DETAIL 12/2017 - Architektur und Landschaft/Architecture and Landscape

Page 1

‡ Snøhetta: Landschaft und sozialer Raum ‡ Varianten der Fassadenbegrünung

‡ Dorte Mandrup: Wattenmeerzentrum in Ribe

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture + Construction Details Architektur und Landschaft · Architecture and Landscape · Ausgabe · Issue · 12 · 2017


JETZT KOSTENLOS TESTEN!

TRY NOW FREE OF CH ARGE

detail.de/inspiration

Foto: © Frank Kaltenbach

Neu L ayo e s ut Ne d e s i gw n

DIE DATENBANK FÜR ARCHITEK TEN THE ONLINE DATABASE FOR ARCHITECTS

Wir haben über 5.000 DETAIL Projekte für Sie online gestellt. In unserer Bild- und Referenzdatenbank nden Sie alle Projektdokumentationen aus über 50 Jahren DETAIL. Ob Sie sich primär für Tragwerkskonstruktionen interessieren oder ganz gezielt nach einem Gebäudetyp in einem speziellen Land suchen, mit der DETAIL inspiration Datenbank nden Sie genau die Referenzfotos, Zeichnungen und technischen Informationen, die Sie suchen. Durch eine professionelle Suchfunktion und Filteroptionen nach Hauptschlagwortbegriffen, wie Gebäudeart, Material, Baujahr oder DETAIL Heftthema unterstützt DETAIL inspiration Sie bei der Suche nach Baulösungen und in Ihrer alltäglichen Arbeit. Die Datenbank ist auch für Tablet und Smartphone optimiert. Alle Projektbeschreibungen stehen Ihnen als Download zur Verfügung. Fordern Sie jetzt Ihren Test zugang an: detail.de/inspiration

We have made over 3,000 DETAIL projects available for you online. Project information from more than 30 years of DETAIL can be found in our image and reference database. Whether you are interested in supporting structures or specic building types in certain countries, the DETAIL inspiration database contains all the reference photos, drawings and technical information you need. A professional search function and lter options with key words such as building type, material, build year or DETAIL magazine topic help you to search for solutions in your everyday work. The database design is optimised for your smart phone, tablet and desktop. All project descriptions are available for download. Register for a free trial access now: detail-online.com/inspiration

detail.de/inspiration detail-online.com/inspiration


Editorial

Gebaute Landschaften Built Landscapes

Architektur und Landschaft haben viele Ähnlichkeiten. Beide Kategorien sind Konstrukte unserer Wahrnehmung. Deshalb sagen Eigenschaften wie künstlich und natürlich, die wir der Architektur und der Landschaft gerne zuschreiben, mehr über unseren eigenen Differenzierungswunsch aus als über eine tatsächliche Relation. Wir wollen die Architektur gerne von der Landschaft unterscheiden und konstruieren deshalb einen Gegensatz, den es eigentlich nicht gibt. »Architektur ist meistens gebaute Landschaft«, sagt Kjetil Thorsen von Snøhetta im Interview in dieser Ausgabe (Seite 16ff.). Er meint damit, dass Tektonik und Topografie nicht voneinander getrennt sind, sondern ­ineinander übergehen. Wir haben in unserem Dezember-Heft Projekte für Sie zusammengestellt, die in besonderer Weise auf den Landschaftsraum reagieren und sowohl konstruktive Lösungen als auch Materialien dazu einsetzen, um eins mit ihrer Umgebung zu werden. Die Dokumentationen stellen den Caminito del Rey in der südspanischen GaitanesSchlucht und das Wattenmeerzentrum an der Westküste Dänemarks vor. Außerdem zeigen wir Details des Bergrestaurants Obereggen in den Dolomiten und der Unterkünfte des Colorado Building Workshop in den Rocky Mountains. Der Technikbeitrag, der unser Schwerpunktthema ergänzt, geht verschiedenen Möglichkeiten der Fassadenbegrünung auf den Grund. Mit dem aktuellen Heft schließen wir dieses Jahr und blicken voller Vorfreude auf 2018. Wir werden die internationale Ausrichtung von Detail stärken und durchgängig bilingual auf Deutsch und Englisch erscheinen. Im Mai und November 2018 veröffentlichen wir ein green Special, das in die Zeitschrift integriert ist. Und wer bislang gerne unser Supplement zur Tragswerkslehre gelesen hat, darf sich freuen: Ab dem neuen Jahr erscheint structure viermal jährlich als eigenständige Zeitschrift für Bauingenieure. Unsere Januar/Februar-Ausgabe erscheint am 29. Dezember – mit überarbeiteter Grafik. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen. Viel Spaß bei der Lektüre Sandra Hofmeister redaktion@detail.de

Architecture and landscape have much in common. Both are constructs of our percep­ tion, which is why the properties we attribute to them, like “artificial” and “natural”, say more about our own desire to differentiate than about the true relationship between them. Architeture is, for the most part, built land­ scape, Kjetil Thorsen of Snøhetta argues in our Discussion interview (page 16). What he means by this is that tectonic objects and to­ pography are not separate entities, but merge with each other. In the December issue of Detail, we have compiled a series of projects that respond to landscape space in quite distinct forms and are integrated in their surroundings by virtue of the constructional solutions and materials they use. The Documentation section, for ex­ ample, includes the Caminito del Rey through the Gaitanes Gorge in southern Spain and the Wadden Sea Centre on the west coast of Denmark. In addition, we present details of the Mountain Restaurant in Obereggen in the Dolomites and the cabins of the Colorado Building Workshop in the Rocky Mountains. Our theme this month is complemented by a Technology article that explores the different forms assumed by facade planting. The current issue of Detail brings the year to a close. We look forward to 2018, when we wish to strengthen the international outlook of the journal and present it throughout as a bi­ lingual German-English publication. In May and November 2018, we shall publish “envi­ ronmental specials” that will form part of the magazine. And if you have enjoyed reading our supplement on structural design, you can look forward to “Structure” four times a year as an independent publication for engineers. The January/February issue of Detail will ap­ pear on 29 December with a new graphic de­ sign. We look forward to your response.

»Ich liebe das Denken in Bildern«, sagt der Pritzkerpreisträger Peter Zumthor. Zum 20-jährigen Geburtstag des Kunsthaus Bregenz hat der Schweizer Architekt eine Ausstellung zusammengestellt, die alles zeigt, was ihm lieb ist. Im dritten Stock verwandelt sich der Raum in einen Garten aus zarten Pflanzen und Steinen. (Bis 7. Januar 2018, www.kunsthaus-bregenz.at) “I love thinking in images,” Peter Zumthor, winner of the Pritzker Architecture Prize, once remarked. On the occasion of the 20th anniversary of the Kunsthaus Bre­ genz, the Swiss architect has created an exhibition that shows all the things that are dear to him. The space on the third floor is transformed into a garden with stones and tender plants. (Until 7 Janu­ ary 2018, www.kunsthaus-bregenz.at)


1 Editorial Sandra Hofmeister   12 Impressum, Abbildungsnachweis 116 Contributors

Berichte • reports   4 Einheit aus Architektur, Natur und Kultur: Zaryadye Park in Moskau Roland Pawlitschko   8 Frau Architekt: Über die Situation eines Berufsstands Karin Leydecker   10 Japan-ness in Metz: Ein Kaleidoskop individueller Architektur Claudia Fuchs

