Urban living

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Inhaltsverzeichnis Content

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Ziele Goals

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des Urban-Living-Workshopverfahrens of the Urban Living Workshop Process

Workshop-Panorama

8 / 122 / 242

Aussagen Statements

Projektentwürfe Project Designs auf acht Berliner Grundstücken on Eight Sites in Berlin

P1  –  P4

I.

P5  –  P8 II. P9  –  P12

Karl-Marx-Allee / Berolinastraße Jacobystraße

III. Arcostraße

10

Berlin-Mitte Berlin-Mitte

12 26

Berlin-Charlottenburg

P13  –  P16 IV. Briesestraße

Berlin-Neukölln

P17 – P20 V. Langhansstraße

Berlin-Weißensee

P21  –  P24 VI. Am Mühlenberg

Berlin-Schöneberg

P25  –  P27 VII. Wongrowitzer Steig

Berlin-Köpenick

P28  –  P31 VIII. Elsastraße

Berlin-Lichtenberg

54

68

Strategie für die Zukunft: beispielhafte, übertragbare Lösungsansätze Strategy for the Future: Exemplary, Transferable Design Solutions

82 96

Toolbox Toolbox

40

Verdichtung Densification Quartiersqualitäten Neighborhood Benefits Wohnformen Forms of Living Kosten Costs Besondere Lösungen Special Solutions

Übertragbare Qualitäten Transferable Qualities

108

124

128

168

192

224

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244

Vergleich der Konzeptideen / Perspektiven und Potenziale für die Zukunft Comparison of the Proposals / Prospects and Potentials for the Future

Index Planungsbüros Planning Offices Quellen Sources and further links Autorin + Jury Author + Jury Wohnungsbaugesellschaften Housing Associations Gremium, weitere Beteiligte Expert Committee, Further Experts Mit herzlichem Dank With kind thanks

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Workshop-Panorama Workshop Panorama

Strategie für die Zukunft Strategy for the Future Einführung Introduction

Diese Publikation analysiert die Ergebnisse des Urban-Living-Workshop­ verfahrens mit dem Ziel, die besonderen Qualitäten, die wir zukünftig ­in unseren Städten benötigen, zu identifizieren sowie die Strategien, mit denen diese erreicht werden können, zu beschreiben. Im ersten Kapitel werden 31 Entwürfe präsentiert. Sie sind nach Grund­ stücken geordnet, welche ein breites Spektrum planerischer Situationen abbilden, die nicht nur in Berlin üblich sind. Auf diese Weise kann die Bandbreite der Lösungen für die jeweiligen Grundstücke direkt mitein­ ander verglichen werden. Die beschreibenden Projekttexte fokussieren ­ die vier zentralen Designaspekte: Verdichtung, Quartiers­qualitäten, Wohnformen und Kosten sowie besondere Lösungen. In den TOOLBOX-Kapiteln werden diese Eigenschaften anschließend ver­tie­ fend dargestellt. Sie präsentieren eine Auswahl besonders übertragbarer Lösungen und stellen dar, welche Qualitäten die Entwürfe mit welchen Mitteln schaffen. Piktogramme zeigen die quantifizierbaren Aspekte und Ideen des Entwurfs, die in den jeweiligen TOOLBOX-Kapiteln in Tabellen miteinander verglichen werden. Eine Legende auf der hinteren Umschlagklappe erschließt die Bedeutung aller Piktogramme. This publication analyzes the results of the Urban Living workshops, with the goal of describing the particular qualities needed in our cities and the strategies that promise to assure these. The first section of the publication presents all thirty-one design proposals, grouped according to the sites. In this way, the range of solutions for a specific site can be compared. These sites represent a wide spectrum of urban planning situations, common not only to Berlin. The project texts concentrate on the four specific key aspects of the designs: Densification, Neighborhood Qualities, Forms of Living, and Cost, as well as Special Solutions. The following TOOLBOX section looks in-depth at these aspects. This shows only a selection of solutions that provide us with particularly transferable ideas, focusing on how the designs add which qualities. Finally, pictograms point out central design aspects and ideas in each TOOLBOX section, including quantifying, comparative tables. The key, located inside the rear cover flap, can be folded out in order to have a quick reference to the meaning of all pictograms.

