Holzspektrum Ansichten, Beschreibungen und Vergleichswerte
isbn 3-902320-31-1
Information
Holzspektrum Ansichten, Beschreibungen und Vergleichswerte Sowohl die Bedeutung des Holzes als Roh-, Bau- und Werkstoff als auch die Vielfältigkeit und Nutzungsmöglichkeiten der verschiedenen Holzarten werden oftmals unterschätzt. Denn jede Holzart besitzt ihre spezifischen Eigenschaften, die sich je nach Anwendungsbereich vorteilhaft einsetzen lassen. Zugleich bedeutet die Holzverwendung eine wirtschaftliche Nutzung der Wälder, die wiederum Voraussetzung für deren Pflege, die Erhaltung der Wohlfahrtswirkungen und des ökologischen Gleichgewichts ist. DI Dr. Josef Fellner Univ.-Prof. DI Dr. Alfred Teischinger Dipl.Arch.ETH Dr. Walter Zschokke
5
Vorwort Alexander Eder
7
Wald – Bäume – Holz Ein Wurzelsystem der menschlichen Kultur Walter Zschokke
Inhalt
12
Ahorn | Vogelaugenahorn | Riegelahorn
16
Birke | Maserbirke
20
90
Der erste Zugang zum Holz – sehen und verstehen Josef Fellner
Birnbaum
94
Schnittrichungen
22
Buche | Rotbuche gedämpft | Rotbuche | Rotbuche mit Rotkern
96
Holzmerkmale
98 26
Douglasie
Modifiziertes Holz Neue technische Massivhölzer Alfred Teischinger
28
Edelkastanie 100
30
Eibe | Masereibe
Die Farbe des Holzes Alfred Teischinger
34
Eiche | Roteiche | Mooreiche
102
Farbpalette
38
Elsbeere
104
Farbveränderung durch uv-Licht
40
Erle
105
Oberflächenveränderung durch Bewitterung
42
Esche | Olivesche | Esche Braunkern
106
Literatur, Normen und Tipps
46
Fichte | Fichte mit Astbild
108
Glossar
50
Hainbuche
112
Impressum
52
Kiefer (Föhre)
54
Kirschbaum
56
Lärche
58
Linde
60
Nussbaum | Französiche Nuss | Masernuss
64
Pappel | Aspe | Maserpappel
68
Platane
70
Robinie | Robinie gedämpft
74
Tanne
76
Ulme (Rüster) | Maserulme
80
Zirbe
82
Physikalische und mechanisch-technische Kennwerte für Nadelhölzer
84
Physikalische und mechanisch-technische Kennwerte für Laubhölzer
Ahorn Weitere Handelsnamen Bergahorn | Spitzahorn Englisch Maple, Sycomore Botanischer Name Acer pseudoplatanus L.e | Acer platanoides L. Kurzzeichen ba | sa1) (en-Kurzzeichen: acps | acpl2))
Der Bergahorn erreicht Höhen
Erkennungsmerkmale des Holzes
bis 35 m, der Spitzahorn 30 m
Farbe Splint und Kernholz bei Bergahorn
und Durchmesser bis zu 1 m. Die
hell-weißlich, bei Spitzahorn rötlichweiß
Rinde zeigt beim Bergahorn ei-
Querschnitt zerstreutporig, die Jahrring-
ne glatte Schuppenborke, beim
grenzen sind fein, aber deutlich erkennbar
Spitzahorn eine längsrissige
Radialschnitt feine, glänzende Spiegel,
mittelgrobe Borke. Die Ahornar-
zart gestreifte Textur, oft geriegelt
ten haben handförmig gelappte
Tangentialschnitt feine Fladerzeichnung
Blätter, beim Bergahorn sind sie
Geruch nicht auffallend
am Rand grobgesägt, der Spitz-
Härte hart
ahorn hat nur einzelne Blattzähne und ist sonst ganzrandig. Die
Physikalische Kennwerte 3)
zweiflügeligen Früchte sind als
Rohdichte
„Nasenzwicker“ oder „Propeller“
Mittelwerte
12
schon den Kindern bekannt.
Grenzwerte
12
623 | 653 kg⁄ m3
530–790 | 560–810 kg⁄ m3
Schwind- und Quellmaße Gesamtschwindmaß axial
0,4 – 0,5 | 0,4 – 0,5 %
r,max
3,3 – 4,4 | 3,2 – 4,9 %
l,max
radial
tangential
t,max
8,0 – 8,5 | 8,4 – 9,0 %
Differentielle Quellung radial qr
0,10 – 0,20 %⁄ % | –
tangential qt
0,22 – 0,30 %⁄ % | –
Mechanische Kennwerte 3) (4)) Elastische Eigenschaften Biege-Elastizitätsmodul El
9400 | 11300 – 12100 (10500) N⁄ mm2
Festigkeitseigenschaften Biegefestigkeit fm 112 | 114 –137 (95) N⁄ mm2 Zugfestigkeit f t,0 82 | 100 –155 (120) N⁄ mm2 Druckfestigkeit fc,0 58 | 59 – 62 (50) N⁄ mm2 Härte Brinellhärte HB,0
62 | 62 N⁄ mm2
Brinellhärte HB,90
27 | 29 N⁄ mm2
Sonstiges Wärmeleitfähigkeit 0,16 – 0,18 | 0,14 W⁄ mK Natürliche Dauerhaftigkeit Pilze Anobium
5, nicht dauerhaft | 5 S, anfällig | S
Tränkbarkeit Kernholz
1, gut tränkbar | 1
Splintholz
1, gut tränkbar | 1
Angaben für Bergahorn | Angaben für Spitzahorn
Kulturgeschichtliches Aus Ahornholz gefertigte Löffel, Becher, Teller und Schüsseln dienten bis in die Neuzeit breiten Bevölkerungskreisen als Gefäße für Speis und Trank. Dank feiner Poren bewährten sie sich auch in hygienischer Hinsicht und der weißliche Farbton wirkte sauber. Das Drechseln, wofür sich Ahornholz ungetrocknet gut eignet, ist eine uralte mechanische Bearbeitungsweise. Allerdings haben sich wegen der Vergänglichkeit des Holzes kaum Zeugnisse erhalten. Hin und wieder begegnet es uns als Tischplatte, die vom regelmäßigen Abwischen angenehm seidig glänzt und die Geschichte ihres Gebrauchs erzählt. Allgemeines Von den heimischen Ahornarten sind nur Bergahorn und Spitzahorn für die Forst- und Holzwirtschaft von Bedeutung. Feldahorn (Acer campestre L.) spielt eine untergeordnete Rolle. Ahornbäume wachsen in ganz Österreich in Mischwäldern und auf freier Flur, wobei ein beträchtlicher Teil nicht im Ertragswald steht, wo sie bloß einen Anteil von 1 % aufweisen. Der Ahorn wächst anfangs sehr schnell. Bergahorn kann bis zu 500 Jahre alt werden, Spitzahorn erreicht das Höchstalter mit 150 Jahren. Ersterer wird meist ab 0,4 m Durchmesser genutzt, da mit zunehmender Stärke störende Verfärbungen auftreten können. Holzcharakteristik Makroskopisch werden Zuwachszonengrenzen oft, aber nicht immer, durch sehr schmale, scharf begrenzte dunkle Spätholzzonen hervorgehoben. Bergahorn zählt zu den hellsten heimischen Holzarten. Unter Lichteinfluss wechselt die Farbe ins Gelblichbraun. Bei alten Bäumen kann es zu farblich abgesetzter fakultativer Kernbildung kommen. Trotz fast weißer Grundfärbung können Hölzer vom gleichen Stamm einen Hell-Dunkel-Kontrast aufweisen, der infolge unterschiedlicher Reflexion von Licht entsteht und vornehmlich zwischen gestürzten Furnieren oder Hölzern zu beobachten ist. Verursacht wird dies durch eine von der Schnittebene abweichende Faserrichtung. Auf Tangentialflächen sind die rötlichen oder blassbraunen Spindeln der zahlreichen Holzstrahlen mit bloßem Auge erkennbar und beleben das Bild. Auf Radialflächen beeinflussen die Spiegel der Holzstrahlen, ähnlich jenen der Buche, aber feiner, das Holzbild. Für alle Ahornarten ist das häufige Vorkommen einer Wuchsausprägung mit wel ligem Faserverlauf charakteristisch. Dies führt zum speziellen optischen Effekt der Riegelungstextur. Die besonders wertvolle Vogelaugentextur findet sich nur beim Zuckerahorn. Eigenschaften Mit 590 kg⁄ m3 ist der Bergahorn etwas leichter als der Spitz ahorn, der eine Darrdichte von 620 kg⁄ m3 aufweist. Die Brinellhärte beträgt 27 bzw. 29 N⁄ mm2. Ahornholz ist schwer spaltbar, seine Bearbeitung problemlos. Alle