Diskussion • discussion   16 Landschaft, Freiheit und sozialer Raum: Kjetil Thorsen über die Philosophie von Snøhetta Sabine Drey

Dokumentation • documentation   28 Wattenmeerzentrum in Ribe (DK) Dorte Mandrup, Kopenhagen   34 Königspfad in der Gaitanes-Schlucht (ES) Luis Machuca & Asociados, Málaga   40 Bergrestaurant in Obereggen (IT) Peter Pichler Architecture, Mailand & Architekt Pavol Mikolajcak, Bozen   44 Rockview-Teehaus in Weihai (CN) Trace Architecture Office, Beijing   50 Bergsportzentrum in �ndalsnes (NO) Reiulf Ramstad Arkitekter, Oslo   54 Berghütten in den Rocky Mountains (US) Colorado Building Workshop, University of Colorado Denver   60 Museum Lascaux IV in Montignac (FR) Snøhetta, Oslo

Technik • technology   66 Lebendige Vielfalt – Anwendungstechniken der Fassadenbegrünung Nicole Pfoser

Produkte • products   78 DETAIL research  82 Außenanlagen  88 Beleuchtung  92 Erschließung 100 Dächer 108 Architektur im Dialog 109 Serviceteil 114 Projektbeteiligte / Hersteller /Ausführende Firmen


Berichte  reports


4

2017 ¥ 12   ∂

Einheit aus Architektur, Natur und Kultur: Zaryadye Park in Moskau A Unity of Architecture, Nature and Culture: the Zaryadye Park in Moscow

Text: Roland Pawlitschko Vierzig Jahre lang stand das Hotel Rossija – ein Betonmonstrum mit 3000 Zimmern – auf dem Gelände des einstigen historischen Stadtviertels Zaryadye ganz in der Nähe des Roten Platzes und des Kremls. Nach seinem Abriss im Jahr 2006 kursierten zunächst Pläne und sogar ein konkreter Spatenstich-Termin für ein neues Quartier mit Büros, Läden, Hotels und kulturellen Einrichtungen nach Plänen von Sir Norman Foster. Aufgrund von Bürgerprotesten, Ungereimtheiten beim Bieterverfahren sowie dem neu erwachten politischen Willen, eher der Moskauer Bevölkerung als potenziellen Investoren Gutes zu tun, blieb dieses Projekt unrealisiert. So war der Weg frei für den ersten neuen öffentlichen Park in Moskau seit 50 Jahren. Der Startschuss für den zehn Hektar großen Zaryadye Park fiel im Jahr 2013 nach dem Wettbewerbsgewinn des Teams rund um die Architekten Diller Scofidio + Renfro, die Landschaftsarchitekten Hargreaves Associates, das multidiszipli­ näre Planungsbüro Citymakers und die ­Klimaingenieure von Transsolar. Wild Urbanism Schon diese in der Auslobung geforderte Team-Zusammensetzung lässt erahnen, dass der Park von Anfang an nicht als konventionelle Grünfläche gedacht war, sondern als Zusammenspiel aus Architektur, Natur und Kultur. So galt es, neben der Parkanlage auch ein Media Center, ein Nature Center, ein archäologisches Museum (mit Resten alter Stadtbefestigungsanlagen), eine Tiefgarage mit 450 Stellplätzen sowie ein Restaurant und einen Markt für Lebensmittel unterzubringen. Hinzu kommt ein Philharmoniegebäude mit insgesamt 1900 Sitzplätzen am östlichen Grundstücksrand, das nicht Gegenstand des Wettbewerbs war. Trotzdem bezogen die Planer dessen Dach in ihr Entwurfskonzept ein, um die große Baumasse gestalterisch zu integrieren und zudem den Park zu vergrößern. Nicht zuletzt angesichts des komplexen Anforderungsprofils entwickelte das Team die Idee des Wild Urbanism – die Vernetzung und Überlagerung von Landschaft sowie

1

be- und unterbauter Flächen. Dieses Konzept sieht vor, dass sämtliche Bauten fast vollständig von Erde überdeckt sind. Aus diesem Grund erscheint der Zaryadye Park heute in erster Linie als Grünfläche und nicht als Ansammlung von Gebäuden, die gut zwei Drittel der Grundstücksfläche besetzen. Prägend für Wild Urbanism sind aber auch die engen Bezüge zur städtischen Umgebung. Ähnlich wie auf dem Roten Platz gibt es auch im Park einen kleinteiligen Bodenbelag, der hier allerdings keine klar abgegrenzten Wege ausbildet, sondern wie kleine Pixel mal mehr und mal weniger dicht fließend in die Grünflächen übergeht – ein Motiv, das Diller Scofidio + Renfro ähnlich bereits beim NewTITLES Yorker High Line Park einUNIVERS CONDENSED, ALL CAPS setzten. Den Bezug stellen eine 36 ptzur / 42 Moskwa leading neue Uferpromenade mit Café und SonnenSubtitles UniversV-förmige Condensed, regularAussichtsbrücaps terrasse sowie eine 24 pt / 28 pt leading cke her, die sich frei auskragend in eleganter Geste vom Park zum Fluss und zurück schwingt. Text Linotype Univers 430 regular 10 pt / 14 pt leading

weitere Nutzungs- und Aufenthaltsangebote, die dazu führen dürften, dass der erst im September eröffnete Park im Winter ebenso hochfrequentiert ist wie im Sommer. Die Überlagerung der dezidiert zeitgenössischen Architektur- und Landschaftsräume mit den engen Bezügen zur Stadt und zu den typischen Naturlandschaften Russlands bilden das intellektuelle Fundament für einen Park, der sich zugleich sinnlich anregend und völlig unprätentiös präsentiert. Schließlich bietet der Zaryadye Park auch zahlreiche Liegewiesen, Grashügel, Picknickplätze und zwei große Freiluft-Amphi­ theater, die Spaß machen und zum Verweilen, Flanieren und Spielen einladen.

ТУНДРА TUNDRA

FOREST FOREST СТЕПЬ STEPPE

БОЛОТА WETLAND

LABEL UNIVERS CONDENSED, ALL CAPS 10 PT / 14 PT LEADING

Sinnlich erfahrbare Klimazonen Landschaftsplanerisch basiert der Zaryadye Park auf vier für Russland typischen Landschaftsräumen (Feuchtgebiet, Wald, Steppe und Tundra, Abb. 2), die das nach Nordosten leicht ansteigende Areal in vier breiten Streifen durchziehen. Die dort eingesetzten, im jeweiligen Landschaftsraum heimischen Pflanzen führen zu einem Erscheinungsbild, das mit der städtischen Umgebung und den historischen Kirchen unmittelbar nördlich des Parks kontrastiert. Themen rund um das Klima sind für Parkbesucher nicht nur anhand der Vegetation erlebbar, sondern beispielsweise auch im »Ice Cave«, einem sommers wie winters tiefgekühlten Raum im Nature Center, oder auf dem grasbedeckten Dach der Philharmonie, das einen fantastischen Panoramablick über die Stadt bietet. Auf dieser Grünfläche befindet sich eine geschwungene Glasschale, die dafür sorgt, dass sich kalte Winterluft auf natürliche Weise erwärmt und dort an sonnigen Wintertagen ein angenehm 2 mildes Mikroklima herrscht. Hinzu kommen

