Schwerpunkt Wohnen Innenarchitektur — kein Luxus, ein Muss! Szenenwechsel: Bars in Berlin
Zeitschrift für Architektur und Innenraumgestaltung Solar Decathlon 2012 in Madrid Review of Architecture Interior Design Qualitätsmanagement für and gesunde Innenräume Vorschau auf die EnEV 2012
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Green
Edition
Material im Innenraum Christian Schittich (Hrsg.), 2008. 176 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Zeichnungen. Format 23 × 29,7 cm. ISBN 978-3-7643-8809-6 Hardcover: € 74,95 aus der Reihe im ∂
Individuelle Materialinnovationen im Detail Werkstoffe und Oberflächen prägen die Architektur. Sie sind das Aushängeschild, über das sich jeder ein Urteil erlaubt. Nicht selten entscheiden Optik und Haptik der Oberflächen und Materialien über Erfolg oder Misserfolg eines Projektes. Umso mehr also eine besondere Herausforderung für den Planer, der heutzutage – besonders im Innenausbau – einer nahezu unübersichtlichen Vielfalt an Möglichkeiten in der Auswahl und Ver-
wendung von Materialien gegenübersteht. » Material im Innenraum « liefert gezielte und detaillierte Informationen zum Einsatz geeigneter Materialien im Innenausbau. Der Schwerpunkt der Fachartikel, Essays und Projektbeispiele liegt in der Materialoberfläche, deren Entstehungs- bzw. Herstellungsprozess und birgt entsprechende Entscheidungshilfen für die Zielgruppe.
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1 Projektdaten: Nutzung: Konstruktion: lichte Raumhöhe: Bruttorauminhalt: Bruttogrundfläche: Baujahr: Bauzeit:
Einzelhandel Acrylglas auf Stahlunterkonstruktion 2,8 m 245 m3 (Lager), 210 m3 (Laden) 190 m2 2003 5 Monate
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Metall, Holz, Kunststoff, Glas – welcher Werkstoff bietet was?
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Materialeigenschaften Wände, Decke: Material: Acrylglas
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Stabilität: Gewicht: Brandschutzklasse: Schmelztemperatur: Wasseraufnahme:
E-Modul 3200 MPa 1,19 g/m2 B 2, normal entflammbar 110 °C 0,6 %
Lichtdurchlässigkeit: Zugfestigkeit: Biegefestigkeit: Kugeldruckhärte: Glanzgrad:
transluzent 73 MPa 125 MPa 195 MPa matt
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Innovative Lösungen mit klassischen Materialien
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Schnitt Maßstab 1:100 Detailschnitte Maßstab 1:5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
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Stahlrohr ¡ 80/40/3,2 mm Flachstahl ¡ 50/5 mm Stahlprofil fi 50/40/3 mm Stahlrohr ¡ 200/100/10 mm Stahlprofil } 70/70 mm Leuchtstoffröhre weiß (in jeder Querachse) Leuchtstoffröhreneinheit: 2≈ rot, 2≈ blau, 2≈ grün, 2≈ gelb (zwischen allen Querachsen) Kunststoffplatte transluzent 5 mm Leuchtstoffröhre weiß (in jeder 2. Querachse) Kabelführung Kassette Acrylglas transluzent, gegossen 5 mm Aufhängung Acrylglas transluzent geklebt Silikonprofil transparent UV-beständig Kitt schwarz Gummistreifen schwarz einseitig geklebt Glasboden: Verschleißschicht ESG rutschhemmend 10 mm + VSG 40 mm, auf Weichplastiklager transparent EPDM-Lagerlager weiß 18 mm VSG gebogen 19 mm, Unterseite sandgestrahlt Acrylglas beidseitig matt 5 mm Abluftschlitz
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Individuelle Details mit hohem Qualitätsanspruch
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In der renommierten »Wiener Essig Brauerei«
While heri&salli celebrate the rough charm of
ziehen fünf Gästezimmer von heri&salli die Be-
the structural fabric in five guest rooms housed
sucher unwillkürlich durch den rauen Charme
in a Viennese vinegar brewery (p. 32), selgas-
roh belassener, elementarer Materialien in ih-
cano’s office conversion in London excels by
ren Bann (Seite 32), während der Büroumbau
its curvilinear geometries and subtle use of
mit Mitarbeiterkantine von selgascano in Lon-
synthetic materials, including saffron epoxy
don durch seine geschwungenen Linien und
flooring, curved perspex walls and coated
die raffinierte Kombination künstlicher Stoffe
wood-wool ceilings (p. 22). Marking opposite
Redaktion Produkte: Tim Westphal Katja Reich
überzeugt: leuchtend gelbe Epoxidharzbö-
extremes in the wide spectrum of contempo-
Übersetzung englisch: David Wade
den, gekrümmte Wände aus Acrylglas oder
rary compositions, the two projects underline
Abhängdecken aus beschichteten Holzwolle-
the pivotal role of materials for the interior.
platten (Seite 22). In ihrer Unterschiedlichkeit
Interior finishings, unlike facades, are experi-
zeigen die beiden Projekte die enorme Band-
enced at close quarters by users, through
breite zeitgemäßer Inszenierungen auf. Sie
sight, touch and smell. Accordingly, the new
verdeutlichen aber auch die Bedeutung des
DETAIL inside – to appear as of now twice
Materials für den Innenraum, denn anders als
yearly alongside DETAIL – will include a sepa-
an der Fassade kommt der Nutzer hier direkt
rate section on materials and their characteris-
mit den Baustoffen in Berührung — er kann sie
tics. The new journal will pinpoint the latest
aus nächster Nähe sehen, anfassen und rie-
trends while providing architects and interior
chen. Deshalb ist dem Material und seinen Ei-
designers with all necessary technical informa-
genschaften in der neuen DETAIL inside, die
tion. This issue focuses on the living environ-
ab sofort zweimal im Jahr parallel zu DETAIL
ment. The featured projects range from the
erscheint, eine eigene Rubrik gewidmet. Vor
conversion of a Swiss cowshed into a holiday
allem aber will das neue Heft Trends aufzeigen
home and a “pop-up” interior in Madrid to
und inspirieren, stets in Kombination mit der
modern, innovative bathroom design solu-
notwendigen Fachinformation für Architekten
tions. A jaunt through Berlin’s new bar scene
und Innenarchitekten. Der Schwerpunkt der
and a lovingly styled crèche in Bavaria provide
aktuellen Ausgabe ist Wohnen und auch hier
further diverse examples of stunning interior
ist das Spektrum beachtlich: Die verschiede-
creations.
nen Artikel reichen vom Ferienhaus in einer al-
Redaktion: Christian Schittich (Chefredakteur) Peter Popp Sabine Drey (grafische Gestaltung)
Verlag und Redaktion: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München Anzeigen: anzeigen@detail.de tel.: 089 381620 48 Vertrieb und Abonnement: detailabo@vertriebsunion.de tel.: 06123 9238-211 Einzelheft: € 18,90
Christian Schittich
ten Scheune in Graubünden über ein flexibles Ausbausystem in Madrid bis hin zu modernen, gestalterisch innovativen Badlösungen. Andere Beispiele dieser Ausgabe zeigen eine liebevoll gestaltete Kindertagesstätte in Altötting ebenso wie die neuesten Bars in Berlin — die Vielfalt an herausragenden Innenraumgestaltungen ist groß.
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inhalt content
fokus wohnen focus on living 32 Wiener Gäste Zimmer Viennese Guest Rooms heri&salli, Wien
perspektiven perspectives 6 Innenarchitektur — kein Luxus, ein Muss! Interior Design — a Must, not a Luxury! Veronika Kammerer 12 Smart Homes — intelligentes Wohnen zwischen Wollen und Können Smart Homes — Balancing Wishes and Possibilities Kelly Kelch
material und konstruktion materials and construction
produkte products
magazin features 18 Szenenwechsel Bars in Berlin Changing Scenes Berlin Bars Tanja Pabelick
36 Die Abstraktion der Oberfläche: i29 interior architects The Abstraction of Surfaces: i29 interior architects Klaus Englert
58 DETAIL research DETAIL research
22 Büroumbau in London Office Conversion in London selgascano, Madrid
42 Stall-Haus in Lumbrein Cowshed Conversion in Lumbrein Morger + Dettli, Basel
66 Möbel — Neuheiten aus Mailand Furniture — Novelties from Milan
28 Magazin Miscellaneous
46 Wohnungsumbau in Madrid Pop-Up House in Madrid Taller DE2, Madrid
60 Küche und Bad Kitchen and Bathroom
76 Die Aktivierung der Oberfläche: belebter Beton Surface Activation: Enlivening Concrete Thorsten Klooster 80 Nasenräume Following Your Nose Jan Schabert 84 Abbildungsnachweis, Impressum Imprint, copyright
69 Raumgestaltung Interior Finishings 72 Beleuchtung Lighting
50 Neue Bäder im Kontext — Rückzug oder Entgrenzung? New Bathrooms in Context — Retreat or Boundary-Free Space? Cordula Vielhauer
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perspectives
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Smart Homes — intelligentes Wohnen zwischen Wollen und Können Smart Homes — Balancing Wishes and Possibilities
Kelly Kelch
Geräte kommunizieren heute ganz ohne Zutun des Menschen. Sie wissen bereits, was wir wollen, bevor wir es ihnen sagen. Das ist im Idealfall auch das Prinzip eines Smart Homes. Intelligenz beweist solch eine Technologie, wenn sie in der Lage ist, die Gewohnheiten der Bewohner zu erlernen, um gegebenenfalls einzugreifen, wenn es die Situation erfordert.
