Fachmagazin Dialogmarketing der Agentur die dialogagenten · ISSN 1866-4326
Menschen · Dialoge · Beziehungen
Lass uns übers Zuhören reden – Kundendialoge als Vermittler.
17
Juni 2014
Inhalt
4
8
Warum sollten wir zuhören?!
4
Erfolgssteigerung durch den richtigen Dialog
8
Tante Emma in the Box …
16
24
Impressum Herausgeber: die dialogagenten Agentur Beratung Service GmbH Katernberger Straße 4 · 42115 Wuppertal fon + 49 (0)202 . 371 47 0 fax + 49 (0)202 . 371 47 49 info@die - da.com · www.die - da.com Geschäftsführer: Sven Bruck V.i.S.d.P.: Udo Sturmberg Redaktion: Udo Sturmberg // die dialogagenten Jörg Wehrmann // Die Wortgewaltigen, Berlin Gestaltung und Satz: Julia Kossmann, Anne Eschenbaum // die dialogagenten Fotos / Illustrationen: madochab / photocase.de: S. 8 // markusspiske / photocase.de: S.11 // thinkstock: S. 4 - 6, S. 22 // gerhard64 / photocase.de: S.12-13, S.14 -15 // kallejipp / photocase.de: S.19 Ziwon / photocase.de: S. 20 // owik2 / photocase.de: S. 26-27 // die dialogagenten: S. 24, S.13 Druck: Druckstudio, Düsseldorf Auflage: 2000 Erscheinungsweise: unregelmäßig ISSN 1866-4326 Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Eingesandte Manuskripte gelten als Veröffentlichungsvorschlag zu den Bedingungen des Herausgebers. Dazu gehört das ausschließliche Nutzungsrecht des Herausgebers, das die Erstellung von Sonderdrucken sowie die photomechanische und elektronische Vervielfältigung einschließt. Weder Herausgeber noch Autoren haften für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den in diesem Heft veröffentlichten Informationen oder Hinweisen resultieren können.
2
Telefonische Kundenwerbung – die engen Grenzen des Gesetzgebers
10
12
Senden – empfangen – richtig zugehört?
13
Im Dialog mit dem Mitarbeiter bleiben!
14
Klarer Fokus beim Kundendialog: Zufriedene Kunden sind loyale Kunden
16
Ist der Kunde der wahre König?
20
News, Infos, Termine
22
Angst vor dem Dialog im Netz?
24
Zuhören kann das Leben verändern.
26
c'Mag 17 Juni 2014
Editorial
Reden ist Silber, Zuhören Gold! Liebe Leserinnen, liebe Leser des c'Mags, vielleicht geht es Ihnen wie mir als Kunden im Alltag? Anstatt meine Bedürfnisse wahrzunehmen, werde ich allzu oft „zugetextet“. Teils bombardiert man mich mit marktschreierischen Angeboten – verbal, Face-to-Face, schriftlich mit Mailings, per Telefon oder auch im Social Web. Und dies noch bevor ich mich dem Anbieter mitzuteilen versuche, um einen (entspannten, gepflegten) Dialog mit ihm über eben meine subjektiven Wünsche, Vorhaben, auch Kritiken oder Reklamationen zu führen. Ein Dialog ist der Austausch von Informationen und Argumenten – und dies nicht nur in einer Richtung, sondern wechselseitig, zwischen Kunden und Anbieter. Durch genaues Zuhören erfahre ich von meinem Gegenüber, was dieses möchte und was nicht. Ich kann auf seine Frage antworten und ihm meine Meinung kundtun. Ich kann mein Angebot anpassen, gegebenenfalls einen Alternativvorschlag unterbreiten, mich in der Kommunikation auf mein Gegenüber einpegeln, die Argumente vorbringen – und letztlich zu einem beiderseitig zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Zuhören ist oft wichtiger als Reden, denn es hat auch mit Wertschätzung und Respekt zu tun. Es zeigt meinem Gegenüber, dass ich es wahrnehme, seine Meinung anerkenne, berücksichtige und mich im Weiteren auf einen Dialog einlasse. Also: ein offenes Ohr zu haben, ist unerlässlich – auch in hektischen Zeiten, die oft durch Kosten- und Vertriebsdruck entstehen. Wie Dialoge auf Augenhöhe geführt werden, zeigen auch die Autorenbeiträge in der vor Ihnen liegenden neuen c'Mag. Für uns ist ZUHÖREN der Schlüssel für eine langfristige und wertvolle Kundenbeziehung, für ein vertrauensvolles Miteinander – zu beiderseitigem Nutzen. Holen Sie sich frische Anregungen aus der neuen c’Mag und beginnen Sie den Dialog mit uns. Herzlich Ihr Udo Sturmberg
c'Mag 17 Juni 2014
3
Strategien
E
s gibt zuweilen skurrile Situationen auch im
Alltag eines Trendforschers. Unlängst hatte
Kunden lassen sich nicht mehr manipulieren
mich der Marketingleiter eines größeren Ver-
Warum sollten wir zuhören?!
sicherungsunternehmens eingeladen, mit ihm
In Zeiten der Informationsherrschaft auf Seiten
und seinem Vorstand die Zukunftsstrategien des
der Unternehmen und Verkäufer gegenüber
Kundendialogs zu diskutieren. In der Strategie-
dem Kunden war das eine passable Strategie.
runde hörte ich zu, wie er den versammelten
Doch mit der aufkommenden Transparenz des
Vorständen erläuterte, dass ihr Unternehmen in
Internets verändert sich die Situation. Kunden
Zukunft den Kunden mehr zuhören müsse. Für
lassen sich nicht mehr manipulieren. Sie wissen
mein Gefühl hatte er nichts Neues erzählt, aber
nicht weniger, sondern im Zweifel sogar mehr
für sein Unternehmen waren das sicherlich die
über die Produkte als die Verkäufer.
richtigen Schritte. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Der Vorstandssprecher schaute in die
Was ist die Folge? Konsumenten können die
Runde und sagte nur einen Satz: „Warum sollten
Angebote vergleichen. Die Unternehmen op-
wir zuhören?“ In diesem Augenblick rutschte dem
timieren ihre Produkte so, dass diese in den
Marketingchef das Gesicht weg. Offensichtlich
rationalen Produktvergleichen nach Preis und
sah er all seine Planungen, und zugleich die
Leistung möglichst gut abschneiden.
Von Sven Gábor Jánszky –
üblichen Glaubenssätze der Kommunikations-
Zukunftsforscher,
branche, zusammenbrechen.
Direktor der 2b AHEAD ThinkTank AG, Leipzig
Die Produkte werden weitgehend gleich: Sie können das Gleiche,
Doch die Frage des Vorstandssprechers ist
sie kosten das Gleiche.
richtig! Denn das „Zuhören“ ist kein Wert an sich, so oft und laut es auf den Branchenkongressen auch in das kollektive Bewusstsein der Marke-
In der Konsequenz macht es für Unternehmen
tingverantwortlichen gedrückt wird. Lassen Sie
keinen Sinn mehr, das Produkt in den Mittelpunkt
mich das erklären:
ihrer Arbeit zu stellen, wenn es sich nicht mehr von der Konkurrenz differenzieren lässt. Dies
Früher stand in den meisten Unternehmen das eigene Produkt
gilt für das besagte Versicherungsunternehmen genauso wie für die meisten anderen Branchen. Also was tun?
im Mittelpunkt der Tätigkeit. „Wir müssen den Kunden
Es musste so gut und so kostengünstig wie
in den Mittelpunkt unseres
möglich produziert und ab und zu verbessert
Geschäftsmodells stellen!“
werden. Im Laden musste eine größtmögliche Aufmerksamkeit für das Produkt erreicht werden,
4
damit es im Regal inmitten der anderen Pro-
ist
dukte auffiel und aus der Masse der Konkurrenz-
regeln der heutigen Zeit. Mancher Kunde
eine
der
meistverbreiteten
Marketing-
produkte heraustrat. Dies war die „Ökonomie
reibt sich ob dieser Forderung verwundert die
der Aufmerksamkeit“. Produkte und dazugehö-
Augen und fragt sich, wo er denn früher stand.
rige Marketingkampagnen sahen entsprechend
Doch in der Tat beschreibt dieser Satz einen
schrill und reißerisch aus. Sie spielten mit den
Wandel der Geschäftsmodelle in den meisten
Emotionen der Menschen und versuchten, die
Branchen, hervorgerufen durch die Mechanis-
Kunden zum Kauf zu „manipulieren“.
men des Internets.
c'Mag 17 Juni 2014
Strategien
Frühes Wissen über den Kunden – Chance zur Differenzierung
oberste Maxime wird sein, diesem Kunden die
Den Economy-Bereich und
größtmögliche Anerkennung zu geben – einer
das Premium-Segment.
der stärksten Treiber des menschlichen Handelns. Die Logik dahinter ist einfach: Wenn ich den Kunden in den Mittelpunkt stelle, wenn ich seine Lebensweisen, Eigenarten, Bedürfnisse und
Die sofort sichtbare Auswirkung dieser Entwick-
Aufmerksamkeit oder Anerkennung
Wünsche so gut wie möglich verstehe, dann
lung ist, dass das Standard-Segment erodiert. Es verschwindet nicht von heute auf morgen,
habe ich mit diesem Wissen die Chance, das
Während man Aufmerksamkeit mit großen
aber Schritt für Schritt. Bisher funktionierten
eigene Produkt so an den Kunden anzupassen,
Push-Aktionen bekommt, entsteht Anerken-
scheinbar alle drei Bereiche nach der gleichen
dass es perfekt auf seine Bedürfnisse abge-
nung durch direkten Dialog auf „Augenhöhe“.
rationalen Logik: dem Preis-Qualitäts-Vergleich.
stimmt ist. Und natürlich brauche ich diese
Es sind die gleichen Elemente wie in unserem
Entsprechend haben wir niedrige Preise und
Informationen über den einzelnen Kunden
Privatleben, die auch zwischen Unternehmen
Qualität im Economy-, höchste im Premium-
früher als die Konkurrenz, idealerweise sogar
und Kunden zu Anerkennung führen: Um jedem
Segment, dazwischen einen großen Standard-
bevor der Kunde sein Bedürfnis selbst erkannt
Kunden Anerkennung zu geben, müssen Unter-
bereich von mittlerem Niveau. Doch dies gilt
und ausgesprochen hat. Dies ist die Chance zur
nehmen „immer ansprechbar sein“, sich mit dem
nicht mehr!
Differenzierung und der Wettbewerbsvorteil
Kunden „mitfreuen und mitleiden“ und ihn hin
der Zukunft.
und wieder „mit passenden Aufmerksamkeiten überraschen“. Sie merken:
Economy versus Premium
Nur wenn dies tatsächlich die – auch vom Vorstand gelebte – Strategie meines Unternehmens ist, macht der gigantische Aufwand des „demKunden-Zuhörens“ im Vergleich zum früheren
Zuhören ist ein Teil der Strategie, aber nicht ausreichend.
„den-Kunden-anschreien“ einen Sinn. Insofern
Die wichtigste Zukunftsentwicklung ist, dass Economy- und Premiumsegment nach unterschiedlichen Logiken funktionieren: Das bisherige Abwägen zwischen Qualität und Preis bleibt
war die Frage des Vorstandssprechers absolut
Um sich mit Kunden mitfreuen und sie überra-
im Economy-Segment, Kunden im Premium-
berechtigt.
schen zu können, muss ich zuhören, aber mich
Segment treffen ihre Kaufentscheidung nicht
zudem auch erinnern (also Daten sammeln)
nach Qualität und Preis, sondern nach deren
Natürlich ist auch für sein Unternehmen ein
und in sie einfühlen und vermuten, worüber sie
Eignung als Identitätsmanager. Die fehlende
Strategiewechsel sinnvoll. Nur: Diesen muss
sich freuen würden (also Daten analysieren und
gleiche Grundlogik als Verbindung entzieht so
man erst einmal diskutieren und beschließen,
smart prognostizieren).
dem Standardsegment dazwischen die Basis, mit
bevor es zum Zuhören kommt. Doch wenn der
der Folge, dass es verschwindet.
Strategiewechsel eingeleitet wurde, dann hilft
Aus Sicht eines Trendforschers scheint es mir
die alte „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ nicht
wichtig zu verstehen, dass dies eigentlich keine
Im Economy-Bereich waren die ersten Profi-
mehr weiter. Sie geht über in die
Frage des Marketings ist, sondern der gesamten
teure dieser Entwicklung die Vergleichsportale.