БОЛОТА WETLAND

ЛЕС FOREST

СТЕПЬ STEPPE

ПРОГРАММА ПРОГРАММА

PROGRAM

ТУНДРА TUNDRA

PROGRAM


∂   2017 ¥ 12

1 2 3 4

ordostecke des Parks mit Blick auf die BasiliusN Kathedrale am Roten Platz landschaftsplanerisches Grundkonzept Landschaftsraum Tundra mit Blick nach Norden Luftbild mit Philharmonie und Glasschale im Vordergrund

For 40 years, the Hotel Rossiya, a 3,000-room concrete monstrosity, stood on the site of the former historical urban district of Zaryadye near Red Square and the Kremlin. After the hotel was demolished in 2006, various proposals were made, and a fixed deadline was even announced for the start of construction of a new quarter with offices, shops, hotels and cultural facilities to plans drawn up by Sir Norman Foster. Nothing came of these proposals, however, and the way was finally free for the creation of the first public park in Moscow for 50 years. Green light was ­given for the ten-hectare Zaryadye Park in 2013, after the team about Diller Scofidio + Renfro, the landscape architects Hargreaves Associates,

4

Berichte

1 2 3 4

orth-eastern corner of the park with a view to N St Basil’s Cathedral on Red Square Underlying landscape-planning concept Tundra landscape zone with view to north Aerial view of park with concert hall and glass ­canopy in foreground

the multidisciplinary planning ­office Citymakers and the air-conditioning ­engineers Transsolar had won the com­petition. Wild urbanism The team selected from the competition ­suggests that the park was not conceived as a conventional planted open space, but as an interplay of architectural, natural and ­cultural elements. In addition to the actual park, a media centre, a nature centre, an archaeological museum (with remains of old city ­fortifications), an underground garage with 450 parking spaces and a restaurant and food market were foreseen. In addition, a concert hall with 1,900 seats was pro-

3

posed for the eastern edge of the site, although this did not form part of the competition. The planners nevertheless incorporated the roof of this building in their design concept in order to integrate the large volume of the development and to extend the area of the park. In response to these complex requirements, the team drew up a concept of “wild urbanism” – the interlinking and overlaying of ­landscape and built areas. Foreseen in this was the covering of almost all built structures with earth, which is why the park today appears to consist of a mainly landscaped ­area rather than an array of buildings, although these actually occupy more than two

5


6

Einheit aus Architektur, Natur und Kultur: Zaryadye Park in Moskau

2017 ¥ 12   ∂

Fotos, Lageplan / photos, site plan: detail.de/D12_2017_DillerScofidioRenfro

5 – 6 V -shaped viewing bridge, and cafe with sun ­terrace on the Moskva River

Planungsbeteiligte /Planning team: Chefarchitekt der Stadt Moskau /Moscow Chief ­Architect: Sergey Kuznetsov Team-Projektleitung, Entwurfskonzept /Team/Project leadership, design concept: Diller Scofidio + Renfro Landschaftsgestaltung, Mitarbeit Masterplan / Landscape design, collaboration on master plan: Hargreaves Associates lokaler Partner, Städtebau /Local partners, urban ­planning: Citymakers Klimaengineering und Energieberatung /Climate ­engineering and energy consultant: Transsolar Ingenieurberatung / Engineering consultant: Buro Happold

landscape zones: wetland, forest, steppe and tundra (ill. 2). These are drawn in four broad strips across the topography of the park, which rises slightly to the north-east. In each zone, native plants from the respective landscape areas were used, which resulted in a strong contrast to the appearance of the urban surroundings and the historic churches immediately north of the park. The climatic zones are perceptible not only in the form of the vegetation, but, for example, in an “ice cave”, or on the grass-covered roof over the concert hall, from where there is a marvellous panoramic view of the city. On this grassed roof is a curved glass canopy open on the side, which ensures that the cold win-

ter air is naturally warmed on sunny days, and a pleasant, mild micro­climate prevails. This and the many functions and recreational facilities on offer should mean that the park, which opened only in September, is as intensively used in winter as in summer. The overlaying of decidedly modern architectural and landscape spaces plus their close links to the city and to the typical natural landscapes of Russia form an intellectual foundation for a park that presents itself as something sensually stimulating and at the same time quite unpretentious. The Zaryadye Park contains numerous grassed areas for sunbathing, hillocks, picnic areas plus two large open-air amphitheatres.

5 – 6 V -förmige Aussichtsbrücke sowie Café mit ­Sonnenterrasse an der Moskwa 5

thirds of the site. Distinctive features of “wild urbanism” are also the close links with the urban surroundings. In the park, one finds small-scale pavings similar to those on Red Square, although these do not mark clearly defined routes, but merge with the green planted areas. Furthermore, the relationship to the Moskva is formed by a new riverside promenade, with a cafe and sun terrace, as well as a V-shaped viewing bridge that cantilevers out in an elegant gesture from the park to the river and back again. Sensually perceptible climatic zones In terms of its landscape planning, the Zaryadye Park is based on four typically Russian

6


Dokumentation documentation


28

2017 ¥ 12   ∂

Wattenmeerzentrum in Ribe Wadden Sea Centre in Ribe

Architektur: Dorte Mandrup Fotos: Adam Mørk In der flachen Landschaft an Dänemarks Westküste haben Topografie und Witterung die traditionelle Bauweise der Bauernhöfe geprägt: Es sind niedrige, meist U-förmige oder vierseitig geschlossene Anlagen mit windgeschütztem Innenhof. Das Wattenmeerzentrum in Ribe entstand in den 90er-Jahren als wenig überzeugende Neuinterpretation dieses Bautypus mit weiß geschlämmten Ziegelmauern und verglaster Eingangsfront. Bei der jetzt fertiggestellten Erweiterung hat das Büro von Dorte Mandrup den Bestand größtenteils erhalten und ihn doch visuell fast ausgelöscht. Nur der Verwaltungstrakt, der das neue Zentrum der Anlage bildet, blieb bei der Sanierung unan-

getastet. Der ehemalige Ostflügel musste einem Neubau weichen. Die Gebäudeteile im Westen und Norden wurden komplett überformt und ganz im Süden kam ein frei stehendes Langhaus mit zwei Gruppenräumen für Schulklassen hinzu. Die Außenverkleidung deutet an, welche Gebäudeteile saniert und welche neu sind: Bestehende Dachflächen und Fassaden wurden mit schmalen, grau lasierten Robi­ nienholzlatten verkleidet. Die neuen Gebäudeteile erhielten vom Sockel bis zum First ­eine Reetdeckung mit Schilfrohr aus zwei nahe gelegenen Meeresbuchten. Im Innenhof hat die Landschaftsarchitektin Marianne Levinsen Pflanzinseln mit Tundra-Vegetation

gestaltet. Sie erinnern an das Brutrevier vieler Millionen Zugvögel, die jährlich auf der Durchreise im Wattenmeer rasten. Auf den Freiflächen rund um den Gebäudekomplex wurden einheimische Gräser und Wiesenblumen eingesät. Aus dem Bestandsgebäude übernommen haben die Architekten die Art des Tragsystems: Die Stahlskelettbauweise gab ihnen die größte Freiheit bei der Formgebung und der Raumaufteilung im Inneren. Das Dach des Erweiterungsbaus besteht aus vorgefertigten Holztafelelementen, die zwischen die Stahlrahmen eingehängt wurden. Nur das ebenfalls reetgedeckte Gebäude der Museumspädagogik ist ein reiner Holzbau. JS


