Perfect Scale (deutsch)

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Perfect Architektonisches Entwerfen und Konstruieren

Scale


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Zwischen den Linien

8

Grundsätzliches 10 Entwurfsmaßstäbe 1:2000 16 1:500 18 1:200 20 1:100 22 Konstruktionsmaßstäbe 1:50 24 1:20 26 1:5 28 1:1 30 Zeichnungen/    Drawings

33

Between the lines

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The basics

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Design scales 1:2000 124 1:500 126 1:200 128 1:100 130 Construction scales 1:50 132 1:20 134 1:5 136 1:1 138 CV 142


:

:


8

Zwischen den Linien

:

Kürzlich im Mathematikunterricht der 5. Klasse: Die Schüler sitzen vor einer Autobahnkarte, es geht um den Dreisatz. Sie sollen die Länge der Autobahnen mit dem Lineal ausmessen und anhand des angegebenen Kartenmaßstabs 1:250 000 errechnen, wie groß die Entfernung von Leipzig zu anderen Städten ist. Nebenbei machen sie eine andere interessante Erfahrung: Einer von ihnen, der den Dreisatz sehr schnell begriffen hat, misst die Breite der auf der Straßenkarte dargestellten Autobahnen aus, 2 mm. Er rechnet schnell um und ruft in die Klasse: „Die Autobahn ist 500 Meter breit, das stimmt doch nicht!“ Selbstverständlich ist keine Autobahn der Welt, auch nicht in den USA oder China, einen halben Kilometer breit, so breit wie vier Fußballplätze lang sind. Warum also stellen die Verfasser der Karte die Autobahnen so dar? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Autobahnen sind das Wichtigste einer Autobahnkarte, der Hauptinhalt der Zeichnung, und müssen entsprechend lesbar sein. Niemand würde die Autobahnen erkennen, wenn sie mit ihrer maßstäblich korrekten Breite auf der Karte verzeichnet wären, schon gar nicht während der Fahrt im Auto. Die Ersteller der Zeichnung haben also bewusst an diejenigen gedacht, die die Zeichnung, in diesem Fall die Karte, lesen und mit ihr arbeiten. Dieses Phänomen, der Zusammenhang zwischen Plandarstellung und Maßstab, zwischen Planinformation, Detailtiefe und Lesbarkeit einer Zeichnung bestimmt den Inhalt dieses Buches. Architektonische Entwürfe und Konstruktionen müssen kommuniziert werden. Wir möchten erklären, wie dies sinnvoll geschieht, wieviel Entwurfs- und Konstruktionstiefe zu welchem Zeitpunkt der Entstehung von Architektur nötig und sinnvoll ist.


:

Architekturzeichnungen werden heute digital angefertigt, mit Hilfe des „Computer Aided Design“ (CAD). Digitale Zeichnungen werden im Maßstab 1:1 erstellt, das heißt, es werden die realen Abmessungen der Entwurfs- und Konstruktionsbestandteile eingegeben. Für die bloße Zeichnungserstellung am Computer ist es nicht zwingend notwendig darüber nachzudenken, wie die Zeichnungsinhalte in welchem Maßstab auf einem gedruckten Plan wiedergegeben werden. Für die Bildschirmdarstellung werden die Linienbreiten der Zeichnung bei wechselnder Detailtiefe des Zeichnungsausschnitts mit­ skaliert, sodass der Zeichner stets eine halbwegs lesbare Bildschirmansicht vor Augen hat. Die einfache Verarbeitung komplexer Zeichnungen durch Ein- und Auszoomen sowie durch Verschieben auf dem Bildschirm ist für die Übersichtlichkeit und das Verständnis komplexer Architekturaufgaben jedoch eher hinderlich. Denn die gängige Praxis am Zeichencomputer, das „tiefe Eintauchen“ in die Zeichnung bis ins letzte Detail per Scroll-Rad oder Zoom-Funktion und das maßstabsunabhängige Kopieren detailreich dargestellter identischer Bauteile, führt dazu, dass eine unnötige Fülle von Informationen innerhalb einer Zeichnung entsteht, die ihr eigentliches Ziel erschwert: die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren. Das Verständnis von Raum, Funktion und Konstruktion mittels des analogen Endprodukts, der gedruckten Architekturzeichnung, wird durch übermäßige und überflüssige digitale Information extrem erschwert. Wer mit der Hand zeichnet, kommt nicht auf die Idee, unendlich viele Tuschelinien derart nebeneinander zu zeichnen, dass sie zu einem großen schwarzen Fleck zusammenlaufen. Abgesehen davon, dass der menschlichen Hand durch die Motorik Grenzen gesetzt sind, ergibt es beim Entwerfen und Konstruieren keinen Sinn, beispielsweise einen Fassadenpfosten im Grundriss im Maßstab 1:50 mit all seinen Bestandteilen wie Dichtungen, Schrauben und Ähnlichem darzustellen. Mit der Hand zeichnet und löst man genau so viel, wie sich im gewählten Maßstab darstellen und damit lösen lässt. Dieses Denken in Maßstäben ist bei der vom späteren Planausdruck entkoppelten digitalen Zeichnungserstellung keine Voraussetzung für das Füllen der Computerzeichnung mit Informationen. Sie lässt sich mit unendlich vielen Elementen anreichern. Der ausge-