„Ökonomie der Anerkennung.“ Ich sage bewusst nicht „Ökonomie des Zuhö-
Unternehmensstrategie im jeweiligen Markt.
Sie funktionieren heute nach wie vor auf Basis
Denn die beschriebene Situation wird in den
einer aktiven Suche der Kunden sowie eines weit-
kommenden Jahren zu einer durchgreifenden
gehend „unintelligenten“ Preisvergleichs. In den
Veränderung unserer Märkte führen. Die ehe-
kommenden Jahren werden Technologien der
malige Marktpyramide mit den klar definierten
„smarten Prognostik“ in die Verkaufsprozesse einziehen, die digitalen Assistenzsysteme werden
rens“. Denn das Zuhören ist auch hier nur Mittel
Economy-, Standard- und Premiumsegmenten
zum Zweck. Wer seinen Kunden in den Mittel-
gibt es schon lange nicht mehr. Künftig gibt es
intelligent. Sie sind individuell und haben ihren
punkt des Geschäftsmodells gestellt hat, dessen
nur noch zwei Segmente:
Platz im Handy und auf den Displays der Kunden.
c'Mag 17 Juni 2014
5
Strategien
Auf Basis von Datenanalyse verstehen sie, wie
öko, kulturinteressiert, sportlich, innovativ,
ihr Besitzer „tickt“ und welche Kundenbedürf-
luxusorientiert, designaffin. Das treibende
nisse ihn treiben. Darüber hinaus verstehen sie
Kundenbedürfnis hier ist, sich mit Marken und
auf Basis von situativen Daten auch, wie sich von
Produkten zu umgeben, mit denen sie die eigene
Moment zu Moment die Kundenbedürfnisse
Identität ausdrücken können.
ihres Nutzers verändern.
Sie sind Teil eines großen „intelligenten Touchpointmanagements“,
„Zuhören“ oder „Laut-Rufen“
17./ 18.
Diese starke Segmentierung in zwei Grundlogiken der künftigen Märkte in allen Endkunden-
das die von vielen verschiedenen digitalen
branchen führt zugleich zu zwei grundlegenden
Geräten gesammelten Daten verbindet und zu
Strategien für alle Arten der Geschäftsmodelle
intelligenten Schlussfolgerungen zusammen-
und des Marketings. Unternehmen, die ihre
führt. Die von den Geräten gegebenen Empfeh-
Position im Economy-Bereich stärken wollen,
lungen sind individuell und auch situativ
müssen ihre Prozesse und Produkte mit der
verschieden. Beides zusammen heißt: adaptiv.
Logik des Zuhörens und Anerkennung-Gebens verbinden. Dies geschieht digital. Wichtig dabei:
In der Konsequenz werden die Verkaufsprozesse
Es reicht hier nicht aus, die bisherigen Produkte
Juni 2 0 13. Zu
14
kunfts kongr ess in Wo lfsbur g
Autorenprofil
aber auch Produkte und Dienstleistungen adap-
nun auch online verkaufen zu wollen. Vielmehr
tiv, um bestmöglich in die jeweilige Nutzungs-
geht es um eine wirklich intelligente Verschmel-
Sven Gábor Jánszky (41) steht der 2b AHEAD
situation des Kunden zu passen. Die Kunden
zung von digitaler Logik und physischer Präsenz.
ThinkTank AG in Leipzig, einem der innova-
machen die Erfahrung, dass ihre digitalen Assis-
tivsten
tenten ihnen wesentlich passendere Angebote als
Unternehmen, die ihre künftige Position im Pre-
herkömmliche Verkäufer, Berater und Makler
mium-Bereich suchen, müssen sich als Identi-
inkl. der Antworten auf die Fragen von Preis und
tätsmanager ihren Kunden präsentieren. Es geht
Qualität präsentieren.
um Identität und die Chance für die Kunden,
Trendforschungsinstitute
Deutsch-
lands, vor. Auf Einladung des Trendforschers treffen sich bereits seit zehn Jahren die CEOs und Innovationschefs der deutschen Wirt-
durch die Benutzung einer Marke oder eines
schaft, entwerfen Zukunfts-Szenarien und
Das Premium-Segment hingegen ist das Gegen-
Produkts die eigene Identität auszudrücken. Das
Strategieempfehlungen für die kommenden
teil von Economy. Hier suchen Kunden ganz
„Zuhören“ spielt nur eine untergeordnete Rolle,
Jahre. Jánszky coacht Manager und Unter-
bewusst nicht nach der rationalen Antwort auf
denn der Kunde möchte nicht das Produkt an
nehmen in Prozessen des Trend- und Innova-
Preis und Qualität, schalten ihre digitalen Assis-
seine Lebensweise anpassen, sondern vielmehr,
tenten bewusst ab,
dass alle seine Freunde wissen, was er ausdrücken möchte, wenn er dieses Produkt benutzt.
entscheiden nach der Logik des „Identitätsmanagements“.
tionsmanagements, führt Kreativprozesse zur Produktentwicklung, ist gefragter Keynotespeaker auf Strategietagungen und aner-
Das Premium-Segment bleibt nach wie vor
kannter Buchautor.
das des „Laut-Rufens“ anstatt des „Zuhörens“. Deshalb ist mein Hinweis aus dem Blickwinkel
Dies bedeutet: Menschen tun Dinge, deren
des Trendforschers und Strategieberaters:
Hauptzweck nicht die Erledigung von rationalen Notwendigkeiten ist, sondern eher, um ihre eigene Identität auszudrücken. Sie wollen ihren Mitmenschen, Kollegen, Freunden und
Sven Gábor Jánszky
Entscheiden Sie zuerst über künftige Marktsegmente und
natürlich auch ihrem eigenen Ego gegenüber
Geschäftsmodelle, bevor Sie alles
beweisen, dass sie besonders sind: besonders
auf „Zuhören“ umstellen!
6
Autorenkontakt
Trendforscher, Speaker ThinkTank-Leiter 2b AHEAD Think Tank sven.janszky@2bahead.com
c'Mag 17 Juni 2014
Zuhören muss man können … ... weil Dialoge keine Einbahnstraßen sind. In puncto Dialogmarketing sind wir mit allen Sinnen voll dabei. Mit einem ganz besonders: mit unserem Hörsinn. Wir hören genau hin, was Sie als Kunde wünschen. Wir hören richtig zu, welche Ziele Sie verfolgen und welche Wege Sie bereit sind zu gehen. Und dann startet unser Dialog. Mit vielen Fragen. Denn bevor wir Ihnen die perfekte Strategie für maßgeschneidertes Dialogmarketing kreieren, wollen wir Ihr Business verstehen. Richtig verstehen. www.die-da.com
Im Gespräch
Im Gespräch mit Oliver Straubel
Erfolgssteigerung durch den richtigen Dialog
Was zeichnet einen erfolgreichen Dialog aus?
U
nternehmen, die den Dialog mit ihrer Zielgruppe verstehen, werden künftig weit vor
den anderen stehen. Denn: Dialogmarketing ist der Schlüssel zur individuellen Kundenanspra-
che, egal auf welchem Kanal und unbeachtet dessen, ob Unternehmen Neukunden gewinnen möchten oder Cross-/ Upselling betreiben wollen. Der Kunde möchte wieder als Individuum wahrgenommen werden und ist in seiner Art der Kommunikation mit Unternehmen wählerisch geworden. Alles, was nicht sinnvoll auf ihn abgestimmt und zielgerichtet ist, wird eher als störend empfunden und kann dann schnell das Gegenteil des gewünschten Werbeeffekts erzielen. Erfolgreiche Kundenkommunikation zeichnet sich m. E. dadurch aus, dass Unternehmen über den richtigen Kanal mit der passenden Zielgruppe kommunizieren. Denn dann wird diese Art der Kommunikation als wertschätzend und positiv empfunden, selbst wenn es sich, direkt oder indirekt, um Werbung handeln mag.
Woran misst man das? Das Schöne am Dialogmarketing ist ja, dass die Response messbar ist, online und offline. Beleg für erfolgreichen Dialog zwischen Unternehmen und Kunden ist, wie zufrieden die Kunden und wie nachhaltig die Geschäftsbeziehungen sind. Unternehmen, die gut kommunizieren, haben eine deutlich höhere Akzeptanz beim Kunden.
8
c'Mag 17 Juni 2014
Im Gespräch
Dadurch verlängert sich die Halbwertszeit der
so ernst nehmen. Manchmal wird die Auswahl
und wachsen. Der Kunde fordert das ein und
Kundenbeziehung und die Treue des Kunden
des Kanals vor die Zielgruppendefinition ge-
stellt gewisse Erwartungen an die Kommunika-
verzeiht auch einmal einen Mangel. Gute
stellt, so dass dabei abenteuerliche Kommuni-
tion „seiner“ Unternehmen. Diese Kanäle haben
Kommunikation kann die meisten Defizite wett-
kationsvorhaben herauskommen. Eine genaue
aus meiner Sicht keinen Rechtfertigungsdruck,
machen. Kunden, die sich ernstgenommen
Zielgruppenbestimmung und die daran ausge-
sondern vielmehr das Recht, oder zumindest das
und wertgeschätzt fühlen, sind unseren Studien
richtete Kommunikation sind das A und O im
Bedürfnis, von den einsetzenden Unternehmen
zufolge treu, auch wenn das Produkt oder die
Dialogmarketing, müssen im Einklang mit den
verstanden und richtig – zielgruppengerecht –
Dienstleistung einmal nicht die vollen Erwar-
Bedürfnissen der Zielgruppe und der Art und
verwendet zu werden. Einfach eine Hotline-
tungen erfüllt hat. Demgegenüber, also wenn
Weise der Unternehmenskommunikation stehen.
Nummer im Internet zu bewerben und zu kom-
die Kommunikation schlecht ist, können auch
Dabei ist es egal, ob Neukunden geworben werden
munizieren: „Kunde, wenn Du ein Abo willst, ruf
gute Produkte oder Dienstleistungen oft nicht
sollen oder eine Bestandskunden-Aktion geplant
da an“, hat mit Multi-Channel nichts zu tun,
verhindern, dass Kunden schnell zu anderen
ist. Hinter meinen Bestandskundendaten verbirgt
sondern ist schlecht gemachtes Dialogmarketing.
Anbietern wechseln.
sich: Wer ist eigentlich ein potenzieller Neukunde,
Welche Rolle spielt das Wissen über Erwartungen oder Unzufriedenheit der Kunden für eine wirksame Dialogmarketingstrategie?
welche Gemeinsamkeiten finde ich bei derzeiti-
Überdenkenswert sind für mich die meisten
gen und potenziellen Käufern? Ebenso erfahre
Social-Media-Marketing-Strategien von Unter-
ich, wie meine Zielgruppe üblicherweise ge-
nehmen. Unternehmen haben inzwischen be-
wohnt ist, zu kommunizieren, was sie von mir er-
griffen, dass man wenig Neukunden dadurch
wartet und wie ich diese Erwartungen so erfüllen
generiert, indem man z. B. bei Facebook eine
kann, dass meine Zielgruppe gerne von mir an-
Präsenz aufbaut und davon ausgeht, dass die so-
gesprochen wird und, viel wichtiger, gern mit mir
genannten „Freunde“ einem dann den Online-
Eine sehr große Rolle. Bestandskunden können
spricht. Wenn Unternehmen das erreichen, ist der
Shop leer kaufen. Zielgruppenspezifischer Dialog
eine optimale Basis zur Neukundenfindung sein
Neukunde schnell Bestandskunde und bleibt der
wird in der Masse der Kommunikation das ent-
und verraten, bei guter Responseanalyse und
Bestandskunde dem Unternehmen lange treu.
