Arbeitswelten

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Arbeitswelten Raumkonzepte Nutzungsstrategien Kommunikation

Christian Schittich (Hrsg.)

Edition Detail


Herausgeber: Christian Schittich Redaktion: Cornelia Hellstern, Sandra Leitte, Eva Schönbrunner, Cosima Strobl Redaktionelle Mitarbeit: Carola Jacob-Ritz, Michaela Linder Zeichnungen: Ralph Donhauser, Michael Folkmer, Daniel Hajduk, Martin Hämmel, Nicola Kollmann, Emese M. Köszegi, Elisabeth Krammer, Dejanira Ornelas DTP: Simone Soesters Ein Fachbuch aus der Redaktion DETAIL Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dieses Buch ist auch in englischer Sprache erhältlich (ISBN: 978-3-0346-0724-7). © 2011 Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Postfach 20 10 54, D-80010 München www.detail.de Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.

Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff (TCF∞). Printed in Germany Reproduktion: Martin Härtl OHG, München Druck und Bindung: Kösel GmbH & Co. KG, Altusried-Krugzell

ISBN: 978-3-920034-37-9 987654321


Inhalt

Neue Arbeitswelten Christian Schittich

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Bürogebäude auf dem Novartis Campus in Basel Vittorio Magnago Lampugnani mit Jens-Christian Bohm; Joos & Mathya Architekten

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Die Welt der Büroarbeit im Wandel – Nutzungsstrategien und Wahlfreiheiten Martin Kleibrink

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Rambøll Hauptverwaltung in Kopenhagen DISSING + WEITLING architecture

Typologie von Forschungsbauten Dieter Grömling

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The Yellow Building in London Allford Hall Monaghan Morris

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Das Bürogebäude im Zentrum der Wissensökonomie Burkhard Remmers

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Rena Lange Firmenzentrale in München David Chipperfield Architects

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Nya Nordiska Firmenzentrale in Dannenberg Staab Architekten

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voestalpine Stahl Service Center in Linz x architekten

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Büro und Lagerhalle für Sohm in Alberschwende Hermann Kaufmann

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Baubetriebshof der Gemeinde Poing Allmann Sattler Wappner Architekten

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Handwerkssiedlung in Valbonne Comte & Vollenweider

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Sedus Stoll Forschungs- und Entwicklungszentrum in Dogern ludloff + ludloff Architekten

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Trumpf Entwicklungszentrum in Ditzingen Barkow Leibinger Architekten

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Projekthaus der BMW Group in München Henn Architekten

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Sonderlabore der Universität Leipzig schulz & schulz

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Fraunhofer-Institut in Ilmenau Staab Architekten

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Innenhof der Technischen Universität Prag Vyšehrad Atelier

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Rolex Learning Center in Lausanne SANAA

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Projektdaten – Architekten Autorenviten Bildnachweis

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Erfolgsfaktor Arbeitsplatz – Mythos oder Schlüssel zum nachhaltigen Unternehmenserfolg? Claudia Hamm Bastow

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Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung Sylke Neumann

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Akustisches Design in offenen Bürolandschaften Rainer Machner

45

Integrierte Tages- und Kunstlichtplanung für Arbeitsplätze Katja Schölzig

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Nutzerzufriedenheit als Maß zur Arbeitsplatzbewertung im Büro Andreas Wagner, Karin Schakib-Ekbatan

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Projektübersicht

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Bürogebäude Claus en Kaan Architecten in Amsterdam Claus en Kaan Architecten Volksbank in Salzburg BKK-3 mit Johann Winter AachenMünchener Direktionsgebäude in Aachen kadawittfeldarchitektur Smart-Working-Konzept für Credit Suisse in Zürich Camenzind Evolution

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Fabrikgebäude in Rehau WEBERWÜRSCHINGER

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Architekturbüro group8 in Genf group8

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Unilever Firmenzentrale in Hamburg Behnisch Architekten

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Die Welt der Büroarbeit im Wandel – Nutzungsstrategien und Wahlfreiheiten Martin Kleibrink

Hinter den heutigen modernen Arbeitswelten liegt eine lange Entwicklungsgeschichte. Ausgehend von frühen Beispielen wie den Uffizien in Florenz, ursprünglich ein Verwaltungsgebäude, ließ sich über Jahrhunderte hinweg recht einvernehmlich definieren, was allgemein unter einem Büro zu verstehen ist. Jedoch beginnt sich das einst klare Schema heute durch immer neue Tendenzen aufzulösen, die mit einer Flut von Begriffen und Anglizismen für die verschiedenen, gerade in letzter Zeit entstandenen Büroformen einhergehen. Es scheint sogar fraglich, ob in Anbetracht der vermeintlich grenzenlosen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie – »Your office is where you are« – Büros überhaupt noch erforderlich sind, eine auch angesichts der vielen Millionen Quadratmeter an leer stehenden Büroflächen durchaus diskussionswürdige Frage. Doch so viel lässt sich hier sagen: Das Büro als kommunikativen Ort, der Gemeinschaft, Unternehmenskultur, Begegnung, Austausch und persönliche Synergien fördert, wird es auch in Zukunft weiterhin geben. Veränderte Arbeitsabläufe sowie immer intelligentere Technologien ermöglichen jedoch die Entkoppelung der »Büroarbeit« von Zeit und Raum und verlangen nach neuen Arbeitsformen und Raumkonzepten. Die Frage nach dem richtigen Bürokonzept stellt sich in der Regel im Zusammenhang mit räumlichen Veränderungen. Diese sind oft dann notwendig, wenn das nicht selten jahrzehntelange Wachstum zu akuter Enge und Raumnot geführt hat und durch Erweiterungen oder auch einen Neubau bzw. eine Verlegung des Standorts Abhilfe geschaffen werden soll oder wenn eine haustechnische Modernisierung ansteht. Doch auch Globalisierung und Wettbewerb sowie der damit einhergehende Kostendruck fordern neue Lösungen und stellen Besitzstände und die bisherigen Raumnutzungsstrategien vieler Unternehmen infrage. Häufig steht auch die Suche nach einer neuen, wirtschaftlicheren und effizienteren Form der Gebäudebelegung und Flächenausnutzung im Vordergrund. Unternehmen, denen nicht der oftmals verengte Blickwinkel einer ständigen Suche nach Möglichkeiten zur Kostenreduzierungen die Sicht auf die Zukunft versperrt, bietet sich bei Gebäudesanierung und Umzug die Chance, nicht nur ihre Flächen effizienter zu nutzen, sondern gleichzeitig auch die Modernisierung des Unternehmens durch einen räumlichen Wandel in kleinen oder größeren Schritten voranzutreiben. Dabei stehen sie vor der Wahl zwischen höchst unterschiedlichen Büroszenarien, die verschiedene Ziele der Organisationsentwicklung fördern oder behindern können.

Wandel der Technik – Wandel der Arbeit Die sich in faszinierender Weise beschleunigende Entwicklung der informationstechnischen Infrastruktur geht einher mit der Vernetzung der Welt hin zu neuen Wertschöpfungsprozessen. Die Integration von Aufgaben und Abläufen, virtuelle Prozesse, die Verknüpfung unterschiedlicher Standorte und Organisationen bis zur zeitlich und örtlich entkoppelten Erledigung zusammenhängender Aufgaben ist in der Zwischenzeit für viele Menschen fester Bestandteil ihres Arbeitsalltags geworden. Und während wir noch fasziniert die neuesten Smartphones benutzen, ist die technische Evolution längst um Generationen weiter fortgeschritten. Welche Einflüsse Entwicklungen wie Augmented Identity, Context Aware Computing oder Cloud Computing auf unsere Lebens- und Arbeitsgewohnheiten haben werden, lässt sich heute nur erahnen. Dabei erscheinen die Veränderungen in der Bürotätigkeit selbst weniger dramatisch als erwartet. Informations- und Wissensdienstleistungen erfordern nach wie vor ein eher begrenztes traditionelles Repertoire an Aufgaben: Aufnehmen, Verarbeiten, Verwalten und Austauschen von Informationen. Nur die Grenzen zwischen den Medien und der Umfang des Technikeinsatzes zur Unterstützung und Teilautomatisierung haben sich verschoben. Betroffen ist nahezu jeder, unabhängig von seiner Funktion und Position. Die Anzahl der Meetings, in denen »Büroarbeiter« Tag für Tag ihre Zeit verbringen, zeigt, dass dem Wissensaustausch und den kollaborativen Prozessen eine immer größere Bedeutung zukommt. Die früher vorherrschende Routine-Informationsverarbeitung wurde weitgehend automatisiert und durch kreative Formen der Informationsverarbeitung – die Arbeit mit Menschen – abgelöst. Dadurch steigt der Anteil an Team- und Projektarbeit sowie Kommunikation. Fehlen hierfür die entsprechenden Räumlichkeiten, führt dies zu Störungen und Behinderungen. Daneben besteht nach wie vor die konzentrierte Einzelarbeit, die Ungestörtheit erfordert, um produktiv zu sein. Der rasche Wechsel zwischen diesen beiden Arbeitsformen charakterisiert zunehmend alle Tätigkeitsprofile und prägt damit die grundlegenden und zugleich widersprüchlichen Anforderungen an die Bürogestaltung. Für das Nebeneinander von Konzentration, Kollaboration und Kommunikation gilt es, zeitgemäße Lösungen zu finden, die zudem durch Flexibilität dem unvorhersehbaren Wandel der Anforderungen gewachsen sind. Traditionelle, zeitgenössische und bisher weniger verbreitete, aber innovative Bürokonzepte begegnen diesen Herausforderungen auf unterschiedliche Weise. 11


