DETAIL 1/2 · 2014 · Bauen mit Holz · Timber Construction · Construire en bois

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‡ Bauen mit Holz im urbanen Kontext ‡ Konstruktive und atmosphärische Qualitäten ‡ Vom reinen Holztragwerk zur Raumskulptur

Zeitschrift für Architektur + Baudetail · Review of Architecture · Revue d’Architecture Serie 2014 · 1/2 · Bauen mit Holz · Timber Construction · Construire en bois


Diskussion • discussion 4

Editorial

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Der neue Holzbau

Berichte • reports 16

Architekturschule in Straßburg Claudia Fuchs

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Bücher, Ausstellungen, Online

Dokumentation • documentation 24

Labor für Wasserwesen in Neubiberg Brune Architekten, München

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Juwelierstudio mit Laden in London DSDHA, London

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Energieeffizienter geförderter Wohnungsbau in Ansbach Deppisch Architekten, Freising

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Wohnhaus der IBA in Hamburg Adjaye Associates, London; Planpark Architekten, Hamburg

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Umbau und Erweiterung Hotel Tannerhof in Bayrischzell Florian Nagler, München

48

Besucherzentrum Klosterhavet White arkitekter, Göteborg

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Autobahnkirche in Wilnsdorf schneider+schumacher, Frankfurt/Main

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Sportzentrum in Sargans Blue Architects, Zürich

Technik • technology 66

Siebengeschossiges Bürogebäude aus Holz in Zürich Martin Antemann

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Ein neuer tragfähiger Dämmstoff – Typha-Rohrkolbenplatten Martin Krus, Werner Theuerkorn, Theo Großkinsky, Georgi Georgiev

Produkte • products 82 86 94 98 104 108 110

Holz Erschließung – Türen, Tore, Eingänge Heizung, Klima, Lüftung Böden Objekt + Produkt DETAIL research Architektur im Dialog

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Serviceteil Projektbeteiligte /Hersteller /Ausführende Firmen Inhalt Produktinformation /Anzeigenverzeichnis Vorschau Impressum, Fotonachweis




Diskussion discussion


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Bericht

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Architekturschule in Straßburg Architecture School in Strasbourg Claudia Fuchs

Architekt: Marc Mimram, Paris

Im Zentrum einer europäischen Großstadt studieren, inmittens eines gewachsenen Viertels mit guter Verkehrsanbindung, in einem lichtdurchfluteten Neubau inklusive Dachterrasse mit Blick über die Dächer – für Architekturstudenten in Straßburg ist das seit vergangenem September Realität. Zwar hat die École Nationale Supérieure d’Architecture de Strasbourg (Ensas) schon seit 1987 ihren Sitz am östlichen Altstadtrand unweit des Hauptbahnhofs, in einem umgebauten früheren Autohaus aus den 1950er-Jahren. Doch mit dem direkt gegenüberliegenden neuen Erweiterungsbau nutzt die Schule nun die Chance, sich stärker zur Stadt zu öffnen. Mit dem Entwurf des Pariser Architekten Marc Mimram, hervorgegangen aus dem Wettbewerb zu Erweiterung und Umbau des Ensas-Gebäudes, ist dies gelungen. Vielfältige Ein- und Ausblicke verknüpfen den Neubau mit seiner Umgebung, vom aufgeglasten Sockelgeschoss über die semi-transparente Aluminiumverkleidung der verglasten »Boxen« und deren überdimensionalen »Fenstern« bis zu den Dachterrassen. Die markante Gebäudekubatur der gestapelten zweigeschossigen Quader – die unteren kragen über das Erdgeschoss aus, der obere springt als Attikageschoss zurück – ist aus städtebaulichen Vorgaben und bestehenden Traufhöhen entwickelt. Elegant ausbalanciert, verweist die versetzte Anordnung auf die tragwerksplanerische Finesse Marc Mimrams, der als Architekt und Ingenieur herausragende Brückenbauwerke realisiert hat. Der Stahl-Glas-Bau ist ebenso kraftvoll in der Form wie raffiniert in der Oberfläche: Für die Aluminiumhülle, die je nach Lichteinfall von dunkelgrau-opaken Flächen zu flirrenden Linienmustern changiert, wurden spezielle geschosshohe Paneele aus Streckmetall entwickelt. Sie umspielen die Fassade wie ein Vorhang aus dünnem Stoff, dessen reizvoller »Faltenwurf« durch die unterschiedlich gewellten Paneele entsteht. Tagsüber dient die Hülle als Sonnenschutz und Lichtfilter, am Abend gibt sie den Blick in die Innenräume frei und lässt die Tragstruktur sichtbar werden: Jede Box besteht aus 7 m hohen, bis zu 27 m langen Stahlrahmen in Fassaden-

ebene, die stützenfreie, flexibel unterteilbare Geschossebenen ermöglichen. Die Rahmen selbst werden gebildet aus einem kombinierten System von Fachwerk- und Vierendeelträgern, um die großen »Fenster« zu integrieren. Im Innern setzen sich die klare Gliederung und die Konzentration auf wenige Materialien konsequent fort. Die kühl-sachliche, fast spröde Gestaltung überrascht zunächst: Stahltragwerk, Sichtbeton, Streckmetall, grauer Estrich wirken für eine Hochschule unkonventionell, sie erinnern mehr an kreative Lofts. Zentraler Treffpunkt ist die Treppe des Atriums, sie verbindet als Kommunikationsort Eingangshalle, Hörsäle im Souterrain

und Seminar- und Übungsräume der oberen Etagen. Im ersten Obergeschoss führt ein Verbindungssteg zum Bestandsgebäude, das derzeit umgestaltet wird. Aufzüge, Nebenräume und Treppenhäuser sind im schmalen massiven Bauteil untergebracht, der an die Nachbarbebauung anschließt. In den großzügigen Übungsräumen, ebenfalls in zurückhaltendem Grau-Weiß gestaltet, herrscht Workshop-Atmosphäre. Hier wird entworfen und diskutiert, Konzepte und Modelle entstehen – stets mit direktem Blick zur Stadt. Der Bezug zum Kontext, zu aktuellen Entwicklungen ebenso wie zu den Bauten früherer Epochen, wird so zum selbstverständlichen Bestandteil der Ausbildung.


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Bericht

Axonometrie Stahltragwerk Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:750

Axonometric drawing Steel structure Layout plans • Section scale 1:750

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Eingang Atrium Ausstellung Cafeteria Verbindungssteg Altbau 1. OG Seminar-/Übungsraum Dachterrasse Hörsaal Lichthof

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Entrance Atrium Exhibition Cafeteria Skywalk on first floor to existing building Seminar room/ Studio Roof terrace Auditorium Light-well

www.detail.de Since last September students of architecture have the opportunity to master their craft in a new building in the very centre of a European metropolis: at the École Nationale Supérieure d’ Architecture de Strasbourg (Ensas). The school has been in operation since 1987 at this location on the eastern edge of the historic centre, near the central station, in a 1950s building was once an automobile dealership. Now the addition to the architecture school is right across the street from it; the intention was that the new structure be a gesture, opening up toward the city. The design by Marc Mimram, which was selected in a competition, has accomplished that goal. Numerous views in and out of the building connect it

to its surroundings; these include the fully glazed plinth, a semi-transparent aluminium skin cloaking the glazed “boxes”, unusually large windows, and a roof terrace. The striking building massing consists of two-storey blocks stacked one upon the other – the lowermost block cantilevers beyond the ground storey, while the uppermost block steps back – and is derived from the zoning regulations and the existing eaves height. Mimram, who is both architect and engineer, devised a steel structure whose form is as sophisticated as its outer skin. With the changing incidence of light, the aluminium skin transforms from a dark-grey opaque surface to an iridescent pattern made up of lines. To achieve this effect, the architect

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a Erdgeschoss / Ground floor

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3. Obergeschoss / Third floor

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Untergeschoss / Basement

Schnitt / Section

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developed storey-high panels of expanded metal. They are draped around the facade like a curtain of gauzy fabric. During the day the skin serves as solar protection. At night it allows glimpses into the interior and reveals the structural system: each box consists of a 7-metre-high steel frame (up to 27 metres in length). The boxes are column free, allowing for flexible partitioning of the spaces within them. To integrate the large openings, the frames themselves are made of a combination of Warren trusses and Vierendeel trusses. The interiors are also characterised by a clear structure and limited palette; the atmosphere is more akin to a creative loft than a conventional university building.


