DETAIL 7/8 · Fassaden · Facades · Façades · Facciate · Fachadas

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‡ Ornamente in Gusseisen, Streifen in Faserbeton

und Closed-Cavity-Elemente im Hochhausbau ‡ Multidimensionale Hüllen: ein Interview mit Wiel Arets

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture · Revue d’Architecture Serie 2014 · 7/8 · Fassaden · Facades · Façades · Facciate · Fachadas


∂ Zeitschrift für Architektur Review of Architecture 54. Serie 2014 • 7/8 Fassaden ISSN 0011-9571 B 2772 Redaktion: E-Mail: redaktion@detail.de Telefon (0 89) 38 16 20-84 Christian Schittich (Chefredakteur) Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, Julia Liese, Thomas Madlener, Emilia Margaretha, Peter Popp, Maria Remter, Theresa Steinel, Edith Walter, Heide Wessely Freie Mitarbeit: Roland Pawlitschko (Projektleitung), Burkhard Franke, Eva Schönbrunner

Marion Griese, Emese M. Köszegi, Simon Kramer, Dejanira Ornelas Bitterer (Zeichnungen) Redaktion Produktinformation: produkte@detail.de Tim Westphal, Katja Reich, Hildegard Wänger

Editorial

Fassaden Fassaden prägen keineswegs nur die äußere Gestalt von Gebäuden, sie bestimmen durch ihre Farben, Formen, Oberflächenstrukturen sowie durch ihre Gliederung in der Regel maßgeblich auch das Erscheinungsbild der Innenräume. Manche der in diesem Heft präsentierten Projekte rücken inszenierte Ein- und Ausblicke in den Mittelpunkt, andere das Spiel der Gegensätze oder den Umgang mit bewegten bzw. beweglichen Elementen. Beim Allianz-Hauptquartier in Wallisellen kontrastieren die in einer Closed-­Cavity-Fassade geführten Vorhänge mit der Stringenz einer gleichförmigen Glasfassade und ermöglichen zugleich eine fast wohnliche Atmosphäre an den Büroarbeitsplätzen. Ein altes Backsteingebäude in London erstrahlt durch die feingliedrig geschwungenen Eisenelemente einer neuen Ladenfassade in ungewohnter Eleganz und Leichtigkeit. Und bei einem Wohnhaus in der Nähe von München sorgen grobe Putzflächen und holzverkleidete Einschnitte für die räumliche Verschränkung von Innen und Außen. The effect had by facades is by no means limited to the building exterior. As a rule, their colours, forms, surface qualities and structures also have an impact on the appearance of the interiors. In this issue we present buildings with a range of exceptional facades, some of which frame views, while others exploit contrasting material characteristics. One example of the latter is the Allianz Headquarters in Wallisellen, Switzerland, which incorporates curtains within its closed cavity facade; the supple fabric becomes a foil to the regularity of the glazing. In another project, the finely articulated cast iron elements of a London shop facade ennoble an existing brick building. And at a residence near Munich, the coarse stucco surfaces and wood-clad cut-outs bring about an interlocking of the inside and outside realms.

Übersetzungen englisch: Elise Feiersinger

Verlag und Redaktion: Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München

Anzeigen: E-Mail: anzeigen@detail.de Telefon (0 89) 38 16 20-34

Vertrieb & Abonnement: E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Telefon (0 61 23) 92 38-211 Vertriebsunion Meynen Große Hub 10 65344 Eltville Übersetzungen in Französisch und Italienisch als PDF für jedes Heft zum Download: French and Italian translations are available for every issue and can be downloaded as PDF files: www.detail.de/ translation

DETAIL liegt im deutschsprachigen Raum viermal im Jahr das neue Fachmagazin für Innenarchitektur  bei: Trends und Hintergrundinformationen, Fachartikel und ­faszinierende Beispiele rund um das Thema Interior Design.

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Diskussion • discussion 682 Editorial 686 Interiority und multidimensionale Fassaden – ein Interview mit Wiel Arets Roland Pawlitschko

Berichte • reports 696 Klein, aber fein – die Sancaklar-Moschee in Istanbul Olaf Bartels 700 Architekturbiennale von Rem Koolhaas – Bankrotterklärung oder Atempause für den Neubeginn? Frank Kaltenbach 702 Bücher, Ausstellungen, Online

Dokumentation • documentation 708 Ladenfassade in London 6a Architects, London 712 Kunstakademie in Glasgow Steven Holl Architects, New York 717 Allianz-Hauptverwaltung in Wallisellen Wiel Arets Architects, Amsterdam 722 Wohnungsbau in Paris Babled Nouvet Reynaud architectes, Paris 726 Gartenpavillon in Basel Christ & Gantenbein Architekten, Basel 729 Serviceanlage der SBB in Zürich EM2N, Zürich 732 Produktions- und Bürogebäude in München tillicharchitektur, München 736 Kulturzentrum in Joué-lès-Tours Moussafir Architects, Paris 739 Hospitalhof in Stuttgart LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart 746 Einfamilienhaus in Krailling Unterlandstättner Architekten, München

Technik • technology 754 Funktionale und energetische Potenziale von Fenster- und Fassadenöffnungen Interview mit Ulrich Sieberath, ift Rosenheim Roland Pawlitschko 760 Wohnturm mit Kipp-Hub-Fenstern – Glatte Fassade mit Balkonqualitäten Klaus Lother, Frank Kaltenbach

Produkte • products 768 Heizung, Klima, Lüftung 774 Bäder, Sanitärtechnik 782 Beleuchtung 790 Fassaden 816 DETAIL research 818 Architektur im Dialog 820 Objekt + Produkt 823 Serviceteil 828 Projektbeteiligte /Hersteller /Ausführende Firmen 831 Inhalt Produktinformation /Anzeigenverzeichnis 832 Vorschau 833 Impressum, Fotonachweis



Diskussion  discussion


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Interiority und multidimensionale ­Fassaden – ein Interview mit Wiel Arets Interiority and Multi-dimensional ­Facades – an Interview with Wiel Arets

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Wiel Arets zählt nicht ohne Grund zu den derzeit gefragtesten Architekten. Seine in ganz Europa realisierten Bauten vereinen moderne Strenge und kraftvolle Gesten mit sinnlichen Oberflächen und vielfältigen Raumbezügen – ohne dabei den menschlichen Maßstab oder die Einbettung der Gebäude in den Stadtraum aus den Augen zu verlieren. Erstmals von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wurden die Arbeiten seines 1984 in Maastricht gegründeten Büros mit der 1993 ebenfalls dort realisierten Erweiterung der Kunst- und Architekturakademie. Sorgen in diesem Fall großflächige Glassteinfassaden für eine wohltuende Kontinuität zwischen innen und außen, sind es bei der 2004 fertiggestellten Universitätsbibliothek in Utrecht schwarze Betonwände und Glaselemente, die über dieselben reliefartigen bzw. aufgedruckten Papyrusmuster verfügen. Eines seiner ­aktuellsten Gebäude ist der neue Schweizer ­Allianz-Hauptsitz in Wallisellen (s. S. 717ff.), bei dem insbesondere die in einer Closed-CavityFassade geführten Vorhänge internationale Aufmerksamkeit erregen.

Ich glaube nicht an eine klare Trennung von innen und außen. Das »Außen« existiert für mich nicht. Denn selbst wenn wir in einer Stadt sind, befinden wir uns im Inneren der Stadt. Letztlich sind wir also immer »innen«. Würde ich nun das Wort Fassade als Gebäudeabschluss verstehen, dann müsste ich auch das Drinnen und Draußen akzeptieren. Architekten müssen sich grundsätzlich mit sämtlichen Räumen auseinandersetzen, in denen sich die Menschen aufhalten. So gesehen sind auch die Wände des Innenraums, in dem wir gerade sitzen, Fassade. Ein gutes Beispiel für diese Sichtweise ist die Villa Rotonda in Vicenza. Wenn man im zentralen Raum dieses wunderbaren ­Gebäudes von Andrea Palladio steht, schaut man zwar auf das Innere der Villa, gleichzeitig aber auch auf vollflächig mit ­Bildern der Stadt bemalte Wandflächen – ­innen und außen sind gleichsam miteinander verschmolzen. Und wenn man auf der Terrasse steht und durch die Fenster sieht, dann schaut man wieder von außen nach außen – oder eben von innen nach innen.

DETAIL: Von welchen Überlegungen werden die Gebäudehüllen Ihrer Projekte am meisten geprägt? Wiel Arets: Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich Fassade nicht als dünne Haut zwischen innen und außen begreife, sondern als »dicke Schicht«, durch die das Äußere tief in die Innenräume gelangt. Diese Schicht kann durchaus von einer Seite des Gebäudes bis zur anderen reichen. Beim Erweiterungsbau der Akademie für Kunst und Architektur in Maastricht beispielsweise haben wir in den Fassaden die gleichen Materialien eingesetzt wie in den Innenräumen: Glassteine (Abb. 1, 2). Und auch bei der Universitätsbibliothek in Utrecht wird deutlich, dass es keinen Unterschied in den äußeren und inneren Oberflächen gibt, sondern fließende Übergänge (Abb. 3).

Städte sind ebenso komplexe Gebilde wie Innenräume. Beide basieren auf vielschich-tigen Nutzungsvorgaben und -zusammenhängen. Müssten Fassaden wie die des AllianzGebäudes in Wallisellen dann nicht viel komplexer sein? Meines Erachtens verfügt gerade diese Fassade über eine sehr hohe Komplexität. Allein die aus zahlreichen unterschiedlichen Schichten bestehende Haut ist schon gut dreißig Zentimeter dick. Wichtig zum Verständnis des Gebäudes ist aber auch seine Geschichte. Als wir das Projekt auf städtebaulicher Ebene begonnen haben, standen noch keine Nutzer oder Raumprogramme fest – weder für den sechsgeschossigen Flachbau noch für das Hochhaus. Und die vier Brücken zwischen beiden Bauten kamen erst hinzu, als sich herauskristallisierte, dass der Versicherungskonzern alleiniger Mieter sein würde.

Sie verwenden in diesem Zusammenhang immer wieder den Begriff »Interiority«. Können Sie kurz erläutern, was genau Sie darunter verstehen?

Auf den ersten Blick wirkt das Gebäude rigide und glatt, vor allem wegen der sich in beiden

Gebäudeteilen identisch wiederholenden Fassadenelemente. Je mehr man sich jedoch annähert, desto mehr räumliche und konstruktive Details werden sichtbar. Unmittelbar vor dem Gebäude stehend wirkt die Fassade schließlich sehr sinnlich … … Das ist ganz ähnlich wie bei dem Porträtfoto eines Menschen. Auch da ist es kaum möglich, all die unterschiedlichen individuellen Facetten einer Person in einem einzigen Bild sichtbar zu machen. Doch je näher der Betrachter herangeht, desto mehr Geschichten lassen sich in einem Gesicht ­erkennen. Beim Hauptquartier der Allianz war uns darüber hinaus eine gewisse Mehrdeutigkeit wichtig – nicht zuletzt, weil hier im Richti-Areal eines Tages sehr viele Menschen wohnen werden, für die die Fassaden nicht sofort eindeutig als Bürofassade identifizierbar sein sollten. Bei der Wirkung des Gebäudeensembles zum Stadtraum haben wir aus diesem Grund von Anfang an daran gedacht, dass hinter den Vorhängen auch Wohnungen untergebracht sein könnten (Abb. 4, 5). Ich finde die strikte Trennung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit ohnehin fragwürdig. Stattdessen spreche ich lieber von »leben«. Anstatt in bestimmten Nutzungskategorien zu denken, sollten wir vielmehr Räume schaffen, in denen wir einfach gern leben. Räume mit Spielräumen für Individualität – ganz gleich, wie groß ein Gebäude auch ­immer ist. Diese Denkweise erklärt, warum man beispielsweise das Wohnhochhaus E’ Tower in Eindhoven aus der Entfernung durchaus für einen Bürobau halten könnte (Abb. 6, 7). Gibt es keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Wohnhaus- und Bürofassaden? Nein. Das lässt sich auch in der klassischen Architektur ablesen. Bis vor einigen hundert Jahren dienten Häuser immer auch dem Wohnen – und genau so sehen sie auch aus. Erst danach hat man angefangen, Haus- und auch Fassadenkategorien für ­unterschiedliche Nutzungen zu schaffen. Das entspricht im Kern jedoch nicht dem Wesen der Menschen. Deshalb halte ich es für falsch, wenn der eine Lebensaspekt


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Diskussion

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How does the development process for such specialised facade and ceiling elements – which are not only functional but also highly aesthetic – work? We didn’t divide up the work and separately develop a facade and a suspended ceiling. Instead the two were treated in parallel. And we worked with firms whose specialists understood that it’s not a matter limited to each separate trade, but a common effort whose result will have considerable impact on how the building functions, as well as on its appearance. The fact that the persons involved only concentrate on their own trade instead of communicating with each other and cooperating has always bothered me.