druckte Plan einer derart angereicherten digitalen Zeichnung ist unpräzise, nur äußerst schwer lesbar und deshalb auch nicht schön. Und ohne einen schönen Plan lässt sich ein guter Entwurf nicht kommunizieren. In diesem Buch geht es um die Präzision einer architektonischen Zeichnung als Mittel der eindeutigen Kommunikation und als ästhetisches Erlebnis. Es sollen nicht vordergründig Darstel­lungsfragen von Architekturzeichnungen behandelt werden, vielmehr ist uns das maßstabsgerechte Entwerfen und Kon­struieren in der Architektur wichtig. Dabei ist der Raum zwischen den Linien von Bedeutung. Linien definieren in der Architektur nicht nur die Lebensräume, die durch Bauwerke entstehen; dieselben Linien begrenzen auch den Raum, der für die Konstruktion von Architektur in Anspruch genommen wird. Dieser Konstruktionsraum wird bei der Entstehung von Architektur schrittweise gefüllt, in einem langen, sich erst gedanklich, dann handwerklich vollziehenden Prozess. So wie der Lebens­ raum zwischen den Linien im architektonischen Entwerfen und Konstruieren sukzessive an Gestalt gewinnt, nimmt auch der Konstruktionsraum erst nach und nach konkrete Formen an, bis er dann auf der Baustelle mit Materialien ausgefüllt wird. Der Konstruktionsraum verdichtet sich also mit zunehmender Konkretisierung des Bauwerks. Diese Verdichtung geht mit dem schrittweisen Lösen der architektonischen Probleme in aufeinanderfolgenden Maßstäben einher. Zwischen den Linien des Konstruktionsraums muss folglich in jeder Phase der architektonischen Arbeit genug Platz bleiben für das Konkretisieren der Konstruktion. Das „Weiße“ zwischen den Linien bietet den Raum für die schöpferische Arbeit des Architekten. Das Buch ist in drei Themenbereiche aufgeteilt: Im ersten Teil werden grundsätzliche Aspekte behandelt, der zweite widmet sich den Entwurfsmaßstäben 1:2000 bis 1:100, während im dritten Teil auf die Konstruktionsmaßstäbe 1:50 bis 1:1 eingegangen wird. Das Ziel dieses Buches ist es, herauszuarbeiten, welche architektonische Kernaussage und Entscheidung im jeweiligen Maßstab getroffen wird. Es soll dazu anregen, beim Entwerfen und Konstruieren von Architektur in Maßstäben zu denken, Platz zwischen den Linien zu lassen, um das Richtige im richtigen Moment zu tun.


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Entwurfsmaßstab

1:2000

Ein Schwarzplan bildet eine städtebauliche, stadtmorphologische Situation ab. Gelegentlich bezeichnet man einen solchen Plan deshalb auch als Situationsplan. Der Begriff Schwarzplan entstammt der klar definierten Darstellungsart des Plans: Die das Gebäude umschreibenden Kanten werden mit einer schwarzen Linie abgebildet und die so entstehenden Flächen schwarz ausgefüllt. Im deutlichen Kontrast von Schwarz für die Gebäude und Weiß für den Freiraum zwischen den Gebäuden werden Struktur und Dichte einer Bebauung abgebildet. Im oft wortreichen Stadtplaner-Jargon spricht man auch von der städtebaulichen Körnung, die der Schwarzplan so anschaulich zeigt. Der Maßstab 1:2000 ist der ideale Maßstab für den architektonisch orientierten Schwarzplan. Schwarzpläne in kleineren Maßstäben, also 1:5000 oder kleiner, sind ein Instrument der Stadtplanung, beispielsweise für die Darstellung von Siedlungsstrukturen. Im Maßstab 1:2000 ist ein Haus mit einer realen Grundfläche von 10 × 10 m in der Zeichnung gut darstellbar als Quadrat mit einer Kantenlänge von 5 mm. Ein üblicher realer Abstand zwischen zwei derartigen freistehenden Häusern von 6 m ist in der ZeichSchwarzplan nung als Fläche mit einer Breite von 3 mm gut erkennbar. Gebäude und Freiräume und ihre Beziehungen zueinander sind eindeutig lesbar. Auf einer ausgedruckten Zeichnung von 25 × 20 cm, also auf ein Blatt im Format DIN A4 passend, kann im Maßstab 1:2000 ein Stadtraum von 500 × 400 m betrachtet werden. Das ist in der Regel ausreichend groß, um die Einfügung eines Gebäudes in seine stadtstrukturelle Umgebung beurteilen zu können.

