooperationen mit unabhängigen Organisationen wie der Fair Wear Foundation untermauern diese Standards. Ganz im Sinne seiner ökologischen Verantwortung setzt Waschbär bei allen Baumwolltextilien auf Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Marke Waschbär gehört zur Freiburger Triaz Group. Diese ist ein Purpose Unternehmen und als solches unabhängig von reiner Profitmaximierung im Interesse von Investoren und Eigentümern. Waschbär kann sich daher darauf konzentrieren, sein Angebot immer weiterzuentwickeln, neue Standards zu setzen und die Gewinne in soziale und ökologische Initiativen sowie in das Unternehmen selbst zu reinvestieren. Mehr Informationen: www.waschbaer.de

Perfekte Kombi: Bio-Weihnachtsbäume aus Bayern! Bayerisches Bio-Siegel zeigt: Bio und regional geht auch beim Weihnachtsbaumkauf.

Alle Jahre wieder heißt es: Welcher Weihnachtsbaum soll es denn heuer sein? Groß oder klein; Kiefer, Fichte oder Tanne? Eines jedoch steht fest: Für ein Weihnachtsfest mit bestem Gewissen sollten die Geschenke in diesem Jahr unter einem Christbaum liegen, der aus ökologischem Anbau in der Region ist.

Denn was viele nicht wissen: Der Großteil der knapp 28 Millionen Weihnachtsbäume, die jährlich in Deutschland verkauft werden, kommt von Monokulturplantagen, auf denen ein hoher Pestizid- und Düngereinsatz für den perfekten Wuchs und ein sattes Grün der Nadeln sorgt. Eine enorme Belastung für Boden, Gewässer und Insektenwelt sind die Folge. Doch es geht auch anders, wie das Bayerische Bio-Siegel und das Gut Mergenthau bei Augsburg zeigen. „Zehn bis zwölf Jahre haben wir die Bäume bei uns, bis wir sie fällen und sie als Weihnachtsbäume die heimischen Wohnzimmer schmücken“, erklärt Forstwirt Ulrich Resele vom Gut Mergenthau. Das Besondere auf Gut Mergenthau: Hier wachsen die Bäume ökologisch, ohne den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger heran. Nicht immer eine leichte Aufgabe: „Anfangs ist es entscheidend, dass die jungen Bäumchen nicht von anderen Pflanzen überwuchert werden. Chemischer Dünger kommt für uns natürlich nicht in Frage. Daher haben wir unsere ganz eigenen Methoden entwickelt. Zum Beispiel helfen uns unsere 27 Schafe – als natürliche Rasenmäher sind sie hier dauerhaft im Einsatz. Sie fressen das Unkraut, aber nicht die Christbäume – die schmecken ihnen nämlich gar nicht“, so Resele. Eine weitere Herausforderung ist, die Tannen vor dem Befall mit Krankheiten und Schädlingen, wie zum Beispiel Läusen, zu schützen: „Zum einen stehen unsere Bäume weit auseinander, sodass Krankheiten nicht so schnell weitergegeben werden können. Zum anderen pflanzen wir Untersaaten aus Klee und Lupinen an. Diese binden Stickstoff und liefern natürlichen Dünger. So bleiben die Christbäume auf natürliche Weise gesund“, erklärt Resele.

Der Bio-Weihnachtsbaum: gut für Umwelt und Gesundheit

Dank des naturverträglichen Anbaus der Weihnachtsbäume heißt es auf Gut Mergenthau: bunte Artenvielfalt statt intensive Monokultur. Zwischen den

Nordmanntannen wachsen Gräser und Blühpflanzen, so finden Bienen & Co. vom Frühjahr bis in den Spätherbst reichlich Futter. Und noch einen weiteren Vorteil hat der Bio-Weihnachtsbaum: „Weihnachtsbäume sind Konifere und immergrün. Das bedeutet, Sommer wie Winter nehmen die Nadeln Stoffe aus ihrer Umgebung auf – auch Schadstoffe und Pestizide. Zu Hause im warmen Wohnzimmer kann es sein, dass gespritzte Christbäume wieder einen Teil davon abgeben“, erklärt Resele.

