AK TUELLES ERFAHREN
Über Freiheit und Information
Über seine Zeit in Haft, über die Unterstützung, die er erfuhr, über seine Flucht aus dem Tschad, seine Ankunft in Deutschland und seine Aufnahme in der Afrika-Redaktion der DW hat Topona nun ein Buch geschrieben: „Misère et grandeur de la liberté d’informer“ (Elend und Glanz der Informationsfreiheit). Mit einem Vorwort von DW-Intendant Peter Limbourg, der sich persönlich für ihn eingesetzt hatte. Topona, der als DW-Korrespondent aus seiner Heimat berichtet hatte, konnte im Tschad nicht mehr journalistisch arbeiten. Er erhielt Drohungen, lief stets Gefahr, wieder inhaftiert zu werden. So entschied er sich zur Flucht und kam nach Deutschland. Bei der DW in Bonn arbeitet er seither in der Französisch-Redaktion für Afrika – und bleibt ein scharfer Kritiker des tschadischen Regimes unter Präsident Idriss Déby. Das Schreiben sei wie eine Therapie für ihn gewesen, sagte Topona bei der Buchvorstellung in Paris. DW und Reporter ohne Grenzen hatten Ende Januar gemeinsam dazu eingeladen. „Ich wollte anderen Journalisten zeigen, wie wichtig unsere Arbeit ist und wie wichtig es ist, sie professionell zu machen. Es gibt in afrikanischen Ländern zu viele Journalisten, die sich selbst zensieren, die
Buchvorstellung in Paris: Eric Topona
sich nicht trauen, über bestimmte Themen zu sprechen“, so Topona. Aus Angst vor Repression, Gefängnis oder gar Mord, wie der 35-jährige Vater von drei Kindern nur allzu gut weiß. bit.ly/eric-topona
Revolution
Flucht
Sprache
Das neue TV-Magazin REV stellt innovative Mobilitätskonzepte aus aller Welt vor. Es bietet Infotainment beispielsweise zu klimaschonenden Technologien und Fahrzeugtests von Elektroautos und Plug-in-Hybrids. REV erzählt Geschichten, beispielsweise von Taxifahrern in Delhi und Rio in der Reportage „The Driver“. Die Dokusoap „Garage“ führt in Berliner Autowerkstätten und die Rubrik „Soundtrack“ beleuchtet die Verknüpfung von Kraftfahrzeugen mit Musik. Seit Jahresbeginn läuft die halbstündige Sendung wöchentlich auf Englisch, Deutsch, Spanisch und Arabisch – auch auf dw.com als Livestream und on demand. REV ist die Kurzform des englischen Worts „revolution“ – im Deutschen sowohl Umdrehung als auch Revolution.
UN-Angaben zufolge sind derzeit über 70 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, mehr als je zuvor. Die sechsteilige Doku-Reihe Displaced der DW thematisiert die Ursachen für den historischen Negativrekord. Sie erzählt Schicksalsgeschichten aus mehreren Kontinenten. Die ersten drei Filme der Reihe sind on demand verfügbar – auf dw.com und Youtube, auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Spanisch. Das DW-Reporterteam begleitete einige der mittlerweile vier Millionen Venezolaner auf der Flucht aus ihrem Heimatland. Bauern in Guatemala kommen in Folge zwei zu Wort; die Trockenheit zwingt sie, in andere Länder umzusiedeln. In Folge drei geht es um Menschen, die aus Ghana fliehen, weil sie aufgrund von Billigimporten aus Asien und Europa ihre Tomaten nicht mehr zu Hause anbauen können; sie setzen ihre Hoffnungen in ein neues Leben in Europa. Im Herbst strahlt die DW drei weitere Dokus aus.
Die Farsi-Redaktion und der Bereich Bildungsprogramme in der DW Akademie haben den mobilen Deutschkurs Nicos Weg auf Farsi adaptiert. Das beliebte Format gibt es bislang außerdem in den Ausgangssprachen Englisch, Arabisch und Russisch. Auch den Deutschtrainer, mit dem Interessierte Vokabeln lernen, gibt es auf Farsi. „Deutsch ist in Iran als Fremdsprache beliebt“, erläutert André Moeller, Leiter des Bereichs Bildungsprogramme. „Es eröffnet neue Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und ist auch für junge Leute, die auswandern wollen, sehr attraktiv.“ Deshalb sei die Nachfrage nach mobilen Angeboten zum Erlernen der deutschen Sprache groß.
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106 Tage hatte Eric Topona 2013 in seinem Heimatland Tschad im Gefängnis gesessen. Die Anklage: „Gefährdung der Verfassungsordnung“, weil er „subversive“ Artikel geschrieben habe. Topona kam auf Bewährung frei, entschied sich zur Flucht – und gelangte über Umwege zur DW in Bonn.
Weltzeit 1 | 2020
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