DETAIL 12/2015 - Hybride Konstruktionen

Page 1

‡ Potenziale hybrider Bausysteme

‡ Leistungsstarke Mischkonstruktionen ‡ Bauen mit Faserverbundwerkstoff

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture · Revue d’Architecture Serie 2015 · 12 · Hybride Konstruktionen · Hybrid Forms of Construction


STIPENDIUM POWERED BY

WIR FÖRDERN ARCHITEKTURTALENTE! DAS

STIPENDIUM

Institut für internationale

Ein Jahr lang wirst du mit 500 Euro monatlich unterstützt! Ein DETAIL-Abo, die Inspirationsdatenbank und unser Netzwerk bekommst du dazu!

Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG DETAIL Stipendium Hackerbrücke 6 80335 München

DEINE

BEWERBUNG

Du studierst an einer Hochschule oder Universität in Deutschland, Österreich oder der Schweiz? Du absolvierst oder beginnst dein Masterstudium?

DANN

S C HIC K

V O L L S T Ä N DIG E BIS

ZUM

1 5.

UNS

W EI T E R E IN F O R M A T IO N E N Z U M S T IP E N DIU M U N D U N T E R L A G E N Z U R B E W E R B U N G U N T E R:

D EIN E

BEWERBUNG FEBRUAR

2 0 16.

W W W.D E T A IL.D E / T R A N S F E R / S T I P E N DI U M


Diskussion • discussion 1230 Editorial 1232 Mit pragmatischen Überlegungen die richtige Konstruktion finden – ein Gespräch mit Hermann Kaufmann Christian Schittich 1238 Fasern neu gedacht – auf dem Weg zu einer Konstruktionssprache Jan Knippers, Achim Menges

Berichte • reports 1246 Wunderwelt, Märchenwelt – die Grimmwelt in Kassel Falk Jaeger 1250 Bücher, Ausstellungen

Dokumentation • documentation 1252 Einfamilienhaus in Doren Bernardo Bader Architekten, Dornbirn 1256 Besucherzentrum Schweizerische Vogelwarte in Sempach :mlzd, Biel 1262 Mehrzweckgebäude der Escola Gavina in Valencia Carmel Gradolí, Arturo Sanz, Carmen Martínez arquitectos, Valencia 1266 Hauptbahnhof in Rotterdam Team CS: Benthem Crowel Architects, Amsterdam, MVSA Meyer en Van Schooten Architecten, Amsterdam, West 8, Rotterdam 1272 Universitätsgebäude in Oxford Zaha Hadid Architects, London 1276 Bürogebäude in Nüziders Architekturbüro Hermann Kaufmann, Schwarzach 1282 Auktionshaus in London Lifschutz Davidson Sandilands, London

Technik • technology 1290 Brandschutz bei Hybridkonstruktionen mit nichttragenden Fassadenelementen aus Holz René Stein

Produkte • products 1302 1308 1316 1320 1324 1326 1328

Material und Oberflächen Digitale Planungs- und Bauprozesse Bauphysik Beleuchtung DETAIL research Architektur im Dialog Objekt + Produkt

1331 1336 1339 1340 1341

Serviceteil Projektbeteiligte /Hersteller /Ausführende Firmen Inhalt Produktinformation /Anzeigenverzeichnis Vorschau Impressum, Fotonachweis


∂ Zeitschrift für Architektur Review of Architecture 55. Serie 2015 • 12 Hybride Konstruktionen ISSN 0011-9571 B 2772 Redaktion: E-Mail: redaktion@detail.de Telefon (0 89) 38 16 20-84 Christian Schittich (Chefredakteur) Johanna Christiansen, Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, Julia Liese, Thomas Madlener, Peter Popp, Maria Remter, Edith Walter, Heide Wessely Freie Mitarbeit: Emilia Margaretha (Projektleitung), Burkhard Franke, Roland Pawlitschko Marion Griese, Emese M. Köszegi, Simon Kramer, Dejanira Ornelas Bitterer (Zeichnungen) Redaktion Produktinformation: produkte@detail.de Tim Westphal, Katja Reich, Hildegard Wänger Übersetzungen englisch: Peter Green

Editorial

Hybride Konstruktionen Die Kombination verschiedener Baustoffe mit ihren spezifischen Stärken führt zu leistungsstarken Konstruktionen. In gestalterischer Hinsicht ist es der Kontrast der Materialien, der hybriden Bauwerken ihren Ausdruck verleiht. So lebt das Besucherzentrum in Sempach von der Kombination seiner Hülle aus gestampftem Lehm mit der tragenden Holzkonstruktion (s. S. 1256ff.). Das konstruktive Herzstück eines Firmensitzes in Nüziders bilden Hybriddecken aus Holzträgern mit aufgeschraubten Betonplatten, während seine vorgestellten Fassaden den rauen Charme von Klinkermauerwerk zeigen (s. S. 1276ff.). Die Edelstahlhaut eines Institutsgebäudes in Oxford dagegen reflektiert seine Umgebung in changierenden Farben und lässt damit nur schwer auf die zugrunde liegende Holzkonstruktion schließen (s. S. 1272ff.). Und der jüngste Forschungspavillon der Universität Stuttgart demonstriert die Möglichkeiten eines faserbasierten Verbundmaterials (s. S. 1238ff.). Das Haus der Wasserspinne dient dabei als Vorbild. Combining the innate properties of different materials can create highly efficient structures. In design terms, it is the contrast between these materials that lends hybrid forms of construction their special expression. The visitor centre in Sempach, for example, profits from the combination of a tamped earth outer skin and a timber structure. The office building in Nüziders has a hybrid floor construction – timber beams with concrete slabs on top – yet the brick exterior exerts its own attraction. The stainless-steel skin of a development at Oxford University reflects the surroundings in iridescent form, so that the timber structure is not immediately apparent. Finally, a new research pavilion at Stuttgart University demonstrates the scope for using fibre materials based on the idea of a water spider’s dwelling.

Verlag und Redaktion: Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München

Anzeigen: E-Mail: anzeigen@detail.de Telefon (0 89) 38 16 20-48

Vertrieb & Abonnement: E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Telefon (0 61 23) 92 38-211 Vertriebsunion Meynen Große Hub 10 65344 Eltville

www.detail.de


Diskussion  discussion


1232

2015 ¥ 12   ∂

Mit pragmatischen Überlegungen die richtige Konstruktion finden – ein Gespräch mit Hermann Kaufmann

1 Hermann Kaufmann 2 –5 LifeCycle Tower (LCT), Dornbirn, 2012 4 Schema Montage Fassadentafeln auf Decken­ elementen, ohne Maßstab

Finding the Appropriate Form of Con­ struction with a Pragmatic Approach – an Interview with Hermann Kaufmann

1 Hermann Kaufmann 2– 5 LifeCycle Tower (LCT), Dornbirn, 2012 4 Diagram of assembly of facade panels on floor ­elements (not to scale)

1

Der Vorarlberger Architekt Hermann Kaufmann, Professor für Entwerfen und Holzbau an der TU München, gehört international zu den Pionieren des modernen Holzbaus. Er war maßgeblich an der Entwicklung des LCT (LifeCycle Tower)-Systems beteiligt, das 2012 zur Errichtung des achtgeschossigen Bürogebäudes LCT One in Dornbirn führte, dem höchsten Holzgebäude Österreichs. Ziel des Hybridsystems ist es, den nachhaltigen Holzbau mit einem maximalen Vorfertigungsgrad, einer kurzen Bauzeit sowie hoher Qualität und Ausführungssicherheit auch in den dicht bebauten Innenstädten zu ermöglichen. Die Ressourceneffizienz steht dabei im Vordergrund – Holz macht zwar den Großteil des Bausystems aus, wird aber nur dort eingesetzt, wo es auch sinnvoll ist. DETAIL sprach mit Hermann Kaufmann über die Vorteile hybrider Konstruktion, die Weiterentwicklung des LCT One-Systems sowie dessen Einsatz bei den Illwerken in Montafon und dem Firmengebäude für Wagnertec in Nüziders.

2

DETAIL: Herr Kaufmann, was verstehen Sie unter hybridem Bauen? Hermann Kaufmann: Hybrides Bauen hat es in der Architekturgeschichte schon immer gegeben. Ein schönes Beispiel sind die Fachwerkhäuser, deren tragende, schnell zu errichtenden Bauteile aus Holz und deren Wände, nicht zuletzt aus bauphysikalischen Gründen, aus Lehm oder Mauerwerk bestehen. Die Auffassung, dass das gesamte Gebäude möglichst aus einem einzigen Baustoff konstruiert werden sollte, entspricht der Vorstellung der Moderne. Die in früheren Zeiten oft anzutreffende Materialeinheit resultierte meist aus dem Mangel an zur Verfügung stehenden Baustoffen. So besteht beispielsweise das Bregenzerwälderhaus hauptsächlich aus Holz und nur der Sockel aus Stein, da dieser sehr schwer zu bekommen war. Im Zusammenhang mit unseren historischen Städten spricht man heute gern von der »steinernen Stadt«, doch auch hier sind die Deckenkonstruktionen aus Holz. Diese historischen Beispiele ha-

