Programm: Deutscher Filmpreis 2007

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Herzlich Willkommen zum Deutschen Filmpreis 2007 im palais am funkturm 4. MAI 2007


GruSSwort

Umso aufmerksamer wird dieses Jahr die Preisverleihung beobachtet. Selten war die Bandbreite an Filmen so groß wie diesmal. Aus den Jurys habe ich gehört, dass dieser Umstand die Auswahl der Film-Nominierungen und der Einzelleistungen in den verschiedenen Kategorien nicht gerade leicht gemacht hat. Die Kinofilme der letzten Monate waren vielschichtig: spannend, unterhaltend, nachdenklich stimmend, informativ. Wir können

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uns freuen, dass wir heute Abend noch einmal zurückschauen dürfen auf das Beste, was im vergangenen Kinojahr geschaffen wurde. Der Deutsche Filmpreis stellt den repräsentativen Schwerpunkt der Filmförderung des Bundes dar. Ich danke allen Mitarbeitern der Deutschen Filmakademie mit ihren Präsidenten Senta Berger und Günter Rohrbach für ihr großes Engagement bei der Organisation der Verleihung. Den Preisträgern des Deutschen Filmpreises 2007, den Nominierten und allen Gästen wünsche ich einen spannenden Abend mit vielen interessanten Begegnungen.

Foto: © Seekamp, Bremen

Im letzten Jahr konnten wir bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises gemeinsam den großen Erfolg von DAS LEBEN DER ANDEREN feiern. Florian Henckel von Donnersmarcks Debut hat 2006 regelrecht „abgeräumt“: Sieben LOLAS konnten Filmschaffende und Schauspieler auf der Bühne in Empfang nehmen. Dass dies der Beginn eines beispiellosen Preisregens werden und letztlich zum Oscar führen würde, konnte man allerdings nur erahnen. DAS LEBEN DER ANDEREN steht exemplarisch für den – auch international – wachsenden Erfolg des deutschen Films.

Bernd Neumann, MdB Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Deutscher Filmpreis 2007


GruSSwort

Wir blicken zurück auf ein künstlerisch und wirtschaftlich äußerst erfolgreiches Jahr. Der Marktanteil des deutschen Films hat mit 26 Prozent einen Wert erreicht, wie wir ihn zuletzt in den Sechzigerjahren hatten. Die Dekoration deutscher Filme mit internationalen Preisen hat sich fortgesetzt, gekrönt mit dem Oscar für DAS LEBEN DER ANDEREN. Deutsche Filme sind wieder gefragt, nicht nur bei den Festivals, auch auf den Märkten.

Da sollte es uns nicht allzu sehr beunruhigen, dass wir in das neue Jahr etwas holprig gestartet sind. Der Schuldige ist bereits gefunden: das Wetter. Die Klimakatastrophe macht eben auch vor den Kinos nicht Halt. Aber vielleicht müssen wir auch nur Atem holen für ein neues Jahr, in dem alles noch besser und schöner werden soll. So richtet sich unser Blick schon wieder in die Zukunft. Ermutigt durch den neuen Förderfonds DFFF wird so leidenschaftlich produziert wie lange nicht mehr. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat Wort gehalten und diesen Fonds trotz großer Skepsis, auch in unseren eigenen Reihen, politisch durchgesetzt. Dafür schulden wir ihm Dank, dafür versprechen wir ihm viele gute, erfolgreiche Filme.

Foto: © Mathias Bothor

Sind wir jetzt schon bei der Routine angelangt? Zum dritten Mal verleihen in diesem Jahr die Deutsche Filmakademie und das Staatsministerium für Kultur und Medien gemeinsam die deutschen Filmpreise. Michael Bully Herbig wird wieder unser Gastgeber sein, Thomas Peter Friedl und Nico Hofmann haben erneut die künstlerische Leitung übernommen, nur der übertragende Sender ist ein anderer. ARD und ZDF haben verabredet, den Filmpreis künftig alternativ zu senden, und diesmal ist das ZDF an der Reihe mit – immerhin – neuer Dekoration und einem früheren Sendeplatz.

Senta Berger Günter Rohrbach Präsidentin Präsident

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LOLA RENNT Als sich vor knapp vier Jahren rund hundert Filmschaffende in Berlin zusammensetzten, um die Deutsche Filmakademie zu gründen, war schon klar, dass ein solch exklusiver Zusammenschluss von Kreativen auch kreative Ziele haben würde. Das Leben in einer Akademie ist ein Leben mit Inhalten, mit Visionen, Ideen und Projekten. Und mit Menschen, die all das entwickeln und umsetzen und nach innen und außen vertreten. Die Schauspielerin Senta Berger und der Filmproduzent Günter Rohrbach tun dies seit der Gründung als präsidiale Doppelspitze der Akademie. Gleichzeitig wurde ein elfköpfiger Vorstand gewählt, dessen Mitglieder sich aus den verschiedenen Berufssektionen der Filmakademie zusammensetzen und die dieses Amt ebenso wie die Präsidenten ehrenamtlich bekleiden. Seit der Gründung sind der Schnittmeister Peter R. Adam und der Kameramann Michael Ballhaus im Vorstand. Der Berliner Filmproduzent Stefan Arndt ist seitdem Vorstandsvorsitzender und somit eine wesentliche ehrenamtliche Exekutivkraft der Filmakademie.

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Sein Büro diente noch in den ersten Monaten nach der Gründung als Tagungsort für die Vorstandssitzungen an diversen Wochenenden. Bis Ende 2003 hatte man in diesem Rahmen über all die Themen und Ideen diskutiert, die schließlich auch zur ordentlichen Gründung eines geschäftsführenden Büros führten. Die Münchner Producerin, Fundraising-Managerin und PRAgentin Christiane Teichgräber übernahm offiziell die Geschäftsführung, stellte ein Team aus festen und freien Mitarbeitern zusammen, kümmerte sich in Zusammenarbeit mit den Vorständen um erste Partner, weitere Mitglieder, den Freundeskreis und Fördermitglieder aus der Filmbranche. Man war auch schon nach knapp einem Jahr organisatorisch in der Lage, ein weiteres ehrgeiziges Ziel der Deutschen Filmakademie umzusetzen – die Verleihung des Deutschen Filmpreises, gestiftet vom Staatsministerium für Kultur und Medien (BKM), ermittelt von den damals knapp 700 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie. Jenseits des Preises gab es immer mehr Aktivitäten der Akademie, mit denen sie auch ihre

eigenen Ziele erreichen wollte, nämlich „den deutschen Film als wesentlichen Bestandteil der deutschen und europäischen Kultur zu fördern und den Austausch von Erfahrungen und das Gespräch über die Perspektiven des deutschen Films zu pflegen“, wie es in der Satzung heißt und dabei auch noch „den deutschen und europäischen Filmnachwuchs zu fördern“. Als eine der ersten Initiativen wurden die BEGEGNUNGEN IM KINO veranstaltet, bei denen sich Akademie-Mitglieder mit Publikum Filme anschauten, um anhand dieser über filmische Formen und filmische Professionen zu reden. Aus dieser Initiative sind auch die LOLA VISIONEN hervorgegangen, bei denen sich die Regisseure der nominierten Spielfilme in einem Kino vor Publikum über ihre Arbeit austauschen. Ein anderes Konzept der Begegnung zwischen den Filmschaffenden und der Öffentlichkeit ist die Reihe FILM TRIFFT … in Zusammenarbeit mit dem Partner Mercedes Benz. Hier diskutiert ein Mitglied der Filmakademie mit einer

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Publikum zu erleben oder ihre Kolleginnen und Kollegen, die sich mancherorts noch einmal den Fragen der Zuschauer stellen.

Foto: © Florian Liedel

Akademie-intern hat man auch begonnen, MEISTERKLASSEN zu veranstalten. Dafür gehen die Initiativen jeweils von den Berufssektionen aus, die unterschiedliche Plattformen des Austausches mit Kollegen aus anderen Ländern mit anderen Erfahrungen anbieten. Hier übernehmen einzelne Mitglieder der Sektionen – und nicht selten sind das auch Mitglieder des Vorstandes – sehr viel Verantwortung. Person des öffentlichen Lebens anhand eines deutschen Films über ein aktuelles gesellschaftliches Thema. Seit drei Jahren veranstaltet die Filmakademie sogar, wenn man so will, ihr eigenes Filmfestival. In zwanzig deutschen Städten laufen in der Zeit zwischen Nominierung zum und Verleihung des Deutschen Filmpreises die nominierten Filme en bloc. Zu vielen dieser Vorführungen kommen auch Mitglieder der Akademie, um sich vor der Wahl ein letztes Bild zu machen, das

Seit diesem Jahr ist die Akademie auch offizieller Partner der Nachwuchsinitiative FIRST STEPS. All diese Initiativen – und es gibt noch mehr und wird noch mehr geben – nehmen aber nicht nur die Geschäftsführung und den ehrenamtlichen Vorstand in die Pflicht. Sie sind wesentlicher Teil des Austauschs und Engagements unter den Mitgliedern der Deutschen Filmakademie. Sie wollen und sollen diese Initiativen mit ent-

wickeln, sie durch Ideen und ihre Anwesenheit bereichern und damit den deutschen Film jenseits des Filmpreises und auf und diesseits der Leinwände noch lebendiger machen als er ohnehin derzeit schon ist. „Wir haben schon viel erreicht, in dem wir alle diese Aktivitäten entwickelten, während wir die Durchführung des Deutschen Filmpreises auf sichere Beine stellen konnten. Aber wir haben auch erreicht, dass die Filmakademie als Zusammenschluss als dieser Kräfte und Persönlichkeiten zu einer eigenständigen Größe in der deutschen Filmbranche und Filmkultur geworden ist, zum Ansprechpartner, zum Sprachrohr, zum Multiplikator. Sicher sind die Aktivitäten der Filmakademie nicht ursächlich verantwortlich für die gute Marktposition des deutschen Films. Aber wir werden ihr schon nicht geschadet haben“, bringt der Vorstandsvorsitzende Stefan Arndt seine Erfahrung mit der Akademie auf den Punkt.

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Fördermitglieder Apeiron Entertainment AG

Constantin Film AG

Arnold & Richter

delikatessen Requisiten Fundus Berlin OHG

Highlight Communications AG HKR – Wirtschaftsprüfer und Steuerberater

Delphi Filmverleih GmbH Kanzlei PIOREK THUM STENGER BEIER

Askania Media Filmproduktion GmbH Deutsche Filmversicherungs Gemeinschaft Avid Technology

Kanzlei Schwarz, Kelwing, Wicke, Westphal

d.i.e.film.gmbh Kinowelt GmbH

Band Pro Munich drei d medien service GmbH e27 gbr

Kodak Entertainment Imaging

e-m-s new media AG

LimeLight PR

Filmpark Babelsberg

Monaco Film

Bavaria Film GmbH

e27 BMG Music Publishing Gemany CineMedia Film AG Concorde Filmverleih

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Promedium – Gesellschaft für Medienfinanzierung

Thinking Networks AG

20th Century Fox of Germany GmbH REVERSE ANGLE

Rialto Film GmbH

Saxonia Media

UFA Film & TV Produktion GmbH

UIP United International Pictures

Senator Film AG Universumfilm GmbH & Co. KG

Die Deutsche Filmakademie ist ein gemeinnütziger Verein, der zunächst nur ein Ziel verfolgt: die Kreativen des deutschen Kinos unter ein Dach zu bringen. Damit wird nicht nur die Kommunikation unter den Filmemacherinnen und Filmemachern verstärkt, sondern auch ihre Wirkung nach außen. In dieser Konstellation können die Kreativen ihre Interessen besser austauschen und vertreten. Sie können dem Publikum noch einmal anders nahe kommen. Und sie geben dem neuen Selbstbewusstsein der Filmschaffenden in Deutschland nachhaltig Ausdruck. Seit 2005 entscheiden die Mitglieder der Deutschen Filmakademie auch über die Vergabe des Deutschen Filmpreises, der vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gestiftet wird.

SONY Deutschland GmbH

Studio Babelsberg GmbH

Warner Bros. Entertainment GmbH

Studio Hamburg GmbH

X Verleih AG

Doch die Kreativen des Kinos wissen, dass sie zu einer Branche gehören, die noch viel größer ist als ihr mittlerweile ziemlich großer, aber dennoch exklusiver Kreis. Filmverleiher, filmtechnische Betriebe, PR-Agenturen, Caterer, Anwaltskanzleien, Grafiker, aber auch Produktionsfirmen vervollständigen diesen Kreis und

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Freundeskreis fühlen sich darum der Filmakademie sehr verbunden. Viele von ihnen drücken diese Verbundenheit dadurch aus, dass sie die Filmakademie aktiv materiell unterstützen. Sie sind Fördermitglieder und machen damit die Akademie lebens- und handlungsfähig. Das gilt auch für den noch größeren Kreis der Freunde der Deutschen Filmakademie, nur in kleinerem finanziellen Rahmen. Aber aus den Mitgliedsbeiträgen allein könnte die Akademie nicht so aktiv sein wie sie ist, wie sie sein will und es auch soll. Durch die jährlichen Zuwendungen der Fördermitglieder kann die Akademie lebendig arbeiten, also Personal bezahlen, Projekte initiieren, Veranstaltungen organisieren, ihre Außenwirkung verstärken. Und dabei werden Freunde und Fördermitglieder nicht nur zu Spendern reduziert. Sie werden in das aktive Leben der Akademie miteinbezogen. Sie besuchen die Veranstaltungen kostenlos, erhalten interne Informationen wie den Akademie-Newsletter EXTRABLATT, können die nominierten Filme kostenlos im Kino sehen, nehmen immer wieder und immer wieder

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gerne an internen Treffen der Akademie-Mitglieder teil (wie den beliebten Warm-Ups vor den Mitgliederversammlungen). Und sie sind natürlich auch dabei, wenn die Akademie einmal im Jahr den Deutschen Filmpreis des BKM verleiht. Freunde und Fördermitglieder tun das, was ihre Namen sagen: Sie fördern die Arbeit der Deutschen Filmakademie und leisten damit dem deutschen Film und seinen Kreativen einen großen Freundschaftsdienst. Dafür Dank an alle!

Wally Ahrweiler Agentin | Delia Albrecht Schauspieler-Agentin | Georg Alexander Journalist | Rolf Bähr Ex FFA Vorstand | Anke Balzer Agentin für Schauspieler | Frank Barner Steuerberater, Rechtsanwalt | Julia Bartelt PR-Agentin | Regine Baschny PR Beraterin | Iris Baumüller-Michel Casting Director | Wolfgang Becker Wissenschaftler | Astride Bergauer Agentin | Evi Bischof Agentin | Leon Boden Schauspieler | Kerstin Böck PR-Agentin | Mathias Bothor Fotograf | Karin Brandner Agentin | Frank Brauner Rechtsanwalt | Sibylle Breitbach Schauspiel-/Presseagentin | Wolf Dietrich Brücker Redakteur | Uwe Buschkötter Musikproduzent | Margit Chuchra Produzentin | Sandra Damiani | Max Dehmel Ministerialrat a.D. | Margarete Deiseroth-Gores Rechtsanwältin | Marion Döring Geschäftsführerin | Dirk Dotzert Berater | Alexander van Dülmen CEO A-Company Consulting & Licensing AG | Katharina Elias TV-Redakteurin | Matthias Elwardt Abaton | Jürgen Fabritius | Cordula Fassbender Wissenschaftlerin | Lutz Fassbender CEO i2i Musikverlag | Dirk Fehrecke Agent für Film, TV und Theater | Claudia Fehrenbach Fitz Schauspielagentin | Milena

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Fessmann CINESONG | Nicole Fischer Casting Director | Philipp Fleischmann Trailer-Produzent, Regisseur | Susanne Franke Theaterkunst | Egon F. Freiheit Drehbuchautor/TV-Consultant | Gero Gandert Filmhistoriker | Christina Gattys Agentin | Norbert Ghafouri Schauspieler | Maren Gilzer Schauspielerin | Lara Gross Lektorin, Junior Producerin | Gerhard Groß Filmtheaterbetreiber | Winfried Hammacher Produzent | Birgit Hass Geschäftsführerin | Harro von Have Rechtsanwalt | Sabine Hemstedt Schauspielerin | Frank Henschke Filmproduzent | Marlis Heppeler Agentin | Bernhard Hoestermann Agent für Schauspieler | Mechthild Holter Inhaber/ Geschäftsführerin Players | Eva Hubert Geschäftsführerin FFHH | Ilona Hüttersen Presseagentin | Britta Imdahl Schauspielagentin | Patrick Jacobshagen Rechtsanwalt | Bianca Junker Presseagentin | Christine Kabisch Regisseurin | Uschi Keil Agentin | Rainer Keller Lobbyist, Strategisches Management | Georg Kloster Yorck Gruppe | Thomas Kluge Fotograf | Detlev Krüger Sprecher der GF Martin-BraunGruppe | Dagmar Kusche Filmkauffrau | Sandra Lampugnani Agentin | Renate Landkammer

Agentin | René Lay Stuntkoordinator/ Stuntman | Claudia Lehmann TV-Produzentin | Thomas Letocha Autor | Claudia Loewe GF DFA Produktion GmbH | Lars Meier Künstlermanager | Philipp von Mettenheim Rechtsanwalt | Carsten Meyer-Grohbrügge Regisseur | Benedict Mirow Regisseur, Produzent | Marketa Modra Agentin | Stefan von Moers Rechtsanwalt | Petra Maria Müller Medienboard Berlin-Brandenburg | Katrin Näher Agentin | Sigrid Narjes Agentin | Michaela Niemeyer | Christoph Ott Verleiher | Andreas Pense Rechtsanwalt | Gabriele Pfennigsdorf FilmFernsehFonds Bayern | Claudia Pöpsel Produzentin | Eva Poetsch Filmredakteurin | Michal Pokorny Produzent | Hans Helmut Prinzler Filmhistoriker | Katja Proxauf Agentin | Inga Pudenz Manager/Agentur | Wiebke Reed Agentin | Torsten Reglin Dramaturg | Susanne Reinker Autorin | Mariette Rissenbeek PR Managerin | Cathy Rohnke Dramaturgin, Dozentin | Renate Rose European Film Promotion | Stefan Rüll Rechtsanwalt | Frauke-Ellen Sauerland Agentin für Schauspieler, Autoren & Regisseure | Klaus Schaefer FilmFernsehFonds Bayern | Thorsten Schaumann Filmkaufmann | Thomas

Scheuble Bankkaufmann (Prokurist) | Antje Schlag Agentin für Schauspiel, Regie, Filmkomponisten | Rezzo Schlauch Rechtsanwalt | Michael Schmid-Ospach Filmstiftung NRW | Marie-Luise Schmidt Agentin | Sonja Schmitt Delphi Filmverleih | Marc Schötteldreier Casting Director | Peter Schulze PR-Manager | Sibylle Seidel-Gieth Agentin | Rita Serra-Roll Geschäftsführerin | Ulla Skoglund (Schauspieler)agentin | Josef Steinberger Filmproduzent | Inka Stelljes Agentin für Schauspieler | Simone Stewens Geschäftsführerin ifs | Volker Störzel Agent Theater, Film und Fernsehen | Carola Studlar Agentin | Christiane Stützle Rechtsanwältin für Film- und Medienrecht | Conny Suhr PRAgentin | Judith Sutter Schauspielagentin | Gisela Tatsch-Daust Schauspielagentin | Sybille Uken Personalberaterin und Business Coach | Magnus Vortmeyer Marketingleiter Tobis Film | Christiane Waldbauer Schauspieleragentin | Cornelia Weiss Geschäftsführerin | Thomas Weymar Telepool München | Albert Wiederspiel Filmfestleiter | Sylvia Wolf Medienberater | Beate Wolgast Agentin | Martin Zimmermann Produzent | Anke Zindler PR Agentin

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Auch im dritten Jahr als künstlerische Leiter der LOLA-Verleihung wollen Thomas Peter Friedl und Nico Hofmann wieder für Überraschungen sorgen ?? Nach zwei erfolgreichen Veranstaltungen gibt es für die Macher auch zwei Möglichkeiten. Entweder man fühlt sich sicher und entspannt für die dritte Runde. Oder es entsteht eine besondere Herausforderung für das dritte Mal. Welche Variante greift bei Ihnen? Thomas Peter Friedl: Nach der ersten Verleihung waren alle vollkommen überrascht und begeistert, wie so eine Verleihung auch aussehen kann. Das hat beim zweiten Mal die Latte natürlich enorm hoch gehängt und unser Anspruch letztes Jahr war trotzdem, nochmals eins drauf zu setzen, was uns unter anderem mit dem LOLA-Beach auch gelungen ist. Wir hatten aber danach noch so viele neue Ideen für dieses Jahr, dass wir uns gesagt haben: Das geht noch besser, da ist noch was drin!

