4 | Prof. Dr. Nicolai Krüger spricht sich für ein Digitalministerium auf Bundesebene aus –aus ganz anderen Gründen.
5 | Aus dem Rathaus: Bürgermeister Volker Mießeler berichtet über die Digitalisierung in Bergheim.
6 | Auf dem diesjährigen eGovernment Summit wird unter dem Motto „NEUSTAAT DIGITAL: Souverän, resilient, bürgernah“ über die digitale Verwaltung diskutiert.
8 | Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves und Dr. Sarah Rachut schauen sich in ihrer Kolumne die KI-Verordnung der EU und deren Auswirkungen an.
Praxis & Innovation
10 | Live aus dem CDO-Zirkel: Beim „Change“ die Menschen mitnehmen.
11 | Wie mobiles Arbeiten mit hochsensiblen Daten gelingen kann, erläutert Volkan Gümüs von Materna Virtual Solution.
12 | Die besten Nachnutzer: Die Gewinner des Ko-Pionier-Preises im Überblick.
13 | Relevante Veranstaltungen für Verwaltung und Gesundheitsbranche.
Impressum Seite 24
GovTech
Marc Reinhard spricht über eine digitale öffentliche Infrastruktur und nötige Veränderungen.
Open Source
ZenDiS-Geschäftsführerin Jutta Horstmann zieht Zwischenbilanz und formuliert politische Forderungen.
E-Health
Diesmal im SPEZIAL: Hintergründe und Lösungen rund um die Digitalisierung im Gesundheitswesen. 15
Der europäische Weg zur Souveränität
Von Gaia-X bis DVC: Auf der To -do-Liste stehen Souveränität, Open Source und Cloud ganz oben Die neue Bundesregierung wird sich fördernd und gesta ltend ei nbringen müssen.
Der Ruf nach digitaler Souveränität wird immer lauter Vor dem Hintergrund geopolitischer Veränderungen will sich Deutschland unabhängiger von Hyperscalern aus Übersee machen und eine eigene, belastbare Infrastruktur aufbauen – gemeinsam mit den europäischen Nachbarländern. „Europa steht unter Druck“, sagte Julia Nitzschner von Silicon Saxony kürzlich auf einer Veranstaltung des Verbandes ALASCA, der sich für offene Cloud-Infrastrukturen einsetzt
Miriam Seyffart von der Open Source Business Alliance (OSBA) fordert deshalb von der neuen Regierung „massive Investitionen“ in Open-Source-Lösungen. Die bisherigen, geförderten Leuchtturmprojekte stünden in keinem Verhältnis zu den Ausgaben bei proprietären Lösungen. Seyffart bezieht sich dabei auch auf die finanzielle Situation des Zentrums für Digitale Souveränität (ZenDiS, siehe Seite 9), das dringend mehr Unterstützung durch die Politik brauche, auch finanziell. Seyffart betont, dass die Unterstützung
Ein Digitalrat für Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz hat ab sofort einen Digitalrat. 17 Expertinnen und Experten aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Landwirtschaft und Gewerkschaft wurden von Digitalisierungsministerin Dörte Schall berufen, um dem Bundesland wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Digitalisierungsschwerpunkte zu liefern. „Der Digitalrat bringt ganz unterschiedliche Perspektiven ein – genau das brau-
des Bundes für Open Source nicht nur auf Förderebene, sondern auch bei der eigenen Beschaffung au sg eb au t we rd en m üs se Deutschland solle bei der Vergabe in Open-Source-Lösungen investieren. Europa habe ein anderes Wertesystem als beispielsweise die USA: Es arbeite nachhaltig, gemeinsam und kooperativ, auch wenn es dadurch in den Prozessen oft langsamer sei.
Die europäischen Werte betont auch Oliver Nyderle, Head of Digital Trust & Web 3 bei der Telekom. Es brauche eine Alternative zu US-Hyperscalern, die europäisch und übergreifend denkt. „Es bringt nichts, wenn wir das kopieren, was andere schon haben“, sagt Nyderle Zudem habe es beispielsweise mit der Telekom Cloud bereits Bemühungen gegeben, einen Hyperscaler aufzubauen, mit der Sovereign Cloud gebe es mittlerweile sogar den dritten Anlauf. „Der Marktbedarf ist nicht da“, resümiert Nyderle. Auch Miriam Seyffart hält es nicht für notwendig, einen europäischen Hyperscaler aufzubauen und schlägt
stattdessen Kooperationen in eine m de ze nt ra le n Sy st em v or Seyffart wünscht sich von der neuen Bundesregierung „ein klares Open-Source-Commitment“. Gleichwohl gibt es eine europäische Initiative, die sich bereits seit 2019 für eine souveräne CloudInfrastruktur einsetzt: Gaia-X Als technischer Unterbau dient der Sovereign Cloud Stack. Zwar steht Gaia-X zunehmend in der Kritik und wurde schon oft totgesagt, doch die positiven Auswirkungen des Projekts sind nicht zu leugnen. „Gaia-X halte ich nicht für gescheitert, da es sehr viele Impulse ausgelöst hat“, sagt ALASCAVorstand Dr. Marius Feldmann. Der „Trigger Gaia-X“ habe die Si ch tb ar ke it f ür O pe n So ur ce enorm erhöht
Auch Ernst Stöckl-Pukall, Leiter des Referates „Digitalisierung, Industrie 4.0“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, verweist auf die positiven Auswirkungen Gaia-X sei eine „zutiefst europäische Idee“ mit der Kernbotschaft, „kollaborativ und nicht-proprietär“ ein System
Ernst Stöckl-Pukall, Leiter des Referates „Digitalisierung, Industrie 4.0“ im BMWK.
aufzubauen Zudem sei Gaia-X laut Stöckl-Pukall nie mit dem Anspruch angetreten, ein Hyperscaler werden Die Rolle der Bundesre gi er un g be im A us ba u ei ne r souveränen Infrastruktur sieht Stöckl-Pukall eher moderierend und fördernd „Wir wollen gestalten“, betont er. Mit der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) geht der Weg Richtung Souveränität weiter Das Cloud-Service-Portal für Bund, Länder und Kommunen ist offiziell gestartet und soll die CloudTransformation der Verwaltung vorantreiben, und zwar kooperativ. Ganz im Sinne des europäischen Gedankens also su
Mitgestalten
Die Open Source Business Alliance und das ZenDiS haben einen Wettbewerb um die besten Open-Source -Lösungen in der Verwaltung ins Leben gerufen. Projekte können bis 30. Juni 2025 eingereicht werden.
[ open-source -wettbewerb.de ]
chen wir, um die Digitalisierung in Rheinland-Pfalz zukunftsweisend zu gestalten“, kommentiert die Ministerin. Die Impulse und Ideen aus dem Digitalrat, der sich zweimal jährlich trifft, sollen auch in die Beratungen der Digitalministerkonferenz einfließen. „Außerdem werden wir auch die einzelnen Erwartungen an die neue Bundesregierung aufnehmen und transportieren. Gerade mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen und die anstehenden Sitzun-
gen der Digitalministerkonferenz in diesem Jahr kann der Digitalrat wichtige Hinweise liefern“, sagt Schall. „Der Digitalrat kann gezielte Empfehlungen aussprechen und so die digitale Transformation des Landes entscheidend mitgestalten“, so die Ministerin weiter. Diese Empfehlungen sollen wertvolle Inhalte für die Digitalstrategie und deren Projekte liefern. Schall bildet gemeinsam mit Informatik-Professorin Katharina Zweig von der Rheinland-
Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau den Vorsitz des neuen Gremiums. „Eine gute Digitalisierung denkt immer auch die sozialen Prozesse mit, in die sie eingebettet werden sollen. Daher freue ich mich über die vielfältigen Perspektiven im Digitalrat“, sagt Prof. Dr. Zweig, die an ihrer Universität den deutschlandweit einzigartigen Studiengang Sozioinformatik leitet. su mastd.rlp
Digita lisier ung
Das exklusive eHealth IT-Leader Gipfeltreffen findet am 13. & 14. November 2025 in Heildberg statt.
Futurize Digital Healthcare
Ob Digital-, Gesundheitsdatennutzungs- oder Krankenhauszukunftsgesetz –eine Flut gesetzlicher Rahmenbedingungen bringen nicht nur neue regulatorische Anforderungen für die Transformation des Gesundheitswesens mit sich, sondern auch Technologien, wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept oder das Gesundheitsportal. Der eHealth Summit 2025 bietet persönlich geladenen Entscheidern und Verantwortlichen der Krankenhaus IT eine Plattform, die daraus resultierenden Herausforderungen & zielführende eHealth-Strategien zu erörtern und gemeinsam zu gestalten.
Politik & Verwaltung
Digital Public Infrastructure und Digital Public Goods
Braucht ein Bundesdigitalministerium eine völlig andere Denkweise?
Bürgermeister Volker Mießeler erklärt, was seine Stadt Bergheim im Digitalen plant. 5 4
„Aufwachen und Gas geben, um nicht den Anschluss zu verlieren“
„Es ist in Deutschland viel zu schwer, etwas zu bewegen und viel zu leicht, etwas zu verhindern“, sagt Marc Reinhardt (Capgemini). Was sich ändern muss und was wir von anderen lernen können, erklärt er im Interview
In einem Anfang des Jahres veröffentlichten Report haben Weltwirtschaftsforum, Global Government Technology Centre Berlin und Capgemini gezeigt, wie der Einsatz von GovTech-Lösungen die Verwaltung transformieren kann. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die zunehmende Verschränkung mit einer digitalen öffentlichen Infrastruktur – Digital Public Infrastructure (DPI) und digitalen öffentlichen Gütern – Digital Public Goods (DPG). im Interview geht Marc Reinhardt, Public Sector Global Industry Leader bei Capgemini, auf diesen Aspekt näher ein.
DPI wird im Report als ein sich entwickelndes Konzept beschrieben, das gemeinsame digitale Systeme umfasst, die sowohl vom öffentlichen als auch vom privaten Sektor auf sicheren, stabilen Grundlagen aufgebaut und genutzt werden Dabei werden häufig offene Standards, Spezifikationen und Open-Source-Software genutzt, um die Bereitstellung von Diensten auf gesellschaftlicher Ebene zu ermöglichen. Unter Digital Public Goods werden quelloffene Software, offene Daten, offene KI-Modelle, offene Standards und offene Inhalte zusammengefasst, für die gilt: Sie halten Datenschutz und andere geltende Gesetze und bewährte Verfahren ein, richten keinen Schaden an und tragen zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bei. Inwiefern kann das ein Zielbild sein?
Reinhardt: Die größte Resonanz dafür sehe ich in Ländern, in denen solche digitalen Infrastrukturen neu geschaffen werden müssen. Dort ist es leichter, gleich einheitliche Strukturen einzuführen und es lassen sich schnell Erfolge erzielen Für Länder wie Deutschland wiederum verdeutlicht das Konzept, wie grundlegend gemeinsame Standards, Normen und Plattformen sind Eine digitale öffentliche Infrastruktur gibt klar vor, dass bestimmte Teile dieser Infrastruktur durchgängig sein müssen, damit der Austausch auf einer gemeinsamen Plattform funktioniert. In Deutschland waren wir lange mit unterschiedlichen „digitalen Spurbreiten“ unterwegs; bis wir erkannt haben, dass wir mehr Harmonisierung brauchen, hat es gedauert. Dass dies grundsätzlich auch in föderalen Staaten möglich ist, zeigt das Beispiel
Indien, wo mit dem India-Stack eine solche Struktur geschaffen wurde.
Entsprechend sollten wir auch in Deutschland einige Dinge vor die Klammer ziehen, um nicht nur national, sondern auch gleich international anschlussfähig zu sein Das ist auch das Konzept und die Motivation für das Global GovTech Centre Denn mit dieser Anschlussfähigkeit öffnet sich – und da sind wir bei den Digital Public Goods –eine ganze Schatztruhe von Lösungen, die wir nachnutzen und von denen wir lernen können.
Demnach wäre der Anreiz die Anschlussfähigkeit. Aber genügt dieser Anreiz oder braucht es mehr, um einheitliche Standards und Infrastruktur umzusetzen, und sind Herangehensweisen etwa aus dem globalen Süden auf unsere Demokratie übertragbar?
Reinhardt: Die Staatsform sehe ich nicht unbedingt als entscheidend In der Covid-Pandemie hat sich gezeigt, dass wir unter äußerem Druck viel schneller handeln können. Es ist eher der „Hunger“ voranzukommen – deutlich spürbar beim World Government Summit im Februar in Dubai. Dort haben Länder mit Stolz ihre Ergebnisse präsentiert, an die man bei digitalen Benchmarks nicht sofort denken würde: Usbekistan, Aserbaidschan, Kosovo oder Montenegro. Teilweise aus einer anderen Motivation, um Korruption und Schattenwirtschaft auszutrocknen, in jedem Fall aber erfolgreich. Wir dagegen haben uns auf einem hohen Niveau eingerichtet und müssen uns fragen: Wie viel Zeit wollenwirunsnochgeben?Können wir es uns leisten, den Prozess dem Selbstlauf zu überlassen? Oder sagen wir auch – und da bin ich ein großer Verfechter –, dass wir als Deutschland oder als Europa aufwachen und Gas geben müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Wenn wir zu „satt“ sind, braucht es dann mehr Druck und eindeutigere Vorgaben zu anschlussfähigen Infrastrukturen?
Reinhardt: Wenn wir schneller werden wollen, dürfen wir Blockaden weniger tolerieren Ich sage seit längerem: „Es ist in Deutschland viel zu schwer, etwas zu bewegen und viel zu leicht, etwas zu verhindern.“ Nach dem Prinzip
„Digital Only“ müssen wir die Menschen für das Digitale und für den Wandel befähigen, statt den Status quo durch ein Recht auf das Analoge festzuschreiben, so wie wir es auch in der Initiative D21 gefordert haben. In einigen Fällen mögen strikte Vorgaben nötig sein, wichtiger ist mir aber, dass sich ein Grundkonsens in der Bevölkerung herausbildet Und dazu brauchen wir wie die Esten oder Singapurer ein gemeinsames Zielbild, dass es Deutschland und allen Menschen in Deutschland besser geht, wenn wir in einer digitalen Republik leben – um dann zu schauen, was wir dafür tun müssen. Auf gute Lösungen zum Beispiel einiger Bundesländer sollten wir aufsetzen, daher brauchen wir auch eine offene Infrastruktur Viele DPI- oder DPG-Ansätze sind entsprechend auch plattformorientiert. Diese Plattform als Teil einer digitalen öffentlichen Infrastruktur braucht Mindeststandards, auf ihr müssen aber auch Services ergänzt oder auch ausgetauscht werden können. Jede Organisation muss sich daraufhin hinterfragen, was sie zu einer Plattform beitragen kann. Der pauschale Reflex „Wir haben etwas Eigenes und nutzen die Plattform nicht“ darf nicht mehr ziehen.
Wenn wir, ausgehend von diesem Plattform-Ansatz, noch einmal auf die verfügbaren internationalen Lösungen schauen: Die Vernetzung des nationalen GovTech-Ökosystems mit dem globalen Netzwerk ist ja Aufgabe des GGTC, inwieweit sind Lösungen zum Beispiel aus den VAE für uns nutzbar? Reinhardt: Das GGTC wurde ja erst vor wenigen Monaten gegründet, hat aber mit der Ukraine und
Hintergrund
Über das GGTC Berlin
Das Global Government Technology Centre Berlin wurde im Oktober 2024 eröffnet, initiiert vom Weltwirtschaftsforum (WEF) und dem GovTech Campus Deutschland und als erstes Zentrum dieser Art, das sich speziell GovTech widmet. Erste Gründungspartner sind WEF, GovTech Campus, die Stadt Berlin und Capgemini, weitere sollen folgen. Ziel ist es, das deutsche GovTech-Innovationsökosystem mit einem globalen Netzwerk von Experten und Praktikern zu verbinden sowie Regierungen, Technologieführer und politische Entscheidungsträger zusammenzubringen.
an einem solchen Stack ist ja, dass man bei staatlichen Herausforderungen, die ja überall sehr ähnlich sind, Lösungen von anderen nutzen kann, die sicher sind und funktionieren.
den Vereinigten Arabischen Emiraten schon zwei digitale Vorreiter als Partner gewonnen. Ich will gern, dass das GovTech Centre zum einen als Schaufenster dient, als Inspiration: Was gibt es an Lösungen, wie hoch liegt die Latte? Zum anderen aber auch, wenn es um Digital Public Goods geht, sollten wir schauen, welche Ansätze wir direkt nutzen könnten Das gilt immer in beide Richtungen: Selbst die Emirate, die eigentlich schon weit sind, sind daran interessiert, von anderen zu lernen – zum Beispiel bei den Datenräumen, die in den Emiraten und im Mittleren Osten gerade entstehen, wo Europa aber schon weitergedacht hat. Wir kommen ja (leider) in eine zunehmend transaktionale Welt Daher ist es sicher keine schlechte Idee, zu überlegen, was wir selbst mitbringen können. Wobei ich schon hoffe, dass wir mit dem GovTech Centre eine Kultur etablieren, die nicht auf reinem Austausch beruht, sondern eher auf dem Karma-Prinzip: Ich gebe etwas in das Gesamtsystem hinein und bekomme etwas
Wie sehen Sie in diesem Kontext den Euro-Stack-Ansatz, der die Souveränität und die Unabhängigkeit von US-Hyperscalern in den Fokus nimmt?
Reinhardt: In der Logik, die wir gerade diskutiert haben, ist so ein Euro-Stack ein gutes handlungsleitendes Zielbild Ich finde es auch sinnvolleralseinenreinenGermanStack-Ansatz, denn wenn die Nationen ohne internationale Brücke ihre eigenen Stacks aufbauen, sind wir noch keinen Schritt weiter Aber für mich hat so ein Stack idealerweise nicht die Konnotation, dass andere ausgeschlossen werden sollen. Im Gegenteil, das Gute
Ich denke, wir sollten in Europa offen sein, aber unsere eigenen Regeln definieren, an denen sich Akteure aus aller Welt beteiligen können, und in entscheidenden Bereichen unbedingt die Kontrolle behalten. Als einen solchen Bereich sehe ich zum Beispiel die digitale Identität, bei der staatliche Stellen als Vertrauensanker fungieren und Privatunternehmen darauf aufbauen können. Daneben gibt es aber viele Bereiche, bei denen es Offenheit und Wettbewerb geben muss, um gute und auch günstige Lösungen zu entwickeln. Der Staat kann sich an diesem Wettbewerb beteiligen, und eventuell mit Lösungen wie openDesk Alternativen zu Monopolen schaffen, wo der Markt es eben nicht regelt.
Wichtiger als alles andere aber ist, dass wir auf die Ergebnisse schauen, die wir als Gesellschaft erreichen wollen und uns dann so ausrichten, dass wir diese Ergebnisse auch erzielen können. Beispielsweise sollten Services auf der Ebene angesiedelt werden, wo sie am besten umgesetzt werden können. Das Interview führte Nicola Hauptmann
Weitere Informationen
Den eingangs erwähnten Report von Weltwirtschaftsforum, GGTC Berlin und Capgemini „The Global Public Impact of GovTech: A $9.8 Trillion Opportunity“ finden Sie auf der Website des WEF: [ voge.ly/WEF-Report ]
Mehr über die Arbeit und die Pläne des GGTC erfahren Sie in unserem Podcast-Interview mit Geschäftsführer Manuel Kilian:
Marc Reinhardt, Public Sector Global Industry Leader, Capgemini.
Wir brauchen ein Digitalministerium – aber aus ganz anderen Gründen
Prof. Dr. Nicolai Krüger von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW. Er schlägt einen ganz anderen Ansatz vor: Lernen durch kontrolliertes Scheitern, stärker werden durch Stress – für eine antifragile Vewaltung
Im Rahmen der aktuellen Koalitionsbildung rückt ein potentielles Digitalministerium in die öffentliche Wahrnehmung. Das Für und Wider dreht sich meist um Koordination, Zuständigkeiten und Schnittstellen. Mit etwas Distanz betrachtet könnte man attestieren, das hierzu alles gesagt ist Was wir wirklich brauchen, ist ein Digitalministerium, das eine völlig neue Denkweise etabliert – nämlich eine antifragile Verwaltung. Der Gedanke mag ungewöhnlich erscheinen, ist aber tatsächlich schon in europäischen Behörden gelungen: Die Europäische Zentralbank (EZB) überwacht die IT (-Risiken) von Banken im Euroraum, behördenübergreifend mit den sogenannten National Agencies, in unserem Fall die zwei bankaufsichtlichen Behörden Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) sowie die Bundesbank Das Ziel: Antifragilität, zumindest im weiteren Sinne
Antifragilität – was heißt das?
– hätte möglicherweise den Angriff frühzeitig enttarnt. Anders als das BSI, das reaktiv Sicherheit gewährleistet, müsste ein Digitalministerium solche Frühwarnsysteme zentral koordinieren und flächendeckend umsetzen.