∂   2017 ¥ 12

Dokumentation

29

Lageplan Maßstab 1:2000 Site plan scale 1:2000

aa

bb

In the flat landscape of Denmark’s west coast, the traditional form of construction of farms has been determined by the topography and the effects of the weather. For the most part, these structures are low-rise with a U-shaped layout or with internal courtyards shielded on four sides from the wind. The Wadden Sea Centre in Ribe created in the 1990s, with its white slurried brick walls and a glazed entrance front, was regarded as a not particularly convincing reinterpretation of this building type. With the newly completed extension, the Dorte Mandrup office has preserved the existing building for the most part, yet visually effaced it almost entirely. Only the administration tract was left intact,

a

and this now forms the new centre of the development. a The former east wing had to make place for a new structure. The western and northern sections of the complex were completely re3 shaped, and a free-standing linear block, con1 taining two group spaces for school classes, was added at the southern end. The external 3 cladding indicates which parts 1of the devel3 b opment have been refurbished and which are new. Existing roof areas and facades were clad with slender, grey-scumbled strips b a of robinia. The new sections of the complex 2 were thatched from the plinth to the ridge of the roof with reeds from two nearby bays of a 2 the sea. In the courtyard, the landscape archiSchnitte • Grundriss Maßstab 1:750

tect Marianne Levinsen has created islands that are planted with tundra vegetation. These are reminiscent of the breeding grounds of millions of migrant birds which stop to rest in the Wadden Sea every year. On the open 3 around the 3 buildings, native grasses areas and wild flowers were sown. 3 adopted the 3 load-bearing sysThe architects tem3of the existing building – a steel skeletonb frame construction that allowed maximum freedom in the formal design and the division 3 3 of the internal spaces. The roof of the 3 b extension consists of prefabricated timber-panel elements suspended between 3 the steel frames. Only the reed-covered building for museum education is a purely timber structure. 3 3

a 4

Sections • Floor plan scale 1:750

4

3

3

3

1 3 b

5

3

5 5

b

4

a

5

4

3

2

3

4

1 2 3 4 5

Foyer / Kasse Café / Vortragssaal Ausstellung Picknickraum Museumspädagogik

1 2 3 4 5

Foyer / Cash desk Cafe / Lecture hall Exhibition space Picnic space Museum education

5

5

4


30

Wattenmeerzentrum in Ribe (DK)

2017 ¥ 12   ∂

Fotos / photos: detail.de/D12_2017_Mandrup

Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1

chalung Robinienholz vorpatiniert S 40/22 mm, Lattung 75/38 mm ­Konterlattung 100/25 mm, A ­ bdichtung Dachpappe, ­Sperrholzplatte 16 mm Lattung 45/45 mm Faserzementplatte 9 mm Lattung 45/45 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle Kantholz 245/45 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle Dampfsperre Sperrholzplatte 12 mm Lattung 70/45 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle Sperrholzplatte 18 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Akustikdecke Mineralwolle 40 mm Akustikputz 6 mm

2

3 4 5 6

aserzementplatte 9 mm F Lattung 100/22 mm Faserzementplatte 8 mm Lattung 45/45 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle Kantholz 145/45 mm, 245/45 mm dazwischen Wärme­dämmung Mineralwolle Dampfsperre Lattung 95/45 mm, 45/45 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle Sperrholzplatte 12 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Schalung Robinienholz vorpatiniert 40/22 mm, Lattung 75/38 mm Sperrholzplatte 12 mm Dreifachverglasung in Holzrahmen Stahlstütze HEB 220 Dielen Fichtenholz thermisch ­vorbehandelt 118/24 mm

Vertical and horizontal sections scale 1:20 1

40/22 mm prepatinated robinia strip cladding; 75/38 mm battens 100/25 mm counterbattens roofing felt seal; 16 mm plywood 45/45 mm battens 9 mm fibre-cement boarding mineral-wool thermal insulation between 45/45 mm battens mineral-wool thermal insulation between 245/45 mm timber rafters vapour barrier; 12 mm plywood mineral-wool thermal insulation between 70/45 mm battens 18 mm plywood 12.5 mm gypsum plasterboard 40 mm mineral-wool acoustic soffit 6 mm acoustic plaster

2

3

4 5 6

9 mm fibre-cement boarding 100/22 mm battens 8 mm fibre-cement boarding mineral-wool ­thermal insulation between 45/45 mm battens mineral-wool thermal insulation between 145/45 mm, 245/45 mm squared timbers vapour barrier; mineral-wool thermal insulation between 95/45 mm, 45/45 mm battens 12 mm plywood 12.5 mm gypsum plasterboard 40/22 mm prepatinated robinia boarding 75/38 mm battens 12 mm plywood triple glazing in wood frame steel Å-column 220 mm deep 118/24 mm softwood boarding thermally pretreated


∂   2017 ¥ 12

Dokumentation

c cc

c cc

11 1

22 2

33 3

44 4

55 5

11 1

66 6

cc

31


66

2017 ¥ 12   ∂

Lebendige Vielfalt – Anwendungstechniken der Fassadenbegrünung Living Variety – Techniques for the Application of Facade Planting

Text: Nicole Pfoser Die Begrünung von Fassaden bietet nicht nur ästhetische Reize und steigert Aufenthaltsqualitäten, sondern unterstützt konventionelle, technikbasierte Bauweisen im Jahres­turnus dabei, viele Anforderungen besser zu erfüllen. Entsprechende Begrünungen können mit Verdunstungskühlung, saisonaler Verschattung, UV-Schutz, Wärmeleistung, Regenrückhaltung, Feinstaubbindung, Fotosynthese und hoher Gestaltungsqualität phasenweise bis ganzjährig einen wirksamen Beitrag zu einer Optimierung von Gebäuden und einer Verbesserung des Stadtklimas leisten. Kühlung durch Verschattung Fassadenbegrünungen weisen bei zunehmender Bewuchsdichte eine geringere Temperaturamplitude auf und wirken daher als sommerlicher Wärmeschutz. Verschattung und Verdunstungskälte durch die Pflanze sorgen zudem für Kühlung, indem die langwellige Strahlung reduziert wird. Sommergrüne Pflanzen schützen die Fassade in den warmen Monaten vor Sonneneinstrahlung. Sie werfen ihr Laub im Herbst ab, sodass sich Bedarf und Wirkung ergänzen. Besonders hinterlüftete boden- oder wandgebundene Fassadenbegrünungen halten je nach Bewuchsdichte einen Anteil der Wärmestrahlung von der Gebäudewand ab, die Verschattung durch Gerüstkletterpflanzen in Vollausprägung kann 85 – 95 % betragen, bei wandgebundenen modularen und flächigen Systemen sogar 100 %1. Die Temperatursenkung der Gebäudeoberflächen beträgt dabei 2 – 10 K gegenüber N ­ atur­steinfassaden2, der Transpirations­anteil im Mittel 20 – 40 %3, der Reflexions- und Absorptionsanteil der Solarstrahlung 40 – 80 %4, 5, 6. Wärmehaltung In der kalten Jahreszeit trägt die immergrüne Pflanzenfassade zu Windschutz und ­Trockenhaltung der Außenwände bei und schafft einen zusätzlichen Dämmeffekt. So bieten vollflächige bodengebundene, immergrüne Bepflanzungen infolge ihres Luftpolsters eine Temperaturerhöhung von 3° C an der Hülle7, 8, 9. Wandgebundene, immer-