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Which means do you use to foster communication among the different persons involved in constructing a building? Many colleagues believe that computer programs such as Building Information Modelling are sufficient for good coordination. But problems can only be solved when there is a different type of thinking from the very start. For example, all of those involved must first understand the basic idea of the design and identify with it. Only in this manner can the different building components, which are made up of so many accrued layers, form a coherent whole in the end. Even buildings that look very simple are made up of a highly complex interplay of individual layers.

How do you convince consultants and firms to internalise this fundamental idea? We can only achieve something new if we continuously pull each other out of the “comfort zone” of our routines. In other words: the building services consultants should not limit themselves to their field. Instead they should feel that they are also part of the architecture of the structural engineering. We live in a time in which multi-tasking is as much a part of our daily lives as hybrid thinking is. Tell us more about the development of the closed-cavity facade. Many options were available to us at the beginning of the design process. The integrated-


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Architekturbiennale von Rem Koolhaas – Bankrotterklärung oder Atempause für den Neubeginn?

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Frank Kaltenbach 3 4

www.detail.de/2014-7/8 Eine Biennale wollte er machen, bei der nicht die Architekten im Mittelpunkt stehen, sondern die Architektur. Doch wo ist zukunftsfähige Architektur zu sehen in Venedig? Dass einmal nicht die großen Stars und ihre Landmarken in den Vordergrund gestellt werden, ist an sich lobenswert. Rem Koolhaas aber zeigt überhaupt keine Bauten – auch nicht von jungen innovativen Büros und auch nicht Bottom-up-Projekte des »Social Design« aus Afrika, Südasien oder Lateinamerika. So promotet die 14. Architekturbiennale nur einen Architekten – ihren ­Direktor Rem Koolhaas. »Elements« in den Giardini Der einstige Prophet des Konzeptuellen ­zerlegt die Sprache der Architektur in einzelne Vokabeln und das Gebäude ganz ­physisch in seine banalen Einzelteile: Treppen, Rolltreppen, Türen, Fenster, Dächer, Heizung etc. Damit wird er zunächst seinem Ruf gerecht, immer alles gedanklich bis auf den Grund zu durchdringen. Im ­Sinne eines Pars pro Toto ein legitimer Ansatz. Wenn die Summe der Einzelteile aber kein Ganzes ergibt, wenn die Auswahl der Fragmente nicht exemplarisch, sondern ­beliebig ist, entsteht keine Enzyklopädie, sondern ein Telefonbuch mit herausgeris­ senen Seiten. »Elements of Architecture« nennt Koolhaas die Hauptausstellung seiner Biennale, der er den Titel »Fundamentals« gegeben hat. Auf seine Grundlagen, die Fundamente, will der Niederländer die Architektur zurückführen, dem Publikum eine Verschnauf­ pause gönnen in der sich immer schneller drehenden Medienspirale, die von Architekturbiennalen oft noch beschleunigt wird. Doch will Koolhaas wirklich zur Besinnung aufrufen oder fällt ihm einfach nichts mehr ein, wie sein Kollege und einstiger »Schüler« Winy Maas bei der Eröffnung argwöhnt? Zurück zu den »Elements«: Alles fängt sehr vielversprechend an. Auf eine Inszenierung der Fassade des zentralen Pavillons, des ehemaligen »Padiglione d’Italia«, verzichtet die Szenografie zugunsten des eindrucksvollsten Raums der gesamten Ausstellung: 1

ingangskuppel im zentralen Pavillon in den GiarE dini: Auftakt zur Ausstellung »Elements of Architecture«, Rem Koolhaas, AMO, Harvard School of Graduate Design »Monditalia« im Arsenale: Verbindendes Ausstellungselement der heterogenen und kleinteiligen Ausstellung in der 316 m langen Halle der Corderie ist eine Landkarte Italiens aus dem 5. Jahrhundert, die Tabula Peutingeriana. Koreanischer Pavillon: nordkoreanische Propagandaplakate, Kommissar: Minsuk Cho Französischer Pavillon: Modell der Villa Arpel aus dem Film »Mon Oncle« von Jacques Tati, Kommissar: Jean-Louis Cohen


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Berichte

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die Eingangsrotunde. Der prunkvolle Dekor der bisher unscheinbaren Kuppel ist neu ­restauriert. Das Aufkommen jeglicher feier­ licher Gefühle durchschneidet aber jäh der angeschnittene Aufbau einer hochinstallierten Rasterdecke als Sinnbild der Moderne, unter der wir in den abgedunkelten Kinosaal eintauchen (Abb. 1). Das Bild ist stark, der Kontrast brillant herausgearbeitet, aber was ist die Aussage? Zeitgemäße nachhaltige Bürogebäude werden in Mitteleuropa schon lange nicht mehr derart mit Haustechnik-Kanälen aufgerüstet. Eigentlich hätte das Konzept das Potenzial, aus innovativen Neuentwicklungen einzelner Bauteile den Wandel der Gesellschaft und der Architekturgeschichte abzuleiten. Ist das plötzliche Auftreten des Korridors mit Einzelzimmern in der Renaissance ein Spiegel der gesellschaftlichen Veränderung zu einem verstärkten Individualismus? Stephan Trüby thematisiert das in seiner ausgestellten Dissertation. Unterschiedliche hölzerne Fensterrahmen des englischen Bauforschers Charles Brooking sind wie Bilder an einer der Wände aufgehängt: Zeigt deren Vielfalt, wie normiert und begrenzt unser heutiges Spektrum industriell gefertigter Fassaden ist? Eine nachgebaute Feuerstelle aus der Steinzeit steht einem dekorativen englischen »Fireplace« und einer Decke aus Infrarotstrahlern gegenüber: Welche Bedeutung hat die Trennung von »Fire« und »Place«, sprich Kommunikation, auf unser Leben? Für Frank Lloyd Wright war der Kamin, für Heinrich Tessenow die Treppe das »Herz des Hauses«. Wo ist sein Mittelpunkt im Passivhaus mit Aufzug, Mikrowelle und Wlan? Ärgerlich wird die Ausstellung allerdings, wo die Exponate unreflektiert wie die Produktpräsentationen der Hersteller auf Baumessen gezeigt werden: Reihen unterschiedlicher Türklinken und Fassaden-Mock-ups aus Glas, Holz und Keramik. Schade, dass komplexe Themen wie Türen und Eingänge oder Dächer auf Einzelaspekte reduziert werden: Den 14 massiven Toren einer mittelalterlichen Burg steht ein offener Torbogen heutiger Sicherheitschecks mit Bodyscan gegenüber. Lieblos die Präsentation der originalen Plan-

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schränke von Friedrich Mielke, der jahrzentelang über die Treppe geforscht hat. »Monditalia« im Arsenale Weshalb hat Koolhaas die Ausstellung nicht in der Corderie im Arsenale aufgebaut, wo sie mehr Luft gehabt hätte, z. B. für Videoprojektionen, die die Originalexponate illus­ triert hätten? Stattdessen findet man dort, wo bei vergangenen Biennalen die Direktoren ihre Besucher mit sinnlichen Erlebnissen im großen Maßstab überrascht haben, eine seltsame Reflexion über das Gastgeberland Italien: »Monditalia«. Großmaßstäblich sind nur die Leuchtschrift in der Silhouette eines Palazzos am Eingang und die Landkarte, die als überdimensionaler Wandteppich oder Theatervorhang die hunderte Meter lange Halle zweiteilt (Abb. 2). Hier werden in simultanen Projektionen sich wiederholende Video­sequenzen gegenübergestellt: Mar­ cello Mastroianni in verlassener Weite der Landschaft gegenüber der bedrückenden Enge auf einem Flüchtlingsschiff vor Lampedusa. Die italienische Grenze als Bollwerk gegen afrikanische Flüchtlinge im Süden und durch den Gletscherschwund wandernde Grenzen auf den Alpenkämmen zu Österreich im Norden. Dekadentes Leben von Pompeji bis Berlusconi, Berlusconi im Beichtstuhl, das Plenum des Parlaments als Theatersaal. Entdeckungen gibt es auch hier: Die verfallenden Meisterwerke eines Pier Luigi Nervi oder »Radical Pedagogy«, die umfassende Forschungsarbeit zu wegweisenden Lehrkonzepten an Architekturschulen weltweit von Beatriz Colomina. Die ganze Promenade durch Monditalia wird rhythmisiert durch Tanzgruppen, deren Darbietungen keinen Bezug zu den Stationen der Ausstellung haben, sondern nur den zu großen Raum füllen. Länderpavillons in Arsenale und Giardini Selbst den Kuratoren der Länderpavillons gab Koolhaas die Richtung vor: »Absorbing Modernity 1914 –2014«. Also auch hier Fehlanzeige an aktueller Architektur! Chronologische Geschichtsbewältigung statt Zukunft. Die Kuratoren fördern interessante moder-

nistische Bauten aus Montenegro, Markthallen in der Dominikanischen Republik oder sozialistische Betonfertigteile in Chile zutage, in die einst Salvador Allende höchstpersönlich seine Unterschrift gekratzt hat als Zeichen des Fortschritts. Der türkische Beitrag thematisiert die Geschichte des Atatürk-Kulturzen­ trums von 1969 am Taksim-Platz in Istanbul. Eine Provokation gegen Regierungschef Erdoğan, der den frisch sanierten Bau abreißen und durch eine Moschee ersetzen möchte? Der koreanische Pavillon zielt dagegen auf Aussöhnung. Kommissar Minsuk Cho stellt unter dem Titel »Monument State« ­neben die Monumentalbauten Pjöngjangs vorurteilsfrei einen mehrere Straßenblöcke langen Megablock der 1970er-Jahre in S ­ eoul, als seien Nord- und Südkorea in einem »Peninsula State« vereinigt (Abb. 3). Die Jury honorierte diese Einstellung, trotz der inhaltlichen Überfrachtung, mit dem Goldenen Löwen. »Bungalow Germania«, die originalgetreue Replik von Sep Rufs Kanzlerbungalow im deutschen Pavillon, glänzt dagegen durch seine kuratorische Klarheit, bietet aber einigen Besuchern zu wenig Inhalt (s. DETAIL 6/2014, S. 565ff.) Die Niederlande erinnern sich an Jacob Bakema, die Engländer zeigen die New Town Milton Keynes’. Jean-Louis ­Cohen ist einer der wenigen, der Fragen stellt: Ist die Moderne Bedrohung oder Heilsbringer? Im Zentrum des französischen Pavillons steht ein Modell der Villa Arpel aus Jacques Tatis Kinofilm »Mon Oncle« von 1958. In ironischen Sequenzen beschreibt T ­ ati, wie die moderne Technik den Bewohner drangsaliert, das futuristische Haus zum persönlichen Gegner wird (Abb. 4). Der erste große Erfolg von Rem Koolhaas war 1994 »Delirious New York: A Retroactive Manifesto for Manhattan«. Seine Biennale 2014 ist retrospektiv. Im Gegensatz zu seiner Ausstellung »Cronocaos« von 2010, mit der er den Verlust einer kontinuierlichen Architekturentwicklung bedauerte und vor dem Verschwinden der Bausubstanz der Moderne warnte, bleiben die »Fundamentals« ohne weitere Aussage. Eine Aufforderung an den Besucher, selbst nach Visionen und Utopien zu suchen?


