Fußböden - Band 2

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∂ Praxis

Fußböden Band 2 Entwurf Lebenszyklus Projektbeispiele José Luis Moro



∂ Praxis

Fußböden Band 2 Architektur und Gestaltung

Entwurf Lebenszyklus Projektbeispiele

José Luis Moro

Edition Detail


Autor José Luis Moro, Prof. Dipl.-Ing. Architekt Universität Stuttgart, Institut für Entwerfen und Konstruieren – IEK Mitarbeiterin: Julia López Hidalgo

Verlag Redaktion und Lektorat: Steffi Lenzen (Projektleitung) Jana Rackwitz Redaktionelle Mitarbeit: Carola Jacob-Ritz, Sophie Karst, Heike Messemer Zeichnungen: Ralph Donhauser, Simon Kramer; Alexander Araj, Martin Hämmel, Kwami Tendar Herstellung / DTP: Simone Soesters Reproduktion: ludwig:media, Zell am See Druck und Bindung: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe Ein Fachbuch aus der Redaktion ∂ Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, München Hackerbrücke 6, 80335 München www.detail.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Dieses Fachbuch berücksichtigt die bei Redaktionsschluss nach bestem Wissen und Gewissen recherchierten gültigen Begriffe und den zu diesem Zeitpunkt den Autoren und dem Herausgeber bekannten aktuellen Stand der Technik. Sämtliche Zeichnungen in diesem Werk sind eigens vom Verlag angefertigt. Rechtliche Ansprüche können aus dem Inhalt dieses Buches nicht abgeleitet werden. © 2016, erste Auflage ISBN: 978-3-95553-282-6 (Print) ISBN: 978-3-95553-283-3 (E-Book) ISBN: 978-3-95553-284-0 (Bundle)


Inhalt

4 Vorwort    8 Historische Entwicklung von Fußböden   14 Der Fußboden als architektonisches Gestaltungselement   24

Nachhaltigkeit von Fußböden

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Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung

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Projektbeispiele

Anhang 116 Autor, Literatur, Normen 118 Bildnachweis 119 Sachregister

∂ Praxis Fußböden erscheint zweibändig. Der erste Band beschäftigt sich vor­nehmlich mit funktionalen und technisch-konstruktiven Gesichtspunkten und dient als Planungshilfe zur Konzeption von ­Fußbodenkonstruktionen und -belägen. Er liefert neben fundierten theoretischen Grundlagen Hintergrund­ informationen und Entscheidungshilfen zu verschiedenen Fußboden­ arten, Materialien sowie kon­struktiven Anschlüssen und Übergängen. Der zweite Band ist der geschichtlichen Entwicklung, der architek­ tonischen Wirkung sowie dem Lebenszyklus – inklusive Sanierung bzw. Modernisierung – und der ökologischen Bilanz von Fußböden gewidmet. Er enthält ferner einen umfangreichen Projektteil mit gelungenen Ausführungsbeispielen. Band 1 – Funktion und Technik Band 2 – Architektur und Gestaltung



Vorwort

Fußböden tragen entscheidend zum architektonischen Gesamteindruck und – insbesondere in Innenräumen – durch ihre Materialität und Anmutung zur Aufenthaltsqualität bei. Ihr ästhetisches Potenzial wird jedoch bisweilen unterschätzt, im Entwurfsprozess treten sie eher nachrangig auf. Dies liegt zum Teil daran, dass Fußböden besonders engen funktionalen Anforderungen unterworfen sind, die zunächst keinen großen Gestaltungsspielraum erkennen lassen: Der Nutzer steht in ständigem physischen Kontakt mit dem Boden. Er ist angewiesen auf eine freie und sichere Begeh­ barkeit innerhalb des Bauwerks und auf die strikte Erfüllung der damit zusammenhängenden Funktionen. Fußböden müssen den Anforderungen eines extrem beanspruchten Bauteils gerecht werden und aus Gründen der uneingeschränkten Nutzbarkeit flach, eben und möglichst frei von stark geneigten Flächen, Stufen oder sonstigen Absätzen sein. Der Formgebung sind somit verhältnismäßig enge Grenzen gesetzt. Dessen ungeachtet sind Fußböden we­­ sentliche Elemente des architektonischen Entwurfs und entfalten eine starke visuelle Wirkung. Da ihr Anteil an den raum­ bildenden Oberflächen stets verhältnis­ mäßig hoch ist, prägen sie die Wahrnehmung von Innenräumen entscheidend und tragen durch Material, Farbigkeit und ornamentale Gestaltung wesentlich zum architektonischen Erscheinungsbild des Gebäudes bei. Eine grafische Behandlung der Bodenoberfläche kann im Raum optische Akzente setzen und – durch die Aufnahme des Rhythmus’ der Gebäudestruktur – die Wirkung der architektonischen Gliederung kraftvoll unterstützen. Zum anderen liegt die starke Wirkung von Fußböden auch an ihrer physischen

Nähe zum Wahrnehmenden. Anders als bei Wänden und Decken hat der Nutzer durch den direkten Kontakt einen ständigen haptischen Eindruck von der Mate­ rialbeschaffenheit und der Textur des Fußbodens und ist der Wirkung von Wärme oder Kälte unmittelbar ausgesetzt. Ziel dieses zweibändig angelegten Werks ist es, einen Überblick über Ästhetik, Funktion und Konstruktion von Fuß­ böden zu geben. Aufgrund der Breite und Komplexität der Thematik, die angesichts der kontinuierlich steigenden Anforderungen im Bauwesen ständig zunehmen, geht es ausschließlich um Fußböden in Innenräumen. Der erste Band beschäftigt sich vor­ nehmlich mit funktionalen und technischkonstruktiven Gesichtspunkten und dient als Planungshilfe zur Konzeption von ­Fußbodenkonstruktionen und -belägen. Er liefert neben fundierten theoretischen Grundlagen Hintergrundinformationen und Entscheidungshilfen zu verschie­ denen Fußbodenarten, Materialien sowie kon­struktiven Anschlüssen und Übergängen. Der zweite Band ist der geschichtlichen Entwicklung, der architektonischen Wirkung sowie dem Lebenszyklus – inklusive Sanierung bzw. Modernisierung – und der ökologischen Bilanz von Fuß­ böden gewidmet. Er enthält ferner einen umfangreichen Projektteil mit gelungenen Ausführungsbeispielen und liefert damit Inspirationen für die eigene Praxis. José Luis Moro



Historische Entwicklung von Fußböden   8 Terrazzoböden und kalkgebundene Estriche  9 Mosaikfußböden  9 Steinplattenbeläge 10 Fußböden aus keramischen Steinen und Platten 10 Holzfußböden 11 Elastische Bodenbeläge 12 Textile Bodenbeläge Der Fußboden als architektonisches Gestaltungselement 14 Physische Nähe zum Fußboden 14 Sinnliche Wahrnehmung von Fußböden 15 Visueller Eindruck und Raumästhetik 15 Bezug zwischen Fußboden und Decke 17 Farbliche Gestaltung 18 Grafische Gestaltung 19 Textur und formale Gestaltung

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Historische Entwicklung von Fußböden

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Wenngleich die Ursprünge des Fußbodens in festen Behausungen archäologisch nicht rekonstruierbar sind, zeigen verschiedene Funde, dass bereits steinzeitliche Haus­ böden mit unterschiedlichen Belägen aus­ gestattet wurden. Dazu gehörten direkt auf den Boden parallel verlegte flache Holz­ bohlen [1], flache Feldsteine, Kieselsteine sowie auch gebundene Estrichbeläge ver­ schiedener Machart [2], zu deren Herstel­ lung diverse Bindemittel verwendet wur­ den. Wassergebundene Beläge entstan­ den aus gestampften Lehmböden, wie sie heute noch in alten Bauernhäusern anzu­ treffen sind. Sie wurden gemeinhin durch

Schlagen mit Holzschlegeln verdichtet. Die Festigkeit ihrer Oberfläche ließ sich durch Beigabe von Stroh oder Häcksel sowie verschiedener organischer Substanzen wie Ochsenblut oder Urin verbessern. Solche Lehmböden stellen vermutlich die älteste Ausführungsart von Fußböden überhaupt dar. Entsprechende Funde aus prähisto­ rischen Höhlen stammen aus der Zeit um 20 000 v. Chr. [3]. Eines der ältesten Bindemittel für Fußbö­ den ist Gips. Die frühesten Gipsestriche wurden in Ägypten gefunden und auf das 14. Jahrhundert v. Chr. datiert [4]. Trotz ihrer großen Empfindlichkeit gegen Abrieb

und mechanische Beschädigung waren Gipsfußböden verhältnismäßig lange in Gebrauch, womöglich weil sie sich bei natursteinähnlicher Erscheinung gegen­ über Steinböden als fußwärmer und ko­ stengünstiger erwiesen und sich darüber hinaus bemalen oder intarsieren ließen. Ihren handwerklichen und künstlerischen Höhepunkt erreichten Gipsböden mit der italienischen Scagliola-Technik [5] des Barock, bei der mehrfarbige Gipse als Imitation von Marmor zu hochwertigen Schmuckfußböden verarbeitet wurden. Terrazzoböden und kalkgebundene Estriche Neben Gips wurde der auf Baustellen zur Herstellung von Kalkmörtel ohnehin vor­ handene gebrannte Kalk oder Luftkalk auch als Bindemittel für die Herstellung von kalkgebundenen Estrichfußböden verwendet. Die bekannteste Ausführung von Kalkestrichböden ist der Terrazzo, eine ursprünglich italienische Herstel­ lungstechnik, bei der der Kalkestrich durch besondere Maßnahmen vergütet wird. Meist werden kleinformatige Zu­ schläge in Form von Steinstreu – manch­ mal auch mit hydraulischen Zusätzen – in eine Matrix aus Kalkmörtel eingebettet, sodass eine kontinuierliche flache Ober­ fläche von hoher Dauerhaftigkeit und ­Festigkeit entsteht. Terrazzoähnliche Kalkestriche sind bereits aus der Jung­ steinzeit bekannt [6]. Verschiedene Mischverhältnisse für die Herstellung kalk­ gebundener Estrichböden nennt schließ­ lich Vitruv im 1. Jahrhundert v. Chr. [7]. Zu höchster handwerklicher und künstle­ rischer Perfektion wurden Terrazzoböden in der italienischen Renaissance geführt, insbesondere in Venedig (Abb. 2). Hand­ werker und Architekten schöpften dabei die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten aus, die sich aus der Wahl, Anordnung und Verteilung der Zuschlagstoffe sowie

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Historische Entwicklung von Fußböden

