HEDI SCHNEIDER STECKT FEST

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HEDI SCHNEIDER STECKT FEST Sonja Heiss

DEUTSCHE DREHBÜCHER Herausgegeben von der Deutschen Filmakademie


Kurze Erläuterung zum Drehbuch von HEDI SCHNEIDER STECKT FEST von Sonja Heiss Wir haben sehr unchronologisch gedreht, in Norwegen mit dem Ende begonnen. Zudem drehten wir einen Teil in Frankfurt, einen kleineren Teil in Berlin, das man nicht als solches erkennen durfte. Das Drehbuch war nicht ganz abgeschlossen als wir mit dem Dreh begannen. Die vorliegende Fassung ist die letzte Fassung vor Drehbeginn. Ich habe während der Dreharbeiten immer wieder daran gearbeitet. Zwischen den Drehs an den verschiedenen Orten gab es zudem Pausen, in denen ich noch mal an diversen Szenen „schleifen konnte“. Hinzu kam, dass ich immer wieder überrascht wurde, sich Locations änderten oder weg fielen, die Zeit und das Geld nicht reichten und ich somit Szenen streichen, kürzen, zusammenziehen oder ändern musste. Darüber hinaus erkennt man manche Probleme oder kleinen Fehler im Drehbuch natürlich auch erst, wenn man sich schon im Prozess der Umsetzung befindet, so beispielsweise, dass das NichtEintreten der Nacht in Nordnorwegen sich nicht von selbst erklärt, weshalb ich das Ende des Films vor Ort, eine Stunde bevor wir es drehten, leicht abänderte, die letzte Minute Glück daraus machte, während derer der Film endet. Auch die Erkenntnis, dass die norwegische Landschaft „zu hübsch“ für die netten Bilder war, führte zu Änderungen, wie beispielsweise die Schauspieler mit Matsch „zu schmücken“. Manchmal erkennt man auch erst bei den Proben, dass eine Dialogzeile nicht gut klingt, ein Schauspieler sich mit einem Satz oder Wort nicht wohl fühlt, all diese Dinge, auf die ich immer flexibel reagiere. Es war mir bei diesem Film sehr wichtig, mich niemals weit vom Drehbuch weg zu bewegen, ich stelle das gute Schauspiel aber immer allem anderen voran, weshalb ich offen bleibe, während des Drehs hier und da Dialoge leicht abzuändern oder die Szene dem Ort und der dort möglichen physischen Handlung anzupassen. Manchmal geht es um die Perfektionierung eines Gefühles oder eines Witzes oder um die Erkenntnis, dass etwas körperlich besser ausgedrückt werden kann. Hier gibt es als Beispiel die Szene, in der Hedi, bald mit Hilfe von Uli, ihrem Sohn mit „Gewalt“ die zu kleine, von der vernachlässigten Großtante gestrickte Mütze aufsetzt. Manchmal ändere ich auch etwas im Dialog, weil ich dem Schauspieler damit einen neuen Impuls geben kann. Oft entstehen Anpassungen auch in Zusammenarbeit mit den Schauspielern. Es gab bei Hedi Schneider noch einen sehr kleinen Nachdreh, die Szenen dafür habe ich erst später geschrieben, sie befinden sich nicht im Drehbuch. Bei ein paar wenigen Szenen im Buch war ich mir nicht sicher, an welcher Stelle des Films ich sie haben muss, weshalb ich beim Kostüm auf die „doppelte Einsetzbarkeit“ achtete, wie etwa bei der Fahrstuhlszene. Einige Szenen aber haben wir im Schnitt an Stellen gesetzt, an denen ich sie vorher nie vermutet hätte. „Man macht drei Mal einen Film“, an diesen Satz habe ich immer gedacht. Das erste Mal schreibt man ihn. Das zweite Mal dreht man ihn. Das dritte Mal schneidet man ihn.

Sonja Heiss


HEDI SCHNEIDER

STECKT FEST (AT)

von Sonja Heiss Drehbuchfassung 8.0, 30. Juli 2013 Komplizen Film GmbH inkl. Blaue Seiten vom 8. August 2013

/ inkl. Gelbe Seiten vom 25. August 2013


! GELBE!SEITEN!25.08.13! 1. WGH. HEDI, SCHLAFZIMMER, KINDERZIMMER (GEÄNDERT) Morgendämmerung

I/N

Bilder des schlafenden Paares. Wir sehen Hedi quer über das Doppeltbett liegen, Uli an eine Seite gequetscht. Wir sehen die beiden umarmt schlafen, Löffelchen, verkehrt herum, beide quer, ihre Hände ineinander nah, ihre Füße übereinander. Mal die Beine angezogen, mal ohne, mal mit Decke, mal ohne. Dazu nahe Aufnahmen von Ulis und Hedis Hand ineinander, seiner Hand auf ihrem Rücken, etc. Zusätzlich: Finn kommt mit seiner Astronautenbettwäsche zu seinen Eltern ins Bett geschlappt, quetscht sich gewaltsam zwischen die beiden. Wir sehen die drei quer und quasi übereinander liegen in verschiedensten Stellungen. Mal Finn zwischen den beiden, dann an der Seite. Mal quer zwischen ihnen, mal alle drei wie Würstchen im Glas, mal seine Füße in Mamas Gesicht. Finns kleine Ärmchen an Hedis Armen etc. Finn aber steht irgendwann auf und geht. Ist ihm doch zu eng. Oder aber er kann nicht schlafen, weil Uli leise schnarcht. 2. GESTRICHEN 3. WHG. HEDI, SCHLAFZIMMER

(GEÄNDERT)

I/T

Die Sonne scheint hell in den Raum. Hedi und Uli liegen jeder auf seiner Seite, sie sind schon wach, noch am Rumdösen und Wälzen aber. Keine Lust aufzustehen. Uli wandert nun zu Hedi, kuschelt sich an sie, fängt an, sie ein klein wenig zu berühren. Hedi ist noch extrem verpennt. Während des Dialoges ist Hedi die meiste Zeit von Uli abgewandt. Hedi: Oah, nee, müde. Uli: Ich kann ja mit Dir schlafen und Du schläfst so lange einfach weiter. Hedi: Oh nee, nich schon wieder, da schlaf ich immer so unruhig bei. Beide müssen lachen. Hedi ist vom Lachen ein wenig aufgewacht, verpennt ist die ganze Situation aber weiterhin. Uli: Du bist dann auch immer so, irgendwie so langweilig / phantasielos. Hedi: Ach nee, echt? Nee.

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Fassung!8.0!(30.7.2013)!

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! GELBE!SEITEN!25.08.13! Beide nicken vor sich hin. Hedi schließt wieder die Augen. Uli: Ja, ich hab ja auch echt kein Bock. Keine Reaktion, Hedi macht es sich im Bettchen gemütlich, ist müde. Uli (weiter): Und jetzt? Hedi: Oahhh, wenn ich allein schon daran denke, Deinen Schwanz in den Mund zu nehmen, oahh, dann muss ich so gähnen. Uli muss lachen, sie auch. (Uli: Ich hab mir das gerade gleichzeitig vorgestellt.) Hedi: O.k. Wer oben, wer unten? Uli: Oben is mir echt zu anstrengend. Hedi: O.k. O.k. Sie setzt sich auf ihn, spricht dabei. Hedi: Oah, nerv. Hedi: Und jetzt? Uli wirft sie, zack, runter. Uli: Ich fand`s eigentlich ganz geil. Uli (weiter): Obwohl, nee, war scheiße. Hedi: Ja. Pfff. Du bist der schlechteste Liebhaber den ich je hatte. „Hedi!Schneider!steckt!fest“!(AT)!

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! GELBE!SEITEN!25.08.13! Uli nickt. Hedi: Ich wär beinahe eingeschlafen, obwohl ich oben war. Uli nickt bestätigend, er versteht absolut was sie meint. Alternativ Hedi: Ich dachte schon, Du kommst nie.

4. GESTRICHEN 5. GESTRICHEN 5A. WGN. HEDI, KÜCHE (GEÄNDERT)

I/T

Wir sehen Finn, er isst zusammen mit seinem Wombat Poppies / Smacks oder ein Ei. Er trägt sein Action Cowboy Kostüm. Hedi zieht sich was an, während sie ihr Marmeladenbrot ist, guckt auf die Uhr, murmelt „Scheiße spät“ Uli zieht sich Socken an, während er den Kaffee austrinkt und will gerade los, seine Sachen packen in der Diele o.a. Es wirkt ziemlich stressig und chaotisch. Alles geht sehr schnell, auch das Gespräch. Hedi (beim in die Küche Laufen): Finn, willst Du wirklich schon wieder so in die Kita? Finn Action Cowboy ist halt cooler als ich selber. Hedi nickt kapitulierend. Finn: Wann sterbt Ihr eigentlich? Hedi und Uli wirken kurz etwas irritiert. Hedi: In ner Ewigkeit erst. Uli: Hoffentlich. „Hedi!Schneider!steckt!fest“!(AT)!

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! GELBE!SEITEN!25.08.13! Finn: Und warum ist Lotti tot? Uli und Hedi wollen gleichzeitig was sagen. Uli: Wahrscheinlich hat ihr Herz aufgehört zu schlagen. (Altersschwäche / Herzinfarkt / Schlaganfall / Organversagen, weil sie so alt war / die ist einfach umgefallen, weil sie so alt war...) Hedi: Ja, die war uralt, weißt Du. Ganz, ganz, ganz alt. Also, steinalt. Finn: Ihr seid auch sehr alt. Uli: Naja. Hedi: Also wenn ich ans Sterben denke, dann sag ich mir sofort, dass ich an was anderes denken muss, Finn. Und dann denke ich an schöne Sachen oder daran, was ich noch einkaufen muss, Fischstäbchen und so. Uli guckt Hedi skeptisch an. Sie zuckt mit den Schultern à la (ja, so mach ich das halt und jetzt still hier) Uli: Das Leben hört einfach irgendwann auf Finn Finn sieht das kritisch. mümmelt weiter. Finn: Echt? Finn mümmelt nachdenklich weiter. 5B. HAUSFLUR, STRASSE VOR HAUS (GEÄNDERT)

I-A/T

Hedi, Uli und Finn laufen die Treppen runter, durch den Hausflur. Finn: Und was, wenn wir in Afrika verhungern oder sowas? „Hedi!Schneider!steckt!fest“!(AT)!

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! GELBE!SEITEN!25.08.13! Dieser Satz trifft Hedi, sie bleibt stehen. Auch Uli scheint diese Angst nicht neu zu sein. Uli: Quatsch, ich war da doch schon ganz oft, uns passiert da nichts. Hedi: Weißt Du, wenn was passiert, können wir ja auch wieder nach Hause fahren. Uli (zu Hedi): Hedi, wir wollen da doch nicht nur n paar Monate hin. Ich hab doch schon so lange gewartet. Hedi (sehr nachdenklich und unsicher, wie sie sich ausdrücken soll und auch irgendwie ängstlich auf eine Art): Ja, klar, nee, natürlich nicht. Hab ich jetzt nur so gesagt. AB HIER VOR DER TÜR Hedi: Ach, ich weiss nicht. Das ist doch immer so bei mir. Kurz vorher will ich immer zu Hause bleiben. Uli: Aber es war auch nie falsch, wegzufahren, oder? Hedi schüttelt den Kopf, er gibt ihr einen Kuss. ALTERNATIVE: UMKEHREN. ULI SAGT, ES SEI IMMER SO BEI IHR UND HEDI SAGT, STIMMT, UND ES WAR NIE FALSCH... Im Weggehen, Finn und Uli von hinten: Uli (zu Finn): Das wird so schön dort, Finn. Finn bleibt skeptisch. Finn: Ich komm nur mit, wenn ich da einen Hasen bekomme. Uli: Da gibt`s keine Hasen. Finn (wütend): „Hedi!Schneider!steckt!fest“!(AT)!

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! GELBE!SEITEN!25.08.13! Dann komm ich nicht mit.

6. FAHRRAD GROSSSTADT (GEÄNDERT) A/T HEDI fährt schnell durch die Stadt, ihr Blick erhellt sich langsam, sie wirkt bald nicht mehr so nachdenklich, sie schiebt es beiseite. Sie hat einen Kaffeebecher in der Hand und fährt sehr angstfrei und wild durch den Verkehr. Auch mal auf dem Gehsteig. Sie hat keine Klingel und ruft immer „ACHTUNG“ wenn jemand im Weg ist. Sie fährt über Rot, macht mal einen krassen Schlenker. Sie fährt wild und z.B. auch mal im Slalom um ein paar Säulen herum. 7. GESTRICHEN 8. GESTRICHEN 9. REISEUNTERNEHMEN - PARKPLATZ (GEÄNDERT) A/T Dann fährt Hedi auf einen Parkplatz vor einem 60er / 70er Jahre Bürogebäude. Sie schließt ihr Fahrrad an, es fällt um, sie stellt es wieder auf, es fällt wieder um. Sie legt es irgendwie für sie gut hin und saut sich dabei mit Kaffee voll, woraus sie aber kein weiteres Drama macht. Alles was sie tut, ist schnell und hektisch. Sie scheint zu spät dran zu sein. 10. GROSSRAUMBÜRO I/T Hedi hastet durch das Großraumbüro des Reiseunternehmens, in dem sie arbeitet. Sie sagt allen nett „Guten Morgen“. Es kommt wenig zurück. Zeitsprung: Hedi sitzt in ihrem Abteil und schreibt am Computer. (Sie murmelt mit, wenn sie schreibt und liest, und kommentiert ab und an auch ihre Handlungen.) Hedi (zu sich selbst): „Hmh und los geht`s.“ Sie schreibt und blickt dabei immer wieder in eine Akte. Hedi (murmelt): Die Kategorie Ihres Hotels bezieht sich .... Ach nee, Mensch, Hedi.

Sie hört von drüben den Chef etwas zu ihrem Kollegen im Nebenabteil /oder kein Abteil, sondern einfach nah bei ihr) sagen. (OBS: Szene 10 wird auf Seite 7 fortgesetz)

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Chef (zu Kollege): Also ob sie jetzt da sitzen oder eine Zimmerpalme, das macht so viel Unterschied nicht, Herr Schild. Kollege Nebenabteil / Herr Schild: Entschuldigung. Ich hab mich wirklich beeilt. Der Chef kommt auch bei ihr vorbei, wirft ihr einen nacheinander erst kontrollierenden, dann freundlichen Blick zu. Sie nicken sich zu. Hedi macht sich sofort wieder hektisch an ihre Unterlagen und murmelt weiter vor sich hin. Der Kollege aus dem Nebenabteil scheint sich gestört zu fühlen. Er fährt mit seinem Schreibtischstuhl nach hinten und glotzt sie an, doch Hedi bemerkt das gar nicht. Der Kollege räuspert sich jetzt laut und fährt mit seinem Schreibtischstuhl noch weiter aus seinem Abteil heraus, Hedi tippt fleißig in den Computer, nimmt einen Schluck aus einem Kaffeebecher. Der Kollege konzentriert seinen Blick nun auf den Becher. Kollege Nebenabteil / Herr Schild: Frau Schneider, das ist mein Kaffeebecher. Da steht mein Name drauf. Hedi setzt den Becher ruckartig ab. Hedi: Wo? Er zeigt ihr die Edding-Signatur. Sehr groß steht da M. Schild. Kollege Nebenabteil / Herr Schild: Dahaaaa! Kann ich ihn jetzt wieder haben? Hedi: Äh, wollen Sie nicht einfach kurz einen anderen nehmen? (Also übergangsweise?) Kollege Nebenabteil / Herr Schild: Nein, ich will ihn jetzt haben! Hedi trinkt langsam etwas Kaffee, es ist noch recht viel drin. Er wartet sehr ungeduldig, sie trinkt und trinkt und trinkt und trinkt. Hedi: So, hier. Sie reicht ihm den Kaffeebecher. Kollege Nebenabteil / Herr Schild (mürrisch): Und können Sie bitte mit dem Gemurmel aufhören. Ich hab Sie schon so oft darum gebeten. Stellen Sie sich mal vor, das würden alle hier machen.

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Hedi (lustig und nicht fies, sie denkt noch, sie kann ihn auf ihre Seite ziehen): Das wär lustig, oder? Hedi macht kurz eine Art Flüstergebrabbel das klingt wie Gibberish. Hedi: Bradbabrabdaaa Flugticket..... Gramalalabada .... mit freundlichen Grüßen brabra.... Herr Schild aber findet das gar nicht witzig. Hedi gibt auf. Sie macht sich wieder an die Arbeit, Herr Schild rollt beleidigt zurück in sein Abteil. Hedi murmelt ganz, ganz leise weiter. Sie flüstert lautlos und verzieht dabei noch mehr den Mund als vorher. Schild bleibt argwöhnisch. Hedi: Die Wetterkonditionen bei Reisen können von uns generell nicht beeinflusst werden, auch eine Schneeschmelze ist eine ....... 11. VOR MIETHAUS - LOTTIS WHG (NEU) (ehemalige Sz. 11, jetzt Sz. 33A)

A/Nachmittagslicht

Hedi kommt gestresst mit dem Fahrrad am 50-Jahre Mietshaus angerast, in dem ihre Großtante gelebt hat.

12. GESTRICHEN 13. GESTRICHEN 14. HAUS. LOTTI - FAHRSTUHL (ehemals Sz. 10)

I/ Nachmittag

Hedi betritt einen Fahrstuhl und drückt auf Acht. Der Fahrstuhl fährt ein paar Stockwerke, aber plötzlich bleibt er stecken. Hedi allerdings reagiert ziemlich entspannt, à la „Huch, na so was”. Sie wartet kurz, ob der Aufzug vielleicht doch noch was macht, drückt dann den Alarm-Knopf, nach einer Weile des Wartens ertönt eine Stimme. Mann Aufzugsfirma: Firma FX Schmid-Aufzüge, mit wem spreche ich, wo befinden sie sich? Hedi: Hallo, äh Hedi Schneider hier, ich stecke fest.

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Mann Aufzugsfirma: Wo befinden Sie sich? Hedi (völlig entspannt): Dürenstraße 112. Mann Aufzugsfirma: Wir beheben das. Bleiben Sie ruhig. Hedi (weiter entspannt und sehr freundlich): Wie lange dauert das denn? Ich bin nämlich sowieso schon zu spät. Mann Aufzugsfirma: Ungefähr ‘ne Viertel- halbe Stunde, also hoffentlich, sagen wir mal so. Hedi: Oh, aha, und was soll ich jetzt so lange hier drin machen? Mann Aufzugsfirma: Naja. Warten. Hedi: Ja, hm. Können wir uns vielleicht ‘n bisschen unterhalten?/ Ich würde mich eigentlich lieber mit ihnen unterhalten. Mann Aufzugsfirma: Ja, gut. Hedi: Wie heißen Sie denn? Mann Aufzugsfirma: Sebastian Schmid. Hedi: Ich heiße Hedi Schneider. Kurze Stille. Hedi (weiter): Und haben Sie eine Frau und Kinder oder was machen Sie so? Mann Aufzugsfirma: Ja, alles. Drei Kinder. Hedi: OH, Schön. Ich wollte ja auch immer mehr. So ‘ne Großfamilie oder so, die immer alle um mich rum und auf mir drauf sitzen und so.