ben uns angeregt, darüber nachzudenken, ob alles ausschließlich aus Holz sein muss, wenn man für den Holzbau einsteht. Die Geschichte sagt uns, dass das nicht unbedingt notwendig ist. Es geht vielmehr darum, mit möglichst pragmatischen Überlegungen die richtigen Konstruktionen zu finden. Ist aus solchen Überlegungen heraus auch die Idee für das LCT-System mit seinen HolzBeton-Verbunddecken entstanden? Ja, das Konzept entstand aus der Notwendigkeit heraus, was eine Konstruktion – in diesen Fall für ein Bürogebäude – leisten muss. Welche Spannweiten müssen überbrückt, welche bauphysikalischen Anforderungen erfüllt werden? Wenn es um Schwingungsfreiheit bei großen Spannweiten geht, ist der Holzbeton-Verbund eine sinnvolle ­Lösung. Gleichzeitig ist das zusätzliche Gewicht ein wichtiger Ansatz für den Schallschutz. Dass die Betonelemente mit ihrem hohen Gewicht nicht nur auf der Holzdecke aufliegen, sondern auch mit tragen sollten, führte schlussendlich zu dem Holz-HybridDeckenelement, das die Stärken des Holzes und die des Betons optimal kombiniert. Vielleicht müsste man an dieser Stelle noch den Begriff »Hybride Bauweise« genauer definieren. Denn es gibt zum einem den Ansatz, verschiedene Baustoffe innerhalb einer ­Konstruktion zu kombinieren, wenn wir beispielsweise große Spannweiten mit Stahlunterzügen bewerkstelligen und Holzdecken darauf legen. Und anderseits gibt es die Möglichkeit innerhalb eines Bauelements, einer Deckenkonstruktion beispielsweise, bei der Beton und Holz einen Verbund eingehen, ähnlich wie bei der Stahl-Betonverbundbauweise. An der Entwickung der Hybriddecke waren verschiedene Institutionen beteiligt – Baufirma, Tragwerksplaner, Architekt. Wer hat den Anlass gegeben? Die Entwicklung der Hybriddecken erfolgte gemeinsam mit den Ingenieurbüros Arup und Merz Kley Partner sowie der Firma Cree by Rhomberg Bau. Den Prototypen für das Deckenelement haben die Holzbaufirma


Berichte  reports


1246

2015 ¥ 12   ∂

Wunderwelt, Märchenwelt – die Grimmwelt in Kassel Wonderland, Fairy-Tale World – the Grimmwelt in Kassel Falk Jaeger

Architekten: kadawittfeldarchitektur, Aachen weitere Projektbeteiligte S. 1336

Man hätte den hinreißend schönen Ort oberhalb der historischen Treppenanlage mit einem schlossartigen Gebäude überhöhen können, ähnlich der Henschel-Villa, die vor dem Krieg hier auf dem Weinberg ihren Standort hatte. Das wäre neben Wilhelm Kückers Museum für Sepulkralkultur von 1992 gewiss kein Fauxpas gewesen. Oder man hätte einen gläsernen Tempel auf das parkartige Grundstück setzen können, um die großartige Umgebung auf dem »Balkon Kassels« ins Haus zu holen. Anders als gedacht thront jedoch nun der aus schwäbischem Travertin gemauerte Bau wie eine in Jahrhunderten mit dem Berg verwachsene Burgruine auf dem Hügel. Die historistische Treppen- und Terrassenanlage von der Frankfurter Straße am Talgrund bis hinauf zur Weinbergstraße setzt sich einfach fort, erklimmt das neue Gebäude als »stairway to heaven«. An der Talseite leitet eine breite Sitzstufentreppe hinauf zur Dachterrasse, an der Bergseite führt eine schmale Stiege wieder hinun-

ter zum Straßenniveau. Auch die Dachfläche selbst steigt in mehreren Stufen sanft an, ­bildet ein Freiluftauditorium, geeignet für allerlei Feste und informelle Nutzungen. Wenn schon das Bauwerk in den wunderbaren Park gesetzt werden musste, so wollten die Architekten die okkupierte Fläche den Bürgern auf diese Weise zurückgeben. Der Blick von den Mauern über die Karlsaue und in die Weite ist ein Fingerzeig: In diesem Land brachten die Gebrüder Grimm die Märchen in Erfahrung, die sie als erste notierten und edierten. Und in diesem Land lauschten die Sprachforscher Grimm den Menschen ihre Sprache ab, notierten Worte und Wendungen auf 300 000 Zetteln und systematisierten sie. Vielleicht ist deshalb der Weg übers Dach der logische Zugang zu ihrem Museum. Der Aufzug in seinem verspiegelten Turm bringt den Besucher von der Plattform geradewegs hinab zur Eingangsebene – die im Normalfall natürlich durch den straßenseitigen Haupteingang betreten wird.

Mit einem Blick ist das Foyer zu überschauen: rechts der Kassentresen und der Museumsshop (der erstaunlich bescheiden ausgefallen ist, weil er nicht das Übliche anbietet und vom Tresen aus mit betreut wird), zur Linken der zweigeschossige »Auftaktraum«, wo der Rundgang beginnt. Geradeaus erweitert sich der Raum zur Cafeteria mit dem großen Panoramafenster. Durch gestaffelte Sitzhöhen partizipieren auch die Gäste im rückwärtigen Bereich an der inszenierten Aussicht. Der Ort links vor der Garderobe ist durch eine niedrigere Sitzschlange geschickt so definiert, dass sich hier Schulklassen ganz automatisch sammeln. Schon jetzt zeigt sich, dass die Zonierung auch bei viel Publikumszuspruch – in den ersten vier Wochen zählte man 30 000 Besucher – gut funktioniert. Haben Foyer, Verwaltung und Museumspädagogik großzügig Außenbezug, so sind die Ausstellungsräume frei von Tageslicht. Kadawittfeldarchitektur aus Aachen, die im Wettbewerb hinter Tore Pape Pool2 aus Kassel nur den zweiten Platz belegt hatten, konnten das VOF-Verfahren dennoch für sich entscheiden, weil sie aus ausstellungstechnischen Gründen den Vorzug bekamen: So entsprachen die Ausstellungsräume mehr den Vorstellungen der Kuratoren. In der Überarbeitung sind die Ausstellungskabinette größeren Räumen gewichen, die von der jeweiligen Ausstellungsarchitektur selbst gegliedert werden können. Man merkt die sehr enge Zusammenarbeit zwischen den Architekten, den Ausstellungsgestaltern Holzer Kobler aus Zürich/Berlin und den Kuratoren hürlimann + lepp aus Zürich. Der Rundgang führt den Besucher zunächst eine Split Level-Etage tiefer in den »Auftaktraum«. Fünf große Wurzelstöcke liegen hier, aus Südchina, wie es heißt, ein prächtiges Kunstwerk von Ai Weiwei, der die bizarren Stubben mit Autolack gefärbt hat. Im ersten Schauraum sind im kurzen Stakkato von innen beleuchtete Polycarbonatwände aufgestellt, in die ein Gang eingeschnitten ist. Die Besucher haben das Gefühl, durch die Seiten eines Buches zu gehen. Am Ende steht ein raffinierter Spiegel,


∂   2015 ¥ 12

Lageplan Maßstab 1:2500 Site plan scale 1:2500

www.detail.de Prof. Dr.-Ing. (arch.) Falk Jaeger studierte Architektur und Kunstgeschichte in Berlin, Stuttgart und Tübingen und lehrte Architekturtheorie an der TU Dresden. Er lebt als freier Architekturkritiker, -historiker und ­Publizist in Berlin. Prof. Dr.-Ing. (arch) Falk Jaeger studied architecture and the history of art in Berlin, Stuttgart and Tübingen. He later taught architectural theory at the University of Technology in Dresden. Today, he works as an architectural critic and historian and as a writer in Berlin.

der die Illusion schafft, der im spitzen Winkel zurückführende Gang laufe geradeaus weiter. Zwischen den Buchseiten kann der Besucher in die Wortwelten der Grimms eintauchen und die erstaunliche Dimension ihrer Kärrnerarbeit an der deutschen Sprache erahnen. Die berühmte Sammlung »Grimms Märchen« ist ihre populäre Errungenschaft, das »Deutsche Wörterbuch« ihre epochale Leistung als Sprachwissenschaftler, die erst 1963 mit der Edition des 32. Bandes abgeschlossen wurde. Sprache macht Spaß, das wird in der Grimmwelt so kurzweilig wie überzeugend vermittelt. Im zweiten Saal eine weitere halbe Treppe tiefer öffnet sich Grimms Märchenwelt. Ein »Wald« aus grünen Bürsten, wie man sie aus Autowaschanlagen kennt, ist zu durchstreifen. »Hexenhäuschen« sind zu erkunden, keine Fachwerkhütten oder Knusperhäuschen wie im Bilderbuch, sondern weiß abstrahierte, archetypisierte Hüttchen. Es gibt keine illusionistischen Dioramen, stattdessen ist die Fantasie der Besucher in das Ausstellungskonzept mit einbezogen. Überhaupt werden viele Aspekte nicht durch trockene Didaktik, sondern durch künstlerische Arbeiten vermittelt. Ziemlich labyrinthisch geht es zu, auch interaktiv, überall wispert und erzählt es, offenkundig sehr zur Freude der Kinder. Die Besucher sollen sich treiben lassen, auf Entdeckungsreise gehen. Ohne das Leporello in der Hand geht die Orientierung verloren, wie bei Hänsel und Gretel im Wald. Das Gefühl, alles gesehen zu haben, kann garnicht erst aufkommen, man soll einfach wiederkommen. Ein letzter Themenbereich widmet sich nicht weniger kurzweilig dem Leben der Grimms. Man lernt die Mutter Dorothea Grimm kennen, die auch gesammelt und ediert hat – Kochrezepte, sowie den kaum bekannten Bruder Ludwig Emil Grimm, der, wir würden heute sagen Comiczeichner war. Kein Haus, eine begehbare Skulptur, eine Rauminstallation haben die Architekten geschaffen, die Fantasie nicht einhaust, sondern entfaltet und entlässt, in eine eigene Welt, die Grimmwelt eben.