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Ausstellungen

Mission: Postmodern. Heinrich Klotz und die Wunderkammer DAM Grandioser Blick zurück: Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main feiert seinen 30. Geburtstag und erinnert an den charismatischen Gründungsdirektor Heinrich Klotz. Unter dem Titel »Mission: Postmodern.« entführt die reich inszenierte Ausstellung zugleich in die goldenen Jahre der Frankfurter Kulturpolitik, als das »Museumsufer« mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) als erstem Baustein darin geschaffen wurde. Der Pionier Heinrich Klotz (1935 –1999) etablierte nicht nur das weltweit erste Architekturmuseum überhaupt, sondern entfachte mit der programmatischen Eröffnungsausstellung im Jahr 1984 die Diskussion um ­eine »Revision der Moderne« durch den Geist der Postmoderne. Das von Oswald Mathias Ungers als ästhetisches Gesamtkunstwerk konzipierte Gebäude des DAM selbst ist bis heute idealtypisches Manifest dieses Geists. Die aktuelle Ausstellung konzentriert sich auf die ersten acht Jahre des Museums und stützt sich dabei auf bisher unveröffentliche Tagebuchaufzeichnungen und Notizen, die Klotz zwischen August 1979 und Juni 1987 auf Tonband sprach. Die Persönlichkeit des »Machers« Heinrich Klotz und seine fruchtbaren Kontakte zu den wichtigsten Architekten der Moderne werden lebendig beleuchtet, die Bauhistorie des Hauses und ebenso die herausragenden Ausstellungen unter seiner Regie. Wichtige Meilensteine sind die »Revision der Moderne – Postmoderne Architektur 1960 –1980« mit weltberühmten Protagonisten wie Charles Moore, Aldo Rossi, Oswald Mathias Ungers und Robert Venturi sowie die Ausstellung »Vision der Moderne« (1986). Sie widmete sich den Möglichkeiten einer »ausdrucksvollen« und »sprechenden« Baukunst, die den Bogen von den russischen Konstruktivisten über technologische Utopien bis hin zum ökologischen Bauen spannte. In den sechs Jahren als ­Direktor des DAM verantwortete er fast 50

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Ausstellungen, die nicht nur Positionen der Architektur in der Moderne und der »Zweiten Moderne« vorstellten, sondern auch zeitgenössisches Design und Aspekte zur Architektur in der Kunst präsentierten. Deutlich wird, dass Gründervater Heinrich Klotz ursprünglich kein elitäres Museum wollte, sondern den interdiziplinären Diskurs für ein breites Publikum anstrebte. Das dokumentieren auch seine sehr persönlich geprägten und quer durch alle Kunstgattungen reichenden Ankäufe für die Sammlung des Museums, bei der Klotz noch aus einem üppigen Ankaufsetat schöpfen konnte. In einer panoptischen, etwa 140 Exponate umfassenden »Wunderkammer« breitet das DAM nun alle diese Schätze aus: Christos »Wrapped Reichstag«, Skizzen von Helmut Jahn und Le Corbusier, Zeichnungen von OMA (s. Abb.) und Peter Eisenman, Skulpturen und Architekturmodelle wie Frei Ottos Pavillon für die Weltausstellung Montreal (1976), Kunstwerke von Hans Arp, Georg Baselitz und Markus Lüpertz sowie Kuriositäten wie zum Beispiel das nachgebaute Sofa von Hermann Görings Anwesen »Carinhall«. Glanzstück: Die »Nike« von HausRucker-Co. Heinrich Klotz wollte sie einst als Zeichen des geistigen Aufbruchs vor dem Architekturmuseum aufstellen, aber bis heute ist dieser Plan an der Kulturpolitik gescheitert. Die Ausstellung zeigt aber auch, dass die Postmoderne Frankfurt wie kaum eine andere Stadt in Deutschland geprägt hat: Die Schirn Kunsthalle (Bangert Jansen Scholz Schultes, 1986), das Messe-Torhaus (Oswald Mathias Ungers, 1984), der MesseTurm (Helmut Jahn, 1990) oder das Museum für Moderne Kunst (Hans Hollein, 1991) sind alle Kinder einer von Heinrich Klotz postulierten pluralistischen Grundhaltung in der Baukunst. Die aktuelle Architektur hat sie längst absorbiert. Karin Leydecker bis 14.9.2014, DAM, Frankfurt/Main www.dam-online.de Lina Bo Bardi: Together Berlin ist die siebte Station der Ausstellung, die die italienische Architektin Lina Bo Bardi ehrt. Sie prägte ab Mitte des 20. Jahrhunderts einen eigenen gestalterischen Weg. Vor allem in der Architektur, aber auch im Möbeldesign nahm sie Impulse der Moderne auf. Grundlage ihres Schaffens bildete die Auseinandersetzung mit ihrer Wahlheimat Brasilien. Lina Bo Bardis zum Teil radikale Ansichten zeichnen sich in den architektonischen Werken ebenso ab wie in ihren Entwürfen und Schriften. Sie realisierte u. a. das Museu de Arte de São Paulo, das Kultur- und Sportzentrum Fábrica da Pompéia und das Wohnhaus Casa de Vidro. bis 17.8.2014, DAZ, Berlin www.daz.de

Hans Hollein Die umfangreiche Ausstellung im Wiener MAK wurde für Holleins 80. Geburtstag am 30. März 2014 konzipiert. Sie präsentiert den österreichischen Architekten als Vorreiter in der Museumsarchitektur. Nun ist die Schau von den Ereignissen eingeholt worden: Hans Hollein verstarb am 29. April 2014. Schwerpunkte der Ausstellung sind seine Museumsprojekte und die von ihm kuratorisch wie architektonisch gestalteten Ausstellungen und Biennale-Beiträge. Fotogra­ fien ausgewählter Räume und Bauten von Aglaia Konrad und Armin Linke machen das Werk neu erlebbar. Die MAK-Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Museum Abteiberg Mönchengladbach, einem seiner wichtigsten Bauten, konzipiert. Dort werden konzeptionelle Arbeiten und AusstellungsRe-Inszenierungen aus den 1960er- bis 1980er-­Jahren gezeigt. bis 5.10.2014, MAK, Wien, www.mak.at bis 28.9.2014, Museum Abteiberg, Mönchengladbach, www.museum-abteiberg.de Wegner – Just one good chair Hans Wegner zählt zu den bedeutendsten dänischen Entwerfern, sein Schaffen basiert auf der traditionellen dänischen Möbelschreinerei. Vorbilder für seinen Y-Chair finden sich, wie auch bei seinem berühmten China Chair, in chinesischen Sitzmöbeln – das Y der Rückenlehne soll dabei eine natürliche Astgabelung symbolisieren. 150 Originalmöbel sind zu sehen sowie 50 Neuauflagen, auch Modelle und Zeichnungen. bis 2.11.2014, Designmuseum Dänemark. http://designmuseum.dk Aufbruch. Umbruch. Stilbruch? Design der 1950er- und 1960er-Jahre Die Aus­stel­lung widmet sich Design­objek­ten der 1950er- und 1960er-Jahre, u.a. von Dieter Rams, Magarete Jahny, Joe Colombo und Alvar Aalto. bis 3.8.2014, Museum August Kestner, Hannover, www.kestner-museum.de


Dokumentation documentation


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Ladenfassade in London Shop Facade in London Architekten: 6a Architects, London Mitarbeiter: Tom Emerson, Stephanie Macdonald, John Ross, Owen Watson, Noelia Pickard-Garcia, Johan Dehlin Fassadenplaner: Montresor Partnership, Wiltshire Tragwerksplaner: Rodgers Leask, London weitere Projektbeteiligte S. 828

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Dokumentation

Lageplan Maßstab 1:2000

Site plan scale 1:2000

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Grundriss Maßstab 1:500 1 Gusseisen-Fassade 2 Kuriositäten 3 Herrenmode 4 Umkleide 5 Übergang Nebengebäude 6 Damenmode 7 Lobby / Zugang Bürogeschoss 8 Schaufenster Nebengebäude

Layout plan scale 1:500 1 Cast iron facade 2 Curiosity shop 3 Men’s collection 4 Fitting room 5 Bridge to neighbouring building 6 Women’s collection 7 Office lobby 8 Window display (neighbouring building)

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Horizontalschnitt Gusseisen-Fassade Maßstab 1:50

Horizontal section Cast iron acade scale 1:50

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Mit der Fassadengestaltung des Paul Smith Store in der Albemarle Street in London gelang es den Architekten, den Bogen zwischen dem Gewebe der ausgefallenen Modestücke des Designers und Londons industrieller Vergangenheit zu spannen. Die gusseiserne Hülle verweist auf das 18. Jahrhundert, als das Gebäude entstand; damals schuf das Material in Großbritannien neue Industriezweige und blieb bis heute in Form von Brücken, Laternen und Balkongittern in den Straßen präsent. Die plastisch hervortretenden Kreismuster der Fassade, die sich überschneiden und so zu einer komplexen Struktur fügen, spielen augenzwinkernd mit der Ornamentik der Zeit und erinnern in ihrer modernen Interpretation an die feinen Textilgewebe, für die der britische Designer bekannt ist. Bei genauerer Betrachtung findet der aufmerksame Passant dessen Handschrift in Gusseisen verewigt wieder: Skizzen von Katze, Vogel und Schuh verbergen sich unauffällig im eisernen Liniengewirr. Halbkreisförmige gläserne Vitrinen dienen als Schaufenster und lassen teilweise Einblicke in den Showroom der Ladenerweiterung zu. Die geschwungene Form entlehnten die Architekten den historischen Eingangsfronten in der Nachbarschaft. Hierfür wurde das Glas in Spanien mit sehr geringen Toleranzen gebogen und in England mit Edelstahlprofilen verklebt und auf die verzinkte Stahlkonstruktion montiert. Die gusseisernen Paneele gehen aus einer Kombination moderner und traditioneller Herstellungsmethoden hervor: Die Geometrie entstand am Computer und die Polyurethanformteile an der CNC-Fräse, während der Sphäroguss in daraus hergestellten herkömmlichen Sandgussformen seine endgültige Form mit Relief und integrierten Haken erhielt. Anschließend oxidierten die Platten einige Zeit, bevor ein Rostumwandler auf Tanninbasis den Prozess stoppte und ihnen ihre dunkle Farbe verlieh. Kaum als Materialwechsel wahrnehmbar, tritt die Fluchttür aus schwarz geölter Eiche in Erscheinung, deren Oberfläche mit dem invertierten Relief der Gusseisenplatten spielt. SD

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With the facade design for the Paul Smith Store on Albemarle Street in London, 6a Architects has set up a relationship between the fabric used in the designer’s offbeat items of clothing and London’s industrial past. The cast iron skin harks back to the eighteenth century, the period in which the building was erected; the material led to new branches of industry in the Great Britain of the day and has remained ubiquitous on the streets until the present day in the form of bridges, lanterns and balcony grilles. The raised pattern of circles on the facade, which overlap and thereby yield a complex structure, are evidence of a playful engagement with the ornamentation of the era and brings to mind in its modern interpretation the fine fabrics upon which the British designer’s renown is based. On closer inspection the attentive flâneur will recognize his “signature” immortalised in cast iron: sketches of a cat, bird and shoe are hidden unobtrusively in the thicket of lines. Semi-circular glass vitrines serve as display windows and provide partial glimpses into the showroom of the extension to the shop. The architects borrowed the curves from the historic storefronts located in the vicinity. To produce them, glass was bent to shape, with minimal margin for error, in Spain and transported to England, where it was glued to the stainless-steel profiles before being mounted on the galvanised steel construction. The cast-iron panels were developed using a combination of modern and traditional manufacturing methods: the geometry came about with the assistance of a computer program, and the polyurethane moulds were produced on a CNC mill, while the ductile cast iron received its final form – with raised pattern and integrated hooks – through the use of the conventional (CNC-mill produced) sand moulds. Then the panels were given time to oxidise before a tannin-based rust converter was employed to stop the process and give the cast iron its dark tone. The change in material from cast iron panel to oiled oak escape door – whose surface is an inverted play on the bas relief of the cast iron panels – is barely perceptible.