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Zellenbüro In der wohl traditionellsten Büroform, dem Zellenbüro, reihen sich Einzel- und Doppelzimmer an meist nur künstlich belichteten Fluren, die reine Verkehrsflächen sind und als Fluchtwege nicht möbliert werden dürfen (Abb. 2). Arbeitsplatz übergreifende Infrastrukturen wie Besprechungsplätze, Multifunktionsgeräte, Poststationen, Etagenarchive, Teeküchen etc., die überwiegend kein Tageslicht brauchen, müssen zwischen den Büroräumen entlang der Fassaden angeordnet werden. Sie belegen dadurch teure Bürofläche in der ersten Reihe, und die Wege verlängern sich. Wer in einem der typischen Doppelzimmer arbeitet, die dieses Bürokonzept überhaupt erst wirtschaftlich machen, wird regelmäßig z. B. durch Telefonate des Tischnachbarn abgelenkt. Wer in einem Einzelzimmer sitzt, kann seiner Tätigkeit zwar ungestört nachgehen, für informellen Austausch mit Kollegen bietet das Konzept aber wenig Anreiz und Spielraum. Organisatorische Veränderungen führen meist zu lästigen und teuren Umbauten. Aus Platznot mutieren Doppelzimmer teilweise zu Dreierzimmern, in denen sich die Störungen potenzieren und die geltenden Richtlinien für Bildschirmarbeitsplätze kaum einzuhalten sind. Das Zellenbüro passt zu hierarchisch organisierten Unternehmen, in denen Arbeitsprozesse in viele kleine Arbeitsschritte zerlegt sind. Auch für Unternehmen, in denen überwiegend die Arbeit des Einzelnen und nicht die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander im Vordergrund steht, eignet sich diese Büroform. Im Zellenbüro findet das Bedürfnis nach dem eigenen Raum als Verdeutlichung des innerbetrieblichen Status seinen Ausdruck. Der Bürotypus erfüllt wie kein anderer – mit Ausnahme des Kombibüros – das Bedürfnis nach Rückzug sowie nach individualisiertem Territorium, um hinter verschlossener Tür ungestört zu arbeiten.

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4 a Gruppenbüro b Doppelbüro face-to-face c Doppelbüro wandorientiert

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Führungskraft Teeküche Druckerstation Archiv Team-

besprechung i Espressobar k Wechselarbeitsplatz l Einzelbüro

Großraum- und Gruppenbüro In den 1970er-Jahren waren Gruppenräume und Bürolandschaften mit 100 und mehr Menschen in einem künstlich belichteten, aufwendig klimatisierten Raum sehr verbreitet. Besonders in Deutschland befinden sich diese Büroformen seit den 1980er-Jahren aber auf dem Rückzug. Viele solche Büros, die von Offenheit und damit freier Kommunikation leben sollten, mutierten, kaum dass sie eingerichtet waren, zu Stellwandburgen. Ein Wildwuchs von Schränken, Stellwänden und Pflanzen sollte für Abgrenzungen meist bis über Augenhöhe sorgen. Doch die Großraumbüros blieben weiterhin unbeliebt. Nicht zuletzt äußert sich die Ablehnung


a 1 Firmenzentrale Solon, Berlin (D) 2008, Schulte-Frohlinde Architekten 2 Schemagrundriss Zellenbüro Maßstab 1:300 3 Schemagrundriss Gruppenbüro Maßstab 1:300 4 Schemagrundriss Kombibüro Maßstab 1:300 5 offene Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten für ungestörtes Arbeiten, Hauptsitz Macquarie Group, Sydney (AUS) 2009, Clive Wilkinson Architects 6 Grundriss Multi-Space-Konzept einer Bank, Zürich (CH) 2006, Büroplanung: congena Maßstab 1:400 a Einzelbüro b Teamzone c Think Tank d Espressobar e Teammeeting f Lounge g Stehbesprechung h Druckerstation i Garderobe

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im Ärger über fremdbestimmte Klimaanlagen, die Dauerberieselung mit Kunstlicht und das Gefühl, ohne Außenbezug eingeschlossen zu sein. Dies gilt teilweise auch für das Gruppenbüro (Abb. 3). Offene Büros für überschaubare Gruppen, bei denen die Abteilung als Maßstab für die Dimensionierung der Büroflächen dient, entstanden zunächst als Reaktion auf die Probleme der Großräume und werden weiterhin realisiert. Für Routine-Sachbearbeitung mit einem hohen Maß an Informationsaustausch und Kommunikationsbedarf, jedoch geringen Anforderungen an die Konzentration ist der Groß- wie der Gruppenraum durchaus sinnvoll. Durch ein Fehlen von Individualität, geringe Anpassungsmöglichkeiten von Klima und Beleuchtung sowie insbesondere durch die permanenten flächendeckenden Störungen werden sie aktuellen Tendenzen und Anforderungen allerdings meist nicht mehr gerecht. Trotzdem erleben diese Büroformen, besonders der Großraum, seit einigen Jahren geradezu eine Renaissance. Gründe sind der schon genannte Kostendruck, der nach einer höheren Effizienz der Flächennutzung und einer Reduzierung der Ausbaukosten verlangt, sowie die hohe Flexibilität in der Belegung. Die Weiterentwicklung der gebäudetechnischen und bauphysikalischen Ausstattung sowie der offenen Raumstrukturen hin zu einer Differenzierung verschiedener Nutzungszonen haben den offenen Büroformen eine neue Gestalt verliehen und damit ihre Daseinsberechtigung gesichert. Multi-Space-Konzept Beim Multi-Space-Konzept werden die Flächen von Großund Gruppenraumbüros in offene Arbeitsplatzzonen und Zonen mit Gemeinschaftsnutzungen gegliedert (Abb. 6). Auf diesen Sonderflächen ergänzen Angebote für Kommunikation und Rückzug sowie für informelle Begegnung und Austausch die in überschaubaren Raumgrößen untergebrachten Arbeitsplatzzonen. Das Konzept schafft Raumangebote, die den heutigen Arbeitsabläufen und dem modernen Kommunikationsverhalten deutlich besser entsprechen als jene offenen Strukturen, die allzu oft bis an

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ihre Kapazitätsgrenzen mit Arbeitsplätzen aufgefüllt sind. Bei der Multi-Space-Nutzung sind die Büroflächen durchsetzt mit wohnlichen Gestaltungselementen, die im Großraum bisher nicht gekannte Aufenthaltsqualitäten erzeugen und einen Beitrag zu einer motivationsfördernden neuen Arbeitsund Unternehmenskultur leisten. Wesentliche Bausteine sind neben den Arbeitsplatzzonen Räume für Teammeetings, Kaffeebars, kleine Loungebereiche, Think Tanks und weitere Kommunikationsangebote, wie beispielsweise aus ergonomischen Gesichtspunkten zu begrüßende Bereiche für Stehbesprechungen. Dezentrale Servicestationen, die auf kurzen Wegen erreichbar sind, bündeln die notwendige Technik, wodurch die Arbeitsplatzzonen von störendem Durchgangsverkehr entlastet werden. Durch die neuen Raumangebote können Orte mit einer Begegnungsqualität entstehen, die Kommunikation, Austausch und Arbeitsprozesse ebenso wie die Motivation der Mitarbeiter fördert. Kombibüro Das Kombibüro wurde Ende der 1970er-Jahre in Skandinavien entwickelt. Es kombiniert – daher der Name – die Vorteile von Zellenbüro und Großraum und vermeidet zugleich weitgehend deren Nachteile. Die Arbeitsplätze liegen alle unmittelbar an der Fassade und gruppieren sich vorwiegend als Einzelzimmer um eine indirekt belichtete Innenzone, von der sie durch raumhohe Glaswände abgetrennt sind (Abb. 4). Jeder Arbeitsplatz verfügt über eine Besprechungsmöglichkeit, direkten Ausblick ins Freie und Tageslicht, individuelle Regelungsmöglichkeiten der Arbeitsumwelt sowie die Freiheit, hinter geschlossener Tür konzentriert zu arbeiten, ohne dabei vom Geschehen im Büro abgekapselt zu sein, oder sich mit offener Tür der Bürogemeinschaft zuzuwenden. In den Einzelbüros sind ausschließlich Dinge untergebracht, die den Mitarbeitern individuell zugeordnet sind. Die Gemeinschafts- oder Mittelzone nimmt alle Funktionen auf, die von mehreren Mitarbeitern genutzt werden. Die Glaswände zwischen den Arbeitsräumen und der Gemeinschaftszone erfüllen eine Doppelfunktion: Sie bieten 13


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Das Bürogebäude im Zentrum der Wissensökonomie Burkhard Remmers