Berichte

1247


1248

Wunderwelt, Märchenwelt – die Grimmwelt in Kassel

2015 ¥ 12   ∂

Schnitt Maßstab 1:500 1 2 3 4 5 6

4 5

Shop / Foyer »Auftaktraum« Ausstellung Grimm Sonderausstellung Verwaltung Technik

1 3 3

One might conceivably have crowned this beautiful hilltop location with a palatial structure of the kind that stood here before the war, or set a glazed temple in the park-like grounds, but the outcome was different. The new travertine museum stands on the hill not unlike an ancient castle that has merged with its surroundings over the centuries. The historic staircase and terrace layout leading up from the Frankfurter Strasse in the valley below is simply continued to the top of the building like a stairway to heaven. A broad staircase with steps where people can sit ascends to the roof terrace, while on the other side, a narrower flight of stairs leads down again to street level. Even the roof rises gently in a series of steps, forming an open-air auditorium for all kinds of festive events and other informal uses. In this way, the architects sought to restore to the public the area of the park that the building now occupies. In this wonderful landscape, the German ­philologists and folklorists Jacob and Wilhelm Grimm discovered the fairy tales that they

2

Section scale 1:500

6

were to write down and edit. For that reason perhaps, the route across the roof is a logical line of access to their museum. A lift housed in a reflecting tower conveys visitors from the platform down to ground level, where the main entrance from the street is situated. To the left of the foyer is a two-storey space that forms the prelude to the exhibition. This is complemented by a cafeteria with a large picture window. Here, at the start of the route, one sees that the zoning concept functions well. While the foyer and the areas for administration and museum education have strong links with the outdoor world, the exhibition spaces were designed without daylighting. Kadawittfeldarchitektur in Aachen were awarded the contract because of their technical concept for staging exhibitions. In their reworking of the competition design, the cabinet-like display areas gave way to larger spaces that can be articulated according to the requisite layout. From the entrance, visitors proceed to the preliminary space half a storey deeper, where

1 2 3 4 5 6

Shop/Foyer “Preliminary space” Grimm exhibition Special exhibitions Administration Mechanical services

five large rhizomes from southern China are exhibited – a splendid work of art by Ai Weiwei. In the first exhibition space, a series of polycarbonate walls illuminated from within is lined up at close intervals. Through these a path has been formed so that visitors have the feeling of walking through the pages of a book, where they may immerse themselves in the Grimm brothers’ world of words and see the magnitude of their work. Here, the idea that language can be fun is convincingly conveyed. At the end of the path is an artfully placed mirror which creates the impression that the route continues on. In the second gallery, half a storey deeper, visitors enter the Grimm brothers’ fairy-tale world. A “forest” of green brushes of the kind one knows from a car-wash plant, and gingerbread houses in the form of white, abstract, archetypal little huts can be explored here. The visitor’s imagination is drawn into the exhibition concept. With its labyrinthine, interactive interior, the museum invites visitors to embark on a journey of discovery. Without a fold-out programme in one’s hand, it is easy to lose all sense of direction – like Hansel and Gretel in the forest. The final thematic area is devoted to the life of the Grimm family, including Dorothea Grimm, the mother of the two brothers, and their littleknown brother Ludwig Emil Grimm. The architects have created not just a museum but a sculpture in which one can walk around, a spatial installation where fantasy is not simply displayed but can evolve in a world of its own – the Grimmwelt in Kassel.

www.detail.de

Den ausführlichen Artikel mit zahl­reichen Fotos finden Sie auf unserer Website.

<>

<>


Dokumentation documentation


1256

2015 ¥ 12   ∂

Lageplan Maßstab  1:10 000 Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:750

Besucherzentrum Schweizerische Vogelwarte in Sempach Visitor Centre of the Swiss Ornithological Institute in Sempach aa

bb

cc

c

Architekten: :mlzd, Biel Projektteam: Daniele Di Giacinto, Claude Marbach, Pat Tanner, Julia Wurst Tragwerksplaner: WAM Planer und Ingenieure, Solothurn (Massivbau), Pirmin Jung Ingenieure, Rain (Holzbau) weitere Projektbeteiligte S. 1336

Site plan scale 1:10,000 Sectons • Floor plans scale 1:750

19 11

12

18 17

Eingang / Windfang Foyer Shop Erlebnisausstellung Büro Garderobe a Vogelschau/Kino »Singfonie« Vogelpflege Voliere Lager / Werkstatt Luftraum Kursraum Technik Serverraum Mehrzweckraum Küche Gemeinschaftsraum Gästezimmer

1  2  3  4  5  6  7 11  8  9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Entrance / Vestibule Foyer Shop Interactive exhibition Office Cloakroom Bird world /Cinema 12 “Singphony” Bird care Aviary 12 Store/Workshop Void Course room Mechanical services Server space Multipurpose 13 space 19 Kitchen Lounge Guest room 17

10 13

10 19

8

18 7

17

16

6

18 16

10

15 14

9

a

12

12

c

4

1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

16

b

12

c 5

2

3

4

15 114

b

a


1260

Besucherzentrum Schweizerische Vogelwarte in Sempach

2015 ¥ 12   ∂

1

Vertikalschnitt Maßstab 1:20

2

1

Vertical section scale 1:20

2 3 4

4 3

5 6 7

5

6

1

2

3 4 7

5 6 7

Vegetationsschicht, Extensivsubstrat 100 mm Dränage 8 mm Wurzelschutzlage Abdichtung Polymerbitumen zweilagig Wärmedämmung PIR 320 mm Dampfsperre Polymerbitumen, Voranstrich Stahlbetonflachdecke mit Hohlkörpermodulen 450 mm Stampflehmelement 450 mm Wärmedämmung Zellulose 350 mm Kantholz 60/120 mm, Dreischichtplatte gestrichen 30 mm Stahlbetonriegel 250/420 mm Vegetationsschicht, Extensivsubstrat 100 mm Dränagematte 8 mm Wurzelschutzlage Abdichtung Polymerbitumen zweilagig Gefälledämmung PIR min. 20 mm + PIR 100 mm Dampfsperre Polymerbitumen Rippendecke Dreischichtplatte 50 mm mit Rippen 120/320 mm dazwischen Dämmung Zellulose OSB-Platte 25 mm als Dampfbremse Abhängdecke Akustikplatte Steinwolle, vlieskaschiert 50 mm Lamelle Dreischichtplatte Lärche 27/220 mm Anker Stahlprofil ‰ 330/105 mm Diele Lärche 16 mm Zementunterlagboden 94 mm mit Fußbodenheizung Dampfbremse PE-Folie Trittschalldämmung 30 mm Wärmedämmung EPS 200 mm Feuchtigkeitssperre bituminös Stahlbeton 250 mm Perimeterdämmung XPS 200 mm (in Teilbereichen) lanted layer; 100 mm extensive substrate layer p 8 mm drainage layer root-proof layer; two-layer polymerbitumen seal 320 mm polyisocyanurate (PIR) thermal insulation polymerbitumen vapour barrier; undercoat 450 mm reinf. concrete roof with hollow elements 450 mm tamped-earth element 350 mm cellulose thermal insulation 60/120 mm squared timbers 30 mm three-ply laminated sheeting, painted 420/250 mm reinforced concrete ring beam planted layer; 100 mm extensive substrate layer 8 mm drainage layer; root-proof layer two-layer polymerbitumen seal min. 20 + 100 mm PIR insulation to falls polymerbitumen vapour barrier 50 mm three-ply laminated sheeting on 120/320 mm ribs with cellulose insulation between 25 mm oriented-strand board as vapour-retarding layer suspended soffit: 50 mm rock-wool acoustic slab lined with matting 27/220 mm larch three-ply sheet ribs 105/330 mm steel channel anchor 16 mm larch floorboarding 94 mm cement-and-sand screed with underfloor heating polythene vapour barrier 30 mm impact-sound insulation 200 mm expanded polystyrene thermal insulation bitumen damp-proof layer 250 mm reinforced concrete floor 200 mm extruded polystyrene peripheral insulation (in certain areas)


1266

2015 ¥ 12   ∂

Hauptbahnhof in Rotterdam Rotterdam Central Station Architekten: Team CS: Benthem Crouwel Architects, Amsterdam MVSA Meyer en Van Schooten Architecten, Amsterdam West 8, Rotterdam Tragwerksplaner: Arcadis and Gemeentewerken, Rotterdam weitere Projektbeteiligte S. 1337

Der Baukörper des neuen Hauptbahnhofs von Rotterdam besteht aus zwei ganz unter­ schiedlichen Elementen und fügt sich den­ noch mit einer einheitlichen Gestalt in sein heterogenes städtebauliches Umfeld ein. Die rechtwinklige Bahnsteighalle öffnet sich als zurückhaltender Flachbau zum nördlich gelegenen kleinteiligen Wohnquartier. Zur deutlich großmaßstäblicheren Innenstadt fal­ tet sich das Dach über dem Haupteingang zu einer weithin sichtbaren spektakulären Geste auf. Von dieser Halle aus gelangt der Reisende in die von Läden gesäumte Unter­ querung der Gleise, die durch Glasböden beiderseits der Aufzüge mit Tageslicht ver­ sorgt wird. Weite Deckenausschnitte für die

Rolltreppen lenken den Blick nach oben in die Bahnhofshalle. Diesen lichtdurchfluteten Raum deckt eine vollständig verglaste Hülle. Ihre flach geneigten Glasbänder gehen an der nördlichen Kante direkt in die Fassade über und erlauben schon von den Bahnstei­ gen aus den Sichtbezug zur Stadt. Das Dach ruht auf einer für diese Bauauf­ gabe ungewöhnlichen Mischkonstruktion: Mächtige Y-förmige Stahlstützen gehen par­ allel zu den Gleisen in Kastenträger über, während Leimholzbinder als Nebenträger zum Einsatz kommen. Sie stellen als natürli­ cher Baustoff einen reizvollen Kontrast zur technischen Atmosphäre der Halle her. Für ihre bis zu 24 Meter Spannweite sind sie mit

