Herzlich Willkommen zum Deutschen Filmpreis 2006 im palais am funkturm 12. MAI 2006
GruSSwort des Kulturstaatsministers Bernd Neumann, MdB, zum Deutschen Filmpreis 2006
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abzustatten. Die Bundesregierung will für die Filmwirtschaft günstigere Rahmenbedingungen schaffen, damit sie noch wettbewerbsfähiger wird. Dies in möglichst enger Abstimmung mit der Filmbranche. Filme sollen Herz und Verstand ansprechen; sie können faszinieren, uns ganz in ihren Bann schlagen. Das ist die eindrucksvollste Form des Erzählens. Möglichst vielen Menschen soll der Zugang zu diesem wunderbaren Gesamtkunstwerk Film eröffnet und das öffentliche Bewusstsein für die hohe kulturelle Bedeutung dieses Mediums gefördert werden.
Foto: © Seekamp, Bremen
Der höchst dotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland, der Deutsche Filmpreis, wird mit der diesjährigen Veranstaltung zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Deutschen Filmakademie ausgerichtet. Es war in diesem Jahr für die Mitglieder der Vorauswahljurys und für die Akademiemitglieder sicher nicht leicht, die Entscheidungen über die Nominierungen und die Preisträger zu treffen. Denn der deutsche Film ist auf Erfolgskurs, die Vielfalt ist umfangreicher denn je und wird nicht zuletzt durch die Erfolge der deutschen Filmproduktionen bei der Berlinale und bei den Nominierungen für den Oscar dokumentiert. Anlässlich der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2006 wird dies noch einmal besonders deutlich werden, wenn wir die Höhepunkte des Filmjahres Revue passieren lassen werden. Film ist nicht nur Kultur-, sondern zugleich erfolgreiches Wirtschaftsgut. Deshalb war es wichtig, dass ich die Bundeskanzlerin im Rahmen der diesjährigen Berlinale dafür gewinnen konnte, dem höchst erfolgreichen European Film Market einen ausführlichen Besuch
Mein Dank gilt dem gesamten Team der Deutschen Filmakademie, dem es gemeinsam mit Senta Berger und Günter Rohrbach gelungen ist, dem Deutschen Filmpreis einen neuen, spannenden Rahmen zu geben. Allen Gästen, Nominierten und Preisträgern des Deutschen Filmpreises 2006 wünsche ich Bernd Neumann, MdB anregende Gespräche und ein rauschendes Fest. Staatsminister für Kultur und Medien
Deutscher Filmpreis 2006
GruSSwort der akademie-präsidenten senta berger und günter rohrbach Den Schuh ziehen wir uns gerne an. Wenn Produzenten ihre Filme neuerdings so einplanen, dass sie sich für den Filmpreis qualifizieren, heißt das, er wird ernst genommen. Endlich. In Zukunft kann man das besser machen. Wir lernen ja noch. So haben wir die Verleihung deutlich vorgezogen, damit die ausgezeichneten Filme die Chance haben, davon auch zu profitieren.
Foto: © Mathias Bothor
Wie geht es uns? Wie geht es dem deutschen Film? Offensichtlich gut, glaubt man der veröffentlichten Meinung. Und diesmal glauben wir ihr gern, wir, die sonst so Geprügelten und Geschmähten. In der Tat gibt es wohltuende Signale, national und international. Herausragend die Dominanz deutscher Filme beim Berliner Festival, auffallend die Häufigkeit der OscarNominierungen und inzwischen geradezu Standard die Auszeichnungen beim Europäischen Filmpreis. Selbst der Marktanteil stimmt, fast 25 Prozent im ersten Quartal, und Bully Herbig kommt doch erst im Sommer.
Nach Bekanntgabe der Nominierungen ist eine andere Kritik endgültig verstummt. Die Mitglieder sind weit davon entfernt, wie befürchtet, dem Mainstream zu huldigen. Im Gegenteil. Was hat sich geändert? Zweifellos gibt es eine Jetzt mahnt man uns besorgt, ein bisschen farGünter Rohrbach neue Ernsthaftigkeit, Mut zu harten Themen. biger möchte es schon sein. Aber, wie gesagt, Senta Berger Präsidentin Präsident Nicht in allen Fällen hat das Publikum das wir lernen noch. honoriert, aber doch häufiger, als viele das befürchtet haben. Vielleicht hätten manche die- Der Deutsche Filmpreis hat einen neuen Paser Filme besser abgeschnitten, hätten sie sich ten bekommen. Nach Christina Weiss wird jetzt nicht, wie gelegentlich kritisiert, gegenseitig im Bernd Neumann die Preise vergeben. Er hat sich Weg gestanden. Schuld daran, so war zu lesen, mit Vehemenz eingeführt und den Film ganz oben auf seine Agenda gesetzt. Wir haben viele Grünsei der Deutsche Filmpreis. de, ihm dabei Glück und Erfolg zu wünschen.
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über DIE DEUTSCHE FILMAKADEMIE und geleitet. Der Vorstand (Vorsitz: Produzent Stefan Arndt) entscheidet über Aktivitäten und Projekte, mit denen sich die Akademie beschäftigt – sowohl intern als auch in der Öffentlichkeit. Die Koordination findet im Berliner Büro des eingetragenen Vereins statt, dessen Geschäfte von Christiane Teichgräber geführt Bis zum Frühjahr 2006 hat sich die Mitglieder- werden. zahl der Akademie versiebenfacht, und man kommt den Zielen einer solchen, in anderen Zu den Projekten und Aktivitäten gehören neben Ländern längst üblichen Einrichtung immer einer sehr informativen Website (www.deutsche-filmakademie.de) mit einem internen Mitnäher. Es geht um Kommunikation untereinander und gliederforum und einem Newsletter vor allem nach Außen, Informationsaustausch und In- auch filmpolitische und -pädagogische Aktiteressenvertretung, sowie künstlerische und onen und Programme. So gibt es seit April 2004 persönliche Begegnungen miteinander und mit die monatlich stattfindenden „Begegnungen im einem Publikum, das den deutschen Film wie- Kino“, bei denen sich Akademie-Mitglieder mitder zu beachten und zu schätzen weiß – also einander und mit dem Publikum anhand von auch um den Ausdruck eines neuen Selbstbe- filmischen Beispielen über ihre Arbeit und die ihrer Kollegen verständigen. Außerdem engawusstseins. giert sich die DEUTSCHE FILMAKADEMIE im Die Akademie wird durch einen elfköpfigen Vor- Bereich Kino und Schule, kümmert sich unter stand und die Präsidentin Senta Berger sowie anderem in einer aktiven Kooperation mit dem den Präsidenten Günter Rohrbach repräsentiert Wettbewerb First Steps Award um den Nach-
Am 8. September 2003 wurde die DEUTSCHE FILMAKADEMIE gegründet. Nahezu hundert Vertreter des deutschen Films trafen sich in Berlin, um eine Selbstverständlichkeit endlich Wirklichkeit werden zu lassen: den Zusammenschluss der Kreativen des Kinos.
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wuchs und fühlt sich für das filmkünstlerische Erbe verantwortlich. Seit 2005 entscheidet die DEUTSCHE FILMAKADEMIE auch über die Vergabe des vom Bund gestifteten Deutschen Filmpreises (LOLA). Ein wichtiger Schritt in die Öffentlichkeit ist dabei das LOLA Festival, bei dem zwischen dem 27. April und dem 10. Mai 2006 in 20 Städten alle mit einer Nominierung ausgezeichneten Filme dem interessierten Kinopublikum auf der großen Leinwand präsentiert wurden, sehr häufig in Anwesenheit der Filmemacher Die DEUTSCHE FILMAKADEMIE ist ein gemeinnütziger Verein, finanziert durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsorengelder. Wichtige Firmen aus der deutschen Filmwirtschaft unterstützen die Akademie als Fördermitglieder. Und jeder Freund des deutschen Films hat auch die Möglichkeit, ein Freund der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE zu werden.
Deutscher Filmpreis 2006
XYNIASWETZEL.DE
Und der Gewinner ist: Das Publikum.
Das Erste freut sich 체ber ein tolles und anspruchsvolles Filmjahr, w체nscht Ihnen einen spannenden Abend und gratuliert allen Preistr채gern ganz herzlich!
Vorauswahljurys Deutscher Filmpreis 2006 Die Entscheidung über die Vergabe des Deutschen Filmpreises wird nach der Satzung der Deutschen Filmakademie in einem dreistufigen Verfahren herbeigeführt. In der ersten Phase suchen die von der Mitgliederversammlung gewählten Vorauswahljurys bis zu 50 Filme aus, aus denen dann in der zweiten Phase durch die Mitglieder der einzelnen Sektionen der Akademie die Nominierungen für diese Sektionen ermittelt werden. In der dritten Phase stimmen alle Mitglieder der Deutschen Filmakademie in geheimer Wahl über die endgültigen Preisträger ab.
Spielfilm/Kinder- und Jugendfilm
Jo Baier Regie Monika Griefahn Kulturausschuss Lars Becker Regie Barbara Baum Szenenbild/Kostüm bild/Maske Helga Borsche Schnitt Joachim von Vietinghoff Produktion Ulrich Matthes Schauspiel Herbert Knaup Schauspiel Enjott Schneider Musik Annette Pisacane Produktion Dorothee Mantel Kulturausschuss Die Vorauswahljurys repräsentieren die einzel- Detlef Michel Drehbuch nen Sektionen der Akademie und wählen jeweils Klaus Eichhammer* Kamera für diese Sektionen aus. Die Vorauswahljurys für die Preise „Bester Spielfilm“, „Bester Kinderund Jugendfilm“ und „Bester Dokumentarfilm“ sind Sektionen übergreifend besetzt – und um jeweils zwei Mitglieder aus dem Kulturausschuss des Deutschen Bundestages ergänzt. Die Besetzungen der Jurys für den Deutschen Filmpreis 2006 im Einzelnen:
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Dokumentarfilm Uwe Schrader Regie Michael Ballhaus Kamera Johann-Henrich Kulturausschuss Krummacher Barbara Hennings Schnitt Jakob Claussen Produktion Axel Engstfeld Dokumentarfilm Angelika Krüger-Leißner* Kulturausschuss
*nicht im Foto
Deutscher Filmpreis 2006
Schauspiel
Drehbuch
Christian Berkel Andrea Sawatzki Winfried Glatzeder Nina Hoger Gerd Baltus
Kathrin Richter Eberhard Görner Henriette Piper Mario Giordano Oliver Schütte
Szenenbild/ Kostümbild Ingrid Zoré Lucie Bates Andreas Janczyk Monika Bauert Toni Lüdi
Musik/Schnitt/ Tongestaltung Friedrich M. Dosch Claudia Fröhlich Ulrich Reuter Heidi Handorf Maximilian Geller Johannes Warns
Kamera/ Bildgestaltung Wolfgang Treu Jacques Steyn Andreas Köfer Martin Kukula Konstantin Kröning
Regie
Jury Ehrenpreis
Reinhard Münster Ralf Huettner Jeanine Meerapfel Hans-Christoph Blumenberg Hark Bohm
Heinz Badewitz Regine Baschny Jakob Claussen Ulrich Felsberg Molly von Fürstenberg Fred Kogel Marco Kreuzpaintner Joachim Król Sigrid Narjes Günter Rohrbach
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Die Nominierungen zum Deutschen filmpreis 2006 Bester Spielfilm KNALLHART Claus Boje – Boje Buck Produktion KOMM NÄHER Oliver Simon – K5 Film DAS LEBEN DER Quirin Berg, Max ANDEREN Wiedemann – Wiedemann & Berg Filmproduktion PARADISE NOW Gerhard Meixner, Roman Paul – Razor Film Produktion REQUIEM Hans-Christian Schmid – 23/5 Filmproduktion SOMMER VORM Peter Rommel – BALKON Rommel Film, Stefan Arndt – X Filme Creative Pool Bester Dokumentarfilm DIE GROSSE Philip Gröning, Elda STILLE Guidinetti, Andres Pfäffli, Michael Weber – Philip Gröning Filmproduktion LOST CHILDREN Oliver Stoltz – Dreamer Joint Venture
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Bester Kinder- und Jugendfilm DIE HÖHLE DES Stephan Schesch – GELBEN HUNDES Schesch Film DER SCHATZ DER Tom Spieß, WEISSEN FALKEN Sönke Wortmann – Little Shark Entertainment Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Inka Friedrich SOMMER VORM BALKON Sandra Hüller REQUIEM Jasmin Tabatabai FREMDE HAUT Nadja Uhl SOMMER VORM BALKON Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle Moritz Bleibtreu ELEMENTARTEILCHEN Ulrich Mühe DAS LEBEN DER ANDEREN Milan Peschel NETTO
Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Meret Becker KOMM NÄHER Martina Gedeck ELEMENTARTEILCHEN Imogen Kogge REQUIEM Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle Burghart Klaußner REQUIEM Andreas Schmidt SOMMER VORM BALKON Ulrich Tukur DAS LEBEN DER ANDEREN Beste Regie Florian Henckel von DAS LEBEN DER Donnersmarck ANDEREN Andreas Dresen SOMMER VORM BALKON Hans-Christian REQUIEM Schmid
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Beste Kamera/Bildgestaltung Hagen Bogdanski DAS LEBEN DER ANDEREN Michael Hammon WILLENBROCK Jürgen Jürges SCHATTEN DER ZEIT
Bestes Kostümbild Gabriele Binder DAS LEBEN DER ANDEREN Lisy Christl SCHATTEN DER ZEIT Bettina Marx REQUIEM
Bester Schnitt Dirk Grau KNALLHART Patricia Rommel DAS LEBEN DER ANDEREN Bernd Schlegel, REQUIEM Hansjörg Weißbrich
Beste Filmmusik T-Bone Burnett DON’T COME KNOCKING Bert Wrede KNALLHART Stéphane Moucha, DAS LEBEN DER Gabriel Yared ANDEREN
Bestes Szenenbild Nathan Amondson DON’T COME KNOCKING Silke Buhr DAS LEBEN DER ANDEREN Christian M. REQUIEM Goldbeck
Beste Tongestaltung Christian Bischoff, WHOLETRAIN Jörg Elsner, Marc Parisotto Stefan Busch, BARFUSS Michael Kranz Lars Ginzel, REQUIEM Dirk Jacob, Marc Parisotto, Martin Steyer
Hubertus Rath, DAS LEBEN DER Christoph von ANDEREN Schönburg, Arno Wilms Bestes Drehbuch Hany Abu Assad, PARADISE NOW Bero Beyer Florian Henckel von DAS LEBEN DER Donnersmarck ANDEREN Wolfgang Kohlhaase SOMMER VORM BALKON Bernd Lange REQUIEM
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Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises ERNA BAUMBAUER – künstlerManagement
Foto: © Jan Niklas
Ausgerechnet an ihrem achtzigsten Geburtstag, „Sie können alles wegschneiden...“ Ein Annäherungsversuch an Erna Baumbau- den die mittlerweile Siebenundachtzigjährige in er mittels eines Gesprächs mit Otto Sander Spanien gefeiert hat, konnte Schell nicht kommen. Als dann das Essen serviert wurde, war er Einmal im Jahr ist alles umgekehrt. Einmal im irgendwie doch da. Er hatte für eine kulinarische Jahr möchte Erna Baumbauer, dass IHRE Kli- Überraschung gesorgt mit großer sentimentaler enten (sie spricht das Posessivpronomen immer Bedeutung. Plötzlich stand auf dem Tisch, was wie in Großbuchstaben aus) etwas für sie tun: Erna Baumbauer nach dem Krieg ihren ersten An ihrem Geburtstag möchte sie wenigstens an- Klienten wie Schell, O.W. Fischer oder Gustav gerufen werden. Am besten aber, man kommt Fröhlich servierte, bevor sie begann, sich um persönlich vorbei. Es gibt immer ein Fest. Die Engagements zu kümmern – eine Erbsensupmeisten rufen an und kommen vorbei. Anru- pe. Den Siebenundachtzigsten hat sie wieder fen kann man nämlich schon um Mitternacht. in Bayern gefeiert. Es muss wie beim KinderPünktlich um Mitternacht. Vorher geht sie nicht geburtstag gewesen sein. Weil Erna Baumbauer ran. Maximilian Schell, ihr Dienstältester, ist Geburtstagsständchen so gerne hört, bekam sie meistens der erste, weil er es bereits ab zehn alle zehn Minuten eines, bis in die tiefe Nacht. vor zwölf klingeln lässt.
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Natürlich erzählt man Anekdoten, wenn man über eine Frau spricht, die seit nunmehr genau sechzig Jahren das betreibt, was sie immer noch und gerade in Zeiten der Agenturenschwemme Künstlermanagement nennt. Anekdoten sind nicht nur kurzweilig, sondern auch aufschlussreich. Aber wenn es um Erna Baumbauer geht, will Otto Sander nicht nur komisch sein. Er wird sehr nachdenklich, ruhig. Er überlegt, was er zuerst erzählen soll. Legt schon die Gedanken auf die Goldwaage, bevor sie überhaupt zu Worten werden. Er ringt um die richtigen Begriffe. Und bevor überhaupt einer ausgesprochen worden ist, hat man schon verstanden und zu spüren bekommen, welches Gefühl die Künstler ihrer Managerin Erna Baumbauer in erster Linie entgegenbringen: Respekt. Dann geht es
wenigen Aktenordnern, in denen alles steht, was wichtig ist - die Verträge, die Sperrtermine, die Kontakte. Und davon, dass sie ihm auch mal die Ohren lang zieht. Zum Beispiel, wenn er zu lange nichts gemacht hat oder, schlimmer noch, später als vereinbart zurückruft. Und nun geht es schon lange nicht mehr nur um Respekt. Nun geht es um Dankbarkeit und Liebe. Aber irgendwann muss es in diesem Metier ja auch mal ums Geld gehen. Da hilft dann wieder die Anekdote. Als Erna Baumbauer unlängst unters Messer musste, weil sie sich etwas gebrochen hatte, beschwor sie die Ärzte: „Sie können mir alles wegschneiden, nur nicht mein Gefühl für die zehn Otto Sander grübelt wieder. Und dann er- Prozent!“ Das wissen IHRE Klienten natürlich zählt er von ihrer kleinen Stadtwohnung in auch an ihr zu schätzen. München, die auch ihr Büro ist. Und von den
um ihre Klugheit, ihre Zuverlässigkeit. Dann geht es darum, dass sie immer noch den Überblick hat und die richtigen Verbindungen. Dass Produzenten nicht nur mit ihr reden, um mit ihr zu verhandeln, sondern, weil sie ihr gerne zuhören und ihren Rat schätzen. Darum, dass ihre Künstler wissen, sie sprechen mit ihr nur über Dinge, von denen sie etwas versteht. Sie liest alle Drehbücher und schützt ihre Klienten vor den falschen Stoffen. Nicht selten macht sie Vorschläge für Umbesetzungen – gerne innerhalb ihrer eigenen Klientel. Da ist sie dann Managerin und Casterin in Personalunion.