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spätrömisches Bodenmosaik in der Villa La ­Olmeda, Palencia (E) venezianischer Terrazzoboden, Sala del Senato im Dogenpalast in Venedig (I), 14. Jahrhundert grober, unregelmäßiger Steinplattenbelag schwerer, werkmäßig bearbeiteter Steinplatten­ belag mit rechteckigen Formaten, Forum Roma­ num, Rom (I)

durch Veränderung des Mörtelanteils an der Gesamtmischung ergaben. Dies er­ laubte die Herstellung von sowohl einheit­ lichen, Ton in Ton schimmernden Ober­ flächen als auch üppig ornamentierten Schmuckfußböden mit geometrischen oder floralen Mustern. Terrazzoböden wa­ ren – zumindest in einfacher Ausführung – verhältnismäßig preisgünstig, stets pfle­ geleicht und dauerhaft. Auch wenn diese Böden Spielraum für höchste Handwerks­ kunst boten, ließen sie sich doch aus ­bescheidenen, auf jeder Baustelle verfüg­ baren Grundmaterialien wie Kalk, Sand, Stein- und Ziegelsplitt herstellen. Zu neuer Beliebtheit gelangten Terrazzoböden im 19. Jahrhundert dank des neuen Binde­ mittels Zement. Dieser erlaubte sowohl eine deutliche Verringerung der Abbinde­ zeiten sowie eine weitere Steigerung von Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Mosaikfußböden Ornamental gestaltete Terrazzoböden ­bilden bereits eine Art Übergangsform zu Mosaikfußböden. Sie bestehen aus ­annähernd gleich großen, meist würfel­ förmigen kleinen Stiften, Steinchen oder Plättchen, die ebenfalls in Mörtelmasse eingebettet werden. Jedoch sind diese nicht als unregelmäßiger Steinsplitt mehr oder weniger locker flächig verstreut, wie es bei Terrazzoböden der Fall ist, son­ dern gezielt in verschiedenfarbig gestal­ teten regelmäßigen Ornamenten oder als figürliche Darstellung ausgelegt. Diese künstlerisch-bildnerische Komponente findet bereits im Namen »Mosaik« Aus­ druck, der sich etymologisch von dem ­lateinischen Begriff »Musaicum« bzw. »Opus Musivum« ableitet und damit eine den Musen, den Schutzgöttinnen der Künste, geweihte Arbeit bezeichnet [8]. Ursprünglich mögen Mosaikfußböden ­einfache Kieselfußböden gewesen sein. Weite Verbreitung bei einer bemerkens­

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werten technischen Entwicklung fanden Mosaiken in der griechischen, insbeson­ dere aber in der römischen Antike, in der man sie nach der am häufigsten verwen­ deten Mosaiktechnik als »opus tessela­ tum« bezeichnete [9]. Zahlreiche Reste aufwendiger und prunkvoller antiker Mo­ saikfußböden sind heute noch erhalten, nicht nur aus Repräsentations-, sondern auch aus privaten Wohnbauten (Abb. 1). In der Spätantike wurde die Mosaiktech­ nik auch für Fußböden frühchristlicher ­Kirchen eingesetzt [10], erfuhr aber mit dem Zerfall des weströmischen Reichs einen deutlichen Rückgang. In der byzan­ tinischen Architektur des 5. und 6. Jahr­ hunderts besaßen zwar Mosaike einen hohen künstlerischen und religiösen Stel­ lenwert, allerdings nicht als Fußboden, sondern an Wänden und Decken, auf die man das originäre Gestaltungsprinzip des Mosaikfußbodens gleichsam übertrug, dabei aber sowohl gestalterisch als auch inhaltlich zu einer völlig neuen Bildspra­ che fand (z.B. Gewölbemosaiken der frühchristlichen Kirchen von Ravenna). In Form von vorgefertigten, trocken ver­ legten Industriemosaiken erfährt diese Fußbodentechnik heute eine gewisse Wiederbelebung. Steinplattenbeläge Plattenbeläge wurden zunächst aus Na­ turstein, später aus künstlichem Stein wie etwa Keramik gefertigt. Die ältesten Fuß­ böden dieser Art bestanden aus flach verlegten, unregelmäßig polygonalen Steinplatten, wie sie im Steinbruch durch Spalten des Gesteins entstehen. Rücksei­ tig und an den Kanten zumeist spaltrau belassen, wurden sie an der Oberseite mitunter leicht bearbeitet, um störende Unebenheiten zu beseitigen (Abb. 3). Derartige Beläge sind bereits im Alten Ägypten seit rund 2500 v. Chr. nachge­ wiesen [11] und in einfacher Ausfüh­

rungsart auch heute noch in alten Bau­ ernhäusern zu finden. Das Material für hochwertige antike Steinbeläge wurde mit hohem handwerklichen Aufwand im Stein­ bruch gespalten und zu regelmäßigen quaderförmigen Platten mit meist verhält­ nismäßig großen Dicken verarbeitet (Abb. 4). Ihre Verlegung geschah entwe­ der bei höchsten Ansprüchen in regelmä­ ßigen Rechteck- oder Quadratmustern oder arbeitssparend in Form von Platten­ bahnen mit wechselnden Breiten, was die weitgehend verschnittlose Verarbeitung des Plattenmaterials gestattete. Eine be­ deutende technische Fortentwicklung er­ fuhren diese Böden durch die Erfindung der Steinsägetechnik, die es erlaubte, planparallele Platten bis zu wenigen Zen­ timetern Dicke zu fertigen. Römische Quellen datieren das Aufkommen dieser Technik auf das vierte vorchristliche Jahr­ hundert [12]. Die Basisgeometrie des Grundmaterials – die quadratische, recht­ eckige oder polygonale Platte – brachte die steinbelagstypischen »gekachelten« Oberflächen hervor. Unter Verwendung verschiedenfarbiger Natursteine konnten nun auch eindrucksvolle geometrische Muster gestaltet werden [13]. Derartige Plattenbeläge finden heute noch Anwen­ dung. Ihre höchste künstlerische Ausprä­ gung fanden ornamentale Steinböden in der Intarsientechnik [14] (Abb. 5). Kosmatenböden

Wenngleich die Basistechnologie zur Her­ stellung von Steinplattenbelägen in nach­ antiker Zeit weitgehend unverändert blieb, so erfuhren Plattenböden jedoch in ihrer künstlerischen und handwerklichen Raffi­ nesse eine bemerkenswerte Entwicklung. Einen Meilenstein stellen die mittelalterli­ chen Kosmatenböden in Plättchenbelagsoder Intarsientechnik dar [14] (Abb. 6). Sie leiten sich aus ornamentalen byzanti­ nischen Steinbelägen ab, in denen stets runde Porphyrscheiben eingearbeitet 9


Der Fußboden als architektonisches Gestaltungselement

kontraste, die sich in Farb- und Hellig­ keitskontraste unterscheiden lassen. Dabei müssen sowohl physiologische als auch ästhetische Faktoren berücksichtigt ­werden. Aus physiologi­scher Sicht sind geringe Helligkeitskon­traste zwischen den einhüllenden Flächen eines Raums wünschenswert [5]. Leuchtdichtekontraste sollten zwecks Verhinderung von Blend­ effekten auf ein Minimum beschränkt wer­ den, d. h. Boden-, Wand- und Decken­ flächen sind aus dieser Sicht in ihren Hel­ ligkeiten vorzugsweise anzupassen. Im Hinblick auf die Tageslichtversorgung von Räumen, insbesondere der tieferen Raum­ bereiche, weisen grundsätzlich weiße oder sehr helle Farben an Hüllflächen Vorteile auf, entfalten tendenziell helle Bodenfar­ ben einen physiologisch günstigen Effekt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass im zentralen Bereich des menschlichen Gesichtsfelds, also – bei horizontaler Blickachse – etwa zwischen einer dem Betrachter nahstehenden Wand und den entfernten Bodenbereichen, der Helligkeitskontrast nicht größer als 1: 3 sein sollte [6]. In den Randbereichen des Gesichts­felds wirken sich stärkere Kon­ traste hingegen weniger nachteilig aus, sodass hier eine Steigerung bis auf 1:10 möglich ist (Abb. 15). Starke Farbkon­

traste, wie auch grundsätzlich starke ­Farben, werden von den meisten Physio­ logen eher kritisch betrachtet, weil »sol­ che Farbflächen die Netzhaut einseitig beanspruchen, was sich in der Erzeu­ gung von Nachbildern äußert« [7]. Ferner gibt es einen weit­reichenden Konsens, dass Farben auch einen psychologischen Effekt entfalten, der Auswirkung auf die allgemeine Gemütslage des Betrachters haben kann. Dies sollte bei der Farb­ wahl nicht unberücksichtigt bleiben. ­Allgemeine Wirkun­gen von Farben zeigt Abb. 14. Eine besondere Erscheinungsart sind leuchtende Fußböden. Die gewohnte, im Außenraum von der Natur vorgegebene Beleuchtungsrichtung von oben und die von überdeckten Freiräumen oder von Fenstern in geschlossenen Räumen ver­ traute Beleuchtung von der Seite weichen hier einer fremdartigen, ungewohnten Lichtführung von unten. Diese wird in der Regel als beunruhigend und störend empfunden. Grafische Gestaltung Nicht nur im Kontext der farblichen, ­sondern auch bei der grafischen Gestal­ tung seiner Oberfläche spielt die Frage

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eine Rolle, inwieweit der Fußboden ein integrierendes Moment darstellen oder sich bewusst von seiner Umgebung absetzen soll. So kann die Bodenfläche neutral texturiert sein und damit zu einer fließenden, unsegmentierten Raumwir­ kung beitragen, wie dies etwa bei durch­ parkettierten Raumfolgen, sogenannten Enfiladen, in barocken Schlössern der Fall ist [8]. Andererseits gibt es Fußbö­ den, die eine deutlich sichtbare, farblich oder grafisch betonte Gliederung auf­ weisen. Diese kann – muss aber nicht – mit der architektonischen Struktur des Gebäudes im Einklang stehen [9]. So ist es möglich durch die grafische Fuß­ bodengestaltung, das architektonische Raster eines Raums sichtbar zu machen (Abb. 17 a, S. 20) oder im Zusammen­ spiel mit den übrigen Hüllflächen von Wand und Decke einen Raum oder einen Bereich zu strukturieren (Abb. 17 b, S. 20) oder aber die geometrische Grundstruk­ tur eines Raums aufzunehmen und zu unterstützen (Abb. 18 a, S. 20). Ebenso lassen sich durch die Bodenflächen­ gestaltung bestimmte Bereiche hervor­ heben (Abb. 16 a, S. 20) oder Räume zonieren (Abb. 16 b, S. 20), was häufig mit einem Materialwechsel verknüpft ist. Schließlich können Fußböden auch der  9 e inheitliche Gestaltung der raumeinschließen­ den Flächen. Gekachelter Innenraum in Laden­ geschäft, Berlin (D) 2013, Weiss-–heiten Design 10 gegenüber Wänden und Decke farblich domi­ nant gestalteter Parkettfußboden. Grünboisier­ tes Eckkabinett, Neues Palais, Potsdam (D) 1763 –1769 11 platonische Parkettierung der Fläche mit a  gleichseitigen Dreiecken b Quadraten c  regelmäßigen Sechsecken 12 archimedische Parkettierung mit zwei regelmä­ ßigen Grundelementen gleicher Kantenlänge: regelmäßiges Achteck und Quadrat. Diese Mus­ ter mit Platte und Füllelement kommen oft bei kerami­schen Fußböden vor. 13 Rechteckverband mit Kreuzfugen 14 psychologische Wirkung verschiedener Farben nach Grandjean 1973 15 zulässige Kontraste der Flächenhelligkeiten im Gesichtsfeld nach Grandjean 1973