Zusätzlich zur ökologischen Qualität liegt dem Forstwirt ein weiteres Thema am Herzen: „Regionalität gehört für mich auch dazu. Deshalb freuen wir uns, dass unsere Weihnachtsbäume in diesem Jahr zum ersten Mal das weiß-blaue Bayerische Bio-Siegel tragen, das unseren Kunden garantiert: Unsere Weihnachtsbäume werden nach ökologischen Richtlinien angebaut und sind 100% regional.“ Ökologisch und regional geht eben auch an Weihnachten. Der Bund Naturschutz in Bayern veröffentlicht eine Liste mit Anbietern von Bio-Christbäumen, die nach den Richtlinien der Öko-Anbauverbände Naturland, Bioland, Biokreis oder Demeter erzeugt wurden: www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/festefeiern/christbaum-kaufen

Beste Bio-Qualität aus unserer Region

Das Bayerische Bio-Siegel kombiniert ökologische Landwirtschaft mit regionaler Herkunft und vollständiger Transparenz. Produkte, die das BBS tragen, stehen für kurze Lieferwege, regionale Wirtschaftskreisläufe und unsere heimische Öko-Landwirtschaft. Ganz so, wie es sich viele Menschen in Bayern wünschen! Weitere Informationen unter www.biosiegel.bayern Die LVÖ Bayern ist Lizenznehmerin des Bayerischen Bio-Siegels und berät in allen Fragen rund um die Nutzung des Siegels. Heidi Kelbetz, Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ), www.lvoe.de Fotos: Gut Mergenthau

BUND Naturschutz gibt Tipps zum Igelschutz So klappt der Winterschlaf

Der warme Winter im letzten Jahr bedeutete Stress für die Igel. Wegen der hohen Temperaturen fielen die Igel nicht so tief in den Winterschlaf, wie üblich. Viele Tiere wachten in warmen Perioden sogar auf. In beiden Fällen verbrauchten die Tiere viel mehr Energie, als im tiefen Winterschlaf. Neben dem Klimawandel leiden die Igel zusätzlich auch noch unter dem grassierenden Insektensterben, denn Insekten und ihre Larven sind die Hauptnahrungsquelle der kleinen Stachler.

Höherer Energieverbrauch im Winter und weniger Nahrung im Frühjahr führt seit einigen Jahren dazu, dass die geschwächten Igel vermehrt ihre Stacheln verlieren. Umso wichtiger ist es, den Igeln gute Überwinterungsmöglichkeiten zu schaffen und ihnen zu helfen, mit genügend Speck auf den Rippen in den Winterschlaf zu gehen, empfiehlt der BUND Naturschutz in München (BN).

Das Ende des Herbstes spüren Igel auf ihre eigene Weise: Futtermangel, die immer kürzer werdenden Tage, der Rückgang der Temperatur und der sich verändernde Luftdruck sind für den Igel deutliche Zeichen dafür, sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort für den Winterschlaf zu machen. Ist dieser gefunden, können gesunde Tiere bis zu einem halben Jahr ohne Nahrung auskommen, je nachdem, wie dick ihr Fettpolster ist. Die Körpertemperatur sinkt dann von ca. 36 Grad auf 5 Grad ab. In dieser Zeit verlieren sie 20 bis 30 Prozent ihres Körpergewichtes. „Der Igel ist ein Wildtier und bestens an das Überwintern im Freien angepasst. Gesunde und kräftige Tiere gehören auf keinen Fall ins Haus!“ erläutert Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Naturschutz in München (BN). „Einfacher als beim Schutz der Igel können Eltern ihren Kindern kaum spannende Naturerlebnisse bieten. Bereits ein großer Laubhaufen erleichtert den Tieren das Überwintern. Der Igel ist in Grünanlagen und Gärten recht häufig, kaum scheu und lässt sich leicht in der Dämmerung beobachten. Dabei gilt: Anschauen – Ja! Anfassen – Nein!“ so Hänsel weiter.

Igelschutz in Parks und Gärten

Egal ob öffentliche Parkanlage, Wohnungsanlage oder Privatgarten: Mit wenigen einfachen Mitteln kann jeder den Igeln helfen, sicher durch den Winter zu kommen. Ein großer trockener Laubhaufen in einer windstillen, ruhigen Ecke, beispielsweise unter einer dichten Hecke, bietet den Tieren ein sicheres Quartier. Auch schräg gegen Mauern gelehnte Bretter über einer dicken Laubpackung können als Ersatz dienen. Zusätzlich gibt es im Fachhandel spezielle „Igelhäuser“ zu kaufen.

Igel zählen zu den besonders geschützten Tierarten. Gesunde Tiere dürfen keinesfalls zum Überwintern mit nach Hause genommen werden. Igel sind Wildtiere und überstehen den Winter im Freien normalerweise gut.

Verletzte Igel, herumirrende Igel nach Wintereinbruch und Igel, die weniger als 400 Gramm wiegen, bedürfen jedoch menschlicher Hilfe.

