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Minihaus in Barcelona Mini House in Barcelona
Raúl Sánchez
Tragwerksplanung
Structural engineering: Diagonal Estructuras
Farbe und Material der Bestandsfassade legte die Stadt fest. Die Architekten entwarfen lediglich das Aluminiumportal, in dem sich die Eingangstür versteckt.
The city determined the colour and materials of the facade. Only the aluminium element that conceals the entrance door was designed by the architects.
Baujahr Bestand
Date of existing building
Lageplan
Maßstab 1:2500
Site plan scale 1:2500
Schnitte • Grundrisse
Maßstab 1:200
1 Küche
2 Wohnen / Arbeiten
3 Bad / Stauraum
4 Schlafen
5 Dachterrasse
Sections • Floor plans scale 1:200
1 Kitchen
2 Living / Working
3 Bathroom / Storage
4 Sleeping
5 Roof terrace
Tageslicht ins Innere zu lenken war eine zentrale Entwurfsaufgabe. Im Erdgeschoss ist deshalb ein breites Oberlicht über dem Eingang angebracht.
Bringing daylight into the interior was a central aim of the design. To achieve this a wide transom window was made above the ground floor entrance.
Mitten im quirligen Zentrum der Altstadt steht dieses kleine Haus zwischen zwei sehr gegensätzlichen Nachbarn: einer Moschee und einem Erotikshop. Konträre Typologien Tür an Tür sind typisch für die Stadt, ebenso unterschiedlichste Nutzungen von Gebäuden. So war diese kleine Einheit mit gerade einmal 18,5 m2 Erdgeschossfläche, aber stattlichen 15 m Höhe in den 1960er-Jahren eine Chemiefabrik, dann eine Bar, dann ließen sich Hausbesetzer darin nieder. Ursprünglich erbaut wurde sie im 19. Jahrhundert als Wohnhaus. Das Gebäude wieder nutzbar zu machen und es zeitgemäßen Standards anzupassen, war keine einfache Aufgabe. Acht Jahre dauerte der Prozess wegen langatmiger Auseinandersetzungen mit den Behörden, aber auch vieler kniffliger Details. So musste die Wendeltreppe
This small house stands in the busy centre of the old town between two neighbours of utterly different kinds: a mosque and a sex shop. Contrary typologies standing door to door are typical of the city, as are very different kinds of functions. In the 1960s this small unit with a ground floor area of only 18.5 m² but an imposing height of 15 m was a chemicals factory, then a bar, then the owners lived in the building, which was originally erected in the 19th century as a dwelling house. Making the building usable again and adapting it to meet contemporary standards was no easy task. The process took eight years, partly due to the slowmoving negotiations with the authorities but also on account of the many tricky details. For example: shortage of space wegen der beengten Verhältnisse vor Ort geschweißt werden. Als selbsttragende Konstruktion läuft sie nun durch alle Geschosse und berührt die alten Mauern nicht. Zwar ist der Treppenraum so klein bemessen, wie es nur irgendwie ging, doch bewirken seine Höhe und die natürliche Belichtung von oben eine erstaunliche Großzügigkeit. Die alten Mauern mit ihren Mustern aus unterschiedlichsten Ziegeln, zwischen die sich auch ein paar Natursteine mischen, blieben unverändert erhalten. Sie erzählen von der Geschichte des Hauses, machen sichtbar, wo früher die Treppe verlief oder ein Torbogen ins Freie führte. Die Zwischenebenen jedoch wurden alle entfernt. Stattdessen tragen jetzt Stahlträger die Decken sowie die gläsernen Böden, die in jedem Stockwerk entlang der Fassade verlaufen. Durch sie wirkt das Haus hell, luftig und licht und trotz der kleinen Flächen kein bisschen klaustrophobisch. Tageslicht ins Innere zu leiten war eine der zentralen Entwurfsaufgaben. So bringt ein Glasband über dem Eingang Helligkeit ins Erdgeschoss und an der rückwärtigen Fassade, hinter der ein Hof liegt, fällt gedämpftes Licht durch opake Glasscheiben auf die Treppe. Sieben Röhren aus Edelstahl, die sich ebenfalls über die ganze Höhe des Hauses erstrecken und dabei auch die Einbaumöbel durchbohren, nehmen sämtliche Installationen auf. Ein Rohr ist noch frei für zukünftige Nachinstallationen.
Die Böden in den unteren Geschossen sind mit den in Barcelona so typischen Ornamentfliesen belegt, deren grafisches Muster auch in der Fassade des Eingangselements auftaucht. Im Winter sorgt eine Fußbodenheizung für angenehme Raumtemperaturen, im Sommer strömt gekühlte Luft durch Schlitze in den Decken. Ein besonders schöner Ort aber liegt im Freien, ganz oben auf der in Holz gestalteten Dachterrasse, mit herrlichem Blick auf das lebendige Treiben der Stadt. HW meant that the spiral staircase had to be welded together on site. A self-supporting construction, it now runs through all floors without touching the old walls. The staircase space is of minimal dimensions but its height and the daylight from above give it an astonishing generosity. The old walls with their patterns of different types of brick and a few stones between them, were preserved unaltered. They tell the history of the house, show where the staircase used to be or where an archway once led outside. All the mezzanine levels were removed. Instead, steel beams now carry the floor slabs as well as the strips of glazing that run parallel to the street facade on each level of the building. They make the building seem bright, airy, and light and, despite the small floor areas, in no way claustrophobic. Introducing daylight into the interior was a central design concern. A broad strip of glazing above the entrance door introduces brightness into the ground floor, while from the courtyard behind the rear facade muted light enters the staircase through opaque sheets of glass. Seven stainless steel pipes, which also extend the entire height of the building and even run directly through the built-in fittings, house the services. One pipe was left empty to accommodate additional services in the future.
The floors on the lower levels have the ornamental tiling so typical of Barcelona, whose graphic pattern is encountered also in the front of the entrance element. In winter underfloor heating ensures pleasant temperatures, in summer cooled air enters through slits in the ceilings. The roof terrace designed in wood is an especially lovely place and offers a wonderful view of the lively hustle and bustle of the city. HW
Die für Barcelona typischen Ornamentdie zwei unteren Geschosse. In der obersten Ebene liegt Eichenparkett.
The ornamental tiling so typical of Barcelona determines the character of the two lower floors whereas the top level has oak parquet flooring.