Chaos-Engineering statt
Fehlervermeidungsstrategien
Die Privatwirtschaft macht längst vor, wie man antifragil wird Netflix betreibt mit seinem Tool „Chaos
neue Technologien temporär unter Realbedingungen zu testen. Der Clou: Ein Digitalministerium könnte diese Experimentierräume koordinieren und aus den Ergebnissen dynamisch Gesetze weiterentwickeln. Damit wäre es weit mehr als nur Hüter des Status quo In Deutschland ist das Konzept als „Reallabor“ bekannt – bislang meist in der Umwelt- oder Stadtentwicklungspolitik.
Ein Digitalministerium könnte diese Reallabore systematisch kuratieren Von hier aus kann sich
Prüfmechanismen für Banken, ohne die Souveränität der nationalen Notenbanken aufzugeben. 2024 führte sie erstmals einen Cyberresilienz-Stresstest durch: Hier wurden keine theoretischen Risiken abgefragt, sondern reale Szenarien simuliert, um zu testen, wie gut Banken auf digitale Angriffe reagieren, kommunizieren und Systeme wiederherstellen. Das ist mehr als Resilienz – es ist die Suche nach adaptiven Mustern im Ausnahmezustand. Genau das ist antifragil: lernen durch kontrol-
von der European Digital Identity (EUid) über den Interoperable Europe Act bis hin zum European AI Office. Antifragilität heißt eben nicht nur überleben – sondern besser werden durch Stress, in europäischer Verbindung, datenbasiert, lernend.
Was Deutschland nicht braucht: ein weiteres Ministerium, das Konzeptpapiere schreibt Was es braucht: Ein Digitalministerium, das Fehler nicht vertuscht, sondern sie nutzt Das Datenkatastrophen vorhersieht, Experimente zulässt – und in jedem Scheitern eine Quelle für Innovation erkennt Denn antifragile Systeme tun nicht nur das Richtige in der Krise – sie entwickeln neue Lösungen, wo andere erstarrt sind. Nicht resilient Nicht stabil Sondern kreativ im Chaos. Antifragil. Gastkommentar
Der Begriff stammt vom Mathematiker und Risikoforscher Nassim Nicholas Taleb Antifragile Systeme sind das Gegenteil von fragil: Sie zerbrechen nicht unter Druck – sie werden stärker durch Stress, Fehler und Angriffe So wie biologische Systeme, die mit jedem neuen Virus ihr Immunsystem verbessern, oder Start-ups, die aus Krisen lernen und sich neu ausrichten.
Von genau diesem Prinzip kann die öffentliche Verwaltung in ihren Digitalisierungsvorhaben lernen.
Datenkatastrophenschutz statt Datenschutz
Im noch jungen Jahr 2025 zeigte ein spektakulärer Vorfall, wie anfällig unsere Verwaltung ist: Die Stadt Dülmen wurde Opfer eines Spear-Phishing-Angriffs Trotz etablierter Sicherheitsprozesse wurde eine Überweisung über 400.000 € auf ein betrügerisches Konto ausgeführt Ein proaktiver Datenkatastrophenschutz – ein System, das Anomalien in Zahlungsströmen und Kommunikation KI-gestützt in Echtzeit erkennt
Monkey“ eine bewusste Fehlerkultur: Server werden absichtlich im laufenden Betrieb deaktiviert, um Schwachstellen aufzudecken. Unsere Verwaltung hingegen scheut Fehler – und bleibt dadurch verwundbar. Ein Digitalministerium sollte genau solche kontrollierten Stresstests für Verwaltungssysteme einführen, um aktiv aus Pannen zu lernen, bevor diese real eintreten.
Reallabore statt
Digitalisierungsdezernate
Digitale Transformation bedeutet Unsicherheit – also braucht es rechtlichen Raum für Experimente Regulatory Sandboxes und Experimentierklauseln sind international bewährte Instrumente, um
transformative Kraft zurück in den Echtbetrieb entfalten – wenn agiles Management, vereinfachte Beschaffung und iterative Innovationspraktiken erprobt wurden. Damit wäre ein solches Ministerium nicht mehr bloß Hüter des Status quo, sondern Ermöglicher eines lernenden Staates.
Von der EZB lernen: Digitalisierung braucht kontrolliertes Scheitern
Ein Digitalministerium wirkt oft als zu zentral gedacht für den deutschen Föderalismus Doch zentrale Steuerung und föderale Vielfalt schließen sich nicht aus – das zeigt die EZB im IT-Kontext: Sie überwacht europaweit IT-Infrastrukturen, Sicherheitsstandards und
liertes Scheitern. Liest man das Rahmenwerk auch nur flüchtig, wird sofort klar: dieselben Formulierungen ließen sich eins zu eins auf die öffentliche Verwaltung übertragen Doch einen derartig orchestrierten und übergreifenden Fokus auf IT vermissen wir bislang Städte und Kommunen bleiben in ihren IT-Strukturen oft sich selbst überlassen – und damit isoliert Ein Digitalministerium könnte hier Innovation durch Simulation ermöglichen: Testumgebungen für Verwaltungs-IT, Pilotkommunen mit permanentem Feedbackloop, simulierte Cybervorfälle als Innovationsmotor – nicht um zu bestrafen, sondern um systematisch zu verbessern Und das alles eingebettet in die Digitalziele der EU:
KI-Journalist Thomas Ramge diskutiert in seinem Buch „Augmented Intelligence“ bereits im Jahr 2020 etliche Ideen, die wir heute als Human-in-the-Loop bezeichnen, also Anwendungen Künstlicher Intelligenz, die weder vollautonom gruselige Entscheidungen trifft, noch intransparent wirkt –sondern nachvollziehbar unterstützt Stattdessen gilt es heute mehr denn je, die Automatisierungsklaviatur richtig zu spielen. Da greift der RPA-Bot (Robotic Process Automation) auf ein wohlausgeklügeltes KI-Modell zu, an anderer Stelle bereitet der Recherche-Assistenz Sachverhalte für den Landtag auf. In beiden Fällen stehen echte Anwendungsszenarien dahinter Und in beiden Fällen ist es bereits heute verfügbare Technologie, die lediglich zum Einsatz gebracht werden muss.
Fazit: Antifragil ist das neue Digital
Der Autor
Prof. Dr. Nicolai Krüger ist Professor für GovTech, GovAI, eGov Applied AI an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen.
Literaturquellen
Taleb, N. N. (2013). Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen. Albrecht Knaus Verlag.
Rosenthal, C., & Jones, N. (2020). Chaos engineering: system resiliency n practice. O'Reilly Media.
Ramge, Thomas (2020). Augmented Intelligence. Wie wir mit Daten und KI besser entscheiden. Reclam.
Krüger, N., & Mertens, S. (2024). Learnings from a Technological Fusion: Uncovering the Impacts of Generative AI and NoCode Automation on Sales and Marketing. In: Generative Künstliche Intelligenz in Marketing und Sales: Innovative Unternehmenspraxis: Insights, Strategien und Impulse (pp. 71-82). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.
Was ist ein Sovereign Cloud Stack? Oder wissen Sie mit EUDI-Wallet oder Air Gap oder Zensus etwas anzufangen? Diese und viele andere Fragen können Sie auf eGovernment nachschlagen. Eine Vielzahl an Fachbegriffen erklärt Ihnen unser Glossar auf eGovernment.de. www.egovernment.de/specials/definitionen
Aus dem Rathaus
Strukturwandel – die Chance für Bergheim
Die Braunkohle-Förderbänder stehen seit langem still in Bergheim, der Wandel hin zu Zukunftstechnologien aber nimmt gerade richtig Fahrt auf. Ein Digitalpark, ein Rechenzentrum und KI-Projekte –Bürgermeister Volker Mießeler erklärt im Interview, was die Stadt in diesem Jahr und in Zukunft vorhat.
„Bergheim? Ach – Microsoft!“ sei häufig die Reaktion der Gesprächspartner, wenn er sich als Bürgermeister vorstelle, sagt Volker Mießeler. Er ist seit über dreißig Jahren in der Bergheimer Kommunalverwaltung tätig, seit 2017 ist er der hauptamtliche Bürgermeister in Bergheim an der Erft. 2024 war ein besonderes Jahr für die Stadt im Rheinischen Revier –mit zwei Ankündigungen, die große Veränderungen versprechen: im Februar die Nachricht über die geplante Ansiedlung des US-Hyperscalers in unmittelbarer Nähe und im Juli die Entscheidung, dass Bergheim als einer von zwei Standorten ausgewählt wurde, an denen ein vom Land Nordrhein-Westfalen geförderter Digitalpark entsteht. Seitdem gibt es jede Menge „on top“ zu tun im Bürgermeisteramt und im Planungsbüro.
Die Leitstrategie 2045
Aber auch wenn man sich hier von beiden Entwicklungen eine „große Sogwirkung“ verspricht, sind die Pläne für die Digitalisierung und den Strukturwandel „von der Braunkohle zur Zukunftstechnologie“ insgesamt weit umfassender, zudem ganzheitlich und auf lange Sicht gedacht: Bergheim hat eine „Leitstrategie 2045“ Im Frühjahr 2024 habe man gemeinsam mit den Mitarbeitenden begonnen, die Leitstrategie zu entwickeln, berichtet Volker Mießeler. Dabei ging es zunächst um die Vision: „Wo wollen wir in
Bergheim 2045 stehen, was können wir uns leisten, was wollen wir uns leisten? Was sind unsere USPs heute und welche USPs wollen wir in Zukunft haben?“ Darauf aufbauend wurden Leitthemen herausgearbeitet und konkrete Projekte definiert.
BÜRGER.MIT.WIRKUNG
Bürgerinnen und Bürger seien bei dieser Entwicklung zunächst noch nicht beteiligt gewesen, deren Einbindung steht aber jetzt an. Es solle schließlich kein Konzept für die Schublade sein, „es muss ein gelebtes Konzept werden“, verdeutlicht Mießeler Dabei kann die Stadt ein bereits etabliertes Beteiligungsverfahren nutzen:BÜRGER.MIT.WIRKUNG.
Neben der digitalen Plattform, auf der Ideen und Projekte gesammelt werden, ist der direkte Austausch vor Ort wichtig. Der Bürgermeister selbst stellt die Leitstrategie nacheinander in allen 15 Stadtteilen vor. Während der Veranstaltungen können Teilnehmende per Mentimeter-Verfahren Fragen stellen, die dann direkt beantwortet werden; es gibt Thementische zu einzelnen Stadtteil- und zu Gesamtstadt-Themen Schon bei den ersten Veranstaltungen habe sich eine hohe Beteiligung abgezeichnet, erzählt der Bürgermeister An Ideen mangelt es demnach nicht, auch in Bezug auf den künftigen Digitalpark gibt es schon klare Vorstellungen: kein „08/15-Gewerbegebiet“ soll es werden, sondern ein
Raum, der Arbeit und Leben verbindet Es geht um Aufenthaltsqualität, Grünflächen und Co-Working-Areas Neben Unternehmen und Start-ups sollen damit letztlich auch IT-Fachkräfte angezogen werden, denn die werden auch in Bergheim dringend gesucht.
KI-Projekt NRW.Genius: Bergheim ist dabei
Dass Digitalisierung das Thema der Zukunft sein wird, steht für Volker Mießeler fest Es gibt in Bergheim, parallel zur IT-Abteilung, dafür auch bereits eine eigene Fachabteilung „Bergheim digital“, die der Bürgermeister selbst vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat. Aber wie sieht es konkret mit der Digitalisierung innerhalb der Verwaltung aus? Diese sei natürlich seit langer Zeit Thema, derzeit noch nicht flächendeckend, sondern in Form einiger Pilotanwendungen umgesetzt. Doch für 2025 stehen bereits mehrere Vorhaben auf der Agenda: So beteiligt sich Bergheim neben Oberhausen, Essen und Solingen als vierter Anwender am KI-Projekt NRW.Genius. Ab März werde über dieses Projekt eine KI-Anwendung in der Verwaltung implementiert, die praktisch in einem geschützten Raum vom Land zur Verfügung gestellt wird. „Wir können dann in Testanwendungen schauen, wie wir KI in einzelnen Bereichen zur Anwendung bringen – wobei ich fest davon über-
Wissenswertes über Bergheim
W Bergheim an der Erft liegt in rund 20 km Luftlinie westlich von Köln und hat rund 66.000 Einwohner
W Die Stadt ist seit nunmehr 50 Jahren Kreisstadt und Verwaltungszentrum des Rhein-Erft-Kreises und besteht seit der kommunalen Neugliederung 1975 aus 15 Stadtteilen.
W Die Stadtchronik verzeichnet die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1028 und – die letzte Braunkohleförderung 2004. Wie das gesamte Rheinische Revier steht Bergheim vor der Herausforderung, den Strukturwandel zu bewältigen und hat dafür eine Strategie entwickelt und Leitthemen definiert.
Inhalte der Leitstrategie 2045
Die Leitthemen sind in vier Bereiche untergliedert. Gleich der erste Themenkomplex heißt: „Innovative Wirtschaftsentwicklung und digitale Technologie hin zur Smart City“. Zu den hier aufgeführten Punkten gehören etwa „Innovatives Datenmanagement und E-Government“ sowie „Digitalpark und Unternehmensansiedlung als Wachstumsmotor“. Im Bereich Bildung ist u. a.„Co-Working Lernräume im digitalen Umfeld“ genannt.
zeugt bin, dass es eine absolute Unterstützung sein wird für viele Be-
reiche“, so der Bürgermeister. Recherchearbeit etwa könne damit abgedeckt werden, aber auch die Formulierung von Texten und Schriftstücken.
Aber auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden zu KI-Anwendungen ist ein Thema. Viele hätten noch Berührungsängste mit ChatGPT und KI-Anwendungen, die durch solche Schulungen abgebaut werden können, so die Erwartung.
Ein Daten-Cockpit für die Stadt
„Mit dem Urban Institute sind wir derzeit im Gespräch, um Cockpitanwendungen für Bürgerinnen und Bürger zu installieren“, berichtet Mießeler weiter. In anderen Städten wie Frankfurt oder Darmstadt gebe es das bereits, und künftig sollen auch die Bergheimer Informationen zu Baustellen, Verkehr oder Luftqualität auf einen Blick finden. Zusätzlich zu diesem öffentlichen Cockpit sei auch ein Management-Cockpit geplant, um sofort erkennen zu können, wo aktuell Regelungsbedarf besteht. Gleichzeitig sei aber darauf zu achten, dass die Belastung der Mitarbeitenden bei der Einführung des neuen Systems nicht zu groß werde Das Cockpit soll daher in der ersten Stufe auf vorhandene Datenquellen – extern wie intern –zurückgreifen, ohne zusätzlichen Erfassung- oder Ermittlungsaufwand zu verursachen.
In einem weiteren Projekt sollen über die bisher digital verfügbaren Verwaltungsleistungen hinaus weitere Angebote für Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden, die dann einfach von zuhause aus genutzt werden können.
Die Arbeit wird also nicht ausgehen, zumal parallel die Planungen zum Digitalpark auf Hochtouren laufen: Der Satzungsbeschluss „für Microsoft“ soll bis Ende März gefasst, parallel an der Baugenehmigung gearbeitet werden Insgesamt ein Kraftakt, wie Bürgermeister Mießeler sagt.
Die Themen seien sehr komplex, auch in regulatorischer Hinsicht Als ein Beispiel nennt er die Vorgaben durch das Energieeffizienzgesetz Dieses schreibe vor, dass zehn Jahre nach Inbetriebnahme 20 Prozent der Abwärme genutzt werden müssen. Grundsätzlich sinnvoll, nur entspräche das in dem Fall einer Menge, mit der man „halb Köln beheizen könne“. Eine Stadt wie Bergheim stellt das vor Herausforderungen, vor allem deshalb, weil die Nutzung bereits jetzt, schon vor der Baugenehmigung, ausgewiesen werden müsse Bergheim sei der erste Fall, wo das Gesetz in diesem Umfang Anwendung finde Oder Umweltauflagen: Um den Termin für den Offenlegungsbeschluss halten zu können, musste ganz kurzfristig eine alternative, 5.000 qm große Fläche für ein Feldlerchenpaar gefunden werden, nachdem der ursprünglich ausgewiesene Bereich abgelehnt wurde. Den Aufwand, den Kommunen haben, sehe man nicht, konstatiert Mießeler Dennoch sei man erstmals seit mehreren Jahren nun nicht mit unmittelbarer Krisenbewältigung in der Kommune, sondern mit „richtig positiven Themen“ beschäftigt nh
Weitere Informationen
Die„Leitstrategie 2045“ der Stadt Bergheim können Sie hier einsehen:
[ voge.ly/Bergheim_Leitstrategie ]
Mehr zum geplanten Digitalpark in Bergheim:
Wahrzeichen der Kreisstadt Bergheim: das Aachener Tor.
Volke Mießeler ist seit 2017 hauptamtlicher Bürgermeister in Bergheim an der Erft.
Die Verwaltungsdigitalisierung steht am Scheideweg. Technische Innovationen schaffen neue Möglichkeiten, doch die föderale Umsetzung birgt strukturelle Herausforderungen Auf dem eGovernment Summit 2025 in Heidelberg diskutieren führende Köpfe unter dem Motto „NEUSTAAT DIGITAL: Souverän, resilient, bürgernah“ über Lösungsansätze und Perspektiven für die digitale Verwaltung der Zukunft
Rauchende Köpfe und zündende Ideen: Auf dem eGovernment Summit diskutieren Expertinnen und Experten über die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung.
Die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung in Deutschland steht vor richtungsweisenden Entscheidungen, wobei die Grundvoraussetzungen nicht gerade rosig erscheinen: Föderale Strukturen erschweren einheitliche Lösungen, während die Rufe nach digitaler Souveränität und Resilienz immer lauter werden und der demographische Wandel den Druck auf die Kommunen erhöht. „Wir stehen an einer Weggabelung“, wie Carola HeilemannJeschke, CIO der Freien Hansestadt Bremen, konstatiert. „Verwaltung muss in das zivile Leben eingebettet sein und darf sich für die Gesellschaft nicht als Fremdkörper anfühlen“, mahnt die Abteilungsleiterin Zentrales IT-Management, Digitalisierung öffentlicher Dienste, die auf dem eGovernment Summit 2025 das Impulsstatement „Aller Erkenntnis zum Trotz“ halten wird „Das erfordert so unfassbar viel Mut zu disruptiven Schritten und das Loslassen von liebgewonnenen Strukturen.“
Dabei sei man sich im Kreis der Verantwortlichen für Verwaltungsdigitalisierung einig, was zu tun sei, meint Martin Schallbruch, CEO der govdigital eG. „Aber wir kommen in der Umsetzung viel zu langsam voran“, bringt er eines der Kernprobleme der digitalen Transformation auf den Punkt. Die Verzögerungen in der Umsetzung verdeutlicht er anhand konkreter Beispiele: „OZG-EfA-Leistungen haben acht Jahre nach Verabschiedung des OZG viele Kommunen noch nicht erreicht. Zwischen dem
Beschluss des Aufbaus der Deutschen Verwaltungscloud und der Betriebsaufnahme liegen vier Jahre.“ Ein Maßnahmen-Mix, bestehend aus weniger komplizierten Gesetzen, schnelleren Entscheidungen der CIOs von Bund und Ländern sowie mehr Arbeitsteilung der IT-Dienstleister, könne die Prozesse beschleunigen Auf dem Summit wird Schallbruch in einem Roundtable denn auch die Weiterentwicklung des Ökosystems der öffentlichen IT-Dienstleister auf den Tisch bringen und mit den Teilnehmenden erörtern, wie deren Zusammenarbeit und Arbeitsteilung effektiver gestaltet werden kann.
Einhelliger Ruf nach strukturellen Reformen
Grundlegenden Reformbedarf sieht auch Dirk Meyer-Claassen, Abteilungsleiter „Strategie, Steuerung, Recht und Prozesse“ (CDOAufgaben) in der Berliner Senatskanzlei: „Wir denken noch immer zu wenig gesamtgesellschaftlich und wirkungsorientiert – insbesondere in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit unseres demokratischen Staates Ein moderner Staat setzt klare Ziele, arbeitet effizient und gestaltet aktiv. Alle Maßnahmen zur digitalen Transformation müssen sich diesem Anspruch unterordnen.“ Auf dem Summit wird Meyer-Claassen in der Panel-Diskussion „NEUSTAAT DIGITAL“ unter anderem mit Lena-Sophie Müller aus der Geschäftsführung der Initiative D21 und Dr Hans Michael Strepp, Amtschef am
Bayerischen Staatsministerium für Digitales, darüber diskutieren, wie digitale Initiativen die Handlungsfähigkeit des Staates stärken können und welche Strategien es für einen wettbewerbsfähigeren öffentlichen Sektor braucht.