Die Autorin ist Inhaberin der Agentur architekturdesigner und arbeitet seit 2000 international als freie Journalistin für Architektur und Produktdesign. The author is the owner of architekturdesigner and has worked internationally as a freelance architecture and product design journalist since 2000.
Bereits außerhalb der eigenen vier Wände beginnt das System zu greifen: An der Haustür oder Grundstückspforte reagiert ein vernetztes Zuhause auf seinen Besitzer. Mittels Zutrittskontrolle sowohl biometrisch-sensorisch als auch über Bluetooth aktiviert sich beim Öffnen der Eingangstür ein Szenarium, welches zuvor konfiguriert und durch Bedienung auf einem mobilen Endgerät geordert wurde. Je nach Tagesstimmung werden beispielsweise Temperatur, Lichtstimmungen, Beschattung sowie Art und Programm des Entertaintment Channels geregelt oder gar ein Wannenbad eingelassen und die Sauna vorgeheizt. Es genügt ein Tastendruck oder eine Geste — fertig.
A Top 5 der Anwendungsziele 1 Komfort 2 Sicherheit 3 Energieersparnis 4 Multiroom-Entertainment 5 selbstbestimmtes Leben im Alter Beratungsstellen 1 Smart Home Initiative Deutschland 2 Smart Home Paderborn 3 Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie Top-five applications 1 Comfort 2 Safety/security 3 Energy efficiency 4 Multi-room entertainment 5 Independent living for the aged Advice centres 1 Smart Home Initiative Deutschland 2 Smart Home Paderborn 3 German Electrical and Electronic Manufacturers’ Association
Doch so einfach ist es natürlich nicht. Dahinter steht eine ausgeklügelte Systemtechnik, die es zu bedienen und zu beherrschen gilt. Das Haus als allwissende Hülle Durch seine individuellen Wünsche und Lebensgewohnheiten definiert der Bauherr, welche Anforderungen die Technologie bedienen muss. Die gesamten elektronischen Vorgänge lassen sich bei einem Neubau über BUS-Systeme, im Altbau inklusive Bestandsbauten über funkbasierte Ansteuerung regeln. Die Bewohner erhalten von einer zentralen Steuereinheit und einem PC hausintern sowie von mobilen Endgeräten hausextern Zugriff auf ihr Haus. Voraussetzung für eine funktionierende Vernetzung ist ein einheitlicher Standard. Hier hat sich das international normierte KNX-System mehrheitlich durchgesetzt, welches zusätzlich zum Stromnetz eine Niedervoltleitung nutzt. Über diese kommunizieren die einzelnen Steuer- und Bedienelemente. Sensoren wie Rauchund Bewegungsmelder, Temperaturfühler und Schalter nehmen Informationen aus der Umwelt auf, um die entsprechenden Signale wie Beleuchtung, Alarm und Beschattung an die Aktoren weiterzugeben. Das Auslösen kann sowohl zeit-, temperatur- als auch anwesenheitsgesteuert erfolgen. Die Kommunikation zwischen Sensoren, Bedienungselementen und der zentralen Steuereinheit wird mithilfe eines Netzwerks sichergestellt — drahtlos oder verkabelt, ähnlich den menschlichen Nervenbahnen. Bei letzterer Anwendung können dezidierte Kabel, aber auch vorhandene elektrische Leitungen wie Computer- oder FestnetzTelefonleitungen genutzt werden. Nicht selten kommt eine Kombination aus beiden Lösungen zur Anwendung. Die Material- und Montagekosten für die Grundausstattung eines Einfamilienhauses beginnen bei circa 1300 Euro. Funkbasierte Einheiten sind in den Basisfunktionen ab 1200 Euro pro Raum erhältlich. Bei Neubauten fließen nach aktuellen Berechnungen derzeit etwa zwei bis drei Prozent der Bausumme in die elektronische Ausstattung. Die Kosten für die Netzwerkausstattung können etwa in derselben Höhe angesetzt werden. Vorhandene Leerrohre und Leitungen in Bestandsbauten können sich also durchaus kostensenkend auswirken.
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Nutzen und Notwendigkeit Die Nachfrage nach intelligenter Haustechnik hat rasant zugenommen. Mittlerweile möchte fast jeder mehr über die Thematik erfahren, doch rund die Hälfte springt dann aufgrund der Kosten und Komplexität wieder ab. Es ist daher zu empfehlen, sich in der frühen Planungsphase von einem Sachverständigen beraten zu lassen. Die Rolle des sogenannten Integrators kann sowohl von Elektroinstallateuren oder Ingenieuren als auch Architekten ausgeführt werden, die sich über spezielle Ausbildungen zertifiziert haben. Insbesondere für letzteren Berufsstand wird die Zusatzqualifikation zu einer zwingenden Notwendigkeit. Gebäudeautomation ist bereits jetzt gesetzlicher Bestandteil der EnEV 2014. Sie beinhaltet für den Neubau eine ab dem Jahr 2016 geforderte Reduzierung des Energiebedarfs um 25 Prozent, die sich ohne Automation kaum noch erfüllen lässt. Das Fehlen einer solchen Systemvernetzung und der durchgehende Betrieb von Beleuchtungen, Heizungs-, Klimaund Belüftungsanlagen haben einen hohen Verbrauch zur Folge. Eine intelligente Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik trägt hier bei angepasstem Nutzverhalten optimal zur Energiereduktion bei. Ebenso profitieren Senioren sowie körperlich eingeschränkte Personen von einer durchdachten und vorkonfigurierten Technik. Die Tatsache, dass man mit effektiver Hausvernetzung länger in seinen eigenen vier Wänden alt werden kann, ist die meistgewünschte Vorstellung der Bewohner und hat sich bei Gesprächen mit Architekten bestätigt. Möglich machen dies Assistenzsysteme, die Routinearbeiten übernehmen, Hilfe beim Einkaufen bieten oder Vitalparameter überprüfen und alarmieren, wenn der Tagesablauf ungewöhnlich abweicht. Der zunehmende Teil älterer Menschen ist allerdings nur ein soziodemografischer Aspekt. Die Verknüpfung des Heimbereichs mit mobilen Anwendungen und die Verbindung von privaten Lebensbereichen mit dem Arbeitsumfeld (Homeoffice) — beispielsweise über ein interaktives Kochfeld — bergen weitere Motivationsgründe. Hinzu kommen vermehrt Singlehaushalte und flexiblere Wohnmodelle, die auf individuelle Bedürfnisse von Bewohnern ausgerichtet werden können.
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Technisches Know-how plus Ästhetik Vera Schmitz, Präsidentin des BDIA, sieht Architekten und Innenarchitekten in der Pflicht, sich mit den Möglichkeiten und den dazugehörigen Maßnahmen einer intelligenten Gebäudeautomation eingehend auseinanderzusetzen. Entscheidend sei das koordinative Zusammenspiel zwischen den Anbietern technischer Lösungen und einer guten Planung, fordert Schmitz. Das ist auch der Wunsch der Elektrobetriebe, für die eine Implementierung in der frühen Planungsphase eine Grundvoraussetzung darstellt. Architekten müssen sich nicht im Detail mit der Technik auskennen, aber ihnen sollten zumindest die Möglichkeiten einer intelligenten Vernetzung bekannt sein. Für Michael Plank, Inhaber eines auf Hausautomation spezialisierten Elektrounternehmens liegt die eigentliche Herausforderung darin, den technischen Umfang, sprich: die beträchtliche Anzahl der Kabel mit den ästhetischen
A zentralisierte Bedienung via Glasfläche als Zukunftsvision B zurückhaltende Schaltertechnik »Funk solo« C Bedienungsszenario einer Visualisierung über Monitor sowie mobile Endgeräte D Im Projekt »e-wohnen« versteckt sich die Kabeltechnik hinter der geschwungenen Linienführung der Wände. A Futuristic vision of centralised control via glass surface B Unobtrusive “Funk solo” switch panel C Visualisation of control scenario via monitor and mobile terminals D In the “e-wohnen” housing scheme, the cabling is hidden behind the curvilinear wall surfaces
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E Mit sechs vorkonfigurierten Szenarien sorgt die vitaLED-Lichttechnik für Stimmung und Wohlbefinden im Bad. F Eine selbstlernende Smart-Home-Lösung vernetzt alle technischen Systeme im Haus B10. Architekt: Werner Sobek
Anforderungen der Entwerfer zu vereinbaren. Eine wesentliche Aufgabe der Industrie ist es auch, die Informationen über das technische Know-how an Architekten und Bauherren zeitnah weiterzugeben und entsprechende Anlaufstellen für kompetente Beratung deutlicher zu kommunizieren.