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Mann Aufzugsfirma: Aha, ja. Ja, ich muss jetzt leider einen anderen Notruf annehmen. Hedi: Klar, kein Problem. Tschüss. Hedi steht im Aufzug herum und guckt sich um. Plötzlich ertönt blecherne Wellnessmusik. Hedi wundert sich. Sie zieht erstmal ihre Jacke aus, macht es sich auf dem Boden gemütlich. Die Wellnessmusik wird jetzt lauter. Hedi zuckt nur für sich mit den Schultern. Was soll`s. 15 .HAUS LOTTI, FAHRSTUHL (ehemalige Sz. 14)

(GEAENDERT)

I/Nachmittag

Ein, zwei Zeitsprung-Bilder. Auch die Beklemmungsübung hier. Zeit ist vergangen. Hedi ist langweilig, sie dreht sich hin und her, drückt nun wieder den Knopf, mit dem Kinn. Mann Aufzugsfirma: Firma FX Schmid Aufzüge. Hedi: Einen Hamburger Royal mit Käse, eine mittlere Pommes und ein McSundae mit Caramel bitte. Der Mann muss ein bisschen lachen. Hedi (weiter): Sagen Sie mal, was war denn die längste Zeit, die jemand mal im Fahrstuhl war? Mann Aufzugsfirma: 48 Stunden. Hedi: Echt? Hedi schluckt. Mann Aufzugsfirma (macht Witz): Wir bekommen sie in 36 da raus. Er findet das sauwitzig. Hedi kann nicht so richtig mitlachen. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Wär schon toll, wenn da jetzt mal jemand kommt. Mann (pampig): Jetzt machen sie mal nicht so`n Stress hier. Hedi: Ja, Tschuldigung. Ich......... Plötzlich fährt der Aufzug wieder. Hedi: Der fährt. Mann Aufzugsfirma: Na also. Hedi: Ja, und wenn der wieder ........ Es knackt, er hat schon eingehängt. Vor Hedi öffnen sich die Fahrstuhltüren. 16 . HAUS LOTTI, HAUSFLUR (GEAENDERT) I/ Nachmittag/Dämmerung Da steht schon eine Art Schrank von Packer und wartet auf sie. Sie bleiben kurz stehen, dann reden sie weiter während sie reingehen. Hedi: Tut mir leid. Entschuldigung. Der Fahrstuhl ist fest gesteckt. Schrank: Schon ok. Hedi nickt und lächelt. Schrank: Hm. Ja, also mein herzliches Beileid. Hedi: Ist nicht so schlimm, ich kannte meine Großtante gar nicht so gut. Ich meine, es ist natürlich schon traurig. Also irgendwie ist es ja nie schön, wenn jemand stirbt, also. Naja. Helfer: Ja, natürlich.

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Hedi: Naja, sie war auch schon schwierig, aber. Also bisschen kratzbürstig manchmal...... Aber, also, ich mochte sie schon gerne, also so ist es nicht.... Helfer: Ja, klar. 17. LOTTIS WOHNUNG

(GEÄNDERT)

I/DÄMMERUNG

Hedi und der Helfer sind am Packen und Sortieren. Hedi packt Kleider ein, guckt plötzlich eines genauer an, denkt nach. Hedi: Oh Mann. Helfer: Was denn? Hedi: Ich hab meiner Tante das falsche Kleid ausgesucht. Helfer: Wie? Hedi: Also für den Sarg. Das war sowieso so komisch irgendwie. Helfer nickt: Hmh. Hedi: Das hier ist viel besser. Das ist so fröhlich und mit den Schmetterlingen, das ist wie als wäre sie dann damit im Himmel oder im Weltraum rumgeflogen. / Das wäre viel schöner gewesen für da oben. Er nickt. Helfer: Was haben sie denn für eins genommen? Hedi: Naja, so grau gestreift und ganz langweilig eigentlich. Helfer: Naja, sieht ja jetzt eh keiner mehr.

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Die beiden kramen weiter. Hedi bietet ihm einen Wasserkocher o.a. an. Sie nimmt sich das wirklich zu Herzen. Guckt immer wieder das Kleid an. Versucht dann weiter zu machen......... Hedi: Wollen sie den haben? Er: Ja, gerne. Helfer: Was machen Sie denn eigentlich so? Hedi: Wie? Beruflich? Helfer: Ja. Hedi: Ach, nur so einen blöden Job. Ich denke seit 10 Jahren darüber nach, was ich machen soll. Helfer: Vielleicht was mit Leuten, sie reden doch so gerne? / sie sind doch so witzig. Oder was mit Klamotten? Hedi: Naja, weiss nicht. Helfer: Also ich hab auch echt lange nachgedacht und jetzt bin ich voll froh, dass ich was gefunden hab, das zu mir passt. Hedi: Hm, ja, ich denk dann immer, dass ich das dann ja mein ganzes Leben lang machen muss und dann kann ich mich doch für nichts entscheiden. Helfer: Vielleicht denken sie’ n bisschen zu viel. / Naja, ist ja anscheinend nicht aufgegangen mit dem Nachdenken. (Würd ich mal drüber nachdenken.) Hedi nickt und wirkt kurz nachdenklich.

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18. LOTTIS WOHNUNG, SCHLAFZIMMER/WOHNZIMMER I/DÄMMERUNG Hedi geht ins Schlafzimmer, sammelt Sachen ein. Plötzlich entdeckt sie auf der Kommode hinter ein paar Dingen, die sie einpackt, einen verschrumpelten gelben Smiley-Luftballon, auf den eine selbstgestrickte Mütze gespannt ist. Schock tritt in ihr Gesicht. Sie nimmt den kleinen, verschrumpelten Ballon in die Hand und starrt ihn an, als wäre er ein totes Tier. Sein Smiley Gesicht hat schon bessere Tage gesehen. Hedi: Oh neeeeiiin. Scheiße. (Verdammt). Oh Mann. Scheiße, Scheiße. Hedi trägt den Ballon wie einen zerbrechlichen Gegenstand, der nicht zu nah an ihren Körper darf, rüber ins Wohnzimmer. Helfer. Was is denn des? Hedi (zu Helfer): Die Mütze hat Lotti für meinen Sohn gestrickt. Der ist mittlerweile so. (Sie zeigt mit der Hand wie groß er ist Und hält ihm den Luftballon mit Mütze vor die Nase.) Helfer: Warum haben sie die denn so lange nicht besucht? Hedi: Ach Mann, ich weiss nicht, also, naja, ich hatte keine Zeit. Also ganz wenig Zeit. Superwenig. Echt wenig. Der Helfer nickt wissend, aber nicht verständnisvoll. Beide starren auf das kümmerliche Ding mit dem verschrumpelten SmileyGesicht. Traurig lugt es unter der Mütze hervor. Hedi (wieder): Oh Mann, Scheiße. Ich wollte ja. Wirklich. Wirklich. Helfer: Ohhh. / Behalten sie`s doch als Erinnerung. Hedi verzieht das Gesicht. Das tröstet sie jetzt nicht wirklich. Sie hält den Ballon wie ein Pfarrer den Weinkelch in einer katholischen Messe.

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19. WHG HEDI

(GEÄNDERT)

I/N

Wir sehen in Finns Gesicht. Er gibt sich wirklich Mühe, die viel zu kleine Mütze aufzusetzen, aber sie ist passt einfach nicht auf seinen Kopf. Sie schiebt sich immer wieder selber nach oben. Hedi betrachtet das mit großer Enttäuschung. Sie hatte wohl gehofft, dass die Mütze noch so gut passt, dass es die Sache wieder ein wenig relativiert. Uli lernt im Hintergrund Mandinka mit seinem Laptop. Hedi (zu Finn): Und wenn Du sie weiter nach hinten schiebst? Finn versucht auch das, aber es funktioniert einfach nicht. Uli hat das Lernen bereits unterbrochen. Guckt zu. Finn fängt an, mit dem Luftballon zu spielen, haut ihn rum, aber der fliegt einfach nicht mehr. Finn: Der geht nicht mehr, Mama. Hedi hat jetzt Tränen in den Augen. Finn: Ist doch nicht so schlimm. Wir können doch einen neuen kaufen. Uli nimmt Hedi in den Arm. Uli: Du kanntest die doch kaum. Hedi nickt, fängt sich wieder. 20. GESTRICHEN 21. GEBÄUDE REISEUNTERNEHMEN

A/T

Hedi hastet die ewig langen Außenstufen am Firmengebäude hoch. Bekommt kaum mehr Luft. Ganz schön anstrengend. 22. GROßRAUMBÜRO

(GEÄNDERT)

I/T

Hedi hastet in das seltsamerweise gähnend leere Großraumbüro. Niemand ist zu sehen. Völlige Stille. Hedi sieht sich verwirrt um. Wir sehen in ihrer Hand einen mit Schleife verzierten Kaffeebecher mit einer großen Aufschrift. „SCHILD“ steht da riesengroß in Signalfarben über der ganzen Tasse. Dass es hier so leer ist, hat etwas sehr Gespenstisches. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Auf einmal strömen die Kollegen aus der Richtung des Konferenzraumes in ihre Abteile und setzen sich. Hedi ist verwirrt. Sie geht zu einem Kollegen, um mehr zu erfahren. In der Hand hält sie immer noch den Kaffeebecher mit dem Namen ihres Kollegen. Hedi: Was ist denn los? Kollege: Herr Schild wollte sich hier gestern suizidieren / umbringen. Hedi: Wie bitte ? Kollege: Jaja, dickes Ding. Hedi: Was hat er denn gemacht? Kollege: Fragen sie die Lindström, die war selber dabei. Hedi sieht entgeistert auf die Tasse in ihrer Hand, dann wieder den Kollegen an, dann wieder auf die Tasse. Der Kollege geht. Hedi blickt rüber zu Herrn Schilds leerem Schreibtisch. Sie bleibt eine Weile so da stehen, guckt seine Sachen, seine Schreibtischdeko an, denkt nach. Seine Topfpflanze sieht sehr grün und gesund und voll aus. Hedi stellt die Schild-Tasse schnell bei sich ab, als wäre die jetzt was Gruseliges. Ihr Chef Arne Lange kommt vorbei. Arne Lange: Frau Schneider, Sie übernehmen die Sachen von Herrn Schild. Ein Teil liegt auf seinem Tisch. Hedi erblickt den sehr großen Stapel Papiere und Ordner. Sie wirkt immer noch erschrocken. Hedi: Ja, kann das nicht vielleicht auch jemand anderes machen? Ich ... Arne Lange: Nein. Danke Ihnen. Achso, wir leiten sein Telefon auf sie um. Hedi nickt nur und packt hektisch die Sachen von Herrn Schilds Schreibtisch, um sie auf ihren Arbeitsplatz zu legen.

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23. GROßRAUMBÜRO

(GEÄNDERT)

I/T

Hedi rennt ziemlich hektisch hin und her. Sie sortiert Unterlagen, macht Kopien, rennt zum Fax, überall klingeln Telefone, ihr eigenes ebenso permanent. Ständig ruft zudem jemand für Herrn Schild an. Hedi: Apparat Schild, Schneider, Hallo. Hedi: Ja, Herr Schild ist ähm, im Urlaub, Hedi: Ich weiss jetzt auch nicht. Hedi: Ja, was soll ich denn machen? Etc. Hedi: Grippe Immer wieder wird Hedi von irgendeinem Kollegen ein Ordner oder Stapel Papiere in die Hand gedrückt. Die vielen Geräusche hören sich anstrengend an. Die Szene ist mit moderner Musik à la Punch Drunk Love unterlegt, die das Chaos in Hedis Kopf verdeutlicht. Hedi scheint auch Probleme zu haben, sich zu konzentrieren und weiss nicht, womit sie zuerst anfangen soll. Sie fängt mit was an, legt es wieder hin, macht was anderes. Hedi guckt rüber zu Herrn Schilds leerem Platz. (Evtl.stellt sie jetzt die Schild-Tasse auf seinen Platz) Seine Topfpflanze wirkt, als wäre sie auf einmal gewachsen, als würde sie an der Trennwand des Abteils lang wachsen, was sie vorher noch nicht tat. Aber sicher ist man sich da nicht. Nur ein wenig irritiert. Kollegin Lindström kommt vorbei und gibt ihr Unterlagen. Hedi: Was hat er denn gemacht, Frau Lindström? Kollegin LIndström: Der stand fast eine Stunde lang auf dem Fensterbrett. Das war wirklich furchtbar. Und immer, wenn der Lange näher kam, wollte er springen. Und dann hat ihn so ein Psychologe oder so überredet, nicht zu springen und dann haben sie ihn auch gleich mitgenommen. Die Kollegin erzählt das blass und geschockt / weinerlich. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Oh Gott.

24. REISEUNTERNEHMEN, GÄNGE

(Ehemals Sz. 25)

I/T

Hedi will mit ihrer leeren Tasse in die Kaffeeküche, doch sie findet den Weg nicht. Sie irrt durch eine Art Labyrinth, obwohl sie die Kaffeeküche hinter dem Glas die ganze Zeit sieht. Ähnlich einem Kirmes-Irrgarten aus Glas. 25. REISEUNTERNEHMEN, KAFFEEKÜCHE (Ehemals Sz. 26)

I/T

Endlich hat sie es geschafft, Puh. Sehr seltsam. Sie hockt sich erschöpft hin. Eine Kollegin gießt sich gerade einen Kaffee ein als sie ankommt und sagt nur. Kollegin: Jetzt ham die hier schon wieder umgebaut. Die Kollegin geht. Hedi guckt sich um, sieht jetzt, wie die Fenster alle zugeschraubt werden. 26. GROßRAUMBÜRO SCHREIBTISCH (Ehemals 23 / Teil 2)

I/T

Hedi setzt sich hin, will schreiben, lehnt sich doch wieder zurück. Plötzlich hört sie Schritte. Schnell tippt sie irgendetwas in der Computer: „jgaflshgflavbsm“. Auf einmal steht ihr Chef, Arne Lange, hinter ihr. Aus Versehen drückt sie auf „Senden“. Hedi (murmelt): Scheiße. Arne Lange: Frau Schneider, sie tun ja nur so als würden sie arbeiten. Dann kann ich ja nur so tun als würd ich sie bezahlen. Hedi (nervös): Entschuldigung, ich war gerade nur kurz in Gedanken. Arne Lange: Mhm. Und dann schreiben sie einfach MMMPFörgürfrpztampffff. (ausprobieren, was sich am Lustigsten anhört) Hedi: Ja, Entschuldigung. Ich weiß auch nicht. Äh... Hedi atmet auf einmal schneller. Sie starrt Lange an und dieser zurück. Arne Lange: Alles in Ordnung? „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi (schwer atmend): Ja, ja. Hedi starrt ihn weiter an. Lange guckt irritiert zurück. So stehen sie da mehrere Sekunden und starren sich an. Hedi steht jetzt heftig atmend auf, geht auf Lange zu. Arne Lange: Was haben sie denn, Frau Schneider? Hedi zuckt mit den Schultern, starrt wieder und atmet immer schneller. Arne Lange: Soll ich einen Arzt rufen? Hedi zuckt mit den Schultern. Hedi: Was ist denn los mit mir? Oh Gott. Arne Lange: Ja, genau das frag ich sie ja schon die ganze Zeit. Hedi guckt an sich runter, zuckt mit den Schultern, atmet heftig. Arne Lange: Kommen Sie mal mit. Herr Lange nimmt Hedi am Arm, führt sie in Richtung seines Büros. 26A. REISEUNTERNEHMEN, BÜRO ARNE LANGE (ehemals Sz. 24)

I/T

Hedi setzt sich, steht wieder auf, geht durch den Raum, setzt sich wieder. Sie atmet dabei weiter laut, aber schon ein bisschen weniger. Lange guckt ihr zu wie einem seltsamen Schauspiel. Er bringt ihr ein Glas Wasser. Sie trinkt. Hedi: Wann ist das denn wieder weg? Arne Lange: Woher soll ich das denn wissen, Frau Schneider? Ist das jetzt psychisch oder wie? Hedi guckt ihn erschrocken an, schüttelt den Kopf. Arne Lange: Frau Schneider, ich habe wirklich keine Lust, dass sich jetzt hier einer nach dem anderen umbringen will in meiner Abteilung. Wie steh ich denn dann da? „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Ich will mich doch nicht umbringen, Herr Lange! Ich hab ...... Kreislauf oder so. Arne Lange: Vielleicht gehen Sie jetzt mal nach Hause. Hedi: Nee, ist o.k., geht schon wieder. Ich glaube, ich habe einfach zu wenig gegessen. Das war Unterzucker oder so. Das war wirklich heftig. Huuuu. Arne Lange: Ja, dann essen sie halt mal was. Sie sind ja eh so schlank. Hedi nickt. Lange reicht ihr eine offene Kekspackung. Lange: Keks? Hedi nickt und nimmt sich gleich fünf große Kekse. Hedi: Den Apfel? Lange gibt ihr einen Apfel. Sie guckt weiter hin. Er gibt ihr noch einen. Hedi (ganz leise): Banane? Lange gibt ihr auch noch die Banane. Hedi: Ja, dann geh ich mal. Lange begleitet sie Richtung Tür. Hält sie ihr auf. Sie ist ja sehr bepackt. Zudem will er sie schnellstmöglich loswerden. 27. GESTRICHEN 28. VOR SUPERMARKT. (GEÄNDERT) A/ SPÄTER NACHMITTAG ODER DÄMMERUNG Hedi hievt Finn in den Kindersitz. Er muss noch eine große Einkaufstüte halten, zwei weitere hängen am Lenker. (ODER ER FÄHRT MIT SEINEM KINDERFAHRAD, DANN MUSS SIE NICHT IMMER DEN OLLEN SITZ DRAN HABEN. DANN IST SIE EBEN SELBER TOTAL BELADEN.) Wird noch entschieden.

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Während Hedi fährt, reisst eine der Tüten. Eine Pampelmuse kullert auf die Straße mit anderem Obst, das Hedi rettet. Die Pampelmuse ist fast rettbar, wird dann aber doch überfahren. (erst sieht man nur Finn im Kindersitz mit den Tüten total beladen, dann beide, Bildidee)

29. VOR WGH. HEDI (GEÄNDERT)

A/Spät NachMittag o. DÄMMERUNG

Hedi und Finn kommen am Haus an. Finn hält in seinem Kindersitz noch zusätzlich das gerettete Obst. Auf einmal steht da ein Baugerüst mit Bauarbeitern drauf. Hedi ist ziemlich irritiert. Davon wusste sie nichts. Hedi: Woher kommt das denn jetzt auf einmal. Finn zuckt mit den Schultern. Hedi: Wie machen die das so schnell? / Das war doch heute morgen noch nicht da. Finn zuckt noch mal mit den Schultern. 30. WHG. HEDI, KINDERZIMMER

I/N

Hedi kommt Finn rufend in sein Zimmer. Er springt hinter der Tür vor. Er hat ein Moskitonetz über dem Kopf, festgehalten vom Tropenhelm, in seinem Zimmer ist ein Moskitoschlafzelt aufgebaut. Hedi erschrickt sich. Hedi: Was ist das denn? Finn: Hat Papa für Afrika gekauft. Hedi: O.k. Pfff. Komm, mach das runter. Das sieht gruselig aus. Finn schüttelt den Kopf, behält es erstmal an. Finn: Meine Tiere sind alle krank. Hedi: Was haben die denn? Finn: „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Durchfall / Grippe / Fieber / Parasiten / Malaria Oder Parasiten und Malaria...... Hedi: Alle? Finn nickt. Hedi: Ja, dann ist das ne Epidemie. Gib mir mal Deinen Arztkoffer, ich kümmer mich drum. Und dann gehen wir ins Bett, ok? Finn holt seinen Kinderarztkittel und Arztkoffer und übergibt die Sachen an Hedi. Finn: Zuerst der Wombat, der ist todkrank. Hedi: O.k. Sie zieht sich den Kittel über und verarztet dabei schon den Wombat. Gibt ihm Smarties zur Heilung. Sie macht das sehr süß. 31. WHG. HEDI, KÜCHE UND FAST ALLE ZIMMER

I/N

Uli macht sich was zu Essen und lernt währenddessen wieder Mandinka. Hedi, mit Kinderarztkittel bekleidet kommt rein und spricht währenddessen. Uli: Oh, Frau Doktor! Sie sehen aber heute gut aus. Hedi: Ja ja, und Ich hab leider schlechte Nachrichten, wir haben 'ne Epidemie. Äh, und ich hab große Sorge, dass auch sie betroffen sind. Uli: Krass. Hedi: Ja, es ist ziemlich ernst. Uli: Jetzt weiss ich auch, warum ich jetzt hier schon so Schmerzen hab. Können Sie mich untersuchen? Hedi: Ähm, naja, also, natürlich. Hedi (weiter): Haben sie schon Schmerzen, ja?