Ahornhölzer sind gut messer- und schälbar und die Biegefähigkeit ist bei geradfaserigem Wuchs allgemein gut. Besonders Bergahorn eignet sich zum Fräsen, Drechseln, Bohren und Schnitzen. Sein Holz lässt sich gut beizen und allen sonstigen Oberflächenbehandlungsverfahren unterziehen. Bei der Trocknung ist eine längere Feuchtehaltung bei höheren Temperaturen zu vermeiden, da es zu unerwünschten Verfärbungen kommen kann. Bei zu stapelndem Schnitt holz sollten Stapelleisten mit kleiner Auflage verwendet werden und ausreichend Zwischenraum soll eine gute Durchlüftung des Stapels sicherstellen. Ahornholz ist nicht dauerhaft (Dauerhaftigkeitsklasse 5), gut tränkbar und anfällig gegen tierische Schädlinge (Anobien). Verwendung Ahornholz eignet sich für dekorative Furniere, Schälfurniere (Sperrholz), für Möbel, als Fußböden (Parkett, Dielen) und für Treppenstufen. Im Musik instrumentenbau wird es zu Holzblasinstrumenten (Blockflöte, Fagott usw.) verarbeitet und dient als Böden von Streichinstrumenten. Weitere Verwendungs gebiete sind Kinderspielzeug, Küchengeräte (Kochlöffel, Schnittbretter usw.), Schnitzholz und Bildhauerei. Ähnliche Hölzer Birke, Linde
12 – 13
13 Ahorn 14 Vogelaugenahorn 15 Riegelahorn
Edelkastanie Weitere Handelsnamen Echte Kastanie, Esskastanie Englisch Sweet chestnut Botanischer Name Castanea sativa Mill. Kurzzeichen ek1) (en-Kurzzeichen: ctst2))
Die Edelkastanie ist ein Baum,
Erkennungsmerkmale des Holzes
der zwischen 10 und 30 m hoch
Farbe Splint weiß-bräunlich, Kern fahl- bis
werden kann. Die Borke ist bei
dunkelbraun
jungen Bäumen glatt und oliv-
Querschnitt ringporiges Holz, zarte Flam-
braun, später wird sie graubraun
menzeichnung, Holzstrahlen nicht sichtbar
und hat tiefe Risse. Die Blätter
Radialschnitt zart gestreifte Textur,
sind bis zu 25 cm lang, länglich-
nadelrissig
lanzettlich, ledrig-hart und ha-
Tangentialschnitt Fladerzeichnung,
ben eine glänzend-dunkelgrüne
nadelrissig
Farbe, die Unterseite ist heller.
Geruch leicht säuerlich
Der Blattrand ist stachelig-ge-
Härte weich bis mittelhart
Kulturgeschichtliches An der Alpensüdseite, wo die Edelkastanie seit Jahrtausenden heimisch ist, wird ihr Holz beim Hausbau, Rebbau, aber auch für Fenster und Möbel verwendet. Fassdauben aus Kastanienholz enthalten allerdings für die Weinlagerung etwas gar viel Gerbsäure – etwas mehr als die Eiche, weshalb aus dem Holz früher Tanninextrakt zum Gerben von Leder erzeugt wurde. Bei der traditionalen Herstellung von Aceto balsamico hingegen soll das mittlere in der Folge der fünf Fermentationsfässer aus Kastanienholz gefertigt sein, das verleiht der gewürzartigen Beigabe zu Speisen ihre zarte Schärfekomponente.
zähnt. Die Früchte sind grün und stachelig. Wenn sie im Oktober
Physikalische Kennwerte 3)
reif werden, platzen die Frucht-
Rohdichte
schalen auf und geben ihren
Mittelwerte
12
Grenzwerte
12
Inhalt, die Maronen, frei.
563 kg⁄ m3
–
Schwind- und Quellmaße Gesamtschwindmaß axial radial
0,6 %
r,max
4,3 %
l,max
tangential
t,max
6,4 %
Differentielle Quellung radial qr
0,14 %⁄ %
tangential qt
0,21– 0,26 %⁄ %
Mechanische Kennwerte 3) Elastische Eigenschaften Biege-Elastizitätsmodul El
9000 N⁄ mm2
Festigkeitseigenschaften Biegefestigkeit fm
80 N⁄ mm2
Zugfestigkeit f t,0
135 N⁄ mm2
Druckfestigkeit fc,0
49 N⁄ mm2
Härte Brinellhärte HB,0
35 N⁄ mm2
Brinellhärte HB,90
18 N⁄ mm2
Natürliche Dauerhaftigkeit Pilze Anobium
2, dauerhaft S, anfällig
Tränkbarkeit Kernholz Splintholz
28 – 29
4, sehr schwer tränkbar 2, mäßig tränkbar
Allgemeines Die Edelkastanien tragen erst nach 20 Jahren die begehrten Früchte. Die Bäume sind mittelgroß, im Bestand langschäftig, schön belaubt und freistehend breitkronig und kurzschäftig. Sie können mehrere hundert Jahre alt werden. Als Baumart der Mittelmeerländer verlangt die Edelkastanie mildes, nicht zu trockenes „Rebenklima“, erträgt aber auch Schatten. Ihr Zuwachs ist gut doppelt so groß wie jener der Eiche. Die stärkehaltigen Maronen dienten vor Einführung der Erdäpfel vielen Menschen als Notbrot. Die getrockneten Früchte wurden zu Mehl verarbeitet und zu Baumbrot gebacken. Mittellose Personen durften mancherorts auf öffentlichem Boden Esskastanien für den Eigengebrauch anbauen. Heute sind glasierte Maronen oder durchs Lochsieb gepresstes Püree als Leckereien beliebt. Und im Winter wärmen gebratene Kastanien vor dem Genuss die Hände. Holzcharakteristik Das Holz der Edelkastanie ist in Farbe und Struktur dem Eichenholz ähnlich, von diesem jedoch aufgrund der mit bloßem Auge nicht sichtbaren Holzstrahlen leicht zu unterscheiden. Es ist ein typisch ringporiges Holz, wobei der Frühholzporenring sich nicht so markant abzeichnet. Der Braun ton ist im Vergleich zur Eiche milder. Eigenschaften Das Holz der Edelkastanie ist mittelschwer (Darrdichte 530 kg⁄ m3) und weist eine Brinellhärte von 18 N⁄ mm2 auf. Es weist geringe Schwindwerte auf und hat ein gutes Stehvermögen. Das Holz ist schwierig zu trocknen mit ausgeprägter Tendenz zu Zellkollaps. Die Bearbeitbarkeit ist gut, es geht auch gut bis befriedigend zu verleimen und ist leicht polierbar. Bei Kontakt mit Eisen können Verfärbungen entstehen. Sehr gut ist die Dauerhaftigkeit, hier liegt Edelkastanie in der Klasse 2, dauerhaft. Verwendung Edelkastanie wird als Konstruktionsholz für Innen- und Außenbau, im Wasserund Schiffsbau eingesetzt. Es wird in Form von Furnieren, für Verkleidungen und als Parkett verwendet. In manchen Ländern dient es auch als Fassdaubenholz. Ähnliche Hölzer Eiche
29 Edelkastanie
Eiche Weitere Handelsnamen Stiel-, Sommereiche; Trauben-, Winter-, Steineiche; Zerreiche; Roteiche Englisch Common oak; Sessile oak Botanischer Name Quercus robur L.; Q. petraea (Matt.) Liebl.; Q. cerris L.; Q. rubra L. Kurzzeichen ei1) (en-Kurzzeichen: qcxe2))
Bäume mit stark ausladender
Erkennungsmerkmale des Holzes
Krone, 20 bis 30 m hoch. Die
Farbe Splint weiß bis hellgrau, Kern hell-
Rinde der heimischen Eichenar-
braun, manchmal leicht rötlich
ten ist zuerst weißlich grau und
Querschnitt ringporig mit Flammenzeich-
weist später eine dunkle tieflängs
nung im Spätholz; Holzstrahlen breit und
rissige Borke auf. Die typisch
deutlich
gelappten Blätter sind je nach
Radialschnitt Holzstrahlen als große Spiegel
Eichenart verschieden lang ge-
auftretend, nadelrissig
stielt. Die in einem kleinen
Tangentialschnitt Fladertextur, nadelrissig
Fruchtbecher sitzenden Eicheln
Geruch im frischen Zustand starker Gerbstoff
sind für Wildtiere eine begehrte
geruch, später nur noch schwach bemerkbar
Nahrungsquelle.
