DETAIL 11/2016 - Transparent and Translucent

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‡ DETAIL Preis 2016: die Gewinner

‡ Offenheit als Prinzip: das neue Estnische Nationalmuseum ‡ Hochtransparente Glassteine

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture + Construction Details Serie 2016 · 11 · Transparent und Transluzent · Transparent and Translucent



Editorial Klar, transparent und demokratisch waren Kernaussagen eines Leitbildes, das die Architektur der Nachkriegszeit maßgeblich geprägt hat. Der Transparenz kam dabei eine symbolische Bedeutung zu. Denn mit ihr setzten sich die Repräsentationsbauten der Bonner Republik bewusst von der Vergangenheit ab. Egon Eiermanns und Sep Rufs deutscher Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel 1958 gab sich offen, leicht und maximal durchsichtig – seine Architektur setzte ein Zeichen für das demokratische Selbstverständnis der jungen Bundesrepublik. Auch der rundherum verglaste Landtag in Baden-Württemberg, 1961 als erster deutscher Parlamentsneubau nach dem Krieg fertiggestellt, demonstrierte Offenheit. Und nicht zuletzt gilt der lichtdurchflutete Plenarsaal des Deutschen Bundestags von Günter Behnisch in Bonn als gebautes Symbol für eine offene Gesellschaft, deren Parlament bis zum Umzug nach Berlin 1999 in den neuen Räumen tagte. Transparenz und Demokratie galten als Synonyme. In unserer November-Ausgabe zeigen wir Ihnen, welche Facetten die Transparenz in der heutigen Architektur haben kann. Unsere Beispiele aus Frankreich und Estland, China und Deutschland dokumentieren durchsichtige und transluzente Fassaden, schmale Öffnungsflügel und sorgfältig inszenierte Ausblicke in Kapellen und Wohngebäuden, Universitätsbauten und Museen. Mit der November-Ausgabe möchte ich Sie auch als neue Chefredakteurin von DETAIL begrüßen. Ich freue mich, Sie in Zukunft gemeinsam mit dem erfahrenen Redaktionsteam zu begleiten. Wir werden inhaltlich weiterhin auf jene Kontinuität setzen, die uns die Architektur selbst vorgibt – zum Stichwort Transparenz und bei vielen anderen Themen. Unsere nächste Ausgabe zum Schwerpunkt Farbe erscheint am 1. Dezember. Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen! Sandra Hofmeister Clear, transparent, and democratic. These were the axioms of Germany’s postwar architecture. Transparency had a symbolic meaning for the country’s new public buildings. In 1961, for example, Baden-Württemberg’s new state parliament building was the first such institution to be completed after the war; all of its facades were completely glazed. Günter Behnisch’s lofty, daylit plenary assembly hall in the German Bundestag in Bonn also served as an example of an open society. Federal legislators convened there until 1999, when the government moved to Berlin. Transparency and democracy were synonymous. In this issue we present different contemporary manifestations of transparency. The projects are located in France, Estonia, China, and Germany and range from chapels and apartment houses to museums and departmental buildings at universities; they have transparent and translucent facades, narrow operable sashes, and carefully orchestrated views to the surroundings. As DETAIL’s new editor-in-chief, I look forward to keeping in touch with you via this Editorial column. Our experienced team will continue to present you timely topics – as in the past, architecture itself will show the way. Our next issue, which appears on December 1, explores applications of colour in architecture.

Zeitschrift für Architektur Review of Architecture 56. Serie 2016   11 Transparent · Transluzent ISSN 0011-9571/B 2772 Dr. Sandra Hofmeister (Chefredakteurin) Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, Julia Liese, Peter Popp, Jakob Schoof, Edith Walter, Heide Wessely Roland Pawlitschko (freie Mitarbeit) Michaela Linder, Maria Remter (Assistenz Redaktion) Marion Griese, Emese M. Köszegi, Simon Kramer, Dejanira Ornelas Bitterer (Zeichnungen) Übersetzungen englisch: Elise Feiersinger Produkte, Produktinformation: produkte@detail.de Dorothea Gehringer, Katja Reich Verlag und Redaktion: Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München


Diskussion • discussion 1002 Gelebte Geschichte – ein Gespräch über die Entstehung des neuen Estnischen Nationalmuseums in Tartu Roland Pawlitschko

Berichte • reports 1012 DETAIL Preis 2016 und Sonderpreise structure und inside – die Gewinner 1016 animago Award Architekturvisualisierung presented by DETAIL

Dokumentation • documentation 1020 Rathaus in Saint-Jacques-de-la-Lande LAN Architecture, Paris 1024 Blavatnik School of Government in Oxford Herzog & de Meuron, Basel 1031 Verlagsgebäude in Vanves Jacques Ferrier Architectures, Paris 1036 Institutsgebäude in Jena archiscape, Berlin / hks architekten, Erfurt 1040 Kapelle in Nanjing AZL Architects, Nanjing 1044 Wohnhaus in Ljubljana Bevk Perović arhitekti, Ljubljana 1048 Estnisches Nationalmuseum in Tartu DGT. Dorell.Ghotmeh.Tane / Architects, Paris Hayashi – Grossschmidt Arhitektuur, Tallinn 1054 Krankenhausbau in Wien Nickl & Partner Architekten, München

Technik • technology 1062 Performative Transluzenz Frank Kaltenbach 1070 Transparenz in Holz – geklebte Holz-Glas-Verbundelemente Ulrich Sieberath, Karin Lieb, Jürgen Benitz-Wildenburg

Produkte • products 1074 DETAIL research 1078 Hotel 1090 Bauphysik (Wärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz) 1096 Fassaden 1102 Fliesen 1106 Architektur im Dialog 1107 Serviceteil 1112 Projektbeteiligte /Hersteller /Ausführende Firmen 1114 Inhalt Produktinformation /Anzeigenverzeichnis 1115 Impressum, Fotonachweis

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Diskussion  discussion


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Gelebte Geschichte – ein Gespräch über die Entstehung des neuen Estnischen Nationalmuseums in Tartu Vivid History – a Conversation about the Realization of the new Estonian National Museum in Tartu Roland Pawlitschko

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Tartu ist mit rund 100 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Estlands. Hier befindet sich nicht nur die landesweit älteste Univer­ sität, sondern auch das im Jahr 1909 ge­ gründete Estnische Nationalmuseum. Nach der Zerstörung des Gebäudes während des Zweiten Weltkriegs wurden dessen Expona­ te auf mehrere Standorte in der Innenstadt verteilt. Seit Eröffnung eines Neubaus des französischen Büros DGT. Dorell.Ghotmeh. Tane / Architects sind sie seit Oktober 2016 erstmals wieder unter einem Dach zu sehen. DETAIL sprach mit dem Architekten Dan Dorell, der Landschaftsarchitektin Karin Bachmann und Tiit Sild, ehemaliger Stadt­ architekt von Tartu, über die Entstehungs­ geschichte des Museums, die zugleich die neuere estnische Geschichte widerspiegelt. Aus welchem Grund liegt das neue Estnische Nationalmuseum nicht in der Hauptstadt ­Tallinn und auch nicht im Zentrum Tartus, sondern auf einem ehemaligen sowjetischen Militärflughafen an deren nordwest­lichem Stadtrand? Tiit Sild: Die Wahl dieses geschichtsträchti­ gen Standorts basiert einerseits auf einer politischen Entscheidung, war andererseits aber auch der dezidierte Wunsch der Muse­ umsleitung. Das Gelände spiegelt in gewis­ ser Weise auch die Geschichte unseres Landes wider. Hier befand sich in einem vom deutschen Landschaftsarchitekten ­Peter Joseph Lenné ­gestalteten Park (Raadi mõisa park) seit ­Ende des 18. Jahrhunderts das Gutshaus (Raadi mõis) der deutschen Familie Liphart (Abb. 4), die unter anderem für ihre Kunstsammlung bekannt war. Ein Teil ihrer Werke bildete den Grundstock der Sammlung des Estnischen Nationalmuse­ ums, das seit dem Wegzug der Familie im Zusammenhang mit der 1918 erklärten Un­ abhängigkeit Estlands im leerstehenden Gutshaus untergebracht war. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der weit­ gehenden Zerstörung des Gebäudes (ein Teil der Ruinen ist noch immer im Park zu sehen, Abb. 5) wurde die Sammlung aufge­ teilt und an mehreren Standorten in der In­ nenstadt untergebracht, während auf einer

Teilfläche des Raadi-Parks ein Militärflug­ platz der sowjetischen Luftstreitkräfte ent­ stand. Für die Bevölkerung frei zugänglich wurde das Areal erst nach Ende der sowjeti­ schen Besatzung im Jahr 1990 (Abb. 5, 6). Das neue Nationalmuseum nun ausgerech­ net an diesem Standort zu errichten, ist nach der Nutzung des Gutshauses der Fa­ milie Liphart gewissermaßen der zweite Ver­ such, einen aus Sicht der estnischen Ge­ schichte eher negativ besetzten Ort in etwas Positives, etwas Eigenes zu verwandeln. Karin Bachmann: Man könnte das Museum auch als eine Art Rehabilitationsprogramm oder Befreiungsschlag für die ureigene ­estnische Geschichte beschreiben – nach fast 700 Jahren der unterschiedlichsten schwedischen, deutschen und russischen Besatzungszeiten. Herr Sild, als Architekt der Stadt Tartu 2005 waren Sie an der Erstellung der Wettbewerbsunterlagen beteiligt. Wie sind Sie damals vorgegangen? Tiit Sild: Das Nationalmuseum ist nach dem vom finnischen Architekten Pekka Juhani Vapaavuori geplanten und im Jahr 2006 er­ öffneten Estnischen Kunstmuseum in Tallinn (Eesti Kunstimuuseumi) nun schon das zweite Gebäude, über dessen Errichtung als Projekt mit nationaler Bedeutung im Par­ lament abgestimmt wurde – als nächstes Projekt dieser Art ist ein neues Opernhaus in Tallinn im Gespräch. Für das Nationalmuseum wurde im Jahr 2005 ein EU-weit offener Architektenwett­ bewerb und nicht etwa ein rein preisorien­ tiertes Verhandlungsverfahren ausgelobt, um eine hohe Qualität auf wirklich allen ­Ebenen zu erreichen. Im Fokus stand näm­ lich keineswegs nur die architektonische Gestaltung, auch wenn es von Anfang an den Wunsch gab, hiermit ein gestalterisches Statement zu setzen. Vielmehr sollte das Museum als Ganzes relevant sein und auch international Beachtung finden. Das kommt allein dadurch zum Ausdruck, dass das Mu­ seum für ein Land mit 1,3 Millionen Einwoh­ nern verhältnismäßig groß ist.