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Uli: Ja, uhhh, ahhhhh, aua, aua. Uli spielt, dass er richtige Schmerzen hat. Aua, aua. Hedi: Sie Armer. Sie leiden ja schlimm. Warten sie mal. Hedi fasst Uli an den Hals. Uli (plötzlich wieder mit total schmerzfreiem Gesicht): Nee, hier im unteren Bereich. Er nimmt ihre Hand. Sie greift seine Eier. Hedi: Oh ja, uhhhh, das, ja....mhm Warten sie mal. Sie greift noch mal die Eier. Hedi (weiter): Uhhh, ja, ja, ja. Das deutet schon darauf hin. Uli: Was ist das denn für n Virus? Hedi: Das ist wahrscheinlich so ne, so ne Version der DengueKrätze. Ich weiss nicht, ob sie das schon mal... Uli: Dengue Krätze, das klingt ja furchtbar. / Ich hab mich auch schon so komisch gefühlt. Hedi: Eingeschleppt. Uli: Eingeschleppt?! Oh Gott. Hedi: Wenn sie sich jetzt bitte mal unten freimachen. Ich muss das invasiv behandeln / das Gift raussaugen . Hedi geht auf die Knie, Uli lehnt an der Küchentheke, zieht seine Hose runter. Kurz bläst sie ihm einen. Dann geht er runter zu ihr, legt sie auf den Rücken, sie haben angezogenen Quicky-Sex und sichtlich Spaß dabei. (Alt. Uli: Das ist jetzt invasiv ja? / war das jetzt schon invasiv?) Anfangs dazwischen noch: „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Sind sie eigentlich Kasse oder privat? Uli: Ganz privat. Hedi wirkt auf einmal abwesend beim Sex, sie öffnet die Augen, guckt starr, atmet heftig, es dauert ein wenig, bis einem klar wird, dass das Atmen kein Sex-Atmen ist. Plötzlich... Hedi: Stopp. Stopp Uli. Uli macht noch weiter. Uli (murmelt in ihren Hals): Was ist denn? Hedi: Ich weiss es nicht. Uli, hör bitte auf. Sie drückt ihn dabei von sich weg. Hedi: Stopp, Stopp. Hör auf. Uli: Was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht. Hedi: Ich weiss es nicht. Irgendwas ist komisch. Hedi läuft hin und her und reibt sich Arme und Beine und atmet laut. Spricht währenddessen. Uli: Was ist denn? Hedi: Was ist das Uli? Uli nimmt sie an den Armen, setzt sich mit ihr hin. Spricht währenddessen. Uli: Ich weiss es nicht. Hedi steht sofort wieder auf und reibt an sich und bewegt sich seltsam. Hedi: Ich kann meine Hände nicht mehr bewegen. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Aber Du bewegst doch Deine Hände. Hedi fasst sich an den Mund. Hedi: Mein Mund ist ganz taub, ich kann den gar nicht mehr.... Noch ist Hedi alles andere als hysterisch. Nur seltsam, schwer atmend, hibbelig, nervös. Uli: Komm, jetzt beruhig dich. Du musst ruhiger atmen. Hedi wird noch panischer. Sie fasst sich völlig erschrocken an den Mund. Verzweifelt sieht sie ihn an, wird weinerlich-panisch. Hedi: Das ist, das ist ganz taub, ich glaub, ich hab, ich hab nen Schlaganfall. Uli: Nein, jetzt hör auf, Du hast keinen Schlaganfall. Hedi wird jetzt deutlich panisch und lauter. Hedi: Ich hab n Schlaganfall, Uli, doch Uli, ruf an, ruf den Notruf!!! Uli: Ok, ja, ich ruf n Krankenwagen. Mach ich. Uli geht schnell aus dem Zimmer Richtung Telefon. Sie ihm hinterher. Hedi: Sag denen: schnell!!!! Während Uli die Adresse durchgibt, kniet sie sich in Bethaltung / Kindhaltung auf den Boden, steht wieder auf, ruft dann rein.... Hedi schreit ganz laut jetzt: Sag denen, ich hab n Schlaganfall. Uli ins Telefon: Sie sagt, sie hat einen Schlaganfall. Hedi läuft zurück ins Schlafzimmer, läuft da in Kreisen. Sie schreit verzweifelt. Hedi: Ich sterb gleich! „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Sie legt sich auf den Boden, Uli kommt zu ihr gerannt. Sie weint verzweifelt. Hedi: Ich sterb gleich. Uli kniet sich zu ihr, nimmt sie in den Arm. Hedi (weint verzweifelt): Uli, Uli Uli: Ich bin doch da. Ich bin doch da. Ganz ruhig, atme tief. Du musst atmen. Auch Uli ist jetzt ziemlich verzweifelt. Er bleibt aber stark. Uli: Schhhhhh. Hedi: Hierbleiben. Nicht weggehen. Uli: Ja, ich bin da, ich bin da. Siehst du mich? Hörst du mich? Hedi: Kommen die jetzt? Uli: Ja, die kommen, die kommen gleich. Gleich sind die da. Bleib ruhig, ganz ruhig, schhhhh, schhhh, schhhhh. Bleib bei mir, bleib bei mir. Hedi weint und nickt und atmet Er atmet ihr vor, sie atmet mit. Er streichelt sie dabei. Während Uli telefoniert tigert Hedi durch die Zimmer wie durch ein Karussell. 32. WHG. HEDI

I/N

Uli führt Notarzt und Sanitäter schnell ins das Schlafzimmer. Uli: Hier lang. Der Notarzt spricht ganz ruhig mit Hedi. Notarzt: Wie geht es Ihnen?

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Hedi (total panisch): Ich hab einen Schlaganfall. Notarzt: Na, schauen wir erstmal, ne. Ganz ruhig. Notarzt: Lächeln sie bitte. Machen sie es mir nach. Er lächelt vor, sie nach. Angestrengt, aber sie kann lächeln. Notarzt: Jetzt heben sie bitte die Arme. Sie beide heben gemeinsam ihre Arme hoch, seitlich. Notarzt: Und jetzt sagen sie bitte einen Satz. Sprechen sie mir nach: Ich kann gut lächeln. Hedi: Ich kann gut lächeln. Notarzt: Gut, alles gut, sie haben nichts. Kommen sie, setzen sie sich. Während dieser Tests wird Hedi bereits etwas ruhiger. Der Notarzt gibt Hedi eine Maske, durch die sie atmet. Hedi: Ich hör gar nichts. / Ich hab sie nicht verstanden. Notarzt: Sie hören nichts, weil ich nichts gesagt habe. FINN ist zwischendrin aufgewacht, kommt erschrocken dazu. Finn: Was ist denn los? Wer ist der Mann? Uli nimmt ihn in den Arm. Uli: Alles ok., Mama ist ok. Alles gut. Das ist nur ein Arzt, Mama hat was weh getan. Der Arzt gibt Hedi eine Tablette. Notarzt: Lassen Sie die bitte auf der Zunge zergehen. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Was ist das? Notarzt: Beruhigungstablette, Benzo/ Benzodiazepin/ Lorazepam,. Uli: Warum? Notarzt: Ja, das war nur n bisschen Panik. Falsch geatmet, dann wird alles taub. Einfach bisschen da durch atmen bis die Tablette wirkt. Dann is auch gut. Und bisschen entspannen vielleicht mal. Ne, Frau Schneider. Nicht so aufregen. Hedi: Ich hatte das heute schon mal Uli, im Büro. Notarzt: Aha haben Sie da auch schon einen Krankenwagen gerufen? (Ja, dann jetzt bisschen relaxen mal.) Hedi sieht Uli hilflos an und schüttelt den Kopf. Uli: Is ok, Hedi Der Arzt ist sichtlich genervt, dass er wegen einer derartigen Lappalie mit so einer Übertreibung wie Schlaganfall geholt wurde. Finn geht zu seiner Mutter, guckt sie an. Finn: Mama, magst du was zu Trinken. Hedi: Nee, ok, Is gut... ok . Is ok. Hedi versucht Finn in den Arm zu nehmen, hängt aber eher an ihm dran. Uli bringt währenddessen den Arzt weg (wir begleiten sie nicht). 33. WHG. HEDI

(GEÄNDERT)

I/T

Finn hat ein paar Sachen zusammen gesammelt, die er schon aufgebaut hat. Er zieht seinen Vater zur Couch, wo Hedi erschöpft liegt. Finn: Eins, zwei, drei, los. Uli und Finn geben ein Pupskissen-Flöten, Milchschäumer-Topf-Konzert für Hedi. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi lächelt sie die ganze Zeit wie festgefroren an, sie reisst sich zusammen. Driftet aber auch mal ab. Uli nimmt es noch nicht wirklich ernst, versucht sie einfach aufzumuntern zusammen mit Finn. Finn: Mama, guck doch mal hin. Hedi guckt hin, dann doch wieder auf den Boden. Finn: Du guckst ja gar nicht hin. Hedi: Doch, doch. Finn: Nee. Finn ist beleidigt. Finn: Du guckst überhaupt nicht hin. Finn packt sein Zeug zusammen und geht. Hedi: Komm Finn. Finn antwortet nicht. Hedi lehnt sich wieder zurück, sieht Uli an. Hedi: Ich versteh nicht, dass es mir immer noch schlecht geht. Was soll ich denn jetzt machen? Uli: Du musst Dich einfach nur mal ausschlafen heute und mal nichts machen übers Wochenende. Da muss man sich ja auch von erholen. Das hab ich schon oft gehört. Das ist ganz sicher bald vorbei. Hedi nickt. Uli geht zu Finn. 33A. ZENTRUM FÜR GEHÖRLOSE, BÜRO, (ehemals Sz. 11) I/T ACHTUNG: KOSTÜM SO, DASS MAN DIE SZENE AUCH VOR DIE PANIKATTACKE LEGEN KÖNNTE. In einem muffigen Büro mit altem Linoleumboden, eierschalenfarben„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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lackierten Wänden und Registerschränken sitzt Uli an einem von drei grauen Schreibtischen. An der Wand hängen Plakate zu Gehörlosenthemen. Uli gegenüber sitzt ein Mann der die Vierzig noch nicht überschritten, trotzdem schütteres Haar und fahle Haut hat. Er trägt einen abgewetzten Blouson aus Ballonseide, darunter ein bunt bedrucktes, verwaschenes Sweatshirt. Die beiden kommunizieren in Gebärdensprache, wobei diese bei dem Mann wesentlich schneller und flüssiger wirkt als bei Uli. Der folgende Dialog in Gebärdensprache ist untertitelt. Uli: Küchenhilfe Katholische Kirchenstiftung in Dornbusch. Der Mann schüttelt den Kopf. Mann: Ich mag keine Küchen. Uli: Helfer Gartenbau, Gärtnerei in Sossenheim Mann: Ich mag keine Blumen. Uli: Vielleicht haben die ja auch Gemüse. Mann: Ich mag kein Gemüse. Ich esse kein Gemüse. Ich esse auch kein Fleisch, wenn es mit Gemüse in Berührung gekommen ist. Uli: Du sollst es ja auch nicht essen, sondern da arbeiten. Mann: Ich mag überhaupt keine Erde. Uli guckt weiter die Liste durch. Ist auf einmal begeistert. Uli: Das ist doch gut hier! Tierheim! Mann schüttelt wieder den Kopf. Mann: Ich mag keine Tiere. Uli: Sag mal, glaubst Du ich hab mein Leben lang davon geträumt mit Dir hier so bescheuerte Listen durchzugehen?

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Mann: Ist doch sowieso Deine letzte Woche. Also. Uli: Ja, Gott sei Dank. Mann: Was machst Du da drüben überhaupt? Uli: Ich baue eine Schule / Gesundheitsstation mit auf für eine NGO. Mann: Echt? Das würd‘ mir keinen Spaß machen. Uli: Ja, das kann ich mir vorstellen. Also ich trag Dich jetzt einfach für den Fließbandjob ein, o.k. Uli schreibt etwas ins Dokument. Der Mann schüttelt wieder stoisch den Kopf. Mann: Ich hab ein Abschiedsgeschenk für Dich. Uli sieht ihn erstaunt an. Uli: Echt? Für mich? Der Mann nickt. Uli: Wow. Der Mann gibt Uli ein in Zeitung verpacktes Geschenk. Uli macht es auf. Eine Packung mit einem bugjacket (eine Moskitoabwehrjacke incl. einer Art benetztem Hut) ist darin. Uli: Hey, Bernd, das ist sauteuer. Mann: Egal. Danke noch mal auf jeden Fall für alles und so. Ulis Telefon klingelt, Uli währenddessen. Uli: Ja, kein Problem. Gerne.

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Uli geht ans Telefon. Uli: Was ist denn los? Komm, ich bin doch sowieso in drei Stunden fertig. Ich kann aber jetzt nicht gleich nach Hause kommen. Was ist denn? O.k., Ja, ich bin ja gleich da. Ja, ich beeil mich. Hedi! Versprochen. 34. GESTRICHEN 35. WHG. HEDI, KÜCHE

(GEÄNDERT)

I/T

Zeitsprung, neuer Tag? Hedi und Uli sitzen in der Küche. Uli macht Hedi einen Tee. Will sie beruhigen. Vor dem Fenster wird währenddessen eine Plane von Bauarbeitern am Baugerüst angebracht, die den Raum einfärbt. Hedi starrt da immer wieder hin. Hedi: Uli, Du darfst mich nicht mehr alleine lassen. Ich halt es alleine nicht aus, das geht irgendwie nicht, ich hab solche Angst. Uli: Aber wovor denn? Hedi zuckt wieder mit den Schultern. Hedi: Vor allem. Uli stellt Hedi den Tee hin, nimmt sie in den Arm. Uli: Komm wir gehen zum Arzt. Hedi: Kannst Du mir was vorlesen? Uli: Ja, ok. Aber ich muss dann gleich Finn abholen. Hedi: Bitte. Nur kurz. Und nicht lange weg bleiben ja? „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Nur ganz kurz, ja? Uli: Klar. Also, was soll ich lesen? (Hedi: Was Einfaches. Was von Finn Uli: (irritiert) Ok) CUT TO: 35A. WOHNZIMMER ODER SCHLAFZIMMER

I/T

Zimmer ist jetzt wie ein Krankenzimmer. Uli liest Hedi aus einem Kinderbuch vor. Etwas sehr Einfaches, Kindisches. Hedi scheint es ein bisschen besser zu gehen. Sie mag die Geschichte. Und sie findet es lieb von Uli. Er nimmt sie in den Arm beim Lesen. Ist lieb zu ihr.

36. WHG. HEDI

I/NACHMITTAGSLICHT

Uli versucht Hedi Trinken einzuflößen, es ist wirklich ernst geworden. Sie trinkt nicht mal mehr selber was. Er hält ihr das Glas vor den Mund und kippt es, sie trinkt ganz wenig. Er schiebt ein Stück Apfel auf dem Tisch in ihre Richtung. Uli: Nur ein kleines Stück, ok? Er füttert sie mit der Melone. Sie kaut drauf rum, spukt es aus. Uli: Du kannst doch nicht einfach nichts tun. Davon wird das doch nicht besser. Hedi: Ich kann aber nichts machen. Ich kann nur immer nur hier sitzen und schreckliche Sachen denken. Uli nickt nachdenklich. Hedi: Meinst du, Finn hat was bemerkt ? Uli: Nein, nee, nein, der ist irgendwie total mit seinem neuen Austronautenzeug beschäftigt. Uli (weiter) Komm beweg Dich jetzt bitte mal. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi schüttelt den Kopf. Uli: Du musst ja nicht raus, is schon o.k. Nur hier im Zimmer. Geh zum Fenster und sag mir, was Du draussen siehst. Hedi läuft im Raum rum, wirkt ein bisschen fitter, schüttelt sich ein bisschen wie ein Sportler. Uli freut sich darüber. Er lächelt. Uli: Ja, genau so. Das tut doch gut, oder? Hedi nickt, sie geht zum Fenster. Hedi: Ich sehe Milchweiss und den Fuss von einem Bauarbeiter. Der bewegt sich und ...... Dann sagt sie erstmal nichts mehr. Uli sieht sie nur von hinten. Er wartet. Uli: Komm weiter! ..... Hedi antwortet nicht und fällt plötzlich um. Uli erschrickt sich wahnsinnig. Er rennt zu ihr. 37. GESTRICHEN 38. PRAXIS FÜR PSYCHOTHERAPIE

(GEÄNDERT)

I/T

Ein Souterrain-Raum. (Aus dem Fenster blickt man auf eine Art Hügel, die ansteigende Wiese vom Keller aus betrachtet.) In den Regalen stehen viele Bücher. Auf ihnen stehen Inhalte wie: Depression, Alkoholentzug, Anorexie. Hedi versinkt in ihrem Ledersessel. Sie will eigentlich nicht so da drin hängen, man sieht, sie fühlt sich unwohl. Sie setzt sich auf, lehnt sich wieder zurück, rutscht herum. Hinter dem Therapeuten steht ein Flipchart auf dem eine abfallende Panikkurve aufgemalt ist. Der Therapeut trägt einen Bart, unauffällige Haare, sowie unauffällige graue Kleidung. Die beiden sitzen da, sind still, es wird nachgedacht. Hedi ist das unangenehm. Therapeut: Sie glauben also, dass das eine Art Eindringling in ihrem Gehirn ist, ja?

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Hedi nickt sehr deutlich und mehrmals. Therapeut: Frau Schneider, Sie haben Angst vor der Angst. Und wenn sie es jetzt schaffen zu sagen: Ach, soll sie doch kommen, die dumme Angst, ist mir doch egal, dann hört ihr Körper damit auf, ständig so zu tun als würden sie vor einem Erschießungskommando stehen. Verstehen Sie? / Können Sie mir folgen? Hedi nickt und (kaut an ihren Nägeln. ) Therapeut: Sie schütten den ganzen Tag Adrenalin aus als wären Sie im Zweiten Weltkrieg. Und das ist sehr unangenehm. Das verstehe ich absolut. Hedi nickt. Therapeut (weiter): Ganz unschön, da kriegen sie keine Luft, da haben sie einen schnellen Puls da denken sie dauernd, sie müssen auf die Toilette... Oder? Ist das so bei ihnen? Hedi nickt. Hedi: Aber wie soll ich jetzt keine Angst haben, wenn ich denke, ich bin ein Marsmensch und ende wie in „Einer flog über das Kuckucksnest“? Therapeut: Was bedeutet das „Enden wie in „Einer flog über das Kuckucksnest“? Hedi: Der bekommt Elektroschocks und am Ende wird er von seinem Freund, einem riesigen Indianer, mit einem Kissen erstickt, damit er nicht mehr weiter leiden muss. Therapeut: Wer? Hedi: Jack Nicholson. Therapeut: Wo? Hedi: In dem Film.

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Therapeut: O.k. Hedi ist jetzt ganz abwesend. Sie wird panisch von ihren eigenen Gedanken, sie starrt den Therapeuten an. Atmet wieder. Therapeut: Frau Schneider, bleiben sie hier in diesem Raum. Sie denken gerade daran, dass sie vielleicht so enden wie der Mann in diesem Film. Das werden sie aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Also: sehen sie mich an, und atmen sie ganz ruhig. Sie werden nicht von einem Indianer erstickt. Das kann ich ihnen garantieren, Frau Schneider. (es gibt hier keine Indianer) HEDI: Können sie mir irgendwas verschreiben, dass das weg geht? Therapeut: Ich bin Psychotherapeut, nicht Psychiater, ich kann ihnen keine Medikamente verschreiben und das möchte ich auch nicht. Hedi: Ich brauch aber Tabletten. Ich brauch sofort Tabletten. Hedi geht einfach raus. Das hatte der Therapeut nicht erwartet.

39. PRAXIS FÜR PSYCHOTHERAPIE, DIELE

I/T

Uli sitzt da, sieht Hedi, die geradewegs zum Ausgang geht und den Therapeuten, der ihm zunickt. 40. PSYCHIATRISCHE PRAXIS, WARTEZIMMER

I/T

Hier sitzt ein Querschnitt der Bevölkerung, man wundert sich, wer alles ein psychisches Problem hat. Ein Motorradtyp, eine Türkin mit Kopftuch, eine Hausfrau, eine schicke Frau, ein Banker mit Fahrradhelm, eine picklige Jugendliche, ein blasser, trauriger Mann, ein Intellektueller, eine blasse traurige Frau, ein hipper Typ, weitere Ausländer evtl., ein Muskeltyp, evtl. etc. Die Lesezirkel-Zeitschriften sind nicht mehr ganz aktuell. Hedi guckt heimlich die Leute an, Uli sitzt neben ihr. 41. PSYCHIATERISCHE PRAXIS, BEHANDLUNGSRAUM (GEÄNDERT)

I/T

Hedi und Uli sitzen einer Psychiaterin in Hosenanzug und High Heels in einem sehr klinischen, medizinischen Zimmer gegenüber. Allerdings hier und „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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da dekoriert mit Kunst, intellektueller Literatur etc. Hedi: Ich nehme alles, also Nebenwirkungen sind auch kein Problem. Uli sieht seine Freundin skeptisch an. Psychiaterin: Gut, dann verschreibe Ihnen jetzt erst mal ein Antidepressivum, damit sie sich wieder stabilisieren. Das nehmen sie täglich ein Mal, am Besten morgens. Das sollte in 3-8 Wochen wirken, also wenn es anschlägt. Uli: Kann das wirklich so lange dauern? Wir müssen in zwei Monaten ins Ausland. Psychiaterin: Also das kann ich ihnen wirklich nicht sagen. Das kann ganz schnell weg sein, das kann aber auch Jahre bleiben. Hedi und Uli blicken sie erschrocken an. Die Psychiaterin erhebt sich während sie weiter spricht, sie geht an einen Metallschrank, in dem sich Medikamente befinden, und kruschtelt da rum. Psychiaterin: Warten Sie mal. Ich gebe ihnen noch ein paar Beruhigungstabletten für den Notfall Die Psychiaterin gibt Hedi ein kleines Glasfläschchen Tavor / Lorazepam. Psychiater: Aber wirklich nur für den absoluten Notfall. Wenn sie denken, es geht gar nicht mehr. Hedi (freut sich sehr): Das ist super, vielen Dank. Hedi schüttet sich gleich eine Tablette raus. Hedi: Ich nehm gleich mal eine. Psychiaterin: Frau Schneider, im Notfall. Hedi: Aber das ist ein Notfall.