fig. 11

Der Inhalt des Schwarzplans ist auf die Abbildung von Bebauung und Freiraum reduziert. Dieser extreme Abstraktionsgrad macht die Zeichnung besonders schön. Sie gibt das Wesentliche wieder, nämlich die Positionierung von Gebäuden zueinander im städtischen Raum und die zwischen den Gebäuden bestehenden Freiräume. Die architektonische Kernaussage dieses

Plans besteht demnach für den Entwurf eines neuen Gebäudes in dessen Beziehung zur vorhandenen Stadtmorphologie. Man spricht auch von der Setzung des Gebäudes. Ablesbar und überprüfbar sind die stadtstrukturelle Wirkung seiner Kanten und die damit verbundene Zonierung des Stadtraumes. Raumproportionen sind nur bedingt erfassbar, da der Schwarzplan keine Aussage zur Höhe der Bebauung trifft. Gleiches gilt für durch Gebäude hindurch verlaufende Wegebeziehungen, beispielsweise Durchgänge und Passagen, da diese in der Regel nicht im Schwarzplan abgebildet werden. Mit der im Schwarzplan dargestellten Setzung des Gebäudes ist die erste zentrale architektonische Entscheidung getroffen. Der Maßstab 1:2000 ist damit an der Schnittstelle vom städtebaulichen Entwurf zum Architekturentwurf der kleinste für die Hochbauplanung relevante Maßstab. Die Linien der Gebäudekanten werden mit einer Linienbreite von 0,09 mm gezeichnet. Eine breitere Linie würde die Größe der nur sehr klein abgebildeten Gebäude verfälschen, weil sich die umschreibenden schwarzen Linien und die schwarze Ausfüllung zu einer schwarzen Fläche verbinden, die das Gebäude größer darstellt als es tatsächlich ist. Mit einer Linienbreite von 0,35 mm würde die Ausdehnung des Gebäudes 0,26 mm größer dargestellt werden, was immerhin bereits einer realen Größe von 52 cm entspräche. Nach der Goldenen Regel dürfen Linien im Ausdruck nicht näher als 1 mm zueinander stehen. Im Maßstab 1:2000 sind damit nur Objekte mit einer realen Größe von mindestens 2 × 2 m darstellbar. Eine Garage von 3 × 6 m Größe könnte also abgebildet werden, in der Zeichnung hätte sie eine Größe von 1,5 × 3 mm. Trotzdem sollten kleine, untergeordnete Baukörper nur dann im Schwarzplan abgebildet werden, wenn sie eine besondere inhaltliche Bedeutung haben, beispielsweise ein Denkmal oder Brunnen inmitten eines Platzes oder der freistehende Glockenturm einer Kirche. Die Darstellung der Überdachung einer Straßenbahnhaltestelle oder eines repräsentativen Vordaches an einem öffentlichen Gebäude könnte hingegen nicht nur unwichtig, sondern sogar irreführend für das Verständnis der stadtstrukturellen Wirkung sein. Im Zweifelsfall sollte man da­ rauf verzichten, derartig kleine Objekte abzubilden.


1:2000

Sehr genau muss man sich die Darstellung von Freiraum-Elementen überlegen. Fußwege, Grünstreifen und Ähnliches sind oft nur 1,5 m breit und damit ohnehin kleiner als die im Maßstab 1:2000 darstellbare reale Abmessung von 2 m. Die Trennung von Straßen und Gehwegen ist in der Regel ebenfalls von geringerer Bedeutung und sollte daher nicht gezeichnet werden. Oft ist sogar die Darstellung der Straßen nicht wichtig. Grünflächen und Baumgruppen sollten besser zusammenhängend oder bei untergeordneter Bedeutung gar nicht dargestellt werden. Einzelbäume können Schwarzplan mit dargestellt werden, wenn sie für die Raumbildung Vegetation wichtig sind, wie zum Beispiel im Falle von Alleen oder Platzgestaltungen. Bahntrassen sollte man nur dann einzeichnen – und zwar als eine Einzellinie für die Gleisachse, da Gleise schmaler sind als 2 m –, wenn sie für die Stadtstruktur relevant sind, beispielsweise bei Bahnhofseinfahrten. Ähnlich verhält es sich mit Schnellstraßen und Autobahnen, die anschaulich abstrahiert werden sollten. Wenn Freiraumelemente dargestellt werden, sollten sie ohne Ausfüllungen als reine Linie gezeichnet werden, um Verwechselungen mit Bebauungsstrukturen auszuschließen. Als Linienbreiten empfehlen sich 0,09 mm oder 0,18 mm.