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Only bad news make good stories Alle Mitglieder der Deutschen Filmakademie sehen alle Filme, die für den Deutschen Filmpreis vorausgewählt wurden. Das Ergebnis dieser Sichtungen ist die Ermittlung der Preisträger. Der Sinn dieser Sichtungen könnte allerdings noch ein ganz anderer sein. Zum Beispiel die Entstehung einer neuen deutschen Filmkultur. Ein Erfahrungsbericht von HARK BOHM Ich war Mitglied in der Vorauswahljury Regie. Ich saß zuvor schon in Kommissionen und Jurys. Aus den Sitzungen solcher Jurys lassen sich interessante Geschichten erzählen. Die Mitglieder geben sich höflich und neutral. Aber man
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weiß oder entdeckt, dass sie eigene oder fremde Interessen vertreten. Aus den sich belauernden und kämpfenden Egoismen wachsen wunderbare Konflikte. Sie werden noch ergiebiger, wenn sie jedem bekannt sind, aber nicht ausgesprochen werden. Wenn jeder wie ein Guerilla nur aus der Deckung heraus kämpft. Ich sage: wunderbar und ergiebig, weil wir als Filmemacher wissen, nur Konflikte machen Geschichten. Und je subtiler die Konflikte ausgetragen werden, umso subtiler die Geschichten. In den Sitzungen unserer Jury habe ich, Gott sei dank, kein Material für gute Geschichten gefunden. Denn unsere Jury-Arbeit entwickelte sich zu einer der intensivsten, ehrlichsten und
wunderbarsten Diskussionen, die ich je mit Kolleginnen und Kollegen über Filme geführt habe. Wir haben gestritten, geflucht, geschmollt. Aber wir haben in meiner Erinnerung nie den Respekt vor den Filmen verloren – und immer den Respekt vor den anderen Jury-Leuten gewahrt. Wir waren immer einig, nicht künftige Preisträger bestimmen, sondern soviel wie möglich Filmen eine Chance geben zu sollen. Völlig uneinig allerdings waren wir uns in vielen Fällen völlig, welchem Film wir denn nun diese Chance geben müssten. Aber erstaunlicherweise endete auch solcher Streit nie in Fights, die sich nur auflösen, wenn eine Partei vernichtet ist. Vielleicht, weil sich jeder zwang, den anderen
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die rationalen und emotionalen Kriterien seiner Bewertung wirklich verstehbar und nachvollziehbar zu machen. Ich wenigstens habe nie zuvor in einer Gruppe, die Entscheidungen treffen musste, erlebt, dass ich Filme noch einmal mit neuen Augen sehen konnte. Ich konnte ein schon gefasstes Urteil revidieren und das als Erfolg eigener Arbeit erleben. Kurz: Das Anschauen und gemeinsame Diskutieren und Bewerten beinahe aller deutschen Filme eines Jahrgangs ist für mich das Schlüsselerlebnis für den Sinn dieser Akademie geworden, unserer Deutschen Filmakademie. Ich gehorche dabei keiner Pflicht, die die Gruppenmoral mir auferlegt. Das Sehen der Filme,
die Vorauswahl-Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ist eines der intensivsten Vergnügen, das ich als Filmemacher erlebt habe. Aus einem so gemeinsam gewonnenen Wissen um die deutschen Filme könnte eine neue deutsche Filmkultur wachsen. Eine Filmkultur, die ihre Herkunft aus einer unverwechselbaren und einzigartigen Kulturtradition genauso selbstverständlich zeigt, wie italienische, französische oder dänische Filme für den Kenner keinen Zweifel zulassen, woher sie kommen. Vielleicht sollte sich jedes Akademie-Mitglied das von mir erlebte Vergnügen doch zur Pflicht machen. Es wäre eine Pflicht, die ein Vergnügen bleibt.
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DAS ZWEITE MAL
Die beiden sind ein eingespieltes Team. Constantin-Vorstand und Marketing-Experte Thomas Friedl und teamWorx-Chef Nico Hofmann zeigen bereits seit einem halben Jahrzehnt, dass Preisverleihungen auch anders gehen. Für den von Hofmann und Bernd Eichinger im Jahr 2000 ins Leben gerufenen Nachwuchspreis First Steps Award haben sie Zeremonien entwickelt, die Publikum, Presse und Gewinner begeistert und den Preis in kürzester Zeit zum neuen Maßstab von Preisverleihungen machten. Und als sie sich im vergangenen Jahr bereit erklärten, den Einstand der Deutschen Filmakademie ins Filmpreisverleihungsgewerbe unter tätiger Mithilfe von Michael Bully Herbig
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ehrenamtlich zu betreiben, schossen sie gleich den Vogel ab. Durchaus mit Ansage übrigens. Nico Hofmann sagte im Vorfeld der Verleihung: „Thomas Friedl und ich sind schon für etwas angetreten. Wir haben uns vorgenommen, für einen Abend zu sorgen, mit dem alle Beteiligten glücklich und zufrieden sein können. Wir orientieren uns von der Dramaturgie und vom Timing her ganz klar am Oscar und wollen unter Beweis stellen, dass die Deutschen auch feiern können.“ Dieser Beweis wurde hundertprozentig erbracht. Und wenn die über 2.000 glücklichen und zufriedenen Gäste nicht schon für sich selbst sprechen würden, könnte man auch die Presse für sie sprechen lassen. Vom Filmfachblatt bis zur Gesellschaftsgazette waren sich alle einig. Es hatte eine neue Ära begonnen. Für den deutschen Film und den Deutschen Filmpreis:
„Also alles so wie immer? Nicht ganz“, konstatierte die kritische „Black Box“. „Die Gala straffer, die Stimmung besser, die Location schöner, die Moderation von Bully Herbig um Klassen besser als in den Vorjahren.“ „Mehr als gelungen“, fand der „Tagesspiegel“ die Gala. „Zu spüren war während des angenehm straff organisierten, heiter und warmherzig beseelten Abends ein neuer Geist.“ Für das Glamour-Blatt „Gala“ hatten Hofmann und Friedl ihr angestrebtes Soll sogar übererfüllt: „Die Neuerungen rund um die Lola waren so erfolgreich, dass sich 2.200 Gäste fragten: Was war noch der Oscar?“.
Foto: © Joachim Gern
Thomas Peter Friedl und Nico Hofmann sind auch in diesem Jahr wieder als künstlerische Leiter für Inhalte und Formen der Verleihungsgala verantwortlich
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Es folgen Filme wie DER SANDMANN (1995) und schließlich SOLO FÜR KLARINETTE (1997), seine bislang letzte Arbeit als Regisseur. 1998 gründete er für die UFA die Produktionsfirma teamWorx, die seitdem mit großen TV-Ereignissen von sich Reden macht – zuletzt mit Roland Suso Richters DRESDEN. Und als Professor für Regie sorgt Hofmann schon seit Jahren an Da mussten Nico Hof- der renommierten Filmakademie Baden-Würtmann und Thomas temberg maßgeblich mit dafür, dass der NachPeter Friedl für sich wuchs für den deutschen Film erstklassig ausselbst gar nicht so gebildet wird. lange suchen. Sie gehören seit vielen Jahren zum deutschen Film. Hofmann (Jahrgang 1959) Thomas Peter Friedl (Jahrgang 1967) ist von arbeitete nach seinem Studium an der Hoch- Haus aus Archtiekt und Städteplaner. Er kam schule für Fernsehen und Film in München über das Marketing zum Film und war viele seit Mitte der achtziger Jahre erfolgreich als Jahre in leitender Stellung bei diversen VerRegisseur und Produzent. Sein erster Spielfilm leih-, Kino- und Marketing-Unternehmen der LAND DER VÄTER, LAND DER SÖHNE Constantin Film tätig. Seit 1999 ist Friedl (1988) wird ein internationaler Festivalerfolg. Vorstand für Verleih und Marketing bei der Doch die schönste Leistung des Abends formulierte die „Frankfurter Allgemeine“: „Der deutsche Film hat endlich zu sich selbst gefunden.“
Constantin Film und in dieser Eigen- und Leidenschaft für die erfolgreiche Verwertung einiger der wichtigsten deutschen und internationalen Kinofilme der vergangenen Jahre verantwortlich, wie z.B. DER UNTERGANG, DER SCHUH DES MANITU, THE SIXTH SENSE, AMERICAN PIE, DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER, EMIL UND DIE DETEKTIVE. Im Jahr 2002 etablierte Friedl mit großem Erfolg die Arthouse-Schiene der Constantin Film mit den Kinoerfolgen von 8 FRAUEN, DIE KINDER DES MONSIEUR MATTHIEU oder CITY OF GOD. Für Filmemacher ist die zweite Arbeit immer die schwerste. Für Sportler gilt, ein erfolgreiches Team nicht auszutauschen. Der Deutsche Filmpreis 2006 wird zeigen, dass sportliche Regeln auch in der Kinobranche gelten dürfen.
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Der Moderator MICHAEL BULLY HERBIG Old Shatterhand, die gesäuselten Missverständnisse zwischen Sissi und Franz-Joseph und die warmen Wortgefechte an Bord eines Raumschiffs auf dem Weg zu neuen Planeten zu den wöchentlichen Höhepunkten für Liebhaber des um die Ecke gedachten Witzes und der cineastischen Nostalgie. Dass Bully Herbig nicht nur gerne Filme schaut und parodiert, sondern auch genau weiß, wie man sie macht, bewies er mit seinem Regiedebüt. Er inszenierte den ersten Film mit seinen komödiantischen Kollegen ERKAN UND STEFAN (2000) als visuell opulentes Stück Ausstattungsund Action-Kino und erreichte sofort weit über eine Million Besucher. Dass gleich sein zweiter Foto: © Jim Rakete
Ein kurzer, aber zielgerichteter Marsch durch die Institutionen der modernen Unterhaltungsindustrie machte den 1968 in München geborenen Fotografen Michael Bully Herbig in weniger als zehn Jahren vom beliebten Morgenradio-Moderatoren zum erfolgreichsten Autorenfilmer und Produzenten der Republik. An die 800 Folgen der Radio-Comedy „Die Bayern Cops“ Anfang bis Mitte der Neunziger schloss sich 1997 auf Pro 7 die schnell zur Kultsendung gereifte TV-Comedy-Serie „bullyparade“ an, mit der Michael Bully Herbig nicht nur den direkten Weg zum (Saal-)Publikum nahm, sondern auch seine Vorliebe für Extrem-Parodien ausspielen und ausprobieren konnte. Schnell gehörten die Begegnungen zwischen Winnetou und
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Film DER SCHUH DES MANITU (2001) zehn Mal so viele Zuschauer anlockte, setzte ihn 2004 für Film Nummer Drei (T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1 nur scheinbar unter Druck und das Publikum wieder in Bewegung. Inzwischen widmete er sich der Vollendung seiner Kino-Trilogie aus der Schatzkammer der „bullyparade“. Mit LISSI UND DER WILDE KAISER entsteht gerade ein Film, für den der ambitionierte Cineast wieder technisches Neuland betreten hat – eine parodistische Hommage an die SISSI-Klassiker in Form eines modernen 3-D-Animationsfilms, der im Sommer 2007 in die Kinos kommen soll. Im Sommer diesen Jahres muss das Publikum aber auch nicht auf ihn verzichten. Als HUI BUH – DAS SCHLOSSGESPENST spukt er an der Seite
von Heike Makatsch, Christoph Maria Herbst und Rick Kavanian durch den gleichnamigen Film von Sebastian Niemann. Für die DEUTSCHE FILMAKADEMIE, deren Mitglied der Träger des einzigen bisher vergebenen Sonderpreises beim Deutschen Filmpreis ist, moderiert er nun schon zum zweiten Mal die Verleihungszeremonie unter ihrer Federführung. Beim ersten Mal brauchte er dafür, nach Meinung der Künstlerischen Leiter des Abends Nico Hofmann und Thomas Peter Friedl, noch „viel Mut. Und den hat er“. Denn, „wenn Michael Bully Herbig und die Kulturstaatsministerin Christina Weiss aufs Podium steigen, wird der höchst dotierte deutsche Kulturpreis
in eine neue Phase eintreten“, unkte „Die Zeit“ einen Tag vor der Verleihung. Am Tag danach war man sich einig: „Es war ein schöner Abend“, meinte die „Berliner Zeitung“ nüchtern und zufrieden. Und die „Welt am Sonntag“ sagte auch warum: „Mit Komiker und Regisseur Michael Bully Herbig konnten die Organisatoren einen passend heiteren Conferencier gewinnen, und mit der Berliner Philharmonie fand man einen angemessen würdevollen Ort“. Der neue Ort, das Palais am Funkturm, wird die Würde wahren. Und der Moderator hat nicht nur Mut bewiesen.
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FÖRDERMITGLIEDER Action Concept Film- und Stuntproduktion GmbH
Constantin Film AG
e-m-s new media AG
Arnold & Richter
Delphi Filmverleih GmbH
Filmpark Babelsberg
Avid Technology
Deutsche Filmversicherungs Gemeinschaft
Highlight Communications AG
Band Pro Munich
d.i.e.film.gmbh
HKR - Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
BMG Music Publishing Gemany
drei d medien service GmbH
K44
CineMedia Film AG
e27 gbr
Kanzlei PIOREK THUM STENGER BEIER
Concorde Filmverleih
ELEKTROFILM Elektrofilm POSTPRODUCTION FACILITIES
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Postproduction Facilities
Kanzlei Schwarz, Kelwing, Wicke, Westphal
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Kinowelt GmbH
Senator Film AG
Universumfilm GmbH & Co. KG
Kodak Entertainment Imaging
SONY Deutschland GmbH
VIP Medienfonds
Max Factor by Ellen Betrix
Studio Babelsberg GmbH
Warner Bros. Entertainment GmbH
Promedium – Gesellschaft für Medienfinanzierung
Thinking Networks AG
X Verleih AG
Rialto Film GmbH
20th Century Fox of Germany GmbH
Sarah Wiener GmbH
UFA Film & TV Produktion GmbH
Saxonia Media
UIP United International Pictures
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Freunde der akademie Wally Ahrweiler, Agentin | Georg Alexander, Journalist | Peter Bach, Vorstandsmitglied filmsociety e.v. | Rolf Bähr, ex-FFA-Vorstand | Simone Bär, Casting-Director | Frank Barner, Steuerberater, Rechtsanwalt | Regine Baschny, PR-Beraterin | Klaus Bauschulte, Produktionsleiter | Iris Baumüller-Michel, Casting-Director | Wolfgang Becker, Wissenschaftler, Produzent | Astride Bergauer, Agentin | Joachim Berndt, Verleger | Evi Bischof, Agentin | Kerstin Böck, PR-Agentin | Leon Boden, Schauspieler | Mathias Bothor, Fotograf | Karin Brandner, Agentin | Frank Brauner, Rechtsanwalt | Wolfgang Brehm, Filmanwalt | Sibylle Breitbach, Schauspiel-/Presseagentin | Wolf Dietrich Brücker, Redakteur | Margit Chuchra, Produzentin | Corina Danckwerts, producer & consultant |
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Martin Danner, Geschäftsführer Isar Plus | Max Dehmel, Ministerialrat a.D. | Margarete Deiseroth-Gores, Rechtsanwältin | Marion Döring, Geschäftsführerin der European Film Academy | Dirk Dotzert, Berater | Alexander van Dülmen, CEO A-Company Consulting & Licensing AG | Frank Eickmeier, Rechtsanwalt/Filmrecht | Katharina Elias, TV-Redakteurin | Matthias Elwardt, Filmtheaterbetreiber Abaton | Claudia Fehrenbach Fitz, Schauspielagentin | Milena Fessmann, Musiksupervisor | Philipp Fleischmann, Trailer-Produzent, Regisseur | Susanne Franke, Geschäftsführerin Theaterkunst Kostümausstattung | Egon F. Freiheit, Drehbuchautor/ TV-Consultant | Christina Gattys, Agentin | Georg Georgi, Schauspielagent | Norbert Ghafouri, Schauspieler | Maren Gilzer, Schauspielerin |
Gerhard Groß, Filmtheatherbetreiber | Lara Gross, Lektorin, Junior Producerin | Gerald Grote, Autor & Regisseur | Winfried Hammacher, Produzent | Birgit Hass, Geschäftsführerin | Harro von Have, Rechtsanwalt | Frank Henschke, Filmproduzent | Marlis Heppeler, Agentin | Bernhard Hoestermann, Agent für Schauspieler | Mechthild Holter, Agentin | Eva Hubert, Geschäftsführerin Filmförderung Hamburg | Ilona Hüttersen, Presseagentin | Bianca Junker, Presseagentin | Klaus Keil, Direktor des Erich-Pommer-Instituts | Uschi Keil, Agentin | Rainer Keller, Lobbyist, Strategisches Management | Georg Kloster, Filmtheaterbetreiber Yorck-Gruppe | Thomas Kluge | Dagmar Kusche, Medienberaterin | Sandra Lampugnani, Agentin | Renate Landkammer, Agentin | René
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Lay, Stuntkoordinator/Stuntman | Claudia Lehmann, TV-Produzentin | Thomas Letocha, Autor | Claudia Loewe, Leiterin Produktionsklasse dffb | Yutah Lorenz, Schauspielerin und Artistin | Lars Meier, Künstlermanager | Carsten Meyer-Grohbrügge, Regisseur | Angelika Mittermüller, Kommunikationstrainerin/Autorin | Marketa Modra, Agentin | Frauke-Ellen Moeller, Agentin für Schauspieler, Autoren und Regisseure | Stefan von Moers, Rechtsanwalt | Petra Maria Müller, Geschäftsführerin Medienboard Berlin-Brandenburg | Katrin Näher, Agentin | Sigrid Narjes, Agentin | Michaela Niemeyer, Studio Babelsberg AG | Christoph Ott, Berater Verleih | Andreas Pense, Rechtsanwalt | Gabriele Pfennigsdorf, FilmFernsehFonds Bayern | Claudia Pöpsel, Filmverleiherin | Eva Poetsch, Filmredakteurin |
Michal Pokorny, Produzent | Hans-Helmut Prinzler, Filmhistoriker | Katja Proxauf, Agentin | Inga Pudenz, Producer | Oliver Rauch, Dramaturg | Torsten Reglin, Dramaturg | Steffen Reuter, Produzent | Mariette Rissenbeek, PRManagerin | Cathy Rohnke, Dramaturgin & Dozentin | Renate Rose, European Film Promotion | Angela Roy, Schauspielerin | Stefan Rüll, Rechtsanwalt | Klaus Schaefer, Geschäftsführer des FilmFernsehFonds Bayern | Barbara Schardt, Script Consulting | Thorsten Schaumann, Filmkaufmann | Antje Schlag, Agentin für Schauspiel, Regie, Filmkomponisten | Rezzo Schlauch, Rechtsanwalt | Michael SchmidOspach, Geschäftsführer Filmstiftung NRW | Marie-Luise Schmidt, Agentin | Sonja Schmitt, Boje Buck Produktion | Marc Schötteldreier,
Casting-Director | Peter Schulze, PR-Manager | Petra Schwuchow, PR-Agentin | Rita Serra-Roll, Casting-Director | Ulla Skoglund, (Schauspieler)agentin | Inka Stelljes, Agentin für Schauspieler | Simone Stewens, Geschäftsführerin ifs | Volker Störzel, Agent Theater, Film und Fernsehen | Carola Studlar, Agentin | Conny Suhr, PR-Agentin | Gisela Tatsch-Daust, Schauspieleragentin | Julia Todorow, Geschäftsführerin type-faces.de | Sybille Uken, Personalberaterin und Business | Magnus Vortmeyer, Marketingleiter Tobis Film | Steffen Weihe, Agent | Thomas Weymar, Vorstand Telepool | Martin Wiebel, Produzent | Rafaela Wilde, Rechtsanwältin | Sylvia Wolf, PR Agentin | Beate Wolgast, Agentin | Robert Zimmermann, Produzent | Anke Zindler, PR-Agentin
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Goldene Momente im deutschen Film – WARSTEINER LOLA zu Gast beim DEUTSCHEN FILMPREIS Seit März 2005 sammelt die Warsteiner Brauerei Autogramme auf der Filmpreis-Statue, die im Laufe des Jahres meistbietend versteigert wird. Der Erlös kommt dem deutschen Film zu Gute. Doch nicht nur die LOLA und ihre Verleihung werden von der westfälischen Privatbrauerei gefördert, WARSTEINER unterstützt die DEUTSCHE FILMAKADEMIE ganzjährig. Die Förderung ist Teil des umfangreichen Engagements im kulturellen Bereich. „Dass sich ein großes deutsches Unternehmen für die Filmkultur in Deutschland einsetzt, ist ein deutliches Zeichen“, sagt Mathias Lenz, Leiter Sponsoring Wim Wenders, Heike Makatsch, Til Schweiger – der Warsteiner Brauerei. „Auch die Filmschafdas sind nur einige Namen der national wie in- fenden in Deutschland haben dies verstanden ternational bekannten Künstler, die die goldene, und sehen die Partnerschaft als Bereicherung mannshohe deutsche Schwester des Oscars für den deutschen Film“, so Lenz weiter. – die LOLA – zieren. Knapp hundert bekannte und begehrte Namen des deutschen Films sind Das Engagement für die DEUTSCHE FILMmittlerweile auf der WARSTEINER LOLA ver- AKADEMIE ist jedoch nur eines von zahlreichen ewigt und beim DEUTSCHEN FILMPREIS 2006 Sponsoring-Engagements der Warsteiner Brauim Palais am Funkturm Berlin werden noch erei. Das Unternehmen gehört zu den aktivsten Sponsoren Deutschlands. Neben dem Engaviele hinzukommen. Die Spannung steigt – die Preisverleihung zum höchst dotierten Kulturpreis Deutschlands steht vor der Tür. Der deutsche „Oscar“ wird am 12. Mai 2006 in Berlin verliehen. Mit dabei: die WARSTEINER LOLA. Die zwei Meter große Nachbildung der Filmpreis-Siegertrophäe war im vergangenen Jahr bei Veranstaltungen rund um den deutschen Film auf Tour und wurde von zahlreichen hochkarätigen Stars mit Unterschriften verschönt. Noch in diesem Jahr wird die Lola von der Warsteiner Brauerei versteigert – zu Gunsten der Deutschen Filmakademie.
