structure 01/2016 (English)

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Bahnsteigdach aus hochleistungsfähigem Leichtbeton Stadionhülle als hybride Netzstruktur­ Modernes Natursteingewölbe in Cambridge

Zeitschrift für Tragwerksplanung und Architektur Review of Structural Engineering and Architecture

structure


editorial

01/16 structure

Brücken gehören zu den faszinierendsten ­Aufgaben für Ingenieure, auch wenn es dabei nicht immer um große Verkehrsbauwerke ­gehen muss. Als Ingenieur und Architekt hat Marc Mimram eine Vielzahl großer und kleine­ rer Brücken sowie andere Bauwerke mit kom­

Bridges are among an engineer’s most fasci­

plexen Tragstrukturen realisiert. Im Interview

nating projects, even when they are not major

(Seite 6 ) erläutert der studierte Mathematiker,

items of transport infrastructure. As an engi­

Ingenieur, Architekt und Philosoph seine Her­

neer and architect, Marc Mimram has com­

angehensweise und betont, dass für ihn im­

pleted a great many large and small bridges

mer die verantwortungsvolle Auseinanderset­

as well as other projects with complex load­

zung mit der vorhandenen Situation im Vor­

bearing structures. In the interview (p. 6), the

dergrund steht.

trained mathematician, engineer, architect

Alle Projekte in diesem Heft machen deutlich,

and philosopher explains his approach and

wie Tragwerksplanung die räumlich-gestal­

stresses the importance he sees in responsible

terische Wirkung von Gebäuden wesentlich

engagement with the existing situation.

mitbestimmt. Die hybride Struktur der Gebäu­

All the projects in this issue make clear how

dehülle des Stadions in Nizza aus Brettschicht­

structural engineering has a considerable

holz und Stahl nimmt in ihrer Wellenform

­influence on the architecture and the urban

­Bezug auf die umliegende Hügellandschaft

design impact of buildings. In the case of the

(Seite 26). Das zurückhaltende Stahltragwerk

stadium in Nice, the undulating form of its

eines Forschungsinstituts in den Niederlanden

­hybrid structure in glued laminated timber

dagegen ermöglicht eine großzügig belich­

and steel makes reference to the surrounding

tete, stützenfreie Halle als kommunikatives

hilly countryside (p. 26). The reserved appear­

Zen­trum des Gebäudes (Seite 34). Beim Büro-

ance of the steel structure in the Netherlands,

Hochhaus in Turin von Renzo Piano (Seite 46)

on the other hand, creates a spacious, well-lit,

wiederum schimmert das Tragwerk als prä­

column-free hall to act as the communicative

gendes Gestaltungselement durch die trans­

heart of the building (p. 34). With the office

parente Fassade.

high-rise in Turin by Renzo Piano (p. 46), the

In ihrem abschließenden Fachbeitrag erläu­

engineering structure shimmers as a defin­

tern die Planer des Collier-Memorials am MIT

ing design element through the transparent

in Cambridge, USA, weshalb bei dieser inno­

facade.

vativen Gewölbestruktur aus großen Granit­

In the final case study, the designers of the

blöcken der Schlussstein als erstes gesetzt

Collier Memorial at MIT in Cambridge, USA,

wurde.

explain why the keystone was place first

Andreas Gabriel

Redaktion: Christian Schittich (Chefredakteur) Andreas Gabriel Roland Pawlitschko Sabine Drey (grafische Gestaltung) Redaktion Produkte: Tim Westphal Katja Reich Rainer Bratfisch Übersetzung englisch: Raymond Peat Verlag und Redaktion: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München Anzeigen: anzeigen@detail.de tel.: 089 381620 48 Vertrieb und Abonnement: detailabo@vertriebsunion.de tel.: 06123 9238-211 Einzelheft: € 18,90

­before any of the other massive granite blocks.

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editorial 3


inhalt content

hintergrund context

6 Marc Mimram – die Kunst der Transformation Marc Mimram – the Art of Transformation Andreas Gabriel, Xavier Belorgey

magazin journal

16 Schwebende Flügel aus Leichtbeton Floating Wings in Lightweight Concrete Andreas Gabriel 18 BIM-Workflow bei ­BuroHappold Engineering 20 Bücher Books

4 inhalt

projekt und prozess

project and process 22 Fußgängerbrücke in Freising Footbridge in Freising J2M Architekten, München Bergmeister Inge­ nieure, München &structures, München 26 Stadion in Nizza Stadium in Nice Wilmotte & Associés, Paris Egis Bâtiment Méditerranée, Marseille 34 Forschungsinstitut in Nieuwegein Research Institute in Nieuwegein architectenbureau cepezed, Delft Pieters Bouwtechniek, Almere

40 Sporthalle in RillieuxLa-Pape Sports Hall in RillieuxLa-Pape Tectoniques Architectes, Lyon Arborescence, Lyon 46 Hochhaus in Turin High-Rise Block in Turin Renzo Piano Building Workshop, Genua, Paris, New York Expedition Engineering, London Studio Ossola, Turin

fachwissen

specialist know-how

produkte products

56 DETAIL research DETAIL research 56 Vernetztes Bauen 2030 Interlinked Planning Processes 2030 60 Beton und Mauerwerk Concrete and ­Masonry

68 Segmentiertes Granitgewölbe in Cambridge, USA Segmented Granite Vault in Cambridge John Ochsendorf, Thorsten Helbig, Corentin Fivet, J. Meejin Yoon 75 Abbildungsnachweis, Impressum Imprint, copyright

62 Bauphysik Building Physics 64 Beschichtungen und Befestigungen Coating and Fixing Systems

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Marc Mimram – die Kunst der Transformation Marc Mimram – the Art of Transformation

Marc Mimram Marc Mimram ist Architekt und Bauingenieur und Inha­ ber eines Planungsbüros in Paris. Seit 1981 hat er zahl­ reiche Ingenieurbauten und Architekturprojekte in Frank­ reich und vielen weiteren Ländern realisiert. Er unter­ richtete an der École des Ponts et Chaussées in Paris, an der École Polytechnique Fédérale in Lausanne und an der Universität Princeton. Derzeit lehrt er an der École d‘Architecture de Marne-laVallée bei Paris. Marc Mimram is an architect, a structural engineer and the owner of a design office in Paris. Since 1981, he has built a large number of engi­ neering structures and archi­ tectural projects in France and many other countries. He taught at the École des Ponts et Chaussées in Paris, the École Polytechnique ­Fédérale in Lausanne and Princeton University. He is currently teaching at the École d‘Architecture de Marne-la-Vallée near Paris.