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Nico Hofmann: Bei mir eindeutig die zweite Variante. Ursprünglich wollten wir ja in dieser Konstellation nach dem zweiten Mal aufhören. Aber aller guten Dinge sind drei. Und wir haben auch durch einen sehr lebendigen Austausch nach der letzten Verleihung noch einmal das Gefühl bekommen, dass wir es diesmal toppen können, indem wir aus Fehlern gelernt haben und die ganze Sache noch einmal verdichten. Also gar nicht entspannt, sondern sehr ehrgeizig. ?? Es gibt einen neuen Partner für die Übertragung, nämlich das ZDF. Welchen Einfluss hat das auf Ihre Ideen und Entscheidungen als künstlerische Leiter? Hofmann: Für mich persönlich war das ZDF ein Wunschpartner, da ich immer der Meinung war, dass beide öffentlich-rechtlichen Sender den Filmpreis unterstützen sollten. Außerdem haben wir mit Manfred Teubner, dem Unterhaltungschef des ZDF, einen Partner, der uns auch inhaltlich stark und kompetent unterstützt. Er ist ein Mann, der weiß, wie eine Show aussieht und funktioniert und von dem auch neuer kreativer

Input kam. Man spürt auch das Bewusstsein für den Sendetermin am Freitagabend. Und da können wir uns leicht verständigen. Wir wissen, dass diese Veranstaltung etwas Populäres haben muss. Und wir wollen auch Quote. Dabei gilt aber: Wenn es zwischen Bühne und Publikum im Saal zündet, dann auch beim Fernsehpublikum.

Foto: © Joachim Gern

TRAUMSCHIFF SURPRISE

Friedl: Als Nico und ich vor gut eineinhalb Jahren das erste Mal mit Thomas Bellut und Manfred Teubner vom ZDF über den Deutschen Filmpreis gesprochen haben, war sofort eine immense Energie und Begeisterung zu spüren. Wir hatten von der ersten Sekunde eine sehr ähnliche Vision für ein sehr publikumträchtiges Event. Wir kennen beide Manfred Teubner seit vielen Jahren und haben ein sehr freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis. Das hat

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uns ermöglicht, über die ein oder andere gewachsene Grenze hinaus zu denken. ?? Die Deutsche Filmakademie hat mittlerweile weit über 800 Mitglieder. Ein größeres Filmteam ist ja kaum denkbar. In wie weit können und wollen Sie sich das für die Veranstaltung zunutze machen? Hofmann: Der größte Nutzen für die Veranstaltung ist eindeutig das riesige Feedback aus den Reihen der Mitglieder zur Veranstaltung selbst. Da kommt konstruktive Kritik, da kommen neue Ideen. Auch aus den einzelnen Berufsgruppen, die natürlich auch um ihre unterschiedliche Popularität beim Publikum wissen. Und das konnten wir in unser diesjähriges Konzept einfließen lassen. Aber noch größer ist der Nutzen für die Filmbranche. Ich habe mehr denn je das Gefühl,

dass die vielen Mitglieder der Deutschen Filmakademie ihre Verantwortung als Juroren sehr ernst nehmen. Dass sie wissen, in ihren Urteilen spiegelt sich die Verfassung des deutschen Films wider. Friedl: Das ist natürlich Chance und Risiko, aber Nico und ich sind ja ziemlich furchtlos (lacht). Es ist immer noch eine große Herausforderung, zum einen für ein Insider-Publikum im Saal und gleichzeitig für den normalen Kinobesucher zu Hause vor dem Bildschirm ein Showkonzept zu entwickeln. Und zum anderen auch die verschiedenen Stilrichtungen des deutschen Film, die sich ja 1:1 in den Mitgliedern der Akademie widerspiegeln, zu bedienen, zu präsentieren und zu feiern. Darauf haben wir seit der ersten Verleihung immens geachtet und viele Kommentare in unseren Überlegungen berücksichtigt. Das hat sich bewährt. ?? Wird es eine Überraschung geben, auf die Sie uns neugierig machen können, ohne sie zu verraten?

Friedl: Obwohl wir ja mit der Messe Berlin die gleiche Location wie im Vorjahr bespielen, haben wir – sehr zum Leidwesen des Produktionsbudgets – im Saal fast alles verändert. Nach einem eher stylisch-puristischen Konzept letztes Jahr machen wir dieses Jahr „großes Kino“ auf der Bühne. Wir haben ein sehr erfolgreiches, selbstbewusstes deutsches Filmjahr hinter uns, und das wird sich auch zeigen. Auch die After-Show-Party wird vollkommen anders als im letzten Jahr sein. Ich bin sicher, da werden viele überrascht sein. Hofmann: Wir haben wieder sehr viel Energie in die Details gelegt. Das gilt vor allem für die Zuspieler, die auf technisch neuestem Standard produziert wurden und für einige Überraschungen sorgen werden. Ebenso wie Bully Herbigs diesjährige Gesangseinlagen. Und die Bühne spiegelt die Würde und das Selbstbewusstsein des deutschen Films wider, der mit 26 Prozent Marktanteil allen Grund hat, sich offensiv einen guten Rahmen zu geben.

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der lackschuh des manitu Ein kurzer, aber zielgerichteter Marsch durch die Institutionen der modernen Unterhaltungsindustrie machte den 1968 (!) in München geborenen Fotografen Michael Bully Herbig in weniger als zehn Jahren vom beliebten Morgenradio-Moderatoren zum erfolgreichsten Autorenfilmer und Produzenten der Republik. An die cirka 800 Folgen der Radio-Comedy „Die Bayern Cops“ Anfang bis Mitte der Neunziger schloss sich 1997 auf Pro Sieben die schnell zur Kultsendung gereifte TV-ComedySerie „bullyparade“ an, mit der Michael Bully Herbig nicht nur den direkten Weg zum (Saal)Publikum nahm, sondern auch seine Vorliebe für Extrem-Parodien ausspielen und ausprobieren konnte. Schnell gehörten die Begegnungen zwischen Winnetou und Old Shatterhand, die gesäuselten Missverständnisse zwischen Sissi und Franz-Joseph und warmen Wortgefechte an Bord eines Raumschiffs auf dem Weg zu neuen Planeten zu den wöchentlichen Höhepunkten für Liebhaber des um die Ecke gedachten

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Witzes und der cineastischen Nostalgie. Dass Bully Herbig nicht nur gerne Filme schaut und parodiert, sondern auch genau weiß, wie man sie macht, bewies er mit seinem Regiedebüt. Er inszenierte den ersten Film mit seinem komödiantischen Kollegen ERKAN UND STEFAN (2000) als visuell opulentes Stück Ausstattungs- und Action-Kino und erreichte sofort weit über eine Million Besucher. Dass gleich sein zweiter Film DER SCHUH DES MANITU (2001) zehn Mal so viele Zuschauer anlockte, setzte ihn 2004 für Film drei (T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1 nur scheinbar unter Druck und das Publikum wieder in Bewegung. Auch im Sommer letzten Jahres musste das Publikum nicht auf ihn verzichten. Als HUI BUH – DAS SCHLOSSGESPENST spukte er erfolgreich an der Seite von Heike Makatsch und Christoph-Maria Herbst durch den gleichnamigen Film von Sebastian Niemann. Nun steht seine Kinotrilogie aus der Schatzkammer der „bullyparade“ unmittelbar vor der Vollendung. Mit LISSI UND DER WILDE

KAISER ist ein Film entstanden, für den der ambitionierte Cineast wieder technisches Neuland betreten hat: Die parodistische Hommage an die SISSI-Klassiker in Form eines modernen 3-D-Animationsfilms kommt im Oktober in unsere Kinos. Für die Deutsche Filmakademie, deren Mitglied der Träger des einzigen bisher vergebenen Sonderpreises beim Deutschen Filmpreis ist, moderiert Bully Herbig bereits zum dritten Mal die Verleihungszeremonie unter ihrer Federführung. Dafür braucht er, nach Meinung der künstlerischen Leiter des Abends Nico Hofmann und Thomas Peter Friedl, „viel Mut. Und den hat er.“ Und den hat er nun auch schon zweimal mit beachtlichem Erfolg bewiesen. War die Presse nach seinem Debüt im Jahr 2005 noch überrascht, so möchte sie jetzt schon gar nicht mehr auf ihn verzichten. „Die Welt“ hofft sogar, „dass nie einer seiner Filme nominiert wird, weil er sonst die Verleihung nicht mehr moderieren könnte“. Trotzdem hat er es, laut

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Foto: © Jim Rakete

„Berliner Zeitung“ doch gut. Denn „so oft wie er darf keiner auf die Bühne bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises in Berlin“. Und dort steht er für etwas, das der „film-dienst“ im letzten Jahr schön beobachtete: „Sympathisch ist und bleibt indes die neue selbstbewusste Entspanntheit im Umgang mit dem deutschen Film, für die nicht zuletzt die weitgehend souveräne, auch zur Selbstironie fähige Gala-Moderation von Michael Bully Herbig steht. Spielerisch, lässig und verschmitzt schuf Herbig in einem kurzen Spot (als Parodie auf den Slogan ‚Du bist Deutschland!‘) sogar einen Hauch jener Identität, die sich die Filmakademie noch erarbeiten muss: ‚Du bist der deutsche Film!‘“

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Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises – Armin Mueller-Stahl

Biografien sind gelebte Zufälle. Und der Zufall, dem immer Absichten zu Grunde liegen, manchmal auch die eigenen, wollte es, dass Armin Mueller-Stahl nun sagen kann, für beide deutschen Kinematografien gestanden zu haben, bevor sie wieder zu einer wurden. Und noch mehr. Er ist jedenfalls einer der ganz wenigen Schauspieler, die mit Kurt Maetzig und Rainer Werner Fassbinder gearbeitet haben, mit Günter Reisch und Herbert Achternbusch, mit Roland Gräf und Hans-Christoph Blumenberg. Später auch mit Constantin Costa-Gavras, Jim Jarmusch oder Barry Levinson. Armin Mueller-Stahl hat in mehrfacher Hinsicht einen weiten Weg hinter sich. Geboren im ostpreußischen Tilsit (dem heutigen Sowjetsk) kam

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er nach dem Krieg in den Ostteil Berlins, wo er Musikwissenschaften und Geige studierte. Sein Schauspielstudium musste er wegen angeblich „mangelnder Begabung“ abbrechen. Das half ihm allerdings dabei, gleich seine große Karriere als Schauspieler am Theater am Schiffbauerdamm und später als langjähriges EnsembleMitglied der Volksbühne zu beginnen. Darüber hinaus spielte er – wie es in der DDR üblich und vor allem möglich war! – regelmäßig in großen DEFA-Produktionen (wie NACKT UNTER WÖLFEN von Frank Beyer)) und wichtigen Fernsehfilmen (wie „Flucht aus der Hölle“) mit. Mitte der Siebzigerjahre war Armin MuellerStahl einer der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler der Republik. Das hinderte ihn nicht daran – im Gegenteil! –, die Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns Ende 1976 zu unterschreiben. Danach war er drei Jahre ohne Engagement, aber nicht ohne Beschäftigung. Er entdeckte sein Talent zum Schreiben und verfasste den Roman „Verordneter Sonntag“ als Allegorie auf seine Situation.

Foto: © Mathias Bothor

Er ist ja sowieso der Ehrenmann des deutschen Films. Armin Mueller-Stahl, den man so nennen muss, weil es in unserer Sprache keine Entsprechung für den Grand Seigneur gibt. Der aber eigentlich auf beide Bezeichnungen verzichten kann. Denn zur Größe gehört auch Bescheidenheit.

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Aus dieser Situation gab es nur den nächsten Schritt Richtung Westen. Dort begann Armin Mueller-Stahl noch einmal von vorne. Und blieb sich dennoch treu. Das finanziell verlockende Angebot, die Hauptrolle in der Fernsehserie „Die Schwarzwaldklinik“ zu spielen, lehnte er ab. Es hat ihm genützt, denn, so Mueller-Stahl in einem Interview „die Schwarzwaldklinik hat zwei Schauspieler berühmt gemacht. Den Wussow, weil er die Hauptrolle übernommen hat, und den Mueller-Stahl, weil er sie abgelehnt hat.“ Berühmt gemacht hatte ihn allerdings vorher bereits die Rolle als Baudezernent von Bohm in Fassbinders LOLA an der Seite von Barbara Sukowa und Mario Adorf. Armin Mueller-Stahl wurde nun auch in der Bundesrepublik einer der wichtigsten Darsteller im Kino. Er arbeitete mit Bernhard Wicki, Alexander Kluge, Peter Patzak und auch Agnieszka Holland, bevor es ihn noch weiter nach Westen zog. Seit 1989, seit Constantin Costa-Gavras‘ MUSIC BOX, gehört Armin Mueller-Stahl auch zu den Schauspielern, die im amerikanischen Film in und jenseits von Hollywood regelmäßig auftreten. Unvergesslich, weil

voll chaplinesker Tragikomik, sein Taxifahrer Helmut Grokenberger in Jim Jarmuschs NIGHT ON EARTH (1991), seine sensible Darstellung des Baron von UTZ in George Sluizers gleichnamigen Biopoic (1992). Und natürlich seine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller in Scotts Hicks Drama SHINE (1996) Zu dieser Zeit entsteht auch Armin MuellerStahls riskantes Regie-Debüt, für das er auch als Autor und Hauptdarsteller arbeitet: GESPRÄCH MIT EINEM BIEST – eine satirische Vision mit dem Führer, der nicht unterging.

Film des kanadischen Regie-Exzentrikers David Cronenberg. So gerät der Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises für den Schauspieler Armin MuellerStahl zur Zwischenbilanz, die Akademie-Präsident Günter Rohrbach in der Begründung für die Entscheidung so formuliert: „Die Deutsche Filmakademie ehrt in ihm einen einzigartigen Künstler, eine große Persönlichkeit, einen sensiblen Menschendarsteller. Seine Karriere war geprägt von den Problemen eines geteilten Landes, aber auch von dem intensiven Wunsch nach immer neuen Herausforderungen.“

Und gerade wenn Armin Mueller-Stahl wieder ankündigt, weniger arbeiten und – zum Beispiel – mehr malen zu wollen (noch eine seiner unzähligen Begabungen), fällt der Schauspieler wieder durch eine bemerkenswerte Rolle auf. Zum Beispiel in Heinrich Breloers großem TV-Stück „Die Manns“ (2001) als nicht nur liebenswertes Dichter-Genie Thomas Mann. Oder aktuell im Kino als despotischer Patriarch in Margarethe von Trottas ICH BIN DIE ANDERE. Und demnächst in EASTERN PROMISES, dem neuesten

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erleuchtung garantiert Wenn 900 kreative Filmschaffende die Arbeit ihrer Kollegen betrachten, beurteilen und schließlich bewerten, kommen nicht nur am Ende kompetente Entscheidungen heraus, die genauso umstritten sein können wie jede andere Entscheidung auch. Es kommt vor allem dabei heraus, dass die Filmschaffenden die Gelegenheit wahrnahmen, das Filmschaffen komplett und mit wachen Augen zur Kenntnis zu nehmen. Das hat die Filmkultur in Deutschland endlich auf DiskursKurs gebracht, die Wahrnehmung von Themen und Formen verstärkt – und wird damit auf Dauer noch mehr für die derzeit erfreulich auffällige Vielfalt des deutschen Films beitragen. Dies ist das besonders Wichtige an dem Auswahlverfahren der Deutschen Filmakademie, das darüber hinaus so konzipiert ist, dass das Know-How der einzelnen Berufsgruppen in der Akademie ausdrücklich gefragt und eingesetzt wird. Anfangs wählen Spezialisten die Filme und Leistungen für die Vorauswahl. Die einzelnen Sektionen besorgen dann die Nominierungen für ihre Berufskollegen. Und alle Mitglieder finden so die kompetente Basis für die endgültige Entscheidung für die Preisträger.

