Weinlager und Krankenhaus: Zwei Umnutzungen in Basel
Wohnungen statt Büros – eine Strategie gegen den Mangel?
Weinlager und Krankenhaus: Zwei Umnutzungen in Basel
Wohnungen statt Büros – eine Strategie gegen den Mangel?
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Bis 2050 will die EU die Klimaneutralität erreicht haben. Und schon 2045 soll der deutsche Gebäudebestand nahezu klimaneutral sein. Diese Ziele haben zweierlei gemeinsam: Sie sind ambitioniert – und vermeintlich noch weit entfernt. Ein Trugschluss, natürlich, angesichts der langen Investitionszyklen im Gebäudebereich. Die Weichen in Richtung Klimaneutralität müssen lange im Voraus gestellt werden –hier und heute, jeden Tag aufs Neue. Wie das gelingen kann, diskutieren wir beim KlimaForum von Detail in Berlin mit Werkvorträgen und Expertinnengesprächen.
Als Referenten begrüßen wir unter anderem
Moderation
Hybrid-Veranstaltung
Esther Stevelink, GAAGA
Paul Schmidt, ATELIER SCHMIDT GMBH
Felix Waechter, WAECHTER + WAECHTER ARCHITEKTEN
Jakob Schoof (stellvertr. Chefredakteur DETAIL, München) und Tim Westphal (Fachjournalist Digital&Bauen, Berlin)
06. Juni 2024, 14:30 – 19.00 Uhr, anschließendes Get-together Change Hub Berlin (Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin) und online
detail.de/klimaforum-berlin
Wir leben in widersprüchlichen Zeiten. Fast überall in Europa ist die Bauwirtschaft ins Stocken geraten, allen voran der Wohnungsbau. Von 2022 bis 2026, so prognostiziert es das Expertennetzwerk Euroconstruct, soll die Zahl der Wohnungsfertigstellungen europaweit um 20 % sinken, in Deutschland sogar um 40 %. Gleichzeitig ist der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum ungebrochen. Ihn ausschließlich mit Neubauten zu decken, würde das verbleibende CO2-Budget in Europa jedoch bei Weitem übersteigen. Und dann wäre da noch die Aufgabe, die bestehenden Wohngebäude klimafreundlich umzubauen.
We live in paradoxical times. Across Europe, the construction industry is at a virtual standstill, especially in residential construction. Construction network Euroconstruct forecasts a 20 % decrease in housing completions between 2022 and 2026, with Germany facing a decline of up to 40 %. Yet, the demand for more living space remains unyielding. However, attempting to meet this demand exclusively through new construction would far exceed Europe’s remaining CO 2 budget. Moreover, the urgent task of sustainably retrofitting existing buildings cannot be ignored.
This pause in the construction boom presents an opportunity to rethink our approach. Going forward, the focus
Mit schweren Betonsägen rückten Esch Sintzel Architekten dem Coop-Weinlager in Basel zu Leibe, um es zum Wohn- und Geschäftshaus umzubauen.
Using heavy concrete saws, Esch Sintzel Architekten tackled the conversion of the Coop wine warehouse in Basel into a mixed-use residential and commercial building.