Tipps zum richtigen Umgang mit Igeln

Der Igel sollte als Erstes vorsichtig auf Verletzungen untersucht werden. Unterkühlte Tiere, deren Bauchseite kälter ist als die eigene Handinnenfläche, kann man auf eine mit einem Frottierhandtuch umwickelte Wärmflasche in einem zugedeckten Karton setzen. Wenn möglich sollte der Igel auch von Fliegeneiern und/oder –maden, Flöhen und Zecken befreit werden. Fliegeneier und Zecken lassen sich leicht mit Pinzetten entfernen.

Auch beim Füttern gibt es einiges zu beachten: Wer Igeln beim Endspurt in den Winterschlaf mit etwas Futter helfen will, trifft mit einer Mischung aus Katzenfutter (mit Huhn), angebratenem Hackfleisch (möglichst mager und ungewürzt), hartgekochtem Ei oder Rührei ergänzt mit Haferflocken, Bananen, Sonnenblumenkernen oder Erdnussbruch und Futterkalk aus dem Zoogeschäft eine gute Wahl. Milch und Obst als Futter bekommt den Igeln nicht! Milch verursacht Durchfall, während Obst für die Insektenfresser zu wenig Kalorien enthält. Im Extremfall können Igel bei vollem Obstmagen verhungern. In jedem Fall sollte man so bald wie möglich

Foto: Martin Hänsel, BN München fachkundige Hilfe einholen.

Igel – ein Wildtier braucht die Stadt

Gut strukturierte, gemischte Wälder und Auen, strauchreiche Waldränder, Feldhecken und -gehölze, das ist der ursprüngliche Lebensraum unseres größten einheimischen Insektenfressers. Durch die Rodung von Feldgehölzen und mit der zunehmenden Verbreitung nahrungsarmer Fichtenforste wurde dem Igel jedoch ein wesentlicher Teil seines Lebensraumes beschnitten. Als Ersatzlebensraum hat der Igel die Stadt erobert. Hier gibt es Unterschlupf und Nahrung in einer Menge, mit der die verarmten und deckungslosen ursprünglichen Lebensräume nicht mithalten können. Mit der begonnenen Rückkehr zu natürlicheren Wäldern konnten sich rund um München z.T. wieder sehr abwechslungsreiche Waldbilder entwickeln. Ob die Münchner Igel die Wälder wieder zurückerobern, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber, dass Igel inzwischen flächendeckend in München vorkommen, wie zwei Igel-Volkszählungen des BN von 1998 und 2010 ergeben haben. Mehr Informationen am BN Service-Telefon: 089 - 51 56 76 – 0 Mo - Fr: 9.00 – 12.00, Di & Do zusätzl.: 14.00 - 16.00 Uhr, BUND Naturschutz, Kreisgruppe München, ww.bn-muenchen.de Mit freundlicher Unterstützung durch die Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit und Umwelt

Das Drama von Mals

Der Dokumentarfilm „Das Wunder von Mals“ erzählt, ebenso wie das gleichnamige Buch (erschienen im oekom Verlag), ein Geschichte von Mut und Hoffnung, von Verzweiflung und Ausdauer. Diese Geschichte spielt in Südtirol. Die Talsohlen dort haben sich in den letzten Jahrzehnten in gewaltige Monokulturen verwandelt. Diese Monokulturen rücken immer weiter vor. Auch in den Oberen Vinschgau – nach Mals.

Doch das kleine Dorf Mals will das nicht. In einem Referendum stimmen 76 % der Bewohner für ein Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden auf dem gesamten Gemeindegebiet. Auch auf landwirtschaftlichen Flächen. Dieser regionale Alleingang ruft allerdings den heftigen Widerstand der Obstgenossenschaften auf den Plan, des Bauernbundes, der Landesregierung, kurz: aller Lobbies der industrialisierten Landwirtschaft in Südtirol.

Ein ungleicher Kampf beginnt. Ein Kampf bei dem alle Mittel erlaubt scheinen. Auch Gerichtsverfahren, deren einziger Zweck darin besteht, Kritiker mundtot zu machen. Zuletzt wurde ein solches Verfahren gegen Alexander Schiebel angestrengt, den Regisseur und Autor des "Wunder von Mals". Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, stuft die Klagen wegen übler Nachrede in Südtirol als Missbrauch der Justiz ein. In einem am 27. Oktober 2020 veröffentlichten Kommentar bezeichnet sie die Anzeige des Südtiroler Landesrats für Landwirtschaft gegen den Regisseur und Autor als Beispiel für eine sogenannte SLAPP-Klage (Strategic Lawsuit Against Public Participation).