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Vorwort Regula Lüscher

Wie leben und wohnen w ­ ir zukünftig in unseren Städten? Wie gehen wir mit dem ­knappen Raum um und wie erreichen wir, dass die S ­ tädte nicht „zugebaut“ werden, sondern eine Bereicherung für unsere Lebensqualität bieten? Welche neuen Anforderungen haben die Menschen heute an das Wohnen in der Stadt?

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Senatsbaudirektorin, Staatssekretärin Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin

Das anhaltende Wachstum der Städte erfordert unwei­g­er­l­ich, den notwendigen zusätzlichen Bau von neuen Wohnungen in seiner prägenden städtebaulichen Rolle und Funktion auf den Prüfstand zu stellen und neu zu definieren. Berlin hat – wie andere Metropolen – einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Wohnungen. Dabei setzt die Stadt im Unterschied zu den klassischen Erweiterungen vor allem auf Innenentwicklung und auf die Ergänzung des Bestands. Nachverdichtung soll nicht nur attraktiven Wohnraum hervorbringen, sondern auch dazu beitragen, die spezifischen Qualitäten von Quartieren in Wert zu setzen, Freiräume aufzuwerten und lebendige, urbane Räume zu schaffen. Unter dem Titel „Urban Living – Neue Formen des städ­tischen Wohnens“ hat die Senatsverwaltung für Stadt­entwicklung und Umwelt Ende 2013 in Kooperation mit ­­den städtischen Wohnungsbaugesellschaften zu ­einem internationalen Ideenworkshop aufgerufen, in dem kreative architektonische Entwürfe für Wohn­bau­­ten in unterschiedlichen städtebaulichen Situatio­nen gesucht wurden. Von den über 200 Bewerbungen wurden 31 Büros ausgewählt, die Entwurfsvorschläge für acht Grundstücke an unterschiedlichen Orten der Stadt ein­reichen sollten. Darunter befanden sich sowohl Grund­stücke in Baulücken der gründerzeitlichen Stadt, innerhalb von Nachverdichtungsflächen in Siedlungen der Nachkriegsmoderne wie auch in Siedlungsgebieten außerhalb der Innenstadt. Im Unterschied zu Realisierungswettbewerben waren die Beteiligten in der Gestaltung ihrer Entwürfe nur durch wenige Vorgaben eingeschränkt, um so eine mög­ lichst große Bandbreite an Vorschlägen zu erhalten. Mit den Schwerpunktthemen „Nachverdichtung“, „Kostengünstiger Wohnungsbau“ und „Besondere Wohnformen“ wur­­­­­den in dem Verfahren Anforderungen formuliert, die sich mit den Herausforderungen der umfangreichen Wohnungsbauvorhaben in den kommenden Jahren aus­einandersetzen. In allen Bereichen der Stadt, innen wie außen, sollen attrak­tive Wohnbedingungen entstehen. Das Thema ­ „Ak­zep­tanz“ hat sich als Leitfaden durch das gesamte Ver­ fahren gezogen. Dabei ist es ein wesentliches Anliegen von Urban Living, vorhandene Qualitäten in den Quartieren herauszuarbeiten, zu stärken sowie Fehlendes zu ergänzen. Im Ergebnis sollen vor allem diejenigen Menschen, die bereits in den Quartieren leben, einen Gewinn durch die zusätzliche Verdichtung erfahren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die urbane Mischung. Eine der grundsätzlichen Voraussetzungen hierfür ist, bei der Planung von Wohnungsneubau – im Rahmen von Nachverdichtung und beim Neubau ganzer Quartiere – darauf zu achten, das Wohnungsangebot nicht nur auf bestimmte soziale Gruppen zuzuschneiden sowie durch eine Nut­zungsmischung Monostrukturen zu vermeiden.

Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist ein weiteres grundlegendes Anliegen im Rahmen des Wohnungsneubaus. Im Urban-Living-Verfahren ging es daher auch um die Frage, wie es möglich ist, zum Beispiel mit seriellen Bauweisen Kosten zu senken. In den Entwürfen finden sich darüber hinaus sehr unterschiedliche Ansätze, niedrigere Kostenmieten und preiswerten Wohnungsbau zu realisieren – beispielsweise durch intelligente Grundrisse, Reduzierung von Wohnungsgrößen und die Nutzung ­ von Standards. Der Wohnungsmarkt alleine gewährleistet nicht hinreichend einen Wohnungsneubau, der den sich ändernden Lebensstilen und Bedürfnissen entspricht. Daher ging es unter dem Stichwort „besondere Wohnformen“ um die Anforderung, neue Lebensstile in den Entwürfen zu berück­sichtigen. Interessanterweise gab es eine Reihe von Vorschlägen, die etwa durch Gemeinschaftsflächen einem wiederkehrenden Trend zum gemeinschaftlichen Wohnen Raum geben. Die in dem Workshopverfahren Urban Living vorgestellten Entwürfe sollen zunächst als Modellvorhaben und später auch in den Wohnungsbau insgesamt Eingang finden. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan, mit den großen Vorhaben der kommenden Jahre zugleich auch eine neue Ära des Wohnungsbaus zu initiieren.


Foreword by Regula Lüscher

How will we live in the cities of the future? How do we deal with the scarcity of space? How can we avoid cramming our cities and, instead, add to the quality of life? What is it that people need from urban housing?

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Director of Urban Development and Permanent Secretary with the Senate Department for Urban Development and the Environment, Berlin

The continued growth of cities and the need for additional housing demands that we reexamine and redefine the ways in which new housing is implemented within a city. Berlin is another metropolis where there is a huge demand for new homes. Berlin, however, aims for development in the city center rather than the classical urban expansion at the edges. Densification should not only provide attractive homes to live in, but also contribute to the enhancement of the broader area as a whole, im­proving green spaces and creating vibrant urban ­en­vironments. The Berlin Senate Department for Urban Development and the Environment called for entries in 2013 for an international ideas conference on Urban Living­— New ­Typologies for the Future, conducted in cooperation with the public housing agencies. The search was on for crea­ tive architectural proposals for homes that suit a variety of urban situations. Thirty-one practices were selected from 200 entries, to submit proposals for 8 specific sites scattered around the metropolis. The sites lay on various gaps in Berlin’s typical late nineteenth-century perimeter block structures, or on potential densification plots in modernist twentieth-century housing estates, or on estates on the immediate periphery. Unlike an implementation competition, very few specific conditions were made in order to widen the scope of possible architectural proposals as far as possible. There were thematic guidelines focusing around densification, cost-effective housing construction methods, and special needs of other lifestyles, to meet the housing challenges of the future. Attractive living conditions must be created in all areas ­ of the city, central and peripheral. We should also strive for maximum acceptance. Urban Living sought to identify and reinforce what’s best in each area, and supplement whatever is missing where needed. Densification must benefit long-standing local residents broadly. Creating the right sort of urban mix is essential. Providing housing for more than just one social group and avoiding monostructures by catering to a mix of uses must be a concern when planning new housing, both in the densifi­ cation of existing stock and the construction of entirely new estates.

Affordability is another maxim for the provision of new housing. The “Urban Living” convention sought to find solutions, which would, for instance, explore how serial construction methods could help lower costs. Other design proposals offered intelligent floor plan arrangement to reduce rent-at-cost levels, or sought to appropriately minimize apartment unit space and building standards. The market also fails to provide housing that is sufficiently heterogeneous to adapt to changing lifestyles and new residential needs. The heading “special forms of living” summarized the accommodation needs of such new lifestyles, which would have to be considered in the designs. Interestingly enough, a number of submissions proposed community spaces, which seemed to reflect the growing popularity of new models of community living. It is envisaged to start implementing the designs that the Urban Living workshop has yielded in selected model projects, and later in public housing more generally. We hope that during the next years these important projects will prove crucial towards initiating a new era in public housing.


Workshop-Panorama Workshop Panorama

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Aussagen Statements

„In der Nachbarschaft sind viele Dinge möglich, die wir auf einer Parzelle gar nicht lösen können.“ “Things are possible with a neighborhood, which we couldn‘t do on an individual plot.” fatkoehl architekten, Berlin and Urban Catalyst Studio Berlin – Nachbarschaft als Ressource Neighborhood as a Resource

„Gleich einem Thema und seinen Variationen in der Musik, bietet der Berliner Block die Möglichkeit, immer neu interpretiert zu werden.“ “‘The Berliner Block’ has similar potential for constant reinterpretation as theme and variation has in music.” Bruno Fioretti Marquez – Neuinterpretation der Blockstruktur Reinterpreting the Perimeter Block Structure