E The vitaLED lighting system uses six preconfigured scenarios to generate a soothing and relaxing mood in the bathroom F A self-learning smart home solution links up all services installations in Building B10, architect: Werner Sobek
Perspektive mit Zukunft Smart Home hat das Potenzial, sich aus wirtschaftlicher, soziografischer und architektonischer Sicht zu einem der Topthemen der nächsten Jahre zu entwickeln. Wenn es gelingt, das zentrale Hemmnis, das bestehende »Battle of Standards« der einzelnen Hersteller, einzudämmen und damit eine übergreifende Regelstrategie unterschiedlicher Geräte zu ermöglichen, ist eine Beschleunigung der Akzeptanz sehr wahrscheinlich. Überdies kann die Preisgestaltung von nachrüstbaren Paketlösungen für den Gebäudebestand über die Dynamik der Marktentwicklung mitentscheidend sein. Ein dritter und an Bedeutung zunehmender Aspekt ist die Sicherheit der Systemtechnologie sowie der Verbraucherdaten. Internetverbindungen ermöglichen immer das Eindringen Dritter. Intelligente Verschlüsselungen werden deshalb zu einem Muss. Entsprechende Unternehmen arbeiten bereits permanent an neuen Sicherheitsstandards, um zu klären, was mit den Daten passiert, wenn der Strom ausfällt, oder ob das Haus in diesem Zeitfenster vor Einbrüchen geschützt ist. Zwischen homogenen Erscheinungsbildern verbergen sich oft raffinierte Technikkonzepte, die das Gewollte nicht nur umsetzen, sondern auch mit Spaß erfüllen. Richtig eingesetzt, können Hightech-Lösungen den Alltag quer durch alle Generationen erleichtern. Der Wert der Technik misst sich eben genau an ihrem Beitrag für unsere Lebensqualität. Die »Kunst des Hauses« liegt daher nicht in der Vielfalt oder Quantität der Automation, sondern in einer selbstbestimmten Balance von Wollen, Können und Überflüssigem. Bevor Smart Homes die Schwelle zur Massentauglichkeit überschreiten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Architekten und Innenarchitekten, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen: Tatsache ist, intelligent vernetztes Wohnen wird kommen und verlangt ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz mit einem homogenen Team aus Entwerfern, Planern und technischen Gewerken. Vorhandenes oder nicht vorhandenes Fachwissen wird über den Zuschlag eines Auftrages mitentscheidend sein.
TOP 10 der Begriffe Aktoren führen Informationen aus, die von Sensoren gesendet werden Bluetooth Industriestandard für drahtlose Funkvernetzung von Geräten über kurze Distanz BUS (Binary Unit System) Übertragungssystem, das dem Informationsaustausch dient; BUS-Leitungen sind separate zweiadrige 24-VoltSteuerleitungen, über welche die Daten übertragen werden; System besteht aus Aktoren, Sensoren sowie einer Leitung. Gateway Schnittstelle im Heimnetzwerk Integratoren Fachberater für Smart-HomeTechnologien KNX / EIB (Konnex/European Installation Bus) steht für ausgereifte und weltweit durchgesetzte intelligente Vernetzung moderner Haus- und Gebäudesystemtechnik. KNX ist eine Weiterentwicklung des EIB. Powerline-Technik nutzen vorhandene Stromkabel zur Übertragung der Steuerbefehle Protokoll eine Art Datenverkehrsordnung; sorgt dafür, dass alle Informationen zum richtigen Empfänger gelangen Sensoren nehmen Informationen aus der unmittelbaren Umgebung auf und senden diese Daten an die Aktoren Smart Grid ein Stromnetz, das selbstständig Angebot und Nachfrage von Strom regelt Steuerzentrale regelt als zentrales Anzeigeund Bediengerät die komplette Funktionalität der Elektroinstallation
Devices can already communicate without human input and often know what we want before we tell them. A smart home goes further by learning the habits of its occupants in order to intervene where the situation demands it. The system responds to the residents before they even pass through the gate or front door: an access control system based on biometric, sensor or Bluetooth technology triggers a preconfigured scenario selected via a mobile terminal. Temperature, lighting, shading and entertainment channel are set to create the desired mood. Even a bath can be run or the sauna preheated. Of course, it is not quite as simple as that — the sophisticated technology first has to be mastered. Building as omniscient envelope Clients start by defining the specific living habits and wishes to be accommodated by the system. New buildings incorporate bus systems for data transmission while existing properties use wireless control systems. Building functions are operated within the home via a central control unit and PC, and externally via mobile terminals. Unified communication between the control elements is guaranteed by the international KNX standard. Sensors (e.g. smoke, movement, temperature) and switches accept input from the environment and transmit any necessary signals (e.g. light-
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best of DETAIL: Einfamilienhäuser NEU Februar 2015 Christian Schittich (Hrsg.). 200 Seiten mit zahlreichen Zeichnungen und Farbfotos. Format 21 × 29,7 cm. Zweisprachige Ausgabe: Deutsch/Englisch. ISBN 978-3-95553-235-2 Softcover: € 49,– aus der Reihe best of ∂
Architekturhighlights aus DETAIL Trotz »Sharing«-Trends, zunehmender Anzahl von Singlehaushalten und steigendem Bedarf an Flexibilität, ist das individuelle Einfamilienhaus nach wie vor eine sehr beliebte Wohnform. Neben baurechtlichen Vorgaben müssen private Einfamilienhäuser hohe Anforderungen an Energie-, meist auch an Kosteneffizienz erfüllen – und bieten dennoch nach wie vor viel individuellen Gestaltungsspielraum für Architekten und Bauherren. »Best of DETAIL: Einfamilienhäuser« bündelt die Highlights zu diesem Thema aus
DETAIL. Die Publikation beinhaltet neben theoretischen Fachbeiträgen einen ausführlichen Projektbeispielteil, der einzigartige Einblicke bietet in die unterschiedlichsten Realisierungen aus Holz, Beton oder Mauerwerk, als Passivhaus oder Bungalow, Doppel-, Reihenhaus oder Villa mit Swimmingpool, von einfach bis luxuriös. Gemeinsam ist allen die anspruchsvolle ästhetische Qualität, kurz: gute Architektur, die eine Menge Inspirationen und konstruktive Lösungsbeispiele für die eigene Praxis liefert.
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Planungshilfe und Inspirationsquelle 6
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Horizontalschnitt Südfassade Vertikalschnitt Mitteltrakt Maßstab 1:20 Horizontal section South facade Vertical section Middle structure scale 1:20
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Wellblech Aluminium 18/76 mm Lattung 60/60 mm Konterlattung 80/60 mm Dichtungsbahn UV-beständig Sparren 220/100 bzw. 200/100 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 200 mm Dampfbremse, OSB-Platte 22 mm Gipskartonplatte gespachtelt 12,5 mm Wellblech Aluminium gelocht 18/76 mm auf Rahmen Stahlrohr verzinkt ¡ 40/60 mm Holzdiele Kiefer geölt 32 mm Dampfsperre, Holzbalken 180/80 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 180 mm Dichtungsbahn, Lattung 20 mm Holzschalung Douglasie sägerau 24 mm Gussasphaltestrich zweilagig 55 mm mit Fußbodenheizung Wärmedämmplatte hitzebeständig 30 mm Wärmedämmung Hartschaum 140 mm Ausgleichsschüttung 0 –10 mm Abdichtung Bodenplatte Stahlbeton (Bestand) Sperrholzplatte schwarz gebeizt 40 mm Wellblech 18/76 mm, Lattung 50/30 mm Konterlattung 80/60 mm, Dichtungsbahn Wärmedämmung Mineralwolle 140 mm Ausgleichsputz ca. 25 mm Mauerwerk (Bestand) 300 mm, Putz 15 mm Stülpschalung Lärche 24 mm Lattung 50/30 mm
Kleine Wohnbauten in der Stadt und auf dem Land Einfamilienhäuser neu interpretiert
18/76 mm corrugated aluminium sheet 60/60 mm battens 80/60 mm counterbattens sealing layer, UV-resistant 200 mm mineral wool thermal insulation between 220/100 mm or 200/100 mm rafters vapour retarder; 22 mm OSB board 12.5 mm plasterboard, smoothened 18/76 mm corrugated aluminium sheet, perforated, on frame 40/60 mm steel RHS, galvanised 32 mm pine planks, oiled vapour barrier; 180 mm mineral wool thermal insulation between 180/80 mm wood beams sealing layer; 20 mm battens 24 mm Douglas fir boarding, rough-sawn 55 mm asphalt screed, two layers with underfloor heating 30 mm insulation board, heat-resistant 140 mm rigid foam thermal insulation 0 –10 mm levelling filler seal; ground slab (existing) 40 mm plywood, stained black 18/76 mm corrugated sheet 50/30 mm battens 80/60 mm counterbattens; sealing layer 140 mm mineral wool thermal insulation ca. 25 mm levelling render 300 mm existing masonry; 15 mm plaster 24 mm bevel siding, larch 50/30 mm battens
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Neue Bäder im Kontext — Rückzug oder Entgrenzung? New Bathrooms in Context — Retreat or Boundary-Free Space?