A

DETAILstructure: Sie sind Mathematiker, Inge­ nieur, Architekt und Philosoph. Wie kam es zu dieser Vielfalt und wie be­einflusst dies Ihre Arbeitsweise? Marc Mimram: Ich studierte Mathematik und Architektur parallel, ohne zuvor viel darüber zu wissen. Ich wollte unbedingt Brücken bau­ en und empfand das als Berufung. Da ich mich für komplexe Konstruktionen interessier­ te, wechselte ich zum Ingenieurstudium und schloss dann ein Masterstudium als Bauinge­ nieur in Berkeley ab. Danach kehrte ich jedoch zur Architektur zurück, um auch hier meinen Abschluss zu machen und studierte schließlich noch Philosophie. Das alles hängt für mich auch eng zusammen. Momentan betreue ich einen Masterstudiengang »Structure and Ar­ chitecture«, der sich zugleich an Architekturund Ingenieurstudenten richtet. Diese können dabei nach ihrem ersten Abschluss in das je­ weils andere Fachgebiet wechseln. Fühlen Sie selbst sich denn eher als Architekt oder als Ingenieur? Ich sehe die Fachgebiete als Einheit, da be­ steht für mich kein Unterschied. Das muss aber nicht für jeden so sein – es gibt sehr gute Architekten ohne Ingenieurswissen. Zu Beginn meiner Tätigkeit arbeitete ich vor allem als ­Ingenieur – dabei traf ich eine Menge guter Architekten, die kaum etwas von Tragwerken

verstanden. Ich arbeitete aber auch mit Renzo Piano, der einen engen Bezug zum Konstruk­ tiven hat. Die Zusammenarbeit mit Paul Che­ metov war ebenfalls sehr wichtig für mich, da er auch die Bau- und Fertigungstechnologie im Blick hatte. Wenn man Bauen als Verän­ dern der Welt begreift, hat es keine Bedeu­ tung, ob man das als Architekt oder Ingenieur tut, sondern wie man seiner Verantwortung dabei gerecht wird. Beim »Engineering« geht es nicht nur um Strukturen, sondern auch um Herstellungsweisen und den Umgang mit den Baustoffen. Ich versuche immer, von Anfang an in Materialien zu denken. So sollten wir uns beim Einsatz von Aluminium beispielsweise nicht nur um das Design kümmern, sondern auch an den Verbrauch von Wasser und Ener­ gie und die Transportwege denken. Gibt es heute noch Projekte, für die Sie aus­ schließlich die Ingenieurleistung erbringen? Nein, und das ist schade, da ich das sehr ger­ ne mache. Nachdem unsere Solferino-Brücke in Paris (Abb. A, B) bekannt wurde, konnten sich die meisten nicht mehr vorstellen, uns als reine Ingenieure zu beauftragen. Für Architek­ ten wie Piano war das kein Problem, aber für weniger bekannte Büros wurden wir zu ver­ meintlichen Konkurrenten. Ihre Arbeitsweise wurde als hybrid beschrie­ ben – was bedeutet dieser Begriff für Sie? Zunächst drückt das aus, dass ich Architekt und Ingenieur zugleich bin, aber meine Ar­ beitsweise ist in einem weiteren Sinn hybrid: Als ich begann, hieß es, bei einer bestimmten Spannweite ist genau eine Lösung die sinn­ vollste, egal wo man sich befindet – Helsinki, Düsseldorf, Marokko oder Johannesburg – ­eine Spannweite, eine Lösung. Das halte ich jedoch für absurd. Schließlich muss man die jeweilige geographische und gesellschaftliche Situation berücksichtigen und das führt zu vielschichtigeren Lösungen. Die Tragwerks­ planung einer Brücke ist nur Teil eines größe­ ren Zusammenhangs. Es geht immer um die Transformation einer bestehenden Situation. Was genau verstehen Sie unter Transformation? Wenn wir eine Brücke bauen, müssen wir ver­ stehen, dass sich damit die geographischen Bezüge verändern. Wichtige landschaftspla­ nerische Aspekte wie Orientierung, Topogra­ phie und Blickfeld werden oft viel zu wenig

B

6 background

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C

DETAILstructure: You are a mathematician, engineer, architect and philosopher by educa­ tion and training. How did you arrive at this level of diversity and how has it influenced your work? Marc Mimram: I studied mathematics and ­architecture in parallel, without previously knowing much about either of them. My intent was to build bridges and saw that as my future career. Because I was interested in complex structures, I switched to studying engineering and completed a master’s degree in structural engineering at Berkeley. After this I returned to architecture to graduate in this discipline and then studied philosophy. These subjects fit together very well for me. At the moment, I run a master’s course with the title “Structure and Architecture”, which is aimed at architec­ ture and engineering students. It allows them to switch to the other profession after taking their first degree. Do you feel you are an architect or an ­engineer? I see the fields as a single entity, therefore for me there is no difference at all. But that does not have to be the case for everyone. At the beginning of my career, I worked mainly as an engineer – during this time I met a host of good architects who understood very little about engineering structures. I also worked with Renzo Piano, who maintained close con­ nections with structural engineers. Cooperat­ ing with Paul Chemetov was very important for me, because he was also au fait with construc­ tion and manufacturing technology. If you look on construction as changing the world, then it does not matter whether you are an ar­ chitect or an engineer; what counts is how ap­ propriately you exercise your responsibilities. Engineering is not only about structures but also concerns methods of manufacture, the

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D

choice of materials and how they are used. I always try to think in terms of materials from the very beginning.

A, B Solferino-Fußgänger­ brücke in Paris, 1999 C, D Kunsthochschule in Straßburg, 2013 E Hassan-II-Brücke in ­MA– Rabat , 2011

Are you still working on projects for which you supply only the engineering services? No, and that is a pity, because I would dearly like to do that. After our Solferino Bridge in Paris (Figs. A, B) became famous, most people could no longer imagine employing us purely as engineers. That was no problem for archi­ tects like Piano, but for less well-known archi­ tects we became would-be competitors.

A, B S olferino footbridge in Paris F, 1999 C, D École Nationale Supéri­ eure d’Architecture in F– Strasbourg, 2013 E Hassan II bridge in ­MA– Rabat, 2011

Your way of working has been described as hybrid – what does this term mean to you? Firstly it expresses that I am an architect just as much as an engineer, but my way of working is hybrid in a broader sense: when I began, there was always one solution that was the most sensible for a given span. This was the case wherever the project might be in the world – one span, one solution. However, I ­believe this is absurd. The local geographical and social situations also need to be taken ­into account, which leads to more multilateral solutions. The structural engineering design of a bridge is only part of a larger context. It is always about the transformation of an existing situation. What do you mean when you speak of trans­ formation? When we build a bridge, we must understand that we are going to change geographical ­relationships. Important aspects of landscape planning, such as orientation, topography and fields of view, are often not given sufficient ­attention on bridge projects generally and hardly considered at all in the actual structural engineering design. My projects, however, ­relate to their surroundings and I always think