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gement in Film und Entertainment finden vor allem erstklassige Veranstaltungen im Bereich des Sports die Unterstützung der westfälischen Privatbrauerei.
Deutscher Filmpreis 2006
Bester Spielfilm KNALLHART – produzent: Claus Boje – Boje Buck Produktion
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Biografie Seit 1984 Mitgesellschafter des Delphi-Kinos, Berlin | 1989 Gründung des Delphi Filmverleih | 1991 Gründung der Boje Buck Produktion mit Detlev Buck Filmografie (Auswahl) 2005 KNALLHART Regie: Detlev Buck 2003 HERR LEHMANN Regie: Leander Haußmann 1999 SONNENALLEE Regie: Leander Haußmann 1995 MÄNNERPENSION Regie: Detlev Buck 1993 WIR KÖNNEN AUCH ANDERS Regie: Detlev Buck
Foto: © Boje Buck Produktion
Seit Claus Boje zusammen mit dem Regisseur Detlev Buck die Filmproduktionsfirma gründete, die beider Namen trägt, basierten Filme unter der Regie von Detlev Buck ausnahmslos auf Originalstoffen. KNALLHART ist Bucks erste Literaturverfilmung und der erste von Boje produzierte Buck-Film, bei dem der Regisseur nicht das Drehbuch schrieb, das dennoch unverkennbar seine Handschrift trägt. Für beide also ein neuer Weg. Der Stoff passt exakt zu den beiden. KNALLHART ist eindeutig ein Buck-Film, weil sich Buck schon immer auch für die Tiefen der menschlichen Existenz interessiert hat, ohne seinen Humor zu verlieren. KNALLHART ist auch ein typischer Boje-Film. Inhaltlich eine Herausforderung, formal ein Spiel mit der Kinoleinwand. Außerdem ist er einer der aktuellsten und brisantesten Filme des Jahres. Typisch Boje Buck Produktion.
Deutscher Filmpreis 2006
Bester Spielfilm KOMM NäHER – Produzent: Oliver Simon – K5 Film Oliver Simon ist als Produzent in der glücklichen Lage, dass man ihm mangelnde erzählerische oder dramaturgische Kenntnis kaum unterstellen wird. Er ist gelernter Autor – und hat in dieser Funktion in den neunziger Jahren auf den unterschiedlichsten Feldern gearbeitet. Unter anderem auch als Scriptdoctor mit der Regisseurin Vanessa Jopp. Auf Grundlage dieser langjährigen Erfahrung wie auch vertrauensvollen Zusammenarbeit ging er mit ihr einen ungewöhnlichen Weg. Mit seiner K5 Film produzierte er im letzten Jahr den Film KOMM NÄHER auf der Basis eines ausführlichen Treatments. Anhand dieser Vorlage entwickelten Vanessa Jopp und die Schauspieler die Szenen am Drehort. So ermöglichte Oliver Simon der Regisseurin, dem wunderbaren Cast und ihrem fantastischem Team den kreativen Freiraum, in dem KOMM NÄHER entstehen konnte.
Nominierungen
Biografie Geboren 1965 in Düsseldorf | Studium des Dramatic Writing an der New York University | 1994 Gründung der Scriptcompany für Film und Fernsehen „freeX“ | seit 2001 Geschäftsführer der Produktionsfirma K5 Film Filmografie 2005 KOMM NÄHER Regie: Vanessa Jopp 2005 MOHARRAM – JUGEND DER EWIGEN MORGENRÖTE Regie: David Nawrath, Florian Schewe 2004 FREUNDINNEN Regie: Tobias Stille (Kurzfilm) 2002 NITSCHEWO Regie: Stefan Sarazin
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Bester Spielfilm DAS LEBEN DER ANDEREN – Quirin Berg, Max Wiedemann – Wiedemann & Berg Filmproduktion Es ist eine Besonderheit der Hochschule für Fernsehen und Film in München, dass sich dort während des Studiums kreative Cliquen bilden, die später professionell Bestand haben. Die Kooperation der Produktionsstudenten Quirin Berg und Max Wiedemann begann sogar schon vor dem gemeinsamen Studium und brachte während desselben bereits einige viel beachtete Kurzfilme hervor. Mit ProSieben-Komödien nahmen sie schließlich Anlauf für ihre erste Kinoproduktion, für deren Durchführung eine Mischung aus Selbstbewusstsein, Ausdauer, Leidensfähigkeit und Überzeugungskraft eine gute Basis bildet. DAS LEBEN DER ANDEREN ist rein äußerlich erst einmal eine aufwändige Produktion. Sie besticht aber, weil sie nicht gigantomanisch, sondern genau ist.
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QUIRIN BERG Geboren 1978 in München | 1996–1999 diverse Praktika/Tätigkeiten bei Film- und Fernsehen | 1998 Gründung der Wiedemann & Berg Filmproduktion | 1998–1999 Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München BWL, Amerikanistik, Politologie | 1999–2003 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München | Abteilung V, Produktion und Medienwirtschaft, Abschluß mit Diplom MAX WIEDEMANN Geboren 1977 in München | 1997–1999 diverse Praktika/Tätigkeiten bei Film- und Fernsehen | 1998 Gründung der Wiedemann & Berg Filmproduktion | 1998–1999 Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München BWL, Amerikanistik, Politologie | 1999–2003 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München | Abteilung V, Produktion und Medienwirtschaft, Abschluß mit Diplom
Gemeinsame Filmografie (Auswahl): 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2004 BEI HÜBSCHEN FRAUEN SIND ALLE TRICKS ERLAUBT – Regie: Peter Stauch 2003 MÄDCHEN NR. 1 Regie: Stefan Holtz
Deutscher Filmpreis 2006
Bester Spielfilm PARADISE NOW – Gerhard Meixner, Roman Paul – Razor Film Produktion
Nominierungen
GERHARD MEIXNER Geboren 1966 in München | 1993–1997 Studium der Produktion und Medienwirtschaft an der Hochschule für Fernsehen und Film, München, mit Abschluss Diplom | 1996 Studium an der University of California, Los Angeles, Fachbereich Drehbuchanalyse und „Business of Film and Television in the USA“ | 1998–2002 Producer bei Senator Film Produktion GmbH, Berlin | seit 2002 Co-Geschäftsführer der Razor Film Produktion GmbH ROMAN PAUL Geboren 1968 in Frankfurt am Main | 1993–1994 Fulbright-Stipendiat am Trenton State College, Trenton, New Jersey und der Tisch School of the Arts, New York University, New York, USA | 1996 Erasmusstipendiat an der Université Paris 8, Saint Denis | 1997 Magister Artium in Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Amerikanistik und Germanistik, Goethe-Universität, Frankfurt am Main | 1999–2002 Leiter der Abteilung
Filmeinkauf, Senator Film Verleih, Berlin und L.A. | 2002–2006 Berater für Filmeinkauf bei Celluloid Dreams World Sales, Paris | Seit 2002 Co-Geschäftsführer der Razor Film Produktion GmbH, Berlin
Foto: © Razor Film Produktion
Als Gerhard Meixner und Roman Paul sich entschieden, eine eigene Firma zu gründen für die Herstellung „qualitativ hochwertiger deutscher Kinofilme aus dem Arthouse- und anspruchsvollen Mainstream-Bereich sowie die Koproduktion internationaler Spielfilme“, ahnten sie noch nicht, wie schnell sich dieses Vorhaben vollständig verwirklichen würde. Denn bereits das erste Projekt ihrer Razor Film ist schon beides. PARADISE NOW, das mutige und hochaktuelle Selbstmordattentäter-Drama aus Palästina, ist eine internationale Koproduktion mit insgesamt fünf Partnern aus vier Ländern. Meixner und Paul kümmerten sich am Drehort im Westjordanland auch um die Durchführung der Produktion und stellten dafür einen mehrheitlich deutschen Stab zusammen, dessen Arbeit der palästinensische Autor und Regisseur des Films nicht müde wird zu loben. Preise auf der Berlinale 2005, der Golden Globe 2006 und eine Oscar-Nominierung waren die Folgen.
Gemeinsame Filmografie 2006 OFFENE WUNDEN Regie: Carsten Strauch 2005 DER LEBENSVERSICHERER Regie: Bülent Akinci 2004 PARADISE NOW Regie: Hany Abu Assad
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Bester SpielFilm REQUIEM – Hans-Christian Schmid – 23/5 Filmproduktion Biografie Geboren 1965 in Altötting | Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München | Stipendium der Drehbuchwerkstatt München | Drehbuchstudium an der University of Southern California in Los Angeles | 2004 Gründung der Produktionsfirma 23/5 in Berlin Filmografie (Auswahl) 2005 REQUIEM 2003 LICHTER 2000 CRAZY 1998 23 1996 NACH FÜNF IM URWALD
Foto: © Gerald von Foris
Ohne Frage ist die Geschichte der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Hans-Christan Schmid und dem Produzententeam Jakob Claussen und Thomas Wöbke eine Erfolgsgeschichte. Doch persönliche Herausforderungen lassen sich nun einmal gut und gerne mit beruflichen verbinden. So gründete der Regisseur nach seinem Umzug von München nach Berlin seine eigene Produktionsfirma 23/5, die er gemeinsam mit der Produzentin Britta Knöller leitet. Dass er sich mit seinem ersten Projekt REQUIEM keinen bequemen Einstand als Produzent gesucht hat, passt einmal zum menschlichen und künstlerischen Charakter Schmids und hat ihn andererseits fit gemacht für kommende Projekte – auch mit anderen Regisseuren.
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Deutscher Filmpreis 2006
Bester spielFilm SOMMER VORM BALKON – Peter Rommel – Rommel Film, Stefan Arndt – X Filme Creative Pool Als Stefan Arndt begann, mit dem Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase das Projekt SOMMER VORM BALKON zu entwickeln, spielte es zwar schon am selben Ort, aber noch zu ganz anderen Zeiten. Mit der Idee, das mit solchen Stoffen besonders erfahrene Duo Andreas Dresen (Regie) und Peter Rommel (Produktion) als Partner gewinnen zu wollen, nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Dresen und Kohlhaase trieben die Geschichte immer direkter ins Hier und Jetzt, Peter Rommel führte die Low-BudgetProduktion in gewohnter Präzision und Wärme in Kooperation mit Arndt durch – und als man sich schließlich noch auf eine kluge gemeinsame Herausbringungsstrategie einigte, war in den deutschen Kinos schon im Januar Sommerstimmung vor und auf dem Balkon.
Nominierungen
PETER ROMMEL Geboren 1956 in Stuttgart | Buchhändlerlehre, danach Mitarbeit bei dem Berliner Weltvertrieb und Verleih Ex Picturis | 1993 Gründung der Peter Rommel Productions in Berlin | 1996 Gründung der Stuttgarter Filmproduktion Home Run Pictures | 2004 Gründung der Filmfinanzierungsfirma SHOTGUN PICTURES
STEFAN ARNDT Geboren 1961 in München | 1984 Mitbegründer des Berliner Sputnik-Kollektivs | 1992 Gründung der Produktionfirma Liebesfilm mit Tom Tykwer | 1994 Gründung der X Filme Creative Pool | Seit Januar 2001 Vorstandsmitglied bei film20 | Seit September 2003 Vorstandsvorsitzender der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE
Filmografie (Auswahl) 2006 SEHNSUCHT – Regie: Valeska Grisebach 2005 SOMMER VORM BALKON Regie: Andreas Dresen 2002 HALBE TREPPE – Regie: Andreas Dresen 1999 NACHTGESTALTEN Regie: Andreas Dresen 1996 DEVIL’S ISLAND Regie: Fridrik Thór Fridriksson
Filmografie (Auswahl) 2005 SOMMER VORM BALKON Regie: Andreas Dresen 2003 GOOD BYE, LENIN! Regie: Wolfgang Becker 2002 HEAVEN – Regie: Tom Tykwer 1998 LOLA RENNT – Regie: Tom Tykwer 1996 STILLE NACHT – Regie: Dani Levy
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Bester Dokumentarfilm DIE GROSSE STILLE – Philip Gröning, Elda Guidinetti, Andres Pfäffli, Michael Weber – Philip Gröning Filmproduktion
PHILIP GRÖNING Geboren 1959 in Düsseldorf | 1977–1982 Reisen durch Südamerika, Studium der Medizin und Psychologie, Arbeit als Tonassistenz, Requisiteur, Coautor, Schauspieler und
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Regieassistenz | ab 1982 Studium an der HFF München | heute Arbeit als Filmregisseur, Produzent, Drehbuchautor, Cutter, Kameramann | seit 2001 Gastdozent an der Filmakademie Baden-Württemberg Filmografie (Auswahl) 2005 DIE GROSSE STILLE 2000 L´AMOUR, L´ARGENT, L´AMOUR 1992 DIE TERRORISTEN! 1986 SOMMER ANDRES PFÄFFLI Geboren 1954 in Zürich | Studium der Geschichte und Romanistik | 1979 Arbeit als Verleiher bei der Filmcooperative Zürich | ab 1980 Filmemacher und Produzent | 1991 Gründung der Ventura Film zusammen mit der Autorin ELDA GUIDINETTI | Produktion von Spiel- und
Dokumentarfilmen wie NO QUARTO DA VANDA (R: Pedro Costa), L’ANGE DE L’EPAULE DROITE (R: Djamshed Usmonov), LOS MUERTOS (R: Lisandro Alonso), DIE GROSSE STILLE (R: Philip Gröning) und JUVENTUDE EM MARCHA (R: Pedro Costa) MICHAEL WEBER Geboren 1967 | 1988–1995 Studium des Wirtschaftsingenieurswesens in Darmstadt | 1996 Assistent der Leitung Weltvertrieb Bavaria Film GmbH | 1998–2000 Leiter Bavaria Film International | 2000–2005 Geschäftsführer Bavaria Media GmbH, in dieser Eigenschaft Koproduzent u.a. von CODE UNBEKANNT (R: Michael Haneke), NIRGENDWO IN AFRIKA (R: Caroline Link), DER FELSEN (R: Dominik Graf) und DIE GROSSE STILLE (R: Philip Gröning) | seit 2006 geschäftsführender Gesellschafter der Match Factory GmbH
Deutscher Filmpreis 2006
Foto: © s.e.t.photo
Um einen Film wie DIE GROSSE STILLE drehen zu können, braucht man ein ganz kleines Team. Philip Gröning war alleine mit seiner Kamera im Kloster und hat deshalb einen so intensiven wie intimen Film geschaffen. Für die lange und durchaus langwierige Durchführung dieses Films war es für ihn als Produzenten allerdings wichtig, zuverlässige, ausdauernde und unterstützende Partner zu haben. Die fand er einerseits in den international erfahrenen Filmproduzenten Elda Guidinetti und Andres Pfäffli von der Schweizer Ventura Film und zum anderen in Michael Weber, der zu seiner Zeit als Geschäftsführer der Bavaria Media als Koproduzent vieler Projekte aktiv war.