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Bücher

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Sep Ruf 1908–1982. Leben und Werk

Max Schlup Architekt

Irene Meissner, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2013, 512 S., ISBN 978- 3-422-07192-6, € 49,90

Architekturforum Biel (Hg.), Niggli Verlag, Sulgen 2013, 356 S., Text dt./frz., ISBN 978-3-7213-0786-6, € 62,–

Es gibt Architekten, von deren Gesamtwerk nur ein Gebäude dauerhaft in das kollektive Gedächtnis der Architektenschaft eingeht. Bei Sep Ruf ist es der Deutsche Expo Pavillion, den er gemeinsam mit Egon Eiermann für die Weltausstellung in Brüssel 1958 entworfen hat (s. Abb.). Mit den fast schwebenden Plattformen und Stegen, den filigranen Stahlprofilen und großformatigen Glasscheiben setzt er bis heute den Maßstab für maximale Transparenz, Leichtigkeit und Eleganz. In der breiten Öffentlichkeit dagegen war jahrzehntelang ein anderes Gebäude von Ruf im Zentrum des Interesses und der Kritik: der Bonner Kanzler-Bungalow. Doch lässt sich sein Werk auf diese zwei, teils verehrten, teils verkannten Bauten reduzieren? Auf über 500 Seiten legt Irene Meissner nun eine umfassende Monografie mit neu recherchiertem erweitertem Werkverzeichnis von 278 Bauprojekten in 52 Jahren Schaffenszeit vor. 2008 hat sie mit Winfried Nerdinger im Architekturmuseum der TU München die große Sep Ruf-Retrospektive kuratiert und am Katalog mitgeschrieben. Ihr jetzt publiziertes Buch ist das Ergebnis ihrer Dissertation, die kein Detail auslässt. In zeitgenössischen Fotos und Originalplänen werden Leben und Arbeitsweise des Hochschulprofessors und Beauvivants nachgezeichnet. Die Karriere von Sep Ruf verlief über den Zweiten Weltkrieg hinweg ohne große Brüche, von Einfamilienhäusern und Siedlungsbauten seit 1930 bis zu den filigranen Stahl-Glas-Gebilden der Nachkriegszeit. So ist er einer der wenigen Architekten, dessen Werk über Jahrzehnte ein Abbbild deutscher Geschichte ist. Vor allem in München und Nürnberg sind Rufs Bauten präsent. Im April haben Hascher Jehle die Erweiterung seiner Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg eröffnet: Drei Pavillons, die mit schmalen Dächern verbunden sind – die oftmals von Sep Ruf favorisierte Typologie. FK

»In fünfzig Jahren werden uns unsere Nachfahren beglückwünschen, dass wir so eine Spinnerei gewagt haben«. Dieser Kommentar zum Kongresshaus in Biel aus dem Jahre 1966 zeigt, wie radikal Zeitgenossen die Architektur von Max Schlup empfunden haben. Das Schwarzweiß-Foto des Beton-BrutGebäudes mit einem Büroturm und einem Hängedach à la Oskar Niemeyer scheint in den groben Leineneinband des 350 SeitenWerks wie eingewoben. Die umfassende Monographie ist eine Hommage der jetzigen Bieler Architektengeneration an einen wichtigen Schweizer Vordenker der Nachkriegszeit. Kein anderer Architekt hat die Stadt Biel so geprägt wie Schlup, doch anstelle von Beglückwünschungen hat die Öffentlichkeit bei vielen seiner Bauten gerade in den letzten Jahren den Abriss gefordert. Das Kongresszentrum mit einem der zur damaligen Zeit größten Beton-Hängedächer in Europa konnte gerettet und saniert werden, die Kombination von Hallenbad und Kongresshalle unter einem Dach ist noch heute außergewöhnlich. Schlup steht aber auch für fein proportionierte elegante Stahlbauten, wie die Turn- und Sportschule (1970) und die Großsporthalle in Magglingen (1976). Schon die Aufmachung und die vielen Schwarzweiß-Fotos erinnern an Bücher aus den 1960ern. Die Bauten und ihre Entstehungsgeschichte werden akribisch mit Baustellenfotos, Detailzeichnungen und einem Interview mit dem Architekten nachrecherchiert. Im Februar 2013 ist Max Schlup im Alter von 95 Jahren verstorben. Die umfassende Dokumentation über das Werk des wichtigen, aber nie im Rampenlicht stehenden Architekten ist zu diesem Zeitpunkt auch über die Schweizer Landesgrenzen hinaus aktuell. Sie bringt ein exemplarisches Architektenwerk aus einer Zeit der Euphorie in die Debatte, die wir anscheinend heute nicht mehr aushalten. FK

Haus Tugendhat – familiäres Kulturerbe Dokumentarfilm, Regisseur: Dieter Reifarth, Pandora Film, Aschaffenburg 2013, Laufzeit Hauptfilm 112 Min., Bonusmaterial., € 21,99 www.tugendhat.pandorafilm.de Die ersten Minuten von Dieter Reifarths Dokumentation widmen sich gänzlich dem von Ludwig Mies van der Rohe entworfenen und bis ins kleinste Detail gestalteten Haus. Liebevoll durchstreift die Kamera die Zimmer der Villa Tugendhat im heute tschechischen Brno. Zwischen die Aufnahmen nach der Restaurierung 2012 geschaltet sind Schwarzweiß-Fotografien von 1930/31, nicht lange nach der Erbauung. Anhand der Geschichte des Hauses zeichnet der Regisseur das Portrait einer Familie und erzählt von der Bedeutung, die die Villa für die Menschen hatte und noch immer hat. Das Haus selbst gerät so einerseits in den Hintergrund und bleibt gleichzeitig als unaufdringliche Konstante präsent. In Interviews, mittels Fotos und alten Videoaufzeichnungen lässt der Regisseur die Tugendhats sowie ehemalige Bewohner, Kunsthistoriker und Wissenschaftler zu Wort kommen. Oft wirken jene Aufnahmen der Interviewpartner, in denen nicht gesprochen wird, am Einprägsamsten. In seiner Schlichtheit ist »Haus Tugendhat« ein sehr komplexer Film. Reifarth greift die Struktur der Villa Tugendhat und die Prämisse Mies van der Rohes auf und macht sie zum Konzept der filmischen Machart: »Weniger ist mehr«. Wenn man keinen Film über Architektur erwartet, sondern an der identitätsstiftenden Wirkung eines Hauses und einer Familiengeschichte interessiert ist, ist dieser Film auf jeden Fall sehenswert. MR