should be on developing housing within existing buildings and settlement structures – through conversions, additions, extensions, and densification. The articles in our current issue illustrate how this can be achieved, highlighting the immense untapped potential. We document the metamorphosis of a wine warehouse in Basel and an Amsterdam bank tower into living spaces. We also show how a singlefamily home in North Holland and a threeunit house on Lake Geneva were extended by an additional storey. In Basel, the former Felix Platter Hospital underwent a remarkable transformation into a cooperatively financed residential and commercial building. The conversion of a dilapidated workshop near Ghent into a family home
Gute Gründe also, die Baukonjunkturpause zum Umdenken zu nutzen: Künftig müssen Wohnungen vor allem in bestehenden Gebäuden und Siedlungsstrukturen entstehen – durch Umnutzungen, Aufstockungen, Anbauten und Nachverdichtungen. Wie das geht und welche großartigen Potenziale darin schlummern, zeigen die Beiträge in unserer aktuellen Ausgabe. Wir dokumentieren die Umnutzung eines Weinlagers in Basel und eines Bankhochhauses in Amsterdam, zeigen die Aufstockungen eines Einfamilienhauses in Nordholland und eines Dreiparteienhauses am Genfer See. In Basel hat der Bettenbau des Felix-Platter-Spitals eine bemerkenswerte Metamorphose zum genossenschaftlich finanzierten Wohn- und Geschäftshaus hinter sich gebracht. Und die UmbauRegion Flandern ist mit dem Einfamilienhaus in einer Werkstattruine bei Gent vertreten – ein Vorgriff auf unser Buch „Umbauarchitektur in Flandern“, das dieser Tage erschienen ist. Unser Essay zeigt darüber hinaus gelungene Beispiele für die Umnutzung von Büros zu Wohnraum – einschließlich der Herausforderungen, die dabei auf Architekten und Bauherrinnen warten. Denn finanziell sind solche Projekte kein Selbstläufer. Wirklich in Schwung wird die Umbaukultur wohl erst kommen, wenn auch die allgemeine Baukonjunktur anspringt. Hoffen wir, dass dies bald der Fall sein wird.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
exemplifies a region where retrofitting is flourishing – and gives a taste of our new book “Adaptive Reuse in Flanders”. Our essay delves into successful office-toresidential conversions, revealing the challenges architects and developers face, as the financial viability of such projects is far from assured. Conversion culture is poised to gain momentum only when the broader construction sector rebounds. Here’s to hoping for a swift revival.
Enjoy the issue!
Jakob Schoof zeditors@detail.deWegweisende Adaption: In Lyon haben Vurpas Architectes Teile der städtischen Großmarkthallen zur Grundschule umgebaut.
Pioneering adaptation: Vurpas Architectes transformed some of Lyon’s wholesale market halls into an elementary school.
Klima-Interview Annabelle von Reutern
Abriss is over!
Climate Interview with Annabelle von Reutern Down
Deckenelemente
Timber-earth
Im ehemaligen FelixPlatter-Spital wird jetzt gewohnt. Müller Sigrist Architekten und Rapp haben das Krankenhaus umgebaut. Die lichte Eingangshalle ist Drehund Angelpunkt des Quartiers.
People now live in the former Felix Platter hospital, which was converted into residential dwellings by Müller Sigrist Architekten and Rapp. The bright entrance hall is a hub of activity for the housing community.
22 Umbau eines Weinlagers in Basel (CH)
Conversion of a Wine Warehouse in Basel (CH)
Esch Sintzel Architekten
32 Haus Halewijnkouter bei Gent (BE)
Halewijnkouter House near Ghent (BE)
Raamwerk
40 Umnutzung Felix-Platter-Spital in Basel (CH)
Conversion of the Felix Platter Hospital in Basel (CH)
Arge Müller Sigrist Architekten / Rapp
50 AB House in Nordholland (NL) AB House in North Holland (NL)
Space Encounters
58 Hochhaus De Voortuinen in Amsterdam (NL) De Voortuinen Tower in Amsterdam (NL) Elephant
66 Stadthaus in Vevey (CH) Townhouse in Vevey (CH)
Rapin Saiz Architectes
Essay
Jakob Schoof
74 Vom Büro- zum Wohngebäude From Office Buildings to Housing
Esch Sintzel Architekten haben das CoopWeinlager in Basel zum Wohnungsbau umgebaut. Neue Trapezblechfassaden erinnern noch an die alte Nutzung.
Esch Sintzel Architekten repurposed the Coop wine warehouse in Basel into an apartment building. The trapezoidal sheet metal facades evoke the building’s former function.
Ergänzende Fotos, Pläne, Projekte und Podcasts zu dieser Ausgabe haben wir auf unserer Website für Sie zusammen gestellt.
Additional photos, plans, and podcasts complementing the articles in this issue await you online:
detail.de/5-2024
In Lyon haben Vurpas Architectes einen Teil des städtischen Großmarkts in eine Grundschule umgewandelt, deren räumliche Großzügigkeit weit über das Normalmaß hinausgeht. In Lyon, Vurpas Architectes have deftly transformed part of the city’s wholesale market into a primary school whose facilities are far more generous than the norm.
