"Viktor ist in seiner Persönlichkeit gewachsen" - Diakonie 01/20

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Beschwingte Sache im Haus am Ruckerlberg Walzer und Twist standen auf der Beliebtheitsskala beim ersten Musik- und Tanzcafé im Haus am Ruckerlberg in Graz ganz oben. Die Zivildiener erwiesen sich als galante Tanzpartner. Die Gäste kamen ordentlich ins Schwitzen.  Saskia Dyk

„I Tanzcafé am Ruckerlberg: Die goldenen 50er-Jahre ­wurden zum Leben erweckt.

ch möchte unbedingt Twist tanzen!“ Frau Loidl insistiert beim jungen Mann an der Musikanlage sicherheitshalber noch einmal. „Spielen Sie heute Twist?“ Dezente Hintergrund­ musik empfängt die Gäste aus den Hausgemeinschaften beim „Ersten Musik- und Tanzcafé“. Der Raum ist mit Discokugel und Plattencovern dekoriert, von den Wänden lachen Roy Black und Conny Froboess. Die Besucher weisen einander auf die Musik­größen von damals hin und bestellen prickelnde Getränke.

Seit zwei Wochen kündigen P­ lakate die Veranstaltung an. FH-Student Kevin Fösl geleitet Frau Loidl zu ihrem Platz und erhöht die Vor­ freude: „Selbstverständlich spielen wir für Sie heute Twist!“.

Biografiearbeit als Grundlage „Die Idee eines Tanzcafés entstand in einer Biographierunde“, erzählen Birgit Ritzinger-Vitar und Miša Strobl vom Haus am Ruckerl­berg. „Früher gab es so viele Tanz­ lokale in Graz, zum Beispiel das L’­Équipe“, erinnert sich Frau Loidl, „aber ­heute?“. Auf die Idee folgte rasch die Umsetzung: ­Studierende der Sozialen Arbeit an der FH ­Joanneum wählten das Musik- und Tanzcafé als Projekt­arbeit. „Es war uns wichtig, dass die Bewohner­ innen und Bewohner das Tanzcafé anhand ihrer Erinnerungen mitgestalten“, erläutert Birgit Ritzinger-Vitar die Bedeutung von Biographiearbeit. Die Studierenden führten über mehrere Wochen Gespräche in den Hausgemeinschaften: Über

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Schlagerstars, Englischwalzer und männliche Tanzmuffel. „Ich habe aber immer einen Tänzer gehabt“, erzählt eine Besucherin. „War da ihr Ehemann nicht eifersüchtig?“ fragt eine Studentin. „Aber geh, mein Tanzpartner war ja kein ­schöner Mann. Er war halt ein guter Tänzer!“ Der Donauwalzer erklingt. ­Kevin Fösl zeigt eine Choreografie, bei der die Gäste sitzen bleiben können, aber dennoch in Schwung kommen. Schon bei der nächsten Nummer, einem ­Englischwalzer, hält es viele nicht mehr auf ihren Plätzen. Die Zivildiener in schwarzen Anzügen und weißen Hemden haben jetzt ihren ­großen Auftritt. „Die haben sich aber fesch gemacht“, stellen die Damen anerkennend fest und werden umgehend zum Tanzen aufgefordert. Erste Tanzpaare wiegen sich auf dem Parkett, die Drehungen werden bald schwungvoller. Nach weiteren Nummern und begeisterten „Jö, der Freddi Quinn“-Rufen ist die Stimmung ausgelassen.


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