Die Globalisierung und die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien haben zu einem grundlegenden Wandel der Büroarbeit geführt, sowohl hinsichtlich der Arbeitsmittel und der möglichen Arbeitsorte als auch bezüglich ihrer gestiegenen Bedeutung für die Unternehmen. Immer mehr Wertschöpfung findet in den kreativen, administrativen und logistischen Unternehmensbereichen statt. Nicht mehr die Produkte allein, sondern auch die Entwicklung, das Marketing, die Beratungsleistung, die Logistik sowie die Kundenbetreuung entscheiden den Wettbewerb. Während sich im Produktionsbereich durch die bereits weit vorangeschrittene Automation Produktivitätsvorteile häufig nur in kleinem Umfang und mit überproportionalem Aufwand erzielen lassen, liegen hier enorme Verbesserungspotenziale und Zukunftsperspektiven. Es ist daher nur folgerichtig, Büroarbeit nicht mehr einseitig als Kostenfaktor zu begreifen, sondern als Chance für Wachstum und Ertrag. Folgt man den Studienergebnissen des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (Fraunhofer IAO), dann sind Wissen, Kreativität und Lernen längst zu den eigentlichen Triebfedern der globalen Ökonomie geworden. Digitalisierung, Internet, Intranet und die Miniaturisierung der Technik sorgen dafür, dass Büroarbeit fast überall und an wechselnden Standorten stattfindet. Voraussetzungen sind lediglich Strom- und Datenzugang, eine Ablage- und Arbeitsfläche, ein Sitzplatz und Raumbedingungen, die ein einigermaßen ungestörtes Arbeiten ermöglichen. Gleichzeitig gehören Teamarbeit, Weiterbildung und Wissensmanagement heute zu den zentralen Aufgaben der Büroarbeit. Veränderungsprozesse sind in einer vielfach vernetzten Welt nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Arbeitsformen wie Gruppen- und Projektarbeit gelten inzwischen auch in Verwaltungsbereichen als selbstverständlich. Analog zur Internationalisierung der Unternehmen und ihrer Geschäftsbeziehungen arbeiten immer mehr Teams auf unterschiedliche Standorte verteilt. Norbert Streitz, der weltweit zu den Pionieren für die Konzeption digital vernetzter Kooperationsräume zählt, ging bereits 1999 davon aus, dass sich die Rolle von Bürogebäuden entscheidend verändern wird. Sie werden in Zukunft nicht mehr primär persönliche Arbeitsumgebungen in Form von Einzel- und Zellenbüros anbieten, weil individuelles Arbeiten prinzipiell überall möglich sein wird [1]. Das heißt aber nicht, dass Bürogebäude überflüssig werden, denn »künftige Bürogebäude werden in erster Linie Orte der Kommunikation und Kooperation von Teams sein. Sie dienen der geplanten Kooperation, aber – was genauso wichtig ist – auch der zwanglosen Unterhal-

tung, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.« [2] Gerade die informelle, opportunistische und periphere Kommunikation werde zunehmend an Bedeutung gewinnen. Grenzen der Virtualisierung In den 1990er-Jahren magelte es nicht an Zukunftspropheten, die mit der Digitalisierung der Welt auch das Ende des Büros als realen Raum vorhersagten: Zukünftig werde man sich verkabelt und mit 3-D-Brillen ausgestattet nur noch in virtuellen Räumen treffen. Die Realität zeigt jedoch das Gegenteil, denn keine noch so ausgeklügelte Entwicklung der Kommunikationstechnologie erreicht die Qualität der persönlichen Begegnung, in der die Grundvoraussetzungen einer wirkungsvollen Zusammenarbeit entstehen: Vertrauen, Sympathie, Teamgeist auf der einen, Kreativität sowie Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit auf der anderen Seite. Vor allem aber braucht der Mensch als instinktiv territorial orientiertes Wesen den Raum als Bezugsrahmen für seine sozialen Gemeinschaften. Es ist kein Zufall, dass virtuelle Unternehmen nur temporär bestehen. Entweder sie verfestigen sich, indem sie sich lokalisieren und einen gemeinsamen Raum beziehen, oder aber sie zerfallen, wenn das gemeinsame Projekt beendet ist. Es wird deshalb auch in Zukunft nicht primär um die Architekturen virtueller Räume gehen, sondern vielmehr um die Frage, wie sich der reale Raum mit dem virtuellen anreichern lässt, um die Chancen beider Komponenten zukunftsweisend zu verbinden. Im Zentrum der Gebäudekonzeption: Förderung zwischenmenschlicher Interaktionen Da konzentrierte Einzelarbeit tendenziell außerhalb des Büros sogar besser, weil ungestörter, erledigt werden kann, sind es vor allem die gemeinschaftsbildenden Funktionen des Bürogebäudes, die nun im Mittelpunkt stehen. Das Büro fördert das soziale Miteinander und stiftet Identität, es bringt Menschen zusammen, um Wissen zu erarbeiten, zu teilen und neue Ideen zu kreieren, und es ist der Ort für Kooperation und Koordination, um Veränderungsprozesse in Gang zu bringen und neue Anforderungen möglichst rasch umzusetzen. So verbringt das Management mittlerweile 80 % der Arbeitszeit in Besprechungen oder Meetings, bei anderen Mitarbeitern in Büros sind es durchschnittlich bereits über 20 % – und der Anteil wird weiter steigen. Während durch die Digitalisierung der Stauraumbedarf für Akten sinkt und die Schreibtische durch Miniaturisierung der Technik und Flachbildschirme kleiner werden können, wächst der Bedarf für unterschiedliche Gemeinschaftsfunktionen wie Teeküchen, 27


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informelle Besprechungs- und Sofaecken oder Stehcafés, Projektarbeits-, Seminar-, Besprechungs- und Konferenzräume. Entsprechend hat sich in den vergangenen Jahren der Anteil der Sondernutzungsflächen in modernen Bürokonzepten von ehemals 15 % auf inzwischen fast 40 % erhöht, mit weiter steigender Tendenz. Wie effizient und effektiv die Prozesse der persönlichen Kommunikation sind, hängt jedoch ganz wesentlich davon ab, ob Raum und Ausstattung die jeweiligen Kommunikationsziele auch wirklich fördern. Die implizite Bedeutung bestimmter Räume ist dabei ebenso entscheidend wie das Profil der Nutzer, die Personenzahl, die Methodik und die Ausstattung. Bewahren, Sichern und Orientieren erfordert beispielsweise einen völlig anderen methodischen und räumlichen Kontext als Infragestellen, Innovieren und Verändern. Klassische Besprechungsräume als Spiegel der inneren Ordnung Schon immer gab es symbolträchtige Orte und Zusammenkünfte, in denen sich die Hierarchien innerhalb einer Gemeinschaft spiegelten. Die klassischen Konferenzformen sind deshalb vermutlich Teil unseres sozialisierten Codes. Formal geht es hier um das Informieren und Entscheiden, die – oft unbewussten – Zielsetzungen sind die Identitätssicherung und das Bewahren der aktuellen Gemeinschaftsstruktur. Rituale, Sitzordnung und Methodik folgen der innerbetrieblichen Ordnung. Entsprechend formalisiert sind Einladung, Tagesordnung, Ablauf und Protokollführung. Der Vorsitzende führt die Sitzung, sein Platz ist in der Regel exponiert. Die Besetzung der Positionen neben ihm reflektiert den Grad der Bedeutung und Vertrautheit der weiteren Würdenträger und Amtsinhaber und symbolisiert die Rolle des Einzelnen innerhalb des Systems. Das Ausstattungsniveau von Besprechungsräumen ist auf die zutrittsberechtigten Nutzergruppen abgestimmt. Die Möblierung und der Innenausbau dienen der Repräsentation nach innen wie nach außen. Heute werden klassische Konferenzformen gelegentlich als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Dabei wird übersehen, dass ihre Verortung, Symbolkraft und Lesbarkeit den Beschäftigten Kontinuität, Halt und Sicherheit vermitteln. Sie repräsentieren das System und die Kultur eines Unternehmens. Gerade wenn ansonsten Wandel und Veränderung den Arbeitsalltag dominieren, gewinnen sie als Orientierung an Bedeutung. Umgekehrt liegt in der Gestaltung von Konferenzräumen ein wesentlicher Schlüssel, wenn es darum geht, neue Werte wie Transparenz, Offenheit und Beteiligung zu kommunizieren. Durch Tischform und -ausführung lassen sich beispielsweise nicht nur Teilnehmerzahlen definieren, sondern auch der mögliche Interaktionsgrad beeinflussen – die Bandbreite reicht hier von langen Rechtecktafeln mit dem exponierten Platz des Vorsitzenden und einem begrenzten Gesprächsradius bis zum runden Tisch, der keine Hierarchie festlegt und eine gleichberechtigte Interaktion aller Teilnehmer fördert. Selbst so subtile Merkmale wie Plattensegmentierungen, Tischbeinpositionen oder auch Ausschnitte in der Tischfläche wirken sich direkt auf das Kommunikationsverhalten und die Interaktionen der Teilnehmer aus. Neben diesen grundsätzlichen Aspekten spielt die Ausstattung mit moderner Medientechnik eine immer wichtigere Rolle. Sie sollte von vorneherein in die Raumkonzeption einbezogen werden. Als größte Einschränkung erweist sich in der Praxis meist die Raumhöhe, die letztlich die Größe der