Dokumentation documentation


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Labor für Wasserwesen in Neubiberg Laboratory for Water Management in Neubiberg Architekten: Brune Architekten, München Wolfgang Brune Mitarbeiter: Sören Damm, Eva Pigulla, Carolin Wittenbeck (Projektleitung) Tragwerksplaner: Behringer Ingenieure, München Bernhard Behringer, Stefan Gerich weitere Projektbeteiligte S. 122 www.detail.de Auf dem Gelände der Bundeswehruniversität Neubiberg begegnet man inmitten einer jahrzehntelang gewachsenen, heterogenen Struktur unvermittelt einem Gebäude, das sich durch Klarheit in Form und Material wohltuend abhebt: Der langgestreckte, rechtwinklige Baukörper des Labors für Wasserwesen besticht durch seine horizontal gegliederte, sorgfältig proportionierte Fassade. Im unteren Drittel besteht diese aus einem Holzrahmenbau mit hell lasierter Lärchenschalung, die – weitergeführt – den Werkhof umfasst. Im oberen Bereich lässt ein zweischaliger, transluzenter Schirm aus Polycarbonatplatten gefiltertes Tageslicht ins Halleninnere fallen. Für eine gleichmäßige Lichtstreuung – Voraussetzung für Versuche, die angehende Bauingenieure hier durchführen – sorgen die reflektierenden weißen Flächen von Wand, Boden und Tragwerk. Einzig die eingestellte Holzbox, die auf zwei Ebenen Nebenräume beherbergt, unterstreicht ihre Eigenständigkeit durch kontrastierendes Schwarz. Den räumlichen Charakter der Versuchshalle prägt allerdings vor allem das Tragwerk aus weiß lasierten, konisch zulaufenden Brettschichtholzprofilen. Die Konstruktion aus räumlich verdrehten und gekippten Dreigelenkrahmen entstand in enger Zusammenarbeit mit den Tragwerksingenieuren. Sie kann mühelos eine Weite von 18 Metern überbrücken und erfüllt die Forderung nach einer für Sonderlabore erweiterbaren Struktur. b

Amid a mixture of buildings that have accrued over the decades, on the site of a military university in Neubiberg, one unexpectedly encounters a building that – owing to the clarity of its form and the proportion of its facades – stands out. The lower third of the laboratory has a wood-frame structure clad in larch boarding with a light-toned scumble finish. The boarding extends past the building, providing definition to the yard. In the upper reaches, a double-skin, translucent screen of polycarbonate sheet filters the light that enters the building. The tapered glue-laminated structural members in the hall easily span 18 metres; they were developed in close cooperation with the structural engineers.

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Lageplan Maßstab 1:3000

Site plan scale 1:3000

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:400

Sections Layout plans scale 1:400

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Werkhof Halle Messgeräte Werkstatt Labor Haustechnik Abstellraum Serverraum

Yard Hall Measurement devices Workshop Laboratory Building services Storage Server


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Labor für Wasserwesen in Neubiberg

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A Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1 Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Wärmedämmung 40 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Wärmedämmung Mineralfaser 160 mm Notdichtung Bitumen 2 Dachelement aus OSB-Platte 22 mm Wärmedämmung Mineralfaser 160 mm Dampfsperre, OSB-Platte 22 mm 3 10-fach-Stegplatte Polycarbonat 50 mm in Aluminiumprofil fi thermisch getrennt, eloxiert 4 Stahlprofil ¡ 60/100 mm / Hinterlüftung 110 mm 5 Horizontalschalung Lärche 25 mm Lattung / Hinterlüftung 45 mm Unterspannbahn, OSB-Platte 15 mm Holzständer 80/160 mm dazwischen Wärmedämmung Hartschaum 160 mm OSB-Platte 15 mm, Dampfsperre Installationsebene / Wärmedämmung 77,5 mm OSB-Platte 15 mm, Gipskartonplatte gespachtelt, gestrichen 12,5 mm 6 Rahmenträger BSH weiß lasiert 180/430–750 mm 7 Epoxidharzbeschichtung 5 mm, Heizestrich bewehrt 95 mm, Trennlage PE-Folie Stahlbetondecke 250 mm, Trennlage PE-Folie Perimeterdämmung 120 mm Sauberkeitsschicht Ortbeton 50 mm 8 Spanplatte PUR-beschichtet 15 mm, 2≈ Spanplatte 15 mm, dazwischen Trittschalldämmung 15 mm, Holzbalken 140/200 mm/ Wärmedämmung Mineralfaser 200 mm, Spanplatte 15 mm Gipskartonplatte gespachtelt, gestrichen 12,5 mm Vertical section • Horizontal section scale 1:20 1 two-layer bituminous seal; 40 mm thermal insulation two-layer bituminous seal 160 mm mineral-fibre thermal insulation back-up bituminous seal 2 roof element: 22 mm oriented-strand board 160 mm mineral-fibre thermal insulation vapour barrier; 22 mm oriented-strand board 3 50 mm 10-ply polycarbonate sheet in aluminium channel, thermally zoned, anodised 4 60/100 mm steel RHS/110 mm ventilated cavity 5 25 mm horizontal larch boarding battens / 45 mm ventilated cavity sarking membrane; 15 mm oriented-strand board 160 mm rigid-foam thermal insulation between 80/160 mm timber studs 15 mm oriented-strand board; vapour barrier building services layer / 77.5 mm thermal insulation 15 mm oriented-strand board 12.5 mm plasterboard, spackled, painted 6 180/430–750 mm frame girder of glue laminated timber, scumbled finish, white 7 5 mm epoxy-resin coating; 95 mm heating screed, reinf.; polythene separating layer; 250 mm reinf. concr. slab; polythene sep. layer; 120 mm perimeter insulation; 50 mm in situ concrete subbase 8 15 mm chipboard, polyurethane-coated 15 mm chipboard; 15 mm impact-sound insulation 15 mm chipboard 140/200 mm wooden beam / 200 mm mineral-fibre thermal insulation 15 mm chipboard 12.5 mm plasterboard, spackled, painted

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Technik technology


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Ein neuer tragfähiger Dämmstoff – Typha-Rohrkolbenplatten A New Load-Bearing Insulation Material – Typha Panels

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Martin Krus, Werner Theuerkorn, Theo Großkinsky, Georgi Georgiev

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Von der Sumpfpflanze zum Dämmstoff hältnis von Druckfestigkeit in Richtung der Rohrkolben sind aufgrund ihrer enormen Plattenebene, Wärmeleitfähigkeit, DampfdifProduktivität prädestiniert als Rohstoff für fusionsverhalten sowie Masse für den somdie industrielle Verwertung. Typha-Bestände merlichen Wärmeschutz auf. Abhängig von sind unempfindliche, natürliche MonokultuMagnesitanteil und Rohdichte ergeben sich ren, die jedes Jahr 15 bis 20 Tonnen Trounterschiedliche Festigkeitswerte und Wärckenmasse pro Hektar hervorbringen. Dies meleitfähigkeiten. Für eine Materialprobe mit entspricht dem Vier- bis Fünffachen dessen, besonders effektiver Kombination von Stabiwas hiesige Nadelwälder liefern. Ein Anbau lität und Wärmeleitfähigkeit wurde die komauf Niedermoor- und Talböden in Deutschplette Bandbreite der hygrothermischen land böte eine ausreichende Grundlage zur Kennwerte ermittelt. Das Material besitzt Deckung des Gesamtbedarfs an Dämmtrotz relativ hoher Rohdichte und hoher Fesund Wandbaustoffen (Abb.1). tigkeit eine relativ niedrige WärmeleitfähigDurch die besonderen strukturellen Eigenkeit von 0,055 W/mK und ist kapillaraktiv bei schaften von Rohrkolben lassen sich Baumittlerer Diffusionsoffenheit (Abb. 6). Dastoffe erzeugen, die eine einmalige Kombidurch kann in vielen Anwendungsfällen auf nation aus Tragwirkung und Dämmung bieden Einsatz einer Dampfbremse verzichtet ten. Die besondere Eignung der Blattmasse werden. Der neue Baustoff bringt außerdem von Typha für die Herstellung von innovatiweitere positive Eigenschaften mit: ven Baustoffen ist bestimmt durch die Struk• nachwachsender Baustoff mit hoher tur der Pflanze.1, 2 Die Blätter sind durch die Pilzresistenz durch Gerbstoffgehalt Kombination von zugfesten Längsfasern • guter Brand-, Schall- und sommerlicher und elastischem Schwammgewebe auch in Wärmeschutz getrocknetem Zustand reiß- und bruchfest, • einfache Verarbeitbarkeit mit gängigen flexibel und formstabil, was ihnen eine erWerkzeugen staunliche Statik und eine ausgezeichnete • niedriger Energieaufwand bei Produktion Dämmwirkung verleiht (Abb. 2). Das Verhal• Rückführbarkeit in den Stoffkreislauf ten der Blattmasse unter Zug und Druck ist in Richtung der Blattachse vollkommen anSanierung von Fachwerkhäusern ders als senkrecht dazu: Längs der Achse Durch die anstehende Energiewende werwidersteht das Blattmaterial hohen Druckbeden auch an historische Altbauten neue Ananspruchungen von ca. 1 N/mm² und noch forderungen gestellt, die sie generell nur höheren Zugbelastungen. Quer zur Faserschwer erfüllen können. Daher müssen neue richtung dagegen beginnt schon bei sehr geringen Drücken von 0,01 N/mm eine elastische Verformung, die ganz überwiegend im reversiblen Bereich bleibt. Auf diesen unterschiedlichen Eigenschaften beruhen die besonderen Qualitäten der Typha-Dämmplatten. Das bei der Herstellung zugrunde gelegte Prinzip der regellos ausgeworfenen, aber parallel zur Plattenebene liegenden, mit Magnesit gebundenen Typha-Blattpartikel bildet die Basis für ein Material, das in einem relativ unkomplizierten Verfahren herstellbar ist. Damit entsteht ein Produkt, das außer Pflanzenbestandteilen und einem rein mineralischen Kleber keine weiteren Zusätze aufweist und somit vollständig kompostierbar ist. Dabei weist es ein günstiges Ver- 4