„Reduzierte Standards für die Wohnungen und Werkräume sind dann tolerabel, wenn sie durch attraktive, zeitgemäße Raumangebote kompensiert werden. Zur Reduzierung der Erstellungskosten stellt im modularisierten System das Angebot zum Selbstausbau von Flächen eine weitere praktikable Option dar.“ “Lowering building standards for flats and workspaces is toler­able if you’re offering attractive spaces that fit contemporary life. Providing self-build options within a modular system may be another practicable way of reducing construction costs further.” augustinundfrank Architekten – Zeitgemäße Raumangebote Appropriate Spatial Proposals for Contemporary Living

„Wir schlagen vor, dass die Senatsverwaltung eine neue Gesellschaft gründet, um die Gewerbeflächen in ganz Berlin für alle Wohnungsbaugesellschaften zu managen.“ “We suggest the Berlin regional government set up a new management agency for publically owned commercial property in Berlin.”

„Cohousing, Coworking, Co-Konsumieren heißt gemeinsam und günstiger leben.“ “Cohousing, coworking, co-consumption means to live as a community, and to live cheaper.” Baupiloten – Cohousing

„Im Netzzeitalter haben wir über den Umgang mit den sozialen Medien das Teilen und Tauschen gelernt. Nun werden diese kollaborativen Kulturtechniken auch auf das Wohnen übertragen.“ “The age of the Internet and dealing with social media have taught us to appreciate sharing and exchanging. Now these collaborative techniques translate into how we live in our homes.” Imke Woelk und Partner Architekten – Kollaborative Räume Collaborative Spaces

„Tradition, Schönheit und Baukunst sind neben Effizienz und Funktionalität auch Dinge, die ein Wohngebäude leisten muss. Dort sollen Menschen leben, die sich in einem Gebäude wohl­fühlen sollen. Wir reden aber heutzutage nur darüber, wie effizient, praktisch, flexibel etwas ist.“ “A residential building is expected to perform in terms of tradition, beauty, and architecture, as well as efficiency and function. However, people live there, and they should be comfortable. But today we merely discuss how efficient, practicable, flexible something may be.” Onlinekommentar – Altbau vs. Neubau Old vs. New

„Dieser neutrale Raum kann kurzzeitig für ein Geburtstagsfest in Beschlag genommen werden oder für einen Monat, wenn ich eine Seminararbeit schreiben muss oder für drei Jahre, weil ich meine pubertierende Tochter nicht mehr aushalte.“ “The neutral spare room may be used for a birthday party, or for a month if someone needs room to write their thesis, or for three years by someone’s unbearable teenage daughter in the throws of puberty; something like that.” PPAG architects ztgmbH – Zuschaltbare neutrale Räume Neutral Spare Spaces

Deadline – Kleinteiliges Gewerbe Small Businesses

„Die kleine Wohnung stellt so gesehen aber nicht nur ein ökonomisches Argument dar. Sie ist nicht als Notbehelf für das Existenzminimum der­ jenigen zu denken, die sich keine große leisten können. Die kleine Wohnung ist ein allgemeines und nachhaltiges soziales Modell des Wohnens.“ “The minimum space flat represents not just an economic argument. It is not just an amenity for someone on a low income. Minimal space is a social model for sustainable living.” ifau und Jesko Fezer GbR – Kleinstwohnung als nachhaltiges Konzept The Minimum Space Home as a Concept for Sustainability

„Ein Trend zum urbanen Nomadentum zeichnet sich deutlich ab. Spannend zu sehen ist, dass sich zur selben Zeit immer mehr Menschen wieder auf tradi­tionelle Werte berufen. Berufstätigen-, Alleinerziehenden- oder Alters­ wohngemeinschaften erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wer gemeinsam wohnt, braucht auch Raum für Begegnungen.“ “There’s a clear trend towards the urban nomad. It’s interesting to see that at the same time people are increasingly referring back to traditional values. Cohabiting is becoming evermore popular, for professionals, single parents, or the aged. In cohousing you need common spare space for meetings.” Kaden + Partner Architekten – Wohnen mit Raum für Begegnungen Living with Communal Facilities


P1

Karl-Marx-Allee / Berolinastraße

Dichte Density 87 neue Wohnungen (exemplarische Variante) von 27 – 201 m2 New apartments (example variation) 27 – 201 m2 33 560 m3 10 546 m2 6 610 m2