Text: Andrew Ayers
Seit 1999 entsteht auf einer ehemaligen Industriefläche am Zusammenfluss der Flüsse Saône und Rhône in Lyon das gigantische Confluence-Projekt. Die zweite, von Herzog & de Meuron geplante Phase der Neugestaltung sieht ein gemischt genutztes Viertel mit zahlreichen Neubauten und einer Handvoll umgenutzter Bestandsgebäude vor. Zu Letzteren zählt auch ein Teil des ehemaligen Großmarkts von Lyon, der 2009 geschlossen und an einen neuen Standort umgesiedelt wurde. Ihn hat das örtliche Architekturbüro Vurpas nun in einen Schulkomplex für die Kinder der neuen Quartiersbewohner umgewandelt. Das 13,3 Millionen Euro teure Gebäude wurde nach Eugénie Brazier, einer berühmten Lyoner Köchin, benannt. Er umfasst eine
Launched in 1999, Lyon’s gigantic Confluence redevelopment concerns a former industrial district on the spit of land where the Rivers Saône and Rhône meet. Masterplanned by Herzog & de Meuron, phase two of the operation is a mixed-used neighbourhood featuring many new buildings as well as a handful of repurposed structures. Among the latter is a part of Lyon’s former wholesale market that local architects Vurpas have converted into a school complex for the in-
coming inhabitants. Named after Eugénie Brazier, a celebrated Lyonnaise chef, the €13.3 million operation comprises a crèche for 45 toddlers and a 15-class primary school divided into a maternelle (ages 3–5) and an élémentaire (ages 6–11).
Designed by the city’s chief architect, Louis Weckerlin, and constructed in 1955–61, the wholesale market consisted of repetitive rows of identical concrete-framed halls with covered loading-bay
Kinderkrippe für 45 Kleinkinder, einen sechsgruppigen Kindergarten und eine Grundschule mit neun Klassen. Der nach Plänen des Chefarchitekten der Stadt, Louis Weckerlin, 1955 – 61 errichtete Großmarkt bestand aus sich wiederholenden Reihen identischer Hallen in Betonrahmenbauweise mit überdachten Laderampen auf beiden Seiten. Im großzügigen Untergeschoss wurden die Waren gelagert, in einer doppelt geschosshohen Halle zum Verkauf angeboten und im obersten Stockwerk befanden sich Büros. Der Marché-gare (wörtlich: Marktbahnhof), wie die Hallen offiziell genannt wurden, zeichnet sich durch ausgewogene Proportionen aus, die durch den Rhythmus der gewölbten Dächer noch betont werden. „Wir haben die strukturelle Logik und die konstruktive Effizienz des Marktes sehr bewundert“, sagt Julien Leclercq, Partner von Vurpas.
Raumreserve im Keller, Spielplatz auf dem Dach 2019 gewann das Architekturbüro den Entwurfswettbewerb für die Schule und stellte dabei erst einmal dessen Vorgaben in Frage. Sie sahen vor, dass im Untergeschoss aufgrund von Brandschutzbestimmungen nur die Haustechnik untergebracht werden durfte. „Wir hielten es für falsch, diese großzügige Ressource nicht zu nutzen“, erklärt Leclercq. So ließen die Architekten entlang der Straßenfassade des Gebäudes einen großen, versenkten Hof ausheben, der das Untergeschoss mit Licht durchflutet. Die Räume hier sind keiner festen Nutzung zugeordnet, können in Zukunft jedoch als Klassenzimmer genutzt werden. Da die gesamte Haustechnik im Souterrain Platz fand, konnte Vurpas das Obergeschoss öffnen und dort einen Spielplatz für die Grundschule schaffen. Der rückwärtige, eher kleine Hof ist nun allein für Kindergarten und -krippe reserviert.
Die Proportionen des Gebäudes waren geradezu prädestiniert für die neue Nutzung. Die zwischen zwei Stützenreihen verlaufenden Korridore sind viel breiter
Der Schulkomplex von der Rückseite aus gesehen: Hier ist der Kindergarten untergebracht. Ein Zaun trennt den Spielbereich der Krippe vom Rest des Hofs ab.
The Eugénie Brazier school complex from the rear. The maternelle playground occupies most of the courtyard, with the crèche play area located behind the yellow fence.
platforms on either side. A generous basement provided storage space for produce, a double-height hall allowed for its display, while the final storey housed offices. The marché-gare, as it was known, exhibited a certain nobility of proportions that was highlighted by the undulating rhythm of its gently vaulted roofs. “We greatly admired the market’s structural logic and economy of means,” says Vurpas partner Julien Leclercq.
