red&queer 04/2006

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DKP queer Wer wir sind und was wir wollen Uns fehlen in der DKP momentan noch konkrete/aktuelle Positionen zur Situation gleichgeschlechtlich l(i)ebender Menschen. Anstatt uns weiterhin mit der Behandlung „queerer“ Themen als Nebensätze und Fußnoten der Minderheiten- und Sozialpolitik zufrieden zu geben, wollen wir unsere Anliegen selbst thematisieren und selbst aus einer marxistischen Perspektive Lösungsvorschläge erarbeiten. Die Gründung einer bundesweit organisierten thematischen Arbeitsgruppe „queer DKP“ kann den notwendigen organisatorischen Rahmen für unsere Arbeit schaffen. Mit der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft wollen wir die Gesamtpartei nicht aus der Verantwortung entlassen, sich mit „queeren“ Themen zu beschäftigen. Im Gegenteil: Eine Partei, die fortschrittliche Politik gestalten will, muss auch emanzipatorische „queerpolitik“ einen wichtigen Platz einräumen. Kommunistische „queer Politik“ ist für uns keine enggefasste Minderheiten-„Zielgruppenpolitik“ sondern Ausgangspunkt für eine breitgefächerte emanzipatorische Politik. Wie heute hier in Frankfurt, so wird an vielen Orten Europas und der Welt mit Paraden, Festen und Kundgebungen den schwulen, lesbischen, biund transsexuellen HeldInnen gedacht, die vor 27 Jahren in New York auf die Strasse gangen und sich mit der Polizei prügelten, um für ihre rechte zu kämpfen. Das ist eine wichtige, wenn auch nicht selbstverständliche Errungenschaft. In vielen Ländern, so wie jüngst in Polen oder Russland gesehen, ist es Lesben, Schwulen, Trans- und Bisexuellen immer noch untersagt, auf die Strasse zu gehen und sich öffentlich zu ihrer „Andersartigkeit“ zu bekennen. Das zeigt, dass selbst die rechte, die wir uns in den letzten Jahren in einigen westlichen Staaten erkämpft haben (z.B. die „Homo-Ehe“), unter Beschuss sind, und uns jederzeit wieder weggenommen werden können, wenn die Herrschenden es wollen. Dass das keine Schwarzmalerei einiger Linker ist, zeigen Äußerungen konservativer Politiker (wie z.B. Martin Hohmann im letzten Jahr), aber auch die aktuelle

queer

Politik des Sozialabbaus, wie so von der großen Koalition durchgeführt wird,, betrifft auch uns: schwul-lesbische Kommunikationszentren müssen mangels Finanzierung durch die öffentliche Hand geschlossen werden, Aids-Beratungen müssen dichtgemacht werden etc. (Von der Hetze gegen Menschen, die von diesem System arbeitslos gemacht werden, ganz zu schweigen) Widerstand ist notwendig! Eine sozialistische Welt ist nötig! Wir sind Schwule, Lesben, Trans- und Bisexuelle, die in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und /oder der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) organisiert sind, weil wir sehen, dass dieses kapitalistische System, das mit seiner Profitgier Kriege, Arbeitslosigkeit und Umweltzerstörung und Unterdrückung hervorbringt keine Zukunft mehr hat. Wollen wir dieses System erfolgreich bekämpfen und eine alternative Gesellschaft aufbauen, die für uns eine sozialistische sein muss, in der nicht das Profitstreben einiger weniger, sondern die Mehrheit der ArbeiterInnen und Jugendlichen entscheidet, so geht dies nur zusammen. Wir, „queer“ Kommunistinnen und Kommunisten, Sozialistinnen und Sozialisten in DKP und SDAJ meinen, daß es an der Zeit ist, auch (und gerade) in der „Community“ einen starken linken-revolutionären Pol aufzubauen, der sich auch in „unserer Szene“ für sozialistische/kommunistische Alternativen zum kapitalistischen Wahnsinn und zur rechten Anpassungspolitik des „LSVD“ einsetzt. Hast du Interesse? Willst du mehr über uns und unsere Ziele wissen, so komm zu unseren Treffen oder schreib uns Zusammen sind wir stark! an! Adresse und Mailadresse findest du im Inneren dieser Ausgabe.

DKP ehemals red&gay

Ausgabe 4

CSD Frankfurt am Main 2006 in Berlin waren wir zu sehen. An unserem Stand kann man sich sowohl über „queerDKP“ als auch über die DKP und SDAJ im allgemeinen Informieren. „Polen zu Gast beim CSD“ Ist auch für uns ein wichtiger Aspekt. Polen einst ein sozialistisches Land mit progressiver Verfassung – heute ein Staat mit homophober, chauvinistischer Regierung. „Keine Diskriminierung. Nirgendwo“!!! Ja so muss es sein. Finden wirst du es aber erst im Sozialismus. Denn der Kapitalismus braucht Randgruppen. Denn einer muss der Böse sein. Also: für den Sozialismus! Herzlich willkommen am Stand von DKP und SDAJ auf dem CSD in Frankfurt. Am Stand Nummer 35 gibt es zum ersten mal kommunistische Informationen. Es wurde aber auch Zeit, dass endlich auch eine revolutionäre Partei und der Jugendverband der ihr nahe steht einen Infostand auf dem CSD machen. Und nicht nur auf diesem. Auch in Freiburg und Iserlohn sind wir vertreten und auf dem Transgenialen CSD

Inhalt: Seite 2: Probleme beim coming out, Bildungscamp Seite 3: Internationales, Vita von Dominik Seite 4:Transgenialer CSD Berlin Seite 5:Transgenialer CSD Berlin Fortsetzung, das blaue Heft Seite 6 und 7: Jugend Seite 8: Karl Liebknecht Schule Seminar, Termine Seite 9: Verfolgung im Faschismus, Vita von Dominik Fortsetzung Seite 10:Transgenialer CSD Fortsetzung Seite 11: Übergriff auf Lesbische Aktivistin, zu unseren Nachbarn Seite 12: Wer wir sind und was wir wollen


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Probleme beim coming out? suchen euch so gut es geht zu helfen. Egal ob du in der SDAJ, der DKP einer anderen Organisation oder überhaupt nicht organisiert bist. So und jetzt noch die e-Mail Adresse damit du dich auch bei mir direkt melden kannst. dominik@dkp-queer.de Ihr könnt natürlich auch über info@dkp-queer.de mit mir in Kontakt kommen, da dauert´s aber etwas, weil es an mich weitergeleitet werden muss. Euer Dominik.

Du hast Probleme: mit deinen Eltern, Freunden, Mitschülern oder anderen? Mailt uns. Wir ver-

Ich will Infos zu:

O queer DKP O DKP O SDAJ O Ein kostenloses vierwöchiges Probeabo der „UZ“ Wochenzeitung der DKP

O Eine Probenummer der POSITION dem Magazin der SDAJ

O Meine Ruhe Name: Anschrift:

Eintüten und abschicken an: „queer DKP“ Postfach 1344 61283 Bad Homburg

Dominik ist ein 20 Jahre alter Genosse aus Hessen. Von ihm stammt die Idee endlich wieder etwas in Richtung queer zu machen, nachdem Anfang der 1990 ´er Jahre die DeLSI (Demokratische Lesben und Schwulen Initiative) wie so vieles was uns nahe stand, sich aufgelöst hat.

Bildungscamp Anton Makarenko Bald ist es wieder soweit, das Bildungscamp Anton Makarenko findet wieder statt. Direkt nach dem CSD in Frankfurt, vom 31. Juli bis zum 6. August fahren wir aus Hessen wieder dort hin. Du möchtest mit? du willst wissen, wie der Imperialismus funktioniert, warum die BRD so Arbeitet wie sie Arbeitet? Aber auch Feiern und so weiter? Dann melde dich bei uns direkt am Stand 35.

Übergriff auf Lesbische Aktivistin in Berlin Am 9.7. wurde die Direktkandidatin der WASG im Wahlkreis 2 von TempelhofSchöneberg, Katayun Pirdawari, auf der Potsdamer Straße von muslimischen Männern in einem Café mit den schlimmsten Schimpfwörtern beleidigt und bedroht. Da sie aus ihrer iranischen Herkunft und ihrem lesbisch-Sein keinen Hehl macht, wurde sie sinngemäß mit folgenden Worten bedroht: „Im Iran würde man dich und deine Familie sofort erschießen. Wenn es nach mir ginge, würde ich hier euch alle erschießen lassen!“ Später wurde sie auch angespuckt, obwohl sie versucht hatte, ein vernünftiges Gespräch mit ihnen zu führen. Unter den anwesenden waren auch Männer, die schlichtend wirken wollten, was jedoch nichts nutzte. Die Angegriffene ist Mitglied des „AK Regenbogen“, dem queeren Arbeitskreis der WASG. Sie arbeitet in verschiedenen lesbisch-schwulen und MigrantInnen-Organisationen, nahm an zahlreichen anti-

rassistischen Demonstrationen teil und vertritt seit Jahren die Idee des gegenseitigen Respekts zwischen Deutschen und MigrantInnen und der Erlangung interkultureller Kompetenz, um ein gutes Miteinander zu erreichen. Der Ausgrenzungs- und Diffamierungsübergriff wird vom „AK Regenbogen“ der WASG Berlin und auch von „queer DKP“ auf das Schärfste verurteilt. Gerade iranische Schwule und Lesben stammen aus einem Land, in dem Homosexualität als Grund für Folter und Hinrichtung genügt. Der Arbeitskreis der WASG Berlin, der keinesfalls antimuslimisch ist und sich in seiner Migrationspolitik stark für Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis einsetzt, fordert dringendes Handeln aller beteiligten Organisationen in dieser Stadt, um interkulturelle Kompetenz und gegenseitigen Respekt lebendig und wahrhaftig zu gestalten. Kulturelle und religiöse Vielfalt sind schön - religiöser Fanatismus, egal welcher Art, der in Angriffen auf die Menschenwürde anderer endet, ist dagegen verachtenswert.

Zu unseren Nachbarn... Natürlich müssen wir auch etwas zu unseren Nachbarn also vor allem den Ständen der Schwusos, den Jungen Liberalen und den „oliv“ Grünen sagen. Nun ja: alle diese Parteien sind Parteien des Kapitals. Sie springen, wenn Dieter Hundt „bellt“ pardon etwas sagt. Eine Ausnahme ist noch die Linkspartei. Sie versucht durch Reformen diese Republik etwas erträglicher zu machen. Punktuell arbeiten wir auch mit ihnen zusammen. Aber zurück zu den anderen Parteien. Vor allem SPD und Grüne haben den Sozial und Demokratieabbau so vorangetrieben, das es jetzt so ist wie es ist. Mit Agenda 2010, Hartz IV und die Bundeswehr im Ausland. Die FDP schimpft. OK sie will

auch mitmachen und man lässt sie nicht. CDU/CSU dürfen jetzt wieder. Unsere Meinung zu CDU/CSU/SPD/FDP/B90-Grüne. Nein das lassen wir mal lieber.... Sorry aber jeder darf das nun auch wieder nichtJJJ


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Seite 10 Fortsetzung zu Transgenialer CSD nebst viel zu niedrigen Mietzahlungen derselben. Ein Stopp vor einer Lidl-Filiale eignete sich hervorragend um die Parallelen der Lebenssituation von Personal und Kunden der „Lidl-Stiftung“ aufzuzeigen und insbesondere das antigewerkschaftliche Agieren und die aus dem von Ver.di vorgelegten „Schwarzbuch Lidl“ sowie „Schwarzbuch Lidl – Europa“ bekannten menschenunwürdigen Praktiken nebst ausgeprägter Gutsherrenmentalität (Toiletten-Verbot, Leibesvisitationen, Mobbing gegen BetriebsrätInnen, Filialschließung nach Betriebsratsgründung) der Handelskette zu brandmarken. Vor einem großen Hochhausblock gibt es den letzten Redeblock vor dem Erreichen der Abschlusskundgebung: ein zehnminütiger Redebeitrag über religiös-kulturell motivierte Homophobie und deren oft dramatische persönliche Folgen für die Betroffenen wird auf Türkisch und Deutsch gehalten und scheint auf breite Zustimmung beider Seiten zu stoßen. Von Balkonen und Galerien der Häuser und von beiden Straßenseiten wird warmherzig und zustimmend applaudiert.

Viele kennen es: www.gayromeo.com das „schwule Einwohnermeldeamt“. Seit mehreren Monaten gibt es dort auch den DKP-SDAJ-Club. Du hast dich schon bei Gayromeo angemeldet? Du bist in der SDAJ und / oder in der DKP? Dann melde dich auch im Club an.

CLUB

Positiv ist vor allem zu werten, daß die VeranstalterInnen nicht nur Aufklärung über die gut ausgewählten Themen stiften, sondern versuchen, den Einstieg in konkreten Widerstand gegen reaktionären Sozialraub und Privatisierungen öffentlichen Eigentums zu leisten. Mit Flyern wurden die Demo-TeilnehmerInnen z.B. zur Mitarbeit in der „Queer-Sozial-AG“ aufgefordert, um das Thema Armut (auch) unter LSBT-orientierten Menschen zu thematisieren und Möglichkeiten der Gegenwehr zu entwickeln. Themen die von anderen Gruppen aufgegriffen wurden, waren die Kriminalisierung des Warschauer CSD und die Inhaftierung des Demonstranten Rene K. am 10.06.2006 die gewalttätigen Angriffe faschistischer und klerikal-reaktionärer Gruppen auf eine schwul-lesbische Demonstration in Moskau im Juni 2006 die internationale Solidarität im AntiDiskriminierungskampf. Mehrere HomoMigranten-Initiativen stellen sich vor, laden zu InfoPartys über die rechtliche Situation von LSBTs in deren Ländern ein und bitten um Unterstützung die Zeitung „Roter Oktober“ der „Organisation für den Aufbau der kommunistischen Partei in Deutschland“ wartete mit einem bemerkenswerten Flugblatt-Text unter der Überschrift „Keine sexuelle Befreiung ohne Revolution“ auf. Überzeugend wird die Entstehung des Patriarchats und der damit verbundenen Zwangsheterosexualität und Zwangsmonogamie als Ursache der Unterdrückung von Frauen und gleichgeschlechtlich orientierten Menschen historisch-dialektisch hergeleitet. Die rot-grüne „Homo-Ehe“ wird als reformistischer Fortschritt erkannt, allerdings als in neue Gesetze gegossene fortbestehende Diskriminierung eingestuft. Der Eindruck, als sei dadurch eine Gleichberechtigung für LSBTs entstanden, wird als reine Suggestion zurückgewiesen. www.kpaufbau.de unter Flugblätter – Juni 2005 Fazit: Der Transgeniale CSD in Berlin war auch eine weite Anreise wert. Daher hoffe ich auf den weiteren Fortbestand dieser in der deutschen LSBT-Bewegung wohl einzigartigen regelmäßigen Demonstration.

Eine Teilnahme von „queer DKP“ im nächsten Jahr sollte daher Pflicht sein!

Internationales

Nein, wir werden es nicht tun. Wir werden keine blöden Kommentare ablassen darüber, dass es gestern wohl zu spät geworden ist und wir immer noch doppelt sehen. Wir werden keinen dummen Spruch darüber ablassen, dass in Warschau ein antikommunistischer, erzkatholischer homophober allein offenbar nicht ausreicht, um das Land endgültig zum christlichen Gottesstaat zu machen. Nein, solche Sprüche werdet Ihr von uns nicht hören. Wir werden nicht nachfragen, ob eine Regierung, die kommunistische Symbole verbietet, die die Kommunistische Partei verfolgt, die die Befreiung Polens durch die Rote Armee leugnet, dafür aber alte SS-Veteranen hofiert, wirklich demokratisch ist. Nein, das

werden wir nicht fragen. Es kommt uns auch nicht in den Sinn, nachzufragen, warum immer noch Menschen in Warschauer Gefängnissen sitzen, die am 10. Juni gegen die Schwulenfeindlichkeit der polnischen Regierung demonstriert haben. Warum der Berliner René K., der zu diesen Gefangenen gehört, nicht einmal gegen Kaution aus der Haft entlassen wird, werden wir nicht fragen. Nach dem Verbot einer Fotoausstellung gegen Homophobie in Warschau werden wir natürlich auch nicht fragen. Wir werden ebenfalls nicht nach dem faktischen Streikverbot fragen, das die beiden ehemaligen Rechtsberater der sogenannten Gewerkschaft Solidarnosc jetzt gegen die polnische Arbeiterbewegung verhängen wollen. Und ganz bestimmt nicht werden wir die Frage stellen, ob die kommunistische Regierung in den 80er Jahren, die mit den Streikenden verhandelte und ihnen schließlich nachgab, nicht eventuell demokratischer gewesen ist, als die heutigen Repräsentanten der Republik Polen. Nein, wir werden auch nicht nach der antisemitischen Hetze von „Radio Maryja“ fragen, das den polnischen Bischöfen gehört und dessen Ausfälle sogar dem Vatikan zu weit gingen. Und ganz, ganz bestimmt nicht werden wir die Brüder Kaczynski mit Lolek und Bolek vergleichen. Versprochen.

Vita von Dominik „queer DKP“ Angefangen hat alles, wie bei den meisten anderen wohl auch, am F´dorfer Bahnhof. Als ich nur was zu trinken haben wollte hatte ich schon ein Taunus Echo in der Hand. Dann ging es weiter, ich traf Thomas am Bad Homburger Bahnhof wieder und schon waren meine Kontaktdaten an ihn weitergegeben. Nun dabei blieb es aber nicht. Danach kamen einige Gruppenabende der SDAJ, sofern ich mich richtig ´erinner, und dann auch ein Abend in der Zeit in der ich mich geoutet habe. Und um alles komplett zu machen musste ich mich natürlich, nach meinem Willen – wenn dann richtig! - , auch bei Thomas und Co. outen. Dabei half mir ein kleines Ding das zu dem Zeitpunkt meinen kleinen Finger schmückte, und zwar ein Ring. Ich kam auf

die Idee diesen mit einer kleinen „Geschichte“ zu verbinden. Und zwar meinte ich einfach: „Wisst ihr eigentlich was dieser Ring bedeuten soll?“ „Nein, nicht wirklich!“ „Naja, den tragen nur Schwule!“ (Stimmt zwar nicht, aber manchmal benötigt man(n ein Hilfsmittel!) Und schon war ich auch bei Thomas geoutet. Von da an konnte ich mich nun endlich ausleben, so wie ich bin. Und dann nach 6Monaten Parteiarbeit kam mir die Idee bzw. der Gedanke: Eigentlich gibt es viel zu viele „junge“ Schwule die nicht wissen wie Sie sich outen sollen bzw. benötigen Sie Hilfe in ihrer Zukunft. Denn manche kommen mit ihrer Sexualität nicht

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Transgenialer CSD Berlin Ein subjektiver Reisebericht von Jens

Eigentlich stand er kurz vor dem Aus: der seit 10 Jahren als Alternative zum kommerziellen CSD-Spektakel des Establishments in Berlin-Kreuzberg veranstaltete Alternative CSD drohte wie so manch andere fortschrittliche Veranstaltung aus Mangel an OrganisatorInnen einzuschlafen. Doch die politische Gemengelage zu Zeiten des nationalistischen WM-Wahns machte die Organisation und Mobilisierung für die Demonstration der politischen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellenund Transgender (LSBT) -Bewegung plötzlich zum Selbstläufer. Kommerzieller und Alternativer CSD finden traditionell am 3. Juni-Wochenende an unterschiedlichen Zeiten und Orten in Berlin statt. Wegen der WM und damit verbundener Sicherheitsbedenken (vermutlich wegen der von manchen Fußballfreunden zu erwartenden Homophobie) bat die Polizei die CSD-Organisatoren, ihre Veranstaltungen erst nach der WM im Juli durchzuführen. Die VeranstalterInnen des kommerziellen CSD folgten dieser Bitte und stellten ihre Parade passend zum Zeitgeist unter das Motto „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Derlei klebrige Anbiederung an die Herrschenden veranlaßte die alternativen queerAktivisten jetzt erst recht dazu, am traditionellen Termin während der WM zum Transgenialen CSD unter dem Motto „Vielfältigkeit und Recht und Freiheit“ aufzurufen.

Zwischen 10.000 und 20.000 DemonstrantInnen folgten dem Aufruf und trafen sich parallel zum WM-Achtelfinale Schweden – Deutschland in schweißtreibender Sommerhitze am U-Bahnhof Frankfurter Tor. Von einem pinken LKW schallt ein durchweg gut gemischtes Musik-Programm, dahinter steht ein Kleinbus mit einem überdimensionalen glitzernden Stöckelschuh auf dem Dach, in dem es gekühlte Getränke gegen Spende gibt. AktivistInnen unterschiedlicher linker Gruppen und LSBT-Initiativen wühlen sich durch die über eine Stunde auf den Demo-Beginn wartenden Massen. Einer der Organisatoren stellt erstaunt fest, daß nun auch die DKP eine „queer-AG“ hat und wünscht mir viel Erfolg für unsere Arbeit „damit das hier mal ein bißchen kommunistischer wird“. Die 75 Exemplare von „queer DKP“, die ich dabei hatte, sind in kürzester Zeit an die Frau bzw. den Mann gebracht. Dann kommt etwas Hektik auf: Eine der Ordnerinnen folgt einem etwa 50-jährigen Mann mit voluminöser Profi-Kamera, der hektisch-nervös scheinbar ziellos durch die Massen läuft und alles fotografiert, was ihm suspekt vorkommt – und das ist Vieles! Die junge Frau fordert ihn auf, jede nah fotografierte Person vor einem Foto um Erlaubnis zu bitten. Aus gutem Grund: kurz darauf informiert uns die Demoleitung: der Mann ist ein bekannter Aktivist einer homophoben und antifeministischen Gruppe, der hier PerversionsBeweisfotos für die Agitation gegen emanzipatorische Bewegungen sammelt. Die Demoleitung rief die Teilnehmenden auf, den Mann zum Verlassen der Demo zu bewegen, was nach längerer Diskussion auch gelang. Ein wenig in die Defensive gerate ich, als Organisatorin Phatma verkündet, daß auf der Demo keine Nationen- und Parteifahnen erwünscht sind. Meine Regenbogen-Fahne mit mittig aufgenähtem knallrotem Stern ist natürlich keine Parteifahne und so lassen mich die kundigen OrdnerInnen weiter gewähren – leider galt dies nicht für alle Demo-TeilnehmerInnen. Einer fragt

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Verfolgung Homosexueller in der NS Zeit Bereits kurz nach der Machtübertragung auf die Faschisten wurden die Maßnahmen gegen Homosexuelle deutlich verschärft. Ende Februar 1933 wurde die Bürgerrechtsbewegung Homosexueller und ihre Presse verboten sowie eine Anweisung zur Schließung bekannter Szene-Lokale herausgegeben. Im September 1935 trat eine Verschärfung des § 175 in Kraft, wonach nicht nur sogenannte „beischlafähnliche Handlungen“, sondern allgemein „homosexuelle Handlungen“ kriminalisiert wurden. In einigen Fällen sollte für eine Verurteilung ein Blickaustausch oder ein Gespräch ausreichen. Auch das Strafmaß wurde spürbar angehoben und männliche Prostitution mit besonders hohen Strafen be-

Konzentrationslager Auschwitz

legt. Der § 175 diente den Faschisten auch als Instrument zur Kriminalisierung von bündischen Jugendlichen und Angehörigen der katholischen Kirche und bereitete zugleich den Boden für ein aktives Vorgehen gegen die in die Anonymität abgedrängte Homosexuellen-Szene. Bei der Verfolgung Homosexueller sollten gleichzeitig Kriminalpolizei und Geheime Staatspolizei (Gestapo) tätig werden. In Gefängnissen und Strafgefangenenlagern wurden homosexuelle Häftlinge nach Möglichkeit in Einzelhaft genommen und besonders gefürchteten Arbeitskommandos zugeteilt. Unabhängig von einem Gerichtsurteil verfügte die Gestapo über die Möglichkeit, Menschen in Konzentrationslager einzuliefern. In der Regel wurden solche KZ-Einweisungen gewissermaßen als „Korrektur“ gerichtlicher Urteile vorgenommen, also etwa nach Entlassung aus der Untersuchungshaft, nach einem Freispruch im Gerichtsverfahren oder unmittelbar nach der Strafverbüßung. Viele Homosexuelle beantragten unter dem Druck, im Falle einer Weigerung in ein KZ eingeliefert zu werden, ihre „freiwillige“ Kastration. Solche Zwangskastrationen wurden für West- und Nordwestdeutschland zentral im Düsseldorfer Gefängniskrankenhaus durchgeführt. Die rechtliche Diskriminierung wurde nach dem Krieg bis 1990 beibehalten. Entschädigungszahlungen an homosexuelle NS-Verfolgte wurden bis heute praktisch nicht geleistet.

Fortsetzung Vita von Dominik „queer DKP“ zu recht oder können sich anderen gegenüber nicht durchsetzen. Daher stammte meine Idee zur „roten Schwulen Arbeit.“ Diesen Vorschlag habe ich dann auf einer MV (Mitglieder Versammlung) vorgetragen und stieß auf positive wie negative Resonanz. Nun sind wir dabei uns einen Platz in der schwulen Welt zu sichern. Wir sind zur Zeit zwar im Aufbau von einer „Hilfe“-Hotline, jedoch fehlt uns noch der Sponsor für ein solchen Handy, um eine fast rund um die Uhr Hilfe zu schaffen. Und diese Hotline als Beispiel soll natürlich nicht nur jungen wie alten Schwulen, sondern auch Lesben, Bisexuelle und Heteros, die in Bezug auf Fragen in jeglicher Hinsicht dienen. Denn durch gute Erlebnisse in Sachen Hilfe für eigene „Schwestern“ oder „warmen“ Brüder hatte ich den Anreiz

auch anderen helfen zu wollen bzw. es so gut es geht zu versuchen. Dazu waren aber auch eigene Erfahrung wichtig, den ich zähle bei mir zwar nur 20 Lebensjahre, jedoch würde ich von mir sagen das ich in Sachen „Schwule Welt“ sehr viel Wissen und Erfahrung gesammelt um in jeglicher Lage, außer natürlich mit Geld, zu helfen. Dominik -----------------------------------------------------------Wie gesagt das Handy fehlt noch. Die DKP ist eine kleine und arme Partei. Wir bekommen kein Geld von Staat und Wirtschaft wie die anderen Parteien. Dumm sind sie ja nicht. Sie Unterstützen nur Parteien, die ihnen nützlich sind. Und keine die ihre Macht brechen will.


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Wochenendseminar „queer DKP“ 16.30 Uhr – 18.00 Uhr Film §175 18.00 Uhr – 19.00 Uhr Diskussion: Wie werden wir eine offizielle Arbeitsgemeinschaft der DKP? 19.00 Uhr – 20.00 Uhr Abendessen 20.00 Uhr – 21.00 Uhr Vorstellung der bereits geleisteten Arbeit von „queer DKP“ 21.00 Uhr - ??? gemütliches zusammensitzen

Sonntag:

Wir treffen uns am Wochenende 19. und 20. August in der Karl Liebknecht Schule in Leverkusen. Nein, wir wollen keinem Hetero beibringen wie man schwul, lesbisch oder bi wird J , wir wollen unsere bisherige Arbeit auswerten und unsere weitere Arbeit planen und koordinieren. Die Kosten dazu belaufen sich auf 20 Euro wer Samstag auf Sonntag teilnimmt, 35 Euro für diejenigen, die am Freitag anreisen. Der Preis kann so niedrig gehalten werden, da wir uns selbst versorgen.

Vorschlag der Tagesordnung: Freitag: Anreise bis 22.00 Uhr, dann Kennenlernen.

Samstag: 09.00 Uhr – 10.00 Uhr Frühstück 10.00 Uhr – 10.30 Uhr Vorstellungsrunde 10.30 Uhr – 13.00 Uhr Vorlage des überarbeiteten „blauen Heftes“ „Grundsätze und Forderungen der DKP gegen die Diskriminierung der Homosexualität“ sowie die Diskussion über weitere Änderungen. 13.00 Uhr – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr – 16.00 Uhr Fortsetzung der Diskussion 16.00 Uhr – 16.30 Uhr Kaffee Pause

09.00 Uhr – 10.00 Uhr Frühstück 10.00 Uhr – 13.00 Uhr Was kann in Zukunft bei queer DKP gemacht werden? 13.00 Uhr – 14.00 Uhr Mittagspause 14.00 Uhr – 14.30 Uhr Aufräumen gegen 15.00 Uhr Ende. Diese Tagesordnung ist ein Vorschlag, der noch geändert werden kann. In der Ausgabe nach dem Seminar berichten wir über das Seminar. Wer an dem Seminar teilnehmen möchte muss sich jetzt dringend anmelden. Ein paar Plätze sind noch frei.

Termine: Samstag – Sonntag 29.07.-30.07.06: CSD Frankfurt mit Infostand von „queer DKP“ Samstag 05.08.06: CSD Freiburg mit Infostand von „queer DKP“ Dienstag 08.08.06 ab 18.00 Uhr Auswertung des CSD in Frankfurt im Cafe Klatsch in Friedrichsdorf

Fortsetzung zu Transgenialer CSD mich, ob die Demo-Regelung nicht für mich gelte und einige Leute lassen mich ihre Abwehrreflexe auf poltische Aktivität spüren und brummen irgendwas von Instrumentalisierung des CSD. Trotz des nicht unbedingt herzlichen Empfangs für parteipolitisch Aktive (das Fahnenverbot wurde mehrfach in einem scharfen, vorwurfsvollen Ton wiederholt) hatte die Demonstration inhaltlich viel zu bieten. Bei mehreren längeren Stopps auf der Strecke wurde vom Lautsprecherwagen über viele verschiedene politische Aspekte qualifiziert und mit dem nötigen Biß und Humor informiert. Bei einem Stopp in Friedrichshain wurde die aktuelle Lebenssituation im „kiezartigen“ Stadtteil skizziert: neben den in den letzten Jahren zugezogenen Leuten aus dem links-alternativen Spektrum werden vereinzelt neofaschistische Gruppen wahrgenommen. Gefahr rassistischer oder homophober Gewalt geht jedoch oft von unorganisierten, meist unbekannten Personen in wechselnden Gruppen-Konstellationen aus. Hier ebenso wie am Kottbusser Tor in Kreuzberg wird daher das einzigartige multinationale, individuelle und freiheitliche Kiez-Leben beschworen und dazu aufgerufen, es gemeinsam zu bewahren. Gefahr droht diesem Ansinnen durch konkrete Planungen einiger Immobilienhaie und ihrer „Partner“. Hinter dem Namen „Media Spree“ verbirgt sich ein Lobbyisten-Netzwerk dessen Privatisierungskonzept im Fokus hat, das zentrumsnahe, schrille und spannende Kreuzberg mit seinen vielen Immobilien in schöner „Wasserlage“ in eine neue (natürlich profitablere) Arbeits- und Wohnwelt privilegierter gesellschaftlicher Schichten zu verwandeln. Von anderen Projekten dieser Art weiß man, was das Kapital bei deren Umsetzung am Intensivsten stört: die vorhandenen BewohnerInnen

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Samstag – Sonntag 19.08.-20.08.06: Wochenendseminar „queer DKP“ in der KarlLiebknecht-Schule in Leverkusen Dienstag 22.08.06 ab 18.00 Uhr Auswertung des Wochenendseminar „queer DKP“ im Cafe Klatsch in Friedrichsdorf

Besucht unsere Homepage:

Samstag 09.09.06: CSD Iserlohn mit Infostand von „queer DKP“

www.dkp-queer.de

Das „blaue Heft“ Die „Grundsätze und Forderungen der DKP gegen die Diskriminierung der Homosexualität“ kurz das „blaue Heft“ kann am Stand von DKP queer gegen eine Spende die die Druckkosten abdecken soll mitgenommen werden. In dieser Broschüre ist auch die Überarbeitung, die auf dem Seminar in der Karl Liebknecht Schule in Leverkusen Diskutiert werden soll Veröffentlicht. Du möchtest mitreden? Dann hol dir das Papier. Manche werden sich jetzt fragen, warum „blaues Heft“? Im Original vom Anfang der 80er Jahre ist das Heft blau gewesen. Es kann natürlich auch bei uns nach dem Seminar, überarbeitet angefordert werden. Dann für den Preis von 4,00 Euro plus Porto. Die Redaktion

Witzig Witzig Lenin ist gestorben, durch einen Zufall kommt er in den Himmel. Petrus: „Hmm, Lenin, Kommunist. Ne ne, ab in die Hölle.“ Eine Woche später klingelt im Himmel das Telefon und der Teufel ist dran: „Hier in der Hölle ist die Hölle los. Die Kesselheizer streiken, hier ist es saukalt und von mir verlangt man, das ich zurücktrete.“ Man einigt sich darauf, das Lenin doch wieder in den Himmel darf und einen Monat später, ruft Teufel wieder im Himmel an, weil er neugierig ist. „Na Gott, wie sieht’s denn aus mit eurem Lenin?“ Gott unterbricht ihn sofort. „Also, erstens heißt das Genosse Gott, zweitens gibt es mich gar nicht und drittens störst du uns grade bei einer Vollversammlung.“


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Zusammen gehört uns die Zukunft: SDAJ Rockt!

Das SDAJ-Pfingstcamp 2006 ist bei strahlendem Wetter zu Ende gegangen. Viele Diskussionen haben dazu beigetragen, dass rund 400 Jugendliche noch stärker und mit mehr Input an den Kämpfen der arbeitenden und lernenden Jugend in der gesamten BRD teilnehmen. Nicht zu letzt die Dialektische Einheit von Spass und Politik führten dazu, dass das Pfingstwochenende eine Auszeit vom Kapitalismus war. Sich die Teilnehmer erholen konnten und mit Solidarität auftanken konnten, um mit voller Kraft in die Kämpfe der nächsten Monate einzusteigen. Allen Genossinnen und Genossen, die viel Kraft und Zeit in dieses Camp gesteckt haben: Salut! Wir bedanken und bei allen Referenten und Gästen, die mit uns diskutiert haben. Und wir bedanken uns bei allen Musikern, die uns – trotz Strommangel – die Nächte versüsst haben. Gemeinsam arbeiten! Gemeinsam feiern! Gemeinsam kämpfen!

“nur” Hetero und Homosexualität. Eine der Kernaussagen von Iris war: Jede Klassengesellschaft bedingt, wie man sich zur Sexualität zu verhalten hat. Auf die Frage wie Sexualität und Beziehungen im Sozialismus aussehen könnten, antwortete Iris “Beziehungen werden sich weiterentwickeln und sich im Kommunismus vollenden. Nach noch zwei Gedichten aus ihrem Buch “Ist die sexuelle Revolution schon Vorbei” und noch einigen Hinweisen zu queer DKP kam die Runde zum Schluss. Im Allgemeinen wurde die Runde als Gewinnbringend angesehen. Im speziellen auch. Aus dem „Frühschoppen“ von queer DKP auf dem SDAJ Pfingstcamp wurde ein „Früh – am Abend – schoppen“. Der dennoch gut besucht war. Wir danken allen die zum Gelingen beigetragen haben.

Iris Rudolph kommt nach Hessen: Auf Einladung der SDAJ, in Zusammenarbeit mit der DGB Jugend und Unterstützung von queer DKP kommt Iris Rudolph im Herbst nach Hessen. Zwei bis drei Lesungen und Diskussionsrunden soll es geben. Wir werden auf unserer Internetseite rechtzeitig darüber Informieren. www.dkp-queer.de

Eine der Diskussionsrunden war:

Sozialismus ist Sexy Nach mehreren Stunden Verspätung und der Mitteilung, dass der Ursprünglich eingeplante Moderator im Krankenhaus lag begann gegen 18.00 Uhr die Diskussionsrunde mit Iris Rudolph zum Thema “Ist die sexuelle Revolution schon Vorbei?” ca. 15 Genossinnen und Genossen kamen im “Schlechtwetterzelt” zusammen. Diese Diskussionsrunde war eine Veranstaltung die von der SDAJ Hessen und “queer - DKP” organisiert war. Dort wurde auch die Arbeit von queer-DKP vorgestellt. Zum Referat: Iris begann mit der Frage, “was ist Sexualität” über diese wenn man so hört einfache Frage, kam man in der Runde in die Diskussion. Auch über die Frage ob es mehr gibt als

Demo für mehr Ausbildungsplätze 80 zumeist Jugendliche Teilnehmer haben vor dem Gebäude der „Arbeitsagentur“ in einer Kundgebung gegen die schlechte Ausbildungssituation im Main Kinzig Kreis demonstriert. Anschließend zogen die Demonstranten mit Trillerpfeifen und Transparenten ausgerüstet durch die Stadt. Aufgerufen zur Kundgebung und anschließender Demo hatte das Neugegründete Bündnis aus unter anderem: SDAJ Hanau, DIDF Jugend, IGM Jugend Hanau, GEW Jugend Hanau, DGB Jugend Hanau, Die Linke Hanau sowie Stadt- und Kreisschülerrat. Aber auch die DKP unterstützte diese Demo mit einer großen Anzahl an Teilnehmern. Bei dem Bündnis für mehr Ausbildungsplät-

ze handelt es sich um das erste dieser Art im MainKinzig-Kreis seit über zehn Jahren. Der DGB Funktionär Ferdinand Hareter sagte, dass die Kundgebung nur als Auftaktveranstaltung einer ganzen Reihe von Aktionen zu verstehen sei, nach den Sommerferien werde man weitermachen und die Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik in die Pflicht nehmen. Danach sprach für die IGM Jugend der Kollege Peter Gierbhardt, er forderte eine Umlagefinanzierung für solche Betriebe, die nicht genügend ausbildeten sowie das Recht auf unbefristete Übernahme bei Abschluss der Ausbildung in den Betrieben. Diese Umlagefinanzierung, die ja seit Jahren auch von DKP und SDAJ gefordert wird ist die letzte Möglichkeit unter den Bedingungen des Kapitalismus Ausbildungsplätze zu schaffen. Denn das von den „Etablierten Parteien“ zusammen mit der Wirtschaft ausgeheckte „Bündnis für Ausbildung“ ist wie von uns seit beginn dieser Posse nun endgültig Gescheitert“. So hübsch der Boy auf dem dazugehörigen Plakat auch ist, „Suche Ausbildung. Biete Profit!“ wäre die bessere Wortwahl für das oben abgebildete Plakat.

Noch mehr Infos gibt es hier! Die neue Position ist da! Schwerpunkt ist »Schmalspurausbildung«. Die Versuche der Klassengegner die Qualität der Ausbildung herunterzuschrauben werden eingehend beleuchtet. Dazu kommen natürlich aktuelle Beiträge, wie etwa ein Einblick in die Proteste der Studierenden gerade, oder im Bereich „international“ geht die Position der Frage nach, was denn deutsche Soldaten im Kongo machen. Der 70ste Jahrestag des Putsches gegen die Spanische Republik wird erläutert. Daneben gibt es natürlich weitere Artikel. Eine Probeausgabe gibt es bei der SDAJ.

SDAJ Pfingstcamp 2006 vorne links Iris Rudolph

V. i. S. d. P. Thomas Knecht, queer DKP, Postfach 1344, 61283 Bad Homburg.


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