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Ladenfassade in London

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Horizontalschnitte Vertikalschnitte Maßstab 1:10

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Horizontal sections Vertical sections scale 1:10

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Dokumentation

1 Fluchttür Eichenholz geölt mit Basrelief 35 mm Sperrholz 2≈ 12 mm dazw. Dämmung 18 mm   2 Sphäroguss 6 – 24 mm mit integrierten Haken Edelstahlschiene horizontal 65 mm Fassadenmembran, Wärmedämmung 66 mm dazwischen Edelstahlschiene vertikal 41 mm Abstandhalter, Putz (Bestand) 30 mm Stahlbeton zweischalig (Bestand) 380 mm   3 VSG gebogen, Low-E-Beschichtung, 2≈ 6 mm verklebt mit Edelstahlflachprofil 6 mm   4 Gipskarton 12,5 mm, Sperrholzplatte 12 mm Ständersystem 50 mm, Putz (Bestand) 20 mm   5 Geländer Sphäroguss 18 mm   6 Messingrahmen 20/20 mm   7 Messingblech 3 mm   8 Eichenholz 22 mm, Sperrholz 12 mm   9 Tragsystem Stahlblech verzinkt, gekantet 8 mm 10 Sphärogussplatte glatt, einhängbar 12 mm 11 Zarge Eichenholz geölt 40 mm 12 Eichenholzschwelle 20 mm, Stahlplatte 8 mm 13 Sphärogussplatte glatt 12 mm

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711

1 escape door: 35 mm oiled oak with bas-relief 2≈ 12 mm plywood, 18 mm insulation in between   2 6 – 24 mm ductile cast iron with integrated hooks 65 mm stainless steel rail, horizontal facade membrane; 66 mm thermal insulation b ­ etw. 41 mm stainless-steel rails, vertical spacers; 30 mm plaster (existing); 380 mm reinforced concrete, double-wythe ­(existing)   3 2≈ 6 mm laminated safety glass, curved, low-e coating glued to 6 mm stainless steel profile   4 12.5 mm plasterboard; 12 mm plywood 50 mm stud system; 20 mm plaster (existing)   5 railing: 18 mm ductile cast iron   6 20/20 mm brass frame   7 3 mm brass sheet   8 22 mm oak; 12 mm plywood   9 8 mm sheet steel loadb. syst., galv., bent to shape 10 12 mm ductile cast iron plate, smooth, tiltable 11 frame: 40 mm oiled oak 12 20 mm oak threshold; 8 mm steel plate 13 12 mm ductile cast iron, smooth


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STIPENDIUM


Technik technology


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Funktionale und energetische Potenziale von Fenster- und Fassadenöffnungen Interview mit Ulrich Sieberath, Institutsleiter des ift Rosenheim Functional and Energy-saving Potential in Windows and Apertures Interview with Ulrich Sieberath, director of ift Rosenheim

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DETAIL: Das ift Rosenheim ist für Normungen im Fenster-, Fassaden- und Türenbereich zuständig, erstellt Nachweise und Zeugnisse für neue Produkte und betreibt anwendungs-­ orientierte Forschung. Außerdem hat es insgesamt 23 Kriterien entwickelt, die bei der Planung und Realisierung von Fenstern und Glasfassaden zu berücksichtigen sind. Welche sind hiervon am wichtigsten? Ulrich Sieberath: Ganz oben stehen für mich die Bereiche Gebrauchstauglichkeit, Qualität und Sicherheit. Einerseits müssen Produkte die Leistungseigenschaften und Erwartungen über den gesamten Nutzungszeitraum erfüllen, andererseits dürfen keine Sicherheitsrisiken durch Versagen von Einzelbauteilen oder Unterdimensionierungen entstehen. Sicherheit hat zu tun mit Einbruchshemmung, Schutz vor besonderen Risiken, z. B. Feuer, aber auch Kindersicherheit und Barrierefreiheit für ältere Menschen. Sehr wichtig sind natürlich auch die oft auf energetische Aspekte reduzierten Themen Nachhaltigkeit und Umwelt. Wir verstehen Nachhaltigkeit als ganzheitliche Aufgabe. Deshalb untersuchen wir Auswaschungen und Ausdünstungen der Produkte ebenso wie den Ressourcenverbrauch während des gesamten Lebenszyklus und favorisieren eine Betrachtung »Cradle to Cradle«. Produkte und Produktanforderungen werden immer komplexer. Spielt das von Ihnen in den letzten Jahren verstärkt propagierte »Universal Design« hier eine besondere Rolle? Universal Design ist für uns nichts Neues. Wir haben Produkte unter dem Begriff der Gebrauchstauglichkeit schon immer in einem größeren Zusammenhang gesehen. Nun wollen wir diesen universalen Designansatz nutzen, damit komplexe Produkte von vielen Menschen verstanden und nicht abgelehnt werden. Deshalb haben wir Kriterien herausgearbeitet, die der Branche helfen können, ihre Produktentwicklungen frühzeitig auf eine einfache und sichere Nutzung zu optimieren und folgende Fragen zu beantworten: Sind Funktionselemente intuitiv erkennbar? Ist die Bedienung der Produkte für alle Nutzergruppen verständlich? Unsere

Empfehlungen werden von der Industrie immer öfter umgesetzt, sodass Fenster-, Türen- und Torkonstruktionen entstehen, die von den Nutzern akzeptiert und im Alltag auch angewendet werden. Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit den Steuerungen aus, die ja meist noch viel komplizierter sind als die Produkte selbst? Auf der letzten R+T-Messe in Stuttgart ging einer der Innovationspreise an ein Steuerungssystem, das das Raumklima nicht mehr technikorientiert nach Temperatur oder Luftfeuchtigkeit regelt – Kriterien, mit denen die Menschen oft gar nichts anfangen können. Stattdessen werden emotionale Größen eingesetzt und visualisiert, z. B. »mir ist zu warm« oder »mir ist zu kalt«. Die eigentlichen Regelprozesse übernimmt dann die Technik. Ist es jemandem zu dunkel, gehen erst einmal alle Sonnenschutzlamellen auf. Kunstlicht wird dann zugeschaltet, wenn das Tageslicht tatsächlich nicht ausreicht. Wesentlich für die Akzeptanz solcher Steuerungen ist es, dass die Menschen eingreifen können, dass sie merken, was wa­ rum passiert, aber auch, dass sie nicht bevormundet werden. Andernfalls werden die Systeme blockiert oder ausgeschaltet. Wie weit sind wir im Bereich der Gebäudesteuerung heute von dem entfernt, was theoretisch machbar wäre? Gibt es nicht längst schon funktionierende Anwendungen, die wesentlich mehr leisten könnten als das, was heute weite Verbreitung findet? Defizite bestehen in der praktischen Anwendung, weil die Schnittstellenproblematik und das in Deutschland übliche »Gewerke-System« Probleme machen. Wer heute Elektronik und Mechatronik verbaut, berührt immer gleich mehrere Gewerke. Da gibt es den Fenster- und Antriebshersteller, den Elektrofachplaner, den Bauphysiker und dann noch die Elektrofachfirma, die das Ganze verkabeln muss. In diesem »GewerkeDschungel« sind übergreifende Lösungen enorm schwierig. Außerdem wird oft nur der »Handbetrieb« automatisiert anstatt neue Öffnungssysteme zu entwickeln, die besser

für die Automation geeignet sind – z. B. Schiebefenster anstatt Dreh-Kipp-Fenster. Um davon wegzukommen, brauchen wir integrierte Lösungen mit einer reduzierten Anzahl von Schnittstellen und Gewerken. Vorreiter auf diesem Gebiet sind die Garagenund Industrietore sowie Rollladen und Sonnenschutzelemente, die heute meistens mit automatischem Antrieb und Steuerung angeboten werden. Die Bedienung erfolgt manuell per Funk, Transponder, Chipkarte oder über biometrische Daten. Der Trend geht zur Bedienung per Smartphone und zur automatischen Kommunikation mit Auto und Haustechnik via Bluetooth. Die Mehrkosten sind inzwischen überschaubar und bei Toren, Rollladen und Markisen kein Hindernisgrund mehr. Diese Entwicklungen werden nun auf Haustüren übertragen. Auf der diesjährigen Messe »fensterbau/frontale« in Nürnberg waren bereits erste automatische Haustürsysteme zu sehen. Einerseits verlangen die Menschen nach aktuellen Kommunikationstechnologien und intelligenten Steuerungslösungen. Andererseits wollen sie die unmittelbare Kontrolle nicht aus der Hand geben und z. B. Fenster manuell öffnen. Sehen Sie auf dem Markt eine wachsende Nachfrage nach »analogen« Systemen? Nein. Aber ich sehe Menschen, die – infolge einer gewissen Frustration – mit bestimmten Techniken nichts mehr zu tun haben wollen. Einen Trend kann ich daraus aber nicht ableiten. Ich denke, wenn es gelingt, nutzerfreundliche, einfache und komfortable Lösungen anzubieten, dann wird niemand alles wieder von Hand bedienen wollen. Abgesehen davon sind vergleichbare Trends auch anderswo nicht zu erkennen. Denken Sie nur an Smartphones oder Autos. Braucht man bei der Realisierung energieeffizienter Häuser zwingend intelligente, automatisierte und elektrisch steuerbare Fassadensysteme? Wenn man die Ziele der EU-Gebäudericht­ linie 2020 betrachtet, die CO2-neutrale Gebäude zum Regelfall machen soll, dann kann man sich sehr gut vorstellen, dass


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Technik

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Prof. Ulrich Sieberath ist seit 2004 Leiter des ift Rosenheim – ein international tätiges notifiziertes Prüf-, Zertifizierungs- und Forschungsinstitut für Fenster, Fassaden, Türen, Tore, Glas und Baustoffe. Neben seiner Professur im Fachgebiet Fenster und Fassaden an der Hochschule Rosenheim arbeitet er als Gutachter, Fachreferent und Autor. Außerdem engagiert er sich in zahlreichen technischen Ausschüssen und Fachgremien, z.B. als Obmann des europäischen Normenausschusses Fenster und Türen (CEN TC33).

Prof. Ulrich Sieberath has been director of ift Rosenheim – an internationally active testing, certification and research institute for windows, facades, doors, glass and construction materials – since 2004. In addition to his professorship in the area “windows and facades” at the Rosenheim University of Applied Sciences, he also works as evaluator and author. He is involved in numerous technical committees and expert panels, for example, as chairman of the European “Windows and Doors” norm committee (CEN TC33).

man allein durch noch mehr Dämmung nicht mehr zurechtkommen wird. Irgendwann erreicht man einen Punkt, wo weitere Einsparung nur noch über das Nutzerverhalten zu erzielen sind. Bei hochgedämmten Gebäuden sind bereits die energetischen Verluste einer unnötig aktivierten Beleuchtung mit klassischen Glühlampen eine inakzeptable Größenordnung. Und wer hier die Fenster unnötig offen ließe, würde energetische Verluste provozieren, die größer sind als das entsprechende Einsparpotenzial. Automatische Systeme können vernünftige Verhaltensweisen unterstützen, ohne die Nutzer zu bevormunden.

winne und -verluste ebenso notwendig wie ein gutes Verhältnis von U- und g-Wert. Moderne Fenster erzielen über die gesamte Heizperiode auf der Ost-, West- und Südseite solare Energiegewinne – diese sind zentraler Bestandteil von Passiv- und Energiegewinnhäusern. Die weitere Verbesserung der Wärmedämmung ist allerdings in Bezug auf die Tauwasserbildung und die ther­­ mische Behaglichkeit wichtig. Deshalb forschen wir weiter an Verbesserungen der Rahmen- und Glaskonstruktionen. Beim Glas sind durch Dreifachgläser und neue Beschichtungen heute schon U-Werte von bis zu 0,4 möglich. Allerdings kommen wir langsam an einen Punkt, an dem man das Verhältnis zwischen Aufwand und Wirtschaftlichkeit betrachten muss. In der Anfangszeit waren allein durch Isolierglas statt Einfachglas Riesenschritte bei den U-Werten von 6,0 auf 3,0 möglich. Es folgten Beschichtungstechniken und die Gasfüllungen, die wiederum signifikante Verbesserungen brachten. Inzwischen ist der Auf-