Neukundengewinnung an. Dazu bedarf es dann
Zielgruppe. Sie geben sogar Aufschluss über die Wünsche an das Kommunikationsverhalten des Unternehmens und liefern wertvolle Infos für zukünftige Ansprachen und mögliche Kanäle. Natürlich setzt das alles einen ordentlich gesteu-
Eine richtige Dialogstrategie – besser „aus dem Bauch heraus“ oder erst nach gründlicher (externer) Beratung durch Profis?
deutlich mehr als eines „Likes“ im Social Web. Kunden wollen nur noch Informationen bekommen, die für sie interessant sind, und suchen sich aus, welchem Unternehmen sie Informationen und Details von sich preisgeben.
erten Prozess in der Kundenanalyse und Datenpflege voraus.
scheidende Mittel im Kampf um langfristige Kundenbindung sein. Und diese fängt bei der
Datenpflege, viel über das Kaufverhalten der
Aus dem Bauch heraus kann man viele Entscheidungen treffen, manchmal sogar echt gute, aber
Im Grunde geht es, trotz Internet und „Big Data“,
Der Begriff des Scoring wird in diesem Zusam-
fast nie nachhaltige und vor allem keine konzep-
zumindest sinnbildlich, zurück zu „Tante Emma“.
menhang oft inflationär verwendet. Im Grunde
tionellen. Dialog ist mehr als eine gute Entschei-
Also: zu einem Unternehmen, welches weiß,
ist es nichts anderes als eine geschickte Form
dung. Dialog basiert auf Erfahrung, Wissen und
welche Bedürfnisse seine Zielgruppe hat, und
der Datenanalyse und des Sichtbarmachens von
einem Konzept, einer Strategie und einem Plan
diese idealerweise befriedigt und somit Nach-
Gemeinsamkeiten und Informationen rund um
A, B und C. Zielgruppenwissen, die Ansprache
haltigkeit und Vertrauen bei seiner Zielgruppe
einen Datenbestand. Das funktioniert auch bei
über die richtigen Kanäle, Rhetorik, sinnhafte,
schafft und gewinnt. Dazu ist eine Rückbesinnung
der Kommunikation und ist weder böse noch
nachhaltige und interessante Kommunikation –
auf die alten Dialogmarketing-Tugenden im
ist Scoring zum Nachteil des Bestands- oder
das setzt viel Erfahrung mit dieser Materie vor-
Denken der Unternehmen erforderlich: weg
potenziellen Kunden. Im Gegenteil: Gute Ana-
aus. Daher empfinde ich es als leichtsinnig, wenn
vom Massengedanken, hin zu „Wer ist meine
lysetechnik ist der Schlüssel zur Zielgruppenfin-
ein Unternehmen, welches seine Dienstleistung
Zielgruppe, was braucht diese und auf wel-
dung und hilft, aktuelle und potenzielle Kunden
aus dem ff beherrscht oder richtig gute Produk-
chem Kanal will meine Zielgruppe mit mir
nur mit den Informationen zu versorgen, die zu
te herstellt, plötzlich anfängt, den Kundendialog
wie kommunizieren?“. Und: Auch der gute alte
der gefundenen (gescorten) Zielgruppe passen.
„so nebenbei“ zu führen. Das ist noch nie gutge-
personalisierte Brief war nie weg und erlebt
Streuverluste werden minimiert, Kosten gesenkt,
gangen und von daher sollten Experten aus be-
nun gerade seine Renaissance, vor allem dann,
Verärgerungen über falsche, nicht zielgerichtete
stimmten Bereichen immer auf Experten in
wenn Nachhaltigkeit, Haptik, Optik und Wer-
Werbung nehmen drastisch ab, Responsewerte
anderen Bereichen vertrauen. Dialogmarketing
tigkeit transportiert werden sollen. Darüber
steigen. Man kann hier durchaus von einer Win-
ohne Strategie und Know-how kann schnell das
nachzudenken und zu überlegen, was will mein
win-Situation sprechen: Kunde und werbetrei-
Gegenteil des gewünschten Effekts bewirken.
Kunde, statt: wozu hat unser Marketing-Chef
bendes Unternehmen gewinnen – jeder auf die
gerade Lust, ist mein „heißester Tipp“ für alle
Weise, die er wünscht, und die für ihn wichtig ist.
Werbetreibenden.
Welche Tipps hätten Sie als Berater von indialogum? Was machen Unternehmen denn nicht richtig in puncto Kundendialog nach Ihrer Erfahrung?
Display-Kampagnen, Mobile-Marketing und das Suchmaschinen-Marketing sowie die Kombination aus Online- und Offline-Ansprache, also
Der größte Fehler ist oft der, dass Unternehmen
Multi-Channel, wird, abgestimmt und wirklich
ihre Zielgruppe nicht wirklich kennen oder das
zielgruppengerichtet
Thema Zielgruppe und deren Bedürfnisse nicht
marketing immer eine wichtige Rolle spielen
c'Mag 17 Juni 2014
eingesetzt,
im
Dialog-
Autorenkontakt Oliver Straubel Dialogmarketing-Berater & Geschäftsführung indialogum straubel@indialogum.de
9
Kommentar
Tante Emma in the Box … Als im April 1989 zwei Brüder und ein befreundeter Kollege bei einem Notar im Sauerland einen Gesellschaftsvertrag unterschrieben und damit die ABS Computer GmbH gründeten, da war sie noch allgegenwärtig: die Tante Emma. Oft die Seele des Viertels, kannte sie jeden, wusste fast immer alles und besorgte, was gebraucht wurde.
Z
ugegeben: Der alte Tante-Emma-Laden in
Die Idee war simpel: Direktmarketing kann mehr,
die dialogagenten packen Tante Emma in die Box.
der langen Tradition der Marketender hatte
als Kataloge und Bestellformulare in Briefkästen
Zum Verständnis: Viele Unternehmen sammeln
schon zu diesem Zeitpunkt stark unter dem
zu versenken, um diese dann ins Altpapier weiter-
wild Daten über ihre Kunden: Doch das Wissen,
zunehmenden Druck immer vielschichtigerer
zuleiten. Auf dem Wege der direkten Kommuni-
welches jeden Tag über Millionen von Kunden-
Ladenkonzepte zu leiden und stemmte sich
kation kann ein wenig die „Welt der Tante Emma“,
beziehungen entsteht, wird vernachlässigt – weil
vehement gegen sein endgültiges Verschwinden
also eine persönliche Note und ein bisschen Blick
es nicht in Datenmasken passt und bei Menschen
vom Markt. Und der Personal Computer schickte
in die Welt des Konsumenten, für die Intensivie-
liegt, die weit weg von Marketingabteilungen und
sich an, seinen begonnenen Siegeszug in den
rung von Kundenbeziehungen genutzt werden.
Datenmasken sind. Der ursprüngliche CRMAnsatz ist, Wissen über Kunden in Unterneh-
Büros und Haushalten der modernen Welt schrittweise, aber unaufhaltsam fortzusetzen.
Doch zunehmend wurden Kundenbeziehungen
men zu strukturieren, an verschiedenen Stellen
Zwei so gegensätzliche Trends also, die sich einige
technologisiert. Die Ausrichtung von Kundenpro-
greifbar zu machen und daraus für den Kunden
Jahre später ganz nah kommen sollten.
zessen und ganzen Unternehmen am Kunden er-
einen spürbaren Benefit und somit einen wich-
Einige Zeit nach ihrer Gründung beschäftigte
lebte eine Metamorphose hin zu einer Big-Data-
tigen Beitrag für die Loyalität zu bieten. Dieser
Philosophie und einer Geldvernichtungsma-
mag allzu oft dem Sammeln von Daten aus
sich die damalige Firma ABS bereits intensiv mit
schine in IT-Projekten. In der Folge verschwand
diversen Quellen zum Opfer gefallen sein. die
den Informationen, die bei der Betreuung von
„Tante Emma“ nicht nur aus den Stadtbildern,
dialogagenten bieten mit ihrem Verständnis von
Interessenten und Kunden links und rechts des
sondern auch zunehmend aus der Argumentation
CRM und Kundendialogen 25 Jahre nach jener
Kernprozesses aus Kalkulation, Angebot, Rech-
und Zielformulierung für Projekte des Kunden-
Geburtsstunde im Sauerland aber weiter das ent-
nung und Verbuchung entstanden. Und schon
beziehungsmanagements.
scheidende Werkzeug, um ein bisschen „Tante Emma“ in die modernen Marketinglandschaften
damals wurde deutlich, dass die persönliche Be-
zu transportieren.
ziehung und das vertraute Verhältnis zwischen
Dabei ist das Tante-Emma-Prinzip so aktuell wie
dem Kundenberater vor Ort und dem mündigen
eh und je. Im Online-Handel etablieren sich mehr
Verbraucher einen wertvollen Beitrag zum
und mehr Konzepte, die die persönliche Note
Zuhören – verstehen – merken – handeln. So
Unternehmenserfolg darstellt. Während gleich-
und Beratung in die Realitäten des 24/7-Shop-
einfach ist die Erfolgsgeschichte von „Tante
zeitig „Tante Emma“ an mehr und mehr Standor-
ping integrieren. Menschen profilieren sich
Emma“ zu beschreiben. 50.000.000-mal am Tag
ten ihre Läden schloss, wurde zunehmend in der
gerne damit, dass sie den Wirt mit südländischen
kann sich dies im deutschen Einzelhandel voll-
Branche über die eigentlichen Vorzüge der „liebe-
Wurzeln persönlich kennen, mit Handschlag und
ziehen. Ein normaler Versicherungsvertrieb hat
vollen älteren Dame“ mit dem guten Gedächtnis
einem frechen Spruch begrüßt werden. Auch
diese Chance 200.000-mal im Monat. Und die
und dem Gespür für persönliche Kundenbe-
beim Frisör wird der Kunde gern erkannt, mit
Touristik-Branche zig Millionen Mal im Jahr.
dem neuesten Klatsch und Tratsch versorgt und
„Tante Emma“ ist kein Relikt von gestern. „Tante
erfährt die Beratung, die beim täglichen Ein-
Emma“ ist eine Erfolgschance für morgen – lassen
treuung doziert. Das Tante-Emma-Prinzip wurde eine der tra-
kauf im Industrie-Supermarkt so sehr vermisst
Sie also ein bewährtes Prinzip für sich arbeiten.
genden Säulen einer aufkommenden Industrie:
wird. Vielerorts beschert uns die kulturelle Viel-
(Er)leben Sie Dialoge.
Kundenbeziehungen systematisch zu managen
falt der deutschen Gesellschaft ein neues Format
und dabei in großen Organisationseinheiten die
des Nachbarschaftsladens – den Kiosk, gerne 24
Ich lade Sie herzlich ein,
Seele der „herzlichen Tante des Viertels“ veran-
Stunden geöffnet, wo Infos ausgetauscht und Er-
Ihr „dialogagent“ Sven Bruck.
kern. Das war die Idee und die Philosophie des
lebnisse vermittelt werden. Ja, die Kunden wollen
Customer Relationship Managements (CRM).
preiswert einkaufen, wenig Belästigung erfahren
Bereits einige Jahre, bevor aus einer Idee ein
und möglichst alles überall und zu jeder Zeit
Milliarden-Euro-IT-Business geworden ist, boten
verfügbar haben. Und „Tante Emma“? Auch das
die dialogagenten – noch unter dem Namen der
wollen die Kunden. Vielleicht nicht als eigenstän-
ABS Computer GmbH – ihren Kunden Beratung
diges Konzept, aber verankert in einer modernen
und Unterstützung beim „strategischen Direkt-
Form und in der modernen Welt. Die Kunden
marketing“ an.
wollen „Tante-Emma-in-the-box“.
10
Autorenkontakt Sven Bruck Geschäftsführer die dialogagenten sb @ die - da.com
c'Mag 17 Juni 2014
Kommentar
c'Mag 17 Juni 2014
11
Recht
Telefonische Kundenwerbung – die engen Grenzen des Gesetzgebers Sie ist beliebt als Vertriebskanal, weil der Kunde individuell
B
ei einem Verbraucher – einer natürlichen
folgt noch nicht das Einverständnis der Kun-
Person, die im Zusammenhang mit dem
den, für allgemeine Werbezwecke angerufen
angestrebten Vertragsabschluss weder ihrer
gewerblichen
noch
angesprochen werden
beruflichen Tätigkeit nachgeht – gilt es u. a.
kann, der Kosten-
Folgendes zu beachten:
aufwand aber relativ
zu werden.
ihrer selbstständigen • Diese Einwilligung sollte auf einem gesonderten Dokument erklärt werden und ausdrücklich beinhalten, dass der Kunde damit ein-
• Die
Telefonansprache
zu
Werbezwecken
verstanden ist, zu Werbezwecken angerufen
gering ist: die
bedarf einer ausdrücklichen Einwilligung.
zu werden. Grundsätzlich ist eine derartige
Telefonwerbung.