14 cm Stärke sehr schmal dimensioniert – Zugstäbe sichern die Träger gegen Kippen. Durch das enge Raster von 2,70 Metern ­wirken die Leimbinder zusätzlich als Blend­ schutz. Um das dennoch im Überfluss ein­ fallende Tageslicht weiter zu filtern, sind die Glasscheiben durchgängig mit einer Bedru­ ckung versehen oder mit Photovoltaikmo­ dulen besetzt. Ihre Anordnung in der Dach­ aufsicht folgt einer grafischen Figur, die aus ­einer Verschattungsanalyse der umgeben­ den Hochhäuser abgeleitet wurde. Bei Son­ nenschein generiert die Glasdeckung ein lebhaftes, beinahe pointilistisches Muster, das sich wie ein Netz über die Konstruktion, die Züge und die Reisenden legt.    BF


1268

Hauptbahnhof in Rotterdam

2015 ¥ 12   ∂

1 8

5

2

3

9

6 4

10

7

Schnitt Maßstab 1:50

Section scale 1:50

1 Dachdeckung: Verglasung VSG 2≈ 8 mm mit integrier­ ten PV-Modulen auf Stahlrahmen   2 Nebenträger BSH 140/1300 mm, grau gestrichen   3 Konsole mit Schlitzblech Stahl ­geschweißt   4 Hauptträger Hohlkasten 380 – 450/1450 mm aus Flachstahl 25 mm geschweißt  5 Entwässerungsrohr  6 Führungsschiene Reinigungsbühne   7 Stütze Hohlkasten Stahl aus Flachstahl 25 mm geschweißt ­  8 Führungsschiene Reinigungswagen   9 Schlitzblech Stahl 10 Zugstab Stahlrohr Ø 30 mm 11 Fassade: Verglasung VSG 2≈ 8 mm bedruckt mit integrierten PV-Modulen in Stahlrahmen 12 Rahmenstütze BSH 140/600 – 1300 mm, grau gestrichen 13 Gitterrost Stahl 14 Rinne Stahlblech gekantet auf Unter­ konstruktion Stahl 15 Aluminiumblech 3 mm lackiert 16 Kastenträger 600/800 mm aus Flach­ stahl 25 mm geschweißt 17 Rolltor Stahl

1 roof covering: 2≈ 8 mm lam. safety glass with integral photovoltaic modules on steel framing   2 140/1,300 mm lam. timber secondary beam painted grey   3 bracket welded to steel anchor in slot   4 380 – 450/1,450 mm box-section main beam, consisting of 25 mm welded sheet steel   5 rainwater pipe   6 track for cleaning platform   7 box-section column, consisting of 25 mm welded sheet steel   8 track for cleaning trolley   9 sheet-steel fixing in slot 10 Ø 30 mm tubular steel tension member 11 facade: 2≈ 8 mm printed lam. safety glass with integral photovoltaic modules in steel framing 12 140/600 –1,300 mm lam. timber framed column painted grey 13 steel grating 14 sheet-steel gutter, bent to shape on steel supporting structure 15 3 mm sheet aluminium painted 16 600/800 mm box beam, consisting of 25 mm welded sheet steel 17 steel roller-shutter

12

11

13

17

The new central station, consisting of two quite different sections, has a uniform design and is well integrated into the heterogeneous urban surroundings. The rectangular platform hall, a restrained low-rise structure, opens on to a small-scale housing district to the north, while the roof over the main entrance rises in a spectacular gesture to the larger-scale city centre. The level beneath the platforms, which is lined with shops, is daylighted via floor glazing on both sides of the lifts. Broad openings for escalators draw the eye up to the brightly lit station hall above, enclosed within a fully glazed outer skin. Along the northern edge, the sloping strips of the glazed roof merge with those of the angled facade.

16

14

15

The roof is borne by a mixed form of construction. Box girders are supported by powerful Y-shaped steel piers set parallel to the platforms. The secondary cross-beams, on the other hand, consist of laminated timber members that form a fascinating contrast to the technical atmosphere of the hall. The beams, with spans of up to 24 m, are only 14 cm thick. Tension rods prevent them from tipping over. With a spacing of only 2.70 m, the beams also help to reduce glare. In addition, the glazing is uniformly printed or covered with photovoltaic modules to limit the amount of daylight entering the hall. When the sun shines, this light filter generates a lively, almost pointillistic pattern over the structure.


∂   2015 ¥ 12

Dokumentation

1271


Technik technology


1290

2015 ¥ 12   ∂

Brandschutz bei Hybridkonstruktionen mit nichttragenden Fassadenelementen aus Holz Fire Protection in Hybrid Forms of ­Construction with Non-Load-Bearing Timber Facade Elements René Stein

A

Konstruktionen aus Holz werden zunehmend auch im urbanen Kontext eingesetzt. Die Vorteile liegen auf der Hand. Als nachwachsender Rohstoff verfügt das Material über eine neutrale Co2-Bilanz, das im Vergleich geringe Eigengewicht ermöglicht Einsparungen beim Tragwerk. Außerdem können bei Niedrigenergiehäusern, bei denen hochgedämmte Fassaden erforderlich sind, mit Dämmlagen zwischen der Holzrahmenkonstruktion dünnere Gesamtwandstärken realisiert werden als bei massiven Außenwänden mit davor aufgebrachter Wärmedämmschicht. Bei mehrgeschossigen Gebäuden ist der Einsatz von Holz jedoch durch Brandschutzbestimmungen auf vorgegebene Gebäudehöhen beschränkt, komplexe Tragwerke und Geschossdecken mit hohen Schallschutzanforderungen sind nur mit hohem technischen Aufwand als reine Holzkonstruktion realisierbar. Eine ökonomische und ressourcenschonende Lösung bieten Hybridbauweisen mit einem Stahlbetontragwerk in Schotten- oder Skelettbauweise und Außenwänden aus überwiegend vorgefertigten Holzrahmen­ bauelementen. Ein wichtiger Aspekt ist die nichttragende Eigenschaft der Außenwand­ elemente, die eine Anwendung der Holzbauelemente nach bauordnungsrechtlichen ­Vorgaben bis zur Hochhausgrenze (Höhe oberster Geschossfußboden gegenüber mittlerer Geländehöhe ≤ 22 m) ermöglicht. Bei tragenden Außenwänden aus Holz ist der Anwendungsbereich für sogenannte Regelbauten nach Musterbauordnung (MBO) bzw. jeweiligen Landesbauordnungen stärker eingeschränkt (Abb. H, I). Ein besonderes Augenmerk muss bei Hy­ bridbauweisen auf die integrale Konzeption der Anschlussbereiche zwischen Holz und Stahlbeton gelegt werden. Um mögliche Wege für eine weitere Standardisierung, Beschleunigung der Bauabläufe und eine noch weiter verbesserte Qualitätssicherung aufzuzeigen, haben Lehrstühle unterschiedlicher Fachrichtungen der TU München gemeinsam mit dem Labor Bauakustik des ift Rosenheim ein Forschungsvorhaben als Verbundprojekt realisiert: der Lehrstuhl für Holz-

bau und Baukonstruktion, der Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen sowie der Lehrstuhl für Massivbau. Das Ziel der umfangreichen Bauteiluntersuchungen und Simulationsrechnungen ist die Erarbeitung eines Konstruktionskatalogs unter Fortschreibung des Standes der Technik zu allen relevanten Fragestellungen von der Tragwerksplanung über die Bau­ physik (Wärme-, Feuchte-, Schallschutz) bis zum Brandschutz. Auf der Grundlage dieses Konstruktionskatalogs soll die Bauweise technisch und baurechtlich gesichert angewendet werden können. So wurde u.a. die Flankenschallübertragung vertikaler und ­horizontaler Anschlüsse sowie die Verformungsverträglichkeit der Holzrahmenbauelemente zu den Stahlbetonbauteilen im gerissenen Zustand untersucht. Gebaute Beispiele wie das Aktiv-Stadthaus in Frankfurt von HHS Architekten (Abb. A – E) wurden analysiert; forschungsbegleitend entstand das energieeffiziente Wohnungsbauprojekt »ecoleben« in Penzberg. Der vorliegende Artikel ist ein Auszug des Abschlussberichts der von der bayerischen Bauwirtschaft geförderten Forschungsarbeit und legt den Schwerpunkt auf den Themenbereich Brandschutz. Grundanforderungen an Bauwerke Die Grundanforderungen an Bauwerke, die seit 2013 in der EU-weit geltenden Bauproduktenverordnung (BauPVO) definiert werden, bilden die Grundlage für die Erstellung von technischen Spezifikationen für Bauprodukte und deren Anwendung. Diese wesentlichen Merkmale finden sich als Leistungsklassen und -stufen in harmonisierten europäischen Normen (hEN) oder in europäisch-technischen Bewertungen (ETB) wieder, die nach europäisch-technischen Bewertungsdokumenten (EBD) erteilt wurden. Diese Vereinheitlichung bisher unterschiedlicher nationaler technischer Regeln umfasst die Grundanforderungen mechanische Festigkeit und Standsicherheit, Brandschutz, Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz, ­Sicherheit und Barrierefreiheit bei der Nutzung, Schallschutz, Energieeinsparung und