Wenn man gut mit dem internationalen Mu­ seumsbetrieb und vergleichbaren Einrich­ tungen vernetzt sein möchte, ist ein gewis­ ser Anspruch unabdingbar. Schon deshalb wäre es wenig sinnvoll gewesen, den Wett­ bewerb nur unter estnischen Architekten auszuloben. Wurden Überlegungen in diese Richtung angestellt? Tiit Sild: Tatsächlich gab es vereinzelte Stimmen, die dies forderten. Auf der einen Seite ist es in Estland selbst bei EU-weit ausgeschriebenen Architektenwettbewer­ ben noch immer nicht üblich, die Auslo­ bungsunterlagen vollständig ins Englische zu übersetzen, sodass die Zahl der interna­ tionalen Teilnehmer zwangsläufig nicht so groß ist, wie sie sein könnte. Auf der ande­ ren Seite gab es aber auch bereits viele in­ ternationale Architektenwettbewerbe: bei­ spielsweise für das neue Rathaus in Tallinn mit einem bislang unrealisierten Siegerpro­ jekt der Bjarke Ingels Group. Wenn Sie den Wettbewerb heute noch einmal ausschreiben könnten, was würden Sie anders machen? Tiit Sild: Heute gibt es mehr Regulatorien, die sowohl die Rechte als auch die Verant­ wortlichkeiten von Architekten ausführlich beschreiben. Grundsätzlich ist der Unter­ schied gar nicht so groß. Vieles ist lediglich etwas genauer festgehalten. Herr Dorell, mit welchen Erwartungen haben Sie 2005 am Wettbewerb des Estnischen Nationalmuseums teilgenommen? Dan Dorell: Meine beiden Büropartner und ich haben damals in verschiedenen Büros gearbeitet und nach einer Herausforderung gesucht. Die Auslobung hat uns neugierig gemacht, sodass wir uns sofort intensiv mit der Geschichte Estlands, dem Standort und der Bauaufgabe beschäftigt haben. Dabei kamen wir recht schnell zur heutigen Form und Lage des Gebäudes. Dennoch haben wir das Ganze eigentlich eher idealistisch und spielerisch betrachtet, auf jeden Fall hat keiner von uns damit ge­


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Fliegen hat auf dem Gelände des heutigen Estni­ schen Nationalmuseums eine lange Tradition. Lange bevor das Areal zum Militärflugplatz der sowjetischen Luftstreitkräfte wurde, starteten hier Flugpioniere ihre Maschinen. 2, 3 Nebeneingang (2) und Haupteingang (3) des Estnischen Nationalmuseums, Tartu, DGT. Dorell.Ghotmeh.Tane / Architects 1

Flying has a long tradition on the land on which the Estonian National Museum now stands. Long before the grounds became the airport of the Soviet air force, pioneers of flight took to the skies here7. 2, 3 Side entrance (2) and main entrance (3) of the Estonian National Museum, Tartu, DGT. Dorell.Ghotmeh.Tane / Architects

rechnet, dass wir gewinnen könnten – mit 32 Jahren war ich der Älteste, meine Partner waren beide erst 26. Aufgrund des damals in Estland herrschenden Baubooms sagten uns die meisten potenziellen Partnerbüros sofort ab, weil sie ohnehin schon alle Hände voll zu tun hatten. Zufällig trafen wir dann auf Tomomi Hayashi, einen japanischen Ar­ chitekten, der seit gut 20 Jahren in Estland arbeitet und mit dem estnischen Architekten Hanno Grossschmidt zusammen das Büro Hayashi – Grossschmidt Arhitektuur führt. Karin Bachmann und ihre Büropartner Mirko Traks und Henn Runnel kamen später hinzu, ebenso wie die Innenarchitektin Pille Laus­ mäe, die sich durch die Planung des Kunst­ museums in Tallinn einen Namen gemacht hat. Die ersten Besprechungen fanden im Büro der Tragwerksplaner statt, die zugleich als Architekten tätig sind und auch die Bau­ genehmigung eingereicht haben.

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Dachten Sie daran, ein eigenes Büro in Estland zu eröffnen? Dan Dorell: Das Museum hat sich das an­ fänglich gewünscht. Doch nicht zuletzt aus familiären Gründen haben wir uns damals dagegen entschieden und unser erstes ei­ genes Büro stattdessen in Paris gegründet. Wie verlief der Planungs- und Bauprozess im Vergleich zu dem, was Ihnen bis dahin vertraut war? Dan Dorell: Als wir anfingen, in Tartu zu ar­ beiten, hatten wir nicht das Gefühl, dass die Abläufe hier sehr systematisch sind – in meiner Zeit in den Büros von Renzo Piano und Jean Nouvel bin ich jedenfalls anderen Prozessen begegnet. So musste die damali­ ge Museumsdirektorin auch ein Jahr nach dem Wettbewerbsgewinn noch immer das Parlament davon überzeugen, das Projekt – zusammen mit uns, den jungen französi­

schen Architekten – realisieren zu dürfen. Bis zum Vertragsabschluss Mitte 2007 hat­ ten wir eineinhalb Jahre ohne Auftrag und ohne einen Cent Honorar daran gearbeite­ tet, die Befürworter des Projekts mit eigens erstellten Plänen und Zeichnungen zu unter­ stützen, um das Museum überhaupt erst möglich zu machen. Hinzu kamen unzählige unbezahlte Reisen nach Tartu. Dadurch ­gingen wir ein hohes Risiko ein. Schließlich gab jeder von uns seinen bisherigen Job auf, um mit nichts als dem Preisgeld an ei­ nem Projekt zu arbeiten, das vielleicht nie gebaut würde. Mit dem vertraglich festgelegten Honorar konnten wir gerade überleben – aber auch nur, weil wir als Büro sehr flexibel und klein waren und unser Geld mit anderen Projek­ ten verdienten. Für estnische Verhältnisse war es hingegen die höchste Summe, die je für einen Bauauftrag ausgegeben wurde.


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Gelebte Geschichte – ein Gespräch über die Entstehung des neuen Estnischen Nationalmuseums in Tartu

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With a population of 100,000, Tartu is Estonia’s second largest city. The city is home not only to the country’s oldest university, but also to the Estonian National Museum, which was founded in 1909. Following the destruction of the original building during the 2nd World War its collection was dispersed to several different sites in the city centre. This new building, which opened in October 2016, is the design of the French firm DGT. Dorell.Ghotmeh. Tane / Architects. Now, for the first time, it is possible to exhibit the entire collection under one roof. A conversation with the architect Dan Dorell, the landscape architect Karin Bachmann, and Tiit Sild, former City Architect of Tartu, about how the museum originated also sheds light on Estonia’s recent history. Why isn’t the new Estonian National Muse­ um located in Talinn, the capital of Estonia, or in the very centre of Tartu, but rather on the site of a former Soviet military airport on the northwest edge of the city? Tiit Sild: The selection of this historic site was, on the one hand, a political decision, but on the other, the proclaimed desire of the museum management. In a way, this tract of land mirrors the history of our country. In a park (Raadi mõisa park) designed at the end of the eighteenth century by the German landscape architect Peter Joseph Lenné stands the manor (Raadi mõis) that was formerly home to the ­Liparts. The German family (ill. 4) was known, among other things, for its art collection. A portion of these works formed the basis of the Estonian National Museum’s collection; the works had been housed in the empty manor since the family moved away in connection with Estonia’s independence in 1918. After the Second World War and the destruction of much of the building (some of the ruins have survived and can be seen in the park, ill. 5), the collection was parcelled out to a number of different sites in the city centre, and part of Raadi Park was transformed into a military airport for the Soviet air force. The grounds didn’t become accessible to the public until the end of the Soviet occupation in 1990 (ills. 5, 6). The decision to build the new

National Museum on this site of all places is in effect an attempt to transform a place that has had a negative connotation from the point of view of Estonian history into something positive. Karin Bachmann: The museum could also be described as a rehabilitation program of sorts, or liberation from the trepidations of Estonian history – after nearly 700 years of highly divergent occupation by Sweden, Germany and Russia. Mr Sild, as City Architect of Tartu you were involved in 2005 in the preparation of the competition brief. How did you go about your work? Tiit Sild: After the Art Museum of Estonia ­(Eesti Kunstimuuseumi), which opened in ­Tallinn in 2006 and was designed by the Finnish architect Pekka Juhani Vapaavuori, the ­Estonian National Museum is the second building to be voted on in parliament – a new opera in Tallinn is under discussion as the next project in this series. For the National Museum, a European-wide open competition was held in 2005 (and not, for instance, a purely price-oriented negotiation process) with the aim of achieving high quality across the board. But the focus was by no means placed solely on the architectural design, even though there was the desire from the start to make a statement with the design. Rather, the intention was that the museum as a whole be relevant and also that it receive international acclaim. That is already evident in the museum’s size, which is relatively large for a country with just 1.3 million inhabitants. If you want to be well connected in the international museum scene, you have to have a certain standard. For that reason alone it would not have made much sense to only allow Estonian architects to participate in the competition. Was that considered an option? Tiit Sild: There were indeed a few persons who spoke out in favour of it. On the one hand, in Estonia, even in architecture competitions open to all EU countries, it is still not

standard practice to translate the entire brief into English, so, inevitably, the number of international participants is not as large as it could be. On the other hand, there had already been several international architecture competitions: for example, for the new city hall in Tallinn, which Bjarke Ingels Group won with a project that has not yet been realized. If you were to hold the competition again to­ day, what would you do differently? Tiit Sild: Today there are more guidelines that describe both the rights and the responsibilities of the architects. In effect, the difference isn’t that great. The differences are mostly a matter of better documentation. Mr Dorell, what were your expectations in 2005 when you took part in the competition for the Estonian National Museum? Dan Dorell: At the time, my two partners and I worked in different offices and were on the lookout for a new challenge. The competition brief caught our attention, causing us to immediately take a close look at the history of Estonia, the site, and the task at hand. And we came up with the form and location of the building quite quickly. We viewed the whole endeavour rather idealistically and playfully, and, above all, no one thought that we could win – at 32, I was the oldest of the three. My partners were both just 26. On account of the building boom Estonia was experiencing at the time, most of the potential partner firms turned down the offer immediately, because they already had their work cut out for them. Then by ­coincidence we met Tomomi Hayashi, a ­Japanese architect who has worked in Estonia for some twenty years, and had teamed up with the Estonian architect Hanno Gross­schmidt to form the office Hayashi – Gross­schmidt Arhitektuur. Karin Bachmann and her partners Mirko Traks and Henn Runnel joined us a bit later, as did the interior architect Pille Lausmäe, who had worked on the art museum in Tallinn. The first meetings took place in the structural engineer’s office – a firm which also provides ar-


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as landschaftsplanerische Konzept basiert auf D der Idee, eine möglichst natürliche Vegetation zu etablieren, die nahtlos in die restlichen Flächen des ehemaligen Militärflughafens übergeht. Luftaufnahme des Nationalmuseums aus dem Jahr 2016 he landscape design concept is based on estabT lishing vegetation that is as close to nature as possible, and that flows uninterrupted into the vestiges of the former military airport. Aerial photo of the National Museum taken in 2016.

chitectural services – that was later responsible for submitting the permit plans. Did you open an office in Estonia? Dan Dorell: At first the museum wanted us to, but we decided against it, in part for personal reasons, and set up our office in Paris instead. How did the design and construction pro­ cesses proceed in comparison to what you had experienced before? Dan Dorell: When we began work in Tartu, we didn’t have the feeling that the processes were set up very systematically – I had encountered other processes when I worked for Renzo Piano and Jean Nouvel. A year

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Diskussion

­ fter we won the competition the museum a ­director was still trying to convince parliament that our project should be realized. By the time the contract was signed in mid-2007, we had worked for 1.5 years without a commission and without receiving any salary and had prepared additional plans and drawings in support of the project’s advocates. There were also a number of unpaid trips to Tartu. We took a significant risk. In the end, we gave up our day jobs to work on a project that might never be built. We were just able to make ends meet with the fee set forth in the contract. It was, on the other hand, the largest sum ever spent on one commission in Estonia.