A

A Caixa Forum Madrid, Herzog & de Meuron mit Patrick Blanc flächige Bauweise, wandgebunden, Stauden (u. a. Gräser, Farne), Kleingehölze, Kletterpflanzen B Ausbildungsformen der Fassadenbegrünung19: a Direktbewuchs, Selbstklimmer, bodengebunden b leitbarer Bewuchs, Gerüstkletterpflanzen, ­bodengebunden, separate Wuchskonstruktion c Pflanzgefäße, horizontale Vegetationsflächen, wandgebunden d modulare Bauweise, vertikale Vegetations­ flächen, wandgebunden e flächige Konstruktion, vertikale Vegetations­ flächen, wandgebunden C Stadthaus M1, Freiburg, Barkow Leibinger mit ­Raderschall Landschaftsarchitekten leitbarer Bewuchs an Edelstahlseilen, boden­ gebunden, u. a. wilder Wein, Schlingknöterich, Glyzine, Akebie, Kletterrosen, Waldrebe, Geißblatt


∂   2017 ¥ 12

a

Technik

b

c

d

e

67

A Caixa Forum, Madrid Herzog & de Meuron with Patrick Blanc areal form of vegetation attached to wall: perennials (including grasses, ferns), small shrubs, climbing plants B Forms of facade planting: a direct wall growth, self-adhering plants b guided growth, framework climbing plants, ground-based, separate support construction c plant containers, horizontal vegetation areas, attached to walls d modular form of construction, vertical vegetation areas, attached to walls e areal form of vegetation, vertical vegetation areas, attached to walls C Town Hall M1, Freiburg, Barkow Leibinger with ­Raderschall Landscape Architects guided growth on stainless-steel cables, groundbased, with Virginia creeper, Russian vine, wisteria, akebia, rambling rose, clematis, honeysuckle, etc.

B

grüne Systeme verstärken mit ihrer zusätzlichen Substratschicht den Dämmeffekt und erreichen bis zu 7° C 8, 10. Sind sie hinterlüftet, reduziert sich der Dämmeffekt, aber es entsteht eine Pufferzone. Die jahreszeitlichen Veränderungen der Vegetation und der Durchfeuchtung des Substrats führen zu variablen Wärmedurchgangskoeffizienten, sodass Fassadenbegrünungen bisher in Wärmeschutzbetrachtungen der Energieeinsparverordnung keine Berücksichtigung finden, obgleich sie bei intelligenter Planung einen Vollwärmeschutz entbehrlich machen können. Luftqualität Luftbefeuchtung, Staubfilterung und Feinstaubbindung stellen gerade in Großstädten wichtige natürliche Wirkfaktoren der Be­ grünung dar. Messungen ergaben eine 20 – 40 % höhere relative Luftfeuchte an begrünten Fassaden im Sommer und 2 – 8 % im Winter3,5. Erfassungen von Feinstaubmengen auf den Pflanzen nach einer Vegetationsperiode ergaben 4 g/m² Blattober­ fläche (Parthenocissus) bzw. 6 g/m² (Hedera)7. Hierbei war ein Anteil von ca. 71 % lungengängiger Stoffe (PM 2,5) enthalten11. Bei Bemoosungen vergrößern deren mikrofeine Furchungen die Oberfläche um das 30-fache gegenüber Blattpflanzen. Die Folge ist eine hohe Wasserspeicherung (bis zu 20 l / m²) und eine entsprechend starke Verdunstungskühlung. Durch die antistatische Ladung wird Feinstaub gebunden, adsorbiert und organische Bestandteile verstoffwechselt12,13. Nach Untersuchung der Bergischen Universität Wuppertal konnten bei einer 20 cm starken Wandbegrünung aus Hedera helix nach einer Stunde Beregnung Abwaschungsgrade von 90 – 100 % gemessen werden14. Zugleich kommt es zur Luftverbesserung durch die Sauerstoff-Anreicherung der Umgebungsluft der Pflanzen infolge der Fotosynthese. Es wurde eine jährliche Bindung von 2,3 kg CO2 und eine Sauerstoffproduktion von 1,7 kg/m2a an der Blattoberfläche festgestellt15, was eine klimatische Entlastung von örtlicher bis zu prinzipiell globaler Auswirkung bedeutet16.

Begrünungstechniken Die vielen Möglichkeiten, die sich in den letzten Jahren im Bereich der Fassaden­ begrünung entwickelt haben machen eine neue Systematisierung erforderlich. Dabei müssen Anwendungstechnik, Pflanzenauswahl, Gestaltung, vegetations- und bautechnische Kriterien sowie ökologische und wirtschaftliche Potenziale berücksichtigt werden. Basierend auf den unterschiedlichen Eigenschaften, Bauweisen und Versorgungsanforderungen wird grundsätzlich nach boden- und wandgebundenen Begrünungstechniken mit ihren jeweiligen Konstruktionsarten unterschieden. Beiden Bauweisen werden geeignete Pflanzengruppen zugeordnet. Bodengebundenes System – Direktbewuchs mit Selbstklimmern Direktbegrünungen von Fassaden (Abb. D) werden mit den Pflanzengruppen der Selbstklimmer (Wurzelkletterer und Haftscheibenranker) durchgeführt, die eine Wuchshöhe von bis zu 25 m erreichen. Sie haften sich direkt an geeigneten Wandoberflächen an, wo sie Wind- und Niederschlagslasten standhalten. Bei großvolumigem Pflanzenwachstum müssen die Pflanzen regelmäßig geschnitten und die Trockenmasse muss auch aus Brandschutzgründen in angemessenen Intervallen entfernt werden. Die von Lage- und Lichtbedingungen geleitete Fassadenbegrünung breitet sich in Form eines Pflanzenteppichs mit eigenem Charakter aus, der je nach Wandgröße und Pflanzenwahl in 5 – 20 Jahren die Fassade voll bedecken kann. Der Einsatz von Selbstklimmern ist eine Entscheidung auf Dauer, da die Entfernung hohe Renovierungskosten nach sich zieht. Bei Pflanzen mit flächendeckender Ausbreitung (z. B. immergrün: Hedera helix, sommergrün und herbstbunt: Parthenocissus-Arten) kann ein statisches Wuchsbild nur durch regelmäßige Formtrimmung erhalten werden. Geeignete Pflanzen streben vorwiegend der Richtung des größten Lichteinfalls entgegen. Daher bestimmen C

die Pflanzorte maßgeblich das Wuchsbild und die Flächendeckung. Die Vielzahl geeigneter Pflanzen (ein Dutzend Pflanzen in sechs Gattungen) lassen eine freie Wahl der Blatt- und Blütenfarbe bzw. eines sommergrünen, herbstbunten oder immergrünen Bewuchses zu. Im Übrigen bleibt der Gestaltungsspielraum gering. Teilgenutzte Fassadenbereiche, wie auch Fenster und Türen, benötigen Wuchsbegrenzungen mit stabilen Profilen aus nichtrostendem Material. Der pflanzentragende Untergrund muss riss- und wartungsfrei sein. Geeignet sind Massivwände mit intaktem Verputz, Sichtmauerwerk, Betonwände und massive fugenlose Vorsatzschalen. Pflanzliche Haft­ organe halten sich mechanisch fest oder lösen den Untergrund chemisch an, um sich anzuheften. Daher werden Anstriche durch Direktbegrünung punktweise beschädigt, filmbildende Anstriche können unterwachsen werden. Negativ fototrope (lichtfliehende) Nahrungs- oder Haftorgane wachsen in Wandfugen ein und bewirken dort Zerstö-