E

hintergrund 7



projects

projekte


Hochhaus in Turin High-Rise Block in Turin 8

A

9

10

35. OG 35th floor

Der transparente Solitär setzt mit 166 m Höhe einen klaren Akzent im Turiner Stadtbild, nur knapp überragt von der 1,50 m h ­ öheren Spitze des Wahrzeichens »Mole A ­ ntonelliana«, dem nationalen Filmmuseum. Sein strahlend weißes Tragwerk – sich ver­jüngende, über diagonale Zug- und horizontale Druckstäbe verbundene Pfeiler – schimmert als zentrales Gestaltungselement durch die gläserne Doppel­ fassade. Durch enge Verknüpfung mit dem ­öffentlichen Raum soll der neue Sitz einer der größten italienischen Banken Teil des täglichen Lebens der Stadtbewohner werden und verspricht damit mehr als ein zur Schau stellen monetärer Stärke des Bankenwesens: Bewusst unter Nachhaltigkeitsaspekten geplant, und mittlerweile mit LEED-Platin ausgezeichnet, ragt der markante Bau mitten aus dem neu gestalteten Nicola Grosa Park empor. Er ruht auf einem Fundament aus Parkflächen und Versorgungsräumen, sowie einem Restaurant und einem Kindergarten mit Innenhof. Leicht abgesetzt schwebt über der Erdgeschosszone ein multifunktionales Auditorium, das für öffentliche Vorträge und Ausstellungen genutzt werden kann und über 350 Personen Platz bietet. Darüber erstrecken sich 27 Büroetagen mit nach Norden gerichteten Besprechungs- und Fortbildungsräumen. Ein aussteifender Erschließungskern aus Stahl­ beton an der Nordseite und die außenliegenden Stahlpfeiler ermöglichen offene und flexible Bürogrundrisse, orientiert nach Westen und Osten mit großzügiger Belichtung über die filigrane Doppelfassade. Die Südfassade liefert durch integrierte Photovoltaikelemente einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung des Gebäudes – nur ein Baustein des umfassenden Energiekonzepts mit Nachtauskühlung und natürlicher Belüftung der Fassade, sowie Grund- und Regenwassernutzung. Das der Fassade vorgehängte, mit Kletterpflanzen begrünte Treppenhaus im Süden dient zudem wie ein Wintergarten der Filterung des Sonnenlichts und der direkten bürointernen Verbindung. Den Abschluss des Hochhauses bildet ein für jedermann frei zugänglicher Dachpavillon, inspiriert durch die viktorianischen Glaspaläste. Als mehrgeschossiger Dachgarten mit Restaurant und Ausstellungsbereich bietet dieser einen einzigartigen Ausblick auf die Stadt und das Turiner Alpenpanorama. AO

46  project and process

∂structure 01/16


cken Stahlplatten und befindet sich auf der Technikebene im 6. Obergeschoss. An der Südfassade hat er eine Höhe von bis zu 20 m und wird von der Rückwand des Auditoriums verdeckt. Zunächst auf Erdgeschossniveau ­zusammengesetzt, wurde der Fachwerkträger Anfang 2012 mit einem Litzenhubsystem ­angehoben, das auf dem bereits fertigen Teil der Hauptpfeiler installiert war, und anschließend in Position verschweißt. Für den Fachwerkträger, der die Hauptlasten auf die Pfeiler überträgt, arbeiteten die Planungsbüros eng mit den Baufirmen, Stahlbauern und Schweißspezialisten zusammen, um die Verbindungen aus Schmiedeteilen an den Schnittstellen des in zwei Richtungen spannenden Trägers zu entwickeln. Im Entwurfsprozess nutzte Expedition Engineering die Software Rhino für 3D Modelle und zur Kommunikation der Tragwerksprinzipien. ­Exportierte Geometrien aus diesen Modellen bildeten die Grundlage für die ersten Simulationen und wurden schließlich in die Detail­ planung und die Gesamtanalysemodelle einbezogen. Abschließend wurde eine Serie von Finite-­Elemente-Teilmodellen verwendet, um das Verhalten ­kritischer Bauteile zu beurteilen. So konnten Belastungskonzentrationen lokalisiert werden – was besonders bei den Schnittpunkten des großen Fachwerkträgers relevant war.

columns, and then welded into position in 2012. For the design of the trusses, which transfer the main loads into the columns, the engineers worked closely with the construction contractors, steel fabricators and welding specialists to develop connection details including using castings at the intersection of the trusses. The engineering designers used the Rhino software package from the outset as a 3D sketching tool to communicate the structural principles and develop key details with the design team. Geometry exported from these models formed the basis for the first analysis simulations. They were subsequently used in the detailed design and in the global analysis models. Then a series of finite element models of critical elements and connections were used to assess their behaviour. This allowed load concentrations to be identified and located, which was particularly relevant to the transfer truss connections.

F

G

The “Serra”, crowning the tower A naturally ventilated glass roof pavilion offers a public all-season garden with a view over the city and beyond to the Alps. The Serra crowns the tower and reaches 15 m into the air over three levels from a 30 ≈ 30 m square base floor plan. It is constructed from slender welded steel columns and beams. Inspired by Paxton’s 19th century Crystal Palace, it was H Schnitt Westfassade Maßstab 1:20 4

2

3

1

6

5

1 S tahlträger Å 1100 mm  2 Isolierverglasung  3 H auptpfeiler Stahl mit Beton verfüllt (Brandschutz)   4 Diagonaler Zugstab   5 Glaslamelle in der äußeren Hülle der Doppelfassade   6 Horizontales Stahlrohr Ø 500 mm   7 Anschluss der äußeren Hülle der Doppelfassade an Stahlrohr   8 Öffnungsklappe gedämmt für Nachtauskühlung   9 Verbindungsblech Pfeiler Stahlträger 10 Deckenplatte: Stahlbetonhalbfertigteil mit Luftkanal Section of west facade scale 1:20

7 8

10

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9

1 Å 1100 mm steel beam   2 double glazing   3 steel megacolumn withconcrete fill (fire protection)   4 diagonal bracing cable   5 operable louvre in outer facade  6 Ø 500 mm horizontal steel bracing strut   7 connection of outer facade from bracing strut   8 insulated opening flap for night cooling   9 megacolumn to steel beam ­connection 10 exposed soffit of precast concrete floor slab

projekt und prozess  51


K

I

45 15

52  project and process

45 15 10 150 15090 75

15 45 15

37.5

10

125

180 37.5 20 100(200) 20 100(200)

10 125 125

10 180 180 125 37.5 37.5

180

75

180 37.5

37.5

180 180 125 37.5 37.5

CONTINUO PIATTO CENTRALE Sp=45mm CONTINUO CONTINUO PIATTO PIATTO CENTRALE Sp=45mm Sp=45mm CENTRALE

180

125

PIATTO CONTINUO Sp=30mm

125 10 125 10

125 125

10

37.5

120 12060

180

IL PASSAGGIO PER FORATO PER DELL'ACQUA FORATO IL PASSAGGIO PASSAGGIO IL DELL'ACQUA DELL'ACQUA

75 10

150

J

PER 15FORATO 45 15

37.5

10

180

lanted south stairs p south elevation with roof ­pavilion, photovoltaic panels, planted stairs and auditorium K 3D analysis model of the roof pavilion under load from south wind L sections of typical perimeter columns supporting the roof pavilion M section of internal cruciform column

120

I J

conceived from the start as an interplay of delicately proportioned components on a regular 1.5 m planning module. The design developed as a system-built structure made out of standard components and connection details. The slenderness of the elements was a significant aesthetic criterion: the perimeter columns are no more than 150 mm in depth. Horizontal rod bracing in the walkways and the roof laterally restrain the wall elements, transferring wind and megacolumn restraint forces into the supporting base structure through diagonally crossed prestressed highstrength steel rods on the perimeter elevations. The requirements for detailing the pairedplate members were consistently applied to achieve clarity and simplicity using slim cross sections, which required precise and meticulous structural engineering analysis. The sawtooth roof profile allows diffuse north light to enter and can be used for ventilation. The roof trusses are integrated into the roof profile and the compact size of the diagonal members maximises the admitted light. Rainwater is ­collected from the roof and used to water the plants within.