What did the contract stipulate? Dan Dorell: With the contract we felt it was conceivable to be able to realize the project. When it looked like the project was about to get off the ground, we submitted a contract proposal of the sort typical in France or Germany. It stipulated that the contract would be amended, and the fee adjusted, if, for example, the price of raw materials, the size of the project, or the schedule changed. But this proposal wasn’t taken into consideration, and we received a contract in which the construction costs were set forth definitively. This ruled out – for us, the client, and other persons involved – the possibility of making changes to the design unless they led to lower costs.


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Institutsgebäude in Jena

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Departmental Building in Jena Architekten: archiscape, Berlin Michael Mackenrodt hks architekten, Erfurt U. Hestermann, M. Rommel, M. Schlothauer Mitarbeiter: S. Pauligk, A. Kieser, A. Schnurr, D. Wöffen, J. Flemming, S. Dörnfeld, E. Ködderitzsch Tragwerksplaner: Erfurth & Partner, Chemnitz Arup, Düsseldorf weitere Projektbeteiligte S. 1112 Das heutige Leibniz-Institut auf dem Beutenberg-Campus in Jena blickt auf eine fast 70-jährige Geschichte zurück. Im Zuge seiner Umstrukturierung erhielt der Bereich Alternsforschung einen Neubau, der einige im Laufe der Jahrzehnte errichtete Institutsgebäude ergänzt. Dem Straßenverlauf folgend, bildet der geknickte Baukörper den Auftakt zum Wissenschaftscampus. Das neue Institutsgebäude umfasst nicht nur 14 neue, hochmodern ausgestattete ­Labore, sondern auch Seminar- und Ver­­ anstaltungsräume, eine Bibliothek und eine Versuchstieranstalt. Mit dem Ziel, team­ orientierte, kommunikative Räume zu schaffen und den wissenschaftlichen Austausch

Lageplan Maßstab 1:2000 Site plan scale 1:2000

der einzelnen Forschergruppen zu fördern, wurde die Organisationsstruktur der Labore von Grund auf neu gedacht. Das Ergebnis ist eine fließende Raumlandschaft: Als offene Raumzonen konzipiert und nur durch Kerne gegliedert, stehen die hochinstallierten Labore in direkter Sichtbeziehung zu den dazugehörigen Büros sowie zu den Protokolliertischen entlang der Nord­fassade. Durch die konsequente Konzentration aller verti­kalen und horizontalen Installationen auf die inneren Kernzonen konnte in den Laboren auf ab­gehängte Decken verzichtet werden, was den großzü­gigen Raumeindruck verstärkt. Offene Aufenthaltsbereiche am Knickpunkt des Gebäudes er­mög­lichen

i­nformelle Begegnungen und Gespräche – dort laufen alle Wegeverbindungen zu­ sammen. Der inneren Offenheit entspricht auch die semi­transparente Fassade aus geschoss­ hoher Verglasung und vorgehängter Membran. Das beschichtete Glasfasergewebe ermöglicht eine blendfreie Streuung des Tageslichts, lässt aber für die Nutzer dennoch eine nahezu ungehinderte Aussicht zu. Je nach Tageszeit und Witterung verändert sich das Erscheinungsbild von monolithischgeschlossen über ver­schie­dene transluzente Zwischenstufen bis fast transparent. Darüber hinaus wirkt der Zwischenraum der Doppelfassade als thermischer Puffer. JL


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Dokumentation

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The Leibniz Institute on Aging on Jena’s ­Beutenberg Campus looks back on a nearly 70-year history. As part of its restructuring, a new building – complementing an existing one – was erected for the gerontology department. The massing follows the course of the street and is prominently located at the head of the science campus. The new departmental structure contains not only 14 new, stateof-the art laboratories, but also seminar and meeting spaces, a library, and an animal research facility. The goal was to create teamoriented spaces and foster interaction between research groups; the concept radically rethinks the organisational structure of laboratories. The result is a flowing landscape of 3 12 5 13

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spaces. The laboratories (with elaborate supply systems) are demarcated only by the cores; they have visual contact with the accompanying offices and adjoining researchprotocol workspaces along the north facade. By concentrating all of the vertical and horizontal installations in the laboratories’ core zones the architects were able to forgo suspended ceilings. The open circulation spaces foster scientific exchange; they converge in a communication zone at the building’s “hinge”. The openness of the interiors corresponds to 3 floor-to-ceiling the semi-transparent facade of glazing. The outermost layer, a coated glass5 2 fibre textile, diffuses1the4daylight – making it 3 5 preserves the view out. glare-free –4 yet 15 5

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Labor Denkzelle Protokollierbereich Zellkultur Lager / Geräte Computerraum Besprechungsraum Lesebereich Haupteingang Foyer Veranstaltungsraum Mikroskopie Schleuse Dunkelraum Kühlzelle Teeküche

Laboratory Thinking cells Research-protocol Cell culture Storage / Equipment Computer room Conference room Reading area Main entrance Foyer Event space Microscopy Air-lock Darkroom Cool room Kitchenette


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Institutsgebäude in Jena

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1 G lasklappe, über Spindelantrieb öffenbar bis 50°: VSG 2≈ 8 mm bedruckt in Aluminiumrahmen  2 Vogelschutzgitter   3 Begrünung extensiv 100 mm, Kies 50 mm Filtervlies, Kunststoffabdichtung einlagig Gefälledämmung EPS 140 –340 mm Dampfsperre, Stahlbetondecke 200 –450 mm   4 Membran Glasfasergewebe beschichtet mit PTFE, eingespannt in Aluminium­rahmen   5 Aluminium-Elementfassade dreifachverglast, Pfosten 140/40 mm, Riegel 140/50 mm   6 Bodenbelag PVC 5 mm, Heizestrich 72 mm Wärmedämmplatten 30 mm, Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung EPS 20 mm Dämmung EPS 30 mm, Dampfbremse PE-Folie Stahlbetondecke 200 – 450 mm   7 Gitterrost verzinkt 50 mm   8 Geländer Flachstahl beschichtet ¡ 80 mm   9 Betonplatten 42 mm im Gefälle Sand-Splitt-Gemisch verdichtet 25 mm Festkörperdrainage 8 mm, PE-Folie Dämmung XPS 40 mm mit Stufenfalz Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Trennschicht Glasvlies Gefälledämmung EPS 25 –70 mm Dampfsperre Bitumenbahn Stahlbetondecke 200 – 450 mm 10 Umlenkrohr Aluminium | 60/60/3 mm 11 Aluminiumplatte 8 mm, Eckverstärkung durch Einschiebling 12 mm 12 Rahmenprofil Aluminium pulverbeschichtet 130/40/4 mm


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1 glass ventilation panel, opens (via spindle drive) up to 50°, laminated safety glass: 2≈ 8mm, imprinted, in aluminium frame   2 bird mesh   3 100 mm extensive green roof; 50 mm gravel filter mat; plastic sealing layer, 1-ply 140 –340 mm EPS insulation to falls; vapour barrier; 200 – 450 mm reinforced concrete slab   4 membrane: glass-fibre textile, coated with PTFE, mounted in aluminium frame   5 aluminium-glass facade module, triple-glazing, 140/40 mm post, 140/50 mm rail   6 flooring: 5 mm PVC; 72 mm heating screed 30 mm therm. ins. panel; polythene separating layer 20 mm EPS impact-sound insulation 30 mm EPS therm. ins.; polythene vapour membr. 200 – 450 mm reinforced concrete slab   7 50 mm grating, galvanised   8 railing: 80 mm steel flat, coated   9 42 mm concrete tiles, sloped 25 mm sand-and-grit mixture, compacted 8 mm drainage (solids); polythene membrane 40 mm XPS thermal insulation with rabbeted edge 2-layer bituminous seal; glass-fibre separating layer 25 –70 mm EPS insulation to falls vapour barrier: bituminous sheeting 200 – 450 mm reinforced concrete slab 10 redirection tube: 60/60/3 mm aluminium SHS 11 8 mm aluminium plate, corner reinforcement by means of 12 mm reinforcement profile 12 130/40/4 mm aluminium framing profile, powder-coated

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Fassadenschnitt  Maßstab 1:20 Detailschnitt  Maßstab 1:5 Section through facade scale 1:20 Sectional detail scale 1:5

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1 Dünnglas, kalt gebogen, Schott 2– 4 Gussglas, Steinformate 65 ≈ 105 ≈ 210 mm, Fa. ­Poesia, Crystal Houses Amsterdam 2016, Arch.: MVRDV 2 Aushärten der Verklebung der Glassteine auf der Baustelle mit UV-Bestrahlung 3 Übergang des Mauerwerks von der Glasstein­ fassade im Erdgeschoss zur Ziegelfassade im Obergeschoss 4 fertige Fassade im Bereich des Erdgeschosses

Performative Transluzenz Performative Translucence Frank Kaltenbach

1 hin glass, cold-formed, produced by Schott T 2 – 4 Cast glass, brick format: 65/105/210 mm, produced by Poesia, Crystal Houses Amsterdam 2016, arch.: MVRDV 2 The adhesive connection of the glass blocks sets up on the building site with UV irradiation 3 Masonry transition, from the glass block facade on the ground floor to the brick facade above it 4 Ground floor facade in its completed state

