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Klimaschutz
Im Stromhäuschen wohnt ein Klimaschädling Kaum bekannt, aber 25.000 Mal klimaschädlicher als die gleiche Menge CO2 – das ist Schwefelhexafluorid. Das Gas wird im Stromnetz verwendet.
S
chwefelhexafluorid, kurz SF6, wird als Isoliergas in Schaltanlagen eingesetzt, um beispielsweise Funkenschläge zu löschen. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und des Stromnetzes droht ein vermehrter Einsatz in solchen Anlagen und damit steigende SF6-Emissionen. Die Deutsche Umwelthilfe zeigt dringenden Handlungsbedarf auf und fordert, das stärkste Treibhausgas der Welt endlich mitzudenken und zu ersetzen.
Foto: BW GmbH (o), Jeerasak/stock.adooe.com (r)
Alternativen sind bekannt SF6 ist ein synthetisch hergestelltes Gas, das durch Leckagen während des Betriebs oder am Lebensende von Schaltanlagen in die Atmosphäre gelangt. Dort trägt es stark zur Erderwärmung bei – erst in tausend Jahren ist es vollständig abgebaut. Aufgrund dieser enormen Klimawirkung wird SF6, wie alle weiteren fluorierten Treibhausgase, in Europa in der EU F-Gase Verordnung reguliert, die zurzeit überarbeitet wird. Dort ist ein SF6-Verbot abzusehen, bei deutschen Branchenverbänden gilt es bereits als Konsens. Immense Uneinigkeit herrscht allerdings über Übergangszeiten und geeignete
Alternativen. Während die Übergangszeiten für die diversen Technologien schwer festzulegen sind, ist zumindest eine Einigung über die geeigneten Alternativen überfällig. Neue SF6-Substitute zählen zu der problematischen Gruppe der ‚forever chemicals‘, die sich aufgrund ihrer langen Lebensdauer in unseren Ökosystemen anreichern und eine wachsende Bedrohung für Gesundheit und Umwelt darstellen. Um dem Vorsorgeprinzip zu folgen und nicht das Problem der Klimaschädlichkeit gegen das der Umweltschädlichkeit auszutauschen, können nur Ersatzstoffe basierend auf natürlichen Gasen eine wahre Alternative sein. Für Schaltanlagen eignet sich beispielsweise ein Sauerstoff-Stickstoff Gemisch, das absolut klima- und umweltfreundlich ist. Ein verstärkter Einbau von SF6 passt nicht zu den Klimazielen Deutschlands. Zudem verschärfen die lange atmosphärische Wirkung von SF6 sowie die zirka vierzigjährige Lebensdauer von Schaltanlagen den Generationenkonflikt. Die DUH fordert deshalb ein Verbot von SF6 mit ambitionierten Übergangszeiten und einen direkten Umstieg auf hundert Prozent klima- und umweltfreundliche Alternativen. (clü) n
Sie sind aus dem Verbrenner ausgestiegen.
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https://www.fairnergy.org https://emobia.de https://elektrovorteil.de https://thg.insta-drive.com Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) soll den Anteil erneuerbarer Energien im Kraftstoff erhöhen. Im Ergebnis ermöglicht dies den E-Autofahrenden, sich ihre CO2-Sparleistung von den Ölkonzernen vergüten zu lassen. Hintergründe und DUH-Position: l.duh.de/thg
DUH welt 2|2022 23