fig. 12

Eine Invers-Darstellung ist für Schwarzpläne ungünstig. Abgesehen davon, dass eine Unmenge schwarzer Plottertinte verbraucht wird, entspricht die Umkehrung zum „Weißplan“ nicht den üblichen menschlichen Sehgewohnheiten, nach denen mit Schwarz eher Bebauung und mit Weiß eher unbebauter Freiraum assoziiert wird.

Auch wenn wir in diesem Buch nicht die farbige Darstellung in der Architekturzeichnung behandeln wollen, so muss im Abschnitt über den Schwarzplan die Ausnahme gemacht werden. Der Nachteil des reinen Schwarzplans besteht nämlich darin, dass das entworfene Gebäude nicht unmittelbar erkennbar ist, denn es ist genauso schwarz dargestellt wie die bestehende Bebauung. Deshalb wird im Schwarzplan die Gebäudeneuplanung dem Gebäudebestand oft in einer anderen Farbe gegenübergestellt. So wird der Entwurf vom Betrachter der Zeichnung schnell im städtischen Rot-Schwarz-Plan Gefüge gefunden, und es kann auf einfache Weise überprüft werden, ob er zu seiner Umgebung passt. Werden Schwarz für den Gebäudebestand und Rot für den Neubau in einer Zeichnung miteinander kombiniert, spricht man auch von einem Rot-Schwarz-Plan. Will man bei der Schwarz-Weiß-Darstellung bleiben, ist auch ausnahmsweise die Abbildung der Neuplanung in einer Graustufe denkbar. Der eindeutigste und schönste Plan zeigt einen rot dargestellten Entwurf in seiner schwarz abgebildeten Umgebung ohne weitere unwichtige und verunklarende Zeichnungselemente. Die ablesbare Präzision der Setzung ist Ausgangspunkt für den weiteren Entstehungsprozess guter Architektur.

fig. 13


24

Konstruktionsmaßstab

1:50

Es gibt viele Bezeichnungen für Architekturzeichnungen im Maßstab 1:50: Ausführungszeichnung, Ausführungsplan, Werkzeichnung oder eben Werkplan. Die Summe an Zeichnungen im Maßstab 1:50 nennt man auch Werkplanung, Ausführungsplanung oder Ausführungsunterlage. Alle diese Bezeichnungen geben zum Ausdruck, dass die Zeichnungen im Maßstab 1:50 dazu dienen, das architektonische Werk, den Gebäudeentwurf, zu materialisieren, zu einem Bauwerk zu machen. Der Architekt hat das ideelle, bereits urheberrechtlich geschützte Werk schon deutlich früher geschaffen, und zwar mit dem Entwurf oder gar mit den ersten Skizzen für das Gebäude. Um dieses ideelle Werk entstehen zu lassen, hat er keine Gehilfen gebraucht. Den Raum seines Gebäudes hat er gedanklich weitgehend allein in verschiedenen Maßstäben entworfen, konkretisiert und dokumentiert. Nun aber soll sein Entwurf umgesetzt werden. Das erdachte Gebäude erhält seinen vorgesehenen Zweck. Es wird sich nichts ändern an den Verhältnissen der Räume zueinander, nichts an dem Erscheinungsbild, welches dem Architekten vorschwebte. Der einzige Unterschied im fortlaufenden Prozess seiner Entwurfsüberlegungen ist der, dass seine Gedanken zu realer Konstruktion werden. Das kann der Architekt nicht mehr alleine bewältigen. Er benötigt nun Gehilfen, Fachleute, die im Umgang mit den Materialien geübt sind, welche sich der Architekt für die Umsetzung seiner Entwurfsgedanken in gebaute Realität vorgestellt hat.