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Interaktiv bespielbare Bildschirme, die als Spiegel bzw. transluzente Raumteiler schaltbar sind oder sich hochtransparent im Raum aufzulösen scheinen: Die Displays der neuesten Generation geben die Richtung vor, wohin bei transluzenten Gebäudehüllen die Entwicklung geht. Sie kommen der Vision der »polyvalenten Wand« von Mike Davies aus dem Jahre 1981 immer ­näher. Viele der hier vorgestellten Produkte und Forschungsprojekte waren auf der ­Sonderschau »glass technology live« (gtl) der glasstech 2016 in Düsseldorf zu sehen, die unter der Schirmherrschaft von Stefan Behling vom Institut für Baukonstruktion II der Universität Stuttgart kuratiert wurde. Hochdämmend, dünn und leicht Wie bei Smartphone-Displays finden sich auch im Fassadenbau zunehmend Anwendungen für Dünnglas. Mit dem Down-DrawVerfahren von Schott gelingt es beispielsweise, kratzfeste Glasschichten von der Stärke eines Haares herzustellen, mit Biegeradien von nur wenigen Millimetern (Abb. 1). Bei den Dreifachverglasungen von Lisec sind als Mittelschicht 2 mm starke, teilvorgespannte Gläser eingesetzt. Außer einem erheblich reduzierten Gesamtgewicht im Vergleich zu konventionellen Dreifachverglasungen ist die Lichttransmission höher und liegt bei äußeren bzw. inneren Scheiben mit 4 bzw. 3 mm Stärke bei 71 Prozent. Der Energiedurchlassgrad entspricht dem einer Zweifach­verglasung. Der dünnere Aufbau ermöglicht es, diese Dreifachverglasungen auch bei ­Sanierungen in bestehende Fensterrahmen mit weniger belastbaren Beschlägen einzusetzen. Hervorragende Wärmedämmeigenschaften bei einem dünnen Glasaufbau und geringem Gewicht bieten auch Vakuumverglasungen. Der chinesische Hersteller Landglass stellt mit LandVac nun ein Vakuum-­Sicherheits­ glas aus ESG-Scheiben vor, das in größeren Formaten produziert werden kann als die bisherigen kleinen A4-Prototypen. Um U-Werte von bis zu 0,2 für die Verglasungen zu erreichen, kommen zunehmend nicht wärmeleitende Abstandshalter zum

Einsatz. Eine Neuentwicklung der »warmen Kante« ist der mit einem leichten Innendruck versehene Scheibenzwischenraum bei Vierfachverglasungen, der mit elastischen Abstandshaltern ausgestattet ist, die flexibel auf das Pumpen im Scheibenzwischenraum reagieren können, ohne Druck auf die Scheiben auszuüben. Glas als massive Außenwand Nicht immer sind die Anforderungen an eine transparente Hülle von geringem Gewicht oder maximaler Wärmedämmung geprägt. Bei Öffnungen in Schiffsrümpfen spielt vielmehr die Widerstandsfähigkeit gegen hohen Wasserdruck die entscheidende Rolle. Neue Techniken erlauben heute statt der traditionellen kleinen Luken großzügige Verglasungen, die sich stromlinienförmig der gekrümmten Oberfläche des Metallrumpfs anpassen. Eine VSG-Scheibe aus elf miteinander laminierten Glasscheiben hat Sedak bei einem Unterwassertest erfolgreich eingesetzt. Während traditionelle Glasbausteine stark an Akzeptanz verloren haben, gibt es immer wieder Sonderentwicklungen für außergewöhnliche Aufgaben oder anspruchsvolle Bauherren. Im Jahr 2006 stellte Renzo Piano in Tokio die innovative zehngeschossige transluzente Hülle des Modehauses Maison Hermès fertig, die zusammengesetzt ist aus 13 000 vorgehängten Glasbausteinen im Format 45 ≈ 45 cm mit gerundeten Steinen an den Gebäudekanten. 2007 eröffnete das 11-M Memorial in Ma­ drid, das an den Terroranschlag im AtochaBahnhof erinnert. Die geschwungene, 11 m hohe Freiform der Architekten FAM und der Tragwerksplaner schlaich bergermann partner besteht aus 15 600 verklebten, massiven Gussglassteinen im Format 30 ≈ 20 ≈ 7 cm aus hochtransparentem Borosilikatglass. Hiroshi Nakamura & NAP haben beim Optical Glass House in Hiroshima 2013 dagegen eine Wand aus massiven Glassteinen entwickelt, bei der die Steine – aufgefädelt auf vertikalen Stahlstäben – einen transluzenten, zweigeschossigen Blickschutz zwischen Straße und Terrasse bilden.

Eine weitere Variante von verklebten Glassteinfassaden ist jetzt in Amsterdams nobler Einkaufsmeile PC Hooftstraat entstanden (Abb. 2– 4): Mit den Crystal Houses liefern MVRDV mit Augenzwinkern und höchsten technologischen Ansprüchen einen bisher noch nicht gesehenen Vorschlag zur Inte­ gration großzügiger transparenter Fassaden in eine Straßenzeile aus Ziegelbauten und versuchen damit, Verkaufsflächen internationaler Marken mit lokalen Bautraditionen in Einklang zu bringen. Nicht nur die Fenster, auch Rahmen und Architrave bestehen aus Glas, sind aber dem abgerissenen Vorgängerbau nachgebildet. Bemerkenswert sind vor allem die massiv gemauerten Außenwände: Die Architekten ließen von der venezianischen Glasgießerei Poesia massive Glassteine gießen, die mit minimalen Klebefugen und den Formaten 6,5 ≈ 10,5 ≈ 21 cm sowie Doppelformaten exakt in das Steinmaß des Ziegelmauerwerks passen. Da der UV-Kleber bei einer Dicke von nur 0,3 mm seine optimale Festigkeit erreicht, war absolute Maßhaltigkeit erforderlich. So scheint sich der Neubau vom Flagshipstore im Erdgeschoss bis zu den Wohnungen im Obergeschoss beinahe virtuell von einem gläsernen Schneewittchenhaus zu dem traditionellen Ziegelbau zu verwandeln – so wie er auf diesem Grundstück durch die Gestaltungssatzung vorgeschrieben ist. Mit 10 N /mm2 sind die Steine viermal so belastbar wie der ursprüngliche Ziegel. Um eine maximale Transparenz zu erreichen, wurde eisenarmer Glassand aus Natrium-Kalk-Silikat verwendet. Im Fall einer Beschädigung können einzelne Steine ausgetauscht werden. Der einzige nicht transluzente Teil der Fassade ist ein 60 cm hoher, hinter Glas verborgener Betonsockel, der die Standsicherheit bei einem starken Aufprall gewährleistet. Schaltbare Gläser Maximale Transparenz steht im Widerspruch zu den Anforderungen des Blendschutzes und des Sonnenschutzes. Bei zusätzlichen vorgehängten Sonnenschutzvorrichtungen sinkt häufig die Lichttransmission so stark,


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Performative Transluzenz

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9 S olarkunst, PV-Zellen, integriert in mehrere Schichten aus Glasmalerei, Bernd Nestler, Mayer‘sche Hofkunstanstalt, 2013 10 Farbstoffsolarzellen (DSSC) als Kunstprojekt, SwissTech Convention Center, EPFL Lausanne 2014, Künstler: C. Bolle, D. Schlaepfer 11 Leichtbau-Fassadensystem mit organischer ­Photovoltaik (OPV), Deutscher Pavillon, Expo 2015, Mailand, Schmidhuber (Design), Solarte (OPV), Carl Stahl (Seilnetz), Lapp (Verkabelung)  9 S olar art, photovoltaic cells integrated in several layers of painted glass, Bernd Nestler, Mayersche Hofkunstanstalt 2013 10 Dye sensitised solar cells (DSSC) as art project, SwissTech Convention Center, EPFL Lausanne 2014, artists: C. Bolle, D. Schlaepfer 11 Lightweight facade system with organic photo­ voltaic (OPV), German Pavilion EXPO Milan, Schmidhuber (design), Solarte (OPV), Carl Stahl (tensile structures), Lapp (cabling) 2015

unterschiedlichen Farben in unterschiedlichen Transparenzgraden. Nach zwei Jahren Betrieb hat sich für das Forscherteam um Michael Grätzel und das Spin-off-Unternehmen Solaronix j­edoch gezeigt, dass bei einem dicken Farbauftrag von Rot- und Grüntönen der Wirkungsgrad bei lediglich 1,5 Prozent liegt, bei den hellgrünen und orangefarbenen ­Paneelen unter einem Prozent. Die Spitzenleistung von 1 kW entspricht hingegen den Erwartungen. Die roten DSSC-Module, die Solaronix für die Fassade des modularen Innovations­ zentrums von Merck in Darmstadt geliefert hat, erreichen einen Wirkungsgrad von 2 Prozent bei voller Sonne und von 3 Prozent bei »halber Sonne«. DSSC-Zellen haben ihr Leistungsmaximum nicht bei voller Sonneneinstrahlung, dennoch führt das Nachführen der Orientierung zur Sonne zu Leistungs­gewinnen. Effizienzsteigerungen erwarten die Forscher durch dünnere Zellenstreifen (6 –7 statt 20 mm). Damit wurde mit dunkelroten halbdurchsichtigen Modulen ein Wirkungsgrad von 4 Prozent erreicht. Der beste mit langzeitstabilen Laborzellen erreichte Wert liegt derzeit bei 7 Prozent. Da die Aktivfläche nur ca. 70 Prozent der Gesamtfläche der Konstruktion ausmachen, ist die reale Leistung noch geringer. Die Herstellungskosten liegen mit 2000 Euro/m2 um ein Vielfaches über denen von Siliziumzellen, und die Industrialisierung der Fertigung ge-

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staltet sich schwierig. Daher konzentriert sich das Forscherteam auf die PerowskitTechnologie: Spezielle Kristallstrukturen werden auf die Oberfläche von Dünnschichtzellen gedruckt, was deren Wirkungsgrad deutlich erhöht. Erste Ergebnisse liegen bei 10 –12 Prozent, die erwarteten Herstellungspreise liegen bei der Hälfte der Preise für Siliziumzellen. Die Solarzellen selbst sind zwar schwarz und opak, durch den Druck von Mustern mit freien Flächen lässt sich aber der Lichtdurchlass beliebig einstellen. Die schwarzen Dünnschichtzellen aus Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CGID) von ­Flisom erreichen beim Prototyp der adaptiven Solarfassade (ASF) der ETH Zürich ­Wirkungsgrade um 15 Prozent. 2017 wird der dort getestete, leichte PV-Sonnenschutz aus steuerbaren 40 ≈ 40 cm großen vor­ gehängten Elementen mit Silikonaktuator im Rahmen des NEST-Projekts auf dem ­Empa-Eawag-Campus in Dübendorf 2017 eingesetzt. Organische Photovoltaikzellen zeigen bei diffusen Lichtbedingungen und hohen Temperaturen, wie sie oft an Fassaden auftreten, nicht den hohen Leistungsabfall wie organische Solarzellen. Außerdem bieten die transparenten, in vielen Farben produzierbaren Module vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die weltweit erste mit OPV ausgerüstete Solaranlage am Mainova Tower in Frankfurt aus dem Jahr 2006 leuchtet roséfarben und ist noch heute ohne Leistungsverluste in Betrieb. Leicht, transparent, bläulich und individuell gestaltbar ist das Fassadensystem aus OPV, das am deutschen Pavillon auf der ­Expo in Mailand 2015 vorgestellt wurde (Abb. 11). Den Modulen von Solarte liegt ­eine Lisicon-Schicht von Merck zugrunde. Als bisher größte gebäudeintegrierte OPVSolaranlage wird das System als Blendschutzsegel unter dem Oberlicht des Hauptsitzes des Sicherheitsrats der Afrikanischen Union in Addis Abeba eingesetzt, dort bilden die Module die Kontur des afrikanischen Kontinents nach. Eine Neuentwicklung sind graue halbtransparente OPV-Module, die mit 50 W/m2 eine noch höhere Leistung ermöglichen und in Serie gefertigt werden.