Cordula Vielhauer ist Autorin und Redakteurin für Architektur, Design und Kunst in Berlin. is a Berlin-based author and editor for architecture, design and art. Architekten / Architects: ARGE lilitt bollinger studio & alma maki, Basel www.lilittbollinger.ch www.almamaki.com Mitarbeiter / Team: Lilitt Bollinger Meik Rehrmann Baumeister / Contractor: Kohler Bau AG, Meiringen www.kohlerbau.ch Ofenbauer / Stove-fitter: Ofenbau Schild, Schwanden bei Brienz www.ofenbau-schild.ch
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Ob jemand vom Bett aus direkt in die Badewanne steigt oder bei der Körperpflege in orientalisch inspirierte grafische Welten eintaucht, ob ihm schon beim Zähneputzen eine ganze Stadt zu Füßen liegt oder ob er beim Baden die archaischen Elemente Feuer und Wasser in unmittelbarer Konjunktion erlebt: All das sagt etwas aus über einen Menschen und seine Vorstellung von Wohnen, über seine Bedürfnisse hinsichtlich Privatheit und Intimität und über den Ort, an dem er lebt. Wie ein Badezimmer gestaltet ist, wird nicht allein von funktionalen Zusammenhängen, technischen Innovationen oder modischen Trends definiert. Seine räumliche Anordnung reflektiert auch die Frage, wie wir uns selbst im Zwischenraum auf dem Weg in den Tag oder in die Nacht begegnen. In seiner individuellen Beschaffenheit offenbart sich die Bedeutung, die wir der Pflege und Regeneration unseres Körpers beimessen.
Komposition der Gegensätze: Umbau in Ebligen Der besondere Reiz der kleinen Ferienwohnung in dem über hundert Jahre alten Holzhaus am Brienzer See liegt in einem spannungsreichen Spiel von Gegensätzen, das die Schweizer Architekten lilitt bollinger studio und alma maki hier einführten: Hell und Dunkel, Wasser und Feuer, Enge und Weite, Holz und Beton. Während sie im Altbau das heterogene Materialgefüge aus zahlreichen Umbaumaßnahmen zunächst freilegten und anschließend mit einem homogenisierenden weißen Anstrich versahen, bauten sie den jüngeren Anbau des Hauses zu einer Wohnküche mit Bad um. Das Bauherrenpaar selbst versteht die kleine Ferienwohnung als Rückzugsort ohne Repräsentationsanspruch; für Gäste gibt es eine eigene Wohnung im Obergeschoss. Erst diese klare Trennung zwischen Eigen- und Fremdnutzung macht die (heute) ungewöhnliche Funktionsmischung aus Küche und Bad möglich. Um den Charakter als Rückzugsraum weiter zu stärken, trieben die Architekten die baulich ungünstigen Eigenschaften dieser zwei Meter niedrigen, nach Norden zum Hang ausgerichteten kleinen Höhle sogar noch auf die Spitze: Komplementär zum hellen, sich zum Blick über den See öffnenden Wohn- und Schlafraum bilden hier dunkelbraun lasiertes Holz und rau geschalter Ortbeton den rahmenden Hintergrund für ein Kaminfeuer, das Lichtspiel des Wassers oder das leuchtende Grün des bewachsenen Hangs. Die plastische Gestaltung der von den Architekten vor Ort selbst geschreinerten Ausbauten sorgt mit ihren Rücksprüngen oder breiten Simsen nicht nur für optische Tiefe: Sie bietet zusätzlichen Nutzen als Sitznische vor dem Fenster oder als Arbeitsfläche vor den aus Ersatzteilen von den Architekten selbst gebauten Herdplatten, die direkt in den Ortbeton eingesetzt wurden. Trotz erschwerender Bedingungen wie Platzmangel, Enge und Dunkelheit ist so ein Ort familiärer Intimität mit nahezu archaisch anmutender Atmosphäre entstanden.
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Bathrooms tell us much about the people who use them, their living preferences and their needs with regard to privacy and intimacy. They may also tell us about the residential setting. This diversity is illustrated by the projects featured below, with bathrooms that conjure up exotic oriental worlds, bathrooms that bring together the classical elements of fire and water, bathrooms that command urban vistas, even bathrooms — or at least bathtubs — in the bedroom. The design of a bathroom and its positioning within the home is not only dictated by functional considerations. Nor does a bathroom simply mirror design trends or state-of-the-art innovation. It is also the place where we experience the transition from day to night, or from night to day. Its size and style reflect the significance we attach to bodily care and regeneration. A tableau of contrasts: Refurbishment in Ebligen The small holiday home in a century-old timber building by Lake Brienz owes its distinctive charm to the vibrant contrasts created by Swiss architects lilitt bollinger studio and alma maki: light and dark, fire and water, width and constriction, wood and concrete.
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While the heterogeneous fabric of the original building parts received a unifying white-painted finish, the more recent annexe was converted into a kitchen/diner with bath. The owners view the small holiday apartment as a refuge with no need for prestigious gestures. Guests can be housed in a separate upper-floor flat. This purely private use allowed the architects to take the (nowadays) unusual step of combining kitchen and bathroom. In keeping with its retreat-like character, the architects even enhanced the introverted feel of the only two-metre-high, north-facing, slope-side “cave”: here — as a counterpoint to the bright lounge and bedroom overlooking the lake — dark-stained wood and off-form concrete are the backdrop to a crackling hearth, the play of light on water, and the luminous green vegetation of the slope. The sculptural quality of the interior, with wide ledges, recesses and joinery fitted by the architects themselves, not only adds visual depth, but also serves a practical purpose by providing seating and a kitchen worktop. Despite the darkness and spatial constraints, the architects have fashioned an intimate, almost archaic atmosphere.
Mit aller Konsequenz sind im Ferienhaus ausnahmslos alle Küchen- und Badezimmereinbauten bis hin zur Vorwandschale des WCs aus Beton gegossen. Um die Badewanne vor Wasserflecken zu schützen, wurde sie zuerst mit Wasserglas und danach mit einer auf Silikon basierenden Beschichtung versiegelt. All bathroom and kitchen fittings in the holiday home, down to the toilet pre-wall, are cast in concrete. To protect the bathtub against water staining, it was sealed first with water glass and then with a silicone-based coating.
fokus wohnen 51
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Ausstellen und Präsentieren 2009. Christian Schittich (Hrsg.). 176 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Zeichnungen. Format 23 × 29,7 cm. ISBN 978-3-7643-9954-2 Hardcover: € 74,95 aus der Reihe im ∂
Die Kunst der Inszenierung von Inhalten im Raum Die Begriffe »ausstellen« und »präsentieren« implizieren eine offensive und extrovertierte Haltung. Ausstellungs- und Museumskonzepten, Messeständen oder Shops sollte diese Haltung wie selbstverständlich innewohnen, entweder mit dem Ziel einer tiefgehenden intellektuellen Beschäftigung mit den Inhalten oder aber der Animierung zum Kauf. Beide Positionen verlangen nach Aufmerksamkeit des Besuchers, beide beinhalten den Transfer von Informationen an ein breites öffentliches Publikum, beide setzen auf Insze-
Horizontalschnitt • Vertikalschnitt Station Goldschatz
nierung und benötigen dafür geeignete architektonische Konzepte. Nicht selten muss sich der Planer neben der anspruchsvollen Aufgabe eines Ausstellungskonzepts heute zudem Full-Service-Anforderungen vom Briefing über das CI-Design bis hin zur Realisierung stellen. Wie dies gelingt, erläutern Autoren aus den einzelnen Bereichen in Kurzbeiträgen. Diese wertvollen Fachinformationen, ergänzt durch umfangreiche Projektbeispiele zeigen bis ins Detail den Weg zur gelungenen Umsetzung in die Praxis.
Maßstab 1:20
1 Rippendecke Stahlbeton 800 mm Rippenhöhe 700 mm 2 Vorhang Velour dunkelgrau 3 Holzprofil gekrümmt ¡ 21/65 mm mit Bohrungen zur Befestigung der Vorhanghaken 4 Tragrost Aluminium gebogen 80/40 mm 5 Unterkonstruktion Furniersperrholzplatte 24/200 mm 6 indirekte Beleuchtung LED 7 Abdeckung MDF 16 mm mit Stoff bespannt 8 Vorhang Velour dunkelrot 9 Türverkleidung Stahlblech 2 mm 10 Vitrine VSG gekrümmt 10 mm 11 Einlegeplatte MDF grau durchgefärbt 16 mm 12 Unterkonstruktion Stahlrohr gekrümmt | 50/50/3 mm
Szenografie, Museumsgestaltung
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Transport von Markenimage, Corporate Identity
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Corporate Architecture
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Individuelle Lösungen mit hohem Qualitätsanspruch
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research Die Vermittlungsplattform betrachtet Entwicklungsfragen, Szenarien, Materialien und Konstruktionen zur Zukunft des Bauens. Im Netzwerk tauschen sich Architekten und Industrie, Forschung und Politik persönlich aus.