Rohrkolbenpflanzen (Typha) Anschnitt eines Typha-Blatts Dämmstoffplatten aus Typha Fachwerkgebäude in Nürnberg nach Sanierung Architekten: Fritsch+Knodt&Klug, Nürnberg (www.fritsch-knodt-klug.de) Wandaufbau Fachwerksanierung hygrothermische Kennwerte einer Probeplatte gemessene Grenzschichttemperaturen am Wandaufbau des sanierten Fachwerkhauses gemessener Wärmestrom und Temperaturverlauf innen /außen gemessene Holzfeuchten am Gefach

Die Autoren beschäftigen sich als Forschungsteam am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Holzkirchen, mit bauphysikalischen Fragestellungen und der Weiterentwicklung der Typhaplatten und ihrer Herstellungstechnologie. Zudem werden der Anbau des Rohstoffs und seine Umweltaspekte in einem interdisziplinären Forschungsteam untersucht und erprobt.

Materialien und Konzepte für eine denkmalverträgliche energetische Optimierung solcher Objekte entwickelt werden. Hierzu bietet sich der neu entwickelte Baustoff aus Rohrkolben an. Bei einem Fachwerkgebäude in Nürnberg mit asymmetrischem Aufbau und unzureichender Aussteifung des Traggefüges 3 sollte das Fachwerk wieder sichtbar werden – unter Einhaltung der EnEV 2009, Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte und gleichzeitiger Stabilisierung des Gebäudes. Diese Anforderungen konnten durch Verwendung von Typha-Platten erfüllt werden (Abb. 4). Der modellhafte Materialeinsatz ist von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gefördert worden. Die Detailausbildung des Wandaufbaus wurde nach umfassender Erkundung der Bestandskonstruktion konzipiert und in enger Zusammenarbeit von Bauleitung und Handwerkern umgesetzt. Mithilfe eines Probegefachs ist eine schlanke Außenwandkonstruktion von nur 20 cm mit integrierter Wandheizung entwickelt worden (Abb. 5, 11). Nach zimmermannsmäßiger Instandsetzung wurden die Gefache umlaufend mit Latten verleistet. Die Typha-Platten sind mit umlaufender ca. 10 mm breiter Fuge zugeschnitten worden. Zuerst wurde die äußere Platte mit einer Dicke von 60 mm mit Schnellbauschrauben und Beilagscheiben von außen an die Verleistung befestigt. Eine weitere Platte mit 60 mm wurde innen mit Fuge eingepasst und an die Außenplatte geschraubt. Zur Herstellung von Winddichtigkeit und Kraftschlüssigkeit sind die Anschlussfugen zwischen Holz und Typha-Platte innen und außen mit Typha-Fugenquellmörtel verfüllt und mit einem Fugeneisen nachgedichtet und abgezogen. Dem Quellmörtel ist gemahlenes Typha-Material beigemengt, wodurch er bei späterem Wasserzutritt nachquellen kann. Nach Herstellung einer einheitlichen Wandflucht durch Ausgleichsplatten wurden innenseitig zusätzlich 40 mm dicke Typha-Platten aufgebracht. Aufgrund der Schraubfestigkeit und guten Verputz-


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Technik

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Cattail plant (typha) Typha leaf section Typha insulation panels Timbered house in Nuremberg, after renovation with typha insulation panels Wall construction, timber frame renovation Hygrothermal key values, typha sample Measured border layer temperatures at wall construction of renovated timbered house Measured heat flow and temperature distribution, interior/exterior Measured wood moisture at infill

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The authors collaborate in a research team at the Fraunhofer Institute for Building Physics in Holzkirchen. They deal with questions on the building physics and the further development of typha panels and related production technology. Additionally, cultivation and ecological aspects of this material are researched and tested within an interdisciplinary research team.

bezogen auf die Temperaturdifferenz kann die Dämmeigenschaft des Aufbaus berechnet werden. Zwei ausgewählte Messperioden (orange hinterlegt) ergeben unter Einbeziehung der zusätzlichen Innendämmung jeweils einen Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,26 W/m²K. Für den Gesamtaufbau mit den Balken des Gefachs ergibt sich ein Wert von 0,31 W/m²K. Da die Messung auch die Wärmegewinne durch solare Einstrahlung (inklusive Diffusstrahlung) beinhaltet, wird dieser Wärmedurchgangswiderstand als »bezogener« U-Wert bezeichnet. Berechnet man aus den Materialkennwerten den »echten« UWert, ergeben sich etwas höhere Werte von 0,29 W/m²K für das Gefach und 0,35 W/m²K für den Gesamtaufbau. Aufgrund der mit dem Außenputz eingebrachten Baufeuchte und der relativ guten Saugfähigkeit des Holzes resultieren anfänglich sehr hohe Holzfeuchten von bis über 100 Masse-%. Es findet dann aber eine schnelle Abtrocknung statt, sodass im weiteren Verlauf die Holzfeuchten aller vier Messstellen an der Oberfläche des Holzes unmittelbar unterhalb des Außenputzes bei ca. 20 Masse-% liegen (Abb. 9). Durch den Einbau der Typha-Platten als Kombination von Gefachdämmung und Innendämmung ist es gelungen, für den Wandaufbau einen Wärmedurchgangskoeffizienten von ca. 0,35 W/m²K zu erreichen – bei einer Ge-

Materialkennwert Rohdichte Porosität Diffusionswiderstandszahl Dry-cup (23 0/50) wet-cup (23 50/93) Wasseraufnahmekoeffizient Sorptionsfeuchtegehalt 23 °C 65 % r.F. 23 °C 80 % r.F. 23 °C 93 % r.F. 23 °C 97 % r.F. Freie Sättigung Wärmeleitfähigkeit

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Einheit kg/m3 Vol-% –

Wert 270 75 28

– kg/m2√h Vol-%

20 1,1 0,65

Vol-% Vol-% Vol-% Vol-% W/mK

1,2 2,9 6,9 59 0,055

Grenzschichttemperaturen Stundenmittel 40 30 20 10 0 -10

Typha.GS1T Typha.GS2T Typha.GS3T

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Typha.GS4T Typha.IOFT Typha.RLLT

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Typha.GS1T Typha.GS3T Typha.GS3WS

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-10

Fachwerkbalken Fuge mit Fugenquellmörtel

Äußere Typha-Platte 60 mm Innere Thypa-Platte 60 mm Ausgleichslage (bei Bedarf) Deckplatte Typha 40 mm