60 60

Begrünte Südtreppe Südfassade mit Dach­ pavillon, Photovoltaik­ elementen, begrünter Treppe und Auditorium K 3D-Analysemodell des Dachpavillons bei Belastung durch Südwind L Profile der umlaufenden Stützen des D ­ achpavillons M Profil einer inneren, kreuzförmigen Stütze

90 90

Krönender Dachabschluss: der »Serra« Der natürlich belüftete Dachpavillon aus Glas, italienisch »Serra«, umhüllt einen öffentlichen, ganzjährigen Garten mit Blick über die Stadt bis zu den Alpen. Er krönt den Turm und reicht über einem 30 ≈ 30 m großen, quadra­ tischen Grundriss über drei Geschosse 15 m in die Höhe. Die Konstruktion besteht aus ­filigranen, verschweißten Stahlstützen und -trägern mit Zugstabelementen. Inspiriert von Paxtons Kristallpalast des 19. Jahrhunderts wurde er von Anfang an als ein Zusammenspiel von leichten Teilen auf einem regelmäßigen Grundrissraster von 1,50 m konzipiert. In der weiteren Ausarbeitung entstand dann ein Systembausatz aus Standardelementen und Verbindungsdetails. Die Leichtigkeit der Elemente war der architektonische Anspruch: Die umlaufenden, ­äußeren Stützen sind nicht mehr als 150 mm tief. Horizontale Auskreuzungen der umlaufenden Galerien und des Dachrands stabili­ sieren die Hüllflächen in Querrichtung. Über vorgespannte hochfeste Stahlstabauskreu­ zungen der äußeren Fassadenebene werden die Windlasten und die Horizontallasten aus den Hauptpfeilern zur unterstützenden Sockelkonstruktion geleitet. Die Vorgaben für die Detaillierung der paarweise gekoppelten ­Bleche und Stäbe wurden durchgängig ange-15 wandt, um eine Klarheit und Einfachheit mit10 schlanken Querschnitten zu erreichen, was ­eine präzise und anspruchsvolle ingenieurs-10 technische Analyse erforderte. Das Dach ist als Sheddach ausgebildet, das diffuses Nordlicht einlässt und zur Belüftung 15 genutzt werden kann. Die Träger sind i­n die10 Sheds integriert und ihre kompakten Querschnitte maximieren den Licht­einfall. Regen10 wasser vom Dach wird gesammelt, um die Pflanzen des Gartens zu be­wässern.

I J

10 10

L162.5 x 162.5 x 20 (OTTENUTO DA L200 x 200 x 20 ACC. TIPO S355) L162.5 L162.5 xx 162.5 162.5 xx 20 20 (OTTENUTO (OTTENUTO DA DA L200 L200 xx 200 200 xx 20 20 ACC. ACC. TIPO TIPO S355) S355)

CONTINUO PIATTO CENTRALE Sp=45mm 10 CONTINUO PIATTO PIATTO 75 CONTINUO

CENTRALE Sp=45mm Sp=45mm CENTRALE

L

M

∂structure 01/16

PIATTO PIATTO CONTINUO CONTINUO Sp=30mm Sp=30mm


products

produkte


research detail.de/research Die Vermittlungsplattform ­betrachtet Entwicklungsfra­ gen, Szenarien, Materialien und Konstruktionen zur Zu­ kunft des Bauens. Im Netz­ werk tauschen sich Architek­ ten und Industrie, universitäre Forschung und Politik persönlich aus.

A

B A Die Spezialdübel werden durch die Dämm­ platten in den Untergrund gesetzt (Foto: Sto) B Der obere Teil des Befestigungselements ist ­justierbar und trägt einen Teil des Klettsystems ­(Foto: Sto) C Fugenbetontes Fassadenbild (Rendering: IAT, TU Graz) D Prototypischer Testaufbau (Foto: IAT, TU Graz)

54 research

C

Klett statt Kleber – innovatives Recycling-WDV-System »facade4zeroWaste« lautet der Titel einer Produktstudie, die im Rahmen eines Forschungsprojekts des Unter­ nehmens Sto und des Instituts für Ar­ chitekturtechnologie der TU Graz ent­ standen ist. Anstelle von Klebern kom­ men bei dem Wärmedämmverbund­ system Klettverschlüsse als Verbindun­ gen zur Anwendung. Einen seiner Vor­ teile zeigt das System nach der eigent­ lichen Nutzungsdauer, wenn die Fas­ sadenmodule demontiert und weit­ gehend sortenrein in ihre Bestandteile zerlegt werden sollen. Die einzelnen Komponenten, insbesondere der Dämmstoff, stehen dann für eine fast vollständige Wiederverwertung zur Verfügung. DETAIL research hat bei Sto nachgefragt. Woher kam der Impuls für ein neues Fassadensystem? Eike Messow, Leiter Nachhaltigkeit: Zwei der aktuellen Megatrends, die relevant für die Entwicklung der ­facade4zeroWaste waren, sind der ­Klimawandel und daraus resultierend der Klimaschutz sowie die Ressour­ cenknappheit, verbunden mit dem Ressourcenschutz. Andere aktuelle Megatrends, wie beispielsweise das Thema Gesundheit, fließen in weitere Studien ein. Für uns ist es wichtig, ­diese Megathemen auch mit unseren Produkten abbilden zu können. Tobias Bosse, Produktmanager WDVS: Innerhalb eines Unternehmens ist man immer auf die eigene Produkt­ welt fokussiert. Deshalb arbeiten wir mit Partnern zusammen, die einen an­ deren Blick auf die Dinge werfen und diese kritisch hinterfragen. Gemein­ sam mit einem Team des Instituts für Architekturtechnologie der TU Graz

