Naturwerkstein

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∂ Praxis

2. erweiterte Auflage

Naturwerkstein Gesteinsarten Details Beispiele

Theodor Hugues Ludwig Steiger Johann Weber

Edition Detail



∂ Praxis

Naturwerkstein Gesteinsarten Details Beispiele

Theodor Hugues Ludwig Steiger Johann Weber

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Autoren: Theodor Hugues, Univ.-Prof. Dr. -Ing., Architekt Lehrstuhl für Baukonstruktion und Baustoffkunde, Technische Universität München Ludwig Steiger, Dipl.-Ing. Univ., Architekt Johann Weber, Dipl.-Ing. (FH) Technischen Beratung: Siegfried Weber Bildteil: Europäische Gesteine, Willy Hafner, Callwey Verlag Zeichnungen: Anna Gmelin, Dipl.-Ing. Univ. Sekretariat: Marga Cervinka Redaktion und Lektorat: Friedemann Zeitler, Dipl.-Ing. Univ., Architekt Nicola Kollmann, Dipl.-Ing. (FH)

© 2002 – korrigierter Nachdruck 2008 Institut für Internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG ISBN 3-920034-06-6 Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Alle Rechte vorbehalten, einschließlich das des auszugsweisen Abdrucks, der Übersetztung der fotomechanischen Wiedergabe und der Mikrokopie. Die Übernahme des Inhalts und die Darstellung, ganz oder teilweise, in Datenbanken und Expertensystemen ist untersagt. DTP & Produktion: Peter Gensmantel, Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler Druck: Wesel-Kommunikation Baden-Baden 1. Auflage 2002 3000 Stück

Institut für Internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co.KG Sonnenstraße 17, D-80331 München Telefon: +49 / 89 / 38 16 20-0 Telefax: +49 / 89 / 39 86 70 Internet: www.detail.de


∂ Praxis Naturwerkstein

Theodor Hugues Ludwig Steiger Johann Weber Inhalt 6 10 12 23

Einleitung Genese Gesteinsarten Minerale

25 26 27 28 30 32 35 36 37 38 39 40 42

Gebäude I Massivbau Sockel Eingang Fenster Traufe Treppe Gebäude II Skelettbau Sockel Fussboden Attika Dachterrasse Eingang Treppe

45 46 48 51 52 53

Fassaden aus Naturwerkstein Vorgehängte Fassaden Anker Reparaturen Verschmutzung, Reinigung Bauteile

58 60 82 84 94 96

Gewinnungsorte deutsche Natursteine Deutsche Gesteinssorten Gewinnungsorte europäische Steine europäische Gesteinssorten Technische Daten Oberflächenbearbeitung

102 103 104 105 106 108

Estrich Mörtel Fugen und Dichtstoffe Rutschsicherheit Reinigung und Pflege Schäden

110 111

gebaute Beispiele Übersicht gebaute Beispiele

126 127 128 132 134 134

Normen Literatur Adressen Sachregister Namensregister Bildnachweis


Die Autoren danken: Herrn Prof. Dr. Wolf-Dieter Grimm und seinen Mitarbeitern Dr. N. Ballerstädt, Dipl.- Geol. S. Bayer, Dr. D. Beeger, Dr. E. Erfle, Dipl.- Geol. J. Haas, Dr. R. Lukas, Dr. F. Niehaus, Dr. R. Schürmeister, Dr. U. Schwarz, • Dr. M. Simper für die freundliche zur Ver-fügungstellung des Großteils der Gesteins-abbildungen, die durch Naturwerksteine aus der Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München ergänzt wurden; • der Meisterschule für Steinmetz, Steinund Holzbildhauer, München, dem Studiendirektor Klaus Cerny und dem Ober-studienrat Clemens Sohmen für die ver-ständnisvolle Zusammenarbeit und die Beschaffung der Steinmuster aus Jura Kalk, die von der Firma Juma gestiftet und von der Meisterklasse des zweiten Jahrgangs in tradierten handwerklichen Techniken steinmetzmäßig bearbeitet wurden; • der Firma Granit Metten GmbH für die Überlassung der Granitplatten und die Ausführung der maschinellen Oberflächen; • der Fotostelle der TU München, die die bearbeiteten Oberflächen aufgenommen und die noch fehlenden Steinmuster aus der Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur fotografiert hat; • dem Deutschen Naturwerksteinverband und seinem Geschäftsführer, Herrn Grafelmann, sowie der Natursteinberatung Ritter für das Prüfen der Zeichnungen und der erläuternden Texte; • Frau Marga Cervinka für Schriftführung und Redaktion. Die Originale der Aufnahmen von Prof. Grimm und Mitarbeitern sind in den Räumen der Bayer. Staatssammlung für Paläontologie und Geologie im Erdgeschoß Luisenstraße 37, 80333 München öffentlich ausgestellt. Die Abbildungen der Europäischen Gesteinsarten sind der Steinkartei des Callwey Verlags entnommen. Die Originale der Oberflächenbearbeitungen sind zusammen mit ca. 1500 in- und ausländischen Natursteinmustern in der Baustoffsammlung der Fakultät für Architektur der TU München im Erdgeschoss Raum 0160 Theresienstr. 92, 80333 München öffentlich ausgestellt. Öffnungszeiten siehe Internet und Telefon: 089/289-22355


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Gebäude I

Gebäude II

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Einleitung

Einleitung Anliegen dieser Publikation ist es, die Beschäftigung mit dem Material Naturstein zu fördern und einen Überblick über das Material und seinen Einsatz in Lehre und Baupraxis zu geben. Teil 1 Am Anfang steht eine Übersicht über die verschiedenen Gesteinsarten, ihre erdgeschichtliche Entstehung, die Beschreibung der stofflichen Zusammensetzung und der Erscheinung, verbunden mit den wichtigsten technischen Daten. Teil 2 Hier werden architektonische Details in ihrem baulichen Zusammenhang dargestellt und die verschiedenen Konstruktionen, Materialien und Bauabläufe beschrieben. Die Erarbeitung und die Demonstration der Details erfolgt an zwei unterschiedlichen Verwaltungsgebäuden. Gebäude I ist ein konventioneller Massivbau mit gemauerten Außen- und Innenwänden und einer verputzten Lochfassade: Typologisch eine zweibündige Anlage mit offener einläufiger Treppe, zweigeschossig mit schiefergedecktem Satteldach, nicht unterkellert. Die Details orientieren sich an einer tradierten handwerklichen Ausführung.

an europäischen Gesteinsarten mit den dazugehörigen Kenndaten vorgestellt. Weitere Abbildungen zeigen die verschiedenen handwerklichen und maschinellen Oberflächenbearbeitungen, wobei die jeweiligen Verfahren kurz erläutert werden. Teil 4 Dieser Abschnitt widmet sich den grundsätzlichen bautechnischen Begleitthemen beim Einsatz von Naturwerkstein, wie zum Beispiel der Unterkonstruktion oder der Fugenausbildung. Auch die wichtigsten Informationen in Bezug auf Eignung und späteren Gebrauch von Naturwerkstein sind hier zu finden. Teil 5 Die kurze, bebilderte Dokumentation von fünfzehn ausgeführten Projekten soll einen Eindruck der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und der unterschiedlichen Wirkung von verschiedenen Naturwerksteinen vermitteln. Teil 6 Im Anhang finden sich eine Zusammenfassung der einschlägigen Richtlinien und Normen mit Bibliographie, die Adressen von Steinbrüchen bzw. Natursteinwerken, Verbänden und Schulen sowie das Sachund Namensregister.

Gebäude II ist ein Stahlbetonskelettbau mit aussteifendem Kern, nicht tragender Fassade, Dachgeschoss mit Flachdach und genutzter Dachterrasse: Typologisch eine dreibündige Anlage mit abgeschlossenem Treppenraum, voll unterkellert und mit Fußbodenheizung versehen. Die Skelettkonstruktion erlaubt großflächige Verglasungen und erhält eine vorgehängte hinterlüftete Verkleidung. Die Details entsprechen modernen technischen Anforderungen. Beide Gebäude wurden als konventionelle Standards konzipiert, um an ihnen Ausführungsdetails für den alltäglichen Gebrauch zu demonstrieren. Im Abschnitt Fassadentechnik werden grundlegende Prinzipien und Ausführungsdetails vorgehängter Fassaden erläutert. Teil 3 Im Anschluss werden anhand einer bebilderten Auswahl von 128 Gesteinsmustern die wesentlichen in Deutschland erhältlichen Gesteinsarten sowie eine Auswahl 9


Natursteine Genese

Genese

Erstarrungsgesteine (Magmatite)

Natursteine sind Gemenge aus Mineralien, deren Zusammenhalt durch eine Grundmasse oder ein Bindemittel gewährleistet ist. Diese Gemenge sind das Produkt abgeschlossener erdgeschichtlicher Vorgänge.