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Uli: Nein, ist es nicht Hedi. Hedi: Uli, sag ihr doch bitte, wie schlecht es mir geht. Uli: Hedi, mach das nicht. Gib mir die Tabletten! Psychiaterin: Ja, das wäre mir auch recht. Sonst ist ihre Frau wahrscheinlich demnächst auch noch abhängig. Hedi: Ich glaube, ihr habt beide immer noch nicht verstanden, wie schlecht es mir eigentlich geht. Psychiaterin: Glauben sie mir, ich hatte hier schon viel schwerere Fälle. Hedi guckt, hat die ganze Zeit schon die Tablette in der Hand und steckt sie sich jetzt wie ein Kind ganz schnell in den Mund, weg ist sie. Und guckt à la: So, jetzt hab ich sie drin, ihr bekommt sie nicht mehr raus aus meinem Mund. Die beiden wissen erstmal gar nicht was sie sagen sollen. Uli: Mann, Hedi, echt. Da sie alle schon stehen, geht Hedi jetzt auch los, Uli ihr hinterher. 42. WHG. HEDI

I/T

Uli räumt Sachen in die Spülmaschine und wischt den Küchentisch. Er arbeitet sich durch einen Wäschehaufen, sucht in der Wohnung rum (unter der Couch etc.). Man sieht, dass er nicht bei allem weiss, wo er suchen soll. War wohl vorher nicht sein Aufgabengebiet. Er fischt was für Finn aus der dreckigen Wäsche, riecht kurz dran, befindet das für o.k. Hedi liegt wie ein Gespenst im Schlafzimmer und starrt an die Decke. Finn meckert aus seinem Zimmer raus. Uli geht zu ihm. Finn: Ich will aber nicht zwei verschiedene Socken anziehen. Uli: Komm, bitte. Is doch egal. Finn: Nein.

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Uli: Ich find aber keine zwei gleichen. Finn: Nein. Uli: Wenn Du sie anziehst, geh ich mit Dir nach der Schule / Kita Pizza essen. Finn: Das ist Erpressung. Er zieht sich trotzdem zwei sehr unterschiedliche Socken an.

43. GROßSTADT, STRAßEN, AUTO

A/I/T

Uli bringt Finn mit dem Auto zur Schule. Finn sitzt hinten und wirkt nachdenklich. Die beiden schweigen eine Weile, dann ringt Finn sich durch, etwas zu sagen. Uli: Du, also, Mama geht`s ja nicht so gut, also weißt Du ja. Finn: Ja. Uli: Das geht ganz bald wieder vorbei. Finn: Aber was hat sie denn? Uli: Also, Du kennst das doch, wenn Du denkst, da ist ein Monster unterm Bett. Finn nickt. Uli (weiter): Und Mama, also die denkt jetzt, dass da immer überall drunter Monster sind, also nicht nur unterm Bett. Und wir müssen jetzt warten, bis sie keine Angst mehr vor den Monstern hat. Finn: Kann man die Monster vielleicht mit dem Staubsauger wegsaugen. Uli: Hm, ja, weiss nicht. Keine Ahnung. Vielleicht. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Finn: Wie lange denkt sie das denn? Uli: Naja, nicht mehr lange. Finn: Gott sei Dank. 43A-C. GESTRICHEN 44. VERLEGT / JETZT ENDE 45 45. WHG. HEDI. SCHLAFZIMMER I/N

/WOHNUNG (GEÄNDERT)

Hedi wacht von einem Geräusch auf. Sie weckt angstvoll Uli auf. (Uli, was ist das?.....Keine Ahnung ......) Sie suchen nach der Quelle des Lärms. Sie entdecken den staubsaugenden Finn, gucken ihm zunächst kurz heimlich und neugierig zu. Hedi ist verwundert. Hedi: Was macht der denn? Uli: Er saugt die Monster weg, vor denen Du Angst hast. Hedi findet das lustig. Sie sind leise und beobachten ihn still. Hedi: Hoffentlich funktioniert das. Finn bemerkt die beiden, ist stolz. Er hilft. Hedi findet es toll. Ist jetzt ganz da. Hedi: Danke Finn, das ist wirklich lieb von Dir. Hedi will ihn in den Arm nehmen, er kann aber nicht, er ist noch nicht fertig. Finn saugt unter diversen (zwei) Möbeln. Gar nicht leicht, die Aufgabe, alle Monster wegzusaugen. 46. WHG. HEDI, WOHNZIMMER (GEÄNDERT) Jetzt ist wirklich Sommer, 5 Wochen später.

I/MORGEN

Hedi liegt mit einem Buch auf der Couch, wirkt ein klein wenig aufgeräumter, kann sich aber nicht so ganz auf das Buch konzentrieren. Sie legt es wieder weg. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Komm, wir gehen raus. Hedi: Kann ich nicht. Uli: Doch, ich glaub heute schaffst du das. Hedi: Ich weiß nicht. Uli: Komm, Du kannst das mal probieren. Ich seh dir an, dass das Zeug schon wirkt. Ausserdem, warum sollst Du denn jetzt eine von den paar Menschen sein bei denen es am Längsten dauert? Hedi: Weiss nicht, aber, da steht doch drin, dass des sogar drei Monate dauern kann. Uli: Nein, Hedi, zwei Monate. Hedi: Nein, da stand drei. Hedi steht auf, spricht dabei. Hedi: Ich guck jetzt nach. Hedi geht kurz raus. Uli ruft rüber. Uli: Komm lass. Uli ist ein bisschen genervt. Hedi kommt sprechend und den Beipackzettel der Citalopram-Schachtel lesend wieder rein. Hedi: Uli, davon kann man sich umbringen wollen. Uli: Wie? Hedi: Hier, Nebenwirkung Suizidversuch. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli weiss nicht, was er sagen soll. Hedi: Glaubst Du, ich bring mich jetzt um? Uli: Oh Gott. Komm, wir gehen. Hedi weint. Hedi: Ich will mich nicht umbringen, ich liebe Euch doch. Ich will nicht, dass ihr ohne mich seid. Uli: Hey. Stille, Uli ist auch entsetzt und hilflos. Uli: Hedi, das muss da stehen, das hat überhaupt nichts mit Dir zu tun. Hedi: Hier, dann lies es doch selber. Uli: Nee, lass mal. Hedi (weiter): Und was ist mit Finn, wenn ich mich umbringe? Uli: Hedi, aber es geht dir doch schon n bisschen besser. Er nimmt sie in den Arm. Wir bemerken Finn, der an der Tür steht und lauscht, die beiden aber nicht. Uli denkt nach, weiss nicht was er sagen soll, ist selbst total fertig und hilflos. Hedi: Ich will nicht, dass Du dann eine neue Freundin hast, wenn ich mich umbringe. Uli: Ach komm, Hedi, hör bitte auf. Wir gehen jetzt raus. Hedi: Und was, wenn ich dann vor ein Auto laufe? Uli nimmt Hedi wieder in den Arm. Auf einmal bemerken sie Finn, der in sein Zimmer rennt und die Tür zuhaut. Uli rennt ihm hinterher.

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47. GESTRICHEN 48. WOHNUNG ULI, HEDI, FINN, KINDERZIMMER

I/MORGEN

Finn verkriecht sich in eine Ecke seines Zimmers unter seinen Stuhl. Uli krabbelt hin, will ihn berühren, aber Finn will nicht angefasst werden. Er ist voller Wut. Er tritt nach Uli. Uli ist anzumerken, dass ihm das Ganze langsam auch ein bisschen viel wird, aber was bleibt ihm anderes übrig, als zu versuchen, die Situation aufzulösen. Uli: Komm, Finn, das denkt Mama nicht wirklich. Finn: Ich hätte lieber, wenn Du das hast, was Mama hat. Uli: O.k. Wow. Uli (weiter): Und warum? Finn: Weil, wenn einer von Euch tot wäre, will ich lieber, dass Du stirbst. Uli ist ziemlich überrascht von dieser Aussage. Uli: O.k. Finn: Du bist so ein Arsch. Uli: Warum denn, Finn? Finn: Du hast mir versprochen, dass das gar nicht lange dauert. Uli: Das dauert auch nicht mehr lange. Stille. Finn verkriecht sich noch weiter nach hinten.

48A. NGO-BÜRO, BÜRORAUM

(ehemals Sz. 63)

I/T

Uli sitzt einem gutaussehenden und selbstbewussten Mann mit Akzent in einem angenehmen, luftigen und modernen Büro gegenüber.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

Fassung 8.0 (30.7.2013)

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Der Mann beeindruckt Uli auf eine Art. Er scheint für ihn darzustellen, was er gerne wäre. Uli hat Respekt vor ihm, verhält sich auf eine Art, die wir so noch gar nicht von ihm kennen. Uli: Nur drei Monate später. Zwei gehen wahrscheinlich auch. Bitte. Mann: Ist Ihre Frau denn sehr krank? / Was hat ihre Frau denn? Uli (überlegt kurz, dann): Sie hat Krebs. / Äh, Krebs. Mann: Das tut mir leid. Uli: Ja, Danke. Mann: Aber warum wollen sie in zwei Monaten nach Gambia gehen, wenn ihre Frau Krebs hat? Wollen sie sie alleine lassen? Uli: Nein, aber, also, sie ist fast geheilt. Also die Chemo ist schon durch. Mann: Und warum sagen sie uns das jetzt erst? Uli: Das ging alles so schnell und ja .... Mann: Wann fing das denn an? Uli: Äh, ja, so vor ein paar Wochen? Dem Mann kommt eine Krebsdiagnose plus Chemotherapie in ein paar Wochen natürlich etwas seltsam vor. Mann: Ist das vielleicht einfach der falsche Zeitpunkt in ihrem Leben dafür? Uli denkt nach, windet sich. Uli: Die Heilungschancen sind sehr gut. Wir können bestimmt in ein paar Monaten weg. Also wenn die Chemo durch ist in „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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zwei Wochen, wissen wir es genau. Mann: Aha. Und warum suchen Sie sich nicht hier was? Uli: Ich will dahin. Mann: Ich kann die Stelle kann nicht frei halten. Vielleicht bekommen sie ja noch mal eine Chance irgendwann. Uli: O.k. Der Mann nickt. Uli senkt den Kopf. 48B. NGO-BÜRO FLUR

(ehemals Sz. 64)

I/T

Hedi sitzt nervös guckend, wippend, aufstehend-hinsetzend, starrend auf einem Stuhl und wartet auf Uli. Als sich die Tür öffnet, springt Hedi auf. Sehr deprimiert sammelt Uli sie ein. Die beiden gehen langsam und geknickt von dannen. Uli hat nun Tränen in den Augen. Zum ersten und einzigen Mal. 49. WOHNUNG HEDI, ULI, FINN (NEU)

Achtung Kostuem: DIE ZIEHE ICH VIELLEICHT AN EINE ANDERE STELLE.

I/T

Wir sehen Hedi, hören Kinderstimmen, Hedi guckt zur Arbeitszimmertür raus, schließt sie, versteckt sich in eine Ecke. Finn ist mit seinem Freund Arthur im Wohnzimmer. Sie spielen Fangen. Wir sehen alle Zimmer von der Diele aus. Im Arbeitszimmer liegt Hedi sitzt erstarrt auf einem Stuhl rum. Sie geht zur Tür, guckt die beiden starr und traurig an, schließt die Tür. Uli bringt den Jungs Pizza, sie freuen sich, nehmen sie mit ins Kinderzimmer. Finn freut sich sehr, dass sein Kumpel da ist. Hedi lugt wieder zur Tür raus, Uli sieht sie an. Er geht zu ihr.

49A. ARBEITSZIMMER (NEU)

Achtung Kostuem: DIE ZIEHE ICH VIELLEICHT AN EINE ANDERE STELLE.

I/T

Uli betritt das Arbeitszimmer, sieht Hedi an. Uli: Alles ok?

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Kannst du Arthur bitte ganz nett nach Hause schicken? Uli: Ach komm, Hedi, bitte. Hedi: Ich weiss, das ist so scheiße, aber irgendwie macht mir das so Angst. Der merkt doch was, wenn er mich sieht. Uli: Nein, tut er nicht. Mach doch einfach was, was normal aussieht, guck in n Buch oder auf den Fernseher. Hedi: Aber dann sprechen sie mich vielleicht an oder so. Bitte Uli. Ich kann nicht. Bitte! Das macht mich fertig, wenn jemand hier ist. Schweigen. Uli: O.k., gib ihnen noch 10 Minuten. Lass ihn wenigstens die Pizza essen, ja? Und bitte geh endlich zu nem Therapeuten, bitte, Hedi. Ja? Hedi nickt.

49B. WOHNUNG HEDI

(NEU)

Achtung Kostuem: DIE ZIEHE ICH VIELLEICHT AN EINE ANDERE STELLE.

I/T

Uli verabschiedet Arthur. Finn: Leuchtest Du noch mal rüber? Arthur nickt. Finn wirkt sehr traurig. Arthur schließt die Tür. 49C. WGH HEDI. KINDERZIMMER (NEU)

Achtung Kostuem: DIE ZIEHE ICH VIELLEICHT AN EINE ANDERE STELLE.

I/T-N

Finn ist in seinem Zimmer. Er unterhält sich mit Gegenständen, weiss nicht so recht wohin mit sich. Redet mit der Spardose und mit einem Brett. Die sind seine Spielgefährten. Uli kommt rein, unterhält sich mit ihnen, streicht Finn über den Kopf, nimmt ihn in den Arm.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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HIER DEN GRÖSSEREN ZEITSPRUNG à la HOCHSOMMER BRÜTENDE HITZE, SCHWEISS, ETC.

50. WHG. HEDI, KÜCHE

I/Dämmerung

Hedi sitzt am Küchentisch, ihre Mutter daneben, Uli zieht sich die Jacke über, ist am Gehen. Uli: Ich bleib nicht lange. Hedi nickt, versucht zu lächeln. Uli küsst Hedi, geht raus, sie ihm noch ein Stück hinterher. Er küsst sie noch mal kurz, schließt dann die Tür, Hedi guckt noch lange auf die Tür und lauscht den sich entfernenden Schritten. Ihre Mutter beobachtet sie. 51. WHG. HEDI, WOHNZIMMER (GEÄNDERT)

I/ N

Hier ist ein Teil der Plane plötzlich wieder weg. Eine Neue in eine andere Farbe hängt jetzt da. Auf einmal steht da ein Bauarbeiter, Hedi erschrickt sich als sie reinkommt und ihn sieht. Er winkt aber nett, dann winkt sie auch nett zurück und für einen Moment ist sie die Alte. Ihre Mutter kommt rein. Mutter: Warum sind die eigentlich immer noch nicht fertig? Das geht ja gar nicht. Was machen die da überhaupt so lange. Hedi: Vielleicht bleiben die ja für immer. Weil, die machen dauernd eine Plane weg und dann wieder neue hin. Gisela: So ein Quatsch. Hedi nickt. Stille. Gisela: Leg dich jetzt mal hin, Schatz. Gisela deckt Hedi zu. Gisela steht auf und geht in die Küche. Spricht währenddessen. Gisela: Ich hab ganz viel zu essen dabei. Auf was hast Du denn Lust?

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Hedi: Ich hab keinen Hunger. Gisela: Doch, Du isst jetzt was. Hedi: Nein, Mama! Gisela: Doch, komm, essen hilft. Hedi: Bitte Mama, nein, ich will nichts essen jetzt. Gisela: Solltest Du aber. Ich mach Dir was. Hedi: Mama! Bitte. Ich will nichts essen. Gisela kommt sofort mit einem Haufen Essen und diversen Tupperboxen wieder (wir sahen die ganze Zeit vorher in einem Bild Hedi und Gisela mit ihrem Haufen mitgebrachter Sachen in der Küche). Gisela will Hedi helfen sich aufzusetzen, wie im Altersheim zum Abendbrot und hält ihr was zu Essen vor den Mund, man möchte es am Liebsten selbst weg hauen, obwohl sie es ja nur gut meint. Anders weiss sie sich eben auch nicht zu helfen. Hedi steht ob dieser Bedrängnis auf, geht in die Küche, sucht und findet schließlich Schnaps im Eisfach und gießt sich mehrere hintereinander ein, die sie runterkippt. Gisela kommt hinterher, sie hat nun Tränen in den Augen. Gisela: Ich hätte nie gedacht, dass Du so was bekommst. Hedi gießt sich gleich noch einen ein. Gisela: Jetzt trink doch nicht auch noch. Hedi: Doch. Ihre Mutter geht gebückt und gebeutelt weg. Hedi verlässt den Raum nach ihr sehr zielstrebig. 52. WHG. HEDI

I/N

Hedi geht durch die Diele, wirft einen kurzen Blick auf ihre zusammen gesunkene Mutter im Wohnzimmer und durchsucht daraufhin die ganze Wohnung nach dem „Tavor“, das sie schließlich findet und sich gleich drei Tabletten hintereinander reinpfeifft. Sie spült mit Schnaps nach. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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53. GROßSTADT

A/N

Hedi läuft mit einem leicht debilen Grinsen durch die Straßen. Sie schwankt, wirkt aber zufrieden. Alles um Hedi herum scheint ganz weich und gut zu sein. Sie fühlt sich wie in Watte gepackt, die Geräusche um sie herum sind abgedämpft und schöner. Wir hören das, was sie hört. Sie ist total entspannt und zufrieden. Ihre Augen wirken als wäre sie sehr bekifft. EVTL. alles um sie herum ist schön, überall schimmern regenbogenfarbene Kreise (siehe Moods). Eine sanfte, weiche, wunderschöne Welt. 54. WOHNUNG INGA PARTY

I/N

Uli holt sich ein weiteres Bier. Er steht blöd da rum, wippt ein bisschen mit dem Bein und fühlt sich sichtbar unwohl. Die Gastgeberin kommt zu ihm. Inga: Aber schade, dass Hedi nicht da ist. Uli: Ja, geht ihr wirklich nicht gut. Inga: Was hat sie denn eigentlich? In dem Moment wird Inga von jemand anderem begrüßt. Inga wendet sich nach einer Weile Uli wieder zu. Uli: Ja, also sie hat psychische Probleme. Inga (total nett): Wer denn? Uli: Hedi. Inga: Oa nee. (Das passt gar nicht zu ihr. / Die hat doch immer so gute Laune!) Uli: Ja, das hat irgendwie ganz plötzlich angefangen und jetzt ist es halt echt ........... Inga wird wieder zum Geburtstag gratuliert. Uli redet noch den Satz zu Ende, den keiner ausser ihm hört und steht kurz saublöd daneben. Dann nimmt er einen sehr großen Schluck Bier und geht in das Zimmer in dem getanzt wird. Er steht da rum, raucht zwanghaft, schüttet sich Bierchen rein und weiss nicht, wohin mit sich. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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55. WOHNUNG INGA PARTY

I/N

Hedi kommt in die Wohnung, schwebt da dicht durch. Sie sucht Uli, läuft aber extrem langsam und landet zwei Mal wieder in gleichen Raum in dem sie schon war, das macht ihr aber nicht so viel aus. Sie lächelt alle an. Begrüßt auch ein paar Leute, die sich nichts denken, is ja auch Party. Es ist laut, bunt, alle wirken ganz nah, seltsam...... Uli entdeckt Hedi, ist sehr irritiert. Er geht auf sie zu. Als sie ihn sieht, lächelt sie breit und öffnet die Arme. Wie ein Mehlsack hängt sie sich an ihn. Einen Moment hält er sie fest, will dann aber, dass sie sich aufrecht stellt, ihr in die Augen sehen, er hat ja bereits wahrgenommen, dass sie dicht ist. (Hey, Hedi, komm, wir holen mal Wasser). Plötzlich übergibt Hedi sich direkt auf die Hosenbeine und Füße eines Partygastes, zack einfach so, ganz schnell. Uli weiß jetzt nicht genau, was er machen soll. Aufwischen oder Hedi festhalten. Irgendwie versucht er beides gleichzeitig, also Lappen zu besorgen und sich um Hedi zu kümmern. Es helfen nun ganz viele mit, was Uli unangenehm ist. Hedi setzt sich hin und guckt entspannt zu. 56. GESTRICHEN 57. WHG. HEDI, SCHLAFZIMMER

I/N

Uli legt Hedi ins Bett. Er wirkt erschöpft, ist aber liebevoll. Uli: Du hast mir doch versprochen, die nicht zu nehmen. Hedi: Ich wollte so gerne zu Dir und ein bisschen Party machen. Uli: Die Ärztin hat gesagt, nur im Notfall, Hedi. Nur im Notfall! Und vor allem nicht auch noch mehrere! Gisela: Ich konnte einfach nichts machen, Uli. Hedi: Schade, ich hätte so gerne getanzt. Uli: Is ok Gisela, lässt Du uns mal bitte kurz alleine? Danke. Gisela schwirrt beleidigt ab.