Energetisch gelten Fenster und Fassadenöffnungen als Schwachstelle im Gebäude. Wo liegt das Potenzial für weitere Einsparmöglichkeiten oder Verbesserungen? Und: Lassen sich die U-Werte von Verglasungen noch weiter nach unten treiben? Bei Fenstern und Fassaden ist eine energetische Gesamtbetrachtung der Energiege-

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1

2

er 2010 am Hauptstandort des ift Rosenheim ferD tiggestellte Anbau mit Büros und Schulungsräumen verfügt über eine hinterlüftete Kaltfassade mit Photovoltaik-Modulen in Dünnschichttechnologie. Übersicht der Veränderungen von Bautiefe und Bauteilgewicht bei Holz- und Metall-Fensterelementen seit 1950. he addition to ift Rosenheim’s headquarters was T completed in 2010; it contains offices and training rooms and has a ventilated facade with photovoltaic-modules in thin-film technology. Overview of the changes in depth and component weight for wood and metal window elements since 1950.

wand für Verbesserungen so groß, dass es an der Zeit ist, andere Potenziale als die Reduzierung der U-Werte zu erschließen. Für mich ist die Optimierng solarer Einträge und die Reduzierung von Lüftungsverlusten am wichtigsten. Mit Wand- bzw. Verglasungsflächen bestehen Fassaden in der Regel aus zwei grundsätzlich unterschiedlichen Bereichen, die beide für sich gesehen relativ gut in den Griff zu bekommen sind. Wie aber sieht es an den Schnittstellen aus? Tatsächlich macht uns genau dieses Thema im Moment große Probleme, weil hier entgegengesetzte Entwicklungen zusammenkommen: Der verbesserte Wärmeschutz von Dreifachfenstern ergibt um 50 % höhere Gewichte. Zugleich sollen die Außenwände möglichst porös und leicht sein, um für optimalen Wärmeschutz zu sorgen, oder aus dünnen tragenden Wänden mit dicker Außendämmung bestehen. Höhere Fenstergewichte, geringere Wandfestigkeiten und ver-

Bautiefen, Bauteilgewichte /depth, weight of building component

Einbaujahr/year installed 1950 1978 1995 Wärmeschutzverordnung energy conservation act 2

1977 1. WSchVo

1984 2. WSchVo

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2014

1995 2002 2007 2009 2014 3. WSchVo 1. EnEV 2. EnEV 3. EnEV 4. EnEV


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Funktionale und energetische Potenziale von Fenster- und Fassadenöffnungen

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*1  Zweifachverglasung, Ug = 1,1 W/(m2K) *2  Dreifachverglasung, Ug = 0,6 W/(m2K) *3  Verbundfenster mit Dreifachverglasung kommen in der Praxis nahezu nicht vor.

Ausgangs­ profil

4

Vergrößerung Dämmzone

Uf    ≈1,6

≈1,5

*1 Uw  ≈1,5 *2 Uw  ≈1,0

Position der Dämmung

Vergrößerung und Optimierung Dämmzone

Verringerung Ansichts­ breiten

Verbund­ fenster (Ug 2≈ 1,1 W/m2K)

Kombination div. Maßnahmen

≈1,4

≈1,3

≈1,8

≈1,0

≈1,4

≈1,4

≈1,3

≈1,2

≈ 0,8

≈1,0

≈ 0,9

≈ 0,9

≈ 0,9

≈ 0,8

*3

≈ 0,74

DETAIL: The ift in Rosenheim is in charge of specifying the norms for windows, facades, and doors, and prepares certification of new products. In addition to that, you have developed a total of twenty-three criteria which are to be taken into account in the planning and construction of windows and glass facades. Which of them are the most important? Ulrich Sieberath: The areas usability, quality, and security are at the top of the list. On the one hand, a product must perform and fulfil the expectations placed upon it through the entire period of use; on the other hand, safety must not be compromised by failure of an individual component, nor by insufficient structural dimensioning. Security has to do with discouraging break-ins, protection from special risks such as fire, and above all, child safety and unimpeded accessibility for elders. Energy and the environment are also very important. We view sustainability as an all-encompassing problem to be addressed. That is why we test the elution and evaporatioin associated with the products, as well as resource consumption over the entire life cycle. Products and product specifications are becoming increasingly complex. Is that why the universal design you’ve been promoting in recent years plays a special role? For us, universal design is nothing new. We have always viewed project in light of “fitness

Ausgangs­profil Vergrößerung Rahmen Rahmen 85 mm 68 mm

Verbund­ fenster

≈ 0,95

for purpose” within a larger framework. Now we want to employ this universal design approach to help significant numbers of people understand complex products – and, consequently, not reject them. That is why we have developed criteria that can help the branch optimise its product development at an early stage to attain simpler and safer use and to answer the following questions: Are functional components intuitively recognisable? Is the operation of the product comprehensible for all user groups? Our recommendations are increasingly being implemented by the construction industry – so that windows, doors, and larger openings are created that are accepted by the consumers and used in day-today life. What is the connection to the controls, which are, as you know, usually even more complex than the products themselves? At the most recent trade fair for roller shutters, doors, and sun protection systems held in Stuttgart, one of the innovation prizes was awarded to a control system that no longer regulates in a technology-based manner – in other words, not by means of temperature and humidity settings – because many people don’t know how to deal with these criteria. ­Instead, human perception comes into play. For example, the person in the room feels too warm or too cold. The technology then takes care of the regulating processes. If it’s

Optimierung Holzarten/profil

Integration Dämmstoffe

Uf     ≈1,4

≈1,2

≈1,0

≈ 0,9

≈ 0,75

*1 Uw    ≈1,3

≈1,3

≈1,1

≈1,2

≈1,1

2 5 * Uw  ≈1,0

≈ 0,9

≈ 0,7

≈ 0,8

≈ 0,7

Kastenfenster optimiert

≈ 0,6

4, 5 P otenziale verschiedener wärmetechnischer ­Optimierungen von Metall- bzw. Holzfenstern. Die Berechnung der U-Werte erfolgt jeweils mit Rahmenanteil von 30 % und Standardgröße (B ≈ H 1,23 m ≈ 1,48 m) nach EN 14351-1. 4, 5 D ifferent possibilities for thermo-technical optimisation of both metal and wood windows. The calculation of the U-values is based on a frame comprising 30% of the window and uniform dimensions (w ≈ h: 1.23 ≈ 1.48 m) in accordance with EN 14351-1.

too dark, first the solar shading louvers are opened. Artificial light isn’t turned on until daylight is in fact insufficient. It is essential to the acceptance of such control systems that the people can intervene – that they notice why something happens, but are not “overruled” by the technology. Otherwise users will block the systems or turn them off. How far away are we from what would theoretically be possible in building control systems? Aren’t there already fully operational applications that can do much more than the systems that are so widely used? Deficits exist in practical applications, because both the interface and the way in which the different trades are structured in Germany cause problems. At present, if you install ­electronics and mechatronics you come in contact with an ever-increasing number of trades. There are the window and motor ­manufacturers, the electrical systems planners, the building physics consultants, and, on top of that, the electrical firms, which must install all of the cables. In this “jungle” of trades, it’s extremely difficult to achieve overarching solutions. Moreover, instead of developing new systems to open the apertures that are better suited to automation – for example, sliding windows instead of tilt-and-turn windows – often only the “manual operation” is automated. To get away from that, we need integral solutions with a smaller number of interfaces and trades. Garage doors and industrial doors, as well as rolling shutters and other sun shading elements, which are presently usually offered with automated operation and control, are leading the way. They are operated via radio waves, transponder, chip card or biometric data. The trend is toward the use of smart phones and automated communication with automobiles and buildings services via Bluetooth. In the meantime, the additional costs are manageable and are no longer an obstacle for garage doors and awnings. These developments will now be transferred to doors. At this year’s window and facade trade fair in Nuremburg, the first automated residential door systems were already on display.


Produkte  products


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Fassaden Fassadensysteme Befestigungen Fassadenbeleuchtung

Weitere Produkte zum Thema Fassaden unter: www.detail.de 1

Herausragende und nachhaltige Ziegelarchitektur beim Wienerberger Brick Award 2014 Acht Preise wurden beim international ausgeschriebenen Wienerberger Brick Award 2014 Anfang Mai in Wien vergeben: ein Grand Prize, Auszeichnungen in fünf Kategorien sowie zwei »Wienerberger Special Prize«-Awards. Architekturkritiker sowie -journalisten aus 15 Ländern hatten über 300 Projekte aus 26 Ländern vorgeschlagen. 50 internationale Projekte kamen in die engere Auswahl. Die vierköpfige Jury, unter anderem mit Wang Shu, Pritzker-Preisträger 2012, würdigte besonders gelungene Beispiele für moderne und nachhaltige Ziegelarchitektur. Das begleitende Buch »Brick 14« stellt Preisträger und Nominierte vor. Handgemachte Ziegel für ein Filminstitut Das mit dem Grand Prize ausgezeichnete Projekt und gleichzeitig Preisträger in der Kategorie »Special Solution« ist das Kantana Film and Animation Institute in Nakhon Pathom, Thailand, geplant vom Bangkok

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Project Studio. Hier erfülle der Ziegel nicht nur dekorative Zwecke, sondern sei maßgebend für die gesamte Struktur des Baus, beschreibt Wang Shu den Gesamtsieger des Wienerberger Brick Award 2014. Das Ausbildungszentrum besteht aus mehr als 600 000 handgemachten Ziegeln aus der letzten dörflichen Produktion Thailands. Auf dem 2000 m2 großen Areal entstanden neben Studios, Unterrichts- und Verwaltungsräumen eine Kantine und eine Bibliothek. Ziegelmauerwerk in konvex-konkaver Struktur rahmt auch Freizeitbereiche unter freiem Himmel. Der Bezug zu traditionellen Tempelanlagen ist augenscheinlich. Für die Bauarbeiten wurden Arbeitslose angelernt, was dem Projekt zusätzlich eine soziale Komponente verleiht. Ein Haus für eine autarke Lebensweise »A House for All Seasons« in der Provinz Shaanxi in China, projektiert von John Lin / Rural Urban Framework, ist der Sieger in der Kategorie »Residential Use«. Es besteht aus Lehm- sowie Tonziegeln und Beton. Traditionelle und moderne Aspekte des Bauens bilden ein hybrides Gebäude. Die Lochgeometrie der Ziegelausfachungen schützt im Sommer vor Sonne und begünstigt den Luftwechsel. Im Winter dämmen doppelwandige Mauerwerksbereiche aus Lehm- und Tonziegeln angesichts des Kontinentalklimas. Stützen und Dach aus Beton machen das Haus erdbebensicher. Mehrere Innenhöfe verbinden nicht nur Wohnräume miteinander, sie strukturieren auch wichtige Bereiche wie Viehhaltung oder Hauswirtschaftsräume. Auf dem Dach lassen sich Fleisch oder Pflanzen trocknen und Regenwasser sammeln. Diese bewusste Weiterentwicklung der traditionellen Bauweise ist ein Ansatz, um Chinas Landflucht entgegenzuwirken und die Autarkie der Menschen zu stärken. Wundersame Korrespondenz Gewinner in der Kategorie »Public Use« ist das Kunstmuseum Ravensburg von LRO

Lederer Ragnarsdóttir Oei. Von 2010 bis 2012 entstand dieses neue Kunstmuseum für die große Privatsammlung Selinka. Bereits mit mehreren bedeutenden Architekturpreisen ausgezeichnet, erfuhr der herausragende Entwurf beim Brick Award eine erneute Würdigung. Die Ziegel für den Neubau stammen aus einem zurückgebauten Kloster und sorgen für eine wundersame Korrespondenz des ersten PassivhausMuseums mit der historischen Altstadt. Das Gebäude wirkt selbstverständlich, als stünde es schon immer da, doch Details wie Kupferattiken und -fensterlaibungen transportieren nicht Historizismus, sondern zeugen klar von der Modernität des Gebäudes. Im Innern erzeugt die Masse an gebranntem Ton ein solides Klima. Krönung des Museumsneubaus ist ein onduliertes Tonnendach, das im Obergeschoss mit der Anmutung eines Gewölbes für einen außergewöhnlichen Raumabschluss sorgt. Mit einem Hauch von Seide In der Kategorie »Public Re-Use« gewann das Buda Art Centre in Kortrijk, Belgien. Das Studio 51N4E adaptierte eine ehemalige Textilfärberei auf der Insel Buda zu einem großzügigen Ort für kulturelle Aktivitäten. Bestehende Ziegelflächen wurden gesäubert und renoviert, Balkenwerk sowie Betonsäulen aufgefüllt und neue Bereiche entwickelt. Besonders ins Auge sticht ein extra produzierter gelber Ziegel mit der farbigen Anmutung von Seide – ein typisches Bauprodukt für West-Flandern mit seinen Lehmböden. Markant ist das Fünfeck des Eingangshofs aus eben diesem Material. Im Innenbereich dient ein zweites Pentagon der Erschließung des verschachtelten Gebäudekomplexes. Die Funktionen von stabilen Ziegeln und Beton wurden statisch umgekehrt. Die Materialkombination bringt eine 1 Kantana Film and Animation Institute in Nakhon Pathom, Thailand, von Boonserm Premthada/ Bangkok Project Studio 2 »A House for All Seasons«, Provinz Shaanxi, China, von John Lin


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Fassaden

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atmosphärische Dichte hervor, die die Kunst in den Mittelpunkt stellt.