Unerbetene Telefonwerbung, das sogenannte
Einwilligung unbefristet und kann jederzeit
„Cold Calling“, ist verboten. Hierdurch soll
formlos widerrufen werden. Die Wirksam-
Doch rechtlich zulässig
der Verbraucher vor einer unzumutbaren Be-
keit der Einwilligung hängt davon ab, dass
ist sie nur in äußerst
einträchtigung seiner Privatsphäre geschützt
sie ohne Zwang, für den konkreten Fall und
engen Grenzen.
werden.
Unterscheiden wir
in Kenntnis der Sachlage erfolgt. Es muss also erkennbar sein, auf welche Werbemaßnahme
• Die Einwilligung muss tatsächlich vorliegen –
welcher Unternehmen sich die Einwilligung
zunächst die
und zwar vor dem Anruf! Es genügt also nicht,
bezieht. Diese muss separat, also darf nicht
Ansprechpartner –
dass der Angerufene nachträglich, also bei
in Textpassagen enthalten sein, die einen
oder nach dem Gespräch, den Anruf billigt.
anderen Erklärungsinhalt haben.
Verbraucher oder Unternehmen:
Erst recht reicht es nicht aus, dass der Angerufene nicht widerspricht, auch wenn er zu
• Möglich ist: Erklärungen des Verbrauchers
Beginn des Gesprächs über Inhalt und Zweck
entsprechend des Zwecks auszulegen. Doch
des Gespräches informiert worden ist.
auch hier gelten strenge Maßstäbe, ist die Auslegung nach dem Willen des Gesetzgebers eng
• Die Einwilligung muss auch den konkreten
vorzunehmen. Beispiel: Der Verbraucher hat
Inhalt des Gespräches umfassen. Geht der An-
dem Unternehmen seine Telefonnummer über-
rufer also auf Werbung über, die von der vor-
lassen. Hat er diese z. B. im Rahmen des Ver-
liegenden Einwilligung nicht mehr umfasst ist,
tragsabschlusses oder der Auftragsbestätigung
kann diese nicht insoweit erweitert werden. Es
angegeben, möchte er im Zweifel nur solche
fehlt daher an einer wirksamen Einwilligung.
Anrufe, die den konkreten Vertrag betreffen.
• Wichtig ist auch die Ausdrücklichkeit der Ein-
• Kommt es zu einem Kundengespräch und
willigung. Eine mutmaßliche Einwilligung
einem Vertragsabschluss, sind die Vorschriften
reicht somit nicht. Auch kann nicht auf Basis
des Fernabsatzrechtes zu berücksichtigen.
des Verhaltens des Verbrauchers auf die Ein-
Wichtig hier: Der Unternehmer muss direkt zu
willigung geschlossen werden (konkludente
Beginn des Telefonates seine Identität und den
Einwilligung).
geschäftlichen Zweck des Kontaktes ausdrücklich offenlegen. In den meisten Fällen hat der
• Die Einwilligung der Personen, die angerufen
Verbraucher bei einem Vertragsabschluss über
werden sollen, muss schriftlich erfolgen. Dies
das Telefon auch ein vierzehntägiges Wider-
gilt auch für die eigenen Kunden der Unterneh-
rufsrecht, welches zu beachten ist.
men, denn aus der Kundenbeziehung selbst
12
c'Mag 17 Juni 2014
Recht
Weniger streng sind die Regeln des Gesetzgebers bei Werbung gegenüber Unternehmen – drei beispielhafte Aussagen: • Telefonwerbung ist hier auch dann zulässig, wenn zumindest eine mutmaßliche Einwilligung vorliegt. Es müssen also wenigstens konkrete Umstände vorliegen, die darauf schließen lassen, dass der Angerufene an Telefonwerbung generell und an der konkreten Werbung im Speziellen interessiert ist. Ein konkreter Grund kann z. B. in einem sachlichen Zusammenhang mit einer bereits bestehenden oder angebahnten Geschäftsverbindung bestehen. Das Angebot reiner Hilfsgeschäfte dürfte in der Regel aber nicht gerechtfertigt sein. So wird das telefonische Angebot von Bürobedarfsartikeln grundsätzlich als unzulässig angesehen. • Keine Pflicht, eine schriftliche Einwilligung einzuholen. Da der Anrufer das Risiko einer Fehleinschätzung trägt, ist es ratsam, vorab brieflich oder durch ein persönliches Gespräch die ausdrückliche Einwilligung zu Telefonanrufen einzuholen. • Widerrufsrechte im Falle eines Vertragsabschlusses über das Telefon sind in der Regel nicht zu berücksichtigen.
Autorenprofil Der Autor Sebastian Mesek ist Rechtsanwalt bei Hopfgarten Rechtsanwälte und zugleich Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht. Die Kanzlei Hopfgarten Rechtsanwälte besteht seit mehr als 60 Jahren. Mit derzeit 34 Berufsträgern ist sie an den Standorten in Wuppertal und Düsseldorf tätig und betreut Unternehmen, Institutionen, Freiberufler und Privatleute regional, überregional und international.
Autorenkontakt Sebastian Mesek Rechtsanwalt Hopfgarten Rechtsanwälte mesek@hopfgarten.de
ngen — Senden — empfa ? richtig zugehört
lefonmarketers Einwurf eines Te Das Klingeln des Telefons stört — IMMER! Ob Sie gerade Ihr Jahresbudget planen, das nächste Urlaubsziel abwägen oder verträumt aus dem Fenster schauen. Ich habe den Bruchteil einer Sekunde, um mich in den Gehörgängen des Gegenübers einzunisten. Die Phonetik ist dabei (m)ein Freund, denn Stimmen altern nicht, und es ist der richtige Ton, der die Musik macht.
Im klassischen œ Sender-Empfänger-Modell “" (nach Lyons) synchronisiert der œ Empfänger “"die akustischen Tonwellen mit dem Hippocampus, der Bilddatenbank seiner Erinnerung. Beispiel: Der Sender spricht das Wort œ Tisch “. Das Ohr sendet den Begriff an das Gehirn — und vor dem geistigen Auge des œ Empfängers “"erscheint das Bild eines œ Tisches “. Wie groß aber ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Bild des œ gesendeten Tisches “"dem des Empfängers entspricht ? Eben — wir hören, was wir hören wollen!
Die Aufgabe des œ Senders “"besteht also darin, sein Ziel so eindeutig zu formulieren, dass der œ Empfänger “"zuhört, er dessen Aufmerksamkeit zu 100 % erhält. Wie aber stellt man nun sicher, dass der Zuhörer die Botschaft richtig interpretiert? Und ohne dass dieser schon vorher glaubt zu wissen, was der Sprecher sagen wird? Anhand der Antwort, die ich höre, kann ich erkennen, ob mein œ Senden “" bei meinem Dialogpartner angekommen ist.
Meine anschließende Reaktion wird bestimmt durch mein Vorhaben, den Dialog zum Ziel zu führen. Habe ich richtig zugehört, fällt meine Antwort in einer Art und Weise aus, die dem Bedürfnis des œ Empfängers “"entgegenkommt.
Was braucht dieser Mensch? Klarheit, Nutzen, Selbstbestätigung, Anerkennung. Geht es darum, Zweifel zu entkräften, authentisch zu sein? œ Was habe ich davon, wenn ich mit Ihnen zusammenarbeite? “ ist eine gern gestellte Frage an dieser Stelle.
„œ Alles das, was Sie jetzt noch nicht bekommen, weil bisher nicht darüber kommuniziert wurde “, sage ich dann zumeist. Meine Mission Impossible sind jene Gespräche, die nicht wirklich stattfinden — weil nicht zugehört wird. .tm@t-online.de // Markus Weiler // ACquisa siert auf Kalt-Akquise) ziali (spe ACquisa Telefonmarketing
c'Mag 17 Juni 2014
13
Personal & Soziales
Im Dialog mit dem Mitarbeiter bleiben! Mitarbeiterbindung erfolgreich umsetzen Nur wer seinen Mitarbeitern zuhört, weiß, was in ihnen vorgeht. Nur wer mit ihnen spricht, weiß, welche Potenziale auf beiden Seiten schlummern. Warum aufmerksames Zuhören und intensive Dialoge Unternehmen profitabel machen, erklärt Doris Ehrensberger-Urbach, Leiterin Personal und Soziales der Haushahn-Gruppe, Stuttgart.
Die besten Mitarbeiter zu gewinnen und sie dauerhaft zu halten ist eine zentrale Aufgabe in den meisten Unternehmen.
Ü
ber die Hälfte der in einer Studie befrag-
Rang
1. 2.
ten Unternehmen beklagen einen Mangel
an Fach- und Führungskräften (Towers Watson).
3.
Unternehmen müssen daher Maßnahmen ergreifen, die hoch qualifizierte Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden und ihre Motivation sowie Leistungsfähigkeit erhalten – aufgrund des ansteigenden Renteneintrittsalters auch bis ins „hohe“ Alter.
Dabei
haben
unterschiedliche
Mitarbeiter
sehr differenzierte Bedürfnisse. Befragungen zu Faktoren, warum Mitarbeiter im Unternehmen bleiben, zeigen, dass es längst nicht mehr nur um das Gehalt geht:
14
Unternehmen zu bleiben Interessante und herausfordernde Tätigkeit Karrierechancen, Lernen und Entwicklung Zusammenarbeit mit netten Kollegen
4.
Faires Gehalt
5.
Unterstützung / gutes Verhältnis zum Vorgesetzten
6.
Wirksame Mitarbeiterbindung entsteht durch individuelle materielle und immaterielle Rahmenbedingungen.
Kriterien, um in einem
7. 8. 9. 10.
Anerkennung, Wertschätzung, Respekt Zusatzleistungen durch das Unternehmen Individuelle Bedeutung der Arbeit Stolz auf Unternehmen, Mission und Produkte Gutes Arbeitsumfeld und Kultur
c'Mag 17 Juni 2014
Personal & Soziales
Unternehmen müssen sich dessen bewusst
zu bleiben, um herauszufinden, was zu seiner
wichtige Themen für die Unternehmens-
werden und herausfinden, welche Faktoren für
persönlichen Zufriedenheit und Bindung bei-
bindung sind:
ihre Belegschaft relevant sind. Insbesondere
trägt. Heute reichen ein angemessenes Gehalt
bei kleineren Unternehmen ist es wichtig, in
und ein vernünftiges Arbeitszeitmodell allein
Einzelgesprächen gerade mit Schlüsselpersonen
nicht mehr aus, vielmehr werden eine markt-
genau zuzuhören, um persönliche Motive und
und leistungsgerechte Vergütung sowie ein
Vorstellungen für eine langfristige Zusammen-
attraktives Angebot an Sozialleistungen erwartet.
arbeit auszutauschen und entsprechende Maß-
Hier gilt: Der Mix entscheidet!
nahmen anzubieten.
Die zentralen Bindungselemente sind maßgeblich für die Qualität der Mitarbeiterführung und die persönliche Weiterentwicklung.
Auch im Bereich der Benefits bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um als attraktiver Arbeitgeber zu punkten.
Angebote zur Unterstützung der Work-Life-Balance Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagement Sport- und Freizeitangebote flexible Arbeitszeitmodelle Förderung von „Beruf und Familie“ Angebote zur Kinderbetreuung
Zahlreiche Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern kostenlose Leistungen, wie Kaffee,
Die Praxis zeigt, dass die Wechselwahrschein-
Getränke oder Obst, an, haben eine subventi-
lichkeit insbesondere nach ein bis zwei und
onierte Kantine oder es gibt Fitnessmöglich-
nach fünf Jahren erhöht ist. Unternehmens-
keiten,
kennzahlen, wie die Krankenquote oder Fluk-
Aber auch das Arbeitsumfeld, die vorherr-
Reinigungs-
und
Massageangebote.
„Eldercare“ (Unterstützung bei der Betreuung der älteren Generation) sowie sonstige Dienstleistungen, wie z. B. Einkaufsdienste
tuationsrate, können erste Hinweise auf vor-
schende Unternehmenskultur sowie die Zusam-
Das sind wichtige Signale an die Mitarbeiter,
handene Probleme sein. Qualitative Methoden
menarbeit mit netten Kollegen sind Parameter,
denn sie helfen, Beruf und Privatleben in Ein-
zur Messung der Zufriedenheit können Anstoß
die stark auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter
klang zu bringen, und zeigen, dass die Belegschaft
für konkrete Maßnahmen sein und erste An-
am Arbeitsplatz wirken. Dabei sind insbeson-
in ihrem Gesamtkontext ernst genommen wird.
sätze für ein Mitarbeiterbindungsprogramm
dere immaterielle Werte zunehmend wichtig,
liefern.
wie z. B. Kommunikation, Vertrauen, Nachhal-
Mitarbeiterbindung ist kein isolierbares System, sondern abhängig von vielfältigen Einflussfaktoren.
tigkeit, Kreativität, Ehrlichkeit oder Flexibilität.