haben wir uns im Jahr 2010 die Frage nach der Fassade der Zukunft gestellt. Dabei betrachteten wir die Fassade aus verschiedenen Perspektiven – als Wetterschale, Gestaltungselement und als funktionelle Fassade. Im An­ schluss haben wir die Aspekte Nach­ haltigkeit und Recycling integriert. Wir haben jede einzelne Komponente im Fassadensystem daraufhin überprüft, wie sich die beiden Aspekte imple­ mentieren lassen. Entstanden ist das facade4zeroWaste-System, ein WDVSystem, das ohne Kleber auskommt. Wie genau funktioniert das System? Tobias Bosse: Bei einem klassischen WDVS haben wir Schichten, die mit Klebern verbunden am Wandbau­ stoff angebracht werden. Durch die dauerhafte Verbindung der einzel­ nen Systemkomponenten ist eine Rückführung der verwendeten Bau­ stoffe derzeit sehr anspruchsvoll – ­sowohl technisch als auch wirtschaft­ lich. Hier setzt das neue System an. Bei facade4zeroWaste besteht keine feste Verbindung mehr zwischen der Wetterschale und dem Dämm­ stoff. Hierfür haben wir ein spezielles Befestigungselement mit Klettver­ bindungstechnik entwickelt, das so­ wohl zum Lastabtrag dient als auch der Verbindung von Dämmstoff und Oberfläche. Alle Materialien sind frei wählbar. Als Dämmung kommen EPS- oder Mineralwolle-Platten genau­ so infrage wie Hochleistungsdämm­ stoffe. Der große Vorteil der Klettver­ bindung ist, dass sie schnell und ein­ fach wieder lösbar ist. Die Flexibilität im System ist sehr hoch. Wir können sowohl fugenlos als auch fugenbetont arbeiten, mit ganz unterschiedlichen Materialien.

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Lässt sich das System auch bei Sanie­ rungsprojekten anwenden? Tobias Bosse: Bei der Sanierung müs­ sen häufig Unregelmäßigkeiten im Untergrund ausgeglichen werden. Über die Ausbildung des Dübels mit Justierbuchse ist es möglich, die üb­ lich vorhandenen Toleranzen auszu­ gleichen. Das Element kann durch ein­ faches Rein- und Rausdrehen dement­ sprechend justiert werden. Über die­ ses System ist auch die Aufdopplung bestehender Dämmsysteme möglich. Wie werden die Rückbau- und Recyc­ lingprozesse funktionieren? Eike Messow: Momentan gibt es noch keinen Recycling-Markt für gebrauch­ te Dämmstoffe. Die anfallenden Men­ gen sind gering und räumlich so weit gestreut, dass sich ein flächendecken­ des Recyclingsystem noch nicht wirt­ schaftlich darstellen lässt. Dies gilt ebenso für die anderen Bestandteile von WDVS, sodass es für Verwertungs­ betriebe schwierig ist, in entsprechen­ de Anlagen zu investieren und damit Geld zu verdienen. Trotzdem muss man vordenken und den Weg weiter beschreiten. Wir gehen davon aus, dass die Größenordnungen von Recy­ clingmaterial zunehmen werden. In diesem Zusammenhang sind auch die Entwicklungen neuer Methoden und Anlagen zur Verwertung von Dämm­ stoffen zu sehen, wie beispielsweise das CreaSolv®-Verfahren, das sich auf die stoffliche Verwertung von WDVS mit Polystyrol konzentriert. Noch bes­ ser wäre es, wenn man die Bestandtei­ le eines Fassadendämmsystems direkt wiederverwenden könnte. Hier bietet facade4zeroWaste eine Optimierung:

die Dämmplatten – die etwa 90 % des Volumens ausmachen – können ein­ fach abgenommen und direkt wieder­ verwendet werden. Diese Wiederver­ wendung ist von der Abfallpyramide aus betrachtet der Königsweg. Auch für die Dübel gibt es bereits sinnvolle Kreisläufe, weil diese entweder direkt wiederverwendet werden können oder im geschredderten Zustand gut verwertbar sind. Welche Schritte fehlen noch bis zur Markteinführung? Tobias Bosse: Im Moment geht es um eine wirtschaftliche Einordnung: Wären Investoren bereit, für dieses System mehr zu zahlen, wenn es wäh­ rend der Nutzungsdauer flexible Ver­ änderungsmöglichkeiten bietet und nach der Nutzungsdauer einfach de­ montiert werden kann? Hier befinden wir uns an einem Punkt, wo wir Feed­ back aus dem Markt brauchen und Gespräche mit Architekten, Investoren und weiteren Marktpartnern führen. Ist eine innovative Produktneuentwick­ lung nicht risikoreich? Till Stahlbusch, Leiter Öffentlichkeits­ arbeit: Forschung und Entwicklung ­haben bei Sto schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt – es waren vor allem maßgebliche Innovationen, die das Unternehmen zu seiner heuti­ gen Bedeutung geführt haben. So hat Sto zum Beispiel 1997 den Innovati­ onspreis der Deutschen Wirtschaft er­ halten für StoTherm Solar, ein Wärme­ dämm-Verbundsystem, das seiner Zeit weit voraus war und sich deshalb im Markt nie recht durchsetzen konnte. StoTherm Solar speist Solarenergie als

Wärme in den massiven Wandbildner ein, von wo aus sie zeitversetzt in der Nacht wieder an den Innenraum ab­ gegeben wird. Trotzdem haben die hohe Auszeichnung und die zukunfts­ orientierten Ideen des Systems das positive, innovative Image von Sto weiter befördert. Um eine Innovation einzuführen, muss man viele Fäden ziehen. Der Erfolg bemisst sich nie nur an der Marktgängigkeit und Verkäuf­ lichkeit. Sind der Markt und die Branche bereit für die facade4zeroWaste? Eike Messow: Es ist uns wichtig, ­deutlich zu machen, dass wir mit der facade­4zeroWaste keine Allzweck­ lösung entwickelt haben, die nun alle Herausforderungen im Zusammen­ hang mit dem Recycling von Dämm­ systemen löst. Diese Studie steht in ­einem größeren Zusammenhang von Forschungsprojekten, die weitere Teil­ aspekte einer Kreislaufwirtschaft von Fassadendämmsystemen abdecken. Von der Auswahl der Rohstoffe und der Produktion der Bauprodukte über den Systemaufbau (z. B. WDVS, VHF) bis zu Optionen der Wiederverwen­ dung und der stofflichen oder energe­ tischen Verwertung ergeben sich viele Ansätze. Im Zusammenhang des ener­ gieeffizienten Bauens und Sanierens hoffen wir, mit facade4zeroWaste ­einen Weg gefunden zu haben, der auch beim Rückbau und der Verwer­ tung optimale Lösungen bietet und damit unserem Anspruch von Nach­ haltigkeit noch besser gerecht wird. Bettina Sigmund Lesen Sie das vollständigen Interview unter www.detail.de/research Partner von DETAIL research:

Förderer und wissenschaftliche Partner:

ETH Zürich: Architektur und Digitale Fabrikation ­­ & Computer-Aided Architectural Design Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg: Lehr­ gebiet Konstruktion und Technik HAWK Hildesheim: Institute International Trend­ scouting TU Braunschweig: Institut für Gebäude- und Solartechnik TU Dortmund: Fachgebiet Städtebau, Stadt­ gestaltung und Bauleitplanung TU Dresden: Institut für Bauinformatik CIB TU Graz: Institut für Architektur-Technologie TU München: Fakultät für Architektur Universität Stuttgart: Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren D

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research 55


Vernetztes Bauen 2030 Digitale Planungs- und Bauprozesse, Building Information Modeling, Ingenieursoftware Alle Produktinformationen sind redaktionell aus­ gewählt und bearbeitet von Tim Westphal und Rainer Bratfisch.