Helsinki, Finnland. Es wurde von 2010 bis 2012 von K2S Architects erweitert. Zum Einsatz kamen helle Sichtziegel von Wienerberger. Gebäude aus unterschiedlichen Epochen gehören zu dem Hotelkomplex, der insgesamt 13 300 m2 umfasst. Das Ursprungshaus stammt aus dem Jahre 1908. Um dem heterogenen Ensemble eine Identität zu geben, orientierten sich die Architekten an organischen Formen, die an unterschiedlichen Stellen »übersetzt« wurden. Zum einen im Hofbereich bei sog. »Lichtteichen«, die ins Pflaster eingelassen wurden, um ein darunter liegendes Foyer zu belichten, zum anderen bei der runden perforierten Fassade aus elfenbeinfarbenen Sichtziegeln, die sich am Erweiterungsbau über mehrere Stockwerke erstreckt. Hinter den Kurven der »Klöppelei« verbergen sich Balkone und Fenster. Licht inszeniert Wechselspiele zwischen drinnen und draußen. So entstand eine gewisse Extravaganz, wenn nicht gar Magie. Die hellen Ziegel wurden eigens für das Projekt angefertigt und mit speziellen Bolzen ineinander verklammert. Bei Farbe und Textur orientierten sich die Architekten an der Umgebungsbebauung.

Eckiges Architekturgebirge »Cooking School in Ancient Slaughterhouse« – die in einem ehemaligen Schlachthaus untergebrachte Kochschule in Medina Sidonia in Spanien überzeugte in der Sparte »Urban Infill«. Den Architekten von Sol89 war es wichtig, so weit möglich die archaische Atmosphäre des Bauwerks zu erhalten. Zum Einsatz kamen deshalb einfache, naturbelassene Materialien. Beim Dach entschied man sich jedoch für Trapezgauben mit rot glasierten Sichtziegeln. Dieser Eingriff in die Bausubstanz war für eine gute Belichtung notwendig. Besuchern avisiert das eckige Architekturgebirge bereits von Weitem, dass hier etwas Neues in klassisch weißem Gemäuer entstanden ist. Wo ein Rückbau möglich und sinnvoll war, wurde die ursprüngliche Situation des Schlachthauses wiederhergestellt, was mit einer akribischen Sicherung der gesamten Bausubstanz des Ensembles durch Mikroanker und -pfähle einherging. Das gelungene Projekt ist der Beweis für die Möglichkeit einer Revitalisierung der »Weißen Dörfer« in der Region Cádiz, die unter Landflucht leidet.

herr Dean Skira ein renomierter kroatischer Lichtdesigner ist. Der Firmensitz sollte sowohl ihre Philosophie als auch die innovative Kompetenz vermitteln. Der Entwurf wurde mit einem Spezialpreis ausgezeichnet. Mit Licht umzugehen verlangt, physikalische Gesetze der Erzeugung und Reflexion ebenso zu beherrschen wie die Wirkung auf Mensch und Umgebung. Die Gliederung der Gebäudehülle sowie die Anordnung, Form und Größe der Fenster wurden hier zum Sinnbild für Machbares bei der Lichtplanung und -inszenierung – in gleißendem Sonnenschein ebenso wie bei Projektionen am Abend oder in der Nacht. Bei aller Experimentierfreudigkeit setzten Architekt und Bauherr dennoch auf solides Ziegelmauerwerk hinter der weißen Putzfassade, da beide seit jeher das gesunde Raumklima von gebranntem Ton schätzen. ¥ Wienerberger GmbH � +49 (0)511 610 70-0 www.wienerberger.de 3+4 Ravensburg Art Museum in Ravensburg, Deutschland, von Lederer Ragnarsdóttir Oei 5 Buda Art Centre in Kortrijk, Belgien, von Studio 51N4E. 6 Cooking School in Ancient Slaughterhouse in Cádiz, Spanien, von Sol89 7 Paasitorni Hotel & Conference Centre Helsinki von K2S Architects 8 »Lumenart – House of Light« im kroatischen Pula von Rusan Arhitectura

Ein Lichtlaboratorium Die Anlehnung des »Lumenart – House of Light« in Pula, Kroatien, geplant von Rusan Arhitectura, an eine exzentrische Kristallform erklärt sich, wenn man weiß, dass Bau-

Geklöppelte Fassade in Elfenbeinweiß Der »Wienerberger Special Prize« ging an das Paasitorni Hotel & Conference Centre in

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Beleuchtung

Weitere Produkte zum Thema Beleuchtung unter: www.detail.de

Faszination Licht

Weiterbildung Lichttechnik

Kreativität made in Cologne

Das Thema Energieeffizienz stand bei der diesjährigen Weltleitmesse für Licht und Gebäudetechnik, Light + Building, eindeutig im Mittelpunkt. Die Industrie zeigte eine Fülle von Ansätzen und Lösungen, die den Energieverbrauch eines Gebäudes durch intelligente Gebäudetechnik senken und zugleich den Komfort erhöhen. Neben dem Aspekt der Lichtsteuerung lag der Fokus vor allem auf den Beleuchtungsmitteln. Wohl kaum ein Messestand, an dem das Medium LED nicht thematisiert wurde. So steht die Umstellung der traditionellen Beleuchtungsquellen auf energieeffiziente Lösungen an erster Stelle, wenn es um Ressourcenschonung und Energieeffizienz für den Lichtmarkt geht. Die Digitalisierung des Lichts bringt darüber hinaus aber auch viele neue Design- und Einrichtungsoptionen, die auf der Messe ebenso eindrucksvoll präsentiert wurden. Und auch die Aspekte Komfort und Sicherheit spielen eine immer stärkerer Rolle. Dabei ging es u.a. um die Wirkung des Lichts auf den Menschen sowie die Auswirkungen des Lichts auf dessen Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Zu all diesen Aspekten haben wir Material gesammelt, das wir Ihnen auf den nächsten Seiten vorstellen möchten. Darüber hinaus finden Sie viele weitere Produkte auch auf der facebook-Seite von Detail.

Enorme technische Weiterentwicklungen, stetig wachsende Erkenntnisse zur Wirkung des Lichts auf den Menschen sowie steigende Anforderungen an die Lichtqualität auf der einen und die Energieeffizienz auf der anderen Seite, fordern auch dem Architekten ein immer spezifischeres Wissen im Bereich der Lichtplanung ab. Ein deutlicher Wettbewerbsvorteil kann es daher sein, den Wissenstand nicht nur regelmäßig zu aktualisieren, sondern sich darüber hinaus interdisziplinäre Kenntnisse auf diesem Gebiet anzueignen. Denn nur wer bereit ist, sich angesichts dieses rasanten technologischen Wandels weiterzuentwickeln, wird in Zukunft Beleuchtung optimal planen und einsetzen können.

Mit ihrer Leidenschaft für die LED-Technik machten sich die beiden Industrie- und Kommunikationsdesigner Kai Steffens und Christian Dinow 2002 selbstständig und gründeten die Leuchtenmanufaktur less’n’more. Seitdem entwickeln und produzieren sie hochfunktionale und designorientierte LED-Lichtobjekte für den Wohn- und Objektbereich. Der Name ihres Unternehmens ist dabei auch Programm für die Produkte. Mit viel Liebe zum Detail leiten sie die Gestaltung jeder einzelnen Leuchte aus der Funktion ab wie z. B. die Rillen am Leuchtkopf von »Athene« – sie dienen der optimalen Wärmeableitung der LED, sind aber gleichzeitig das gestaltprägende Element der vielfach ausgezeichneten Leuchte. Der wirkliche Clou der less’n’more-Leuchten ist jedoch der patentrechtlich geschützte, fokussierbare Leuchtkopf – durch eine leichte Drehbewegung lässt sich der Lichtkegel von 25 bis 100 Grad verstellen. Und die Ideen scheinen den beiden Kreativen nicht auszugehen, sodass um die wenigen, auf einem Baukastenmodell beruhenden Basisleuchten herum immer wieder neue Varianten und Einsatzmöglichkeiten entstehen.

Eine Möglichkeit, tiefer in die komplexe Welt des Lichts einzutauchen, bieten die Fortund Weiterbildungsangebote der Trilux Akademie. Neben einem breiten Themenfeld und vielfältigen Formaten für die verschiedenen Zielgruppen gehört ab September auch die Ausbildung zum »DIN-Geprüften Lichttechniker« zum Leistungsspektrum. Diese findet im Schulungsverbund mit dem Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V. Oldenburg statt und bereitet optimal auf die zertifizierte ­Prüfung bei der DIN-Certco vor. Zu den ­Inhalten zählen licht- und elektrotechnische Grundlagen, Lampen- und Leuchtentechnik sowie Lichtplanung. Der Architekt beherrscht damit aktuelle Tools wie Planungsprogramme, Effizienzrechner oder Konfiguratoren und kann seine Arbeit in ­diesem Gebiet deutlich effektiver gestalten und den Bauherrn fundiert beraten. Die ­Ausbildung umfasst insgesamt 88 Unterrichtsstunden, basierend auf 11 Seminar­ modulen, und wird an vier Standorten in Deutschland angeboten: Arnsberg, Oldenburg, Leipzig und Nürnberg. Weitere Informationen unter: ¥ www.trilux-akademie.com ¥ www.bfe.de

¥ less’n’more GmbH � +49 (0)2238 9699558 www.less-n-more.com


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Objekt+Produkt Büro-, Schulungs- und Veranstaltungsgebäude in Mayen

2014 ¥ 7/8   ∂

1 Das Gebäude präsentiert sich als kubischer Baukörper mit Öffnungen und Einschnitten. 2 Der Neubau ist Teil eines Gesamtensembles und ersetzt mehrere Altbauten auf dem Firmengelände. 3 Die Fassade prägt der bruchraue Schiefer sowie die exakte Ausführung der Details. 4 Über den Innenhof und die raumhohe Verglasung gelangt Tageslicht bis ins Gebäudeinnere. 5 Neben dem Innenhof bietet die Dachterrasse eine angenehme Aufenthaltsmöglichkeit für die Mitarbeiter. 6 Die Atmosphäre in den Büroräumen prägt ein Materialmix aus Schiefer, Eichenholz und weißen Putzflächen.

