4 | Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg und Bremen ziehen Bilanz: Welche Projekte rund um die Verwaltungsdigitalisierung wurden begonnen und abgeschlossen, welche stehen für 2025 auf der Agenda?
6 | Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz berichten über ihre eGovernment-Projekte.
7 | Projekte und Pläne für die Verwaltung in den Bundesländern Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.
10 | Resilienz und digitale Souveränität sind notwendige Ziele für Europa.
Praxis & Innovation
13 | Live aus dem CDO-Zirkel: Wertschöpfung durch New Work und Workation-Angebote.
14 | Rückblick zum eHealth Summit 2024: Gemeinsam zu Lösungen für die größten Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitswesen.
15 | Relevante Veranstaltungen für den eGovernment- und Healthcare-Sektor.
Impressum Seite 24
Schleswig-Holstein
Kurs auf die digitale
Souveränität: Eine Strategie zu Open Source und Open Data wurde veröffentlicht.
Nach
deutschem Vorbi ld
Smart City
Der Fachbereichsleiter für Digitalisierung, Pierre Herbe, spricht über seine Pläne und Projekte in Herne.
Best Practices
Erfolgreiche Projekte im eGovernment und nützliche IT-Lösungen gibt es in unserem SPEZIAL.
EU-weiter I T-Planungsrat nimmt seine A rbeit auf
Die föderalen Strukturen Deutschlands gelten of t als Digita lisierungshem mnis. Mit Blick auf den „I nteroperable Europe Ac t“, der einen EU-weiten IT-Planungsrat vorsieht, kön nte die Europäische Union nun a ber von Deutsch la nds Er fahr ungen profitieren.
Geht es um Digitalthemen, wird Deutschland immer wieder als föderaler Flickenteppich bezeichnet – ein Land, in dem jeder sein eigenes Süppchen kocht und niemand sich um die Strategien und Initiativen der anderen kümmert. Dabei hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: die Registermodernisierung, die Nachnutzung im Sinne des EfA-Prinzips und die Mitte November verabschiedete föderale IT-Dachstrategie sind nur drei Beispiele für das Wir-Gefühl, das in der öffentlichen Verwaltung etabliert werden soll. Mittendrin der IT-Planungsrat, der als zentrales politisches Gremium gemeinsame digitale St ru kt ur en , IT -S ta nd ar ds u nd Strategien vorantreibt.
Warum diese Idee nicht auch auf die Europäische Union (EU) übertragen? Schließlich treffen in diesem Bündnis die Kulturen, ethischen Grundsätze und Sprachen von 27 Nationalstaaten aufeinander. Sowohl aus politischer als auch aus wirtschaftlicher Perspektive sind hier mehr Abstimmung,
Die Digitale Dachmarke star tet in die Pilotierung Ob von Bund, Ländern oder Kommunen: Digitale Angebote der öffentlichen Verwaltung sollten als solche für Bürgerinnen und Bürger sofort erkennbar sein. Das ist auch wichtig im Hinblick auf möglichen Missbrauch und Desinformation. Daher hat eine Arbeitsgruppe des IT-Planungsrates mit Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen eine Digitale Dachmarke für Deutschland entwickelt. Das Konzept
Wissenstransfer und Zusammenarbeit wünschenswert Genau dies wurde Mitte April dieses Jahres mit Inkrafttreten des „Interoperable Europe Act“ beschlossen. Dieser sieht einen Beirat für ein interoperables Europa vor, in dem
„Wir nehmen jetzt die großen Digitalisierungsthemen in den Fokus und arbeiten sie systematisch ab.“
Dr. Markus Richter Bundes-CIO und Staatssekretär im BMI
alle Mitgliedstaaten und die EUKommission vertreten sind. Letztere hat mit Finnland fürs Erste den Vorsitz inne.
Erstmals gemeinsame Digitalisierungsarbeit
Am 5 Dezember war es dann soweit, der EU-weite IT-Planungsrat wurde in Brüssel offiziell aus der Taufe gehoben Eine treiben-
de Kraft dahinter: Bundes-CIO Dr Markus Richter, bis zum Jahreswechsel der Vorsitzende des deutschen IT-Planungsrats. Vor etwa einem Jahr hatte er die Chief Information Officer aller EU-Staaten angeschrieben, um für ein entsprechendes EU-weites Gremium zu werben, das zum Monatsanfang Realität geworden ist: „Erstmals wird es eine umfassende und gemeinsame Digitalisierungsarbeit der EU-Staaten geben“, freute sich Richter in den sozialen Medien. Bereits bei der ersten S it zu ng w ur de n ve rb in dl ic he V or ga be n zu r Be we rt un g vo n Interoperabilität bei der Gesetzgebung verabschiedet, die künftig auch in den „Digitalcheck für digitaltaugliche Regelungen“ einfließen sollen.
„Wir nehmen jetzt die großen Digitalisierungsthemen in den Fokus und arbeiten sie systematisch ab“, so Richter weiter Hierfür wu rd en f ünf Ha nd lu ng sf el de r identifiziert: Digitale Anwendungen und Open Source, Infrastruktur und Cloud, Daten und KI, IT-
Dr. Markus Richter, Staatssekretär im BMI und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik.