Der Fußboden als architektonisches Gestaltungselement

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Orientierung im Gebäude dienen. In die­ sen Fällen bestimmen Elemente aus der Signaletik die Gestaltung der Boden­ fläche (Abb. 21, S. 21). Textur und formale Gestaltung Die ästhetische Wirkung eines Raums entfaltet sich indessen nicht nur durch das raumdefinierende und -prägende Zusammenspiel von Boden und Decke oder durch raumsegmentierende Höhen­ versätze oder die farbige und grafische Gestaltung, sondern auch durch die ­Textur und die formale Gestaltung des Fußbodens selbst. Einen wichtigen Einfluss auf den Raum­ eindruck hat die Textur der raumein­ schließenden Oberflächen, insbesondere die von Fußböden. Materialien wie textile Wand- oder Deckenbehänge bzw. textile Bodenbeläge fühlen sich beim Berühren warm an, haben wärmedämmende Wir­ kung und dämpfen den Schall auf ange­ nehme Weise. Adolf Loos sah in dieser Art der Bekleidung ein fundamentales Grundprinzip der Architektur: »Sind für den Künstler alle Materialien auch gleich werthvoll, so sind sie doch nicht für alle seine Zwecke gleich tauglich. Die Festig­ keit und die Herstellbarkeit verlangen

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Materialien, die mit dem eigentlichen Zwecke des Gebäudes nicht im Einklang stehen. Hier hat der Architekt die Auf­ gabe, einen warmen, wohnlichen Raum herzustellen. Warm und wohlig sind Tep­ piche. Er beschließt daher, einen solchen auf den Fußboden auszubreiten und vier Teppiche aufzuhängen, welche die vier Wände bilden sollen. […] Im Anfange war die Bekleidung. Der Mensch suchte Schutz vor den Unbilden des Wetters, Schutz und Wärme während des Schla­ fes.« [10] Extreme Beispiele für die raum­ prägende Rolle weicher Materialien sind – wiederum höhlenartige – Raumkonzepte der 1960er-Jahre, bei denen die damals neu auf den Markt gekommenen moder­ nen Wand-zu-Wand-Teppichböden aus synthetischem Material eine Hauptrolle spielten.

Knopf­mosaiken aus kreis­runden Plätt­ chen, weicht man von dieser generellen Regel ab und ergänzt stattdessen die verbleibenden Lücken mit Füllmaterial wie z. B. Mörtel. Ferner ist es aus herstel­ lerischen und praktischen Gründen stets vorteilhaft, die Fläche mit möglichst weni­ gen, immer gleichen Elementformaten auszulegen, im Idealfall sogar nur mit einem einzigen. Die damit verknüpfte ­geometrische Verteilung, die schwieriger ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag, wird im Rahmen der sogenannten Parkettierung der Fläche mathematisch analysiert (auch als Kachelung, Pflaste­ rung, Flächenschluss oder Tesselation bezeichnet). Parkettierung im engeren mathemati­ schen Sinne (platonische Parkettierung) sieht als Grundelemente ausschließlich immer gleiche regelmäßige Polygone vor. Es kommen hierfür nur gleichseitige Drei­ ecke, Quadrate und regelmäßige Sechs­ ecke in Betracht (Abb. 11). Dreiecke sind bei Fußböden eher selten (vermutlich wegen der spitzen, bei Plattenmaterial leicht abbrechenden Ecken), Quadrate zählen hingegen zu den meistverbreiteten Stan­dardforma­ten, auch Sechsecke wer­ den gelegentlich eingesetzt. Etwas weni­ ger restriktive Auffassungen der Parkettie­

Lückenloses Zusammensetzen der Fläche Abgesehen von fugenlos gegossenen Fußböden werden Bodenflächen meist aus einzelnen Teilen zusammengesetzt, z. B. Platten, Tafeln oder Brettern. Aus Gründen der Funktionstüchtigkeit ist es dabei stets notwendig, die Fläche ­insgesamt lückenlos mit den Belags­ elementen zu füllen. Nur in seltenen Fäl­ len, beispielsweise bei kleinformatigen

Farbe

Distanzwirkung

Temperaturwirkung

psychische Stimmung

Blau

Entfernung

kalt

beruhigend

Grün

Entfernung

sehr kalt bis neutral

sehr beruhigend

Rot

Nähe

warm

sehr aufreizend und beunruhigend

Orange

sehr nahe

sehr warm

anregend

Gelb

Nähe

sehr warm

anregend

Braun

sehr nahe, einengend

neutral

anregend

Violett

sehr nahe

kalt

aggressiv, beunruhigend, entmutigend

3:1

b

1 : 10

11 a

1 : 10

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Der Fußboden in seinem Lebenszyklus    Nachhaltigkeit von Fußböden 24 Ökologische Betrachtung 29 Ökonomische Betrachtung (Lebens­zykluskosten) 35 Betrachtung soziokultureller Auswirkungen 37 Ökobilanzdaten von Fußböden 45 Recycling und Entsorgung 46 Zusammenfassende Bewertung der Nachhaltigkeit 48 Ganzheitliche Bewertung gemäß Zertifizierungssystemen Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung 50 Baumaßnahmen im Bestand 50 Altbausanierung im Vergleich zu einer Neubaumaßnahme 51 Aktiver Bestandsschutz 51 Bestandsanalyse 52 Energetische und wärmeschutztechnische Sanierung 54 Schäden in Altbauten 54 Sanierungsmaßnahmen im Hinblick auf verschiedene Funktionen 68 Erneuerung von Unterböden 69 Materialspezifische Besonderheiten von Bodenbelägen bei der Sanierung

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Nachhaltigkeit von Fußböden

26 Ö kobilanzkennwerte über 50 Jahre a  verschiedener Estriche b  verschiedener Boden­beläge 27 PVC-Belagsreste für das Recycling

Recycling und Entsorgung Das Recyclingpotenzial von Fußböden fällt je nach Art des Bodenbelags sehr unterschiedlich aus. Welche Praktiken bezüglich Recycling bzw. definitiver Ent­sorgung am Ende der Nutzungs­ periode der verschiedenen Boden­ beläge zur Anwendung kommen, wird im Folgenden behandelt [39]. Naturstein-, Kunststein- und Keramikbeläge

In den seltensten Fällen lassen sich Plattenbeläge aus Natur- und Kunst­ stein oder Keramik zerstörungsfrei ent­ fernen und für Neubeläge weiterver­ wenden. In der Regel findet ein Down­ cycling statt, d. h. eine Zerkleinerung und Verwertung als Zuschlag, gewöhn­ lich als Ersatz für Kies oder Sand. Eine definitive Entsorgung erfolgt durch Abla­ gerung auf einer Bauschuttdeponie. Holzbeläge

Holzbeläge, besonders verklebte Stab­ parkette und Mehrschichtparkette, ­werden gewöhnlich nicht wiederver­ wendet. Eine definitive Entsorgung ­findet meist unter Ausnutzung des Heizwerts des Holzes durch Verbren­ nung des Alt­materials in zugelasse­ nen Feuerungsanlagen statt. Dies gestattet eine hochwertige energe­ tische Verwertung durch Kraft-WärmeKopplung. Dieser Weg stellt die häu­ figste Art der Entsorgung von Holz­ belägen dar. Auch eine Deponierung ist möglich, wobei der natürliche Werk­ stoff vollständig kompostiert und die Böden der Deponie nicht belastet. Der Aufwand für den Rückbau von Holz­ belägen am Ende der Nutzungsdauer ist bei vollflächiger Verklebung hoch, deutlich geringer ist er hingegen bei schwimmender Verlegung, am gerings­ ten bei Verlegung mit Federbügeln oder Klicksystemen.

27 Linoleum

Da Linoleum überwiegend aus natürli­ chen Rohstoffen besteht, kann der Belag am Ende der Nutzungsdauer unproble­ matisch entsorgt werden. Linoleum ist kompostierbar, zersetzt sich auf der ­Deponie und hat keine negativen Auswir­ kungen auf die Umwelt. Bei einer thermi­ schen Verwertung durch Verbrennung wird der Heizwert des Werkstoffs genutzt. Es entstehen dabei, abgesehen von CO2, keine umweltschädlichen Emissionen. Wenngleich technisch grundsätzlich die Möglichkeit einer Wiederverwertung von Linoleumbelägen besteht, ist sie wegen hoher Transportkosten gegenwärtig nicht die Regel [40]. Kautschukbeläge

Elastomer- bzw. Kautschukbeläge haben ein hohes Recyclingpotenzial. Nach Beseitigung größerer Anhaftungen von Spachtelmasse, Kleber oder Estrich wer­ den Altbeläge zusammen mit dem Ver­ schnitt aus Neuverlegungen zerkleinert und als Granulat zu Fallschutz-, Industrieoder Sportbelägen weiterverarbeitet. Auch eine thermische Verwertung in Müll­ verbrennungsanlagen ist möglich, wobei der Heizwert des Materials genutzt wird. Die enthaltenen Füllstoffe finden zudem in der Zementindustrie als Zuschlag für Zementklinker Verwendung. Moderne Kautschukbeläge enthalten keine Weich­ macher (Phthalate) oder Halogene (Chlor), sodass keine Grundwasserge­ fährdung besteht und Altbeläge somit problemlos deponierbar sind [41]. PVC-Beläge