Mitarbeiter verlassen keine Unternehmen, sondern Führungskräfte.
Auch „Social Events“ fördern die Identifika-
In all den vorgenannten Themen ist das tatsäch-
tion der Mitarbeiter mit dem Unternehmen.
lich gelebte und von den Mitarbeitern wahr-
Viele Unternehmen unterstützen z. B. soziale
genommene Führungsverhalten absolut erfolgs-
Bereits bei der Suche und Einstellung können
Themen in der Jugendarbeit, informieren
entscheidend. Deshalb ist die Führungskraft der
dabei die ersten Weichen gestellt werden:
über den Sinn dieser gesellschaftsfreundli-
größte Hebel bei der Bindung des Mitarbeiters
chen Tätigkeit aber weder ihre Mitarbeiter
an das Unternehmen.
Wird man als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen? Passt der neue Mitarbeiter zur Unternehmenskultur? Gelingt es, im Auswahlprozess eine Beziehungsebene aufzubauen? Werden Aufgaben authentisch dargestellt, sodass der Mitarbeiter nach dem Eintritt keine Überraschungen erlebt? Besteht aus der Historie des Mitarbeiters heraus ein potenzielles Wechselrisiko aufgrund häufiger Arbeitsplatzwechsel?
Ist die Entscheidung für einen Mitarbeiter gefallen, ist der Integrationsprozess der nächste wichtige Schritt. Denn Mitarbeiterbindung hat viel mit dem Aufbau persönlicher Bezie-
noch setzen sie solche Themen für die Außenwirkung (Mitarbeiteranwerbung) richtig ein
Die Konzeption und Umsetzung eines attraktiven
(„Tue Gutes und rede darüber“).
Mitarbeiterbindungsprogramms muss deshalb
Wichtig ist, dass Unternehmen die Benefits auf
kräften und Mitarbeitern erfolgen.
immer zusammen mit den beteiligten Führungsihre Mitarbeiter zuschneiden und nicht vergessen, mit diesem Leistungspaket auch aktiv um neue Mitarbeiter zu werben. Aber auch das
Autorenprofil
Arbeitsumfeld, die vorherrschende Unternehmenskultur sowie die Zusammenarbeit mit den Kollegen sind Parameter, die sich stark auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirken.
Interessante und herausfordernde Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Entwicklungswege sind weitere Kriterien, um Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden.
Die Autorin ist Personalleiterin der HaushahnGruppe – ein deutschlandweiter Zusammenschluss mittelständischer Betriebe für Bau, Wartung und Modernisierung von Aufzügen jeder Art mit mehr als 100 Jahren Erfahrung rund um Aufzüge mit führender Technik, innovativen Produkten und Dienstleistungen.
hungen zu tun und damit, wie gut sich der Mitarbeiter in die Organisation integriert fühlt.
In regelmäßigen, strukturierten Mitarbeiter-
Regelmäßige Feedbacks der Führungskraft
gesprächen sollten Perspektiven aufgezeigt,
erleichtern die Einarbeitungsphase und stei-
Potenziale und Defizite erkannt sowie darauf
gern schnell die Arbeitseffizienz. Danach heißt
abgestimmte Entwicklungsmaßnahmen und
es, weiter mit dem Mitarbeiter im Gespräch
Entwicklungspläne aufgestellt werden. Weitere
c'Mag 17 Juni 2014
Autorenkontakt Doris Ehrensberger-Urbach Leiterin Personal und Soziales Haushahn-Gruppe, Stuttgart
15
Interview
Martin
Schimpf:
Sehr
wichtig
natürlich.
Zunächst gilt es „herauszufinden“, welchen Bedarf bzw. welche Vorstellung der Kunde hat. Welche Marketingstrategie führt zum gewünschten vertrieblichen Erfolg? Der aktive
Klarer Fokus beim Kundendialog:
Zufriedene Kunden sind loyale Kunden
Dialog mit dem Kunden ist wesentlich, denn durch
gezielten
Wissensaustausch
können
Marketingkampagnen an die Praxis angepasst werden und den Mitarbeitern im Kundendialog die Arbeiten erleichtert werden.
SICHT WIE WICHTIG IST AUS IHRER RKETING, MA ENE EIG ZUHÖREN FÜRS DIALOG N CHE REI OLG FÜR EINEN ERF ? MIT DEN KUNDEN
Oliver Thum: Egal in welchem Kontext –
Bei dem einen sind es vorrangig Bankkunden, die
Zuhören ist generell richtig und wichtig. Wie
Lösungen für ihre Anliegen suchen. Bei dem anderen
sonst kann ich erkennen, in welcher Situation
„Hilfesuchende“, die bei der Entwicklung und Umset-
sich mein Gegenüber (z.B. ein Kunde) befindet und was seine aktuellen Wünsche oder Heraus-
zung ihrer Innovationen beraten werden wollen.
forderungen sind? Daraus ergibt sich für uns:
Für Martin Schimpf (Sparda TelefonService) und Oliver
Wie können wir erfolgreiche Geschichten (Story-
Thum (mantro.net) beginnt ein erfolgreicher Kunden-
telling) und Erfahrungen aus anderen Projekten nutzen, wie sind wir sich ähnelnde Fragestel-
dialog mit dem intensiven Zuhören. Warum das für ihr
lungen bei einem anderen Thema oder einer
Business wichtig ist, was mit den Informationen des
anderen Firma angegangen bzw. haben sie um-
jeweiligen Kunden geschieht und wie sie es schaffen,
gesetzt? Also: Was interessiert Dich überhaupt, lieber Kunde? Nur wer aktiv zuhört und ver-
deren Wünsche nachhaltig zu erfüllen, lesen Sie hier.
sucht, sich in den Menschen hineinzuversetzen
Zwei Ansichten aus dem Unternehmensalltag zum
und seinen Blickwinkel zu verstehen, der kann
Thema „Zuhören & Kundenzufriedenheit“.
individuell auf dessen Bedürfnisse eingehen und ihn begeistern. Andernfalls textet man den Kunden mit einer Geschichte zu, die diesen möglicherweise überhaupt nicht interessiert. •
16
c'Mag 17 Juni 2014
Interview
WAS HEISST FÜR SIE KUNDENORIENTIERTE KOM MUNIKATION?
WIE VERA RBEITET IHR UNTER NEHMEN KUNDENA USSAGEN AUS DEN G ESPRÄCHE N, KRITISCHE ÄUSSERUN GEN UND REKLA MATIONEN EINGESCHLO SSEN?
Martin Schimpf: Ein erfolgreiches Vertriebssowie Marketingkonzept führt nur dann zum
Martin
Erfolg, wenn damit das Interesse des Emp-
Schimpf:
fängers geweckt wird. Ein Großhändler für
Unser Unter-
Obst wird sich wenig für Angebote und Akti-
Martin Schimpf: Gerade bei Bestandskunden
nehmen ver-
vitäten aus dem Bauhandel interessieren. Also
ist dies sehr wichtig. Hierdurch intensiviert man
fügt über ein
gilt es, im Vorfeld typische Gegebenheiten im
die Kundenbindung und findet eventuell An-
Dialogsystem, in
vertrieblichen Umfeld herauszufinden bzw. zu
knüpfungspunkte für Neugeschäft. In der Regel
welchem alle Mitarbeiter vernetzt
analysieren. Je genauer man das Marktsegment
geschieht dies über das Telefon bzw. durch Vor-
sind. Treten Auffälligkeiten auf, werden diese
kennt, desto zielorientierter kann man das
Ort-Betreuung. Ein Beispiel: Oftmals hat der
dort hinterlegt bzw. auch kommentiert. Auf
vertriebliche Angebot zuschneiden und die
Sparda-Bank-Kunde komplexe bankspezifische
diese Weise setzen wir einen Echtzeit-Lern-
Kundenkommunikation darauf ausrichten.
Anliegen, die vom Mitarbeiter im Kundendialog
prozess um. Die Kundenaussagen werden in
sorgfältig erfragt und bestätigt werden müssen,
einer Gesprächsnotiz erfasst und den Projekt-
Im Umfeld der Sparda-Banken bedeutet dies
bevor die Lösung erfolgen kann. Die Bearbei-
verantwortlichen
insbesondere, sich ausreichend Zeit zu nehmen,
tungszeiten
um das Anliegen des Kunden zu verstehen
der
und damit optimal lösen zu können. Unsere
beiter sind
Mitar-
Mitarbeiter im Kundendialog für die Sparda-
entspre-
Banken werden über 12 Wochen durch eigene
chend aus-
Trainer fundiert ausgebildet, was angesichts
gelegt. Der
des sehr breiten und tiefen Aufgabenrahmens
Dialog
TERWIE INTENSIV IST IN NDEN, KU N DE T AKTION MI NÄLEN AUF WELCHEN KA R ALLEM? VO S DIE GESCHIEHT
ge-
auch notwendig ist. Die Mitarbeiter nutzen ihre
schieht auf
Kompetenzen unter Zuhilfenahme des Banken-
verschiedenen
zugänglich
gemacht,
so
dass diese bei zukünftigen Gesprächen entsprechend
nutzbar sind
–
ganz
im Sinne von „Ich kenne meinen Kunden ganz genau“. Zudem werden Auffälligkeiten Kanälen
–
aus
verschiedenen
Dialogsystem,
Teambe-
sprechungen, Einzelvermerke – im Wissensmanagement-Team gesammelt, aufbereitet und in die zentrale Wissensdaten-
CRM. Auf diese Weise erhält der Kunde eine in-
Kanälen, welche zudem interagieren: Erhalten
bank eingespeist. So findet beim Sparda
dividuelle Lösung für sein Problem. Durch die
wir z.B. eine E-Mail, so kann die Antwort per
TelefonService ein 360°-Wissensprozess statt,
Kombination aus Wissen und eigenständigem
Mail erfolgen. In der Komplexität des Bankge-
der ein Garant für höchste Qualität ist.
Arbeiten entsteht eine optimal kundenorientier-
schäfts kann es aber auch sinnvoll sein, den Kun-
Reklamationen (darunter verstehen wir auch
te Kommunikation. So tragen wir aktiv dazu bei,
den zurückzurufen, um einen Ping-Pong-Effekt
kritische Äußerungen) nehmen wir sehr ernst.
dass die Sparda-Bank seit Jahren als Bank mit
zu vermeiden und somit schneller zu einer
Sie werden in jedem Fall aufgegriffen, bei uns
Lösung zu kommen. Auch im Social-Media-
zentral vom Qualitätsmanagement erfasst
den zuriedensten Kunden ausgezeichnet wird.
Oliver Thum: Kundenorientierte Kommuni-
Umfeld ist Sparda TelefonService aktiv. Aller-
und in einen Klärungsprozess übergeleitet –
dings sind der Service-Tiefe aus Datenschutz-
zu Gunsten des Kunden.
gründen hier Grenzen gesetzt.
kation heißt für uns vor allem eine zeitnahe, Oliver Thum: Zunächst: Zu mindestens zwei
persönliche und individuelle Kundenansprache. Oliver Thum: Das variiert, sowohl von Kunde
Zeitpunkten erfolgt eine „teilformalisierte“
Website, via E-Mail, im direkten Gespräch
zu Kunde als auch von Situation zu Situation.
Abfrage der Kundenzufriedenheit – in der
oder auch in der Formulierung eines Angebots.