Extra space in the basement Winners of the 2019 design contest, the architects challenged the logic of the competition brief which stipulated that, because of fire regulations, the basement could only be used for technical equipment. “We felt it was wrong not to exploit this extremely generous resource,” explains Leclercq. Their solution was to dig a wide sunken courtyard along the street facade of the building,
Grundriss Erdgeschoss Maßstab 1:1000
1 Eingangshalle
2 Mensa/Speisesaal
3 Büro
4 Gruppenraum Kindergarten
5 Schlafraum
6 Bewegungsraum
7 Küche
Tragwerksplanung
Structural engineering:
Aerni + Aerni
Inge nieure
Aegerter & Bosshardt
Bauphysik, Akustik Building physics, acoustics: Gartenmann Engineering
HLK-Planung
HVAC engineering: Bogenschütz
Baumanagement, Bauleitung Site and construction management Proplaning
Lageplan Maßstab 1:10 000
Site plan scale 1:10 000
Die Trapezblech-Fassaden des Gebäudes sind zwar neu, lassen jedoch seine industrielle Vergangenheit noch erahnen. An den beiden Längsseitenne den Gebäuderiegel.
The corrugated sheet metal facades are new, yet also refer to the industrial history of the construction. Along the two longitudinal facades, steel balcony structures delineate the building volume.
Die trapezblechverkleideten Kopfbauten erinnern entfernt an Containerstapel. In die dreieckig ausgestülpten Brüstungsverkleidungen sind Nistkästen integriert.
The front buildings are clad in corrugated sheet metal and are reminiscent of stacked containers. Nesting boxes are integrated in the protruding triangular parapet cladding.
Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20
1 Dachaufbau: Photovoltaikmodul Unterkonstruktion AluminiumSubstrat 120 mm; Filtervlies Drain- und Speicherelement 20 mm; Trenn- und Schutzlage Abdichtung Bitumenbahn zweilagig; Gefälledämmung PUR min. 150 max. 200 mm Dampfsperre Decke Stahlbeton 250 mm
2 Fenster: Dreifachverglasung in HolzMetall-Rahmen
3 Sonnenschutz: Senkrechtmarkise in Seilführung, Textil perforiert, motorisiert
j 50/30/3 mm
5 Fensterbrett Holzwerkstoffplatte Eiche furniert
6 Brüstungsverkleidung: Trapezblech 40/183 mm Unterkonstruktion Stahlrohr R 40/40/2,5 mm; LuftzwischenFassadenbahn diffusionsoffen Schalung 24 mm; Unterkonstruktion Kantholz 50/150 mm + Konsole Stahlblech 120/150 mm dazwischen Wärmedämmung Steinwolle 175 mm Außenwand Stahlbeton 350 mm (3. + 4. Obergeschoss) / 400 mm (Erdgeschoss bis 2. Obergeschoss)
7 Bodenaufbau 2.– 4. Obergeschoss (Kopfbau):
Anhydrit-Heizestrich geschliffen, matt versiegelt 70 mm Trennlage
Trittschalldämmung 20 mm Wärmedämmung 30 mm
Decke Stahlbeton 250 mm
8 Bodenaufbau 1. Obergeschoss (Kopfbau):
Anhydrit-Heizestrich geschliffen, matt versiegelt 70 mm Dämmschüttung 160 mm
Decke Stahlbeton 250 mm
9 Nistkasten
10 Lärmschutzglas (Prallscheibe) in Stahlrahmen (nur an der Ost-/ Straßenfassade)
11 Dreifachverglasung in Aluminiumrahmen unbehandelt
Vertical section • Horizontal section scale 1:20
1 roof construction: photovoltaic module
aluminium framing, ballast stabilised
120 mm substrate
filter fleece
20 mm drainage and storage element
separation and protection layer
2-ply bituminous layer min. 150 max. 200 mm PUR insulation to falls vapour barrier
250 mm reinforced concrete slab
2 window: triple glazing in wood metal frame
3 sun protection
vertical awning, cable guide, perforated textile, motorised
4 50/30/3 mm steel channel fall protection
5 window sill, wood based material panel, oak veneer
6 parapet cladding:
40/183 mm corrugated sheet steel
40/40/2.5 mm steel SHS framing cavity sheet steel Z-section diffusion open facade membrane
24 mm sheathing
50/150 mm wood framing + 120/150 mm sheet steel bracket
175 inlaid mineral wool thermal insulation
350 mm reinforced concrete exterior (3rd + 4th floor) / 400 mm (ground floor to 2nd floor)
7 2nd–4th floor construction (front building):
70 mm anhydrite heating screed, sanded, matte finish separation layer
20 mm impact soundproofing
30 mm thermal insulation
250 mm reinforced concrete slab
8 1st floor construction (front building):
70 mm anhydrite heating screed, sanded, matte finish
160 mm insulation fill
250 mm reinforced concrete slab
9 nesting box
10 soundproof glass (baffle plate) in steel frame (only eastern / street facade)
11 triple glazing in aluminium frame, unfinished
Space Encounters
Tragwerksplanung
Structural engineering: De Ingenieursgroep
Mit einem ausladenden Dach erweiterten Space Encounters das Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren. Es liegt auf einem eingewachsenen Grundstück umgeben von Wasser.