Bester Dokumentarfilm LOST CHILDREN – Oliver Stoltz – Dreamer Joint Venture Dass Filme das Leben von Oliver Stoltz bestimmen, sieht man nicht nur an seiner fundierten Ausbildung, sondern ganz besonders an der Arbeit als Produzent verschiedenster Genres. Bei seinem Regiedebüt, das er zusammen mit Ali Samadi Ahadi realisiert und selbst produziert hat, widmet er sich einem ernsten und wichtigen Problem im Norden Ugandas, das von den Nachrichtenkanälen weltweit ignoriert wird. LOST CHILDREN ist ein Dokumentarfilm über eine Generation von Menschen, denen das Lachen ausgetrieben wurde, bevor sie verstehen lernten, wozu es gut und warum es wichtig ist. Ein Film über verlorene Kinder und verlorene Kindheiten. Aber auch ein Film über die kleine Hoffnung, etwas davon wiederzufinden.
Nominierungen
Biografie Geboren 1969 in Bonn | Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam | anschließend Produktionsstudium an der University of Southern California in Los Angeles | 1996 Associate Producer bei KNOCKIN‘ ON HEAVEN´S DOOR (R: Thomas Jahn) | 1997 Gründung der Produktionsfirma Dreamer Joint Venture Filmografie (Auswahl) 2005 LOST CHILDREN Regie: Oliver Stoltz, Ali Samadi Ahadi 2003 IRGENDWAS IST IMMER Regie: Péter Palátsik 2001 SCHLUSS MIT LUSTIG Regie: Isabel Kleefeld 1998 KAI RABE GEGEN DIE VATIKANKILLER Regie: Thomas Jahn
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Bester Kinder- und Jugendfilm DIE HöHLE DES GELBEN HUNDES – Stephan Schesch – Schesch Film Welterfolge lassen sich nicht einfach wiederholen. Und so kehrte die mongolische Regisseurin Byambasuren Davaa nach der GESCHICHTE VOM WEINENDEN KAMEL zwar wieder in die asiatische Steppe zurück, aber mit einem völlig anderen Ansatz. Sie dokumentierte in DIE HÖHLE DES GELBEN HUNDES eine anrührende Spielfilmhandlung mit einer Nomadenfamilie, in der die Beziehung zwischen einem Mädchen und einem Hund im Mittelpunkt steht. Produzent Stephan Schesch, ein Trickfilmspezialist mit ausgeprägtem Interesse am filmischen Nachwuchs, unterstützte die Regisseurin auf diesem Weg und war sich der Gratwanderung immer bewusst: Der Film erzählt von einem Kind und für Kinder, aber die Großen schauen gerne zu. So fand der Film sein Publikum jenseits der klassischen Zielgruppenfixierung.
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Biografie Geboren 1967 in München | Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film, München | durch ein Traineeship bei Film Roman in Los Angeles („The Simpsons“) Spezialisierung auf den Bereich Animation | Tätigkeit als Produzent und Geschäftsführer für TFC Trickompany, Ellipse und Odeon | Seit Januar 2005 Geschäftsführer der Animation-X in Berlin Filmografie (Auswahl) 2005 DAS GESPENST VON CANTERVILLE Regie: Isabel Kleefeld 2004 DIE HÖHLE DES GELBEN HUNDES Regie: Byambasuren Davaa 1995 WERNER – DAS MUSS KESSELN Regie: Udo Beißl 1995 KLEINES ARSCHLOCH Regie: Hayo Freitag
Deutscher Filmpreis 2006
Bester Kinder- und Jugendfilm DER SCHATZ DER WEISSEN FALKEN – Tom SpieSS, Sönke Wortmann – Little Shark Entertainment „Never change a winning team“, müssen sich die Sportsfreunde Sönke Wortmann und Tom Spieß gesagt haben – selbst, wenn du die Sportart wechselst. Dabei kommt auch der kreativste Produzent nicht gleich auf die Idee, mit dem Autor einer respektlosen und erfolgreichen Kifferkomödie im Anschluss einen klassischen Abenteuerfilm für Jugendliche zu entwickeln. Wortmann und Spieß jedenfalls sahen keinen Grund, ihrem LAMMBOCK-Schöpfer Christian Zübert zu misstrauen. Und so entstand DER SCHATZ DER WEISSEN FALKEN ganz im Geist der Jugendabenteuer, die die Macher selbst gerne gelesen, gesehen und auch erlebt haben – mit echten Gefühlen, an archaischen Orten (die es aber immer noch gibt), mit originellen Protagonisten und nun wirklich nicht ohne Spannung.
Nominierungen
TOM SPIESS Geboren 1961 in Bremen | 1985–1992 Studium der Theaterwissenschaften und Publizistik an der Freien Universität Berlin | ab 1992 Produktionsleiter bei Fernseh- und Kinofilmen in Berlin, Köln und Hamburg | ab Mai 1995 Herstellungsleiter/Line Producer bei der X Filme Creative Pool GmbH in Berlin | ab 1997 für X Filme in Köln | seit Januar 2000 Geschäftsführer und Gesellschafter der Little Shark Entertainment GmbH | 2005 Gründung Shark TV GmbH (mit Sönke Wortmann)
SÖNKE WORTMANN Geboren 1959 in Marl | Studium an der HFF München und am Royal College of Art in London | Nominierung für einen Oscar in der Kategorie Student Film für den Abschlussfilm 3D | seit 1991 Kinofilme als Regisseur | seit 2000 Geschäftsführer der Little Shark Entertainment Produktion (mit Tom Spieß) Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2005 DER SCHATZ DER WEISSEN FALKEN Regie: Christian Zübert 2002/ DAS WUNDER VON BERN 2003 Regie: Sönke Wortmann 2001 LAMMBOCK Regie: Christian Zübert 2000 AUF DER COUCH Regie: Arne Feldhusen
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Viele Stars und ein Stern – Mercedes-Benz und der deutsche Film rende Beziehung zwischen Auto und Film veranlasste deshalb Mercedes-Benz, den PremiumAnspruch seiner Automarke mit der renommiertesten Auszeichnung der deutschen Filmbranche zu kombinieren. Mercedes-Benz zählt ebenso zu den Initiatoren des bedeutendsten deutschen Nachwuchsfilmpreises – des First Steps Award. Seit 2002 verleiht der Konzern den First Steps Commercial Award an junge Werbefilmer, denn die Förderung professioneller Kreativität und Qualität entspricht dem Anspruch an die Markenphilosophie. Neben Deutschem Filmpreis oder First Bereits zum achten Mal begleitet Mercedes- Steps Award werden demnächst auch gemeinBenz die Verleihung des höchst dotierten deut- same Projekte mit der Deutschen Filmakaschen Kulturpreises – den Deutschen Filmpreis demie auf der Agenda stehen, denn auch in Zukunft möchte Mercedes-Benz nicht nur die 2006. langjährige positive Beziehung zwischen Marke Denn der Film bewegt die Menschen wie kein und Film mit neuen Impulsen und Ideen bereiGeboren wurden das Auto und der Film im anderes Medium. Es wird global verstanden chern, sondern auch die Förderung des deutgleichen Jahrzehnt. Die Erfindung des Auto- und bietet Mercedes-Benz die Möglichkeit, sei- schen Films aktiv unterstützen. mobils 1888 liegt nur sieben Jahre vor der ne Fahrzeuge mit der Faszination des Films zu Aufführung des ersten Kinofilms 1895. Damit verbinden. Die mehr als hundert Jahre wäh-
Foto: © Georg Lopata
verbindet sie eine langjährige Beziehung. Und nicht von ungefähr bevorzugen Filmemacher die Limousinen mit dem silbernen Stern als das Premium-Fahrzeug für glanzvolle und spektakuläre Auftritte von Stars und Sternchen in und außerhalb ihrer Filme. Bereits 1930 spielte in Die drei von der Tankstelle neben Heinz Rühmann und Lilian Harvey auch ein Kompressor-Mercedes mit. Und wer wird schon den babyblauen Mercedes 230 SL in Knockin’ On Heaven’s Door vergessen können, welcher der Lässigkeit von Til Schweiger in nichts nachstand?
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Deutscher Filmpreis 2006
S & J 061.4029 S
Zu manchen Besetzungen gibt es keine Alternativen. Die S-Klasse. Exklusiver Fahrservice des Deutschen Filmpreises 2006.
Mercedes-Benz
Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Inka Friedrich – SOMMER VORM BALKON
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Biografie Geboren 1969 in Freiburg | 1984–1988 Schauspielstudium an Universität der Künste in Berlin | 1988–1993 Ensemblemitglied am Theater Basel | 1993–1998 Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus Hamburg | 2001–2005 Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin | zwischendurch immer wieder Engagements an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen Filmografie (Auswahl) 2005 SOMMER VORM BALKON Regie: Andreas Dresen 2004 WILLENBROCK Regie: Andreas Dresen 2000 KONTAKT Regie: Marco Giese 1993 DAS LETZTE SIEGEL Regie: Stephan Dähnert
Foto: © X Verleih
Besserwessis sehen anders aus. Nicht unbedingt besser, aber glücklicher, cooler, abgeklärter. Inka Friedrichs Figur der Kathrin kommt aus Freiburg, lebt im Prenzlberg und ist angekommen im vereinigten Deutschland der sozialen Probleme, die schneller aufs Privatleben wirken, als Politiker, Psychologen und manchmal auch Nachbarn wahrhaben wollen. Sie hat keinen Job, ist allein erziehend und trinkt mehr als ihr lieb ist. Diese Figur nimmt Inka Friedrich an, verleiht ihr ihr Gesicht und lässt sie so leiden und – im Sommer auf dem Balkon – so viel Freude haben, dass wir verstehen, wie nahe das beieinander liegen kann: Glück und Unglück.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Sandra Hüller – REQUIEM Biografie Geboren 1978 in Suhl | 1996–2000 Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin | 1999–2001 Theaterhaus Jena 2001–2002 Schauspiel Leipzig | seit 2002 Theater Basel Filmografie 2006 MADONNEN Regie: Maria Speth 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid
Foto: © X Verleih
Es ist die Tanzszene in Hans-Christian Schmids REQUIEM, die man nicht vergisst. Weil sie schön ist und unglaublich viel über die Figur erzählt, die sich die Theaterschauspielerin Sandra Hüller in ihrem Kinodebüt so sehr zu eigen macht, dass sie dem Publikum Dinge mitteilt, die sie vielleicht selbst noch gar nicht über diese Figur wusste. Es sind die Bewegungen, die unbeholfen aussehen, sich selbst fremd und dann am Ende bei sich selbst angekommen. Sandra Hüller wollte wissen, was das ist: Katholizismus; sie wollte wissen, was dem zugrunde liegt: Epilepsie, weil sie es als Schauspielerin weitererzählen wollte. Das hat nichts Akademisches. Das ist authentisch und berührend. Und das hat auf Anhieb zum Preis für die beste schauspielerische Leistung der Internationalen Filmfestspiele von Berlin geführt.
Nominierungen
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Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Jasmin Tabatabai – FREMDE HAUT
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Biografie Geboren 1967 in Teheran | 1978 Emigration der Familie nach Deutschland | ab 1988 Studium an der Hochschule für Musik und Schauspiel in Stuttgart | seit Anfang der neunziger Jahre zweigleisig tätig als Schauspielerin und Musikerin Filmografie (Auswahl) 2006 FAY GRIM Regie: Hal Hartley 2004 FREMDE HAUT Regie: Angelina Maccarone 1998 LATE SHOW Regie: Helmut Dietl 1995 BANDITS Regie: Katja von Garnier 1994 DIE MEDIOCREN Regie: Matthias Glasner
Foto: © MMM Film Zimmermann & Co GmbH
Wenn Schauspieler oder Schauspielerinnen in eine FREMDE HAUT schlüpfen, gehen sie in der Regel ihrem Beruf nach. Das macht auch Jasmin Tabatabai in dem gleichnamigen Film. Und doch ist alles anders als im beruflichen Alltag einer Schauspielerin. Jasmin Tabatabai schlüpft nicht nur in die Haut einer anderen Figur, sie schlüpft in die Haut einer Figur, die ihrerseits in die Haut einer Figur anderen Geschlechts schlüpft. Das per se hat zwar nicht selten zur Bewunderung durch Kritik und das Publikum geführt. Aber hier ist nochmal alles anders. Jasmin Tabatabai schlüpft nicht nur in eine andere Haut. Sie schlüpft gleich in eine andere Psyche. Und sie macht dadurch aus einem schauspielerischen Kabinettstück eine aufklärerische Aktion.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Nadja Uhl – SOMMER VORM BALKON Biografie Geboren 1972 in Stralsund | Ausbildung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ | 1994–1999 Potsdamer Hans Otto Theater Filmografie (Auswahl) 2005 SOMMER VORM BALKON Regie: Andreas Dresen 2004/ DIE STURMFLUT (TV) 2005 Regie: Jorgo Papavassiliou 2002 DIE ZWILLINGE Regie: Ben Sombogaart 2000 WAS TUN, WENN’S BRENNT? Regie: Gregor Schnitzler 1999 DIE STILLE NACH DEM SCHUSS Regie: Volker Schlöndorff
Foto: © X Verleih
Natürlich hätte wirklich jeder gerne eine Nachbarin wie Nike. Diese Göttin der Unbekümmertheit besiegt offensichtlich jedes Problem – der anderen. Bei selbst gemachten Schwierigkeiten hilft weder die gute Laune, noch das gute Aussehen, noch der gute Spruch, der ihr gern und leicht von den Lippen geht. Mit der Bewältigung dieses faszinierenden Konflikts hat die vielseitige Schauspielerin schon wieder eine neue Herausforderung für sich gefunden. Nadja Uhl ist zwar immer wieder zu erkennen, aber sie ist niemals in zwei Rollen gleich. Aber wenn es zwischen ihrer Rolle in Andreas Dresens SOMMER VORM BALKON und ihrem bislang größten Erfolg mit Volker Schlöndorffs STILLE NACH DEM SCHUSS doch eine Gemeinsamkeit geben sollte, dann ist es die bedingungslose Hingabe, mit der sich die Schauspielerin jeder Rolle nähert.
Nominierungen
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Beste darstellerische Leistung – Männliche Hauptrolle Moritz Bleibtreu – ELEMENTARTEILCHEN
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Biografie Geboren 1971 in München | erster Auftritt 1979/80 im Kinderfilm ICH HATTE EINEN TRAUM (R: Rainer Boldt) | nach Auslandsaufenthalten in Frankreich, Italien und den USA erste Engagements am Thalia Theater und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg | ab 1987 diverse Fernseh- und Filmrollen, regelmäßige Arbeit fürs Kino seit 1993 Filmografie (Auswahl) 2005 ELEMENTARTEILCHEN Regie: Oskar Roehler 2004 VOM SUCHEN UND FINDEN DER LIEBE Regie: Helmut Dietl 2000 DAS EXPERIMENT Regie: Oliver Hirschbiegel 1997 LOLA RENNT Regie: Tom Tykwer 1996 KNOCKIN’ ON HEAVEN‘S DOOR Regie: Thomas Jahn
Foto: © Constantin Film Verleih GmbH
Man weiß eigentlich gar nicht, wer von den ungleichen Brüdern in Oskar Roehlers Houellebeque-Adaption ELEMENTARTEILCHEN das größere Schicksal erleidet, aber man spürt die größere Herausforderung an den Schauspieler, der die Qualen des Hitzkopfs Bruno aus der Vergangenheit noch präsent hält und mit denen der Gegenwart multipliziert. Moritz Bleibtreu spielt diese Figur als emotionales Pulverfass, das am Ende jedoch nicht ex-, sondern wenn überhaupt implodiert, weil ihr die Begegnung mit Christiane völlig neue emotionale und gesellschaftliche Dimensionen eröffnet. Und damit noch mehr Stoff für schauspielerische Überzeugungsarbeit. Die hat bei der Jury der Internationalen Filmfestspiele Berlin zu Recht funktioniert.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – Männliche Hauptrolle Ulrich Mühe – DAS LEBEN DER ANDEREN
Nominierungen
Biografie Geboren 1953 in Grimma (Sachsen) | Ausbildung zum Baufacharbeiter | 1975 Beginn des Studium an der Theaterhochschule Leipzig | ab 1980 Zusammenarbeit mit Heiner Müller u.a. an der Volksbühne | außerdem Mitglied des Ensembles des Deutschen Theaters in Berlin | Seit 1997 spielt er mit großem Erfolg beim Publikum die Rolle des Dr. Robert Kolmaar in der TV-Serie DER LETZTE ZEUGE. Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 1996 FUNNY GAMES Regie: Michael Haneke 1992 SCHTONK! Regie: Helmut Dietl 1988 DAS SPINNENNETZ Regie: Bernhard Wicki 1984 DIE FRAU UND DER FREMDE Regie: Rainer Simon
Foto: © Buena Vista International
Es ist ein schlauer Zug von einem Schauspieler, der in seiner Rolle als Stasi-Offizier in DAS LEBEN DER ANDEREN hauptsächlich per Lauschangriff, also mit den Ohren wahrnimmt, die Augen so einzusetzen, wie Ulrich Mühe das tut. Innerlich scheinbar regungslos, äußerlich bis oben hin zugeknöpft, spielt Mühe eine Figur, die vom feindlichen Beobachter zum Verbündeten wird. Also einen starken charakterlichen Wandel, der nicht sichtbar werden darf. Nur, wenn es wirklich ernst, wenn es wichtig wird, öffnet der Schauspieler seine Fenster zur Seele für einen Moment. Einen großen Kinomoment.