∂   2017 ¥ 12

L

Prinzipschnitte19 modulare Bauweise, Substrat in Gefäßen, wandgebunden, a  Linearbehälter, horizontal befestigt b  Linearbehälter, vertikal befestigt c  Einzelbehälter ohne Kletterhilfe d  Einzelbehälter mit Kletterhilfe

L

Schematic sections of modular form of construction: substrate in containers fixed to wall a  linear containers, horizontally fixed b  linear containers, vertically fixed c  individual containers, without climbing aid d  individual containers, with climbing aid

Technik

a

b

c

73

d

L

Planting the facade of a building not only has aesthetic attractions and increases the qualities of the period one spends in a particular environment. In the cycle of the year, it also meets a lot of requirements far better than forms of construction based purely on technology, which is such a widespread phenomenon. The appropriate kinds of planting can lead to an optimization of buildings and the urban climate and make an effective yearround contribution to aspects such as evaporative cooling, seasonal shading, UV protection, thermal considerations, rainwater retention, particulate bonding, photosynthesis and design quality. Cooling through shading With increasing density, facade planting helps to achieve a reduced temperature amplitude. In this way, it can create a form of thermal insulation in summer. Plants provide shading and a means of evaporative cooling by reducing long-wave radiation. Deciduous vegetation protects a facade in the warm months of the year against solar radiation, while in the autumn, it sheds its foliage, so that need and effect are complementary. Depending on its density, rear-ventilated ground or wall planting can screen off part of the thermal radiation. The shading provided by climbing plants attached to a trelliswork can be as much as 85 – 95 %, or in the case of modular and fullarea systems, up to 100 %. The temperature reduction on the surfaces of the building can be 2 –10 K compared with unscreened stone facades. The average proportion of transpiration is 20 – 40 %; the proportion of reflection and absorption of solar radiation is 40 – 80 %. Thermal retention During the cold months of the year, an evergreen planted facade acts as a wind shield and helps to keep walls dry. In addition, there is an insulating effect. The air cushion created by full-area plantings with evergreen vegetation can result in a temperature increase of 3 °C on the skin. Evergreen planting systems attached to walls increase the insulating effect with their substrate layer and can achieve a plus of 7 °C. If they are suspended in front of M

the facade with a ventilated cavity, the insulation is reduced, but a flexible buffer zone is created. Seasonal changes in the vegetation and differences in the moisture penetration ­result in variable conductivity coefficients. As a result, facade plantings have hitherto not been taken into account in respect of thermal insulation in the context of energy-saving regulations, even though, with intelligent planning, they can make full thermal insulation unnecessary. Air quality Particularly in larger cities, air humidification, dust filtering and particulate bonding are important natural functions of the planting of

buildings. Measurements show a 20 – 40 % higher air humidity on planted facades in ­summer and 2 – 8 % in winter. Figures for ­particulate deposits on the plants after a growing season showed 4 g/m² leaf area (Parthenocissus) and 6 g/m² (Hedera). Contained in these deposits were roughly 71 % respirable substances (PM 2.5). Where a moss covering is created, microfine furrows increase the surface area 30-fold in comparison with foliate plants. As a result, a high level of water storage occurs (up to 20 litres/m²) and a correspondingly high degree of evaporative cooling and sound absorption takes place. The antistatic charge means that ­particulates are bonded and adsorbed, and


Produkte  products


92

2017 ¥ 12   ∂

Erschließung Brandschutz, Sicherheit, Tore, Aufzüge Weitere Informationen zum Thema Erschließung unter www.detail.de/produkte/erschließung

1

Brandschutz in 2175 m Höhe: das Top Mountain Resort an der Timmelsjoch-Hochalpenstraße Abgeleitet von der Form einer Schneewehe und an den Schwung einer Skispur erinnernd, vereint der im Dezember 2015 eröffnete Top Mountain Crosspoint auf 2175 m vier unterschiedliche Nutzungen unter einem Dach: Neben dem höchstgelegenen Motorradmuseum Europas beinhaltet der Neubau ein Themenrestaurant mit Panoramaterrasse, eine Gondelbahn und die Mautstelle der Timmelsjoch-Hochalpenstraße. Gemeinsam mit dem Tiroler ArchitekturAutodidakten Michael Brötz verwirklichten die motorsportaffinen Bauherren Alban und Attila Scheiber ein Bauwerk, das traditionelle Baukultur in eine moderne Architektursprache übersetzt. Die größte Herausforderung des Projekts bestand darin, die vier unterschiedlichen Funktionen sinnvoll zu verknüpfen, gleichzeitig eine gestalterische Einheit zu schaffen und trotz des Bauvolumens Leichtigkeit zu vermitteln. Die Hälfte der 6060 m2 Fläche nimmt das Museum ein. Das Erdgeschoss wurde in Stahlbeton ausgeführt, das Obergeschoss in Holz. Während der untere Sockelbereich der Fassade mit Schieferschindeln bekleidet wurde, bildet die stark horizontal strukturierte Fassade aus heimischem, sägerauem Lärchenholz einen Schwung in Richtung Tal. Das Dach deutet über dem Restaurant noch das Motiv der traditionellen Satteldeckung an, verläuft dann weiter in einer fließenden Bewegung über die Seilbahnstation und kragt über die anschließende Ausstellungsfläche und die darunterliegende Mautstation aus. Das Zen-

1 Abgeleitet von der Form einer Schneewehe vereint der Top Mountain Crosspoint im öster­ reichischen Hochgurgl vier unterschiedliche ­Nutzungen unter einem Dach.   2 Im Inneren des Museums wurden ein- und zweiflügelige Feuerschutz-Stahltüren STU verbaut.

trum des Gebäudes bildet die Talstation der neuen Kirchenkar-Gondelbahn, die einen optischen Kontrapunkt zu den sich jeweils seitlich anschließenden Nutzungen darstellt. Eine Brücke verbindet im Obergeschoss das Museum mit dem Restaurant. Um die verschiedenen Gebäudeteile im Brandfall voneinander abzutrennen, waren spezielle Maßnahmen erforderlich. So wurden Feuerschutz-Schiebetore mit T30Brandschutzfunktion von Hörmann verbaut. Während sich das im Obergeschoss eingesetzte Schiebetor in Richtung Restaurantgalerie optisch in das Gesamtbild einfügt, wählte Michael Brötz im Erdgeschoss ein Schiebetor, das nahezu unsichtbar hinter einer in der Wand liegenden Nischenklappe verläuft. Dadurch ließen sich die um den Durchgang liegenden Wände einheitlich gestalten und durchgängig mit Holz verkleiden. Alle Varianten des Hörmann Feuerschutz-Schiebetors FST gewähren im Normalbetrieb die volle Durchgangsbreite, während sie im Brandfall automatisch schließen

2

und so Brandabschnitte innerhalb des Gebäudes schaffen. Die im Top Mountain Crosspoint verbauten Tore sind zudem mit einer optischen und akustischen Warnanlage sowie mit Schlupftüren ausgestattet, die den Fluchtweg für die sich im Gebäude befindenden Personen sichern. Zusätzlich wurden im Inneren des Motorradmuseums ein- und zweiflügelige Feuerschutztüren STU von Hörmann verbaut, um den Brandschutz etwa zu den Lager- und Technikräumen sicherzustellen. Diese Objekttüren aus Stahl sind mit Obentürschließern ausgestattet und für ein einheitliches Design aufeinander abgestimmt. Um neben der Mautabwicklung auch im Falle eines Unfalls reagieren zu können, wurde ein Hubschrauberlandeplatz sowie in einer der Mautdurchfahrten eine Möglichkeit der Erstversorgung integriert. Dort kamen zwei automatische Hörmann Sectionaltore des Typs ALR F42 zum Einsatz. www.hoermann.de