Space Encounters expanded the 1970s single family residential house and added an overhanging roof. It is situated on a plot surrounded by abundant green and water.
Lageplan Maßstab1:1000
Site plan scale1:1000
Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:200
Küche
Lager
Einbauten und Verkleidungen aus Birkensperrholz verleihen dem Obergeschoss eine warme Atmosphäre. Das Erdgeschoss ist offen und hell mit reizvollen Durchblicken.
Birch plywood built-in elements and panelling provide the upper floor with a warm atmosphere. The ground floor is open and bright, offering appealing views.
Floor plans • Section scale 1:200
Das AB House– sein Name bezieht sich auf die Initialen der Auftraggebenden – stammt aus den 1970er-Jahren. Es liegt eingebettet in die Deichlandschaft zwischen Amsterdam und Alkmaar auf einem von Wasser umgebenen, eingewachsenen Grundstück. Die junge Familie mit zwei Kindern, die es kaufte, freute sich über die paradiesische Lage, im Haus aber wünschte sie sich mehr Platz. Space Encounters haben die Kubatur bis zum erlaubten Maximum erweitert und das Einfamilienhaus den Ansprüchen an zeitgemäßes Wohnen angepasst.
Die Gegend um Broek op Langendijk bestand ursprünglich aus hunderten kleinen Inseln, die nur mit dem Boot erreichbar waren. Mit der Flurbereinigung Anfang der 1970er-Jahre wurde die eine Hälfte des Ortes in ein Naturschutzgebiet umgewandelt, in der anderen Hälfte entstand ein Wohngebiet mit freistehenden Einfamilienhäusern in den einzelnen, von schmalen Kanälen getrennten Grundstücken. Sichtziegelbauten
AB House – the name refers to the client’s initials – was built in the 1970s. It is embedded in a landscape surrounded by dikes, situated between Amsterdam and Alkmaar on a property surrounded by water and abundant green. A young family with two children purchased it. They were delighted about the blissful site, but desired more space inside the house. Space Encounters expanded the volume to the permitted limit and adapted the single family house to the requirements of contemporary living.
The area surrounding Broek op Langendijk originally consisted of hundreds of small islands that were only accessible by boat. The land consolidation of the early 1970s led to transforming one half of the village into a nature conservation area and the other half into a residential development with free-standing single family houses situated on individual plots separated by narrow channels. Visibly exposed brickwork and
Baujahr Bestand Completion existing building 1970
Fertigstellung Sanierung Completion renovation 2022
Beheizte Fläche Heated floor area 240 m 2 U-Werte W/m
Facade
Fenster 1,20
Windows
Dach 0,16
Roof
Redaktion Editor:
Nora GoodGDM.Scenic, die neueste Kollektion von Godelmann, vereint neben Form und Funktionalität eine harmonisch abgestufte Farbpalette, natürliche Haptik und interessante Oberflächenstrukturen, die Lebendigkeit in den Stadtraum bringen. Das Stein-Programm bietet Planenden einen vorkonfigurierten Baukasten für die Gestaltung öffentlicher Flächen und Plätze und versucht dabei, den vielfältigen Anforderungen unterschiedlicher Stadtformen gerecht zu werden. Das Betonstein-System ermöglicht verschiedene Kombinationen: Es umfasst sieben Oberflächenstrukturen – von unbehandelt und roh bis fein gestrahlt und geschliffen – in neun verschiedenen Farbnuancen in den Farbstimmungen Grey und Sand. Die Rohstoffe werden in verschiedenen Verfahren freigelegt und zeigen sich in der Steinoberfläche homogen, matt, brillant, gemasert oder heterogen. Dies ermöglicht Planenden, durch die Kombination verschiedener Oberflächen interessante Reflexionen innerhalb einer Farblinie zu erzielen. Die Kollektion umfasst über 100 Einzelformate, teilweise in verschiedenen Geometrien, Dicken oder vorgemischten Mehrsteinsystemen. Diese können im Reihenverband, im wilden Verband, Ellenbogen-Verband oder als verschachteltes Polygon verlegt werden – sowohl im Kleinstformat als auch in XXL-Größen. Laut Hersteller tragen die Steine durch ihren hohen Solar Reflectance Index-Faktor (SRI-Faktor) dazu bei, Städte klimaresilienter zu gestalten, da sie ein geringes Erwärmungspotenzial aufweisen.