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Spielfilm Knut Loewe Szenenbild/Kostümbild/ Maske Roland Suso Richter Regie Ulrich Limmer Produktion Annett Renneberg Schauspiel Rolf Silber Drehbuch Johann-Henrich Kulturausschuss Krummacher Deutscher Bundestag Jörg Widmer Kamera Monika Griefahn Kulturausschuss Deutscher Bundestag Sven Burgemeister Produktion Helga Borsche Schnitt Monika Hansen Schauspiel Stefan Will Musik Hark Bohm Regie

Kinder- und Jugendfilm Natja Brunckhorst Drehbuch Tom Spieß Produktion Dagmar Knöpfel Regie Meret Becker Schauspiel Martin Kukula Kamera Dokumentarfilm Franz Lustig Kamera Thomas Kufus Dokumentarfilm Barbara Hennings Schnitt Sherry Horman Regie Christoph Müller Produktion Angelika Kulturausschuss Krüger-Leißner Deutscher Bundestag

Deutscher Filmpreis 2007


Jury Ehrenpreis (ohne Foto)

Regie Josef Rödl Stephan Wagner Connie Walther Peter Lichtefeld Hans-Christoph Blumenberg

Schauspiel Alexander Beyer Anja Franke Franziska Petri Gerd Baltus Petra Zieser

Drehbuch Jürgen Egger Günter Knarr Peter Zingler Oliver Schütte Bernd Lange

Szenenbild/ Kostümbild/Maske Ursula Welter Toni Lüdi Monika Bauert Ingrid Zoré Thomas Freudenthal

Musik/Schnitt/ Tongestaltung Christoph von Schönburg Friedrich M. Dosch Juliane Lorenz Ingo Ehrlich Rainer Kühn Ali N. Askin

Kamera/ Bildgestaltung Hagen Bogdanski Jacques Steyn Wolfgang Treu Thomas Plenert Matthias Schellenberg

Heinz Badewitz Regine Baschny Jakob Claussen Veronica Ferres Molly von Fürstenberg Hans W. Geißendörfer Fred Kogel Sigrid Narjes Günter Rohrbach Joseph Vilsmaier

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Die Nominierungen zum Deutschen filmpreis 2007 Programmfüllende Spielfilme EMMAS GLÜCK Stefan Schubert, Ralph Schwingel – Wüste Film produktion / Hejo Emons – Wüste Film West DIE FÄLSCHER Nina Bohlmann, Babette Schröder – magnolia Filmproduktion / Josef Aichholzer – Aichholzer Film DAS PARFUM Bernd Eichinger – Constantin Film Produktion GmbH VIER MINUTEN Meike Kordes, Alexandra Kordes – Kordes & Kordes Film GmbH WER FRÜHER Annie Brunner, Andreas STIRBT IST Richter, Ursula Woerner – LÄNGER TOT Roxy Film GmbH WINTERREISE Uli Aselmann, Robert Marciniak – d.i.e.film.gmbh

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Programmfüllende Kinder- und Jugendfilme HÄNDE WEG Claus Boje – Boje Buck VON MISSISSIPPI Produktion GmbH DIE WOLKE Markus Zimmer – Clasart Film- und Fernseh produktion Programmfüllende Dokumentarfilme DAS KURZE LEBEN Gerd Haag – TAG/TRAUM DES JOSÉ ANTONIO Filmproduktion GUTIERREZ WORKINGMAN’S Erich Lackner, Mirjam DEATH Quinte, Pepe Danquart – Lotus Film GmbH, Wien und Quinte Film, Freiburg mit Arte G.E.I.E. Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Monica Bleibtreu VIER MINUTEN Hannah Herzsprung VIER MINUTEN Jördis Triebel EMMAS GLÜCK

Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle Josef Bierbichler WINTERREISE Karl Markovics DIE FÄLSCHER Jürgen Vogel DER FREIE WILLE Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Barbara Auer DER LIEBESWUNSCH Hannah Herzsprung DAS WAHRE LEBEN Sabine Timoteo EIN FREUND VON MIR Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle Sylvester Groth MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER Hinnerk Schönemann EMMAS GLÜCK Devid Striesow DIE FÄLSCHER

Deutscher Filmpreis 2007


Beste Regie Matthias Glasner DER FREIE WILLE Chris Kraus VIER MINUTEN Marcus H. WER FRÜHER STIRBT Rosenmüller IST LÄNGER TOT Tom Tykwer DAS PARFUM Beste Kamera/Bildgestaltung Frank Griebe DAS PARFUM Judith Kaufmann VIER MINUTEN Benedict Neuenfels DIE FÄLSCHER Bester Schnitt Alexander Berner DAS PARFUM Susanne Hartmann, WER FRÜHER STIRBT Anja Pohl IST LÄNGER TOT Uta Schmidt VIER MINUTEN Hans-Jörg Weißbrich DER LIEBESWUNSCH

Bestes Szenenbild Uli Hanisch DAS PARFUM Lothar Holler HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI Isidor Wimmer DIE FÄLSCHER Bestes Kostümbild Natascha SCHWERE JUNGS Curtius-Noss Nicole Fischnaller DIE FÄLSCHER Pierre-Yves Gayraud DAS PARFUM Beste Filmmusik Gerd Baumann WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Reinhold Heil, DAS PARFUM Johnny Klimek, Tom Tykwer Christian Heyne ICH BIN DIE ANDERE

Beste Tongestaltung Richard Borowski, EMMAS GLÜCK Fabian Schmidt, Kai Storck, Andreas Wölki Stefan Busch, DAS PARFUM Dirk Jacob, Michael Kranz, Frank Kruse, Matthias Lempert, Hanse Warns, Roland Winke Jörg Höhne, VIER MINUTEN Robin Pohle, Andreas Ruft Bestes Drehbuch Chris Kraus VIER MINUTEN Christian Lerch, WER FRÜHER STIRBT Marcus H. IST LÄNGER TOT Rosenmüller Stefan Ruzowitzky DIE FÄLSCHER

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Bester Spielfilm EMMAS GLÜCK – STEFAN SCHUBERT, RALPH SCHWINGEL – WÜSTE FILMPRODUKTION; HEJO EMONS – WÜSTE FILM WEST

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Foto: © André Poling

STEFAN SCHUBERT Geboren1955 in Mannheim | Jura- und PsychologieStudium | 1984 erster Job bei einer Kino-Produktion | 1989 gründete er zusammen mit den Filmemachern Ralph Schwingel und Lars Becker die Wüste Filmproduktion in Hamburg. RALPH SCHWINGEL Geboren 1955 in Neunkirchen/Saar | 1982 Abschluss Studium der Psychologie und Philosophie in Hamburg | Seit 1984 Filme als Autor und Regisseur, seit 1987 auch als Produzent | 1989 Gründung der Wüste Filmproduktion Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken

Foto: © André Poling

Produzenten können eine Handschrift haben, auch wenn sie keine Autoren sind. Stefan Schubert und Ralph Schwingel schreiben mit ihrer nun schon seit fast zwanzig Jahren jüngste deutsche Filmgeschichte. Die Produktionen ihrer Firma Wüste Film sind nicht nur äußerlich daran zu erkennen, dass sie nicht selten einen Migrationshintergrund haben – Fatih Akins GEGEN DIE WAND ist das bekannteste Beispiel –, man erkennt sie vor allem an der Treue zu den Kreativen, an der Freude am Geschichten erzählen und dem Glauben an junge Filmemacher. Bei EMMAS GLÜCK, einer Produktion der Kölner Dependance der Firma, die Schubert und Schwingel 1998 mit dem erfolgreichen Verleger Hajo Emons gründeten, kommt das alles zusammen. Das Drehbuch zu dieser skurrilen Story stammt von Ruth Toma (die unter anderem SOLINO schrieb). Und der Regisseur Sven Taddicken durfte mit seinem zweiten Kinofilm seine erzählerische Reife prüfen.

2006 FC VENUS Regie: Ute Wieland 2005 KEBAB CONNECTION Regie: Anno Saul 2004 GEGEN DIE WAND Regie: Fatih Akin 1999 KURZ UND SCHMERZLOS Regie: Fatih Akin 1992 SCHATTENBOXER Regie: Lars Becker HERMANN-JOSEF EMONS Geboren 1950 in Köln | Studium der Sprach- und Kunstwissenschaften in Köln und Wien | 1984 Gründung des Emons Verlags Die Wüste Film West GbR wurde 1998 von den Gesellschaftern der Wüste Filmproduktion, Stefan Schubert und Ralph Schwingel, und dem Kölner Verleger Hejo Emons gegründet.

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Bester Spielfilm DIE FÄLSCHER – NINA BOHLMANN, BABETTE SCHRÖDER – MAGNOLIA FILMPRODUKTION; JOSEF AICHHOLZER – AICHHOLZER FILM

NINA BOHLMANN Geboren 1966 | Seit 1989 in der Filmbranche tätig | 19951997 Herstellungsleiterin und

Foto: © JAT J. Olczyk

geschäftsführende Gesellschafterin der Corona Film Hamburg | 2001 Gründung der magnolia Filmproduktion zusammen mit Babette Schröder BABETTE SCHRÖDER Geboren 1968 | Studierte Germanistik, französische Literatur und Kunstgeschichte in Hamburg | Im Anschluss freie Journalistin | 1995-1999 Assistentin bei der Lichtblick Filmproduktion | 1999-2001 Producerin für Fiction-Formate bei der Cinecentrum Hamburg | Gründung der magnolia Filmproduktion zusammen mit Nina Bohlmann

Foto: © JAT J. Olczyk

Es fiel den buchstäblich kreativen Produzentinnen Nina Bohlmann und Babette Schröder nicht schwer zu erkennen, dass in dem Buch „Des Teufels Werkstatt“ des ehemaligen KZ-Insassen Adolf Burger ein wichtiger Filmstoff steckte. Die Gründerinnen der Produktionsfirma Magnolia – die beide über Erfahrungen in der Branche verfügten, bevor sie sich 2001 zusammentaten – haben den Stoff optioniert und sich mit ihrem Wunschregisseur Stefan Ruzowitzky einen Filmemacher verpflichtet, der ihre Faszination von Anfang an teilte. In ihrem österreichischen Kollegen Josef Aichholzer fanden sie den idealen Partner für ein bilaterales Projekt, das für einige politische und historische Überraschungen gut war. Die Geschichte der ökonomischen Kriegsführung als Geschichte eines individuellen Überlebenskampfes.

Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2006 KUCKUCKSZEIT Regie: Johannes Fabrick 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky

2004 SÜPERSEKS Regie: Torsten Wacker JOSEF AICHHOLZER Geboren 1950 in Villach (Österreich) | Seit 1977 tätig im Filmbereich | Zuerst Schwerpunkt der Arbeit im Filmverleih, dazu Arbeit als Produzent und Regisseur, 1986 zusätzlich Kinoarbeit | Seit 1996 ausschließliches Augenmerk auf die Produktion Filmografie (Auswahl) 2007 DISTANT TRUMPET Regie: Dusan Milic 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2002 TAXI FÜR EINE LEICHE Regie: Wolfgang Murnberger

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Bester Spielfilm DAS PARFUM – BERND EICHINGER – CONSTANTIN FILM PRODUKTION

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Mischung aus Mut und Augen-Maß. Das Ergebnis war die lukrative Erfüllung eines lang gehegten Traumes. Biografie Geboren 1949 in Neuburg an der Donau | Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München | 1973 Regieabschluss | Seitdem als Drehbuchautor, Produzent und später auch Verleiher tätig. Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM Regie: Tom Tykwer 2004 DER UNTERGANG Regie: Oliver Hirschbiegel 1993 DAS GEISTERHAUS Regie: Bille August 1986 DER NAME DER ROSE Regie: Jean-Jacques Annaud 1981 CHRISTIANE F. – WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO Regie: Uli Edel

Foto: © Constantin Film AG

Jahre bevor Patrick Süskinds Bestseller DAS PARFUM verfilmt wurde, wurde erst einmal die Verfilmung des Bestsellers verfilmt. Helmut Dietls unverhohlene Satire auf die Münchner Filmszene als Satire über die Bemühungen eines Produzenten um die Rechte an einem Buch, ROSSINI, war komisch und genau, aber die Rolle des Produzenten hat der Film dann doch nicht treffen können und wollen. Denn da darf der Produzent nicht mal am Drehort auftauchen. Die Zusammenarbeit Bernd Eichingers mit seinem Regisseur Tom Tykwer hingegen war kollegial und fruchtbar. Eichinger, der nicht nur ein kreativer Produzent ist, weil er auch schreiben und inszenieren kann, war beim PARFUM auch einer der Drehbuchautoren und ist bekanntlich kein seltener Gast im Schneideraum. Dass er die finanziell aufwändigste deutsche Produktion aller Zeiten stemmte und sich dafür mit einem Regisseur zusammentat, der nicht in erster Linie für große Budgets steht, sondern für eine große Liebe zur Kinematografie, sagt alles über die für einen Erfolgs-Produzenten so wichtige

Deutscher Filmpreis 2007


Bester Spielfilm VIER MINUTEN – ALEXANDRA KORDES, MEIKE KORDES – KORDES & KORDES FILM Wenn Geschwister das Gleiche tun, müssen sie dabei nicht unbedingt dasselbe machen. Als die Schwestern Meike und Alexandra Kordes 2003 ihre nach ihnen benannte Produktionsfirma gründeten, konnten sie jedenfalls auf unterschiedliche Erfahrungen in der Branche zurückgreifen. Und natürlich bestimmen diese Erfahrungen auch die unterschiedlichen Schwerpunkte ihrer gemeinsamen Arbeit. Während Alexandra Kordes als ausgebildete Kamerafrau den klassisch künstlerischen Weg zum Kino ging, absolvierte ihre Schwester Meike zunächst eine Ausbildung als Filmkauffrau. Zusammen produzierten sie bislang fünf Spiel- und Dokumentarfilme. VIER MINUTEN von Chris Kraus war ihnen dabei immer als inhaltliches und künstlerisches Risiko bewusst. Dass sie dieses mit offenen Augen und wachem Verstand eingingen, hat ihnen schon vor einem beachtlichen Kinostart in Deutschland Erfolg in der ganzen Welt beschert.

ALEXANDRA KORDES Geboren 1969 in Arnsberg | 1989-1992 Studium der Film und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum | 1994-2002 Studium der Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam, Abschluss als DiplomKamerafrau | Seit 2003 Gesellschafterin der Kordes & Kordes Film GmbH MEIKE KORDES Geboren 1973 in Arnsberg | 1993-1996 Ausbildung zur Filmkauffrau bei Journal Film, Klaus Volkenborn KG in Berlin | 1996-2002 Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam, Fachrichtung: Film- und Fernsehproduktion, Abschluss als Diplom-Film- und Fernsehwirtschaftlerin Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2006 SIEH ZU DASS DU LAND GEWINNST Regie: Kerstin Ahlrichs

2006 AUF JÜDISCHEM PARKETT Regie: Esther Slevogt, Arielle Artsztein 2005 SIEHST DU MICH? Regie: Katinka Feistl

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Bester Spielfilm WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT – URSULA WOERNER, ANNIE BRUNNER, ANDREAS RICHTER – ROXY FILM

URSULA WOERNER Geboren 1970 in München | Studium der Germanistik, Medienwissenschaft und Psychologie | Zwischen 1996 und 2000 inhaltliche Verantwortung im Bereich der internationalen Kopro-

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duktionen der KirchMedia | Im Jahr 2000 Head of Development bei Hofmann & Voges | Seit 2001 Produzentin in der Roxy Film, seit 2003 auch geschäftsführende Gesellschafterin

Foto: © Roxy Film/Christian Hartmann

Name und Geschichte der Firma sind schon eine Verpflichtung. Drei Jahre nach dem Tod der bayerischen Produzenten-Legende Luggi Waldleitner gründeten Ursula Woerner, Annie Brunner und Andreas Richter die Roxy Film Produktion neu. Nach einem erfolgreichen Einstieg ins TVGeschäft wagten die Produzenten den Schritt ins Kino mit einem Projekt, das dem Urahn der Firma ganz sicher gefallen hätte. WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT könnte man auf den ersten Blick für ein Stück morbide Folklore halten und seine Herstellung für produzentisches Harakiri. Doch Woerner, Brunner und Richter erkannten das Talent des Regisseurs Marcus H. Rosenmüller und entwickelten mit ihm eine juvenile Tragikomödie mit bayerischem Klang, aber universellem Ton. Der Rest ist schon jetzt jüngste deutsche Filmgeschichte.

ANNIE BRUNNER Geboren 1969 in Bruneck (Italien) | Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften | Zwischen 1994 und 1997 selbstständige Szenenbildnerin für Film und Fernsehen | Seit 2001 Produzentin in der Roxy Film, seit 2003 auch geschäftsführende Gesellschafterin ANDREAS RICHTER Geboren 1965 in München | Studium der Betriebswirtschaftslehre | 1995 und 2003 zunächst Assistent der Programm-Geschäftsführung der KirchGruppe, später verantwortlich für die deutschsprachigen Koproduktionen der KirchMedia | Seit 2001 Geschäftsführer und Produzent in der Roxy Film, seit 2003 auch Gesellschafter

Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Regie: Marcus H. Rosenmüller 2005 DAS GESPENST VON CANTERVILLE (TV) Regie: Isabel Kleefeld 2002 AUCH ENGEL WOLLEN NUR DAS EINE (TV) Regie: Robert-Adrian Pejo

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Bester Spielfilm WINTERREISE – ULI ASELMANN, ROBERT MARCINIAK – D.I.E.FILM Diese WINTERREISE hat sich nie nach einem einfachen Ausflug angefühlt. Doch Produzent Uli Aselmann und sein Partner Robert Marciniak hatten sich von Anfang an warm angezogen, als sie für diese energiestrotzende Geschichte einer manisch-depressiven Vaterfigur einen Regisseur suchten und die Mittel zur Finanzierung. Beides wurde gefunden und mit der Besetzung der Hauptrolle durch Josef Bierbichler vollendet. Hans Steinbichlers moderne, mutige und natürlich sehr freie filmische Variation über den gleichnamigen ebenso meisterhaften wie traurigen Liederzyklus von Franz Schubert – aus der Feder von Drehbuchautor Martin Rauhaus – wurde zu einem Kinoereignis. Und die Produzenten bewiesen nach dem Überraschungserfolg ihrer Regionalkomödie GRENZVERKEHR (2005) erneut, dass Kinomachen gegen gängige Erwartungen das Kino lebendig machen kann.