Die Zeichnungen des Maßstabs 1:50 sind die Grundlage zur Umsetzung der Planung in das gebaute Haus. Der Architekt gibt seinen Gehilfen auf der Baustelle Informationen darüber, wie er sich vorstellt, dass die Dinge in der Realität entstehen. Der Maßstab 1:50 ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Handlungsanweisung an diejenigen, die das Haus bauen, die auf der Baustelle mit ihren Händen Bauteil zu Bauteil fügen zu einem Ganzen – und deswegen auch Handwerker genannt werden. Genauso wie Ausschnitt eine Handlungsanweisung muss ein Werkplan im Erdgeschoss Treppe/ WerkMaßstab 1:50 aufgebaut werden. Beim Zeichnen tagskapelle des Planes muss sich der Architekt in die Person versetzen, die den Plan später auf der Baustelle in der Hand hat. Er muss sogar an ein und derselben Stelle des Gebäudes für mehrere verschiedene Handwerker denken, die nacheinander an dieser Stelle unterschiedliche Arbeiten ausführen werden. Dieser Umstand führt dazu, dass im Maßstab 1:50 mehrere Pläne mit unterschiedlichen Informationen von derselben Stelle des Hauses entstehen können. Schalpläne zur Erstellung von Betonwänden und -decken benötigen ganz andere Anweisungen an den Handwerker als Verlegepläne für die Beleuchtung in der abgehängten Decke.

fig. 27

Alle Informationen der Zeichnungen des Maßstabs 1:50 sollten einfach zu verstehen und praktisch zu handhaben sein. Die Handlungsanweisung folgt nicht dem Prinzip direkter und eindeutiger Kommunikation, wenn beispielsweise das Maß einer im Mauerwerk zu erstellenden Türöffnung in der Zeichnung weit entfernt außerhalb des Hauses eingetragen ist. Maße trägt man besser unmittelbar an das zu erstellende Bauteil an. Auch ergibt es keinen Sinn, Bauteile so klein darzustellen, dass der Polier auf der BauAusschnitt stelle neben seinem Maurerhammer eine Lupe in Ober­geschoss über Werktagsder Tasche haben muss. Den Anhaltspunkt für die kapelle Darstellungstiefe im Maßstab 1:50 und ein Garant für die gut lesbare und schöne Werkzeichnung stellt die Goldene Regel dar, nach der Linien in der Zeichnung nicht näher als 1 mm nebeneinander gezeichnet werden. 1 mm in der Zeichnung entspricht 5 cm in der Realität. Damit lassen sich alle wesentlichen Ausbauelemente wie zum Beispiel Fens-

fig. 28


1:50 terprofile, Türblätter oder Wandbekleidungen zeichnen. Was kleiner ist, wird entsprechend abstrahiert oder gar nicht gezeichnet. Einen Linoleumbodenbelag auf einem schwimmenden Estrich beispielsweise wird man demnach nicht als eigene Schicht darstellen, sondern zusammen mit dem Estrich zu einem Bauteil reduzieren. 3 cm starke Natursteinplatten in einem Mörtelbett von 3 cm Querschnitt Stärke auf einem 4 cm starken Verbundestrich Werktagskapelle/ Beichtraum sollte man entsprechend der Aufteilung auf die unterschiedlichen Handwerker abstrahieren: auf eine Schicht von 5 cm Stärke für den Natursteinbodenbelag und eine zweite 5 cm starke Schicht für den Verbundestrich. Treppen können im Regelfall mit all ihren Bestandteilen wie Geländern und Handläufen gezeichnet werden, da die Bauteile gut darstellbare Dimensionen haben. Trockenbauwände könnten mit ihren Ständern dargestellt werden, sofern die Übermittlung dieser Information Relevanz haben sollte; die Beplankung ist dabei wiederum zu einer Einzellinie abstrahiert. Die Darstellungstiefe ist eine Frage der gewählten Abstraktion, die der besonderen Bedeutung der Ausführungszeichnung als Handlungsanweisung, also als Kommunikationsmedium gerecht werden muss. Ausführungszeichnungen im Maßstab 1:50 sind aufgrund ihrer großen Informationsdichte extrem komplex. Je mehr der Verfasser bereits bei der Erstellung abstrahiert, desto weniger muss der Adressat der Zeichnung dies erst mühsam nachholen.