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Hedi: Ich hätte sooo gerne getanzt. Uli: Ja, ich auch. Hedi guckt ihn nun halb in Trance an. Er sieht in ihre Augen. Uli: Und morgen geht es Dir total scheiße und dann musst Du sie wieder nehmen. Und übermorgen wieder. Hedi (positiv, findet sie gut): Ja. Uli: Nee. Hedi. Das ist wirklich gefährlich. Das hilft auch nicht. Bitte nimm die nicht mehr. Hedi: Ich nehm sie ja nicht mehr. Is o.k. Aber lass mich nicht mehr alleine. Uli: Nein, mach ich nicht mehr. ZEITSPRUNG HIER DURCH WETTER!!! KOSTÜM ETC. Hedi aufgeräumter angezogen, Haare anders.

58. WHG. HEDI, KINDERZIMMER I/DÄMMERUNG

(NEU)

Arthur und Finn leuchten sich mit Spiegeln von Fenster zu Fenster zu. Beide tragen ihre Kostüme. . 58A.WHG. HEDI, KINDERZIMMER (EHEMALS 58)

I/DÄMMERUNG

Finn arbeitet konzentriert. Er bastelt ein Action- Cowboy-Kostüm in Erwachsenengröße. Das Gleiche wie seines. Kann man sofort erkennen. 59.WHG. HEDI, ARBEITSZIMMER I/T

(GEÄNDERT)

Das Fenster ist offen, es ist sonnig und warm. Hedi sitzt mit einem Buch im Lesesessel. Vor dem Fenster arbeitet ein Bauarbeiter, Hedi grüßt ihn fröhlich. (ist immer der gleiche Bauarbeiter, die haben sich sozusagen langsam angenähert)

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Hedi: Bierchen? Baurarbeiter: Joa, naja, da sag ich nich Nein. Hedi holt dem Mann ein Bier. Er bedankt sich lieb, zündet sich eine Zigarette an, nimmt einen Schluck, arbeitet weiter. Hedi setzt sich in den Sessel und liest weiter ein Buch. Der Bauarbeiter schneidet Hedi ein Fenster aus der Plane während sie liest. (Bauarbeiter: Für sie, damit sie mal was sehen. Hedi lächelt ihn an. Hedi: Danke. ) Uli guckt rein. Hedi guckt hoch zu ihm. Hedi: Das ist so toll, ich hab in zwei Tagen 80 Seiten gelesen, und ich dachte ich könnte nie wieder lesen. Uli: Das ist schön. Hedi: Ich dachte, mir geht es am Schlechtesten von allen Menschen auf der Welt. Uli: Ich weiss. Uli umarmt Hedi. Sie macht sich aber schnell wieder frei. Fühlt sich irgendwie eingeengt. Uli: Was ist denn? Hedi: Ich wollte irgendwie weiter lesen. Also..... Uli: Und das ist schöner als mich zu umarmen, ja? / Is o.k. Hedi: Nein. Quatsch./ Komm Uli.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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(Uli: Nee, is schon ok, bin ich ja schon gewohnt./ ausser wenn Du dicht bist) – Komm, Uli.... Finn ruft laut rüber. Finn: Mama, spielen wir jetzt? Hedi: Jaaaa! Ich komme. Hedi geht zu Finn, Uli steht blöd da, weiss nicht, was er machen soll. 59A. WHG. HEDI, KINDERZIMMER/DIELE. (GEÄNDERT)

I/T

Hedi steht mit Blick gegen die Wand im Kinderzimmer und zählt laut bis komischerweise 20. Finn rennt rum, versteckt sich schließlich im Küchenschrank (o.ä.). Er wartet. Und wartet. Hedi aber hat plötzlich eine Panikattacke. Ihr Blick wird starr, steht völlig starr da, macht nichts mehr. Finn macht jetzt immer Piep, ein Signal, damit man ihn leichter findet. Finn: Piep. Finn (lauter): Piep, Piep, Piep. Hedi nimmt das Piepen gar nicht wahr. Finn piept sehr lange und immer lauter, irgendwann schreit er sogar PIEP, gibt aber schließlich auf, geht aus seinem Versteck. Er findet Hedi gegen die Wand starrend in seinem Zimmer vor. Finn: Mama, hier bin ich. / Mama, warum suchst Du mich nicht? Hedi: Was? Er stellt sich vor sie. Sie atmet schwer. Finn: Mama, willst Du was anderes machen? Hedi antwortet nicht. Finn: Papa!! Papaaa! Komm mal!!

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Uli eilt herbei. Uli: Oh Mann, Hedi. Er nimmt sie in den Arm, sie löst sich, geht weg. Finn kramt in seinem Zimmer, packt sich sein selbstgebasteltes SupermanKostüm und rennt damit zu seiner Mutter. Finn: Hab ich für Dich gemacht, weil davon bekommt man Superkräfte. Hedi glotzt Finn an, sagt Danke, ist aber nicht wirklich da. Finn sieht sie furchtbar enttäuscht an, wartet, dass sie was sagt, aber sie sagt nur leise Danke oder gar nichts. Uli führt Finn weg. Uli: Komm, wir gehen in den Zoo. Uli holt Finns Klamotten, zieht ihn an. 60. GESTRICHEN 61.ZOOHANDLUNG

I/T

Hedi betritt eine Zoohandlung. Sie sieht sich um, der Verkäufer begrüßt sie. Verkäufer: Hallo, wie kann ich Ihnen helfen? Hedi: Hallo, wie geht`s Ihnen? Verkäufer: Gut. Danke. Ja,. Äh, wofür interessieren Sie sich denn? Hedi: Ich interessiere mich für Vieles. Also ich hab auch schon mit Ölfarben gemalt und ich nähe auch gerne, aber ähm Alternativ: Also äh für die Umwelt und ähm, fremde Länder auch ...... Verkäufer: Aber Sie interessieren sich auch für Tiere? Hedi: Ja, also ich hätte gerne ein Tier. Ein ähm, ja Tier.

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Verkäufer: Mehr Groß? Klein? Solls im Aquarium schwimmen oder lieber im Käfig sein? Hedi: Ich möchte ein sehr schönes Tier. Danke, vielen Dank. Verkäufer: Ein schönes Tier, o.k. Dann zeige ich Ihnen vielleicht ein paar? Hedi: Ja, gerne, toll. Er geht mit ihr weiter in den Laden rein, an den Reptilien vorbei, Hedi bleibt stehen. Er versteht das als Interesse, ist es auch, sie interessiert sich gerade für so Einiges. Verkäufer: Ja, also das ist ein Chamäleon aus Madagascar, das hat ziemlich coole Farbwechsel, auch mit Mustern und allem. Das wird lila und neongrün. Hedi (total fasziniert): Toll. Wow. Schön, das nehm ich. Verkäufer: Ach ja, das wollen sie nehmen? Hedi nickt. Verkäufer: Ist aber halt nicht so zutraulich, ne. Hedi: Egal. Verkäufer: Ja, dann brauchen Sie aber noch ein Terrarium. Das müsste auch schon bestimmte Mindestmaße haben. Unter 1,50 würde ich Ihnen da nicht raten. Hedi hört ihm gar nicht zu, sie denkt nach. Hedi: Ich brauch ja gar kein Chamäleon, ich brauche ja einen Hasen. Für meinen Sohn, wissen sie. Der wünscht sich schon ganz lange einen Hasen, kein Chamäleon. Verkäufer: Achso, ja, also, dann, ..... also, „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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da hab ich gerade leider nur einen da, die sind bestellt. Hedi: Den nehm ich. Verkäufer: Gut. O.k. Wollen Sie ihn nicht erstmal sehen? Hedi: Nö, Danke. Vielen Dank. ALTERNATIV WIRKLICH REPTILIENHANDLUNG ERZÄHLEN. DIE HABEN NUR FUTTERHASEN IM KELLER UND EINEN SOLCHEN KAUFT SIE DANN AUCH. OHNE KÄFIG, IM PAPPKARTON ODER HALSTUCH Z.B. Wir haben keine Hasen, wir haben nur Reptilien. Oh, achso. Hm. Und also gar keine Hasen? Naja, nur Futterhasen. -Futterhasen? – Ja, zum Schlangen füttern, aber besonders schön sind die nicht. – Aber sind Hasen? – Ja, Hasen.- Dann nehm ich einen Futterhasen. – Sicher?...... Muss man vorne dann natürlich auch umschreiben bei: Ich hätte gerne ein Tier....

62. WHG.HEDI, WOHNZIMMER

I/N

Uli und Finn gucken zusammen fern, essen Chips und trinken Malzbier (Finn), echtes Bier (Uli). Pizzakartons liegen rum und eine Menge andere Sachen. Ziemliches Chaos. Hedi kommt mit ihrem Hasenkäfig und einem breiten Grinsen reingeschlappt. Uli kapiert sofort, was los ist, will aber vor Finn nichts sagen. Hedi stellt den Käfig ab, öffnet ihn, holt einen großen, braunen Hasen raus und hält ihn Finn hin. Sie wirkt ziemlich derangiert. Hedi: Für Dich. Finn strahlt. Finn: Oh, Danke. Die beiden streicheln gemeinsam das Tier. Hedi (dabei): Freust Du Dich? Ist ein schöner Hase. So ein schöner Hase. Finn findet seine Mutter offensichtlich seltsam. Er zieht sich leicht zurück von ihr. Hedi will Finn und den Hasen streicheln.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Ich glaub der mag dich. Finn klettert jetzt fast auf die Rücklehne der Couch. Ihr Zustand macht ihm Angst. Sie macht aber trotzdem weiter. Hedi: Hey, Finn, alles gut. Was ist denn los? Finn hüpft richtig weg von ihr, wenn sie näher kommt. Uli (zu Hedi): Kommst Du mal mit in die Küche? Ich will Dir was zeigen. Hedi nickt und folgt Uli. Gibt Finn davor noch einen Kuss, den er widerwillig über sich ergehen lässt. Im Folgenden unterhalten sich Uli und Hedi flüsternd, damit Finn nichts von dem Gespräch mitbekommt. Uli: Und? Hedi: Was? Uli: Super, die Tablette, oder? Hedi zuckt nur mit den Schultern. Sie spürt schon auch, dass das hier gerade nicht ideal ist. Uli: Und wie viel hast Du jetzt genommen? Hedi: Drei. Uli: Drei Stück? Hedi nickt. Uli: Bist Du bescheuert? Hedi: Aber ich wollte einfach, also, ich wollte so gern mal wieder eine normale Mutter sein und rausgehen. Ich wollt ihm diesen Hasen kaufen.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Du kannst doch nicht drei Tabletten / Tranquilizer / Benzos nehmen, um ne gute Mutter zu sein. Uli denkt nach, schüttelt den Kopf. Geht. Geht zu Finn. Uli: Komm, Finn, wir spielen ... Den letzten Satz hören wir, bleiben bei Hedi.

62A. GESTRICHEN 63. WHG. HEDI KINDERZIMMER (alte Sz. 63 (NGO) jetzt 48A)

(ehemals 62B)

I/N

Uli liegt mit Finn im Bett, liest ihm vor. Finn ist an ihn gekuschelt. Hedi kommt dazu. Sie will sich zu ihnen legen. Aber eigentlich ist da auch nicht genug Platz für alle drei. Irgendwie stört sie. Sie versucht trotzdem, sich da hin zu quetschen. Finn: Mama, das ist zu eng. Hedi: Ach komm, geht doch. Finn: Nein, so kann ich nicht schlafen. Geh bitte wieder. Hedi trifft das, aber sie ist klug genug, das jetzt anzunehmen. Hedi: O.k. Sie gibt Finn einen Kuss, den er nicht erwidert und geht raus.

64. WHG. HEDI, SCHLAFZIMMER (alte Sz. 64 (NGO) jetzt 48B )

(NEU)

I/N

Hedi liegt im Bett und guckt traurig und immer noch sehr tavorös vor sich hin. Uli kommt ins Schlafzimmer, zieht sich aus und spricht dabei. Uli: Ich muss hier mal raus, Hedi. Und ich will wieder irgendwas arbeiten. Ich muss mir was suchen. Irgendnen Nebenjob.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

Fassung 8.0 (30.7.2013)

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58


Hedi: Das geht nicht Uli, ich kann doch nicht alleine bleiben. Uli: Hedi, uns geht auch einfach das Geld aus. Paar Stunden am Tag... Das Leben muss doch irgendwie weitergehen. / Ich raste sonst aus hier. Hedi: Dann muss ich Tavor nehmen, wenn Du weg bist. In Uli steigt Wut auf. Uli: Erpresst Du mich jetzt? Hedi: Nein, ich will ja Alleinsein können. Es tut mir auch so leid. Ich kann es halt einfach noch nicht. Uli: Doch, Du musst es nur machen. Oder hol Dir einfach mal Hilfe! Geh einfach verdammt noch mal zu nem Therapeuten. Hedi schüttelt den Kopf. Hedi: Ich weiss nicht, ähm, ....... Uli: Noch zwei Wochen, ok.? In zwei Wochen geh ich arbeiten. Stille, Hedi denkt nach. Hedi (kapituliert): OK. 65. HINTERHOF

(NEU)

A/T

Finn und Arthur sitzen im Hof rum, haben Spielsachen dabei. Sie haben es sich hier nett gemacht. Sie essen Flips oder Brote, spielen Stangentennis oder sie spielen Ball, oder haben Comics in der Hand in die sie gucken und unterhalten sich dabei. Tragen beide Teile ihrer Kostüme oder das Kostüm ganz. EVTL. ZIEHE ICH DIESE SZENE WEITER HOCH, ABER NATÜRLICH SCHON, WENN HEDI BEREITS BEIM PSYCHIATER WAR ETC. ABER ACHTUNG, ALSO NICHT ZU SEHR HOCHSOMMERIG-HITZIG. ETWAS, WAS FÜR FRÜHLING, FRÜHSOMMER UND SOMMER GEHT. DANN WÜRDE EVTL. HIER ODER ETWAS SPÄTER NOCH EIN GESPRÄCH ZWISCHEN FINN UND ARTHUR, EIN ZWEITES GESPRÄCH, STATTFINDEN.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Arthur: Und kann man davon sterben? Finn: Nee, glaub nicht. Aber man kann sich davon umbringen. Arthur: Echt? Finn nickt nachdenklich. Finn: Mhm, schlimm, oder? Arthur: Aber tut das denn weh? Finn: Weiss nicht, vielleicht nicht so doll, weil sie ja Tabletten nimmt dagegen. Arthur: Ah. Finn: Ich weiss halt nur nicht, warum sie das hat, weil früher hatte sie das ja auch nicht. Arthur: Hmh, vielleicht wegen Dir. Meine Mutter ist immer nur wegen mir schlecht gelaunt. Du musst sie vielleicht mehr in Ruhe lassen. Finn: Ja, aber ich muss mich ja auch um sie kümmern, weißt du. Arthur: Ja, verstehe. Echt schwierig. Finn: Ich weiss echt nicht mehr was ich mit ihr machen soll. Arthur: Ja, sei halt lieb zu ihr. Finn nickt nachdenklich. 66. GESTRICHEN 67. GESTRICHEN „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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68. VOR BEZIRKSAMT

A/T

Uli steht einer gehörlosen, auf besondere Art schönen und interessanten Frau um die Anfang/Mitte 30, namens Viviane, gegenüber. Es wird in Gebärdensprache gesprochen. (Der folgende Dialog ist untertitelt.) Uli: Ja. Also, ich freue mich sehr. Viviane: Ebenso. Ich bin jetzt nur ziemlich überrascht, weil ich dachte, die schicken eine Frau. Uli: Achso, ja, tut mir leid. Naja. Viviane: Naja, da kannst Du ja nichts dafür. Uli lächelt bisschen unsicher.

69. BEZIRKSAMT

I/NACHMITTAG

Uli sitzt mit Viviane auf einer Bank im Bezirksamt. Sie lesen in Zeitschriften. Viviane tipt ihn an. Viviane: Du bist auf aber angenehmer als die Frau vom katholischen Hilfswerk mit dem Mundgeruch. Uli: Das freut mich sehr. Die beiden lächeln. Viviane: Warum machst Du das eigentlich? Uli: Naja, eigentlich wollte ich mit einer NGO nach Afrika, aber das geht jetzt gerade doch nicht und ja... Viviane: Und deshalb gehst Du jetzt mit mir aufs Bezirksamt? Uli: Ja. Naja, ich brauche auch Geld. Viviane: Das tut mir leid. Ich statt Savanne, das ist fies. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Naja, es gibt Schlimmeres. Viviane: Meinst Du? Uli nickt. Die beiden lächeln verhalten. Gucken dann wieder in ihre Zeitschriften. Es wirkt nett und entspannt. Sie lehnen sich wieder zurück und lesen. Evtl. tauschen sie noch ihre Zeitschriften. Ulis Handy klingelt. Uli: Hey Hedi, was ist denn los? (panisch und bereit zur Rettung) Ja, aber ich weiss nicht, wie lange wir hier noch warten müssen. Ich komm danach sofort nach Hause, ja? O.k. Tschüss. Ja, nee, klar. Gut. Tschüss. Ja, ist doch super. Gut, also, Tschüss. 70. WOHNUNG HEDI

A/NACHMITTAG

Hedi sitzt vor dem Hauseingang, als Uli zurückkommt. Sie umarmt ihn wie einen Kriegsheimkehrer. Uli lächelt. Uli: Hey, sogar vor der Tür. Hedi nickt. Hedi: War o.k. Kurz nicht, aber ich hab mich dann wieder gefangen. Uli: Schön. Hedi: Üben wir weiter? Uli nickt. Irgendwie spürt man eine ganz leichte Distanz von Uli Hedi gegenüber. Sie umarmt ihn fester als er sie. Sowas vielleicht. Oder ein Blick.

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71. GESTRICHEN 72. GESTRICHEN 73. WHG. HEDI, WOHNZIMMER

A/DÄMMERUNG

Hedi sitzt mit Uli im Hinterhof. Sie wirkt ruhig, stabil. Nicht über-euphorisch, aber doch positiv. Hedi: Neuntens: Urlaub in einem Land in dem wir noch nie waren. Luxemburg, Albanien, Lappland. Zehntens: Meine Eltern erschrecken, indem ich ihnen sage, dass ich jetzt eine Psychoanalyse mache in der ich meine Kindheit aufarbeite. /dass mein Problem genetisch vererbt wurde / ich mein Problem von ihnen geerbt habe. Elftens: Sexkino. Zwölftens: normales Kino. Dreizehntens: In einem kalten See baden. Vierzehntens: In einem Hotel in unserer Stadt übernachten. Fünfzehntens: Dreiersex. Uli: Und in welchen Zeitraum macht man das dann alles? Hedi: Weiss nicht, da steht nur, dass man alles aufschreiben soll, was man machen will, wenn man keine Angst mehr hat. Uli: Und Dreiersex mit zwei Männern oder zwei Frauen? Hedi: Darfst Du entscheiden. Uli: O.k. zwei Frauen. Hedi: Gut, soll ich das dazu schreiben? Uli nickt. Die beiden lächeln sich an. Hedi macht die Notiz.