zgodelmann.de
Besides form and functionality, GDM.Scenic, Godelmann’s latest collection, combines a harmoniously graded colour palette, a natural feel and interesting surface structures that enliven urban spaces. This concrete block range offers planners a preconfigured modular system for the design of public spaces and squares and aims to meet the diverse requirements of different urban forms. The palette allows for various possible combinations: It comprises seven surface textures – from untreated and raw to finely blasted and sanded – in nine different shades in the colour moods Grey and Sand. The raw materials are exposed in various processes, resulting in the stone surfaces homogeneous, matte, brilliant, grained and heterogeneous. This allows planners to achieve inter-
Bei der Buga 23 in Mannheim standen die Leitthemen Klima, Umwelt und Energie im Fokus. Zentrale Bereiche wurden mit demsystem GDM.Scenic von Godelmann gestaltet.
Buga 23 in Mannheim focussed on the key themes of climate, environment and energy. Central areas were designed with the new GDM.Scenic paving stone system from Godelmann.
esting reflections within a colour line by combining different surfaces. The collection offers more than 100 individual formats, some of which come in different geometries, thicknesses or premixed multi-stone systems. These can be laid in rows, wild patterns, elbow patterns or as interlocking polygons – both in small formats as well as in XXL sizes and in combination with suitable tree bases, seating furniture or steps. According to the manufacturer, the blocks contribute to making cities more climate- resilient due to their high Solar Reflectance Index factor (SRI factor), as they have a low warming potential.
Die neue Garten- und Wegeleuchte von Bega aus Aluminiumguss und Edelstahl zeichnet sich durch ihre Lichtabstrahlung aus. Das Leuchtmittel ist in einer Aussparung in das Pollerrohr der Leuchten integriert. Diese überraschende Lichtinszenierung und der daraus resultierende Beleuchtungseffekt ermöglichen eine gezielte Beleuchtungsplanung im Außenbereich. Die Innenoberfläche der Aussparung ist wahlweise in der Farbe des Pollerrohres Grafit oder in Bronze erhältlich. Die Garten- und Wegeleuchten bieten zwei Befestigungsoptionen: Sie können entweder mit einem Erdstück aus feuerverzinktem Stahl im Erdreich verankert werden oder mit einem Aufschraubsockel auf ein bauseitiges Fundament montiert werden. Beide Befestigungsmethoden sind optional im Lieferumfang enthalten. Darüber hinaus bieten nahezu alle Modelle die Möglichkeit der Durchverdrahtung, was die Installation mehrerer Garten- und Wegeleuchten deutlich vereinfacht.
This new garden and path luminaire from Bega made of cast aluminium and stainless steel is distinguished by its lighting design. The light point is integrated as an opening into the bollard tube of the luminaire. This surprising light arrangement and the resulting lighting effect enable targeted lighting planning in outdoor areas. The inner surface of the luminaire, which results from the opening, is available either in the colour of the bollard tube, graphite, or in bronze, which
Der Kopenhagener Südhafen hat sich in moderne Wohnquartiere auf den Halbinseln Teglholmen und Sluseholmen gewandelt. Betonrinnen vom Typ Fortis (unten) von Richard Brink und passende Gussroste sichern die Entwässerung sowohl in den Außenbereichen als auch an den Fassaden. Auf Teglholmen wurden Piers für Wohnungen geschaffen, da das Land bereits voll bebaut war. Entlang der Kaianlagen und Piers wurden Fortis-Betonrinnen installiert, die den Anforderungen der Belastungsklasse D 400 entsprechen. Kassettenförmige Aussparungen verhindern ein Aufschwemmen und ermöglichen eine feste Verbindung mit dem Betonfundament. Zur Abdeckung wurden Gussroste vom Typ Zippa verwendet, die Belastungen bis zur Klasse E 600 standhalten. Auf Sluseholmen wurde ein ähnlicher Ansatz verfolgt, wobei insgesamt 150 m Betonrinnen Fortis zur Entwässerung der Fassadenbereiche genutzt wurden. Dabei kam der Design-Gussrost Prisma zum Einsatz.