fig. 29

Ohne eine Unterscheidung der Linien nach Linienbreiten und Linienarten ist eine Ausführungszeichnung nicht lesbar. Volllinien der Linienbreite „dick“ kennzeichnen die Konturen geschnittener massiver Bauteile. „Mittlere“ Volllinien werden verwendet, wenn Glas oder dünne Ausbauelemente geschnitten dargestellt werden. „Dünn“ gezeichnete Volllinien werden für Sichtkanten gewählt, „dünne“ Strichlinien zeigen die von geschnittenen oder sichtbaren Bauteilen verdeckten Kanten darunter oder dahinter liegender Objekte und „dünne“ Punktlinien bilden projizierte Kanten über oder vor der Zeichenebene liegender Elemente ab. Maßlinien, Maßbegrenzungslinien und Hilfslinien werden ebenfalls als „dünne“ Volllinien dargestellt. Achsen und Gebäuderaster werden als Strichpunktlinien durch die gesamte ZeichQuerschnitt nung verlaufend eingetragen. Schraffuren für Treppenraum die geschnittenen Bauteile sind nicht zwingend erforderlich, machen eine Ausführungszeichnung aber deutlich besser lesbar. Ein bewusster Umgang mit den normativen Vorgaben für Zeichnungsschraffuren ist empfehlenswert, so kann beispielsweise durch die Reduzierung der Schraffuren auf die wichtigeren Schichten eines Gesamtkonstruktionsaufbaus eine anschaulichere Lesbarkeit der Zeichnung erzielt werden. Zudem muss bei den Schraffuren der Linienabstand unter Kontrolle gehalten werden, damit diese nicht zu grafischen grauen Flächen zusammenlaufen, insbesondere bei einer Skalierung des Plans für den Ausdruck. Tückisch für den Zeichnungsduktus ist auch die weit verbreitete Praxis, Abdichtungsbahnen als überdimensionale Strichlinie darzustellen, ähnlich einer Eisenbahnstrecke in einer Landkarte. Aufgrund des extremen Schwarz-Weiß-Kontrastes stechen die derart gezeichneten Abdichtungsbahnen so stark hervor, dass sie das grafische Gleichgewicht der Zeichnung zerstören.

fig. 30

Ausführungszeichnungen im Maßstab 1:50 enthalten sehr viele textliche Informationen. Es gibt Maße, Bauteilbeschriftungen, Raumstempel mit gebündelten Informationen zum Raum wie Grundfläche, Abwicklungslänge, lichte Höhe, Bodenbelag, Decken- und Wandbekleidung, Hinweise zu Gewerketrennungen, Einbauabfolgen und vieles mehr. Es bedarf erheblicher Sorgfalt, all diese Informationen im Kontext der gezeichneten Linien zu einem gut lesbaren, grafisch ansprechenden Gesamtbild zu fügen. Da man beim Zeichnen im Maßstab 1:50 angesichts der Fülle an Zeichnungselementen schnell den Überblick verliert, empfiehlt es sich, die Anordnung von Bemaßung und Texten auf einem Ausdruck per Hand skizzenhaft zu konzeptio­ nieren und so additives, ungeordnetes Vorgehen zu vermeiden. Es fördert auch die Lesbarkeit des Plans, auf doppelte Informationen zu verzichten und gegebenenfalls dem Handwerker sogar zuzumuten, das ein oder andere Maß addieren oder Analogien von einem Zeichnungsbereich auf den anderen übertragen zu müssen. Zudem ist es hilfreich, den fertigen Plan im Ausdruck noch einmal auf seine Gesamterscheinung hin zu überprüfen und Bereinigungen der verschiedenen Informations­ebenen vorzunehmen. Der Werkplan ist nicht nur Handlungsanweisung für die Handwerker auf der Baustelle. Er ist auch das wichtigste Kommunikationsmittel zwischen den verschiedenen Planungsbeteiligten. So erfordert beispielsweise die Planung der Schlitze und Durchbrüche in der tragenden Konstruktion ein intensives Miteinander von Architekt, Tragwerksplaner und Ingenieur der tech­nischen Gebäudeausrüstung. Die Erstellung der Ausführungszeichnungen sollte anhand folgender Fragestellungen erfolgen: Für wen wird der Plan gezeichnet? Welche Informa­tionen benötigt der Adressat? Welche der Informationen über das Gebäude, die nur der Architekt in Gänze kennt, müssen aus einer ausgedruckten Zeichnung heAusschnitt rausgenommen sein, damit diese für den AdresAnsicht Süd saten lesbar bleibt? Die Entwicklung des CAD ist in diesem Fall ein Segen für die Zeichnenden. Mit Hilfe der Layerstruktur können alle Informationen für eine explizite Stelle im Bauwerk eingetragen, diese auf unterschiedliche Layer gelegt und je nach Bedarf und Gewerk in der Sichtbarkeit der Layer variiert werden. Damit lassen sich von einer einzigen digitalen Zeichnung unterschiedliche Ausdrucke für verschiedene Gewerke erstellen. Dazu bedarf es allerdings einer erheblichen Übersicht der für die Zeichnung verantwortlichen Person über alle Zeichnungsinhalte und deren Verarbeitung, denn im Maßstab 1:50 sind noch alle Informationen über das auszuführende Werk gebündelt.

fig. 31


32


:

Zeichnungen

fig. 1 – 39


34

Punkt, Linie, Gerade und Strecke Point, line, straight line and line segment


:

fig. 1


38

Reale Länge einer 10 cm langen Strecke in unterschiedlichen Maßstäben Actual length of a 10-cm-long line segment in different scales


:

10 cm

200 m

1 :2 0 00

50 m

1 :50 0

20 m

1 :2 0 0

10 m

1 :1 0 0

5 m

1 :50

2 m

1 :20

50 cm

1 :5

10 cm

1 :1

fig. 3


56

Schwarzplan mit Vegetation Figure-ground plan with vegetation


1:2000

fig. 12


88

Ausschnitt Obergeschoss 端ber Werktagskapelle Part of upper floor plan above the weekday chapel


5.42

1:50

46

27

1.00

27

2.20 30

22 +3.74

+3.91

+4.08

1.33

56

33

A:

52.63 QM

U:

75.24 M

LH: 3.06 M

/29 2 STG. 17

72X18

2.23

BD S/L

OG-2.11 FLUR

B:

GD 05

D:

DE 03.02

3.10

+4.08

+7.67

+3.93

+7.14

LUFTRAUM KIRCHE

X30 WD S 15 RD UK 7.43 OK -25 24 UK + UZ 30X

23.70

3.10

1.08

1.12

T30 RS

T30

T.OG-2.12-1

T.OG-1.19-1

375

T.OG-1.16-2

3.10

16.98

30

49

3.06 30

R'W 32 DB

505

2.01

3.06

+4.08 +3.93

WD H 2X Ø8 RA -10 UKRD

7.43

505

67

1.90

24 UK +

1.12

1.33 UZ 30X

UZ 30X24 UK +7.43

3.95

30

T.OG-1.17-1

LUFTRAUM OBERLICHT KAPELLE

40

5

1.08

3.06

30

16.20

3.10 1.90

20 20 1.90

TI 01

76

ST 01

DD RWA-KUPPEL 150X120

945

30 5 1.37

INSTRUMENTENSCHRÄNKE SK 03: DT KIR AU 103 TISCH TI 03 U. ROLLCONTAINER: DT KIR AU 102/104

5 1.37

3.59

30

TREPPENHAUS 3: DT KIR TR 030-036

1.43

+2.04 +1.92

20 WD L Ø RD UK RA -25

ST 01

2.00

ST 10

27

2.50

27

715

6.05 2.04

49

2.04

49

80.95°

BRH 3.06

BRH 1.02

30

30

BRH 1.02

4.10

12 STG. 17/29

20 WD L Ø RD UK RA -25

2.50

2.04

1.50

TI 03

3.27

3.27

7 DB R'WR 5

3.30

1.41

SK 03

20 WD L Ø RD UK RA -25

20 WD L Ø RD UK RA -25

6.30

12 STG. 17/29

25

30

30

+4.08 +3.93

1.25 WD S Ø12.5 RA -21 UKRD

DÄMMPANEELE: DT KIR GFA 103-106, 114-115, 122

OG-2.12

OG-1.19

TRH 3

KIRCHENMUSIKDIR.

A:

19.56 QM

A:

32.31 QM

U:

19.07 M

U:

27.64 M

LH: 3.06 M

KASTENFENSTER: DT KIR GFA 103-106, 114-115, 122

LH: 3.06 M

B:

GD 01/02/03

B:

GD 05/05.B

D:

DE 03.02

D:

DE 04.01

+4.08

+7.67

+4.08

+7.67

+3.93

+7.14

+3.93

+7.14

fig. 28


142

CV

: Ansgar Schulz geboren 1966 in Witten/Ruhr, studierte von 1985 bis 1992 Architektur an der RWTH Aachen und der ETSA de Madrid. Seit 1990 ist er Mitglied bei Schalke 04. 1992 gründete er mit seinem Bruder Benedikt das Büro Schulz und Schulz mit Sitz in Leipzig. Von 2002 bis 2004 lehrte Ansgar Schulz an der Universität Karlsruhe (KIT). Als Universitätsprofessor lehrt und forscht er am Lehrstuhl Baukonstruktion der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Dortmund, den er gemeinsam mit seinem Bruder seit 2010 leitet.

Benedikt Schulz geboren 1968 in Witten/Ruhr, studierte von 1988 bis 1994 Architektur an der RWTH Aachen und der UC de Asunción/Paraguay. Seit 1990 ist er Mitglied bei Schalke 04. 1992 gründete er mit seinem Bruder Ansgar das Büro Schulz und Schulz mit Sitz in Leipzig. Von 2002 bis 2004 lehrte Benedikt Schulz an der Universität Karlsruhe (KIT). Als Universitätsprofessor lehrt und forscht er am Lehrstuhl Baukonstruktion der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Dortmund, den er gemeinsam mit seinem Bruder seit 2010 leitet.