BRI Gross volume BGF GFA NF Useable area

Wohnungsschlüssel (exemplarische Variante) Apartment Type Key (example variation) Zimmer m2 Anteil Rooms m2 Percentage 1 / 1.5 27 – 52 31 (= 36 %) 2 52 –73 37 (= 43 %) 3 81 –  98 9 (= 10 %) 4 / 5 117 –  201 10 (= 11 %) Nutzungsmischung Mixed-Use ca. 6 000 m2 Gesamt Total 5 100 m2 Wohnen Living 500 m2 Arbeiten Working Öffentliche / gemeinschaftliche Nutzung Public / house community shared space Café, Laden, ggf. als Zwischennutzung Ateliers Café, Shop, possible as a Studio 320 m2 + 200 m2 Terrasse Terrace Gemeinschaftsflächen Shared Space 385 m2 Spielplatzerweiterung (Siehe Nutzungsmischung) Play ground extension (See Mixed-Use)

14 6 Verdichtung Densification Punkthochhaus Solitary point high-rise building

Quartiersqualitäten Neighborhood Qualities Öffentliche Nutzung im EG, Freiraumaufwertung, die Aussicht bleibt für alle unbeeinträchtigt, der Mix aus Wohnungstypen bietet gezielt Ergänzungsmöglichkeiten. Mixed public uses on the ground floor /  green and open space improvement /  view remains unimpared for all / the flexible mix of different apartment types offers specific supplementation possibilities.

226 Kosten Costs „Tragende Dämmung“ aus Infraleichtbeton als zukunftsweisende, vorfabrizierte Bauweise A pioneering, new prefabricated construction as a “self-supporting building insulation“ made of infralight concrete

Wohnformen Forms of Living Freie Grundrissgestaltung, Balkone in allen Wohnungen, Wohnen und Arbeiten sind in der Funktionsmischung kombinierbar, flexible Größen und Typen Flexible floorplan layout / balcolnies in every apartment / living and working spaces are combinable / flexible apartment sizes and types 200

Besondere Lösungen Special Solutions Konstruktive und energetische Optimierung vorfabrizierter Bauteile, kostengünstige Lösung, intelligente Grundrisse und Nachverdichtungsstrategie Construction and energy-efficiency optimization of prefabricated building elements /  cost efficient solution / intelligent floor plans and urban densification strategy

Die Struktur der Fassade ist zugleich ein prägendes Ornament The structure of the facade is a sculptural element

Stabwand aus Infraleichtbeton und Konstruktionsprinzip der Infraleichtbetonwände Infra-Lightweight Concrete strutwall and wall construction principle

Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH Berlin

Landschaftsarchitekten Landscape architects TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin Sonderfachleute Specialists schlaich bergermann und partner gmbH, Berlin (Tragwerk Structural engineering) Innius RR GmbH, Rosbach von der Höhe (Haustechnisches Konzept Building services concept) Peter Stanek, Berlin (Brandschutz Fire protection) U U-B-Bah ah n n

„Konstruktive und energetische Optimierung vorfabrizierter Bauteile, die zugleich eine kostengünstige Lösung versprechen …“ “Constructive and energetic optimization prefabricated components that promise, at the same time, a low cost solution …”Jury

Infraleichtbeton mit recyceltem Glasschaumgranulat: eine fast weiche, warme Oberfläche Infra-Lightweight Concrete with recycled glass foam granulate—A soft, warm surface

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P3

Karl-Marx-Allee / Berolinastraße

Dichte Density 120 8 340 m2

vorhandene Wohnungen vom Typ QP 61 Existing apartments BGF Wohnen GFA Living

93 465 m3 24 435 m2 16 635 m2

BRI Gross volume BGF GFA NF Useable area

Wohnungsschlüssel Apartment Type Key Neu + Vorhandene (QP 61), Geschosse 2–15 New + existing building, floors 2–15 200 m2 48 Maisonettes Duplex = 9 600 m2 110 m2 48 Wohnungen Apartments = 5 280 m2 49 m2 24 Wohnungen Apartments = 1 176 m2 Summe Total 120 Wohnungen Apartments 16 056 m2 BGF Wohnen GFA living Handel, Gewerbe Commercial space 2 830 m2 Gesamt Handel, Gewerbe Total commercial 2 050 m2 EG Ground floor 780 m2 OG First floor Insgesamt ein Zugewinn von 10 546 m2 pro Gebäude an der Karl-Marx-Allee. A total gain of 10 546 m2 per building on the Karl-Marx-Allee.