Building Information Modeling innerhalb des AVA-Prozesses Grundlage für die Zusammenarbeit nach der Planungsmethode BIM ist bekannterweise der korrekte Datenaustausch der fachspezifischen Softwarelösungen. Als offener Standard für die Übergabe von 2D- und 3DCAD-Daten in AVA-Lösungen ist der IFC-Standard bekannt. In dem 3D-Gebäudemodell einer CAD bilden Bauteile, die einer Örtlichkeit im Objekt zugeordnet sind, die kleinste Einheit. Für den AVA-Prozess müssen diese Bauteile Gewerken zugewiesen und in einzelne Positionen aufgeteilt werden. Die Interpretation der Struktur des

Illustrationen: Orca

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IFC-Formates geschieht über die Orca-­IFC-Mengenübernahme. Die ­Attribute eines Bauteils werden über die CAD-IFC-Exporteinstellungen ­bestimmt. Welche dieser Daten der Anwender in die AVA-Software übernimmt, entscheidet er in der IFC-­ Mengenübernahme. Hier werden die IFC-Daten in zwei unterschiedlichen Darstellungen gelistet. In der räumlich sortierten Projektstruktur werden aus der Zuordnung der Bauteile in den CAD-Modellen Raumlisten generiert, in denen gleichartige Bauteile einer Örtlichkeit zugeordnet sind. In der ­Ansicht Bauteile kategorisiert sind die gleichartigen Bauteile zu einer Position mit Teilmengen zusammengefasst. Die Kategorie Wände ist beispiels­ weise in tragende und nichttragende Wände unterteilt. Übernommen werden können sowohl Raumlisten und Kategorien als auch entsprechend einzelne Bauteile – entweder als neue Position oder als neue Menge einer bestehenden Position. Im Programmteil Aufträge neu eingefügte Positionen oder Teilmengen aus IFC-Dateien werden automatisch als Nachtrag gekennzeichnet und fließen so in Auswertungen und Nachtrags­ listen ein. ORCA Software GmbH 83115 Neubeuern www.orca-software.com

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know-how

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rubrik dt  67


Segmentiertes Granitgewölbe in Cambridge Segmented Granite Vault in Cambridge

John Ochsendorf Thorsten Helbig Corentin Fivet J. Meejin Yoon John Ochsendorf ist Partner im Ingenieurbüro Ochsendorf DeJong and Block (ODB) und Professor an der Architektur- und Ingenieur­ fakultät am Massachusetts ­Institute of Technology (MIT). Thorsten Helbig ist Gründungspartner von Knippers Helbig Stuttgart / New York / Berlin. Corentin Fivet ist AssistenzProfessor an der École ­Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). J. Meejin Yoon ist Partner bei Höweler + Yoon Architecture und leitet das Department of Architecture am MIT. John Ochsendorf is a Partner in the engineering firm Ochsendorf DeJong and Block (ODB) and is the Class of 1942 Professor of Engineering and Architecture at the Massachusetts Institute of Technology (MIT). Thorsten Helbig is co-­ founder of Knippers Helbig Stuttgart / New York / Berlin. Corentin Fivet is Assistant Professor of structural design at the École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). J. Meejin Yoon is a partner in Höweler + Yoon Architecture and Head of the Department of Architecture at the MIT.

Das Collier-Memorial ist dem Andenken an den Polizisten Sean Collier gewidmet, der beim Boston-Marathon-Attentat 2013 auf dem Campus des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ums Leben kam. Den Auftrag zur Konzeption und Planung des ­Memorials erhielt Meejin Yoon von Höweler Yoon Architects. Im April 2014 wurde der ­Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt; die Fertigstellung erfolgte für den Boston-Marathon im April 2015. Konzept und Formgenerierung Das Konzept sieht für den Gedenkort ein aus massiven Granitblöcken zusammen­ gesetztes Gewölbe vor, das durch das gewählte Material Naturstein nicht nur eine sehr dauerhafte Struktur darstellt, sondern auch ein Symbol für Zusammenhalt und ­Stärke schafft. Fünf radial angeordnete Wandscheiben rahmen einen kontemplativen Ort des Gedenkens, der durch die mittige Ausnehmung der Wände den Verlust und die Abwesenheit thematisiert. Die ellipsoid geformte Ausnehmung entsteht durch die boolesche Subtraktion ­eines eiförmigen Körpers aus der vertikal ­extrudierten, fünfarmigen Grundfläche des Memorials (Abb. A).

In the aftermath of the Boston Marathon bombings of 2013, police officer Sean Collier was killed on the campus of the Massachusetts Institute of Technology (MIT). A memorial committee solicited input from the public and selected architect Meejin Yoon of Höweler and Yoon Architects to serve as the lead designer. Yoon unveiled the design concept in April 2014, with the goal to complete the construction in only one year. Concept and form generation The design concept envisioned massive blocks of solid granite to create a vaulted structure on the site where Officer Collier was killed. Stone was chosen to signify strength and to create a durable monument. Five radial walls frame views of the site and create intimate spaces of reflection and remembrance. The hollowing out of the central void produces an absence at the centre of the memorial that forms a space to gather under the stone vault. The figure of the void is an irregular ­ellipsoidal shape derived from the intersection of a solid ovoid and an extruded five-pointed surface through a subtractive boolean operation (Fig. A). The shallow stone vault is only possible because of a close synthesis of architectural and technical considerations throughout the design process.