Härte hart Physikalische Kennwerte 3) Rohdichte Mittelwerte
12
702 kg⁄ m3
Grenzwerte
12
430 – 960 kg⁄ m3
Schwind- und Quellmaße Gesamtschwindmaß axial radial
l,max
r,max
tangential
0,4 %
4,0 – 4,6 % t,max
7,8 – 10 %
Differentielle Quellung radial qr
0,16 %⁄ %
tangential qt
0,36 %⁄ %
Mechanische Kennwerte 3) (4)) Elastische Eigenschaften Biege-Elastizitätsmodul El
13000 (13000) N⁄ mm2
Festigkeitseigenschaften Biegefestigkeit fm
88 (95) N⁄ mm2
Zugfestigkeit f t,0
90 (110) N⁄ mm
Druckfestigkeit fc,0
2
61 (52) N⁄ mm2
Härte Brinellhärte HB,0
66 N⁄ mm2
Brinellhärte HB,90
34 N⁄ mm2
Sonstiges Wärmeleitfähigkeit
0,13 – 0,20 W⁄ mK
Gleichgew.-Feuchte
37
(20°⁄ 37%)
Gleichgew.-Feuchte
83
(20°⁄ 83%) 17,2 %
8,9 %
Natürliche Dauerhaftigkeit Pilze Anobium
2, dauerhaft S, anfällig
Tränkbarkeit Kernholz Splintholz
4, sehr schwer tränkbar 1, gut tränkbar
Kulturgeschichtliches Der Wert von Eichenwäldern wurde bis in die Neuzeit an der möglichen Schweinemast gemessen. Kenner wissen auf Eichelmast basierende Schinken aus Spanien und Frankreich noch heute zu schätzen. Der exzessive Schiffsbau bedrohte ab dem 18. Jahrhundert die Eichenwälder, war aber zugleich Grund zur Anlage von Beständen, die heute schlagreif sind. Ein kurzfristiger Gewinn ist mit der Eiche nicht zu machen. Wer sie setzt, muss sehr prinzipielle Zukunftsvorstellungen haben. So steht die Eiche seit alters her für Kontinuität und Stärke. Eher lässt sich der tief im Erdreich verankerte Baum brechen als entwurzeln. Allgemeines Von den heimischen Eichen (Stiel-, Trauben- und Zerreiche) weist die Traubeneiche die schönste Stammform auf mit meist höher angesetzten Ästen als die knorrige Stieleiche. Im gesamten Holzvorrat halten diese beiden Eichenarten einen Anteil von knapp über 2 %. Die Zerreiche, ursprünglich aus Südosteuropa, ist in Österreichs Wäldern nur gering vertreten. Die vor 200 Jahren aus Nordamerika eingeführte Roteiche wurde vor allem in Niederösterreich angebaut. Das im Handel befindliche Roteichenholz stammt allerdings noch nahezu ausschließlich aus Nordamerika. Eichen können bis zu 2000 Jahre alt werden. Freistehende Eichen sind oft knorrige Baumgestalten. Mooreichen sind keine botanische Art, sondern die Bezeichnung für seit Jahrhunderten im Moor überdauerte Eichenstämme. Holzcharakteristik Alle Eichenarten sind typisch ringporig mit markanten breiten Holzstrahlen. Die heimischen Arten zählen mit Ausnahme der Zerreiche zu den Weißeichen und unterscheiden sich von den Roteichen im Farbton, der bei dieser etwas rötlicher ist, vor allem aber in der Anordnung und Größe der Spätholzgefäße. Die schwächere Verthyllung (Verstopfen der Poren mit Wuchergewebe) bei den Roteichen ist kein Unterscheidungsmerkmal. Der ursprünglich hellbraune Farbton des Eichenholzes wird nicht selten durch die Trocknung dunk ler bis dunkelbraun. Gleichmäßig helles Eichenholz bleibt eine Herausforderung für jeden Trocknungsspezialisten. Eigenschaften Eichenholz ist relativ schwer, die Dichte beträgt darrtrocken 670 kg⁄ m3, und hart (Brinellhärte 34 N⁄ mm2). Spezielle Wuchsgebiete wie Spessart-, slavonische, Allie- oder französische Eiche, polnische und Weinviertler Eiche sind oft mit besonderen Eigenschaften verbunden. Das Holz ist im Allgemeinen gut zu sägen, hobeln, bohren und fräsen, wobei auf gute Absaugung zu achten ist. Eichenstaub löst bei manchen Personen allergische Reaktionen aus. Die Trocknung ist zeitaufwändig und bedarf einer erfahrenen Trocknungsführung. Probleme, die dabei auftreten können, sind Risse, starke Formänderungen bis hin zum Zellkollaps sowie dunkelbraune Verfärbungen. Wegen des Gerbsäuregehalts können bei Berührung feuchten Eichenholzes mit Eisen dunkelblaue bis schwarze Reaktionsflecken entstehen. Unter Beachtung des Gerbsäuregehalts bieten übliche Oberflächenbehandlungsverfahren keine Schwierig keiten, beim Lackieren sollten Porenfüller verwendet werden. Eichen-Kernholz ist dauerhaft gegen Pilze (Resistenzklasse 2), von den tierischen Schädlingen ist es vor allem der Splintholzkäfer, der nicht selten in Eichenparkett seine Spuren hinterlässt. Die Behandlung mit Holzschutzmitteln ist schwierig, die Tränkbarkeit wird durch die Verstopfung der Poren mit Thyllen praktisch unmöglich. Verwendung Die Eiche zählt zu den wertvollsten heimischen Nutzhölzern für Möbelbau, Innenausbau sowie für Fenster und Türen, Treppen, Geländer und Verkleidungen vor allem im Außenbereich und besondere Zwecke im Hoch- und Tiefbau. Oft modeabhängig, bleibt Eichenholz für gediegene Möbel erste Wahl. Ein nicht geringer Teil dient der Parkettholzerzeugung. Traditionell wird Eiche für Fassdauben verwendet und ihr Einsatz für Barriquefässer ist ein Privileg, wobei spezielle Herkunftsgebiete bevorzugt werden. Ähnliche Hölzer Edelkastanie
34 – 35
35 Eiche 36 Roteiche 37 Mooreiche
Elsbeere Weitere Handelsnamen Sorbe, Atlas-, Seidenholz Englisch – Botanischer Name Sorbus torminalis Crantz Kurzzeichen el1) (en-Kurzzeichen: sotr2))
Die Bäume können 20 bis 30 m
Erkennungsmerkmale des Holzes
hoch werden. Elsbeere hat eine
Farbe Splint und Kern gelbrötlich, gedämpft
ähnliche Borkenbildung wie Birn
rötlichbraun
baum. Die Blätter der Elsbeere
Querschnitt Jahrringe zart erkennbar
ähneln in Form und Herbstver-
Radialschnitt schlichte Textur
färbung den Ahornblättern.