PVC-Beläge weisen ein hohes Recycling­ potenzial auf. Neuware enthält bereits heute durchschnittlich einen Anteil von 35 % Recyclingmaterial [42]. Altbeläge werden in speziellen Annahmestellen gesammelt (Abb. 27), sortiert und in kleine Stücke (Chips < 30 mm) geschnit­

ten. Nach einer magnetischen Metall­ abscheidung werden die Chips in einer Hammermühle von anhaftenden Estrichund Kleberresten befreit und diese Reste anschließend in einer Siebmaschine vom verwertbaren Material getrennt. Danach findet eine Feinmahlung statt. Zu diesem Zweck muss das Material versprödet werden, was durch Kühlung mit flüs­ sigem Stickstoff auf -40 °C geschieht. Als Resultat verbleibt Feinmahlgut aus Partikeln mit maximalem Durchmesser von 0,4 mm (Abb. 28, S. 46f.). Dieses wird am Ende des Recyclingprozesses für die Herstellung neuer PVC-Bodenbe­ läge verwendet. Einige ältere Beläge ­(CV-Beläge) haben eine asbesthaltige Rückenbeschichtung und sind daher getrennt zu entsorgen [43]. Textile Bodenbeläge

Wichtig für das Recycling von textilen Bodenbelägen ist die sortenfreie Tren­ nung des Altmaterials. Hierzu werden Reste manuell in ein Transportband gehängt und das Material ihrer Nutz­ schicht mithilfe eines Infrarot-Schnelliden­ tifikationssystems spektroskopisch fest­ gestellt. Anschließend erfolgt eine Sortie­ rung der Stücke in getrennte Container. Separiert wird nach den Werkstoffen Poly­ amid-6 (PA-6), Polyamid 6.6 (PA-6.6), Wolle/Propylen, Mischgewebe und Poly­ ester. Das Polyamidmaterial PA-6 und PA-6.6 lässt sich in seine chemischen Grundbausteine rückverwandeln und anschließend erneut polymerisieren. Das Resultat ist identisch mit dem Primär­ werkstoff der Neuware. Wollfaser wird mit einer Ausbeute zwischen 30 und 60 % zu ökologisch verträglichen Dämm­ platten weiterverarbeitet und gilt als Alter­ nativmaterial zu Schaumstoffen und Mineralwolle. Durch Thermobonding mit Polypropylenfasern verschmolzen, wer­ den Wollfasern auch zu festen Matten verarbeitet. Fasermischungen und Poly­ 45


Nachhaltigkeit von Fußböden

28 s chematische Darstellung des Recycling­ prozesses von PVC-Altbelägen

propylen lassen sich unter Ausnutzung ihres Heizwerts alternativ ebenfalls als Ersatzbrennstoffe in der Zementindustrie verwerten, wobei auch der enthaltene Kreideanteil als Zuschlag für den Zement­ klinker nutzbar ist. Etwa 95 % der textilen Bodenbeläge wer­ den recycelt, rund 5 % deponiert oder verbrannt. Der Rückbauaufwand am Ende der Lebensdauer des Belags ist bei voll­ flächiger Verklebung hoch, gering bei Befestigung mit leicht lösbarem Fixierkle­ ber oder Klebeband und am geringsten bei loser Verlegung als Spannteppich [44]. Zusammenfassende Bewertung der Nachhaltigkeit Analog zu ihrem Recyclingpotenzial beste­ hen auch bezüglich ihrer Nachhaltigkeit große Unterschiede zwischen den ver­ schie­de­nen Fußbodenarten. Stein-, Kunststein- und Keramikbeläge

Die mineralischen Grundrohstoffe von Stein-, Kunststein- und Keramikbelägen sind grundsätzlich ausreichend verfüg­ bar, auch lokal bzw. regional, sodass keine langen Transportwege anfallen. Eine Ausnahme stellen seltene Gesteine dar (z. B. spezielle Marmorsorten), die zuweilen für bestimmte Verwendungs­ zwecke gefordert sind. Ein erhöh­ter Ein­ satz nicht erneuerbarer Primärenergie Handsortierung

(PE) findet beim Sägen, Schneiden, Spal­ ten und Bohren von Gestein statt, wobei dieser vor allem bei härterem Gestein hoch ausfallen kann. Gleiches gilt für das Brennen von keramischem Material (insbesondere Hochtemperaturprozesse) und von Zement. Ein gewisser Anteil an Schadstoffen wird bei der Verarbeitung von minerali­schem Material emittiert: Staub beim Sägen und Bohren, eventuell auch Fluorsilikate beim Fluatieren von Kunststein­oberflächen. Im eingebauten Zustand kommt es prak­ tisch zu keinem Schadstoffausstoß, gege­ benenfalls ist eine niedrige radioaktive Strahlung bei Granit oder Keramikfliesen feststellbar. In der Regel sind für Steinoder Keramikbeläge keine besonderen Oberflächenbehandlungen nötig, die Schadstoffe emittieren könnten. Sofern lösemittelfreie Dünnbettmörtel oder Kle­ ber verwendet werden, was heute den Standard darstellt, sind keine weiteren Emissionen während der Nutzungsdauer zu befürchten. Die Lebensdauer von Bodenbelägen aus mineralischen Werkstoffen beträgt übli­ cherweise mehr als 50 Jahre (Abb. 20 – 22, S. 37f.), was in den meisten Fällen der Lebens­dauer des Gebäudes entspricht – ein großer Vorzug dieser Belagsart in der bilanzierenden ökologischen Betrach­ tung. Abgenutzte oder verkratzte Ober­ flächen lassen sich durch Abschleifen Schredder

Metallabscheider

erneuern. Eine Reparatur beschädigter, meist gerissener Platten ist nur durch Ersatz möglich [45]. Holzbeläge

Als natürlicher Werkstoff ist Holz auf der Deponie vollständig kompostierbar und erzeugt keinerlei Belastungen für die Deponieböden. Alternativ lässt sich bei thermischer Verwertung der Heizwert des Holzes nutzen. Das dabei – wie auch bei der Kompostierung – frei werdende CO2 wurde beim Wachsen des Holzes bereits aus der Atmosphäre gebunden und stellt somit keine zusätzliche Belastung der Umwelt dar. Das ansonsten negative Treibhauspotenzial des Holzes wird dabei gleichsam lediglich auf null gesetzt. Als nachwachsender Werkstoff ist Holz aus­ reichend verfügbar, einige chemische Substanzen, die für die Verlegung und Oberflächenbehandlung verwendet wer­ den, hingegen nur begrenzt, da sie auf Erdölbasis hergestellt sind. Bei der Verar­ beitung durch Sägen, Fräsen, Schleifen und Hobeln kommt es zu einem mäßigen Verbrauch nicht erneuerbarer Primärener­ gie, der umso höher ausfällt, je härter die verarbeitete Holzsorte ist. Schadstoffe entstehen in Form von Holzstaub bei der Verarbeitung. Buchen- und Eichenholz­ staub gilt als krebserregend, auch Stäube aus anderen Holzsorten stehen in be­­ grün­de­tem Verdacht, diese Wirkung zu Fremdstoffsiebung

Dosi rung

Hammermühle

28

46

Zwischensilo

Windsichtun


Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung

Der Gebäudebestand eines Landes ver­ braucht einen hohen Anteil an Primär­ energie und materiellen Ressourcen für Erhalt, Betrieb, Ausbau und Rückbau. Gleichzeitig stellt er aber auch ein gewal­ tiges Speichervolumen dieser Energieund Stoffbestände dar, die über Genera­ tionen in die Bausubstanz eingetragen wurden. In der Nutzung des Gebäude­ bestands liegt somit ein beträchtliches Einsparpotenzial für die Erfüllung gegen­ wärtiger Ansprüche an Gebäude. Ferner trägt eine energetische Verbesserung des Bestands in hohem Maße zur Reduk­ tion von Treib­haus­gas­emis­sionen bei. Voraussetzung hierfür ist die effektive Ertüchtigung der bestehenden Substanz, d. h., sie zu sanieren oder zu moderni­ sieren. Jeder nach aktuellen Standards renovierte Altbau spart beträchtliche Res­ sourcen ein, da er sowohl seinen eigenen Rückbau als auch einen gleichwertigen Neubau überflüssig macht. In Deutschland gibt es rund 18 Mio. Wohn- und 1,5 Mio. Nichtwohngebäude. Zwei Drittel davon wurden bereits vor der ers­ten Wärmeschutzverordnung 1977 gebaut und sind meistens nicht energe­ tisch modernisiert worden, sodass sie nur zum Teil heutigen baulichen Standards entsprechen [1]. Ihre Ertüchtigung und die Verlängerung ihrer Lebensdauer stel­ len insofern einen sehr hohen ökologi­ schen Wert dar, den es zu nutzen gilt. Daneben entfalten Altbauten und Altstadt­ quartiere gemeinhin eine wichtige identi­ tätsstiftende Wirkung, die stark an ihr Aussehen gebunden ist – was sowohl das äußere Erscheinungsbild (z. B. Fassaden) als auch die Innenraumgestaltung betrifft, auf die Fußböden einen nicht zu unter­ schätzenden Einfluss ausüben. Dieser kulturelle Wert steht zuweilen mit einer adäquaten Modernisierung in Konflikt, da manche Sanierungsmaßnahmen das Erscheinungsbild von Altbauten stark beeinträchtigen können. Dies gilt insbe­ 50

sondere für die ener­geti­sche Moderni­ sierung von Fassaden, aber auch für alte Fußböden, wenn sie hohen histo­ rischen Wert besitzen, sich aber nur mit beträchtlichen Veränderungen aktuellen Ansprüchen gemäß modernisieren las­ sen. Besonders kritisch gestalten sich diese Fragen bei denkmal­geschützten Bauwerken. In diesen Fällen sind stets kulturelle Werte gegen Kosten bzw. Ein­ schränkungen der Funktionalität oder Sicherheit sorgfältig abzuwägen. Da ein Hauptziel der Altbausanierung die weitestmögliche Anpassung der ­Bausubstanz an gegenwärtige bauliche Standards ist, gilt es grundsätzlich die gleichen Prinzipien der Nachhaltigkeit – entsprechend dem Drei-Säulen-Modell Ökologie, Ökonomie, Soziokulturelles – anzuwenden wie bei Neubauten (siehe »Nachhaltigkeit von Fußböden«, S. 24ff.). Baumaßnahmen im Bestand Baumaßnahmen im Bestand reichen von der Sanierung des kompletten Gebäudes bis hin zu einzelnen Eingriffen wie dem Abschleifen eines Parketts oder dem Austausch eines elastischen Fußboden­ belags. Dabei lassen sich grundsätzlich folgende Maßnahmen unterscheiden [2]: •  Sanierungsmaßnahmen: zur Beseiti­ gung erheblicher struktureller Mängel; in der Regel weitreichender als Moder­ nisierung; finden bei Gebäuden meist im Rahmen eines allgemeinen städte­ baulichen Sanierungsplans statt [3] •  Instandsetzungsmaßnahmen: zur Wie­ derherstellung des zum Gebrauch not­ wendigen Sollzustands •  Modernisierungsmaßnahmen: zur nach­ haltigen Erhöhung des Gebrauchswerts eines Objekts, soweit sie nicht unter die Kategorien Erweiterungen, Umbau­ ten oder Instandsetzungen fallen •  Umbaumaßnahmen: zur Umgestaltung eines Bestands mit Eingriffen in die