Architekten /Architects: Höweler + Yoon, USA– Boston Mitarbeiter / Team: J. Meejin Yoon, Eric Höweler, Yoonhee Cho, Paul Cattaneo, Sungwo Jung Beratung und Entwicklung Steinstruktur / Masonry ­Design Consultant: Ochsendorf, DeJong & Block, USA– Cambridge Mitarbeiter / Team: John Ochsendorf, Matthew DeJong, Philippe Block, ­William Plunkett, Corentin Fivet, Grant I­wamoto, Giorgia Giardina, Matthias Rippmann Tragwerksplaner / Structural engineer: Knippers Helbig Advanced Engineering, Stuttgart /  New York / Berlin Mitarbeiter / Team: Thorsten Helbig, Tom Reiner, Florian Meier, Matthias Oppe, Liam O’Hanlon, Jennifer McClain, Hauke Jungjohann, Guillaume Evain

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Das daraus resultierende, sehr flache Stein­ gewölbe konnte nur in enger Zusammen­ arbeit der beteiligten Architekten und Inge­ nieure umgesetzt werden. Ziel war es, die Geometrie des räumlichen ­Gewölbes so zu entwickeln, dass sich allein aus der Schichtung der Steinsegmente ein ­stabiles druckbeanspruchtes Bogengewölbe einstellt. Dafür entwickelte das Team eine interaktive Software, mit der iterativ die Lage der Druckkraftresultierenden in den Kontaktflächen der Segmentstöße geprüft werden konnte. Auf diese Weise ließ sich eine Vielzahl von Geometriekonfigurationen finden, bei denen sich unter Eigengewicht ein Gleichgewicht einstellt. Dabei bestimmen insbesondere die Ausrichtung, Höhe und Länge der fünf Wände sowie die Form der zentralen Ausnehmung das Gleichgewichtssystem. Die finale Geometrie entstand letztlich durch ein enges Zusammenspiel von architektonischer Setzung und statischer Formgenerierung. Das Gewölbe ist aus fünf halben Bögen zusammengesetzt, die sich über einen zentralen Mittelblock gegeneinander abstützen. Die fünf radial angeordneten Wandsegmente dienen als Widerlager für die resultierenden Bogenkräfte. Die Horizontalkomponenten der Kämpferkraft werden über eingelassene Dübel und Kontaktreibung in einen sternförmigen Fundamentbalken übertragen und kurzgeschlossen. Somit wird lediglich die vertikale Kraftkomponente auf die Pfahlgründung abgesetzt. Planung und Berechnung Die resultierenden rechnerischen Spannungen in den Steingewölbesegmenten liegen weit unter der Druckbeanspruchbarkeit des eingesetzten Virginia-Granits (maximale Bruchspannung aus Tests: 290 MPa).

To realise the vision of solid stones interlocking in three-dimensional space, the concept was refined to consider only geometries ­capable of standing in pure compression. The team developed an interactive software environment to ensure that the stones would be in equilibrium under gravity by finding a compressive line of force which lies within the masonry. This allowed the design team to explore hundreds of possible geometries while ensuring that each stone was held in place by gravity. In particular, the stability of the structure depends on the orientation of the five walls, the height and width of the walls, the shape of the inner vault and the ­geometry of each block. The final geometry of the memorial was therefore determined through broader architectural considerations combined with static analysis. The structure acts as five half-arches in compression which lean inward on a keystone at the centre. The outward thrust of the arches is constrained by the five radiating walls, which serve as buttresses for the central vault. Below grade, a reinforced concrete tension tie resists the outward thrust of the arches and ties the walls together, transferring predominantly vertical loads onto the foundation piles. Horizontal thrusts are transferred to the ground beam through friction and grouted stainless steel dowels.

A Konzept Formentwicklung B sukzessive geometrische Anpassungen in der Draufsicht C aus dem Kraftfluss abgeleitete Geometriemodifikation einer Widerlagerwand gestrichelte Linien: Lastresultierende aus Eigengewicht A conceptual definition of the form B plan view of successive geometric modifications. C structurally-informed geometric modification of one of the five legs dashed: thrust lines produced by self-weight

Structural analysis Once the geometry was finalised, the stabil­ ity of the vault was further demonstrated with a range of modelling methods, including 3D-printed physical models, the discrete element method (3DEC), thrust network analysis (RhinoVault), and finite element methods (ANSYS). A

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F

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FC

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E D D as sich im Gleichgewicht befindende Stabwerk der Lastresultierenden (Eigenlastzustand). E Projektion des drei­ dimensionalen Kräftediagramms. Die Längen der Kanten entsprechen dem jeweiligen Kräftemaß. Die Pfeile FA, FB, FC, FD und FE geben die horizontale Auflagerreaktion am Fuß der Widerlagerwand an. Jeder andere Pfeil entspricht dem Eigengewicht eines Granitblocks. D a network of minimum thrust lines in global equilibrium under self-weight. E projections of its three-­ dimensional force diagram. A length in the force diagram measures a magnitude of force. The arrows named FA, FB, FC, FD and FE measure the horizontal reaction at the base of each leg. Each other a ­ rrow corresponds to the self-weight of one of the granite blocks.

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FD

Somit ist das globale Stabilitätsverhalten wesentlich entscheidender für den Nachweis der Trag­fähigkeit als ein lokales Materialversagen. Für die entwickelte Geometrie wurden mit den Programmen »discrete element method« (3DEC), »thrust network analysis« (RhinoVault) und der FEM Software ANSYS weitere Stabilitätsuntersuchungen durchgeführt (Abb. F– H). An einem im 3D-Plotter erzeugten physischen Modell wurden Grenzbetrachtungen der Gewölbe­stabilität nachgestellt. Die maßgebende Last der 178 Tonnen schweren Struktur ist sein Eigengewicht. Die fünf Wände stützen die resultierende Gewölbekämpferkraft und alle einwirkenden Horizontallasten. Die horizontal angesetzte Erdbebenbeanspruchung ist dabei mit 25 % des Eigengewichts angesetzt. Standsicherheit Das Planungsteam hat sich intensiv mit geeigneten Standsicherheitsstrategien für diese ­unkonventionelle Struktur, einem aus Starrkörpern zusammengesetzten Gleichgewichtssystem, auseinandergesetzt. Mit mehreren Modellierungsmethoden konnte ein stabiles Gleichgewicht unter den angesetzten Lasten nachgewiesen werden. Doch selbst wenn sich alle bekannten Lasten, Bodensetzungen und Temperatureinflüsse weitgehend sicher abschätzen ließen: Aus etwaigen Veränderungen im Umfeld könnten dennoch zum Zeit-

H

Because the maximum material stresses in the stone vault are far below the compressive strength of the Virginia granite (290 MPa), the dominant concern was stability of the structure rather than crushing of the material. A small-scale 3D-printed model was used to investigate the limits of stability for the stone vault. With a self-weight of 196 tons, the dominant loading on the structure is the vertical gravity load. For lateral loads, the five walls act as shear walls to buttress the central vault under seismic loading, and safety was demonstrated by applying 25 % of the selfweight as a horizontal load in the most critical directions. Stability While multiple modelling methods demonstrated the stability of the vault under all ­expected loadings in compression only, the team intensively discussed several safety ­strategies for such an unconventional structure, which could be described as a balanced rigid-body system. Even if all available information about loads, soil settlements and temperature differences are considered in the analysis, potential ­unforeseen long-term shifts in environmental conditions could become relevant to the structural system in the future.