Lageplan ∙ Maßstab 1:5 000

In exponierter Lage am Katzenberg in Mayen in der Eifel befindet sich der Firmenstandort des Schieferproduzenten Rathscheck. Der Neubau des Büro-, Schulungs- und Veranstaltungsgebäudes ersetzt mehrere alte Bürogebäude auf dem Gelände und ermöglicht es, die vormals dezentral organisierten Abteilungen unter einem Dach zusammenzufassen. Architektonisch präsentiert sich der Baukörper wie ein aus einem überdimensionalen Schieferblock herausgeschnitten und verkörpert somit die zeitlose Wertigund Beständigkeit des Materials Schiefer. Hatte sich das Unternehmen lange Zeit auf kleinformatige Schieferprodukte für Dach und Fassade konzentriert, so entwickelt man inzwischen vornehmlich Lösungen für eine moderne und zeitgemäße Architektur. Dieser Ausrichtung sollte auch mit dem Neubau Rechnung getragen werden. Eine gekonnte Inszenierung des Materials Schiefer bildete daher einen Schwerpunkt in der Aufgaben-

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stellung an das Architekturbüro Thomas Koch aus dem nahegelegenen Rengsdorf. Das Gebäude ist einem überdimensional großen Schieferblock nachempfunden, aus dem nach Süden hin ein Innenhof herausgeschnitten wurde und an der östlichen Seite ein weiterer Einschnitt die Eingangssituation markiert. Von beiden Seiten aus gelangt der Besucher in ein zentrales Foyer, um das herum ein großer Vortragssaal und die dazugehörigen Nebenräume gruppiert sind. Hinter der nördlichen Fassade liegen mehrere Büros, die über einen innenliegenden Flur erschlossen werden. Die weiteren Büroräume im Obergeschoss erreicht man über eine vom Foyer aus zugängliche Treppenund Aufzugsanlage. Über dem Foyer befindet sich eine großzügige Dachterrasse.

einer nicht sichtbaren Befestigung aus besonders großformatigen Schieferplatten. In die 2 cm dicken Platten wurden rückseitig 7 mm tiefe, hinterschnittene Sacklochbohrungen eingearbeitet, in die die Hinterschnittanker frei von Spreizkräften formschlüssig eingesetzt sind. Im Zusammenspiel mit den flächenbündig eingesetzten Fensterbändern entstand so eine homogene oberflächenbetonte Fassade, die den Entwurfsansatz des Schieferblocks bestmöglich zur Geltung bringt. Die klare Formensprache führen die Architekten im Innenausbau konsequent weiter. Als Wandbekleidung kam auch hier an exponierten Stellen Schiefer zum Einsatz. Glatte weiße Flächen sowie matt lackiertes Eichenholz bilden dazu eine stimmige Ergänzung.

Die geometrische Gradlinigkeit des Kubus, ohne jedwede vorspringende Bauteile, wird durch die klare Fassadengliederung zusätzlich betont. Die Architekten entwarfen eine Fassadenbekleidung im Wilden Verband mit

Neben der identitätstiftenden Fassade spielt ein zeitgemäßes Energiekonzept eine tragenden Rolle innerhalb des Gesamtentwurfs. Es beruht auf der Reduzierung von Energieverlusten durch die hochwärmege-


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research

DETAIL research ist eine Vermittlungsplattform, die Entwicklungsfragen und Szenarien zur Zukunft des Bauens betrachtet. Im Netzwerk von DETAIL research tauschen sich Architekten und Beteiligte aus Industrie, universitärer Forschung und Politik persönlich aus. DETAIL research sammelt, strukturiert, bewertet und vermittelt die Ergebnisse medienübergreifend.

detail.de/research

Vom elitären Einzelgebäude zum Quartier. Expertengespräch zu Energie-Plus-Konzepten Laut Definition produziert ein Gebäude nach »Effizienzhaus Plus Standard« der Bundesregierung mehr Energie, als es verbraucht. Es wird nach EnEV 2009 mit DIN 18599 bilanziert und muss sowohl einen negativen Endenergie- als auch einen negativen Primärenergiebedarf haben, Beleuchtung und Haushaltsgeräte mit eingerechnet. Die Berechnung bezieht sich dabei auf die Jahresbilanz. Im Förderprogramm befinden sich aktuell 37 Modellvorhaben, darunter auch einige Sanierungsobjekte, die diesen »Plus-Energie-Standard« erfüllen. Erste realisierte Leuchtturmprojekte – auch weitere Gebäudeenergiekonzepte, die auf dezentraler Energieversorgung basieren, wie dem Plusenergie- oder Aktivhaus-Konzept – ermöglichen nun, nach ein bis zwei Jahren Laufzeit, ein erstes Zwischenfazit. Viele Projekte wurden einem technischen und sozialwissenschaftlichen Monitoring unterzogen. Architekten, Ingenieure, Vertreter des BMUB, Forscher und Soziologen trafen sich in Frankfurt – der kommenden Plusenergiehaus-Metropole – zu einem Expertengespräch und öffentlichen Symposium. Die vierte Veranstaltung der Reihe »Die Zukunft des Bauens« von DETAIL research und der Forschungsinitiative Zukunft Bau stand unter dem Tagesmotto »Ganzheitliche Konzepte zur Erstellung von Plusenergiehäusern«. Wer über Plusenergiehäuser diskutieren möchte, der muss sich mit Politik und Energieversorgung, mit Gesetzen, Normen und Berechnungen wie der EnEV oder dem Passivhaus-Projektierungs-Paket PHPP, mit neuen Produkten und Technologien auseinandersetzen. Unabhängig von High-Techoder Low-Tech-Ansatz, von elitären Einzelobjekt- oder städtischen Quartier-Lösungen, von Neubau bis Sanierung, bei allen Energieplus-Konzepten liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, die Menschen zu begeistern, so die beteiligten Architekten der Expertenrunde, die im Vorfeld des Symposiums stattfand. »Das Thema Plusenergiegebäude ist noch eine Nische. Das Thema Passivhaus ist schon eher in der öffentlichen Wahrneh-

mung angekommen. Es hält sich jedoch hartnäckig der Glaube, dass das Passivhaus den Bewohner bevormundet. Das ist nicht förderlich für die weitere Entwicklung des energieeffizienten Bauens«, so Martin Pauli von ARUP GmbH Berlin. Helga Kühnhenrich, Vertreterin des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, pflichtet bei: »Die Aufmerksamkeit für energieeffizientes Bauen ist in der Gesellschaft gewachsen, aber ein richtiger Wandel hat noch nicht eingesetzt. Die Politik versucht mittels verschiedener Forschungsprojekte zu klären, welche Ansätze sich technisch aber auch sozial für die Menschen bewähren.« Diese Forschung wird von Dr. Eva Schulze vom Berliner Institut für Sozialforschung GmbH unterstützt. Erstmals werden das Energieverbrauchsverhalten und die Motive der Bewohner von Plusenergiehäusern analysiert. Ziel ist es, wissenschaftlich zu belegen, ob und wie Menschen positiv beeinflusst werden können, verantwortungsbewusst mit Ressourcen umzugehen. »Bislang interessieren sich ausgewählte Personengruppen für das Leben in einem Effizienzhaus Plus. Sie haben ihre Werte an Energieeffizienz und Umweltschutz orientiert oder haben Interesse an der verbauten Technik. Sie schätzen den Imageaspekt und die Vorreiterrolle, die das Leben in einem Effizienzhaus Plus mit sich bringt. Für das Gros der Gesellschaft zählt jedoch primär, dass die Energiewende bezahlbar sein muss.« Prof. Ingo Lütkemeyer, Hochschule Bremen und IBUS Architekten und Ingenieure, ist es wichtig, die Beweggründe der Akteure zu betrachten: »Der Bauherr eines Einfamilienhauses hat ein persönliches, ökologisches oder technisches Interesse. Wohnungsbaugesellschaften und öffentliche Auftraggeber handeln im Rahmen wirtschaftlicher Bedingungen und Verwaltungsstrukturen, die nicht unbedingt innovationsfördernd sind. Die Vorbehalte sind noch enorm groß. Erstaunlicherweise sind sie am kleinsten beim Privatmann. Wir brauchen neue und unbe-

lastete Begriffe, um die Entwicklung und die Konzepte in etwas Positives umzuwandeln.« Prof. Sebastian Fiedler, FH Frankfurt, bestätigt: »Von Wohnungseigentümervertretern werden bei Bestandssanierungen große Investitionsaufwendungen erwartet. Hier fallen auch pauschale Aussagen, wie »Wir dämmen nicht.« Diese rigorosen Meinungen von Entscheidern haben mich verwundert, auch weil sie in ihrer Fokussierung auf das Thema Dämmung den Blick auf andere ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Maßnahmen verstellen. In Teilen der Gesellschaft ist offensichtlich noch nicht angekommen, dass wir in Bezug auf die Energiewende aktiv werden müssen. Wenn wir das Ziel haben, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen, müssen wir jetzt mit der Umsetzung beginnen. Gebäude, die wir heute bauen oder sanieren, bilden bis 2050 einen großen Teil des Gebäudebestands. Sie sollten daher heute schon diesem Standard entsprechen. Sonst müssten wir sie bis 2050 noch einmal sanieren. Das wäre doch absurd. Deshalb ist es auch jedem zuzumuten, wenigstens die Anforderungen der EnEV zu erfüllen, die meines Erachtens in Bezug auf den Gebäudebestand noch nicht weit genug gehen.« Die Experten sehen eine große Chance für die Erweiterung des Effizienzhaus Plus Standards auf den Bestand. »Es wird sicherlich eine Herausforderung sein, das Konzept von einzelnen Leuchtturmprojekten auf die Masse des Bestands zu übertragen, aber darum sollte man bemüht sein. Nur mit Leuchtturmprojekten werden wir diese Entwicklung nicht schaffen!«, so Fiedler. Antje Bergmann, die sich für das Fraunhofer IBP in Stuttgart mit dem technischen Monitoring der Effizienzhäuser Plus auseinandersetzt, erläutert: »Bei der Auswertung fällt immer stärker auf, dass der Bezug zur Umgebung, zum Quartier, zur Stadt wichtiger wird. Die Definition des Effizienzhaus Plus hört mit der Grundstücksgrenze auf. Das Konzept ist aber nicht als Lösung für den Einzelnen gedacht. Wir müssen an den Bestand ran und wir


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Die Expertenrunde mit Vertretern aus Forschung, Politik und Industrie. Im Bild: Ingo Lütkemeyer, Helga Kühnhenrich, Martin Pauli. André Zaman, Dr. Eva Schulze, Antje Bergmann, Sebastian Fiedler und Christiane Sauer (v.l.n.r)

müssen im Netzwerk denken.« Großen Handlungsbedarf sehen alle in einer ganzheitlichen Betrachtung, die das Quartier als Einheit sieht. André Zaman von der Wohnungsbaugesellschaft Luwoge findet aktuelle Plus-Energie-Ansätze noch zu banal. »Das stimmt vielleicht für das eine Gebäude. Und was ist mit den anderen? Wenn ich die Möglichkeit habe, dann sollte ich die Defizite der Umgebung, beispielsweise von denkmalgeschützten Gebäuden, kompensieren.« Zaman kann deshalb den Ansatz nicht nachvollziehen, dass aufwändig erzeugte erneuerbare Energie mit gutem Gewissen verschwendet werden dürfe, anstatt, wenn möglich, den Verbrauch zu reduzieren. Pauli ergänzt: »Der Ansatz mag radikal klingen: Wenn wir die Möglichkeit haben, viel regenerative Energie zu erzeugen, dann können wir auch viel verbrauchen. Die Idee ist, besonders für den Bestand, nicht von der Hand zu weisen. Wenn wir an der einen Stelle viel erneuerbare Energie ‚einnehmen‘, können wir diese an anderer Stelle ‚ausgeben‘ und deshalb die Fassade des 100 Jahre alten Gebäudes in Ruhe lassen.« Lütkemeyer plädiert für eine typologiebezogene Strategie: »Die regenerative Energieversorgung von Einfamilienhäusern ist einfach, bei Mehrfamilienhäusern wird es schon schwieriger. Hier braucht es differenzierte Konzepte. In Gewerbegebieten hingegen, bei Schulen oder Sporthallen, kann man unter besten Bedingungen Energie erzeugen – allein schon wegen der Gebäudegröße und der Größe der Dachflächen. Und diese Flächen muss man dann entsprechend vernetzen.« Der Verteilung von erzeugter Energie innerhalb eines Quartiers und der Stärkung des Netzwerkgedankens stimmen alle grundsätzlich zu, wobei darauf hingewiesen wird, dass die Schwierigkeit solcher Netzwerke in der Koordination der Interessen der beteiligten Akteure liegt. Doch das Fazit lautet: »Die Bedeutung der Stadt als Zukunftsraum ist wichtig.« Deswegen sollten auch Lösungen im städtischen Maßstab gestärkt werden.

