aqua-basilea - Tauchen Sie ein.

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Impressum

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AQUABASILEA

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Konzept diebündner Zürich AG Gestaltung Lukas Mueller Satz Michael Stangel Autor Blindtext Fotograf Blindtext Druckerei Photolitho Gossau Zürich Herausgeber Hans Tännler, Tännler Design, Regensberg ISBN 978-95-23366-1-8


Inhalt

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Der Wassermann

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Der Wassermann

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«Der einzige Realist ist der Visionär»

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«Der einzige Realist ist der Visionär»

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Fatamorgana für alle Sinne

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Fatamorgana für alle Sinne

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Hereinspaziert

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Hereinspaziert

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Konzept Swissness – ein Bad für die ganze Familie

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Konzept Swissness – ein Bad für die ganze

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Planung und Entwicklung – Einbaden

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Planung und Entwicklung – Einbaden

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Entwurf – Ideenflut ohne Reizüberflutung

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Entwurf – Ideenflut ohne Reizüberflutung

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Moccabraune Pause

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Moccabraune Pause

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Farben und Material

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Farben und Material

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Vielschichtig

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Vielschichtig

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Es brodelt unterm Gebälk

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Es brodelt unterm Gebälk

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Facts und Zahlen

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Facts und Zahlen

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«Der einzige Realist ist der Visionär»

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… sagte einst der kultige Filmregisseuer Federico Fellini. Dieser Grundhaltung verpflichtet, stellt sich Tännler Design 2006 mit einer technisch umsetzbaren Vision, Risikofreude und Experimentierlust dem Wettbewerb, das grösste und vielfältigste Schweizer Wasserwerk zu bauen. Und gewinnt. Für 120 Millionen Franken designt das kleine Architekturbüro auf 13’000 Quadratmetern Fläche ein Tummelfeld für feuchte Freizeitfantasien. Daneben wirken die vorangegangenen Wohnaccessoires, Möbel, der Innenraum einer Jacht und einzelnen Schwimmbecken wie Fingerübungen. Doch, ob eine Blumenvase mit Geheimfach in limitierter Auflage und einem Fassungsvermögen von knapp zwei Dezilitern Wasser oder diese jährlich 120 Millionen Liter umsetzenden «Nasszelle», die zugrundeliegende Philosophie bleibt sich gleich. Witz und Poesie sind Hans Tännlers Markenzeichen.


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Fatamorgana für alle Sinne

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Massentauglich ist nicht nur ein Adiletten- und Gummipalmenparadies. Hans Tännler skizziert kein Fünfsternetreff der oberen Zehntausend, sondern eine Erlebniswelt für Zehntausende und erbringt den Beweis, dass sich solide Qualität, gutes Design und 800’000 Besucher im Jahr nicht ausschliessen. Auch wenn an Spitzentagen 5000 kommen, muss die Balance von Ruhe, Begegnung und Action gewahrt bleiben. Die Herausforderung besteht darin, technische Fakten, estalterische Ansprüche, erwachsene Bedürfnisse, Vorschriften, Auflagen und Jugendträume zu einem Paket zu schnüren. Sein Inhalt soll Menschen verzaubern, leuchtende Kinderaugen generieren, meditative Entspannung bringen, Austoben und stilles Geniessen nebeneinander möglich machen: Ein Ambiente erschaffen, in dem jeder auf seine Art glücklich ,wird.

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Hereinspaziert

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…aus den funktionalen Garderoben in eine magische Wasserwelt. Eine Welt, die rationale und irrationale Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft befriedigt. Unsichtbar liegt die ausgeklügelte Technik in zwei unterirdischen Stockwerken verstaut. Darüber materialisieren sich Freizeit-Felder. Im Eingangsbereich empfangen den Gast freier Raum und Wasserspiele wie auf dem Bundeshausplatz in Bern. Hier trennen sich aber auch Wege. Geradeaus geht es an Schwimmteichen vorbei zum naturnah nachgebauten Teilstück des Valle Verzasca. Rechts lockt akustisch abgetrennt der Kinder-, Jugend- und Action-Teil mit Wellenbad, Planschbecken, Klettermöglichkeit und sechs Rutschen. Im Aussenbereich entströmt einer Grotte ein Wildbach. Erholung findet sich links in Wellness-Oasen mit Sauna, Spa, und Ruheräumen. Fitness ist mit Einsicht in den Badebetrieb möglich. Restaurantplätze gestatten unterschiedliche Überblicke oder die Zusammenführung von im Abenteuerland verstreuter Begleitung.

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Moccabraune Pause

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Moccabraun mit weissen Akzenten verspricht Kaffee samt Sahnehäubchen. Ruheraum und Gastrobereich, Restaurant und Lounge bedienen sich dieser Bildsprache. Geniessen, herunterkommen, zusammentreffen, abhängen, ausruhen… aber natürlich auch stärken für neue Taten. Das schreit jedoch nicht nach Weisswurst und Henningbier sondern lockt mit leichter Kost zu einem Glas Wein oder Cola und Käsetorte, die – echt Swissness – hierzulande natürlich Quarkkuchen heisst…


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Es brodelt unterm Gebälk

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Während eine Chemikern sagt: „Wasser ist ein Element zwischen Mythos und Molekül“, glaubt der Lyriker: „Wenn man in Gedanken versinkt, darf man sich nicht mit seichtem Wasser begnügen.“ Hier aber, fühlt sich der Erholungssuchende „wie ein Fisch im Wasser“ und die Erlebnishungrigen sind nach dem Einund wieder Auftauchen „mit allen Wassern gewaschen“.

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Blaue Stunde

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Pause, Entspannung, Stille, Abtauchen – Ruhe nach dem Sturm des Alltags oder einer Stunde mit den Kindern im Rutschengetümmel. Nichts lenkt ab vom Wesentlichen, dem Kommenden. Vorfreude und Warten auf die Massage, Gesichtsbehandlung, die Jogalektion mit Blick auf ein elypsenförmiges Stück sandiger Erde, Steine, den gestürzten Baumstamm, Totholz, kahles Astwerk im Licht des ausklingenden Nachmittags ist Meditation und Einstimmung zugleich. Blaue Stunde. Unbetretbar und abgeschirmt liegt die kleine Oase unberührter Landschaft unter freiem Himmel mitten im Wellnessbereich. Ein Symbol für Rückzug im Einklang mit der Natur.


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Konzept Swissness – ein Bad für die ganze Familie

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Augusta Raurica – eine römische Siedlung vor den Toren Basels – kennt in der Schweiz jedes Kind. Es ist naheliegend, die in der Nachbarschaft geplante Bäderlandschaft mit angeschlossenem Hotelkomplex samt zehnstöckigem „Wachtturm“ für Büros Raurica Nova zu nennen. Diese Anlage entsteht auf dem Areal, des als Waschmittelhersteller bekannten Konzerns Henkel im Industriequartier Pratteln. Architekt Justus Dahinden entwirft die Gesamtüberbauung. Hans Tännler fällt die Gestaltung der Seele dieses 250- Millionen-Projekts zu. Die kolloseumförmige Wasser-Arena verführt ihn nicht zu einem Römerbad aber inspiriert zum Namen aquabasilea. Damit setzt er dem ganzen Gebäudekomplex seinen Stempel auf. Eine neue Marke ist geboren. Dann macht sich der Designer an die Arbeit: Swissness legt er der aquabasilea-Philosophie zugrunde. Darauf basiert das Konzept. Seine Inspirationsquelle ist die Familie. Und für Familien will er bauen. Die ersten Ideen gehen bei Tännlers über den Küchentisch. Vorstellungen der Kinder Timo (14), Siiri (12) und Suvi (10) sprudeln unzensuriert von erwachsener Realität: Ein Riesenaquarium und individuelles Wellenreiten nehmen Form an. Kletterwände wachsen aus Wasserschluchten empor. Schwimmende Klangkörper erinnern an die Arche Noah. Wildbäche entspringen ihren Köpfen und eine coole Poolbar setzt sich dort fest. Ehefrau Maarit Seppä steckt derweil als Trendfor-

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scherin den nüchternen Rahmen ab, definiert das Zielpublikum: Zeit ist Mangelware. Wellness-Pausen sind im durchorganisierten Alltag somit das zunehmende Bedürfnis der gestressten Gesellschaft, komprimierte Erholung eine Forderung der Zukunft. Ein haushälterischer Umgang mit dieser knappen Ressource bedingt vor allem in der Familie eine optimale Gruppenkoordination. Die Wasserwelt im Format aquabasilea ermöglicht einen Erlebnistag für alle. Träume von Kleinkindern, Jugendlichen, Müttern, Vätern, Grosseltern, Singlen und Paaren können mit minimalem Aufwand bei maximalem Angebot am selben Ort erfüllt werden. «Wenn es viele Menschen glücklich und einige Südseeflüge unnötig macht, ergibt das Sinn», findet Hans Tännler, bevor er Marktanalyse und Kinderfantasien zu einer runden Sache verbindet.