Holzfeuchtedaten Holzfeuchte_Mitte_links Holzfeuchte_mitte_rechts Holzfeuchte_unten_links Holzfeuchte_unten_rechts

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Umlaufende Leisten

innen

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Holzdichte [M.-%]

Außenputz 3-lagig

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außen

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20 Wandheizung in Füllputz Lehmdeckputz

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Wärmestrom [W/m2]

barkeit der Platten konnten die Wandheizrohre direkt aufgeschraubt und der Zwischenraum mit einem Kalk-Gipsputz verfüllt werden. Den Deckputz bildet ein mit Samenflugschirmchen der Rohrkolbenpflanze vergüteter Lehmputz. Diese Putzarmierung ist ein effektives Mittel, um auch ohne Gewebeeinlage Rissfreiheit zu gewährleisten. Das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) überprüfte die Funktionstauglichkeit des Wandaufbaus über einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Hierzu dienten über den Querschnitt eines ausgesuchten Gefachs verteilte Messfühler zur Bestimmung von Temperatur, relativer Luftfeuchte, Holzfeuchte und Wärmestrom. Der Verlauf der Grenzschichttemperaturen als Stundenmittelwerte von Januar 2011 bis September 2012 ist in Abb. 7 dargestellt. Deutlich wird die typische Temperaturschichtung von innen (Raumlufttemperatur RLLT/innere Oberflächentemperatur IOFT) nach außen an der Grenzschicht 4 (GS4T). Vor Inbetriebnahme der Wandheizung wurde der Raum über die offene Tür zum geheizten Nebenraum mit beheizt. Zu erkennen sind die anfänglichen Regelungsversuche der Mieterin nach Inbetriebnahme mit deutlicher Übersteuerung. Abb. 8 zeigt den hinter der Innendämmung (Grenzschicht 3) gemessenen Wärmestrom und den Verlauf der Temperatur an dieser Stelle sowie außen an Grenzschicht 1. Aus diesem Wärmestrom

Temperatur [°C]

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Temperatur [°C]

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Ein neuer tragfähiger Dämmstoff – Typha-Rohrkolbenplatten

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10, 11 Probegefache Fachwerksanierung 12 berechneter Verlauf des Gesamtwassergehalts der Außenwand mit Typha-Innendämmung 13 Verlauf von Temperatur und relativer Luftfeuchte hinter Innendämmung 14 wie 13 bei Hinterströmung mit 1 l/mH 15 Prognose Schimmelsicherheit mit WUFI-Bio 10, 11 Timber frame renovation, test infill 12 Calculated distribution of overall water content, exterior wall with typha interior insulation 13 Temperature and relative air humidity distribution behind interior insulation 14 same as 13, yet with air flow behind the insulation layer a 1 l/mh 15 Prognosis for mould resistance via WUFI-Bio

Gesamtwassergehalt [kg/m3]

10

6 4 2 0

12

0

Temperatur [°C]

30

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5 3,0 Zeit [Jahre]

Monitorpos. 2

20 10 0 -10

relative Feuchte [%]

100

Monitorpos. 2

80 60 40 20

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0

Temperatur [°C]

30

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1,0

1,5

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2,5 3,0 Zeit [Jahre]

Monitorpos. 2

20 10 0 -10

relative Feuchte [%]

100

Monitorpos. 2

80 60 40 20

14

0 Wassergehalt [kg/m3]

15

11

8

0,5

1,0

1,5

Grenzwassergehalt

700 600 500 400 300 200 0

2500

5000

2,0

2,5 3,0 Zeit [Jahre]

Wassergehalt der Spore

7500 10 000 12 500 15 000

Zeit [h]

samtwandstärke von lediglich 20 cm einschließlich Wandheizung. Dies ist für ein Fachwerkgebäude ein außerordentlich gutes Ergebnis. Die über zwei Heizperioden durchgeführten Messungen der Temperaturen und Luftfeuchten innerhalb der Konstruktion belegen ihre bauphysikalische Tauglichkeit. Insgesamt stellt die gesamte, mit Hilfe der magnesitgebundenen Typha-Platte ausgeführte Dämmmaßnahme eine aus bauphysikalischer und denkmalpflegerischer Sicht äußerst effektive Lösung dar. Innendämmung auf Mauerwerk Das Fachwerkgebäude in Nürnberg besitzt, wie viele derartige Gebäude, ein massives Erdgeschoss aus Mauerwerk. Um auch dieses energetisch zu sanieren, wurde der Einbau einer Innendämmung mit der magnesitgebundenen Typha-Platte in einer Materialstärke von 4 cm gewählt, die mit einem typhafaserbewehrten Lehmputz versehen ist. Die Platten sind auf Stoß eingebaut und mit Dübeln an der Innenseite der Außenwand befestigt. Die Schadensfreiheit dieser Maßnahme wurde durch hygrothermische Berechnungen überprüft. Für die rechnerische Untersuchung von gekoppelten Wärme- und Feuchtetransportvorgängen liegt am IBP ein erprobtes und vielfach validiertes EDV-Programm (WUFI-Pro) vor. 4,5 Die Materialkennwerte für das Mauerwerk und den Lehmputz werden der Datenbank des Programms entnommen. Für die Typha-Platte können die messtechnisch bestimmten hygrothermischen Kennwerte zugrunde gelegt werden. Da eine vollflächige Auflage der Typha-Platte nicht sicher zu garantieren ist, wurde zwischen Dämmung und Mauerwerk eine dünne Luftschicht angenommen. Der berechnete Verlauf des Gesamtwassergehalts ist in Abb. 12 dargestellt. Ausgehend von einer Anfangsfeuchte, entsprechend der Ausgleichsfeuchte bei 80 % r.F., trocknet der Wandaufbau zunächst etwas aus und zeigt dann einen typischen jahreszeitlich schwankenden Verlauf auf. An der kritischsten Stelle der Wand, zwischen Außenwand und Innendämmung, werden im Verlauf der jahreszeitlichen Schwankungen

von Temperatur und Luftfeuchte nur maximale relative Luftfeuchten von ca. 65 % erreicht. Eine Schimmelpilzbildung kann somit ausgeschlossen werden (Abb. 13). Die Berechnungsergebnisse zeigen, dass bei sorgfältiger Ausführung kein Feuchteschaden zu erwarten ist. Es stellt sich jedoch die Frage der Fehlertoleranz der Konstruktion. Geht man bewusst von einer Undichtigkeit aus, die eine Hinterströmung der Dämmplatte mir warmfeuchter Luft aus dem Innenraum zur Folge hat (angenommen 1 Liter pro Stunde und laufendem Meter Wandlänge), steigt die maximale relative Luftfeuchte auf Werte von ca. 75 %. Auch bei diesem Niveau ist jedoch noch kein Schimmelwachstum zu befürchten (Abb. 14). Bei Erhöhung der Hinterströmung auf einen Kubikmeter pro Tag und laufendem Meter Wandlänge werden im Winter zeitweise zwar 80 % r. F. überschritten, sodass eine Schimmelpilzbildung zunächst nicht unbedingt auszuschließen ist. Nach einer Überprüfung mit Hilfe des Schimmelpilzprognoseprogramms WUFI-Bio 6 überschreitet der Sporenwassergehalt jedoch nie den Grenzwassergehalt, sodass kein Schimmelpilzwachstum auftreten kann (Abb. 15). Der Wandaufbau weist somit eine beträchtliche Fehlertoleranz auf. Aussteifende Ausfachung im Holzskelettbau Unmittelbar angrenzend an ein Landschaftsschutzgebiet bei Radolfzell in der Verlandungsebene des Bodensees, das neben einer Vielzahl von Vegetationsformen auch die Typha-Pflanze beheimatet, entstand ein neues Saunahaus, das eine vorhandene Sauna ergänzt und mit dem benachbarten neuen Hotel verbindet. Im Stil eines Sentōs – eines japanischen Badehauses – gestaltet, umfasst das Gebäude mit 428 m2 Bruttogeschossfläche einen zentralen klimaoffenen Innenhof mit Heißwasserbecken (Onsen), um das sich Bambus- und Dampfsauna, Umkleiden und Waschräume im Erdgeschoss, sowie Ruhezonen im Obergeschoss gruppieren (Abb. 16 –20). Die Holzskelettkonstruktion des Gebäudes basiert auf einem Raster von 4,3 Metern.