Vor dem Hintergrund des NOOTSStaatsvertrags spricht sich MeyerClaassen dafür aus, zu prüfen, ob der Artikel 91c GG (Grundgesetz) reformiert werden sollte, „denn die derzeitigen Kann-Bestimmungen reichen offensichtlich nicht aus, um Bund, Länder und Kommunen zu einem digital vernetzten Staat zu formen.“ Er sieht weitreichenden Reformbedarf, wobei es mehr als technische Anpassungen brauche: „Gesetzgebung, Verwaltungsleistungen und föderale Aufgaben-
verteilung müssen digitaltauglich reformiert werden. Eine mutige Staats- und Verwaltungsreform ist nötig, um den Staat leistungsfähig, innovativ und menschenzentriert zu machen. Die Digitalisierung muss ernsthaft vorangetrieben werden – mit sichtbaren Fortschritten noch vor der nächsten Bundestagswahl.“
Eine Bündelung der Ressourcen fordert derweil Bernd Schlömer, Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes SachsenAnhalt und CIO/Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnik: „Die IT- und Digitalbudgets müssen […] zentral zusammengeführt werden. Weiterhin müssen wir nicht immer neue Gesetze und Verordnungen auf den Weg bringen; ich habe an anderer Stelle bereits vor längerer Zeit vorgeschlagen, ganz einfach über Änderungen der Geschäftsordnungen oder im Rahmen von Organisationserlassen eine geänderte Verfahrensweise in den Bundesbehörden anzuordnen Das allein würde schon zu immensen Effektivitätsgewinnen führen.“ Schlömer wird auf dem Summit nicht nur die Impuls-Keynote „Starke Kommunen – Wie Bündelung von IT-Service gelingen kann“ halten, sondern gemeinsam mit Sabine Griebsch, Krisenmanagerin bei GovThings, auch einen Roundtable zum Thema „Cyberrange für Kommunen“ moderieren, bei dem Fragen hinsichtlich der Cyberabwehr und Reaktionsstrategien sowie die Anpassung von Sicherheitsstandards im Mittelpunkt stehen werden.
Martin Schallbruch, CEO der govdigital eG: „Wir sind uns im Kreis der Verantwortlichen für Verwaltungsdigitalisierung sehr einig, was zu tun ist. Aber wir kommen in der Umsetzung viel zu langsam voran.“
Digitale Souveränität und Resilienz als Leitmotive
Generell sind digitale Souveränität und Resilienz offenkundig die beiden Schlüsselthemen, die aktuell viele IT-Verantwortliche beschäftigen Auf die drängendsten kurz- bis mittelfristigen The-
Dirk Meyer-Claassen, Abteilungsleiter mit CDO-Aufgaben an der Senatskanzlei Berlin: „Wir denken noch immer zu wenig gesamtgesellschaftlich und wirkungsorientiert – insbesondere in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit unseres demokratischen Staates.“
men angesprochen, betont Ernst Bürger, Staatssekretär im Ministerium der Justiz und für Digitalisierung sowie IT-Beauftragter der Landesregierung Brandenburg: „Die aktuelle geopolitische Lage hat die Frage längst beantwortet: Für die gesamte deutsche Verwaltung muss die digitale Souveränität und Resilienz bei der Umsetzung handlungsleitend sein.“ Im Infrastrukturpaket sieht Bürger eine historische Chance: „Mit dem Sondervermögen für ein Infrastrukturpaket wollen alle dieser Verantwortung gerecht werden, das ist ein herausragendes Signal. Ich wünsche mir, dass über diesen Weg eine souveräne und resiliente IT-Infrastruktur für die gesamte deutsche Verwaltung entsteht, die uns besser und unabhängiger macht. Brandenburg wird einen solchen Weg aktiv unterstützen.“ Auf dem eGovernment Summit wird Bürger in seinem Impulsstatement „Das Infrastrukturpaket Digitalisierung des Bundes – was die Länder liefern müssen“ detailliert auf die Zusammenhänge eingehen. Indes unterstreicht Schlömer vor allem die europäische Dimension der digitalen Souveränität: „Digitalisierung kennt keine Ländergrenzen und angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere in den USA, ist es umso wichtiger, dass wir in Europa enger als bislang kooperativ und vernetzt arbeiten. Dies lässt sich meiner Meinung nach am besten durch die Vereinbarung und Nutzung einheitlicher europäischer Standards erreichen. Wir dürfen hier nicht weiter national arbei-
Ernst Bürger, Staatssekretär und IT-Beauftragter der Landesregierung Brandenburg: „Die aktuelle geopolitische Lage hat die Frage [nach den drängendsten Themen, Anm. d. Red.] längst beantwortet: Für die gesamte deutsche Verwaltung muss die digitale Souveränität und Resilienz bei der Umsetzung handlungsleitend sein.“
ten.“ Einen entscheidenden Hebel für mehr Souveränität hat Martin Schallbruch identifiziert: „In der veränderten globalen Lage müssen die IT-Systeme der Verwaltung besser geschützt werden Gleichzeitig muss unser Land technologisch souveräner werden. Beides ist aus meiner Sicht vor allem durch eine konsequente Cloud-Transformation, basierend auf einer möglichst gemeinsamen Infrastruktur, möglich.“ Er fordert: „Wir brauchen eine übergreifende Cloud-Plattform unter Einbeziehung der öffentlichen Rechenzentren ebenso wie europäischer Cloud-Provider. Die Deutsche Verwaltungscloud ist ein Anfang und muss schnell ausgebaut werden zu einer gemeinsamen Infrastruktur.“
Zum Thema Resilienz wird auf dem Summit die Krisenmanagerin Sabine Griebsch einen eigenen Vortrag über „Kooperative Resilienz –Ansatz zur Stärkung staatlicher Cyberresilienz“ halten Zudem spricht Peter Adelskamp, Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Essen, zum Thema „Von Business Continuity Management zu Strategic Business Resilience! Oder: Wie überfordern wir die Kommunen nun völlig?“
Die Kommunen als Schnittstelle zum Bürger
Auf der untersten föderalen Ebene sehen sich die Städte und Kommunen mit ganz besonderen Herausforderungen konfrontiert, schließlich wird hier die Digitalisierung für Bürgerinnen und Bürger direkt erlebbar. Dirk Meyer-Claassen hebt die damit verbundene Verantwortung hervor: „Kommunen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft – sie erfüllen die meisten Aufgaben, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger direkt betreffen Sie wollen bei der digitalen Transformation vorne mit dabei sein, können aber technologische Festlegungen zu lnfrastrukturen, Standards und Basisdiensten nicht allein stemmen.“
Infos & Kontakt zum eGovernment Summit
Termin: 29. und 30. April, Atlantic Hotel, Heidelberg www.egovernment-summit.de
Kontakt: Eva Kanzler, Vogel IT-Akademie
Tel. 0821/2177-203
eva.kanzler@vogel.de
Er warnt eindringlich vor einer digitalen Spaltung: „Strukturelle Probleme sowie finanzielle und personelle Engpässe müssen ernst genommen werden Damit die digitale Transformation überall ankommt, braucht es eine zentrale, kostenfreie Bereitstellung von Infrastruktur und Basisdiensten für Kommunen.“ Andernfalls drohe eine digitale Kluft zwischen wohlhabenden und finanzschwachen Kommunen – mit Folgen für die Demokratie.
Mit einem Auge auf sein eigenes Bundesland argumentiert Bernd Schlömer: „Wir haben die Aufgabe, die Kommunen angesichts des demographischen Wandels, gerade in Sachsen-Anhalt, zukunftsfest aufzustellen, sodass sie kommunale Aufgaben gut wahrnehmen können.“ Er berichtet von einem innovativen Ansatz: „Derzeit machen wir gerade eine in Deutschland bislang einzigartige Untersuchung, wie man IT-Prozesse auf kommunaler Ebene bündeln kann, ohne hoheitliches Handeln der Kommunen auszuhebeln.“ Bürger wiederum unterstreicht die Unterstützung des Landes Brandenburg für seine Kommunen: „Als Land werden wir das ernst nehmen und wollen auch deshalb unseren Kommunen bei der Digitalisierung ein starker und verlässlicher Partner sein Durch die zentrale und kostenlose Bereitstellung der IT-Basiskomponenten leisten wir einen Beitrag zur Funktionalität und Sicherheit auf der kommunalen Ebene. Diesen Weg werden wir bei der digitalen Infrastruktur für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung weiterverfolgen Künftig werden wir generell unsere Unterstützung der Kommunen intensivieren.“
Erwartungen an die neue Bundesregierung
Mit Blick auf die kommende Legislaturperiode formulieren die Expertinnen und Experten klare
Erwartungen an die neue Bundesregierung. Bernd Schlömer fordert radikale Vereinfachung: „Die Dinge müssen einfacher werden – das kann man ganz klar sagen Ich habe die Erwartung, dass eine signifikante Vereinfachung von Abläufen und Prozessen in der öffentlichen Verwaltung ausgehend vom Bund initiiert wird.“ Diesbezüglich plädiert Schlömer für ein systematisches Vorgehen: „Vor der Digitalisierung eines Verfahrens sollte […] zwingend geprüft werden, ob bestehende Lösungen übernommen werden können, ob die Prozesse weiter optimiert werden müssen und ob die betroffenen Ressorts effektiv zusammenarbeiten.“
Ein klares Bekenntnis zu digitalen Prozessen fordert auch MeyerClaassen: „Die neue Bundesregierung muss den politischen Willen zur Veränderung zeigen und die Grundlagen schaffen, um den Staat wieder handlungsfähig zu machen und das Vertrauen in die Demokratie zu stärken. Dazu gehören Entbürokratisierung, digitaltaugliche Gesetze und ein wirkungsorientierter Ressourceneinsatz – mit ‚Digital Only‘ als Leitprinzip.“ Ernst Bürger liegt vor allem das fortwährende Engagement der Bundesregierung am Herzen: „Wir hoffen auch weiterhin auf ein klares Bekenntnis zur gemeinsamen Verwaltungsdigitalisierung als eine der prioritären Aufgaben der nächsten Legislaturperiode. In diesen außergewöhnlichen Zeiten muss der Staat angesichts der geostrategischen Herausforderungen den Digitalstandort stärken.“
Martin Schallbruch richtet seinen Blick auf die strukturellen Voraussetzungen im Bund: „Zunächst einmal wünsche ich mir, dass der Bund seine ressortübergreifende Zersplitterung aufhebt und damit in der Verwaltungsdigitalisierung insgesamt stärker wird. Dann wünsche ich mir eine Führungsrolle bei den infrastrukturellen Voraussetzungen der Verwaltungsdigitalisierung
und eine enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen IT-Dienstleistern in Ländern und Kommunen bei der arbeitsteiligen Bereitstellung von digitalen Lösungen.“
Eine historische Chance, die es zu ergreifen gilt
Der eGovernment Summit 2025 in Heidelberg findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt. Mit dem 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket der Bundesregierung besteht die historische Chance, die digitale Transformation der Verwaltung entscheidend voranzubringen. Carola Heilemann-Jeschke kritisiert vor diesem Hintergrund die bisherige Prioritätensetzung: „Frisches Geld darf nicht – wie teilweise bisher – für Prestigeprojekte, sondern muss für Glasfaserausbau und innovative Infrastrukturen ausgegeben werden. Entscheidend dabei wird sein, ob es gelingt, transparente Steuerungsmechanismen, klare Verantwortlichkeiten und messbare Fortschritte bis 2027 festzulegen.“ Zum anderen fordert die CIO Maßnahmen, um für ein gesundes Maß an Marktkonkurrenz zu sorgen: „Die Verwaltungsdigitalisierung muss für die Wirtschaft geöffnet und Wettbewerb zugelassen werden Dafür bedarf es neuer Strukturen und einer echten Missionsmentalität, damit das Projekt ‚Deutschland meldet sich zurück‘ gelingt. Ich hoffe, dass die Bundesregierung die historische Bedeutung des Moments erkennt und an der Weggabelung, an der wir stehen, die richtige Richtung wählt.“
Die grundlegende Stimmung unter den Expertinnen und Experten fasst Dirk Meyer-Claassen treffend zusammen: „Eine mutige Staatsund Verwaltungsreform ist nötig, um den Staat leistungsfähig, innovativ und menschenzentriert zu machen.“ Oder wie Ernst Bürger betont: „Am Ende ist [ .] entscheidend, welchen Eindruck Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern von
der Leistungsfähigkeit des Staates und der Verwaltung haben.“ Möglicherweise hilft der Austausch auf dem eGovernment Summit 2025 dabei, den Weg in eine souveräne, resiliente und bürgernahe digitale Zukunft des föderalen Staates noch genauer zu umreißen. Die Gelegenheit ist günstig, konkrete Schritte auf diesem Weg zu definieren und den mit dem Infrastrukturpaket verbundenen Schwung für einen echten Neustart zu nutzen. Unter den Tisch fallen sollte dabei allerdings nicht, dass auch in der Vergangenheit schon viel passiert ist; denn die CIOs von Bund und Ländern haben im Spannungsfeld zwischen Modernisierungsdruck,
Carola Heilemann-Jeschke, CIO der Freien Hansestadt Bremen: „Verwaltung muss in das zivile Leben eingebettet sein und darf sich für die Gesellschaft nicht als Fremdkörper anfühlen.“
gesetzlichen Vorgaben, Personalmangel und knappen Kassen wahrlich keine einfache Aufgabe. Um das bisher Geleistete angemessen zu honorieren, wird auf dem eGovernment Summit traditionell auch der oder die „CIO des Jahres“ gekürt Diesen Titel vergibt allerdings nicht die eGovernmentRedaktion, vielmehr sind Sie als Leserinnen und Leser dazu aufgerufen, darüber zu entscheiden, welche Person im vergangenen Jahr besonders gute Arbeit geleistet hat. Man darf gespannt sein, wer den Titel heuer mit nach Hause nimmt Die Abstimmung läuft noch bis zum 10. April 2025. aus
Bernd Schlömer, Staatssekretär und CIO des Landes Sachsen-Anhalt: „Digitalisierung kennt keine Ländergrenzen und angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen [...] ist es umso wichtiger, dass wir in Europa enger als bislang kooperativ und vernetzt arbeiten.“
Exklusivpartner
Welche oder welcher CIO hat im vergangenen Jahr besonders gute Arbeit geleistet? Das entscheiden Sie! Machen Sie bis zum 10. April 2025 mit bei unserer Leserwahl und geben Sie Ihre Stimme ab. Leider ist in Thüringen noch kein Nachfolger für den bisherigen CIO, Hartmut Schubert, benannt worden.
Die EU hat mit der KI-Verordnung einen neuen Rahmen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz geschaffen – doch was bedeutet das konkret für Kommunen und öffentliche Verwaltungen?
Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves und Dr. Sarah Rachut beleuchten, welche Risiken und Pflichten jetzt für die Akteure bestehen Wer KI nutzt, braucht nicht nur Regeln – sondern auch Kompetenz
Mit der KI-VO wurde auf europäischer Ebene erstmals ein Regelwerk geschaffen, das den Einsatz von KI umfassend in den Blick nimmt und dabei abhängig von den potenziellen Risiken Vorgaben für mögliche Einsatzszenarien macht. Die KI-VO gilt dabei umfassend und für alle KI-Systeme nach dem sogenannten Marktortprinzip, das heißt unabhängig davon, ob die Verantwortlichen im Inland, EUAusland oder einem Drittstaat sitzen oder ob es sich um private oder staatliche Institutionen handelt – sie alle sind an die Vorgaben der KI-VO gebunden, wenn KI irgendwo in der EU zum Einsatz kommt.
Welche Pflichten sich genau ergeben, hängt einerseits von den mit dem KI-Einsatz einhergehenden Risiken und andererseits von der eigenen Rolle ab: Betroffen sind dabei nicht nur die Anbieter von KI-Systemen, etwa die schlagzeilenfüllenden, global agierenden Unternehmen, die ihre KI-Anwendungen selbst entwickeln, sondern ebenso Betreiber solcher KI-Systeme und damit natürliche oder juristische Personen, die ein KISystem in eigener Verantwortung und nicht ausschließlich privat verwenden Angesichts dieser niedrigen Anforderungen an den persönlichen Geltungsbereich und den vielfachen Bestrebungen, die Po-
tenziale von KI auch für die öffentliche Verwaltung, insbesondere auf Ebene der Kommunen nutzbar zu machen, lohnt daher ein genauer Blick auf die Pflichten der KI-VO Denn schnell zählt man selbst zu den Betreibern oder sogar – zum Beispiel bei bestimmten Anpassungen eines bestehenden Systems – zu den Anbietern von KI-Systemen gemäß der KI-VO!
Kennen und können
Für alle Anbieter und Betreiber und unabhängig der jeweiligen Risikokategorie des KI-Einsatzes gilt gemäß Art. 4 KI-VO, dass das Personal über die notwendige „KI-
Befragung der Oberbürgermeister
OB-Barometer: Kommunen brauchen dringend Geld
Die Kommunalfinanzen bleiben laut aktuellem OB-Barometer „das mit überragendem Abstand wichtigste Thema der Kommunen“. Vom Sondervermögen Infrastruktur erhoffen sich die Städte eine ordentliche Finanzspritze.
Die Finanzproblematik in den Kommunen wird immer drängender. Laut ersten Vorab-Ergebnissen des OB-Barometers, das jährlich vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) veröffentlicht wird, hat das Thema Finanzen deutlich an Dynamik gewonnen. Mit 70 Prozent der Nennungen stufen die befragten Oberbürgermeister das Thema doppelt so wichtig ein wie andere Themen – im Vorjahr waren es noch 50 Prozent. „Bis auf
die Flüchtlingsthematik 2015 wurde nie seit Beginn der Befragungsreihe einem Thema von den Stadtspitzen eine solch hohe Relevanz und Dringlichkeit beigemessen“, sagte Difu-Institutsleiter Prof Dr Carsten Kühl. Dabei gibt es laut Befragung keinen Unterschied zwischen Bundesländern oder Größe der Kommune Das Difu macht klar: „Der dramatische Bedeutungsgewinn des Finanzthemas ist nicht nur ei-
Kompetenz“ verfügen muss. Möchten öffentliche Stellen daher KI einsetzen, gilt diese Maßgabe für den Aufbau und Erhalt der KI-Kompetenz auch für sie Es ist daher sicherzustellen, dass die Nutzenden über das notwendige Wissen bezüglich der Funktionsweise verfügen und damit auch die Grenzen und Schwächen eines solchen Systems kennen, die Ausgaben in den jeweiligen Kontext einordnen können und ebenso in der Lage sind, diese zu hinterfragen.
Auch wenn an die Missachtung von Art. 4 in der KI-VO selbst keine direkten Konsequenzen geknüpft sind – ein Aufatmen geht durch die Verwaltung der Republik – und die Norm vielmehr Appellcharakter hat, lohnt sich das Investment in KI-Kompetenz dennoch: Zunächst ist es nicht ausgeschlossen, dass im weiteren Verlauf eine Sanktionsvorschrift eingeführt wird, denn gemäß Art. 99 KI-VO haben die Mitgliedstaaten für die Durchsetzung der Verordnung zu sorgen – insbesondere durch Sanktionen. Weiter ist der Aufbau der notwendigen KI-Kompetenz gerade die Grundlage, um die weiteren aus der KI-Verordnung erwachsenden Pflichten erfüllen zu können. Die gesamte Verordnung zielt hierbei darauf ab, den größtmöglichen Nutzen aus KI-Systemen zu ziehen und dabei gleichzeitig die Grundrechte, Gesundheit und Sicherheit zu wahren und eine demokratische Kontrolle zu ermöglichen. Diese Vorgaben kann nur erfüllen, wer die entsprechende KI-Kompetenz besitzt. Hinzu kommt, dass viele Einsatzgebiete in der öffentlichen Verwaltung in den Hochrisikobereich gemäß Art. 6 KI-VO fallen. Der Pflichtenkatalog für Anbieter und Betreiber ist in diesen Fällen besonders ausführlich und umfasst u.a die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems oder das Ergreifen von geeigneten technischen und organisatorischen Maßnahmen In Teilen wird hierbei ausdrücklich auf die KI-Kompetenz Bezug genommen.
Sondervermögen den Kommunen bereitstellen“ Kühl: „Parallel dazu müssen von der neuen Bundesregierung die Voraussetzungen geschaffen werden, um die sogenannten nicht-monetären Investitionshemmnisse zu beseitigen.“
Schließlich ist zu beachten, dass nicht nur Dritte, sondern auch die Angestellten bzw Bediensteten persönlich von dem KI-Einsatz betroffen sein können und daher auch ihre Grundrechte zu schützen sind. Ein unsachgemäßer Gebrauch ermöglicht hierbei unverhältnismäßige Eingriffe in deren Grundrechte und könnte zugleich eine Fürsorgepflichtverletzung darstellen. Wurden keine aktiven Maßnahmen für die Gewährleistung der notwendigen KI-Kompetenz getroffen, könnten Betroffene dies als gewichtiges Argument vorbringen, um die Beeinträchtigung ihrer Grundrechte zu stützen.