Magmatite entstehen aus dem glühend zähflüssigen Magma des Erdinneren durch Kristallisation silikatischer Schmelzen im Grenzbereich Erdkruste / oberer Mantel. Es handelt sich um einen teilweise recht heterogenen silikatischen Schmelzbrei, in dem neben viel gelöstem Gas auch bereits Kristalle oder Kristallaggregate ausgeschieden sind. Bei Temperaturen zwischen 900 und 1150 °C beginnt das Magma langsam zu erstarren.

Weltweit stehen uns heute etwa 4500 bis 5000 Natursteine zur Verfügung. Diese kaum zu überblickende Anzahl von Gesteinssorten stammen von drei großen Gesteinsfamilien ab: Erstarrungs-, Ablagerungs- und Umwandlungsgesteine. Die Gesteinsfamilien gliedern sich nochmals in etwa 30 verschiedene Gesteinsarten (Granit, Kalkstein, Gneis ...). Differenzierungen innerhalb der Gesteinsarten sind auf zum Teil geringfügige Veränderungen der chemischen Zusammensetzung oder die Druck- bzw. Temperaturbedingungen zurückzuführen. Grundlage für die systematische Einteilung in Gesteinsfamilien ist die Entstehung: ¤Erstarrungsgesteine (magmatische Gesteine, Magmatite), die aus dem abgekühlten und kristallisierten Magma des Erdinneren entstanden sind. ¤Ablagerungsgesteine (Sedimentgesteine, Sedimentite), die durch Ausfällung aus Losungen und durch die Verwitterungsprodukte von Gesteinen entstanden sind, wobei sich noch eine Verkittung und Verfestigung zu festen Gesteinen einstellen muss. ¤Umwandlungsgesteine (metamorphe Gesteine, Metamorphite), die durch große Druck- und Temperatureinwirkungen auf abgesunkene Sedimentite oder aus umgewandelten und angeschmolzenen Magmatiten entstanden sind.

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Zur groben Untergliederung der einzelnen Magmentypen benutzt man ihren SiO2-Gehalt (Kieselsäureanteil): ¤unter 50% SiO2 ultrabasisch basisch ¤ca. 50% SiO2 ¤50 bis 70% SiO2 intermediär sauer ¤über 70% SiO2 Das volumenmäßig weitaus wichtigste Magma hat basische Zusammensetzung. Aus ihm entstehen dunkle Gesteine wie Gabbro und Basalt. Ein zweiter wichtiger Magmentyp entsteht durch Aufschmelzen der sauren kontinentalen Kruste und führt zu hellen Gesteinen wie Granit und Rhyolith. Volumenmäßig untergeordnet sind intermediäre Magmen. Alle anderen Gesteinsarten werden durch Abänderung der Stammmagmen erreicht. Nach Ort und Geschwindigkeit des Erstarrens werden unterschieden: ¤Tiefengesteine ¤Ganggesteine ¤Ergussgesteine Tiefengesteine entstehen, wenn das empordrängende Magma in größerer Tiefe (8 bis über 40 km) unter der Erdoberfläche langsam in Zeiträumen von Jahrmillionen erstarrt. Dadurch können die in ihm enthaltenen Minerale gut und vollständig auskristallisieren und erreichen Korngrößen, die mit bloßem Auge zu erkennen sind (mittel- bis grobkörnig). Die Kristalle liegen ohne Richtungsorientierung vor. Die Gesteine sind sehr kompakt und haben nur ein geringes Porenvolumen. Tiefengesteine wurden durch erdgeschichtliche Vorgänge (Gebirgsbildung, Kontinentalverschiebung) nach oben gedrückt und durch Abtrag und Verwitterung freigelegt. Gesteinsarten: Granit, Granodiorit, Tonalit, Syenit, Diorit, Gabbro, Peridotit, Monzonit ...

Ganggesteine entstehen, wenn kleinere Mengen von Magma innerhalb der Erdkruste in Vulkanschloten oder Spalten erstarren. Durch die raschere Erstarrung sind diese Gesteine daher auch feinkörniger. Gesteinsarten: Lamprophyr, Aplit, Pegmatit, Quarzporphyr, Granitporphyr ... Den 500 bis 800 geläufigen Sorten von Tiefengesteinen stehen nur 50 bis 80 Sorten von Ergussgesteinen gegenüber. Sie bilden sich am Übergang zwischen dem oberem Erdmantel (Kruste) und der Erdoberfläche. Das vulkanische Magma trifft auf sehr unterschiedliche Verhältnisse von Druck und Temperatur, die in erster Linie für die verschiedenen Ausbildungsformen verantwortlich sind. So entstehen dichte bis poröse oder tuffartige, kristalline bis glasige, richtungslose Gesteine. Die verhältnismäßig rasche Abkühlung gibt nur wenigen Molekülen die Möglichkeit, klar erkennbare Kristalle zu bilden. Die meisten bleiben amorph in der Grundmasse verborgen. Die in der Tiefe erstarrten Ergussgesteine unterscheiden sich von den gleich zusammengesetzten Tiefengesteinen nur wenig. Sie neigen jedoch zu einer leistenförmigen Ausbildung der meisten mineralischen Bestandteile. Im darüber liegenden vulkanischen Schlotbereich findet die Erstarrung bei mittlerem Druck und mittleren Temperaturen statt. Unvollständige Auskristallisation, also einzelne Kristalle in einer amorphen Grundmasse mit mehr oder weniger starkem Anteil von Gesteinsglas, ist die Folge. Bei Lavaströmen werden die im Magma gelösten Gase frei, und bilden im noch flüssigen bis zähflüssigen Gesteinsbrei Poren. Hin und wieder können sich noch einzelne Kristalle in der glasigen Grundmasse bilden. Vulkanische Tuffe sind Ablagerungen von zerplatztem magmatischen Material in vulkanischen Niederschlägen. Die Partikel erfahren eine unterschiedlich innige Verkittung, ähnlich der eines Sedimentgesteins; häufig stellt sich eine Schichtung ein. Gesteinsarten: Rhyolit, Trachyt, Basalt, Diabas, Dacit, Andesit, Phonolith, Lavagestein, vulkanische Tuffe ...


Natursteine Genese

Umwandlungsgesteine (Metamorphite)

Das charakteristische Gefügemerkmal der Sedimentgesteine ist die horizontale Schichtung, verursacht durch Materialschwankungen oder Materialwechsel, die aber nicht immer ablesbar ist.

Die Gliederung der Sedimentgesteine beruht auf dem Grad der Aufbereitung des Ablagerungsgutes. Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen klastischen Sedimentiten, die durch Anhäufung von größeren Bruchstücken und Einzelkörnern entstanden sind und chemischen Sedimentiten, die aus Lösungen ausgefällt wurden. Jedoch enthalten klastische Sedimentite meistens auch chemisch ausgefällte Substanz und chemische Sedimentite ebenso klastisches Material. Klastische Sedimentite oder Trümmergesteine sind Ablagerungen von Gesteinsteilen, die nur auf mechanischem Weg gebildet, transportiert und verfestigt werden. Die klastischen Sedimentite werden nach ihrer Größe gegliedert in: ¤Brockengesteine (> 2 mm), z.B. Konglomerat, Brekzie; ¤Sandgesteine (2 – 0,02 mm), z.B. Sandstein, Grauwacke, Kalksandstein; ¤Tongesteine (< 0,02 mm), z.B. Tonstein, Tonschiefer. Bei Niederschlagsgesteinen werden nicht Mineral- oder Gesteinspartikel abgelagert, sondern Moleküle aus Lösungen ausgeschieden. Gelöste Stoffe können nur so lange in Lösung bleiben, bis die Lösung übersättigt ist und sie in Form von Kristallen oder Gelen ausfallen, absinken und durch Druck verfestigt werden. Eine weitere Form der Ausscheidung geschieht durch chemische Reaktionen. So bilden sich aus dem Mineral Calcit (Calziumoxyd und Kohlensäure) die Kalksteine und aus Dolomit die Dolomitsteine. Die Ausscheidung von Kalk erfolgt dabei vorwiegend in flachen Meeresteilen. Um feinste Teilchen tierischer Kalkschalen (sogenannte Keime) bilden sich aus übersättigten Lösungen kleine Kalkkügelchen, die nach dem Anwachsen zu einer gewissen Größe absinken und verfestigt werden. Auf diese Weise entstehen Kalksedimente, in die die kalkigen Reste von Pflanzen und Tieren eingelagert werden. Gesteinsarten: Kalkstein, Muschelkalk, Travertin, Kalktuff, Dolomit, Kalkschiefer ...