Interactive screens that can be switched to become reflective or function as translucent room dividers, or which seem almost to dissolve into thin air – these state-of-the art displays are pointing the way toward translucent building envelopes. They are coming closer and closer to Mike Davies’s vision of a Poly­ valent Wall (1981). Several of the products and research projects presented here were on display at “glass technology live” at this year’s Glasstech trade fair in Düsseldorf. Highly insulated, thin and light: thin glass (familiar to us from smart phones) is increasingly being used in facades. By employing the down draw method, Schott has created scratch-resistant layers of glass with the thickness of a single human hair, and with a radius of curvature of just a few millimetres. To reduce the weight of triple glazing and improve its light transmittance, Lisec uses partially pre-stressed 2-mm-thick glass in the middle layer. The triple glazing’s energy transmittance corresponds to that of double glazing. Vacuum-insulated glazing also has a minimal assembly, low weight, and excellent insulating properties. Landglas now produces LandVac, vacuum-insulated glazing using toughened glass. To achieve U-values of as low as 0.2, spacers with improved thermal conductivity are increasingly being employed. A new feature of the “warm edge” glazing – with four glass panes – is the elastic spacer, which can adjust when gas is pumped in to the cavity. In this way, no pressure is applied to the panes. But the demands placed on transparent outer skins are not always low weight and maximum insulation. In the openings in the hull of a ship, for example, resistance to high water pressure is decisive. The use of 11-ply laminated safety glass is making larger openings (which follow the ship’s streamlined form) possible. And while conventional glass blocks are much less in demand than in the past, new products developed for demanding clients continue to attract interest. For example, for a 10-storey building in Tokyo (2006), Renzo Piano created a curtain glass wall consisting of 13,000 glass blocks (each measuring 45/45 cm). The corner blocks are rounded. The 11 M Memorial, which commemorates the terrorist attack at


Produkte  products


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2016 ¥ 11   ∂

DETAIL research ist eine Vermittlungsplatt­ form, die Entwicklungsfragen und Szenarien zur Zukunft des Bauens betrachtet. Im Netz­ werk von DETAIL research tauschen sich Architekten und Beteiligte aus Industrie, ­universitärer Forschung und Politik persön­ lich aus. Sie möchten Bestandteil dieses Netzwerks werden oder haben einen span­ nenden Fachbeitrag, den Sie veröffentlichen möchten? Nehmen Sie Kontakt auf unter: research@detail.de

research detail.de/research Die Denkmodelle des Meisters des Leichtbaus erforschen Als Pionier des Leichtbaus hat Frei Otto (1925 –2015) die moderne Architektur ge­ prägt wie kaum ein anderer. Seine gespann­ ten, hängenden und schwebenden Struktu­ ren unterlagen dabei niemals einfach nur ästhetischen Grundsätzen, sondern griffen als Forschungsprojekte bereits auch The­ men wie Ressourcen- und Materialeffizienz vorweg. Nun wurde das Werk von Frei Otto selbst zum Forschungsobjekt. Ein Team um Georg Vrachliotis, Professor für Architekturtheorie und Leiter des Süd­ westdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau (saai) am Karlsruher Institut für Technologie, nahm die Verleihung des Pritzker-Preises an Frei Otto im Jahr 2015 zum Anlass, sich im Rahmen eines For­ schungs- und Ausstellungsprojekts intensiv mit dessen Nachlass auseinanderzusetzten. Die Ausstellung ist gemeinsames Projekt des saai und der Wüstenrot Stiftung, in Ko­ operation mit dem ZKM Karlsruhe. Das saai sammelt und bewahrt Dokumente und Mo­ delle zum Werk bedeutender Architekten und Ingenieure. Im Fall Frei Otto verfügt das Archiv über 400 Modelle, die vor Augen füh­ ren, wie experimentell dessen Denken, Ge­ stalten und Forschen war. Frei Ottos Denken zeichnet sich durch eine Experimentierfreu­ digkeit aus, deren Methoden zwischen Ar­

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chitektur, Wissenschaft und Kunst zu ver­ orten sind. »Man muss mehr denken, for­ schen, entwickeln, erfinden und wagen ...«, zitiert Vrachliotis Frei Otto und beschreibt dessen Werk: »Es ist nicht der architektoni­ sche Entwurf, der nach einer technologi­ schen Lösung verlangt. Vielmehr sind es die Formfindungsprozesse, die von den Gesetz­ mäßigkeiten der Leichtbaukonstruktion ge­ leitet werden. Leichtbau ist also kein reiner Funktionalismus, sondern eine Brücke zur Ästhetik.« Zur Entwicklung der Strukturen baute Otto Instrumente zur Erforschung selbstorganisierender Prozesse, Messtische zur Bestimmung von Kräfteverläufen, Appa­ rate zur Erforschung pneumatischer Kon­ struktionsformen oder Werkzeuge zur Ana­ lyse von komplexen Netzmodellen, berich­ ten die Wissenschaftler des KIT. Die Vielzahl an Modellen, die nun als Basis für die wis­ senschaftliche Beschäftigung mit dem in­ novativen Entwurfsansatz dienen, zeigen, dass »es sich um gebaute Denkmodelle (handelt), in denen sich Wissen und Er­ kenntnis durch die Formfindungsprozesse gewissermaßen selbst generieren. Die ­Architekturmodelle fungieren bei Frei Otto nicht nur als statische Objekte, sondern viel­ mehr als »dynamische Objekte«, darunter verstehen die Forscher sogenannte Pro­ zessmodelle der gesamten Umwelt. »In all

ihrer poetischen Fragilität erzählen die Mo­ delle Geschichten einer empirischen Ästhe­ tik, die sich zwischen der Präzision wissen­ schaftlicher Instrumente und der Imaginati­ on künstlerischer Artefakte bewegt«, so Vrachliotis. Ein wesentlicher Bestandteil der Erkenntnisse aus der Analyse dieser Model­ le ist die Übertragung auf aktuelle Werkzeu­ ge und den modernen Gestaltungsprozess. Die Auseinandersetzung mit dem Material, mit der Technik und dem Handwerk gewinnt momentan wieder stärker an Bedeutung, ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der digitalen Entwurfsmethoden, die neue Er­ scheinungsformen wie beispielsweise die der parametrischen Architektur ermögli­ chen. »Mit der Rückbesinnung auf das Phy­ sische und Handwerkliche rückt auch wie­ der die Geschichte des Experiments und dessen Funktion in Architektur, Kunst und Wissenschaft in den Vordergrund. Die Frage nach der Materialisierung von Information

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DETAIL research

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Ultralight – Fenster der Zukunft Ein schlankes Fensterprofil und eine best­ mögliche Energieeffizienz – bisher ein klarer Widerspruch, denn strenge Energierichtlini­ en erzwingen die Konstruktion immer massi­ verer Fenster und Rahmen. »Wir müssen das Fenster wieder neu denken!« fordert das Team um die Professoren Armin D. Ro­ gall und Luis Ocanto von der FH Dortmund, das seit 2012 am »Fenster der Zukunft« ar­ beitet. Im Rahmen des Forschungsprojekts »Ultralight« wurde ein ultradünnes und ultra­ leichtes Fenster entwickelt, das Material ­einspart und zugleich den hohen Wärme-, Brand- und Schallschutzanforderungen ge­ recht wird. Dabei spielt auch das konstrukti­ ve Kleben eine wichtige Rolle. Das schlanke Design orientiert sich am puristischen Stil der Bauhaus-Ära. Den Anstoß für die Ent­ wicklung des »Ultralight«-Fensters gab ­ der Stand des Fensterbaus, der an einem Wendepunkt angekommen zu sein schien. Strengere gesetzliche Anforderungen verän­ dern den Fensterbaumarkt in den letzten Jahren stetig und führen zu mehr Material, größeren Bautiefen, zusätzlichen Kammern mit Wärmedämmung und Mehrfachvergla­ sungen. Die Folge sind breite Profile und viel zu schwere Fenster, deren Einbau vor allem in Altbauten ein großes Problem ist oder zum Teil nur noch mittels Kran bewäl­ tigt werden kann. Diese Entwicklung möchte das Hochschulteam mit Blick auf ein ästheti­ sches Design, steigende Energiekosten und knappe Ressourcen durchbrechen. Die Lö­ sung liegt in der Kombination aus glasfaser­ verstärktem Kunststoff (GFK) als Rahmen­ material und Vakuumisolierglas (VIG). Dabei werden zwei Floatglasscheiben aufeinander

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nimmt hierbei einen hohen Stellenwert ein. Zunehmend geht es um eine Architektur, die zwar konstruktiv ohne den Computer kaum denkbar ist, die jedoch erst aus einer pro­ duktiven Distanz zu der Welt des Digitalen ihre theoretische Lebendigkeit und ihre kon­ zeptionelle Originalität gewinnt. Die Rele­ vanz von Frei Ottos empirischer Modelläs­ thetik liegt darin, das enorme Potenzial des Objektwissens und seiner materialkulturellen Dimension herauszuarbeiten – zum einen, um weiterhin den Begriff der Ressource zwi­ schen Natur und Technik zu verankern, zum anderen, um die komplexen Wechselbezie­ hungen zwischen dem Digitalen und dem Analogen besser erforschen zu können.«, erörtert Georg Vrachliotis den Forschungs­ ansatz. Die Beschäftigung mit den realen sowie den Denk-Modellen führte zu der Aus­ stellung »Frei Otto. Denken in Modellen«, die ab 5.11.2016 im ZKM in Karlsruhe zu ­sehen ist. Parallel wird eine Publikation mit wissenschaftlichen Texten und umfangrei­ chem Bildmaterial zum Œuvre von Frei Otto im Verlag Spector Books erscheinen. Ziel der Ausstellung ist es, anhand des visionä­ ren Materials neue Fragestellungen zur ­Zukunft der gebauten Umwelt zwischen Ar­ chitektur, Technologie, Nachhaltigkeit und Gesellschaft zu diskutieren. Das Ausstel­ lungsprojekt wird durch die Stiftung BadenWürttemberg gefördert. Zitate stammen aus dem Fachbeitrag »Man muss mehr denken, forschen, entwickeln, erfinden und wagen...« in »Frei Otto – forschen, bauen, inspirie­ ren«, Edition DETAIL, Mai 2015

