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Ist Nachhaltigkeit unter einer Kapitalistischen Wirtschaft möglich?

Mariana Singerman Klasse 11B

In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Folgen und Auswirkungen unserer Konsumgesellschaft entwickelt. Begriffe wie “cruelty-free”, “vegan”,

“vegetarisch” und ähnliche Labels haben

Anerkennung und Bedeutung gewonnen, wenn es um die Entscheidung geht, ob man etwas kaufen möchte bzw. sollte. Derzeit scheint der Markt mit der Menge an solchen Produkten fast übersättigt zu sein. Viele Kunden kaufen bei Marken, die behaupten, nachhaltig zu sein, aber macht das wirklich einen Unterschied im großen Ganzen?

Wir leben in einem ahupsächlich kapitalistischer Welt. Ich werde nun erläutern, wie Kapitalismus eigentlich funktioniert und auf welche Werte er sich stützt. Vereinfacht ausgedrückt ist der Kapitalismus ein wirtschaftliches und politisches System, in dem Handel und Industrie eines Landes nicht vom Staat, sondern von privaten Unternehmern aus Profitgründen kontrolliert werden. Und was bedeutet das für uns, die einfachen Leute, die Arbeiter, das Proletariat? Wir werden oft von diesen rücksichtslosen Unternehmen, die nicht nur das Land, sondern auch die ihnen zur Verfügung gestellte Arbeitskraft ausbeuten, von einer Seite auf die andere geschoben und gezogen, in einem erbärmlichen Versuch, den Profitdurst dieser Wirtschaftsgiganten zu stillen.

Genau das gleiche passiert in einer ähnlicher Weise mit natürliche Rohstoffe. Sie kümmern sich weder um das Schicksal des Planeten, noch um das der Menschen. Ihr einziges Ziel ist es, während ihrer jämmerlichen Lebensspanne so viel Geld wie möglich zu verdienen, selbst wenn das bedeutet, dass ihre Kinder vielleicht keinen Planeten mehr haben, auf dem sie weiterleben können.

Ist es in einem System, das die Konsumenten ständig dazu auffordert, Sachen zu kaufen, die man eigentlich gar nicht braucht, wirklich möglich, ein gesundes Kauf-Wegwerf-Verhältnis zu erreichen? Um die Ödnis, in die unser Müll wandert, loszuwerden? Zu verhindern, dass der riesige Plastikfleck auf dem Pazifik noch größer wird?

In den letzten Jahren gab es spürbare Bemühungen einiger Industrieländer, ihre Wirtschaft “grüner” zu machen (z. B. das Übereinkommen von Paris, der Copenhagen Accord usw.), aber ist das wirklich genug? Die meisten Länder, die behaupten, nachhaltigere Praktiken in ihre Wirtschaft implementieren zu wollen, fahren immer noch mit schädlichen Methoden wie Fracking, Bergbau und allgemein einem übermäßigen Gebrauch von Plastik fort, um nur einige Beispiele zu nennen. Was bringt es also, all diese Verträge zu unterzeichnen und an ihnen teilzunehmen, wenn die vorteilhaften Ergebnisse von den nicht nachhaltigen Praktiken ohnehin überschattet werden?

Wegen all der oben genannten Punkte ist das Konzept des ethischen Konsums unter Kapitalismus absolut lächerlich. Es widerspricht dem primären Ziel, das eine kapitalistische Wirtschaft verfolgt, und so werden alle Versuche einer grüneren und/ oder nachhaltigeren Konsumkette schließlich von denselben Leuten, die ihnen überhaupt erst zugestimmt haben, abgeschaltet oder still und leise sabotiert werden.

Die Politik mag von der einen zur anderen Seite gehen, ob links, rechtskonservativ oder Zentrum: Solange wir unter Kapitalismus leben, wird unsere ganze Welt in den Händen von reichen Firmenbesitzern liegen, denen die Umwelt oder die Folgen ihres Handelns völlig egal sind. Daher schlage ich in aller Bescheidenheit vor, reichen Menschen das Weiterleben zu verbieten.

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