Konstruktion, vor allem Veränderung der räumlichen Struktur •  Maßnahmen für Innenräume: Umgestal­ tung von Innenräumen ohne wesent­ liche Eingriffe in Bestand oder Kon­ struktion •  Erweiterungsmaßnahmen: zur Ergän­ zung eines Bestandsgebäudes, Erhö­ hung des Maßes der baulichen Nut­ zung (Anbauten, Aufstockungen etc.) •  Umnutzungsmaßnahmen: Veränderung der Nutzungsart. In der Regel sind dabei Umbau- und Modernisierungs­ maßnahmen notwendig. Maßnahmen zur Erhaltung des SollZustands (Instandhaltung, Wartung, Inspektion) gehören nicht zur Altbau­ sanierung (siehe »Phase 2: Nutzung«, S. 30f.). Hinsichtlich der Bausubstanz bei der ­Altbausanierung wird unterschieden ­zwischen [4]: •  Altsubstanz, ihrerseits untergliedert in: -  weitergenutzte Altsubstanz (z. B. Fuß­ böden, die renoviert werden) -  wiedergenutzte Altsubstanz (Bauteiloder Baustoffrecycling auf der Bau­ stelle, z. B. Holzdielen, die demontiert und für andere Zwecke verarbeitet werden) -  rückgebaute Altsubstanz (Entsor­ gung, Verwertung oder Deponierung) •  Neusubstanz, die im Bestand einge­ baut wird Altbausanierung im Vergleich zu einer Neubaumaßnahme Obwohl es das allgemeine Ziel einer Sanierung ist, die Altbausubstanz soweit zu ertüchtigen, dass sie die gleichen Anforderungen und Leistungsstandards erfüllt wie Neubauten, lässt sich dies gelegentlich nicht realisieren oder kann nur mit unverhältnismäßigem Aufwand umgesetzt werden. Dies gilt insbeson­


Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung

1

dere für die energetische Sanierung von Altbau­fassaden. Fußböden unterliegen im Normalfall diesen Einschränkun­gen nicht. Ausnahmen sind besonders wertvolle Schmuckböden, bei denen ein Austausch entweder ausgeschlossen ist, weil ihre Substanz aus Denkmalschutzgründen erhalten werden muss oder eine Erneue­ rung mit nicht tragbaren Kosten verbun­ den wäre oder aber, weil sich der alte Zustand mangels handwerklicher Exper­ tise nicht mehr in geeigneter Form wie­ derherstellen lässt. So ist es beispiels­ weise nicht vorstellbar, den Boden der Biblioteca Lauren­ziana in Florenz (Abb. 7, S. 10) in irgendeiner Art zu erneuern. Die Austauschzyklen konventioneller Fuß­ böden liegen in der Regel zwischen 10 und 50 Jahren und sind damit, insbeson­ dere wenn man sie mit denjenigen der Primärstruktur des Gebäudes vergleicht, eher kurz (Abb. 22 – 24, S. 37f.). Gibt es keine nennenswerten Veränderungen in der Geometrie der tragenden Konstruk­ tion sowie in der Nutzung des Gebäudes, lassen sich Fußböden bei der Altbau­ sanierung ähnlich wie bei der laufenden Instandhaltung von Gebäuden mit ver­ hältnismäßig geringem Aufwand ersetzen bzw. erneuern. Dies trifft vor allem dann zu, wenn die Oberfläche der tragenden Konstruktion der Decke oder des Bodens hinreichend eben und horizontal ist. Schwierigkeiten können sich allerdings ergeben, wenn eine technische Verbes­ serung des Fußbodens eine Vergröße­ rung der konstruktiven Aufbauhöhe vor­ aus­setzt (z. B. bei nötigen Schallschutz-, Brandschutz- oder vor allem Wärme­ schutzverbesserungen). Auch weitrei­ chendere geometrische Abweichungen der tragen­den Konstruktion von der Soll­ lage (z. B. Schieflagen oder Verwerfun­ gen der Decke) erfordern größere Auf­ bauhöhen, um einen funktionsgerechten ebenen Fußboden zu schaffen. Eine Erhö­ hung der Fußbodenoberfläche infolge

ennzeichnung eines Denkmals in den meisten K deutschen Bundesländern

dieser konstruktiven Notwendigkeiten sorgt mitunter für nur schwer zu bewälti­ gende Schwierigkeiten, insbesondere bei anschließen­den Bauteilen wie Türen (Kürzung notwendig) oder Treppen, bei denen unter diesen Voraussetzungen die Wahrung eines gleichmäßigen Steigungs­ verhältnisses ohne abrupte Wechsel in der Stufensteigung schwierig ist. Ähnlich wie bei der Planung von Fuß­ böden bei Neubaumaßnahmen lassen sich die Aufgaben, die ein Fußboden bei einer Altbausanierung übernehmen soll, nur im Gesamtkontext der kompletten Decken- oder Bodenkonstruktion festle­ gen (siehe Band 1, »Der Fußboden im konstruktiven Kontext«, S. 8ff.). So ist in der Regel sorgfältig zu prüfen, ob Aufga­ ben, die mit einer beträchtlichen konstruk­ tiven Aufbauhöhe des Fußbodens verbun­ den sind, nicht besser anderen Teilen der Decken- oder Bodenkonstruktion zugewiesen werden können. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Wärmeschutz, bei dem ein Einbau in oder sogar unter einer tragenden Balkendecke manchmal sinn­ voller erscheint als im Fußboden. Aktiver Bestandsschutz Deutliche Einschränkungen bei der Sanie­ rung von Fußböden in Bestandsbauten können sich aus Forderungen des Be­­ standsschutzes ableiten. Aus bauord­ nungsrechtlicher Sicht garantiert der passive Bestandsschutz einem Gebäude­ eigentümer Abwehrrechte gegen staat­ lichen Eingriff in sein Eigentum. Jedoch schränkt der aktive Bestandsschutz die Rechte des Eigentümers auf Eingriffe in das Bestandsgebäude ein. Grundsätzlich erlaubt das Gesetz derartige Eingriffe, um sowohl einen adäquaten Erhalt der Bau­ substanz sicherzustellen als auch um das Gebäude an neue Bedürfnisse anzupas­ sen. Diese Eingriffe müssen allerdings im Rahmen der gesetzlichen Regelungen

1

stattfinden. Dazu gehören z. B. auch Maß­ nahmen zum Schutz von Denkmälern, die in der Praxis anhand des Denkmalschut­ zes und der Denkmalpflege umgesetzt werden. Der Denkmalschutz umfasst alle hoheitlichen Maßnahmen der Denkmal­ schutzbehörden mit dem Ziel, Denkmale dauerhaft zu erhalten, während die Denk­ malpflege die Instandhaltung und -setzung von Denkmalen verfolgt [5]. Zwar liegt es auf der Hand, dass Ziele des Denk­ malschutzes oft mit denjenigen der funk­ tionalen und technischen Ertüchtigung im Konflikt stehen können, doch ist es grundsätzlich im Interesse des Denkmal­ schutzes, eine nutzungsbezogene Fort­ entwicklung eines Gebäudes nicht nur zu erlauben, sondern auch zu fördern. Denn nur auf diese Weise lässt sich der lang­ fristige Gebäudeerhalt sichern. Bestandsanalyse Eine wesentliche Voraussetzung für eine sachgerechte Altbausanierung ist eine adäquate Bestandsanalyse [6]. Hierzu gehört zunächst eine Bestandsaufnahme folgender Merkmale: •  Geometrie: aktuelle Planunterlagen (Grundrisse, Schnitte) •  Baukonstruktion und Baustoffe: bau­ konstruktive Schichtenfolgen von Decken- und Fußbodenkonstruktionen; Untersuchungsergebnisse der Bau­ diagnose; Prüfung der Einhaltung bzw. Umsetzbarkeit baurechtlicher und gesetzlicher Anforderungen •  Haustechnik: Heizung-, Lüftung-, Sani­ tär-, Elektroinstallationen etc. •  Bau- und Nutzungsgeschichte: Sie gibt Auskunft über die Einflüsse aus der Baunutzungsphase mit nachweisbaren Auswirkun­gen auf den Gebäudebe­ stand, die Bau­periode (z. B. Gründer­ zeit, 1950er-Jahre) mit kennzeichnen­ den technischen, wirtschaftlichen und politischen Randbedingungen sowie 51


Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung

1 2 3 4 5

6 s chwimmender ­Trockenestrich   7 T rittschalldämmung  8 B eplankung  9 a ngefügter Zusatz­ balken 11 22 33 44 55 10 u nterdimensionierter 11 Bestandsbalken

12 Holzschrauben oder 17 18 eingeklebte Stäbe 19 13 Dielen (Bestand) 14 Bestandsbalken 15 Beplankung aus Holz­ 20 werkstoff d ≥ 24 mm 2 33 11 55 2 21 bzw. Dielen 16 elastisches Material

Beilasche aus Schichtholz Höhenausgleich Abschalung Polymerbeton optionaler Fußboden­ aufbau Furnierschichtholz

Schichtholzplatte Stahlfaserbeton Holzschraube mit Zwi­ schenring d = 7,5 mm Einpressdübel 66­besonderer Bauart Holzschraube 16/160 mm

1

2

3

4

5

1

7 27 3

5

6

1

2

3

4

5

1

27 3

5

6

Verbesserung der Tragfähigkeit der Decke

7

a

b 11

22

33

88 99 55

1

2

377 8 9 5

1

2

37 8 9 5

10 10 11 11

12 12 14 14 13 13

10 11

12 14 13

10 11

12 14 13

10 10 15 15 16 16 12 12 14 14 17 17

10 15 16 12 14 17

10 15 16 12 14 17

7

d

10 10 18 18 13 13 19 19 14 14

10 10 13 13 20 20 21 21 14 14 18 18

10 10 15 15

16 16 17 17

12 12

10 18 13 19 14

10 13 20 21 14 18

10 15

16 17

12

10 18 13 19 14

10 13 20 21 14 18

10 15

16 17

12

f

56

Ein vollflächiger Höhenausgleich in Kom­ bination mit statischer Ertüchtigung ist auch mit einer Aufbetonschicht auf einer bestehenden Deckenfläche realisierbar, wobei eine Holz-Beton-Verbunddecke entsteht (Abb. 8 e). Den statischen Ver­ bund zwischen Holz und Beton leisten dabei normalerweise dübelartige Metall­ teile (Schrauben, Bolzen, Stifte), die in die Bestandskonstruktion aus Holz einge­ führt und in den Aufbeton eingegossen werden. Somit entsteht für den weiteren Fußbodenaufbau eine ausreichend ebene und horizontale Fläche. Zu berücksichti­ gen ist dabei eine entsprechende zusätz­ liche Aufbauhöhe. 8

c

8 e

holzquerschnitten (Abb. 8 a), Holzwerk­ stoffplatten (Abb. 8 b, d, f) oder Polymer­ beton (Abb. 8 c) ausführbar. Durch Höhen­ jus­tierung dieser addierten Elemente oberhalb der Balkenoberkante lässt sich eine ausnivellierte Oberfläche bzw. ein maßgenauer Untergrund schaffen, der anschließend erneut mit einer flächen­ bildenden Beplankung belegt wird.