men lassen eine Kulisse erstehen, die heimische Landschaftsstriche zum u Vorbild hat, durch raffinierte Lichtführung die Wirkung wechselnder Tages- und Wettervarianten Wettervaria i nt n en hervorbringt. Mit der ZeichnunUmsetzung dieser naheliegenden Stimmung in Pläne, Zeic chnungen und Skizzen entscheidet Tännler Design den Projektwettbewerb für sich. Auf der Strecke bleiben zwei Konkurrenten. Der

Eine setzte zu sehr auf lucullische Römerorgie, beim Anderen bleiben die Kinder im gehobenen Wellness-Segment auf der durch. Strecke. Swissness und Familie setzen sich dur rch. Das Abenteuer kann k nn beginnen! ka

Rund ist ja auch der vorgegebene Grundriss. In diesen Kreis legt der Gestalter die Form des Schweizer Kreuzes als Orientierungs-Raster. In dessen Mitte befindet sich die Badehalle als Ausgangs- und Familientreffpunkt mit Wänden in der Landesfarrbe rot. Von hier aus zerstreut sich die Gemeinschaft gemäss ihren n unterschiedlichen Interessen in die vier Himmelsrichtung der Kreuzbalken. Natürliche Materialien, Abtönungen von Schilf bis Schwemmholz und organische For-

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Planung und Entwicklung – Einbaden

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Der Phase fantastischer Einfälle in der Wettbewerbszeit, folgt die Ära realitätsnaher Planung und Entwicklung. Lief gerade noch die Ideenbörse auf Hochtouren, sind jetzt Werte wie Umsetzen, Überzeugen, Machbarkeit, Preissensibilität, Baukontrolle und Anpassung gefragt: Ein Stimmungswechsel von Poesie zu Prosa. Einbaden heisst an dieser Stelle das Initial-Ritual. In Begleitung des zukünftigen Bad-Betreibers – der Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen aus München – schwimmt, sauniert, rutscht und treibt sich Hans Tännler mit

den kreativen Inputs von Frau und Kindern im Hinterkopf durch die Wassertempel Europas. Schon in Meersburg am Bodensee empfängt ihn eine markante Kulturdifferenz. In Deutschland ist es gang und gäbe hüllenlos zwischen Sauna und Bar zu pendeln. Nie und nimmer stossen dagegen Schweizers „füdliblutt“ und verschwitzt mit Nachbars an. Diese Form der Textilfreiheit lässt sich nicht einmal im Dreiländereck etablieren. Ähnlich unvereinbar ist die Preispolitik. Zahlt der Europäer maximal 12 Euro Eintritt ins Erlebnisbad, darfs in Helvetien das Dreifache sein. International, aber nicht nach des Gestalters Gusto ist die Liebe zum plastifizierten Ficus Benjamini im fahrbaren Chromstahl-

Betonbehandlung Gestaltungsvorschlag Oberfläche: Anstrich Farbe : Purpurrot 3004

+8.45 7.20

Oberlicht mit glatten Randfries umlaufend

aquabar

Aussenraum

2.50

personaltür

0.28 0.10

0.62

4.80

Montageschuh

0.405

0.50

0.095

Betonbehandlung Gestaltungsvorschlag Oberfläche: Putz Farbe : RAL 9010

Glas

Schürze/Abschluss Gipsdecke

Wärmestauschürze

1

ca.0.70

2

2.80

ca.0.70

+2.44

Präsentationsvitrine, betriebliche Anforderung Flachvitrine: abschliessbar, magnethaftende Rückwand Rahmenkonstruktion: Aluminium, silberfarbig Abmessung: ca. 700x500x60 mm (Nutzbare Innenabmessung: DIN A2) Anzahl: 4 Stück

2 Aktenschrank Kunstharz Schwarz oder Strukturlackiert Schwarzgrau RAL 7021

Arbeitsfläche Kunstharz Schwarz oder Strukturlackiert Schwarzgrau RAL 7021

60 65

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1

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Oberfläche Front Strukturlack Weiss Licht Weiss

4 19

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Rückwand der Nische Glasplatte Fabrikat Vetridimaranello 30x60 cm, vertikal verlegt

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Oberfläche Front Strukturlack Weiss

17.5

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Kabeldurchlässe Steckdose

ACHTUNG NEU Laut der FP-Sitzung vom 3 05.05.2009 wird die Setzstufe der Stahltreppe mittels eines Flachstahls geschlossen!!!

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Kassenschublade 72

Kabeldurchlässe Steckdose

3

ca.0.50

139 1

Kassenschublade

Sockel CNS

Licht Weiss 18

0.20

Beamerprojektion ca. 8.03 x 4.21m

Bildschirm

1

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Fassadenabschluss Achse 25-25

ca.3.21

4

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ca.3.21

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ca.0.70 Gipsdecke UKD + 3.00 m Verlegeart Platten vollflächig verlegt Design Gerade Quadrat-Blocklochung mit glatten Randfries umlaufend Farbe RAL 9010

30

ca.0.90

0.04

0.20 0.30 0.10

+0.20 ±0.00

+3.90

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Geländer

+3.52

Farbe der gesamten Decke RAL 9010

personaltür

+1.15

+0.20 ±0.00

Design Gerade Quadrat-Blocklochung mit glatten Randfries umlaufend

0.10

+6.65

+2.70

Gipsdecke UKD + 8.45 m Verlegeart Platten vollflächig verlegt

+6.64

+2.75

±0.00

Ablage für Informationsbroschüren


kübel. Tännler flirtet in Gedanken anfangs mit zwei uralten Lärchen, die links und rechts einen Bergtaleinschnitt flankieren. Die Detailplanung geht tatsächlich schnell so weit. Es entsteht an 100 Fachplaner- und 50 Bauherrensitzungen eine 300-seitige Bau-Bibel begleitet von unendlich vielseitigen Protokollen. Darin werden jede Schraube, Farbe und Materialwahl, alle Vorgänge und Absprachen festgeschrieben, nachdem sie anhand von tausenden Plänen, Skizzen und Entwürfen diskutiert und durchgeboxt sind. Der Einzelkämpfer Tännler braucht Verstärkung. 120 Millionen Franken allein zu vebauen, hält kein Nervensystem aus. Nicht umsonst lautet die Beschreibung des Phantoms dieser Branche: „Wer baut, steht immer mit einem Bein im Gefängnis“. Mit der Summe erhöht sich die Wahrscheinlichkeit. Darauf hat das befreundete Architektenpaar, Mitbestreiter der Wettbewerbsphase, keine Lust. Also finden sich freie Fachplaner und ein minimaler, fester Mitarbeiterstab zusammen. Doch das Bauvolumen greift die Nieren trotzdem an, sprengt Grenzen der Belastbarkeit. Manchmal mündet mehr Kreativität ins Taktieren als Gestalten. Lieblingskinder – wie Riesenaquarium und individuelles Wellenreiten– kappt die Kostenschere schon am Anfang. Das schmerzt. Beim

abschliessenden Decor schlägt dafür der Tännlersche Geschmack noch einmal voll durch. Das freut. Dazwischen liegen gewonnene und verlorene Schlachten um Ideen, Träume, Macht, Wünsche, Ideologien und vor allem Geld. Investor, Totalunternehmung, Betreibergesellschaft, Architekt und Innendesigner treten je nach Herkunft mit Anwälten und Interessenvertretern gegeneinander

an, um miteinander aus der aktuell grössten Baustelle im Land einen Erfolg zu zaubern. Tännler Design behauptet sich als David im Lande Goliaths. Nur die Gesundheit zieht den Chef für eine Zeit aus der Schusslinie. Sein kleines eingespieltes Team übernimmt. Beim Endspurt sprintet er wieder in gewohnter Frische voran.

BRÜSTUNG RESTAURANT +0.75m

+2.705 +2.135

+0.20

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Entwurf – Ideenflut ohne Reizüberflutung

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In den Kreis der vorgegebenen Bauhülle lässt Hans Tännler seine tausend Einfälle zum Thema Wasserwelt einfliessen. 13000 Quadratmeter misst sein Reich. Überspannt wird es durch eine gigantische Holzkonstruktion, die vom momentan wohl grössten Firstring der Welt ihre Strahlen aus Fichte und Tanne mit bis zu 77 Metern Länge in alle Himmelsrichtungen schickt. Dieser 18 Meter hohe Dachstock bleibt weitgehend frei. Elektroinstallationen, Lüftung und Technik folgen in unauffälligen Röhren kanalisiert den Balken. Denn das Gefühl, die Freiheit müsse hier grenzenlos sein, erträgt keine Reizüberflutung. In diesem Schlüsselwort liegt die Herausforderung des ganzen Projekts. Seine

berauschende Vielfalt spielt ihre Reize nur unter strikter Gestaltungshoheit aus. Um die Beschränkung auf entspannte Swissness für die Familien- und anderen Gemeinschaften ringt der Designer immer wieder mit Überzeugung und Erfolg. Nicht umsonst speisen das Schweizer-Image Exklusivität und Bescheidenheit. Auch deshalb schwingt sich Hans Tännlers Innenarchitektur nie weiter als acht Meter unter die gewaltige Kuppel. Keine Lampe hängt höher, nicht eine seiner Boxen, die er wie Schuhschachteln zweistöckig in die gegen oben offene Landschaft stellt, übersteigt dieses Mass aller Dinge. Gleichzeitig generieren einzig die Raumkuben rechte Winkel und gerade Linien. Nur eine Steinwand, über die Wasser fällt, hat noch Ecken und Kanten. Ansonsten herrscht die organische Form. Das beginnt beim grossen, natürlich runden Eingangskorpus, der den Besucherstrom in zwei Garderobenblöcke einweist, auch sie im Gegensatz zum Innenleben des Bades in rein funktionaler Ästhetik, um die Orientierung zu erleichtern. Der erste Schritt hinein, führt dann in (oder durch) die Badehalle mit ihren beschwimmbaren Riesentümpeln und eingestreuten Ruheplätzen. Wer hier auf dem Rücken im Wasser treibend oder Liegestuhl ruhend nach oben sieht, dem eröffnet sich ein erster