ULI ASELMANN Geboren 1957 in Hamburg | Studierte Germanistik und Musikwissenschaften an der Universität Bielefeld | Regieassistent an den Hamburger Kammerspielen bei Ida Ehre | Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg im Fachbereich visuelle Kommunikation | 1994 Produzent bei der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndf) | 1998 Gründung der Münchner Filmproduktion d.i.e.film.gmbh ROBERT MARCINIAK Geboren 1960 in Ingolstadt | Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Regensburg | 1994-2002 Prokurist und Leiter des Finanz- und Rechnungswesen der Constantin Film AG | 2002 geschäftsführender Gesellschafter und Produzent, seit 2006 Gesellschafter und freier Produzent der d.i.e.film.GmbH

Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2006 WINTERREISE Regie: Hans Steinbichler 2005 GRENZVERKEHR Regie: Stefan Betz 2002 VAYA CON DIOS Regie: Zoltan Spirandelli

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Bester Kinder- und Jugendfilm HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI – CLAUS BOJE – BOJE BUCK PRODUKTION

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Biografie Geboren 1958 | Filmproduzent, Verleiher und Betreiber mehrerer Filmtheater in Berlin und München | 1984 begann er mit dem Delphi Filmpalast, 1989 gründete er den Delphi Filmverleih und zwei Jahre später, gemeinsam mit dem Regisseur Detlev Buck, die Boje Buck Produktion. Filmografie (Auswahl) 2007 HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI Regie: Detlev Buck 2006 KNALLHART Regie: Detlev Buck 2003 HERR LEHMANN Regie: Leander Haußmann 1999 SONNENALLEE Regie: Leander Haußmann 1996 MÄNNERPENSION Regie: Detlev Buck 1992 WIR KÖNNEN AUCH ANDERS Regie: Detlev Buck

Foto: © Delphi

Gegensätze ziehen die beiden offensichtlich an. Detlev Buck und sein Partner und Produzent Claus Boje haben sich nach ihrem knallharten Drama gleichen Titels für einen Stoff entschieden, der anders nicht hätte sein können. Von den Straßen Neuköllns aufs mecklenburgische Land, vom brutalen Schulalltag in die Ferien auf dem Bauernhof. Dabei sind die Protagonisten aus Cornelia Funkes sommerlicher Abenteuergeschichte HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI nur unwesentlich jünger als die Neuköllner Straßengangster des Vorgängers. Und am Ende gibt es kaum eine klügere Entscheidung von Produzent und Filmemacher als die für Abwechslung. Zumal dann, wenn man mit dieser Entscheidung unter Beweis stellt, was man noch so alles kann.

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Bester Kinder- und Jugendfilm DIE WOLKE – MARKUS ZIMMER – CLASART FILM- UND FERNSEHPRODUKTION Biografie Geboren 1966 in Siegen/Nordrhein-Westfalen | Abschluss eines Betriebswirtschaftsstudiums an der Universität Köln, zweites Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, Abteilung Produktion und Medienwirtschaft | 1996 Produzenten-Nachwuchsförderpreis der GWFF | Seit 1999 leitet er den Concorde Filmverleih als Geschäftsführer und produziert für Clasart Filmproduktion sowie seine Produktionsfirma Candela Film. Filmografie (Auswahl) 2006 DIE WOLKE Regie: Gregor Schnitzler 2006 ICH BIN DIE ANDERE Regie: Margarethe von Trotta 2004 BERGKRISTALL Regie: Joseph Vilsmaier 2003 ROSENSTRASSE Regie: Margarethe von Trotta

Foto: © Concorde Filmverleih

Sehr wahrscheinlich hat dieses Buch der Schriftstellerin Gudrun Pausewang mehr zur Aufklärung über die Gefahr der friedlichen Nutzung atomarer Energie beigetragen als unzählige Sitzblockaden oder Demonstrationen. Unter dem direkten Einfluss der Katastrophe von Tschernobyl schuf die Autorin mit DIE WOLKE vor zwanzig Jahren einen packenden Jugendroman, der zum Klassiker seines Genres und zur Pflichtlektüre in Schulen werden sollte. Die Spannung und Emotionalität der Geschichte schrie nach einer Verfilmung. Markus Zimmer hat diesen Schrei nicht überhört. Der Produzent und Verleiher, der beispielsweise mit Margarethe von Trottas ROSENSTRASSE und ICH BIN DIE ANDERE internationale Erfolge landete, setzte mit dem Regisseur Gregor Schnitzler (WAS TUN WENN’S BRENNT, SOLOALBUM) einen Spezialisten für junge Themen an die filmische Umsetzung des gerade wieder aktuellen Buches, holte das Problem in das Bewusstsein eines neuen Publikums zurück und baute nebenbei noch eine Bühne für zwei bemerkenswerte Schauspiel-Talente, nämlich Paula Kalenberg und Franz Dinda.

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Bester Dokumentarfilm DAS KURZE LEBEN DES JOSÉ ANTONIO GUTIERREZ – GERD HAAG – TAG/TRAUM FILMPRODUKTION „Schräg, richtungsweisend, versponnen, luzide, verwegen“ sind nach eigenem Bekunden die Filme, die Gerd Haag seit einem Vierteljahrhundert mit seiner Firma TAG/TRAUM produziert. Dabei ist der Name durchaus Programm: Geschichten aus dem Alltag als Stoff für Kinofilme oder auch Fernseh-Dokumentationen, die in Traum- und nicht selten auch in Albtraumwelten führen. Denn für Gerd Haag hat Filme produzieren auch mit gesellschaftlicher Verantwortung zu tun. Das macht ein Blick auf die umfangreiche Filmografie seiner Firma sofort deutlich. Und das ist natürlich auch ein Motiv für die Zusammenarbeit mit der Dokumentarfilmerin Heidi Specogna, die in ihrem Film DAS KURZE LEBEN DES JOSÉ ANTONIO GUTIERREZ die Verantwortlichkeit der US-Politik für weltpolitische Katastrophen an mehreren Orten zu unterschiedlichen Zeiten anhand des Schicksals einer einzigen Person erzählt.

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Biografie Geboren 1948 in Oldenburg | Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Philosophie und Sozialpsychologie in Köln und Bonn | 1979 Gründung der Produktionsfirma TAG/TRAUM | Dozent an der Deutschen Filmund Fernsehakademie Berlin | Langjähriges Vorstandsmitglied des Film- und Fernsehproduzentenverbands NRW Filmografie (Auswahl) 2006 DAS KURZE LEBEN DES JOSÉ ANTONIO GUTIERREZ Regie: Heidi Specogna 2005 GISELA Regie: Isabelle Stever 2002 FORGET BAGHDAD Regie: Samir 1999 SWETLANA Regie: Tamara Staudt

Deutscher Filmpreis 2007


Bester Dokumentarfilm

ERICH LACKNER Geboren 1948 in Wien | Promovierter Psychologe, drehte 1977 seinen ersten Film am „Lotus Flower Tower“ in Kanada | Seit Anfang der 90er-

Jahre produziert Lackner fürs Kino, insbesondere für den österreichischen Autorenfilm. Filmografie (Auswahl) 2007 AM LIMIT Regie: Pepe Danquart 2006 SLUMMING Regie: Michael Glawogger 2005 WORKINGMAN’S DEATH Regie: Michael Glawogger 1998 VIEHJUD LEVI Regie: Didi Danquart MIRJAM QUINTE Geboren 1952 in Sulz | 1978 Gründungsmitglied der Medienwerkstatt Freiburg (MWF) | 1983 Dokumentarfilmpreis der deutschen Filmkritik für das bisherige „Gesamtschaffen“ der MWF | 1999 gründete sie quinte film.

Foto: © Pedro Domenig

In diesem Team kommt wirklich alles zusammen, was an Erfahrung, Leidenschaft und filmischem Know-How für ein ambitioniertes Dokumentarfilm-Projekt nötig ist: ein über die Grenzen aktiver österreichischer Produzenten-Avantgardist wie Erich Lackner mit dem Team Miriam Quinte und Pepe Danquart, die seit zwanzig Jahren für aufregende Themen im Kino, namentlich im Dokumentarfilm, stehen, für das sie immer neue und adäquate Formen gefunden haben. Danquart hat mit Filmen wie HEIMSPIEL oder aktuell AM LIMIT auch als Regisseur das Genre bereichert. Erich Lackner hat ihn natürlich auch mit seinem Partner, dem Kameramann und Regisseur Michael Glawogger zusammengebracht. Und dessen visuell, inhaltlich und emotional aufwühlender Dokumentarfilm über die feudalistische Wirklichkeit in einer angeblich postmodernen Arbeitswelt schreibt diese Bereicherung fort.

PEPE DANQUART Geboren 1955 in Singen am Hohentwiel | 1975-1981 Studium der Kommunikationswissenschaften (Diplom), Universität Freiburg | Gründungsmitglied der MWF | 1994 Verleihung des Academy Award (Oscar®) für SCHWARZFAHRER, seitdem Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Science

Foto: © Jim Rakete

WORKINGMAN’S DEATH – ERICH LACKNER – LOTUS FILM; MIRJAM QUINTE, PEPE DANQUART – QUINTE FILM

Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2007 AM LIMIT Regie: Pepe Danquart 2005 WORKINGMAN’S DEATH Regie: Michael Glawogger 2004 HÖLLENTOUR Regie: Pepe Danquart 2000 HEIMSPIEL Regie: Pepe Danquart 1994– NACH SAISON 1997 Regie: Pepe Danquart und Mirjam Quinte

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S & J 061.4029 S

Zu manchen Besetzungen gibt es keine Alternativen. Alternativen. Die S-Klasse. Exklusiver Fahrservice des Deutschen Filmpreises 2007. 2006.

Mercedes-Benz


Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Monica Bleibtreu – VIER MINUTEN Biografie Geboren 1944 in Wien | Studierte Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und spielte Theater | Anfang der 70er-Jahre erste Rollen für Kino und Fernsehen | 1993-1998 Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2005 MARIAS LETZTE REISE (TV) Regie: Rainer Kaufmann 2001 DIE MANNS – EIN JAHRHUNDERTROMAN (TV) Regie: Heinrich Breloer 2000 ABSCHIED – BRECHTS LETZTER SOMMER Regie: Jan Schütte 1972 DER KOMMISSAR – FLUCHTWEGE (TV) Regie: Wolfgang Becker

Foto: © Christine Fenzl

Es scheint, als sei Monica Bleibtreu eine zeitund alterlose Schauspielerin. Größere Aufmerksamkeit erreichte sie zum ersten Mal, als sie 1972 als 28-Jährige in der klassisch gewordenen Folge der TV-Reihe „Der Kommissar“ eine zehn Jahre jüngere Internatsschülerin spielte. In Chris Kraus’ VIER MINUTEN nun verkörpert sie mühelos eine Frau über achtzig. Vor allem aber verkörpert Monica Bleibtreu eine Frau, die eine besondere Herausforderung für jede Schauspielerin ist. Eine Frau nämlich, der man genau das Schicksal, welches ihr Geheimnis ist, nicht zutraut. Eine Frau, die dadurch streng und verletzlich zugleich ist. Eine Frau, deren Verhältnis zu ihrer Filmpartnerin genau deshalb spannend und aufregend gerät.

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Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Hannah Herzsprung – VIER MINUTEN

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Biografie Geboren 1981 in Hamburg | Wohnt in Berlin und Rom | 2007 Auszeichnung mit dem Bayerischer Filmpreis als Beste Nachwuchsschauspielerin für VIER MINUTEN | Seit 1999 Schauspielausbildung bei Frank Betzelt, Berlin Filmografie (Auswahl) 2005 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2005 DAS WAHRE LEBEN Regie: Alain Gsponer 2003– TRAMITZ AND FRIENDS (TV) 2006 Regie: Markus Linhof 1997/ AUS HEITEREM HIMMEL (TV) 1998 Regie: diverse

Foto: © Joachim Gern

Es begann mit einer Notlüge. Als Hannah Herzsprung beim Casting zu VIER MINUTEN gefragt wurde, ob sie Klavier spielen könne, antwortete sie mit Ja. Das war offenbar genauso überzeugend wie der Rest ihrer Vorstellung. Denn bekanntlich bekam sie die Rolle. Danach sollte sie dann doch mal was vorspielen. Es kam zum Äußersten, nämlich dem „Flohwalzer“. Klavierspielen hat sie dann noch gelernt, Schauspielern konnte sie schon. Für ihre erste Kinorolle traute sie sich und man ihr alles zu. Und alles musste sie geben, denn sie spielt eine komplexe Figur, ein musisches Monster, Täterin und Opfer zugleich. Deshalb ist sie so bei sich und so weit von sich entfernt. Man glaubt, ihre Leistung noch besser zu verstehen, wenn man weiß, dass sie ernst meint mit der Aussage: „In mir ist nichts von der Rolle. Ich bin nicht wie sie und ich würde auch nie so sein wollen.“

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Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle Jördis Triebel – EMMAS GLÜCK Biografie Geboren 1977 in Ost-Berlin | 1997-2001 Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin | 2001-2004 Ensemblemitglied am Bremer Theater, bereits nach der ersten Spielzeit wird sie mit dem Kurt-Hübner-Preis ausgezeichnet | Es folgen Gastspiele am Schauspielhaus Zürich und Schauspiel Köln. Filmografie (Auswahl) 2007 DAS MÄDCHEN AUS DEM CAFÉ (TV) Regie: Maria von Heland 2007 KRIMINALDAUERDIENST (TV) Regie: Matthias Glasner, Lars Kraume, Fillipos Tsitos 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken Foto: © Joachim Gern

EMMAS GLÜCK ist nicht so einfach zu fassen. Denn die eigensinnige Einsiedlerin teilt es zum Beispiel mit ihrem Chaos und ihren Tieren, bis dass deren Tod sich von dem anderer Nutztiere wesentlich unterscheidet. EMMAS GLÜCK ist aber vielleicht auch die Begegnung mit dem todkranken Autoverkäufer Max (Jürgen Vogel), der auf Emmas Hof so lange überlebt, wie nur er es will. Vor allem aber ist EMMAS GLÜCK die Besetzung der Titelfigur mit der Berliner Schauspielerin Jördis Triebel, die schon eine beachtliche Theaterkarriere hingelegt hat, bevor sie von Regisseur Sven Taddicken nicht nur fürs Kino entdeckt wurde, sondern vor allem für eine Rolle, die sie in jeder Beziehung ganz weit von dem entfernte, was sie bis dahin gelebt und gespielt hatte – um dort wieder auf den Punkt zu kommen. Zurzeit wird sie von einem begeisterten Publikum wieder im Dickicht der Großstadt bewundert. Als Polizistin im „Kriminaldauerdienst“.

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Beste darstellerische Leistung – Männliche Hauptrolle Josef Bierbichler – WINTERREISE

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Biografie Geboren 1948 in Amberg am Starnberger See | Besuch der Otto-Falckenberg-Schule | Mitte der 70er-Jahre lernte er den Dramatiker und Regisseur Herbert Achternbusch kennen | Von der Jury des Fachblattes „Theater heute“ mehrfach zum Schauspieler des Jahres ernannt und mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Gold ausgezeichnet

Foto: © Marco Nagel

Wenn Josef Bierbichler spielt, gibt es nicht selten Platzprobleme. Ob Bühne oder Leinwand, seine Präsenz, Energie und Intelligenz sprengen den Rahmen. Beste Voraussetzung für die Rolle eines Patriarchen, dem die von ihm eigentlich beherrschte Welt in seinem bayerischen Heimatort zu klein ist – und der auch in der Weite eines Kontinents wie Afrika nicht verschwinden kann. Hans Steinbichlers WINTERREISE bietet einen der größten Kinoauftritte des Schauspielers Josef Bierbichler, für den die Rolle des manisch-depressiven Unternehmers und Familienvaters Franz Brenninger ganz offensichtlich eine Lust war – und dem er besagte Platzprobleme auch innerlich attestiert: „Er fährt aus der Haut, weil es ihm eng wird“, beschreibt der Schauspieler die explosive Situation seiner Figur in einem Interview. Und dem Publikum fährt nicht nur der Schrecken in die Glieder, sondern auch mancher bisher ungedachte Gedanke durch den Kopf.

Filmografie (Auswahl) 2006 WINTERREISE Regie: Hans Steinbichler 2000 ABSCHIED – BRECHTS LETZTER SOMMER Regie: Jan Schütte 1997 WINTERSCHLÄFER Regie: Tom Tykwer 1993 DIE TÖDLICHE MARIA Regie: Tom Tykwer 1983 MITTEN INS HERZ Regie: Doris Dörrie 1980 DER KOMANTSCHE Regie: Herbert Achternbusch

Deutscher Filmpreis 2007


Beste darstellerische Leistung – Männliche Hauptrolle Karl Markovics – DIE FÄLSCHER Biografie Geboren 1963 in Wien | 1994-1996 eines der Gesichter der Erfolgsserie „Kommissar Rex“. Er spielte den Stockinger und machte diese Figur so populär, dass sie schließlich ihre eigene, gleichnamige Spinoff-Serie „Stockinger“ bekam | 1998 folgten Kinofilme. Zudem steht er laufend vor allem auf den Wiener Theaterbühnen. 2005 inszenierte er auch das erste Mal selbst, Eugène Ionescos „Die kahle Sängerin“.

Foto: © Jürgen Olczyk

Es ist kein Zufall, dass aus Karl Markovics, dem unverzichtbaren Nebendarsteller einer erfolgreichen Fernsehserie, der Hauptdarsteller einer ebenso erfolgreichen Fernsehserie wurde. Der Stockinger aus „Kommissar Rex“ wurde zum Stockinger aus „Stockinger“. Er ist der Typ für den zweiten Blick. Aber den möchte man nicht mehr abwenden von ihm. Auch als FälscherGenie Salomon Sorowitsch sieht er nicht aus wie ein Kinostar. Aber seine Art, den eiskalten Handwerker und Ganoven im scheinbar normalen Alltag des Nationalsozialismus mit den pragmatischen und dabei oder deshalb liebenswerten Überlebenskünstler im Konzentrationslager zu verbinden, macht ihn zu einer faszinierenden Figur. Und zu einem Kinohelden, der das Publikum beunruhigt, weil es sich gerne mit ihm identifiziert – und gleichzeitig auch gerne anders wäre.