77

7

7

20 20

66

20

6

20

6

erstärkung eines zu schwachen Bestands­ V balkens a aus Holz mit beidseitig angelegten Zusatz­ balken b aus Holz mit beidseitig angelegten Beilaschen aus Schichtholz. Die Einjustierung der Ober­ kante der Beilaschen ermöglicht den Höhen­ ausgleich (7) und eine Begradigung des Fuß­ bodens c aus Holz mit einem zusätzlichen Druckgurt aus Polymerbeton. Die gemeinsame Tragwirkung von Holzbalken und Druckgurt gewährleistet der Haftverbund. Es ist ein Höhenausgleich (7) möglich. d mit aufgesetzten Holzwerkstoffplatten, links ­vollflächig auf bestehender Dielung (13), rechts strei­fenförmig als zusätzlicher Druckgurt (17). Der Schubverbund zwischen Balken und Holz­ werkstoffplatte wird jeweils durch eine Ver­ schraubung oder Verdübelung (12) hergestellt. e mit aufgegossener Stahlfaserbetonplatte. Es entsteht insgesamt eine Holz-Beton-Verbund­ decke. Die zusätzlich gewonnene Steifigkeit verringert die Durchbiegung, verbessert das Schwingverhalten, den Schall- und Brandschutz von oben. Der Verbund zwischen Beton und


Steinkohle­ schlacke

0,19 8,0 – 20,0

Lager­hölzer

0,13

8,0

Kappengewölbe

0,96

12,0

Stahl­träger I180

60

18,0

Element

0,75

0,13

5,0

Torfplatten

0,047

3,0

Stahl­betonplatte 2,10

16,0

Kalkputz

0,87

1,5

Element

l-Wert [W/mK]

Schicht­dicke [cm]

Steinholz

0,47

2,0

Holzwolle­ leichtbauplatte

0,09

2,5

Mineralfaser­ dämmplatte

0,04

1,0 19,0 22,5 24,0 16,0

Schicht­dicke [cm]

Stahlsteindecke a 0,79 b 0,87 Holz wird mit Holzschrauben (19, 21) herge­ c 0,86 stellt. Bei der Lösung rechts wirkt zusätzlich ein Dübel besonderer Bauart (20). 2,10 Kalkgipsputz c f mit Beilaschen (6). Es ist ein Höhenausgleich (7) möglich. Die erhöhte Biegesteifigkeit der ­Decke verringert nicht nur ihre Durchbiegung, sondern verbessert auch ihr Schwingverhalten. Sanierung einer Kellerdecke (U-Werte der alten und der sanierten Decke, zwei alternative Dämm­ schichtdicken jeweils links in der Tabelle): a aus der Zeit bis 1918, bestehend aus einem gemauerten Kappengewölbe auf Stahlträger (Dämmschichtdicken 8 und 12 cm) b aus der Zeit bis 1918, bestehend aus einer Stahlbetonplatte mit wärmedämmendem Auf­ Element bau (Dämmschicht­dicken 8 und 12 cm) c aus der Zeit zwischen 1920 und 1950, beste­ Hartholzparkett 0,47 hend aus einer Stahlsteindecke mit wärmedäm­ 0,09 Holzdielung mendem Aufbau (drei Varianten der Stahlstein­ 0,04 Luftschicht decke a, b und c mit ­unterschiedlichen Dicken; Dämmschichtdicken 8 und 12 cm). a 0,06 Mineralfaser­ d aus der Zeit zwischen 1920 und 1950, beste­ b 0,06 dämmplatte hend aus einer Holzbalkendecke mit innenlie­ 0,13 Holzschalung gender Wärmedämmung (zwei Varianten des Deckenbalken Balkenzwischenraums a und b mit unterschied­li­ 0,13 chen Dicken; Dämmschicht­dicken 6 und 8 cm) 9 d (anteilig)

U-Wert mit zusätzlicher ­Dämmschicht d =12 cm l = 0,035 W/mK U-Wert mit zusätzlicher ­Dämmschicht d = 12 cm l = 0,035 W/mK

Lager­hölzer

1 2

3 4 5

6 7 8 9 10 11

Sanierung

1 12 13 3 14 15 1 12 12 13 13 3 3 14 14 15 15 1

6 7 8 9 10 11 6 7 7 8 89 9 10 10 11 11 6 6 7 8 9 10 11

1 12 13 3 14 15

0,81

0,30

0,24

Bestand U-Wert mit zusätzlicher Dämmschicht d = 12 cm l = 0,035 W/mK

2,0

3 4 5 3 4 5 4 5 3

6 7 8 9 10 11 6 7 7 8 8 9 9 10 10 11 11 6

0,24

Sanierung

16 17 18 19 20 16 17 17 18 18 19 19 20 20 16

6 7 8 9 10 11 6 7 7 8 8 9 9 10 10 11 11 6 6 7 8 9 10 11

16 17 18 19 20 a 0,81 b 0,84 c 0,83

0,30

0,24

Bestand U-Wert mit zusätzlicher Dämmschicht d = 8 cm l = 0,035 W/mK

0,70

U-Wert Bestand [W/m2K]

Sand

U-Wert Bestand [W/m2K]

Schichtdicke [cm] 2,5

U-Wert Bestand [W/m2K]

l-Wert [W/mK] 0,13

l-Wert [W/mK]

9

b

Hobel­dielen

0,30

1 2 1 2 2 1

Bestand

Verbesserung des Wärmeschutzes

Für Fußböden relevante Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes einer Deckenkonstruktion betreffen Decken zu darunterliegenden unbeheizten Räumen (z. B. Kellerdecken, offene Kriechräume) oder Bodenplatten gegen Erdreich. Ihre Ertüchtigung bedingt den Einbau einer Wärmedämmschicht in den Fußboden­ aufbau, die wiederum mit einem lastver­ teilenden Estrich abzudecken ist. Aus­ führbar sind auch direkt auf der tragen­ den Decke aufgelagerte Holzböden, deren Hohlräume mit Wärmedämmstoff verfüllt werden (Abb. 9). Dicke und Wär­ meleitfähigkeit der zusätzlichen Wärme­ dämmschicht im Fußboden müssen auf die Wärmedämmfähigkeit des konstruk­ tiven Aufbaus der Bestandsdecke abge­ stimmt werden. Aus bauphysikalischer Sicht gilt eine auf der tragenden Bestandsdecke aufge­ legte Wärmedämmschicht als eine Innen­ dämmung. Deshalb sollte keine Feuchte durch Dampfdiffusion von oben in die Deckenkonstruktion dringen, da sie hier bei Erreichen des Taupunkts konden­

U-Wert mit zusätzlicher Dämmschicht d = 8 cm l = 0,035 W/mK

2,5

U-Wert mit zusätzlicher Dämmschicht d = 8 cm l = 0,035 W/mK

0,13

U-Wert mit zusätzlicher ­Dämmschicht d = 8 cm l = 0,035 W/mK

Hobeldielen

U-Wert mit zusätzlicher Dämmschicht d = 6 cm l = 0,035 W/mK

Element

U-Wert Bestand [W/m2K]

14 Stahlbetonplatte (Bestand) 15 Kalkzementputz (Bestand) 16 Steinholzbelag (Bestand) 17 Holzwolleleichtbau­ platte (Bestand) 18 Mineralfaserdämm­ matte (­Bestand) 19 Stahlsteindecke (Bestand) 20 Kalkgipsputz (Bestand) 21 Parkett aus ­Hartholz 22 Balken (Bestand) 23 Luftschicht 24 Holzschalung a

Schicht­dicke [cm]

1 Dielen (Bestand)   2 Steinkohleschlacke­ füllung   3 Lagerholz (Bestand)  4 Stahlträger   5 gemauertes Kap­ pengewölbe aus ­Vollziegeln  6 Oberbelag   7 Holzdiele oder ­Holzwerkstoffplatte  8 Dampfsperre   9 Mineralwolledämmung 10 Lagerholz 11 weich federnde Unterlage 12 Sandschicht (Bestand) 13 Torfplatten (Bestand)

l-Wert [W/mK]

Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung

0,30

0,24

Sanierung

21 1 21 1 1 21

22 23 18 24 22 23 23 18 18 24 24 22

21 1

22 23 18 24

6 7 8 10 11 9 6 7 7 8 8 10 10 11 11 9 9 6 6 7 8 10 11 9

2,0 2,5 1,0 4,0 6,0

a 0,63 b 0,54

2,4 24,0

Bestand

Sanierung

57



Projektbeispiele

74 Kindergarten in Bizau (A) Bernardo Bader, Dornbirn   76 Forschungs- und Entwicklungsgebäude »adidas Laces« in Herzogenaurach (D) kadawittfeldarchitektur, Aachen   78 Wohnhäuser in Bullas (E) blancafort-reus arquitectura, ­Barcelona   80 Forschungs- und Entwicklungszentrum in Dogern (D) ludloff + ludloff Architekten, Berlin   82 Wohnhaus der IBA in Hamburg (D) Adjaye Associates, London /Berlin (Wettbewerbsentwurf) Planpark Architekten, Hamburg (ab Entwurfsplanung)   84 Wohnhaus in München (D) leonardhautum, München / Berlin   86 Erweiterung und Umbau des Museums Luthers Sterbehaus in Eisleben (D) VON M, Stuttgart neo.studio – neumann schneider architekten, Berlin (Ausstellungsgestaltung)   88 Neuer Lesesaal der Staatsbibliothek in Berlin (D) hg merz architekten ­museumsgestalter, B ­ erlin   90

Kindergarten in Chroscice (PL) PORT, Breslau

93 Erweiterung eines Landwirtschafts­betriebs in Schanghai (CN) playze, Schanghai   94

Wohnungsumbau in Madrid (E) TallerDE2, Madrid

96

Wohnhaus in Stuttgart (D) MBA/S Matthias Bauer Associates, Stuttgart

98

Wohnhaus in München (D) Sauerbruch Hutton, Berlin

100 Studentenwohnheim in Sant Cugat del Vallès (E) dataAE, Barcelona 102

Restaurierung und Umnutzung des Druckwasserwerks in Frankfurt am Main (D) LV Architekten, Bad Homburg Natalie Hett, Kronberg (Innenarchitektin)