74. WGH HEDI / HINTERHOF (NEU)

I-A/T

HIER KOMMT NOCH EINE KURZE SZENE MIT EINER KUZREN ANGSTÜBUNG,

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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75. ÖFFENTLICHER PLATZ

(GEÄNDERT)

A/T

Hedi und Uli stehen auf einem öffentlichen Platz. Das ist wohl die Übung unter viele Menschen zu sein. (Bzw. auf öffentlichen Plätze). Ist ja auch ein klassischer AngstOrt. Und Hedi atmet tatsächlich wieder, ist panisch. Doch Uli „trainiert sie“. Er spricht ihr Schimpfworte vor, sie muss sie ihm nachsprechen. Zunächst tut sie das widerwillig. Dann aber geht sie immer mehr mit, bis sie sich total reinsteigert und sein Vorsagen gar nicht mehr braucht. Sie beschimpft die Angst bzw. eigentlich ihn, weil er vor ihr steht. Uli: Und jetzt, komm, los. Schickt sie weg, beschimpf sie! Hedi (unmotiviert und besorgt): Moahh. Hau ab. Uli (vehement): Hau ab, Arschloch! Hedi (mufflig): Haub ab, Arschloch. Uli: Verpiss dich, Du blöde Sau. Hedi: Verpiss Dich. Uli: Verpiss Dich verpisste Pissnelke. Hedi findet die Schimpfwort-Kombi etwas seltsam. Uli: Fick dich! Hedi: Fick dich, geh aus mein Leben ! Hedi guckt sich um nach den Leuten. Hedi: Oh Mann. Uli: Nein komm, komm, die anderen sind egal. Leg die Tasche weg.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli nimmt ihr die Tasche ab und stellt sie auf den Boden. Er bewegt sich wie ein angespannter Trainer beim Turnierauftakt. Uli: Weiter: Weiter..... Hedi: Ich hab keine Angst mehr vor dir… Uli: Genau! (gestikuliert) Weiter, weiter, weiter, komm, raus, raus, mach! Geh weg. Weg aus mein Leben du dumme Sau. Du kannst mich auch hier schubsen. Er zeigt auf seinen Arm, sie haut drauf wie ein zögerliches kleines Mädchen. Patsch. Uli schubst sie ein bisschen, um es ihr zu zeigen. Hedi: Aua Uli (mit offener Brust): Ja komm! Mach einfach. Hedi: Weg aus meinem Leben! Dabei schubst sie Uli mit ziemlicher Kraft. Der Startschuss. Uli: Ja genau, genau! Hedi schubst Uli mehrmals Hedi: Geh weg aus meinem Leben, Lass mich in Ruhe du blödes Arschloch. Fick Dich! Lass mich in RUHE! ICH HAB KEIN ANGST MEHR VOR DIR! Uli die ganze Zeit: Ja genau, genau Hedi fängt an auf Uli wie wild einzudreschen und schimpft dabei weiter. Sie stürzt sich förmlich mit all ihrer angestauten Aggression gegen ihre verdammte Krankheit auf ihn. Uli: OKAY! Okay jetzt ist gut, jetzt stopp! Jetzt langsam, Stoppschild! Stoppschild Hedi!!!!

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Sie hört nicht sofort auf. Er muss ganz schön vehement werden, damit sie nicht weiter drischt. Das Stoppschild unterstützt er damit, dass er auch mit den Händen ein Stopp anzeigt. Hedi hat aufgehört. Ein Moment. Dann. Hedi: STOPP! Uli atmet durch, guckt sie aufmerksam an. Uli: Und? Hedi öffnet langsam ihre Augen, wartet kurz ab, fühlt nach. Hedi: Is weg. Uli nimmt Hedi in den Arm. Uli: Siehst du, und das kam alles aus dir selber, du hast Deine Gedanken selber gesteuert. Das ist eben nicht nur Chemie. Wie die Frau in dem Buch da schreibt, du kannst nicht einfach warten bis du morgen aufwachst und die Angst ist weg. Hedi seufzt glücklich und lehnt sich an Ulis Schulter Er umarmt sie fest. Hedi: (in seine Schulter gesprochen): Ich glaube das Medikament wirkt einfach langsam. Hach. Uli (löst sich von Hedi): Na ja. Es kommt schon auch von dir selber. Hedi: Ja aber wie soll es aus mir selber kommen, wenn ich es doch vorher nicht hatte? Uli: Du, aber das macht doch Sinn, was wir hier machen. Hedi: Uli natürlich, nein, die Übungen sind super, wirklich. Hedi versucht ihn anzufassen er lässt sie nicht Hedi (weiter): Nein, warte es ist wirklich, ...... Es ist doch egal, was wirkt, Hauptsache es wirkt.

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Änderungsseite (Blau 08.08.13)

Uli: Ich reiß mir hier den Arsch auf. Hedi: Das hilft mir ja auch - aber das Medikament wirkt halt trotzdem einfach langsam Uli: Ich hab einfach kein Bock mehr. Ich reiß mir hier den Arsch auf. Es reicht. Hier (Geste von „Steht mir bis hier“) Ich will nich mehr. Lass mich einfach in Ruhe mit Deinem Scheiß. Hedi: Uli, aber ..... Uli (am Gehen): Lass mich in Ruhe. Uli (weiter, als er sieht, dass sie ihm folgen will) Geh mir nicht hinterher! Uli tritt evtl. gegen einen Laternenmast, Mülleimer...... und geht schnell davon. Hedi rennt ihm hinterher, heulend. 76. JETZT SZ. 88A 77. GESTRICHEN 78. GESTRICHEN 79. GESTRICHEN 80. WHG. HEDI, SCHLAFZIMMER

I/N

Hedi sitzt aufrecht im Bett, blickt sich um und schleicht sie dann aus dem Schlafzimmer. Uli beobachtet sie heimlich. Er scheint besorgt, aber auch interessiert. Hedi öffnet vorsichtig die Wohnungstür und guckt hinaus. Sie setzt einen Fuß vor die Tür und hält inne. Dann traut sie sich raus. In ihrem Nachthemd geht sie vorsichtig die Treppen hinunter.

81. GROßSTADTSTRAßEN

(NEU)

A/N

Sie macht ein paar Schritte auf der Strasse, bleibt stehen und guckt sich um. Dann geht sie los. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT) Fassung 8.0 (30.07.13)

Seite 67 Blau


Änderungsseite (Blau 08.08.13) Wir sehen ihr zu, wie sie durch die nächtliche Straße geht. Wir sehen nun auch Uli, der ihr in großem Abstand folgt. Er beobachtet sie, ist ein wenig angespannt, lockert sich aber langsam. Hedi bleibt stehen und guckt zu einem einsamen Vogel im einem zart knospenden Baum hoch. Hedi geht weiter läuft unter Bäumen durch, die durch das Licht der Straßenlaternen ein Muster auf das Trottoir werfen. Uli rennt in die nächste Seitenstraße und biegt wieder links ab, zurück in ihre Richtung. Er läuft ihr jetzt entgegen. Hedi guckt geradeaus als ihr Uli entgegen kommt. Uli: Hallo. Hedi: Hallo. Uli: Wo gehst Du hin? Hedi (lächelt): Ich wollte ausprobieren, ob ich alleine rausgehen kann, ohne Tavor. Uli: Wo wolltest Du denn hin? Hedi: Nirgendwohin. Uli: Soll ich wieder gehen, damit Du üben kannst? Hedi (weiter): Nein, komm mit. Uli: O.k. Die beiden gehen still um die Häuser. Es ist ein schöner Moment, sie gehen nah aneinander, Hand in Hand. Sie gehen länger durch die Nacht und sprechen nicht. Hedi läuft in ihrem geisterhaften Nachthemd alleine durch die Straßen. Der Geist, der dabei ist, sich selbst zu heilen. Schwebend und unsicher aber mit Zuversicht. Sie wird dabei immer sicherer und entfernt sich immer weiter von der Wohnung. Sie setzt sich kurz auf einen Stromkasten o.ä. Pustet Luft aus. Geschafft. Dann läuft sie schnell und normal, entspannt zurück nach Hause. Uli sitzt dort vor der Tür und wartet auf sie, genauso wie sie vor ein paar Tagen auf sie gewartet hat. Vielleicht hatte er Angst, sie ist wieder auf Tavor oder kommt nicht mehr zurück, aber als er sieht, wie sie ihm entgegenläuft, guckt er sie freundlich an. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT) Fassung 8.0 (30.07.13)

Seite 68 Blau


Uli: Was hast du gemacht? / Wo warst Du denn? Hedi: Ich war spazieren. Sie lächeln. Hier könnte sie ihm dann die hand reichen und mit sich ziehen, und sie laufen noch mal los. Nur andeutungsweise. Oder aber sie gehen einfach nach Hause, legen sich ins Bett. Aneinander. 82. GESTRICHEN 83. FAHRRAD, GROSSSTADT

A/T

Uli und Hedi fahren mit dem Fahrrad durch die Stadt. Hedi guckt sich um als wäre die Welt neu. Uli ist immer wieder ängstlich, erschrickt sich, weil er sich immer noch so sehr um Hedi sorgt. Hedi macht einen leichten Schlenker, Uli erschrickt. Uli: Alles o.k? Hedi (lächelt): Ja, ja. Alles gut. Uli: Bist Du Dir echt sicher, so weit zu fahren? Hedi: Ja, wirklich. Uli: Aber da sind viele Leute. Hedi: Ich weiss. Uli (lächelnd): Ok. Allerdings erschrickt er sich gleich wieder. Uli: Aufpassen!!! Hedi: Is doch nichts passiert. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Sie fahren weiter. Sie bleiben an einer Ampel stehen. Hedi tut jetzt so als wäre sie ein Motorrad, sie gibt Gas indem sie das Geräusch macht und ihr Lenker vorne nach oben geht. Dann würgt sie es wieder ab. Wie ein ungeduldiger Motorradfahrer an der Ampel. Uli guckt sie an. Uli: Was is das? / Hä? Hedi: Is`n ungeduldiger Motorradfahrer. Hedi sieht Uli mit offenem Mund, lächelnd voller Erwartung auf seine Reaktion auf ihren Witz an. Er lächelt. Hedi: Weißt Du, wovor ich wirklich Angst hatte? Uli: Wovor? Hedi: Dass ich nie wieder einen Witz machen kann. Uli (lustig gemeint): Aber hoffentlich werden die noch besser. Hedi: Uli, ich war so stolz, dass ich einen Witz gemacht habe. Uli: Entschuldige, der war sehr lustig. Wirklich. 84. NEU

A/T

HIER KOMMT ENTWEDER NOCH, WIE SIE VOR DER SCHULE ODER KITA STEHT UND FINN ABHOLT UND ER ÜBERRASCHT IST, ERSCHRICKT UND SICH FREUT, ABER VERHALTEN ERSTMAL. ODER ABER, WIE ER IM KINDERSITZ VON IHR NACH HAUSE GEFAHREN WIRD UND SICH WOHL FÜHLT. ODER VON IHR IN DEN SITZ GESETZT WIRD.

85. GESTRICHEN

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86. WHG. HEDI, HINTERHOF

(GEÄNDERT)

A/DÄMMERUNG

Hedi, Finn und Arthur sitzen in einer Art afrikanischem Beduinenzelt. Die Sonne scheint durch. Man denkt kurz, die seien wirklich in Afrika. Finn trägt den Moskitohut plus Action-Cowboy-Cape. Arthur ist auch verkleidet. Und auch Hedi hat was Afrika-mässiges an sich. Sie sind aber im Hof und haben sich das aus Tüchern, einem Moskitonetz, Stöcken etc. gebaut. Als sie gerade beschließen, Nahrung zu jagen, guckt Uli zu ihnen rein. Uli: Soll ich die Tiere erlegen? Finn: Nee, Du sollst nicht mitspielen. Hedi: Warum denn nicht? Komm. Finn: Nee, geh weg, wir wollen mit Mama spielen. Uli: Aber Du spielst doch auch mit Mama, wenn ich dabei bin. Finn schüttelt den Kopf: Du darfst nicht mitspielen. Uli: O.k. Uli setzt sich auf die Hoftreppe. Er guckt zu. Von drinnen hören wir Sachen wie. Achtung, die Löwen kommen aus der Steppe..... Hier wird Afrika gespielt, was Uli nicht entgeht. Plötzlich hört man Lärm, das Zelt bewegt sich heftig. Drinnen simuliert Hedi ein Erdbeben. Das Zelt wackelt, sie schmeisst Gegenstände herum, schreit „Hilfe Erdbeben“. Uli guckt skeptisch auf das wackelnde Zelt. Finn bekommt einen Hut an den Kopf o.a. Es tut nicht sehr weh, aber er findet es super schlimm. Auch weil ihm das Erdbebenspiel seiner Mutter immer unheimlicher und viel zu wild wurde. Finn rennt raus. Finn: Hör auf Mama. Du bist so laut. Arthur sitzt geängstigt in einer Zeltecke. Finn rennt zu seinem Vater. Hedi geht hinterher.

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Uli: Hedi, was soll das denn? Hedi: Was denn? Wir spielen Erdbeben. Uli: Ja, aber meinst Du nicht, du übertreibst n bisschen? Hedi: Dann bin ich jetzt ganz, ganz leise und nie wieder laut. Gaaaaanz leise. Finn (erschrocken): Hör auf Mama, das ist komisch! Hedi: Aber Du wolltest doch, dass wir Erdbeben spielen. Uli: Hedi, wir sind alle erschöpft. Es nervt einfach. Jetzt überdreh nicht so. Hedi: Tu ich nicht. Uli: Doch, das ist zu viel auf einmal, Hedi. Hedi: Aber wie soll ich denn sein? Uli: Ganz normal Hedi. Alles gut. Hedi: Aber ich bin doch ganz normal. Hedi geht zum Zelt zurück. 87. GESTRICHEN 88. WHG. HEDI, DIELE SCHLAFZIMMER

I/T

Hedi wacht bei Finn im Bett auf, er schläft noch. Sie steht auf, läuft müde durch die Diele, hat wohl keine Ahnung wie viel Uhr es ist, ihre Haare sind zersaust, sie trägt aber noch ihre Tageskleidung.

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Hedi: Uli?! Uli liegt alleine in ihrem Doppelbett. Uli: Morgen. Hedi: Warum hast Du mich nicht geweckt? Uli: Weiß nicht, das sah irgendwie gemütlich aus. Hedi: Aber ich hätte gerne mit Dir im Bett geschlafen. Hedi sieht ihn beleidigt an. Uli: Entschuldigung. War nicht so gemeint. 88A. WHG. HEDI, KÜCHE

(ehemals Sz. 76)

I/T

DIESE SZENE IST EIN KANDIDAT UM GANZ EVTL. NACH WEITER HINTEN GESCHNITTEN ZU WERDEN. ALSO ACHTUNG WEGEN KOSTÜM ETC.

Uli lehnt am Türrahmen während Hedi abräumt und die Spülmaschine einräumt. Hedi: Ich glaub, ich geh nächste Woche wieder ins Büro. Uli: Echt? Schon? Bisschen früh, oder? Hedi: Warum denn? Uli: Weiss nicht. Musst Du wissen. Ich find`s bisschen früh. Hedi wirkt irritiert. Uli nachdenklich. Hedi räumt weiter die Spülmaschine ein oder aus. Uli beobachtet Hedi penetrant während sie die Spülmaschine einräumt, korrigiert auch, räumt Sachen um. Hedi: Uli, du kannst auch mal woanders hingucken.

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Uli: Ich guck Dir doch nur zu. Er kommt auch zu ihr zur Spülmaschine, tut wieder was selber rein. Hedi: Kannst du dich nicht hinsetzen? Kurze Pause. Uli: Ich hab nur Schiss davor, dass du gleich wieder alles machen möchtest. / übertreibst. Hedi guckt entgeistert. Hedi: Keine Ahnung was ich machen will, ich will einfach nur mal wieder irgendwas machen ..... Uli: Was ist jetzt das Problem? Ich bin einfach nur da. Hedi macht weiter. Er guckt. Sie merkt das. Hedi: Kannst du nicht irgendwas lesen oder Mandinka lernen? Uli: Du kannst mich doch nicht hier so hin bestimmen wo du mich haben willst! Ich bin einfach nur da! Ich war die ganze Zeit da und bin jetzt auch da. Oder ist das jetzt plötzlich falsch? Hedi: Aber lass mich doch einfach nur wieder ganz normale Sachen machen, und zwar alleine! Verdammt! Uli: Ich lass Dich doch machen, verdammte Scheiße. Hedi (flippt jetzt total aus): Uli NEIN! Ich will drei Gläser von da nach da bringen, kannst du mich das mal machen lassen ohne dass du mich die ganze Zeit beobachtest als würde ich auf dem Weg von da nach da irgendwie zusammenbrechen! Verdammt noch mal! Uli (mit ganz ruhiger stimme): Hedi. Er geht zu Hedi und greift nach ihr. Hedi windet sich. Sie ist ausser sich vor Wut, weiterhin. Es wird eher schlimmer als besser. Eine Explosion.

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Hedi: Lass mich in Ruhe! Hedi entzieht sich Uli, schlägt fast nach ihm. Er versucht weiter sie zu greifen. Hedi: NEIN! Uli: Hör auf, hört auf. Uli greift Hedis Arme, hält sie von hinten fest. Im Schwitzkasten, denn sie ist völlig ausser sich vor Wut. Komplett. Hedi: Nein! Ich will meine Ruhe! Uli: Hör einfach auf. Hedi: NEIN! Hedi beisst Uli in dem Arm. Uli lässt sie fallen. Uli: Sag mal! Findest du nicht, dass es ein bisschen viel ist? Hedi ist über sich selbst erschrocken. Trotzdem. Hedi: Nein. Uli: Ist das nicht ein bisschen viel? Hedi: Nein. Finde ich nicht. Uli: O.k. Uli geht ins Wohnhimmer. Hedi geht ihm nach ein paar Sekunden doch hinterher. Uli starrt sie an, sie starrt zurück. Uli macht eine Bewegung, die heisst „Geh weg.“ Hedi geht nah zu ihm. Will ihn anfassen. Uli: Lass mal. Ist gut.

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Hedi hockt sich hin, lehnt ihre Stirn an Ulis Knie. Uli kaut weiter auf das letzten Apfelstücken rum. Hedi fasst seinen Arm an. Uli wischt sich müde übers Gesicht mit einer Hand. Atmet aus. Das Bild zweier Ausgebrannter. 89. GROßRAUMBÜRO, REISEUNTERNEHMEN (GEÄNDERT)

I/T

Hedi holt einmal tief Luft und öffnet dann die Glastüren zum Großraumbüro Kaum ist sie drin, wird sie auch deutlich wahrgenommen. Alle sehen sie an, begrüßen sie wahnsinnig nett, mustern sie. Man ist sehr freundlich. Nickt freundlich. 90. BÜRO ARNE LANGE, REISEUNTERNEHMEN

(GEÄNDERT) I/T

Hedi betritt Arne Langes Büro. Hedi: Hallo, sie wollten mich sprechen? Arne Lange: Schön, dass sie wieder da sind, Frau Schneider. Setzen Sie sich doch. Hedi: Danke. Ich freu mich auch. Die beiden lächeln sich an und schweigen kurz. Arne Lange (weiter): Also, Folgendes. Ich habe lange nachgedacht. Also über Herrn Schild und Sie. Hedi: Aha? Arne Lange: Wir haben hier im Haus ein offenes Gespräch geführt über sie und ich habe mal die Kollegen über Ihren Zustand informiert. Hedi: Was?! Arne Lange: Ich habe Sie einfach nur darum gebeten, darauf Rücksicht zu nehmen. Wissen sie, ich will hier einfach keinen zweiten Schild. Hedi sieht ihn geschockt an. Hedi: Ja, aber das ist doch meine private Sache.

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Arne Lange: Naja, ganz so privat ist so was dann ja auch nicht. Nicht dass sie mir dann vom Stress gleich wieder, naja, umkippen oder so. Hedi: Aber mir geht es doch jetzt wieder gut. Arne Lange: Das freut mich auch für sie und jetzt hoffen wir alle, dass das auch so bleibt. Und da wollen wir auch alle was für tun. Hedi sieht ihn niedergeschlagen an. 91. GROßRAUMBÜRO, REISEUNTERNEHMEN

I/T

Hedi sitzt an ihrem Platz und arbeitet. Hintereinander winken wieder zwei bemühte Kollegen in ihr Abteil wie im Kasperletheater. Sie sieht rüber zu Herrn Schilds Platz, der immer noch leer ist. Doch seine Pflanze hat nun alles überwuchert, begonnen sich über andere Plätze auszubreiten, das Büro einzunehmen. Bzw. ist sie schon bei ihrem Platz zumindest angekommen. Eine Kollegin, Typ Sarah Palin bzw. Julia Louis Dreyfuss als Sarah Palin, kommt vorbei. Kollegin: Frau Schneider, wie geht`s Ihnen? Hedi: Gut. Und Ihnen? Kollegin: Warum? Hedi: Äh, sie haben mich doch auch gefragt. Kollegin: Ja, klar. Die Kollegin nickt und lächelt, bleibt aber vehement stehen. Hedi schnäuzt sich. Die Kollegin beobachtet Hedis Schnäuzen äußerst genau. Es scheint Rückschlüsse auf Hedis psychischen Zustand zuzulassen. Kollegin: Sind sie krank? Hedi: Nee, ich hab nur mal geschnäuzt.