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Das anschließende Symposium zum Thema »Ganzheitliche Konzepte zur Erstellung von Plusenergiehäusern« im FIZ in Frankfurt war gut besucht.

Eine Diskussion ergibt sich zu den verfügbaren Planungsinstrumenten wie den zentralen Berechnungsmethoden, Bewertungssystemen und zukünftig auch Plus-EnergieAnsätzen. Dieses Nebeneinander von Strategien führt zu Verunsicherung. Moderatorin Prof. Christiane Sauer stellt die Frage nach der verantwortlichen Institution, die bei dieser »babylonischen Sprachen- und Inhaltsverwirrung einschreiten« sollte. Kühnhenrich befürwortet »Bestrebungen von unten«, sieht aber »die Bundesregierung in der Pflicht, Klarheit zu schaffen.« Allerdings weist sie darauf hin, dass neu entwickelte Standards nicht ausgebremst werden dürfen. Bei der Festlegung von neuen Standards ist es den Experten wichtig, die Rahmenbedingungen zu lockern, um Architekten und Bauherrn mehr Freiheiten zu geben, individuell zu agieren. Die bisherigen Modellprojekte stützen diese Forderung durch eine Vielzahl verschiedener Konzepte von Low-Tech- bis High-Tech-Ansätzen. »Die Energiewende ist auch eine Technologiewende. An die neue Technik müssen wir uns erst gewöhnen. Wir befinden uns gerade im Wandel von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern. Ich glaube trotzdem nicht, dass die Technologie die einzig richtige Lösung ist«, gibt Bergmann zu bedenken. »Man muss zwischen aktiven und passiven Strategien differenzieren«, ergänzt Pauli. »Erst wenn die passiven Möglichkeiten wie Gebäudeausrichtung, Hülle, Tageslichtnutzung oder Lüftung ausgeschöpft sind, sollte man darüber nachdenken, wie man das Defizit durch die Technik ausgleicht.« Lütkemeyer sieht den Ansatz pragmatisch: »Wir haben die Tendenz, die Dinge komplizierter zu machen, als sie sind. Wir müssen ein vernünftiges Haus bauen. Und dann kommt die notwendige, möglichst einfache Technik dazu. Wir müssen genau hinsehen, die Typologien unterscheiden und nach einfachen, angepassten Lösungen suchen.« Schlussendlich entscheidet der Nutzer darüber, welchen Grad an Technik er akzeptiert. Dieses Thema greift auch noch

Prof. Dr. M. Norbert Fisch auf, der zum Symposium zur Gruppe stößt, und betont im Hinblick auf den Nutzer die Relevanz von sozialwissenschaftlicher Forschung und der Zusammenarbeit mit Soziologen. Rigoros bringt er auf den Punkt: »Wenn wir keine soziologischen Untersuchungen machen, können wir auch die Energiewende vergessen. Ingenieure tendieren zu dem Glauben, mit Technik die Welt verbessern zu wollen. Wenn wir aber die Menschen nicht mitnehmen, dann können wir nur Enttäuschungen erleben. Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir eine Kulturwende schaffen, und die hat nun mal mit den Menschen zu tun. Wie möchten Sie als Ingenieur die Energiewende in Städten umsetzen, wenn Sie die Menschen nicht dafür begeistern? Das ist mit Technik alleine nicht zu meistern.« BS Die Zusammenfassung des öffentlichen Symposiums sowie der einzelnen Vorträge finden Sie unter www.detail.de/research Partner von DETAIL research:

Förderer und wissenschaftliche Partner:

ETH Zürich: Professur für Architektur und Digitale Fabrikation ETH Zürich: Professur für Computer-Aided Architectural Design Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg: Lehrgebiet Konstruktion und Technik HAWK Hildesheim: Institute International Trendscouting Technische Universität Braunschweig: Institut für Gebäude- und Solartechnik Technische Universität Dortmund: Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung Technische Universität Dresden: Institut für Bauinformatik CIB Technische Universität Graz: Institut für Architektur-Technologie Technische Universität München: Fakultät für Architektur Universität Stuttgart: Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren


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Fotonachweis / Impressum Fotonachweis Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Seite 684–686, 687 unten, 688–692, 719: Jan Bitter, D–Berlin Seite 695, 696 unten, 697: Cemal Emden/Emre Arolat Architects Seite 696 oben, 698: thomasmayerarchive.de/ Emre Arolat Architects Seite 700, 701 links, 701 Mitte, 717, 718, 720, 721, 753, 754, 756, 758: Frank Kaltenbach, D–München 701 rechts, 707, 711, 735: Christian Schittich, D–München Seite 702 links: Pohl Architekten/ Forschungsverbund Planktontech Seite 702 rechts: aus: Thomas Durisch (Hrsg.): Peter Zumthor 2008–2013. Zürich 2014, S. 69 Seite 704 links: DAM, D–Frankurt am Main Seite 704 rechts: Archiv Hans Hollein, A–Wien Seite 706 oben links, 792 unten links: Fernando Alda, E–Sevilla Seite 706 erstes von oben rechts: Benjamin Pfitscher, D–Sankt Martin Seite 706 zweites von oben rechts: Valentin Jeck, CH–Uerikon Seite 706 drittes von oben rechts: David Frutos, BISimages Seite 706 viertes von oben rechts: Filippo Poli, E–Barcelona Seite 708–710: David Grandorge, GB–London Seite 712–714, 716: Iwan Baan, NL–Amsterdam Seite 715: Paul Riddle/arturimages Seite 722, 725: Frédéric Delangle, F–Rueil-Malmaison Seite 723, 724: Clément Guillaume, F–Paris Seite 726–728: Walter Mair, CH–Basel Seite 729–731, 767: Roger Frei, CH–Zürich Seite 732–734: Michael Compensis, D–München Seite 736, 738 unten: Hervé Abbadie, F–Paris Seite 737: Jérôme Ricolleau Seite 739–745: Roland Halbe, D–Stuttgart Seite 746–750: Michael Heinrich, D–München Seite 755 oben: Josef Gartner GmbH, D–Gundelfingen Seite 755 unten: Thies Wächter, CH–Zürich Seite 760–766: ift Rosenheim, D–Rosenheim Seite 778 links oben, 778 unten: Philipp Brohl, D–Köln Seite 778 oben Mitte, 776 unten: Schell/KS-Einrichtungen Seite 782 unten links: Pietro Sutera/Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Seite 786 unten links: Andreas Reiter, D–München Seite 790, 792: Wienerberger AG, A–Wien Seite 790 oben: Pirak Anurakyawachon Seite 790 unten: Rural Urban Framework Seite 792 oben links, 792 Mitte: Zone Media GmbH Seite 792 oben rechts, 832 unten: Filip Dujardin, B –Ghent Seite 792 unten Mitte: Marko Huttunen Seite 792 unten rechts: Damir Fabijanić, HR–Zagreb Seite 793: Tony Ott/Gima Girnghuber GmbH Seite 794: H.G. Esch/Gewers Pudewill Seite 795 oben: Criativy Filmagens Fotos, BR–Sao Paulo Seite 798 oben links, 798 unten links, 798 Mitte: Arkitec A/S, DK–Herning Seite 798 oben, 798 unten rechts: KME, D–Osnabrück Seite 799: Cornelia Suhan, D–Dortmund Seite 802: Jens Kirchner, D–Düsseldorf Seite 803 unten: Wolfgang Croce, A–Graz Seite 804 links: Didier Boy de la Tour, F–Paris Seite 805: Christof Lackner, A–Innsbruck Seite 806: Renggli AG, CH–Sursee Seite 807 oben rechts: Mimi Potter/Fotolia Seite 809 oben: Roland Nachbar Seite 809 unten: Conné van d’Grachten, D–Ulm Seite 810 oben links: Monika Ngyuen Seite 810 oben rechts, 810 unten: AnnA BlaU/Auria Seite 814 rechts: Frieder Blickle, D–Hamburg Seite 815: Ultimatum Group, RU–Moskau Seite 817: Kathrin Wiblishauser, D–München Seite 818 oben links, 818 unten: Matthias Kestel, D–München Seite 819 oben links: Andi Albert/Knauf Seite 819 oben rechts: Bernd Ducke/Knauf Seite 820, 821, 822 oben: Rathscheck, D–Mayen Seite 822 unten: Christian Berg, D–Rengsdorf Seite 832 oben, 832 Mitte: Stefan Müller-Naumann, D–München

Rubrikeinführende s/w-Aufnahmen / Vorschau Seite 685: Wohntürme in Amsterdam-Osdorp Architekten: Wiel Arets Architects, NL–Amsterdam Seite 695: Sancaklar-Moschee in Istanbul Architekten: Emre Arolat Architects,TR–Istanbul Seite 707: Ladenfassade in London, Architekten: 6a Architects, GB–London Seite 753: Wohnturm »Löwenbräu Black« in Zürich Architekten: Gigon/Guyer Architekten, CH–Zürich mit atelier ww Architekten, CH–Zürich Seite 767: Serviceanlage der SBB in Zürich Architekten: EM2N, CH–Zürich Seite 832 oben: Neue Ortsmitte Wettstetten Architekten: Bembé Dellinger Architekten, D–Greifenberg Seite 832 Mitte: Kultur- und Kongresszentrum Altötting Architekten: Florian Nagler Architekten, D–München Seite 832 unten: Gemeindezentrum in Beselare Architekten: Dierendonckblancke Architecten, B–Gent

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München Tel. (089) 38 16 20-0, Fax (089) 38 16 20-66 Internet: http:// www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München

DETAIL erscheint 10≈ jährlich am 28. Dezember / 3. März / 1. April / 2. Mai / 2. Juni / 15. Juli / 1. September/ 1. Oktober / 3. November / 1. Dezember/ im Mai + November zusätzlich DETAILGreen als Sonderhefte. Bezugspreise: Abonnement 12 Hefte inkl. 2 Hefte DETAIL-Konzept, inkl. 2 Sonderhefte DETAILGreen: Inland: € 172,– Ausland: € 172,– / CHF 251,– / £ 114,– / US$ 224,–

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Verlagsleitung: Meike Weber

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Christian Schittich (Chefredakteur, V. i. S. d. P., CS), Sabine Drey (SD), Andreas Gabriel (GA), Frank Kaltenbach (FK), Julia Liese (JL), Thomas Madlener (TM), Emilia Margaretha (EM), Peter Popp ­(PP), Maria Remter (MR), Jakob Schoof (JS), Theresa Steinel (TS), Edith Walter (EW). Freie Mitarbeit: Roland Pawlitschko (Projektleitung, RP), Burkhard Franke (BF), Eva Schönbrunner (ES) Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­Griese (MG), Emese M. Köszegi, ­ Simon Kramer (SiK), Freie Mitarbeit: Ralph Donhauser, ­ Martin Hämmel (Zeichnungen) Elise Feiersinger (Übersetzungen engl.), Xavier Bélorgey (Übersetzungen franz.), George Frazzica, Rossella Mombelli (Übersetzungen ital.) Redaktion DETAIL transfer: Meike Weber (V. i. S. d. P.), Tim Westphal (Leitung), Patricia Beck, Zorica Funk, Thomas Greiser, Katja Pfeiffer, Katja Reich, ­Dijane Slavic, Hildegard Wänger, Kathrin Wiblis­ hauser (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0 Herstellung /DTP: Peter Gensmantel (Leitung), Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Vertriebsservice: (Abonnementverwaltung und Adressänderungen) Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Marketing und Vertrieb: Claudia Langert (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb) Tel. (089) 38 16 20-37 Ariadna Zorca (Marketing) Tel. (089) 38 16 20-14 (Anschrift wie Verlag) Auslieferung an den Handel: VU Verlagsunion KG Postfach 5707, 65047 Wiesbaden Anzeigen: Tanja Pawlik (stellv. Leitung, V. i. S. d. P.), DW -34 Claudia Wach, DW -24 (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0

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