Ein Prompting-Workshop reicht nicht
Die KI-Verordnung liefert damit einen wichtigen Impuls, die KIKompetenzen in der Verwaltung in den Blick zu nehmen und aufzubauen. Nicht erst irgendwann, sondern „vor der Lage“ Und, nein, ein Prompting-Workshop oder die Diskussion über eine Dienstanweisung sind damit nicht gemeint, sondern Kompetenzen für Führungskräfte und Mitarbeitende, echte KI-Akteure zu werden, die aktiv mitgestalten, und nicht nur Betroffene bleiben. Lassen Sie uns die Chance nutzen!
ne Momentaufnahme Auch mit Blick auf die kommenden fünf Jahre nennen die politischen Spitzen das Finanzthema mit 68 Prozent als wichtigstes Thema auf der kommunalen Agenda.“.
Mit Blick auf das Bundes-Sondervermögen ist daher klar, dass die Kommunen ein großes Stück vom Kuchen bekommen wollen. Kühl bezeichnet es als „notwendig, dass Bund und Länder einen beträchtlichen Anteil der Mittel aus dem
Auch Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, bekräftigt die Notwendigkeit einer Finanzspritze: „Der Investitionsstau ist enorm Wir müssen in Schulen und Kitas investieren, Straßen und Brücken sanieren, neue Wohnungen bauen und unser Angebot an Bussen und Bahnen ausbauen All das geht aber nicht, solange uns finanziell fast jeder Spielraum fehlt.“
Mit dem Sondervermögen allein sei es aber nicht getan. Laut Dedy brauche es eine grundsätzliche Neuverteilung der Finanzen zwischen Bund, Ländern und Kommunen. „Die Kommunen tragen etwa ein Viertel der gesamtstaatlichen Aufgaben, haben aber nur ein Siebtel der Steuereinnahmen
Die Autoren Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves ist Informatikprofessor und Politikwissenschaftler, leitet die Arbeitsgruppe„Digitale Transformation öffentlicher Dienste“ an der Universität Bremen und berichtet in der wissenschaftlichen Kolumne über aktuelle Forschungsergebnisse zur digitalen Verwaltung.
[ linkedin.com/in/niehaves ]
Dr. Sarah Rachut ist Geschäftsführerin der Forschungsstelle TUM Center for Digital Public Services an der Technischen Universität München und forscht im Schnittfeld von Recht, Politik und Technik. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit den europarechtlichen und verfassungsrechtlichen Fragen der digitalen Transformation im Public Sector.
[ linkedin.com/in/sarah-rachut ]
Das passt schon lange nicht mehr zusammen“, betont Dedy. „Wir brauchen einen größeren Anteil an den Gemeinschaftssteuern, zum Beispiel an der Umsatzsteuer Außerdem muss Schluss damit sein, dass Bund und Länder den Städten immer mehr Aufgaben zuweisen, die nicht ausfinanziert sind.“ Zudem müssten viele Verfahren entschlackt werden, die kommunale Projekte ausbremsen und verlangsamen. „Wir brauchen einfachere Genehmigungsverfahren und Auftragsvergaben Der Bürokratie-Aufwand für die städtischen Verwaltungen ist viel zu hoch“, mahnt Dedy Die kompletten Ergebnisse des „OB-Barometer 2025“ sollen Ende April veröffentlicht werden su
Weitere Informationen Mehr Infos gibt es auf den Webseiten des Difu und des Deutschen Städtetags.
Mobiles Arbeiten und hochsensible Daten miteinander in Einklang bringen.
Budget, Agenda, Produkte
„Bei Fachverfahren drängt sich Open Source geradezu auf“
Das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) arbeitet im zweiten Jahr seines Bestehens mit Hochdruck an souveränen Lösungen für die Verwaltung und mehr Awareness für Open Source. Geschäftsführerin Jutta Horstmann zieht Zwischenbilanz und stellt klare Forderungen Richtung Berlin.
Das ZenDiS steht für Open Source und Souveränität. Wie beschreiben Sie den Status quo Deutschlands hinsichtlich dieser beiden Themen?
Horstmann: Mit der Strategie zur Stärkung der Digitalen Souveränität und dem Beschluss zur Gründung des ZenDiS hat der IT-Planungsrat 2021 eigentlich die besten Voraussetzungen geschaffen.
Seit Anfang 2024 ist das ZenDiS nun als zentraler Akteur operativ und kann bereits große Erfolge vorweisen Diese finden national wie international Beachtung und haben uns eine Vorreiterrolle eingebracht.
Leider ist von politischer Seite sonst wenig geschehen. Wichtige Instrumente wie die Festlegung eines Open-Source-Mindestanteils bei der Beschaffung oder die Verankerung im Vergaberecht blieben ungenutzt.
Entsprechend erschreckend ist die Sachlage Die Bundesverwaltung ist in hohem Maße abhängig von proprietären US-Technologien Ein Großteil der Ausgaben entfällt auf Microsoft, Oracle und VMware, weniger als ein Prozent entfällt auf Open Source.
Unter den aktuellen geopolitischen Bedingungen ist Digitale Souveränität jedoch alternativlos Die Abhängigkeit von US-Konzernen macht unseren Staat angreifbar. Ein entschiedenes Umlenken ist dringend geboten Digitale Souveränität muss als Staatsaufgabe verstanden und entsprechend hoch auf der politischen Agenda priorisiert werden.
Open Source ist das mächtigste Werkzeug, das wir dafür in den Händen halten – und zwar in allen relevanten Technologiefeldern: PC-Arbeitsplatz, Infrastruktur, Cloud, Datenbanken, KI Offener Code, offene Standards und Schnittstellen machen die Verwaltung unabhängig von Herstellern, ermöglichen Einflussnahme auf Funktionalitäten und Betriebslogiken sowie die Option, Anbieter zu wechseln und Expertinnen mit dem Schließen von Sicherheitslücken zu beauftragen. Kurzum: Die öffentliche Verwaltung gewinnt die Kontrolle über ihre IT zurück und bleibt handlungsfähig in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Was wünschen Sie sich von der neuen Bundesregierung?
Horstmann: Eine klare Strategie, die digitale Souveränität als Teil einer nationalen und europäischen
Sicherheitsarchitektur begreift, sie entsprechend priorisiert und mit konkreten Maßnahmen untermauert. Kurzum: Sie zur Staatsaufgabe erklärt Außerdem braucht es ein gemeinsames Verständnis dafür, dass Open Source das wirksamste Werkzeug ist, um die Digitale Souveränität schnell und nachhaltig zu stärken.
Dazu haben wir einen 3-PunktePlan entwickelt. Wir brauchen ein klares Signal für den Einstieg in den Umstieg. Das schaffen wir mit einem schrittweise steigenden
Open-Source-Pflichtanteil bei Beschaffung und Rahmenverträgen im Bund. Von 20 Prozent in der neuen Legislatur bis zur vollständigen Umstellung auf Open Source in 2035.
Zudem müssen alle öffentlichen IT-Investitionen von einem verpflichtenden Souveränitätscheck abhängig gemacht werden. Damit verhindern wir, dass bestehende Abhängigkeiten zementiert werden und neue entstehen
Der Souveränitätscheck wird es zudem erstmals erlauben, ein echtes Lagebild der Digitalen Souveränität zu erstellen und Fortschritte über einen Index messbar zu machen Aktuell haben wir keinen Überblick über den tatsächlichen Grad der Abhängigkeit der Verwaltung von einzelnen Techanbietern, geschweige denn über die Gesamtheit der Softwarelizenzen. Drittens müssen strategisch relevante Akteure – ZenDiS, Sovereign Tech Agency (STA) – nachhaltig abgesichert und in ihrer übergeordneten Rolle auf nationaler und europäischer Ebene gestärkt werden. Dafür braucht es eine ausreichende, überjährige Finanzierung
Das ZenDiS ist auf öffentliche Gelder angewiesen. Ist das Budget mittlerweile langfristig gesichert?
Horstmann: Wir befinden uns im zweiten Jahr unseres operativen Betriebs Um unserem politischen Auftrag gerecht zu werden, müssen wir die Organisation weiter aufbauen und neue Geschäfts-und Technologiefelder erschließen. Wegen der vorläufigen Haushaltsführung im Bund wurden die für das ZenDiS vorgesehenen Gelder jedoch nicht zur Verfügung gestellt. Wir können derzeit also nicht mit dem gebotenen Tempo arbeiten und unserem sehr weitreichenden politischen Auftrag – der Stärkung der Digitalen Souveränität in Bund, Ländern und Kommunen – nicht
gerecht werden Dazu bräuchten wir mindestens 40 Millionen Euro in diesem Jahr. In Relation zu den rund 16,6 Milliarden Euro an Bundesmitteln, die laut einer aktuellen Berechnung in den letzten vier Jahren in Projekte der Verwaltungsdigitalisierung geflossen sind, wären das nur rund 0,25 Prozent des Budgets. Stattdessen steht uns nur ein Bruchteil davon zur Verfügung. Angesichts der derzeitigen politischen Weltlage ist das grob fahrlässig.
weise ein Lizenzclearing und eine große Wissensdatenbank. Mehr als 5.500 Nutzende arbeiten heute in über 2.400 Projekten föderal übergreifend gemeinsam auf openCode an Software, Rahmenarchitekturen und Standards.
Ganz neu auf openCode ist ein Badge-Programm – das sind digitale Siegel –, das die Qualität und Sicherheit von Software transparent macht In der ersten Ausbaustufe deckt die automatische Prüfung Lizenzierung, Pflege und
Das ZenDiS gibt es seit rund einem Jahr. Sind Sie mit der bisherigen Bilanz zufrieden?
Horstmann: Als ich im Oktober 2024 die Geschäftsführung des ZenDiS übernommen habe, war ich beeindruckt davon, was das Team in so kurzer Zeit aufgebaut hat. Dieser Eindruck hält sich bis heute.
Mit openDesk steht der Verwaltung eine Office & Collaboration Suite zur Verfügung, die die bestehenden Arbeitsplatzanwendungen gut ersetzen kann. Wenige Monate nach dem Launch liegen mehr als 1.500 Projektanfragen zu openDesk vor – aus Bund, Ländern und Kommunen – und fast 70.000 Enterprise-Lizenzen sind aktiv Auch unsere Plattform openCode hat sich in dieser Zeit stark weiterentwickelt Ursprünglich als Software-Verzeichnis gestartet, hat sie den Sprung zur Plattform für die Digitale Souveränität geschafft –mit einer Vielzahl an Services, die die Verwaltung zum Einsatz von Open Source befähigen, beispiels-
Erstmals wurde der Ko-Pionier-Preis an Nachnutzungsprojekte vergeben.
Jutta Horstmann, Geschäftsführerin des ZenDiS.
Deutschland und sehen unglaublich viele Parallelentwicklungen für dieselben Anwendungsfälle Das ist ineffizient, teuer und langsam. Auch kennen wir Fälle, in denen Anbieter proprietärer Fachverfahren die mit Steuergeldern entwickelte Software abkündigen. Die Verwaltung steht dann ohne Lösung da, obwohl sie unter Umständen über Jahre hohe Summen in die Entwicklung investiert hat. Wäre die Software Open Source, könnte sie von einem anderen Dienstleister weiter betrieben und entwickelt werden. Das wäre nachhaltiger und günstiger. In allen Fällen kommt unserer Plattform openCode eine elementare Rolle zu: Auf ihr können Verwaltung und Hersteller gemeinsam und effizient Anwendungen und Fachverfahren entwickeln und nachnutzen – und tun das bereits umfangreich.
Nachnutzung ab Die Sicherheitsprüfung ist in Arbeit.
Ist es überhaupt möglich, die öffentliche Verwaltung komplett auf Open Source umzustellen? Wie sieht es zum Beispiel mit den Fachanwendungen aus?
Horstmann: Die Abhängigkeit beim PC-Arbeitsplatz können wir auflösen, indem wir openDesk ausrollen. Die Software ist verfügbar und erste große Behörden haben die Migration erfolgreich abgeschlossen. Auf der Betriebssystemebene bietet sich Linux an, das läuft seit über 30 Jahren stabil. Dasselbe gilt für Datenbanken: Mit PostgreSQL steht seit Jahrzehnten eine hochperformante Open-Source-Lösung zur Verfügung. Etwas herausfordernder wird es bei der Virtualisierung – doch auch hier gibt es mit Proxmox und OpenStack valide Alternativen. Bei Fachverfahren drängt sich Open Source geradezu auf. Wir haben allein 11.000 Kommunen in
Was ist vonseiten des ZenDiS für das laufende Jahr geplant? Horstmann: Neben der Verstetigung und Weiterentwicklung unserer bestehenden Angebote und der Arbeit an einer sicheren und souveränen Videokonferenzlösung planen wir, unser Produktportfolio um souveräne Lösungen in den Bereichen KI, Datenbanken und Virtualisierung zu ergänzen. Außerdem steht der Aufbau eines weiteren Geschäftsbereichs mit Fokus auf Beratung auf der Agenda. Hier geht es darum, die Verwaltung zu Auswahl, Beschaffung, Betrieb und (Nach-)Nutzung von Open-SourceSoftware zu befähigen. Dazu gehört die Entwicklung von Exit-Szenarien und Migrationsstrategien ebenso wie Technologie-Scouting. Auch der Souveränitätscheck und das Lagebild sollen hier entstehen. Es kann aber auch alles ganz anders kommen. Sobald die TrumpAdministration die digitale Abhängigkeit Deutschlands als Hebel nutzt, um die eigene Agenda umzusetzen, wird es zu einer Situation kommen, in der wir in kürzester Zeit auf alternative Lösungen umsteigen müssen. Dann werden wir – den politischen Willen und die entsprechenden Investitionen vorausgesetzt – beim ZenDiS als Speerspitze dieser Umstellung agieren und sehr schnell in die Skalierung gehen. Die ursprünglichen Planungen für das laufende Jahr sind dann ganz schnell obsolet. Das Interview führte Susanne Ehneß
Digitalisierung bedeutet oft: Veränderung Wenn man Worte wie „Change“ und „Transformation“ in den Mund nimmt, hat man erst recht damit zu tun – und ebenso mit sehr menschlichen Reaktionen. Diese kann man ignorieren. Oder es anders, nämlich besser machen.
Change everywhere. Transformation all the time.
Dass wir in VUCA-Zeiten und BANI-Welten leben, haben uns die Berater schon oft erzählt. Wie wir damit besser umgehen und die beständig anwachsende Komplexität geschickter handhaben, dazu haben sie uns gelegentlich clever klingende Frameworks und Modelle hinterlassen. Nur mit diesen seltsamen Wesen und deren merkwürdigen Verhaltensweisen, zu denen es nur selten Dienstanweisungen oder Patentrezepte gibt, haben sie uns meist alleingelassen: mit diesen Menschen und ihren mysteriösen Emotionen.
In Workshops und Umfragen des CDO-Zirkels werden hinsichtlich aktueller Herausforderungen immer wieder Themen wie Innovationsbereitschaft (87 Prozent bei unserer Umfrage zur Smart Country Convention), agiles und flexibles Denken sowie Kenntnisse in Change-Management (beides jeweils 80 Prozent) genannt Damit die Bereitschaft zu innovativem, mutigem Denken wachsen und gedeihen kann und die dafür richtige Balance aus Sicherheit und Stabilität und gleichzeitiger Agilität und Flexibilität (auch im Umgang mit Fehlern und Scheitern) in der Realität mess- und spürbar wird, sollten die genannten Kenntnisse in Change-Management über meist rein kennzahlenorientierte Prozesse und betriebswirtschaftliche Methoden hinaus auch in andere Bereiche ausgedehnt werden.
Achtung: Gefühle!
Neben IT, KPIs, Gesetzen und Verfahrenslogik spielen in den – erfolgreichen, wirkungsvollen – Umgang mit Change & Transformation auch weitere, häufig ignorierte oder vernachlässigte Aspekte hinein, die eher im Bereich von Psychologie und Neurowissenschaft angesiedelt sind Damit das konsequente Lernen als Organisation und das dafür sinnvolle, nachhaltige Verändern wirklich fruchtbar (statt furchtbar) wird, sollte man zunächst auch über Sorgen und Ängste sprechen – die nur selten auf Fakten und Vernunft basieren, wie es Emotionen und Gefühle quasi per Definition nicht tun.
„Veränderung braucht Mut!“ Da ist viel Wahres dran, gleichzeitig sind nicht alle Menschen mutig, zum Glück auch nicht stets übermütig. Mittlerweile sind wir alle im neuen Jahr 2025 angekommen
Während draußen bald der Frühling naht, lohnt ein Rückblick auf 2015: Eine Veranstaltung des
Deutschen Gewerkschaftsbundes zu Digital-Themen, ganz viele Expertinnen und Experten haben soeben gesprochen, als sich eine zaghaft-zögerliche Stimme aus dem DGB-Publikum meldet: „Brauchen wir all die digitalen Dinge eigentlich wirklich?“ Die Reaktion: mitleidiges Hüsteln, mitunter auch Lachen von den Wissenden Doch womöglich hieß die Frage eigentlich: „Was ist das eigentlich alles?“
Oder vielleicht: „Wer kann mir das erklären? Und verstehe und schaffe ich das auch?“
Ängste und Sorgen zeigen sich nicht immer direkt und öffentlich Oft sind sie „sehr gut“ verpackt, weil die wenigsten Menschen gern darüber sprechen oder es nie gelernt haben. Manchmal tarnen sich diese unerwünschten Emotionen, für die es nur selten eine Dienstanweisung oder genormte Standardprozesse gibt, hinter andersartigen Aussagen oder Verhaltensweisen, die auf den ersten oder auch zweiten Blick nicht als typische Ängstlichkeit identifiziert werden.
Kämpfen, weglaufen oder Schockstarre?
Der Mensch ist – in vielerlei Hinsicht: zum Glück! – ein nicht komplett vernunftbegabtes Wesen mit Emotionen, die nicht immer absolut rational sind wie bei Robotern und Algorithmen. Wenn wir mit Veränderung konfrontiert werden, vor allem, wenn wir diesen Change nicht selbst herbeigewünscht haben, können Ängste, Sorgen und Widerstände resultieren. Fight, Flight, Freeze: Das sind die drei Klassiker der Reaktion auf Angst. Entweder nimmt man die Fäuste hoch zum Kampf oder die Beine in die Hand, um wegzulaufen, oder steht gelähmt wie das Kaninchen vor der in diesem Fall meist digitalen Schlange Bestimmte Hirnareale zum Kämpfen oder Flüchten werden dabei automatisch gut versorgt – die Bereiche für strategisches Denken oder Kreativität allerdings nicht Schon deshalb sollte Angst kein Dauerzustand sein.
Die Reaktionen auf solche Zustände sind, wie schon angeklungen, oftmals hinter Verhaltensweisen verborgen, die man höchstens auf den zweiten oder dritten Blick mit Angst als Auslöserin assoziiert Die Tabelle zeigt mehrere solcher Reaktions-Typen, denen man im Arbeitsalltag begegnet – und ab jetzt vielleicht genauer hinschaut. Natürlich heißt es nicht, dass stets Sorgen durch Veränderung oder
Befürchtungen vor dem Verlassen der Komfortzone der einzige Anlass sind Bei den dargestellten Verhaltensweisen können auch ganz andere Auslöser zugrunde liegen, es muss nicht immer „Wandelangst“ als Ursache sein.
Mit oder ohne Säbelzahntiger
Doch ist beispielsweise Mikromanagement oft eine unbewusste Reaktion auf subjektiv wahrgenommene Angst vor Kontrollverlust Denn dies könnte ja wiederum bedeuten, dass man der eigenen Rolle – als Expertin oder Führungskraft – nicht gerecht und daher aus der Gemeinschaft verstoßen wird. Der tief in uns verwurzelte Neandertaler denkt – bewusst oder unterbewusst – möglicherweise daran, dass er deshalb außerhalb der Höhle nächtigen muss, wo die Gefahr durch hungrige Säbelzahntiger droht. Nee, gar nicht gut, also doch lieber den Kolleginnen und Kollegen permanent auf die Finger geschaut, damit bloß kein Fehler passiert!
Und so lassen sich in der Tabelle weitere Beispiele finden, wie (meist unausgesprochene) Sorgen oder Unsicherheiten zu den genannten Verhaltensweisen führen können, weil ja die Gefahr besteht, die komfortable Zone verlassen zu müssen, Fehler zu machen, gar zu scheitern – und direkt in der Panikzone (mit oder ohne Tiger) zu landen.
Allerdings wird dabei etwas in der oftmals unterbewusst ablaufenden Aktivität unseres Gehirns vergessen: Zwischen Komfort- und Panikzone liegt noch ein dritter Bereich, die Lernzone Manchmal möchte
dieses Areal erst richtig entdeckt und liebgewonnen werden Manchmal sollte dafür in der gesamten Organisation bis hoch in die oberste Führungsetage mehr oder besser über den Sinn und Nutzen des organisationalen Veränderns, Lernens und Besserwerdens gesprochen werden. Manchmal hilft es, zunächst auch „dort oben“ mit den Führungskräften über deren Sorgen und Ängste zu sprechen, damit sie es (erst) dann mit ihren Mitarbeitenden tun können.
Mehr als ein Auge und ein Bein?