Tangentialschnitt sehr zarte Flader
Die unscheinbaren, ca. 1,5 cm
Geruch nicht auffallend
großen apfelartigen Früchte der
Härte mittelhart bis hart
Elsbeere sind sehr gerbstoffhaltig, sie werden gerne von Vögeln
Physikalische Kennwerte 3)
gefressen.
Rohdichte Mittelwerte
12
742 kg⁄ m3
Grenzwerte
12
670 – 900 kg⁄ m3
Schwind- und Quellmaße Gesamtschwindmaß axial radial
l,max
r,max
tangential
0,2 %
5,7 – 7,6 % t,max
9,2 –11,6 %
Mechanische Kennwerte 3) Elastische Eigenschaften Biege-Elastizitätsmodul El
11700 N⁄ mm2
Festigkeitseigenschaften Biegefestigkeit fm
108 N⁄ mm2
Druckfestigkeit fc,0
53 N⁄ mm2
Härte Brinellhärte HB,0
48 N⁄ mm2
Brinellhärte HB,90
25 N⁄ mm2
Kulturgeschichtliches Die Vitamin-C-reichen Früchte der rar gewordenen Elsbeere lieferten früher den Rohstoff für Marmelade und Sirup, heute für einen von Kennern geschätzten Edelbrand. Und die weißen, in Doldenrispen stehenden Blüten sind als Bienenweide beliebt. Neben anderen Messgeräten bestanden vermutlich die vielen Schülerlineale bis Mitte des 20. Jahrhunderts meist aus Elsbeerholz. Nachdem in jüngster Zeit Bedeutung und Wert als Furnierholz enorm gestiegen sind, fördern forstwissenschaftliche Erkenntnisse über Anbau und Pflege wieder die Verbreitung des Baumes – vor allem im gut betreuten Waldbauernwald. Allgemeines Elsbeere ist eine schwachwüchsige, Wärme liebende Baumart und kann in modernen Nutzwäldern nur sehr schwer gegen die schnell- und hochwüchsigen Buchen und Fichten konkurrieren, die ihr das Licht nehmen. Die Pflege junger Bäume muss daher gezielt gefördert werden. Die Elsbeerstämme kommen oft von Waldrändern, wohin sie abgedrängt wurden. Nicht selten sind sie verdreht und krumm gewachsen und ergeben ein falsches Bild vom prinzipiellen Wert dieses Nutzholzes. Bei Furnierstämmen liegen die Preise für gleichmäßig gewachsenes Elsbeerholz seit einigen Jahren weit über jenen für Nussbaum oder Kirsche und erreichen Spitzenwerte von 8000 Euro je Festmeter Holz. Holzcharakteristik Elsbeerholz hat einen warmen rötlichen Ton, ähnlich Birnbaumholz, ist meist eher schlicht und ohne andersfarbigen Kern. Manche alten Bäume zeigen jedoch dunkle Einlagerungen und werden als bunt bezeichnet. Eigenschaften Elsbeerholz ist schwer (Darrdichte 710 kg⁄ m3), hart (Brinellhärte 25 N⁄ mm2), zäh und schwer zu spalten. Das Holz ist schwer zu trocknen und verstockt leicht, wenn es bei der Freilufttrocknung in Rinde schlecht gelagert wird. Eine Verleimung des dichten Holzes ist nicht einfach, es ist aber gut zu polieren. Über die Dauerhaftigkeit gibt es keine Untersuchungsergebnisse, Elsbeere wird ähnlich wie Birnbaum nicht dauerhaft sein. Verwendung Schöne Stämme werden zu hochwertigen Furnieren verarbeitet und ähnlich wie Birnenholz verwendet. Elsbeere ist ein hochwertiges Drechslerund Schnitzerholz. Geeignet ist es auch für Musikinstrumente wie Flöten und Pfeifen. Es wurde früher wegen seiner Maßhaltigkeit für mechanische Teile in Messgeräten und im Klavierbau verwendet. Ähnliche Hölzer Apfelbaum, Birnbaum
38 – 39
39 Elsbeere
Fichte Weitere Handelsnamen Rotfichte, Rottanne Englisch Spruce, Whitewood Botanischer Name Picea abies (L.) Karst. Kurzzeichen fi1) (en-Kurzzeichen: pcab2))
Der große Baum erreicht Höhen
Erkennungsmerkmale des Holzes
zwischen 30 und 55 m, verein-
Farbe weißlich, rahmgelb bis strohgelb, röt-
zelt bis 60 m, wobei die astfreie
lich, sowohl im Splint wie im Kern (Reifholz),
Stammlänge bis 30 m und der
bei Lichteinwirkung starke Neigung zum
Durchmesser bis 1,5 m betragen
Vergilben, es entwickelt sich ein gelblicher,
können. Die Rinde ist in der
brauner Farbton
Jugend rotbraun (daher „Rot-
Querschnitt Jahrringgrenzen deutlich aus-
tanne“), die Borke später dünn,
gebildet, der Übergang von Frühholz zu
rötlichgrau und blättert in dün-
Spätholz vollzieht sich allmählich. Sehr feine,
nen Schuppen ab. Die Nadeln
nicht zahlreiche Harzkanäle (wesentliches
sind zugespitzt, auf kleinen Nadel
Unterscheidungsmerkmal zu Tanne)
kissen sitzend. Die Zapfen hän-
Radialschnitt deutlich gestreifte Textur
gen an den Zweigen und fallen
Tangentialschnitt markante Flader durch die
nach Samenreife als Ganzes ab.
scharfe Jahrringabgrenzung des Spätholzes Geruch nicht auffallend, im frischen Zustand leicht harzig Härte weich Physikalische Kennwerte 3) Rohdichte Mittelwerte
12
441 kg⁄ m3
Grenzwerte
12
330 – 680 kg⁄ m3
Schwind- und Quellmaße Gesamtschwindmaß axial radial
0,3 %
r,max
3,6 %
l,max
tangential
t,max
7,8 %
Differentielle Quellung radial qr
0,19 %⁄ %
tangential qt
0,33 %⁄ %
Mechanische Kennwerte 3) (4)) Elastische Eigenschaften Biege-Elastizitätsmodul El
12500 (11000) N⁄ mm2
Festigkeitseigenschaften Biegefestigkeit fm
95 (95) N⁄ mm2
Zugfestigkeit f t,0
77 (80) N⁄ mm2
Druckfestigkeit fc,0
44 (45) N⁄ mm2
Härte Brinellhärte HB,0
32 N⁄ mm2
Brinellhärte HB,90
12 N⁄ mm2
Sonstiges Wärmeleitfähigkeit
0,11 W⁄ mK
Gleichgew.-Feuchte
37
(20°⁄ 37 %)
7,0 %
Gleichgew.-Feuchte
83
(20°⁄ 83 %) 16,4 %
Natürliche Dauerhaftigkeit Pilze
4, wenig dauerhaft
Hausbockkäfer
SH, auch Kernholz anfällig
Anobium
SH, auch Kernholz anfällig
Tränkbarkeit Kernholz
3, schwer tränkbar
Splintholz
2, mäßig tränkbar
Kulturgeschichtliches Die anspruchslose, aber produktive Fichte rettete die Forstwirtschaft, die nach dem noch im 18. Jahrhundert vorherrschenden Raubbau erwachte, dank ihrer Vorteile bei der Aufforstung kahler Flächen, über die folgenden zwei Jahrhunderte. Die verbreitete Baumart liefert fast alles Bauholz, dient aber ebenso als viel geschätzter Weihnachtsbaum. Keine andere weist eine ähnlich große Vielfalt der Verwendung auf: von der robusten Transportpalette über das Schalungsmaterial im Betonbau bis zur weit gespannten und eleganten Holzkonstruktion reicht das Spektrum. Gekrönt wird die breite Leistungsfähigkeit vom exklusiven, feinjährigen Resonanzholz, das zu Klangböden von Klavieren und Decken von Saiteninstrumenten gefügt wird. Allgemeines Mit einem Anteil von ca. 60 % am österreichischen Ertragswald ist die Fichte die wichtigste heimische Baumart. Diese Dominanz verleitet manche dazu, die vielfältigen Qualitäten zu übersehen. Die Stämme sind zylindrisch und auffallend geradschäftig, neigen allerdings zu Drehwuchs. Fichten können bis 600 Jahre alt werden, geerntet werden sie in der Regel mit 80 bis 120 Jahren. Oft wurde an der Fichte die „Monokultur“ kritisiert, was aber für die Forstbewirtschaftung in Österreich heute nicht mehr stimmt. Holzcharakteristik Die Jahrringgrenze wird durch das abschließende dunkle Spätholz und das im neuen Jahrring beginnende helle Frühholz deutlich markiert, was dem Holz einen dekorativen Charakter verleiht. Durch