Umwandlungsgesteine entstehen unter sich ändernden physikalischen und chemischen Bedingungen in einem Zeitraum von Jahrmillionen durch Umwandlung sowohl magmatischer, sedimentärer oder bereits metamorpher Gesteine. Ursachen der Umwandlung sind veränderte Temperatur oder veränderter Druck oder tektonische Bewegungen und sehr häufig alle drei Faktoren gemeinsam. Diese Beanspruchungen bewirken in jedem Fall Veränderungen am Mineralbestand und am Gefüge der betroffenen Gesteine. Neben der Strukturveränderung durch einseitig wirkenden Druck (Schieferung) kann bei der Metamorphose auch eine Umkristallisation erfolgen. Es können aber auch durch Zufuhr von Lösungen und Gasen neue Mineralien entstehen, z.B. Granat, Serpentin, Epidot, Chlorit ..., die für die Umwandlungsgesteine charakteristisch und meist auch auf sie beschränkt sind. Dabei gehören nur diejenigen Umwandlungsvorgänge zur Metamorphose, die in einer gewissen Tiefe unterhalb der Erdoberfläche stattfinden. Verwitterungsvorgänge und Diagenese gehören deshalb nicht zu den Vorgängen, die zur Bildung von Umwandlungsgesteinen führen. Bei der Benennung von Umwandlungsgesteinen wird nach ihrem Ausgangsgestein unterschieden in Orthogesteine (aus Magmatiten hervorgegangen) und Paragesteine (aus Sedimenten entstanden). Daher bilden sich: Orthogneis Granit Migmatit Granit + Gneis Chloritschiefer Gabbro Basalt Diabas Serpentinit Peridotit Gabbro Paragneis Quarzit Grauwacke Glimmerquarzit Marmor Dolomitmarmor

∫ ∫ ∫ ∫ ∫ ∫ ∫ ∫

Sie entstehen nach der Zerstörung von bereits vorhandenen magmatischen, metamorphen und auch älteren Sedimentgesteinen durch mechanische, chemische und biologische Zersetzung und deren spätere Verfestigung. Das zerkleinerte Gesteinsgut wird verfrachtet (Gletscher, Wasser, Wind), auf Grund des Eigengewichts sortiert und bei nachlassendem Transport abgelagert. Die transportierten Stoffe können sich absetzen, als Kolloide ausflocken oder in chemischen Lösungen zur Ausscheidung gelangen, auch auf dem Umweg über Organismen. Physikalische und chemische Einwirkungen sind notwendig, um die unverfestigten Massen zum Gestein werden zu lassen, da andernfalls Sedimente wie Kies, Schotter, Grob- und Feinsand, Grob- und Feinschluff, Ton, Lehm oder Löss entstehen. Bei dem physikalischen Prozess der Diagenese sorgt der Druck der darüber liegenden Schichten und Massen für ein Zusammenpressen der Hohlräume und der einzelnen Teilchen. Bei dem chemischen Prozess der Zementation werden durch das zirkulierende Wasser in den noch verbliebenen Hohlräumen die einzelnen Teilchen durch kalkige, tonige, dolomitische, kieselige, silikatische, limonitische und eisenschüssige Bindemittel miteinander verkittet. Durch diese beiden Vorgänge wird dann aus: Kies ∫ Konglomerat Schutt ∫ Brekzie Sand ∫ Sandstein Ton ∫ Tonstein Kalk ∫ Kalkstein Diagenese und Zementation sind in ihrer Wirkung weitgehend von der Zeitdauer ihrer Einwirkung abhängig: Alte Sedimentgesteine sind meist härter und besser verbunden als jüngere.

∫ ∫ ∫ ∫ ∫ ∫ ∫

Ablagerungsgesteine (Sedimentite)

Tonstein, Tonschiefer Sandstein Tonstein Tonschiefer Tonige Sandsteine Kalkstein Dolomitstein

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Gesteinsarten Erstarrungssteine

Granit

Syenit

• Entstehung: Mit einem Volumenanteil von ca. 44% aller Gesteinsvorkommen sind die langsam erstarrten magmatischen Granite die häufigsten und am weitesten verbreiteten Tiefengesteine. Sie erstarren langsam am unteren Saum der Erdkruste aus einer siliziumreichen Schmelze. • Erscheinung: Granite sind klein- bis überwiegend mittel- bis großkörnige, massige und richtungslose Gesteine. Das Gefüge kann sowohl gleichkörnig als auch ungleichkörnig sein. • Bestandteile: Feldspat, Quarz und Glimmer (Biotit), dazu Amphibol (Hornblende) und Pyroxen (Augit) als Nebenbestandteile. Die verschiedenen Feldspäte (Alkalifeldspäte bzw. Plagioklas) mit einem Anteil von ca. 35 – 40% bilden die größten, meist gut erkennbaren Kristalle. Der Quarz mit einem Anteil von 20 – 60% füllt die Zwischenräume aus. Der weiche, meist dunkle Glimmer (3 – 10%) ist gleichmäßig eingestreut oder angehäuft und für den Kontrast verantwortlich. • Farben: Die verschiedenen Feldspäte bestimmen das vielfältige Aussehen und vor allem die Farbe der Granite: hochrot, rötlich, rosa, gelblich, weißlich, grau, bläulichgrünlich, aber niemals ausgesprochen dunkel. • Eigenschaften: Die Verwitterungsbeständigkeit der meisten Granite ist gut bis sehr gut. Granite mit einer höheren Wasseraufnahmefähigkeit verwittern schneller. • Verwendung: Pflaster, Bordsteine, Fassaden, Bodenbeläge innen / außen, Arbeitsplatten. • Vorkommen: Bayerischer Wald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald, Schwarzwald, Harz.

• Entstehung: Ähnlich wie Granit ist Syenit ein Tiefengestein, erstarrt am unteren Saum der Erdkruste aus einer quarzarmen, sauren Schmelze. Man kann Syenite als quarzfreie und höchstens als sehr quarzarme »Granite« ansprechen. • Erscheinung: Mit ihrer massigen, richtungslosen Struktur sehen Syenite durchwegs so aus wie Granite, nur dass ihnen die Quarzkörner – im Granit sülzig grau – fehlen. Die Struktur ist mittel bis grobkörnig. Eine Sonderform der Syenite stellt der Larvikit dar, der aus fast 80 – 90% dunkelgrünem, blauem oder grauem Anorthoklas-Feldspat besteht. Seine dekorative Wirkung verdankt er seinen extrem großen und schillernden Kristallen. • Bestandteile: Mineralbestand ähnlich Granit mit etwas höherem Anteil an dunklen Mineralien, (Biotit, Amphibol); 0 – 5% Quarz. • Farben: Die Farbskala reicht von graurot, rotbraun, rötlich bis zu bläulich violett, nie dunkelgrau oder schwarz. • Eigenschaften: Wie Granit, jedoch lässt sich Syenit durch den fehlenden Quarzgehalt leichter bearbeiten, besitzt aber dennoch die selben Festigkeiten wie Granit. • Verwendung: Wie Granit • Vorkommen: Norwegen, Finnland, Italien.

Technische Daten

Technische Daten

Rohdichte 2,6 – 2,8 g/cm3 Druckfestigkeit 130 – 270 N/mm2 Biegezugfestigkeit 5 – 18 N/mm2 Abriebfestigkeit 5 – 8 cm3/50cm2 Thermische Dehnung 0,8 mm/m100K Wasseraufnahme 0,1 – 0,9 Masse-% Gesamtporosität 0,4 – 1,5 Vol-% Frostbeständigkeit meist gegeben Wärmeleitfähigkeit 1,6 – 3,4 W/mK

Rohdichte 2,6 – 2,8 g/cm3 Druckfestigkeit 160 – 240 N/mm2 Biegezugfestigkeit 5 – 18 N/mm2 Abriebfestigkeit 5 – 8 cm3/50cm2 Thermische Dehnung 0,8 mm/m100K Wasseraufnahme 0,2 – 0,9 Masse-% Gesamtporosität -- Vol-% Frostbeständigkeit meist gegeben Wärmeleitfähigkeit -- W/mK

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Gesteinsarten Erstarrungssteine

Diorit

Gabbro

• Entstehung: Dem Granit verwandt, ist Diorit ein Tiefengestein mit einer geringfügig anderen Zusammensetzung des Magmas. Seine Vorkommen sind seltener und beschränken sich auf kleinere Mengen. • Erscheinung: Das Gefüge ist massig, die Körnung klein bis mittelgroß. Insgesamt ist Diorit dunkler und ruhiger als Granit, zudem quarzarm bis quarzfrei. • Bestandteile: Überwiegend dunkler, weiß oder sogar farbloser Feldspat (Plagioklas), daneben als dunkle Bestandteile Biotit (Glimmer) und Amphibol; 0 – 5% Quarz. Bei Quarzgehalten zwischen 5% u. 20% liegt ein Quarzdiorit vor. • Farben: Schwarz-weiß gesprenkelt bis tiefschwarz, nicht selten in grünliche Tönung übergehend. • Eigenschaften: Wie Granit, eher besser. • Verwendung: Wie Granit. • Vorkommen: Odenwald, Portugal, Frankreich, Polen und Tschechien.