Über Mut und Action zum Verändern zu reden, ohne dabei auch Angst zu thematisieren, ist so, als wolle man auf einen Berggipfel steigen und würde sich dabei ein Auge zuhalten oder lediglich auf einem Bein hüpfen. Über Angst zu sprechen, ohne im zweiten oder dritten Schritt (ehrlich, authentisch und transparent) auch über Wirkung und Nutzen der Veränderung zu sprechen, was durch Change, Transformation und Digitalisierung also Gutes resultieren kann, wäre ebenfalls sehr kurzsichtig.
„Das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, sondern Toleranz für Risiken.“ So hat es der Psychologe und Wissenschaftsjournalist Steve Ayan formuliert. Auf dem Weg zu mehr Innovation, besserer Zukunftsfähigkeit und echter Wirkung (für Bürgerinnen und Bürger, für Wirtschaft und Industrie, auch für sich selbst als Verwaltung) geht es nicht um „übermütig-pseudomotivierendes Schönreden“. Ebenso wie Sorgen und innere
Reaktions-TypResultierende Verhaltensweise
Fight (Kampf)• aggressives oder destruktives Verhalten
• Trotzreaktionen
• Aktionismus und Hyperaktivität
• hochgradiges oder ständiges Argumentieren
• Überkontrollieren und massives Mikromanagement
Flight (Flucht)• Abkopplung, zum Beispiel vom Thema oder Team
• ausweichende Übersprungshandlungen
• steigende Kontaktvermeidung
• Ignoranz
• sinkendes Engagement bis hin zur völligen Aufgabe
Widerstände sollten auch existierende oder potenzielle Risiken benannt, diskutiert und analysiert werden
Dasselbe gilt bitte auch für Lernen, Fehler und Scheitern: Ja, Fehler werden definitiv passieren, wenn man sich ins Neuland begibt. Davor kann man als Mensch Angst haben. Und mutig wird man nicht durch Befehl oder Dienstanweisung Wie Menschen auf Veränderung reagieren, dazu findet man in der NEGZ-Studie „Angst im Wandel“ (2023) auch als CDO einige wissenschaftlich fundierte Erklärungen und auch Optionen für den bewussteren, besseren Umgang damit. Wie man dieses Wissen über Emotionen nutzen kann, um als Organisation konsequent zu lernen, dafür sind in der NEGZ-Studie „Kaizen für Kommunen“ (2024) Einblicke und Handlungsempfehlungen enthalten. Wenn es gelingt, Sorgen und Ängsten ausreichend Raum zu geben, kann man ihnen dadurch oft den Schrecken nehmen, gleichzeitig den Spaß am Lernen wecken und diesen durch geeignete Rahmenbedingungen aufrechterhalten Wenn's parallel klappt, die dadurch möglichen Verbesserungen authentisch und ehrlich-motivierend zu kommunizieren, wird damit der Weg in die eigene Zukunft als Organisation deutlich besser gelingen, als wenn man Emotionen ignoriert, mit leeren Worthülsen versehene Parolen ausruft und einäugig auf lediglich einem Bein aktionistisch losmarschiert. An sich sind wir hierzulande sehr gut darin, Risiken zu erkennen und zu benennen. (Und tun es trotzdem oftmals nicht oder an den falschen Stellen.) Nur vergessen wir bei all dem Risikobewusstsein zu Scheitern, Schimpf, Schande und Säbelzahntigern oft die Chancen, die ebenfalls möglich und erreichbar sein können. Bei weitem nicht nur in den hiesigen Amtsstuben, auch insgesamt in der Gesellschaft sollte ein bestimmter „Change“ gelingen: Von German Angst zu German Mut. Das wäre für die Arbeit von CDOs und in ganz vielen anderen Bereichen wünschenswert!
Der Autor
Freeze (Lähmung)
• Aktivitäten und Antworten werden verweigert
• Unbeweglichkeit und Steifheit, körperlich wie geistig
• Entscheidungsunfähigkeit oder -unwilligkeit
• Taubheit und weitere Wahrnehmungsreduktionen
Andreas Steffen ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des NEGZ und dort auch Co-Sprecher des CDO-Zirkels. Er ist Gründer und Managing Director bei 5STEP. CDO-Zirkel
Weitere Infos zum Arbeitskreis des NEGZ gibt es online hier:
[ negz.org/arbeitskreis/cdo-zirkel ]
Ortsunabhängig?
Aber sicher!
Der Umgang mit besonders sensiblen Daten und Dokumenten und ultramobiles Arbeiten waren bislang zwei Sachverhalte, die im Verwaltungsalltag nur schwer miteinander in Einklang zu bringen waren Im Gespräch mit eGovernment erklärt Volkan Gümüs von Materna Virtual Solution, welche technischen Gegebenheiten diesbezüglich vorherrschen müssen und wie die Verwaltungsarbeit der Zukunft aussehen kann.
Die Auswahl des Berufs ist heute – mehr wie je zuvor – nicht mehr nur von harten Fakten, wie etwa dem Gehalt oder dem gesellschaftlichen Ansehen, sondern vielmehr von einer Vielzahl weicher Faktoren abhängig Dazu zählen neben der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch ortsunabhängige und zeitlich flexible Arbeitsmodelle Auch die öffentliche Verwaltung ist vor derartigem Progress nicht gefeit Der Trend des mobilen oder gar des ultramobilen Arbeitens auf Smartphones und Tablets war hier bisher kaum umsetzbar. Schließlich behandeln die Verwaltungsfachangestellten teilweise hochsensible Datensätze, die nicht unbedingt für die Augen Dritter bestimmt sind. Volkan Gümüs ist Mobile Experte und Geschäftsführer bei Materna Virtual Solution Dort ist er für den Themenbereich der mobilen Entwicklung verantwortlich Also bei all denjenigen Projekten, bei welchen die AppEntwicklung im Vordergrund steht Unter anderem die bekannte Katastrophen-Warnapp NINA ist eines der Projekte, die er mitverantwortet hat.
Derzeit sind Volkan Gümüs und sein Team dabei, die Mitarbeiter der Öffentlichen Hand dazu zu befähigen, orts- und geräteunabhängig arbeiten zu können. Realisiert wird das über die native Plattformsicherheit mit Zulassungsaussage „indigo“ und „Knox Native Solutions (KNS)“ von Apple und Samsung. Laut Gümüs könnten auf diese Art und Weise unter anderem Behördenmitarbeiter, die mit Geheimschutz-eingestuften Material (bis hin zur Klassifizierung VS-Vertraulich) in Berührung kommen, von „unterwegs“ auf diese Dokumente rechtssicher zugreifen. Als Beispiel benennt Gümüs einen Mitarbeiter des Zolls, welcher auf einem dienstlichen Tablet schützenswerte Informationen
abrufen und dadurch seine Arbeit effizienter und sicherer gestalten kann.
Vom Technikmarkt in Behördenhand?
Rein technisch betrachtet, handelt es sich bei den kompatiblen Geräten um Standardkomponenten, welche theoretisch über den stationären Einzelhandel bezogen werden könnten
Die Besonderheit hierbei: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sowohl auf Hardwareebene als auch Software-seitig die entsprechenden Geräte durchleuchtet und schlussendlich deren Einsatz im behördlichen wie verwaltungstechnischen Einsatz als unbedenklich zertifiziert. Gümüs geht sogar einen Schritt weiter und sagt, dass den Geräten vom BSI eine Vertrauenswürdigkeit attestiert wurde Diese setze sich aus mehreren Komponenten zusammen. Einerseits müsse das Gerät über ein sogenanntes Mobile Device Management angebunden werden. Das bedeutet, dass von der Beschaffung des Geräts über die Einrichtung bis hin zur Ausgabe an die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichergestellt sein muss, dass ausschließlich berechtigte Personen Zugang erhalten Das Betreiberhaus benötige zudem einen Wartungsvertrag mit einem der beiden Hersteller. „Am Ende des Tages müssen aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die sogenannte Verschlusssachenanweisung (VSA) mit ihren vorgeschriebenen Handlungsanweisungen einhalten, sodass geheimschutzkonformes Material mit diesen Geräten bearbeitet werden dürfen“, führt Gümüs weiter aus. Das bedeute im Umkehrschluss, dass die Sicherheit nicht ausschließlich in den Geräten begründet liegt, sondern dass auch die IT-
Landschaft an die Vorgaben der VSA angepasst werden muss. Die Überlegung, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mobiles oder gar ultramobiles Arbeiten zu ermöglichen, geht also stets mit einer zunächst – relativ gesehen –großen Einmalinvestition einher. Im Nachgang würden derartige Kosten durch die Effizienzsteigerungen der Fachanwender wettgemacht.
Sichere Dokumente im Angesicht des Patriot Act
Neben der App-Entwicklung tritt Materna Virtual Solution hier vor allem auch in beratender Funktion für Behörden, Kommunen und weitere Akteure der Öffentlichen Hand auf und bietet Handreichungen und Workshops rund um das Thema VSA an Darin werden unter anderem Informationen vermittelt, wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter korrekt zu verhalten haben, sodass sie sich VSA-konform gerieren Weiterhin werden technische Funktionalitäten, aber auch Limitierungen aufgezeigt und neue Möglichkeiten und Anwendungsbereiche präsentiert. Oder anders ausgedrückt: Sie klären die Entscheider und Anwender gleichermaßen darüber auf, wie sie diesem Wandel, welcher derzeit in vollem Gange ist, begegnen können Schließlich herrschten vielerorts Ressentiments gegenüber der Verwendung von VSADokumenten außerhalb der behördlichen „vier Wände“. Auch die Nutzung von Apple-Geräten, die in letzter Instanz als amerikanisches Unternehmen dem sogenannten Patriot Act unterliegen, wurde lange kritisch begutachtet Doch laut Gümüs seien diese Sorgen unbegründet. Auf der Hardwareebene seien die Geräte besonders gehärtet. Darüber hinaus könnten die Nutzerinnen und Nut-
zer lediglich auf ein bestimmtes Set an Applikationen auf den dienstlichen Smartphones und Tablets zugreifen. Alle diese Anwendungen seien explizit vom BSI geprüft worden und damit für den Umgang mit vertraulichen Materialien zertifiziert. Weiterhin sei sichergestellt, dass keinerlei Daten beispielsweise in die USA abwandern, sondern dass diese mit den entsprechenden Sicherheitsfunktionen auf dem Endgerät an die entsprechenden Infrastrukturen in Deutschland beispielsweise bei den Betreiberhäusern übermittelt werden Schlussendlich müsse man auch ein gewisses Vertrauen in diese Hardware aufbringen, schiebt Gümüs nach
Dies sei auch der Punkt, an welchem jedes Betreiberhaus sich die Frage stellen muss, ob man dieses Restrisiko eingehen kann oder ob man die maximale Sicherheitsstufe implementieren möchte Bei dieser wird der benötigte KryptoStack, also die im Hintergrund laufende, auf kryptographischen Prinzipien beruhende Verschlüsselungstechnologie, in Eigenregie betrieben. Im Prinzip sei das die höchste Sicherheitsstufe, bei der keiner dritten Partei Vertrauen geschenkt werde, sondern ausschließ-
lich eigenimplementierte Zertifikate akzeptiert werden. Bei Einhaltung derartiger Sicherheitsstandards hätten auch die Hersteller keinerlei Möglichkeit, auf die Daten der Nutzer zuzugreifen, betont Gümüs.
Ortsunabhängige
Arbeit in der ÖV?
Auch für Verwaltungsfachangestellte könnten diese technischen Neuregelungen zahlreiche Möglichkeiten eröffnen Unter anderem ist auf diese Art und Weise eine deutlich bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie denkbar. Auch die Arbeit außerhalb der sogenannten Kernarbeitszeit stellt einen zusätzlichen Flexibilitätsfaktor dar. Wenngleich die Technologie rund um indigo und KNS dafür entwickelt wurde, geheimschutzkonform zu sein, schade es nicht, das Intranet der öffentlichen Verwaltung entsprechend zu gestalten. Laut Gümüs sei es „absolut sinnvoll“, dass man diese Technologie nutze, um auch diejenigen Mitarbeiter, die eben nicht mit eingestuften Material in Berührung kommen, dazu zu befähigen, ihre Arbeit ortsunabhängig durchführen zu können. Weiterhin könnten die Mitarbeiter bedarfsgerecht mit den Tools ausgestattet werden, mit denen sie sich am wohlsten fühlen. Ein Mailing-Client, eine Kalender-App sowie eine Anwendung für berufliche Kontakte seien standardmäßig in KNS und indigo inkludiert, und auch branchenspezifische Anwendungen könnten verhältnismäßig niederschwellig implementiert werden Ein weiterer entscheidender Vorteil sei es, dass die Angestellten in den Verwaltungen sich nicht mehr umgewöhnen müssten, wenn sie den Arbeitsort wechseln Sie könnten ein und dasselbe Gerät im Büro wie zu Hause nutzen und prinzipiell ihre Arbeit ortsunabhängig durchführen. Auch der Umgang mit Tablets werde zukünftig immer wichtiger. Viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden privat weder über ein Notebook oder einen stationären Desktop-Rechner verfügen Man müsse sich also überlegen, wie man auch die jüngere Generation technisch und vor allem sicher abholt Hierbei werden Konzepte wie indigo und KNS in Zukunft eine tragende Rolle spielen, ist sich Gümüs sicher jk
Volkan Gümüs ist Geschäftsführer von Materna Virtual Solution.
Technik & Dienstleistung
Nachnutzen statt neu erfinden
Ko-Pionier-Preis für sieben Projekte
Erstmals wurden unter der Schirmherrschaft der FITKO sieben Verwaltungsprojekte mit dem Ko-Pionier-Preis geehrt. Mit der Auszeichnung ehrt die Initative Re:Form Kommunen und Länder, die bewährte Lösungen erfolgreich adaptieren und vorantreiben.
Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden – die erfolgreiche Adaption bestehender Lösungen kann mindestens so wertvoll sein wie deren Erstentwicklung. Genau aus diesem Grund wurde im März 2025 der Ko-Pionier-Preis an Verwaltungen verliehen, die bewährte Lösungen erfolgreich übernommen und an ihre eigenen Strukturen angepasst haben Schirmherr Dr André Göbel, Präsident der FITKO, bringt es auf den Punkt: „Verwaltungsinnovationen entstehen nicht nur durch neue Ideen, sondern auch durch die kluge Nachnutzung bestehender Lösungen. Erst durch breite Anwendung in verschiedenen Verwaltungen können innovative Lösungen ihre volle Wirkung entfalten."
Die Initiative geht auf Zehra Öztürk und Robert Peter zurück, die als Co-Initiatoren von Re:Form,
der Allianz für den Staat von morgen, den Nachnutzungspreis ins Leben gerufen haben. Ausgangspunkt war mit Blick auf einen anderen großen Verwaltungspreis die Frage: „Wie wäre es, wenn wir das einfach mal umdrehen und die in den Mittelpunkt stellen, die so schlau sind, nicht immer alles selbst machen zu wollen?“
Kategorien und Preisträger
Die eingereichten Projekte wurden zwei Hauptkategorien zugeordnet: „Digitalisierung in der Verwaltung" und „Gesellschaftlicher Zusammenhalt" Zusätzlich wurde ein Sonderpreis für die meiste EfANachnutzung über den govdigitalMarktplatz verliehen In der Kategorie „Digitalisierung in der Verwaltung" ging der erste Platz an die Stadt Lemgo mit dem Projekt
BaKIM (Baum, Künstliche Intelligenz, Mensch). BaKIM nutzt hochauflösende Luftbilder und neuronale Netze, um Baumbestände zu analysieren. Die als GIS-Layer aufbereiteten Daten sollen Försterinnen und Förster bei ihrer täglichen Arbeitsplanung unterstützen und für einen Erfahrungsaustausch sorgen. Mit dem „DatenAdler“, einer Lösung auf Basis des bayerischen open.bydataPortals, sicherte sich das Land Brandenburg den zweiten Platz. Der dritte Platz ging an die Stadt Magdeburg, die mit dem Projekt „HAL-Plan“ ihre Stadtplanung mithilfe eines digitalen Zwillings optimieren will.
Den ersten Preis in der Kategorie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt" sicherten sich Wiesbaden und Mönchengladbach mit ihrem Kooperationsprojekt „Stadtlabor2go“.
Mit dem Ko-Pionier-Preis wurden im März 2025 erstmals Nachnutzungsprojekte ausgezeichnet.
Inspiriert von einem Konzept der Technologiestiftung Berlin, stärkt dieses die Bürgerbeteiligung durch niedrigschwellig zugängliche Innovationsorte. Der zweite Platz ging an Homburg mit dem Projekt „HOMie“, einem digitalen, auf Bildung, Freizeit und gesellschaftliche Teilhabe fokussierten Begegnungsort für junge Menschen. Auf dem dritten Rang landete der „Freiburger Klimapakt“, das mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035 noch vor dem offiziellen Start 37 Unternehmen, Gesellschaften, Vereine und Körperschaften als Erstunterzeichnende für sich gewinnen konnte.
Sonderpreis und Ausblick
Der Sonderpreis für die häufigste Nachnutzung über den govdigital-
Marktplatz ging an das Bundesland Rheinland-Pfalz und seine Pilotkommunen, die Landeshauptstadt Mainz, den Landkreis AlzeyWorms und die Verbandsgemeinde Asbach. Hierfür hat das Land ein eigenes Vorgehensmodell zur rechtssicheren Weitergabe der Nutzungsrechte von EfA-Lösungen entwickelt Dabei erwirbt das Land EfA-Lösungen mit Mitteln aus dem Kommunalen Finanzausgleich auf dem EfA-Marktplatz und gibt diese als Subnachnutzungsvertrag unentgeltlich an Kommunen weiter.
„Der Ko-Pionier-Preis zeigt, wie sich durch Nachnutzung Zeit, Ressourcen und Know-how sinnvoll einsetzen lassen“, kommentierte Zehra Öztürk Die ausgezeichneten Projekte seien Vorreiterinnen und Vorreiter in ihren Bereichen und böten Inspiration für viele andere. Der Preis soll künftig jährlich verliehen werden, die nächste Bewerbungsphase startet voraussichtlich im Herbst 2025 Kommunen und Länder, die Nachnutzungen erfolgreich umgesetzt haben, sind eingeladen, sich zu bewerben und ihre bisherigen Erfahrungen mit anderen Verwaltungen zu teilen aus
Weitere Informationen
Auf der Webseite von Re:Form finden sich Details zur Arbeit der„Allianz für den Staat für morgen“ und zum Ko-Pionier-Preis. [ voge.ly/KPP2025 ]
8. bis 10. April 2025
DMEA 2025
In etwa zwei Wochen ist es wieder so weit: Die DMEA startet auf dem Berliner Messegelände Europas größtes Event für Digital Health versammelt über 800 Aussteller und über 300 Speaker.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen findet auf dem Berliner Messegelände die DMEA – Connecting Digital Health statt. Vom 8 bis 10. April werden dort mehr als 800 Aussteller aus rund 30 Ländern vertreten sein Zahlreiche Startups sowie internationale und nationale Unternehmen präsentieren auf der Messe ihre Lösungen, Dienstleistungen und Produkte. Außerdem werden über 300 Speaker auf sechs verschiedenen Bühnen die Themen aus der Gesundheitsversorgung behandeln – von IT-Fachleuten und Ärzten bis hin
Überblick
Öffnungszeiten:
Di/Mi: 10 - 18 Uhr
Do 10 - 16 Uhr
Veranstalter/Kontakt: Messe Berlin
Ticket-Fragen an: tickets@messe-berlin.de
Tel.: 030/3038-2225
Eintrittspreise: 229 Euro Abweichender für die Teilnahme an Seminaren und für Studierende.
[ voge.ly/dmea.de/tickets ]
April 2025
zu Führungskräften aus Krankenhaus und Pflege Dabei beleuchten sie politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Aspekte Besondere Gäste wie der Bundesgesundheitsminister Prof Dr Karl Lauterbach, Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach, die Geschäftsführerin bei der gematik Brenya Adjei und die Koordinatorin der Bundesregierung für Luftund Raumfahrt und Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima für Start-ups und digitale Wirtschaft, Dr. Anna Christmann, werden erwartet Zusätzlich gibt es zahlreiche Diskussionen, Vorträge, Seminare und Workshops. Das Programm dazu ist bereits online und wird konti-
nuierlich ergänzt. In diesem Jahr stehen vor allem KI, personalisierte Medizin, die elektronische Patientenakte im Versorgungsalltag und auch die Interoperabilität im Fokus.
Auch unsere Redaktion wird vor Ort sein: Mit einem spannenden Live-Podcast sind wir am 9 April von 14 bis 15 Uhr auf der PodcastStage (Halle 5.2) zu hören und zu sehen.