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Einblick in den naturbelassen hölzernen Himmel. Er gibt einen Vorgeschmack auf paradiesische Dimensionen. Sie warten für die Einen „ennet“ der geschwungenen Brücke an der Poolbar, in der auf Unterwasserhockern sitzend höchstens das Bauchnabelpiercing trocken bleibt. Andere finden es im weiter hinten gelegene Valle Verzasca oder…… aber davon später. Diese Badehalle ist der Ausgangspunkt der Planung und des Erschaffers Lieblingsort in der fertigen Anlage. Auf dem freien Platz vor den beleuchteten Wasserfontänen am Eingang stehend, lässt sich fast die ganze Szenerie erfassen, die sich anfangs allein vor seinem inneren Auge entrollt.

den Farben, stilvolle Materialien, verführende Lichtinstallationen die Swissness erstrebenswert und Karibik vergessen machen.

Um sie für Aussenstehende einsehbar zu machen, baut Tännler Design ein Modell im Massstab 1:250. Zeichnungen, Skizzen, Pläne und computergefertigte Ansichten liefern so wirklichkeitsgetreue Eindrücke von Hans Tännlers Vorstellungskraft, dass sie sich später kaum von der fotografierten Realität der fertigen Wasserwelt unterscheiden. Ein schon geahntes Potenzial und doch unerwartetes Phänomen. Jedenfalls ist bereits der Entwurf ein Wurf. Seine oberste Maxime: Bedürfnisse in ungewohnter Bandbreite nebeneinander zu ermöglichen. Hier lässt sich Mama ihre Maske auflegen, Papa fittet, die Kinder rutschen und toben. Genügend Anreize für alle, ohne Reizüberflutung! Zurückhalten-

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Farben und Material

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Die Erfüllung von Sehnsüchten ist das Ziel jeder Kunstwelt. Was draussen an Idylle fehlt, verwirklicht sich drinnen. In aquabasilea durch die Adaption von Naturnähe. Künstlich und kunstvoll nährt sie die Illusion unberührter Landschaft, die berührbar ist und berührt. Anfassen und Anschauen beginnt im Kopf. Der Kraft eigener Vorstellung helfen Farben und Materialien zum Durchbruch. Sie möblieren die Tempel der Freizeit.

Werthaltige Ausstrahlung

CH-rote Sigg-Trinkflasche zu. Das genügt, die Umfärbung einer ursprünglich als Sichtbeton angedachten grauen Wand zu begründen. Der CS-Mann mit signalroter Krawatte bewilligt die Mehrkosten. So dringt die helvetische Flaggenfarbe ins Erlebnis-Bad. Trägt Wärme samt heimatlicher Anklänge grossflächig an zentralste Lage, tritt aber nicht in Konkurrenz zur bunten Palette der benachbarten Action-Zone. Auch hier keine schrillen Effekte, obschon Kunststoff, Keramik, Glas und Metall. In Schwimmhal-

Den Grundpfeilern rund ums nasse Abenteuer folgt die rollende Detail- Planung. Panels – gespickt mit Farb- und Materialmustern – erlauben in der Auswahlphase physisches Erleben, stimulieren die Wahrnehmung auf mehrschichtigen Ebenen: „Überzeugen durch haptisches Erleben“, nennt die Fachwelt das Ertasten von Grösse, Konturen, Oberflächenstruktur und Gewichten. Es erleichtert Entscheidungen, sticht jede Powerpoint- Präsentation aus. Unbemerkte, aber beabsichtigte Gefühle gehen dadurch unter die Haut, aktivieren das Gespür für stimmige Farbe, Form und Stoffe. Angewandte Haptik funktioniert auch als bewusste Taktik: An einer Sitzung spielt der Designer dem Investor eine typische

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le und Bergtal dann vor allem Holz-Stein-Kombinationen, gebrochene Naturtöne von Kies, Schilf, Sand bis sattem Schlamm. Und die Bläue des Wassers. Die Wellness-Area prägt Helligkeit, kontrastiert von erdigem Braun. Tiefschwarz und mystisch der Gletschersee vor der Saunalandschaft.

dens, Uri und dem Wallis. Bodenplatten aus politisch korrektem, einheimischem Granit laufen dem Pendant aus China den Rang ab. Nicht nur Gesteins-, sondern auch Einstellungs- und vor allem Kostenfrage. Der Bauherr hat auch hier Musikgehör. Lässt sich überzeugen.

Saftiges Grün nur in den Aussenanlagen – im Jahreszeitenrythmus von üppig bis kaum. Nuancen davon in Passagen aus Serpentin mit bläulichem Adergeflecht. Wie in den Alpen Graubün-

Kalkweisse Wände aus Jurasandstein. Er verbindet Regensberg mit Basel. Geht über in die Grauschattierung typischer Schweizer Bergketten. Dunkle Schieferschichtung kontrastieren gelbsandige

Flächen. Natursteine, Keramikplatten, Holz üben Vorherrschaft. Nichts Grelles stört die Harmonie. Der Eindruck edler Materialien, verhaltener Naturfarben zaubert Exklusivität in die Atmosphäre. Unaufdringliches Understatement untermauert werthaltige Ausstrahlung. Swissness eben!


Vielschichtig

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In dunklen Adern und wie waagerecht aufgespalten durchzieht das dichte Gestein Alpen und Voralpen. Schiefergrau türmt es sich in den Kantonen Glarus, Bern, dem Wallis plattenförmig zu Wänden. Schimmert schwarz und geheimnisvoll, wenn

Wasser über die feinkörnig geschliffene Oberfläche rinnt, tröpfelt, abperlt. Vielschichtigkeit ist die Sache seiner Natur – auch vor den Toren Basels.

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Feum iure. Duisse min heniat. Pate feu Feum iure. Duisse min heniat. Pate feu

Orientierung Feum iure vero dipsum quat. Duisse min heniat. Pate feu feugait, conulla acilism oloreet deliquatem velit inim aliquat amet ero eugait ad minim am, conulput lum doloborer in velit augiam, vendiam exer sed tat. Olent wisis do conulputat, se commy nulla facidunt pratin er sustrud modigna faciduis ent aut aliquam zzril dipsuscil il incinci liquat, sed ex endit in volesed mincilluptat lut amet etum incidunt deliquis nos nim adit ipit lutem incilit autat. Per aliquis nit numsand igniatio consed euiscidunt num zzriustrud ex esequis amcore te tat vullan volor at. Pit alisi te tat. Duisi bla faccums andrer sim vel utpat ing elessenis exero dolorem velenim augue minibh enisim zzrit wiscidunt augait nim velit, cor il iliquat alit wis exer inci ex eum nis augait loreetu erciduisl eugiat veratum iliquis ercincilit atue miniam, quatuer sum vullaore volobor summodo lobortie esequam consed dui ex endrem vullums andreet, consectet, susciduisim do commodo lobortin henisse quissi tat iriuscil ing eum nisi ea aliquat lutpatue doloreet dit laore et in henit ver aliquamcommy nulput Tincil do od dolesto odoloreriure tatum quam et num volesto et, velit num venim

Feum iure. Duisse min heniat. P

Feum iure. Duisse min heniat. Pate feu

ca. 1085 Zeichen (inkl. Leerzeichen)

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Feum iure. Duisse min heniat. Pate feu