Bildprojektion und damit auch den maximalen Sichtabstand und die angemessene Raumtiefe definiert. Bei global vernetzten Konzernzentralen sollte von Beginn an das Thema Videokonferenz in die Planung einfließen. Je nach Nutzungshäufigkeit ist es sinnvoll, dafür einen eigenen, speziell ausgestatteten Raum vorzusehen oder aber auf flexibel anpassbare Tischkonfigurationen zurückzugreifen. Sogenannte Scherentische etwa bilden im Normalbetrieb eine geschlossene, ovale Tischanlage, die sich für Videokonferenzen scherenartig öffnen lässt, um allen Teilnehmern den Blick auf das Wanddisplay und umgekehrt für das virtuelle Gegenüber die Personenerkennung zu ermöglichen. Moderne Steuerungsdisplays koppeln die Beleuchtung im Raum mit dem jeweiligen Modus der Medientechnik – von eher dunkel für Präsentationen bis zur Ausleuchtung der Gesichter bei Videokonferenzen. Angesichts raumökonomischer, aber auch ökologischer Fragestellungen sollte die Nutzungshäufigkeit in das Konzept für Konferenz- und Besprechungsräume einfließen. Teilbare Räume mit modernen, akustisch abschirmenden Falt- und Schiebewandsystemen bieten die Möglichkeit, Raumgrößen zu variieren und damit die Nutzungsfrequenz zu erhöhen. Um auch die Tischgrößen und -formen entsprechend anpassen zu können, eignen sich variable Tischsysteme. Allerdings sollten Umbauaufwand und Lagerflächen für aktuell nicht benötigtes Mobiliar berücksichtigt werden, beispielsweise für eine möglichst stapelbare Bestuhlung. Alternativ lassen sich teilbare Konferenzräume mit Kombinationen aus statischen Tischanlagen als feststehende Kerne und mobilen, falt- oder klappbaren Tischen einrichten, die den Umbauaufwand auf ein Minimum reduzieren und dennoch erstklassig gestaltet sind. In diesem Fall ist es sinnvoll, die gesamte Verkabelung nicht im Fußboden, sondern direkt unterhalb der Tischplatten zu führen. Einfache Steckersysteme erlauben es inzwischen, völlig variabel bis zu 40 Plätze mit modernster Medientechnik auszurüsten, inklusive Strom, USB, Netzwerkanschluss, VGA, Audio und »Show-me-Button«, mit dem sich jeder Teilnehmer interaktiv per Knopfdruck mit seinem Laptop in Präsentationen einschalten kann. Entscheidend ist die frühzeitige Einbindung solcher Überlegungen in die Planung. Den Tisch selbst als Installationsebene zu begreifen, reduziert die Anschlusszuführung im Fußboden, sodass auf einen aufwendigen Fußbodenaufbau verzichtet werden kann, wodurch sich die Raumhöhe zugunsten der Projektionsgröße maximieren lässt. Bei Aktualisierungen der Medientechnik sind die Installationen besser zugänglich, und nicht zuletzt kann der Nutzer bei einem Umzug die Technik einfach mitnehmen. Bei Modernisierungen oder Umnutzungen im Bestand oder gar in denkmalgeschützten Objekten bieten derartige Lösungen ebenfalls intelligente Alternativen.

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1 Kommunikationszone, Architekturbüro in Genf (CH) 2010, group8 2 teilbarer Konferenzraum mit zwei feststehenden Tischreihen und mobilen Falttischen, jeweils mit einfach zu verbindender, multimedialer Verkabelung unter den Tischflächen a u-förmige Aufstellung b mit eingezogener Raumtrennwand zur Nutzung als zwei separate Räume 3 auf die Raumform abgestimmte Tischanlage mit integrierten Medienanschlüssen für mittleren Interaktionsgrad und definierte Platzanordnung 4 klassischer Konferenzraum mit hochwertiger Ausstattung 5 Scherentischkonzept für die Nutzung in Besprechungen (geschlossen) und Videokonferenz (offen) 6 Technologieintegration von Plug-and-play-Steckfeldern bis zu elektrisch ausfahrbaren Displays, etwa um Präsentationen im Rückraum zu verfolgen 7 im Handumdrehen veränderbar: Konferenz- und Schulungseinrichtungen mit mobilen, klapp- oder faltbaren Tischen

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Räume für Qualifikation und Weiterbildung Stand früher am Ende der Ausbildungszeit noch der Satz »Ich habe ausgelernt«, so hat sich längst die Einsicht etabliert, dass das Lernen eigentlich erst in der beruflichen Praxis beginnt. Der enorme Zuwachs an Wissen und Information sowie die rasanten Veränderungen des Marktumfelds haben die Halbwertszeit für gesicherte Kenntnisse und Inhalte dramatisch verkürzt. Der Begriff des lebenslangen Lernens spiegelt den dynamischen Wandel der Arbeitswelten wider und schlägt sich in den Weiterbildungsbudgets nieder. Die demografischen Veränderungen mit dem Rückgang der

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Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung Sylke Neumann

Ergonomie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Gestaltung menschengerechter Arbeitsbedingungen befasst. Bei der Planung, Konzeption und Einrichtung von Arbeitsplätzen und -orten sowie der Auslegung der Arbeitsaufgaben besteht der Anspruch nach einer ergonomischen Gestaltung zum einen an die Planer – Architekten, Büroeinrichter, Akustiker, Lichtplaner etc. – und zum anderen an den Arbeitgeber. Was aber bedeutet menschengerecht? Wie lässt sich feststellen und nachweisen, dass die Arbeit dem Menschen und seinen Bedürfnissen gerecht wird? 1943 veröffentlichte der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow die sogenannte Maslow’sche Bedürfnispyramide [1]. Danach bauen die menschlichen Bedürfnisse hierarchisch aufeinander auf. Erst wenn die Bedürfnisse einer niedrigeren Stufe erfüllt sind, treten höher stehende, die latent existieren, voll in das Bewusstsein und der Mensch widmet sich ihrer Befriedigung. In diesem Modell bilden die grundlegenden körperlichen Erfordernisse wie Nahrungsaufnahme, Schutz vor Kälte, Schlaf, Gesundheit, Bewegung und Sexualität die Basis. Auf diesen baut der Wunsch nach Sicherheit sowie nach sozialen Beziehungen und Anerkennung auf. Ganz oben in der Hierarchie steht die Selbstverwirklichung, die Entfaltung von Individualität, Talenten oder Anschauungen. Das Modell der Bedürfnispyramide lässt sich auf die Arbeitsgestaltung übertragen (Abb. 2, S. 40) [2]. Danach muss die Arbeit zuerst einmal ausführbar sein. Das klingt selbstverständlich, kann aber problematisch sein, wenn z. B. in einem Callcenter Telefonieren wegen einer ungenügenden akustischen Gestaltung unmöglich ist. Ebenso muss die Arbeit sicher durchzuführen sein, also ohne Unfall- und Verletzungsgefahr. Ziel einer ergonomischen Gestaltung ist ein Arbeiten ohne Beeinträchtigung der Gesundheit und des Wohlbefindens, d. h. beispielsweise ohne Rückenschmerzen, Blendung, Stress durch Lärm oder Ähnliches. Grundlage dafür sind die richtigen Arbeitsmittel, ein optimaler Arbeitsplatz und eine funktionierende Arbeitsorganisation. Erst wenn die Bedürfnisse Ausführbarkeit der Arbeit, Arbeitssicherheit und ergonomische Gestaltung erfüllt sind, kann sich der Beschäftigte verwirklichen und kreativ an Lösungen und Weiterentwicklungen arbeiten, eigene Ideen entfalten, sich mit dem Unternehmen und seiner Philosophie identifizieren etc. Natürlich ist es möglich, dass Menschen auch unter widrigen Umständen einige Monate, vielleicht sogar Jahre produktiv und ideenreich arbeiten, »weil es der Job eben verlangt«, aber nicht über längere Zeit oder gar ein ganzes Arbeitsleben lang. Das zeigen die Krankenstatistiken mit einer stei-