Diagramm der Metamorphoseelemente Diagram of the Metamorphosis Elements

Verdichtung Densification Plattenbaustruktur durch Erweiterung und Aufstockung verdichten Prefabricated building structure is densified by entirely enveloping the existing building

Kosten Costs Erweiterung vorhandener Häuser, inklusive energetischer Sanierung Extension of existing buildings, including their renovation for energy savings

Quartiersqualitäten Neighborhood Qualities Öffentliche Nutzung im EG und 1. OG Public space on the ground and first floors

Wohnformen Forms of Living Wohnungen mit zentralem Wohnzimmer Apartments with a centralized living space

Besondere Lösungen Special Solutions Metamorphose des Plattenbaus, Verdoppelung der Nutzfläche, architekturbezogene Anlehnung an angrenzende Bauten als Zitat einer stadtspezifischen Großform Metamorphosis of the typical prefabricated buildings / doubling of the useable area /  architecturally refering to neighboring buildings that represent a specific urban ideology

Metamorphose des Plattenbaus Metamorphosis of the prefabricated buildings

Eckert Negwer Suselbeek Architekten BDA Berlin

„Vielmehr ist die Strategie interessant, eine ener­ getische Sanierung mit Raumergänzungen oder Aufstockungen zu verbinden. Der Entwurf stellt eine städtebauliche Überlegung an, die vor dem Hintergrund der besonderen schutzwürdigen Belange dieses Gebietes zur Realisierung nicht infrage kommt.“ “Instead, the strategy is interesting in that it combines an energy-saving renovation with the addition of space. The design explores a form of urban planning that, because of the particular worthiness of this protected urban ensemble, would not be considered for realization.”Jury

Visualisierung im urbanen Kontext Visualization within the urban context

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P4

Karl-Marx-Allee / Berolinastraße

Dichte Density 49 Wohnungen Apartments 20 432 m3 6 390 m2 5 756 m2

BRI Gross volume BGF GFA NF Useable area

Wohnungsschlüssel Apartment Type Key Flexibles System (zwischen 40 und 110 m2) Flexible system (between 40 and 110 m2) Nutzungsmischung Mixed-Use Nutzungsneutrale Räume, frei kombinierbar Spaces are neutral and combinable Gemeinschaftsflächen Shared Space Nach Bedarf According to needs

150 Verdichtung Densification Zweigeschossige bauliche Teppichstruktur, Erhaltung der Sichtbeziehungen Extensive carpet of a two-story building structure / preservation of existing visual relationships

Quartiersqualitäten Neighborhood Qualities Gemeinsam nutzbare Frei- und Grünflächen auf dem Dach Common open and green spaces on the entire roof surface Besondere Lösungen Special Solutions Eine veränderbare, anpassungsfähige Struktur entsteht durch Transparenz, Durch­ wegung und die Verbindung zu öffentlichen Dachgärten, die neue Blickbeziehungen und Begegnungsflächen bieten. A changable and adaptable structure is created through transparency, freedom of movement within the space, and access to rooftop gardens. At the same time, these create new meeting spaces and visual connections.

Das Dach als Fassade: ein großer öffentlicher Park The roof as the façade: a large public park

June 14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff Berlin

Kosten Costs Modulares Bauen Modular building system 202 Wohnformen Forms of Living Innerhalb einer zweigeschossigen Struktur fließt der private Raum in den öffentlichen Raum über, Durchblick und Privatheit werden individuell durch Vorhänge bestimmt und verändert, jede Wohnung hat ein Atrium und Zugang zum Dach(-garten). Private space carries over into public space within the two-story structure / permeability and privacy can be individually adjusted and determined / each living unit has an atrium and direct access to the roof (-garden)

Der private Bereich der Wohnungen befindet sich zwischen zwei sehr offenen Ebenen The intimate living spaces are sandwiched between two very open levels

U U-B-Bah ah n n

„Diese in Berlin bislang nicht vorhandene Wohnform sollte weiter untersucht werden.“ “This form of living that, until now, has not existed in Berlin should be further examined.”Jury

Visualisierung im urbanen Kontext Visualization within the urban context

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