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Bahnsteigdach aus hochleistungsfähigem Leichtbeton Stadionhülle als hybride Netzstruktur Modernes Natursteingewölbe in Cambridge

Zeitschrift für Tragwerksplanung und Architektur Review of Structural Engineering and Architecture

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structure structure Redaktionsbeirat

Impressum ∂ structure Zeitschrift für Tragwerksplanung und Architektur Verlag: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Hackerbrücke 6, 80335 München Tel. (089) 38 16 20-0, Fax (089) 38 16 20-66 Internet: http:// www.detail.de Postanschrift: Postfach 20 10 54, 80010 München Persönlich haftende Gesellschafterin: Institut für internationale ArchitekturDokumentation Verwaltungs-GmbH, München, eine 100 %-ige Tochter der ATEC Business Information GmbH. Kommanditistin (100 %): ATEC Business Information GmbH, München. Redaktion DETAIL structure: (Anschrift wie Verlag, Telefon Durchwahl -84, E-Mail: redaktion@detail.de): Christian Schittich (Chefredakteur, V. i. S. d. P., CS), Johanna Christiansen (JC), Sabine Drey (SD), Andreas Gabriel (GA), Maria Remter (MR), Jakob Schoof (JS) Freie Mitarbeit: Burkhard Franke (BF), Sophie Karst (SK), Florian Köhler (FLK), Andreas Ordon (AO), Roland Pawlitschko (RP) Zeichnungen: Martin Hämmel Emese M. Köszegi, Simon Kramer Freie Mitarbeit: Ralph Donhauser, Dejanira Ornelas Bitterer Übersetzungen englisch: Raymond Peat Redaktion DETAIL transfer: (Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0 Meike Weber (V. i. S. d. P.), Tim Westphal (Leitung), Rainer Bratfisch, Katja Reich Herstellung / DTP: Peter Gensmantel (Leitung), Cornelia Kohn, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters Vertriebsservice: (Abonnementverwaltung und Adressänderungen) Vertriebsunion Meynen, Große Hub 10, 65344 Eltville Tel. (0 61 23) 92 38-211, Fax: -212 E-Mail: detailabo@vertriebsunion.de Marketing und Vertrieb: Claudia Langert (Leitung) Irene Schweiger (Vertrieb) Tel. (089) 38 16 20-37 (Anschrift wie Verlag) Anzeigen: Karin Lang (Leitung, V. i. S. d. P.), Claudia Wach, DW -24

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(Anschrift wie Verlag) Tel. (089) 38 16 20-0 DETAIL structure erscheint im März + September DETAIL structure ist nur über den DETAIL Online Shop erhältlich: www.detail.de/shop oder innerhalb des DETAIL Abonnements. DETAIL structure Einzelheft: € 18,90 /  CHF 28,– / £ 13,60 / US$ 24,50 Abonnement 10 Ausgaben und zusätzlich 6 Sonderhefte: Inland: € 179,– Ausland: € 179,– / CHF 251,– / £ 119,– / US$ 234,– Für Studenten: Inland: € 95,– Ausland: € 95,– / CHF 137,– / £ 67,– / US$ 124,– Ausland zzgl. MWSt, falls zutreffend Alle Preise verstehen sich zuzüglich Versandkosten. Abonnements sind 6 Wochen vor Ablauf kündbar. Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank München BLZ 700 700 10 · Konto 193 180 700 IBAN: DE24700700100193180700 SWIFT: DEUTDEMM Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangte Manuskripte und ­Fotos wird nicht gehaftet. Nachdruck nur mit Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit aller Beiträge wird keine G ­ ewähr übernommen. Repro: Martin Härtl OHG Kistlerhofstraße 70, 81379 München Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 47 2015 für alle Beiträge, soweit nicht ­anders angegeben bei Institut für internationale ArchitekturDokumentation GmbH & Co. KG Dieses Heft ist auf chlorfrei­ gebleichtem Papier gedruckt. Die Beiträge in DETAIL sind urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung dieser Beiträge oder von Teilen davon (z. B. Zeichnungen) sind auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetz­ lichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Straf­ bestimmungen des Urheberrechts.

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Prof. Christoph Ackermann Prof. Dr. Anette Bögle Prof. Dr. Oliver Englhardt Prof. Dr. Stephan Engelsmann Knut Göppert Dr. Bernhard Hauke Prof. Dr. Steffen Marx Prof. Dr. Lamia Messari-Becker Stefan Schmidt Dr. Heiko Trumpf Joram Tutsch

Abbildungsnachweis Fotos ohne Nennung sind Architekten­ aufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Seite 3, 26, 27 oben, 29 oben, 32, 33 oben: Milène Servelle, F–Soisy-sur-Seine Seite 5, 6 oben: Andreas Gabriel, D – München Seite 6 unten: Christian Richters, D – Berlin Seite 7 oben, 11 unten: Julien Lanoo, F – Comines Seite 8 unten links: Stéphane Chalmeau, F – Nantes Seite 8 unten rechts: Cyrille Lallement, F – Paris Seite 9, 20 rechts unten: Nicolas Borel, F – Paris Seite 12 unten rechts: Wei Gang Seite 15: schlaich bergermann partner, D – Stuttgart Seite 17: Hanns Joosten, D – Berlin Seite 20 links unten, 20 Mitte: Ralph Feiner, CH – Malans Seite 21: Jakob Schoof, D – München Seite 22: Oliver Jaist, I – Vahrn Seite 23, 25: Bruno Klomfar, A – Wien Seite 27 unten, 30, 31 oben, 33 rechts: Egis Bâtiment Méditerranée, F – Nizza Seite 29 unten: Serge Demailly, F – La Cadière d´Azur Seite 31 unten: Francis Vigouroux, F – Nantes Seite 34 –39: Leo Van Woerkom / Cepezed Seite 40 – 44: 11h45, F – Paris Seite 45: Tectoniques, F – Lyon Seite 46, 49 rechts, 52 links, 53: Enrico Cano, I – Como Seite 49 links, 50 rechts, 51 oben: Michel Denancé, F – Paris Seite 50: Chris Wise / Expedition Engineering

Seite 51 Mitte: Raphael Petit, F – Paris Seite 51 unten: Paul Vincent, I – Genua S. 61 unten links: Jochen Eckel, D – Berlin S. 62 unten rechts: Nikolai Kazakov, D – Karlsruhe S. 66 oben links: Dámaso Pérez Ontiveros, E – Alicante S. 66 oben rechts: Preda I Croce&Wir, A – Graz Seite 67, 68, 69 unten, 73: Iwan Baan, NL– Amsterdam Seite 69 oben, 70: Knippers Helbig Advanced Engineering, D – Stuttgart /  USA – New York / D – Berlin Seite 72 unten: Quarra Stone Company, USA – Madison

Ganzseitige Schwarzweißfotos: Seite 5: Büro von Marc Mimram Ingénierie SA., F– Paris Seite 15: Tramhaltestelle in Berlin, Architekten: Gruber + Popp, D–Berlin Seite 21: Fußgängerbrücke in Freising, Architekten: J2M Architekten, D – München Seite 53: Hochhaus in Turin, Architekten: Renzo Piano Building Workshop, I – Genua / F–Paris / USA –  New York Seite 67: Collier-Memorial in Cambridge (MA), Architekten: Höweler + Yoon Architecture, USA – Boston

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