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Pate feu

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Buddeln Baggern Betonieren

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4000 Tonnen Stahl, 7000 Quadratmeter Naturstein, 36 000 Kubikmeter Beton, 15 Kilometer Wasserleitungen, 250 Pumpen, 650 Kilometer Elektroleitungen gehen durch die Köpfe und Hände von 30 Planungsbüros und etwa 250 Firmen mit mehr als 2500 Bauarbeitern aus 20 Nationen. Daraus wächst eine Wasserwelt, ein zehngeschossiger Büroturm, ein Hotel der ViersterneKategorie mit rund 175 Zimmern sowie Büro-, Verkaufs- und Lagerflächen plus 700 Parkplätze. Das alles entsteht auf dem 65‘795 Quadratmeter umfassenden Henkel-Areal im Industriegebiet des baselländlichen Prattelns. Entworfen hat die Gesamtüberbauung der heute 85-jährige Justus Dahinden, einer der wichtigsten Vertreter der Schweizer Nachkriegsarchitektur. Das Projekt liegt in unmittelbarer Nähe zur Autobahnausfahrt der A2 und wird durch einen neuen Kreisel erschlossen. Der Bahnhof ist etwa 500 Meter entfernt. Es baut die Marazzi Generalunternehmung AG, Bern. Investitionen von rund 230 Millionen Franken teilen sich zwei Anlagegefässe der Credit Suisse. Die Hälfte davon fliesst in die von Tännler Design, Regensberg gestaltete Erlebnisbad- und Wellnessanlage. Sie ist das Herz von aquabasilea und schlägt auf 13’000 Quadratmetern Fläche – gemietet und betrieben von

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der GMF, Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen mbh & Co. KG aus München. Sie alle reden mit, entscheiden mit, bauen mit: Sind Partner. In sogenannt rollender Planung wird konkret, was zuvor ein Luftschloss war. Es materialisiert sich, der als Slogan formulierte Wunschtraum aller Zuhausegbliebenen: „Ein Tag Urlaub und Relaxen, ohne zu verreisen“. Dafür bewegt sich allein Hans Tännler rund 200 Mal von Regensberg nach Basel. Für Grossprojekte wie Hochhäuser, Hotelanlagen oder Fussballstadien gibt es Eckdaten und Erfahrungswerte. Doch in aquaba-

silea geht es von allem Anfang an rund. Hier findet kein einziges eckiges Schwimmbecken statt. Jede Form wird neu erfunden. Das architektonische Abenteuer mit lauter Unbekannten ist ein Unikat. Im Kreise seines Grundrisses soll sich die Form der Schweizer-Landkarte samt dem Kreuz der Landesfahne widerspiegeln. Aus dieser Gestaltungsidee ergibt sich eine Gebäudegeometrie mit unterschiedlichen Dachneigungen und ungleichen Grundlängen der Balken von rund 22 bis 77 Metern. Sie laufen alle zum Firstring Er lagert auf vier hölzernen Rundstützen, die je 385 Tonnen tragen. Der saturnförmige Mittelpunkt ist das zentrale Konstruktions- und Gestaltungselement des Dachstocks mit einem Innendurchmesser von 8.60 Metern. Dass der Himmel

über dem Erlebnisbad aus 66 Kubikmetern unbehandeltem Fichten- und Tannenholz besteht, ist ganz im Sinne von Tännler Design. Doch bevor der fulminante Deckel die Wasserwelt bedeckt, geht unter freiem Himmel ein Budeln, Baggern und Betonieren los. Auf den unterirdisch liegenden Parkhaus- und Technikebenen nimmt Form an, was bisher erst in Köpfen und auf Plänen lebt: Ein mäandrierendes Flussbett schlängelt sich trocken durchs Gelände. Organische Riesenbecken legen sich in die Landschaft. Eine zehn Meter hohe Wand ragt einsam empor. Bunt gekrümmte Plastikrohrteile werden zusammengesteckt, verschraubt,

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verschweisst, verankert, um Säulen gewunden, emporgezogen… Was aussieht wie ein wild wuselnder Ameisenhaufen, ist die logistisch perfekt organisierte Abfolge einzelner Schritte im Dienste des Grossen Ganzen. Mit generalstabsmässiger Genauigkeit ersteht eine für Aussenstehende skurrile Kulisse. Das Drehbuch muss täglich besprochen und angepasst werden. Bis zu 30 Sattelschlepper stehen auf der Baustelle Kolonne um Beton in sorgfältig eingeschalte Rinnen, Wannen und Tümpel zu pumpen. Ein Trax schlägt rückwärts kurvend ein Loch in den Kunststoff der Rutschenskulptur. Kranen schwenken ihre Ausleger über einer Szenerie hin und her, die geprägt ist von „grausamer Terminplanung“ und „gnadenlosen Kostenkalkulationen“: Modernes Bauen ist das Synonym für anhaltenden Druck. Nicht alle auf dieser Baustelle der Superlative halten den Stress bis zuguterletzt aus. Doch kostete die Erstellung gigantischer Werke in früheren Zeiten Menschenleben, sind es hier höchstens die Jobs einiger Bauleiter. Trotzdem: Das Zusammenspiel der vielen Beteiligten ist beeindruckend. Das Resultat auch. Hier sind Menschen am Werk, die ihr Handwerk verstehen. Sie können Bauen. Schon

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16 Monate nach dem Spatenstich wird Aufrichte gefeiert. Es folgen Innenausbau, Dichtigkeitstests, Sicherheitschecks, Putzen, Feiern, Probebaden… dann ist der höllische Spuk vorbei. Unter dem grossen Himmelszelt schliesst sich der Kreis. Nach rund vierjähriger Bauzeit heisst es: Arena frei um die Seele baumeln

zu lassen oder wie sagten schon die Römer: Mens sana in corpore sano – in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Wer ihn von den Mühen des Alltags reinwaschen will, hat seinen Tempel gefunden.


Valle Verzasca Künstliche Natur pur

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Das Valle Verzasca ist ein wildromantisches Tal. Einzigartig die fantastischen Felsformationen im Flussbett, die grüne Farbe kristallklaren Wassers. Bemerkenswert die doppelwölbige Brücke „Ponte dei Salti“. Ein Stück unwirklicher Wirklichkeit. Menschen die im strömungsanimierten Wasser treiben, in seichten Tümpeln verweilen. Kinder erklettern Steine. Rundum blenden Landschaftsprojektionen die Raumbegrenzung aus. So das Bild vor der Materialisierung.

Bühnenbildner ins schweizerische Tessin. Lassen sich vor Ort berühren. Mit Fotos, Steinen und Begeisterung zurück im Dreiländereck wird offensichtlich – sie haben den Maggia-Virus erwischt, sich nach Ponte Brolla verirrt. Die Eindrücke sind nur bedingt umsetzbar.

In einer Blitzaktion dokumentiert Hans Tännler per Kamera und Zeichenstift 30 bis 40 Details vom richtigen Platz. Trägt Stücke der markanten Landschaft nach Pratteln. Legt sie zwecks AniKulissenbauer werden engagiert. Kunstschulabsolventen. Eine Art mation in den Rohbau des künftigen Tals. Hängt typische Bilder an unverputzte Wände. Lastwagen voller Sagex werden auf die experimenteller Universalgenies. Motiviert reisen die deutschen

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schräge Ebene gekippt, Motorsägen starten. Freihändig entstehen Steinformationen, deren Vorbilder durch Jahrtausende vom Wasser in ihre unverwechselbare Form geschliffen wurden. Die ambitiöse Trockenübung schafft das Umfeld, für die sich schon durchs Areal schlängelnde Plastik-Rinne der Verzasca. Dem Guss des Bachbetts sind Tests am identischen 1:10-Modell

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vorausgegangen. Wasser ist unberechenbar. Selbst im berechenbaren Nachbau. Puppen erproben Fliessgeschwindigkeit, Strudel und Kurvenintensität. Anpassungen garantieren optimales, zügiges, ungefährdetes Gleiten. Der rohgeformte Landstrich wird von Metallnetzen überzogen. Mit Papier und Kleister nachmodelliert. Steinstruktur via Spritz-

beton aufgebracht. Farbe bringt Einschüsse und Adern in Grauschattierungen. Das Schillern und Leuchten der Granitfelsen von Tenero ist nachvollzogen. Auch die berühmte Brücke steht da. Nicht projiziert, aber als Fototapete. Ein bisschen Disneyland. Zugeständnis an die Kostensensibiltät. Der Hauch erlaubten Kitschs. Die Adaption, der durch keinen Kunstgriff 100-prozentig nachahmbaren Natur.