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Beste darstellerische Leistung – Männliche Hauptrolle Milan Peschel – NETTO
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Biografie Geboren 1968 in Berlin | Ausbildung zum Theatertischler | Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin | ab 1997 Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin | 2001–2006 Thalia Theater Hamburg als Gast Filmografie (Auswahl) 2005 LEBEN MIT HANNAH Regie: Erica von Möller 2004 LENZ Regie: Thomas Imbach 2004 NETTO Regie: Robert Thalheim
Foto: © Stardust Filmverleih GmbH
Es soll dem Kino hier und da schon geholfen haben, wenn sich ein Filmregisseur neugierig am Theater nach Schauspielern umsieht. Für den Film NETTO von Robert Thalheim war das ein Glücksfall, aber kein Zufall. Der Student der Babelsberger Filmhochschule geht sowieso gerne ins Theater und hatte Milan Peschel schon in der Volksbühne am Rosa-LuxemburgPlatz bewundert und bereits in einem Kurzfilm besetzt. Für NETTO, eine über weite Strecken improvisierte Tragikomödie um eine Vater-SohnBeziehung aus der Mitte der Hartz-IV-Gesellschaft, zog Peschel alle Register seines Könnens jenseits jeglicher Theatralik – mit großer Sicherheit für die mal anrührende, mal unglaublich komische Gratwanderung zwischen Höhenflug und Totalabsturz.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Meret Becker – KOMM NäHER
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Biografie Geboren im Rotkreuz Krankenhaus in Bremen | seit 1986 regelmäßige Arbeit als Schauspielerin, Musikerin, Sängerin und Komponistin Filmografie (Auswahl) 2005 MUNICH Regie: Steven Spielberg 2005 KOMM NÄHER Regie: Vanessa Jopp 2004 URLAUB VOM LEBEN Regie: Neele Leana Vollmar 1997 COMEDIAN HARMONISTS Regie: Joseph Vilsmaier 1991 KLEINE HAIE Regie: Sönke Wortmann Foto: © Marco Dresen
Bei Mathilda ist immer alles ein bisschen zu laut. Ihre Reaktion, wenn sie zufällig angerempelt wird, ihre Musik, wenn sie sich zuhause auf ihre Art entspannt oder die Art, wie sie ihre Currywurst an Mann und Frau bringen will. Mathilda ist der Typ von Frau, die es zum Beispiel schneller als andere mit der Polizei zu tun kriegt. Aber sie ist auch der Typ von Frau, mit der es dann die Polizei zu tun kriegt. Was im Fall des Polizisten Bronski sogar zu einem Happy End führen könnte. Aber nur, weil Meret Becker diese Mathilda spielt. Sie, die Widerspenstige und ihre Zähmung in einer Person. Ihre Lautstärke ist die andere Seite der Medaille ihrer Sensibilität. Sie hat die Freiheiten, die ihr die offene Entstehungsweise dieses Films bot, genutzt – für ihre Figur, den Film und damit auch für ein hingerissenes Publikum.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Martina Gedeck – ELEMENTARTEILCHEN
Nominierungen
Biografie Schauspielstudium am Max-ReinhardtSeminar der Hochschule der Künste, Berlin | seit 1987 Arbeit an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen (Theater am Turm, Frankfurt, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, Schauspielhaus, Basel), aktuell am Deutschen Theater, Berlin | Film und Fernsehen seit 1986 Filmografie (Auswahl) 2006 THE GOOD SHEPHERD Regie: Robert De Niro 2006 SOMMER ´04 AN DER SCHLEI Regie: Stefan Krohmer 2005 ELEMENTARTEILCHEN Regie: Oskar Roehler 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2002 BELLA MARTHA Regie: Sandra Nettelbeck
Foto: © Constantin Film Verleih GmbH
In Oskar Roehlers Adaption des Bestsellers ELEMENTARTEILCHEN von Michel Houellebeque gibt es eigentlich keine Figur, die frei ist von emotionalen Macken, Verhaltensstörungen, seelischen und schließlich körperlichen Beschädigungen. Eine der vier Hauptfiguren, Christiane, aufregend gespielt von Martina Gedeck, hat möglicherweise das schwerste Schicksal zu erleiden. Durch ihre darstellerische Kraft verleiht sie der Figur mit all ihren Abgründen Würde und Souveränität und verwandelt das tragische Ende der Christiane in ein Bekenntnis zum Leben.
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Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Imogen Kogge – REQUIEM
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Biografie Geboren 1957 in Berlin | Ausbildung an der Hochschule der Künste Berlin | erstes Engagement am Deutschen Schauspielhaus Hamburg | 1985–1997 Schaubühne am Lehniner Platz | danach regelmäßige Arbeit auch in Film und Fernsehen | außerdem Gastprofessoruren am Mozarteum Salzburg, an der Ernst-BuschSchule Berlin und an der Hochschule der Künste Berlin | seit 2005 Schauspielhaus Bochum Filmografie 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2004 DIE BLUTHOCHZEIT Regie: Dominique Deruddere 2004 BARFUSS Regie: Til Schweiger 1999 ANNA WUNDER Regie: Ulla Wagner 1998 NACHTGESTALTEN Regie: Andreas Dresen
Fotos: © X Verleih
Diese Mutter wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht. Stumm, stur und gefühlskalt. So ließe sich die Rolle, die der Autor Bernd Lange und der Regisseur Hans-Christian Schmid für die Mutter des ExorzismusOpfers Michaela Klingler in REQUIEM konzipiert haben, auf den ersten Blick beschreiben. Aber Schmid hätte nicht die Schauspielerin Imogen Kogge für diese Rolle ausgewählt, wenn ihn nicht auch der zweite Blick interessierte. Kogge, die unter anderem auf den Theaterbühnen von Berlin, Hamburg und Bochum Triumphe feierte und feiert und mittlerweile auch als knorrige TV-Kommissarin einem größeren Fernsehpublikum bekannt ist, taugt nicht zum reinen Monster. Ihr Spiel macht auch die Hilflosigkeit und emotionale Blockade einer Figur begreifbar, die sich von ihrer eigenen Schuldhaftigkeit nicht befreien kann.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – Männliche Nebenrolle Burghart KlauSSner – REQUIEM
Nominierungen
Biografie Geboren 1949 in Berlin | Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin | Theaterengagements u.a. am Schiller Theater, Schauspielhaus Zürich, Hamburger Kammerspiele, Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspielhaus Bochum | darüber hinaus Deutschlandtournee als Swing-Sänger | zahlreiche TV-Auftritte, unter anderem ADELHEID UND IHRE MÖRDER, TATORT, PETER STROHM, DIE STAATSKANZLEI Filmografie (Auswahl) 2005 DER MANN VON DER BOTSCHAFT Regie: Dito Tsintsadze 2005 REQUIEM Regie: Hans Christian Schmid 2004 DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI Regie: Hans Weingartner 1993 KINDERSPIELE Regie: Wolfgang Becker 1983 DER BEGINN ALLER SCHRECKEN IST LIEBE – Regie: Helke Sander
Foto: © X Verleih
Es sind nicht selten die Rollen der Verlierer, in denen ein Schauspieler alles geben kann – und manchmal noch viel mehr. Und wenn die Rolle des Verlierers dann auch noch die Rolle dessen ist, der auch als Figur alles geben soll und gibt, darf man getrost von einer Traumrolle sprechen. Burghart Klaußner findet sie als Vater von Michaela Klingler in Hans-Christian Schmids REQUIEM. Er spielt die in jeder Einstellung spürbare Liebe zu seiner Tochter anrührend als schüchternes Versteckspiel vor der Mutter. Er spielt seine Verzweiflung über den Zustand der Tochter und darüber, dass er nicht weiß, wie er ihn ändern kann, mit stiller Intensität. Und er spielt sie so glaubhaft, dass der Zuschauer darüber am Ende selbst zu verzweifeln droht.
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Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle Andreas Schmidt – SOMMER VORM BALKON Biografie Geboren 1963 in Berlin | privater Schauspielunterricht bei Hilla Preuß | Filmseminare bei Edward Zebrowski/Filip Bajon und bei Agnieszka Holland/Krzysztof Kieslowski Filmografie (Auswahl) 2005 SOMMER VORM BALKON Regie: Andreas Dresen 2004 IM SCHWITZKASTEN Regie: Eoin Moore 2001 PIGS WILL FLY Regie: Eoin Moore 1997 PLUS-MINUS NULL Regie: Eoin Moore 1988 LINIE 1 Regie: Reinhard Hauff
Foto: © X Verleih
Obwohl Andreas Schmidt ein buchstäblicher Strich in der Landschaft ist, braucht er natürlich keinen überdimensionalen Truck, um in SOMMER VORM BALKON auf sich aufmerksam zu machen. Seine Präsenz äußert sich anders. Zum Beispiel wie er einerseits mit verschränkten Armen auf Nikes Couchgarnitur thront wie der König vom Kiez und dabei ebenso einnehmend wie unausstehlich sein kann. Oder wie er andererseits aus der Demütigung, die Nacht auf dem Balkon statt im Kuschelbett verbracht zu haben, den Triumph der scheinbaren Bescheidenheit bastelt. Die Ambivalenz ist sein schauspielerisches Kapital. Unberechenbar und liebenswürdig – das liegt bei ihm so gefährlich wie sympathisch nahe beieinander.
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Deutscher Filmpreis 2006
Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle Ulrich Tukur – DAS LEBEN DER ANDEREN
Nominierungen
Biografie Geboren 1957 in Viernheim | Studium der Germanistik, Anglistik und Geschichte in Tübingen | 1980–1983 Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart | 1983 erstes Bühnenengagement in Heidelberg Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2002 DER STELLVERTRETER Regie: Constantin Costa-Gavras 2001 TAKING SIDES Regie: István Szabó 2000 BONHOEFFER – DIE LETZTE STUNDE Regie: Eric Till 1986 STAMMHEIM Regie: Reinhard Hauff 1982 DIE WEISSE ROSE Regie: Michael Verhoeven
Foto: © Buena Vista International
Wenn es den altmodischen Begriff des klassischen Bösewichts im Film nicht schon so lange gäbe, für Ulrich Tukurs Stasi-Major Anton Grubitz in DAS LEBEN DER ANDEREN hätte man ihn erfinden müssen. Tukur, der musikalische Mime mit ausgeprägtem Gespür für Zwischentöne, scheint es hier sehr bewusst krachen zu lassen. Er spielt eine Figur, die nicht in erster Linie von Skrupeln geplagt wird. Aber eine Figur, die nur mit sich selbst identisch sein kann, wenn sie anderen etwas vormacht – zum Beispiel, dass sie mächtig ist, rücksichtslos, karrieresüchtig, überlegen. Wie aufregend sind in diesem Zusammenhang die Szenen, in denen Tukur seiner Figur diese Maske für kurze, nachhaltige Momente abnimmt.
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QUALITÄT UND KOMPETENZ Gespräch mit Lutz Carstens, Chefredakteur von TV SPIELFILM, zum DEUTSCHEN Filmpreis und über Zustand und Zukunft des deutschen Films. TV SPIELFILM unterstützt die LOLA schon seit Jahren. Sie haben die Partnerschaft fortgesetzt, als die DEUTSCHE FILMAKADEMIE die Verantwortung für die Verleihung übernommen hat. Hand aufs Herz: Haben Sie mit dem Erfolg im letzten Jahr gerechnet oder haben Sie einfach darauf gehofft? Die deutsche Filmakademie besteht aus mehr als 700 Filmschaffenden, darunter unzählige Träger nicht nur des Deutschen Filmpreises, sondern auch Gewinner internationaler Preise, wie Emmy und Oscar, und bürgt somit in ihrem Urteil für Erfahrung, Kompetenz und ein unbestechliches Gespür für Qualität. Qualität und Kompetenz sind auch für unsere tägliche Arbeit die bestimmenden Kriterien – insofern sind die Deutsche Filmakademie und TV SPIELFILM ideale Partner. Gemeinsam erfassen sie Klasse und Masse – das kann nur erfolgreich sein.
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Der deutsche Film hat im letzten Jahr gezeigt, dass er gerade durch seine inhaltliche und formale Vielfalt stark sein kann – künstlerisch und kommerziell. Glauben Sie, dass das so bleiben kann und wird? Wir sind sogar der Meinung, dass es noch besser werden wird. Wer die Menschen berührt, der kann sie auch ins Kino locken. Deutsche Produktionen können international mithalten – wir haben großartige Darsteller, wir haben erstklassige Regisseure und wir haben vor allem mutige Produzenten, die sich trauen, auch vermeintlich sperrige Themen mitreißend für die große Leinwand umsetzen zu lassen.
Mit dem LOLA FESTIVAL, das im vergangenen Jahr zum ersten Mal alle mit einer Nominierung versehenen Filme in vielen deutschen Städten einem großen Publikum präsentierte, hat sich das entscheidend geändert. Nicht nur deshalb unterstützt TV SPIELFILM das LOLA FESTIVAL seit seinem Bestehen.
Deutsches Kino macht endlich wieder Spaß. Die Zuschauer bestätigen es täglich an der Kinokasse. Welche Bedeutung hat der Deutsche Filmpreis für das deutsche Kinopublikum? Jahrelang war der Deutsche Filmpreis zwar wichtig für die Branche, hat sich aber dem breiten Publikum nicht wirklich erschlossen.
Deutscher Filmpreis 2006
TV SPIELFILM GRATULIERT DEN
GEWINNERN DES DEUTSCHEN FILMPREISES 2006
TV SPIELFILM. Nur das Beste sehen.
Beste Regie Florian Henckel von Donnersmarck – DAS LEBEN DER ANDEREN Biografie Geboren 1973 in Köln | Internationales Abitur 1991 | 1991–1993 Russisch-Studium in St. Petersburg | 1993–1996 Studium der Philosophie, Politik und Volkswirtschaft in Oxford | 1996 Regie-Praktikum bei Lord Richard Attenborough | 1997 Beginn des RegieStudiums an der Hochschule für Fernsehen und Film in München Filmografie 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN 2003 WHAT THE WITNESS SAW (Kurzfilm) 2002 DER TEMPLER (Kurzfilm) 2001 DIE NEUNTE KUNST (Kurzfilm) 1999 DOBERMANN (Kurzfilm)
Foto: © A. Mühe
In einem Interview zum Start des Films DAS LEBEN DER ANDEREN hat die Hauptdarstellerin Martina Gedeck ihrem Regisseur zwei auffällige Eigenschaften nachgesagt, die ihm die Ausübung seines Berufes nicht unbedingt erschweren: Sturheit und eine Liebe zu den Schauspielern. Das erklärt nicht alles, macht aber vieles klar. Der Absolvent der Münchner Filmhochschule hat lange und konsequent an seinem ersten abendfüllenden Spielfilm gearbeitet. Er hat die Geschichte selbst geschrieben und die Hintergründe akribisch recherchiert. Er hatte eine klare Vorstellung von der Besetzung und vom Look des Films. Und er scheint für die Umsetzung seiner Vision auch stets die richtigen Partner gefunden zu haben. Und am Ende auch das Publikum. Gerade das ist bei aller Liebe (und Sturheit) nicht selbstverständlich.
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Deutscher Filmpreis 2006
Beste Regie Andreas Dresen – SOMMER VORM BALKON
Nominierungen
Biografie Geboren 1963 in Gera | seit 1979 eigene Amateurfilme | 1986–1991 Regiestudium an der HFF „Konrad Wolf“ Potsdam-Babelsberg (Diplomabschluss) | seit 1996 regelmäßige Arbeit am Theater (u.a. Staatstheater Cottbus, Deutsches Theater/Berlin) | seit 1998 Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg | Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie 2003 Filmografie (Auswahl) 2005 SOMMER VORM BALKON 2004 WILLENBROCK 2001 HALBE TREPPE 1998 NACHTGESTALTEN 1992 STILLES LAND
Foto: © X Verleih
Es ist nicht so leicht. Aber es sieht so leicht aus. Und damit ist die Kunst des Regisseurs Andreas Dresen noch längst nicht ausreichend beschrieben. Aber schon mal hinreichend. Heldinnen wie wir beschreibt er nach dem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase – und macht sie doch zu Heldinnen der Leinwand. Vielleicht, weil wir sie nicht erwarten, wo wir sie finden. Vielleicht, weil sie nicht das tun, was wir von Heldinnen – egal ob des Alltags oder des Kinos – erwarten. Vielleicht, weil ganz nebenbei die alte Ost-West-Rechnung nicht mehr aufgeht. Vielleicht, weil sie sich an einem Ort in der Gesellschaft befinden, wo es nach aller Erfahrung mit dem Leben und dem Kino eigentlich gar keine Heldinnen geben darf. Vielleicht, vielleicht. Sicher ist, dass sich Andreas Dresen sicher ist, was er mit SOMMER VORM BALKON wem wie erzählen will – und genau das wie immer mit Herz und Verstand tut. Vielleicht reicht das ja.
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Beste Regie Hans-Christian Schmid – REQUIEM
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Biografie Geboren 1965 in Altötting | Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film | Stipendium der Drehbuchwerkstatt München | Drehbuchstudium an der University of Southern California in Los Angeles | 2004 Gründung der Produktionsfirma 23/5 in Berlin Filmografie (Auswahl) 2005 REQUIEM 2003 LICHTER 2000 CRAZY 1998 23 1996 NACH FÜNF IM URWALD
Foto: © Gerald von Foris
Zwei Themen hat der Regisseur Hans-Christian Schmid in den letzten Jahren seine besondere Aufmerksamkeit gewidmet: der Mechanik religiöser Riten unter besonderer Berücksichtigung ihrer unmenschlichen Implikationen – und Geschichten von Menschen auf dem Weg zum Erwachsen werden, zur erzieherischen Unabhängigkeit. In REQUIEM ist das eine Thema der heftige Anlass, eine außergewöhnliche Variante des anderen zu erzählen. Denn die Geschichte der Michaela Klingler, ihrer Krankheit, des Wahns ihrer religiösen und familiären Gesellschaft und der Hilflosigkeit ihrer neuen Umgebung erzählt der genau und behutsam arbeitende Regisseur nicht als Schocker, sondern als Familiendrama. Da hat keiner eine Fratze und jeder ein Gesicht. Ein eindringliches Psychogramm und zugleich eine Studie über Sprachlosigkeit, Gefühlsstarre, Verzweiflung, Liebe und Verblendung.
Deutscher Filmpreis 2006
Beste Kamera/Bildgestaltung Hagen Bogdanski – DAS LEBEN DER ANDEREN Der Kameramann Hagen Bogdanski ist ein Stilist. Er kann unverwechselbare Bilder schaffen, Filmen Gesichter verleihen. Deshalb war er der richtige Mann für die stilisierten Filme von Oskar Roehler, für das magische Schwarz-Weiß in DIE UNBERÜHRBARE und die auffälligen Farben in ALTER AFFE ANGST. Hagen Bogdanski ist ein Profi. Wenn ein Film stilistische Disziplin erfordert, dann leistet er das auch. Egal, ob es sich um eine OTTOKomödie handelt oder um ein Stasi-Drama mit melodramatischen Implikationen. DAS LEBEN DER ANDEREN ist ein Film der klaren, im besten Sinne einfachen Bilder, die in den großen Rahmen der Erzählung passen müssen. Dass diese Bilder nicht klein sein dürfen, weiß der Kameramann, und arbeitet deshalb genauso beeindruckend genau wie der Rest des Teams.