genden Anzahl von Ausfalltagen aufgrund von Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen. Angesichts der demografischen Entwicklung in den Industrieländern ist die Wirtschaft zunehmend auf kreativ tätige, ältere Arbeitnehmer angewiesen. Die ergonomische Arbeitsgestaltung unterstützt eine gute körperliche und psychische Verfassung. Richtlinien und Qualitätsstandards Jeder Planer kennt Vorschriften, Regeln, Normen etc., nutzt sie als Planungsbasis, Vertragsgrundlage und Qualitätsstandard und empfindet sie mitunter als bürokratische Hürde oder gar als Einschränkung des kreativen Schaffens. Für die Arbeitsgestaltung gelten unter anderem die Arbeitsstättenverordnung, Arbeitsstättenregeln, Bildschirmarbeitsverordnung, Normen, Regeln und Informationen für Bildschirme, Tastaturen, Arbeitstische, Bürodrehstühle, Beleuchtung, Klima und Akustik. Sie legen fest oder empfehlen auch nur, wie hoch Geländer und Räume, wie breit Verkehrswege und wie tief Treppenstufen sein müssen. Von der notwendigen Anzahl der Toiletten und Urinale bis hin zu empfohlenen Helligkeiten für Wände und Boden enthalten sie so ziemlich alles, was der Planer als Handwerkszeug braucht – oder setzen sie doch eher seinem Ideenreichtum und seiner Fantasie Grenzen? Nur Vorschriften sind juristisch verbindlich. Der Gesetzgeber benennt in ihnen Zielvorgaben wie z. B. ausreichend Raum für wechselnde Arbeitshaltungen und -bewegungen, angemessene künstliche Beleuchtung, je nach der Art des Betriebs einen möglichst niedrigen Schalldruckpegel etc. Da derart formulierte Anforderungen einen weiten Interpretationsspielraum und damit keine Planungssicherheit bieten, konkretisieren staatliche oder berufsgenossenschaftliche Regeln die Vorgaben. Staatliche Regeln haben eine sogenannte Vermutungswirkung. Wird auf ihrer Grundlage geplant und die Planung so umgesetzt, kann davon ausgegangen – vermutetet – werden, dass die Vorschrift eingehalten ist. Regeln lassen Abweichungen zu, soweit das gleiche Niveau hinsichtlich Sicherheit und Gesundheitsschutz erreicht wird. Diese Abweichungen bedürfen einer Analyse durch den Verantwortlichen – den Arbeitgeber – und sollten mit dem bzw. durch den Planer vereinbart werden. Normen und berufsgenossenschaftliche Informationen gelten als anerkannte Regeln der Technik und können ebenso wie die staatlichen Regeln vereinbarte Planungsgrundlage sein. Sie nehmen dem Planer die Recherche ab und liefern ihm die Entscheidungs- und Planungsgrundlage zur Gewährleistung eines sicheren und gesunden Arbeitens. Auch bei Normen 39


Selbstverwirklichung Arbeitsorganisation Ergonomie Arbeitsmittel /-platzgestaltung

Arbeitssicherheit

Ausführbarkeit der Arbeit 2

und berufsgenossenschaftlichen Informationen (BGI) sind Abweichungen möglich, dürfen aber nicht zu Lasten von Sicherheit oder Gesundheit der Nutzer gehen. Vorschriften, Regeln und Normen setzen dem Planer einen Rahmen, in dem er sich sicher bewegen kann, der aber auch genügend Raum für kreative, auf den Planungsfall zugeschnittene Lösungen bietet. Sie stellen eine solide Basis für die Planung dar, können aber nicht festlegen, wie über das ergonomische Arbeiten hinausgehende Bedürfnisse z. B. nach Ästhetik, Identifikation mit der Arbeit und der Außenwelt oder Anreiz zur Kreativität erfüllt werden. Der Planer kann mit seinen Vorstellungen und Ideen zum leistungsfähigen, angenehmen Arbeiten beitragen und bestimmen, ob der Arbeitsraum Standardqualität hat oder darüber hinausgehende Qualitäten besitzt. Für eine Planung mit qualitativ hochwertigem Ergebnis ist es unerlässlich, systematisch vorzugehen und alle Zusammenhänge zu betrachten. Büroraumplanung mit System Der Büroalltag läuft reibungslos. Die Mitarbeiter erledigen ihre Aufgaben schnell und gut. Sie sind dabei hoch motiviert und fühlen sich wohl. Zu dieser Vision kann jeder am Planungsprozess Beteiligte ein Stück beitragen. Die Festlegung verschiedener Planungsebenen ist für eine systematische Vorgehensweise hilfreich (Abb. 3) [3]: • Planungsgrundlage bilden alle wichtigen Daten. • Arbeitsplatzkonzept: beschreibt die Gestaltung der einzelnen Arbeitsplätze hinsichtlich Funktionalität und Ergonomie • Raumfunktionskonzept: ordnet unterschiedliche Funktionsbereiche im Büro räumlich zu und legt die Anordnung der Arbeitsplätze und die Gestaltung der Arbeitsumgebung fest • Bürokonzept: bestimmt anhand der Organisation der Arbeit die Büroraumform

1 Bürostuhl, der den häufigen Wechsel zwischen unterschiedlichen Sitzhaltungen fördert. 2 Bedürfnispyramide für die Arbeitsgestaltung 3 Planungsebenen für eine systematische Büroraumplanung 4 Arbeitsfläche am Arbeitsplatz a ungeteilte Arbeitsfläche b geteilte Arbeitsfläche 5 zu berücksichtigende Flächen am Arbeitsplatz 6 Benutzerflächen am Arbeitsplatz a Bei sitzenden Tätigkeiten ist für die Benutzerfläche am Arbeitsplatz eine Mindesttiefe von 1000 mm vorzusehen. b Für stehende Tätigkeiten an Möbeln mit Auszügen berechnet sich die Mindesttiefe der Benutzerfläche aus der Auszugstiefe zuzüglich einem Sicherheitsabstand von mindestens 500 mm. 7 höhenverstellbarer Arbeitstisch zum Arbeiten im Sitzen und Stehen

Bürokonzept Büroraumform, Organisationsform Raumfunktionskonzept Zuordnung von Funktionsbereichen Aufstellung der Arbeitsplätze Gestaltung der Arbeitsumgebung Arbeitsplatzkonzept Funktionalität Ergonomie Planungsgrundlagen Arbeitsaufgaben, Arbeitsplätze, Arbeitsmittel und -möbel, Arbeitsorganisation, Mitarbeiter etc. 3

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Es gibt kein Patentrezept, in welcher Reihenfolge die Konzepte bei der Büroraumplanung erarbeitet werden sollten. Dies hängt vielmehr vom spezifischen Planungsvorhaben ab, d. h. davon, ob eine Umgestaltung des Büros, ein Umzug in ein bestehendes Gebäude oder ein Neubau geplant ist. Planungsgrundlagen Am Anfang jedes Planungsprozesses steht die Erfassung der Planungsgrundlagen. Für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis ist es wichtig, dass sie gut recherchiert sind und dass dabei alle Beteiligten einbezogen werden. Aus ergonomischer Sicht sind insbesondere folgende Faktoren von Bedeutung: • zu erledigende Arbeitsaufgaben • Anzahl der Arbeitsplätze • für die Erledigung der Arbeitsaufgaben benötigte Arbeitsmittel und -möbel • Arbeitsorganisation • Mitarbeiter (z. B. Verteilung der Geschlechter, Altersstruktur, Notwendigkeit für Barrierefreiheit) Arbeitsplatzkonzept Das Arbeitsplatzkonzept beschreibt, wie die Arbeitsplätze zu gestalten sind, damit die zur Erledigung der Arbeit notwendige Funktionalität gewährleistet ist. Ausgehend von der jeweiligen Aufgabe des Mitarbeiters ist festzulegen, wie groß die Arbeitsfläche des Schreibtischs und der Stauraum unmittelbar am Arbeitsplatz (Schreibtischcontainer, Sideboards) und weiter entfernt (Schränke, Regale, eventuell auch mit


anderen Mitarbeiter gemeinsam benutzt) sein müssen. Alle für die Funktionalität notwendigen Arbeitsmittel (Bildschirm, Eingabegeräte, Unterlagen) bestimmen Größe und Form der Tischfläche. Ihre Mindestgröße beträgt 1600 mm Breite und 800 mm Tiefe (Abb. 4). Die Breite kann bei Arbeitsplätzen mit wenigen Arbeitsmitteln (z. B. in Callcentern) auf 1200 mm verringert werden, die Anforderungen an die Tischtiefe bleiben auch im Zeitalter der Fachbildschirme unverändert. Je mehr Dokumente und Informationen elektronisch verfügbar und recherchierbar sind, desto weniger Stauraum ist nötig. Der Bedarf an Besprechungsmöglichkeiten kann direkt am Arbeitplatz (z. B. mit Besprechungselementen am Schreibtisch bei Kundenberatung), im Büroraum (z. B. durch Besprechungszonen für Führungskräfte) oder mittels gemeinsamer Besprechungs- und Konferenzzonen oder -räume für alle Mitarbeiter gedeckt werden. Produktnormen wie DIN EN 527-1 und DIN EN 1335-1 legen Mindeststandards für Arbeitsmöbel fest. Sie enthalten hauptsächlich Anforderungen an die Verstellmöglichkeiten und Abmessungen der Möbel und bauen wie alle anderen maßlichen Anforderungen auf DIN 33 402-2 mit den Körpermaßen des Menschen auf. Dabei werden anthropometrische Zusammenhänge und das sogenannte 5. und 95. Perzentil der Bevölkerung bezüglich der Körpermaße betrachtet. Das bedeutet, dass z. B. für die kleinsten 5 % und die größten 5 % der Menschen, aber auch für Behinderte die Arbeitsmöbel nicht passen. Für sie können Sonderlösungen notwendig sein. Über den Mindeststandard hinaus bescheinigen das DGUV Test-Zeichen und das Zeichen »Quality Office« ergonomische Qualität. Am Arbeitsplatz ist eine freie Bewegungsfläche von mindestens 1000 mm einzuplanen (Abb. 6). Damit ergibt sich zusammen mit den erforderlichen Maßen des Arbeitstischs eine Mindesttiefe für den Büroarbeitsplatz von 1800 mm. Für die meisten Mitarbeiter mit Stauraumbedarf wird außerdem ein Schrank hinter dem Arbeitsplatz vorgesehen mit einer Tiefe von ca. 450 mm. Das Konzept der Sitz-Steh-Dynamik hilft, Muskel-SkelettBeschwerden vorzubeugen. Mindestens viermal in der Stunde sollte der Mensch beim Arbeiten seine Haltung wechseln – Sitzen, Stehen, Gehen. Hinsichtlich der Umsetzung werden zwei verschiedene Philosophien vertreten: • Höhenverstellbare Arbeitstische ermöglichen ein jeweils an die unterschiedlichen Körpermaße angepasstes Arbeiten im Sitzen und Stehen (Abb. 7). Nachteile können sein, dass vor allem in größeren Räumen ein uneinheitliches Erscheinungsbild entsteht oder dass die Mitarbeiter die Verstellmöglichkeiten falsch oder gar nicht nutzen. • Am Schreibtisch arbeiten die Mitarbeiter im Sitzen, an Stehpulten, Caddys oder in Besprechungsbereichen stehen sie. Das Erscheinungsbild ist dann planbar, die Stehhöhen sind für die Mitarbeiter jedoch meist nicht optimal, da sie nicht individuell angepasst werden können.