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Kollegin: Achso. Möchten Sie auch nen Kaffee? Hedi: Nein Danke. Kollegin: Ach, sie trinken wahrscheinlich keinen Kaffee mehr. Hedi: Doch. Die Kollegin nickt wieder und beobachtet Hedi weiterhin. Hedi verzieht daraufhin das Gesicht zu einer Psycho / Spasti-Grimasse. z.B. à la Tourette. Das macht der Kollegin entweder Angst oder aber sie merkt, dass sie verarscht wird. (Zusätzliche Idee. Dialog kürzer, aber nachdem Hedi grimassiert, nimmt die Kollegin den spitzen Brieföffner unauffällig vom Tisch.) 92. JETZT SZ. 100A 93. GESTRICHEN 94. WHG. HEDI (NEU)

I/T

Uli lungert zu Hause rum. Räumt hier was weg, da was weg, aber alles ist schon ordentlich. Er weiss nichts mit sich anzufangen, streunert durch die Wohnung, setzt sich hin, macht einfach nichts. Dann beginnt er lustlos Fleisch vorzubereiten. Kräuter zu zupfen. Blatt für Blatt. 95. WHG. HEDI

I/N

Hedi und Uli und einige Freunde, die man zum Teil bei der Party gesehen hat, sitzen am Tisch. Sie trinken Wein. Es stehen Reste eines großen Essens herum. Hedi erzählt ganz ausgelassen und fröhlich. Uli beobachtet sie aufmerksam. Hedi: Das ist, als hätte man mir mein Gehirn wieder geschenkt. Ich hab mir die ganze Zeit gewünscht, ich hätte irgendeine Krankheit oder einen Unfall gehabt. Hauptsache, ich hätte mein Gehirn noch. Uli guckt etwas skeptisch. Hedi scheint ihm irgendwie fremd zu sein. Hedi hebt ihr Glas, wartet kurz. Hedi: Auf mein Gehirn! „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Alle finden das gut, Anne, etwas angetrunken, steht sogar auf, lächelt breit. Anne: Auf Hedis Gehirn. Ich liebe Dein Gehirn, Hedi. Uli ist das unangenehm, peinlich. Uli: Komm, wir machen einfach auf Dich, oder? Hedi: Nein, auf mein Gehirn, finde ich gut. Hedi: Oder auf uns! Uli: O.k. Sie stoßen alle an. 96. WHG. HEDI, WOHNZIMMER

I/N

Überall stehen Gläser und Flaschen. Die Freunde und auch Hedi und Uli haben alle einen im Tee. Uli fläzt neben ein paar Freunden auf der Couch. Spät in der Nacht legt Hedi „ THE LAST GOODBYE“ auf und beginnt für Uli zu tanzen. Es ist ein unfassbar charmantes, liebenswertes, verrücktes Tanzen. Eine Art Ballett, skurril und voll Humor, aber auch sexy und bezaubernd. Uli ist hin- und hergerissen. In einem Moment bezaubert Hedi ihn, im nächsten verfällt er wieder in sein undefinierbares, seltsames Gefühl. Sie nimmt ihn an der Hand, er tanzt mit ihr und dann setzt er sich doch wieder hin, sieht ihr zu und denkt über sie nach. Doch auch in ihrem Gesicht sehen wir die Momente der Unsicherheit und der Melancholie, gemischt mit Hingabe und sich fallen lassen. 97. GESTRICHEN 98. WHG. HEDI, KÜCHE

(GEÄNDERT)

I/NACHMITTAGS

Hedi steht im Türrahmen und beobachtet Uli eine Weile. Uli kocht, Hedi fährt ihm mit der Hand am Rücken entlang, aber so, dass sie ihn gar nicht berührt. Er merkt das aber und es stört ihn irgendwie. Er kocht weiter. Hedi umarmt ihn, er sie auch, macht erstmal mit, windet sich aber schnell raus, kocht weiter. Sie lehnt sich an seinen Rücken, schlüpft mit dem Kopf unter sein T-Shirt. Uli: „Hedi, reicht jetzt auch mal. Sonst schneid ich Dir den Kopf ab.......“ „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Er macht das lieb, aber er macht es. Und sie spürt es. Hedi: Wir machen heute was von meiner Glück-Liste. Uli: Ja, echt? Was denn? Hedi zuckt mit den Schultern. Uli: O.k. 99. BAHNHOFSVIERTEL, STRAßE

A/N

Hedi und Uli laufen eine Straße entlang. Uli: Komm, jetzt sag`s mir. Hedi: Nein. Uli: Sexkino? Hedi schüttelt den Kopf. Uli: Dreiersex? Normales Kino? Sie schüttelt wieder den Kopf. Uli: Was war denn noch alles auf Deiner Liste? Hedi zuckt nur mit den Schultern, lächelt. Sie gehen ein Stück still nebeneinander her. Dann bleibt Hedi stehen, Uli dreht sich zu ihr um. Sie hebt ihren Rock kurz an. Darunter ist kein Slip. Uli weiss gar nicht so recht, wie er reagieren soll.

100. BAHNHOFSVIERTEL, HOTELZIMMER / FLUR

I/N

Hedi ist schon im Zimmer, Uli muss unten warten, darf dann dazu kommen. Sie ist schon ausgezogen / in guter Wäsche. Die Frau wartet auf den Mann im Zimmer. Wir sehen das in getrennten Bildern. Wenn er reinkommt, macht sie selber die

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Hintergrundmusik zu dem Bild. Und Uli einfach ran und er tut es, weil er muss. Und das merken dann beide. Es ist schale Erfüllung der Phantasie ohne es zu fühlen. Sie will, dass es für ihn toll ist, bemüht sich wahnsinnig um ihn. Aber es bleibt schal. Es wird immer schneller und irgendwann kommt Uli dann auch. Danach liegen beide einsam und leer im Bett und gucken an die Decke. Schnell wenden sie sich voneinander ab, liegen seitlich, damit sie so gucken dürfen wie sie sich fühlen, ohne dass der andere es mitbekommt. Sobald sie sich wegdrehen, sieht man in ihren Gesichtern Leere, Nachdenklichkeit, Verletzung, Traurigkeit.

100A. ZOO. VOGELHAUS (ehemalige 92 )

(GEÄNDERT)

I/T

Uli und Viviane laufen in einem wunderschönen Vogelhaus herum, gucken sich verschiedene Vögel an, sprechen währenddessen. Viviane: Ich mag im Zoo so gerne, dass die Tiere auch nicht sprechen können. Dann fühle ich mich nicht so / mehr alleine. Uli: Ich mag das auch. Manchmal hätte ich gerne eine Tierfamilie anstatt einer Menschenfamilie. Viviane: Was hättest Du dann gerne für eine Frau? Erdmännchen oder so einen hier? (bzw. bestimmter Vogel je nach Angebot im Vogelhaus) Uli muss grinsen. Uli: Nein, eher so was wie Hamster. Das überfordert mich sonst. Viviane nickt, lächelt. Sie laufen weiter und bleiben dann vor einem Fenster stehen. Vor Uli und Viviane stolziert sitzt ein sehr lustiger Vogel. Viviane und Uli mögen ihn, versuchen mit ihm zu kommunizieren. Etc..... Viviane: Gehst Du jetzt eigentlich noch irgendwann weg? Uli zuckt mit den Schultern. Viviane: Warum willst Du denn so unbedingt nach Afrika? „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Änderungsseite (Blau, 08.08.13) Uli: Ach, ich würde auch woanders hingehen. Aber weit weg würde ich gerne. Viviane: Ich glaube, Du stellst Dir das immer nur vor wie so einen Kasten hier. Und wenn Du dann dort bist, fällt Dir auf, dass es auch nur einfach ein Land ist mit Menschen. Uli: Vielleicht. Uli zuckt mit den Schultern. Sie lächelt ihn an, er lächelt ein wenig müde zurück.

100B. WHG. HEDI, DIELE

(NEU)

I/Dämmerung

Hedi kommt nach Hause, Uli ist schon bereit, zu gehen. Das Ganze ist sehr schnell und kühl und in der Diele. Hedi: Warum gehst Du denn immer sofort, wenn ich komme? Uli: Ich geh nur ein Bier trinken. Hedi sagt Finn Hallo, der einen Film guckt / bastelt. Sie holt zwei Bier aus dem Kühlschrank, öffnet das Fenster, guckt raus. Sie will ein Bierchen mit dem Bauarbeiter trinken. Aber auf einmal ist da kein Gerüst mehr. Sie beugt sich aus dem Fenster, aber da unten ist nur noch ein kleiner Rest zusammen gelegter Teile des Gerüstes. Sie guckt enttäuscht. (Ach Misst sagt sie zu sich selbst vielleicht) Hedi setzt sich mit dem Bier hin und prostet Bierchen an Bierchen und sagt Prost zu sich selber, nimmt einen Schluck.

100C. GROßRAUMBÜRO

(ehemals 100A)

I/T

Es gibt einen kleinen Umtrunk zum Geburtstag eines Kollegen in der kleinen Teeküche. Es ist ziemlich eng und voll. Alle gucken freundlich und beobachten Hedi immer wieder. Neben Hedi steht Arne Lange. Hedi kippt sich gerade einen Henkel Trocken ex hinter die Binde. Lange ist ihr ziemlich nah. Arne Lange: Ich mache mir Sorgen um Sie. Hedi: Müssen sie nicht. Arne Lange: Naja. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Kurze Pause. Hedi: Herr Lange, ich möchte kündigen. Arne Lange erschrickt nun und ist für einen Moment sprachlos. Arne Lange: Äh, warum jetzt das? Hedi: Ich möchte das hier einfach nicht mehr machen. Arne Lange: Naja, ich versteh schon, sie sind natürlich gerade nicht sehr stabil, aber.... Hedi: Das hat damit gar nichts zu tun. Ich will einfach gerne was anderes machen. Arne Lange:

Also ich kann mir gut vorstellen, dass sie da jetzt bisschen spontan äh, agieren, ich würde da an ihrer Stelle aber lieber abwarten. Wissen Sie, also, ja, also, meine Mutter ist manisch-depressiv und daher kenn ich das ganz gut. Hedi: Aber ich bin nicht manisch-depressiv, ich hatte eine Angststörung, und die ist jetzt vorbei, das wissen sie, oder? Arne Lange: Ja, natürlich sind sie nicht bipolar, aber eben auch ein bisschen anders halt. Wie meine Mutter. Hedi nickt verhalten. Lange: Ich liebe meine Mutter, nicht dass sie mich da falsch verstehen. Hedi ist etwas irritiert, verwundert. Sie nickt. Weiß nicht, was sie sagen soll dazu. Arne Lange: Als Kind fand ich das ja manchmal ganz toll, wenn sie manisch war. Dann hat sie ohne Ende Spielsachen gekauft, jeden Tag tütenweise Zeug. Aber dann ist sie auf einmal zu Fuß auf die Autobahn gegangen und solche Sachen. Hedi: Mhmh. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Arne Lange: Ich hab dann irgendwann den Kontakt abgebrochen. Ja, bis vor Kurzem eigentlich, bis das mit ihnen passiert ist und jetzt telefonieren wir wieder öfter. Dafür wollte ich mich eh noch bei ihnen bedanken. Lange hat sich während des gesamten Gespräches Hedi immer mehr genähert. Er spricht auch leise und komplizenhaft. Soll ja sonst auch niemand mitbekommen. Lange hockt ihr förmlich auf der Pelle. Aber er ist auch irgendwie liebenswert in diesem Moment, sein Schicksal rührt einen und auch Hedi. Hedi: Also, gerne. Ich würd dann jetzt mal meine Sachen packen. Lange nickt. Lange: Achso, natürlich. Ja, Schade, Frau Schneider. Hedi geht zu ihrem Schreibtisch. HIER KÖNNTE SIE EVTL. DIE TOLLEN STUFEN NOCHMAL BEFREIT RUNTERENNEN, MIT EINER KISTE IN DER HAND ODER ABER DIESES SELTSAME TREPPENHAUS MIT DEN VIELEN TREPPEN, DA IN DIE TIEFE VERSCHWINDEN.

101. GESTRICHEN 102. WGH. MUTTER HEDI. GÄSTEZIMMER-FLUR

(GEÄNDERT) I/N

Hedis Mutter hat Bettwäsche in der Hand, Hedi zieht sich die Hose aus. HEDI: Weckst Du mich um 5? Gisela: Ja. Aber schmink dich jetzt schon mal, dann sieht das morgen Früh super aus. Und eine rauchen würde ich morgens auch noch. Hedi: Hast Du welche? Gisela nickt. Gisela: Und nach dem Aufstehen Vodka trinken. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Hm, stimmt. Hedi: Du, Mama? Gisela: Ja? Hedi: Kannst Du mir Geld leihen, wenn ich keinen neuen Job finde? Gisela: Würd ich wirklich gerne, Schatz, aber irgendwie möchte ich das nicht. Hedi: O.k., klar, kein Problem. Gisela: Kannst Du verstehen, oder? Hedi: Ja.... Naja. 103. WGH. MUTTER HEDI. GÄSTEZIMMER/ALTES KINDERZIMMER I/N Hedi wacht mitten in der Nacht auf, sie sieht sich um, fühlt sich unwohl. Guckt an sich runter in ihrem Spitzen-Mutti-Nachthemd. Sie zieht sich schließlich wieder an, geht in die Küche, nippt an einem Schnaps, raucht widerwillig. Sie hinterlässt ihrer Mutter in der Diele einen Zettel: Liebe Mama, Ich hab in nächste Zeit keine Zeit mich mit Dir zu treffen. Ich mache jetzt eine Psychoanalyse in der ich meine Kindheit aufarbeite. (Geht nur, wenn sie danach nicht zum Therapeuten geht oder das muss klarer sein, dass das auch ein Witz ist....) Oder anderer Spruch. Mit besten Grüßen, Hedi. 104. WHG. HEDI, SCHLAFZIMMER

I/MORGENDÄMMERUNG

Uli schläft. Hedi kommt so rein, dass Uli aufwachen muss. Sie will, dass er sie bemerkt. Hedi tut plötzlich betrunken als sie merkt, dass Uli aufwacht. Uli: Wo warst Du denn so lange? Is ja schon hell. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Ich war Tanzen mit Georg. Und trinken. War lustig. Hat Spaß gemacht. War irgendwie wild. Also, so wie früher irgendwie. Uli nickt nur und schläft weiter. Hedi legt sich enttäuscht zu ihm ins Bett. Nicht nah an ihn. 105. WOHNUNG WHG. HEDI, KÜCHE

(GEÄNDERT)

I/T

Hedi kommt rein, Uli macht Frühstück, Hedi haut sich den Fuss an. Es tut sehr weh, sie leidet ziemlich heftig. Ihr schießen fast die Tränen in die Augen vor Schmerz. Hedi: Ahhh, Aua, aua, aua. Au, au, au, au, au. Ahhhhhhhhhhh. Uli: Der Stuhl stand doch schon immer da. Uli macht einfach weiter seinen Kram. Geht an Hedi vorbei, wieder zurück. (Alternativ) Uli: Ohhh, tut`s weh? Geht dann aber gleich weiter, weil es ihn gar nicht interessiert. Hedi setzt sich und trinkt Kaffee. Uli: Musst Du nicht langsam mal los? Hedi: Ich geh da nicht mehr hin. Ich hab gekündigt. Uli: Was? Und jetzt? Hedi: Ich such mir was, was ich gut finde. Uli: Das hast Du doch noch nie gefunden. Hedi: Aber ich hab soo viele Ideen und so Lust irgendwas Neues zu machen, weißt Du. Ich muss einfach nur mal mehr Geduld haben „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Und von welchem Geld sollen wir so lange leben? Und von welchem Geld sollen wir Deine Geduld finanzieren? Hedi: Vielleicht findest Du ja auch wieder was. Uli: Achso, ICH soll jetzt wieder irgendeinen Scheißjob machen, obwohl ich jetzt eigentlich in Gambia wäre. Hedi: Ich musste ja auch einen Kackjob machen. Uli: Aber nicht wegen mir. Hedi: Doch, auch. Ich habe das viel zu lange gemacht. Und das tut mir nicht gut. Uli: Mir tut es auch nicht gut, hier rumzuhängen. Hedi: Warum kannst Du denn hier nicht glücklich sein? Warum kannst Du nur glücklich werden in Gambia oder Timbuktu / Papua Neuginea oder sonst wo? Uli: Das interessiert Dich doch gar nicht. Weißt Du Hedi, Du hast mich seit einem halben Jahr nichts mehr gefragt und das ist jetzt Deine erste Frage. Die beantworte ich aber nicht. Die kannst Du Dir selbst beantworten. (Und mach endlich eine Therapie.) Uli geht raus. Er zieht sich seine Jacke an. 106. GESTRICHEN 106A. GESTRICHEN 107. GESTRICHEN 108. GESTRICHEN 109. GESTRICHEN

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110. WHG. VIVIANE (GEÄNDERT)

I/Nachmittag / blaue Stunde

Uli hängt mit Viviane auf der Couch, sie trinken Wein / Bier. Sie sprechen in Gebärdensprache, wie immer. Alles mit diesem langsamen, ruhigen Gefühl. Uli: Ich halt sie irgendwie nicht mehr aus. Ich habe das Gefühl, sie ist einfach nur eine Hülle, die immer mal wieder Spaß macht, wie ein Aufziehclown. Ich weiß nicht, ich hab sie irgendwie verloren. Viviane: Aufziehclowns sind so traurig. Sag das nicht. Uli: Es fühlt sich aber so an. Viviane nickt, guckt dann weg. Uli ist das plötzlich alles unangenehm Uli: Tut mir leid. Das ist bescheuert, mit Dir darüber zu reden. Wir kennen uns ja gar nicht so gut. Viviane: Ist kein Problem. Is ok. Uli nickt. Viviane: Wir können was anderes machen als Reden. Uli: O.k. / Gut. Viviane: Möchtest Du eine DVD gucken? Uli: Hm, weiss nicht. Viviane: Hast Du Hunger? Soll ich was kochen? Uli: Nee, Danke. Viviane: Möchtest Du spazieren gehen? Uli: Nein, eigentlich nicht. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli: Willst Du mit mir schlafen? Uli denkt nach. Uli: O.k. Sie nähern sie, küssen sich. Sie knutschen und ziehen sich aus. 111. WHG. VIVIANE, SCHLAFZIMMER

I/N

Viviane schläft. Uli steht auf, er ist nackt. Er zieht sich an und geht, ohne etwas zu sagen. 112. WHG. HEDI

I/MORGENDÄMMERUNG

Hedi tigert durch die Wohnung, wählt Ulis Nummer, er geht nicht ran. Sie tigert weiter herum, sieht zum Fenster raus etc. Zeitsprünge. 113. GROßSTADT

A/MORGENDÄMMERUNG / MORGEN

Uli läuft rum. Er kauft sich einen Döner / Brötchen. Kaut nachdenklich vor sich hin. 114. WHG. HEDI, KINDERZIMMER

I/ MORGEN

Finn (noch im Pyjama) kramt in seinen CD`s und Kassetten. Hedi sitzt am Boden mit Kaffetasse und im Nachthemd. Uli kommt dazu, kommt gerade von Viviane. Seltsame Blicke zwischen ihm und Hedi. Hedi sitzt auf dem Boden. Finn: Einmal Bratkartoffeln bitte, bitte, bitte!!! Finn stellt seinen CD-Player an. Es ertönt das Lied „Bratkartoffeln, Bratkartoffeln“, eine Art Samba vom Grips Theater: (Bratkartoffeln, Bratkartoffeln - Bratkartoffeln die nicht rutschen - Bratkartoffeln kann man lutschen - Bratkartoffeln mit Melone -Bratkartoffeln mit Zitrone, usw. ......). Die drei tanzen ihre Choreographie. Hedi und Uli mit eher wenig Elan. Immer wenn Finn sie aber besonders anguckt, reissen sie sich zusammen, machen große Gesten. Sie singen mit, zeigen an, wie die Bratkartoffeln nicht rutschen, und den Bratkartoffelnacken usw. Doch das Lächeln keiner der Eltern ist echt. Es ist eine angestrengt fröhliche Situation. Sie spielen glückliche Familie und wissen es.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli hört auf zu tanzen, geht raus. Hedi strengt sich wahnsinnig an, sich vor Finn nichts anmerken zu lassen, was ihr sehr schwer fällt. 115. WHG. HEDI, KÜCHE

(GEÄNDERT)

I/T

Uli macht vielleicht den Ansatz, ihr was zu sagen, will gestehen, aber sie unterbricht ihn. Uli: Also, ich wollte Dir sagen, dass .... Hedi unterbricht ihn. Hedi: Nein, bitte nicht, bitte nicht. Also, ich glaub, also, du warst gestern, glaub ich, bei einer anderen Frau. Aber weißt Du, das is okay. Ich verstehe das, glaube ich. Ich würde gerne mit dir zusammen bleiben. Und es ist gut wenn du nach Afrika gehst. Alleine. Uli: Und wie willst du das machen, mit Finn? Hedi: Weißt Du, ich glaube, wenn ich wieder ich sein kann, dann schaff ich das. Und danach weißt Du dann auch, dass ich schon immer so war. Also, wenn Du zurückkommst. Hoffentlich. Uli: Ich könnte in sechs Wochen nach Bangladesh gehen. Hedi: Mach das, bitte, mach das. Uli: Dann lass uns vorher einfach noch mal in den Urlaub fahren. Lass uns versuchen nach Norwegen oder Lapland.... irgendwas von Deiner Liste... Hedi: Hm, weiss nicht, muss ich drüber nachdenken. Ein Moment der Stille. 116. AUTOBAHN UND STRAßEN

A/I/T/N

Wir sehen den voll bepackten, alten Panda die Autobahn entlang fahren. Das Auto verlässt die Stadt auf der Autobahn, ein Nichts öffnet sich. Evtl. auch Topshot des Panda.