Produkte products


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Erschließung Türen, Tore, Eingänge

Weitere Produkte zum Thema Erschließung unter: www.detail.de

Gedämmt und geschützt

Energieeffizienter parken

Individuelle Gestaltung

Wenn Garagen nicht nur als reiner Abstellplatz fürs Auto dienen, sondern darüber hinaus auch noch als Gerätekammer oder sogar als Hobbyraum genutzt werden sollen, muss auch für die kalte Jahreszeit vorgesorgt werden. Doch oft sorgen alte, schlecht isolierte oder undichte Tore für besonders hohe Energieverluste und sind zudem meist nur mangelhaft gegen Auf- und Einbruchversuche geschützt. Das Deckensektionaltor »Secura« von Normstahl Entrematic weist 42 mm starke, isolierte Paneele und eine Doppellippendichtung auf, die neben hoher Stabilität eine gute Wärmedämmung gewährleistet. Dazu kommt eine thermische Trennung der Paneele, eine optimale Anbindung ans Mauerwerk und ein energieoptimierter Torantrieb. Für Sicherheit sorgt serienmäßig ein Verriegelungssystem, das die Anforderungen der Widerstandsklasse II erfüllt. Zur Auswahl stehen sechs verschiedene Modelle in zahlreichen Standard- und Vorzugsfarben, alle in endbehandelter, pflegeleichter Oberflächenqualität. Für Korrosionsschutz sorgt ein verzinkter und pulverbeschichteter Zargenfuß. Bei Sanierungen ist eine Maßanfertigung möglich.

Weit unterhalb der U-Wert-Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung bewegt sich laut Novoferm das neue SektionalGaragentor iso45: sein U-Wert beträgt lediglich 0,5 W/m2K, während die EnEV 2009 für Räume mit Solltemperaturen unter 19 °C lediglich einen U-Wert der Außentür von 2,9 W/m2K vorschreibt. Bei Sektionaltoren ist die Fläche in einzelne, mit Scharnieren verbundene Sektionen unterteilt, die, in Schienen geführt, beim Öffnen unter die Decke geschoben werden. So ist die Fläche vor der Garage voll nutzbar, da das Tor nicht nach außen schwingt. Auch der Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. Zahlreiche Materialien, Strukturen und Farben geben dem Tor den Look, der zum gewünschten Fassadendesign passt. Novoferm-Sektionaltore sind mit einem 45 mm starken PUR-Hartschaumkern gedämmt. Um die hohe Dämmqualität auf der ganzen Fläche zu erhalten sind die Fugen der Torsektionen mit Dichtlippen versehen. Mit einem spezielle Dicht- und Dämmleistensystem kann, bei einem Einbau hinter der Maueröffnung, eine weitere Wärmedämmungssteigerung von 15 % erzielt werden.

Ein Bauherr, der als Werbetechniker arbeitet und als Pionier der bedruckten Tapete gilt, und ein Architekt, der aufgeschlossen für ungewöhnliche Entwürfe war – in einem Einfamilienhaus in Karlsruhe haben beide zusammengefunden. »Das Giraffenhaus« beeindruckt durch seine markante Fassadengestaltung. Architekt Ralf Seeburger setzte den Wunsch des Bauherrn nach einem Einfamilienhaus mit kleinem Arbeitsbereich um, indem er das Raumprogramm in einen Grundkubus sowie diesen erweiternde, auskragende Gebäudeteile schrieb. Der Kernbau wurde verputzt, die aus ihm ausbrechenden Volumen erhielten ihre eigenwillige Fassadengestaltung. Als Trägermaterial dienten Dibond-Platten, die dann mit einer gegossenen und digital bedruckten Folie, die das Dessin trägt, beklebt wurden.

¥ Entrematic Germany GmbH +49 (0)08761 683-0 www.normstahl.de

¥ Novoferm GmbH +49 (0)2850 910-0 www.novoferm.de

Die Idee von den kubischen Baukörpern mit dem leichten, variablen Fassadenkleid setzte voraus, dass die Außenflächen des Gebäudes möglichst wenig unterbrochen würden. Aus diesem Grund kam für die weit in den Straßenraum hineinreichende Garage kein Sektionaltor mit sichtbarer Laibung in Betracht. Man entschied sich deshalb für ein modifiziertes Industrietor von Hörmann, das bauseitig beplankt werden kann. Dabei ist es fast unerheblich, welches Material auf die Konstruktion aufgebracht wird. So lange man die Maximalgewichte einhält, sind Torbreiten von bis zu 8 m und Sektionshöhen von ca. 350–750 mm möglich. Aufgrund dieser enormen Variabilität können Planer auf unterschiedlichste gegebene Rastermaße reagieren und Verarbeiter ihrer Kreativität und ihren handwerklichen Fähigkeiten freien Lauf lassen. Es wurden auf diese Weise bereits Lösungen mit Metall- wie Faserzementplatten, Duratec-beschichteten Kunststoffscheiben, Holzschindeln und sogar mit Naturstein realisiert. ¥ Hörmann KG Verkaufsgesellschaft +49 (0)5204-915-0 www.hoermann.de


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Heizung Klima Lüftung

Weitere Produkte zum Thema Heizung, Klima, Lüftung unter: www.detail.de

Planungshandbuch

Wandelbarer Kaminofen

Modernisierter Klassiker

Visuell inspirierend, informativ und praxisorientiert: Das Planungs- und Kollektionshandbuch von Ecosmart Fire bietet mit seinen interaktiven Funktionen einen umfassenden und kreativen Einblick in die neuesten Gestaltungsmöglichkeiten für die individuelle Illumination von Indoor- und Outdoorbereichen. Ein besonderer Fokus des Handbuchs liegt dabei in der umfangreichen Referenzdokumentation attraktiver Einbaubeispiele von Brennern und Fireboxen sowie der Verknüpfung von Print und Online.

Der Kaminofen »Elements« besteht aus einer Brennkammer und zwei Boxen, die sich nach dem Baukastenprinzip unterschiedlich zusammensetzen lassen. So entstehen Flächen für Brennholz, Sitzbänke oder Dekorationselemente. Rauchrohre und Frischluftleitungen können innerhalb und zwischen den Elementen verlegt werden und sind damit nicht sichtbar. Ein späterer Umbau ist jederzeit möglich.

Der Kaminofenklassiker »Luno« wurde technisch modernisiert und optisch angepasst. Eine betont klare Linienführung und ein schlankes Design zeichnen ihn nun aus. Technische Details machen die Handhabung einfach: die Feuerraumtür kann bequem im Stehen geöffnet werden, der Griff bleibt kühl. Die effiziente Verbrennung sorgt für wenig Brennholz und einen geringen Anteil an Restasche.

¥ Skantherm Wagner GmbH & Co. KG +49 (0)2522 5901-0 www.skantherm.de

¥ Hase Kaminofenbau GmbH +49 (0)651 82690 www.hase.de

Handwerkskunst

Leichte Optik

Dass sich traditionell gefertigte Kachelöfen auch in ein zeitgemäßes Ambiente einfügen lassen, zeigen die Produkte des italienischen Unternehmens Sergio Leoni. Auch nach der Übernahme durch die MCZGruppe 2012 ist die Identität und ursprüngliche Mission erhalten geblieben: die Kunst des Modellierens von Keramiken mit modernsten Technologien im Bereich der Biomasseheizungen zu verbinden.