Impressum

Zeitschrift für Architektur + Baudetail Review of Architecture + Construction Details ISSN 0011-9571/B 2772 DETAIL Business Information GmbH Hackerbrücke 6, 80335 München Tel. +49 (0)89 38 16 20-0 Fax: +49 (89) 38162066 www.detail.de Achtung, ab 18.12.2017: Messerschmittstr. 4, 80992 München Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München Geschäftsführung: Karin Lang Redaktion Tel. +49 (0)89 381620-84 redaktion@detail.de Dr. Sandra Hofmeister (Chefredakteurin, V. i. S. d. P., SaH) Sabine Drey (Heftkonzeption, SD), Andreas Gabriel (GA), Frank Kaltenbach (FK), Julia ­Liese (JL), Peter Popp (PP), Jakob Schoof (JS), Edith Walter (EW), Heide Wessely (HW) Claudia Fuchs (CF), Roland ­Pawlitschko (RP) (freie Mitarbeit) Assistenz: Michaela Linder, Maria Remter Herstellung / CAD: Peter Gensmantel (Leitung), Michael Georgi, Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Dejanira Ornelas Bitterer, Marion ­Griese, Barbara Kissinger, Emese M. Köszegi, Martin Hämmel (Zeichnungen) Übersetzungen: Peter Green Redaktion Produktinformation: produkte@detail.de Katja Reich (V. i. S. d. P.), Thomas Jakob, Sabina Strambu Brigitte Bernhardt ­(freie Mitarbeit) Verkauf und Marketing: Claudia Langert (Verlagsleitung, V. i. S. d. P.) Hon. Prof. Meike Weber, Senior Vice President / Business Development Medialeistungen und Beratung: Annett Köberlein (Leitung), DW -49 Anzeigendisposition: Claudia Wach (Leitung), DW -24 Tel. (089) 38 16 20-0 Detail Transfer: Marion Arnemann, Tina Barankay, ­Heike Kappelt, Martina Zwack Eva Maria Herrmann, Bettina Sigmund, Tim Westphal (freie Mitarbeit) Vertrieb und Marketing: Kristina Weiss (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb), Tel. (089) 38 16 20-37 Auslieferung an den Handel: VU Verlagsunion KG Meßberg 1, 20086 Hamburg

Abonnementverwaltung und Adressänderungen: Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 detailabo@vertriebsunion.de

‡ Snøhetta: Landschaft und sozialer Raum ‡ Varianten der Fassadenbegrünung ‡ Dorte Mandrup: Wattenmeerzentrum in Ribe

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture + Construction Details Architektur und Landschaft · Architecture and Landscape · Ausgabe · Issue · 12 · 2017

DETAIL erscheint 10≈ jährlich am 30. Dezember / 1. März / 3. April / 2. Mai / 1. Juni / 14. Juli / 1. September / 2. Oktober / 2. November / 1. Dezember/ plus je 2≈ jährlich die Sonderhefte ­DETAIL green, ­DETAIL structure und ­DETAIL inside Bezugspreise: Abonnement 10 Aus­ gaben zzgl. Sonderhefte: Inland: € 189,–, Ausland: € 189,– / CHF 251,– / £ 129,– / US$ 244,– Für Studenten: Inland: € 99,–, Ausland: € 99,– / CHF 137,– / £ 70,– / US$ 129,– DETAIL Einzelheft: € 18,90 / CHF 28,– /  £ 13,60 / US$ 24,50, DETAILgreen, DETAILstructure, DETAILinside Einzelheft: € 18,90 / CHF 28,– / £ 13,60 / US$ 24,50 Ausland zzgl. MwSt., falls zutreffend. Alle Preise zzgl. Versandkosten. Abonnements 6 Wochen vor Ablauf kündbar. Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700 IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine ­Gewähr übernommen. Repro: Martin Härtl OHG, Kistlerhofstraße 70, 81379 München Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart CAD-Zeichnungen: Alle CAD-Zeichnungen, die im Dokumentationsteil der Zeitschrift veröffent­licht ­werden, wurden mit dem Programm ­erstellt. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 49 Verbreitete Auflage III. Quartal 2017: 20 211 Exemplare + 3745 Exemplare aus früheren ­Berichtszeiträumen

@ Dieses Heft ist auf chlorfrei­gebleichtem Papier ­gedruckt. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung dieser Beiträge oder von Teilen davon (z. B. Zeichnungen) sind auch im ­Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen ­Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts

Cover 12_2017: Königspfad in der Gaitanes-Schlucht Architekten: Luis Machuca & ­Asociados, Málaga Rubrikeinführende S/W-Aufnahmen: Seite 3: Zaryadye Park in Moskau Architekten: Diller Scofidio + Renfro, New York Seite 15: King Abdulaziz Centre for World ­Culture in Dhahran, Saudi-Arabien Architekten: Snøhetta, Oslo Seite 27: Wattenmeerzentrum in Ribe Architekten: Dorte Mandrup, Kopenhagen Seite 65: Stacking Green House in Ho-Chi-Minh-Stadt Architekten: Vo Trong Nghia Architects, Ho-Chi-Minh-Stadt Seite 77: Königspfad in der Gaitanes-Schlucht Architekten: Luis Machuca & ­Asociados, Málaga

Abbildungsnachweis

Fotos ohne Nennung sind Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Seite 1: Markus Trette, Courtesy of Atelier Peter Zumthor & Partner, © Peter Zumthor, Kunsthaus Bregenz Seite 3–6: Photography by Iwan Baan, Courtesy of Diller Scofidio + Renfro Seite 8 oben: Edgar Rodtmann Seite 8 unten: I. Weber-Pfleger Seite 9 oben links: Lino Salini Seite 9 oben rechts: DAM, Titelblatt: Die Frau von Heute. Verlag für die Frau, Leipzig 1961, Nr. 40 Seite 9 unten: Büro Ingeborg Kuhler Seite 10 oben: Centre Pompidou-Metz / Jacqueline ­Trichard Seite 10 unten: Nacasa & Partners/Koji Fujii Seite 12 oben: Collection of Arata Isozaki & ­Associates Co. Ltd. Seite 12 unten: Osaka Prefectural Expo 1970 ­Commemorative Park Office Seite 15: King Abdulaziz Centre for World ­Culture Seite 16: Calle Huth Seite 17 oben: Jiri Havran Seite 17 unten: Johan Jansson Seite 18 oben: Gerald Zugmann Seite 18 unten: MIR / Picasa Seite 19 oben links, 20 oben rechts, 24 unten: Snøhetta Seite 19 oben rechts: Lorne Bridgman Seite 20 oben links: Snøhetta and Luxigon