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Stellfläche Benutzerfläche Möbelfunktionsfläche Verkehrswegfläche

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a

6

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Die Auswahl von Oberflächen, Materialien und Farben sowie die Formen der Schreibtische und Schränke tragen zur Ästhetik des Raums bei und verleihen ihm einen typischen Charakter. Die Farbgebung von Boden und Wänden zusammen mit der Beleuchtung runden das Erscheinungsbild ab. Raumfunktionskonzept Das Raumfunktionskonzept legt die Zuordnung von Funktionsbereichen zu Räumen (Büro, Kommunikation, Technik/

7

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Architekturbüro group8 in Genf Architekten: group8, Genf

Bunte, gestapelte Überseecontainer dienen in einer hellen, offenen Bürolandschaft als Rückzugs- und Besprechungsräume. Das eigene Büro zu entwerfen ist für Architekten zweifellos eine besondere Herausforderung. Für group8 war es daher eines der wichtigsten Anliegen, ihre Bürophilosophie in besonderer Weise zum Ausdruck zu bringen. In einer ehemaligen Fabrikhalle fand sich ein idealer Ort, der ausreichend Platz bietet und ein informelles, angenehmes Arbeiten ganz im Sinne der Mitarbeiter ermöglicht. In der Aufteilung der Arbeitsbereiche zeigt sich keinerlei Hierarchie zwischen den neun Partnern und den ca. 70 Mitarbeitern, da alle sprichwörtlich auf einer Ebene arbeiten. Weiße Möbel unterteilen die große, über Sheddächer belichtete Fläche zwar räumlich, erlauben aber durch ihre unterschiedlichen Höhen Blickbeziehungen. Die Mitarbeiter eines Projekts sitzen jeweils in einzelnen Schreibtischgruppen zusammen. Lange Sitzbänke entlang der gesamten Nordseite des Gebäudes bieten jederzeit die Möglichkeit zum kurzen Austausch mit Kollegen.

Raumbildende Container Absoluter Blickfang in der weißen Bürolandschaft sind die 16 bunten, übereinandergestapelten gebrauchten Überseecontainer, die fast die Hälfte der Hallenfläche einnehmen. Zum Teil sind bis zu drei Boxen miteinander verbunden, um größere Räume zu schaffen. Sie bieten den Mitarbeitern vielfältige Möglichkeiten zum Rückzug, ungestörten Arbeiten, Modellbau, Mittagessen und Kaffeetrinken oder dienen als Besprechungsraum. Auch die sanitären Anlagen sind in zwei Boxen auf der Erdgeschossebene untergebracht. Auf der dem Großraumbereich zugewandten Seite ersetzen Glasscheiben die massiven Seitenwände der Container, sodass die Räume belichtet werden und auch hier Sichtbeziehungen in beide Richtungen möglich sind. Zwei filigrane Stahltreppen verbinden die beiden Ebenen der Container. Ein fast unsichtbares Geländer aus Stahlrohren und Maschendraht dient als Absturzsicherung sowohl zum Arbeitsraum hin als auch entlang des Erschließungsstegs auf der Rückseite der Container. An der Rückwand der Halle findet ein langes Regal für die Bibliothek und das Archiv des Büros Platz. Durch die lockere, unregelmäßige Anordnung der Container ergeben sich dazwischen und davor Flächen, die mit einzelnen Tischen und in den Raum gestellten nach oben offenen Boxen zu informellen Gesprächen mit Kollegen oder zur Entspannung einladen. 80

Projektdaten: Nutzung: Abmessungen: lichte Raumhöhe: Bruttorauminhalt: Bruttogrundfläche: Baujahr: Bauzeit:

Büro 20 ≈ 33 m 5,2 – 8,8 m 5230 m3 790 m2 2010 5 Monate


Schnitte Grundrisse MaĂ&#x;stab 1:400

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1 offener BĂźrobereich 2 Modellbauwerkstatt 3 Besprechung 4 informelle Besprechung 5 Empfang 6 Cafeteria

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RELAX

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Regal fĂźr Bibliothek und Archiv

Container Obergeschoss

Zwischenraum

Container Erdgeschoss

Blickbeziehungen

Wegverbindungen

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Unilever Firmenzentrale in Hamburg Architekten: Behnisch Architekten, Stuttgart

Die Architektur des Gebäudes spiegelt durch offene Grundrisse und flexible Strukturen die Unternehmensphilosophie wider. Direkt an der Elbe, an prominenter Stelle im Stadterweiterungsgebiet HafenCity südlich der Hamburger Innenstadt liegt die Unilever Firmenzentrale. Von der Innenstadt kommend, führt eine städtebauliche Achse über den Großen Grasbrook direkt zum Gebäude, das Spaziergänger dazu einlädt, quer durch das öffentlich zugängliche Erdgeschoss zu flanieren. Ein Spa, ein Café und ein Supermarkt mit firmeneigenen Produkten bringen den Besuchern die Markenvielfalt des Unternehmens nahe. Im Zentrum des polygonalen Bauwerks liegt ein Atrium, das sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt. Von Brücken, Rampen und Treppen durchzogen, bieten sich immer wieder neue überraschende Ein- und Ausblicke in die Büroräume in den Obergeschossen und zur Elbe. Die großzügigen, unterschiedlich geneigten Glasfelder im Dach versorgen das Atrium sowie die Büroflächen mit ausreichend Tageslicht. Um den Wärmeeintrag so gering wie möglich zu halten, sind fast alle verglasten Flächen nach Norden ausgerichtet, während die Südseiten geschlossen sind. Eine breite Treppe

führt in das erste Obergeschoss, von dort werden die nicht öffentlich zugänglichen Büroetagen erschlossen. In den oberen Geschossen befinden sich in der Nähe der zentralen Erschließungskerne zum Atrium hin offene Flächen, die sogenannten Meetingpoints. Sie dienen als Zugang zu den offenen Bürozonen, die im rückwärtigen ruhigeren Bereich liegen. Dort sind auch zentrale Nutzungen wie Druckerstationen, Postfächer und Teeküchen gebündelt. Große Holztische, Sofas und Sessel bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit für informelle Treffen. Verkleidungen aus Holzwolle-Leichtbauplatten und Metall-Gitterrosten an den Innenfassaden reduzieren die Nachhallzeiten so weit, dass im Atrium trotz aller Betriebsamkeit weitgehend Ruhe herrscht.

Beleuchtung Im gesamten Gebäude sind fast ausschließlich LED-Leuchten installiert. Durch diese stromsparende Beleuchtungsart kann eine Energieeinsparung von bis zu 70 % erreicht werden. Zwei große Lichtringe mit einem Durchmesser von 9 und 7,50 m, die mit insgesamt ca. 3000 LEDs bestückt sind, bilden den zentralen Blickfang im Atrium. Wie die Lichtobjekte sind auch die Arbeitsplatzleuchten in den Büros mit ca. 1400 LEDs ausgerüstet. Jede der direkt und indirekt strahlenden Stehleuchten sorgt für die geforderten 500 Lux Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz. In den Besprechungsräumen, den Fluren sowie im Gastronomiebereich kommen ebenfalls LED-Leuchten zum Einsatz.