Der »Injektorkamin« ist eine Alternative für alle, die eine Holzheizung mit moderner Optik bevorzugen und auf die Vorteile eines Specksteinspeicherofens nicht verzichten möchten. Er überzeugt mit angenehmer Raumwärme, einem sauberen Verbrennungsvorgang sowie unbedenklichen Abgastemperaturen. Der Kamin erreicht einen Wirkungsgrad von 84 %. Die Verbrennungsluft kann direkt von außen zugeführt werden.

¥ Leoni Ceramiche d‘Arte Srl +39 0434 599599 www.sergioleoni.com

¥ NunnaUuni Oy + 358 207 508207 www.nunnauuni.com

In der Printversion des Handbuchs besteht bei den einzelnen Brennern und Fireboxen die Möglichkeit, über einen QR-Code direkt auf alle zusätzlichen Informationen der interaktiven Online-Version des Planungstools zurückzugreifen. Auf http://www.ecosmartfire.com/brochure/the-collection-2013 können sich Architekten direkt die SpecSheets der einzelnen Modelle sowie 3D-Daten, Dxf- und Dwg-Dateien herunterladen und in ihre konkreten Planungen einbeziehen. Außerdem werden online stets die neuesten Referenzprojekte und Einbaubeispiele als wertvolle Inspirationsquelle aktualisiert. ¥ Moonich GmbH +49 (0)8104 647099 www.ecosmartfire.com


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Architektur im Dialog

»See you in Valencia«

Dachwelten 2013 – Erster Preis geht nach Augsburg

Unter dem Motto »See you in Valencia« präsentieren sich vier der erfolgreichsten architekturrelevanten Messen Spaniens erstmals auf einer gemeinsamen Plattform. Dazu gehören die »Cevisama«, Internationale Fachmesse für keramische Fliesen und Oberflächenbeschichtungen sowie Badund Küchenausstattung, die »Habitat« für Möbel, Beleuchtung, Küche und Heimtextilien, die Messe »Fimma«, auf der Maschinen für die Holz- und Möbelbearbeitung gezeigt werden, und die »Maderalia«, Messe für die Zuliefererindustrie. Mehr als in der Vergangenheit wird dabei auch Objektgeschäft im Fokus stehen. Vom 11. bis 14. Februar 2014 haben Architekten, Innenarchitekten, Designer und Händler die Gelegenheit, Produktneuheiten in Augenschein zu nehmen, Unternehmen kennenzulernen und Geschäftspartner zu treffen. Darüber hinaus bietet die Stadt Valencia ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Konferenzen und Architekturführungen. Das gesamte Programm wird, laut Veranstalter, einen Brückenschlag der spanischen Kultur darstellen, der Architektur, Kochkunst, Design und Kunst miteinander verbinden soll.

Die Gewinner von Dachwelten 2013 kommen aus Augsburg. Vier Studierende vom Fachgebiet EnergieEffizienzDesign überzeugten mit ihrer Arbeit »Blickfang« und setzten sich im Stegreifentwurf der acht Lehrstühle durch. Die hochkarätige Jury lobte dabei ausdrücklich den »Spannungsreichen Dialog von Dachflächen […]« dieser anspruchsvollen Lösung. Drei weitere Arbeiten würdigte die Jury mit jeweils dritten Preisen (PBSA Düsseldorf, TU Darmstadt, FH Aachen).

¥ cevisama.feriavalencia.com ¥ www.nosvemosenvalencia.com

Bei der siebten Auflage des Hochschulwettbewerbs entwickelten die Teams der Lehrstühle Dach-Lösungen für den Kopf eines Gebäudes an der Kreuzung Karl-Marx-Allee und Otto-Braun-Straße in Sichtweite des Berliner Alexanderplatzes. Für die Ausarbeitung des Stegreifentwurfs fanden sie mit

dem direkten Blick aus der 37. Etage des Park Inn Hotels ideale Bedingungen für die Entwicklung, Ausarbeitung und Präsentation ihrer Konzepte. Wie bei den hochschulinternen Ausscheidungen in der ersten Phase des Wettbewerbes tagte die Jury direkt im Anschluss und vergab Preisgelder in Höhe von 5 000 € an die ausgezeichneten Lehrstühle. Neben dem gesetzten »Titelverteidiger« aus Augsburg lädt das DDZ ab Dezember 2013 Hochschulen der Architektur/ Innenarchitektur und des Bauingenieurswesen für die Bewerbung zu Dachwelten 2014 ein. Gesucht werden sieben Hochschulen, die das Thema Geneigtes Dach gemeinsam mit einem Unternehmen des DDZ im Sommersemester 2014 als Vertiefung an ihre Semesteraufgabe anbinden werden. ¥ www.dachwelten.de

Neue Messe zum Thema Erdbebensicherheit in Istanbul Die neue Messe »Seismic Safety« präsentiert sich erstmals vom 28. bis 29. April 2014 in Istanbul. Ihr Fokus liegt auf dem verantwortungsvollen, wirtschaftlichen und sicheren Planen in Erdbebengebieten. Ein Thema, das gerade in der Türkei und vor allem in Istanbul für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung eine relevante Rolle spielt. In der Türkei leben in etwa 70 % der Bevölkerung in erdbebengefährdeten Gebieten ersten und zweiten Grads. Nicht alle Gebäude in diesen Bereichen werden dem nächsten Erdbeben standhalten. Über den Großraum Istanbul hinaus gehört ganz Vorderasien zu den geografischen Zonen, die weltweit zu den am stärksten gefährdeten Erdbebengebieten gehören. Welche Lösungsansätze Architekten aus der Türkei bereits anwenden, wie man aus seismischen Katastrophen in Italien oder Japan lernen kann und welche möglichen Synergien sich aus einer internationalen Zusammenarbeit ergeben, wird im Rahmen-

programm der Seismic Safety beleuchtet. Dieses Programm wird von DETAIL konzipiert und richtet sich an Architekten und am Entscheidungsprozess beteiligte Stadtplaner. ¥ www.seismic-safety.net


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Jahresübersicht / Fotonachweis / Impressum Fotonachweis Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL.

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Seite 5: Arcangelo Piai, I–Susegana Seite 6, 9 unten: Bernd Borchardt, D–Berlin Seite 7: Bruno Klomfar, A–Wien Seite 8 oben: Pietro Savorelli Seite 8 unten: Stefan Müller, D–Berlin Seite 9 oben: Roland Krauss, A–Wien Seite 10 unten, 43–47: Stefan Müller-Naumann, D–München Seite 15–17: Julien Lanoo, F–Comines Seite 18 oben: Kay Fingerle, D-Berlin Seite 18 unten: Architektur Museum München Seite 20 oben: Bob Towers Seite 20 unten: Fundación Barrié, E–La Coruña Seite 22 links: Jens Lindhe, DK–Kopenhagen Seite 22 erstes von oben rechts: Judith Stichtenoth, D–Berlin Seite 22 zweites von oben rechts: Marcel van der Burg Seite 22 drittes von oben rechts: Daici Ano, J–Tokio Seite 22 viertes von oben rechts: Kai Nakamura Seite 23, 53–57: Jörg Hempel, D–Aachen Seite 24–27: Zooey Braun, D–Stuttgart Seite 28-30, 32: Dennis Gilbert/view/arturimages Seite 33–37: Sebastian Schels, D–München Seite 38, 39, 42: Jochen Stüber, D–Hamburg