Filmografie (Auswahl) 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2001 DIE MÄNNER IHRER MAJESTÄT Regie: Stefan Ruzowitzky 1999 LATE SHOW Regie: Helmut Dietl 1998 DER STRAND VON TROUVILLE Regie: Michael Hofmann 1993 INDIEN Regie: Paul Harather

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Beste darstellerische Leistung – Männliche Hauptrolle Jürgen Vogel – DER FREIE WILLE

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Biografie Geboren 1968 in Hamburg | Nach der Mittleren Reife meldet er sich an einer Schauspielschule an. Er bricht die Ausbildung bald ab und zieht nach Berlin. | Seit 1984 als Filmschauspieler sehr aktiv und mehrfach ausgezeichnet, zuletzt auch als Ko-Autor und Produzent auf der Berlinale 2006 (DER FREIE WILLE) Filmografie (Auswahl) 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Tadikken 2006 EIN FREUND VON MIR Regie: Sebastian Schipper 2006 DER FREIE WILLE Regie: Matthias Glasner 2002 SCHERBENTANZ Regie: Chris Kraus 2001 EMIL UND DIE DETEKTIVE Regie: Franziska Buch 1997 DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE Regie: Wolfgang Becker 1990 ROSAMUNDE Regie: Egon Günther

Foto: © Anne Wilk

Jürgen Vogel kommt schnell zur Sache. Schon auf den ersten Blick im Film sieht er aus wie der kleine Bruder von Peter Lorre in M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER. Kurze Zeit später macht er klar, dass es noch schlimmer geht als bei Fritz Langs Prototypen des Monsters in Menschengestalt. Die Figur des brutalen Vergewaltigers in Matthias Glasners DER FREIE WILLE verändert sich zunächst nur äußerlich und im doppelten Sinne des Wortes. Doch die Figur des Jürgen Vogel ist die Verkörperung des Willens zur einer Veränderung auch im Inneren. Woran dies scheitert kann ein Film gar nicht erzählen. Aber ein Schauspieler wie Jürgen Vogel kann diesem Dilemma sein Gesicht, seinen Gang, seinen Sex-Appeal und seine kaum zu ertragende Bedrohlichkeit leihen. Dass er dabei ständig selbst an die Grenzen des Erträglichen gerät, mag ein Grund dafür sein, dass Vogel die Rolle, die er in diesem Film spielt, nicht auf die Schauspielerei beschränkt hat. Er ist ebenso Ko-Autor wie MitProduzent. Für alle drei Engagement wurde er bereits weltweit ausgezeichnet.

Deutscher Filmpreis 2007


Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Barbara Auer – DER LIEBESWUNSCH Biografie Geboren 1959 in Konstanz | 1978-1981 Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg | Nach ihrem Abschluss 1981 und mehreren Theaterengagements | Seit 1985 diverse Film- und Fernsehpreise Filmografie (Auswahl) 2007 YELLA Regie: Christian Petzold 2006 ICH BIN DIE ANDERE Regie: Margarethe von Trotta 2006 DER LIEBESWUNSCH Regie: Torsten C. Fischer 2000 DIE INNERE SICHERHEIT Regie: Christian Petzold 1994 FRAUEN SIND WAS WUNDERBARES Regie: Sherry Horman 1983 DIE MACHT DER GEFÜHLE Regie: Alexander Kluge

Foto: © Thomas Leidig/Roba Press

Barbara Auer ist eine selbstbewusste Schauspielerin. Und das nicht nur in einer Bedeutung des Wortes. „Ich bin jetzt in dem Alter, in dem ich eher mal Frauen spiele, die verlassen werden“, versteht sie ihre Rolle in Thorsten C. Fischers DER LIEBESWUNSCH recht. Und spielt eine Frau, die nicht nur verlassen wird, sondern auch verlassen hat. Dadurch wird der Part der Marlene zum interessantesten und facettenreichsten in dieser Adaption des gleichnamigen Romans von Dieter Wellershoff. Scheinbar außen vor, auf verlorenem Posten, mehr beobachtend als eingreifend, entpuppt sich Barbara Auers Marlene als heimliche Heldin in einem Beziehungsdrama, aus dem eigentlich keiner der Beteiligten heil herauszukommen vermag.

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Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Hannah Herzsprung – DAS WAHRE LEBEN Biografie Geboren 1981 in Hamburg | Wohnt in Berlin und Rom | 2007 Auszeichnung mit dem Bayerischer Filmpreis als Beste Nachwuchsschauspielerin für VIER MINUTEN | Seit 1999 Schauspielausbildung bei Frank Betzelt, Berlin Filmografie (Auswahl) 2005 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2005 DAS WAHRE LEBEN Regie: Alain Gsponer 2003– TRAMITZ AND FRIENDS (TV) 2006 Regie: Markus Linhof 1997/ AUS HEITEREM HIMMEL (TV) 1998 Regie: diverse

Foto: © Joachim Gern

Von der genialen und unberechenbaren Pianistin mit (nicht nur) krimineller Energie zum geheimnisvollen und ebenso unberechenbaren Mädchen von nebenan. Hannah Herzsprung hat im vergangenen Jahr das deutsche Kino nicht nur um mehrere Figuren bereichert, sondern auch um einen Typus der jungen Schauspielerinnengeneration: die Rebellin mit Grund. In DAS WAHRE LEBEN zum Beispiel will sie sich mit diesem nicht abfinden. Kein Wunder, wenn dieses Leben von Leuten wie ihren Filmeltern und denen des Nachbarjungen repräsentiert wird. Sie wehrt sich mit Fantasie und Abenteuerlust, wobei sie auch bei der Arbeit „Grenzen überschritt“, wie ihr Regisseur Alain Gsponer berichtet, „so dass ihre Partner richtig Angst gekriegt haben, weil sie ihr Spiel nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden konnten.“

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Deutscher Filmpreis 2007


Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle Sabine Timoteo – EIN FREUND VON MIR Biografie Geboren 1975 in Bern (Schweiz) | 1991-1993 Ausbildung als Tänzerin an der Schweizerischen Ballettberufsschule in Zürich | 1994 Besuch eines Schauspiel-Workshops an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film | Dreijährige Ausbildung zur Köchin am Restaurant „Harmonie“, Bern Filmografie (Auswahl) 2006 DER FREIE WILLE Regie: Matthias Glasner 2005 GESPENSTER Regie: Christian Petzold 2001 IN DEN TAG HINEIN Regie: Maria Speth 2000 L’AMOUR, L’ARGENT, L’AMOUR Regie: Philipp Gröning

Foto: © Christian Schoppe

In einem Film von Sebastian Schipper gibt es vermeintlich überhaupt keine weibliche Hauptrolle. Aber die weiblichen Nebenrollen in einem Film von Sebastian Schipper zeichnen sich durch beste darstellerische Leistungen aus. Julia Hummer war die Sonne, um die alle Jungs in Schippers Debüt ABSOLUTE GIGANTEN kreisten wie Planeten. Und in EIN FREUND VON MIR ist Sabine Timoteo eigentlich die Freundin beider Freunde, die eigentlich auch wieder mehr bei ihr sein wollen, als sie beieinander sind. Sabine Timoteo, die wir ja an anderer Stelle einen ganz anderen Kampf mit Jürgen Vogel ausfechten sehen konnten (DER FREIE WILLE), nimmt die erwachsenen Kindereien ihrer Männer mit liebevoller Lässigkeit. Sie ist zurückhaltend, lächelt, spricht Spanisch, wenn es richtig romantisch werden soll – und geht am Ende ihrer Wege. Dann vermisst der Zuschauer sie fast auf die gleiche Weise wie Daniel Brühl.

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Beste darstellerische Leistung – Männliche Nebenrolle Sylvester Groth – MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER

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Biografie Geboren 1958 in Jerichow | Spielte u. a. am Residenztheater und Kammerspiele (München), Berliner Ensemble und Schaubühne (Berlin), Wiener Burgtheater und Salzburger Festspiele, Zürcher Schauspielhaus sowie Deutsches Schauspielhaus (Hamburg). Filmografie (Auswahl) 2007 MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER Regie: Dani Levy 2000 ROMEO (TV) Regie: Hermine Huntgeburth 1999 REQUIEM FÜR EINE ROMANTISCHE FRAU Regie: Dagmar Knöpfel 1993 STALINGRAD Regie: Joseph Vilsmaier 1983 DER AUFENTHALT Regie: Frank Beyer

Foto: © Hans-Ludwig Böhme

Natürlich hat es viele überrascht, dass Helge Schneider als Adolf Hitler seinem Affen so wenig Zucker gab, dass man – ganz nach dem Willen des Regisseurs Dani Levy – nicht mehr wusste, ob man diese Figur hassen, bemitleiden oder was auch immer sollte. Für seinen Gegenund Mit-Spieler Sylvester Groth in der Rolle des Propagandaministers Goebbels wurde dadurch ganz nebenbei der Raum frei für eine weitere, vielleicht noch viel größere Überraschung. Denn Groth, der unverwechselbare Charakterkopf in den nicht ganz so leichten Stücken auf Bühne, Leinwand und Bildschirm, liefert hier einen einmaligen und Atem beraubenden schauspielerischen Parforceritt über Stöcke und Steine des Humors und der Satire mit eindeutig tieferer Bedeutung.

Deutscher Filmpreis 2007


Beste darstellerische Leistung – Männliche Nebenrolle Hinnerk Schönemann – EMMAS GLÜCK Biografie Geboren 1974 | Absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste in Berlin. | Zwischen 2001 und 2003 Mitglied des Ensemble des Hamburger Thalia Theaters Filmografie (Auswahl) 2007 YELLA Regie: Christian Petzold 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken 2006 KOMM NÄHER Regie: Vanessa Jopp 2003 KROKO Regie: Sylke Enders 2001 MEIN BRUDER DER VAMPIR Regie: Sven Taddicken

Foto: © HARRY SCHNITGER / TIP

Weiß doch jeder, dass Hinnerk Schönemann nicht der große romantische Held mit sofortiger Wirkung ist. Doch wenn man ihn auf der Leinwand erlebt – und ihn zu erleben kann ein Erlebnis sein – ist man vor allem vor zwei Dingen nicht gefeit: Überraschungen und Gefühle. Ob er den Bösen gibt oder den Guten, den Dämlichen oder den Gerissenen, Hinnerk Schönemann setzt Emotionen frei, er berührt oder regt auf, wenn er nicht gar erregend ist. Diese Qualität, die er wie ein offenes Geheimnis ganz selbstverständlich mit sich herumträgt, macht seine Figur in EMMAS GLÜCK so reich, so interessant. Für das Publikum – und für Emma. Regisseur Sven Taddicken entdeckte Schönemann mit seinem Debüt MEIN BRUDER DER VAMPIR fürs Kino. In EMMAS GLÜCK hat sich diese Entdeckung wieder ausgezahlt. Und dazwischen verdankt der deutsche Film Schönemann schon etliche Überraschungen und Gefühle.

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Beste darstellerische Leistung – Männliche Nebenrolle Devid Striesow – DIE FÄLSCHER

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Biografie Geboren 1973 | Studium an der Hochschule für Schauspiel „Ernst Busch“ Berlin | Mehrere Theaterengagements am Schauspielhaus Hamburg und Schauspielhaus Düsseldorf Filmografie (Auswahl) 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2006 DER ROTE KAKADU Regie: Dominik Graf 2004 NAPOLA Regie: Dennis Gansel 2003 LICHTER Regie: Hans-Christian Schmid 2000 KALT IST DER ABENDHAUCH Regie: Rainer Kaufmann Foto: © Alex Trebus

Kein Schauspieler, der seinen Beruf ernst nimmt, weil er Spaß daran hat, wird jemals einen NaziOffizier als eindimensionales Ekelpaket geben. Schon gar nicht, wenn er Devid Striesow heißt und nicht zuletzt dafür bekannt ist, weder ein Ekelpaket noch – vor allem! – eindimensional zu sein, geschweige denn spielen zu können. Der viel beschäftigte Akteur, der spätestens seit seinem Auftritt als überforderte Ich-AG in HansChristian Schmids episodischem Film LICHTER nicht mehr aus dem aktuellen deutschen Kino wegzudenken ist, ist wie kaum ein zweiter Darsteller in der Lage, Tiefe in der Einfachheit zu finden, Bedrohung in der Freundlichkeit, Liebe in der Distanziertheit, Differenzierung in der Direktheit. Devid Striesow – der in den wichtigsten kleinen Filmen des unabhängigen deutschen Kinos selten fehlt und einem breiten Publikum als Kollege der TV-Kommissarin Bella Block (Hannelore Hoger) bekannt ist – ist niemals nur das, was man sieht. Und darum die Idealbesetzung für einen Nazi mit der Persönlichkeit von Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Deutscher Filmpreis 2007


Große Filme ehrt man am besten vor laufender Kamera. Freuen Sie sich mit dem Zweiten über großartige Filme, auf einen spannenden Abend und würdige Preisträger.


Beste Regie Matthias Glasner – DER FREIE WILLE

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Biografie Geboren 1965 in Hamburg | Arbeitete an der Hamburger Oper und als Filmvorführer. | Ab 1983 Filme in Zusammenarbeit mit Birgit Staudt | 1996 Gründung der Schwarzweiß Filmproduktion zusammen mit Jürgen Vogel Filmografie (Auswahl) 2007 KRIMINALDAUERDIENST (TV) 2006 DER FREIE WILLE 2000 FANDANGO 1996 SEXY SADIE 1995 DIE MEDIOCREN

Foto: © Jürgen Vogel

Wenn Matthias Glasner einen Film machen will, dann macht er ihn auch. Deshalb gibt es nicht jedes Jahr einen Film von ihm. Und deshalb gibt es Matthias Glasner, der von Haus aus Musiker ist, auch als Autor und Produzent. DER FREIE WILLE ist ein Film, dem man ansieht, dass er entstehen musste, ein Film, bei dem der Unterschied zwischen Anstrengung und Angestrengtheit fühlbar ist. Ihn zu entwickeln, zu drehen und schließlich fertig zu stellen, war anstrengend. Ihn zu sehen ist es auch. Aber diese Anstrengung lohnt sich, weil der Regisseur als Motor des Films immer im Blick hat, was er erzählen, was er zumuten kann und will – und warum das so sein muss, wie man es bisher im Kino noch nicht gesehen hat. DER FREIE WILLE ist ein Täterfilm, bei dem das Publikum das Leiden der Opfer besonders stark spürt. Diese Wirkung muss man nicht nur erreichen wollen, man muss es auch können!

Deutscher Filmpreis 2007


Beste Regie Chris Kraus – VIER MINUTEN Biografie Geboren 1963 | 1991-1997 Studium der Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) | Seit 1994 Lektor, Dramaturg, Auftragsarbeiten als Fernsehautor, seit 1998 Schwerpunkt im Kinobereich | Seit 1999 Dozent für Dramaturgie an der dffb und der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN 2002 SCHERBENTANZ

Foto: © Jim Rakete

Könnte sein, dass Chris Kraus als Regisseur so auffällig ist, weil er ursprünglich gar nicht oder nicht schwerpunktmäßig als Regisseur gearbeitet hat. Der Absolvent und (jetzt auch) Dozent der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin hat zunächst als Illustrator und Autor gearbeitet. Das mag die erzählerische Dichte und visuelle Intensität seiner Filme erklären. Theoretisch. Praktisch ist Chris Kraus ein Filmemacher mit Haut und Haaren, der seinen Figuren verfällt – oder schon in ihnen steckte, bevor sie für die Leinwand Gestalt annahmen. Ein Regisseur, der seinen Film genau sieht, hört und schmeckt, bevor und während er entsteht – und der das Ungewöhnliche, das Unerhörte, Unverschämte oder auch vermeintlich Unerlaubte im Kino zu schätzen, zu schützen und auch zu nutzen weiß.

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Beste Regie MARCUS H. ROSENMÜLLER – WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT

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Biografie Geboren 1973 in Tegernsee | 1995-2003 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film, München, Abteilung Film/Fernsehspiel, Abschluss 2003 | 2001 Gedichtband „Samuel Knotterbeck erzählt“ Filmografie (Auswahl) 2007 SCHWERE JUNGS 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT 2004 ALMRAUSCHEN aus der BR-Reihe „Irgendwo in Bayern“ (TV) 2000 KÜMMEL UND KORN

Foto: © Fabian Isensee

Als das Hamburger Nachrichtenmagazin mit dem ihm eigenen Timing feststellte, dass Marcus H. Rosenmüller mit einem kleinen Film große Erfolge feierte, war auch die lange und mühevolle Produktionsgeschichte des Films ein Thema. Sechs Jahre hätten zwischen seinem letzten Kurzfilm und diesem abendfüllenden Spielfilm gelegen. Der Regisseur des erstaunlichsten Erfolges des letzten Filmjahrs hat aber längst aufgeholt. Seit dieser liebevoll und mit dem Mut und Talent für schwarzen Tragkomödie über gewöhnliche und äußerst ungewöhnliche pubertäre Nöte hat Marcus Hausham Rosenmüller schon wieder zwei neue Spielfilme in Szene gesetzt. Einer von ihnen, die amüsante Sportler-Geschichte SCHWERE JUNGS hat auch eine Filmpreis-Nominierung. Für das beste Kostüm. Aber auch dieser Film trägt nicht nur auffällige Klamotten, sondern durchaus auch die Handschrift eines Filmemachers, der sich nicht nur besonders für seine Figuren und die Situationen, in die sie geraten, interessiert, sondern sie auch zu besonderen Figuren und Situationen machen kann.

Deutscher Filmpreis 2007


Beste Regie TOM TYKWER – DAS PARFUM Biografie Geboren 1965 in Wuppertal | Schon als Elfjähriger drehte er erste Super-8-Filme | Jobbte in Programmkinos, 1988 übernahm er die Programmierung der Berliner Moviemento-Kinos. | 1994 gründete Tykwer gemeinsam mit Stefan Arndt, Wolfgang Becker und Dani Levy die Produktionsfirma X Filme Creative Pool. Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM 2002 HEAVEN 2000 DER KRIEGER UND DIE KAISERIN 1998 LOLA RENNT 1997 WINTERSCHLÄFER 1993 DIE TÖDLICHE MARIA

Foto: © Jim Rakete

Er „hätte nicht im Traum daran gedacht“, der Richtige zu sein für die Verfilmung dieses Weltbestsellers, der noch dazu in der Vergangenheit spielt, hat Tom Tykwer zugegeben. Der Spezialist für die Macht des Schicksals über Menschen und deren Beziehungen in der modernen Welt las DAS PARFUM von Patrick Süskind aber doch noch einmal, nachdem Bernd Eichinger ihn für den Richtigen hielt. Und stellte fest, „wie sehr es von der Sehnsucht nach Liebe, von dem Streben eines idiosynkratisch verbohrten Charakters nach Kontaktaufnahme handelt“. Einer solchen Figur konnte Tykwer sich leicht nähern. Besonders, nachdem mit Ben Whishaw noch ein Darsteller nach seinem Gusto gefunden wurde. Und so riecht DAS PARFUM am Ende doch nach Tom Tykwer.

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Deutscher Filmpreis 2007

Wir gratulieren allen Nominierten!