Wärmeschutz sowie nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Für den Brandschutz wurde ein Klassifizierungskonzept für das Brandverhalten DIN EN 13501-1 und den Feuerwiderstand DIN EN 13501-2 eingeführt. Der Feuerwiderstand wird danach für die folgenden Hauptfunktionen geprüft: •  R (Résistance) beschreibt die Tragfähigkeit unter mechanischer Belastung und Brandeinwirkung •  E (Étanchéité) beschreibt raumabschließende Bauteile, die einer Brandeinwirkung ohne Branddurchtritt (Flammen und Rauch) und Brandweiterleitung wider­ stehen •  I (Isolation) beschreibt die Wärmeübertragung auf die vom Feuer abgewandte Seite •  Die Zahlen 30/60/90/120 beschreiben die Feuerwiderstandsdauer in Minuten Wenn zum Beispiel die Kriterien EI bei einseitiger Brandbeanspruchung eingehalten sind, kommt es auf der brandabgewandten Seite nicht zu einer Entzündung. Die möglichen Klassifizierungen für Deutschland sind in der Bauregelliste A, Anlage 0.1.2. aufgeführt. So werden z. B. tragende Bau­ teile mit Raumabschluss bei einer Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten mit REI 90, tragende Bauteile ohne Raumabschluss mit R 90 gekennzeichnet. Tragstrukturen: Skelett- oder Schottenbau? Ob ein Skelettbau oder ein Schottenbau als Tragstruktur gewählt wird, hängt von der gewünschten Flexibilität des Grundrisses, dem Aufwand für Planung und Herstellung, dem erforderlichen Materialbedarf und schließlich dem Aufwand für Rückbau ab. Der wesentliche Vorteil der Skelettbauweise liegt in einer flexiblen Grundstruktur, die lediglich durch das Stützenraster und die Aussteifungskerne determiniert wird. Durch nichttragende Trennwände ist eine Umgestaltung der Nutzfläche unproblematisch. Der Einsatz von Flachdecken bei Skelettbauten hat sich heutzutage weiter durchgesetzt. Im Gegensatz zu aufwändigen Kons­ truktionen mit Unterzügen kann die Ferti-


1296

Brandschutz bei Hybridkonstruktionen mit nichttragenden Fassadenelementen aus Holz

Vorgestellt

Vorgehängt

2015 ¥ 12   ∂

Eingestellt K P osition nichttragender Holzelemente: a vor das Tragwerk gesetzt b vor das Tragwerk gehängt c in das Tragwerk eingestellt K Position of non-load-bearing timber elements: a set in front of structural element b suspended in front of structural element c partially inserted in structure

K

a

b

durch Füllen mit mineralischer Dämmung mit einer Hitzebeständigkeit von über 1000 °C. Die Position des Holzelements hat auch Auswirkungen auf die Flankenschallübertragung zur benachbarten Wohnung. Im Rahmen des Verbundforschungsprojekts der TU München wurde im Laborprüfstand des ift Rosenheim untersucht, in wie weit sich die akustischen Kennwerte zwischen vorgestellten bzw. eingestellten Holzelementen mit identischen thermischen Kennwerten unterscheiden. Bei der vorgestellten Variante mit Installationsebene aus einer zweilagigen Bekleidung (2≈ 12,5 mm Gipsplatten Typ A gemäß EN 520) und direkter Befestigung an der Holzrahmenbauwand wurde eine NormFlankenpegeldifferenz Dn,f,w,P = 66 dB ermittelt. Eine weitere Verbesserung um 3 dB kann durch die Herstellung einer separaten Installationsebene erzielt werden (Abb. L). Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass der Fußbodenaufbau nicht an das Kernelement, sondern gegen die Installationsebene herangeführt wird. Die Richtwerte für einen erhöhten Schallschutz im Wohnungsbau ­gemäß VDI 4100:2012-10 können erreicht werden. Bei der eingestellten Anordnung ist der Weg, den der Schall in der Fuge zwischen Holzelement und Wohnungstrennwand bzw. Massivdecke zurücklegen muss, länger als bei vorgestellten Elementen. Dadurch ist ein ausreichender Flankenschallschutz geome­ trisch bedingt auch ohne zusätzliche Installationsebene realisierbar (Abb. M). Fazit Für den Stahlbetonbau ermöglicht die Hy­ bridbauweise durch die Kombination mit dem nachwachsenden Baustoff Holz eine bessere Lebenszyklusbilanz. Für das Bauen mit Holz eröffnen sich durch die nichttragende Bauweise in Kombination mit Stahlbetontragwerken deutlich erweiterte Anwendungsgebiete im Hochbau. Eine Beschleunigung der Bauabläufe und eine optimierte Qualitätssicherung durch weitere Standardisierung verspricht der aktuelle Konstruktionskatalog der TU München und des ift Rosenheim.

c

Timber construction is increasingly to be found in urban contexts. The advantages are obvious. As a regrowable raw material, wood has a neutral CO2 balance, and its low dead weight allows savings to be made in the loadbearing structure. In addition, in the case of low-energy buildings, where facades with a high degree of insulation are necessary, the overall wall thickness can be reduced by ­placing the insulating layers between the members of the timber frame. In multistorey construction, however, fireprotection regulations restrict the use of timber to a certain building height. Complex loadbearing structures and floors with greater impact-sound requirements can be realized as pure timber structures only with a high degree of technical input. Hybrid forms of construction with a reinforced concrete structure and cross-wall divisions or a skeleton-frame construction and with external walls as prefabricated framed-timber elements offer an economic alternative that also helps to conserve resources. One important aspect is the non-load-bearing character of the external wall units. This allows timber elements to be used up to the high-rise limit (highest upper floor level above mean ground level: ≤ 22 m). For load-bearing external walls in so-called “regular construction” in accordance with the Model Building Code (MBO), the use of timber is very restricted (ills. H, I). With hybrid forms of construction, special attention must be paid to the junctions between the timber and concrete components. To facilitate further standardization, to speed up the construction process and to ensure even greater quality, various faculties of the University of Technology in Munich, in collaboration with the ift Bauakustik in Rosenheim, have been working on a joint research project. The aim of this comprehensive investigation of building components and the simulated calculations that have been undertaken is to create a construction catalogue embracing all applic­ able facets and to extend the relevant technology. This involves many aspects, from structural planning to building physics (thermal, moisture-related and acoustic) as well as fire protection. The catalogue should allow the

various forms of construction to be applied in a manner that is acceptable both technically and in respect of building regulations. For example, among the areas investigated was sound transmission to flanking elements and the behaviour of timber-frame forms of construction – when used in conjunction with concrete – in terms of deformation. Built examples like the Aktiv Stadthaus in Frankfurt by HHS architects (ills. A – E) were analysed and, parallel to the research, the housing project “ecoleben” was developed in Penzberg for the Krämmel Wohnbau concern. The present article is an extract from the final report on the research, which was supported by the Bavarian building sector. The requirements that buildings have to fulfil form the basis of technical specifications in which the relevant details for constructional products are defined. These, in turn, are incorporated in standards and other documents that are, in many cases, harmonized on a European level. The areas covered include mechanical strength and stability, fire protection, hygiene, health and environmental protection, security and avoidance of barriers, sound insulation, energy conservation, thermal insulation and a sustainable use of natural resources. In terms of fire protection, for example, resistance to fire is tested according to the following categories: •  R (Résistance) describes the load-bearing capacity in terms of mechanical loading, ­also taking into account the effects of fire. •  E (Étanchéité) describes space-enclosing building elements that resist the effects of fire (i.e. without being penetrated by flames or smoke) and the avoidance of fire spread. •  I (Isolation) describes heat tranmission to the side of an element facing away from fire. •  The numbers 30, 60, 90 and 120 describe fire resistance in minutes. In the case of a fire on one side of a division, if categories E and I are observed, there will be no spread of fire to the reverse face. The specification of a skeleton-frame form or a cross-wall type of construction for the loadbearing structure will depend on the flexibility required for the layout, on whether complex


1302

2015 ¥ 12   ∂

Material und Oberfläche

Weitere Produkte zum Thema Material und Oberfläche unter: www.detail.de

Rotkalk-Putz eliminiert Schadstoffe aus der Raumluft für eine bessere Wohngesundheit Nachhaltigkeit und die Verwendung von ökologischen Baustoffen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Planung von Ge­ bäuden. Das raumluftaktive und rein mine­­ ralische Kalkputzsystem für Innenräume »Knauf Rotkalk« reguliert auf ganz natürli­ che Weise die Luftfeuchtigkeit – 24 Stunden am Tag und zwar ohne An-/Aus-Schalter. Mit seinem hohen pH-Wert (> 12) bietet Rot­ kalk-Putz Schimmel und Mikroorganismen keinen Lebensraum. Gleichzeitig reinigt Rot­ kalk die Raumluft von Emissionen und Gerü­ chen unterschiedlicher Quellen. Schadstoffe wie Formaldehyd oder organische Verbin­ dungen, die oftmals in Möbeln, Teppichen, Matratzen oder Textilien enthalten sind und die Raumluft belasten, werden durch Rot­ kalk nachweislich eliminiert. Auch schädli­ che Stickoxide, die zum Beispiel bei offenen Kaminen oder beim Kochen an die Raumluft abgegeben werden, kann dieser Kalkputz aufnehmen und auf natürliche Weise ab­ bauen. Grundlage für das Rotkalk-System ist der Kalk-Unterputz »Rotkalk Grund«, der span­ nungsarm und deshalb auch für Mauerwerk mit geringer Festigkeit geeignet ist. Der hohe Kalkanteil sorgt dabei für optimal leichte Verarbeitungseigenschaften. Als Oberputze stehen mit »Rotkalk Fein«,