Informationen und Fotostrecke unter: www.detail.de/research www.saai.kit.edu, www.zkm.de 1 Frei Otto am Modell der Schwimmhallenüberdachung Olympiapark München, 1972 (Werkarchiv Frei Otto im saai) 2 Ausstellungsplakat »Denken in Modellen« 3 Frei Otto beim Fotografieren des Modells der Projektstudie »Schatten in der Wüste« (Werkarchiv Frei Otto im saai) 4 V.-Prof. Luis Ocanto präsentiert das leichte Ultralight-Fenster (Foto/Montage Franz Luthe)

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gefügt und am Rand dauerhaft dicht mit Glas oder Metallkomponenten verlötet. Das Ultralight-Fenster lässt sich durch VIG ex­ trem filigran bauen und wiegt deutlich weni­ ger als ein Fenster mit Dreifachverglasung. GFK dagegen bietet wegen seines geringen Gewichts und seiner hohen mechanischen Festigkeit viele Vorteile gegenüber Baustof­ fen wie PVC, Stahl, Aluminium oder Holz. Es ist korrosionsbeständig, thermisch isolie­ rend, langzeitstabil, energieeffizient bei der Herstellung und mit geeigneten Additiven oder Beschichtungen (z. B. Brandschutzfoli­ en) schwer entflammbar. Bei der Herausfor­ derung, dem GFK-Rahmen die nötige Stei­ figkeit zu geben, haben die Forscher auf die Expertise des Klebstoffspezialisten 3M ge­ setzt. Das Glas wird mit umlaufenden Hoch­ leistungsklebeband stoffschlüssig auf den Rahmen geklebt. Damit sichert es eine im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen ausgesprochen steife und widerstandsfähi­ ge Verbindung bei geringem Gewicht. Das Ergebnis der Forschungsarbeit ist ein filigranes, ultraleichtes und schlankes Fens­ terprofil, das eine stilgerechte Lösung bei der energetischen Sanierungen ohne die heutige Mehrfachverglasung ermöglicht. Bis zur Marktreife ist es allerdings von der bau­ aufsichtlichen Zulassung und einer VIGScheiben-Produktion in Europa noch ein weiter Weg. Bis dahin wird das Dortmunder Forschungsteam das auch von der Politik vielbeachtete Projekt weiter vorantreiben. Weitere Informationen finden Sie unter: www.detail.de/research

www.fh-dortmund.de, www.3M.de


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Bauphysik

2016 ¥ 11   ∂

Dämmung plus Dränage

Abdichtungskonzept für niederländischen Kulturbau

Mit einem Lambda-Wert von 0,027 W/mK und einem durchdachten Aufbau ergänzt die »Jackodrain Plus«-Dämmplatte die »Jackodur«-Serie. Während bei standardmäßigen Perimeterdämmungen das Dämmmaterial und die Dränage-Elemente in separaten Arbeitsschritten aufgebaut werden, vereint Jackodrain-Plus-Dämmung und Dränschicht in einer einzigen Platte. Die Trägerplatte aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) sorgt für eine überzeugende Dämmleistung bei hoher Formstabilität und Widerstandsfähigkeit. Als Dränage-Element und Sickerschicht dient eine aufkaschierte Noppenbahn, die ein Vernässen der Dämmung und somit auch des Gebäudesockels verhindert. Die nach außen gewendeten Noppen sind zugleich ein zuverlässiger Schutz gegen mechanische Belastungen durch das umgebende Erdreich und sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung. Die oberste Schicht bildet ein Filtervlies, das die Verschmutzung der Dränage durch das Erdreich verhindert und somit konstant eine einwandfreie Abflussleistung gewährleistet.

Auf einem alten Industriegelände am Nordufer der Waal realisiert die niederländische Stadt Tiel seit 2015 das Kulturviertel Westluidense Poort, ein modernes Stadtviertel zum Wohnen und Leben, das Fluss und alte Innenstadt verbindet. Zentrum des Quartiers ist ein 5500 m2 großes Gebäude für Kunst, Kultur, Information und Bildung. Auf dem Grund der Baugrube für die viergeschossige Tiefgarage herrscht ein Wasserdruck von 1,1 bar. Der Grundwasserstand reicht bis zur Geländeoberkante. Nachdem Taucher innerhalb der Stahlspundwände eine Sohlplatte mit Unterwasserbeton einbauten, konnte das Grundwasser aus der 11 m tiefen Baugrube abgepumpt werden. Zwischen betonierter Sohle und Spundwänden beseitigten Pumpen während der gesamten Abdichtungsarbeiten das nachdrückende Wasser. Im nächsten Schritt wurde auf der Sohle eine Ausgleichsschicht betoniert. Auf dieser Ausgleichsschicht wurden in nur drei Wochen mehr als 4400 m2 »Polyfleece SX 1000« verbaut. Das quellfähige Abdichtungsvlies verfügt auf einer Seite über eine aus modifizierten Polymeren bestehenden Beschichtung, die durch ihre hohe Quellrate von 150 % eine besonders wirkungsvolle Abdichtung ermöglicht. Zusätzlich liegt auf der Beschichtung eine LDPE-Folie auf. Die Kunststoffschicht erhöht noch einmal die

Das Verlegen der Dämmplatten erfolgt dicht gestoßen und im Verband. Dabei können die Platten durch die gleichmäßige Noppenbeschichtung sowohl quer als auch längs verklebt werden. Das Anpassen der Plattengrößen erfolgt problemlos per Hand- oder Elektrosäge. Ein lösungsmittelfreier Bitumenkaltkleber sorgt für kurze Montagezeiten und dauerhaften Halt. Durch eine 10 cm breite Überlappung der Vliesbeschichtung entsteht bei der Verklebung eine geschlossene Oberfläche, die Schutz vor Verunreinigungen bietet. Als zusätzliche Abdichtung für den Aufbau kann die »Jackodrain«-Abschlussleiste eingesetzt werden, die im vorderen Kantenbereich aufgeklebt wird. Sie verhindert, dass Erde oder Wasser hinter die Dämmplatten gelangen, sobald das Erdreich wieder aufgeschüttet wird. ¥ Jackon Insulation GmbH, Steinhagen www.jackon-insulation.com

Sicherheit, denn sie ist wasserdicht und zugleich beständig gegen Chemikalien. Durch die Reaktivität der Frischbetonverbundmembran baut sich in Verbindung mit Feuchtigkeit ein Quelldruck auf, der auch effektiv eventuell auftretende Risse in der Beschichtung des Quellvlieses abdichtet. Die hohe mechanische Verbundwirkung des Vlieses mit dem ausgehärteten Beton verhindert eine Hinterwanderung von Feuchtigkeit zwischen der Abdichtungsmembran und dem Beton. Um aufgrund des hohen Wasserdrucks ein Aufschwimmen der gesamten Bodenplatte zu verhindern, kamen über 600 Gewi-Anker zum Einsatz. An jeder dieser Befestigungen musste das Vlies eingeschnitten, ein Abdichtungsvlies-Pflaster um den Anker gelegt und mit der »PolymerQuellpaste SX100« abgedichtet werden. Danach konnte die Bewehrung aufgebracht und die 60 cm dicke Bodenplatte betoniert werden. Für die Anschlussfugen zwischen den einzelnen Wandelementen und zur Bodenplatte wurde »FlexproofX 1«eingesetzt. Das Material hält dauerhaft auch drückendem Wasser stand. Bis 2017 soll das Kulturzentrum fertiggestellt sein. ¥ StekoX GmbH Abdichtungstechnik Magstadt www.stekox.de


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Hotel

2016 ¥ 11   ∂

Naturholz fürs Kaffeehaus

Feuerfeste Holztüren

Plüsch war gestern

Das Café Kubus in Kuchl im Salzburger Land ist bei Touristen ebenso beliebt wie bei Einheimischen. Die Besitzer legen großen Wert auf natürliche Zutaten ihrer Gerichte – und auch bei der Wahl des Fußbodens. Deshalb entschieden sich sich für den Eichendielenboden »Eiche Country« von Mafi. In der Ausführung gebürstet /grau geölt eignet sich dieser Naturholzboden für restauranttypische Beanspruchungen. Die natürliche Maserung des Holzes wurde in Szene gesetzt, indem Risse, Ausfalläste und große Äste mit schwarzem Kitt betont wurden.

Schörghuber bietet für den Objekt- und Hotelbau Türen aus Holz an, die auch für den Feuerschutz eingesetzt werden können. Die Türen sind größtenteils mit einem vierseitig umlaufenden Schichtholzrahmen ausgestattet, durch dessen Lage des Rahmens quer zum Türblatt eine deutlich bessere Stabilität erzeugt wird. Die Türen erreichen standardmäßig die Beanspruchungsklasse 4.

Einen Wohlfühlteppichboden nennt Carpet Concept seine neueste Entwicklung »Eco Iqu S«, ein »revolutionärer Mix aus minimal und üppig, ein Hauch Chanel und eine Prise Popcorn«. Die Neuheit entstand nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit: Für die Robustheit steht der schwarze, strukturierte Untergrund, das Flachgewebe, aus dem eine hochflorige, in sich gedrehte Noppe wächst. Eco Iqu S ist sehr strapazierfähig, unempfindlich und eignet sich für alle Einsatzbe­ reiche.