Beim „Kennenlernen“ und in der „Anbahnung“
Projektmitte und mit Projektabschluss. Jedoch
mag das anders sein als bei der Beratung und
verschicken wir dazu keine Feedbackfrage-
Und das an allen Kontaktpunkten, ob auf der
Unsere Projekte sind oftmals stark personen-
Projektdurchführung.
pflegen
bögen zur anschließenden Auswertung. Viel-
bezogen, das heißt, insbesondere in der An-
wir von Seiten mantro.net einen intensiven,
mehr suchen wir das direkte Gespräch und
Grundsätzlich
fangsphase ist der persönliche Kontakt zwischen
offenen und direkten Austausch mit unseren
bitten um offenes Feedback, allerdings von
Kunde und Innovationsberater für ein Grund-
Kunden. Das liegt u. a. auch daran, dass wir auf
einer nicht direkt ins Projekt oder den Work-
vertrauen essenziell. Dies ist neben der Qualität
die Informationen und – noch wichtiger – das
shop involvierten Person. Grundsätzlich steht
und Leistung (die der Kunde im Vorfeld ja
interne Wissen und die Erfahrung des Kunden
das Angebot an den Kunden, dass Feedback
schlecht beurteilen kann) häufig ausschlag-
angewiesen sind, und dies essenziell für den
jederzeit willkommen ist (und nicht nur
gebend dafür, dass wir den Zuschlag gegen-
Projekterfolg ist. Wir nutzen so ziemlich alle
positives). Die interne Aufarbeitung erfolgt u.a. in Projektabschluss- bzw. Sprintreview-
über deutlich größeren oder von der Marke
bekannten Kanäle: neben E-Mail und anderen
her etablierteren, bekannteren Unternehmen
softwareseitigen Toolings vor allem den direkten
Gesprächen – zum Teil mit direkter Beteiligung
bekommen. Unser Kunde hat immer mindes-
Kontakt per Telefon, persönlich in Meetings
des Kunden oder im Nachgang durch externes Feedback. Kritisches wird hinterfragt, inwiefern
tens einen dedizierten Ansprechpartner wäh-
und auch mal ‚off-site‘ im Rahmen von lockeren
rend eines laufenden Projektes bzw. über die
Firmenveranstaltungen wie z. B. Grillen. Zu
nicht so positive Äußerungen oder Reklama-
gesamte Kundenbeziehung hinweg. Oftmals ist
potenziellen Neukunden (und Bestandskunden)
tionen durch das mantro-Team bedingt sind/
dies bewusst nicht der Projektleiter/ -manager,
suchen bzw. halten wir Kontakt via Website,
waren. Im Ergebnis entwickeln wir Lösungen
sondern eine Person, mit der der Kunde schon
Twitter, Blog und zukünftig durch Vorträge auf
und geben, wo sinnvoll, auch eine Rückmeldung
eine persönliche ‚Beziehung‘ aufgebaut hat. •
Kongressen und Veranstaltungen. •
an den Kunden. •
c'Mag 17 Juni 2014
17
Interview
„Zufriedener Konsument = loyaler Kunde“ – was heißt das konkret für das Handeln in Ihrem Unternehmen?
Martin Schimpf: Zu einer guten Marketingsowie Vertriebsstrategie gehört es, möglichst das Marktumfeld „genauer“ zu kennen als der Kunde selbst. Innovation ist hier oftmals das Zugpferd. Durch einschlägige Literatur, Messebesuche sowie Veranstaltungen im jeweiligen Marktumfeld ergeben sich in der Regel valide
Martin Schimpf: Das sollte die Zielsetzung
Ansatzpunkte, um für den Kunden den not-
jeden Unternehmens sein. Langfristige und
wendigen Bedarf aufzuzeigen. Zudem sind wir
auf
eng mit unseren Auftraggebern, den Sparda-
dieser Logik. Als zentraler Service-Partner der
Banken und Unternehmen anderer Branchen,
Sparda-Banken haben wir eine große Verant-
vernetzt. Auf diese Weise kann unser Kunden-
stabile
Geschäftsbeziehungen
gründen
wortung gegenüber dem Kunden und tragen
service-Know-how optimal auf die Auftrag-
täglich zu dessen Zufriedenheit bei. Diese Tat-
geberstrategie ausgerichtet werden.
Oliver Thum: Nun, ich würde nicht direkt sagen, dass wir aktuell eine vollends ausgereifte Dialog-
sache ist bei uns in den Unternehmenswerten fundamentiert und somit jedem Mitarbeiter
Als Experten im Kundendialog
marketingstrategie haben und diese immer
bewusst. Um diese Qualität auch nachhaltig
über alle Kanäle kennen wir
stringent umsetzen. Konkret bezogen auf die
erbringen zu können, umfasst das hauseigene
natürlich viele Trends.
Qualitätssystem verschiedene Schritte: Fun-
Wir
dierte Aus- und Weiterbildung, regelmäßiges
Branchenkontakt
Coaching, State-of-the-Art-Quality-Monitoring-
tauschen uns auch mit
Prozess, zentrales Qualitäts- und Reklamations-
Mitbewerbern regelmä-
management und zentrales Wissensmanage-
ßig aus. Daraus generie-
ment. Oberstes Ziel ist, kontinuierlich für
ren wir Empfehlungen
Kundenzufriedenheit zu sorgen. Und die Zu-
an unsere Auftraggeber.
sind
im
Kundenbedürfnisse
engen und
friedenheitsstudien wie der Kundenmonitor
Hieraus ist beispielsweise
bestätigen regelmäßig unsere hohe Qualität.
eine
Ausweitung
und die Ausrichtung
Sie sonst, Woher wissen jetzt und was Ihre Kunden ukten oder künftig an Prod n brauchen? Dienstleistunge Ihre DialogWie richten Sie gie darauf aus? marketingstrate
des
Dienstleis-
tung darauf kann ich jedoch sagen: Als
Innovations-
dienstleister
be-
schäftigen wir uns praktisch
tagtäg-
lich damit, was für
Service für die SpardaBanken auf 24/7 entstanden. Im Falle eines
unserer
Trends, technologische Neuerungen und neue Wettbewerber auf
Oliver Thum: Wir haben den Anspruch und
Auftraggebers aus der Pharma-Branche fiel
unsere potenziellen und aktuellen Kunden ein-
Ansporn, dass uns die Arbeit mit und für unsere
uns auf, dass ein Kostenerstattungsprozess in
wirken bzw. voraussichtlich zukünftig Einfluss
Kunden Spaß macht. Deshalb wollen wir unseren
unseren Augen nicht schnell genug funktio-
nehmen werden.
Kunden einen realen Mehrwert bieten und in
nierte und so Wettbewerbsnachteile entstan-
der Zusammenarbeit mit uns begeistern.
den. Wir entwickelten eine Lösung, boten sie
Daraus und im direkten Dialog – z. B. in Inno-
dem Kunden an und setzten sie um. Auf diese
vation Workshops – mit unseren bestehenden
Durch innovative Ideen, viel Herzblut sowie
Weise tragen wir aktiv zu einem Prozess kon-
Kunden, aber auch im Austausch mit Start-ups
eine offene Kommunikation hat es mantro.
tinuierlicher Verbesserung im Service bei. Um
und Universitäten entwickeln wir unsere Ideen
net geschafft, dass der überwiegende Teil der
zukünftig im Marktumfeld bestehen zu können,
und passen gegebenenfalls unsere Dienstleistun-
Kunden nicht nur zufrieden ist, sondern einen
müssen einerseits die wachsenden Anforde-
gen für unsere Kunden an. Ohne Zweifel lässt sich sagen, dass wir den angesprochenen Wandel
sehr loyalen Kundenstamm bildet. Mit auch
rungen in puncto Kundenansprache erfüllt
ein Grund dafür, dass wir in den letzten drei
werden, andererseits gewisse Spezialisierungen
und die Anpassungsfähigkeit, die wir von unse-
Jahren das Team nahezu verfünffachen konnten.
der Verantwortlichen, vom Generalisten hin
ren Kunden erwarten, und bei der wir sie be-
Danke für das Vertrauen! •
zum Spezialisten, erfolgen.
gleiten, als Kern unseres Unternehmens sehen.•
18
c'Mag 17 Juni 2014
Interview
Profil Martin Schimpf ist seit April 2014 Geschäftsführer der Sparda TelefonService GmbH & Co. KG. Das Leistungsspektrum des 1997 als Call-Center der Sparda-Banken gegründeten Unternehmens umfasst In- und OutboundTelefonie, Direktmarketing, E-Mail-Bearbeitung, Back Office sowie Training und Coaching. Mit über 370 Mitarbeitern und bis zu 28.000 Kundenkontakten ist es heute ein multimedialer Dienstleister im Bereich Kundendialog für verschiedene Branchen.
Autorenkontakt Martin Schimpf Geschäftsführer Sparda TelefonService GmbH & Co. KG martin.schimpf@sparda-telefon.de
Profil Als Head of Innovation Lab unterstützt und steuert Oliver Thum seit 2010 gemeinsam mit seinen Kollegen der mantro.net GmbH die schnelle Umsetzung innovativer Kundenprojekte. Das 2005 von drei Studenten in München gegründete Unternehmen mantro. net kombiniert die Kernkompetenzen strategische Beratung, User-Experience-Design und IT-Development – Entwicklung, Umsetzung und Einführung von Innovationen erfolgen so als „Angebot aus einem Guss“.
Autorenkontakt Oliver Thum Head of Innovation Lab mantro.net GmbH www.mantro.net oliver.thum@mantro.net
c'Mag 17 Juni 2014
19
Studien
Beispiel 1
Ist der Kunde der wahre König?
Deutschlands Kundenchampions 2014 ausgezeichnet An Unternehmen mit herausragenden Kundenbeziehungen wurde
jetzt
die Auszeichnung
„Deutschlands Kundenchampions“ in vier Größenklassen verliehen. Der Optiker Fielmann behauptete sich bei den Großunternehmen (über 5.000 Beschäftigte). Fielmann verkauft in Deutschland nahezu jede 2. Brille und hat sich laut eigener Aussage vor allem langfristiges Denken und Kundenorientierung zum Ziel gesetzt. Fielmann setze diese Philosophie exzellent um und treffe dabei genau den Kundennerv, heißt es in der Jurybegründung. Die Kunden attestieren den Fielmann-Mitarbeitern Spitzenwerte im Service, die dazu führen, dass das Unternehmen einen überdurchschnittlich hohen Fananteil aufweist: 42 % der Kunden sind sehr zufrieden und emotional gebunden, empfehlen das Unternehmen
Deutschland als (Kunden-) Service-Wüste wie eh und je? Diverse Branchenstudien und
gerne weiter. Auf Platz zwei und drei der Großunternehmen folgen Miele und dm. Auch Miele vereint überdurchschnittlich viele Fans hinter seiner Haushaltsgeräte-Marke und punktet
Kundenbefragungen spiegeln
sowohl beim Image als auch bei der Gesamtzu-
ein differenziertes Bild wider.
friedenheit. Vor allem die Qualität der Produkte
Drei Beispiele, die verdeutlichen,
und Leistungen wird von den Kunden als außergewöhnlich gut empfunden. Sie honorieren dies
ob und wie man auf die Kunden-
durch hohe Werte beim Vertrauen und bei der
meinung und -bedürfnisse
Weiterempfehlungsbereitschaft. Auch der Dritt-
hört bzw. wie erfolgreich Kundendialoge sind.
platzierte, dm-Drogeriemärkte, versteht es, durch qualitativ hochwertige Produkte zufriedene Kunden an die Drogerie zu binden und zu Fans zu machen. Bei den Unternehmen mit 500 bis 4.999 Mitarbeitern macht die Heiligenfeld GmbH das Rennen, gefolgt vom Homeshopping-Unternehmen HSE24 und der Versandapotheke DocMorris. Die Heiligenfeld Kliniken – spezialisiert auf die Behandlung von psychischen und psychosomatischen Erkrankungen und Anbieter orthopädischer, internistischer und onkologischer Rehabilitation – verfolgen das Ziel, den Menschen mit seinen Bedürfnissen an erster Stelle zu sehen. Dies gelinge aus Sicht der behandelten Patienten mit Bravour, so die Jury. Die Kliniken erzielen nicht nur Spitzenwerte bei der Bewertung der Freundlichkeit und Kompetenz des Klinikpersonals. Mehr als 80 % der Befragten schätzen sie darüber hinaus bei Angebot, Qualität der Leistungen, Servicequalität und Kundenorientierung besser ein als andere Kliniken. Seit 2008 suchen die Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) und die forum! Marktforschung GmbH jedes Jahr die Unternehmen mit den besten Kundenbeziehungen in Deutschland.
20
c'Mag 17 Juni 2014
Studien
Beispiel 2
Beispiel 3
Kundenbefragung Kfz-Werkstätten 2014 – befriedigender Kundenservice, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Kundenbefragung Mobilfunkanbieter 2014 – Mobilfunkdiscounter beliebter als Telekom, Vodafone & Co.