Kontrast zur Moderne www.arena-pflastersteine.de

»Rotkalk Filz 05«, »Filz 1« oder »Filz 2« ver­ schiedene Komponenten zur Verfügung, mit denen sich, je nach individuellen Gestal­ tungswünschen, unterschiedliche Oberflä­ chenstrukturen herstellen lassen. Zum Bei­ spiel durch gefilzte und strukturierte Flächen oder dekorativen Marmorabrieb. Die unter­ schiedliche Marmorkörnung von 0,5 bis 1,5 mm sorgt dabei für eine feine bis rusti­ kale Wandoptik. Besonders edle, geglättete Oberflächen lassen sich mit den Systemkomponenten »Rotkalk Glätte« und »Rotkalk Finish« erzielen. Für die farbliche Gestal­ tung steht die hoch diffusionsoffene Innen­ silikatfarbe »Rotkalk Farbe« zur Verfügung, die die wohngesunden Eigenschaften von Rotkalk voll erhält. Ein gelungenes Beispiel für die Verwendung des Rotkalk-Putzsystems ist die Sanierung ­eines alten Gutswohnhauses im Beelitzer Ortsteil Zauchwitz, geplant und realisiert durch den Berliner Architekten Ulrich Zink. Die Modernisierung zeigt beispielhaft, dass weit über 100 Jahre alte Gebäude auf ein energetisches Niveau gebracht werden kön­ nen, bei dem sie rechnerisch keine End­ energie mehr verbrauchen oder sogar einen Überschuss produzieren. Sie beweist aber auch, dass zukunftsorientierter Wohn- und Energiekomfort auch beim Bauen im Be­

stand ohne Verlust des speziellen Charmes und der Architektur der vorhandenen Bau­ substanz funktioniert. So wurden auf der Straßenseite, wo das Gebäude Teil einer historischen Zeilenbebauung ist, die traditio­ nellen Bauformen bewahrt, während auf der Hofseite Terrassen und groß­zügige Vergla­ sungen eine den heutigen Lebensvor­stel­ lungen entsprechende Funktionalität und Wohnqualität ermöglichen. Fassade und Dach wurden – ebenfalls mit Produkten von Knauf – gedämmt und es wurden neue Fenster eingesetzt. Eine Wärme­­pumpe in Verbindung mit PV-Modulen auf dem Dach regelt die Klimatisierung des Gebäudes. Die Haustechnik wird durch eine Lüftungsan­ lage mit Wärmerückgewinnung komplettiert, deren Lüftungsrohre und -auslässe sich un­ sichtbar hinter Trockenbausystemen von Knauf verstecken ließen. Die tragenden Wände des Bestandsbaus blieben erhalten und leisten mit ihrem neuen Putzaufbau heute einen wichtigen Beitrag für ein feuchtigkeitsreguliertes Innenraum­ klima. Knauf Rotkalk wurde aus Respekt vor der ursprünglichen Bauweise gewählt, aber auch, weil er speziell für hohe bauphysikali­ sche Ansprüche an Raumhygiene, Raumluft und Wohnqualität geeignet ist. Gleichzeitig konnte der Putzbetrieb von Mike Ensminger, Nennhausen, der nach der Fassade auch die Innenarbeiten ausführte, mit der Kombi­ nation aus Rotkalk Grund und Fein variable Putzdicken von bis zu mehreren Zentime­ tern ausführen und so die Unebenheiten und Lotabweichungen der historischen Wände kompensieren. Während im Erdge­ schoss auf diese Weise ebene und glatte Raumoberflächen nach heutigen Vorstellun­ gen entstanden, wurde der Putz im Dach­ geschoss auf Wunsch der Bauherren in ei­ ner Pinseltechnik aufgetragen, die das Alter und die grobe Struktur des Mauerwerks deutlich zeigt. ¥ Knauf Gips KG, Iphofen www.knauf.de


1316

2015¥ 12   ∂

Bauphysik Feuchteschutz Wärmeschutz Schallschutz Akustik Brandschutz

Weitere Produkte zum Thema Bauphysik unter: www.detail.de

Nachhaltige Sanierung von feuchtem Mauerwerk

Flexible Abdichtung

Die Sanierung von feuchten, salzhaltigen Wänden zählt zu den schwierigsten Aufgaben bei der Instandsetzung älterer Bausubstanz. Im Gegensatz zu klassischen Sanierputzen lagern die diffusionsoffenen, rein mineralischen Transputze von Hydroment kaum Salze ein. Damit werden neue Horizontal- und Vertikalabdichtungen überflüssig. Es gibt keine Trocknungsblockade, die eine weitere Sanierung notwendig machen würde. Die Luftporen bilden ein Netz aus feinsten Kapillaren. So entsteht im ausgehärteten Zustand eine große innere Oberfläche. Wegen der kleinen Porenradien wird

»Multi-Baudicht 2K« ist eine vielseitige Schnellabdichtung für innen und außen mit einem neu konzipierten Hybrid-Bindemittel. Die hoch reaktive Flüssigkeitskomponente ist in der Lage, mit dem modifizierten Gummigranulat-Zuschlag schnell und praktisch schwindfrei zu vulkanisieren. In weniger als 18 Stunden wird selbst bei ungünstigsten Klimabedingungen eine Druckwasserbeständigkeit von mehr als 1 bar erreicht.

Feuchtigkeit als Wasserdampf abtransportiert und die Diffusionseigenschaften bleiben dauerhaft erhalten. Die Lebensspanne ist im Vergleich zu klassischen Sanierputzen um ein Vielfaches höher, da nur während der Abbindephase Salze in die Putzschicht gelangen können, die nicht an die Oberfläche wandern. Abplatzungen und Salzausblühungen werden so verhindert. Chemische Voranalysen der Bausubstanz sind nicht erforderlich. ¥ Hydroment GmbH, Buchloe www.hydroment.de

¥ Remmers Baustofftechnik GmbH, Löningen www.remmers.de

Natürlicher Dämmstoff für moderne Weinarchitektur am Rhein Das Weingut Arndt Köbelin im Kaiserstuhl, entworfen von Thomas Martin, setzt mit seiner zurückhaltenden Formensprache und der Materialwahl einen interessanten Akzent in der umgebenden Landschaft. Verarbeitet wurden vor allem Eichenholz, verzinkter Stahl und Löss. Die Fassade wurde teilweise mit Hanffaserdämmplatten von Caparol gedämmt. Winzer Arndt Köbelin wollte ein authentisches, offenes und modernes Gebäude, das sein Verständnis von Weinkultur mit unverwechselbarer Architektur verbindet. Diesen Anspruch übersetzte der Architekt in ein puristisches Gebäude mit ei-

ner prägnanten Materialkombination. Zentraler Treffpunkt ist der lichtdurchflutete Degustations- und Verkaufsraum. Er lädt mit seinem offenen Kamin und den natürlichen Materialien zum Verweilen ein. Eine Lösswand mit Lösseinschlüssen erinnert an die umliegenden Weinberge. Über eine hinter der Lösswand befindliche Treppe gelangt der Besucher auf das Dach des Weinguts, von wo sich ein fantastischer Ausblick über die Weinregion des Kaiserstuhls und die Rheinebene bietet. 2013 wurde das Gebäude unter anderem um eine 550 m2 große Betriebshalle erweitert. Die Ausführung der

Fassadendämmung mit Hanffaserdämmplatten fügte sich ideal in das architektonische Gesamtkonzept ein. Neben den guten Dämmeigenschaften war für den Architekten die positive Ökobilanz des Rohstoffs entscheidend. Hanfpflanzen wachsen sehr schnell, benötigen keinen Dünger und sind schädlingsresistent. Zudem speichert Hanf mehr CO2 als für Anbau, Ernte, Verarbeitung und Transport in die Atmosphäre gelangt. ¥ Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Ober-Ramstadt www.caparol.de


1324

2015 ¥ 12   ∂

research

DETAIL research ist eine Vermittlungsplatt­ form, die Entwicklungsfragen und Szenarien zur Zukunft des Bauens betrachtet. Im Netz­ werk von DETAIL research tauschen sich Architekten und Beteiligte aus Industrie, uni­ versitärer Forschung und Politik persönlich aus. DETAIL research sammelt, strukturiert, bewertet und vermittelt die Ergebnisse me­ dienübergreifend.