104 Fashion-Store in Frankfurt am Main (D) DESIGN IN ARCHITEKTUR, Darmstadt 106 Rolex Learning Center in Lausanne (CH) SANAA, Tokio 108 Parlament der deutschsprachigen Gemeinschaft in Eupen (B) Atelier Kempe Thill architects and planners 110

Dreifachturnhalle in Ingolstadt (D) Diözesanbauamt Eichstätt, Karl Frey

112 Bürogebäude in Amsterdam (NL) Claus en Kaan Architecten, Amsterdam /Rotterdam 114 Betriebskindergarten in Innsbruck (A) ATP architekten ingenieure, I­nnsbruck 73


Restaurierung und Umnutzung des Druckwasserwerks in Frankfurt am Main (D)

Architekten: Innenarchitektin: Tragwerksplaner:

LV Architekten, Bad Homburg Martin Vetter, Volker Lausch Natalie Hett, Kronberg Stephan Krück, Bad Homburg

Das Druckwasserwerk am Frankfurter Westhafen diente ursprünglich zur ­Versorgung der hydraulischen Antriebe der Hafenanlagen. Das 1886 –1888 im Stil der Neorenaissance aus Ziegelmau­ erwerk erbaute Maschinenhaus mit zwei flankierenden Türmen wurde nach seiner Stillegung im Jahr 1960 im Rahmen der Umwandlung des ehemaligen Hafen­ geländes zu einem neuen Geschäftsund Wohnviertel 2008 restauriert und beherbergt seitdem eine Gaststätte. Der vorausschauende Unternehmer, der das ehemalige, unter Denkmalschutz ste­ hende Industriegebäude erwarb, legte

102

bei der Restaurierung großen Wert auf historische Authentizität. Die bis dahin zugemauerten Fensteröffnungen erhiel­ ten neue Sprossenfenster, der Dachstuhl und das Holzdach wurden originalge­ treu erneuert. Beim Betreten des Druck­ wasserwerks steht der Besucher unver­ mittelt in der ca. 13 m hohen ehemaligen Maschinenhalle. Über zwei neue Treppen in den seitlichen Türmen des Wasser­ werks gelangt man auf eine Galerie, von der aus sich ein freier Blick in die weit­ räumige Restauranthalle mit ihren Zwi­ schendecken und den Holzbalken des Dachs bietet. An die Rückseite des histo­

rischen Gebäudes wurde ein unauffäl­ liger weiß verputzter Bau angefügt. Hier befinden sich die Restaurantküche und Lagerräume. Da von den histori­schen Bodenkacheln, die den Raumeindruck der Halle mit­ prägten, nur ein Bruchteil erhalten war, beauftragte der Bauherr eine Nachbil­ dung des ursprünglichen Bodenbelags. Dieser besteht aus cremefarbenen, gerif­ felten Zementmosaikfliesen mit dazuge­ hörigen dunkelroten Einlegern. Ein Fries aus dunkelroten Sonderfliesen bildet den Rahmen der Bodenfelder und markiert zusätzlich den Stufenversatz zum Podest.


Schnitt • Grundriss Maßstab 1:250  1  2  3  4  5  6

Haupteingang Podest Treppenraum Gastraum Küche Spülküche

Detail Bodenaufbau / Podest Maßstab 1:10    7 Zementmosaikfliese geriffelt, achteckig 170/170/16 mm mit Zementmosaikeinleger geriffelt, quadratisch, dunkelrot Fließbettmörtel 6 –10 mm Estrich 60 mm Wärmedämmung mit intergrierter Fußboden­ heizung 50 mm Decke (Bestand) Stahltragwerk mit Beton­ ausfachung 210 mm (Verbundträger)   8 Bodenfries aus Fliese 18 mm dunkelrot   9 Stahlprofil ∑ 10 Ansichtskante Podest Fliese 16 mm Fliesenkleber 11 Zementmosaikfliese geriffelt, achteckig 170/170/16 mm mit Zementmosaikeinleger geriffelt, quadratisch, dunkelrot Fließbettmörtel 6 –10 mm Estrich 60 mm Wärmedämmung mit intergrierter Fußboden­ heizung 90 mm Decke Stahlbeton (Bestand)

aa

6 3 6 3

a

a 5

a 1

1

a

4

2

5

4

2

3

3

7

8 9

10 8

11

9

103


Anhang

Bildnachweis Allen, die durch Überlassung ihrer Bildvorlagen, durch Erteilung von Reproduk­tionserlaubnis und durch Auskünfte am Zustandekommen des Buches mitgeholfen haben, sagen die Autoren und der Verlag aufrichtigen Dank. Sämtliche Zeichnungen in diesem Werk sind eigens angefertigt. Nicht nachgewiesene Fotos stammen aus dem Archiv der Architekten oder aus dem Archiv der Zeitschrift Detail. Trotz intensivem Bemühen konnten wir einige Urheber der Fotos und Abbildungen nicht ermitteln, die Urheberrechte sind aber gewahrt. Wir bitten um dementsprechende Nachricht.

Titel links: VIA GmbH Titel Mitte: tretford Teppich Titel rechts: DESIGN IN ARCHITEKTUR, Darmstadt Historische Entwicklung von Fußböden 1

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Valdavia (https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:Ancient_Roman_Mosaics_Villa_Romana_ La_Olmeda_000_Pedrosa_De_La_Vega_-_ Salda%C3%B1a_%28Palencia%29.JPG? uselang=de) Maurice Babey, akg-images José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart Rufus46 (https://commons.wikimedia.org/ wiki/File:San_Miniato_al_Monte_Fussboden_­ Florenz-02.jpg) José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart Lionel Allorge (https://commons.wikimedia.org/ wiki/File:Chateau_de_Versailles_2011_Galerie_ des_Glaces.jpg) Benedikt Hotze für DLW Flooring, D– Berlin Public Domain (https://commons.wikimedia.org/ wiki/File:Pazyryk_carpet.jpg?uselang=de)

Der Fußboden als architektonisches Gestaltungselement 1 2 3

4 5 6 7 8 9 10 14 15 16 a 16  b 17  a 17 b 18 a 18 b 19 20 21 22

us: Michaelsen, Hans (Hrsg.): Königliches a ­Parkett in preußischen Schlössern. Petersberg 2010, S. 97 FG + SG Fotografía de Arquitectura, Lissabon aus: Boesiger, W.(Hrsg.): Le Corbusier et son atelier rue de Sèvres. Œuvre complète 1952 –1957 (Vol. 6). Zürich 1957, S. 144ff. (Abb. S. 150) aus: Lambot, Ian (Hrsg.): Norman Foster – ­Buildings and Projects of Foster Associates, Vol. 3, 1978  –1985, Berlin 1989, S. 233 Hisao Suzuki, Barcelona Georgethefourth / istockphoto.com Skydeck Chicago at Willis Tower aus Hausladen, Gerhard; Tichelmann, Karsten: Ausbau Atlas. München 2009, S. 17 VIA GmbH wie Abb. 1, S. 193 aus: Grandjean, Etienne: Wohnphysiologie – Grundlagen gesunden Wohnens. Zürich wie 14, S. 244 Ian Scott (https://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_ Sophia#/media/File:Crowning_point_in_Hagia_ Sophia.jpg) VIA GmbH wie Abb. 1, S. 129 Roland Halbe, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart Nacása & Partners Inc., Tokio José Luis Moro, Stuttgart wie Abb. 1, S. 291 wie Abb. 18 b VIA GmbH

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nach König, Holger u. a.: Lebenszyklusanalyse in der Gebäudeplanung: Grundlagen, Berech­ nung, Planungswerkzeuge. München 2009, S. 40 3 wie Abb. 2, S. 39 4 nach DIN EN 15 804, Tab. 4, S. 35; Tab. 6, S. 36 5 nach DIN EN 15 804, Tab. 3, S. 34 6 nach DIN EN ISO 14 004, Bild 3, S. 36 7 nach DIN EN ISO 14 004, Tab. 1, S. 37 8 nach Bundesministerium für Umwelt, Natur­ schutz, Bau und Reaktorsicherheit – BMUB (Hrsg.): Leitfaden Nachhaltiges Bauen, S. 29 9 nach DIN EN 15 804, Bild A.1 und A.2, S. 47 10 wie Abb. 8, S. 24 11 nach DIN 31 051:2010-09, 3. 12 nach DIN EN 13 306:2010-09, Anhang A, S. 38 13 nach DIN 31 051:2012-09, 4.3.2 14 nach DIN EN 15 643-4, Bild 3, S. 20 15 nach Lutz, Martin: FIGR-Bericht Nr. 2 – Lebens­ zykluskosten von Fußbodenbelägen. Metzingen 2010, S. 7 und 8 16 wie Abb. 15, S. 19 17 nach DIN EN 15 643-3, Anhang B, S. 26 18 nach DIN EN 15 643-3, 1. und DIN EN 16 309, 7. 19 nach König, Holger u. a.: Lebenszyklusanalyse in der Gebäudeplanung: Grundlagen, Berech­ nung, Planungswerkzeuge. München 2009, S. 86 20 nach Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum­ forschung – BBSR (Hrsg.): Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB). Berlin 2011 21 nach Bund Technischer Experten e. V. (BTE): Lebensdauer von Bauteilen, Zeitwerte. Arbeits­ blatt der BTE-Arbeitsgruppe. Essen 2008, S. 4/9 22 wie Abb. 15, S. 10 23 a nach Universität Hamburg, Universität Stuttgart, Knauf Consulting, PE International, Bundes­ ministerium für Bildung und Forschung, Ökopot (Hrsg.): Detailanalyse für Hersteller – Ökolo­ gischer Vergleich verschiedener Fußboden­ beläge, S. 2 projekt.knauf-consulting.de/files/handreichung_ fussboden.pdf (letzter Aufruf: 24.2.2016) 23 b wie Abb. 23 a, S. 3 24 Junckers Parkett GmbH 25 nach ÖKOBAUDAT (www.oekobaudat.de) 26 El khouli, Sebastian; John, Viola; Zeumer, Martin: Nachhaltig konstruieren. München 2014, S. 101 27 Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recyc­ ling (AgPR) 28 nach Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR): PVC-Bodenbelag Recycling. Informationsprospekt. S. 2f. 29 nach Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (Hrsg.): DGNB-Systembroschüre – Aus­ gezeichnet. Nachhaltig Bauen mit System. Berlin 2014, S. 15 Fußböden bei der Sanierung und Modernisierung 1 2