Konstruktion und Fassade In den Bürobereichen tragen zwei Stützenreihen in einem Raster von 8,10 ≈ 8,90 m die unterzugslose, 35 cm starke Flachdecke aus Stahlbeton, die auf beiden Seiten bis zu 3,50 m auskragt. Ausgesteift wird das Gebäude lediglich durch die Aufzugs- und Treppenschächte. An der Fassade schützt eine vorgehängte Folienkonstruktion den Sonnenschutz vor starkem Wind und anderen Witterungseinflüssen. Die äußere Fassadenhaut besteht aus einzelnen, mit ETFE-Folie bespannten Rahmen, die über zwei Kragarme am Rohbau befestigt werden. Dünne Druckstempel und horizontale Unterspannungsseile zwischen den Rahmenkanten drücken die Folie nach außen und sorgen durch die so entstehende Krümmung für die nötige Aussteifung gegen den in Hamburg herrschenden starken Wind. Die Unilever Zentrale erhielt das 2007 eingeführte Umweltzeichen der HafenCity in Gold, zu dessen Kriterien neben einem niedrigen Primärenergieverbrauch (< 100 kWh/m2a) auch die Erhaltung des öffentlichen Raums gehört. 86


Lageplan Maßstab 1:3000 Grundrisse Maßstab 1:1000 1 2 3 4 5 6 7 8

Haupteingang Süd Café Supermarkt Spa Haupteingang Nord Versuchsküchen Zufahrt Tiefgarage Anlieferung

9 Küche 10 Mitarbeiterrestaurant 11 Empfang 12 Gästecasino 13 Fitnessbereich 14 Ärztezentrum 15 offener Bürobereich 16 Reproduktion 17 Facility Management 18 Konferenzzentrum

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1. OG

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Eingang

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ZSF

Tiefgarage

Regelgeschoss Ebene +4 Regelgeschoss Ebene +3 Regelgeschoss Ebene +2 Regelgeschoss Ebene +1

Ebene 0

Ebene -1

Ebene -2

Bürokonzept Bei der Konzeption der Unilever Hauptverwaltung spielten die Begriffe Offenheit, Transparenz und die Förderung der Kommunikation eine zentrale Rolle. Da die ca. 1200 Mitarbeiter des Unternehmens in flachen Hierarchien und interfunktionalen Teams arbeiten, folgten die Verantwortlichen des Unilever-Konzerns dem vom Quickborner Team entwickelten Konzept einer offenen Bürolandschaft, um flexibel auf unterschiedliche Teambildungen reagieren zu können. Die Bürogeschosse sind flächenwirtschaftlich und nachhaltig geplant und bieten den Nutzern eine kommunikative und inspirierende Arbeitsumgebung.

Offene Kommunikationszonen Die Bereiche für Kommunikation, Konzentration und Entspannung müssen in offenen Bürolandschaften klar definiert sein, damit sie die Arbeitsprozesse sinnvoll unterstützen. Eine durchdachte Verkehrsführung reduziert Unruhe und Ablenkung am Arbeitsplatz. Alle Büroflächeneinheiten sind von den Erschließungskernen aus auf direktem Weg ansteuerbar, ohne andere Abteilungen durchlaufen zu müssen. Abteilungsbezogene Rückzugsmöglichkeiten bieten die sogenannten Frames. Diese akustisch abgeschirmten »Denkzellen« sind in die offenen Arbeitsbereiche integriert. Für die Arbeit in interfunktionalen Teams befinden sich auf allen Etagen angegliedert an die Bürobereiche Meetingpoints, die nach ihrer jeweiligen Blickrichtung Elbe, Strandkai, HafenCity und Marco Polo benannt sind. Diese Treffpunkte fördern die Kommunikation und liefern zufällige Impulse, die bei der Lösung eines Problems oft die entscheidende Wendung einleiten können. Für formelle Treffen stehen zusätzlich Konferenzbereiche zur Verfügung. Eine umfassende technische Gebäudeausstattung sowie WLAN im ganzen Haus ermöglichen es, fast überall einen zeitweiligen Arbeitsplatz aufzuschlagen oder Meetings abzuhalten, außerhalb der Essenszeiten z. B. auch im Betriebsrestaurant mit Blick auf die Elbe. Wer eine Pause braucht, entspannt auf der Dachterrasse, tankt im Ruheraum Energie oder gewinnt im Fitness Center neuen Schwung.

Flexible Bürolandschaft Den Zonen für Kommunikation stehen konzentrierte, private Arbeitsbereiche gegenüber. In den Regelgeschossen verfügt jeder Arbeitsplatz über eine Fläche von ca. 9 –12 m2 inklusive aller Sonderflächen und 4 lfm Stauraum. Die Arbeitsplätze sind hauptsächlich in Viererblocks angelegt und mit einer 160 ≈ 80 cm großen Arbeitsplatte, einem Rollcontainer und einem Sideboard ausgestattet. Günstig auf die Flächenbilanz wirkt sich auch die Integration von Arbeitsplätzen im DeskSharing-Verfahren aus. Die sogenannten Hot Desks stehen den ca. 160 Mitarbeitern zur Verfügung, die mehr als die Hälfte der Woche nicht im Büro anwesend sind. Die Standardisierung der Arbeitsplätze sorgt zudem für maximale Flexibilität bei Umstrukturierungen. Selbst steuerbare Elemente lassen den Nutzern Spielräume für die Anpassung an eigene Erfordernisse: Jeder Mitarbeiter kann über manuell regelbare Heizkörper, individuell einstellbaren Sonnen- und Blendschutz sowie – auch zum Atrium hin – öffenbare Fenster Einfluss auf sein Arbeitsumfeld nehmen. Die Möblierung in leuchtenden Farben – von Gelb über Orange zu Lila – kann aus einem Baukastensystem zusammengestellt werden. 88


Diagramm Flächensystematik Grundriss Maßstab 1:1000

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Atrium Meetingpoint Frame offener Bürobereich

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Verkehrsflächen (VF): Flächen, die unterschiedliche Flächenarten miteinander verbinden/vernetzen zentrale Sonderflächen (ZSF): allgemeinnutzbare, fest zugewiesene Flächen, die repräsentative, soziale und infrastrukturelle Aufgaben übernehmen stockwerksbezogene Sonderflächen (SSF): allgemeinnutzbare, fest zugewiesene Flächen, die ein Grundangebot an büronahen Sonderflächen bieten abteilungsbezogene Sonderflächen (ASF): abteilungsbezogene, variable Flächen, die durch die Abteilungen selbst konfiguriert werden können Büroflächen (BF): die Fläche, an der ein Mitarbeiter einen fest zugewiesenen bzw. non-territorialen Arbeitsplatz hat

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Nya Nordiska Firmenzentrale in Dannenberg Architekten: Staab Architekten, Berlin

Durch die Erweiterung des bestehenden Fachwerkensembles entsteht ein spannungsvolles Wechselspiel zwischen Alt und Neu. In der niedersächsischen Kleinstadt Dannenberg entwirft und vertreibt Nya Nordiska hochwertige Stoffe für den Innenraum. Das Familienunternehmen mit ca. 125 Mitarbeitern wurde 1964 in Düsseldorf gegründet und zog bereits Mitte der 1970er-Jahre nach Dannenberg um. 1996 wurde das Gelände in der historischen Altstadt um zwei Neubauten vergrößert, doch das stetige Wachstum der Firma erforderte erneut mehr Fläche für Produktion und Verwaltung. Im Rahmen eines geladenen Wettbewerbs entschied sich die Firmenleitung für die Realisierung eines Entwurfs von Staab Architekten, der durch funktionelle Klarheit und harmonische Integration in die Stadtsilhouette überzeugte.

Räumliches Patchwork Sechs unterschiedlich große Neubauten ergänzen das bestehende Ensemble aus denkmalgeschützten Fachwerkhäusern, einer Musterhalle aus den 1980er-Jahren sowie den beiden Verwaltungsgebäuden aus dem Jahr 1996. Die neuen Bauteile sind klar ablesbar, orientieren sich aber in ihrer Größe, Geschosshöhe und Dachform an den umliegenden Häusern. Von der Hauptstraße führt eine Passage zum Foyer, hinter dem der zentrale Innenhof liegt. Dort treffen sich auch die beiden Haupterschließungswege, die in Ost-West und NordSüd-Richtung verlaufen. Sie öffnen sich zum großzügigen

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Eingangsbereich und schaffen Blickachsen zwischen den unterschiedlichen Gebäudeteilen. Die Büroräume der verschiedenen Abteilungen und das Designstudio sind um den gemeinsamen Innenhof gruppiert. Sie bilden organisatorisch das Herz der Anlage und sind von den Produktions- und Lagerbereichen auf kurzem Weg erreichbar. Im Süden schließen zwei denkmalgeschützte Fachwerkbauten, die nun Musterabteilung, Konfektion und Buchhaltung aufnehmen, das Gelände ab.

Skulpturale Dachlandschaft Die verschiedenen Dachformen der Neubauten passen sich der umgebenden Bebauung mit ihren Satteldächern an. Gleichzeitig spiegeln sie die Nutzung im Inneren wider. So sind die Räume der Designabteilung, der Werk- und Lagerräume mit einem nach Norden ausgerichtetem Oberlichtband ausgestattet, das optimale Lichtbedingungen für die Beurteilung der Farbwirkung der Stoffe schafft. Die Büroräume dagegen verfügen über ein Satteldach mit asymmetrischer Neigung und erhalten Tageslicht über lange großformatige Fensterbänder. Dadurch bekommt jeder Raum eine individuelle Atmosphäre, die zur jeweiligen Arbeitssituation passt. Lange Flure werden mit Lichtbändern an den Deckenrändern in Szene gesetzt die den Zickzackverlauf des Dachs nachzeichnen, eine Eckverglasung gewährt einen Durchblick diagonal durch das Haus.