Organoide Oberflächen Blumen und Blüten, Kräuter und Gewürze, Holz und Rinde, Früchte, Moose und Flechten, Gräser und Getreide — was klingt wie eine Teemischung, sind die natürlich duftenden Materialien, die zwei kreative Materialdesigner aus Österreich für ein neues Herstellungsverfahren entdeckt haben. Daraus entstehen Organoide® Dekorbeschichtungen und Akustikpaneele, die eine ganzheitliche Innenraumgestaltung ermöglichen: Neben den visuellen Eindrücken, werden bei den organoiden Materialen auch die haptischen, akustischen und besonders die olfaktorischen Sinnesreize berücksichtigt. Das Unternehmen Organoid Technologies GmbH wurde im Jahr 2012 nach mehreren Jahren intensiver
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Materialforschung von Martin Jehart und Christoph Egger gegründet, hat das Herstellungsverfahren seitdem patentiert und erste Produkte im Bereich Dekor und Möbelbau, wie die Maia Schalen oder das Ioyo Sitzmöbel, entwickelt. Mit den Akustik- und Dekorpaneelen folgte nun der nächste Anwendungsschritt für die Innenraumausstattung. Die organoiden Oberflächen können aus allen natürlichen Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Derzeit stehen etwa 500 verschiedene Rohstoffe zu Auswahl. Das Besondere an den Beschichtungen ist, dass die ursprünglichen Materialien auch nach der Verarbeitung und dem Aufbringen auf ein Trägermaterial wie beispielsweise Schichtstoffplatten, Metalle oder Netze, noch erkennbar und erlebbar sind. Die Oberflächen sind unbehandelt, wodurch die Dufteigenschaften erhalten bleiben. Diese sollen laut Herstel-
ler teilweise sogar bis zu 20 Jahre bestehen und können durch Befeuchten oder Abreiben immer wieder neu aktiviert werden. Alle verwendeten Bindemittel sind frei von Bioziden, Weichmachern und Lösemitteln. In Kombination mit dem standardmäßig eingesetzten Trägermaterial HPL (High Pressure Laminat) wird im Gesamtaufbau eine schwere Entflammbarkeit erzielt. Die Oberfläche »Wildspitze« aus Almheu erreicht beispielsweise so die Brandklasse B s1 d0 nach EN 13501-1. Neben den Dekor- und Akustikpaneelen lassen sich auch Formen für individuelle Anwendungen anfertigen wie z.B. als Leuchte. Momentan wird der Einsatz der organoiden Materialen in verschiedenen Forschungsprojekten in unterschiedlichen Branchen vorangetrieben. Das Herstellungsverfahren wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und auf internationalen Messen präsentiert. So auch in der Ausstellung des DETAIL research Lab zur Messe BAU 2015 in München. Die Experten zeigten sich dort begeistert von der emotionalen Wirkung der duftenden Exponate, die bei allen Besuchergruppen gleichermaßen Überraschung und Interesse weckten. Neben der herausragenden optischen und olfaktorischen Wirkung zählte bei der positiven Bewertung besonders auch der Grundgedanke von Ökologie, Nachhaltigkeit und einem geschlossenen Materialkreislauf. Organoid® Technologies GmbH, AT-Fließ www.organoids.com
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Innovativer Biokunststoff Design muss über die Gestaltung der schönen Form hinausgehen: Mit dieser Zielsetzung tastet sich der Designer Beat Karrer aus Zürich mit einem Team aus Chemie-, Verfahrenstechnikund Designexperten kontinuierlich an die Entwicklung eines innovativen Materials heran, das sich in der Formgebung flexibel den Wünschen des Designers anpasst und gleichzeitig ökologischen Maßstäben entspricht. Das in Kooperation mit dem IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung der HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Schweiz, entstandene Biopolymermaterial FluidSolids ist eine Art »Öko-Hightech-Werkstoff«, der aussieht wie Holz, kompostierbar ist und in der Verarbeitung und Anwendung die Eigenschaften von Kunststoff aufweist. Hauptbestandteil des Biowerkstoffs sind natürliche, nachwachsende Rohstoffe, die als Fasern, Füllstoffe und Bindemittel im Herstellungsprozess zu FluidSolids vereint werden. Das Material wird aus industriellen Abfallprodukten hergestellt, ist absolut geruchs- und emissionsfrei sowie biologisch abbaubar. Es ermöglicht die Produktion von Bauteilen und Produkten, die bisher nur aus Kunststoff oder Metall hergestellt werden können. Dabei ist der Verbundwerkstoff hochgradig anpassbar: in Bezug auf die eingesetzte Fertigungstechnik, die benötigten physikalischen Eigenschaften, die erforderliche Haltbarkeit und die gewünschte Oberfläche. Je nach ver-
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wendeter Faser lassen sich die Materialeigenschaften individuell beeinflussen. Die Auswahl der Faser bestimmt über Farbe und Oberfläche, die Länge der Fasern nimmt Einfluss auf die Biegefestigkeit. Das Material lässt sich gießen, pressen und einfärben, und kann als Halbzeug flexibel in Produktionsprozesse integriert werden. Für den Designer und Materialexperten Beat Karrer haben Materialinnovationen nur dann eine Berechtigung, wenn sie auch einen wirklichen Mehrwert generieren. FluidSolids soll dazu beitragen, Produkte und Anwendungen flexibler, stabiler, ökologischer und kosteneffizienter machen. Nach ersten prototypischen Anwendungen wie dem FS-Stool, einem Hocker mit Holzbeinen und Sitzfläche aus FluidSolids, oder der serienmäßigen Produktion von Kleiderbügeln aus dem Material FluidSolids werden nun auch neue industrielle Anwendungen des Verbundwerkstoffs erforscht. Das Material wurde im Rahmen des DETAIL research Lab Achitekten und Industrievertretern präsentiert, die alle großes Potenzial in dem vollständig biologisch abbaubaren Kunststoff auch für den Einsatz in Architektur und Innenarchiteltur sahen. FluidSolids® AG, CH-Zürich www.fluidsolids.com
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Organoide Oberflächen können aus allen natürlichen Ausgangsmaterialien ausgeführt werden. Aktuell sind etwa 500 verschiedene Rohstoffe von Almrosenblüten über Safran bis hin zu Zitronengras verfügbar (Foto Organoid Technologies GmbH) 2 Präsentation der Materialienproben von Organoid Technologies im DETAIL research Lab 2015 (Foto Julian Weninger) 3 Auswahl an FluidsSolids-Pellets mit unterschiedlichen Oberflächen, Farben und Eigenschaften (Foto FluidSolids AG) 4 Auswahl von Ausgangsmaterialien und Rohstoffe von FluidSolids (Foto FluidSolids AG) 5-6 Präsentation der FluidSolid-Pellets im DETAIL research Lab 2015 (Foto Julian Weninger)
Partner von DETAIL research:
Förderer und wissenschaftliche Partner:
ETH Zürich: Professur für Architektur und Digitale Fabrikation & Professur für Computer-Aided Architectural Design Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg: Lehrgebiet Konstruktion und Technik HAWK Hildesheim: Institute International Trendscouting Technische Universität Braunschweig: Institut für Gebäude- und Solartechnik Technische Universität Dortmund: Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung Technische Universität Dresden: Institut für Bauinformatik CIB Technische Universität Graz: Institut für Architektur-Technologie Technische Universität München: Fakultät für Architektur Universität Stuttgart: Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren
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Bunte Wandkleider Julian Macdonald, britischer Modeschöpfer und ehemaliger Chefdesigner von Givenchy, trägt mit einer neuen femininen und floralen Kollektion zum Tapeten-Repertoire von Graham & Brown bei. »Glitterati« ist die dritte Kollaboration, die für einen gewissen Glamour-Faktor im Innenausbau sorgt. Unter Verwendung von goldenen und silbernen Metalleffekten, Holografien oder großzügiger Beflockung wird die Raumhülle zum Bildträger oder exquisiten Hintergrund. Die Kollektion umfasst meist expressive Muster, wie die Palmenblätter der Serie »Honolulu«, die es in unterschiedlichen Farbkombinationen gibt, das damastartige »La Palma«, weich fallende Federn oder orientalisch inspirierte Ranken, wie im Fall der Serie »Exotica«. Dazu gibt es auch unifarbene Modelle oder Streifenmuster in der gleichen edlen Materialqualität. Graham & Brown Ltd, UK-Blackburn www.grahambrown.com
Fassade Innenraum
Leichtigkeit im Raum
Als Weltneuheit präsentiert Création Baumann eine Kollektion von Stoffen, die mit Messing, Kupfer, Aluminium und Stahl metallisiert sind. Neben ästhetischen Aspekten dienen die Bestandteile auch der Funktionalität: als Vorhänge am Fenster bieten sie Sichtschutz, Blendschutz, Wärmeschutz und UV-Schutz. Besonders vor dem Hintergrund des anhaltenden Trends zur Voll- und Teilverglasung von Gebäuden sind die Vorhangstoffe der Serie »Metal Base« eine nützliche Ergänzung im Innenraum. Dieser letzten Innovation war die »Silver&Steel«-Kollektion vorangegangen, bei der eine dünne Aluminium- bzw. Stahlschicht auf der Rückseite der Textilien für Regulierung von Licht und Wärme zuständig war. In der neuen Kollektion kamen nun Messing und Kupfer dazu. Dabei wird eine dünne Kupferschicht in einem hochtechnischen Verfahren auf den Stoff metallisiert. Die pflegeleichten Materialien sind flammhemmend und gegen Wasserflecken, Wasserdampf und Korrosion geschützt.
