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Nach Stillstand braucht es Perspektiven

Kinder aus Roma-Familien haben in Corona-Zeiten noch mehr Last zu tragen – prekäre Lebensumstände und geschlossene Schulen – die Hoffnung auf ein verändertes Leben macht Pause.

Daniela Scharer

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Die Tagesbetreuung des Diakoniewerks in Sebeş in Rumänien ist seit Mitte März geschlossen. Kinder aus sozial benachteiligten Familien finden hier pädagogische Begleitung, um die Schule gut zu schaffen. Doch nicht nur das, sie haben hier gelernt, Gemeinschaft zu erleben.

Nun, in Zeiten der Corona-Pandemie, hat sich vieles verändert. Neben der bereits gewohnten und lieb gewonnen Tagesstruktur und den Freundschaften, fehlt es nun an zumindest einer warmen Mahlzeit pro Tag. Wenig und auch kaum nahrhaftes Essen, ist für die meist große Familie keine Ausnahme.

Individuelle Lösungen suchen

Ioana Schiau leitet die Tagesbetreuung Sebeş, in der rund 20 Kinder und Jugendliche, vorwiegend aus der Volksgruppe der Roma begleitet werden. Von Beginn an war sie bemüht, mit den Kindern in Verbindung zu bleiben. Sie bestmöglich auch zuhause mit Lernpaketen zu versorgen, ist ihr wichtig. Sehr individuell sind die Lösungen – kopierte Arbeitsblätter, Spieltipps und Bewegungsübungen. „Die Vernetzung mit der Schule, um die Bildungsinhalte zu kennen, sind eine wichtige Voraussetzung und unser pädagogischer Anspruch. Die Schule wird in Rumänien erst wieder im September beginnen, das ist für die Kinder und ihr soziales Erleben sehr schwierig, umso wichtiger ist uns der ‚gute Draht‘ zu ihnen“, beschreibt Ioana Schiau die Situation.

Prekäre Lebensumstände

Die Lebensumstände sind sehr unterschiedlich – oftmals geht es um das bloße Überleben und „Durchkommen“. Großeltern betreuen Enkelkinder, da die alleinerziehende Mutter im Ausland arbeitet. Andere Kinder kämpfen mit ärmlichsten Wohnsituationen – kein fließendes Wasser, damit mangelnde Hygiene, und Hütten statt Häuser.

„Lebensmittel- und Hygienepakete sind nun sehr wichtig, um die Familien auch zuhause gut zu versorgen. Zuerst müssen Grundbedürfnisse gestillt werden, dann kann man über das Lernen nachdenken“, ist Ioana Schiau überzeugt.

Bildung ist die einzige Chance für diese Kinder, der Armut rechtzeitig zu entkommen. Die Tagesbetreuung ist und war ihr Tor zur Zukunft. In den Siedlungen, wo sie sehr isoliert leben, haben sie keine Perspektiven. Und wenn diese Situation noch länger andauert, wird den Kindern die Zukunft auf ein besseres Leben genommen, zeigt sich Ioana sehr enttäuscht.

Ihre Spende für eine Chance auf Bildung!

Wir freuen uns über Ihre Spende, um die Kinder gut mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten versorgen zu können.

https://spenden.diakoniewerk.at/ shop/spendenprojekt-rumaenientagesbetreuung.html

Diakoniewerk Spendenkonto:

Allgemeine Sparkasse Oberösterreich IBAN: AT82 2032 0000 0025 7700 BIC: ASPKAT2LXXX Verwendungszweck: Tagesbetreuung Rumänien

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