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Medienboard geförderte Filme: 1 VIER MINUTEN Nominierungen: Programmfüllender Spielfilm, Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle: Hannah Herzsprung, Monica Bleibtreu, Beste Regie: Chris Kraus, Beste Kamera: Judith Kaufmann, Bester Schnitt: Uta Schmidt, BesteTongestaltung: Jörg Höhne, Robin Pohle, Andreas Ruft, Bestes Drehbuch: Chris Kraus 2 DIE FÄLSCHER Nominierungen: Programmfüllender Spielfilm, Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle: Karl Markovics, Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Devid Striesow, Beste Kamera: Benedict Neuenfels, Bestes Szenenbild: Isidor Wimmer, Bestes Kostümbild: Nicole Fischnaller, Bestes Drehbuch: Stefan Ruzowitzky 3 HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI Nominierungen: Programmfüllender Kinder- und Jugendfilm, Bestes Szenenbild: Lothar Holler 4 DAS KURZE LEBEN DES JOSÉ ANTONIO GUTIERREZ Nominierung: Programmfüllender Dokumentarfilm 5 EIN FREUND VON MIR Nominierung: Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle: Sabine Timoteo. 6 MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER Nominierung: Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle: Sylvester Groth 7 DER FREIE WILLE Nominierungen: Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle: Jürgen Vogel, Beste Regie: Matthias Glasner.

medienboard Berlin-Brandenburg GmbH


Beste Kamera/Bildgestaltung Frank Griebe – DAS PARFUM Biografie Geboren 1964 in Hamburg | 1981-1984 Ausbildung zum Filmkopienfertiger in Hamburg, 1984-1986 Ausbildung zum Kamera-Assistenten an der SFOF in Berlin | 1986-1993 Erfahrungen als Material-Assistent, Beleuchter und Kamera-Assistent gesammelt Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM Regie: Tom Tykwer 2003 HERR LEHMANN Regie: Leander Haußmann 1998 LOLA RENNT Regie: Tom Tykwer 1998 ZUGVÖGEL – EINMAL NACH INARI Regie: Peter Lichtefeld 1993 DIE TÖDLICHE MARIA Regie: Tom Tykwer

Foto: © Wolfgang Jahnke

„Frank Griebe ist ein Seher. Ein Seher sieht etwas, was andere nicht sehen. Auch wenn sie hinschauen. Oft ist es nur eine Frage der Perspektive. Oder man muss ein anderes Licht drauf werfen. Oder den Blickwinkel verändern. Oder es genauer unter die Lupe nehmen. Und natürlich ist es fast immer: eine Frage der Einstellung“, sagt der Regisseur Tom Tykwer über seinen langjährigen Freund und Kameramann Frank Griebe, auf den er zum Glück auch bei DAS PARFUM nicht verzichten wollte. Seit zwanzig Jahren schauen Griebe und Tykwer zusammen Filme, seit 15 Jahren drehen sie zusammen. Und weil sich Tykwer auf die Seherqualitäten (sprich Visionen) und Einstellungen von Frank Griebe verlassen kann und hat, werden aus den Worten eines Schriftstellers die Bilder eines Filmemachers. Griebes Bilder kehren das Innere der Figuren und ihrer Geschichten nach außen und gehen ihnen dabei auf den Grund. Griebes Bildgestaltung ist genau und – wenn es der Wahrheitsfindung dient – opulent zugleich.

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Beste Kamera/Bildgestaltung Judith Kaufmann – VIER MINUTEN

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Biografie Geboren 1962 in Stuttgart | 1982-1991 Arbeit als Kamera-Assistentin bei Kinofilmen u. a. mit den Kameraleuten Thomas Mauch, Gernot Roll, Raoul Coutard, Jürgen Jürgens Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2005 FREMDE HAUT Regie: Angelina Maccarone 2002 SCHERBENTANZ Regie: Chris Kraus 2000 JETZT ODER NIE Regie: Lars Büchel 2000 VERGISS AMERIKA Regie: Vanessa Jopp

Foto: © Jim Rakete

Wer Judith Kaufmann zusammen mit ihren Regisseurinnen und Regisseuren erlebt, merkt sofort: Das ist nicht nur ein Team, das ist eine verschworene Gemeinschaft. Die Kamerafrau mit dem Blick für schöne Bilder, die niemals entstehen, um etwas zu beschönigen, glaubt an ihre Partner und deren Geschichten und ist – in des Wortes mehrfacher Bedeutung – für sie da. Deshalb konnte man bei Lars Büchel (ERBSEN AUF HALB SECHS) mit den Blinden sehen und schlüpfte bei Angelina Maccarone mit in eine FREMDE HAUT. Und bei Chris Kraus und seinen VIER MINUTEN vergeht keine Sekunde, in der man nicht spürt, wie viel die Räume und Personen im Rahmen ihrer Bilder miteinander zu tun haben, ausfechten und aushalten. Das kommt natürlich auch daher, dass Judith Kaufmann tatsächlich „für dieses jüngste deutsche Kino einer neuen sozialen Sensibilität, einer gesteigerten Aufmerksamkeit für die Ränder der Gesellschaft beeindruckende Bilder“ findet, wie es in der Jurybegründung für den Marburger Kamerapreis 2006 heißt.

Deutscher Filmpreis 2007


Beste Kamera/Bildgestaltung BENEDICT NEUENFELS – DIE FÄLSCHER Biografie Geboren1966 in Bern | Arbeitete als Kameraassistent u. a. für Xaver Schwarzenberger und Robby Müller | 1988-1994 absolvierte er die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Filmografie (Auswahl) 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2006 DER ROTE KAKADU Regie: Dominik Graf 2003 SIE HABEN KNUT Regie: Stefan Krohmer 2000 LOST KILLERS Regie: Dito Tsintsadze 1995 FRAU BU LACHT (TV) Regie: Dominik Graf

Foto: © Greta Hoch

Der Kameramann Benedict Neuenfels, der Bildgestaltung nicht nur beherrscht, sondern auch an den Filmakademien in Berlin und Ludwigsburg lehrt, kann viel. Und er kann mit vielen. Was seine umfangreiche Filmografie beweist. Dass er – wie eigentlich alle seine Kollegen, die von sich reden machen, weil sie das Publikum zum Schauen bringen – mit einigen besonders gut kann, gehört ebenfalls zu den künstlerischen Charakteristika seines Berufs. Und bei allen zeigt er gerne, dass wenig viel mehr sein kann. Für die Bilder in Stefan Ruzowitzkys DIE FÄLSCHER gilt das auch. Gedreht auf 16mmMaterial sind sie auffällig in ihrer schmutzigen Klarheit, ihrem Respekt vor einer Location, die bei allem Horror zur visuellen Spekulation verführen könnte. Aber nicht einen Kameramann wie Benedict Neuenfels, der so genau weiß, was Bilder sind und können.

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Bester Schnitt ALEXANDER BERNER – DAS PARFUM Kaum eine deutsche Produktion der letzten zehn Jahre mit kommerziellem Erfolg ist ohne die Mitarbeit von Alexander Berner ausgekommen – von KNOCKING ON HEAVEN‘S DOOR und RESIDENT EVIL bis DIE WILDEN KERLE. Und das obwohl Berner seit Jahren auch und gerade international sehr aktiv ist (ALIEN VS PREDATOR) und zur Zeit mit Roland Emmerich an dessen Historienfilm 10 000 B.C. arbeitet. Doch der gelernte Grafik-Designer ist nicht nur als klassischer Schnittmeister von Spielfilmen unterwegs. Vor sechs Jahren gab er außerdem mit der ungewöhnlichen Kriminalgeschichte BORAN sein Regiedebüt. Für den Schnitt von DAS PARFUM kamen ihm alle diese Voraussetzungen zugute. Denn zu den modernen Qualitäten der LiteraturAdaption von Tom Tykwer gehört ganz sicher das zeitgemäße Timing. Und das ist auch Berners Stärke.

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Biografie Geboren 1966 in München | Ausbildung zum Grafikdesigner in London | Schnitt zahlreicher Dokumentationen, Musikvideos und Werbespots | In den 90ern kam er zurück nach Deutschland und schnitt Trailer für Filme von Regisseuren wie Bille August, Doris Dörrie u. a. Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM Regie: Tom Tykwer 2003 DIE WILDEN KERLE Regie: Joachim Masannek 2002 RESIDENT EVIL Regie: Paul W. S. Anderson 1997 KNOCKING ON HEAVEN‘S DOOR Regie: Thomas Jahn 1995 SCHLAFES BRUDER Regie: Joseph Vilsmaier

Deutscher Filmpreis 2007


Bester Schnitt SUSANNE HARTMANN, ANJA POHL – WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT SUSANNE HARTMANN Geboren in Bad Kissingen | Seit 1979 Schnittmeisterin bei diversen Kino- und Fernsehproduktionen Filmografie (Auswahl) 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Regie: Marcus H. Rosenmüller 2005 3 GRAD KÄLTER Regie: Florian Hoffmeister 1993 KASPAR HAUSER Regie: Peter Sehr 1988– DIE ZWEITE HEIMAT 1992 Regie: Edgar Reitz 1979 SCHLUCHTENFLITZER Regie: Rüdiger Nüchtern

Foto: © Otto Kirchhoff

Dieses Duo passt zu diesem Film. Susanne Hartmann ist eine erfahrene Schnittmeisterin, die bei Mammutprojekten wie Edgar Reitz’ HEIMAT-Filmen auf langer Strecke die richtigen Schritte geht, aber auch im ganz aktuellen Kino wie in Florian Hoffmeisters 3 GRAD KÄLTER Fuß fasst. Anja Pohl ist eine andere Generation, hat auffällig oft mit Regisseuren gearbeitet, die für ihre Komödien einen besonderen Rhythmus entwickelt haben – wie Tim Trageser und vor allem Peter Thorwarth (von BANG BOOM BANG bis GOLDENE ZEITEN) und findet ihr Gefühl für Emotionen im Dokumentarfilm (DIE UNZERBRECHLICHEN). Marcus H. Rosenmüllers WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT ist ein Film, der all das braucht, weil sein Genre offen ist, sein Stil skurril und seine Verortung dennoch ganz klar. Und das müssen nicht nur Regisseure und Autoren unter einen Hut kriegen, sondern auch die Schnittmeisterinnen.

Filmografie (Auswahl) 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Regie: Markus H. Rosenmüller 2003 DIE GESCHICHTE VOM WEINENDEN KAMEL Regie: Luigi Falorni, Byambasuren ANJA POHL Davaa Geboren 1967 in München | 1989 Fotografieprak- 2002 HARTE BRÖTCHEN tikum | 1989-1991 Studium der Neueren und Regie: Tim Trageser Neuesten Geschichte und Politische Wissen1999 BANG BOOM BANG schaften | 1991-1992 Schule für Gestaltung Zürich | Seit 1996 freiberufliche Editorin von Spiel-, Regie: Peter Thorwarth Dokumentarfilmen, Videoclips und Werbung

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Bester Schnitt Uta Schmidt – VIER MINUTEN

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Biografie Geboren 1965 in Marburg | Schnittassistentin bei verschiedenen Cuttern in München | Seit 1994 Dozentin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2005 ALMOST HEAVEN Regie: Ed Herzog 2004 JARGO Regie: María Sigurdardóttir 2002 MUTANTEN Regie: Katalin Gödrös

Foto: © Roland Horn

Für die letzten acht Minuten von VIER MINUTEN gab es zehn Stunden Filmmaterial. Chris Kraus ließ das furiose Finale seines Film in fünfzig Einstellungen auflösen. Seine Schnittmeisterin Uta Schmidt – die unter anderem regelmäßig mit Ed Herzog, Anna Justice und Anne Hoegh Krohn zusammenarbeitet – nahm die Herausforderung gelassen an. Sie stellte den Regisseur vor die Alternativen, entweder zwei Monate lang zusammen mit ihr an dieser Sequenz im Schneideraum zu arbeiteten oder sie einen Tag damit alleine zu lassen. Er gab ihr den Tag, den sie zu nutzen wusste. Aber das Finale ist nur ein Teil des Films, dessen Schnitt stets und überzeugend den Rhythmus der Geschichte zwischen Musikalität, Aggressivität und Sensibilität aufnimmt.

Deutscher Filmpreis 2007


Bester Schnitt Hansjörg WeiSSbrich – DER LIEBESWUNSCH Biografie Geboren 1967 in Siegen | Studium Musik, Französisch; Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften | Schnittassistenz | Seit 1995 frei als Editor Filmografie (Auswahl) 2005 DER LIEBESWUNSCH Regie: Torsten C. Fischer 2005 NVA Regie: Leander Haußmann 2004 SCHATTEN DER ZEIT Regie: Florian Gallenberger 2004 SOMMERSTURM Regie: Marco Kreuzpaintner 2003 LICHTER Regie: Hans-Christian Schmid 1995 NACH FÜNF IM URWALD Regie: Hans-Christian Schmid Foto: © Marco Nagel

Die Story nach einem Roman von Dieter Wellershoff erzählt zwar von einer überschaubaren Zahl von Protagonisten, mit anderen Worten: von vier Hauptpersonen. Aber sie erzählt vor allem von der Unüberschaubarkeit ihrer emotionalen Interaktion. Um diese Verwirrung einerseits filmisch zu erzählen und darzustellen, also fühl- und sichtbar zu machen, sie gleichzeitig aber auch zu entwirren und den einzelnen Figuren samt ihren Gefühlen Raum zu verleihen, bedarf es unter anderem eines so raffinierten wie sensiblen Schnitts. Der erfahrene Editor Hansjörg Weißbrich, der unter anderem den komplexen Geschichten von HansChristian Schmid (namentlich LICHTER und REQUIEM) ihren nachvollziehbaren Rhythmus gab, hat diese Herausforderung angenommen und aufregend gelöst. Dabei hat er in DER LIEBESWUNSCH nicht zuletzt dem klassischen Stilmittel des Filmschnitts, nämlich der Parallelmontage, einige überraschende Varianten abgewinnen können.

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Platz für Vieraugengespräche, exklusive Businessmeetings oder das große

Entertainmentprogramm.

Bienvenue à l´Hôtel Concorde Berlin. Hier am Kurfürstendamm genießt man das Leben auf französische Art. Moderne Architektur und Design, zeitgenössische Kunst und savoir vivre machen dieses Hotel zu einem ganz besonderen Ort. Zu einem kleinen Stück Frankreich, mitten in Berlin.

Hôtel Concorde Berlin Augsburger Straße 41 10789 Berlin T: +49 (0)30 800 999 0 F: +49 (0)30 800 999 99 info-berlin@concorde-hotels.com www.hotelconcordeberlin.com


Bestes Szenenbild Uli Hanisch – DAS PARFUM Regisseur Tom Tykwer mag es, wenn es sich echt anfühlt. Gerade wenn ein Film einen historisches Rahmen hat. Uli Hanisch mag vor allem künstliche Welten schaffen. So unterschiedliche künstliche Welten wie die PRAXIS DR. HASENBEIN von Helge Schneider oder den Versuchsknast in Oliver Hirschbiegels DAS EXPERIMENT. Hanisch und Tykwer arbeiten seit WINTERSCHLÄFER zusammen und wollten immer dem Echten das Besondere hinzufügen. Für DAS PARFUM tauchte Uli Hanisch tief in den Staub der Vergangenheit und gibt dem Publikum das Gefühl, wirklich dabei zu sein zwischen stinkendem Dreck und feudaler Patina. Aber da die Geschichte von Grenouille, dem Mörder mit dem übernatürlichen Geruchssinn, nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch die Realität verlässt, darf und will das Szenenbild auch mehr erzählen und anderes zeigen, als nur historische Wahrheit. Dafür stehen beispielhaft die zwei Gesichter des Marktplatzes am Anfang und Ende des Films.

Biografie Geboren 1967 in Nürnberg | Studierte in Düsseldorf Visuelle Kommunikation | 1990 war er erstmalig als Szenenbildner verantwortlich | 2001 erhielt er den Deutschen Filmpreis für DAS EXPERIMENT. Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM Regie: Tom Tykwer 2005 DER SCHATZ DER WEISSEN FALKEN Regie: Christian Zübert 2004 STAUFFENBERG (TV) Regie: Jo Baier 2001 DAS EXPERIMENT Regie: Oliver Hirschbiegel 2002 HEAVEN Regie: Tom Tykwer 1999 AIMÉE & JAGUAR Regie: Max Färberböck

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Bestes Szenenbild Lothar Holler – HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI Wahrscheinlich ist des dem Szenografen Lothar Holler gar nicht so recht, wenn man ihn als Spezialist für Dekors des alten Ostens bezeichnen würde. Schließlich hat der in der damaligen Hauptstadt der DDR geborene Szenenbildner neben vielen historischen Filmen das Aussehen der Deutschen Demokratischen Republik in den Filmen über dieselbe nach der Wende buchstäblich geschaffen. Von der SONNENALLEE über die NVA bis zu GOOD BYE, LENIN! haben seine Requisiten, die niemals zum Selbstzweck eingesetzt wurden, bleibenden Eindruck hinterlassen. Wahrscheinlich war es dem Szenografen Lothar Holler auch sehr recht, dass er für Detlev Bucks Kinderbuchadaption HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI aus einem Dorf im heutigen Mecklenburg-Vorpommern ein kleines Abenteuerland schaffen konnte.

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Biografie Geboren 1948 in Berlin | 1970-1975 Studium an der Kunsthochschule Berlin, Abschluss als Diplom-Bühnen- und Kostümbildner | 19751990 Szenenbildner beim Deutschen Fernsehfunk, freie Theaterarbeit, freie Filmarbeit DEFA | 1991 Erster Szenenbildner Deutscher Fernsehfunk | Seit 2004 Professur an der HFF, Studiengang Szenografie Filmografie (Auswahl) 2007 HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI Regie: Detlev Buck 2005 NVA Regie: Leander Haußmann 2003 GOOD BYE, LENIN! Regie: Wolfgang Becker 1992 HERZSPRUNG Regie: Helke Misselwitz

Deutscher Filmpreis 2007


Bestes Szenenbild Isidor Wimmer – DIE FÄLSCHER DIE FÄLSCHER von Sachsenhausen waren bekanntlich keine KZ-Insassen wie die anderen. Sie litten, (über)lebten und arbeiteten unter anderen Bedingungen. Und diese Bedingungen hatten auch äußerlich einen anderen Anschein. Für den erfahrenen Szenenbildner Isidor Wimmer, den Regisseur Stefan Ruzowitzky bereits von seinen SIEBTELBAUERN her kannte und der beispielsweise für Xaver Schwarzenberger, Urs Egger oder Pepe Danquart mitunter aufwändige Gegenwartsdekors schuf, war das sicherlich eine besondere Herausforderung. Dabei ging es nicht ausschließlich oder in erster Linie darum zu zeigen, unter welch vergleichsweise luxuriösen Umgebung sich die Fälscher befanden, sondern auch darum, die Bedrohung durch das reale KZ-Ambiente sichtbar zu machen, ohne es direkt zu zeigen.