Organische Formen Das Schwelgen im Detail

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Gebäude wollen gelesen werden. Intuitiv und unbewusst. Gelingt das nicht, verlaufen sich seine Benutzer. Sind 3000 Gäste gleichzeitig im Bad unterwegs, brauchen sie leitende Marken und Fixpunkte. Ist alles rund, geht es rund. Der Orientierungssinn kann sich nirgends mehr festhalten. Runde Becken, runde Wände, runde Abschlüsse sind zu viel des Guten.

vorhandenem Platz setzt sich im Himmel über der Badehalle fort. Der Emporschauende empfindet sich auf angenehme Weise klein. Tellerförmigen Leuchten schweben auf halber Höhe den ewigen Kreislauf erneut beschwörend zwischen Wasser und Firstring. Letzterer trohnt von vier Säulen gestützt über allem. Tief unter ihm enden die Kuben der eingepflanzten Architektur in denen Behandlungsräume, Saunen, Restaurants,

Schwindelerregend. Zwar kennt die Natur keine rechten Winkel. Aber die Aufteilung eines kreisrunden Innenraums verlangt danach. Und so liegt ihr in aquabasilea das gradlinige Schweizerkreuz zugrunde. Wie Schuhschachteln in die grosse Halle gestellte Kuben, tönen seine Schenkel an. Wachsen als sandsteinweisses Mauerwerk im Wechsel mit rotbraunen Flächen aus der bewegten, kreisenden, biegenden, mäandernden, schwingenden Linienführung empor. Stehen wie stille Wegweiser im Raum. Bringen Struktur und Ruhe in die bewegte Formensprache der Umgebung. Von seiner Vielfältigkeit her ist aquabasilea ein Irrgarten. Grosszügige Weitläufigkeit schafft aber Übersicht. Bodenflächen ziehen sich jenseits von gläsernen Wänden weiter. Verschieben Horizonte. Diese Antönung von unendlich

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die Verwaltung untergebracht sind. Ein spannungsgeladener Gegensatz, der Reizüberflutung dominant ausschliesst. Diese Reduktion auf das Wesentliche berührt auch den, von oben herab auf die Seenplatte Blickenden. Wie zufällig liegen zwei Riesenpfützen im Raum. Scheinen bruch- und kantenlos mit dem Boden zu verschmelzen, erinnern an den Einstieg in natürliche Wasserflächen. Zwar sind Handläufe und Geländer für die Sicherheit vorhanden, doch auch sie elyptisch, gebogen, fliessend. Eine Brücke wölbt sich von Pool zu Pool. Schlägt fast ein Halbrad. Aus Rohren sprudelt in hohem, weichem Bogen Wasser in die Becken. Im Aussenbereich dieselben Formen. Sanft, weiblich, natürlich, strömend und doch sehr irdisch. Dazwischen grosse, schwere Gefässe voller Sand aus denen Schwemmhölzer und Trockenbüsche wachsen. Sie dienen als dezente Wegweiser, die das Zurechtfinden in den verschiedenen Bereichen und Ebenen der Wasserwelt erleichtern. Tauchen wurzelartige Holzkugeln auf, die wie eingestreut auf den Fliesen liegen, beginnt die Wellnesszone. Blassgrüne Schilfgarben, durch die sanft der Wind zu streichen scheint, kennzeichnen meditative Zentren. Und überall Stühle und Liegen, die den Schwung dWohlig bequem aber spartanisch schnörkellos.

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Entgrenztes Fühlen

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Eine magische Wasserwelt die gleichzeitig rationale und irrationale Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft befriedigt, erstrahlt in wechselndem Licht. Zaubert von Sonnenaufgang bis Vollmond kunstvolle Stimmung ins künstliche Paradies. Wem sich die Schleuse zum vielseitigsten Wasserpark der Schweiz öffnet, der spürt sein pulsierendes Herz. Stürzt sich feucht- seelig ins sprudelnde, wogende, plätschernde, mitreissende Innenleben.

Taucht ein ins Feng-Shui – der östlichen Antwort auf westliche Sehnsucht nach Harmonie. Eine Gesetzmässigkeit, der unbeeinflusst gewachsene Natur einfach entspricht. Künstliche Universen müssen Wohlbefinden aufbauen. Dazu orientieren sie sich am Lichteinfall. Stimmen die Himmelsrichtungen, fliesst Energie. Dann erfüllt das Wunderwerk der Technik alle Sinne. Die Fatamorgana funktioniert.

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Licht und Schatten – Weichzeichner

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Kein Sonnenstrahl fällt durch den Firstring im Dachstock bis zum Feuchtbiotop herab. Geplant war von Architekt Justus Dahinden ursprünglich, das Scheitelchakra des Gebäudes zu öffnen. Dort einfallendes Tageslicht über den Einbau eines Heliostats noch zu verstärken. Dieses Gerät mit Spiegel, fängt die Sonne ein und reflektiert sie nach Innen. Ein Effekt, der dem kleinen Design-Team aus Regensberg ein Albtraum ist. Den Verzicht darauf bewirkt Überzeugungskraft. Zwergen-Aufstand nennen es die Sieger. Das Auge gen Himmel bleibt geschlossen, blendet sakrale Anklänge aus. Das Haus stellt dar, was es sein will: Ein Konsumtempel sprühender Fantasien.

zeichnenden Scheinwerfern bestehen. Tännler Design liebäugelt mit dem gänzlichen Aussperren direkten Lichteinfalls, spielt mit dem Gedanken nur reines Kunstlicht in die Kunstwelt zu lassen. Umsetzung findet diese Vision in der dunklen Wassergrotte mit blau schimmerndem Zwielicht. Bei hereinbrechender Nacht erliegt die ganze Wasserwelt dem Bann reinster Kunstlichtinszenierung.

So oder so geht in aquabasilea auch bei Regen mehrmals täglich die Sonne auf und wieder unter. Mondschein dringt unter die Haut und in Seelen ein. Intensives Sternenglimmern bringt Saunierende zum Schwitzen. Raffinierte Farbwechsel lassen Körper und Geist in jede beliebige Stimmungslage schwingen. In LichtIn seinem Innern leuchten Objekte made by Tännler Design. Es geschwindigkeit aufblitzende Effekte verleihen Rutschpartien sind alte, aber neu inszenierte Stücke einer schon bestehenden Flügel. Im Ruheraum dimmt diffuses Leuchten erhitzte Gemüter Leuchten-Kreation. Können Satelliten, Raumschiffe, Monde, auf Gelassenheit. Alle Lichtsituationen sind gewollt, durchdacht, fliegende Untertassen, Sonnen sein, die da zum tausendsten Mal den Kreis des Gesamt-Ambientes wiederholen, zelebrieren, unter- vorprogrammiert und variierbar – jede Stimmung ist möglich. streichen. In unterschiedlichen Grössen, Höhen und Abständen stehen, schweben, hängen sie am Firmament der Wasserwelt. Indirektes Licht zeichnet weich. Macht schön. Selbst Menschen über 40 fühlen sich darin in die Haut ihrer Jugend zurückversetzt. Werfen sanfte Halbschatten. Müssen nicht vor hart

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Technik Zweistöckige Unterwelt

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Ohne funktionierenden Background wäre aquabasilea suptropisch und von Naturkatastrophen bedroht. Temperaturstürze zu Wasser und zu Lande, kleine Tsunamis, siedende Bergseen, rasende Flüsse, Hochwasser oder Rinnsale könnten das Paradies gefährden. Chemie in der Luft sogar seine Statik angreifen. Die Probleme beginnen, wenn Feuchtigkeit und Wärme aufeinandertreffen. Wasser kondensiert, steigt auf, es regnet – selbst in einer

künstlichen Welt. Aber nicht aus dem hölzigen Himmel von aquabasilea! Dafür hat Harald Kannewischer und sein Team gesorgt. Ihr Ding sind die technische Planung und Fachbauleitung von Heizung, Lüftung, Sanitär und Badewasseraufbereitung – die Koordination der gesamten Haustechnik. Sie stellen sicher, dass der Sprung des Badegasts ins wohltemperierte Nass keine Grundwelle auslöst, die von einer überforderten Überlaufrinne ausgehend das atmosphärische Gleichgewicht der Traumland-


schaft schädigt. Oder das gleichzeitige Ablassen des Gesamtwasservolumens, Pratteln überschwemmt. Der Hauptsitz solcher Macht ist in jedem Wasserreich unter der Oberfläche. Hier findet sich alles, was überirdisches Schwelgen im Nassen erst möglich macht. In der zweistöckigen Unterwelt aquabasileas herrscht funktionale Ästhetik. Alles dreht sich um Badetemperaturen, Wasserhygiene, Luftqualität, Energierückgewinnung, Beckenhydraulik, Filteranlagen, esinfektion, Aufbereitung, Entfeuchten, Messen, Verdunsten, ………. findet statt, in einem unüberschaubaren System aus Röhren und Röhrchen, Pumpen, Hahnen, Rädern, Schrauben, grossen, kleinen, runden, eckige Tanks, Messgeräten und Isolationen. Ein Labyrinth mit aufregendem Hightech-Touch. Fast unsichtbar streckt es seine Fühler bis in den obersten Bereich des Himmelszelts empor. Dezent versteckt in dicken silbernen Röhren, werden Infos aus luftiger Höhe ins Keller-Reich herab gemeldet. Die Unterwelt herrscht über Klima und Atmosphäre im Tempel des Freizeitvergnügens. Komplexe technische Anlagen befriedigen neben Ansprüchen der Badegäste bezüglich Attraktivität, Wohlbefinden und Hygiene, aber auch solche des wirtschaftlichen Betriebs. Auf eine ener-

gieeffiziente und wassersparende Technik wurde Wert gelegt. Vor der Realisierung erarbeitete das Team ein gesamtheitliches Energiekonzept, um alles Potenzial zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung erfassen zu können – im Zusammenhang mit einem Erlebnisbad heikle Themen. Die eingesetzte Technik entschärft sie, gewährleistet einen hohen Komfort bei sparsamem Energieverbrauch. aquabasilea nutzt Abwärme aus den Produktionsprozessen des nahe gelegenen Industriebetriebes der SI-Group. Sie wird in Form von Heizwasser in die Heizzentrale des Geländes transportiert, von dort mit Hilfe von zwei Wärmepumpen auf die erforderlichen Temperaturniveaus angehoben und verteilt. Die hohen Ausgangstemperaturen ermöglichen einen sehr guten Wirkungsgrad. Immerhin zwei Drittel des Energiebedarfs lassen sich damit abdecken. Ressourcen, die früher ungenutzt verpufften, sind so sinnvoll aufgefangen und umweltgerecht verwendet. Die hinterlüftete Stehfalzfassade sorgt zudem für einen effizienten Umgang mit dieser Energie. Innerhalb der Anlage findet Wärmerückgewinnung aus den Duschen statt. Die Wasserreinigung ist weitgehend ökologisch aufgebaut.

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Geschlossene Gesellschaft

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Spa heisst ein legendärer belgischer Badeort – im 17. Jahrhundert Synonym für Mineral- und Heilquellen. Später wird Spa zum Inbegriff der Wellness- Oase. In aquabasilea besticht diese durch Hochwertigkeit. Roten Wände und Sandsteinmauern repräsentieren Swissness. Dunkle Platten unterstreichen klassische Zurückhaltung und Intimität. Mit Veilchen und Alpenglühen hat der deutsche Betreiber die Türen zu den Kabinen beschriftet. Der Schweizer Designer hätte mit Enzian, Matterhorn oder Viamala

zu dahinter statt findenden Anwendung gelockt: Ganz- und Teilkörpermassagen, Aromaöl- Steinmassagen, Fussmassagen, Thai-Massagen und Stempelöl-Massagen, kosmetische Behandlungen für Gesichts- und Körperpflege, für Hautgefühl und Reinheit im stillen Kämmerlein oder in grosszügigen Suiten für Ehepaare, Partner, Mütter und Töchter, Freundinnen – die luxuriöse Varianten der Spa zu zweit, in privater, diskreter, gehobener Atmosphäre.


Actionhalle Atemberaubend und einmalig!

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Rutschbahnen gehören in jedes Wasserparadies. Denn die Jugendseele – nicht zuletzt im Manne – berauscht Spass, Spiel und Geschwindigkeit. Hans Tännlers Designerblick schwebt ein dynamisches Schlangenbündel aus formvollendeten Verschlingungen ineinander übergehender Farbverläufe vor. Bei vorinspirierenden Rutschpartien mit der Jungmannschaft fällt ihm dann auf, dass hier weniger geschmackssichere Zwischentöne als klare Absprachen gelten: «Die Schwarze ist geil!» – «Probier mal die Gelbe! » – «die Grüne fegt!» Kinderaugen sehen Action und Power nüchtern.

Dem fügt Rainer Braun von der deutschen Rutschenfirma Hartwigsen bei: „Wer Nervenkitzel sucht, orientiert sich an starken Signalen.“ Er selbst ist wie acht Prozent seiner Geschlechtsgenossen und 0,4 Prozent der Frauen farbenblind und orientiert sich an Beschilderung und Kontrasten. Dort wo’s abgeht, ist nicht der Platz für die nuancierte Röhrenskulptur. Die Sicherheits- Skala reicht von fröhlichem gelb, über gefährliches grün, leuchtendes rot und kräftiges blau bis zum kickverdächtigen schwarz. Der erfahrene Fachplaner Braun webt mit dem Gestalter Tännler ein strukturiertes Gewirr aus Blackhole-, Turbo-, Hochge-

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schwindigkeits-, Familien- und Reifenrutschen. Da ist vom Frei-Fall-Feeling über 13 Meter Höhendifferenz mit gegen 50 Stundenkilometern in totaler Finsternis durch Lichteffekte erhellt und Musik beschallt bis hin zum gemütlichen Gleiten in offener Halbschale mit Kind zwischen den Beinen alles zu haben. Im Winter saust wer will von drinnen in weitem Bogen durch den Aussenbereich und massive Temperaturunterschiede vorbei an einer eingeblendeten Feuerwand, aufleuchtendem Meeresgetier, Wiesenlandschaften, Unterwasserwelten und passiert eine vier Meter lange Glaspartie. Denn nicht nur sich selbst überwinden, sondern dabei auch von anderen gesehen werden, sind handfeste Argumente um Mut zu zeigen. Dass einem die Fliehkräfte in der Action-Zone nicht das Blut gefrieren und das Herz stocken lassen, dafür garantieren bestehende Anlagen in Deutschland, Österreich, Osteuropa, Luxemburg und Dänemark, die von der Hartwigsen Freizeitanlagen GmbH schon erstellt wurden und ihr Chefplaner als Erster ausprobiert hat. In aquabasilea mit einem Neoprenanzug, weil das Wasser zum Versuchsbetrieb erst gerade sechs Grad warm war. In aufgeheiztem Klima hat sich später auch der Designer – seinen Kids den Vortritt lassend – als Kamikaze versucht: Atemberaubend und einmalig!

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Schwimmen ist toll, Bauen war toller

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Bonnie und Clyde stehen für das perfekte Team was Ergänzung und Verlass aufeinander betrifft. Die Architektin Bozena Pioseczny – mit Rufnamen Bonnie – fügt Hans Tännlers übersprudelndem Vorwärtsstürmen wohldosierte Fliesskraft hinzu. Die Frau aus Schlesien hat in Hamburg, Berlin und Bremen Casinobauten verwirklicht. Als Lichtplanerin kommt sie zum grossen Bäderprojekt, als Bau- und Projektleiterin von Tännler Design bleibt sie dabei. Viel Zeit sanft einzutauchen, hat sie nicht. Kaum begonnen, muss sie als einzige Frau im Planerteam bestehen. Gesundheitliche Probleme des Chefs machen sie zur Koordinationsstelle zwischen dem physisch Abwesenden und „der Marazzi-Truppe mit Architekt Justus Dahinden in der Mitte“. Diese Verantwortung trägt sie selbsbewusst: „Cool“, findet sie es.

Für den Sprung ins „coole“ Wasser hat sich die Deutsche an ihrem 32. Geburtstag im Juni mit einem Bad in der 10-grädigen Verzasca hart vorbereitet. Damit erfüllt sie den eigenen Wunsch, sich möglichst schnell auf die Schweiz und ihre neue Aufgabe einzuschwingen. „Ich muss wissen, mit welchem Element ich arbeite.“ Also badet sich Bonnie dazu noch durch die Aroser Therme Bottas und Zumthors Valser Wasser. Schwitzt zum ersten Mal im Leben in der Sauna. Danach ist die persönliche Rangliste klar: Kraft für das Projekt holt sie sich am liebsten aus der Natur – wenn Zeit dazu bleibt. Doch die ist während den nächsten zweieinhalb Jahren Mangelware. Volle Kraft voraus setzt Bozena Pioseczny ihr Faible für Schweizer Berge in Swissness am Bau um – gleichmässig fasziniert und begeistert. Sie hält Materialien unter Lampen, um ihre Ausstrahlung im Licht zu prüfen. Testet Reaktionen von Bodenbelägen auf chemische Beeinflussung. Lässt Chlor über Beschichtungen fliessen. Kombiniert Farben und findet Assoziationen zu Gerüchen. Erkämpft sich Respekt, Beliebtheit und Gewicht. Gehört bald zum festen Baustellenbild. Bonnie ist Mädchen für alles und wird zur Frau vor Ort, die entscheidet, mit durchschlagenden Argumenten überzeugt, Widerspruch im Keim erstickt, kontroverse Ideen gemäss Tännler Designs Vorstellungen durchboxt. Lichtplanung

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bleibt ihr Steckenpferd, „ohne Licht kein Raum“ ihr Slogan. Dazwischen sitzt sie im Regensberger Atelier mit Fotos der Schweizer Alpenlandschaft und dem Vertrauen Hans Tännlers im Rücken. Vor sich auf dem Pult Pläne und Höhenkurven, die präzise das ansteigende Terrain des Verzascatals adaptieren. Diese Landschaft bleibt ihr Lieblingstummelfeld, das den Vergleichstest mit der Natur beim Probebad besteht: „Auch wenn geliebte Details auf der Strecke bleiben mussten.“ Mit ungebrochenem Enthusiasmus schwimmt sie sich durch das fertig gestellte Bad. Nennt es ein grandioses Erlebnis, Beckenformen zu erleben, das Gebäude physische zu spüren, mit dem sie psychisch längst ein Herz und eine Seele ist. Sie bereut keine Stunde, der diesem Bauwerk geopferten Freizeit. Beschreibt den Weg zu diesem Ziel mit herausragend, die Arbeit im Team der Fachplaner als bereichernd. Das Zusammengehen mit Hans Tännler ist Gleichschritt. Sie würde es „immer wieder tun“. Bozena Pioseczny’s Fazit nach Einweihung und Eröffnungsbaden: „Das Schwimmen ist toll, das Bauen war toller.“ So leicht übergibt sie aquabasilea seinen Nutzern, taucht als frisch getaufte Bäderspezialistin aus seinen Fluten empor und bricht zu neuen Ufern auf.

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Reduzierte Ästhetik

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Klar das Licht, die Farben, die Fliesen am Boden. Brachial, kraftvoll, archaisch, ausdrucksstark, puritanisch, unverfälscht und etwas rau die Stimmung – Schweizer Mythos im Taschenformat. Bereit belebt zu werde: Badegäste stürzen sich in Bergbäche, spülen das Geschiebe von der Seele, schweben in seichten Ge-

wässern, schwitzen die Sorgen aus dem Leib oder vertrauen sich einfach nur der schlichten Linienführung eines auf Ergonomie reduzierten Liegebetts an und schauen in die gigantische Holzkonstruktion des unverstellten Himmels über aquabasilea empor. Relaxen ist das Gebot dieses Augenblicks.

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Checkpoint Spa

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Natürlich rund ist der Check-in-Schalter für die Welt des Spas. Hier lassen sich Anwendungen, Tanzkurse, Yoga und Fitness an modernsten Cardio- und Kraftgeräten buchen. Vor allem aber ist er das Eingangstor in eine Saunawelt der Superlative. Zu den Highlights im Innenbereich gehören eine achteckige Bergwerksauna, eine Rauchsauna mit hohen Temperaturen und ein sanftes Sanarium mit harmonischem Farblicht. Das Herzstück bildet die finnische Sauna mit enormen Massen, in der bis zu 50 Personen gleichzeitig schwitzen können. Abgerundet wird das Angebot durch Dampfbad, Laconium und Caldarium, eine wohltuende Sole- sowie eine duftende Aromagrotte. Im Aussenbereich warten grosszügig bemessene Schwitzhäuser auf die Badegäste: Ob traditionelle Aufguss- oder Seesauna mit Licht- und Klangerlebnis, rustikale Erdsauna oder urige Chaletsauna – jede Klimazone ist zu finden. Nach der Schwitzkur laden Eisbrunnen oder Tauchbecken mit sprudelndem Wasserfall zur Abkühlung. Der „Erfinder“ dieser Üppigkeit sauniert lieber in der Abgeschiedenheit Finnlands. Von dort bringt er auch seine Saunaerfahrung mit, was aquabasilea zugute kommt. „So profitiert die Masse vom Individuum und umgekehrt“, sagt Hans Tännler.

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Die Quadratur des Kreises ist rundum gelungen

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Zu Beginn des Projekts reisst ihm eine Grundwelle der Begeisterung den Boden unter den Füssen weg. Bedenkenlos treibt er auf ihr von Kamm zu Kamm. Hans Tännler läuft zu kreativer Hochform auf. Die Einfälle sprudeln. Ihnen Gestalt zu verleihen, ist sein liebstes Kinderspiel. Die gewaltige Dimension von aquabasilea gibt der Fantasie genügend Auslauf sich zu verwirklichen. Bei der Umsetzung muss sich das kleine Design-Büro dann aber entsprechend unter Giganten der Baubranche behaupten. Eine Erfahrung, die Hans Tännler im Nachhinein nicht missen öchte. Zwischendurch dreht er sich aber auch Mal im Kreis – Kopf nter.

Doch es braucht eine gesundheitliche Zwangspause – den Schritt aus dem Gestaltungskreis heraus – um zu erkennen: „Die vereinten Wassermassen haben ein Juwel geschliffen.“ Trotz viel prosaischem Drumrum ist reine Poesie entstanden. Und auch den Witz hat David in den Welteeingebüsst: „Der Gesamteindruck war und ist umwerfend!“

Dem Kostendruck fallen Perlen zum Opfer. Im atemlosen Arbeitstempo entgleiten Details seiner Aufmerksamkeit. Die Grösse der Baustelle zwingt ihn manchmal klein beizugeben. Für den Perfektionisten Tännler, der konsequent in hohen Gestaltungssphären schwebt, sind das Design- Tragödien. aquabasilea unterspült das vertraute Alles-ist-möglich- Fundament des „Hans guck in die Luft“. Dank dieser Erschütterung wird die grosse Wasserwelt seine Katharsis, reinigt und läutert die „Kontrollfreak“- Seele, stellt er fest und ist gerade deshalb sicher, dass sie auch die Seelen der Nutzer berühren wird: „Dazu ist das Erlebnisbad im Stande.“

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Das Zauberwort heisst: Sisu

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Die Finnin Maarit Seppä hat in Helsinki Soziologie studiert und den Schweizer Hans Tännler geheiratet. Als selbständige Markt- und Konkurrenzforscherin formuliert sie für aquabasilea die Konsumtrends, leuchtet den Wettbewerb aus und unterstützt den Entscheid ihres Ehemann, die architektonische 120- Millionen-Herausforderung dafür anzunehmen. Niemand kennt ihr Ausmass besser als sie. Und der Nachwuchs jubelt: „Papa baut ein Schwimmbad“, statt einem ätzenden Schulhaus oder langweiligen Büro. „Uns verbindet, dass wir kein Risiko scheuen “, sagt Maarit eppä . Ruhig, realistisch und mit nordischer Beharrlichkeit, zieht sie durch, was immer begonnen ist und glaubt ans Gelingen. Hans Tännler galoppiert mit südländischerem Temperament und 1000 worst-case-Szenarien los. Tauchen die Schwierigkeiten dann auf, spricht sie ein finnisches Zauberwort: „Sisu“. „Ruhig Blut“ ist die annäherndste Übersetzung dieser Geisteshaltung und für aquabasilea bitter nötig! Das coole Papa-Projekt mündet aus der lustvollen Entwurfsphase in zermürbende Zeiten voller Termine, Sitzungen, Protokolle, Pendenzen, Krisengespräche, Katastrophenübungen, drohendem Kostenkollaps… Die Wellen von aquabasilea schlagen über der

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Familie zusammen. Omnipräsent beherrscht die Wasserwelt ihren Alltag. Die Ehefrau spürt den Druck, sieht den Kampf, die Hektik, den Frust. Während die Ausführenden alle im gleichen Boot und Takt voranrudern, blockieren Bürokratie, Verhandlungen und Absprachen den Fluss der Kreativität. Als die Gesundheit ihres Mannes darauf reagiert, zieht sie die Notbremse, schickt ihn ins finnische Sommerhaus. Für sie übrigens sein unbestritten bedeutungsvollstest Projekt – nach aquabasilea. Hier hat Hans Tännler 25-Jahre Sauna-Erfahrung gesammelt, die er in aquabasilea investiert. Ein Vermächtnis der Herkunft seiner Frau, deren Vater in einer Sauna geboren ist. Hier tankt er Ruhe, Kraft und erlangt die notwendige „Sisu“, um gelassen zu beenden, was erfolgreich begonnen ist. Seppä ist stolz auf Tännler: „Er ist der ursprünglichen Idee gegen alle Widerstände treu geblieben.“ Entstanden ist für Maarit, was er vier Jahre davor am Küchentisch mit ihr und den Kindern ausgeheckt hat. „Eine selten gelungene Inszenierung verrückter Ideen, die gute Stimmung vermittelt.“ Nach dem Probebad sind auch die Kinder wieder voll dabei – familiäre Unterstützung für das nächste Projekt inbegriffen.


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Mit Aquarena nach aquabasilea

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Rainer Braun studiert Maschinenbau. Nebenverdienst erwirbt er bei der Firma Hartwigsen im deutschen Sindelfingen. Als Hilfsmonteur hilft der Student 1981 die längste Wasserbahn mit Gefälle im Land zusammenzubauen. Sie reicht sensationelle 100 Meter weit! 1996 rutscht er dann in die Geschäftsleitung der unterdessen Aquarena heissenden Freizeitanlagen GmbH nach. Eigentlich sind Sie auf direktem Weg in Ihre Berufung hineingerutscht? Rainer Braun: Ich rutsche eben gerne und so ist es für mich Beruf und Berufung zugleich, täglich dafür sorgen zu dürfen, dass Abenteuer, Action und Adrenalin auch durch die Adern aller fliesst , die unsere Anlagen benutzen. Bogen, Kurven und Höhenunterschiede braucht aber schon, was richtig abfahren soll. Daran arbeite ich stetig. Arbeit die Spass macht und machen soll? Genau, vor allem das Entwickeln von und Tüfteln an Unikaten ist unsere Passion. Wir bauen ja nicht einfach Wasserrutschen, sondern schaffen Erlebnisse. Das hat Hartwigsen zum Marktführer im deutschsprachigen Raum gemacht… … und Aquarena zu aquabasilea geführt? aquabasilea ist ein ambitiöses Unterfangen, das ruft nach grundsolider Fachplanung. Das Knowhow von Aquarena beinhaltet auch Strömungsanimation. Diese Spezialität liess sich hervorragend mit der Idee des aquabasilea-Erschaffers Hans Tännler kombinieren, eine

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Tessiner Natur- Attraktion in die Szenerie einfliessen zu lassen (Seiten 32 +33). Die Zusammenarbeit war unkompliziert und inspirierend. Wie haben sie Hans Tännlers Ideenflüsse umgesetzt? Künstliches Wildwasser ist schwierig in der Theorie zu konzipieren. Entscheidenden Einfluss auf das Entstehen von Strudeln und Wirbeln hat die Wassermenge. Das vertretbare Risiko lässt sich nur in Natura kalkulieren, also im Modell. Wir testen das jeweils im Massstab 1:10… … und lassen sich dann probehalber darin treiben? Das tun ebenfalls 1:10-Figuren an unserer Stelle und wir beobachten ihr Treiben zusammen mit dem Auftraggeber. Kriegen sie die Kurven nicht, knallen in Wände oder kreisen endlos, müssen wir entverändern. Ist der Fluss zu lahm, mehr Power geben. Eine aufwändige Geschichte? Damit beim laufenden Versuch nicht für jede Änderung Wasser abgelassen werden muss, haben wir eine Methode entwickelt um


das Terrain im Fluss vor Ort breiter, enger, steiler oder flacher zu machen – wie, ist Betriebsgeheimnis! Jedenfalls lohnt sich der Aufwand für die Sicherheit der Badegäste.

Was passiert, wenn die Pumpe ausfällt, die Wasser in die Rutsche einspeist? Dann wird es sehr schnell. Da fehlt der Wasserberg, den man vor sich hschiebt und der immer grösser wird, je rasanter jemand unterwegs ist.

Der künstliche Verzasca-Abschnitt ist also gezähmt? Im Tessin tummeln sich ja ganze Familien darin. Das können sie auch im nachgebauten Teilstück. Es ist spannend aber zahm. Etwas sportlicher muss sein, wer sich in den Wildbach wagt, der durch den Aussenbereich fliesst. Mehr Gefälle macht ihn um einiges wilder, als die Verzasca.

Eine von Amtes wegen eingebaute Bremse? BfU-Normen und unsere Erfahrung sorgen damit für Sicherheit. Ein gewisses Restrisiko bleibt immer. Viel heimtückischer wären aber unbemerkte Kanten oder Unebenheiten. Dass es die nicht gibt, stellen wir und die behördlichen Tester mit Probefahrten in der Badehose sicher.

Aber rasend schnell wird es erst auf den Rutschen? Je nach Geschmack stehen verschiedene Geschwindigkeitstypen zur Auswahl. Die meisten rangieren in der Kategorie 3. Nur die Grüne ist eine Nummer 5. Da erreichen geübte Rutscher Hochgeschwindigkeiten.

Sind sie auch schon privat durchs aquabasilea-Röhrensystem geflutscht? Dieses Erlebnis möchte ich demnächst meinen beiden 16- und 17-Jährigen Töchtern gönnen. Mir ist es jetzt ja schon bekannt. Ich werde bei dieser Gelegenheit mit meiner Frau in der Badehalle schwimmen. Am liebsten nachts um die Lichteffekte zu geniessen. Dann drehe ich noch eine Saunarunde, obwohl das nicht meine Leidenschaft ist. Aber die faszinierende Atmosphäre will ich am eigenen Leib ausprobieren.

Ist das gefährlich? Was gefällt Ihnen an aquabasilea noch? Meistens ist es Übermut, der zu Pannen führt. Doch bevor Von unseren Werken mal abgesehen (lacht), die beeindruckende Holzkuppel über der Haupthalle. jemand Unsinn machen kann, ist er ohnehin schon unten angelangt. Unfälle sind selten. Präventiv wirken Abstände. Dafür www.hartwigsen.de sorgen Ampeln und Regeln. Nur in der Reifenrutsche sind mehrere gleichzeitig unterwegs. Aber da sitzt jeder im Airbag.

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Interview mit Harald Kannewischer

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Für Haus- und Badetechnik eines Projekts von diesem Format gibt es nur eine Adresse in Europa: Das HK&T. Harald Kannewischers Team ist konditioniert auf Erlebnisbäder. Seit 1972 sind Badewasseraufbereitung, Energie- und Heizungstechnik, Lüftungsanlagen und Sanitär-Installationen seine Kernkompetenz. Die Referenzliste ist lang und wurde in der Schweiz bisher von Bernaqua im Westside-Freizeitpark angeführt, gefolgt von der Tamina Therme in Bad Ragaz. Jetzt ist aquabasilea dazugekommen. Wo stecken bei solchen Projekten die technischen Knacknüsse? Harald Kannewischer: aquabasilea ist die vielseitigste Wasserwelt der Schweiz und einer unserer bis jetzt umfangreichsten Aufträge. Besondere Anforderungen stellen Hygiene und der sorgfältige Umgang mit Energie und Ressourcen. Beispielsweise dem Wasser? Als grösste Wasserwelt der Schweiz umfasst seine Gesamtwasseroberfläche 2093 Quadratmeter. Das Volumen beträgt 2110 Kubikmeter. Würde man alles Wasser gleichzeitig ablaufen lassen oder auffüllen, hätte die Gemeinde Pratteln Probleme mit ihrer Wasserversorgung. Also geschieht es unter Voranmeldung und gestaffelt. Dazu braucht es unterirdische Becken, die als Zwischenpufferspeicher fungieren. Um Wasser zu sparen, wird es aber vor allem aufbereitet. Mit viel Energie? Erlebnisbäder sind Energieschleudern. Die Frage ist, woher die Ener-

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gie kommt. Für aquabasilea hat sich eine gute Verknüpfung ergeben. Zwei Drittel des Energiebedarfs entstammen der Abwärme umgebender Industrieanlagen. Solche Synergien zu erarbeiten ist befriedigend und zukunftsweisend. Und Hauptbestandteil der Planung? Der enorme Planungsaufwand resultierte aus der Verknüpfung aller Ansprüche. Am Ende muss eine Anlage entstehen die Badegäste verwöhnt und für den Betreiber wirtschaftlich ist. Ein optimaler Betrieb mit möglichst geringem Personalaufwand ist unser Ziel. Das war bei aquabasilea eine echte Herausforderung. Die gelungen ist? Sogar ohne Zitterpartie – dazu sind wir zu versiert. Keine einzige Schwierigkeit? Überzeugungsintensiv war die Zusammenarbeit mit Baufachleuten, die keine Ahnung vom Bäderbau hatten. Anderseits ist jedes


Erlebnisbad ein Prototyp, dessen Entwicklung und Umsetzung an die momentane Leistungsgrenze aller geht. Sie gemeinsam zu überwinden macht den Reiz aus. In diesem Fall ist das besonders gut gelungen. Da gab es wenig aus der Schublade zu ziehen, kein Griff zu Vorgefertigtem, nichts Spezifiziertes. aquabasilea reiht sich nahtlos in den Trend, das jedes neue Projekt verrückter, toller aber auch wirtschaftlicher werden muss. Das sind die Anforderungen des Freizeitmarkts. Behaupten kann sich nur das Spektakuläre bei gleichzeitigem Wachstum der Einsparungsmöglichkeiten. Die da sind? Sie liegen – wie schon gesagt – im Energiebereich und der Umweltverträglichkeit. Nehmen wir die Badewasseraufbereitung. Hygienische Normen haben in der Schweiz einen hohen Stellenwert und werden vom Gesundheitsamt kontrolliert. aquabasilea kommt mit wenig Chemie aus. Es funktioniert mit Wasseraustausch, den genügend Bewegung im Becken automatisch gewährleistet. Wasser schwappt in die Überlaufrinne, fliesst durch eine Filteranlage, wird dort naturnah gereinigt und läuft sauber zurück. Was heisst hier naturnah? Im Keller stehen runde Stahlbehälter gefüllt mit Sand in diversen Schichtungen. Das abgezogene Wasser sickert dort

durch, wird sogenannt abgebadet. Das geschieht ohne Druck. So wie mit Regenwasser, welches im Boden versickert bevor es als Grundwasser aus dem Hahnen kommt. Bakterien bleiben aber nicht in Kies und Sand hängen? Dazu braucht es einen Rest an Chemie und Desinfektion. Beispielsweise Chlor, das dann auch in der Luft hängt? Früher waren Chlorkonzentrationen in Wasser und Luft tatsächlich ein Problem der Hallenbäder. Das ist Vergangenheit. Aber die Luft wird trotzdem gereinigt? Das eine ist die Luftqualität, das andere ihre Sättigung mit Feuchtigkeit. Ein nasser, nackter Mensch verdunstet Wasser. Ist die Luft zu trocken, fröstelt er dabei. Viele Menschen im Bad produzieren auch mehr Feuchtigkeit. Das bedarf einer automatischen Regulierung, einem Wechsel von Ent- und Befeuchten. Die Raumluft wird dazu umgewälzt und erneuert – Abluft oben weggesaugt, Zuluft der Innenfassade entlang nach unten geholt und dort eingespeist. Auch hier ein Kreislauf. Welches war die grösste Herausforderung aquabasileas? Das knappe Zeitbudget. Es verunmöglichte eine strukturierte Inbetriebnahme. Der Probeblauf war zu kurz, um das Zusammenspiel aller Faktoren durchzutesten und ein reibungsloses Funktionieren zu garantieren. www.kannewischer.ch

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