• Entstehung: Gabbro ist ein basisches Tiefengestein (ca. 50% SiO2 Gehalt), das langsam in der Tiefe nahe des Erdmantels in Magmakammern erstarrt ist. • Erscheinung: Ein meist kleinkörnig gesprenkeltes bis grobkörnig geflecktes Gestein, in dem der Kontrast der hellen und dunklen Minerale deutlich zu erkennen ist. Durch tafelige oder langgestreckte Mineralien kann eine deutliche Orientierung auftreten. • Bestandteile: Hauptbestandteil ist farbloser Alkalifeldspat, für das Erscheinungsbild sind die dunklen Mineralien Augit oder Hornblende verantwortlich (dunkelgrau bis schwarz). Nebenbestandteile sind der dunkelgrüne bis tiefschwarze Olivin und Erze, die metallisch glänzende Flocken auf polierten Flächen bilden. Kein Quarz und fast kein Glimmer. • Farben: Dunkel- bis olivgrün auch grünlichgrau oder bräunlichgrün, gefleckt oder gesprenkelt. • Eigenschaften: Gabbro besitzt eine hohe Festigkeit und Zähigkeit, er lässt sich gut bearbeiten. • Verwendung: Ähnlich Granit, Bodenbeläge, Pflastersteine, Fassaden. • Vorkommen: Finnland, Jugoslawien, Bulgarien, Südafrika.

Technische Daten

Technische Daten

Rohdichte 2,8 – 3,0 g/cm3 Druckfestigkeit 170 – 300 N/mm2 Biegezugfestigkeit 6 – 22 N/mm2 Abriebfestigkeit 5 – 8 cm3/50cm2 Thermische Dehnung 0,88 mm/m100K Wasseraufnahme 0,2 – 0,4 Masse-% Gesamtporosität 0,5 – 1,2 Vol-% Frostbeständigkeit meist gegeben Wärmeleitfähigkeit -- W/mK

Rohdichte 2,8 – 3,0 g/cm3 Druckfestigkeit 170 – 300 N/mm2 Biegezugfestigkeit 6 – 22 N/mm2 Abriebfestigkeit 5 – 8 cm3/50cm2 Thermische Dehnung 0,88 mm/m100K Wasseraufnahme 0,2 – 0,4 Masse-% Gesamtporosität -- Vol-% Frostbeständigkeit meist gegeben Wärmeleitfähigkeit -- W/mK 13


Gebäude I Sockel

a Im besonders beanspruchten Übergangsbereich des Gebäudes zum Gelände stellt der Sockel aus Naturstein einen Schutz gegen Spritzwasser und mechanische Beanspruchung dar. Dazu werden Naturwerksteinplatten stehend in einer umlaufenden Aussparung versetzt. Der untere Rand sitzt Mörtelpunkten auf. Im oberen Bereich sind die Platten in den senkrechten Fugen durch einzementierte Edelstahlanker gehalten und mit Trasszementmörtel verfugt bzw. ausgegossen. Die Rückseite bleibt unverfüllt und hat 20 mm Abstand zur Dämmung. Über den Schichten aus Natursteinsockel, Mörtelfuge, Dämmung und Abdichtung kragt das 49 cm starke Außenmauerwerk um ca. 7 bis 8 cm über das Betonfundament aus. Der über den Putz vorspringende Natursteinsockel ist am oberen Rand durch einen Höhenversatz und eine Abschrägung von ca. 60° so geformt, dass ein putzbündiger Anschluss zum Außenmauerwerk entsteht und eine zusätzliche Beanspruchung der horizontalen Fuge durch Niederschlagswasser vermieden wird. Diese Fuge zwischen Putz und Natursteinsockel wird nicht mit Mörtel verfugt, um die Sockelplatten von Druckspannungen aus Setzungsbewegungen des Mauerwerks freizuhalten. Durch den Einbau eines Putzabschlussprofils kann die Fuge mit elastischem Dichtstoff geschlossen werden. b Um im Inneren eine putzbündige Sockelleiste aus Naturstein ausführen zu können, wird der Innenputz nicht bis auf die Rohdecke geführt, sondern vorher abgestellt. Nach der Verlegung der Bodenplatten werden die Riemchen im Dünnbettverfahren putzbündig versetzt. Die senkrechten Stoßfugen werden mit Fugenmörtel verfugt, der Anschluss zum Innenputz wird beigeputzt. Die ca. 5 mm breite horizontale Fuge im Anschluss an den Bodenbelag wird elastisch geschlossen, um durch die Entkoppelung von Boden und Wand den Schallschutz des schwimmenden Estrichs zu gewährleisten.

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a

b


Gebäude I Eingang

c Die beiden Stufen am Eingang werden als massive Blockstufen aus Naturstein mit einem oberseitigen Gefälle je nach Beanspruchung von mindestens 1,5 bis 3 % ausgeführt. Die untere Stufe liegt freitragend vor der Gebäudeaußenkante beidseitig auf auskragenden Betonkonsolen. Die obere Stufe fasst das Gewände. Das Format der unteren Stufe ermöglicht einen dreiseitigen Zugang. Der an der Außenwand umlaufende Gebäudesockel endet am Gewände. Der frostbeständige Naturstein der Eingangsstufen muss eine rutschsichere Oberflächenbehandlung aufweisen. d Die obere Stufe wird so abgearbeitet, dass eine dreiseitige »Randaufkantung« stehen bleibt, auf der seitlich das Türgewände mit Edelstahldübeln aufgesetzt wird. Der dreiseitig aufliegende Gitterrost wird samt Rahmen in eine eingearbeitete Vertiefung gelegt, die eine Entwässerung nach außen ermöglicht. e Die bündig an den unteren Türanschlag anschließende Blockstufe kann erst nach dem Einbau der Türe versetzt werden. Das Anschlagprofil aus Flachstahl stellt einen Kantenschutz für den Naturstein dar und wird mit einer elastischen Fuge an den Fußbodenbelag angeschlossen.

e d

c

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Gebäude II Attika a a Abdeckungen aus etwa 2 mm dickem Aluminium sind selbsttragend und werden alle ca. 60 cm auf Bügel aufgesetzt und so auf der Brüstung befestigt. Das Gefälle nach innen und die Tropfnase zur Fassade mit minimal 30 mm Überstand verhindern bzw. reduzieren die Beaufschlagung mit Niederschlag, die sich auf der Abdeckung mit Staub vermischen und unschöne oder gar aggressive Verunreinigungen der Fassade bewirken. Je nach Struktur der Fassadenplatten sind es nicht in erster Linie die »großen« Staubkörner (1 – 1000 μm); sie sind meist mineralischer Herkunft, fallen aufgrund ihres Gewichtes in der Regel senkrecht und lagern sich schnell ab. Ihre Deckkraft ist schwach. Besonders problematisch sind die »feinen« Staubkörner (0,01 – 1 μm), die vor allem aus Verbrennungsrückständen bestehen, in der Luft schweben und eine starke Adhäsion und Deckkraft haben. Sie tragen zusammen mit anderen Atmosphärilien zu Schäden durch Krusten- bzw. Schalenbildung und dergleichen. bei. Als unvermeidbare Folge des Überstandes der Abdeckung jedoch zeichnet sich die dem Wetter und der »natürlichen« Reinigung und Patinierung entzogene Zone unterhalb der Tropfnase ab. Um diese Verfärbungen zu vermeiden, müssten die Niederschläge hinter den Fassadenplatten abgeleitet werden: Ein Verfahren, das jedoch erhebliche andere Probleme mit sich bringen würde. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn zur Abdeckung Materialien verwendet werden, die bei der Patinierung durch das Wetter färbende Partikel abgeben. Die irreparablen, intensiv blaugrünen Verfärbungen durch Kupferblech sind bekannt und haben dazu geführt, den Regelabstand von Tropfnasen zur Fassade von üblich nur 3 cm bei Kupfer auf mindestens 5 cm zu erhöhen. Es bietet sich daher der Einsatz von z.B. nicht rostendem Stahl, Titanzink oder Aluminium an, die sich bei der Patinierung nicht wesentlich verfärben. Alle Abdeckungen mit Blechen benötigen bei einer Blechdicke von ca. 0,7 mm eine stabile Unterlage z.B. aus wasserfest verleimten Sperrholzplatten sowie eine Trennlage.