Born 1966 in Witten on the Ruhr, studied Architecture at RWTH Aachen University and the ETSA de Madrid (Superior Technical School of Architecture of Madrid) from 1985 to 1992. He has been a member of Schalke 04 since 1990. He founded the archi­ tecture studio Schulz und Schulz, headquartered in Leipzig, with his brother Benedikt in 1992. Ansgar Schulz was an instructor at Karlsruhe University (KIT) from 2002 to 2004. As a university professor, he teaches and conducts research as the chair of Building Construction in the Faculty of Architecture and Civil Engineering at the Dortmund Technical University, a position that he has held with his brother since 2010.

Born 1968 in Witten on the Ruhr, studied Architecture at RWTH Aachen University and the Universidad Católica ‘Nuestra Señora de la Asunción’ (‘Our Lady of the Ascension’ Catholic University) in Paraguay from 1988 to 1994. He has been a member of Schalke 04 since 1990. He founded the architecture studio Schulz und Schulz, headquartered in Leipzig, with his brother Ansgar in 1992. Benedikt Schulz was an instructor at Karlsruhe University (KIT) from 2002 to 2004. As a university professor, he teaches and conducts research as the chair of Building Construction in the Faculty of Architecture and Civil Engineering at the Dortmund Technical University, a position that he has held with his brother since 2010.


Concept and text: Ansgar and Benedikt Schulz Drawings: Ansgar Schulz, Benedikt Schulz, Matthias Hönig Design: Korbinian Kainz, Basics09 Editor: Nils Ballhausen Coordination: Thomas Gohr English translation: Julian Jain English copy-editing: Matthew Griffon Printer: DZA Druckerei zu Altenburg GmbH Paper: Munken Lynx, Blackboard Roemer Font: LL Brown © 2015, erste Auflage / first edition DETAIL – Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG, München / Munich www.detail.de ISBN 978-3-95553-307-6 (Print) ISBN 978-3-95553-308-3 (E-Book) ISBN 978-3-95553-309-0 (Bundle)

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Zeichnungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. This work is subject to copyright. All rights reserved, whether the whole or part of the material is concerned, specifically the rights of translation, reprinting, recitation, reuse of illustrations and tables, reproduction on microfilm or in other ways, and storage in data processing systems. Reproduction of any part of this work in individual cases, too, is only permitted within the limits of the provisions of the valid edition of the copyright law. A charge will be levied. Infringements will be subject to the penalty clauses of the copyright law. Bibliographical information published by the German National Library: The German National Library lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographical data are available on the Internet at http://dnb.d-nb.de


Das Denken und Arbeiten in unterschiedlichen Maßstäben gehört zum Kern der Architektur. Doch in welchem Maßstab muss welche Entwurfsentscheidung getroffen werden? Zu welchem Zeitpunkt ist es sinnvoll, den Maßstab zu wechseln? Was kann, was soll in einer maßstabsgerechten Architekturzeichnung dargestellt sein? Und wie gelingt es, dass diese Zeichnung übersichtlich, also schön wird? Die Architekturzeichnung ist nicht zuletzt ein Mittel der Kommunikation. Sie enthält Informationen, die für unterschiedliche Adressaten relevant sind. Die Wahl des richtigen Maßstabs entscheidet darüber, ob der Bauherr oder der Handwerker versteht, was gemeint ist. Angesichts der zahllosen Möglichkeiten des CAD gerät das Ziel, eigene Ideen klar und eindeutig zu transportieren, bisweilen aus den Augen. Ansgar und Benedikt Schulz geben Orientierung und führen die Architekturzeichnung exemplarisch auf ihren ursprünglichen Zweck zurück: ausgezeichnete Bauwerke zu schaffen.

Thinking and working in a variety of scales lies at the heart of architecture. What scale should be selected for which design decision? At what point is it sensible to change the scale? What can and ought to be depicted in a true-to-scale architectural drawing? And how can such a drawing remain clear and thus appealing? An architectural drawing is not least a means of communication. It contains pieces of information which are relevant for various recipients. The choice of the appropriate scale determines whether the client or the construction worker understand what is being conveyed. In view of the countless possibilities offered by CAD, the objective of clearly and unambiguously conveying one’s own ideas is occasionally lost sight of. The authors, Ansgar Schulz and Benedikt Schulz, provide orientation with their book, exemplarily guiding the architectural drawing back to its original purpose: the creation of exceptional structures.


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