Biografie Geboren 1954 | 1978 Beginn der Tätigkeit als Filmschaffender, Trickfilmmaler bei der Adi Mayer Film | Seit 1981 freier Bühnenmeister bei rund 40 Filmen | Seit 1990 Szenenbildner Filmografie (Auswahl) 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2004 C(R)OOK Regie: Pepe Danquart 1998 OPERNBALL (TV) Regie: Urs Egger 1998 DIE SIEBTELBAUERN Regie: Stefan Ruzowitzky

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TV SPIELFILM GRATULIERT DEN

GEWINNERN DES DEUTSCHEN FILMPREISES 2007

TV SPIELFILM. Nur das Beste sehen.


Bestes Kostümbild Natascha Curtius-Noss – SCHWERE JUNGS Wenn SCHWERE JUNGS als bayerische Wintersportler in den Fünfzigerjahren nach Norwegen zu den Olympischen Spielen reisen, um das Wunder von Oslo zu vollbringen, sind sie weder leicht bekleidet, noch leicht zu bekleiden. Eine schöne Herausforderung für die Kostümbildnerin Natascha Curtius-Noss, weil sie in eine Welt führt, von der kaum jemand eine konkrete Vorstellung hat. Natürlich glaubt jeder eine Idee davon zu haben, wie sich geschlechtsreife Großstädter zur Paarungszeit anziehen. Und auch vom Mantel von SOPHIE SCHOLL hat man ein Bild. Doch diese wahre Geschichte im zweiten Kinofilm von Marcus H. Rosenmüller findet irgendwie in einer fremden Welt statt. Natascha Curtius-Noss ist es gelungen, den – auch komischen – Reiz der Freiheit dieser Situation zu nutzen, ohne das Gefühl zu vermitteln, die Protagonisten seien verkleidet.

Biografie Geboren 1962 in Frankfurt am Main | Nach Schneiderlehre und Fachabitur für Modedesign und Gestaltung und Anfertigung von Kostümen 1985 Praktikum in der Kostümabteilung | Seit 1993 Kostümbildnerin Filmografie (Auswahl) 2006 SCHWERE JUNGS Regie: Marcus H. Rosenmüller 2005 UNTER DEM EIS Regie: Aelrun Götte 2005 OKTOBERFEST Regie: Johannes Brunner 2005 SOPHIE SCHOLL – DIE LETZTEN TAGE Regie: Marc Rothemund

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Bestes Kostümbild Nicole Fischnaller – DIE FÄLSCHER Biografie Geboren 1964 in Saarlouis | 1988 Abschluss mit Auszeichnung ihres Modedesign-Studiums an der Modeschule in Wien | Mitbegründerin der „perfect props“, einer Agentur für Stylisten und Visagisten in Wien Filmografie (Auswahl) 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2006 MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER Regie: Dani Levy 2004 WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN Regie: Achim von Borries 2002 BAADER Regie: Christopher Roth 1998 SIEBTELBAUERN Regie: Stefan Ruzowitzky Foto: © joe fish

Die Kostümbildnerin Nicole Fischnaller und der Regisseur Stefan Ruzowitzky sind ein eingespieltes Team, weil sie seit seinem Debüt TEMPO (1996) zusammenarbeiten. Und da sie seitdem zusammenarbeiten, haben sie natürlich auch einiges gemeinsam. Zum Beispiel ihre Fähigkeit, an völlig unterschiedlichen Orten zu verschiedenen Zeiten in diversen Genres immer auf den Punkt zu kommen. Bei DIE FÄLSCHER sind es gleich mehrere Punkte. Da prallt nicht nur die Welt des schönen Scheins und der schönen Scheine, in der sich Sorowitsch vor seiner Verhaftung aufhält, auf die des Lagers Sachsenhausen. Auch im Lager prallen zwei Welten aufeinander – die des Pragmatismus auf die des Idealismus. Und während der erste Aufprall noch am Tuch zu erkennen ist, kommt es beim zweiten auf die Nuancen in Kostüm und Maske an, die den Zuschauer die Unterschiede zwischen den Figuren spüren lassen.

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Bestes Kostümbild PIERRE-YVES GAYRAUD – DAS PARFUM Biografie Geboren 1963 in Tulle, Frankreich | Seit über fünfzehn Jahren Kostümbildner | Kostüme für mehr als dreißig historische und zeitgenössische Filme Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM Regie: Tom Tykwer 2005 MAN TO MAN Regie: Régis Wargnier 2002 THE BOURNE IDENTITY Regie: Doug Liman 1996 CLUBBED TO DEATH Regie: Yolande Zauberman 1995 TOTAL ECLIPSE Regie: Agnieszka Holland

Foto: © Jürgen Olczyk

Bei seinen französischen Landsleuten gilt Pierre Yves Gayraud schon lange als wahrer Experte für kinematografische Zeitreisen in Sachen Kostümbild. In seinen mehr als dreißig Arbeiten, die ihn mit so unterschiedlichen Filmemachern wie Regis Wargnier, Agnieska Holland, JeanJacques Annaud und eben Tom Tykwer zusammenbrachten, gab es kaum eine Epoche, für die er nicht die rechte Bekleidung fand. Tykwers Krimi der Düfte DAS PARFUM gab ihm dabei besonders viele Möglichkeiten, mit Textilien zu texten. Es ist eben kein Zufall, wenn der Held im Lumpen geht und der Lump im feinen Tuch. Genauso wenig wie Dustin Hoffmanns immer etwas schmuddelige Eleganz als nicht ganz sauberer Drogist.

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Beste Filmmusik Gerd Baumann – WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Biografie Geboren 1967 in München | Hat an der Grove School of Music in Los Angeles sein Gitarrenstudium sowie den Studiengang Komposition/ Arrangement abgeschlossen | Seit 1998 Produzent von Konstantin Wecker Filmografie (Auswahl) 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Regie: Marcus H. Rosenmüller 2006 SCHWERE JUNGS Regie: Marcus H. Rosenmüller 2004 AUS DER TIEFE DES RAUMES Regie: Gil Mehmert

Foto: © Christian Hartmann

Gerd Baumanns bevorzugtes Instrument, die Gitarre, gerne auch elektrisch verstärkt, ist nicht das erste, das einem einfällt, wenn man an eine oberbayrische Tragikomödie denkt. Aber, wenn man verstanden hat, dass diese Geschichte von einem frühpubertierenden Einzelgänger handelt, der den Rock’n’Roll braucht, um sich selbst zu finden, kann es gar kein anderes Instrument sein, das in WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT den Ton angibt. Und wenn man dann auch noch sieht und hört, wie dieser Film spielerisch Tradition und Moderne kreuzt, eine Welt zwischen Privatradio, Traumwelten und Improvisationstheater erzählt, fühlt man sich bestens aufgehoben in einem Musiksoundtrack, in dem es rockt und tutet, groovt und schunkelt. Darum musste der Mann, der selbst als Gitarrist in zahlreichen Bands und Projekten zu hören ist, auch der bevorzugte Komponist für die Filmmusik sein.

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Beste Filmmusik REINHOLD HEIL, TOM TYKWER, JOHNNY KLIMEK – DAS PARFUM Das Trio arbeitet seit WINTERSCHLÄFER zusammen, landete mit dem Soundtrack zu LOLA RENNT einen Hit in den Charts (Goldene Schallplatte für die Single „Wish“) und produzierte mit DER KRIEGER UND DIE KAISERIN ein Album, das auch eigenständig jenseits des Films eine musikalische Haltung formuliert. Seitdem gibt es auch einen Namen für das Dreiergespann: Pale 3. Nicht nur für den Score zum Kurzfilm TRUE sondern auch für einen Song im Film THE MATRIX REVOLUTIONS fand man sich wieder kreativ zusammen. Eine ganz neue kreative Herausforderung war die Score-Musik zu Tom Tykwers Süskind-Adaption DAS PARFUM. Da entstand Crossover-Musik der ganz neuen Art.

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REINHOLD HEIL Geboren 1954 in Schlüchtern | Studierte in den 70er Jahren Tonmeister an der Hochschule der Künste | Mitglied bei Spliff und der Nina Hagen Band TOM TYKWER Geboren 1965 in Wuppertal | Begann als Achtjähriger mit dem Klavierunterricht | Seine Soundtrack-Karriere begann eher ungewollt, da es kein Budget für einen Komponisten gab | Mittlerweile hat Tom Tykwer alle seine Filme mit eigenen Klängen unterlegt. JOHNNY KLIMEK Geboren 1962 in Melbourne, Australien | Im Alter von 17 Jahren zog er mit Schlagzeug und Bass in Amateur-Kneipen-Bands durch Australien | 1983 ging er nach Berlin und gründete die Band „The Other Ones“.

Gemeinsame Filmografie (Auswahl) 2006 DAS PARFUM Regie: Tom Tykwer 2000 DER KRIEGER UND DIE KAISERIN Regie: Tom Tykwer 1998 LOLA RENNT Regie: Tom Tykwer 1997 WINTERSCHLÄFER Regie: Tom Tykwer

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Beste Filmmusik CHRISTIAN HEYNE – ICH BIN DIE ANDERE Biografie Geboren 1960 in München | 1982-1988 Mitwirkung in diversen Bands aus dem Bereich Jazz/Avantgarde/Alternative | Studium der Theologie und Soziologie | 1989 Ausbildung zum Toningenieur | 1989-1994 Komposition bei Hans-Jürgen von Bose | 1995 Mag. phil. Musikwissenschaft/Soziologie Filmografie (Auswahl) 2006 DER LETZTE ZUG Regie: Joseph Vilsmaier 2006 ICH BIN DIE ANDERE Regie: Margarethe von Trotta 2004 ABGEFAHREN Regie: Jakob Schäuffelen 2000 HARTE JUNGS Regie: Marc Rothemund 1997 HUNGER Regie: Dana Vávrová

Foto: © Hagen Schnauss

Seit zehn Jahren machen die Töne von Christian Heyne die Musik zu Filmen und Fernsehproduktionen der unterschiedlichsten Genres und Themen. Dabei ist immer sehr schnell klar, dass Heyne nicht nur Komponist, sondern auch Ton-Schnittmeister ist. Seine Musik drängt sich nicht auf, sondern verstärkt oder drosselt den Rhythmus eines Films. Sie ist Teil der Dramaturgie. Und dabei ist die Herausforderung bei einer Teeanager-Komödie wie HARTE JUNGS eine völlig andere als bei einem Psycho-Drama über eine Horror-Familie wie ICH BIN DIE ANDERE von Margarethe von Trotta. Hier schweigt die Musik, wo sie sonst oft Atmosphären aufschwemmen soll. Hier begleitet sie den Zuschauer, wenn er dem Stimmungswandel der Figuren nicht sofort folgen kann. Aber sie bevormundet ihn nicht. Heynes Musik in ICH BIN DIE ANDERE fällt auf durch ihre Unauffälligkeit.

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jenseits der stille

Auch beim Film war am Anfang das Wort. Und auch beim Ton kann die Arbeit im besten Fall schon mit dem Drehbuch beginnen, weil der Ton die Geschichte mit erzählt, weil er im Zweifel das gesprochene Wort ersetzen oder Situationen verkürzen, intensivieren kann. In der Praxis aber steht am Anfang der O-Ton, den der Set-Tonmeister am Drehort selbst einfängt. Und dieser Ton sollte „die Basis für den endgültigen Filmton liefern“. Dazu zählt natürlich im Besonderen, „den Dialog sauber einzufangen, damit die Performance der

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Schauspieler erhalten bleibt. Denn der Ton ist 50 Prozent dieser Performance, weil Spiel und Sprechen hier genau zusammenpassen.“ Dennoch muss hier schon die Manipulation beginnen. Denn während der eine Film davon lebt, dass möglichst viel von Ton am Set erhalten bleibt, steht beim nächsten Film die Kulisse dem Sound im Weg. EMMAS GLÜCK spielt nicht nur auf dem Land, auf einem Bauernhof. Der Film wurde auch dort gedreht. Da findet der Tongestalter schon beim Drehen die richtigen Töne zwischen Schweinestall und Bundesstraße. Und die so genannten „Zivilisationsgeräusche“ wie Flugzeuglärm oder Klingeltöne können durchaus zum Bestandteil der Atmosphäre werden. Das hört sich beim PARFUM natürlich ganz anders an. Bei einem Film aus einer anderen Welt, die komplett künstlich geschaffen werden muss, stört schon das Geräusch der Schuhsohlen auf dem Fußboden, weil der im Studio aus Pappe oder Sperrholz ist.

Foto: © Pandora Film

Wenn Tongestalter Filmpreise erhalten, kommt es nicht selten zur Rudelbildung auf der Bühne. Denn anders als beim Drehbuch, der Kamera, der Musik oder dem Schnitt sind für den Klang des Films in der Regel mehrere Mitarbeiter verantwortlich – in unterschiedlichen Phasen der Herstellung. Ein kleiner Abriss über den guten Ton beim Film in der Chronologie seiner Entstehung. Mit O-Tönen einiger Nominierter des Jahrgangs 2007.

Doch der Set-Tonmeister ist nicht nur der Jäger des gesprochenen Wortes, wo er auch auf klangliche Anschlüsse achten muss – besonders spannend bei Schuss-Gegenschuss-Aufnahmen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten. Er ist auch Sammler des Sounds. Oft stehen Töne – das Motorenbrummen eines bestimmten einzigartigen Wagens zum Beispiel – nur einmal zur Verfügung. Oder ein Schauspieler, dessen Text fürs Off nur an diesem einen Ort entstehen kann.

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Foto: © Constantin Film AG

wenden sind. „Schließlich kann man das einzelne Wort einfach austauschen, wenn es im gleichen Duktus gesprochen noch mal vorhanden ist. Das geht ja sogar mit einzelnen Buchstaben. Mitunter reicht der Einsatz eines Ts, um ein vernuscheltes Wort im Dialog wieder verständlich zu machen.“

Grundsätzlich entstehen am Set mehr verwendbare Töne als Bilder. Zum einen, weil jede Menge Nur-Töne – Geräusche, Dialoge – gesammelt werden. Zum anderen „gibt es immer wieder Szenen, die zwar im Bild nicht stimmen, weil beispielsweise ein Schauspieler in die falsche Richtung schaut, deren Ton aber verwendet werden kann.“ Da hilft, wenn sich im O-Ton-Schnitt zeigt, dass manchmal einzelne Worte nicht zu ver-

Der O-Ton-Schnitt, der dem ersten Bildschnitt folgt, schafft sozusagen die Basis für die akustische Postproduktion des Films. Hier stellt man nicht nur fest, welche Töne überhaupt vorhanden und zu verwenden sind. Hier wird der Sound erstmalig bereinigt, Störungen werden – soweit technisch möglich – entfernt, die Lautstärke wird auf ein Level gebracht. „Es ist eigentlich schon eine Form der Vormischung.“ Die Erkenntnisse im O-Ton-Schnitt können die Postproduktion deutlich erleichtern. Häufig stellt man hier fest, dass Dialoge nachsynchronisiert werden müssen. Da kann man auf die vollen Terminpläne manches Schauspielers noch Rücksicht nehmen. Die Nachsynchronisation wird übrigens seit einiger Zeit schon nach

dem „Sound-on-Sound“-System praktiziert. Die Schauspieler sehen sich nicht mehr beim Sprechen, sie hören nur noch den Take, den sie noch einmal sprechen sollen. Und bleiben so automatisch in ihrem eigenen Sprach-Duktus und -Rhythmus. Das Sound-Design gibt dem Ton im Film einen Körper. „Denn in unserer Augenwelt ist das Ohr ein untergeordnetes Organ. So arbeiten die Ton-Leute eher für den Hinterkopf des Zuschauers, also für die Manipulation.“ Denn nicht selten schafft der Sound eines Films den Eindruck, den der Zuschauer optisch wahrnimmt. Dabei steht manches Bild ohne Ton da wie der Kaiser in seinen neuen Kleidern. Deshalb gilt als Motto für das Sound-Design: „Die Frage ist nicht immer: Klingt das echt? Die Frage ist: Will ich diesen Klang?“ Und die Frage ist: Wer hilft, ihn zu erzeugen? Das führt selbst beim modernsten Setting eines Films, selbst bei Geschichten, die in Zeiten spielen, da Menschen durch Roboter ersetzt worden sind, in die archetypisch ausgestatteten Räume

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Foto: © Piffl Medien GmbH

steht, wenn jemand in einen Apfel beißt, dann reißt der Geräuschemacher ein Stück Klebeband von einer Tischkante. Das klingt im Kino mehr nach Apfelbeißen als Apfelbeißen selbst.“

des Geräuschemachers. „Hier läuft man über Sand, stolpert über echte Steine und begegnet schon mal einer ganzen Autohälfte.“ So lange Töne nicht synthetisch hergestellt werden können, bedient sich der Tongestalter gerne der Fantasie und des körperlichen Einsatzes des Geräuschemachers (etwa beim Türenschlagen oder Treppensteigen), um Teile des Klangs, den man will, zu erzeugen. Dabei führt nicht selten der Umweg zum Ziel. „Wenn ich zum Beispiel das Geräusch brauche, das ent-

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Ende „als autarke gestalterische Macht, die immer versucht, sich in den Dienst der Sache, also des Films, zu stellen“.