Farbgebung und Materialität Die Beschränkung auf wenige Farben und ausgesuchte Materialien bestimmt sowohl den Innen- als auch den Außenraum. Die in neutralem Weiß gehaltenen Wände und Decken der Innenräume kontrastieren mit dem schwarzen, polyurethanbeschichteten Boden. Außen überzieht eine Hülle aus rötlich eloxiertem, gekantetem Aluminium wie eine Stoffbahn den gesamten Erweiterungsbau und verweist damit auf das Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Die unterschiedlichen vertikalen Linien der Kantungen – je nach Fassadensegment regelmäßig oder im wechselnden Rhythmus – beleben die Fassade. Gleichzeitig erhalten die Neubauten dadurch ihre unverwechselbare Gestalt und setzen sich klar vom Bestand ab. Von der Produktionshalle über das offene Studio bis hin zum Kleinraumbüro gibt es auf dem Gelände wie in der gewachsenen Stadt eine Fülle von unterschiedlichen Arbeits- und Aufenthaltssituationen. Das neue Gebäude zeigt, dass eine innerstädtische Verdichtung auch mit einem Produktionsstandort zu einer städtebaulichen Aufwertung beitragen kann.


Lageplan Maßstab 1:5000 Ansicht • Schnitt Maßstab 1:400

aa

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Grundrisse Maßstab 1:750

1 Magazin 2 Buchhaltung 3 Durchgang

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Musterabteilung Erste-Hilfe-Raum Personaleingang Foyer Anlieferung Lager Büro Neubau

11 Büro Bestand 12 Produktentwicklung 13 Terrasse 14 Aufenthaltsraum 15 Designabteilung 16 Schulungsraum

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Projektdaten:

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Nutzung: Konstruktion: Abmessungen: lichte Raumhöhe: Bruttorauminhalt: Bruttogrundfläche: Fläche Produktion: Fläche Büros: Fläche Lager: Baukosten: Baujahr: Bauzeit:

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Produktentwicklung, Büro Stahl, Stahlbeton 78 ≈ 60 m (nur Neubau) 2,85 – 5,30 m 21 800 m3 4110 m2 2100 m2 690 m2 120 m2 6,5 Mio. € brutto 2010 11 Monate


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Vertikalschnitt Innenhoffassade Maßstab 1:20

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17 Dachaufbau: Profilfalzdeckung Aluminium 50/429/1 mm Aluminiumhalteprofil Wärmedämmung Mineralwolle 210 mm Dampfsperre Trapezblech 100/275/1 mm Stahlträger HEA 220 mm abgehängte Decke Gipskarton 12,5 mm 18 Kastenrinne Aluminium pulverbeschichtet 90/150/100 mm

19 Wandaufbau: Profilblech Aluminium farbig eloxiert 1 mm Unterkonstruktion /Hinterlüftung 30 mm Wärmedämmung 140 mm Stahlbeton 240 mm, Innenputz 3 mm 20 Laibungsblech Aluminium farbig eloxiert 3 mm 21 Isolierverglasung Ug= 1,1 Wm2/K Float 4 mm + SZR 18 mm + Float 4 mm 22 Bodenaufbau: PU-Beschichtung anthrazit 3 mm Anhydrit-Estrich schwimmend beheizt 70 mm Trennlage, Dämmung 25 mm Stahlbeton 250 mm

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Profilfalzdeckung Aluminium 50/429/1 mm Aluminiumhalteprofil Wärmedämmung Mineralwolle 210 mm Dampfsperre Trapezblech 100/275/1 mm Stahlträger HEA 220 mm 2 Kastenrinne Aluminium pulverbeschichtet 180/450/290 mm 3 Rinnenblech 3 mm 4 Unterblech 1,5 mm 5 Stahlträger HEA 220 6 Stahrohr ¡ 100/60/5 mm 7 Dachaufbau: Dachziegel, Lattung/Konterlattung Unterspannbahn Dämmung Mineralwolle 210 mm Dampfsperre Trapezblech 100/275/1 mm 8 Traufkasten Holz 9 Wandaufbau Fachwerkfassade: Kantholz teilweise Bestand 100/150 mm dazwischen Mauerwerk Vollsteine, geschlämmt, Hinterlüftung Wärmedämmung Mineralwolle 140 mm Stahlbeton 240 mm 10 Holzkonturenbrett 11 Aluminiumblech 2 mm 12 Isolierverglasung Ug=1,1 W/m2K VSG 8 mm + SZR 18 mm+ VSG 8 mm 13 Fensterbank innen Holz lackiert 30 mm 14 Bodenaufbau OG: PU-Beschichtung anthrazit 3 mm Zementestrich 60 mm, Trennlage Dämmung 20 mm Stahlbetondecke 250 mm 15 Bodenaufbau EG: PU-Beschichtung anthrazit 3 mm Rohdecke kugelgestrahlt 200 mm Wärmedämmung 100 mm Feuchtigkeitssperre

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Innenhof der Technischen Universität Prag Architekten: Vyšehrad Atelier, Prag

Durch den Umbau eines seit Jahren nicht genutzten Innenhofs entsteht eine multifunktionale »Denkfabrik« für Studenten. 5

Der Innenhof der Fakultät für Bauingenieurwesen wurde schon lange nicht mehr genutzt. Durch einen Umbau erhält die Technische Universität Prag dort nun einen großzügigen Multifunktionsbereich, der das Raumangebot vergrößert, Interaktion sowie Kommunikation zwischen Studenten und Dozenten fördert. Zunächst wurde der Hof mit einem neuen 18 ≈ 24 m großen Dach überspannt. Ein umlaufendes Lichtband und Lichtsheds im Dach gewährleisten die natürliche Belichtung der umliegenden Räume. Im Erdgeschoss begrenzen mobile Schließfächer die flexibel eingerichteten Arbeitsbereiche. Die Möbel sind multifunktional nutzbar und übernehmen Akustikfunktionen. Zudem dienen sie als temporäre Ausstellungsfläche für Präsentationen der Studenten. Bei Bedarf können sie entfernt und die Halle für Ausstellungen, Vorträge und Konferenzen genutzt werden. Über zwei neu errichtete Treppen und eine umlaufende Erschließungsgalerie erreicht man die mit grünen Polycarbonatplatten beplankten, von der neuen Dachkonstruktion abgehängten Unterrichtsboxen im Obergeschoss. Sie ermöglichen den räumlich abgetrennten Unterrichtsbetrieb. Aufwendige nachträgliche Oberflächenbehandlungen wurden vermieden und die verwendeten Materialien wie Stahl und Beton roh belassen. Das Ergebnis der Umnutzung und Nachverdichtung des Hofs ist eine »Denkfabrik« mit industriellem Charme, die sowohl stille, kontemplative Orte bietet als auch die Kommunikation fördert.

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Projektdaten: Nutzung: Konstruktion: Abmessungen: lichte Raumhöhe: Bruttorauminhalt: Bruttogrundfläche: Fläche Boxen: Baukosten: Baujahr: Bauzeit:

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Arbeitsbereich Stahl 17,20 ≈ 42,30 m 2,40 m (Box) 6,80 – 8,95 m (Atrium) 6550 m3 1060 m2 113,40 m2 1,8 Mio. € brutto 2008 7 Monate

Lageplan Maßstab 1:5000 Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:750

1 Multifunktionsbereich 2 Workshop-/ Modellbaubereich 3 Entspannungsraum 4 Technik 5 Galerie 6 Unterrichtsbox


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Grundrisse MaĂ&#x;stab 1:250

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Dichtungsbahn PVC Wärmedämmung Mineralwolle 250 mm Dampfbremse Trapezblech 42 mm Stahlprofil Å 180 mm 2 Wandaufbau: Dichtungsbahn PVC Sandwichpaneel mit Dämmung PUR 150 mm Stahlprofil ¡ 75/50/5 mm 3 Verglasung Lichtsheds: VSG aus ESG 10 mm + SZR 15 mm + ESG 10 mm 4 Faserzementplatte 12 mm 5 Polycarbonat-Stegplatte weiß 16 mm 6 Dachrinne Zinkblech 0,7 mm 7 Sonnenschutzlamellen 8 Decke über Unterrichtsbox: Polycarbonat-Wabenplatte grün 21 mm Stahlrahmen ¡ 180/100/10 mm Polycarbonat-Stegplatte weiß 16 mm 9 Einbauleuchte 10 Bodenaufbau: VSG aus 3≈ 10 mm ESG Stahlwinkel Auflager ∑ 40/4 mm Stahlrahmen ¡ 180/100/10 mm Polycarbonat-Wabenplatte grün 21 mm 11 Bodenaufbau: Beton stahlfaserbewehrt poliert 190 mm profilierte EPS-Systemplatte mit Fußbodenheizung 40 mm Dämmung EPS 60 mm Trennlage Stahlbeton 100 mm

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