Die Eichendielen im Café Kubus sind im 3-Schicht-Aufbau mit kleiner Fase an der Längsseite und ca. 4 mm Laufschicht sowie ebenfalls ca. 4 mm Gegenzug aus der gleichen Holzart verarbeitet. Um das Ambiente des Kaffeehauses nicht zu beeinträchtigen, befindet sich dazwischen eine Weichholzmittellage, die den Trittschall dämmt. Die Oberfläche des Naturholzbodens wurde mit natürlichen Ölen auf Leinölbasis veredelt. ¥ Mafi Naturholzboden GmbH, A–Schneegattern www.mafi.com

Je nach Funktion werden unterschiedliche Ansprüche an Hoteltüren gestellt. Treppenhaus- und Nebeneingangstüren benötigen einbruchhemmende Eigenschaften, Nassund Feuchtraumtüren müssen besonders unempfindlich gegenüber Nässe sein. Eingangstüren zum Hotelzimmer wiederum müssen vor Lärm und Geräuschen schützen. Deshalb stattet Schörghuber diese Türen mit einem Schalldämmwert von bis zu 50 dB aus. Schlösser mit Geräuschdämpfung und einstellbare Türschließer minimieren zusätzlich den Geräuschpegel. Neben Funktionalität setzt das Unternehmen auf Design. So sind Türen mit Standardausstattung, viele komplexe Mehrfachfunktionstüren und vollflächig verglaste Massivholz-Elemente in bis zu 500 Oberflächen erhältlich. ¥ Schörghuber Spezialtüren KG, Ampfing www.schoerghuber.de

Die Garnkonstruktion besteht aus matten und glänzenden Fäden, ihre Tiefenwirkung erhält die Oberfläche durch den sichtbar gestalteten Web-Untergrund. Nichts weniger als eine Revolution sei dieser Mix von Hochflor- und Flachgewebe, lässt das Firmenmarketing verlauten. Eco Iqu S ist in ­ 40 Farben erhältlich und als Bahnenware, Fliese und auch mit dem CAS-System akustisch wirksam lieferbar. ¥ Carpet Concept Objekt-Teppichboden GmbH, Bielefeld www.carpetconcept.de


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Fliesen

2016 ¥ 11   ∂

Die Auswirkungen von Naturgewalten auf Fliesen gebannt

Fühlt sich an wie Holz

Die neue Kollektion »Trame« beinhaltet drei unterschiedliche Oberflächen (Beton, Matt, Canvas), die aus einer intensiven Aufarbeitung während der einzelnen Bearbeitungsstufen des Produkts hervorgehen. Aufgrund der Mischung von Materialien und Farben wurden gezielt Spezialschnitte eingeführt, um die Verlegungskombinationen zu erhöhen. Beton gibt eine strukturierte, weiche und gespachtelte Oberfläche wieder; Matt ist rauer, matt und repräsentiert den körnigen und groben Beton; und schließlich Canvas, das dank der Leinentextur die Dreidimensionalität betont. Die Linie »Waterfall«

dagegen rekonstruiert die Oberfläche eines felsigen und sedimentären Steins. Die auf Grau basierenden Farben reichen vom dunkelsten Ton, dark flow, bis hin zum hellsten Ton, ivory flow, und erinnern an den natürlichen Oxidationsprozess des Steins. Ein Rohstoff, der ständigem Wandel unterworfen ist und seine Farbe, Form und Struktur der beständigen Evolution der Naturphänomene anpasst. Es gibt drei Oberflächenbearbeitungen: natürlich, geläppt und griffig.

Villeroy & Boch erweitert seine Serie »Halston« um die neue Oberflächenveredelung »velvetYwood«. Halston empfindet die vielfältigen Zeichnungen des Baumwachstums und die Strukturen von natürlich gealtertem oder gekalktem Holz in Keramik nach. Dank der neuen Oberfläche »VelvetYwood« zeigen die Fliesen einen dezenten Schimmer, wie man ihn von gewachsten Holzböden kennt. Weiteres Plus ist die spezielle Haptik der Fliesen.

¥ Lea Ceramiche, I – Fiorano Modenese www.ceramichelea.com

¥ Villeroy & Boch AG, Mettlach www.villeroy-boch.de

Moderne Illusion für den Wohnbereich

Die Natur im Bad

Natürliche Elemente und Kontraste spielen in den Kollektionen von Arcana Tiles eine große Rolle. Die neue Kollektion »Moonlight« bildet genau diese Thematiken ab. Fliesen mit Marmor- oder Holzoptik für Böden und Wände verleihen den Räumen eine besonders harmonische und luxuriöse Ausstattung. Die Raumatmosphäre bekommt durch den Bezug zu den klassischen Materialien einen modernen und doch zeitlosen Charakter. Diese Fliesen lassen sich besonders gut mit den kleinteiligen Kollektionen kombinieren wie zum Beispiel »Narvi Multicolor«. Diese Fliesen erzeugen durch ihre

Die Kollektion »Dream« ist inspiriert von dem natürlichen Aussehen von Leinen, einem der ältesten Stoffe der Welt, der aufgrund seines einzigartigen simplen aber ungewöhnlichen Used-Look noh immer gerne bei Inneneinrichtungen verwendet wird. Die Farbnuancen variieren in pastelligen Naturtönen – es sind sowohl großformatige monochromatische als auch Fliesen mit Aquarelldruck verfügbar.

Anordnung ein unregelmäßiges Muster. Die sechseckigen Fliesen in den Farben Weiß, Grau, Beige, Braun und Schwarz sind der perfekte Mix aus Rythmus und Stil. Die Kollektion »Tarvos« dagegen in den Farben Weiß und Elfenbein sorgt mit den geometrisch reliefierten Oberflächen für einen spannenden Kontrast. Akzentuiert im Wohnbereich eingesetzt, generiert die Oberfläche ein modernes, elegantes und extravagantes Interieur. ¥ Arcana Cerámica, E–Alcora www.arcanatiles.com

¥ Ceramiche Fondovalle Spa, I –Torre Maina www.fondovalle.it


∂   2016 ¥ 11

Fliesen

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Unterschiedliche Haptiken und moderne Materialoptiken aus Feinsteinzeug Marazzi präsentierte auf der Cersaie drei Neuheiten: die Serie »Mystone« wird durch die Interpretation von zusätzlichen Steindekoren – Ardesia, Lavagna und Bluestone – in Feinsteinzeug erweitert. Die drei neuen Crossover-Materialthemen bilden die Synthese aus Design und High-Performance. »Mystone ardesia« versteht sich als eine Nachahmung von Naturstein, die an Sedimentgestein in dunklen, extrem eleganten

Nuancen angelehnt ist. »Stone_art« ist eine extraflache keramische Wandfliese mit einer Dicke von 6 mm. Sie ist im Großformat 40 ≈ 120 cm erhältlich. Das Design knüpft an die natürlich-elegante Ausstrahlung von Kalkstein an und schafft reizvolle, zeitgemäße Raumstimmungen. Die Dekorationen ermöglichen die Gestaltung ungewöhnlicher Optiken und kreieren so behaglicher Stilwelten mit einem modernen Touch.

»Powder« ist vom Beton inspiriert und durch weich schattierte, ausgewogene Strukturen gekennzeichnet. Feine Schleier und dezente Farbverläufe interpretieren kleine Materialfehler und vermitteln eine weiche Haptik. Die Serie umfasst fünf Farben. ¥ Marazzi Group Srl, I–Sassuolo www.marazzi.it

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EINGANG WEST, STAND 06

AUF DER BAU 2017 16. – 21. JANUAR 2017 IN MÜNCHEN

detail.de


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Inhaltsübersicht Produktinformationen DETAIL research Die Denkmodelle des Meisters des Leichtbaus erforschen Ultralight – Fenster der Zukunft Reihe »Zukunft des Bauens« in Frankfurt: Ressourceneffiziente Materialien und Systeme Hotel Intelligentes Dusch-WC (Grohe) Ein neues Leben für alte Türblätter (Wingburg) Naturholz fürs Kaffeehaus (Mafi) Feuerfeste Holztüren (Schörghuber) Plüsch war gestern (Carpet Concept) Hoteleinrichtung to go – das Boutiquehotel SP34 in Kopenhagen (Carl Hansen & Søn) Maßgeschneiderte LED-Bänder für die Fassade (Döllken-Weimar) Illuminierte Hotelfassade (Rosskopf+Partner) Und golden glänzt die Lobby (Prefa) Eine Insel vor Venedig als Luxusresort (Matteo Thun & Partners) Edles Badevergnügen (Kaldewei) Leichte Wandverkleidungen (Uzin Utz) Schöner Duschen (Hansgrohe) Bequem an der Bar (Freifrau) Kaffeehausgefühle (Thonet) Skandinavische Lässigkeit (Bold, Kvadrat, Hay, Bloomingville) Feinsteinzeug im Großformat (Laminam) Der Strand an der Wand (Vescom) Österreichs hellste Schutzhütte (Velux) Einfach Platz nehmen (Bene) Licht nach Maß (Axo Light) James, der Butler (e15) Schalter fürs Ambiente (Hager) Edel-WCs fürs Edelhotel (Toto) Bauphysik (Wärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz) Effiziente Sanierung mit Wärmedämmung aus PolyurethanHartschaum (Puren) Moderne Räume und gesundes Klima hinter historischer Industriefassade (Unger-Diffutherm) Dämmung mit Dampfsperre (Henkel) Dämmsystem fürs Dach (Linzmeier) Holzfaser-WDVS (Best Wood) Dämmung plus Dränage (Jackon Insulation) Abdichtungskonzept für niederländischen Kulturbau (StekoX) Durchfeuchtete Bausubstanz aus dem Jahr 1900 in hochwertigen Wohnraum umgewandelt (Isotec) Brandschutz im Holzbau (Knauf Insulation)

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Brandschutzwände aus Glas (Aluprof) Schwer entflammbare Platte (Röhr) Brandriegel bei WDVS (Industrieverband Werkmörtel) Transparenter Schallschutz (Solarlux) Trittschall auf der Terrasse (Optigrün) Schallschutz für Rohre (Deutsche Rockwool)

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Fassaden Titanzink-Kassetten mit schützender Patina (Rheinzink) 1096 Parametrische Elemente (Schüco) 1097 Bearbeitete Steinoberflächen (Traco) 1098 Holzverbundwerkstoff I (Solvay) 1098 Beschichtetes Aluminium (Hans Laukien) 1098 Eigener Objektbrand (Hagemeister) 1098 Holz und Putz (Caparol) 1098 Holzverbundwerkstoff II (NaturinForm) 1098 Aluminiumfassade für Schulungszentrum mit DGNB Platin-Status (Novelis) 1099 Beschichtete Aluminiumlamellen in 47 Farben (HD Wahl) 1100 Gebäudeintegrierte PV (Sika) 1101 Skalierbare PV (Lithodecor) 1101 Aluminium-Verbund in XXL (Prefa) 1101 Fliesen Kraftvoll und markant (Agrob Buchtal) Fliesenkollektion, inspiriert von Lehm und Stroh (Ragno Marazzi Group) Türkische Marmorfliesen (Kaleseramik Çanakkale) Zwei für jeden Zweck (Ceramiche Refin) Die Auswirkungen von Naturgewalten auf Fliesen gebannt (Lea Ceramiche) Fühlt sich an wie Holz (Villeroy & Boch) Moderne Illusion für den Wohnbereich (Arcana Cerámica) Die Natur im Bad (Ceramiche Fondovalle Spa) Unterschiedliche Haptiken und moderne Materialoptiken aus Feinsteinzeug (Marazzi Group) AID – Architektur im Dialog Hochkarätiges Eröffnungsevent im Mies van der Rohe Business Park Krefeld (Interface) Hochschulwettbewerb Dachwelten 2016 (DDZ)