Wenn der fahrbare Untersatz streikt, sind Auto-
Unterwegs telefonieren oder ins Internet gehen,
fahrer auf schnelle und fachkundige Hilfe an-
Kurznachrichten versenden oder Musik auf das
hatte die Nase vorn (Urteil: „sehr gut“) vor
gewiesen. Eine gute und günstige Reparatur
Smartphone laden – nichts geht mehr ohne
Vodafone („gut“). Die beiden kleineren Netz-
versprechen viele Kfz-Werkstatt-Ketten und
Mobilfunk. Es verwundert deshalb nicht, dass
betreiber o2 und E-Plus kamen hier nicht über
Vertragswerkstätten. Doch wie zufrieden sind
sich neben den Netzbetreibern auch Reseller und
ein „Ausreichend“ hinaus.
vom Gesamtfeld ausgewertet wurde: Die Telekom
die Kunden mit der Beratungskompetenz in
zahlreiche Mobilfunkdiscounter ohne eigenes
ihrer Werkstatt? Wie bewerten sie den Kunden-
Netz am Markt tummeln. Doch welcher Anbie-
Als beliebtester Mobilfunkanbieter ging Blau.de
service?
Preis-Leistungs-
ter ist nun wirklich günstig, überzeugt auch mit
mit dem Qualitätsurteil „gut“ aus der Kunden-
Verhältnis? Diesen und weiteren Fragen ist das
seinen Leistungen und bietet einen guten Service,
befragung hervor. Als Zufriedenheitsgarant stellte
Deutsche Institut für Service-Qualität mit einer
der die individuellen Nutzerbedürfnisse abdeckt
sich das Preisniveau heraus: 86 % der Kunden
im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv durch-
und bei dem der Kunde im Mittelpunkt steht?
gaben hierfür eine positive Bewertung ab. Auch
geführten Kundenbefragung nachgegangen.
Spannende Erkenntnisse liefert eine Kunden-
hinsichtlich der Leistungen erreichte das Unter-
Und
stimmt
das
Insgesamt erreichten die Kfz-Werkstätten ein befriedigendes
Qualitätsurteil,
wobei
acht
befragung des Deutschen Instituts für Service-
nehmen ein sehr gutes Ergebnis, und nirgendwo
Qualität in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift
war die Weiterempfehlungsbereitschaft seitens der Kunden so ausgeprägt wie bei Blau.de. Der
„Computerbild“.
zweite Rang ging an Aldi Talk (Gesamturteil
von 20 Anbietern gut abschnitten. Größter Insgesamt fiel das Urteil für die Branche nur be-
ebenfalls „gut“). Hier waren die Kunden mit den
service. Fast 36 % der Befragten beurteilten As-
friedigend aus. Während acht Unternehmen ein
Leistungen des Anbieters – zu denen etwa Tarif-
pekte wie Terminvereinbarung, Wartezeiten
gutes Qualitätsurteil erzielten, schnitten weitere
angebot und Vertragsbedingungen zählten – im
oder Freundlichkeit der Mitarbeiter nicht positiv.
neun Anbieter befriedigend und einer lediglich
Branchenvergleich am zufriedensten. Zudem
Schwachpunkt der Werkstätten: der Kunden-
Auch die Beratungskompetenz offenbarte Ver-
ausreichend ab. Auffällig dabei: Von den „guten“
beurteilten über drei Viertel derer, die sich
besserungsbedarf – fast jeder dritte Kunde
Unternehmen waren gleich sieben Mobilfunk-
zu Aldi Talk äußerten, das Preisniveau positiv.
war damit nicht zufrieden. Vergleichsweise gut
discounter. Erst auf Platz acht landete der erste
Auf dem dritten Rang platzierte sich Yourfone.
waren die Werkstätten dagegen in puncto Preis-
Reseller, also Anbieter, der Tarife aus verschie-
Der Mobilfunkdiscounter punktete vor allem
Leistungs-Verhältnis aufgestellt: Knapp 69 % der
denen Mobilfunknetzen offeriert. Noch weiter
mit hohen Zufriedenheitswerten im Bereich
Befragungsteilnehmer waren mit diesem Punkt,
hinten – und zwar auf den letzten vier Plätzen –
Service. Hier erzielte das Unternehmen als
der z. B. die Professionalität der Reparatur
rangierten die vier Netzbetreiber o2, Telekom,
einziger Anbieter das Qualitätsurteil „sehr gut“.
sowie die Transparenz von Kostenvoranschlag
Vodafone und als Schlusslicht Base/E-Plus.
Zudem war der Anteil der Kunden, die über ein erlebtes Ärgernis berichteten, mit unter neun %
und Rechnung umfasste, zufrieden. Bei der Wahl des Mobilfunkanbieters gaben
so niedrig wie bei keinem Konkurrenten.
Als beliebteste Kfz-Werkstatt ging Pneuhage
günstige Tarife einen wichtigen Ausschlag (fast
Unter den Netzbetreibern und Resellern er-
aus der Befragung hervor. Vor allem der Service
57 % der Befragungsteilnehmer). Relativ häufig
reichte Phone House die höchsten Zufrieden-
überzeugte die Befragten – hier erreichte
spielte
heitswerte (Qualitätsurteil: „gut“).
der Anbieter das beste Resultat im Vergleich.
(rund 2 %). Doch auch Kundenfrust war keine
zudem
ein
gutes
Netz
eine
Rolle
An der Online-Befragung nahmen insgesamt
Kunden von Pneuhage berichteten am seltens-
Seltenheit. Am häufigsten waren dabei Kunden
ten über erlebte Ärgernisse. Den zweiten Rang
von Base/E-Plus betroffen. Aus dieser Gruppe
3.008 Kunden teil, die in den letzten sechs
belegte Vergölst. Das Preis-Leistungs-Verhältnis
gaben über 45 % an, schon eine negative Erfah-
Monaten die Leistungen eines Mobilfunkan-
dieser Kfz-Werkstatt wurde als einziges mit
rung mit ihrem Anbieter gemacht zu haben.
bieters in Anspruch genommen hatten. Berücksichtigt wurden alle Mobilfunkanbieter – Netz-
„sehr gut“ bewertet, diese Kunden äußerten die höchste Bereitschaft zur Weiterempfehlung.
Immerhin zeigten sich insgesamt fast drei
betreiber, Reseller und Mobilfunkdiscounter –,
Die Vertragswerkstatt Opel folgte auf dem
Viertel (7 %) der Mobilfunkkunden mit dem
zu denen sich jeweils mindestens 100 Kunden
dritten Rang. Die Kunden waren mit der Bera-
Preisniveau zufrieden. Während jedoch die
geäußert hatten. Dies traf auf 18 Unternehmen zu.
tungskompetenz der Mitarbeiter sowie mit dem
Gesprächskosten rund 69 % der Befragten po-
Produkt- und Leistungsangebot im Branchen-
sitiv stimmten, wurde das mobile Internet von
vergleich am zufriedensten. Dahinter platzierten
vergleichsweise vielen Kunden noch immer als
sich die Vertragswerkstätten von Mercedes und
zu teuer angesehen: Über 38 % der Befragungs-
von BMW.
teilnehmer gaben hierfür keine positive Bewer-
In die Online-Befragung flossen insgesamt
Mängel: Fast ein Drittel aller Befragten (rund
tung ab. Auch beim Service offenbarten sich 3.357 Bewertungen von Kunden ein, die in den
32 %) war hier mit dem eigenen Anbieter nicht
letzten zwölf Monaten die Leistungen einer
zufrieden.
Kfz-Werkstatt in Anspruch genommen hatten. Berücksichtigt wurden alle Kfz-Werkstätten, zu
Kunden der vier Netzbetreiber wurde zudem
denen sich jeweils mindestens 100 Kunden ge-
die Frage gestellt, wie zufrieden sie mit dem
äußert hatten. Dies traf auf 20 Unternehmen zu.
Netzempfang seien. Das Ergebnis, das separat
c'Mag 17 Juni 2014
Quellenangaben: Beispiel 1: Deutsche Gesellschaft für Qualität DGQ Service GmbH, 09.05.14; die Grundlage des Wettbewerbs ist eine repräsentative Kundenbefragung, an der in diesem Jahr weit über 100 Unternehmen teilgenommen haben. // Beispiele 2 und 3: Deutsches Institut für Service-Qualität (DISQ), das seit seiner Gründung 2006 das Ziel verfolgt, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck unabhängige Wettbewerbsanalysen, B2B-Studien und Kundenbefragungen durch, arbeitet im Auftrag von renommierten PrintMedien und TV-Sendern (DISQ, im Januar 2014).
21
News, Infos, Termine
Personalie Martin Hinz verantwortet New Business bei der Agentur die dialogagenten – 35-jähriger bringt internationale Expertise mit – Neukundengeschäft und Erweiterung des Netzwerks für effizientes Dialogmarketing der Agenturkunden besonders im Fokus.
Bei den Wuppertaler Dialogmarketingspezialisten die dialogagenten verantwortet Martin Hinz ab sofort den neu geschaffenen Bereich New Business. Hinz, der seit 2011 in der Agentur als Senior Consultant im Projektmanagement tätig ist, hatte dieses Ressort in den vergangenen Monaten schrittweise aufgebaut. „Unser Know-how im Dialogmarketing noch intensiver mit den Wünschen bestehender Kunden zusammenzubringen sowie neue Kooperationen und Märkte zu erschließen – dafür braucht es einen erfahrenen, innovativen Kenner der Branche. Martin Hinz versteht sein Handwerk und ist ein kreativer Kopf, wenn es darum geht, Unternehmen systematisch zu betreuen und Lösungen für effizientes Kundenmanagement zu finden“, so Sven Bruck, Geschäftsführender Gesellschafter der dialogagenten. Hinz ist direkt dem CEO Sven Bruck unterstellt. Der 35-Jährige soll das Neukundengeschäft der Agentur ausbauen und die Kundenqualität bei Endkunden erhöhen, das Agentur-Netzwerk durch Wirtschaftskooperationen auch im Social-Media-Bereich erweitern und externe Kompetenzen bei Bedarf eingliedern helfen. Martin Hinz bringt dafür fundierte Erfahrung und internationale Expertise ein. Er schloss sein FHStudium in Dortmund und an der Escuela Superior de Gestión Comercial y Marketing Madrid mit einem Doppeldiplom International Business ab, beendete erfolgreich einen weiterführenden Studiengang zum Master in European Business an der European School of Management in London und Paris. Seine Erfahrung im Projektmanagement, operativen Vertrieb, in Vertriebsplanung und -steuerung hat Hinz vor den dialogagenten bei internationalen Unternehmen gesammelt. Als Key Account Manager und Consultant verantwortete er dort u.a. die Projektkoordination, Projekte zur Absatzsteigerung eines kennzahlenbasierten Reportingsystems für den Vertrieb, eine Vermarktungsstrategie für den französischen Markt und die Implementierung eines CRM-Tools für die Vermarktung durch das dortige Vertriebsteam. Aufgrund seiner langjährigen Auslandsaufenthalte spricht Martin Hinz fließend Englisch, Französisch sowie Spanisch und bringt zusätzlich Grundkenntnisse in Mandarin mit.
22
c'Mag 17 Juni 2014
News, Infos, Termine
Termine 2014 Lust auf ein Treffen mit uns? die dialogagenten sind im Laufe des Jahres auf vielen Messen und Kongressen zugegen und freuen sich auf inspirierende Dialoge!
16. - 18. Juni Wolfsburg Schloss Wolfsburg
2b AHEAD ThinkTank Zukunftskongress – Wie sieht die Zukunft der Geschäftswelt 2020 aus?
www.2bahead.com
28. - 30. Oktober Dortmund Westfalenhallen
CO-REACH 2014
29. - 30. Oktober
Nürnberg Nürnberg Messe
Die Messe für Crossmedia-Marketing (ehemals mailingtage)
Düsseldorf Areal Böhler
dmexco Die führende internationale Expo und Konferenz für die digitale Wirtschaft
www.dmexco.de
Treffen Wir ie S uns. us. n stelle a
September 22.09. Köln 23.09. Frankfurt 30.09. Berlin
www.solution-forum.com
8. - 10. Oktober Stuttgart Messe Stuttgart www.messe-stuttgart.de
c'Mag 17 Juni 2014
und Versicherungswirtschaft
NEOCOM Größte Fachmesse für das gesamte Spektrum des Versandhandels
www.neocom.de
www.co-reach.de
Köln Congress-Centrum Nord
Die Leitmesse für die Finanz-
www.dkm-messe.de
25. - 26. Juni
10.- 11. September
DKM
5. - 7. November Frankfurt Messe Frankfurt
Viscom Frankfurt 2014 Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation
www.viscom-messe.com
Solution Forum Dialogmarketing 2015 Den Dialog stärken – Kommunikationswege effizient nutzen
CRM-expo Messe rund um das angewandte Kundenbeziehungsmanagement
11. November Hamburg Empire Riverside Hotel
4. Kreuzfahrt Kongress Das Branchenevent der Kreuzfahrtwelt
www.hamburgcruisecenter.eu
19. - 20. November Berlin Maritim Hotel www.handelskongress.de
Deutscher Handelskongress Leitmesse für Kundenbeziehungsmanagement
23
Assekuranz
Wie die deutschen Versicherer ihre Chancen im Web vertun
Angst vor dem Dialog im Netz?