Mit all dem wird in der Regel der Mischtonmeister erst konfrontiert, wenn seine eigentliche Arbeit beginnt. Nicht selten sieht und hört er den Film erst im letzten Stadium. „Das hat den großen Vorteil, dass spät, aber eben nicht zu spät, noch einmal ein kreativer Kopf dazu kommt, der Fehler korrigieren kann oder ganz neue Ideen dazu bringt.“ In der Phase, da alle Töne – auch die der Musik – zusammengebracht und damit durchaus zu einem neuen Leben erweckt werden, entsteht das SoundDesign sicherlich nicht neu. Aber es erfährt im Zweifel Neuerungen. So wurde beispielsweise eine wesentliche dramaturgische Entscheidung bei VIER MINUTEN in der Mischung vorgenommen, weil man dort feststellte, dass eine Szene ihre Wirkung erst fand, als man ihren Ton radikal reduzierte. Und so empfinden sich die Ton-Gestalter am

Gesprächsteilnehmer: Richard Borowski, Fabian Schmidt, Kai Storck (EMMAS GLÜCK) Dirk Jacob, Frank Kruse, Hanse Warns (DAS PARFUM) Robin Pohle (VIER MINUTEN)

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Beste Tongestaltung RICHARD BOROWSKI, FABIAN SCHMIDT, KAI STORCK, ANDREAS WÖLKI – EMMAS GLÜCK

Filmografie (Auswahl) 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken 2004 ERBSEN AUF HALB SECHS Regie: Lars Büchel 2004 GEGEN DIE WAND Regie: Fatih Akin 1986 STAMMHEIM Regie: Reinhard Hauff FABIAN SCHMIDT Geboren 1972 in Lübeck |19932000 Studium der Soziologie, Philosophie und Germanistik in Hamburg | Finanzierung des Studiums durch Arbeit als MusikMischtonmeister | Seit 2000 Arbeit als Sounddesigner

2004 AGNES UND SEINE BRÜDER Regie: Oskar Roehler 1998 23 – NICHTS IST SO WIE ES SCHEINT Regie: Hans-Christian Schmid 1998 LOLA RENNT Regie: Tom Tykwer

und Dialog-Gestalter für Kinofilme Filmografie (Auswahl) 2006 EIN FREUND VON MIR Regie: Sebastian Schipper 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken 2004 DER UNTERGANG Regie: Oliver Hirschbiegel 2002 RESIDENT EVIL Regie: Paul W. S. Anderson KAI STORCK Geboren 1970 in Bremen | Studium Lehramt | 1996-2001 angestellt bei den Ruhr Sound Studios als Tonmeister/Sound Designer | Ab 2001 bis heute selbstständig/freiberuflich tätig als Sound Designer Filmografie (Auswahl) 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken

Foto: © Michael Bahlo

RICHARD BOROWSKI Geboren 1948 in Stade | Seit 1987 Mitinhaber/GF Loft Tonstudios GmbH | LP Produktionen für u. a. Ton Steine Scherben und Marius Müller Westernhagen

ANDREAS WÖLKI Geboren 1958 | 1978 Anfang als Tontechniker; Konzertbeschallungen; Mitarbeit im Tonstudio | 1982 Tätigkeiten als Filmtonassistent | 1986 Tätigkeiten als Filmtonmeister Filmografie (Auswahl) 2006 EMMAS GLÜCK Regie: Sven Taddicken 2004 MÄNNER WIE WIR Regie: Sherry Horman 2001 NIRGENDWO IN AFRIKA Regie: Caroline Link 1999 LATE SHOW Regie: Helmut Dietl

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Beste Tongestaltung STEFAN BUSCH, DIRK JACOB, MICHAEL KRANZ, FRANK KRUSE, MATTHIAS LEMPERT, HANSE WARNS, ROLAND WINKE – DAS PARFUM

DIRK JACOB Geboren 1970 in Berlin | 1994 praktische Ausbildung als Tongestalter bei Matthias Lempert | Seit 1999 selbstständiger Tongestalter

Foto: © Timo Nasseri

STEFAN BUSCH Geboren 1967 in München | 1993 Gründung der Firma Digital Editors Audio gemeinsam mit dem Cutter Alexander Berner

MICHAEL KRANZ Geboren 1956 in Wuppertal | Studierte Physik und Musik (Hauptfach Klavier) | Hat seit 20 Jahren über 100 Filme im Original gemischt | Seit 1987 Tonmeister bei Bavaria Film in München | Seit 1995 Cheftonmeister | Seit 2003 Leitung Tonabteilung Bavaria Bild & Ton, CinePostproduction GmbH & Co.KG

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FRANK KRUSE Geboren 1968 in Hamburg | Studium der Elektrotechnik an der TU Berlin mit Nebentätigkeiten als Tonassistent bei diversen Berliner Produktionsfirmen | 1991 Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam im Fachbereich Ton | Arbeitet als O-Tonmeister und als freier Tongestalter/Sound Designer MATTHIAS LEMPERT Geboren 1960 in Moers | 19821985 Studium der Musikwissenschaft, Kommunikationsforschung und Phonetik an der Uni Bonn, Vertonung von Experimentalfilmen | 19871989 Anstellung als Tonmeister im SoundeffectStudio Meloton, München | 1989-1993 selbstständige Tätigkeit als Toncutter und Sounddesigner | Seit 1996 selbstständige Tätigkeit als Tongestalter und Mischtonmeister

HANSE WARNS Geboren 1968 | Ab 1989 Ausbildung zum Diplom-AudioEngineer | 1991-1995 angestellt im ehemaligen Spliff Tonstudio Berlin, Musiktonmeister und CD-Mastering | Tätig als FoleySupervisor/Sounddesigner/Mischtonmeister ROLAND WINKE Geboren 1963 in Belzig | 19871991 Tonassistent im DEFAStudio für Spielfilme Babelsberg | 1990-1995 Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam Selbstverständlich haben auch die Tongestalter von DAS PARFUM jeweils eine Filmografie. Aber die Redaktion hat keinen Platz mehr, diese Filmografien zu veröffentlichen. Wir bitten um Verständnis und Verzeihung.

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Beste Tongestaltung

JÖRG HÖHNE Geboren 1965 in Halle | 19801989 Musikalische Ausbildung, Gitarre/Kontrabass | 1988-1990 Studium Elektrotechnik/Elektronik an der TH Wismar | 1991-1997 Studium Filmtonmeister an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam | 2002-2004 Head of Sound Department Studio Babelsberg GmbH | 1997 Gründung Studio Mitte Filmpostproduktion, Tätigkeit als Geschäftsführer/Mischtonmeister

ROBIN POHLE Geboren 1961 in Berlin | 1979 als Studiomusiker und Musikaufnahmeproduzent tätig | 1991 Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam mit Abschluss als Toningenieur | Seit 1996 selbstständiger Postproduction- und SoundFX-Editor, Tonproduktion von Werbespots, Dokumentarfilmen, Computerspielen und Popmusik

Filmografie (Auswahl) 2007 TWO DAYS IN PARIS Regie: Julie Delpy 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2006 UNTER DEM EIS Regie: Aelrun Goette 2002 THE ANTMAN Regie: Christoph Gampl 2001 WIE FEUER UND FLAMME Regie: Connie Walther

Filmografie (Auswahl) 2007 TWO DAYS IN PARIS Regie: Julie Delpy 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2001 WIE FEUER UND FLAMME Regie: Connie Walther 1999 SARA AMERIKA Regie: Roland Suso Richter

ANDREAS RUFT Geboren 1966 in Gotha/ Thüringen | 1983-1986 Ausbildung als Mess-, Steuerund Regelungstechniker | 1988-1989 Ausbildung als Tonstudiotechniker an der Rundfunkschule in Grünau, Berlin | Seit 1991 Arbeit als verantwortlicher Filmtonmeister und Sounddesigner für verschiedenste Fernseh-, Film-, Doku- und Videoproduktionen Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN Regie: Chris Kraus 2004 SANIYES LUST (TV) Regie: Sülbiye Günar 2001 MEIN LANGSAMES LEBEN Regie: Angela Schanelec 2000 DIE VERZWEIFLUNG Regie: Marcus Lauterbach 1996 DIE TOTALE THERAPIE Regie: Christian Frosch

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Foto: © Maike Maier

JÖRG HÖHNE, ROBIN POHLE, ANDREAS RUFT – VIER MINUTEN


Bestes Drehbuch Chris Kraus – VIER MINUTEN

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Biografie Geboren 1963 | 1991-1997 Studium der Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) | Seit 1994 Lektor, Dramaturg, Auftragsarbeiten als Fernsehautor, seit 1998 Schwerpunkt im Kinobereich | Seit 1999 Dozent für Dramaturgie an der dffb und der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam Filmografie (Auswahl) 2006 VIER MINUTEN (Buch/Regie) 2002 SCHERBENTANZ (Buch/Regie) 2004 BASTA – ROTWEIN ODER TOTSEIN (Co-Autor) Regie: Pepe Danquart 1999 DER EINSTEIN DES SEX (Buch) Regie: Rosa von Praunheim 1997 POLL (Buch) 1992 PRÉLUDE (Co-Autor) Regie: Fillipos Tsitos

Foto: © Jim Rakete

„In einer Künstlergeschichte halte ich es für eine wahnwitzige Konstellation, eine Figur zu erzählen, die sehr viel kann und gar nichts will. Die meisten Künstler, auch mich, treibt ja die Angst, dass es bei einem selbst umgekehrt sein könnte“, sagt der Autor Chris Kraus über sein Angebot an den Regisseur Chris Kraus. Aber sein Buch macht ja gerade deutlich, wie spannend und erzählerisch ergiebig eine solche Konstellation sein kann. Zumal, wenn er als Autor diese Figur nicht alleine lässt, sondern ihr eine andere zur Seite stellt, die sie fordert, provoziert und der Geschichte noch ein Geheimnis verleiht, die diese sehr gut verträgt. Dass der Autor Chris Kraus noch nicht wusste, wen der Regisseur in Zusammenarbeit mit einer großen Casterin auswählen würde, die beiden Figuren zu spielen, war sicherlich ein Risiko. Aber da der Regisseur viel will und kann, ging auch das nicht schief. Im Gegenteil.

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Bestes Drehbuch

CHRISTIAN LERCH Absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz | Es folgten Theaterengagements an namhaften Häusern wie dem Staatstheater Braunschweig, dem Münchner Volkstheater und den Münchner Kammerspielen | Nebenbei ist der gelernte Schauspieler auch Drehbuchautor.

Filmografie (Auswahl) 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT Regie: Marcus H. Rosenmüller 2000 OSKAR SALA – DIE VERGANGENE ZUKUNFT DES KLANGES Regie: Oliver Rauch, Ingo Rudloff

MARCUS H. ROSENMÜLLER Geboren 1973 in Tegernsee | 1995-2003 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film, München, Abteilung Film/Fernsehspiel, Abschluss 2003 | 2001 Gedichtband „Samuel Knotterbeck erzählt“

Foto: © Fabian Isensee

Drehbuchautoren sind in der Regel keine Mathematiker, denn an deren Logik wäre schon der Titel gescheitert. Für ein Kind in der frühen Pubertät, aus dessen Perspektive diese Geschichte glücklicherweise erzählt wird, zählt die Unendlichkeit in der Ewigkeit nichts, sondern jeder Tag, an dem ihm sein großer Bruder und die Einsamkeit seines Vaters das Leben schwer machen. Darum sucht er auch nach Möglichkeiten, es zu erleichtern. Dazu sind dem Schauspieler und Autor Christian Lerch und dem Regisseur Marcus H. Rosenmüller eine Menge skurriler Figuren und Situationen eingefallen, die sie sich als Kinder der Gegend, in der der Film spielt, sicherlich nicht alle ausdenken mussten.

Foto: © Fabian Isensee

CHRISTIAN LERCH, MARCUS H. ROSENMÜLLER – WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT

Filmografie (Auswahl) 2006 WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOT (Buch/Regie) 2003 HOTEL DEEPA (Buch/Regie) 2000 KÜMMEL UND KORN (Buch/Regie) 1998 NUR SCHREINER MACHEN FRAUEN GLÜCKLICH (Buch/Regie)

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Bestes Drehbuch STEFAN RUZOWITZKY – DIE FÄLSCHER Mit einem Vorurteil räumt der Regisseur und Drehbuchautor Stefan Ruzowitzky schon beim ersten Blick auf seine Filmografie sofort auf. Als Autorenfilmer ist er stilistisch und inhaltlich auffällig variabel. Doch eine der vielen Qualitäten des Autorenfilmers bringt er ganz bestimmt auch mit. Er mag viele Geschichten an den unterschiedlichsten Orten, zu den unterschiedlichsten Zeiten erzählen – er hat dabei stets ein Thema: „Meine Filme erzählen immer von jungen Helden, die voll Idealismus eine neue Welt betreten, bis sie von deren Schlechtigkeit gezwungen werden, ihre Lebenskonzeption zu überdenken“, bringt er es selber auf den Punkt. Und nutzt die Gelegenheit einer wahren, aber reichlich unbekannten Geschichte, diesem Thema eine ganz neue Variante hinzuzufügen. Dabei meistert der Autor Ruzowitzky die Herausforderung, historische Glaubwürdigkeit und eben den ewig menschlichen Konflikt zwischen Idealismus und Pragmatismus gleichzeitig zu vermitteln.

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Biografie geboren 1961 in Wien | Studierte Theaterwissenschaften und Geschichte | Nach 1987 realisierte er als freier Regisseur und Autor Dokumentationen, Reportagen und Kurzfilme für den ORF und begann mit der Realisierung von Werbefilmen und Musikvideos, u. a. für die Scorpions, Die Prinzen und Justin Timberlake mit ’N Sync | 1996 feierte Stefan Ruzowitzky sein Spielfilmdebüt mit TEMPO Filmografie (Auswahl) 2006 DIE FÄLSCHER Regie: Stefan Ruzowitzky 2003 ANATOMIE 2 Regie: Stefan Ruzowitzky 2000 ANATOMIE Regie: Stefan Ruzowitzky 1998 DIE SIEBTELBAUERN Regie: Stefan Ruzowitzky 1996 TEMPO Regie: Stefan Ruzowitzky

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Bei uns

führen Sie Regie!

Sobald Sie in Ihrem Business die Regie führen, wissen Sie zu jedem Zeitpunkt sehr genau, was passieren soll. Und damit das auch einwandfrei läuft, brauchen Sie – wie jeder gute Regisseur – verlässliche Mitarbeiter und vor allen Dingen eine reibungslos funktionierende Logistik. Wenn Sie logistische Kompetenz im Team benötigen, vertrauen Sie auf die Qualität von TNT Express – dem Gewinner des EFQM Awards 2006, Europas bedeutendster Auszeichnung für Business Excellence! TNT transportiert als offizieller Logistikpartner des

Deutschen Filmpreises und des LOLA-Festivals viele preiswürdige Filme. Vom ersten Skript bis zum letzten Schnitt – mit unserer Leistungsstärke sind wir ein wichtiger Partner der zeitsensiblen Filmindustrie. Wöchentlich liefern wir mehr als 3,3 Millionen Pakete, Dokumente und Frachtstücke in über 220 Länder. Wenn Action gefragt ist, steht TNT Express für Sie bereit. Anruf genügt: 0 18 05 – 900 900 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz) TNT Express GmbH Deutschland | Niederlassung Berlin | Adam-von-Trott-Str. 1 | 13627 Berlin | www.tnt.de


DAS TEAM VERANSTALTER/AUFTRAGGEBER Der Deutsche Filmpreis ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, produziert von der DFA Produktion GmbH. Deutsche Filmakademie e.V. Präsidium: Senta Berger, Günter Rohrbach Vorstandsvorsitzender: Stefan Arndt Geschäftsführung: Christiane Teichgräber Team: Clara Brockmann, Friederike Fröhner, Stephan Pless, Tanja Riehn

REGIE Utz Weber BÜHNENBILD Jürgen Haßler VJ Videobespielung Bühne Michael Kruse LICHTSETZENDER KAMERAMANN Didi Garsoffky KOSTÜMBILD Heike Stemmler Collection

BKM/Filmreferat K35, Erich Liebert KÜNSTLERISCHE LEITUNG Nico Hofmann (teamWorx) Thomas Peter Friedl (Constantin Film AG) MODERATION Michael Bully Herbig DREHBUCH Tobias Kniebe, Michael Bully Herbig, Alfons Biedermann

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PRODUCER Marion Gaedicke REDAKTION Claudia Voelker, Jenny Fielder, Andrea Poulios, Sven Fleck PRODUZENT Claudia Loewe (DFA Produktion GmbH)

PRODUKTIONSKOORDINATION Dorothee Hufschmidt Assistenz: Heike Hütt PRODUKTIONSLEITUNG Matthias Börner, Carsten Lehmann, Uli Dietrich (MBTV) AUFNAHMELEITUNG Burkhard Krone, Martin Hoffmann, Alex Braun REGIEASSISTENZ Stefanie Herrmannsdörfer ZUSPIELER Ronny Mattas Alex Braun, Kati Opel (AV4 Studios) Magic Moments: Horst Czenskowski, Christian Machunsky KOMPONISTEN Tobias Kremer, Hanno Busch, Loy Wesselburg, Bernhard Eichner

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IMPRESSUM EINSPIELUNG TITELMUSIK Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle

LOLA PARTY Fast Forward Communications GmbH/ Gabor Algacs, Daniel Kloß, Rebecca Vogel

MUSIKALISCHE BEGLEITUNG GALA Tobias Kremer Big Band Gospelchor: The Very Best of Black Gospel

CORPORATE DESIGN/DRUCKERZEUGNISSE/ INTERNET e27 Berlin, www.e27.com

RECHTSBERATUNG Prof. Dr. Mathias Schwarz Dr. Frank Brauner

NOMINIERTEN- UND GÄSTEBETREUUNG Sigrun Hauer GmbH

NOTAR Hellmut Sieglerschmidt SENDEPARTNER ZDF Zweites Deutsches Fernsehen Redaktion: Manfred M. Teubner, Susanne Krummacher, Verena Scheidecker Produktionsleitung: Wolfgang Apel PR LimeLight PR Petra Schwuchow, Carolin Bitzer, Sven Jonas, Addick Addicks

LOLA FESTIVAL Deutsche Filmakademie e.V. Gisela Liesenfeld, Karin Marquard (DFA Produktion GmbH) Saskia Vömel, Eduard Barnsteiner (Entertainment Kombinat)

HERAUSGEBER Deutsche Filmakademie e.V. Köthener Straße 44 10963 Berlin (V.i.S.d.P.) CHEFREDAKTION & TEXTE Alfred Holighaus PRODUKTION Verena Herfurth SCHLUSSREDAKTION Ingrid Arnold LAYOUT/GESTALTUNG e27 Berlin, Andrea Gehrke FOTOS VORAUSWAHLJURYS Florian Liedel Abdruck der Texte nur nach vorheriger Genehmigung und mit Quellenhinweis „DEUTSCHER FILMPREIS 2007“

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DANKSAGUNG Wir danken sehr herzlich unseren Partnern und Förderern:

Allen beteiligten Produzenten für die wunderbare Kooperation und die Bereitstellung des Materials

Mathias Bothor für seine beeindruckende Galerie am roten Teppich und das Familienfoto mit den Nominierten

Allen Paten für ihr liebevolles Engagement für die nominierten Kollegen

Allen Verleihern und Kinobesitzern sowie den Nominierten, beteiligten Filmschaffenden und Akademiemitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz beim LOLA FESTIVAL 07 und für den deutschen Film

Dem Partnerhotel Hôtel Concorde Berlin (Carsten Colmorgen, Frank Ketterer) für ihre Unterstützung und Gastfreundschaft Kathleen Kolm (Messe Berlin) für ihr Engagement vor Ort

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Allen Teammitgliedern für ihre leidenschaftliche Mitarbeit

Deutscher Filmpreis 2007



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