Bauen mit Holz Timber Construction Detail Konzept: Geschosswohnungsbau Detail Konzept: Housing Treppen, Rampen,Aufzüge Stairs, Ramps, Lifts Sanierung Refurbishment Bauen mit Beton Concrete Construction Fassaden Facades Seite 40, 41: Christian Lohfink, D-Hamburg Seite 48–52: ke E:son Lindman, S–Stockholm Seite 58, 59 unten, 60/61, 62: Roman Keller, CH–Zürich Seite 65, 67 unten, 68, 69 oben, 70 unten, 71, 72: Blumer-Lehmann AG, CH–Gossau Seite 66, 67 oben links, 67 oben rechts, 69 unten: Didier Boy de la Tour, CH–Lausanne Seite 76 rechts: Alexandra Fritsch, D–Nürnberg Seite 81: typha technik Naturbaustoffe, D–Schönau Seite 84 oben links: Rob Brown, GB–London Seite 100 unten Mitte: Andrea Ferrari, I–Mailand Seite 102 oben Mitte: Reiner Becker Architekten, D–Berlin Seite 102 unten links: Ricardo Santonja/Cosentino Group Seite 102 unten Mitte: Stefano Schröder/Uzin Seite 103 oben Mitte: Martin Baitinger, D–Stuttgart Seite 103 oben rechts: Andreas Hörnisch, D–München Seite 104–106: Thomas Zwillinger, D–München Seite 109: IBOIS-EPFL, CH–Lausanne Seite 110 unten links: Gaya Fores, E–Onda Seite 112 oben links: Werner Huthmacher, D-Berlin Seite 112 oben rechts: Christian Christes/FVHF Seite 126 oben: Tomaz Gregoric, SLO–Lubljana Seite 126 Mitte: Radek Brunecky, CH–Zürich Seite 126 unten: Mikkel Frost, DK–Aarhus

Rubrikeinführende s/w-Aufnahmen/Vorschau Seite 5: Holzhochhäuser in der Via Cenni in Mailand Architekten: Rossi Prodi Associati, I–Florenz Seite 15: Architekturschule in Straßburg Architekten: Marc Mimram, F–Paris Seite 23: Autobahnkirche in Wilnsdorf Architekten: schneider + schumacher, D–Frankfurt am Main Seite 65: Siebengeschossiges Bürogebäude aus Holz in Zürich Architekten: Shigeru Ban Architects, F–Paris Seite 81: Oberfläche einer Typha-Rohrkolbenplatte Hersteller: typha technik Naturbaustoffe, D–Schönau Seite 126 oben: Studentenwohnheim in Paris Architekten: OFIS arhitekti, SLO–Lubljana Seite 126 Mitte: Studentenwohnheim in Genf Architekten: lacroix chessex architectes, CH–Genf Seite 126 unten: Wohnungsbau in Aarhus Architekten: JDS Architects, DK–Kopenhagen CAD-Zeichnungen Alle CAD-Zeichnungen, die im Dokumentationsteil der Zeitschrift veröffentlicht werden, wurden mit dem Programm VectorWorks® erstellt.

∂ Zeitschrift für Architektur + Baudetail Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München Tel. (089) 38 16 20-0, Fax (089) 38 16 20-66 Internet: http:// www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München Geschäftsführung: André Weijde Tel. (089) 38 16 20-0 Christian Wala (Verlagsleitung Marketing und Verkauf) Meike Regina Weber (Verlagsleitung Architektur und Design) Redaktion DETAIL (Anschrift wie Verlag, Telefon Durchwahl -84, E-Mail: redaktion@detail.de): Christian Schittich (Chefredakteur, verantwortlich) Sabine Drey, Andreas Gabriel, Frank Kaltenbach, Julia Liese, Michaela Linder, Thomas Madlener, Peter Popp (Online), Maria Remter, Jakob Schoof, Edith Walter, Heide Wessely Freie Mitarbeit: Burkhard Franke, Claudia Fuchs Marion Griese, Emese M. Köszegi, Nicola Kollmann, Simon Kramer. Freie Mitarbeit: Dejanira Ornelas Bitterer, Ralph Donhauser, Martin Hämmel (Zeichnungen) Elise Feiersinger, Mark Kammerbauer (Übersetzungen engl.), Xavier Bélorgey (Übersetzungen franz.), Rossella Mombelli (Übersetzungen ital.) Redaktion DETAIL transfer: Lisa Romswinkel (verantwortlich: Beratung und Konzeption) Tim Westphal (verantwortlich: Redaktion und Realisation) Patricia Beck, Zorica Funk, Katja Pfeiffer, Katja Reich, Dijane Slavic, Cordula Vielhauer, Hildegard Wänger, (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0 Herstellung /DTP: Peter Gensmantel (Leitung), Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Vertriebsservice: (Abonnementverwaltung und Adressänderungen) Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Vertrieb: Claudia Langert (Leitung) Irene Schweiger (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-37 Marketing: Ariadna Zorca Tel. (089) 38 16 20-14 Auslieferung an den Handel: IPS Pressevertrieb GmbH, Postfach 1211, 53334 Meckenheim Anzeigen: Thomas Perskowitz (Leitung), DW -48 Claudia Wach, DW -24 (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0

∂ erscheint 10≈ jährlich am 28. Dezember / 3. März / 1. April / 2. Mai / 2. Juni / 15. Juli / 1. September/ 1. Oktober / 3. November / 1. Dezember/ im Mai + November zusätzlich DETAILGreen als Sonderhefte. Bezugspreise: Abonnement 12 Hefte inkl. 2 Hefte DETAIL-Konzept, inkl. 2 Sonderhefte DETAILGreen: Inland: € 172,– Ausland: € 172,– / CHF 251,– / £ 114,– / US$ 224,– Für Studierende: Inland: € 91,– Ausland: € 91,– / CHF 137,– / £ 64,– / US$ 119,– DETAIL Einzelheft: € 18,– / CHF 28,– / £ 13,– / US$ 23,50 DETAILGreen Einzelheft: € 14,50 / CHF 25,– / £ 10,– / US$ 19,50 Ausland zzgl. MWSt, falls zutreffend Alle Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten. Abonnements sind 6 Wochen vor Ablauf kündbar. Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700 IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangte Manuskripte und Fotos wird nicht gehaftet. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Repro: Martin Härtl OHG Kistlerhofstraße 70, 81379 München Druck: Sachsendruck Plauen GmbH Paul-Schneider-Straße 12, 08525 Plauen Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 Verbreitete Auflage III. Quartal 2013: 26 846 Exemplare + 3951 Exemplare aus früheren Berichtszeiträumen

@ Dieses Heft ist auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. © 2014 für alle Beiträge, soweit nichts anderes angegeben, bei Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Kommanditist: ATEC Business Information GmbH Persönlich haftender Gesellschafter: Institut für internationale ArchitekturDokumentation Verwaltungs-GmbH, eine 100 %ige Tochter der ATEC Business Information GmbH. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung dieser Beiträge oder von Teilen davon (z. B. Zeichnungen) sind auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.


Vorschau DETAIL 3 /2014

Geschosswohnungsbau Städtische Wohnbauten müssen heute mit vielfältigen und flexiblen Typologien den unterschiedlichsten Lebensmodellen gerecht werden: Zu Singles, Studenten und klassischen Kleinfamilien gesellen sich Patchworkfamilien, Alterswohngemeinschaften oder Berufstätige einer vernetzten Gesellschaft, in der die Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten verschwimmen. Lan Architekten in Hamburg bieten in ihrem Baugruppenprojekt die ganze Palette an Möglichkeiten. Die Bauherren können zwischen behindertengerechten Erdgeschosswohnungen, Maisonetten oder Stadthäusern mit verschiedenen Freiflächen wählen. JDS Architects in Aarhus wollen möglichst vielen Bewohnern einen guten Ausblick bieten und spielen deshalb mit der Kubatur des »Iceberg«. In München variieren Hierl Architekten bei ihrem Wohnhochhaus das Thema Loggia und Balkon – in den oberen Geschossen mit Blick auf das Alpenpanorama. Contemporary multi-storey apartment buildings must come to terms with a great variety of “designs for living”: in addition to singles, students, classical small families, there are patchwork families and flat shares, as well as “live-work” spaces. One project in Hamburg by Lan Architekten initiated by the client group itself incorporates maisonettes and town houses, and two others – in Munich and in Aarhus – make the most of spectacular views of moutains or of water.


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