Eine neue Kollektion transparenter Dekorationsstoffe für den Objektbereich hat Vescom im Programm. Die Serie »Curtain 03« umfasst zehn Webqualitäten in rund 100 Farben, die an bekannte Materialien angelehnt sind. So gibt es beispielsweise Modelle in warmen Farben, die an den Aspekt von Holz erinnern, kreppartige Stoffe, die papierähnliche Eigenschaften haben, Gitterstrukturen oder Metalltöne wie Rotguss, Kupfer oder Bronze. Zu den kühler anmutenden Versionen ge-
hören Optiken von Lehm, Stein, Schiefer, Beton oder Granit. Die Stoffe sind deckenhoch gewoben und dadurch in der Höhe nahtlos konfektioniert. Im Objektbau eignen sie sich besonders als Raumteiler, Sichtschutz oder als Tageslichtfilter. Der Hersteller bietet zudem akustische und verdunkelnde Stoffe sowie Wandbekleidungen und Möbelstoffe an. Vescom B.V., NL-Deurne www.vescom.com
Création Baumann AG, CH-Langenthal www.creationbaumann.com
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Edition
Holistic Housing Hans Drexler, Sebastian El khouli, 2012. 288 pages with many illustrations, graphics and photos. Format 24 × 33 cm. ISBN 978-3-920034-78-2 Paperback: € 49.– / £ 40.– / US$ 69.– + postage/packing + VAT, if applicable
Sustainability from the ground up “Holistic Housing. Concepts, Design Strategies and Processes” is a fundamental reference work on housing construction. The book deals with the issue of sustainability in a planning context but also analyses a building’s usage and ageing over its ‘life cycle’. A system of criteria specially developed in an accompanying research project can be used to compare and evaluate buildings. It can also be used as a tool for optimising the sustainability of buildings in development during the planning process. By contrast, most existing sustainability systems are conceived not as design and planning tools, but
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as instruments for evaluating finished buildings and completed planning. 15 practical examples explain the ways in which these criteria and other aspects of sustainable building can be implemented in sophisticated architecture and how these can then be experienced. A system developed from analysing the examples is used to classify and compare the buildings. The building’s significance as a lived environment is also not neglected here: sustainability develops in a dialogue between a building and its users, with an emphasis on residential usage.
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Housing construction for the future
RECOVERED FEHLMANN SITE, BOB GYSIN + PARTNER BGP ARCHITEKTEN
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Anchoring sustainability in the design and planning process
Every intervention is a disruption; disrupt with intelligence. Luigi Snozzi
PARTIES CONCERNED Client: Architects: Engineer: Energy planner: Landscape design: Tree conservation: General contractor:
AXA Versicherungen AG Bob Gysin + Partner BGP Architekten ETH SIA BSA, Zurich Dr. J. Grob & Partner AG, Winterthur Gruenberg + Partner AG, Zurich vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zurich Woodtli Baumpflege Ost AG, Märwil Implenia Generalunternehmung AG
PAR AMETERS Site: Geodata: Planning period: Construction period:
Use: Accommodation:
Users: Plot size: Floor space: Gross floor space: Main usable area: Energy reference area: Occupancy index: Floor space index: Gross capacity: Land use: Living space:
Building costs:
Winterthur, Switzerland 47°30‘0.72“N – 8°44‘12.69“E 01 Site plan, scale 1 : 20,000 1999 (competition) – 2006 2007 – 2008 1st + 2nd phase Living in a green environment is still a widespread ideal. (5 buildings)/2009 – 2010 A house of one’s own with a small garden, a safe place 3rd phase (1 building), for the children to play, where one can escape from the 4th phase to be completed 57 apartments, 10 of which hectic pace and noise of the city at the end of the workcondominiums ing day and at weekends. The consequences are known 7 x 2.5-room apartments and visible wherever one turns. The architecture critic 20 x 3.5-room apartments Benedikt Loderer has said that the ‘Hüslipest’ (roughly 22 x 4.5-room apartments the ‘compulsive desire for home ownership’) is to blame 8 x 5.5-room apartments approx. 140 residential users + for urban sprawl in Switzerland,3 and few would contra30 workspaces in the former villa dict the statement. But the endless patchwork of row 14,636 m2 houses and single-family homes is not only spreading 3,945 m2bbb across the countryside and leisure areas near the city, 10,004 m2bbb 7,163 m2 but is also linked to a correspondingly steep increase in 9,666 m2 energy required for mobility, which cannot be halted 0.27 with more energy-efficient houses and vehicles alone. 0.68 32,150 m3 The alternatives that are usually offered are not regard(without existing buildings) 99 m2 plot size/resident ed as equal by a majority of people. Not everyone is 28 m2 floor space/resident enchanted by the idea of enjoying their evenings after a 51 m2 /resident – average workday in densely developed inner-city districts, surSwitzerland: 44,1 average rounded by trendy cafes, organic food shops and parkWinterthur: 521,2 b ing chaos, and to raise their children there – regardless approx. 19,000,000 CHF (1st + 2nd phase) of how many day care centres and playgrounds the area 3,095 CHF/m2 gross floor space might offer. But central and quiet properties are rare (1st + 2nd phase) and unaffordable for a large part of the population; 4,330 CHF/m2 main usable area development to a degree of density that preserves the (1st + 2nd phase) sense of living in a green environment is therefore a 680 CHF/m3 gross capacity (1st + 2nd phase, incl. underground garage) challenge.
Specially developed system for direct comparisons and easy evaluation of buildings Sustainability in a dialogue between a home and its residents
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Nasenräume Following Your Nose
Jan Schabert ist Partner bei günther & schabert architekten. Er lehrt und forscht zu baukonstruktiven Themen an internationalen Hochschulen. is a partner at günther & schabert architekten. He lectures and researches on construction design subjects at international universities.
Geruchsquellen _Bausubstanz _(Aus-)Baumaterialien und Hilfsmaterialien _technische Anlagen _Nutzer und deren Prozesse _mikrobielle Belastungen Duftstoffe _flüchtig _wasserlöslich _fettlöslich _≤ 350 g/mol Geruchseinheiten _Olf Luftverunreinigungsleistung einer standardisierten Person im Innenraum bei sitzender Tätigkeit und 0,7 Bädern/Tag _Pol Die einem Olf entsprechende empfundene Luftqualität bei 1 l/s Belüftung
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Zunehmend dichte Gebäudehüllen führen bei gleichbleibenden Lasten bekannterweise zur erhöhten Anreicherung der Raumluft mit Schadstoffen. Sie schaffen die Grundlage des Sick-Building-Syndroms1. Während für die Schadstoffkonzentration der Raumluft2 Grenzwerte eingeführt wurden, gilt für die Sicherstellung olfaktorischer3 Behaglichkeit, aufgrund der bislang nicht vollständig erforschten komplexen Wirkungsmechanismen von Geruchsreizen, nur ein »so wenig wie möglich«. Im Folgenden sollen die physiologischen, psychologischen und soziologischen Grundlagen zur Gestaltung von »Nasenräumen« dargestellt werden.
»Riechen Sie sich um, wenn Sie in einen Raum kommen!« Hanns Hatt4 Geruchsrezeption In unserer Nasenschleimhaut befinden sich ca. 30 Millionen Geruchsrezeptoren, die regelmäßig ersetzt werden. Kontinuierlich untersuchen sie das in der Nase vorgeheizte und von den Schleimhäuten des Riechkanals befeuchtete Trägermedium Luft auf Duftstoffe. Passen dessen chemische Merkmale auf eine ihrer etwa 350 hochspezifischen Arten, wird ein Stromimpuls generiert. Seine Stärke entspricht der Anzahl der angeregten, parallel geschalteten Rezeptoren. Das Gehirn interpretiert die Intensitätsabstufung als Geruch, etwa 10.000 Gerüche sind so zu unterscheiden. Der Duftnerv »bulbus olfactorius« stimuliert etwa 20 Prozent des Gehirns: Er leitet den Impuls zur Beeinflussung der Körperfunktionen an den Hypothalamus weiter, beschickt den Hippocampus mit Informationen zu Abgleich und Einspeicherung von Erinnerung und lässt das für Emotion und Trieb zuständige limbische System am »gemessenen« Duft teilhaben. Dieses zentrale und breite Einstreuen von Geruchsereignissen kann deren gute Verknüpfung mit Gefühlen und räumlichen Situationen sowie ihre, im Vergleich mit Bildern, längere Erinnerungsdauer erklären. Neben den Riechzellen in der Nasenschleimhaut kommen Duftstoffrezeptoren körperweit vor, unter anderem auch in der Haut. Geruchsempfindung Von den ursprünglichen Funktionen der Geruchsstoffe wie Markierung, Signalisierung und Orientierung kehrten wir uns im Lauf des zivilisationsgeschichtlichen Prozesses zusehends ab.