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Änderungsseite (Blau, 08.08.13) Wir sehen Finn nachts, der hinten schläft, sein Hasenkäfig mit dem Hasen neben ihm. Auf dem Beifahrersitz Hedi, die zum Fenster rausguckt, dann aber auch wieder Uli beobachtet, der das auch spürt. Dann schließt auch sie die Augen. 116A. STRAßEN, NORWEGEN (NEU) Wir sehen den Wagen durch die norwegische Landschaft fahren. 117. NORWEGEN, COTTAGE AM SEE (GEÄNDERT)

A/T

Uli und Hedi sind vor der Hütte, machen Feuer. Hedi: Bin ich jetzt eigentlich ich? Uli: Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich hab vergessen, wie Du warst. Hedi: Ich war total sexy und äh gutaussehend, eloquent, charmant, verständnisvoll, eine gute Zuhörerin, unterhaltsam, humorvoll, äh, sehr nett, intelligent natürlich, und äh, sexy, wie gesagt. Die beiden lächeln sich an, machen weiter, sie wollen Fisch grillen z.B.

117A. NORWEGEN FLUS UFER.

(NEU)

A/T

Finn sitzt an dem kleinen Strand, einige Meter von der Hütte weg, am Wasser. Er guckt zum gegenüberliegenden Flussufer. Dort sitzt ein anderer Junge. Dieser wiederum guckt zu Finn rüber. Total lässig steckt er sich jetzt eine Zigarette in den Mund und zündet sie an. Finn staunt mit offenem Mund. Johannes, der Junge hebt den Arm lässig zum Gruß. Finn nickt / winkt zurück. 118. VERLEGT, JETZT 120E 119. NORWEGEN, COTTAGE

I/T-N

Norwegische Sommernacht. Blaues Licht, es wird nicht dunkel... Das Licht ist sehr besonders, magisch. Finn und Uli schlafen tief, obgleich es sehr hell ist im Raum. Auch der Hase pennt. Es ist still. Hedi aber liegt wach. Sie schließt die Augen wieder, wälzt sich, steht schließlich auf.

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Änderungsseite (Blau, 08.08.13) 120. NORWEGEN,VOR COTTAGE

A/ T-N

Hedi sitzt alleine. Über den Wiesen, dem See und im Wald zwischen den Bäumen steht Nebel. Es sieht aus wie in einem Märchen. Hedi betrachtet dieses Szenario, das etwas ganz Unwirkliches hat. Wir sehen sie an und merken, dass sie nervös ist. Sie steht unschlüssig da. Ruckartig dreht sie sich um und geht wieder rein, dann doch wieder raus. Sie geht in Kreisen, sieht angestrengt aus. Sie versucht sich jetzt abzulenken von ihrer Panik, die zwar augenscheinlich ist, aber nicht so heftig wie bei ihren ersten Attacken. Das geht so eine Weile. Dann rennt sie im Kreis. Stoppt, ist völlig außer Puste, aber wieder viel ruhiger. / Oder sie geht konzentriert rückwärts. Uli beobachtet sie die ganze Zeit dabei, geht aber nicht zu ihr. Erst am Ende geht er ein paar Schritte auf sie zu. Uli: Es ist doch nicht ganz weg, oder? Hedi schüttelt den Kopf. 120A. NORWEGEN, WALD (NEU)

A/T

Johannes hängt lässig auf einem Birkenast. Finn steht unten. Johannes isst vor ihm einen Regenwurm. Finn bekommt den Mund nicht mehr zu. Er wirft Finn ein Stück zu. Finn aber erschrickt, traut sich nicht, das Ding in den Mund zu stecken. Johannes grinst nur. 120B. NORWEGEN, FLUSS (O. FELSEN) BEI COTTAGE

(NEU)

A/T

Finn und Johannes treiben auf dem Floß im See vor der Hütte. Nah am Ufer. Johannes will mit Finn ins Wasser springen. Johannes hüpft in eiskalte Wasser, ruft „WOW kalt“ auf norwegisch. Finn tut seinen Fuß ins Wasser, zieht ihn zurück, traut sich nicht. Alternativ zu Floß: Bei den Felsen hinter der Hütte. Johannes ist weit hoch geklettert, Finn steht unten und bewundert ihn. Johannes deutet ihm an, hoch zu kommen. Finn verneint. Er kann einfach nicht. Alternativen entscheide ich vor Ort nach Proben mit den beiden Kindern. 2 Bilder hier. 120C. NORWEGEN, BRÜCKE (NEU)

A/T

Johannes fährt mit seinem Fahrrad freihändig über die Brücke, Finn rennt ihm hinterher. 1 Bild. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT) Fassung 8.0 (30.07.13)

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Änderungsseite (Blau, 08.08.13)

120D. NORWEGEN, VOR COTTAGE (NEU)

A/T

Johannes wartet vor der Hütte von Hedi, Uli und Finn, kaut dabei auf einem Stock rum. 120E. NORWEGEN, COTTAGE BAD (ehemalig 118) A/T Finn ist drinnen, kramt im Bad den Kulturbeutel seiner Mutter durch und findet schließlich ihr Tavor, welches er schnell einsteckt.

121. NORWEGEN, SEE NÄHE COTTAGE

A/T

Hedi scheint es wieder so weit gut zu gehen. Uli angelt, döst, Hedi liest. Uli dreht sich nun zu Hedi. Uli: Ich glaub, ich pack das nicht mehr, Hedi. Ich hab die ganze Zeit Angst vor Deiner Angst. Hedi nickt nachdenklich.

Achtung: Das Bild 121 wird auf Seite 93 fortgesetzt

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT) Fassung 8.0 (30.07.13)

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Uli: Hedi. Hedi: Ja. Uli: Ich glaub, ich weiß irgendwie nicht mehr, ob ich Dich noch liebe oder ob das alles nur verdeckt ist oder so. Hedi schießen Tränen in die Augen. Uli: Lass uns bitte nach Hause fahren. Hedi reagiert nicht. 122. WALD NAHE DES SEES UND DES COTTAGES

A/T

Finn sitzt mit dem Jungen aus der Nachbarhütte im Wald. Hinter ihnen ein Bau aus Ästen, Moos, etc. Haben sie wohl zusammen gebaut. Sie haben auch dreckige Hände. Finn zeigt dem Jungen das kleine Plastikfläschchen Tavor-Tabletten (Beruhigungstabletten), das er Hedi geklaut hat.(WIE FAST IMMER TRÄGT ER SEIN KOSTÜM??) Er führt eine Art Pantomime auf. Finn: My mama Finn macht vor, wie die eine Tablette nimmt und sich dann sehr entspannt ins Moos sinken lässt und lächelt. Der englische Junge nickt. Scheint aber ein bisschen unsicher. Finn: Ich nehm drei Er zeigt eine 3 mit seinen Fingern und dann auf sich selbst. Der Junge zeigt nur eine 1. Da belächelt Finn ihn, zeigt ihm an, dass er sogar 4 nimmt. So geht der Junge auf 2 hoch. Die beiden starren das Fläschchen noch mal an und bekommen doch kurz Muffensausen. Langsam schüttelt Finn die Tabletten auf seine Hand. Er gibt dem Jungen zwei Tabletten. Sich selbst schüttelt er sogar noch eine Raus und genießt den staunenden Blick des Jungen. Sie schlucken ihre Tabletten, sitzen da und warten. 123. WALD NAHE DES SEES UND DES COTTAGES

A/T

Die beiden Jungs sind völlig im Delirium. Sie lächeln debil und fühlen sich wohl. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Sie liegen im Moos, der Wald ist extrem märchenhaft. Sie kuscheln sich in das Moos und schlafen langsam ein. 124. COTTAGES

A/T

Hedi, Uli und die Eltern von nebenan suchen nervös nach ihren Kindern. Sie fragen andere, rufen deren Namen, werden immer ängstlicher. Die Suche wird langsam verzweifelt. 125. SEE NAHE COTTAGE

A/T

Sie suchen überall: Am See, hinter den Hütten, in den Hütten, auf dem Parkplatz. 126. WALD NAHE DES SEES UND DES COTTAGES

A/T

Uli und Hedi suchen nun im Wald. Hedi wirkt seltsamerweise ganz ruhig. Sie hat Angst, macht sich Sorgen, aber sie ist nicht panisch. Sie hatte ja auch nie Angst vor realen Gefahren. Hedi erblickt die Jungs als erstes und schreit laut auf. Uli ist nur ein paar Schritte hinter ihr. Ein erschreckendes Szenario zeigt sich ihnen. Die Kinder liegen da mit geschlossenen Augen. Hedi schüttelt Finn, Uli den anderen Jungen, der gleich aufwacht. Finn jedoch nicht. Uli: What`s going on here? Der Junge murmelt dicht und verpennt. Junge: We`re relaxing. Die anderen Eltern kommen von weiter hinten auch angerannt. Rennen sofort zu ihrem Jungen. Reden auf ihn ein. (Mehr im HG und auf Hedi) Hedi hat aufgehört Finn zu schütteln und anzuschreien. Sie reagiert zwar natürlicherweise geschockt, aber auch professionell und stellt fest, dass er atmet und Puls hat. Auch Uli ist nun bei ihnen. Hedi: Ruf sofort einen Krankenwagen! Schnell!!!!!!!!!!!!! Sie beugt sich über Finn. 127. NORWEGEN, WEITE STRASSE, AUTO

I/A/T

Uli fährt, Hedi hat Finn hinten auf dem Schoss und streichelt ihm über den Kopf. Sie fahren und fahren. Das nächste Krankenhaus ist nicht nah. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Zwischendrin müssen sie auch nach dem Weg fragen. Hedi tastet immer wieder nach dem Puls, sagt Finn, dass er aufwachen soll.

127A. NORWEGEN, TOREINGANG KRANKENHAUS A/T Sie fahren zu einem Tor. Ein mit Maschinengewehr bewaffneter norwegischer Soldat steht da. Lässt sie ein, nachdem Hedi ihm schildert, was los ist. In ganz kurzen Worten wie: Hedi: We need a hospital. Is the military hospital here. Is it the hospital?!! Soldat: Yes, straight on and left. 128. NORWEGEN, VOR NOTAUFNAHME

A/T

Hedi rennt mit Finn auf dem Arm in die Notaufnahme, Uli nebenher, hinterher. 129. NORWEGEN, KRANKENHAUS, GÄNGE

I/T

Finn wird von Hedi den Ärzten übergeben. Arzt: Tell me what happened. Hedi: He took my tranquilizers. Arzt: O.k. What type? Hedi: Lorazepam / A Benzodiazepin Arzt; How many grams? Hedi: I don`t know. A lot, I think. Arzt: O.k., please wait here. Finn wird durch die schwedischen Krankenhausgänge gerollt. Uli und Hedi sehen ihm hinterher.

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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129A. NORWEGEN, KRANKENHAUS, GANG

I/T

Hedi und Uli warten, laufen auf und ab, Sind nervös, halten sich aneinander fest. EVTL. HIER NOCH BLICK DURCH DIE SCHEIBE, FINN WIRD DER MAGEN AUSGEPUMPT

130. NORWEGEN, KRANKENHAUS, KRANKENZIMMER FINN

I/N

Hedi und Uli sitzen neben Finns Bett. Finn schläft, er hängt an einem Infusionsständer und sein Herzton wird abgenommen. Hedi und Uli starren vor sich hin. Sie sitzen da und schweigen. Lange. Dann suchen sie beide nach der Hand des anderen. Halten sie fest, nehmen sich in den Arm. Hedi bettet schließlich ihren Kopf auf Ulis Schoß, er streicht ihr darüber, sie schließen beide die Augen. 131. NORWEGEN, KRANKENHAUS, KRANKENZIMMER FINN

I/T

Uli und Hedi schlafen. Finn wird langsam wach. Er ist noch ziemlich platt. Er guckt seine Eltern an die auf ihren Stühlen schlafen. Finn: Ich hab gewonnen. Uli wacht als erster auf. Finn: Ich hab gewonnen. Uli: Was? Uli weckt Hedi. Uli: Was hast Du gewonnen? Finn: Ich hab`s geschafft. Hedi: Oh nein, Finn. Finn (begeistert): War ich schon tot? Hedi: Nein, mein Gott, nein. Finn reibt sich die Augen. Ihm geht es nicht so gut. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Hedi: Ist Dir schlecht? Er nickt. Uli: Möchtest Du was trinken? Finn nickt wieder. Hedi gibt ihm Wasser, hält seinen kleinen Kopf und giesst es ihm in den Mund. Dann streichelt sie ihn. Hedi und Uli kuscheln mit ihm. Streicheln ihn, ..... 132. GESTRICHEN 133. NORWEGEN, COTTAGE (GEÄNDERT)

A/T

Uli und Hedi sitzen vor der Hütte, Finn liegt noch etwas lädiert in der Hütte, die Tür ist offen. Hedi: Fahren wir jetzt nach Hause? Uli denkt nach. Will scheinbar nicht wirklich. Zuckt mit den Schultern. (Hedi: Ich würde so gerne wieder auf Anfang gehen. Warum geht das denn nicht? ) Uli: Wir könnten uns ja vornehmen, wenigstens noch mal kurz glücklich zu sein. Hedi: Und wie soll das gehen? Wir stehen morgens auf und finden alles super? Also uns ganz toll, oder....? Uli: Ja, könnte man ja mal versuchen. Hedi: Wir können ja auch einfach nur einen Tag lang glücklich sein. Und dann können wir ja wieder unglücklich sein. Dann nehmen wir uns nicht so viel vor. / und nach Hause fahren. Uli: Ja, ein Tag is ja nich so lang. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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Uli guckt auf seine Uhr / Handyuhr. Uli: Also bis morgen gleiche Zeit oder bis der Tag vorbei ist? / Bis es dunkel ist? Hedi: Bis der Tag vorbei ist. / Bis es dunkel ist. Ist nicht so ehrgeizig. Uli: O.k. Hedi: Dann müssen wir uns aber auch neu kennen lernen. Also: Hallo, ich bin Friederike. Uli: Hallo Friederike, ich bin Roman. Nett, Dich kennen zu lernen. Hedi: Ganz meinerseits. Die beiden lächeln sich an. Uli: Und, schon glücklich?

133.A NORWEGEN, AM SEE (GEÄNDERT)

A/T

Hedi und Uli liegen mit langärmeligen Shirts, Strickjacke und Hosen in der Sonne am See. Finn zieht sich nackt aus. Er steht angespannt vor dem Wasser, zählt einen Countdown runter und rennt schreiend wie ein Krieger in das eiskalte Wasser. (mit Schwimmflügeln). Er freut sich und hüpft darin herum. Hedi und Uli sehen ihm zu, ziehen sich dann auch aus und gehen nackt, ohne etwas zu sagen, auf das kalte Wasser zu. Hedi und Uli schreien auf vor Schmerz, weil das Wasser so verdammt kalt ist. Doch sie gehen weiter und weiter ins Wasser hinein. Sie nehmen sich jetzt an der Hand und tauchen unter, tauchen stöhnend und schreiend wieder auf und schwimmen auf Finn zu. Wir sehen den dreien eine Weile von weitem zu, sehen auch, wie sie dann alle bibbernd aus dem Wasser kommen und erstmal Finn abtrocknen. Ihre Bewegungen sehen von weitem fast aus wie ein verrückter Tanz, sie schütteln sich, hüpfen, springen, bibbern. Alternativ Bilder, wie sie auf einem Floß auf dem Wasser rumliegen und Finn hüpft auf einmal rein, sie dann hinterher. Bzw. auch, sie helfen Finn dabei, sich zu überwinden und ins Wasser zu gehen. „Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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134. NORWEGEN, WALD ZWISCHEN SEE UND COTTAGES

A/T

Hedi, Uli und Finn rennen, weil ihnen so kalt ist. Hedi trägt Finn, abwechselnd mit Uli. Im Arm, auf dem Rücken, auf den Schultern. 135. NORWEGEN, COTTAGE, DUSCHE

I/T

Die drei duschen zusammen und streiten sich immer, wer in die Mitte des heißen Wasserstrahls darf. Wenn der eine drunter ist, beugt sich der andere mit seinem Kopf in den Strahl usw. Dann heben sie Finn in den Strahl. 136. NORWEGEN, COTTAGE

I/T

Hedi, Uli und Finn liegen zusammen im Bett, sie haben stapelweise Decken und Handtücher etc. über sich. Durch das Fenster scheint die warme Nachmittagssonne. Es ist dieses ferienhafte Gefühl von tagsüber im Bett liegen, das man bei diesem Bild empfindet. Uli liest in einem Buch, Finn liegt an Hedi gekuschelt und flüstert. Finn: Der Fisch lebt an Land und will den Mond essen, aber der Mond ist so weit weg. Er muss Flügel kaufen, damit er den Mond essen kann, aber wenn er den isst, dann kann ich ihn nicht mehr angucken und Du auch nicht. Aber deshalb war er gestern weg, der Mond, weil er sich vor dem Fisch versteckt ... Hedi: Und wann kommt er wieder zurück? Finn: Heute vielleicht. Mal sehen. Es kommt drauf an, ob der Fisch ihn wieder ausspuckt. Hedi: Also nur, wenn dem Fisch schlecht ist, ja? Finn: Ja ... Genau Finn kuschelt sich an seine Mutter. Hedi blickt nachdenklich auf seinen Kopf hinunter. Von draußen guckt ein Rentier zum Fenster rein, stubst das Fenster vielleicht sogar an. Hedi (zu Uli): Wie viel Uhr ist es?

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Uli (guckt auf seine Handyuhr / Uhr): Sieben. Hedi: Nicht mehr lang. Finn: Was denn? Hedi: Nichts. 137. NORWEGEN, VOR COTTAGE (enthaelt Sz. 138)

(GEÄNDERT)

A/T

Finn schläft. Hedi und Uli sitzen (angetrunken) auf der Veranda, es dämmert ein klein wenig. Uli nimmt noch einen Schluck Vodka / Bier aus der Flasche und gibt Hedi einen Kuss. Sie küssen sich und genießen es. Wir sehen ihnen eine Weile zu. Irgendwann pausieren sie, wie man es beim Küssen tut, lächeln mit nassem Mund. Es ist ein schöner, wirklich schöner Moment. Hedi sieht auf ihr Handy / ihre Uhr / seine Uhr (reicht, wenn einer eine hat). Sie blickt Uli an. Hedi: Jetzt ist es vorbei. Uli schüttelt den Kopf und zeigt auf den Himmel (-Nö), an dem immer noch Licht ist. Hedi macht so eine „Naja, ob das jetzt gilt.“- Geste. Wie wenn man bei einem Spiel eine Regel verschieden auslegen kann. Die beiden blicken auf den See. Sie wirken nachdenklich, aber nicht negativ. Wir gehen mit der Kamera weiter weg. Uli nimmt Hedis Hand. Ganz fest.

ENDE

„Hedi Schneider steckt fest“ (AT)

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