gives the directional light a special visual touch. The garden and path luminaires for private use offer two mounting options: They can either be anchored to the ground with a piece of hot-dip galvanized steel or mounted on an on-site foundation with a screw-on base. Both fixing methods are optionally included in the scope of delivery. In addition, almost all models offer the possibility of through-wiring, which significantly simplifies the installation of several garden and path luminaires.
Copenhagen’s southern harbour has been transformed into modern residential quarters on the Teglholmen and Sluseholmen peninsulas. Concrete channels of the Fortis type from Richard Brink and matching cast iron gratings ensure drainage both in the outdoor areas and on the facades. Piers for flats were created on Teglholmen, as the land was already fully developed. Fortis concrete channels were installed along the quays and piers, which fulfil the requirements of load class D 400. Cassette-shaped recesses pre-
vent the water from floating up and enable a firm connection to the concrete foundation. Zippa cast iron gratings, which can withstand loads up to class E 600, were used for the cover. A similar approach was taken on Sluseholmen, where a total of 150 metres of Fortis concrete channels were used to drain the facade areas. The Prisma designer cast iron grating was used.
Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details
ISSN 2627-2598
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Herstellung
Production, DTP: Peter Gensmantel (Leitung Manager), Michael Georgi, Natalia Shelenina, Roswitha Siegler, Simone Soesters
dieser Ausgabe
Photographers of this issue: Markus Bertschi, Stijn Bollaert, Paola Corsini, Filip Dujardin, Leo Fellinger, Lon Godin, Kristina Grommes, Philip Heckhausen, HeShaoHui, Ariel Huber, Laurens Kuipers, Christa Lachenmaier, Ivan Mathie, Mathilde Mathys, Vladimir de Mollerat du Jeu, Michela Morosini, Rüdiger Mosler, Ulrike Myrzik, Julia Nahmani, Maarten Nauw, Joël Tettamanti, Michi Schneider, Jakob Schoof, Markus
Steur, Thomas Straub, Marcel van der Burg, Crispijn van Sas, Jens Willebrand, Lorenzo Zandri
Autorinnen und Autoren dieser
Ausgabe Authors of this issue: Andrew Ayers, Julian Trummer
Übersetzungen Translations: Mark Kammerbauer, Alisa Kotmair, Raymond Peat, MarcSelway
Director Sales & Events:
Susanne Meier
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∂ 2024 Vorschau Preview
6Klimaneutral Bauen
Climate Neutral Construction 7/8Architektur in den Bergen
Alpine Architecture
9Konzept: New Work Concept: New Work 10 Gebäudehüllen + Sonderteil: Interiors Facades, Building Envelopes + Interiors 11Holzbau und Vorfertigung Timber Construction and Prefabrication
12Mauerwerk Masonry 1/2Nachhaltig und digital Sustainable and Digital
Projekteinsendungen jeweils sechs Monate vorher an Project submissions six months in advance to: einsendungen@detail.de
Cover 5.2024: Umbau eines Weinlagers in Basel Conversion of a Wine Warehouse in Basel
Architektur Architecture: Esch Sintzel Architekten
Mehr Detail auf allen Kanälen More Detail on all channels: zdetail.de/socialmedia
Teilen unserer Ausgabe liegen Beilagen nachstehender Firmen bei. Supplements from the following companies are included in parts of our issue.
Josko, Andorf (AT) Traco Naturstein, Bad Langensalza XPO Messe, Köln
Balkone, Loggien, Terrassen Balconies, Loggias, Terraces
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Weinlager und Krankenhaus: Zwei Umnutzungen in Basel
Wohnungen statt Büros – eine Strategie gegen den Mangel?
Wohnen im Bestand