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Anzeigenübersicht   (US = Umschlagseite) Albrecht Jung GmbH & Co. KG, Schalksmühle Braun-Steine GmbH, Amstetten Busch-Jäger Elektro GmbH, Lüdenscheid Dallmer GmbH & Co. KG, Arnsberg Duravit AG, Hornberg Egger Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG; Brilon Gira Giersiepen GmbH & Co. KG, Radevormwald GranitiFiandre SpA, I– Fiorano Modenese Hermann Otto GmbH, Fridolfing Heroal Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG, Verl Holzbau Becker & Sohn GmbH, Medebach Informationstechnik Meng GmbH, Birkenfeld Klafs GmbH & Co. KG, Schwäbisch Hall Kleusberg GmbH & Co. KG, Wissen Knauf AMF GmbH & Co. KG, Grafenau Kortrijk Xpo, B – Kortrijk Messe München GmbH, München

1009 1100 1059 1087 1085 1081 1017 1103 II. US 1089 1083 1088 1079 1088 1091 1069 1077

Moeding Keramik Fassaden GmbH, Marklkofen Nickl & Partner Architekten AG, München Orca Software GmbH, Neubeuern Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart Rockwool B.V./ Rockpanel Group, NL–JD Roermond Schöck Bauteile GmbH, Baden-Baden Serge Ferrari SAS, F–Rochetoirin Solarlux GmbH, Melle Stahlbau Pichler GmbH, I-Bozen Troldtekt Deutschland GmbH, Hamburg Viega GmbH & Co. KG, Attendorn Zumtobel Lighting GmbH, A–Dornbirn

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Teilen unserer Ausgabe liegen Beilagen nachstehender Firmen bei: Hans Laukien GmbH, Kiel; Quick Mix Gruppe GmbH + Co. KG, Osnabrück; Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln


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Cover 11_2016: Kapelle in Nanjing Architekten: AZL Architects, CHN–Nanjing

Seite 1025, 1026, 1028 Mitte, 1028 unten, 1030: Iwan Baan, NL–Amsterdam

Rubrikeinführende S/W-Aufnahmen

Seite 1034: Claudia Fuchs, D–München

Seite 1001: Estnisches Nationalmuseum in Tartu Architekten: DGT. Dorell.Ghotmeh. Tane / Architects, F–Paris Seite 1011: K8 in Kyoto Architekten: Florian Busch Architects J –Tokio Seite 1019: Kapelle in Nanjing Architekten: AZL Architects, CHN–Nanjing Seite 1061: Crystal Houses in Amsterdam Architekten: MVRDV, NL– Rotterdam Seite 1073: Messestand auf der Glasstec 2016 in Düsseldorf

Seite 1031–1033, 1035: Luc Boegly, F–Paris

Seite 1036 –1039: Jörg Hempel, D–Aachen Seite 1040 unten: AZL Architects, CHN–Nanjing Seite 1054–1058: Werner Huthmacher, D–Berlin Seite 1061, 1063 unten: Daria Scagliola & Stijn Brakkee, NL– Rotterdam Seite 1062, 1066 oben, 1073: Frank Kaltenbach, D–München Seite 1064 links: Adrien Barakat, CH –Lausanne Seite 1066 unten: Belectric OPV GmbH, D–Kitzingen Seite 1070: Otto-Chemie, D–Fridolfing Seite 1078 oben Mitte: Stephan Falk/Wingburg GmbH Seite 1078 oben rechts: Martin Kuntz/Hotel Oderberger Seite 1082 oben links: Giovanni Nardi Photography, I– Mestre Seite 1082 oben rechts: Nick Kane Photography, GB–Kingston Seite 1084 oben links: JW Marriott Venice, I–Venedig Seite 1084 oben Mitte: Daniele Domenicali, I–Imola

Abbildungsnachweis Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL.

Seite 1084 oben rechts, 1084 unten: Lošinj Hotels & Villas, HR – Mali Lošinj Seite 1085 oben rechts: Ulrich Stockhaus, CH–Zürich Seite 1085 unten rechts: HEJM Foto Langenheim Gbr, D–Berlin

Seite 1001, 1003, 1006, 1048 –1053: Takuji Shimmura, F– Paris

Seite 1086 oben links: Claus Brechenmacher & Reiner Baumann, D–Augsburg

Seite 1002: Johannes Pääsuke /Estnisches ­Nationalmuseum Tartu

Seite 1086 oben Mitte: Melanie Gotschke, D–Landsberg am Lech

Seite 1004 oben: Estnisches Nationalmuseum Tartu, EST–Tartu

Seite 1086 oben rechts: Die Fotogräfinnen, D–Tübingen

Seite 1004 Mitte, 1004 unten: Arp Karm/Estnisches Nationalmuseum Tartu

Herstellung / CAD: Peter Gensmantel (Leitung), Michael Georgi, Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­Griese, Emese M. Köszegi, ­Simon Kramer (Zeichnungen) Ralph ­Donhauser, ­Martin Hämmel (freie Mitarbeit) Übersetzung engl.: Elise Feiersinger Redaktion Produktinformation: Dorothea Gehringer, Thomas Jakob, Katja Reich Brigitte Bernhardt, Katja Pfeiffer, ­Melanie Seifert, Sabina Strambu (freie Mitarbeit) produkte@detail.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine ­Gewähr übernommen. Repro: Martin Härtl OHG, Kistlerhofstraße 70, 81379 München Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart CAD-Zeichnungen: Alle CAD-Zeichnungen, die im Dokumentationsteil der Zeitschrift veröffent­licht ­werden, wurden mit dem Programm erstellt. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 48 Verbreitete Auflage II. Quartal 2016: 21 804 Exemplare + 2170 Exemplare aus früheren ­Berichtszeiträumen

Seite 1087: Jörg Seiler, D–Köln

Meike Weber, Senior Vice President / Business Development

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Seite 1088 oben Mitte: Philip Koschel, D–Berlin

Medialeistungen und Beratung: Annett Köberlein (Leitung), DW -49 Anzeigendisposition: Claudia Wach (Leitung), DW -24 Tel. (089) 38 16 20-0

Seite 1088 oben rechts: Giovanni Nardi Photography, I–Mestre

Seite 1011, 1015: Sohei Oya, J –Tokio

Seite 1089 oben Mitte: Francis Amiand, F–Paris

Seite 1012, 1013 unten: Earl Carter, AUS –St Kilda

Seite 1092 oben: De-Zwarte-Hond, NL–Rotterdam

Seite 1013 oben: Sean Godsell Architects, AUS–Melbourne

Seite 1098 oben rechts: Christoph Gebler, D–Hamburg

Seite 1014 oben: Peter Cook, GB–London

Seite 1098 unten links: Sergey Skuratov Architects, RUS – Moskau

Seite 1014 unten: Edmund Sumner, GB–London

Seite 1099 oben: Andreas Krukemeyer, D–Boffzen

Seite 1016: Stefan Larson /AUJIK

Seite 1100 oben, 1100 unten: Conné van d’Grachten / HD Wahl

Seite 1018: Bahadir Özbek/nookta

Seite 1106 oben links: Felicitas Timpe/ bpk

Seite 1019, 1040 oben, 1041–1043: Yao Li, CHN –Jiangsu

Seite 1106 oben Mitte, 1106 oben rechts: Lichthalle Krefeld, D–Krefeld

Seite 1024, 1027, 1028 oben, 1029: Christian Schittich, D–München

Redaktion DETAIL: (Anschrift wie Verlag, Telefon Durchwahl -84 redaktion@detail.de): Dr. Sandra Hofmeister (Chefredakteurin, V. i. S. d. P.), Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, ­Julia Liese, Peter Popp, Jakob Schoof, Edith Walter, ­Heide Wessely. Roland Pawlitschko (freie Mitarbeit) Michaela Linder, Maria Remter (Assistenz)

DETAIL erscheint 10≈ jährlich am 29. Dezember / 2. März / 1. April /4. Mai / 1. Juni / 15. Juli / 1. September / 1. Oktober / 2. November / 1. Dezember/ plus je 2≈ jährlich die Sonderhefte DETAIL green, ­DETAIL structure und ­DETAIL inside. Bezugspreise: Abonnement 10 Ausgaben und zusätzlich 6 Sonderhefte: Inland: € 184,–, Ausland: € 184,– / CHF 251,– / £ 125,– / US$ 239,– Für Studenten: Inland: € 97,–, Ausland: € 97,– / CHF 137,– / £ 69,– / US$ 126,– DETAIL Einzelheft: € 18,90 / CHF 28,– /  £ 13,60 / US$ 24,50, DETAILgreen, DETAILstructure, DETAILinside Einzelheft: € 18,90 / CHF 28,– / £ 13,60,– / US$ 24,50 Ausland zzgl. MwSt., falls zutreffend. Alle Preise zzgl. Versandkosten. Abonnements 6 Wochen vor Ablauf kündbar. Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700 IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM

Verkauf und Marketing Claudia Langert (Verlagsleitung, V. i. S. d. P.)

Seite 1007: Tiit Sild, EST–Tartu

Seite 1020 –1023: Julien Lanoo, B–Comines-Warneton

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München, Tel. (089) 38 16 20-0 Internet: www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München Persönlich haftende Gesellschafterin: Institut für internationale ArchitekturDokumentation Verwaltungs-GmbH, München, eine 100 %-ige Tochter der ATEC Business Information GmbH. Kommanditistin (100 %): ATEC Business Information GmbH, München. Geschäftsführung: Karin Lang

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Seite 1106 unten: Deutsches Dach-Zentrum e.V., D–Hamburg

Detail Transfer: Zorica Funk (Leitung Projekte), DW -72 Marion Arnemann, Heike Kappelt, Martina Zwack Eva Maria Herrmann, Uta Leconte, ­Bettina Sigmund, Tim Westphal (freie Mitarbeit) Vertrieb und Marketing: Kristina Weiss (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb), Tel. (089) 38 16 20-37 Auslieferung an den Handel: VU Verlagsunion KG Meßberg 1, 20086 Hamburg Abonnementverwaltung und Adressänderungen: Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 detailabo@vertriebsunion.de

Dieses Heft ist auf chlorfrei­gebleichtem Papier ­gedruckt. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung dieser Beiträge oder von Teilen davon (z. B. Zeichnungen) sind auch im ­Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen ­Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.


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