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d

c

b


Gebäude II Dachterasse

b Auch der obere Fensterrahmen wird mit Schlaudern oder Beiwinkeln an der Decke befestigt und mit elastischen Folien angedichtet. Der zum Sturz hochgeführte Folienanschluss gewährleistet einen luftdichten Einbau des Fensterelements und dient der Sicherheit gegen Niederschlagswasser, das in die Wärmedämmung eingedrungen ist. c Die Brüstung aus Stahlbeton – Fertigteil oder Ortbeton – wird thermisch von der Stahlbetonmassivdecke ab-getrennt und erlaubt so eine ungedämmte robuste Betonfläche als Abschluss der Terrasse.

Als frostsichere Naturwerksteine eignen sich für derartige Beläge die große Gruppe der dichten Magmatite oder der Metamorphite. Die Materialdicke sollte in Abhängigkeit von den Plattengrößen nicht unter 3 cm gewählt werden. Die Oberfläche muss rutschhemmend ausgeführt werden. Die Fugen werden mit Quarzsand oder gleichwertigem Material ausgesandet. e Der für Flachdächer erforderliche Hochzug der Abdichtung auf min. 15 cm über die Oberkante des Natursteinbelags wird mit einer Blockstufe überbrückt. Die Blockstufe wird mit Abstand zur Abdichtung auf das Splittbett aufgesetzt.

d Die Abdichtung eines nicht durchlüfteten begehbaren Flachdachs wird auf einem Verbundestrich verlegt, für den nach den Fachregeln für Dächer mit Abdichtungen (Flachdachrichtlinien) ein Mindestgefälle von 2% zu den Einläufen/Abläufen vorzusehen ist. Mit Sonderkonstruktionen sind gefällelose Abdichtungen möglich.

e

Der übliche Aufbau eines nicht durchlüfteten Flachdachs muss mit einer druckbeanspruchbaren Wärmedämmung (Typ WD) ausgeführt und nach dem Ab-strich mit einer robusten Schutzschicht z.B. in Form einer 10 mm dicken Gummischrotmatte abgedeckt werden. Auf die so geschützte Abdichtung wird der Gehbelag aus großformatigen frostbeständigen Naturwerksteinplatten im mindestens 30 mm dicken Splittbett verlegt. Die Fugen werden ausgesandet und gegebenenfalls. mit etwas Zementbeigabe verfestigt. Dem gewählten Belag und seiner Oberfläche entsprechend ist ein Gefälle von min. 1,5% besser 3% zu einem Ablauf anzuordnen. Der Ablauf selbst ist zweistufig auszuführen. Um die Vielzahl der Ausschnitte des Plattenbelags zum muldenförmig abgesenkten Ablauf zu vermeiden, können Sattelgefälle mit Entwässerungsrinnen angeordnet werden. Terrassenausgänge müssen eine 15 cm hohe Stufen erhalten, wenn keine abgesenkte Entwässerungsrinne vorgesehen wird, mit der der untere Türanschlag auf min. 5 cm reduziert werden kann.

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Fassaden aus Naturwerkstein Anker

Anschweißanker Anschweißanker sind Verankerungen, die die Last der Verkleidung über Schweißverbindungen und Platten in den Verankerungsgrund einleiten. Baustellenschweißungen sind sofort tragfähig. Die Anker werden normalerweise mit Überlänge geliefert und am Bau passend gebogen und/oder abgelängt. Dies ermöglicht eine gute Justierbarkeit der Verankerung in allen drei Richtungen. Die Schweißarbeiten von nichtrostendem Stahl dürfen nur nach DIN EN 287-1 geprüfte Schweißer ausführen. Als Schweißgrund dient entweder eine einbetonierte Anschweißplatte aus V-4AStahl oder nachträglich angedübelte Anschweißplatten. Häufig steht auch eine Unterkonstruktion aus Stahlprofilen (T-, L- oder U-Querschnitte) als Anschweißgrund zur Verfügung. Die Schweißnähte werden meist als Kehlnähte ausgeführt. Die Anordnung der Schweißnähte muss nach den statischen Erfordernissen die Belastung der Verankerung berücksichtigen. Die nebenstehenden Beispiele zeigen in der linken Spalte Anschweißanker auf Ankerplatten. Das Beispiel unten stellt die Verstärkung eines Tragankers mit einem Zugband dar, wodurch besonders hohe Lasten aufgenommen werden können. In den Beispielen der rechten Spalte sind Kombinationen von Tragankern mit Stahlprofilen dargestellt, die auf spezifische Lastanforderungen abgestimmt sind.

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Fassaden aus Naturwerkstein Anker, Reparaturen

Hinterschnittanker Hinterschnittanker bieten anders als Ankerdorne die Möglichkeit, Platten nicht an den Stirnflächen, sondern verdeckt an der Rückseite zu befestigen. Dazu wird an der Plattenrückseite mit einem Systemwerkzeug ein Bohrloch mit konischer Aufweitung hergestellt. Aufgrund der geringen zulässigen Maßtoleranzen und der damit verbundenen Ansprüche an die Ausführung sollte diese Bohrungen nicht auf der Baustelle, sondern im Natursteinwerk ausgeführt werden. In das Bohrloch wird eine Ankerhülse (Spreizdübel) gesteckt, die durch Eindrehen einer Schraube mit einem Drehmomentschlüssel im konischen Teil des Bohrlochs gespreizt wird und somit eine feste Verbindung mit der Platte eingeht. Aufgrund der geforderten Präzision des Bohrlochs kommen dafür nur geeignete, dichte Natursteine in Frage (Granite und andere Tiefengesteine). Die Schrauben sind üblicherweise Sechskantschrauben, die über Stahlwinkel o.ä. mit einer Tragkonstruktion verbunden, oder direkt mit einem Ankersystem (Mörtelanker, Anschraubanker, Anschweißanker) kombiniert sind. Sichtbare Schraubanker Wenn nicht über die Plattenkanten befestigt werden kann oder wenn aus gestalterischen Gründen eine sichtbare Befestigung gewünscht ist, können Schraubanker zum Einsatz kommen, die sichtbar an der Plattenvorderseite in ein Bohrloch gedreht werden. Hierbei darf der Schraubkopf bis zur halben Plattendicke in die Plattensichtfläche versenkt werden. Für Traganker sind mindestens M 10-, für Halteanker M 8-Schrauben erforderlich. Der Randabstand der Bohrlochachse muss von beiden Plattenrändern mindestens das 2,5-fache der Plattendicke betragen. Unter dem Schraubenkopf und auf der Rückseite der Platte sind elastische Unterlegscheiben aus EPDM mit einer Unterlegscheibe aus nichtrostendem Stahl zu verwenden. Sichtbare Verschraubungen stellen ein prägendes Gestaltungsmerkmal dar, das einer sorgfältigen Durchbildung bedarf.

Reparaturen Schäden an Fassaden aus Naturwerkstein können unterschiedliche Ursachen haben und damit die verschiedensten Formen und Auswirkungen annehmen. Zum einen gibt es Schäden an den Platten selbst, seien sie mechanischer Art wie Abtrag, Risse, Abplatzungen, Bruch u.a.; seien sie physikalisch-chemisch und/oder witterungsbedingt wie Schäden durch Frost, chemischen bzw. biologischen Angriff, durch Verschmutzung oder Verfärbung. Daneben gibt es Schäden an der Unterkonstruktion und/oder an Verankerungen und Halterungen. Exemplarisch betrachtet werden soll hier nur der »einfache« Austausch von beschädigten Platten in einer vorgehängten Fassade mit Mörtelankern. Um diese zu ersetzen oder auszutauschen, bedarf es eines Eingriffs in ein verflochtenes, sich gegenseitig stabilisierendes System. Der Vorgang ist mit einer Operation zu vergleichen, bei der der Ausgangszustand nicht wieder hergestellt werden kann. Zunächst muss die auszutauschende Platte aus dem Verband herausgelöst werden. Dazu wird sie oder werden ihre Reste mit Hilfen wie Saughebern gehalten, gegebenenfalls weiter zerteilt und aus den Ankerdornen herausgenommen. Die Ankerdorne selbst werden einseitig abgeschnitten, die Schnittstellen verschweißt. Es muss eine glatte Öffnung entstehen, in die die neue Platte von vorne ungehindert eingebracht werden kann. Bei der Befestigung der Austauschplatte werden unterschiedliche Verfahren angewendet: a) Die Austauschplatte erhält stirnseitige Bohrungen, die gegenüber denen des Bestands ausreichend weit versetzt sind. In diese kittet man halbseitige Anker mit Dornen ein. In die Rohbauwand werden nach punktueller Entfernung der Wärmedämmung neue Kernbohrungen eingebracht. Die entsprechend groß dimensionierten Bohrungen werden mit einem geeigneten plastischen Zementmörtel verfüllt und glatt abgestrichen. Die mit den Ankern vorbereitete Platte wird von vorne eingeschoben, justiert und mit Keilen passgenau gesichert. Dieses Verfahren bedarf einer verlässlichen handwerklichen Ausführung, da es nach dem Abbinden des Mörtels nicht wiederholbar und nicht korrigierbar ist.