Nominierungen
Biografie Geboren 1965 in Berlin | Fotografenausbildung (Lette Verein) | 1 Jahr Auslandsaufenthalt in den USA | 1 Jahr Praktikum im Kameraverleih in München | Kameraassistenz bei X. Schwarzenberger, J. Jürges, G. Roll, D. Watkin u.v.a. Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2005 ANTIKÖRPER Regie: Christian Alvart 2003 DER ALTE AFFE ANGST Regie: Oskar Roehler 2000 DIE UNBERÜHRBARE Regie: Oskar Roehler
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Beste Kamera/Bildgestaltung Michael Hammon – WILLENBROCK In Andreas Dresens WILLENBROCK hat man das Gefühl, dass immer irgendwer irgendwem auf den Fersen ist. Der Film handelt von Unsicherheiten, Veränderungen, Bedrohungen, ja Nachstellungen im mehrfachen Sinn des Wortes. Diese Grundstimmung der Erzählung hat der Kameramann Michael Hammon spürbar zur Grundlage seines visuellen Konzeptes gemacht. Seine Optik bringt den Zuschauer in eine Situation zwischen Detektiv und Komplizen und lässt ihn darum niemals aus der Geschichte heraus. Und wenn wir dann mit Axel Prahl über die vereiste Brücke rennen, um den Karpfen zu befreien, geraten wir im Kinosessel so außer Atem wie der Kameramann am Drehort.
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Filmografie (Auswahl) Biografie 2004 WILLENBROCK Geboren 1955 in Johannesburg (Südafrika) | Regie: Andreas Dresen 1974–1978 Diplom für Malerei und Fotografie 2003 HÖLLENTOUR (B.A.F.A), Universität Kapstadt, Südafrika | Regie: Pepe Danquart 1978–1982 Arbeit als freier Fotograf und Art 2001 HALBE TREPPE Director in der Werbung | 1983–1989 freier Regie: Andreas Dresen Kameramann für BBC, CBS und Visnews 1997 NACH SAISON (heute Reuters) | 1985–1991 Ausbildung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie, Berlin | Regie: Pepe Danquart und Mirjam Quinte 2001–2003 Gastdozent für Kamera an der Film- 1991 DER ERDNUSS MANN akademie Baden-Württemberg und Regie: Dietmar Klein Gastprofessor für Kamera an der HFF PotsdamBabelsberg | arbeitet als Kameramann und Regisseur
Deutscher Filmpreis 2006
Beste Kamera/Bildgestaltung
Das fällt schon auf: Junge Filmemacher scheinen sich mit dem Kameramann Jürgen Jürges besonders wohl zu fühlen. Das liegt nicht nur an seiner Erfahrung und Souveränität. Es liegt auch daran, dass man ihn als Verbündeten bekommt. Und Verbündete kann man am Set immer gebrauchen. Florian Gallenberger hat sich für seinen ersten langen Film eine ebenso pittoreske wie bedrohliche Kulisse ausgesucht. SCHATTEN DER ZEIT spielt an einem fremden Ort in verschiedenen Zeiten. Das war für alle Beteiligten eine Herausforderung. Und für Jürgen Jürges war es die Möglichkeit, seinem Verbündeten zu zeigen, wie man den Überblick im doppelten Sinn des Wortes nicht nur behält, sondern auch noch dem Zuschauer vermittelt. Obendrein auch noch in schönen Bildern.
Nominierungen
Biografie Geboren 1940 in Hannover | 1959–1961 Besuch der Fotoschule in Berlin mit dem Abschluss zum Fotografen | 1962–1963 Volontariat bei der Firma modern art film in Berlin | anschließend als freier Kamera-Assistent bis 1967 bei verschiedenen Kameramännern, u.a. bei Ernst Wild, Wolf Wirth, Franz Rath | ab 1967 erste eigene Kurzfilme und Mitarbeit als Operator (u.a. bei Heinz Pehlke) an Spielfilmen | erste Spielfilme als Kameramann ab 1970
Foto: © Jörg Grüber
Jürgen Jürges – SCHATTEN DER ZEIT
Filmografie (Auswahl) 2004 VOM SUCHEN UND FINDEN DER LIEBE Regie: Helmut Dietl 2004 SCHATTEN DER ZEIT Regie: Florian Gallenberger 1997 FUNNY GAMES Regie: Michael Haneke 1993 FAR AWAY SO CLOSE Regie: Wim Wenders 1974 ANGST ESSEN SEELE AUF Regie: Rainer Werner Fassbinder
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Die schnellen Chauffeure der feschen LOLAs in Empfang und verwahren sie für die Preisträger. Anschließend befördert der Expressdienstleister die wertvolle Fracht zum Graveur und Ob LOLAs, Europäischer Filmpreis oder Bären – stellt sie den Gewinnern zu. beim Thema Film ist TNT Express seit Jahren bestens im Bild. Denn der Expressdienstleister „In den Medien wird gerne das Bild vermittelt, arbeitet unter anderem auch eng mit der Euro- die Stars klemmten sich ihre Awards unter den pean Film Academy, der Berlinale sowie zahl- Arm und nähmen sie im Handgepäck mit nach Hause“, sagt Alexander Stukenberg, ProjektbeWenn sich die Stars des deutschen Kinos auf reichen regionalen Filmfestivals zusammen. auftragter von TNT Express. „In Wirklichkeit den Besuch eines TNT Express-Fahrers freuen, kann das viele Gründe haben – ein mit Span- TNT Express transportierte bereits die 59 erfordern die wertvollen Statuetten eine Spezialnung erwartetes Drehbuch, ein unverzichtbares Filme der Vorauswahl zu den knapp 750 Mit- verpackung und sorgfältigen Umgang beim Maskottchen oder eine vergessene Requisite gliedern der Deutschen Filmakademie Transport. Dafür – und natürlich für die pünktsind keine ungewöhnlichen Sendungen für die und hat während des LOLA Festivals den liche und zuverlässige Zustellung – sind wir bei netten Kuriere in Weiß und Orange. In diesen Kopientransport in die Kinos übernommen. TNT nun mal die Spezialisten. Die LOLA ist bei Tagen haben die TNTler eine ganz besondere Bei der Preisverleihung des Deutschen Film- uns in den besten Händen.“ Fracht dabei: Der Expressdienstleister beför- preises am 12. Mai 2006 nehmen TNT-Mitardert sämtliche LOLA-Festivalfilme und stellt beiter nach der feierlichen Übergabe die LOLAs Uuuund … Action: TNT Express spielt bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises wieder eine tragende Rolle. Der führende Anbieter von weltweiten Expressdienstleistungen für Geschäftskunden ist offizieller Transportpartner der Deutschen Filmakademie und des von ihr veranstalteten LOLA Festivals.
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den Gewinnern des Deutschen Filmpreises ihre LOLA persönlich zu.
Deutscher Filmpreis 2006
TNT transportiert als offizieller Sponsor der Deutschen Filmfestspiele Lola viele preiswürdige Filme. Eine Produktion braucht vom ersten Skript bis zum letzten Schnitt immer eine reibungslose Logistik. Mit unserer Leistungsstärke sind
wir ein wichtiger Partner der zeitsensiblen Filmindustrie. Wöchentlich liefern wir mehr als 3,3 Millionen Pakete, Dokumente und Frachtstücke in über 220 Länder.Wenn Action gefragt ist, steht TNT Express für Sie bereit. Anruf genügt:
TNT EXPRESS GmbH Zentrale
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(0,12 € / Min)
53842 Troisdorf www.tnt.de
Bester Schnitt Dirk Grau – KNALLHART Im letzten Jahr erhielt Dirk Grau zusammen mit Martin Hoffmann die LOLA für den Schnitt des Dokumentarfilms RHYTHM IS IT!. Die Begegnung mit diesem Film und seinem ganz eigenen, unkonventionellen Rhythmus brachte Detlev Buck auf die Idee, Dirk Grau die Montage seines Films KNALLHART anzuvertrauen. Dass der Schnitt dabei schließlich nicht auf die einseitige Vorgabe des Titels einging (wie ja auch der Rest des Films nicht), rechtfertigte dieses Vertrauen. Der Schnittmeister des Films erkennt die Momente des Effekts, fühlt die Spannung in der Zeit, weiß, wann man hinschauen muss, und wann man mehr sieht, wenn weniger gezeigt wird – und gibt das an ein Publikum weiter, das dann am Ende doch weniger geschüttelt wurde als vielmehr gerührt.
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Biografie Dirk Grau machte sich durch die Montage von Independent-Kinoproduktionen wie Eoin Moores PLUS-MINUS NULL oder SEXY SADIE von Matthias Glasner einen Namen. | 1999 gründete er mit Carmen Baudi die Produktionsfirma Seaside Pictures und arbeitet seitdem auch als Autor und Regisseur. | 2006 Berlinale Talent Campus – Experte für Themenschwerpunkt Editing Filmografie (Auswahl) 2006 A FULL CIRCLE Regie/Buch: Dirk Grau 2005 KNALLHART Regie: Detlev Buck 2004 RHYTHM IS IT! (Doku) Regie: Thomas Grube, Enrique Sanchez Lansch 1998 PLUS-MINUS NULL Regie: Eoin Moore 1996 SEXY SADIE Regie: Matthias Glasner
Deutscher Filmpreis 2006
Bester Schnitt Patricia Rommel – DAS LEBEN DER ANDEREN Es sind nicht unbedingt die Filme mit den einfachsten Geschichten, überschaubarsten Drehbüchern und problemlosesten Produktionsumständen, für deren Schnitt Patricia Rommel seit einem Viertel Jahrhundert nicht mehr aus hiesigen Schneideräumen wegzudenken ist. Die Französin mit dem eigenen Blick für ungewöhnliche Geschichten aus der deutschen Geschichte und Wirklichkeit verschafft den Filmen, die sie mit Geduld und Souveränität montiert, immer eine Aura von Größe und Intimität, von Emotionalität und höherer Bedeutung zugleich. Deshalb war DAS LEBEN DER ANDEREN bei ihr in den richtigen Händen.
Nominierungen
Biografie Geboren 1956 in Paris | seit 1977 in der Filmbranche tätig | seit 1981 freiberufliche Editorin in allen Formaten | Lehrtätigkeit an der HFF München und der ifs Köln Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2001 NIRGENDWO IN AFRIKA Regie: Caroline Link 1996 DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE Regie: Wolfgang Becker 1995 JENSEITS DER STILLE Regie: Caroline Link 1989 VERFOLGTE WEGE Regie: Uwe Janson
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Bester Schnitt
Mit Regisseur Hans-Christian Schmid verbindet Hansjörg Weißbrich und Bernd Schlegel eine langjährige Zusammenarbeit. Bei CRAZY und 23 war Schlegel Weißbrichs Assistent, bei LICHTER stand er ihm als Co-Editor zur Seite. In LICHTER, der nicht nur durch seine episodische Struktur, sondern auch seine ungewöhnlich kurze Postproduktionszeit eine große Herausforderung bedeutete, unterstreicht die Montage eindrucksvoll die Erzählweise von Hans-Christian Schmid: keine vordergründigen Effekte; Zeit und Raum für die Figuren schaffen. Das zeichnet auch die Arbeit von Hansjörg Weißbrich und Bernd Schlegel an REQUIEM aus.
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BERND SCHLEGEL Geboren 1972 in München | 1992–1999 Schnittassistent | seit 1999 selbstständiger Editor
HANSJÖRG WEISSBRICH Geboren 1967 in Siegen | Studium Musik, Französisch; Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften | Schnittassistenz | seit 1995 frei als Editor
Filmografie (Auswahl) 2005 DRESDEN (TV) Regie: Roland Suso Richter 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2003 AUS DER TIEFE DES RAUMES Regie: Gil Memert 2000 DIE SCHEINHEILIGEN Regie: Thomas Kronthaler 1999 SCHMETTERLINGE DER NACHT Regie: Andreas Lechner
Filmografie (Auswahl) 2005 DIE WILDEN HÜHNER Regie: Vivian Naefe 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2004 NVA Regie: Leander Haußmann 2003 SCHATTEN DER ZEIT Regie: Florian Gallenberger 1995 NACH FÜNF IM URWALD Regie: Hans-Christian Schmid
Deutscher Filmpreis 2006
Foto: © Marco Nagel
Bernd Schlegel, Hansjörg WeiSSbrich – REQUIEM
Bestes Szenenbild Nathan Amondson – DON’T COME KNOCKING In den Filmen von Wim Wenders beschreiben die äußeren Räume nicht selten das Innenleben ihrer Protagonisten, während wir Innen nur den Äußerlichkeiten ihrer Existenz begegnen. In DON´T COME KNOCKING fühlt sich Sam Shepards Figur beengt am Set eines Westerns unter freiem Himmel und empfindet die Weite des Landes in diesem Moment als Einschränkung, die ihn zum Handeln zwingt. Und wenn er später in seinem schummrigen alten Stammlokal sitzt, in dem die Bilder an den Wänden an seine Vergangenheit erinnern, scheinen sie nichts mehr mit ihm zu tun zu haben. Die Figur seines Sohnes muss sogar die komplette Inneneinrichtung seiner Absteige auf die Straße werfen, um zu sich zu kommen. Der amerikanische Szenenbildner Nathan Amondson darf in diesem Sinne nichts dem Zufall überlassen. Er war sich bewusst: Gerade bei einem Bilderregisseur wie Wim Wenders ist auch der Szenenbildner ein Bildgestalter. Unübersehbar.
Nominierungen
Biografie Nach der Übersiedlung nach Los Angeles Arbeit als Storyboarder für THE KISS (R: Anthony Russo) und ELLA ENCHANTED (R: Tommy O´Haver) | seit 2004 Arbeit als Production Designer Filmografie (Auswahl) 2006 CHLORINE Regie: Jay Alaimo 2005 DON´T COME KNOCKING Regie: Wim Wenders 2005 LA BELLE DAME SANS MERCI Regie: Hidetoshi Oneda 2004 LAND OF PLENTY Regie: Wim Wenders
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Bestes Szenenbild Silke Buhr – DAS LEBEN DER ANDEREN Ein Blick auf die Filmografie der Szenenbildnerin Silke Buhr macht klar: Es geht ihr um die Atmosphären der Orte, ihre Größe, aber auch um Wahrhaftigkeit. SCHERBENTANZ, VERGISS AMERIKA, REQUIEM FÜR EINE ROMANTISCHE FRAU und zuletzt DAS LEBEN DER ANDEREN. So unterschiedlich die Filme und die Regisseure auch sein mögen, überall erkennt man die Handschrift der Szenenbildnerin. Klare Formen und Räume, die uns erahnen lassen, wie es in den Seelen ihrer Bewohner aussieht. So genügt ein Blick in die Plattenbauwohnung des Hauptmann Gerd Wiesler, um uns die Leere, aber auch das Potenzial seiner Existenz spüren zu lassen. Jedes einzelne Bild enthält den gesamten Film.
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Biografie Geboren 1966 | 1984–1987 Tischlerausbildung Bad Oeynhausen | 1988–1994 Diplom-Ing. (FH) Studiengang Innenarchitektur Fachhochschule Lippe/Detmold | 1994–1996 Film- und FernsehSzenografie (Filmarchitektin), Hochschule für Fernsehen und Film München Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2000 JETZT ODER NIE – ZEIT IST GELD Regie: Lars Büchel 1999 VERGISS AMERIKA Regie: Vanessa Jopp 1998 DIE HÄUPTER MEINER LIEBEN Regie: H.G. Bücking 1996 DER CASCADEUR Regie: Hardy Martins
Deutscher Filmpreis 2006
Bestes Szenenbild Christian M. Goldbeck – REQUIEM Für einen Film etwas zu bauen, an das sich die meisten kaum noch erinnern oder kaum noch erinnern wollen, ist für einen Szenenbildner eine ganz besondere Herausforderung. Die siebziger Jahre waren hässlich und schrill. In den Gegenden, wo Hans-Christian Schmids REQUIEM spielt, waren sie nicht einmal mehr schrill. Aber für die Figuren eines Films hat die Außenwelt ihre subjektive Schönheit oder Hässlichkeit oder Bedrohlichkeit. Der Szenenbildner Christian M. Goldbeck weiß sehr genau, dass Außenwelten im Film oft eher die Reflektion einer Innenwelt sind als ihre eigene. Deshalb steht ein Szenenbild für einen Film, der nicht im Hier und Jetzt oder in einer komplett fiktiven Welt spielt, immer auch für die der Geschichte entsprechende Vorstellung einer Wirklichkeit. Goldbeck richtet sich nicht einfach in einer Zeit für den Film ein. Er richtet den Film ein, für eine Zeit, die durch den Film – ganz nebenbei – erfahrbar wird.
Nominierungen
Biografie Geboren 1974 in Berlin | Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, Potsdam | Studium an der University of EastLondon, School of Architecture | Szenenbildner seit 1999 Filmografie (Auswahl) 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2005 ANTIKÖRPER Regie: Christian Alvart 2004 ALLES AUF ZUCKER Regie: Dani Levy 2003 DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI Regie: Hans Weingartner 2002 LICHTER Regie: Hans-Christian Schmid
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DER standort berlin-brandenburg Berlin hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Drehorte für den deutschen Film entwickelt. Auch immer mehr Produktionsfirmen lassen sich nieder in der Stadt, die immer am Puls der Zeit ist. Manchmal scheint es fast so, als lägen die Geschichten für spannende und unterhaltsame Filme in Berlin auf der Straße. So verwundert es auch nicht, dass vier der sechs für den DEUTSCHEN FILMPREIS 2006 in der Kategorie “Bester Spielfilm” nominierten Filme in Berlin spielen und gedreht wurden: Vanessa Jopps experimentierfreudiger Groß-
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stadtreigen KOMM NÄHER, Detlev Bucks erschreckend realitätsnahe Tragödie KNALLHART, Florian Henckel von Donnersmarcks packendes Stasi-Drama DAS LEBEN DER ANDEREN und Andreas Dresens herzerwärmende Komödie SOMMER VORM BALKON. Den Medienstandort der Großstadtregion Berlin zu fördern und noch erfolgreicher zu machen, ist das Hauptanliegen der Medienboard BerlinBrandenburg. Insgesamt 39 Nominierungen zum DEUTSCHEN FILMPREIS 2006 entfielen auf Produktionen, die von der Medienboard gefördert wurden. Die Medienboard-Geschäftsführerinnen
Petra Müller und Kirsten Niehuus freuen sich über den großartigen Erfolg für die BerlinBrandenburger Filmschaffenden. „Wir gratulieren allen LOLA-Nominierten herzlich. Damit zeigt sich nach drei silbernen Bären, einem Golden Globe und zwei Oscar-Nominierungen wieder einmal, wie viel Kompetenz, Können und Kreativität in der Hauptstadtregion stecken.” Es war ein Spitzenjahr für den deutschen Film und man kann sich auf eine spannende Preisverleihung und ein rauschendes gemeinsames Fest freuen!