Alter, Standort und Kulturmaßnahmen können Jahrringbreiten und Spätholzanteile stark variieren, der Spätholzanteil beträgt aber höchstens ein Viertel der Jahrringbreite. Vor allem bei alten Bäumen aus Hochlagen kann sie über weite Teile des Querschnitts geringer als 1 mm sein. Als „Haselwuchs“ tritt vereinzelt ein feinwelliger Faserverlauf auf, der als „Haselfichte“ gesucht ist. Farbe und Struktur werden durch die Jahrringbreite und das Früh- und Spätholz bestimmt. Frisch gehobeltes Holz ist fast weiß und matt glänzend, da das helle Frühholz überwiegt. Spät holz ist gelblich- bis rötlichbraun. Die fast weiße Grundfarbe neigt unter Lichteinfluss zum Vergilben, später entwickelt sich ein honigbraungelber Farbton. Eigenschaften Fichtenholz ist leicht (Darrdichte 410 kg⁄ m3) und weich (Brinellhärte 12 N⁄ mm2). Die Angleichgeschwindigkeit der Holzfeuchte an das Umgebungsklima ist eher langsam, das Stehvermögen gut. Allgemein gilt es als mäßig schwindend. Fichtenholz ist leicht zu bearbeiten, gut zu schälen und zu messern, sofern Anzahl und Größe der Äste gering sind. Die Trocknung verläuft schnell und problemlos, bei sehr scharfer Trocknung können feine Risse und sich lo ckernde Äste auftreten. Bei der Oberflächenbehandlung sind keine Probleme bekannt. Harztaschen sind vorher auszubessern. Fichte wird in die Dauerhaftigkeitsklasse 4 eingestuft, für Anobien und Hausbockbefall ist sowohl Splint- als auch Kernholz anfällig. Die Tränk- oder Imprägnierbarkeit von trockenem Fichtenholz ist schlecht. Bakterienbefall (z.B. nach langer Wasserlagerung) kann zu ungleicher Aufnahme flüssiger Mittel und in der Folge zu Fleckenbildung führen. Verwendung Das Holz ist vielseitig einsetzbar, es ist das wichtigste Bau- und Konstruktionsholz, ob als Massivholz oder in Form verleimter Lamellen (Brettschichtholz, Massivholzplatten); für Bautischlerarbeiten, Innenausbau, Halbfertigwaren, Bauhilfsstoffe (Gerüste, Schalungen), Außenverkleidungen, Rahmenbau (Fenster, Haustüren, Wintergärten), Innenwand- und Deckenbekleidungen, Verpackungsmittel (Kisten, Paletten, Steigen) sowie für Möbel und Musikinstrumente (Resonanzholz für Streich- und Tasteninstrumente). Fichtenholz ist Haupt rohstoff zur Zellstofferzeugung und hält einen großen Anteil am Industrieholz sowie am Hackgut für plattenförmige Holzwerkstoffe. Wegen der großen Mengen an Wald- und Industriehackgut ist die Nutzung für Energiezwecke (Hackschnitzelheizungen, Wärmekraftwerke) verbreitet. Anfallende Säge- und Hobelspäne werden auch in Form von Briketts oder Pellets als Energieträger vermarktet. Ähnliche Hölzer Tanne
46 – 47
47 Fichte 48 Fichte mit Astbild
Ulme (Rüster) Weiterer Handelsname Ruste Englisch Dutch elm Botanischer Name Ulmus spp. Kurzzeichen ul1) (en-Kurzzeichen: ulgl, ulcp2))
Ulmen erreichen Höhen von etwa
Erkennungsmerkmale des Holzes
30 m. Die Krone ist meist unre-
Farbe Splint gelblich bis hellgraubraun,
gelmäßig und hat aufsteigende
Kernholz braun (hell-, rötlich- bis schokola-
Äste. Die Stämme tragen eine
debraun)
längsrissige, dunkelgraue Borke,
Querschnitt ringporiges Holz mit einer mar-
die in der Jugend glatt war. Die
kanten wellenlinienförmigen Zeichnung im
Blätter sind unsymmetrisch, am
Spätholz
Rand gekerbt-gesägt und in einer
Radialschnitt Streifentextur mit schönen
ausgeprägten Spitze auslaufend.
hellbraunen Spiegeln, nadelrissig
Die Früchte sind kleine Nüss-
Tangentialschnitt feine, matt glänzende
chen, die von einem häutigen
Flader, nadelrissig
Flügelsaum umgeben sind. Die
Geruch nicht auffallend
Lage der Nüsschen in diesen
Härte hart
Flügeln und deren Form geben eine gute Unterscheidungsmög-
Physikalische Kennwerte 3)
lichkeit der drei heimischen
Rohdichte
Ulmenarten.
Mittelwerte
12
673 kg⁄ m3
Grenzwerte
12
480 – 860 kg⁄ m3
Schwind- und Quellmaße Gesamtschwindmaß axial radial
l,max
r,max
tangential
0,3 %
4,6 % t,max
8,3 %
Differentielle Quellung radial qr
0,20 %⁄ %
tangential qt
0,23 %⁄ %
Mechanische Kennwerte 3) (4)) Elastische Eigenschaften Biege-Elastizitätsmodul El
11000 (11000) N⁄ mm2
Festigkeitseigenschaften Biegefestigkeit fm
81 (81) N⁄ mm2
Zugfestigkeit ft,0
80 (80) N⁄ mm2
Druckfestigkeit fc,0
51 (51) N⁄ mm2
Härte Brinellhärte HB,0
64 N⁄ mm2
Brinellhärte HB,90
30 N⁄ mm2
Sonstiges Wärmeleitfähigkeit
0,14 W⁄ mK
Gleichgew.-Feuchte
37
(20°⁄ 37 %)
Gleichgew.-Feuchte
83
(20°⁄ 83 %) 16,1 %
7,9 %
Natürliche Dauerhaftigkeit Pilze Anobium
4, wenig dauerhaft S, anfällig
Kulturgeschichtliches In der Edda gilt die Ulme als Ursprungsmaterial der Frau, die Esche als jenes des Mannes. Ulmenbast ist selbst feiner als Lindenbast, weshalb er früher von Gärtnern zum Binden geschätzt war. Ebenso nutzte man die spezifischen Eigenschaften des Holzes, Härte, Zähigkeit und Schubfestigkeit, für stark beanspruchte Teile im Wagen- und Mühlenbau. Diesen profanen Qualitäten steht das ausnehmend schöne Furnierbild und der warme Farbton des Holzes gegenüber, die es zu einem besonderen Möbelholz werden ließen. Aber auch diese kulturelle Funktion ist durch das Aussterben der Baumart bedroht, es sei denn, die Wissenschaftler finden einen Ausweg. Allgemeines Von den drei heimischen Ulmenarten ist das Holz der Feldulme das begehrteste. Sie ist ein wärmebedürftiger Baum des Auwaldes. Die Bergulme trifft man in wärmeren Gebieten bis zu einer Höhe von 1000 m an, die Flatter ulme ist am wenigsten vertreten. Am österreichischen Ertragswald ist die Ulme nur noch mit 0,1 % ausgewiesen. Das Ulmensterben hat seit 1920 auf Österreich übergegriffen. Es wird durch einen Holzpilz verursacht, verbreitet von einem Frischholzschädling, dem Ulmensplintkäfer. Alle Ulmenarten sind betroffen, die Bestände akut gefährdet. Unbehelligt erreichen Feld- und Bergulme ein Alter von etwa 400 Jahren, die Flatterulme bis 250 Jahre. Holzcharakteristik Die drei Ulmenhölzer unterscheiden sich in ihren Farbtönen: Feldulme ist im Kern rötlich-schokoladebraun, Bergulme hellbraun bis fleischrot, Flatterulme hellgraubraun. An der Splint-⁄ Kerngrenze kommen Farbstreifen vor. Diese Zone unterscheidet sich vom Wasser führenden Splint und vom Farbkern, weshalb die Ulme als Kernreifholz bezeichnet wird. Alle Ulmenarten sind typisch ringporig und weisen eine tangentiale Verbindung der Spätholzgefäße zu Wellenlinien oder tangentialen Bändern auf, wobei die Tangentialflächen zwischen den markanten Frühholzfladern eine feine gezackte Zwischenfladerung zeichnen, wodurch ein besonders lebhaftes Holzbild entsteht. Eigenschaften Ulmenholz gehört zu den schweren und harten Hölzern (Darrdichte 640 kg⁄ m3, Brinellhärte 30 N⁄ mm2). Es ist schwer spaltbar und zäh. Ulme ist ein mäßig bis gut zu bearbeitendes Holz, dessen Eigenschaften je nach Art und Wuchsbedingungen stark variieren können. Beim Hobeln, Fräsen, Sägen, Drechseln und Schleifen rauen die Flächen teilweise auf. Aufgrund der ausgeprägten Neigung zum Reißen und Werfen muss das Holz sehr vorsichtig getrocknet werden. In der Oberflächenbehandlung sind keine Probleme bekannt. Ulmenholz ist wenig dauerhaft (Klasse 4). Der Splint geht gut, das Kernholz mäßig bis schwer zu imprägnieren. Verwendung Das Ulmenholz, vor allem das der Feld- und Bergulme, zählt zu den schönsten heimischen Hölzern. Es wird zur Erzeugung von Furnieren, Möbeln, Parkett sowie für Wand- und Deckenverkleidungen verwendet. Zudem wird es gerne für Ziergegenstände und im Instrumentenbau dekorativ eingesetzt. Ulmen maser ist begehrt und oft im Furnierhandel zu finden. Ähnliche Hölzer im Radialschnitt Kirschbaum, Robinie