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Getrieben von dem bis Louis Pasteur5 gültigen Status quo, Geruchsstoffe als Ursache von Krankheit und Seuchen zu interpretieren, wird die »Geruchlosmachung« der Stadt mittels Kanalisation und Müllabfuhr zum obersten Ziel erklärt. Körper- und Wohnraumreinigungsrituale bleiben davon nicht unberührt: Quellen »peinlicher« Gerüche werden, einem zusehends restriktiven Benimmkodex folgend, vom »Wohnraum« abgetrennt (WC, Küche), übriger Restduft wird über Ventilation und Filterung zu entsorgen versucht. Die reduzierte Geruchstoleranz erweitert das »Eindrucksmanagement« auf die Form der Kontrolle von Geruch, »anrüchige« Auffälligkeiten werden vermieden, Räume hinsichtlich ihrer olfaktorischen Relevanz und Qualität geprüft, beurteilt, kontrolliert. »Wir nehmen alles Schlechte aus der Luft raus: Feuchtigkeit, Gerüche, Wärme ... Wir wollen totale Kontrolle über unsere Umgebung. Aber diese Art von Kontrolle neutralisiert alles, bis runter zur Nulllinie, zu einer kulturell festgelegten Behaglichkeitszone, in der alles durchschnittlich ist — eine Beraubung der Sinne.« Elizabeth Diller6 Geruchsmessung Für die Innenraumlufthygiene schrieb Max von Pettenkofer 1858 instrumentell messbare Grenzwerte fest. Als Indikator für die Luftbelastung gilt seither die Höhe des CO2-Gehalts. Für die olfaktorische Raumluftqualität hingegen ist die chemisch-physikalische Analytik bislang nicht in der Lage, Grenzen zu benennen. Duftreize komplexer Stoffgemische lassen sich nicht adäquat abbilden: Die Nase ist das Prüfmittel. Die olfaktorische Luftqualität wird von Probanden mittels Geruchstests anhand dreier Kriterien bewertet: Die Empfindung eines Geruchs beginnt als sublimaler Reiz bei der Wahrnehmungsschwelle. Die Geruchsstoffkonzentration (A) wird als Vielfaches dieses Schwellenwertes ausgegeben. Bei etwa zehnfachem Wert ist die Erkennungsschwelle erreicht. Der Duftreiz lässt sich einem Material zuordnen. Geruchsstoffkonzentrationen werden zwischen »nicht wahrnehmbar« bis »extrem stark« abgestuft als Geruchsintensität (B) bewertet. Die Empfindungsintensität eines konstanten Duftreizes verringert sich ebenso schnell wie stark.
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In Materialien und Formen übersetzte Geruchseigenschaften; Materialforschung, Tom Baffi, 2010 Translation of odeur into material and form; material research, Tom Baffi, 2010
Die hedonische Geruchsqualität (C), die Empfindung eines Dufts oder Gestanks, wird von »äußerst angenehm« bis »äußerst unangenehm« abgestuft bewertet. Sie ist sozial konditioniert und hat erheblichen Einfluss auf die empfundene Intensität. Mit Gefahr assoziierte Gerüche werden beispielsweise als stärker belastend wahrgenommen. Geruchsdesign Die intentionale Beduftung von Räumen beginnt mit der Beherrschung und Instrumentalisierung des Feuers. Zunächst war sie sakralen Zwecken vorbehalten. Profane Aspekte gewinnen ab 1200 v. Chr. an Bedeutung. Dem Überdecken von Düften folgte das Des-odorieren ergänzt vom Re-odorieren und Maskieren von Fehlgerüchen. Heute reichern Spraydosen zur situativen Abhilfe oder Verdampfer zur kontinuierlichen Beduftung die Raumluft im Low-End-Bereich an. In Konzentrationen weit jenseits der Erkennungsschwelle verströmen diese Lufterfrischerprodukte meist nachgebaute, verstümmelte Duftstoffspektren. So wird beispielsweise dem isolierten Geruchsstoff Geraniol als Leitduft der Rose kaum etwas beigemischt. Im High-End-Bereich ist das Beduftungsgerät in die Lüftungstechnik integrierbar. Aus Trägermaterialien destillierte komplette Geruchsspektren können so präzise zwischen Wahrnehmungs- und Erkennungsschwelle eingebracht werden. Neben diesem flexiblen, jedoch sehr beliebigen Applizieren von Düften lässt sich die olfaktorische Gestaltung von Räumen auch mit architektonischen Mitteln integrativ lösen. Dabei werden die (Aus-)Baumaterialien zu Geruchsstoffträgern. Dem Material Holz erlaubt seine feingliedrige Struktur ein kontinuierliches und lang anhaltendes Freisetzen von Geruchsstoffen mit positiver hedonischer Wirkung. Verschiedene Arten und Kombinationen von Terpenen und Phenolen lassen Fichte, Kiefer oder Lärche eher harzig riechen, geben der Zirbe ihren frischen, krautigen, dem Teak seinen ledrigen Duft. Einstellbar ist die Duftintensität über die mehr oder weniger offenporige Ausrüstung der Oberflächen. Eine aufgebrachte Seife/Öl/ Wachs-Mischung verlangsamt, Versiegelung blockiert die Freisetzung von Duftstoffen.
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Beschichtet mit Duftstoffträgermaterialien wie Gräsern, Kräutern und Samen, können Wände wesentlich zum Angebot von Duftreizen beisteuern. Zu überlegen wäre auch die Auswahl von Materialien, welche physiologisch auf die spezifische Nutzung von Räumen einwirken: HansJörg Ruch hat die Chesa Not in Tschlin/CH mit massiven Scheiben aus lokaler Zirbe (pinus cembra) konstruiert. Das Holz setzt über Jahre pulsverlangsamende, also beruhigende Duftstoffe frei, trägt so der Nutzung nachhaltig zu. Schafwollene Gewirke sind mit ihrer großen aktiven Oberfläche auch in kleinerem Volumen in der Lage, als kurzzeitige Puffer unliebsame temporäre Geruchsimmissionen zu nivellieren. Lehmputze, sofern nicht mit filmbildender Dispersion beschichtet, können ebenfalls der olfaktorischen Behaglichkeit zuarbeiten. Ihr Absorptionsverhalten ist eher träge, ihr Speichervermögen aber hochpotent. Bewegen wir uns noch ein wenig weiter in Richtung lustvolle »Nasenräume«, sind auch selbstanpassende olfaktorische Raumqualitäten denkbar: Die Materialien eines Raumes könnten dabei wärme- oder feuchtebedingt mehr oder weniger Duftstoff verströmen und durch ihr Zusammenspiel eine Witterungsoder Nutzungssituation nachvollziehbar interpretieren und bespielen. Geruchsbewusstsein Ob die völlige Unterschätzung des Geruchssinns für die Raumgestaltung etwas mit unseren nahezu zwei Dritteln im Verlauf der Evolution verloren gegangenen Arten von Rezeptoren zu tun hat, ist ungewiss. Gewiss ist, dass dieser vernachlässigte Informationskanal nicht nur enormes Potenzial für sensibilisierte Explorationen und Interventionen, sondern umfangreiche Möglichkeiten der Beeinflussung von Wohlbefinden, Herzfrequenz, Konsumfreudigkeit etc. bietet. Sich erst mal umzuriechen kann vielleicht tatsächlich nicht so verkehrt sein.