Sitz und Halterung sind durch Ausziehversuche nur grob überprüfbar; die entfernte Wärmedämmung kann nicht wieder ergänzt werden. b) In die Rohbauwand werden mindestens vier größere Kernbohrungen eingebracht; die Wärmedämmung ist dafür sorgfältig auszuschneiden. Die Austauschplatte erhält rückseitig mindestens zwei, gegebenenfalls mehr eingefräste Schlitze, die ca. 15 ° nach oben geneigt sind. Danach zementiert man vier Anker mit gleichfalls nach oben gekröpften Kopfteil ein und richtet sie mit einer rahmenartigen Lehre exakt und passend zu den Schlitzen aus. Nach dem Abbinden des Mörtels wird die Wärmedämmung ergänzt und die neue Platte mit Zugabe eines geeigneten Klebers von oben in die Halter abgesetzt. Diese Technik verlangt äußerste Präzision und ist nur bei entsprechend großen Fugen (mindestens 10 mm) und einem dichten Naturwerksteinmaterial anwendbar. Das verglichen mit der Ausführung a) etwas kompliziertere Verfahren hat den Vorteil einer ergänzbaren Wärmedämmung und vor allem den einer kontrollierten Befestigung. c) Die Befestigung der Austauschplatten mit Schraubankern, d.h. mit sichtbaren Schraubenköpfen auf der Vorderseite der Platte, muss ebenfalls mit einer Bohrlehre erfolgen, die Dübel und Schraubanker exakt zusammenführt. Die Schraubenköpfe können unterschiedlich geformt, mit oder ohne Unterlegscheibe ausgeführt, steinbündig versenkt, mit Farbe behandelt oder ausreichend tief versenkt und mit einer Steinscheibe abgedeckt sein. d) Wenn noch tragfähige und nicht beschädigte Anker mit intakten Dornen vorhanden sind, kann die Ersatzplatte gegebenenfalls mit schräg nach oben weisenden seitlichen Ausnehmungen versehen und von oben auf die vier Ankerdorne aufgesetzt werden. Damit entspricht das Verfahren in etwa der Variante b). Äußerst präzise Messungen und Arbeiten sind hierfür erforderlich sowie ein geeignetes Steinmaterial.

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Naturwerksteine aus deutschen vorkommen (Auswahl) Sandstein

Obernkirchener Sandstein Obernkirchen / Niedersachsen Obernkirchener Sandsteinbrüche hellgrau, elfenbein feinkörnig, zart gebändert Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Rathaus Bremen, Schloss Bückeburg Rohdichte 2,11 – 2,26 g / cm3 Druckfestigkeit 94 N / mm2 Abriebfestigkeit 26,2 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Pfaffenhofener Sandstein Pfaffenhofen / Heilbronn / Baden-Württen. -gelbbraun, mit starker brauner Muster. feinkörnig und feinporig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Figuren Schloss Ludwigsburg Rohdichte 2,04 g / cm3 Druckfestigkeit siehe S. 94 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Pfälzer Sandstein Eselsführt / Kaiserslautern / Rheinl.-Pfalz Carl Picard Natursteinwerk GmbH rötlich bis rot oder gelblich feinkörnig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Bodemuseum, Berlin Rohdichte 2,12 g / cm3 Druckfestigkeit siehe S. 94 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Pfrondorfer Rhätsandstein Tübingen / Baden-Württemberg Natursteinwerk Nagel blassgelb bis bräunlich feinkörnig, quarzgebunden, sehr gut polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Boden, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Flußbausteine des Neckars, Stuttgart Rohdichte 2,28 g / cm3 Druckfestigkeit 135 N / mm2 Abriebfestigkeit 11,7 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Pliezhausen Sandstein Pliezhausen / Reutlingen / Baden-Württem. Fauser Rolf Natursteinbetrieb weiß bis hellgraugelb mittel- bis grobkörnig, gleichmäßig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Stadtkirche, Sindelfingen Rohdichte 2,16 g / cm3 Druckfestigkeit 47 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Ruhrsandstein Herdecke / Dortmund / Nordrhein-Westf. Rauen Hermann Natursteinwerk grau bis bläulichgrau, auch rostbraun fein- bis mittelkörnig, Schichtung Oberfläche: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Dom in Essen Rohdichte 2,51 – 2,6 g / cm3 Druckfestigkeit 106 – 163 N / mm2 Abriebfestigkeit 7,8 –11,6 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

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Originale ca. 19 ≈ 19 cm; Schwankungen in Farbe, Textur und Struktur sind unvermeidbar


Naturwerksteine aus deutschen vorkommen (Auswahl) Sandstein

Rüthen Sandstein Rüthen / Warstein / Nordrhein-Westfalen Rüthener Sandsteinwerke hellgelbgrau bis hellgrüngrau fein- bis mittelkörnig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Wand Rathäuser in Warstein und Brilon Rohdichte 2,08 g / cm3 Druckfestigkeit 59,2 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Sander Sandstein Sand / Haßfurt / Unterfranken Graser Hermann Bamberger Naturstein braun bis olivgrün fein- bis mittelkörnig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden und Wand Residenz u. Ursulinenkloster Würzburg Rohdichte 2,13 g / cm3 Druckfestigkeit 82 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Schleerieht Sandstein Schleerieht / Schweinfurt / Unterfranken Kirchheimer Kalksteinwerke olivgrau, grünlichgelbgrau feinkörnig, feinporig, gleichmäßig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Residenz Würzburg; Schloss Werneck Rohdichte 2,29 g / cm3 Druckfestigkeit siehe S. 94 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Schönbrunner Sandstein Schönbrunn / Bamberg / Oberfranken Gleussner Günther Natursteinwerk hell mit rötl. Schimmer (Weiß. Mainsst.) fein- bis mittelkörning Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden Dom, Bamberg; Reichstag, Berlin Rohdichte 2,3 g / cm3 Druckfestigkeit 39 – 59 N / mm2 Abriebfestigkeit 19,1 – 20,9 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Schweinsthaler Sandstein Queidersbach / Schopp / Rheinland-Pfalz Müller Konrad Natursteinwerk GmbH hellrot bis hellrötlichbraunrot mittel- bis grobkörnig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Schloss Trippstadt Rohdichte 2,0 – 2,65 g / cm3 Druckfestigkeit 40 – 60 N / mm2 Abriebfestigkeit 10 – 14 cm3 / 50cm2 frostbeständig therm. Dehnung 0,2 – 0,8 mm / m100K

Seeberger Sandstein Seebergen / Gotha / Erfurt / Thüringen SBS Thüringer Natursteinverarbeitung weiß bis gelb fein- bis feinstkörnig, wolkig Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Wartburg; Dom, Erfurt Rohdichte 2,24 g / cm3 Druckfestigkeit 83 N / mm2 Abriebfestigkeit 9,4 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Originale ca. 19 ≈ 19 cm; Schwankungen in Farbe, Textur und Struktur sind unvermeidbar

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Naturwerksteine aus deutschen vorkommen (Auswahl) Kalkstein – Dolomit