detail.de/research

Expertengespräch: Wirtschaftliche und soziale Aspekte beim Bauen im Bestand Bauen im Bestand beinhaltet nicht nur die klassische Sanierung, sondern auch die Entwicklung von zukunftsorientierten Nut­ zungskonzepten für das einzelne Gebäude, das Quartier und die Stadt. Es ist die Auf­ gabe von Kommunen, Wohnungsbaugesell­ schaften, Investoren sowie von Planern, Städte sinnvoll nachzuverdichten und die Stabilisierung sozialer Strukturen zu fördern. Auch in Hinblick auf den demografischen Wandel, auf die altersgerechte Bestandssanierung oder Bevölkerungsbewegungen im Stadt-Land-Kontext kommt dem Umgang mit dem Gebäudebestand eine wichtige Rolle zu. Im Rahmen des Expertenge­ sprächs und des anschließenden Sym­ posiums »Bauen im Bestand« von DETAIL research und der Forschungsinitiative ­Zukunft Bau diskutierten Architekten und Stadtplaner sowie Vertreter von Industrie, Wohnungsbaugesellschaften und Ministe­ rien über die Hintergründe, Auswirkungen und baulichen Herausforderungen der Be­ standsentwicklung in Deutschland. Zum Einstieg in die Diskussion berichtete Christina Nitz von Junker + Kruse Stadtfor­ schung Planung aus der Sicht der Stadtpla­ nerin. Spricht sie von Bestandseingriffen, »geht es nicht um die einzelne Immobile, sondern um die Qualitäten von Innenstäd­

ten, die sich durch eine Funktionsvielfalt auszeichnen. In diesem Zusammenhang spielt u.a. die Einzelhandelsentwicklung ei­ ne große Rolle. Diese meist großen Spezial­ immobilien werden so gebaut, dass sie in der Regel nach zehn Jahren abgeschrieben sind. Eine Nachnutzung ist aufgrund der Spezialisierung oft schwierig. Stehen Immo­ bilien in zentraler Lage lange leer, haben diese wiederum Auswirkung auf die Ent­ wicklung von Innenstädten. Kommunen ha­ ben in diesen Fällen jedoch kaum Handha­ be, insbesondere wenn die Immobilien im privaten Eigentum sind.« Das ExWoSt For­ schungsfeld »Innovation für Innenstädte«, das Christina Nitz im Symposium vorstellte, befasst sich mit Methoden, die unterschied­ lichen Interessen von Kommunen und priva­ ten Eigentümern im Umgang mit leerstehen­ den innerstädtischen Immobilien zu koordi­ nieren. Ähnliche Probleme der Einschränkung der kommunalen Handlungsansätze bestehen auch im Wohnungsbau. Andreas Rietz, Lei­ ter Referat II 5 Nachhaltiges Bauen, BBSR, schildert die Problematik am Beispiel Berlin: »Nach der Wiedervereinigung gab es eine Phase der Haushaltskonsolidierungen. Mög­ lichst jedes Gebäude, das nicht mehr für öf­ fentliche Nutzungen benötigt wurde, sollte

privatisiert werden. Dies führte zu dem Ef­ fekt, dass wir seitens der öffentlichen Hand nicht mehr auf den dringend benötigen Ge­ bäudebestand zugreifen können. Die Rolle der privaten Investoren ist enorm – sei es beim Wohnungsbau oder der Infrastruktur. Im hochpreisigen Segment wird reichlich gebaut, aber die Schaffung von bezahlba­ rem Wohnraum ist nur schwer durchzuset­ zen.« Eine Strategie, die deshalb von kom­ munalen Wohnungsunternehmen verfolgt wird, ist die Binnenverdichtung der beste­ henden Quartiere und Objekte. Allerding ist dieses Verdichtungspotenzial nicht unend­ lich. Rietz ergänzt: »Bei Verdichtung haben wir immer auch die Konkurrenz von Bebau­ ung und Freifläche. Das ist eine ganz harte Diskussion.« Für die Wohnungsbaugesell­ schaft des Unternehmens BASF bedeutete der Begriff der strategischen Nachverdich­ tung in den letzten Jahren zunächst Rück­ bau, berichtete Jürgen Schlotthauer, Leiter Haustechnik, BASF Wohnen + Bauen. »In den 1970er-Jahren erreichten die Mitarbei­ teranzahl und die Nachfragen nach Wohn­ raum am Standort Ludwigshafen die Hoch­ phase. BASF beschäftigt heute deutlich we­ niger Mitarbeiter, weshalb der Wohnungs­ bestand im Laufe der Jahre reduziert und an die Anforderungen angepasst wurde. Seit einiger Zeit wird der Zuzug in die Stadt

Teilnehmer der Expertenrunde am 22. Oktober 2015 im DAZ, Berlin: (v. r.) Jürgen Schlotthauer (BASF Wohnen + Bauen), Arnd Rose (Forschungsinitiative Zukunft Bau), Christina Nitz (Junker + Kruse Stadtfor­ schung Planung), Andreas Rietz (BBSR), Prof. Chris­ tiane Sauer (Moderation), Fabian Viehrig (GdW Bun­ desverband deutscher Wohnungs- und Immobilien­ unternehmen e.V.), Ruben Lang (o5 architekten), Roland Streng (BASF), Bettina Sigmund (DETAIL)


∂   2015 ¥ 12

wieder stärker. Nun ist der Bedarf gegeben und wir denken über Nachverdichtung in Form von Anbauten oder Aufstockungen nach.« Ebenfalls eine enorme Aufwertung sowohl der energetischen Aspekte als auch der Wohnqualität zeigt sich bei dem Sanie­ rungsobjekt »Effizienzhaus Plus im Altbau« der NUWOG Wohnungsgesellschaft in NeuUlm, das aus dem gleichnamigen Wettbe­ werb hervorgegangen ist. Auch hier stan­ den wirtschaftliche Aspekte im Fokus. »Na­ türlich muss man immer die Wirtschaftlich­ keit und die Sinnhaftigkeit beim Bauen im Bestand hinterfragen«, erläutert Ruben Lang von o5 architekten. »Bei dem Projekt »Effizienzhaus Plus im Altbau« in Neu-Ulm muss auch der Wert des Objekts als Pilot­ projekt berücksichtigt werden. Trotzdem wurde hier das Ziel formuliert: Im Bestand ein Gebäude zum Effizienzhaus Plus umzu­ funktionieren, muss mit den gleichen finanzi­ ellen Mitteln erreichbar sein wie der Rück­ bau und ein Neubau in ENEV-Standard. ­Dabei spielen die Wirtschaftlichkeit, die Be­ trachtung der grauen Energie, die Ressour­ ceneffizienz und die städtebauliche Kompo­ nente eine große Rolle. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und man beraubt ihn bei ei­ nem Abriss immer seiner gewohnten Umge­ bung, mit der er sich über viele Jahre identi­ fiziert hat. Dies ist auf soziologischer Ebene ein wichtiger Aspekt, die Stadt nicht immer im vollkommenen Umbau zu sehen und Stadträume rigoros zu verändern, sondern diese behutsam im Bestand zu wandeln.« Um Gebäude möglichst lange und vielseitig nutzen zu können, suchen Wohnungsbau­ gesellschaften nach Formen, die Wirtschaft­ lichkeit und Rentabilität von Neubau-, aber auch Sanierungsobjekten weiter zu optimie­ ren. Dabei spielt der perfekte Grundriss ebenso eine Rolle wie die Suche nach neu­ en Bauprozessen. Ruben Lang sieht die Nutzungsneutralität der einzelnen Räume als großen Mehrwert für die Grundrissge­ staltung an. Für Fabian Viehrig, GdW, stellt sich die Frage, für wen gebaut wird: »Woh­

DETAIL research

nungen, die in den Beständen der Woh­ nungsbaugesellschaften bleiben, benötigen zukunftssichere Grundrisse. Im Moment sind dies möglichst effiziente und standardi­ sierte Grundrisse. Wichtig ist die Möglich­ keit, eine altersgerechte Anpassung vorneh­ men zu können. Wir orientieren uns an der Bevölkerungsstruktur. Nicht die einzelne Wohnung muss flexibel sein, sondern im Portfolio des Wohnungsunternehmens soll­ ten verschiedene Wohnungen sein, sodass über einen Wohnungstausch eine Anpas­ sung möglich ist.« Die Diskussion kreiste immer wieder um das Thema Wirtschaftlichkeit, um die Reduzie­ rung der Baukosten und darum, ob und wie die Mieten trotz einer Modernisierung neu­ tral bleiben können. Andreas Rietz berichte­ te aus der Baukostensenkungskommission des BMUB, die sich sehr intensiv mit die­ sem Thema befasst: »Wir haben zwei Mög­ lichkeiten, Baukosten einzusparen: Entwe­ der machen wir das Gebäude schlichter und reduzieren die Standards oder wir opti­ mieren die Flächen.« Er plädiert dabei für den zweiten Ansatz. »Wir müssen die ener­ getischen Anforderungen erfüllen, sonst er­ reichen wir unsere Klimaziele nicht. Wir ha­ ben ästhetische Vorstellungen zur Gestal­ tung unserer Gebäude und Ansprüche an die Baukultur. Weitere Stellschrauben für Neubau und Sanierungen sind eine opti­ mierte Planung und ein verstärkter Einsatz von seriellen Produkten. Das Prinzip der Vorfertigung ist noch viel zu wenig in den Wohnungsbau integriert. Wir benötigen neue Parameter für die Ausbildung, die Pla­ nung und auch die Vergabepraxis. Herstel­ ler und Industrie müssen viel früher einge­ bunden werden.« Arnd Rose von der For­ schungsinitiative Zukunft Bau befürwortet diesen Ansatz, weist aber darauf hin, dass der momentane Stand der Bautechnik hier noch Defizite aufweist: »Gerade durch die Rahmenbedingungen im Altbau ist Serielles oder Vorgefertigtes bei der Montage sehr problematisch. Um Elemente für einen Be­ standsbau vorfertigen zu können, wird eine sehr detaillierte Basisermittlung benötigt.