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Sick Building Syndrom (SBS): unspezifische Beschwerden bei >10 % der Nutzer, welche nach Verlassen des Gebäudes rasch nachlassen Total Volatile Organic Compound (TVOC): Summe der flüchtigen (Siedepunkt unter 250 °C) organischen Stoffe lat. olfacere »riechen«, über den Geruchssinn wahrgenommene Stoffe Prof. Dr. Hanns Hatt, Ruhr-Universität Bochum www.ruhr-uni-bochum.de Die »Keimtheorie« von Louis Pasteur (1880) identifiziert Mikroorganismen als Krankheitserreger. Elizabeth Diller in »Invisible Architecture: Experiencing Places Through the Sense of Smell«, Mailand, 2006
Geruchsempfindung Die soziale Konstruktion olfaktorischer Wahrnehmung. Eine Soziologie des Geruchs, Dissertation, Raab J., Konstanz 1998 Geruchsmessung Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) www.umweltbundesamt.de Geruchsdesign Olfaktorische Behaglichkeit — ein neuer Ansatz für die empfundene Raumluftqualität von Kempski, D., in: KI Kälte Luft Klimatechnik, Heidelberg 2003 Normen _Geruchsimmissions-Richtlinie GIRL, 2008 _Sensor. Prüfung: Grundlagen DIN 10950, 2012 _Geruchsintensität, -wirkung VDI 3882 Blatt 1, 1992 VDI 3882 Blatt 2, 1994 _Sensor. Analyse: Vokabular ÖNORM EN ISO 5492, 2009 _Anleitungen zur sensorischen Prüfung und Bewertung von Gerüchen in der Innenraumluft mit Prüfern: VDI 4302 Blatt 2, 2012 AGÖF-Geruchsleitfaden ÖNorm S5701
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Airtight building envelopes have led to a higher concentration of contaminants in indoor air, a phenomenon associated with the “sick building syndrome”1. While exact thresholds are defined for contaminant concentrations in indoor air2, olfactory3 comfort is only pursued with the vague aim of minimising adverse factors.
“Have a good sniff around when you enter a room!” Hanns Hatt 4
Ruch & Partner: Chesa Not, Tschlin/CH, 2004 1
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Sick building syndrome (SBS): unspecific complaints experienced by >10 % occupants, which rapidly subside after leaving the building Total volatile organic compounds (TVOC; boiling point below 250 °C) From Latin “olfacere” (= “to smell”) Prof. Dr. Hanns Hatt, Ruhr-Universität Bochum www.ruhr-uni-bochum.de Louis Pasteur’s “germ theory” (1880) identified microorganisms as the source of many diseases
Odour sources _Building fabric _Building/finishing materials and ancillary products _Services installations _Users and their processes _Microbial loads Scents _Volatile _Water-soluble _Liposoluble _≤ 350g/mol Olfactory units _Olf Sensory pollution strength from a standard person engaged in a sedentary indoor activity, taking the equivalent of 0.7 baths per day _Pol Perceived air quality corresponding to 1 olf at 1 ltr/s ventilation rate “We take any air bound badness out of the air: the humidity, smells, heat … we want total control over the environment. It‘s the kind of control that neutralizes everything into nothing, a flat line condition, a culturally identified comfort zone in which everything is average — a sensory deprivation.” Elizabeth Diller in “Invisible Architecture: Experiencing Places Through the Sense of Smell”, Milan, 2006
Olfactory reception The mucous membranes lining the nasal cavities contain some 30 million olfactory receptors, which are constantly analysing inhaled air for scents. If the detected chemical properties match one of the around 350 highly specialised receptor types, an electric impulse is transmitted to the brain, which interprets its intensity level as a smell. The olfactory nerve stimulates around 20% of the brain: it influences body functions, stores and evokes memories, and sends signals to the limbic system, responsible for emotions and drives. Perception of smell The original functions of scents, e.g. for marking, signalling and orientation, have largely become redundant during the historical process of civilisation. Yet, haunted by the theory prevalent up to the time of Louis Pasteur5 of “miasmas” as the cause of sickness, we give top priority to eradicating odours from the urban environment, through sewage and refuse collection systems. Body and house cleaning rituals play a similar role in the home. In buildings, a strict design “etiquette” ensures that the source of unwelcome smells is banished from living areas (to kitchen or toilet), and odours removed by ventilation and filtration. Spaces are assessed and controlled in terms of their olfactory relevance and quality. Odour measurement As yet, it is impossible to specify thresholds for olfactory air quality based on chemical/ physical analytical methods. The nose offers the only means of testing. Assessors rate olfactory air quality on the basis of three criteria: the detection threshold is the point at which an odour is first perceived. Odour concentration (A) is measured as a multiple of this threshold, the recognition threshold being roughly ten times this value. Odour concentrations are assessed in terms of odour intensity (B) categories. Hedonic tone assessment (C), which reflects social conditioning with respect to good and foul odours, employs a scale ranging from “extremely pleasant” to “extremely unpleasant”.
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Olfactory design The intentional scenting of spaces dates back to man’s mastery of fire, though initially served purely spiritual purposes. The secular use of scents started in around 1200 AD, with deodorisation, reodorisation and the masking of bad odours as later developments. Today’s low-end air fresheners, e.g. sprays and fragrance dispensers, tend to use pared-down imitation scents deployed well above the recognition threshold. At the high end, fragrance emitters are incorporated in ventilation systems. Here, entire aroma spectrums distilled from raw materials can be added at precise concentrations between the detection and recognition threshold. Apart from these flexible, though rather haphazard scenting methods, integral olfactory design can also be achieved by architectural means, with building or finishing materials acting as fragrance carriers. Wood’s fine texture allows it to release odours with a positive hedonic impact over a long period. Different types and combinations of terpenes and phenols give spruce and larch their resinous smell, the Swiss pine its fresh, herbaceous fragrance, and teak its leathery scent. Odour intensity can be adjusted by modifying surface porosity, with an applied mix of soap, oil and wax slowing down the release of scents. The range of olfactory stimuli can be considerably enriched by wall coverings made from fragrance carriers. Due to its large active surface area, even small amounts of knitted sheep’s wool fabric can serve as a short-term buffer to mitigate unwanted odour emissions. Earth plasters, unless coated by a film-forming dispersion, can also enhance olfactory comfort. The enjoyment value of interiors could conceivably be boosted still further through the use of self-adjusting olfactory features, e.g. fragrance quantities emitted by the room materials that vary in function of heat or humidity to deliver a sympathetic interpretation of a particular weather situation or user activity. Olfactory awareness It is unclear whether the underestimation of olfactory criteria in interior design is linked to the loss of almost two-thirds of our nasal receptor types in the course of evolution. Yet, one thing is certain: this neglected information channel not only offers immense potential for subtle intervention and exploration, but also for influencing factors such as occupant wellbeing, heart rate, or propensity to consume. Hence, following your nose may not be such a bad idea after all.
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Schwerpunkt Wohnen Innenarchitektur — kein Luxus, ein Muss! Szenenwechsel: Bars in Berlin
Zeitschrift für Architektur und Innenraumgestaltung Solar Decathlon 2012 in Madrid Review of Architecture Interior Design Qualitätsmanagement für and gesunde Innenräume Vorschau auf die EnEV 2012
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inside Green Abbildungsnachweis
Impressum
Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL.
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Seite 5–11: Antje Hanebeck, D–München Seite 12 links: joinverani Seite 12 rechts: Busch-Jaeger Elektro GmbH, D–Lüdenscheid Seite 13 oben, 14: Albrecht Jung GmbH & Co. KG, D–Schalksmühle Seite 13 unten: Stefan Dauth, D–Berlin Seite 15: Zooey Braun, D–Stuttgart Seite 17: Patrick Batek, D–Berlin Seite 18 links: Nina Müller, D–München Seite 18 rechts, 19 oben links: 25hours hotels, D–Berlin Seite 19 oben rechts: Daniel Reiter Seite 19 unten: Kristina Weinhold Seite 20 oben: Bernd Blumrich, D–Kleinmachnow Seite 20 unten: Jens Peter Randt, D–Berlin Seite 21 links, 21 oben Mitte, 21 unten: Stefan Wolf Lucks, D–Berlin Seite 21 oben rechts: Johann Courgibet, D–Berlin Seite 22–25: Iwan Baan, NL–Amsterdam Seite 28 oben links, 28 oben Mitte, 28 unten links: ©AllesWirdGut Architektur/Guilherme Silva Da Rosa Seite 28 oben rechts, 28 unten rechts: Albrecht Imanuel Schnabel, A–Rankweil Seite 29 oben links: Takuma Ota, J–Tokio Seite 29 oben rechts, 29 unten Mitte, 29 unten rechts: Vincent Fillon, F–Paris Seite 29 unten links: Taimei Inaba, J–Tokio
Seite 31, 42–45, 50: Ruedi Walti, CH–Basel Seite 33, 34, 35 links , 35 rechts unten : Hans Schubert, A–Wien Seite 35 rechts oben: Peter Popp, D–Nürnberg Seite 36, 37: Ewout Huibers, NL–Amsterdam Seite 46–49: Miguel de Guzmán, E–Madrid Seite 51: Alma Maki, CH–Basel Seite 52: Åke E:son Lindman, S–Stockholm Seite 53: Hertha Hurnaus, A–Wien Seite 54, 55, 57: Roland Halbe, D–Stuttgart Seite 68 unten: Constantin Meyer, D–Köln Seite 70 unten: Went&Navarro, NL–Amsterdam Seite 71 oben links: Andrea Ferrari, I–Mailand Seite 75–79: Baukunsterfinden Klussmann Klooster Seite 81: Tom Baffi, D–Berlin Seite 82: Filippo Simonetti, I–Brunate
Rubrikeinführende s/w-Aufnahmen Seite
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