Deutscher Filmpreis 2006
Deutscher Filmpreis 2006 Wir gratulieren allen Nominierten! Medienboard-Förderungen:
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1 DER SCHATZ DER WEISSEN FALKEN Nominierung: Bester Kinder- und Jugendfilm. 2 PARADISE NOW Nominieerung: Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch: Hany Abu Assad, Bero Beyer. 3 KNALLHART Nominierungen: Bester Spielfilm, Bester Schnitt: Dirk Grau, Beste Filmmusik: Bert Wrede. 4 FREMDE HAUT Nominierung: Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle: Jasmin Tabatabai. 5 SOMMER VORM BALKON Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle: Inka Friedrich, Nadja Uhl, Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Andreas Schmidt, Beste Regie: Andreas Dresen, Bestes Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase. 6 REQUIEM Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle: Sandra Hüller, Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle: Imogen Kogge, Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Burghart Klaußner, Beste Regie: Hans-Christian Schmid, Bester Schnitt: Bernd Schlegel, Hansjörg Weißbrich, Bestes Szenenbild: Christian M. Goldbeck, Bestes Kostümbild: Bettina Marx, Beste Tongestaltung: Lars Ginzel, Dirk Jacob, Marc Parisotto, Martin Steyer, Bestes Drehbuch: Bernd Lange. 7 DAS LEBEN DER ANDEREN Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle: Ulrich Mühe, Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Ulrich Tukur, Beste Regie: Florian Henckel von Donnersmarck, Beste Kamera/Bildgestaltung: Hagen Bogdanski, Bester Schnitt: Patricia Rommel, Bestes Szenenbild: Silke Buhr, Bestes Kostümbild: Gabriele Binder, Beste Filmmusik: Gabriel Yared, Stéphane Noucha, Beste Tongestaltung: Hubertus Rath, Christoph von Schönburg, Arno Wilms, Bestes Drebuch: Florian Henckel von Donnersmarck. 8 WILLENBROCK Nominierung: Beste Kamera/Bildgestaltung: Michael Hammon. 9 ELEMENTARTEILCHEN Nominierungen: Beste männliche Hauptrolle: Moritz Bleibtreu, Beste weibliche Nebenrolle: Martina Gedeck. 10 DON’T COME KNOCKING Nominierungen: Bestes Szenenbild: Nathan Amondson, Beste Filmmusik: T Bone Burnett.
Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH • August-Bebel-Str. 26 – 53 • 14482 Potsdam-Babelsberg • Tel./Fax: +49 – (0)331 – 743 87 – 0/– 99 info@medienboard.de • www.medienboard.de
Bestes Kostümbild Gabriele Binder – DAS LEBEN DER ANDEREN Wenn im Film der Gürtel um den Trenchcoat des Stasi-Offiziers irgendwo zwischen Bauch und Achselhöhle gebunden ist, bedeutet das zweierlei. Erstens ist der Mann von sich und seiner Funktion so überzeugt, dass er nicht mal bemerkt, wenn er – milde gesagt – unvorteilhaft gekleidet ist. Zweitens weiß die Frau, die ihn so kleidet, genau, was sie damit über ihn erzählen will. Die Kostümbildnerin Gabriele Binder hat für ihre Arbeit an DAS LEBEN DER ANDEREN nicht nur zielsicher im Fundus ehemals volkseigener Herstellerfirmen von Oberbekleidung für beide Geschlechter im Arbeiter- und Bauernstaat der achtziger Jahre gewühlt. Sie hat genau die Kostüme gefunden und ausgewählt, mit denen man Herkunft, Haltung und durchaus auch Charakter der Protagonisten identifizieren kann, ohne dass einer davon zur Karikatur geworden wäre.
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Biografie Geboren in Hannover | Studium an der HdK Berlin: Design und Kunstgeschichte | Assistentin der Entwurfsdirektrice von Collektion Claasen (Damenmode) | Arbeit als Stylistin | Assistentin bei Film und Theater (Kostüm und Art Department) Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2004 MÄNNER WIE WIR Regie: Sherry Horman 1999 ST. PAULI NACHT Regie: Sönke Wortmann 1995 THE PASSION OF DARKLY NOON Regie: Philip Ridley 1994 FRAUEN SIND WAS WUNDERBARES Regie: Sherry Horman
Deutscher Filmpreis 2006
Bestes Kostümbild Lisy Christl – SCHATTEN DER ZEIT Auf einen Ort oder eine Epoche ist die Kostümbildnerin Lisy Christl nun wirklich nicht spezialisiert. Und nicht nur darum wird sie von so unterschiedlichen Regisseuren wie Michael Haneke und Lars Büchel, von Christian Petzold und Ralph Huettner gleichermaßen geschätzt. Für Florian Gallenbergers indisches Melodram SCHATTEN DER ZEIT konnte sie gleich wieder mehrere Grenzen überschreiten. Der Film erzählt zwar eigentlich nur die Geschichte vom Schicksal zweier Menschen. Aber diese Geschichte führt durch die unterschiedlichsten sozialen Milieus in den verschiedensten Zeiten. Da ist die Versuchung groß, zu schwelgen und zu verschwenden. Lisy Christl nimmt die opulente Herausforderung gerne an – und ist doch bei sich, bei der Geschichte und ihren Figuren.
Nominierungen
Biografie Geboren 1964 | Ausbildung: Meisterschule für Mode München | seit 1995 Kostümbildnerin Filmografie (Auswahl) 2004 CACHÉ Regie: Michael Haneke 2004 SCHATTEN DER ZEIT Regie: Florian Gallenberger 2002 WOLFSBURG Regie: Christian Petzold 2000 JETZT ODER NIE Regie: Lars Büchel 1996 FUNNY GAMES Regie: Michael Haneke
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Bestes Kostümbild Bettina Marx – REQUIEM Historische Filme sind für Kostümbildner immer eine besondere Herausforderung. Sie können aber auch Fallen sein. Besonders, wenn das Historische noch präsent ist in der subjektiven Erinnerung des Publikums. Aber auch historische Spielfilme sind keine Dokumentationen. Deshalb hat Bettina Marx für die Kostüme von REQUIEM sich zwar am Stil der siebziger Jahre orientiert. Aber wie der Film will sie Figuren erzählen, das Innere buchstäblich nach Außen kehren, Entwicklungen beschreiben, bei denen auch örtliche Veränderungen Auswirkungen auf die Kleidung haben. Und dabei ist sie – ganz im Sinne des Films selbst – den Figuren so nahe gekommen wie diese dadurch den Zuschauern.
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Biografie Geboren 1960 in Marburg/Lahn | 1979–1982 Studium der Theaterwissenschaft und Publizistik an der FU Berlin | 1982–1988 Kostümassistentin und Kostümbildnerin an verschiedenen deutschen Theatern (Schaubühne Berlin, Staatsoper Hamburg, Staatstheater Stuttgart) | seit 1988 freischaffende Kostümbildnerin für Theater, seit 1991 auch für Film und Fernsehen | seit 2004 Gastdozentur an der Filmakademie Ludwigsburg Filmografie (Auswahl) 2005 OFFSET Regie: Didi Danquart 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2003 BIN ICH SEXY? Regie: Katinka Feistl 1999 LOST KILLERS Regie: Dito Tsintsadze
Deutscher Filmpreis 2006
Beste Filmmusik T-Bone Burnett – DON’T COME KNOCKING Man darf sich einfach nicht wundern, wenn es einem bei der Musik in Wim Wenders´ DON´T COME KNOCKING andauernd warm ums Herz wird. Wo der als Joseph Henry Burnett geborene Sänger, Songwriter und Musikproduzent mit dem markigen Spitznamen beteiligt ist, entsteht immer etwas Besonderes. Angefangen bei seinen eigenen Songs – ob von ihm oder namhaften Kollegen interpretiert – über seine Mitwirkung an Bob Dylans epochaler „Rolling Thunder Revue“ (1975) bis zu den Musikproduktionen für die Filme O BROTHER, WHERE ART THOU? (von den Coen-Brüdern) oder zuletzt James Mangolds WALK THE LINE. Davor stand Burnett für die musikalische Atmosphäre in eben dem Film gerade, in dem Musik – ob im On oder im Off – als Katalysator für Empfindungen oder gar Erkenntnisse eine wesentliche Rolle spielt. Für T-Bone Burnett mag es sogar die Hauptrolle gewesen sein.
Nominierungen
Biografie Geboren 1948 St. Louis, Missouri | seit 1972 Arbeit als Sänger, Songwriter und Musikproduzent | 1972 Veröffentlichung des ersten Albums „The B-52 Band and the Fabulous Skylarks“ | 1975/76 Gitarrist für Bob Dylan („Rolling Thunder Revue“) | Produzent u.a. von Los Lobos, Elvis Costello, Spinal Tab, Roy Orbison Filmografie (Auswahl) 2005 DON´T COME KNOCKING Regie: Wim Wenders 2005 WALK THE LINE Regie: James Mangold 2003 COLD MOUNTAIN Regie: Anthony Minghella 2000 O BROTHER, WHERE ART THOU? Regie: Joel and Ethan Coen 1991 BIS ANS ENDE DER WELT Regie: Wim Wenders
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Beste Filmmusik Bert Wrede – KNALLHART Detlev Buck kennt Bert Wrede durch seine Theatermusik. Wie Buck ist Wrede in seiner Arbeit direkt, kompromisslos, am Herzschlag der Figuren. Er übersetzt ihre Ängste, ihre Wut, die Verzweiflung, den Hass in Beats, atemlose Läufe, die aus der Lunge kommen. Wredes Musik hat Körper, man spürt sie, die Gewalt, das Luftholen, die Hoffnung mit den Händen vor dem Gesicht. Seine Musik kommt aus den Seelenabgründen und den Hinterhöfen der Albträume. Häuserzeilen werden zu Stahlsaiten, die Stadt hat ihren harten Klang, ihre verletzende Schärfe. Wie Bucks Film ist diese Musik knallhart, den sie versteckt nicht, sie zeigt die Stadt, wie sie ist und überall zu werden droht, ob wir wollen oder nicht.
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Biografie Geboren 1961 in Potsdam | 1982–1986 Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin | Arbeit als freier Musiker und Komponist für verschiedene deutschsprachige Bühnen wie das Deutsche Theater Berlin, das Burgtheater Wien und das Thalia Theater Hamburg Filmografie (Auswahl) 2005 KNALLHART Regie: Detlev Buck 2002 NINAS GESCHICHTE Regie: Joseph Orr 1994 OBEN – UNTEN Regie: Joseph Orr 1990 BANALE TAGE Regie: Peter Welz
Deutscher Filmpreis 2006
Beste Filmmusik StÉphane Moucha, Gabriel Yared – DAS LEBEN DER ANDEREN Florian Henckel von Donnersmarcks SpielfilmDebüt DAS LEBEN DER ANDEREN war für viele Überraschungen gut. Dabei ist die Tatsache, dass der Oscar-Preisträger Gabriel Yared (DER ENGLISCHE PATIENT) zusammen mit Stephane Moucha für die Filmmusik gewonnen werden konnte, die kleinere. Die größere ist die angenehme Temperatur der Musik. Das liegt wohl nicht zuletzt an der Arbeitsweise Yareds, der nach eigener Aussage gar nicht so häufig und gerne ins Kino geht und die Musik entlang der Geschichte und nicht der Inszenierung schreibt. Das führt zu einer beeindruckenden Spannung zwischen Intimität und Emotionalität.
Nominierungen
STEPHANE MOUCHA Geboren 1968 in Most (Tschechische Republik) | 1993–1996 Ausbildung am Conservatoire National Superieur de Musique in Paris | seitdem Arbeit als Komponist, Dirigent und Arrangeur Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2003 LES MARINS PERDU Regie: Claire Devers
GABRIEL YARED Geboren 1949 im Libanon | autodidaktische Ausbildung zum Komponisten | seit 1980 Arbeit als Filmkomponist Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN – Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 1999 DER TALENTIERTE MR. RIPLEY Regie: Anthony Minghella 1998 STADT DER ENGEL Regie: Brad Silberling 1996 DER ENGLISCHE PATIENT Regie: Anthony Minghella 1980 RETTE SICH WER KANN…DAS LEBEN Regie: Jean-Luc Godard
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Beste Tongestaltung Christian Bischoff, Jörg Elsner, Marc Parisotto – WHOLETRAIN Florian Gaags Spielfilmdebüt WHOLETRAIN erzählt nicht nur in Bildern von der Leidenschaft, Bilder zu schaffen. Es erzählt auch mit Tönen und Musik von einem Lebensgefühl, das diese Bilder sowohl reflektiert als auch inspiriert. Deshalb wundert es nicht, dass Jörg Elsner auch für die Score-Musik des Films verantwortlich ist (die Songs stammen übrigens vom Regisseur selbst). Mit diesem Sounddesign, den O-Tönen seines Kollegen Marc Parisotto und Christian Bischoffs finaler Gestaltung des Klangbildes hat Jörg Elsner die Töne jenseits der Musik für dieses Lebensgefühl gesucht und gefunden.
CHRISTIAN BISCHOFF Filmografie (Auswahl) 2004 HYPOCHONDER Regie: Maggie Peren (Kurzfilm) 2004 BEN – Nichts ist wie es scheint Regie: Thomas Schaurer 2005 WHOLETRAIN Regie: Florian Gaag JÖRG ELSNER Geboren 1970 in Düsseldorf | Studium zum Diplom Toningenieur an der Robert-Schumann-Hochschule/FH Düsseldorf | während des Studiums eigenes kleines Tonstudio für Musikproduktion | seit Januar 2001 freiberuflich als Sound Designer, Sound Editor und Dialog Editor vorrangig in München
2005 WHOLETRAIN – Regie: Florian Gaag MARC PARISOTTO Geboren 1957 in Marseille Filmografie (Auswahl) 2005 WHOLETRAIN Regie: Florian Gaag 2005 REQUIEM. Regie: Hans Christian Schmid 2003 WELCOME HOME Regie: Andreas Gruber 1995 KRIEGSBILDER Regie Heiner Stadler 1994 71 FRAGMENTE EINER CHRONOLOGIE DES ZUFALLS Regie: Michael Haneke
Filmografie (Auswahl)
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Deutscher Filmpreis 2006
Beste Tongestaltung Stefan Busch, Michael Kranz – BARFUSS Dieser Film ist nicht nur eine Herausforderung für Tonmeister und -designer, sondern auch ein Geschenk. Mal wandelt BARFUSS auf leisen Sohlen wie seine Protagonistin, mal explodiert er wie sein Protagonist. Die (auch miteinander) erfahrenen Tonspezialisten Stefan Busch (Sound Design) und Michael Kranz (Mischtonmeister) haben dieses Geschenk angenommen, sind den bewussten Stimmungsschwankungen des Films gefolgt und haben den Sound zum Katalysator der Emotionen werden lassen.
Nominierungen
STEFAN BUSCH Geboren 1967 in München | seit 1984 Arbeit als Komponist | 1989–1993 Tonassistent | seit 1993 Gesellschafter der Firma Digital Editors Filmografie (Auswahl) 2005 BARFUSS Regie: Til Schweiger 2004 DER UNTERGANG Regie: Oliver Hirschbiegel 2001 RESIDENT EVIL Regie: Paul Anderson 1995 SCHLAFES BRUDER Regie: Joseph Vilsmaier
MICHAEL KRANZ Geboren 1956 in Wuppertal | studierte Physik und Musik (Hauptfach Klavier) | seit Abschluss des Tonmeisterstudiums über 100 Filme im Original gemischt | seit 1987 Tonmeister bei Bavaria Film in München | seit 1995 Cheftonmeister | seit 2003 Leitung Tonabteilung Bavaria Bild & Ton, CinePostproduction GmbH & Co.KG Filmografie (Auswahl) 2005 BARFUSS Regie: Til Schweiger 2004 (T)RAUMSCHIFF SURPRISE Regie: Michael Bully Herbig 1998 COMEDIAN HARMONISTS Regie: Joseph Vilsmaier 1993 DAS GEISTERHAUS Regie: Bille August
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Beste Tongestaltung Lars Ginzel, Dirk Jacob, Marc Parisotto, Martin SteyeR – REQUIEM Gerade in einem stillen Film wie REQUIEM spielt der Ton eine wesentliche Rolle, weil es auch um die Töne zwischen den Tönen geht. Es geht um die subjektive Wahrnehmung von Geräuschen und Signalen und um die objektive Vermittlung einer Welt, die manchmal parallel zur Wirklichkeit stattfindet. Wie erzeuge ich das Gefühl, dass eine Filmfigur etwas erlebt/ hört, ohne dass ich ihre Erlebniswelt akustisch darstelle? Es geht also um das Unerhörte, das im Zuschauer entsteht – Zwischentöne (von denen man nicht genau weiß, ob man sie gehört hat oder nicht). Und wenn Mischtonmeister Martin Steyer, die Tongestalter Lars Ginzel und Dirk Jacob wie auch O-Tonmeister Marc Parisotto die richtig getroffen haben, dann muss der Ton ja im Einklang mit der Erzählung sein. LARS GINZEL Geboren 1979 in Dortmund | seit 2000 Tonmeister-Studium an der HFF „Konrad Wolf“, Potsdam | seit 2001 freiberuflicher Tongestalter und Tonmeister
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Filmografie 2005 REQUIEM – Regie: Hans-Christian Schmid 2005 DIE BLAUE GRENZE – Regie: Till Franzen 2004 NETTO – Regie: Robert Thalheim 2002 ELEFANTENHERZ – Regie: Züli Aladag DIRK JACOB Geboren 1970 in Berlin | Tongestalter seit 1994 Filmografie 2005 REQUIEM – Regie: Hans-Christian Schmid 2003 GOOD BYE LENIN! – Regie: Wolfgang Becker 1999 GLOOMY SUNDAY – Regie: Rolf Schübel 1998 23 – Regie: Hans-Christian Schmid 1998 LOLA RENNT – Regie: Tom Tykwer MARC PARISOTTO Geboren 1957 in Marseille Filmografie 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid
2003 WELCOME HOME – Regie: Andreas Gruber 1995 KRIEGSBILDER – Regie Heiner Stadler 1994 71 FRAGMENTE EINER CHRONOLOGIE DES ZUFALLS – Regie: Michael Haneke MARTIN STEYER Geboren 1949 in Meissen | 1970 Studium Klavier und Tonmeister an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ | seit 1979 selbstständiger Tonmeister | 1985–2005 Tondozent an der dffb | seit 2006 Professor für Tongestaltung an der HFF Potsdam Filmografie 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2002 DER FELSEN – Regie: Dominik Graf 1993 WIR KÖNNEN AUCH ANDERS Regie: Detlev Buck 1983 DIE FLAMBIERTE FRAU Regie: Robert van Ackeren
Deutscher Filmpreis 2006
Beste Tongestaltung Hubertus Rath, Christoph von Schönburg, Arno Wilms – DAS LEBEN DER ANDEREN DAS LEBEN DER ANDEREN handelt bekanntlich davon, dass der Protagonist zum Komplizen seines Antagonisten wird, weil er an dessen Leben akustisch teilhat. Eine wahre Versuchung für das Ton-Department, sich in den Vordergrund zu drängen. Eine Versuchung, der das Trio Christoph von Schönburg (Sound-Design) Hubertus Rath und Arno Wilms (Mischung) souverän widerstanden hat, ohne die im Angebot der Story liegenden Herausforderungen zu ignorieren. HUBERTHUS RATH Geboren 1963 in Regensburg | Studium der Mathematik und Philosophie, dann Studium zum Toningenieur an der Musikhochschule Düsseldorf | seit 1994 bei den Tonstudios der Bavaria Film als Mischtonmeister Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
Nominierungen
2001 LITTLE SENGAL Regie: Rachid Bouchareb 2000 MANILA Regie: Romuald Karmakar 1997 BALLERMANN 6 Regie: Gernot Roll CHRISTOPH VON SCHÖNBURG Geboren 1962 in Tübingen | nach dem Abitur 1982 zunächst Ausbildung zum Drucker | 1989 erstes Schneideraum-Praktikum | 1990–1994 Schnittassistent mit ersten Schritten in der Tonbearbeitung | seit 1994 Tongestaltung Kinofilme und TV-Produktionen Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2003 ERBSEN AUF HALB SECHS Regie: Lars Büchel 1999 ANATOMIE Regie: Stefan Ruzowitzky
1995 MUTTERS COURAGE Regie: Michael Verhoeven ARNO WILMS Geboren 1945 in Münster/ Westf. | 1968 Abschluss Ing. Grad. Elektrotechnik (Ingenieurschule Lage/Lippe) | 1972 Abschluss Dipl. Ing. Elektrotechnik (TU Berlin) | 1980 Studium der Psychologie (FU Berlin), Abschluss Vordiplom | seit 1979 Arbeit als freier Ton-Ingenieur Filmografie (Auswahl) 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN Regie: Florian Henckel von Donnersmarck 2004 ALLES AUF ZUCKER Regie: Dani Levy 2003 DAS WUNDER VON BERN Regie: Sönke Wortmann 1993 DIE TÖDLICHE MARIA Regie: Tom Tykwer
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Bestes Drehbuch Hany Abu Assad, Bero Beyer – PARADISE NOW Mit der Entscheidung, die Geschichte zweier Selbstmordattentäter aus deren Sicht zu erzählen, kann man alles falsch machen. Man kann falsche Sympathien wecken, den viel beschworenen Beifall von der falschen Seite bekommen und sich richtig falsche Feinde machen. Hany Abu Assad und Bero Beyer haben solche Bedenken bewusst ignoriert und ihre Geschichte so erzählt, wie sie erzählt werden musste: Als Thriller, also in dem Genre, in dem man – so Assad – „die Erfahrung der Protagonisten für ein Publikum übersetzen kann, das eigentlich ganz weit weg von dieser Erfahrung ist“. Deshalb ist PARADISE NOW nicht nur vordergründig spannend oder gar spekulativ, sondern auch ein Film, der die Motive und vor allem die Mechanismen des Terrors erfahrbar macht.