1325

Trotz guter Planungsunterlagen führte der Versuch einer standardisierten Fassaden­ sanierung eines Plattenbaus letztendlich zu irrsinnigen Nachträgen. Die Abweichungen konnten nicht mit standardisierten Modulen ausgeglichen werden. Man müsste also für den Einsatz von seriellen und vorgefertigten Produkten bei Bestandssanierungen zu­ nächst die Planungswerkzeuge überprü­ fen.« Roland Streng, Anwendungstechnik und Produktmanagement Polystyrolschaum­ stoffe, BASF SE, wagt einen Blick über die Landesgrenze: »In Holland hat das Bauen mit Standards und in Serie eine wesentlich längere Tradition. Bei einem großen Sanie­ rungsprojekt von typisch holländischen Rei­ henhäusern bestand der Wunsch nach einer maximal vorgefertigten Fassadensanierung. Die Idealvorstellung war die Fassade aus dem 3D-Drucker. Für die Erfassung des Be­ stands wurde mit Hochleistungsscannern gearbeitet und so die Datenbasis ermittelt. Auch die Toleranzen konnten erfasst und auf Basis der CAD-Daten die genau passen­ den Elemente in der Fabrik vorgefertigt wer­ den. Die Fassadensanierung vor Ort hat zweieinhalb Tage gedauert. Im Vergleich zu den Techniken in Deutschland hat mich das schon beeindruckt.« Grundsätzlich sind sich alle Experten einig, dass jede Art von Sanierung immer ein Ein­ griff in das private Leben der Mieter, der An­ wohner oder der Bevölkerung ist. Ein wichti­ ger Punkt ist deshalb die frühzeitige Kom­ munikation. Viele Maßnahmen können dabei nicht allein von den Kommunen gesteuert werden und benötigen die aktive und offene Einbeziehung von privaten ­Investoren. Bettina Sigmund Das vollständige Expertengespräch f­ inden Sie unter: www.detail.de/research Partner von DETAIL research:

Förderer und wissenschaftliche Partner:

ETH Zürich: Professur für Architektur und Digitale Fabrikation ETH Zürich: Professur für Computer-Aided Architectural Design Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg: Lehrgebiet Konstruktion und Technik HAWK Hildesheim: Institute International Trendscouting Technische Universität Braunschweig: Institut für Gebäude- und Solartechnik Technische Universität Dortmund: Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung Technische Universität Dresden: Institut für Bauinformatik CIB Technische Universität Graz: Institut für Architektur-Technologie Technische Universität München: Fakultät für Architektur Universität Stuttgart: Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren


∂   2015 ¥ 12

Jahresübersicht / Abbildungsnachweis / Impressum ∂ 2015 1/2 Bauen mit Glas Glass Construction Detail Konzept: Industriebauten ∂ 2015 3 Detail Concept: Industrial Building ∂ 2015 4 Vorfertigung Prefabrication Material + Oberfläche ∂ 2015 5 Material + Finishes Analog und Digital ∂ 2015 6 Analogue and Digital ∂ 2015 7/8 Massive Bauten Solid Forms of Construction ∂ 2015 9 Detail Konzept: Wohnen Detail Concept: Housing Bauen mit Stahl ∂ 2015 10 Steel Construction ∂ 2015 11 Sanierung Refurbishment Hybride Konstruktionen ∂ 2015 12 Hybrid Forms of Construction Abbildungsnachweis Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Seite 1230, 1335 oben: Thomas Girardelli / Illwerke Seite 1231, 1239 oben: Christian Schittich, D–München Seite 1232 oben: Darko Todorovic, A–Dornbirn Seite 1232 unten, 1233 unten, 1236, 1237, 1276 –1281: RADON photography/Norman Radon Seite 1233 oben: Cree GmbH, A–Dornbirn Seite 1234, 1235 unten: Bruno Klomfar, A–Wien Seite 1238 oben: The MIT Museum, aus: Hess, Alan: Googie. fifties coffee shop architecture. San Francisco 1986, S. 50 Seite 1238 unten: Timothy Soar, GB–Norfolk Seite 1239 unten, 1240, 1241 oben rechts, 1241 unten, 1242, 1301: ICD/ITKE University of Stuttgart Seite 1241 oben links: Dr. Thomas van de Kamp, Prof. Dr. Hartmut Greven Seite 1245, 1246 unten, 1247, 1248: Jan Bitter, D –Berlin Seite 1246 oben: Andreas Weber, D–Berlin Seite 1250 unten: Martin Feiersinger, A–Wien Seite 1251, 1282–1286: (c) Hufton+Crow Seite 1252–1255: Adolf Bereuter, D–Dornbirn Seite 1256 –1259, 1261: Alexander Jaquemet, CH–Erlach

Seite 1260: Schweizerische Vogelwarte/ Marcel Burkhardt Seite 1262–1265: Mariela Apollonio, E–Valencia Seite 1266, 1269, 1270: Jannes Linders, NL–Rotterdam Seite 1268, 1271, 1289: Frank Kaltenbach, D–München Seite 1272, 1274: Luke Hayes Seite 1273, 1275: Quintin Lake, GB–Cheltenham Seite 1290, 1291 oben: Jakob Schoof, D–München Seite 1291 unten: Gumpp & Maier GmbH, D–Binswangen Seite 1302: Stephan Klonk/Knauf Seite 1316 unten: Arndt Köbelin, D–Eichstetten am ­Kaiserstuhl Seite 1317 unten: Werner Huthmacher, D–Berlin Seite 1326 oben links: Michael Heinrich, D–München Seite1328–1330: Wolf-Dieter Gericke, D–Waiblingen Seite 1340 oben: Katsutoshi Sasaki + Associates, J –Toyota Seite 1340 Mitte: Hagen Stier, D–Hamburg Seite 1340 unten: Alejandra Valenzuela, RCH–Puerto Varas

Rubrikeinführende s/w-Aufnahmen/Vorschau Seite 1231: Fachwerkbauernhaus in Mittelfranken Seite 1245: Grimmwelt in Kassel Architekten: kadawittfeldarchitektur, D–Aachen Seite 1251: Auktionshaus in London Architekten: Lifschutz Davidson Sandilands, GB–London Seite 1289: Montage eines vorgefertigten Holzfassadenelements Architekten: H2R Architekten, D–München Seite 1301: ICD/ITKE Forschungspavillon 2014–15 Architekten: Achim Menges /ICD, Jan Knippers/ITKE Seite 1340 oben: Mehrgenerationenhaus in Okazaki Architekten: Katsutoshi Sasaki + Associates, J–Toyota Seite 1340 Mitte: Kinderkrippe in Hamburg Architekten: Kraus Schönberg Architekten, D–Hamburg Seite 1340 unten: Ferienhaus am Lago Todos Los Santos Architekten: Apio Arquitectos, RCH–Santiago de Chile

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München Tel. (089) 38 16 20-0, Fax (089) 38 16 20-66 Internet: http:// www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München Persönlich haftende Gesellschafterin: Institut für internationale ArchitekturDokumentation Verwaltungs-GmbH, München, eine 100 %-ige Tochter der ATEC Business Information GmbH. Kommanditistin (100 %): ATEC Business Information GmbH, München. Verlagsleitung: Meike Weber Redaktion DETAIL: (Anschrift wie Verlag, Telefon Durchwahl -84, E-Mail: redaktion@detail.de):

DETAIL erscheint 10≈ jährlich am 29. Dezember / 2. März / 1. April / 4. Mai / 1. Juni / 15. Juli / 1. September/ 1. Oktober / 2. November / 1. Dezember/ plus je 2≈ jährlich die Sonderhefte DETAIL green, DETAIL structure und ­DETAIL inside. Bezugspreise: Abonnement 10 Aus­ gaben und zusätzlich 6 Sonderhefte: Inland: € 184,– Ausland: € 184,– / CHF 251,– / £ 125,– / US$ 239,– Für Studenten: Inland: € 97,– Ausland: € 97,– / CHF 137,– / £ 69,– / US$ 126,– DETAIL Einzelheft: € 18,90 /  CHF 28,– / £ 13,60 / US$ 24,50 DETAIL green, DETAIL structure, ­DETAIL inside Einzelheft: € 18,50 / CHF 28,– / £ 13,60 / US$ 24,50 Ausland zzgl. MWSt, falls zutreffend Alle Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten. Abonnements sind 6 Wochen vor Ablauf kündbar.

Christian Schittich (Chefredakteur, V. i. S. d. P., CS), Johanna Christiansen (JC), Sabine Drey (SD), Andreas Gabriel (GA), Frank Kaltenbach (FK), Julia Liese (JL), Thomas Madlener (TM), Peter Popp (­ PP), Maria Remter (MR), Jakob Schoof (JS), Edith Walter (EW), Heide Wessely (HW). Freie Mitarbeit: Emilia Margaretha (Projektleitung; EM), Burkhard Franke (BF), Roland Pawlitschko (RP).

Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700

Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­Griese (MG), Emese M. Köszegi, ­ Simon Kramer (SiK) ­ lexander Araj, Freie Mitarbeit: A Ralph Donhauser, M ­ artin Hämmel (Zeichnungen)

Repro: Martin Härtl OHG Kistlerhofstraße 70, 81379 München

Peter Green (Übersetzungen engl.) Redaktion DETAIL transfer: Meike Weber (V. i. S. d. P.), Tim Westphal, Zorica Funk, Dorothea Gehringer, Thomas Greiser, Annett Köberlein, ­Katja Reich, Hildegard Wänger, Kathrin Wiblis­hauser, Martina Zwack (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0 Herstellung /DTP: Peter Gensmantel (Leitung), Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Vertriebsservice: (Abonnementverwaltung und Adressänderungen) Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Marketing und Vertrieb: Claudia Langert (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb) Tel. (089) 38 16 20-37 (Anschrift wie Verlag) Auslieferung an den Handel: VU Verlagsunion KG Meßberg 1, 20086 Hamburg Anzeigen: Karin Lang (Leitung, V. i. S. d. P.) Claudia Wach, DW -24 (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0

1341

IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangte Manuskripte und Fotos wird nicht gehaftet. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine ­Gewähr übernommen.

Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co.KG Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart CAD-Zeichnungen: Alle CAD-Zeichnungen, die im Dokumentationsteil der Zeitschrift veröffent­licht ­werden, wurden mit erstellt. dem Programm Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 47 Verbreitete Auflage III. Quartal 2015: 22 840 Exemplare + 3236 Exemplare aus früheren B ­ erichtszeiträumen

@ Dieses Heft ist auf chlorfrei­gebleichtem Papier gedruckt. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung dieser Beiträge oder von Teilen davon (z. B. Zeichnungen) sind auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.