Vergangenes Jahr waren etwa knapp 19.000 Teilnehmende vor Ort, und auch 2025 wird wieder viel geboten Der Termin für nächstes Jahr steht auch schon fest: Auf dem Kalender vermerken sollte man die Tage vom 21. bis zum 23. April 2026 se
FITKO-Infoveranstaltung
In einer Online-Veranstaltung werden Umsetzungswege und der Rollout des OZG für Kommunen vorgestellt Von 11 bis 12 Uhr gibt es praxisnahe Beispiele sowie einen Blaupausen-Vortrag aus Rheinland-Pfalz
„Die FITKO stellt vor: Rollin and find out – So gelingt Digitalisierung in Rheinland-Pfalz!“: Am 11 April findet die Informationsveranstaltung für die breite Community der Verwaltungsdigitalisierung statt. Interessierte können das Event online von 11 bis 12 Uhr verfolgen. Der OZG-Koordinierende des Landes Rheinland-Pfalz, Herr Daniel Hoffmann, moderiert das Event Er arbeitet im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) in Rheinland-Pfalz und ist seit 2022 OZGLandeskoordinator. Außerdem werden weitere Experten für das Onlinezugangsgesetz (OZG) aus Bund und Ländern teilnehmen. Die Themen-Schwerpunkte:
W Finanzielle Rahmenbedingungen, um den Rollout in die Kommune zu fördern.
W Möglichkeiten und Umsetzungswege für flächendeckende Kammerleistungen.
W Kollaborative OZG-Umsetzung zwischen Land und Kommune. In einem Blaupausen-Vortrag werden komplexe Inhalte anhand praxisrelevanter Beispiele veranschaulicht Ziel ist es, dass organisatorische, rechtliche und finanzielle Hürden in der EfANachnutzung geklärt werden –hierfür hat Rheinland-Pfalz einen zentralen Weg gewählt, der im Rahmen der Veranstaltung präsentiert wird Es gibt keine Begrenzung der Teilnehmerzahl se
Digitalforum Gesundheit
Termine kompakt
Unter dem Motto „Radikal Digital: Deutschland hat die Wahl“ läuft das 5. Digitalforum Gesundheit in Berlin. Die Veranstaltung thematisiert den aktuellen Digitalisierungsstand im Gesundheitswesen im globalen Vergleich und die Rolle der Krankenhausreform Wesentliche Punkte drehen sich um digitale Gesundheitsregionen, smarte Krankenhäuser, KI, Telemedizin, Cybersicherheit und die digitale Kommunikation. Veranstalter ist die Gesundheitsstadt Berlin GmbH.
3. April 2025
Alexanderufer 3-7 10117 Berlin
Normaltarif: 440 Euro Krankenhäuser: 220 Euro Start-ups: 140 Euro digitalforum-gesundheit.de
Smart Government Forum 2025
In Berlin treffen sich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Fachexperten, Führungskräfte und IT-Dienstleister der Verwaltung. Das neue Format bietet Platz für Erfahrungsberichte, Lösungsansätze aus Digitalisierungsprojekten und schafft Raum für Diskussionen und Austausch unter Beschäftigten sowie Führungskräften in Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden. Veranstalter sind Infora und Materna.
8. bis 9. April 2025
Landsberger Allee 106 10369 Berlin
Öffentliche Verwaltung: 149 Euro Privatwirtschaft: 449 Euro Sondertarif ab 4 Personen. infora.de/events/smart-government-forum
Registertage 2025
Überblick
FITKO-Infoveranstaltung 11. April 2025
Online-Veranstaltung
Wann? 11 - 12 Uhr
Veranstalter: FITKO Föderale ITKooperation
Eintrittspreis: kostenlos
Keine Teilnahmebegrenzungen.
[ voge.ly/anmeldung_fitko-event ]
Die Veranstaltung behandelt Themen aus den Bereichen Patientensicherheit, Versorgungsund Qualitätsforschung, einschließlich Anforderungen an Register, Datenquellen und gesetzlich regulierte Forschungsprojekte. Während der Registertage kommen Fachleute aus Forschung, Politik und Industrie zusammen, um gemeinsame Herausforderungen zu erörtern, sich auszutauschen, Netzwerke zu knüpfen und wichtige Impulse für die zukünftige Registerforschung zu geben. Veranstalter ist die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V.
13. bis 14. Mai 2025
Robert-Koch-Platz 7 10115 Berlin
voge.ly/tmf-registertage
TMF-Mitglied: 125 Euro, Nicht-Mitglied: 195 Euro Abendveranstaltung: 59,50 Euro
Online finden Sie eine aktuelle Übersicht über wichtige Veranstaltungen der nächsten Zeit unter: egovernment.de/szene/
Auf der DMEA 2024 hielt der Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach seine Keynote.
STACKIT bietet souveräne Lösungen für hochregulierte Bereiche mit besonderem
Anspruch an Datenschutz & Sicherheit und ist bezugsfähig über die Mitglieder der govdigital. Das Portfolio umfasst neben klassischen Cloud- & Colocation-Lösungen auch umfassende Beratung & Migrationsunterstützung.
CONSULTING
Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.
Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.
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OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.
ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT
Fabasoft
Deutschland GmbH THE SQUAIRE 13, Am Flughafen 60549 Frankfurt/Main Tel: +49 69 6435515-0 Fax: +49 69 6435515-99 egov@fabasoft.com www.fabasoft.com
Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.
33 Millionen Kunden in Deutschland vertrauen bereits auf PayPal, denn sie bezahlen weltweit einfach, sicher und schnell. Bieten auch Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter. Mit PayPal können Dienstleistungen im Verwaltungsbereich online, mobil und rund um die Uhr bezahlt werden.
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procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz
Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung. Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government
Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de
Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste
Governikus KG
Ansprechpartner: Stefan Rauner
Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.
Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.
saascom GmbH
Ansprechpartner: Martina Diederich Heidelberger Straße 6 64283 Damstadt Tel. 06151/3600808 vertrieb@saascom.de www.saascom.de www.civento.de
Ansprechpartnerin: Christin Rehbein Boxhagener Str. 80 10245 Berlin Tel.: +49 30 233 2012 105 marketing@syseleven.de www.syseleven.de
SysEleven GmbH, eine Tochter der secunet, betreut 500+ Kunden im DACH-Markt und bietet Cloud- und Kubernetes Managed Services, darunter die OpenStack Cloud und „MetaKube“. Als CNCF-Mitglied und zertifizierter Kubernetes Provider legt SysEleven Wert auf Datenschutz und hostet in nachhaltigen Rechenzentren.
SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
E-HEALTH
DIGITALISIERUNG DES GESUNDHEITSWESENS
KHZG
ePA für alle
Telemedizin
Patientenportale
Cyberresilienz
TI-Messenger
Personalisierte Medizin
Künstliche Intelligenz
Pseudonymisierung
Gemeinsame Datennutzung
Krankenhausinformationssystem
Doppelstrukturen abbauen, Versorgung stärken
Dem Gesundheitswesen stehen einschneidende Umstrukturierungsmaßnahmen bevor
In Hinblick auf den demographischen Wandel kommt die nun durch den Bundesrat verabschiedete KHTFV genau richtig. Doch was bedeutet das für einzelne Standorte?
Insolvenzen im Gesundheitswesen waren lange Zeit undenkbar Insbesondere die Maximalversorger, also Kliniken, deren Leistungsportfolio sich über die gesamte Bandbreite der Medizin erstreckt, schienen zu wichtig für die Bevölkerung, als dass eine finanzielle Schieflage den Fortbestand der Einrichtung hätte gefährden können. Oder anders ausgedrückt: Sie galten als too big to fail. Doch in den vergangenen fünf Jahren hat sich das Lagebild gedreht Während der Covid19-Pandemie hatte es sich bereits abgezeichnet; in der Zeit danach manifestiert Das Kliniksterben war plötzlich kein theoretisches Schreckgespenst mehr, welches von den kaufmännischen Klinikleitern beschworen wurde Vielmehr war – initial durch höhere Personalkosten und niedrigere Fallpauschalen verursacht – das Geld in vielen Einrichtungen knapp und einzelne Bereiche von Kliniken sahen sich – wie aus heiterem Himmel – vor dem Aus. Insbesondere in den ländlichen Regionen wurden Geburtsstationen konsolidiert, die Öffnungszeiten von Notaufnahmen drastisch reduziert und Operationsfenster verschoben Ein Zustand, welcher sich durch das stetige – demographisch bedingte – Ausdünnen der Personaldecke in den nächsten Monaten und Jahren voraussichtlich noch verstärken wird Dass die Kliniken als solches bedroht sind, hat auch die Politik erkannt und zahlreiche Förderprogramme aufgelegt sowie Reformvorschläge eingebracht.
Transformationsfonds als Rettung?
Diese strikte Trennung ist deshalb wichtig, da lediglich Projekte förderfähig – im Sinne der KrankenhaustransformationsfondsVerordnung – sind, welche jeweils hälftig von Bund und Ländern Mittel erhalten Der amtierende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußerte sich hinsichtlich des Fonds, dass damit den Bundesländern geholfen werde, in moderne Krankenhausstrukturen zu investieren Er sagte weiterhin:
„Um Patientinnen und Patienten flächendeckend besser zu versorgen, werden Krankenhäuser zusammengelegt, Behandlungszentren aufgebaut, die Zusammenarbeit zwischen Kliniken und ambulanter Medizin verbessert.“
Die Qualität der Versorgung werde damit für die Patientinnen und
W Die Konzentration akutstationärer Versorgungskapazitäten.
W Die Umstrukturierung eines bestehenden Krankenhausstandortes in eine sektorenübergreifende Versorgungseinrichtung.
W Die Errichtung telemedizinischer Netzwerkstrukturen
W Die Bildung von Zentren zur Behandlung von seltenen, komplexen oder schwerwiegenden Erkrankungen
W Der Zusammenschluss regional begrenzter Krankenhausverbünde
W Die Schaffung integrierter Notfallstrukturen.
W Die Schließung eines Krankenhauses oder von Teilen eines Krankenhauses.
W Das Bereitstellen zusätzlicher Ausbildungskapazitäten.
antwortlich zeichnen In einem monatlich veröffentlichten Report des BAS sollen weiterhin sämtliche Fördervorhaben transparent dargestellt werden. Die Antragsstellung selbst wird zukünftig über ein Online-Portal geregelt werden. Das BMG geht davon aus, dass aufgrund einer „weitgehenden Akzeptanz der landeseigenen Prüfverfahren“ nur wenig zusätzliche Dokumente im Laufe des Antragsprozesses eingereicht werden müssen, um die gesamte Fördersumme für das beantragte Projekt bewilligt zu bekommen. Das bedeutet, dass das gesamte Verfahren im Vergleich zu den bisherigen Verfahren signifikant niederschwelliger und unbürokratischer gestaltet werden soll. Darüber hinaus wird den Bun-
In der Bundesratssitzung vom 21. März wurde der sogenannte Krankenhaustransformationsfonds (KHTF) beschlossen. Ab 2026 sollen – mit einer Laufzeit von zehn Jahren – insgesamt bis zu 50 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt werden. Die Hälfte davon, also 25 Milliarden, sollen der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds des Bundes entnommen werden. Die zweiten 25 Milliarden sollen dabei direkt aus den Landeshaushalten abfließen.
Patienten unmittelbar besser. Laut Lauterbach solle der Fonds die Möglichkeit bieten, die notwendigen Investitionen sowohl für die Spezialisierung als auch für den Erhalt notwendiger Krankenhäuser im ländlichen Raum zielgerichtet zu steuern Laut Bundesratsbeschluss soll eine breite Palette an Projekten gefördert werden können, die allesamt eines zum Ziel haben: Eine qualitative Steigerung von hochwertigen stationären Versorgungsstrukturen Zu den förderfähigen Maßnahmen zählen unter anderem:
Um die Modernisierungsmaßnahmen stemmen zu können, sollen die Bundesländer – laut Beschluss des Bundesrats – dazu befähigt werden, die Trägerorganisationen von Kliniken und Krankenhäusern an den enormen Kosten zu beteiligen. Derartige Kofinanzierungsmodelle sollen künftig gar zur Regel denn zur Außnahme werden, um möglichst viele Standorte an der digitalen Transformation teilhaben lassen zu können. Für die gerechte Verteilung der Fördermittel soll zukünftig das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) ver-
desländern zusätzlicher Gestaltungsspielraum eingeräumt Dieser wird insbesondere in den Fällen zum Tragen kommen, in denen die geplanten Maßnahmen wesentlich höhere Budgets in der Umsetzung erfordern, als ursprünglich –im Rahmen des Förderprogramms – bewilligt wurden. Damit soll verhindert werden, dass Modernisierungsprojekte, welche sich bereits kurz vor dem Abschluss befinden, auf den letzten Metern an finanziellen Hürden scheitern In der Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung wurde festge-
legt, dass lediglich Vorhaben, deren Umsetzungsphase nach dem 1. Juli 2025 beginnt, gefördert werden dürfen Damit soll sichergestellt werden, dass die Mittel im Sinne des Gesetzes eingesetzt werden. Allerdings dürfen sich auch die Entscheiderinnen und Entscheider freuen, deren Projekte sich bereits in der Planung befinden. Ein entsprechender Passus in der Anmerkung des Bundesrats hat nämlich auch diesen Projekten die Förderfähigkeit in Aussicht gestellt Im ursprünglichen Referentenentwurf zum KHTF war der 1. Januar als Stichtag festgelegt, zu welchem die Umsetzungsphase häte beginnen dürfen Diesen Zeitpunkt sahen zahlreiche Gesundheitspolitik aus Bund und Ländern sowie Vertreter von Klinikbetreibern als entschieden zu spät an.
Modernisierung im Gesundheitswesen: So geht es weiter
Der KHTF ist dabei nur ein Teil der bereits 2024 beschlossenen Krankenhausreform, auch bekannt als Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG). Darin werden unter anderem die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität, eine signifikante Steigerung der Effizienz in der Krankenhausversorgung sowie die Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung für Patientinnen und Patienten als Zielbilder definiert. Neben den großen Klinikverbünden sollen vor allem auch kleinere Häuser durch die Krankenhausreform und den darin enthaltenen Transformationsfonds nachhaltig profitieren Erreicht werden soll das unter anderem über eine Veränderung des Finanzierungssystems für Kliniken und Krankenhäuser Über das Vorhaltebudget wird denjenigen Einrichtungen Geld zur Verfügung gestellt, die spezifische Fachbereiche der Medizin – unter anderem Gynäkologie, Pädiatrie oder Intensivmedizin – grundsätzlich anbieten. Unabhängig davon, ob sie in diesem Bereich überhaupt Leistungen erbringen Auch die Teilnahme eines Hauses an der Notfallversorgung soll zusätzlich vergütet werden Dadurch erhalten die Leistungserbringer –in den Augen des BMG – valide Anreize, die Gesundheitsversorgung in der Fläche auf einem möglichst hohen Niveau zu halten und andererseits auch die Standorte in ländlichen Gebieten zu sichern All dies kostet Geld. Um einen reibungslosen Übergang der Finanzierung zu gewährleisten, wurde der – bereits existente – Krankenhausstrukturfonds um ein weiteres Jahr bis Dezember 2025 verlängert jk Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung
Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 28. April 2025.
Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema IT- & eGovernment Consulting Anzeigenschluss ist der 14. April 2024.
Anzeigenhotline: 0821/2177-212
EGVP als verbindlicher Standard für alle Beteiligten
Einfache und rechtssichere Kommunikation mit Gerichten für den Gesundheitsbereich: Die Kommunikation über das Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) gewährleistet ein Höchstmaß an Integrität, Authentizität, Vertraulichkeit und Nachvollziehbarkeit
Digitale Kommunikation mit der Justiz ist nicht neu: Das in der Justiz etablierte Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) wurde bereits 2004 eingeführt und wird seither kontinuierlich ausgeweitet und weiterentwickelt Behörden,Körperschaften oder Anstalten des öffentlichen Rechts sind dazu verpflichtet, einen sicheren Übermittlungsweg für die Zustellung von und die Übermittlung elektronischer Dokumente an die Gerichte zu eröffnen. Die EGVP-Infrastruktur kann aber auch zur Kommunikation mit der Verwaltung und anderen Teilnehmenden des EGVPs verwendet werden und ist mittlerweile für gesetzliche Krankenkassen, kassenärztliche Vereinigungen und öffentlich-rechtliche Krankenhäuser verpflichtend.
Die gesetzliche Verpflichtung umfasst allerdings nicht allein Organisationen des öffentlichen Rechts im Gesundheitsbereich, sondern auch privatrechtliche Einrichtungen, wie etwa private Krankenhäuser, Psychiatrien und Klinikketten oder auch reale Personen, wie etwa rechtliche Betreuer:innen sowie
bevollmächtigte Personen. Als sichere Übermittlungswege im elektronischen Rechtsverkehr (kurz: ERV) gelten die „besonderen Postfächer“. Während öffentliche Krankenhäuser bereits über das beBPo (besonderes elektronisches Behördenpostfach) verfügen, eröffnet das eBO (elektronisches Bürger- und Organisationenpostfach) nun auch für private Einrichtungen im Gesundheitsbereich neue Möglichkeiten, wie die sichere und nachweisbare Übermittlung von Dokumenten sowie die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen.
Einfach und sicher: eBO aaS und beBPo aaS
Zur einfachen Einführung und sicheren Nutzung der besonderen Postfächer bietet Governikus sowohl das eBO als auch das beBPo als Software-as-a-Service-Lösungen an Den Service kennzeichnen eine sehr einfache Handhabung und geringer Aufwand auf Seiten der Anwender:innen. Grundlage des Serviceangebots sind dabei ausschließlich von Governikus entwickelte, etablier-
te und vielfach eingesetzte Softwareprodukte (für den OSCI-gestützten elektronischen Rechtsverkehr durch die Justiz registrierte Drittprodukte). Der komplette Service basiert auf dem Produkt des IT-Planungsrats (zentrales politisches Steuerungsgremium für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in
entwickelt Neue Funktionalitäten stehen automatisch im Rahmen von eBO bzw. beBPo as a Service zur Verfügung.
Sichere Langzeitaufbewahrung
Akteure des Gesundheitswesens sind außerdem per Gesetz zur Aufbewahrung unterschiedlichster Dokumente für diverse Zeiträume verpflichtet. Governikus bietet hierfür ein beweiswerterhaltendes System an, das z B. an ein bestehendes Dokumentenmanagementsystem angebunden werden kann. Ein sogenanntes TR-ESOR-System (Technische Richtlinie BSI TR03125), wie u. a auch im Prüfleitfaden für Elektronische Kommunikation und Digitalisierung in der Sozialversicherung empfohlen, ermöglicht eine nahezu automatisierte Langzeit-Beweiswerterhaltung der Daten.
Auch im Kontext des elektronischen Rechtsverkehrs kommen Signaturen und Siegel zum Einsatz, die in der Folge über lange Zeiträume prüfbar zu halten sind. Die Software-Lösung Governikus DATA Aeonia gewährleistet die langfristige und sichere Aufbewahrung elektronischer Dokumente.
Zukunftssichere
Deutschland) „Anwendung Governikus MultiMessenger (GMM)“. Er steuert die Kommunikation von und mit den beteiligten Stellen zentral, führt Zertifikats- und VirenPrüfungen durch, protokolliert diese und überführt die auf dem EGVP-System basierenden Nachrichten in die vorhandene E-MailInfrastruktur. Die Anbindung eines besonderen Postfachs erfolgt unter Nutzung des bestehenden E-MailServers, sodass Mitarbeitende für den elektronischen Rechtsverkehr die gewohnte E-Mail-Infrastruktur nutzen können. Sowohl ein- als auch ausgehende Nachrichten können in bzw mit Microsoft Outlook oder anderen E-Mail-Systemen empfangen und versendet werden Das elektronische Empfangsbekenntnis kann mit einem komfortablen Client angezeigt, bestätigt und per Drag&Drop via E-Mail an die Justiz oder die Verwaltung zurückgeschickt werden. Durch den zentralen Eingang der Nachrichten und offene Schnittstellen kann die Lösung problemlos in die bestehende IT-Infrastruktur (wie Firewall, Backup-Systeme, Langzeitaufbewahrung, Anbindung von Dokumentenmanagementsystemen oder Fachverfahren auch über XTA2 möglich) integriert werden. Die Verwaltung der Zertifikate erfolgt durch Governikus, sodass die ununterbrochene Nutzung sichergestellt ist
Durch die Nutzung etablierter und für den Einsatz im elektronischen Rechtsverkehr zugelassener Produkte erfüllen eBO aaS und beBPo aaS immer die aktuellsten gesetzlichen und fachlichen Anforderungen
Die Basis-Software GMM sowie die zusätzlich im elektronischen Rechtsverkehr benötigten Anwendungen werden von Governikus im Auftrag von Bund und Ländern kontinuierlich gepflegt und weiter-
Verwaltung: Digitalisierung mit Rechtssicherheit verbinden
Die Kombination aus dem Elektronischen Bürger- und Organisationenpostfach (eBO) oder dem besonderen elektronischen Behördenpostfach (beBPo) und der Langzeitaufbewahrungslösung Governikus DATA Aeonia bietet eine zukunftssichere Antwort. Durch den Einsatz dieser Technologien können Behörden und Organisationen den Herausforderungen der digitalen Transformation gerecht werden, ohne dabei auf Sicherheit und Beweiskraft zu verzichten. Durch die Integration von eBO oder beBPo und Governikus DATA Aeonia wird nicht nur die elektronische Kommunikation innerhalb der Verwaltung optimiert, sondern auch sichergestellt, dass digitale Dokumente über Jahrzehnte hinweg ihre Beweiskraft behalten. Der Governikus MultiMessenger (GMM) fungiert als zentrale Schnittstelle für die Einbindung verschiedener Kommunikationskanäle und unterstützt die sichere Zustellung und Verarbeitung von Nachrichten. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens profitiert von effizienten, sicheren und rechtlich konformen Lösungen, die den digitalen Wandel aktiv unterstützen.