Tränkbarkeit Kernholz 2 bis 3, mäßig bis schwer tränkbar Splintholz
76 – 77
1, gut tränkbar
77 Ulme 78 Maserulme
Schnittrichtungen
Radialschnitt (Spiegelschnitt)
1
2
3
4
5
Tangentialschnitt (Fladerschnitt)
Querschnitt (Hirnschnitt)
1 Samen keimt 2 keine Störung, Baum wächst schnell 3 weniger Licht, Wasser und Sonne 4 Trocknungsriss 5 Reaktionsholz
94 – 95
Nadelholz
Laubholz
Fichte
Kiefer
Buche
Eiche
deutliche Jahrringe
mit Harzkan채len
zerstreutporig
ringporig
Farbpalette Weiß Grünbraun Rotbraun Gestreift
Weißbuche Robinie Douglasie Zebrano
Linde Movingui Rotbuche Arariba Amarello
Bergahorn Iroko California Redwood Kingwood
Esche Ipé Padouk Rio Palisander
Farbpalette Fichte Eiche Zwetschke Nussbaum
Weißkiefer (Splint) Edelkastanie Wacholder Queensland Walnut
Ramin Ulme⁄ Rüster Chingchan Mansonia
Koto Teak Amarant Wengé
Gelblich-weiß Braun Violett Schwarzbraun
Glossar
108 – 109
abholzig Deutliche Verringerung
Drehwuchs Schraubenförmiger
Gefäße Auch Tracheen; bestehen
Holzfaser Langgestreckte, faserför-
des Stammdurchmessers bei schon
statt mit der Stammachse gleich-
aus einzelnen, röhrenförmigen Glie
mige Zellen mit dickeren oder dün-
geringer Stammlänge; es ergeben
laufender Faserverlauf, der das
dern, die übereinander angeordnet
neren Wänden. Sie bilden die Grund
sich dadurch konische Stammformen
Stehvermögen beeinflusst
sind. Die Glieder stehen über Durch
masse des Laubholzes; fehlen bei
ausbleichen Verblassen der natür-
Druckfestigkeit Widerstandsfähig-
brechungen der Zellwände in Ver-
Nadelhölzern
lichen Färbung beim trockenen
keit eines auf Druck beanspruchten
bindung. Charakteristisch für Laub-
Holzstrahlen Auch Markstrahlen
Holz durch starke Belichtung; hiebei
Körpers gegen Bruch
hölzer. Gefäße dienen als
oder Strahlenparenchym; quer zur
kann es auch zu Farbänderungen
Durchfalläste Vom nachwachsen-
Wasserleitung. Siehe auch Poren
Stammachse verlaufende und auf
kommen
den Holz lose umschlossene, meist
gegenständige Blätter stehen sich
die Markröhre gerichtete Zellen,
Axialparenchym Siehe Parenchym
schwarze abgestorbene Äste, die
an der Sprossachse genau gegen-
die im Querschnitt als feine Linien
Bast Innerer saftführender Rinden-
im Schnittholz nach dem Trocknen
über
(Strahlen) und im Radialschnitt als
anteil
meist herausfallen. Besonders bei
Gerbsäureflecken Bei einigen Höl-
„Spiegel“ sichtbar sind und teilweise
Bastard Durch Artkreuzung ent-
Fichte und Tanne
zern, z.B. Eiche, kann es zu Reaktio-
so breit sind, dass sie das Holzbild
standenes Individuum
Elastizitätsmodul Auch E-Modul;
nen mit Eisen und Metallen kom-
wie bei den Eichen wesentlich beein
Biegefestigkeit Widerstandsfähig-
Maß für die Verformungssteifigkeit
men, die sich in Holzverfärbungen
flussen. Dienen der Stoffspeiche-
keit eines auf Biegung beanspruch-
bei mechanischer Beanspruchung
abzeichnen
rung und Stoffleitung in radialer
ten Körpers gegen Bruch
im elastischen Bereich
Gesamtschwindmaß Gesamtschwin
Richtung
Bläue Eine durch bestimmte Pilzar-
fakultative Kernholz-Bäume Nur
dung von Fasersättigung bis zum
Imprägnierung Behandeln von Holz
ten verursachte graue bis schwarz-
unter bestimmten Voraussetzungen
darrtrockenen Zustand
mit Holzschutzmitteln, um es gegen
blaue Verfärbung; sie führt aber zu
auftretender Farbkern
grobjähriges Holz Auch grob- oder
Verwitterung und Schädlinge zu
keiner Minderung der Festigkeits
Farbkern Zumeist ein rötlich-braun
weitringig; Holz mit großen Jahrring
schützen
eigenschaften
gefärbtes Kernholz, das sich durch
breiten, wobei der Begriff nicht qua
Jahr(es)ring Siehe Zuwachszonen
Bloch ⁄ Block Auch Stammabschnitt;
Einlagerung von Farb- und Gerb-
lifizierbar ist und eher Relationen
Kambium Die „Lebenszentrale“
Rundholz, das nach Vorgabe abge-
stoffen deutlich vom hellen Splint-
angibt. Siehe auch feinjähriges Holz
zwischen Rinde und Holz, wo nach
längt wurde
holz abhebt. Das Farbkernholz ist
halbringporig Siehe Halbring
außen Bastzellen und nach innen
Borke Äußerer Rindenanteil
stets widerstandsfähiger gegen
porigkeit
Holzzellen gebildet werden. Hier
Bretter Schnittholz mit einer Dicke
Pilzbefall als das Splintholz
Halbringporigkeit Mittelstellung
entsteht der Dickenzuwachs
(Stärke) bis 37 mm
feinjähriges Holz Auch fein- oder
zwischen Zerstreutporigkeit und
Kantholz Schnittholz mit einem
Brinellhärte Spezielle Härteprüfung,
engringig; Holz mit geringen Jahr-
Ringporigkeit, z.B. Nuss, deren Ge-
Querschnitt über 100 x 100 mm
bei der eine Stahlkugel mit einem
ringbreiten, wobei der Begriff nicht
fäße zwar zerstreut angeordnet,
Kern Der vom Splintholz ringförmig
bestimmten Druck in das Holz ge-
qualifizierbar ist und eher Relatio-
aber so groß sind, dass man sie gut
umgebene und sich durch eine oft
drückt wird. Die Brinellhärte ist das
nen angibt. Siehe auch grobjähri-
erkennen kann. Bei Kirsche sind die
dunklere Färbung abhebende innere
Verhältnis der aufgewendeten Kraft
ges Holz
Gefäße im Frühholz viel zahlreicher
Teil des Stammes. Im Gegensatz
zur Eindruckfläche in N⁄ mm2. Für
Flader Zeichnung des Holzes;
als im Spätholz, sodass der Ein-
zum Splintholz keine wasser- und
Parkett gilt die Prüfung nach en 1354
ein meist kegelartiges oder ovales
druck einer Ringbildung entsteht
nährstoffleitende Funktion
Dämpfen Dampf- oder Heißwasser-
Bild, das durch Farb- oder Struktur-
Harzgallen Siehe Harztaschen
Kernholz-Bäume Bezeichnet Hölzer,
behandlung zu verschiedenen Zwe-
unterschiede beim Tangential-
Harzkanäle Röhrenartige, mit Harz
deren Kern durch die Einlagerung
cken, wie z.B. Spannungsabbau beim
schnitt sichtbar wird. Man unter-
gefüllte Hohlräume, die meist in
verschiedener Stoffe dünkler als der
Holztrocknen, als Vorbereitung zum
scheidet a) deutlich (z.B. Fichte,
Faserrichtung verlaufen. Werden oft
Splint erscheint. Kernhölzer sind z.B.