Aachener Blaustein Kalkstein Hahn / Aachen / Nordrhein-Westfalen Gier Aachener Blausteinwerk dunkelgrau mit bräunlichem Schimmer feinstkörnig, viele Fossilien Oberfläche: Politur nur innen siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Dom, Kirchen und Bahnhof, Aachen Rohdichte 2,70 g / cm3 Druckfestigkeit 80 N / mm2 Abriebfestigkeit 30 cm3 / 50cm2 bedingt frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Elm Kalk Königslutter / Niedersachsen Jürgen Metzner GmbH beigefarben bis hellbräunlichgrau fein bis grobporös mit Fossilien Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Wand Landeszentralbank, Braunschweig Rohdichte 1,9 – 2,1 g / cm3 Druckfestigkeit 90 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Jura Kalkstein Altmühlgebiet / Mittelfranken u. Ober-bay. Fachabteilung Juramarmor u. Solnhofer gelb, creme, rotbraun, graublau dicht, partiell porig, teils Fossilien Oberfläche: Politur nur innen siehe S. 96 Außen: Fassade Innen: Boden, Wand Glyptothek, Nationaltheater, München Rohdichte 2,6 g / cm3 Druckfestigkeit 163 N / mm2 Abriebfestigkeit 13,1 cm3 / 50cm2 bedingt frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Kehlheimer Auer Kalkstein Kelheim / Regensburg / Niederbayern Kiefer-Reul-Teich Naturstein GmbH elfenbein- bis cremefarbig dicht mit fossilen Einschlüssen Oberfläche: Politur nur innen siehe S. 96 Außen: Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Walhalla, Regensburg; Propyläen, München Rohdichte 2,58 – 2,62 g / cm3 Druckfestigkeit 95,2 N / mm2 Abriebfestigkeit 16,9 cm3 / 50cm2 bedingt frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Saalburger Kalkstein Tegau / Schleiz / Thüringen Saalburger Marmorwerke GmbH+Co. dunkelrot mit weißen Calcit-Adern brekziöse Textur Oberfläche: Politur nur innen siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Alte Börse, Leipzig Rohdichte 2,72 g / cm3 Druckfestigkeit 123 N / mm2 Abriebfestigkeit 18,2 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Salzhemmendorfer Dolomit Hameln / Niedersachsen Stichweh & Söhne GmbH hellbräunlich grau feinporig, homogen Oberflächenbearbeitung: siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Referenzobjekt: -Rohdichte siehe S. 94 Druckfestigkeit siehe S. 94 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

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Originale ca. 19 ≈ 19 cm; Schwankungen in Farbe, Textur und Struktur sind unvermeidbar


Naturwerksteine aus deutschen vorkommen (Auswahl) Kalkschiefer – Kalkstein – Muschelkalk

Solnhofer Plattenkalk Altmühlgebiet / Mittelfranken u. Ober-bay. Fachabt. Jura u. Solnhofer Naturstein cremefarben, blassockergelb extrem dicht Oberfläche: spaltrau, geschliff., poliert Außen: -Innen: Boden, Wand Hlg.-Kreuzkirche u. Residenz, München Rohdichte 2,55 g / cm3 Druckfestigkeit 215 N / mm2 Abriebfestigkeit 14,8 cm3 / 50cm2 Nicht frostbeständig thermische Dehnung 0,6 mm / m100K

Thüster Kalkstein Thüste / Salzhemmendorf / Niedersachsen Stichweh & Söhne GmbH bräunlichgrau, grünlichgrau mittelkörnig, feinporig, porenreich Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Kirche, Wallensen Rohdichte 2,15 g / cm3 Druckfestigkeit 116 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Ziller Kalkstein Berchtesgaden / Oberbayern Wolf August Steinmetzbetrieb gelb-weiß-rot brekziös aufgebaut Oberflächenbearbeitung: Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte Druckfestigkeit Abriebfestigkeit frostbeständig thermische Dehnung

Crailsheimer Muschelkalk Satteldorf / Crailsheim / Baden-Württemb. Schön & Hippelein GmbH & Co. hellgrau, blaugrau bis bräunlich dicht, feinporig, Muschelüberreste Oberfläche: Politur nur innen siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Hauptbahnhof, Stuttgart Rohdichte 2,17 g / cm3 Druckfestigkeit 30,3 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Eibelstädter Muschelkalk Eibelstadt / Würzburg / Unterfranken Winterhelt C. GmbH & Co. dunkelbraun mit goldbraunen Anhäufungen kugelige und bänderartige Anhäufung. Oberfläche: Politur nur innen siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade, Bildhauerei Innen: Boden, Wand Kreissparkasse, Rüsselsheim Rohdichte 2,52 g / cm3 Druckfestigkeit 66 N / mm2 Abriebfestigkeit 23,7 cm3 / 50cm2 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Freyburger Schaumkalk Naumburg / Sachsen-Anhalt Blank Bau Freyburg GmbH beigefarben feinporös Oberfläche: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Fassade Innen: Wand Dom, Naumburg Rohdichte 2,0 – 2,07 g / cm3 Druckfestigkeit 24 – 25 N / mm2 Abriebfestigkeit siehe S. 94 frostbeständig thermische Dehnung siehe S. 94

Originale ca. 19 ≈ 19 cm; Schwankungen in Farbe, Textur und Struktur sind unvermeidbar

siehe S. 96

siehe S. 94 siehe S. 94 siehe S. 94 siehe S. 94

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Naturwerksteine aus europäischen Vorkommen (Auswahl) sonstige Magmatite

Basaltina Tephrit (Vulkanit) Bagnoreggio/Viterbo/Italien Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig mittelgrau Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Treppenanlagen Flughafen Schiphol, Amsterdam, Niederlande Rohdichte 2,23 kg/dm3 Druckfestigkeit 82,5 – 88 N/mm2 frostbeständig

Blue Pearl Syenit Porsgrunn-Larvik/Oslo/Norwegen The Norwegian Mining and Quarrying Industries, N-0305 Oslo grobkörnig graublau bis silbrigblau Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Mannheimer Versicherung, Mannheim, Deutschland Rohdichte 2,68 – 2,73 kg/dm3 Druckfestigkeit 143 – 196 N/mm2 frostbeständig

Cincento Grey Foyait Porto/Portugal ASSIMAGRA, P-1600 Lissabon feinkörnig gleichmäßig mittelgrau Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,73 kg/dm3 Druckfestigkeit 195 N/mm2 frostbeständig

Spektrolit Anorthosit Ylämaa/Kuopio/Finnland Savon Kivi Oy, FIN- 70400 Kuopio großkörnig dunkelblaugrau Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Office Savon Kivi Oy, Kuopio, Finnland Rohdichte 2,78 kg/dm3 Druckfestigkeit 215 N/mm2 frostbeständig

Trientiner Porphyr Rhyolith Provincia di Trento/Italien Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig mit Einsprenglingen rötlich Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Referenzobjekt: Bahnhofsvorplatz Trento, Italien Rohdichte 2,54 – 2,55 kg/dm3 Druckfestigkeit 274 – 280 N/mm2 frostbeständig

Wolga Blue Anorthosit Tscherniachov/Zitomir/Ukraine Kein Liefernachweis sehr grobkörnig dunkelgraublau Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,75 – 2,84 kg/dm3 Druckfestigkeit 162 N/mm2 frostbeständig

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Naturwerksteine aus europäischen Vorkommen (Auswahl) Kalkstein

Adneter Kalkstein Adnet/Salzburg/Österreich Marmor-Industrie Kiefer, A-5411 Oberalm, Österreich feinkörnig dunkelrot bis rostbraun Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Wand Innen: Boden, Wand Palais Liechtenstein, Wien, Österreich Rohdichte 2,7 kg/dm3 Druckfestigkeit 185 N/mm2 bedingt frostbeständig

Belgisch Rot Kalkstein Vodecee/Rochefontaine/Belgien Fédération Royale des Maîtres Tailleurs de Pierres de Belgique, B-1000 Brüssel feinkörnig rosarot Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand historische Gebäude in Belgien Rohdichte 2,69 kg/dm3 Druckfestigkeit 90 – 150 N/mm2 bedingt frostbeständig

Belgisch Granit Kalkstein Soignes/Hennegau/Belgien Fédération Royale des Maîtres Tailleurs de Pierres de Belgique, B-1000 Brüssel feinkörnig schwarz mit weißgrauen Flecken Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte: 2,68 kg/dm3 Druckfestigkeit: 129 N/mm2 bedingt frostbeständig

Botticino Kalkstein Brescia/Lombardei/Italien Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig cremefarben bis graubeige Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,68 – 2,71 kg/dm3 Druckfestigkeit 115 – 212 N/mm2 bedingt frostbeständig

Comblanchien Kalkstein Comblanchien/Dijon/Burgund/Frankreich SN.ROC, F-75849 Paris Cedex 17 sehr feinkörnig cremefarben bis rosabräunlich Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Bodenbeläge Hotel »Im Wasserturm«, Köln, Deutschland Rohdichte 2,66 – 2,67 kg/dm3 Druckfestigkeit 203 N/mm2 bedingt frostbeständig

Nero Portoro Kalkstein La Spezia/Palmeria/Italien Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig schwarz mit gelber Aderung Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Gran Plaza Hotel, Kornhill, Hong Kong. Rohdichte 2,71 kg/dm3 Druckfestigkeit 156 – 182 N/mm2 nicht frostbeständig

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Naturwerksteine aus europäischen Vorkommen (Auswahl) Kalkstein - Travertin