Weitere Informationen zu den Lösungen von Governikus für eine sichere, vertrauliche und nachweisbare Kommunikation sowie zum Handling elektronischer Signaturen finden Sie hier:
CLINIXX® – Ihr webbasiertes
KIS für die digitale Zukunft
Die Ablösung von SAP IS-H, steigende Anforderungen an Automatisierung und Effizienz sowie der Trend zu Cloud-Lösungen fordern zukunftssichere Krankenhausinformationssysteme (KIS). Mit CLINIXX® bietet AMC eine webbasierte, flexible und skalierbare Alternative, die Patientenmanagement, Abrechnung und Cloud-Technologie effizient kombiniert.
Webbasiert, integriert, abrechnungsstark
Kliniken brauchen ein intuitiv bedienbares, schnell verfügbares und vernetztes KIS CLINIXX® überzeugt mit einer mobilfähigen, webbasierten Architektur, die von jedem Standort aus zugänglich ist –in der Klinik, im Homeoffice oder mobil per Tablet.
Besonders stark: Die integrierte Patientenabrechnung für DRG, PEPP, Ambulantes Operieren, Privatabrechnungen u.v.m. Manuelle Datenübertragungen entfallen, die Abrechnungsprozesse sind nahtlos mit klinischen Abläufen verbunden – das spart Zeit, reduziert Fehler und erhöht die Effizienz.
Die Herausforderung SAP IS-H
Mit der Abkündigung von SAP ISH stehen viele Kliniken vor der Entscheidung, welches KIS ihre Anforderungen am besten erfüllt Während einige Häuser noch abwarten, haben sich andere längst für den Wechsel entschieden – und setzen auf CLINIXX®
Baden-Württemberg
Dank der Integration in das United Web Solutions e.V. (UWS) Partnernetzwerk profitieren Krankenhäuser von zahlreichen Speziallösungen, die weit über die Standardfunktionen hinausgehen. Von eMedikation über Controlling bis hin zur Dokumentenverwal-
tung und Multi-RessourcenPlanung:
CLINIXX® lässt sich flexibel mit Drittanwendungen verbinden, sodass Kliniken ihre IT-Landschaft individuell gestalten können – ohne auf monolithische Systeme angewiesen zu sein.
Cloud-Technologie auf dem Vormarsch
Immer mehr Kliniken setzen auf Cloud-basierte KIS-Lösungen. Rund 50 % aller Anfragen beinhalten bereits heute eine Cloud-Option Die Vorteile:
Baden-Württemberg geht die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen ganzheitlich an: mit dem Aufbau einer cloudbasierten zentralen Plattform Zum aktuellen Stand des Projekts gab es nun ein Update in der Landesvertretung in Berlin.
Plattformen gehört sicher die Zukunft, wenn es um die Vernetzung von Daten und Akteuren im Gesundheitswesen geht. Entsprechende Interoperabilitätsplattformen entwickeln sich bereits in mehreren Bundesländern, teils aus einer Kernkooperation einzelner Kliniken, der sich sukzessive weitere Akteure anschließen, wie in Berlin und Hamburg, oder als Zusammenschluss mehrerer Kliniken zum Aufbau eines Patientenportals (Bayern, Saarland). Anders in Baden-Württemberg: Hier wurde im Februar 2024 das interministerielle Projekt MEDI:CUS ins Leben gerufen – zum Aufbau einer landesweiten, cloudbasierten Plattform, die Universitätskliniken, Krankenhäuser und künftig auch
Arztpraxen und Patienten vernetzen soll. Neben Basisdiensten wie Nutzerdatenverwaltung und Cybersicherheitsdiensten sind Fachdienste wie Messenger und Telekonsultationen zum krankenhausübergreifenden Austausch geplant Mit dem Aufbau der technischen Plattform wurde der GovTech Campus beauftragt
Überblick zum Projekt
Unter dem Motto „MEDI:CUS –Daten retten Leben“ haben der baden-württembergische Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Gesundheitsminister Manne Lucha und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in der vergangenen Woche in Berlin das Projekt vor-
gestellt; Matthias Pröfrock, leitender Ministerialrat bei Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen, gab einen Einblick zum aktuellen Projektstand. Zunächst wurde zum Jahresende 2024 eine Cloudumgebung in kleinem Maßstab aufgebaut, mit einer Kollaborationslösung als einem ersten demonstrierbaren Dienst In diesem Jahr sollen weitere cloudbasierte Dienste, darunter auch der Messenger zur standortübergreifenden Kommunikation, in Betrieb gehen und anschließend auch schon erste Kliniken und Krankenhäuser in Baden-Württemberg an die Plattform angeschlossen werden, die diese Dienste in klinischen Prozessen nutzen können. Der Regelbetrieb soll dann
W Weniger IT-Aufwand: Automatische Updates und zentrale Wartung.
W Skalierbarkeit: Passend für Kliniken jeder Größe.
W Kostenersparnis: Durch nutzungsbasierte SaaS-Modelle.
W Maximale Datensicherheit: Modernste Cloud-Infrastrukturen bieten Schutz vor Datenverlust und unbefugtem Zugriff. Egal ob Private Cloud oder On-Premises – CLINIXX® bietet flexible Lösungen für jede Anforderung.
Künstliche Intelligenz im Einsatz
Künstliche Intelligenz (KI) wird das Krankenhauswesen nachhaltig verändern. Ein KI-gestützter Assistent zur Prozessoptimierung und automatisierte Übersetzungsfunktion für Arztbriefe sind die ersten Projekte, die CLINIXX® zum Innovationsmotor für Kliniken machen. KI wird künftig nicht nur Prozesse beschleunigen, sondern auch administrative und medizinische Entscheidungen unterstützen.
Thomas Strobl, Digitalisierungsminister in Baden-Württemberg, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha (v l.).
bis 2027 eingerichtet werden Mit MEDI:CUS schaffe man eine Plattform, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle, so der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister in BadenWürttemberg, Thomas Strobl. Landesgesundheitsminister Manne Lucha sieht die zentrale und standardisierte Plattform als „das optimale Instrument, um innovative Anwendungen möglichst rasch aus der Forschung in die Fläche zu bringen“ und so die medizinische Versorgung im Land zu verbessern „MEDI:CUS ergänzt damit auch
unser geplantes KI-Reallabor, mit dem wir einen experimentellen Rahmen für die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien schaffen wollen“, so Lucha weiter. Die Plattform eröffne Forscherinnen und Forschern den Zugang zu wertvollen Gesundheitsinformationen, betonte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. nh
„Die perfekten Scanner für unsere Patientenakten“
Das St. Josef-Stift Sendenhorst nahe Münster ist eine Fachklinik für Orthopädie, Rheumatologie und Wirbelsäulenerkrankungen. Neben acht spezialisierten Fachabteilungen umfasst das traditionsreiche Haus auch eine Schmerzklinik und ein Reha-Zentrum Als das Stift 2024 im Zuge seiner Erweiterung die hauseigene Scanstelle modernisieren will, gestaltet sich die Scanner-Suche zunächst schwierig – ehe ein DMS-Experte den entscheidenden Tipp gibt. Ein Interview mit IT-Leiterin Eva-Carina Gerling
Frau Gerling, warum benötigte das Stift neue Dokumentenscanner?
Gerling: Weil unsere bisherigen Scanner den anspruchsvollen Dokumenten auf Dauer nicht gewachsen waren. Unser Scan-Gut ist typisch für eine Klinik: extrem heterogen, teils stark beansprucht, gespickt mit überlangen Fieberkurven und semitransparenten Röntgenbildern Das macht nicht jeder Scanner mit. Die Geräte fielen oft aus, Service-Techniker waren kaum zu bekommen und die Bildqualität ließ zu wünschen übrig. Vor allem bei Röntgenbildern war auf den Scans oft nichts mehr zu erkennen. Um unsere Scan-Ziele zu erreichen, brauchten wir also
neue Scanner, die zuverlässig erstklassige Images erzeugen, und sich ohne Workarounds in unser modernes IT-Ökosystem einfügen.
Wie sah das konkrete Anforderungsprofil für die neuen Scanner aus?
Gerling: Wir hatten acht zentrale
Auswahlkriterien definiert:
1. Höchste Anwenderfreundlichkeit – für eine intuitive Bedienung und flexible Integration in bestehende Prozesse
2. Absolute Zuverlässigkeit – für ein störungsfreies Verarbeiten gemischter Dokumente
3. Langlebigkeit und Robustheit –für den Dauereinsatz über Jahrzehnte hinweg und eine
entsprechend günstige TCO
4. Beste Image-Qualität – auch bei dunklen Röntgenbildern
5. Möglichkeit, Verschleißteile selbst auszutauschen
6. Exzellenter Support und hohe Verfügbarkeit von Ersatzteilen
7. Schreibtisch-geeignete Gerätemaße
8. Kompatibilität mit d.capture von d.velop.
Welche Scanner haben Sie live getestet und wie verliefen die Tests?
Gerling: Wir haben die Nachfolger-Modelle unserer bisherigen Scanner getestet sowie zwei weitere Geräte. Die Teststellungen verliefen allesamt wenig erfreulich –
nicht nur, weil sie die Betreuung durch den Hersteller vermissen ließen: Keinen der getesteten Scanner empfanden wir als benutzerfreundlich Keiner genügte unseren Ansprüchen an Anpassbarkeit Und keinem trauten wir angesichts seiner Produktqualität zu, länger als ein, zwei Jahre im Dauereinsatz zu bestehen Also fragten wir unseren DMS-Lösungsanbieter, welcher Scanner unsere Anforderungen erfüllen könnte. Die Antwort: ein InoTec SCAMAX®
Eine gute Empfehlung?
Gerling: Absolut Bei InoTec hatten wir vom ersten Telefonat an das Gefühl, ein wertgeschätzter Partner zu sein. Nach unserer jüngsten Teststellungs-Odyssee war das sehr erleichternd. Die Scanner selbst haben mich sofort überzeugt: So wertige und durch-
dachte Dokumentenscanner hatte ich noch nie gesehen Uns war schnell klar: Diese Scanner sind jeden Cent wert, insbesondere mit Blick auf die kommenden Jahre Dieser Eindruck bestätigte sich während der betreuten Teststellung voll.
Wie fällt Ihr Resümee nach 12 Monaten Live-Betrieb mit InoTec SCAMAX® aus?
Gerling: Mit den beiden InoTec SCAMAX® haben wir die perfekten Dokumentenscanner gefunden, um unsere Patientenakten qualitativ und effizient zu digitalisieren. Die Scanner sind extrem robust und haben auch schon einen Umzug problemlos weggesteckt Ich bin mir sicher: Mit ihnen werden wir mindestens die nächsten 15 Jahre Spaß haben Das relativiert den Kaufpreis nicht nur, sondern macht die Scanner auf lange Sicht sogar besonders kosteneffizient. Unsere Scan-Operatoren sind begeistert vom Handling der Scanner, die Image-Qualität ist bestechend, und unser Durchsatz nun ungleich höher Und was mich besonders beeindruckt: Der Service durch InoTec ist auch nach dem Kauf absolut zuvorkommend.
Weitere Informationen
Testen Sie den Dokumentenscanner InoTec SCAMAX® 3x1 auf der DMEA – Connecting Digital Health: vom 8. bis zum 10. April in Berlin, am Stand von Heino Kuhlemann Medical IT Valley (Halle 3.2, Stand E-101) [ www.inotec.eu ]
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Einführung der ePA
Gemischtes Feedback aus den Modellregionen
Seit Mitte Januar befindet sich die elektronische Patientenakte in Erprobung. Das Spektrum der Reaktionen ist plural Neben technischen Herausforderungen stehen dabei insbesondere Fragen der Datensicherheit im Fokus.
Die Leistungserbringer in den drei Modellregionen Franken, Hamburg und Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen beiden Monaten einige Zusatzaufgaben –abseits des Praxis- und Krankenhausalltags – absolvieren müssen. Derzeit werden – pro Woche – die elektronischen Patientenakten von über 170.000 Patientinnen und Patienten mit mehr als zwei Millionen E-Rezepten angereichert
Auch die elektronischen Medikationslisten haben in der vergangenen Woche – laut des TI-Dashboards der gematik – die Marke von 50.000 verwendeten Listen überschritten. Trotz dieser durchaus wohlklingenden Zahlen fällt das Feedback der Anwenderinnen und Anwender gemischt aus. Vielerorts wird laut einer gematik-Abfrage von softwareseitigen Inkompatibilitäten gesprochen Hierbei müssen in den Augen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte
insbesondere die Herstellerfirmen von Praxisverwaltungssoftwaresuiten tätig werden. Teilweise konnten die Praxen, Apotheken und Krankenhäuser aufgrund fehlender Softwareupdates erst mit einer Verzögerung von mehreren Wochen mit dem Testlauf der elektronischen Patientenakte in ihrem Haus beginnen.
Vorteile für Patienten
Bei den Versicherten hingegen kommt das Konzept der ePA zumeist gut an Insbesondere die darin integrierte elektronische Medikationsliste stößt auf breite Anerkennung Einmal von der Praxis oder dem Apothekenpersonal befüllt, ermöglicht diese unter anderem Kreuzmedikationen zu verhindern Ein Vorteil, den vor allem ältere Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige nicht mehr missen wollen, berichtet ein nie-
dergelassener Arzt aus der Modellregion Hamburg gegenüber der ge-
matik. Dies gehe mittlerweile sogar so weit, dass Ärztinnen und Ärzte noch im Behandlungszimmer auf eine bereits bestehende ePA hingewiesen würden „Das müsste eigentlich in meiner elektronischen Patientenakte stehen.“ An dieser Stelle beginnt die Krux. Innerhalb einer Praxis, eines Praxisverbunds oder einer Klinik funktioniere der Datenaustausch einwandfrei, berichtet ein Hausarzt aus Nürnberg Interessant würde es dann, wenn die Patienten im Vorfeld andere Ärzte konsultiert hätten, welche bislang noch nicht mit der ePA arbeiten oder eine andere Softwaresuite zum Befüllen der Akte verwenden Dann müsse
man die Befunde und Diagnosen zunächst anfordern und manuell in das System einpflegen, was wiederum zu einer erheblichen Mehrarbeit und Produktivitätsminderung des Praxisteams führe
Bundesweiter Rollout?
Es ist weniger eine Frage ob, sondern vielmehr wann die elektronische Patientenakte allen gesetzlich Versicherten in Deutschland zur Verfügung steht. In den Augen der Krankenkassen beispielsweise kann es gar nicht schnell genug gehen. Auch viele Patientinnen und Patienten freuen sich schon auf diesen bedeutenden Digitalisierungsschritt der Gesundheitsversorgung. In der Realität sind die Leistungserbringer allerdings wohl heilfroh, wenn sie die ePA erst dann verwenden müssen, wenn alle Probleme, die aus den Modellregionen berichtet wurden, nachhaltig gelöst sind. jk
Innovationskurs mit Praxisbezug
Digitale Lösungsideen für Vivantes-Kliniken
Frische Impulse – und vielleicht auch künftige Unterstützung? Das Hasso-Plattner-Institut und die Vivantes Kliniken bieten Studierenden, die anwendungsfähige Innovationen entwickeln wollen, einen speziellen Kurs mit Einblicken in die realen Klinikabläufe
Innovation braucht Zeit, harte Arbeit und multidisziplinäre Teams, aber es ist keine Magie, sondern ein Prozess, der gelernt, geübt und perfektioniert werden kann – auf dieser Überzeugung gründet der Stanford Biodesign Process. Inspiriert von diesem Ansatz zur Innovationsentwicklung, hat das Hasso-Plattner-Institut (HPI) jetzt den Kurs „Digital Health Spark – Igniting Need-Driven Innovation in Healthcare“ ins Leben gerufen. Das Angebot richtet sich an Studierende, Promovierende und Postdocs verschiedener Fachrichtungen wie Informatik, Wirt-
schaft oder Gesundheitswissenschaften, die sich für die Digitalisierung im Gesundheitswesen begeistern Durch die Kombination von Praxis-Beobachtung, Reflexion und Austausch mit dem Klinikpersonal können sie lernen, Bedarfe zu identifizieren und Lösungsansätze abzuleiten.
Der Kurs umfasst zwei Wochen: In der ersten Woche hospitieren die Teilnehmenden in zwei Fachabteilungen, sie begleiten das Klinikpersonal, lernen Krankheitsbilder kennen und können durch Beobachten ein Verständnis für die alltäglichen Abläufe und Herausfor-
derungen oder Schmerzpunkte entwickeln. Nach Möglichkeit sollen sie auch kurze Gespräche mit den Mitarbeitenden führen können, um Fragen zu klären.
Daran schließt sich die zweite Phase an: die Erarbeitung digitaler Lösungsideen In der zweiten Woche haben die Studierenden an zwei halben Tagen dann erneut Gelegenheit, in der Klinik nachzufragen und weitere Informationen einzuholen, um ihre Ideen zu validieren – bevor sie dann abschließend ihre Lösungsideen vor Vertreterinnen und Vertretern der Vivantes-Kliniken präsentieren.
„Am HPI im Digital-Health-Bereich ist es uns sehr wichtig, dass unsere Forschung und Innovation nah am Menschen stattfindet“, be-
Im Rahmen des Kurses „Digital Health Spark“ begleiten die Studierenden das Klinikpersonal in verschiedenen Fachabteilungen, um zunächst einen genauen Einblick in die Abläufe und Herausforderungen zu gewinnen.
tont Prof. Ariel Stern, Fachgebietsleiterin „Digital Health, Economics & Policy“ am Hasso-Plattner-Institut. Nur so könne man sicherstellen, dass die Arbeit echten Mehrwert habe. „Innovation ist kein Selbstzweck“, unterstreicht auch Dr. Johannes
Danckert, Vorsitzender der Vivantes Geschäftsführung Sie müsse vielmehr den Klinikalltag verbessern und Bedürfnisse von Beschäftigten sowie Patientinnen und Patienten ernstnehmen. „Daher stellt unser gemeinsames Projekt Digital Health Spark eine Win-WinSituation her: Vivantes erhält frische Impulse und die Studierenden gewinnen wertvolle Einblicke in die Praxis“, so Danckert. nh
Trends, Technologien, Gadgets, Kongresse & Messen und unsere Zahl der Woche –unsere Bildergalerien vermitteln News und Hintergründe auf einen Blick Schauen Sie doch mal rein! www.egovernment.de/bildergalerien_listing/
Datenschutz und IT-Sicherheit –die Herausforderungen
Im Jahr 2025 steht das Gesundheitswesen in Deutschland vor einer Reihe von tiefgreifenden Veränderungen, die durch die fortschreitende Digitalisierung, Vernetzung und Innovation geprägt sind Die Gesundheitsversorgung wird weiterhin in ansteigendem Maße durch technologische Fortschritte beeinflusst, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen Dabei sind als Stichworte KI und elektronische Patientenakte zu nennen
Trends der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren rasant an Fahrt aufgenommen. 2025 werden folgende fünf Trends besonders prägend sein:
W Telemedizin und virtuelle Gesundheitsdienste: Die Nutzung von Telemedizin, einschließlich Videoanrufen und Online-Konsultationen, wird bis 2025 weiter zunehmen Diese Entwicklungen ermöglichen eine schnellere, effizientere Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten und bieten Patienten mehr Flexibilität in Bezug auf ihre Gesundheitsversorgung.
W Elektronische Patientenakte: Die Einführung und Integration elektronischer Patientenakten (ePA) wird eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung spielen. Diese Systeme erlauben eine nahtlose Dokumentation der Patientendaten und fördern die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern. Der Zugang zu vollständigen und aktuellen Informationen verbessert die Behandlungsqualität, erübrigt Mehrfachuntersuchungen wie Röntgenaufnahmen und reduziert Fehlerquellen.
W Künstliche Intelligenz (KI) und Datenanalyse: KI wird zunehmend eingesetzt, um medizinische Daten zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen Für das laufende Jahr wird erwartet, dass KI-gestützte Systeme Diagnosen verbessern, personalisierte Therapieansätze entwickeln und Risikoprognosen für Krankheiten erstellen.
W Wearable-Technologien und Internet of Things (IoT): Tragbare Technologien, wie zum Beispiel Smartwatches und Fitness-Tracker, gewinnen an Bedeutung. Diese Geräte sammeln kontinuierlich Gesundheitsdaten der Nutzer, die für die frühzeitige Erkennung von Krankheiten und die Überwachung von chronischen Erkrankungen genutzt werden können.
W Patient Empowerment und digitale Gesundheitsplattformen: Patienten übernehmen zunehmend Verantwortung für ihre eigene Gesundheit. Dafür bieten ihnen digitale Plattformen den Zugang zu Informationen, ermöglichen auch den Austausch mit Betroffenen und bieten
Werkzeuge zur Selbstverwaltung ihrer Krankheits-, Genesungs-, Reha- und Präventionsdaten.