Biegen oder zur Funierherstellung,
Kiefer, Lärche), b) in zarten Linien
erst durch austretendes Harz oder
Lärche, Kiefer, Douglasie, Eiche,
zur Farbgebung bestimmter Hölzer
noch zu erkennen (z.B. Ahorn,
Harzfärbung erkennbar
Robinie, Kirsche, Nuss
und zum Abtöten tierischer Schäd-
Birke), c) undeutlich bis unkennt-
Harztaschen Auch Harzgallen;
Kernreifholz-Bäume Seltene Form
linge
lich (z.B. Apfel, Birne)
große, flach linsenförmige, mit den
der Bildung von sowohl Reifholz
Darrdichte Siehe Rohdichte
Fladerschnitt Siehe Tangential-
Jahrringen gleichlaufende, harzge-
als auch Farbkernholz. Es sind dies
Darrgewicht Gewicht bzw. Masse
schnitt
füllte Spalten im Nadelholz
z.B. die Ulme und, wenn ein fakul-
des Holzes in absolut trockenem
Freilufttrocknung Oder natürliche
Hirnholz Auch Stirnseite; nennt man
tativer Farbkern gebildet wird, auch
Zustand (Feuchtigkeitsgehalt 0 %)
Trocknung; Lagerung im Freien oder
die quer zur Faser liegenden Holz-
die Esche (Braunesche) oder die
Dauerhaftigkeit Resistenz bzw.
offen unter Dach unter örtlichem
schnittflächen mit den sichtbaren
Rotbuche
natürliche Widerstandsfähigkeit
Klima zur Trocknung des Holzes.
Jahrringen
Komplexstämme Mehrere mitein-
des Holzes gegen Holzschädlinge.
Die Einflussnahme auf den Trocken
Hirnholzschnitt Auch Hirnschnitt
ander verwachsene Einzelstämme
Nach önorm en 350-2 bei Pilzen
verlauf ist gegenüber der techni-
oder Querschnitt; zeigt deutlich die
Krone Baumkrone, als Gesamtheit
Resistenzklassen: 1 sehr dauerhaft,
schen Trocknung äußerst gering.
Zuwachszonen bzw. Jahrringe
der Zweige, Äste und Belaubung
2 dauerhaft, 3 mäßig dauerhaft, 4
Dient meist der Vortrocknung
Holzbild Alle Farb- und Struktur-
Krone, kegelförmig Baumkrone
wenig dauerhaft, 5 nicht resistent;
Frühholz Die meist hellere und
merkmale, die zusammen das Aus-
nach oben stark verjüngt oder ver-
bei Insekten s anfällig, sh auch
weichere Schicht eines Jahrrings, die
sehen einer Holzart ergeben
schmälert
Kernholz anfällig, n⁄ a nur unzurei-
zu Beginn einer Wachstumsperiode
Krone, rundlich Baumkrone kugelig
chende Daten verfügbar
entsteht und meist bei Nadelhölzern
oder leicht oval
besonders deutlich ausgebildet ist
Krone, säulenförmig Baumkrone
nadelrissig bezeichnet man die
Poren Andere Bezeichnung für Ge-
Rinde Äußerster Teil des Stammes,
nach oben nur unwesentlich ver-
Struktur von ringporigen Hölzen,
fäße; sie erscheinen im Querschnitt
bestehend aus Borke und Bast
schmälert
deren Gefäße im Längsschnitt als
rund oder oval und im Längsschnitt
ringporig Siehe Ringporigkeit
künstliche Trocknung Siehe tech-
feine Rinnen oder Rillen zu erken-
rillenartig. Bei manchen Hölzern sind
Ringporigkeit Im Querschnitt peri-
nische Trocknung
nen sind
die Poren mit freiem Auge erkennbar
odisch wiederkehrende Ringe aus
lappige Bätter Blatt in mehrere,
Nasskern Eine Zone mit sehr hoher
Quellen Vergrößerung der Abmes-
engliegenden größeren Poren (Früh
meist 3 bis 5 größere, lappige Teile
Feuchtigkeit (bis weit über 100 %)
sungen und des Volumens infolge
holz), die mit Ringen aus kleineren
geteilt
im Kernholz. Tritt vor allem bei
Feuchtigkeitszunahme. Die Folgen
Poren abwechseln (Spätholz)
Latten Schnittholz mit Dicken bis
Tanne auf. Gegebenenfalls muss
sind Ausdehnungen oder im ver-
Rohdichte Das Verhältnis von Mas-
39 mm und Breiten bis 59 mm
der Nasskern bei der technischen
bauten Zustand Aufwölbungen
se zu Volumen (g⁄ cm3 oder kg⁄ m3)
Lignin Gerüstsubstanz, die neben
Trocknung berücksichtigt werden
Quellmaß, Schwindmaß Zahlen-
bei einer bestimmten Temperatur
der Zellulose und weiteren Bestand
natürliche Trochnung Siehe Frei-
mäßige Angabe von Längen- oder
und Luftfeuchtigkeit. Die Rohdichte
teilen die Holz-Zellwand bildet.
lufttrocknung
Volumsänderungen, die durch Quel
ändert sich je nach Holzfeuchtig-
Im Papier ist es ein unerwünschter
öhhu Österreichische Holzhandels
len oder Schwinden verursacht wer-
keit. Die Normal-Rohdichte wird bei
Restbestand, der dafür sorgt, dass
usancen regeln die Qualität und
den. Es gibt die prozentuelle Än
20°C und 65 % Luftfeuchtigkeit
das Papier schnell vergilbt. Bei der
den Handel von Rund- und von
derung bezogen auf den trockenen
nach Lagerung bestimmt, die Darr-
Zellstoffgewinnung wird es che-
Schnittholz; www.holzindustrie.at
(Quellmaß) bzw. nassen (Schwind-
dichte wird im absolut trockenen
misch weitgehend von der Zellulose
önorm Siehe www.on-norm.at
maß) Zustand an und ist in den
Zustand bestimmt.