Rojo Alicante Kalkstein Monovar/Alicante/Spanien Mármol de Alicante.Asociacion de la Comunidad de Valencia S- 03660 Novelda sehr feinkörnig ockergelb-rot bis ziegelrot Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,70 – 2,71 kg/dm3 Druckfestigkeit 84 – 94 N/mm2 nicht frostbeständig

Rosso Verona Kalkstein San Ambrogio di Valpolicella/Trentino/Ital. Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig kräftig ockergelb-rot Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Banca Populare, Verona, Italien Rohdichte 2,69 – 2,72 kg/dm3 Druckfestigkeit 150 – 160 N/mm2 nicht frostbeständig

Savonnières Kalkstein Savonnieres-en-Perthois/Frankreich SN.ROC, F-75849 Paris Cedex 17 feinkörnig graugelb Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Préfecture de Nancy, Nancy, Frankreich Rohdichte 1,6 – 2,1 kg/dm3 Druckfestigkeit 6 – 27 N/mm2 bedingt frostbeständig

Trani Kalkstein Trani/Bari/Apulien/Italien Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig beige bis cremerosa Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand San Giovanni Rotondo, Puglia, Italien Rohdichte 2,7 kg/dm3 Druckfestigkeit 130 – 145 N/mm2 bedingt frostbeständig

Untersberger Marmor Kalkstein Fürstenbrunn/Salzburg/Österreich Marmor-Industrie Kiefer, A-5411 Oberalm feinkörnig hellbeige mit bunten Flecken Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Ringstraßengalerie, Wien, Österreich Rohdichte 2,7 kg/dm3 Druckfestigkeit 127 – 166 N/mm2 bedingt frostbeständig

Travertino Romano Travertin Tivoli/Bagni di Tivoli/Italien Associazione Italiana Marmomacchine I-20154 Mailand feinkörnig hellbraun mit leichter Bänderung Oberflächenbearbeitung: nicht polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Getty-Center, Los Angeles, USA Rohdichte 2,44 – 2,45 kg/dm3 Druckfestigkeit 108 – 110 N/mm2 frostbeständig

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Naturwerksteine aus europäischen Vorkommen (Auswahl) Marmor

Dionysos Marmor Dionissos/Attika/Griechenland Kein Liefernachweis feinkörnig weiß bis hellgrau mit dunklerern Schlieren Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Akropolis, Athen, Griechenland Rohdichte 2,71 kg/dm3 Druckfestigkeit 111 N/mm2 nicht frostbeständig

Estremoz Marmor Estremoz/Alentejo/Portugal ASSIMAGRA, P-1600 Lissabon feinkörnig creme bis rosa Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,7 kg/dm3 Druckfestigkeit 70 – 95 N/mm2 nicht frostbeständig

Rauchkristall Marmor Treffen/Kärnten/Österreich Lauster Steinbau GmbH, D-70376 Stuttgart mittelkörnig weißgrau bis bläulich Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Oper, Graz, Österreich Rohdichte 2,68 – 2,71 kg/dm3 Druckfestigkeit 92 – 118 N/mm2 frostbeständig

Rusita Marmor Rusita/Rusca-Montana/Rumänien Kein Liefernachweis fein- bis mittelkörnig weiß bis gelblich-rosa Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,70 – 2,75 kg/dm3 Druckfestigkeit 110 N/mm2 frostbeständig

Sölk Marmor Kleinsölk/Steiermark/Österreich Sölker Marmor Ges.m.b.H., A-8961 Kleinsölk feinkörnig weiß mit grüner bzw. rosa Schichtung Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: Boden, Fassade Innen: Boden, Wand Hotel Steigenberger/Bad Waltersdorf. Rohdichte 2,80 kg/dm3 Druckfestigkeit 138 N/mm2 frostbeständig

Thassos Marmor Insel Thassos/Griechenland Kein Liefernachweis feinkörnig reinweiß ohne Schlieren Oberflächenbearbeitung: polierbar siehe S. 96 Außen: -Innen: Boden, Wand Referenzobjekt -Rohdichte 2,73 kg/dm3 Druckfestigkeit 139 N/mm2 frostbeständig

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Naturwerksteine Oberflächenbearbeitung

Diamantgesägt

Geschliffen

Poliert

Mit diamantbestückten Sägeblättern werden im Gatter durch waagerechte, schiebende und ziehende Bewegung oder mit Kreis- bzw. Blocksägen exakte und relativ feine Schnittoberflächen hergestellt. Die Spuren des Sägeblattes sind auf der Oberfläche noch erkennbar. Im Steinbruch wird noch heute ein tradiertes Schnittverfahren angewendet, bei dem mit diamantbestückten Stahlseilen – ehemals mit Stahlseilen unter Zugabe von Sand – sehr lebendige wenn auch ungenaue Schnittflächen erzielt werden (seilgesägt).

Je nach Größe des Schleifkorns aus dem sehr harten Siliciumcarbit oder aus Diamantkörnungen entstehen grob sichtbare bis mikroskopisch feine kreisförmige Spuren. Wie bei allen Steinbearbeitungen folgt die feinere Bearbeitungsart auf die gröbere: Grobgeschliffen (C60), halbgeschliffen (C120), feingeschliffen (C220); Ausführung nass, nur auf kleineren Flächen trocken. Geschurte Flächen, hergestellt durch Abrieb der Oberfläche mit Stahlsand sind als Sonderfall den geschliffenen Oberflächen zuzuordnen.

Die Politur ist der letzte verfeinernde Vorgang auf den vorher geschliffenen Oberflächen. Die Politur hat eine absolut ebene und dichte Oberfläche zum Ziel, die je nach Steinmaterial glänzen oder sogar spiegeln kann. Kleine Löcher oder größere Poren werden mit Epoxidharz bzw. mineralischen Mitteln ausgekittet.

Laserbehandelt

Geschliffen

Poliert

Bei der lasertechnischen Behandlung werden feinste Mulden in der polierten oder feinstgeschliffenen Gesteinsoberfläche erzeugt. Die farbliche Brillianz des Natursteins bleibt dabei fast vollständig erhalten. (Muster Larvikit)

Für geschliffene Oberflächen gilt: Je höher die Schliffzahl (Korngröße C 30 bis C 800), desto feiner die Oberfläche. Ab Korn C 220 sind keine Schleifspuren mehr sichtbar. Feingeschliffene Oberflächen bringen Farbe und Textur deutlicher zur Geltung.

Harte Steine werden maschinell mit keramik- oder diamantbesetzten Scheiben poliert. Voraussetzung ist immer ein dichtes, polierfähiges Steinmaterial. Anpolierte Oberflächen haben im Unterschied zur Hochglanzpolitur nur einen matten Glanz.

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Naturwerksteine Oberflächenbearbeitung

Fein bossiert

Gestockt

Fein gestockt

Die bruchraue Fläche wird mit dem 3 cm breiten Flacheisen fein abgearbeitet. Die unterschiedlichen Schlagrichtungen und Schlagtiefen verleihen der Oberfläche eine große Lebendigkeit.

Die maschinell gestockte Oberfläche (Stockhammer 2 x 2 Zähne) des Granits macht deutlich, welch andere Wirkungen sich ergeben, wenn vergleichbare Oberflächenbearbeitungen auf unterschiedliche Steine angewendet werden.

Die gesägte Granitoberfläche wurde maschinell mit dem Drucklufthammer (Aufsatz 5 x 5 Zähne) bearbeitet.

In Bahnen geriffelt

Sandgestrahlt

Beflammt

Die Bearbeitungstechnik ähnelt der des Stockens. Jedoch weist der Riffel- oder Billhammer eine Schlagfläche mit parallelen sattelförmigen Bahnen auf, die – parallel zum Stiel angeordnet – je nach Material mehr oder weniger deutliche Striche hinterlässt. Durch die Anzahl der Rillen und ihren Abstand kann eine feinere oder gröbere Oberfläche erzielt werden. Die Musterfläche wurde mit einem Aufsatz mit feinen »Schneiden« geriffelt.

Unter hohem Druck werden Stahlsand oder Elektrokorund (Aluminiumoxyd) auf die sägeraue Oberfläche geschleudert, die dadurch gleichmäßig aufgeraut wird. Sägerillen oder ähnlich tiefe Oberflächenabsätze bleiben stehen. Es entsteht eine »weiche«, matte und gleichmäßige Oberfläche.

Durch eine außerordentlich heiße Flamme aus dem Brennstrahlgerät wird die Steinoberfläche kurzzeitig so erhitzt, dass durch Expansion Steinpartikel abgesprengt werden. Durch das gleichmäßige »Abplatzen« entsteht eine ebene, »spaltraue« Oberfläche, die die kristalline Struktur deutlich macht. Voraussetzung für die Anwendung dieser Technik ist ein quarzhaltiges Gestein, sowie ausreichend dicke Steinplatten.

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