Herausforderungen der Digitalisierung
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch zahlreiche Herausforderungen, die es im Kontext der Digitalisierung zu bewältigen gilt
Der Schutz sensibler Patientendaten hat höchste Priorität. Es müssen geeignete Maßnahmen für Datenschutz und Datensicherheit getroffen werden, um das Vertrauen der Patienten in die digitalen Systeme zu stärken Die Implementierung neuer Technologien wird von Fachkräften nicht immer akzeptiert. Die Ausbildung und Schulung von Fachkräften sind entscheidend, um sicherzustellen, dass sie die neuen Systeme effektiv nutzen können und den damit verbundenen Wandel mitgehen.
Die Einführung digitaler Gesundheitslösungen erfordert klare gesetzliche Regelungen und definierte interne Prozesse und Schnittstellen. Aktuelle Gesetze müssen möglicherweise überarbeitet werden, um den neuen Anforderungen und Technologien gerecht zu werden
Die Migration von Daten und die
zu gewährleisten Dabei müssen die Vertraulichkeit und der Manipulationsschutz von Daten oberste Priorität haben.
Sichere digitale Kommunikation im Gesundheitswesen
Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung des elektronischen Rezepts Anfang 2024. Ab dem zweiten Quartal 2025 soll die elektronische Patientenakte bundesweit ausgerollt werden. Nun rücken neben den niedergelassenen Praxen vor allem Krankenhäuser und Kliniken in den Fokus der Digitalisierungsbemühungen. Im Mittelpunkt steht auch dort der Schutz von und der schnelle Zugriff auf sensible Patientendaten. Ein Schlüsselelement hierfür ist das Krankenhausinformationssystem (KIS), dessen Integrität vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT streng geprüft wird
Eine der großen Herausforderungen für die Klinik-IT ist die Digitalisierung der Kommunikation zwischen allen Akteuren im Ge-
innerhalb von IP-Netzwerken und integriert verschiedene Kommunikationskanäle wie Next Generation Document Exchange (NGDX), Fax, Voicemail oder SMS auf einer einzigen Plattform.
Über den Standard NGDX sorgt die Software für eine manipulations- sowie rechtssichere Übertragung der Dokumente und bildet die Basis für eine nahtlose, automatisierte Weiterverarbeitung im KIS. Dabei werden nicht nur die Dokumente selbst, sondern auch der Übertragungsweg verschlüsselt Zusätzlich schließen Hashes jede Form von Manipulation auf dem Weg vom Absender zum Empfänger aus
Automatisierte Datenverarbeitung für effizientere Patientenversorgung
Integration neuer Systeme in bestehende Infrastrukturen stellen erhebliche technische Herausforderungen dar Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen ist essenziell, um einen reibungslosen Informationsfluss
sundheitswesen, um einen nahtlosen Übergang ins KIS zu schaffen. Hier setzt die OfficeMaster Suite des Berliner Unternehmens Ferrari electronic an. Diese Lösung bietet einen sicheren und datenschutzkonformen Dokumentenaustausch
sonal und -Infrastruktur zu entlasten, setzen immer mehr Einrichtungen im Gesundheitswesen auf Cloud-Lösungen Die OfficeMaster Suite bietet hierfür eine optimale Lösung, da sie über den AzureMarketplace von Microsoft verfügbar und ohne Erweiterung der bestehenden IT-Landschaft nutzbar ist.
15 Jahre OfficeMaster Suite bei Gesundheit Nord
In der OfficeMaster Suite wird die automatisierte Datenverarbeitung durch Optical Character Recognition (OCR) unterstützt, wenn ein Dokument nicht über NGDX versandt wurde. Diese Technologie erleichtert die Extraktion und digitale Weiterverarbeitung von Textinformationen, ohne dass medizinisches Personal diese manuell in das Zielsystem eingeben muss. Ein solcher Ansatz spart wertvolle Zeit der Mitarbeitenden. Im Hinblick auf den gesamten Prozess der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist es entscheidend, dass nicht nur Dokumente digitalisiert werden, sondern diese auch automatisch ausgelesen und weiterverarbeitet werden Nur dann kann eine signifikante Entlastung des Personals erzielt werden und aktuellere digitale Informationen können zu einer besseren Patientenversorgung führen. Nicht zuletzt integriert sich die OfficeMaster Suite nahtlos in die bestehende ITInfrastruktur, da sie mit allen gängigen Kommunikationslösungen zusammen eingesetzt werden kann. Die Übertragung per sicherem NGDXStandard funktioniert dabei einfach aus dem herkömmlichen E-Mail-System, so dass Anwender nicht umlernen müssen. Beide Faktoren senken die Kosten für die Einführung einer neuen Lösung, die die tägliche Arbeit erleichtert.
Um das Investitionsbudget, IT-Per-
GESUNDHEIT NORD gehört zu den größten kommunalen Krankenhauskonzernen Deutschlands. Der Konzern setzt seit dem Jahr 2010 die OfficeMaster Suite von Ferrari electronic ein. Der Klinikverbund, zu dem das Klinikum Bremen-Mitte, das Klinikum Bremen-Nord, das Klinikum Bremen-Ost und das Klinikum Links der Weser gehören, hält in Bremen einen Marktanteil von etwa 60 Prozent Mehr als 100.000 stationäre und rund 150.000 ambulante Patienten werden in den Krankenhäusern der Gesundheit Nord jedes Jahr behandelt. Ronald App ist Teamleiter Infrastruktur des Klinikverbunds, der seit 15 Jahren die Kommunikationslösung von Ferrari electronic betreut: „Trotz aller Digitalisierungsvorhaben und -bestrebungen ist die Fax-Technologie aus dem Klinikalltag noch nicht wegzudenken. Für den Austausch von Dokumenten mit personenbezogenen Daten außerhalb des Krankenhausinformationssystems ist die OfficeMaster Suite von Ferrari electronic im Bremer Krankenhausverbund Gesundheit Nord gesetzt. Das gilt vor allem für die externe Kommunikation mit Zubringerärzten, die sehr oft über keine IT-Infrastruktur für den sicheren digitalen Datenaustausch verfügen, aber auch intern in der Administration, wo wir rechtssichere Zustellnachweise benötigen, oder bei historisch gewachsenen Prozessen beim Dokumentenaustausch zwischen den Kliniken im Verbund. Dank des in Outlook integrierten Versands per E-Mail via NGDX bemerken die Anwender gar nicht, dass sie verschlüsselte Dokumente austauschen.“
Fazit
Die Umsetzung einer erfolgreichen Digitalisierung im Gesundheitswesen erfordert nicht nur die Bereitstellung technischer Lösungen, sondern auch die Berücksichtigung von Datenschutz, Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit Mit den aktuellen Entwicklungen und dem Einsatz fortschrittlicher Technologien wie der OfficeMaster Suite können Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren und große Praxen jedoch einen großen Schritt Richtung Digitalisierung schaffen und die Vorteile für eine verbesserte Patientenversorgung voll ausschöpfen
Kontakt Ferrari electronic AG E-Mail: info@ferrari-electronic.de, Telefon: 03328 455 90 Ruhlsdorfer Str. 138, 14513 Teltow
[ www.ferrari-electronic.de ]
Ein neuer Ansatz für IT-Sicherheit im Gesundheitswesen
Cyberangriffe auf Krankenhäuser und Arztpraxen nehmen drastisch zu und gefährden sensible Patientendaten sowie die Versorgungssicherheit ESET bietet eine innovative Strategie, um digitale Infrastruktur umfassend schützen zu können.
Im Gesundheitssektor gewinnt der Ansatz „Prevention First“ zunehmend an Bedeutung. Ähnlich wie in der Medizin gilt auch in der ITSicherheit: Vorbeugen ist besser als heilen Der IT-Sicherheitshersteller ESET bietet mit seinem Präventions-Konzept eine Strategie, die speziell auf die Bedürfnisse von Gesundheitseinrichtungen zugeschnitten ist. Zum einen sorgt sie für mehr Cyber-Resilienz, zum anderen ist die Umsetzung kostengünstiger als der Einsatz weiterer reaktiven Sicherheitslösungen. Es ist keine Neuigkeit, dass das Gesundheitswesen im Zentrum der Cyberkriminalität steht. Der ENISA Threat Landscape Report 2024 zeigt, dass 53 Prozent aller Sicherheitsvorfälle in Europa den Gesundheitssektor betrafen, wobei Krankenhäuser mit 42 Prozent zwischen Januar 2021 und März 2023 besonders im Visier standen In Deutschland verzeichnete das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) von Mitte 2023 bis Mitte 2024 insgesamt 726 Meldungen über IT-Sicherheitsvorfälle, davon 141 aus dem Gesundheitssektor – die zweithöchste Anzahl unter allen KRITIS-Sektoren Der Horizon Report 2025 unterstreicht die globale Dimension: 2024 wurden weltweit 183 Millionen Patientendaten kompromittiert, ein Anstieg um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit verbesserter Cybersicherheitsmaßnahmen im Gesundheitswesen.
Warum digitale Prävention im Gesundheitswesen?
Krankenhäuser, Kliniken und Arztpraxen sind aufgrund ihrer sensiblen Patientendaten besonders attraktive Ziele für Cyberkriminelle Dies belegen nicht nur Ransomware-Angriffe und Datendiebstähle, die im Gesundheitssektor in letzter Zeit stark zugenommen haben. Diese Entwicklung zwingt Einrichtungen dazu, mehr denn je in moderne IT-Infrastrukturen und fortschrittliche Sicherheitslösungen zu investieren Die digitale Prophylaxe adressiert genau diese Herausforderung, indem sie den Fokus auf die Prävention von Sicherheitsvorfällen legt, anstatt nur auf deren Behebung zu reagieren. Denn die Ursachen vieler Sicherheitsvorfälle liegen in veralte-
Warum klassische Sicherheitslösungen nicht mehr ausreichen
Die IT-Sicherheit vieler Einrichtungen im Gesundheitswesen basiert auf traditionellen Maßnahmen wie Firewalls oder Antivirenprogrammen. Diese Werkzeuge sind zwar wichtig, reichen aber längstnichtmehraus.EinSchwachpunkt ist die fehlende frühzeitige Bedrohungserkennung Angreifer können unbemerkt monatelang Netzwerke infiltrieren, bevor der eigentliche Angriff erfolgt Viele IT-Verantwortliche setzen immer noch auf reaktive Schutzmaßnahmen, die erst greifen, wenn der Schaden bereits entstanden ist Gleichzeitig sind Cyberkriminelle schneller, professioneller und nutzen zunehmend KI-basierte Angriffsmethoden.
ten Systemen und nicht aktualisierter Software Experten gehen davon aus, dass ein Drittel aller Vorfälle auf ausgenutzte Schwachstellen und gestohlene Anmeldedaten zurückzuführen ist. Einfach umzusetzende vorbeugende Maßnahmen wie Patchmanagement oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verringern die Gefahr von Cyberattacken enorm.
Prävention als Schlüsselstrategie: „Prevention First“
Trotz der Verfügbarkeit dieser bewährten Methoden setzen viele Unternehmen weiterhin auf eine rein reaktive IT-Sicherheitsstrategie –eine gefährliche Fehleinschätzung. Studien zeigen, dass präventive Sicherheitsmaßnahmen die Kosten eines Cyberangriffs um bis zu 80 Prozent reduzieren können. Dennoch setzen viele Unternehmen noch immer auf reaktive Strategien.
Experten fordern schon länger, dass Prävention auch für die Cybersecurity zum Standard werden muss. Proaktive Sicherheitsstrate-
gien setzen genau hier an: Bedrohungen frühzeitig erkennen, Sicherheitslücken schließen und Angriffe verhindern, bevor sie entstehen. Dazu gehören essentielle Maßnahmen wie:
W Patch-Management: SoftwareSchwachstellen schnell schließen, bevor Angreifer sie ausnutzen können.
W Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Effektiver Schutz vor unbefugtem Zugriff durch zusätzliche Sicherheitsebenen.
W Endpoint Detection and Response (EDR): Kontinuierliche Überwachung von Endgeräten, um Anomalien frühzeitig zu erkennen.
Vorteile von Prevention First
Wie stark das Gesundheitswesen davon profitieren kann, zeigt eine kurze Auflistung der Vorteile:
W Frühzeitige Bedrohungsabwehr und Kosteneinsparungen
W Effektive Risikominimierung durch proaktives Handeln
W Aufbau einer ganzheitlichen Sicherheitsarchitektur
W Zuverlässige Gewährleistung von Datenschutz und Compliance
W Entlastung und Effizienzsteigerung für IT-Teams
„Made in EU“ statt
„Kill Switch“ – Vertrauen in europäische Sicherheitslösungen
Ein oft übersehenes Risiko ist die Abhängigkeit von Anbietern, die aus Ländern mit fragwürdigen Datenschutzrichtlinien stammen. Die Diskussion um den sogenannten „Kill Switch“ – also die Möglichkeit, dass Hersteller aus Drittstaaten ihre Sicherheitslösungen aus der Ferne deaktivieren können –zeigt die Dringlichkeit, auf vertrauenswürdige europäische Anbieter zu setzen. Sicherheitsunternehmen aus der Europäischen Union, wie beispielsweise ESET, garantieren hohe Datenschutzstandards und entsprechen strengsten Compliance-Anforderungen Sie bieten transparente, technologisch führende Lösungen ohne versteckte Hintertüren. Sie gewährleisten den Stand der Technik und verhelfen zur NIS2-Compliance.
Prävention mit fachkundiger Hilfe: Security Services
plexität der IT-Landschaft und der Fachkräftemangel verstärken dieses Problem Die Lösung: Security Services von spezialisierten Anbietern, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Sicherheitsarchitektur maßgeschneidert zu optimieren. Tatsächlich begreifen immer mehr Unternehmen, dass präventive ITSicherheitsmaßnahmen eine der besten Investitionen sind, um langfristige Schäden zu vermeiden. Eine mögliche Maßnahme sind die sogenannten „Security Services“ Anstatt die Implementierung und den Betrieb von Sicherheitsmaßnahmen komplett in Eigenregie voranzutreiben, greifen IT-Verantwortliche auf die Hilfe externer Spezialisten zurück. Denn deren Dienstleistungen schneiden die eingesetzten Lösungen auf die individuellen Bedürfnisse und Risiken des Unternehmens zu. Oder sie übernehmen die gesamte ITSicherheit gleich als Managed Service Dies wird dann wichtig, wenn regulatorische Vorgaben mehr verlangen, als Unternehmen in der Lage sind, zu leisten.
Renommierte IT-Sicherheitshersteller adressieren die aktuellen Herausforderungen mit einem umfassenden Portfolio unterschiedlicher Security Services Diese Dienstleistungen bieten Unternehmen Zugang zu Expertenwissen on demand und ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung ihrer Sicherheitslösungen Darüber hinaus unterstützen sie bei der proaktiven Gefahrenabwehr und entlasten interne Ressourcen, was besonders in Zeiten des Fachkräftemangels mehr als wichtig ist.
Diese SecurityDienstleistungen gibt es Vereinfacht gesagt gibt es drei Bereiche, in denen sie die Cyber-Resilienz von Unternehmen stärken können: Produktbezogene Services umfassen die maßgeschneiderte Implementierung und Optimierung der eingesetzten Sicherheitslösungen Dies gewährleistet, dass jedes Produkt optimal auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten ist.
bieten verschiedene Hersteller und auch IT-Dienstleister entsprechende externe Services an.
MDR: IT-Sicherheit in Experten-Hände legen
Hinter MDR verbirgt sich ein Ansatz zur Sicherung von IT-Systemen und Daten vor Cyberbedrohungen Im Wesentlichen handelt es sich dabei um einen externen Service, der von spezialisierten Anbietern bereitgestellt wird und eine umfassende Überwachung, Erkennung und Reaktion auf potenzielle Sicherheitsvorfälle umfasst MDR-Provider nutzen fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Verhaltensanalysen, um verdächtige Aktivitäten in Echtzeit zu identifizieren und Maßnahmen einzuleiten Managed Detection and Response ist kein in Stein gemeißelter Service, sondern wird vom Anbieter individuell zusammengestellt.
MDR eignet sich vor allem für kleine und mittlere Einrichtungen des Gesundheitswesens, die oft mit knappen Ressourcen für die Internetsicherheit zu kämpfen haben MDR-Services ermöglichen es ihnen, externe Experten für die Überwachung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle zu nutzen, ohne ein eigenes Sicherheitsteam aufzubauen. Aber auch Kliniken mit komplexen IT-Infrastrukturen profitieren davon. Wenn sehr viele Endpoints, Cloud-Dienste, medizinische Geräte, Netzwerke und Anwendungen im Einsatz sind, kann durch MDR (endlich) eine ganzheitliche und lückenlose Überwachung erzielt werden. Organisationen der Kritischen Infrastruktur, die sich vor fortschrittlichen Bedrohungen schützen müssen, zählen ebenfalls zu den Profiteuren MDR-Anbieter verfügen über Echtzeit-Analysten, die verdächtige Aktivitäten erkennen und darauf reagieren können. Dies ist besonders wichtig, um gezielte Angriffe und Zero-Day-Bedrohungen zu erkennen.
Laut einer Umfrage von Cybersecurity Insiders aus dem Jahr 2023 haben 70 Prozent der IT-Experten Schwierigkeiten, Sicherheitslösungen effektiv zu implementieren und zu nutzen. Die zunehmende Kom-
Dedizierte Security Services werden von professionellen Security-Anbietern offeriert, beispielsweise spezialisierte Dienstleistungen wie Threat Intelligence. Diese ermöglichen eine proaktive Überwachung und Anpassung der Sicherheitsinfrastruktur. Managed Detection and Response (MDR) dürfte der im Moment gefragteste Security Service sein Für Organisationen, die eine umfassende Betreuung wünschen,
Fazit:
Das Gesundheitswesen steht vor einer kritischen Wende in der ITSicherheit Die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe erfordert einen Paradigmenwechsel von reaktiven zu präventiven Sicherheitsstrategien. Der Prevention First-Ansatz bietet Krankenhäusern, Kliniken und Arztpraxen eine vielversprechende Lösung, um ihre digitale Infrastruktur und sensible Patientendaten effektiv zu schützen.
Weitere Informationen zu Prevention First, Made in EU, NIS2 und den Security-Lösungen von ESET finden Sie auf der offiziellen Webseite von Eset.
Inserentenverzeichnis
AKDB Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung i. BayernMünchenwww.akdb.de14 eGovernmentAugsburgwww.egovernment.de12, 26, 28 Fabasoft Deutschland GmbHFrankfurt am Mainwww.fabasoft.com14 Governikus GmbH & Co. KGBremenwww.governikus.de14 Healthcare-Digital.deAugsburgwww.healthcare-digital.de22 noris network AGNürnbergwww.noris.de11
Nortal AGBerlinwww.nortal.com/de14
OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsges. mbH HannoverHannoverwww.optimal-systems.de14 PayPal Deutschland GmbHKleinmachnowwww.paypal.de/verwaltung14 PDV GmbHErfurtwww.pdv.de14 procilon GmbHTauchawww.procilon.de14
ZENNER International GmbH & Co. KGSaarbrückenwww.zenner.de25
Redaktionell erwähnte Unternehmen
ALASCA –Verband für betriebsfähige, offene Cloud- Infrastrukturen e. V.Dresdenwww.alasca.cloud1
AMC Advanced Medical Communication Holding GmbHHamburgwww.amc-gmbh.com18 Bundesministerium für Wirtschaft und KlimaschutzBerlinwww.bmwk.de1
Capgemini Deutschland GmbHMünchenwww.de.capgemini.com3
DATAWIN GmbHWölfersheimwww.inotec.eu19
Deutsche Telekom AGBonnwww.telekom.com/de1
Eset Deutschland GmbHJenawww.eset.de23 Ferrari Electronic AGTeltowwww.ferrari-electronic.de21 gematik GmbHBerlinwww.gematik.de20
Global GovTech Centre GmbHBerlinwww.globalgovtechcentre.org3 govdigital eGBerlinwww.govdigital.de6 Governikus GmbH & Co. KGBremenwww.governikus.de17 GovTech Campus Deutschland e.V.Berlinwww.govtechcampus.de18, 3 Hasso-Plattner-Institut (HPI)Potsdamwww.hpi.de20 Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-WestfalenGelsenkirchenwww.hspv.nrw.de2 Materna Information & Communications SEDortmundwww.materna.de11 Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-WürttembergStuttgartwww.baden-wuerttemberg.de18 NEGZ – Kompetenznetzwerk Digitale VerwaltungBerlinwww.negz.org10 OSB Alliance Open Source Business Alliance e.V.Stuttgartwww.osb-alliance.com1 SILICON SAXONY e.V.Dresdenwww.silicon-saxony.net1´ Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbHBerlinwww.vivantes.de20 World Economic ForumColognywww.weforum.org3 Zentrum für Digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) GmbHBochumwww.zendis.de1, 9
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