Würde aber die Kritik an Umweltproblemen zum Verstummen gebracht, weil der Preis für die Wahrheit zu hoch würde, dann wären wir, in Zeiten der Klimakrise und des

Mein Verbrechen? Ich habe die unbequeme Wahrheit ausgesprochen, dass Südtirol ein Pestizidproblem hat. Jeder zehnte Apfel in Europa stammt aus dieser beliebten Urlaubsregion. Der intensive Obstbau geht mit einem massiven Pestizideinsatz einher. Teilweise wird in den Apfelplantagen mehr als 20 Mal im Jahr gespritzt. Die Gifte verbreiten sich kilometerweit über die Luft und lassen sich sogar in Privatgärten in geschlossenen Ortschaften und in abgelegenen Bergtälern noch nachweisen.

Mit einer satirischen Kampagne im Stil der Südtiroler Tourismus-Werbung habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass der hohe Gifteinsatz nicht zum Image unberührter Natur passt, mit dem die Ferienregion wirbt. Zusammen mit über 1300 Landwirt:innen stellte der Südtiroler Landwirtschaftsminister daraufhin Strafanzeige gegen mich. Weil die Staatsanwaltschaft Bozen tatsächlich Anklage wegen übler Nachrede erhoben hat, sitze ich seit September auf der Anklagebank. Die Verteidigung in dem Strafgerichtsprozess kostet das Umweltinstitut sehr viel Zeit und Geld.

Genau das scheint das Kalkül der Gegenseite zu sein: Wir sollen in unserer Arbeit massiv behindert werden. Diese Strategie, unerwünschte Kritik abzuwehren, nimmt auch in Europa immer mehr zu. Mit strategischen Klagen versuchen Regierungen und Unternehmen immer häufiger, die BerichtArtensterbens, tatsächlich verloren. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass sich mehr als 100 NGOs aus 18 Ländern mit Alexander Schiebel und Karl Bär solidarisch erklärt haben. Sie sind empört über die Angriffe der Südtiroler Apfelwirtschaft auf ihre Kritiker. Auch Prozessbeobachter aus dem Europaparlament und aus dem Deutschen Bundestag haben angekündigt den Prozess genau zu verfolgen.

Alexander Schiebel wehrt sich wie es sich für einen Autor gehört: Er hat die Publikation eines Buches über seinen Prozess in Bozen und andere SLAPP-Fälle in ganz Europa angekündigt.

Den Film "Das Wunder von Mals" kann man online unter www.wundervonmals.com/dvd bestellen. Man unterstütz damit gleichzeitig Alexander Schiebel in seinem kostspieligen Gerichtsverfahren. Das Buch "Der Prozess" kann vorab auf der Website von Alexander Schiebel bestellt werden:

Vor Gericht wegen Pestizid-Kritik

Mein Name ist Karl Bär. Im Umweltinstitut München beschäftige ich mich mit den verheerenden Auswirkungen von Pestiziden auf Artenvielfalt und Gesundheit. Deshalb stehe ich vor Gericht.

www.alexanderschiebel.com/bestellformular. erstattung von kritischen Journalist:innen und Aktivist:innen zu unterdrücken.

Doch ich lasse mich nicht einschüchtern! Ganz im Gegenteil: Im Zuge des Gerichtsverfahrens haben wir uns Zugang zu den Betriebsheften erkämpft, in denen die Landwirt:innen ihre Spritzeinsätze dokumentieren müssen. Mit diesem einmaligen Datensatz können wir auswerten, wie giftig der Südtiroler Apfelanbau wirklich ist. Damit dreht sich der Angriff auf die Meinungsfreiheit in sein Gegenteil um: Das Problem kommt noch breiter in die Öffentlichkeit.

Doch das alles ist teuer. Die Kosten für meinen Anwalt, Übersetzungen ins Italienische, die Digitalisierung von rund 12.000 Seiten Spritzheften – der Prozess ist eine große Last für das Umweltinstitut. Damit wir den Prozess nicht nur irgendwie durchstehen, sondern zu einem Fanal gegen Ackergifte machen können, bitte ich Sie heute um eine Spende für das Umweltinstitut. Ihr Karl Bär – Referent am Umweltinstitut München Nutzen Sie für Ihre Spende unser Online-Formular unter www.umweltinstitut.org/spendenfoerdern. Oder überweisen Sie direkt auf unser Konto: Umweltinstitut München e.V. IBAN: DE16 7002 0500 0008 8311 03

This article is from: