&
red queer
Nr.
9
3. Jahrgang
Januar 2008
Berliner Bundestreffen von DKP queer „Blaues Heft“ wird Antrag an den 18. Parteitag der DKP
Vom 9. bis 11. November 2007 traf sich bereits zum fünften Mal DKP queer. Die Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgeschlechtlichen in und bei der Deutschen Kommunistischen Partei werteten in Berlin ihre seit dem vergangenen Bundestreffen geleistete Arbeit aus. Alle beschlossenen Termine wurden erfolgreich durchgeführt, berichtete Thomas Knecht von der Kollektiven Leitung. Darunter die CSDs in Frankfurt am Main, Siegen und Iserlohn, sowie die Verteilaktionen in Essen, Duisburg, München, Berlin und Erfurt. Einstimmig wurde die Erklärung zur Unterstützung für die Verfassungsreform in der Bolivarischen Republik Venezuela
verabschiedet. Ein Antrag zur Verfassungsänderung sieht vor, ein Verbot von Diskriminierung aufgrund von „sexueller Orientierung“ in die Verfassung aufzunehmen. Angesichts der Tatsache, dass das Grundgesetz der BRD ein vergleichbares Verbot nicht kennt, diskutierte man, das die bolivarische Republik in vielen Punkten weiter ist als die BRD. Im Mittelpunkt stand die Überarbeitung des als „Blaues Heft“ bekannten Dokuments „Grundsätze und Forderungen der DKP gegen die Diskriminierung der Homosexualität“ aus dem Jahr 1987. Anknüpfend an den Diskussionsstand des ersten Bundestreffens, wurde es ausgiebig bearbeitet sowie um aktuelle
Entwicklungen erweitert. Das Papier soll dem 18. Parteitag der DKP im Februar 2008 in Mörfelden als Antrag vorgelegt werden. Außerdem wurde die Änderung des Selbstverständnis von DKP queer beschlossen. Das VI. Bundestreffen, wird vom 18. bis 20. April 2008 in München stattfinden. Es hat sich vor allem organisatorische Schwerpunkte gesetzt. Zukünftig sollen jedoch inhaltliche Diskussionsangebote stärker in den Vordergrund der Treffen gerückt werden. Der gemeinsame Besuch der Dauerausstellung „Homosexuelle im KZ Dachau“ in der KZ-Gedenkstätte Dachau, um dort am „Rosa Winkel Gedenkstein“ einen Kranz niederzulegen, bietet dazu einen Anfang.