getrennt. Der Abbau des Lignin
Parenchym(zellen) Besorgen im
drei Hauptrichtungen des Holzes
Rohholz ⁄ Rundholz Gefälltes, ent-
durch UV-Strahlung führt bei Holz
Holz die Stoffspeicherung von Stär-
unterschiedlich
wipfeltes und entastetes Holz, mit
zur Braunfärbung
ke, Fetten und Zucker sowie die Stoff
Querschnitt Siehe Hirnschnitt
oder ohne Rinde, auch abgelängt,
Markflecken Kleine dunkle Verfär-
leitung. Sie sind im stehenden Baum
Radialschnitt Auch Spiegelschnitt;
jedoch nicht weiter bearbeitet und
bungsflecken, die durch meist wie-
die einzig lebenden Zellen im Splint
Längsschnitt durch einen Stamm,
behandelt
derholten Fraß von Fliegenlarven
holz, im Kernholz sind sie auch
der durch das Mark hindurchgeht
schälen Siehe Schälfurnier
(Kambium-Minierfliegen) im Kam-
nicht mehr aktiv. Man differenziert
und im Sinne eines Halbmessers der
Schälfurnier Die Holzstämme
bium entstehen. In Laubhölzern,
Achsial- und Strahlenparenchym
Jahrringe verläuft. Dieser Schnitt
werden erst gedämpft und dann in
wie Birke, Erle u.a.
Parenchymbänder In größeren Grup
zeigt eine besonders schlichte Zeich
eine Furnierschälmaschine einge-
Markröhre Oder Mark wird die in
pen beisammenliegende axiale Par-
nung. Mit dem freien Auge sicht
spannt und gegen ein Schälmesser
der Mitte des Stammes liegende
enchymzellen. Mit freiem Auge am
bare Holzstrahlen spiegeln oft bei
gedreht. Es entstehen lange Fur-
Sprossachse genannt, die von der
Querschnitt als feine, hellere Quer
Lichteinfall
nierbänder, die aufgerollt oder in
Wurzel bis zur Sprossspitze entwi-
streifen erkennbar, z.B. bei Eiche,
Reaktionsholz Anomales Holzge-
Stücke geschnitten werden. Schäl-
ckelt ist
Weißbuche oder Nuss, in lichten
webe als Reaktion des Baumes auf
furniere haben eine sehr schlichte
Markstrahlen Siehe Holzstrahlen
Flecken z.B. bei Robinie. Bei Nadel-
durch äußere Einwirkung (Wind,
Maserung
Maserholz Vom normalen Wuchs
hölzern sind sie nicht vorhanden
Schnee, Schiefstellung) drohende
Schattholzart Baumart, die zu ihrer
durch Faserwirbel abweichende
pflanzliche Schädlinge Pilzsporen
oder erfolgte Lageveränderung. Es
Entwicklung nicht sehr viel Licht
Strukturen; im Tangentialschnitt er-
sind zwar immer allgegenwärtig in
bildet sich Zug- (bei Laubholz) oder
benötigt und auch bei stärkerer Be-
geben sich überwiegend rundliche
der Luft, sie wachsen jedoch nur
Druckholz (bei Nadelholz) mit von
schattung noch gedeiht
Formen. Maserholz kann in Knollen
unter bestimmten Bedingungen.
der Holzart abweichenden Eigen-
Schnittholz Ein mit Sägen und⁄
oder auch im Stamm vorkommen
Ist das Holz trocken und richtig ver
schaften, das bei einigen Holzsor-
oder Zerspanern in Längsrichtung
Maserung Zeichnung des Holzes;
arbeitet, kommt es kaum zu einem
tierungen ausgeschlossen wird
bearbeitetes Holz
siehe auch Flader und Textur
Befall bzw. zu einer Zerstörung.
Reifholz-Bäume Das Kernholz kann
Schnittrichtungen Unterscheidung
Massivholz Siehe Vollholz
Bläuepilze zerstören das Holz nicht,
die gleiche Farbe wie der Splint be-
von drei Schnittrichtungen: Quer-
Messerfurnier Die Holzstämme
sondern verfärben es nur; allerdings
sitzen (Fichte, Tanne, Rotbuche, Birne,
schnitt oder Hirnschnitt, Flader-
werden erst gedämpft und dann
können Anstriche durchdrungen und
Linde, Feldahorn) und unterscheidet
oder Tangentialschnitt, Spiegel- oder
mit einer Furniermessermaschine in
beschädigt werden
sich äußerlich nicht, wohl aber frisch
Radialschnitt
dünne Furnierblätter geschnitten
Pfosten ⁄ Diele Schnittholz mit einer
geschnitten im Feuchtezustand.
Schwachholz Rohholz mit einem
(gemessert). Der Vorteil des Messer
Dicke ab 38 mm
Resistenz Siehe Dauerhaftigkeit
Mittendurchmesser von 14 bis 19 cm
furniers besteht darin, dass es seine
Photosynthese Umwandlung von
Riegelwuchs Wellenförmiger Ver-
Schwinden Verkleinerung der Ab-
natürliche Maserung behält
Sonnenenergie (Licht) in biomecha-
lauf der axialen Zellstränge, häufig
messungen und des Volumens in-
messern Siehe Messerfurnier
nische Energie, die in allen grünen
z.B. bei Ahorn oder Nuss. Aufge-
folge Feuchtigkeitsabnahme. Die
Mittendurchmesser Durchschnitt
Pflanzenteilen stattfindet. Dabei
schnitten erzeugt Lichteinfall ein
Folge sind Risse oder im verbauten
liche Dicke eines Stammabschnitts
bauen die Pflanzen aus Kohlendio-
interessantes Spiel zwischen Hell-
Zustand Fugen
in der Stammmitte
xid (aus der Luft), Wasser (aus dem
und Dunkelzonierungen
Spannrückigkeit Die Jahrringe ver-
nachdunkeln Siehe Verfärbungen
Boden) und Lichtenergie Kohlenhy-
Riftschnitt Radialschnitt, bei dem
laufen in sehr großen Wellenlinien.
Nadelblätter Nadelförmige Blätter
drate auf
die Jahrringe möglichst rechtwinke-
Die Einbuchtungen am Stamm set-
der Nadelgehölze, verkürzt meist
Pionierart Pflanzenart, die als Erst-
lig zur Brettbreite liegen, auch Ein-
zen oft schon bei den Wurzelanläu-
als Nadeln bezeichnet
besiedler eines vegetationsfreien
schnitt mit „stehenden Jahrringen“
fen an und reichen bis in die Krone.
Standorts auftritt
genannt
Häufig bei Hainbuche oder auch Eibe
Impressum Medieninhaber und Herausgeber proHolz Austria Arbeitsgemeinschaft der österrei chischen Holzwirtschaft zur Förderung der Anwendung von Holz www.proholz.at Obmann Dr. Dieter Kainz Geschäftsführer Mag. Georg Binder Projektleitung Dipl.-HTL-Ing. Alexander Eder A-1011 Wien, Uraniastraße 4 T + 43 (0)1 ⁄ 712 04 74 F + 43 (0)1 ⁄ 713 10 18 info@proholz.at Autoren DI Dr. Josef Fellner Höhere technische Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt Mödling, Abteilung Holztechnik A-2340 Mödling Technikerstraße 1 – 5 T + 43 (0) 2236 ⁄408 -753 F + 43 (0) 2236 ⁄408 -765 josef.fellner@htl.moedling.at Univ.-Prof. DI Dr. Alfred Teischinger Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holzforschung und Kompetenzzentrum Wood Kplus A-1190 Wien Peter Jordan-Straße 82 T + 43 (0)1 ⁄47654 - 4 250 F + 43 (0)1 ⁄47654 - 4 295 alfred.teischinger@boku.ac.at Dipl.Arch.ETH Dr. Walter Zschokke A-1010 Wien, Renngasse 14 ⁄4 ⁄43 T + 43 (0)1 ⁄ 535 1663 F + 43 (0)1 ⁄ 535 1278 zschokke.arch@nextroom.at
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