Seite 20 unten: Ibrahim Chaoul Seite 21: Jean-François Tremege Seite 22: ABML4 Seite 23 oben: diephotodesigner.de Seite 23 unten: Roger Brennhagen Seite 27– 31, 33: Adam Mørk Seite 32: Dorte Mandrup A/S Seite 35 – 39, 66, 77: Duccio Malagamba Seite 40 oben, 42, 43: Oskar Da Riz Seite 40/41: Jens Rüßmann Seite 44 – 49: Hua Li Seite 50 – 53: Søren Harder Nielsen Seite 54 – 59: Jesse Kuroiwa Seite 60, 62– 64: © Boegly + Grazia Seite 61: Eric Solé Seite 65, 73 unten: Hiroyuki Oki Seite 67 oben, 68 oben Mitte, 70 oben, 73 oben, 74 oben, 75 oben, 76: Nicole Pfoser Seite 67 unten, 72: jakob.eu /Jakob Rope System Seite 68 oben rechts: Martin8th/flickr Seite 70 unten: May Landschaftsbau GmbH & Co.KG Seite 74 unten: Luuk Kramer Seite 75 rechts: Wison Tungthunya Seite 84 links unten: Júlia Martins Miranda Seite 96 oben rechts: Ringo Paulusch/Spamroom Seite 108 oben rechts: Jan Siefke Seite 116 links: Moritz Profitlich Seite 116 Mitte: Sergio Pirrone Seite 116 rechts: Thomas Schrott Wissenschaftliche Partner von DETAIL Research: ETH Zürich: Professur für Architektur und D ­ igitale Fabrikation ETH Zürich: Professur für Computer-­ Aided A ­ rchitectural Design Georg-Simon-Ohm-Hochschule ­Nürnberg: Lehrgebiet Konstruktion und Technik HAWK Hildesheim: Institute International Trendscouting Technische Universität Braunschweig: Institut für Gebäude- und Solartechnik Technische Universität Dortmund: Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung Technische Universität Dresden: Institut für Bauinformatik CIB Technische Universität Graz: Institut für Architektur-Technologie Technische Universität München: ­Fakultät für Architektur Universität Stuttgart: Institut für Leichtbau ­Entwerfen und Konstruieren Korrektur In der November-Ausgabe 2017 haben wir über das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (MOCAA) in Kapstadt berichtet und in diesem ­Zusammenhang von »Schwarzafri­ kanern« gesprochen. Dies war ein Übersetzungsfehler. Korrekt muss es heißen »Subsahara-Afrikaner«.


84

Außenanlagen

2017 ¥ 12   ∂

Sitzbank, Landschaftselement und Wetterschutz aus weißem Beton Der nördliche Gürtel von Nieuw-Vennep in den Niederlanden ist geprägt von grünen Hügeln mit Blick über die Polder von Hoofddorp und Schiphol. In dieser Umgebung stellte das Designbüro Poppinga zehn Exemplare der Binocular-Bank von Escofet in die Landschaft. Name und Form erinnern an ein Binokel, ein altes Wort für Fernglas; denn die Bänke lenken den Blick in eine bestimmte Richtung und erinnern an eine Gruppe von Spähern aus weißem Beton. Die Bänke stehen auf Metallstützen, die aus der

Ferne nicht zu sehen sind. Deshalb scheinen die Bänke über dem Boden zu schweben. In den Beton sind Glaskugeln eingelassen, was zwei Effekte erzeugt: ein blendendes Licht bei Sonnenuntergang und eine ungewöhnliche Struktur in der Nacht, die die Lichter der Fahrzeuge aus dem nahen Wohngebiet zurückstrahlt und die Struktur wie die großen Augen eines in der Dunkelheit lauernden Tiers erscheinen lässt. www.escofet.com

Bank mit Recyclingfüßen

Skandinavischer Lebensstil für die Stadt »Nordic life in Urban Spaces« lautet die Vision von Vestre, wie die Aufenthaltsqualität in Städten verbessert werden kann. Die von dem norwegischen Architekturbüro Snøhetta erarbeitete Konzeptstudie stellte das Unternehmen am Times Square in New York vor. Snøhetta war es auch, das den öffentlichen Bereich des Times Square umgeplant und mit einem einheitlichen Bodenbelag, Wegen und Mobiliar gestaltet hat. Vestre lieferte im April Stühle, Tische und Bänke der Serie April Go sowie mehrere Exemplare von Stoop, einem informellen sozialen Treffpunkt, einer Treppenbank, auf der bis zu neun Personen sitzen können. www.vestre.com

Die ABN Bank in Amsterdam ließ für ihre Mitarbeiter einen Innenhof gestalten, der den Aufenthalt im Freien angenehm machen soll. Ein wichtiger Bestandteil sind die Bänke, Bankauflagen und Picknicksets der Firma Grijsen. Wichtiges Kriterium bei der Wahl des Mobiliars waren Nachhaltigkeit und Ökologie. Die Bank der Serie Pure Eco erfüllt die höchsten derzeit gesetzten Ansprüche an Nachhaltigkeit in den Niederlanden. Als Untergestell für die Bänke dienen ausrangierte Fahrradrahmen, das Holz stammt aus FSC-zertifizierten Wäldern. Zudem pflanzte die ABN Bank für jedes Sitzmöbel zwei Bäume auf den Philippinen.

Automatisches Parkhaus für Fahrräder Am Schulzentrum Rutesheim steht mit dem Fahrradturm Bikesafe das erste vollautomatische Parksystem für Fahrräder von Otto Wöhr. Der Bikesafe schafft auf acht Ebenen 122 zusätzliche Stellplätze auf 37 m2 Grundfläche. Um ein Fahrrad zu verstauen, stellt der Nutzer es auf einer Radschiene im Übergabebereich auf Straßenniveau ab. Das Fahrrad wird automatisch in den Parkturm eingezogen und das Tor schließt sich. Danach wird es per Lift in die Höhe transportiert und eingelagert. Wird das Fahrrad wieder abgeholt, steht es nach der entsprechenden Eingabe am Bedienterminal nach etwa 16 Sekunden für die Ausfahrt bereit. www.woehr.de

www.grijsen.nl

Stadtmöbel mit Mehrwert mmcité hat seine erfolgreichsten Produkte mit einigen neuen Elementen ergänzt: zum Beispiel mit LED-Unterleuchten oder Stahltischen, die in die Bänke integriert sind. Zudem stattete das Unternehmen die Bänke der Produktreihen Woody, Blocq, Radium sowie die Liege Rivage mit einem integrierten USB-Anschluss aus. Dieses Programm heißt nun Smartcité. www.mmcite.com


102

Dächer

2017 ¥ 12  ∂

Halle: vom Vordach des Eingangsbereichs über den Balkon bis zu den Dächern zweier versetzt angeordneter Geschosse. Mit ihrer Pulvereinbrennbeschichtung im Farbton Lichtgrau schaffen sie jeweils einen einheitlichen Übergang zwischen Dachabschluss und Wand. Zum Einsatz kamen Kantprofile mit Abwicklungen von 720 bis 920 mm und einer Materialstärke von 2 mm. Zugunsten einer zusätzlichen Abdichtung fiel die Entscheidung auf die Befestigungsvariante mit Riffelprofilen und Gummilippenhaltern. www.richard-brink.de

Attikaabdeckung an Sporthallenneubau in Salzburg-Liefering Anfang 2017 wurde das Sportzentrum Nord im Salzburger Stadtteil Liefering nach den Entwürfen von Karl und Bremhorst Architekten fertiggestellt. Es gilt als Leuchtturmprojekt Salzburgs: Als erste Sportstätte Österreichs hat das Plusenergiehaus den klima-

aktiv Gold Standard erreicht. Aufgrund des abgesenkten Hallenbodens fügt sich das Gebäude trotz der lichten Turnhallenhöhe von 9 m dezent in das Landschaftsbild ein. Aluminium-Kantprofile der Firma Richard Brink säumen alle Dachabschnitte der


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.