Achtung – Kunde droht mit Auftrag!
S
o oder so ähnlich verhalten sich die deutschen Versicherer im Internet. Genau
dort, wo sich potenzielle Kunden heutzutage häufig zuerst informieren. Die Studie
„Versicherungen Online 2014“ von Absolit Dr. Schwarz Consulting stellt den 42 online aktivsten Versicherern ein schlechtes Zeugnis aus: Die Homepages zu unübersichtlich, beim Suchmaschinenranking nach Produkten mangelhaft und im Dialog auf den Social-MediaPlattformen nicht existent. Besonders gravierend zeigt sich die Nichtkommunikation bei Facebook & Co: 45 % der Versicherungen lassen ihre Chance verstreichen, hier Neukunden anzusprechen, serviceorientiert zu beraten und über Produkte zu informieren. Dabei sind allein bei Facebook rund 26 Millionen Deutsche aktiv – ein unglaubliches Marktpotenzial. Verwundert zeigt sich darüber auch Studienautor Dr. Thomas Schwarz: „Die durchschnittlich drei Fragen, die pro Tag kommen, sollten doch zu beantworten sein.“ Allerdings geht es nicht nur um die Neukundengewinnung, auch die potenzielle Mitarbeiteransprache, die in anderen Branchen aktiv über das Social Web stattfindet, lassen die deutschen Versicherer ungenutzt.
Das beste Gesamtpaket hat HUK24 Bei der im September 2013 durchgeführten Studie wurden unter anderem folgende Kriterien untersucht: Besucher der Homepage, Seiten im Google-Index, Anzahl Back-links oder verlinkender Domains, aktive Facebook-Fans bzw. Erwähnungen bei Twitter und Google+. Das beste Gesamtpaket, also die Zusammensetzung aus Web, Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Präsenz in den sozialen Netzwerken, bieten HUK24, die Allianz, R+V, HUK-COBURG sowie ErgoDirekt. Unterteilt auf die drei Studienschwerpunkte ergibt sich ein ähnliches Bild: Die beste Web-Präsenz bieten HUK24, Allianz und ErgoDirekt, bei der Auffindbarkeit über Such-
24
c'Mag 17 Juni 2014
Assekuranz
maschinen können R+V, HUK-COBURG und
potenziellen Neukunden, gerade der wichtigen
Beispiel
die Allianz punkten, die beste Social-Media-
jungen Zielgruppe, ins Gespräch zu kommen,
Varianten, besetzt sind. Mindestens genauso
Präsenz haben Allianz, R+V sowie ErgoDirekt.
Imageförderung zu betreiben und so ihren
wichtig ist es aber, auch von den Interessenten
Status als kundenorientiertes Unternehmen
gefunden zu werden, die den Unternehmens-
Kommunikation findet immer statt
AachenMünchener
in
sämtlichen
unter Beweis zu stellen. Nutzer in den sozialen
namen nicht kennen und nur nach Leistungen
Netzwerken bedienen sich dieser Plattformen
suchen, wie beispielsweise Hausrat- oder Haft-
Die meisten Besucher werden im Netz zwar
gerne, um sich auch kritisch zu äußern. Hier
pflichtversicherung. Hier haben die Versicherer
über Suchmaschinen auf die jeweilige Unter-
liegt im Dialog die Chance, die Kunden-
noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen, wie
nehmenshomepage geleitet, aber der Wandel
orientierung zu beweisen, schnell, fachlich
die Studie herausfand.
hin zu den sozialen Netzwerken wird immer
kompetent und seriös zu antworten. Die
deutlicher. Der Anteil der Nutzer, die über
sozialen Netzwerke werden neben Servicehot-
Social
auf-
lines und E-Mails als Kontaktplattform immer
Potenzial an Kunden, das noch erschlossen
merksam werden, steigt zunehmend. Bei der
wichtiger. Dieses Potenzial müssen viele Ver-
werden kann. Den Dialog im WWW sollte von
Betrachtung gilt es, zwei Bereiche zu unter-
sicherer erst noch erkennen.
den Versicherungen keine scheuen.
Media
auf
ein
Unternehmen
Als Fazit bleibt: Im Netz liegt ein riesiges
scheiden: Unternehmen können mit eigenen Social-Media-Auftritten aktiv sein, Informa-
Wie online-aktiv ein Unternehmen ist, lässt
tionen bereitstellen, Anfragen, Kommentare
sich zum Beispiel auch an der Homepage ab-
und
beantworten. Außerdem
lesen: Die Möglichkeiten zur Interaktion mit
wird über Unternehmen zusätzlich in den
den Nutzern, zum Beispiel durch Newsletter,
Nachrichten
Mehr Informationen zur Studie gibt es hier:
www.studie-versicherungen.de
sozialen Netzwerken gesprochen, ob sie selbst
bezeichnet die Studie als „ausbaufähig“ bei
aktiv sind oder nicht. Auch diese Erwähnungen
den meisten Versicherern; ebenso wie die
können gemessen werden.
Möglichkeit, sich schnell und einfach als In-
Mehr Informationen zum
teressent zu registrieren. Ein Pluspunkt sind
Thema Dialogmarketing hier:
schnelle Onlinehilfen, wie zum Beispiel eine
www.die-da.com
Facebook-Fans von AachenMünchener und Basler sehr aktiv
Schadenmeldung, die direkt und unkompliziert im Internet erfolgen kann.
Die Studie fand heraus, dass sich die Größe des Versicherers Allianz auch in den sozialen
Die Top-Plätze bei Google sind gefragt
Autorenprofil
Netzwerken, besonders der Anzahl der Fans bei Facebook (knapp 225.000), niederschlägt:
Besonders wichtig ist heutzutage die schnelle
„Als sehr bekannter Versicherer sind viele Fans
Auffindbarkeit in Suchmaschinen. Denn un-
zu erwarten. Allerdings sind diese Fans nicht
fassbare 97 % aller Internetnutzer benutzen
sehr aktiv. Die Fans der AachenMünchener
Google & Co. Dabei geht es nicht nur um die
und Basler kommunizieren hingegen gerne
Information an sich, sondern auch um eine
Absolit berät Unternehmen bei der Integration von E-Mail-Marketing. In Workshops vermittelt der Buchautor Torsten Schwarz aktuelles Praxiswissen. Er ist Herausgeber des Standard-
mit der Versicherung. Den Unternehmen gelingt
etwaige Kaufentscheidung und -durchführung
werks „Leitfaden Online-Marketing“ und des
es, durch das Aufgreifen aktueller Themen und
direkt im Netz. Die wichtigste Zahl ist die
Portals Email-Marketing-Forum.de. Seit über
die kompetente Reaktion auf kritische Anfra-
Anzahl der Suchworte, mit der ein Unterneh-
gen mit ihren Fans und Versicherten in Kon-
men in den obersten Suchmaschinen-ergeb-
takt zu treten.“ Auf den Plätzen zwei und drei
nissen auftaucht. Auf den Top-Positionen bei
folgen: R+V (rund 45.000 Fans) und HUK-CO-
Google liegen die Versicherer R+V (25.269
BURG mit knapp 36.000 Fans.
Suchworte in den Top 100), Allianz (18.200
Nutzer wollen den kritischen Dialog
worte). Zum Vergleich: Die durchschnittliche
Suchworte) und HUK-COBURG (16.369 SuchKrankenkasse
ist
mit
rund
5.900
Such-
Allerdings sind auch 16 der untersuchten
begriffen präsent. Hierbei zeigt sich, dass
Versicherer nicht in den sozialen Netzwerken
die meisten Top-Positionen mit den jeweils
aktiv. Sie vernachlässigen die Chance, mit
eigenen
c'Mag 17 Juni 2014
Unternehmensnamen,
also
zehn Jahren leitet er die Kompetenzgruppe Online-Marketing im Verband der deutschen Internetwirtschaft.
Autorenkontakt Dr. Torsten Schwarz ABSOLIT Dr. Schwarz Consulting info@absolit.de
zum
25
Inside
25 Jahre und noch lange nicht genug
Zuhören kann das Leben verändern. Aktives Zuhören ist das A und O in der Kommunikationsbranche – und im Dialogmarketing noch viel wichtiger. die dialogagenten hören seit über 25 Jahren zu, um daraus zu lernen, sich weiterzuentwickeln und Trends nicht nur aufzuspüren, sondern auch zu setzen.
26
c'Mag 17 Juni 2014
Inside
„ œ Schon als Schülerin habe ich mir bei den dialogagenten etwas dazuverdient. Mir wurden die Vorurteile gegenüber einem Bürojob genommen. Es ist weder langweilig noch trocken. Ich bin immer nah am Geschehen, nehme viel mit und kann mir auch in Zukunft gut vorstellen, hier zu bleiben.“ Gestern, heute und morgen ...
B
is heute hat sich einiges geändert: Der
Agenturname, der Firmensitz und auch
der Geschäftsbereich – einst ging es um Soft-
wareentwicklung, jetzt um strategisches Daten-
Sandra Kozyczkowski, Trainee
management, Dialogmarketing-Consulting und kreative Konzepte. Doch wohin geht die Reise? Mit Sicherheit wird es ein spannendes Abenteuer. Denn die dialogagenten stellen sich den
Hanna Kozyczkowski, Backoffice
Herausforderungen am Markt. Sicher ist, dass der Dialog zum Kunden heute wie morgen immer eine zentrale Rolle spielen wird. Denn der individuelle Dialog bildet den Kern für eine langfristige Kundenbeziehung. Genährt wird dieser Dialog durch individuelles Kundenwissen. Mit einem CRM-System kann umfassendes Wissen über den einzelnen Kunden geschaffen werden. Wissen, das zu einem Wettbewerbsvorteil führen kann. Die dialogagenten entwickeln zurzeit eine neue, benutzerorientierte CRMSoftware, die aber über das Sammeln von Daten hinausgeht. Im Gegensatz zu „klassischen“ datenzentrierten und listenbasierten CRM-
„œ Nach über 10 Jahren fühle ich mich bei den dialoga genten immer noch wohl. Das liegt vor allem an dem guten Betriebsklima und den netten Kollegen. In so einem Umfeld fällt es eine m umso leichter, sich mit Ideen und Engagemen t einzubringen. Eine meiner Ideen brachte beis pielsweise meine Tochter ins Unternehmen.“
Systemen unterstützt die Software Unternehmen bei der kompletten Betreuung der Kundenkommunikation. „Unser Grundverständnis für Dialogmarketing ist mit dieser neuen, benutzerorientierten CRM-Software fest verankert: Das Übermitteln von Werten ist für eine nachhaltige Kundenbeziehung wichtiger als das einfache Sammeln von Informationen.“
Sven Bruck,
„œ Zu meinem Beginn in der Agentur vor 14 Jahren waren wir gerade einmal 13 Mitarbeiter. Inzwischen sind wir mehr als fünfmal so viele. Ich fühle mich wie der Steuermann unter meinen Kapitänen mit Kurs Richtung Wachstum. Ein gutes Gefühl. So blicke ich mit Freude auf unsere Zukunft und das, was da noch kommt.“
geschäftsführender Gesellschafter
Das sagen unsere Mitarbeiter... Iris Lückerath, Leitung Finanzen
c'Mag 17 Juni 2014
27
die dialogagenten Agentur Beratung Service GmbH Katernberger Straße 4 42115 Wuppertal fon + 49 (0)202 . 371 47 0 fax + 49 (0)202 . 371 47 49 mail info@die-da.com www.die-da.com