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Nachhaltigkeit von Fußböden 1

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ach Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, n Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) (Hrsg.): Leit­ faden Nachhaltiges Bauen, Berlin 2014, S. 22

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us Giebeler, Georg u. a.: Atlas Sanierung. a Instandhaltung, Umbau, Ergänzung. München 2008, S. 78 nach Bundesministerium für Umwelt, Natur­ schutz, Bau und Reaktorsicherheit (Hrsg.): Arbeitshilfen Recycling. Berlin 2008, S. 26, Tab. 4-2 nach EnEV 2014, Anlagen, Anlage 3: Anfor­ derungen Baubestand, zu § 8, § 9, Abs. 7 nach DIN 4102-4:2014-06, Tab. 3 José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart und Institut für Bauforschung e. V.: U-Werte alter Bauteile. Hannover 2010 a S. 197 b S. 198 c S. 202 d S. 208 José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart

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17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33

nach Balkowski, Michael: Handbuch der Bau­ erneuerung – Angewandte Bauphysik für die Modernisierung von Wohngebäuden. Köln 2008, S. 269 nach DIN 4109 Beiblatt 1:1989-11, Tab. 17, S. 19 nach DIN 4109 Beiblatt 1:1989-11 nach Informationsdienst Holz (Hrsg.): Holzbau Handbuch. Reihe 1, Teil 14, Folge 1: Moderni­ sierung von Altbauten. München 2001. Zitiert in: Balkowski, Michael: Handbuch der Bauerneue­ rung – Angewandte Bauphysik für die Moderni­ sierung von Wohngebäuden. Köln 2008, S. 272 José Luis Moro, Stuttgart nach DIN 18 195-1, Tab. 1, S. 12 José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart José Luis Moro, Stuttgart nach DIN 4102-4, Tab. 9, S. 18 nach DIN 4102-4, Bild 14 und 15 nach DIN 4102-4, Tab. 13, S. 24 wie Abb. 16 nach DIN 4102-4, Tab. 27, S. 37 nach DIN 4102-4, Tab. 62, S. 85 nach DIN 4102-4, Tab. 63, S. 86 nach DIN 4102-4, Tab. 64, S. 87 Empur Heide Wessely, München José Luis Moro, Stuttgart VRD / fotolia

Projektbeispiele Seite 74, 75: Adolf Bereuter, Lauterbach Seite 76: Werner Huthmacher, Berlin Seite 77 oben: OBJECT CARPET GmbH, Denkendorf Seite 77 unten: Werner Huthmacher, Berlin Seite 78, 79: David Frutos / Bis Images, Murcia Seite 80, 81: Jan Bitter, Berlin Seite 82 oben: Jochen Stüber, Hamburg Seite 82 unten, 83: Christian Lohfink, Hamburg Seite 84, 85: Yatri Niehaus, Berlin Seite 86, 87: Zooey Braun, Stuttgart Seite 88: Udo Meinel, Berlin Seite 89: bpk � Jörg F. Müller Seite 90  – 92: Stanisław Zajączkowski, Breslau Seite 93: Bartosz Kolonko, Hongkong Seite 94, 95: Miguel de Guzmán, Madrid Seite 96: Roland Halbe, Stuttgart Seite 98: noshe, Berlin Seite 99: Stefan Müller-Naumann, München Seite 100, 101: Adrià Goula, Barcelona Seite 102 oben: Christoph Tempes, Friedrichsdorf Seite 102 unten, 103 oben: VIA GmbH Seite 104: Artur Lik, Koblenz Seite 105: VIA GmbH Seite 106: Frank Kaltenbach, München Seite 107: Robert Mehl, Aachen Seite 108, 109: Ulrich Schwarz, Berlin Seite 110, 111: Magenta 4, Eichstätt Seite 112: Christian Richters, Münster Seite 113: Luuk Kramer, Amsterdam Seite 114, 115: ATP /Aleksander Dyja Rubrikeinführende Fotos Seite 4: Büro- und Geschäftsgebäude, Shanghai (CN) 2006, A-ASTERISK und A-I-SHA architects Foto: Nacása & Partners Inc., Tokio Seite 6: Fußboden in der Lateranbasilika, Rom (I) Foto: Christian Schittich, München Seite 22: beschädigter Holzfußboden vor der Sanierung Foto: fotolia / wabeno Seite 72: Neuer Lesesaal der Staatsbibliothek in Berlin (D) 2012, hg merz architekten museumsgestalter, Berlin Foto: bpk � Jörg F. Müller


Anhang

Sachregister Abdichtungsmaßnahmen 60ff. Altbausanierung 51ff., Äquivalente 27ff. Ausgleichsschüttung 55f. Austauschzyklen 51 Bambusdielen 93 Bambusparkett 93 Barrierefreiheit 68 Baudiagnose 52 Baustoffdatenbanken 38 Bauunterhalt 35ff. Bestandsanalyse 51ff. Bestandsschutz 51ff. Betonboden 100f. Betonhohldielen 112f. Bewertung (ganzheitliche) 48 Blindboden 55 Bodenbeläge 37ff., 44ff., 69ff. Bodengestaltung 14ff. Bodenlandschaft 16, 106 Bodenmosaik 9 Bodenneigung 106f. Brandschutz 63ff. Dauerhaftigkeit 14 Downcycling 32ff. Durchbiegung 54ff. Elastische Bodenbeläge 11f., 45, 47, 71 Elastomerbeläge 12 Elementformate 19ff. Energetische Sanierung 52f. Entsorgung 45ff. EPD (Environmental Product Declarations) 28f., 38ff. Erneuerung 31f. Estriche, Estrichböden 8f., 58f., 68f., 76f., 80f., 84f., 86f., 112f. Eutrophierungspotenzial 28ff., 39ff. Farbe, Bodenfarbe 15, 17ff. Fayence 10 Feuchteschutz, Feuchtebeanspruchung 60ff. Feuerwiderstandsklassen 63ff. Flächenschluss 19 Fliesenböden 10f., 78f., 102f., 104f. Formale Gestaltung 19ff. Formgebung 15f. Funktionale Anforderungen 14 Fußbodenheizung 68f., 74f., 84ff., 94f., 110ff. Fußbodenniveau 54f. Fußbodenoberfläche 14ff. Gebäudebestand 50ff. Gebäudebewertung 32 Glasfußböden 16f. Grafische Gestaltung 15, 18f. Historische Entwicklung 8ff. Höhenausgleich 54f Hohlkörperdecke 78f. Hohlraumboden 80f., 108f. Holz-Beton-Verbunddecke 65 Holzdielenböden 10f., 74f., 80f., 82ff., 93 Holzfußböden, Holzbeläge 10f., 45f., 57ff., 70f. Holzpflaster 108f. Hypokaustenböden 10f. Inspektion Instandhaltung Instandsetzung,   Instandsetzungsmaßnahmen Intarsientechnik Italienische Renaissance

31, 50 30f., 50 31, 50 9f., 11, 20f. 8f.

Kautschuk 12, 45 Keramikfußböden, keramische Beläge 10, 70 Konstruktive Aufbauhöhe 51ff., 56 Kosmatenböden 9ff. Lebensdauer 29ff., 37ff., 50ff. Lebenszyklus 25ff., 30ff. Lebenszykluskosten 29f. Lebenszyklusphasen 25ff., 28, 34ff. Lebenszyklusschritte 25ff.

Lehmböden 8 Linoleum 11ff., 45, 110f., 114f. Majolika 10 Mineralwerkstoff 96f. Modernisierung,  Modernisierungsmaßnahmen 50ff. Modulordnung 16f. Mosaikfußböden 9, 20f., 102f. Mosaikparkett 82f. Nachhaltigkeit 24ff., 46f., 50ff. Nassraumfußboden 62f. Natursteinbeläge 69f. Neigung 14 Niveaubildung 17ff., 54ff. Nut-und-Feder-Verbindungen 10f. Nutzungsflexibilität 16f. Oberflächenkontraste 15, 17ff. Obsoleszenz 30 Ökobilanz 24ff., 37ff. Ökonomische Betrachtung 29f. Ornament 20f. Ornamentale Steinfußböden 11 Ozonabbaupotenzial 28ff., 39ff.

Umweltproduktdeklaration 28f., 38ff. Umweltproduktkennzeichnung 28f. Umweltverträglichkeit 24ff. Umweltwirkung 25ff. Unebenheit 55f. Unterböden 68f. Vergleichseinheit 24 Versauerungspotenzial 28ff., 39ff. Vinylbelag 94f. Visuelle Wahrnehmung 15ff. Wärmeschutz 52ff., 57f. Wartung 30f., 50 Wirkungsabschätzung 25ff., 40ff. Wirkungsindikator 27 Wirkungskategorie 26ff. Zementfliesen 102f., 104f. Zertifizierungssysteme 48

Parkett 20f., 78f., 82f., 90, 93, 98f., 104f. Parkettierung 19ff. Pflasterung 19 Pflege 29ff. Plättchenbelagstechnik 9f. Plattenbeläge 9f., 19ff. Primärenergie 39ff. Produktsysteme 24f. PVC-Beläge 12 Raumakustik 76, 88, 106 Raumästhetik 15ff. Raumeffekte 16 Raumkonzept 15ff., Raumwahrnehmung 14ff. Raumwirkung 18f. Recycling, Recyclingpotenzial 32ff., 45ff. Reinigung 29ff., 33 Ressourceneinsatz 26 Ressourcenverbrauch 26f. Revision 31 Römische Antike 10 Rückbau 32ff. Sachbilanz 25ff., 33, 40ff. Sanierung, Sanierungsmaßnahmen 50ff. Schäden an Fußböden 54ff. Schadstoffe 52f. Schallschutz 55f., 58ff. Schieflage 54f. Schmuckfußböden 8f., 11, 21, 51 Schutzgüter 25ff. Schutzziele 25ff. Schwingboden 110f. Sinnliche Wahrnehmung 14f. Sommersmogpotenzial 28ff., 39ff. Soziokulturelle Auswirkungen 35ff. Spätantike 9 Sportboden 110f. Steinbeläge 45,f. Steinplattenbeläge 9f., 86f. Systemgrenzen 33 Tafelparkett 11, 104f. Tageslicht 18 Teppichböden, Teppich 12f., 71, 76f., 88f., 90ff., 106f. Terrakottafliesen 10 Terrazzoböden 8f., 96f. Tesselation 19 Textile Bodenbeläge 12f., 19, 45f., 47 Textur 15, 19ff. Tragfähigkeit der Decke 56 Treibhauspotenzial 28ff., 39ff. Trompe-l’∞il-Effekt 20f. Umbaumaßnahmen 50 Umnutzungsmaßnahmen 50

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