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HANY ABU ASSAD Geboren 1961 in Nazareth | Studium und Arbeit als Flugzeugingenieur in Amsterdam | 1990 Gründung der Produktionsfirma Ayloul Film Productions | seit 1992 Arbeit auch als Autor und Regisseur | 2000 Gründung der Augustus Film Produktion mit Bero Beyer
BERO BEYER Geboren 1969 in Bremerhaven | bis 1993 Studium an der Art Academy in Rotterdam | seitdem Arbeit als Kameramann, Autor und Produzent | 2000 Gründung der Augustus Film Produktion mit Hany Abu Assad Foto: © 2006 Constantin Film
Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2005 PARADISE NOW Regie: Hany Abu Assad 2003 FORD TRANSIT Regie: Hany Abu Assad 2002 RANA´S WEDDING Regie: Hany Abu Assad 2000 NAZARETH 2000 Regie: Hany Abu Assad
Deutscher Filmpreis 2006
Bestes Drehbuch Florian Henckel von Donnersmarck – DAS LEBEN DER ANDEREN An einem solchen Drehbuch schreibt man gut und gerne drei Jahre, davon anderthalb Jahre reine Recherche in Archiven, Museen, mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine hochdramatische Geschichte mit vielschichtigen Figuren und emotionaler Wirkungskraft, die es dem Regisseur – ebenfalls Florian Henckel von Donnersmarck – ermöglichte, die namhaftesten Schauspieler Deutschlands für den Film, und den Suhrkamp Verlag für die Veröffentlichung des Drehbuchs zu gewinnen.
Nominierungen
Biografie Geboren 1973 in Köln | Internationales Abitur 1991 | 1991–1993 Russisch-Studium in St. Petersburg | 1993–1996 Studium der Philosophie, Politik und Volkswirtschaft in Oxford | 1996 Regie-Praktikum bei Lord Richard Attenborough | 1997 Beginn des RegieStudiums an der Hochschule für Fernsehen und Film in München Filmografie 2005 DAS LEBEN DER ANDEREN 2003 WHAT THE WITNESS SAW (Kurzfilm) 2002 DER TEMPLER (Kurzfilm) 2001 DIE NEUNTE KUNST (Kurzfilm) 1999 DOBERMANN (Kurzfilm)
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Bestes Drehbuch Wolfgang Kohlhaase – SOMMER VORM BALKON
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Biografie Geboren 1931 in Berlin | ab 1947 Mitarbeit bei der Jugendzeitschrift „Start“ und bei der „Jungen Welt“ | 1950-1952 Dramaturg bei der DEFA, danach Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur | Mitglied der Akademie der Künste in Berlin Filmografie (Auswahl) 2005 SOMMER VORM BALKON Regie: Andreas Dresen 1999 DIE STILLE NACH DEM SCHUSS Regie: Volker Schlöndorff 1983 DER AUFENTHALT Regie: Frank Beyer 1980 SOLO SUNNY Regie: Konrad Wolf 1968 ICH WAR NEUNZEHN Regie: Konrad Wolf
Foto: © Inge Zimmermann
Seine unglaubliche Erfahrung, sein Ideenreichtum und seine gleichmütige wie konzentrierte Souveränität im Umgang mit Regisseuren und Produzenten lässt ahnen, was man vom Papier her ohnehin weiß: Wolfgang Kohlhaase gehört nicht mehr zur jüngsten Generation deutscher Drehbuchautoren. Doch seine Bücher selber sind alterslos und universell. Der SOMMER VORM BALKON ist nun geografisch, politisch und gesellschaftlich sehr konkret im Prenzlauer Berg des Jahres 2005 verortet. Und dennoch weht dort auch immer der Geist des Savoir Vivre aus dem Paris von Rohmer und Rivette. Das Schönste an diesem Buch jedoch ist ein so einfacher wie effektiver dramaturgischer Kniff: Soziale und persönliche Probleme hat die Dame aus der schönsten und wärmsten Stadt des Westens, während ihre eingeborene Freundin ihr Leben zu leben versteht.
Deutscher Filmpreis 2006
Bestes drehbuch Bernd Lange – REQUIEM Der Regisseur und Produzent Hans-Christian Schmid ist eigentlich nicht permanent auf der Suche nach Autoren für seine Stoffe. Im Gespann mit Michael Gutmann ist er auch gerne sein eigener Drehbuchschreiber. Doch für REQUIEM, einen Stoff, den er schon lange machen wollte, gab es bereits einen Autor, der genau in der Richtung an diesem Stoff arbeitete, die auch Schmid interessiert hat. Bernd Lange, den er an der Filmakademie Baden-Württemberg kennen gelernt hatte, stellte in seiner bewusst freien Variante einer wahren Geschichte über Exorzismus in der Bundesrepublik Deutschland nicht die spekulativen Effekte einer sakralen Misshandlung in den Mittelpunkt, sondern die Entwicklungsgeschichte einer jungen Frau in der provinziellen Enge einer nur scheinbar (oder eben nur teilweise) aufgeklärten Gesellschaft. Aus dieser dramaturgischen Entscheidung zieht der Stoff seine nachhaltige und aktuelle Kraft.
Nominierungen
Biografie Geboren 1974 in Herrenberg | Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg im Bereich Drehbuch | arbeitet als Autor und Regisseur Filmografie (Auswahl) 2006 FREUNDSCHAFT LIEBE TOD Regie: Bernd Lange 2005 BOMBEN AUF BERLIN Regie: Bernd Lange 2005 REQUIEM Regie: Hans-Christian Schmid 2003 TOMPSON MUSIK Regie: Jakob Ziemnicki
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FASZINIERENDE AUGEN
5 X MEHR AUSDRUCKSKRAFT NEUE BÜRSTEN-TECHNOLOGIE IFX™ Flexibrush
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MASTERPIECE M A SCARA
OFFIZIELLER MAKE-UP PARTNER DES DEUTSCHEN FILMPREISES
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* Im Vergleich zu ungeschminkten Wimpern bezüglich Volumen, Anzahl und Sichtbarkeit.
BIS ZU
LOLA PARTY 2006 Während im ersten Jahr der Filmpreisverantwortung durch die DEUTSCHE FILMAKADEMIE die Verleihung im Mittelpunkt der Planung stand, haben wir dieses Jahr eine extra Konzeption für die Pre- und After-Show entwickelt. Beide Bereiche rahmen mit einer durchgängigen Gestaltung die Verleihungszeremonie ein: Unter dem Titel “Filmlandschaften” stehen bereits am Roten Teppich der Deutsche Film und die Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE im optischen Mittelpunkt. Eingerahmt von einer exklusiven Fotoserie des Starfotografen Mathias Bothor an Fahnenmasten und Toren mit Fotocollagen großer deutscher Filmerfolge.
Nach der Verleihung öffnen sich die Tore zum Palais unter dem Funkturm. Gemeinsam mit dem Lifestyle Label TOM TAILOR hat die DEUTSCHE FILMAKADEMIE die “Lola Party 2006” gestaltet, wobei eine lockere, entspannte und ungezwungene Party im Mittelpunkt stehen soll. Loungelandschaften und ein Catering, das thematisch an eine Reise durch die Kontinente angelehnt ist, prägen den stilvollen Palaissaal. Lichtinstallationen und Projektionen ausgewählter Ausschnitte der nominierten Filme auf statischen und flexiblen Raumelementen machen die Filmlandschaften im Palais lebendig. Die vollverglaste Südfassade öffnet den Blick in
den Palaisgarten, der ebenfalls mit Lichtinstallationen, Wasserspielen und Projektionen zur Erlebnisfläche wird. Vor diesem Hintergrund entsteht der “Tom Tailor Beach” mit Sitzkissen, Liegestühlen, Picknickdecken und einem einladenden Grillstand. Umgesetzt wird diese Inszenierung der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE und TOM TAILOR von der Berliner Agentur Fast Forward GmbH. Thomas Peter Friedl (Künstlerischer Leiter des DEUTSCHEN FILMRPEISES)
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SERIOUSLY CASUAL – Lola-Party 2006 Regieanweisung (Improvisationen erwünscht): Take a seat, have a chat, watch people go by, enjoy the food, have a drink, lean back, close your eyes, teeter with your feet, celebrate the night, be casual. Lebendig, lässig und unhysterisch. Positiv, zwanglos und authentisch. So ist TOM TAILOR, so sind die Menschen, die unseren Stil leben. Und so war die Vision einer besonderen Nacht, der Lola-Party 2006, die die Deutsche Filmakademie und TOM TAILOR erstmals zu Partnern machte. Große kleine Momente, mit alten und neuen Freunden. Der richtige Drink zur richtigen Zeit. Sich nett drapiert ein bisschen gehen und trotzdem gern sehen zu lassen. Irgendwie gar nichts Außergewöhnliches und vielleicht deshalb genau jetzt genau richtig. Eben irgendwie TOM TAILOR.
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Deutscher Filmpreis 2006
DIRECTORS CUT.
WWW.TOM-TAILOR.COM
Das Team VERANSTALTER/AUFTRAGGEBER Der Deutsche Filmpreis ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, produziert von DFA Produktion GmbH. Deutsche Filmakademie e.V. Präsidium: Senta Berger, Günter Rohrbach, Vorstandsvorsitzender: Stefan Arndt Geschäftsführung: Christiane Teichgräber Team: Clara Brockmann, Verena Herfurth, Stephanie Patzelt, Stephan Pless, Katharina Rudloff
REGIE Utz Weber BÜHNENBILD Jürgen Hassler LICHTSETZENDER KAMERAMANN Didi Garsoffky
PRODUKTIONSLEITUNG Matthias Börner, Carsten Lehmann, Uli Dietrich (MBTV) Torsten Klein (rbb)
KOSTÜMBILD Heike Stemmler Collection
REGIEASSISTENZ Stefanie Herrmannsdörfer
MASKE Max Factor by Ellen Betrix
ZUSPIELER Ronny Mattas Alex Braun, Kati Opel (AV4 Studios)
BKM/Filmreferat K35, Erich Liebert KÜNSTLERISCHE LEITUNG Nico Hofmann (teamWorx) Thomas Peter Friedl (Constantin Film AG) MODERATION Michael Bully Herbig DREHBUCH Tobias Kniebe, Michael Bully Herbig, Alfons Biedermann
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PRODUKTIONSKOORDINATION Dorothee Hufschmidt Assistenz: Heike Hütt
PRODUCER Annette Kaiser REDAKTION Claudia Voelker, Jenny Fielder, Andrea Poulios, Dagmar Werther PRODUZENT Claudia Loewe (DFA Produktion GmbH)
KOMPONISTEN Tobias Kremer, Hanno Busch, Loy Wesselburg, Bernhard Eichner EINSPIELUNG TITELMUSIK Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle
Deutscher Filmpreis 2006
Impressum MUSIKALISCHE BEGLEITUNG GALA Tobias Kremer Big Band BALLETT MDR Deutsches Fernsehballett Choreograf: Paul Haze RECHTSBERATUNG Prof. Dr. Mathias Schwarz Dr. Frank Brauner NOTAR Hellmut Sieglerschmidt SENDEPARTNER Das Erste Rundfunk Berlin Brandenburg rbb Redaktion: Rosemarie Wintgen, Jürgen Reiß
PR Q‘n‘A Public Relations Unlimited Petra Schwuchow, Sandra Paule, Sven Jonas LOLA PARTY Fast Forward Communications GmbH/Thomas Richter, Gabor Algacs, Rebecca Vogel ON-AIR-DESIGN/DRUCKERZEUGNISSE/ INTERNET e27 Berlin GÄSTEBETREUUNG Sigrun Hauer GmbH LOLA FESTIVAL Deutsche Filmakademie e.V. Gisela Liesenfeld (DFA Produktion GmbH) Alexander Geisselmann, Saskia Vömel, Susanne Frischmuth, Anna Kruse, Reno Koppe (Entertainment Kombinat)
HERAUSGEBER Deutsche Filmakademie e.V. & DFA Produktion GmbH Köthener Straße 44 10963 Berlin (V.i.S.d.P.) CHEFREDAKTION & TEXTE Alfred Holighaus REDAKTION Petra Schwuchow, Gisela Liesenfeld GASTAUTOR Hark Bohm LAYOUT/GESTALTUNG e27 Berlin, www.e27.com FOTOS VORAUSWAHLJURYS Florian Liedel Abdruck der Texte nur nach vorheriger Genehmigung und mit Quellenhinweis „DEUTSCHER FILMPREIS 2006“
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DankSAGUNG Wir danken sehr herzlich unseren Partnern und Förderern:
Unserem Partnerhotel Hôtel Concorde Berlin (Carsten Colmorgen, Frank Ketterer) für die Unterstützung
Mathias Bothor für seine fabelhaften Fotos und seinen spontanen Einsatz Kathleen Kolm (Messe Berlin) für ihr Engagement
TV Spielfilm für den Druck dieses Programmheftes ARRI für das Equipment der gedrehten Zuspieler
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Allen beteiligten Produzenten für die wunderbare Kooperation und die Bereitstellung des Materials für die Zuspieler
Deutscher Filmpreis 2006
Man versehe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten Oscar Wilde (1854–1900), irischer Schriftsteller. Moderne Kunst, herausragende Architektur und individuelles Design, verknüpft mit charmantem Stil und französischem Flair – das Hôtel Concorde weiß seine Gäste mit Luxus zu versehen. Notwendigkeiten inklusive. Hôtel Concorde Berlin, das sind: 311 elegante Zimmer und Suiten im Art Deco Stil. Genießen „à la française“ in der Brasserie „Le Faubourg“.
Bankett- und Konferenztage mit acht Veranstaltungsräumen und Bankettrestaurant „St. Germain“. Business Center für entspanntes Arbeiten. Hôtel Concorde Berlin Augsburger Straße 41 10789 Berlin Telefon 030-800 999-0 Telefax 030-800 999-99 E-Mail: info-berlin@concorde-hotels.com www.concorde-hotels.com
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Film- und Stuntproduktion GmbH Anke Apelt Manfred Arbter Stefan demsoy Heinz Badewitz Ute Badu ne Baschny Lucie Bates Heike Ba Becker Wolfgang Becker Michael r Michel Bergmann Thomas Berg Hans-Christoph Blumenberg BMG a Borsche Suzanne von Borsody D er F. Bringmann Elena Bromund O ann Johann von Bülow Vicco von hristian Bussmann Mareike Carri AG Hansa Czy pionka d.i.e.film.gm mel DFG De utsche Filmversi drich M. D osch Dirk D o t z e r rank Eick meier A ndré Ei t EuroArts Medi en Gmb es Milena F ess mann F Susanne Fra n ke Nina Monika Funk e Stern tina Gat tys Mar ouri He nning v e Frank Göhre C lvester Groth I n Hage r Rochu orinna Harfou nicke Winfrie ons c/o Rainbow Hofma nn Nina Hog änzel S herry Horm no Huth Birgit Hutt eisch Bi anca Junk ke, West phal Than ch Kinow elt GmbH O naup Mari a Knilli Jü Konerman n Ingelore Joachim K ról Konsta Kusche Di ethard Küs rtin Lehw ald Anne L meyer Chr istian Lon Vessela M artschewsk s Hans-We rner Meyer H mmartz Ur sela Monn To Westernha gen Hana Mü rtmanns Ch ristoph Ott Petri Claus Jürgen Pfeif orbert Preu ss Chris Pric uhaus Torst en Reglin Us oland Suso Richter Elke l Renate Ro se Marc Rothe Rusnak Gud run Ruzickov Schaefer He inrich Schafm o Schlauch Dieter Schleip dt Marie-Lu ise Schmidt Joc e Schön Ric hard Schöps Ma humacher J an Schütte Olive rie-Lou Se llem Rita Ser om Spi eß May Sp zer Si mone Ste a Szy szkowitz ann N adja Till e t h e von Trott lmkeSmeaton I him v on Vietin n Wal ser Connie nsjörg Weißbrich lf Wie nrich Kai Johan na Wokale obert Z immerman
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DEUTSCHE FILMAKADEMIE