Sicherheit sowie digitale Transfo rm at io n. D ie se e nt sp re ch en weitestgehend den Schwerpunktthemen, die der deutsche IT-Planungsrat in seiner föderalen Digitalstrategie definiert hat Und au ch a n an de rer St el le d ar f Deutschland sich weiter einbringen, denn es hat die Federführung für die Konzeption eines EU-weiten GovTech-Ökosystems übernommen, der sich am hiesigen GovTech Campus orientieren soll. Richter erhofft sich davon europaweite Kooperationen zwischen IT-Dienstleistern, aber auch mit Start-ups, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. aus
Weitere Informationen
Interessier te können sich auf der Webseite der EU detaillier ter über den „Interoperable Europe Act“ informieren. [ voge.ly/interopeu24 ]
wurde in der Sitzung des ITPlanungsrats im März beschlossen, ab Dezember beginnen nun die ersten Websites mit der Pilotierung, indem sie einzelne Kennzeichnungselemente der Dachmarke umsetzen. Dazu gehören neben dem Bundespor tal auch die elektronische Wohnsitzanmeldung, GovData oder die Hamburger Seite zur Meldung von Verstößen gegen das Geldwäschegesetz. „Ich bin froh, dass wir mit der Digitalen Dachmarke jetzt in die Pilotierung ge-
hen können“, erklär te Jan Pörksen, Staatsrat und Chef der Senatskanzlei Hamburg. So könne man auf einen Blick falsche Informationen oder unseriöse Angebote besser erkennen und sich davor schützen. „Dies ist im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung eine wichtige Ergänzung, die das Vertrauen in unsere Angebote stärkt und ihre Nutzung steigern soll."
Die Digitale Dachmarke wurde als modulares Kennzeichnungssystem gestaltet, sie be-
steht aus vier Elementen: dem Bildzeichen, einer modernen Interpretation des Bundesadlers; der Kopfzeile; der einheitlichen Domain gov.de und dem modularen Designsystem KERN. Dessen Bausteine werden Open Source als UI-Kit und als Komponentenbibliothek angeboten. Laut Beschluss des IT-Planungsrates steht es Ländern und Kommunen frei, die Elemente der Digitalen Dachmarke auch für ihre länderoder kommunalspezifischen Angebote zu nutzen. nh
Wir wünschen unseren Lesern und Leserinnen ein besinnliches Weihnachtsfest, viel Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr.
Politik & Verwaltung
Berlin kommt bei der Digitalisierung laut Martina Klement immer besser voran.
Die Open-Innovation- und Open-Source-Strategie in Schleswig-Holstein
Beste Voraussetzungen für den Umstieg
Schleswig-Holstein nimmt weiter Kurs auf die digitale Souveränität: In einem kürzlich veröffentlichten Strategiepapier hat die Landesregierung die Überlegungen und Pläne zusammengefasst – und ihren ganzheitlichen Ansatz erläutert
Im Frühjahr ist das Land Schleswig-Holstein den ersten Schritt in Richtung digitale Souveränität gegangen – mit der flächendeckenden Einführung der quelloffenen Software LibreOffice als StandardLösung für die rund 25.000 IT-Arbeitsplätze der Landesverwaltung In den Ministerien sei der Roll-out von LibreOffice – als Parallelinstallation zu Microsoft Office – zu 100 Prozent abgeschlossen, erklärte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter auf Nachfrage von eGovernment. Das gelte im Wesentlichen auch für die nachgeordneten Bereiche, wo die Installation in einigen Bereichen noch andauere. Dass es sich bei dieser Umstellung nicht um eine Einzelmaßnahme handelt, sondern um den „Einstieg in den Umstieg“, hat die Landesregierung bereits früher deutlich gemacht. Die im November vorgelegte „Open Innovation und Open Source Strategie“ des Landes fasst nun Ziele, Beweggründe und die geplanten Maßnahmen zum Einsatz von Open Source zusammen und ordnet sie ein Das übergeordnete Ziel ist die digitale Souveränität. Für öffentliche Stellen sei es nicht vertretbar und zulässig, den Verlust der Vertraulichkeit oder der Integrität der Datenverarbeitung, fehlende Kontrolle im Hinblick auf die Weiterentwicklung oder die unzureichende Umsetzung gesetzlicher Vorgaben hinzunehmen, weil einzelne Anbieter exklusive Gestaltungshoheit über die eingesetzte Software und den ITBetrieb besitzen „Die öffentliche
Verwaltung benötigt stärker als heute in der Zukunft zur Erledigung ihrer Aufgaben verlässliche IT-Komponenten, deren Anschaffung Wahlfreiheit, Anpassungsmöglichkeiten, Wettbewerb und deren Betrieb die umfassende Kontrolle über
„Anstatt unsere IT-Finanzmittel in Lizenzgebühren zu stecken, setzen wir sie ein, um Entwicklungs- und Supportverträge zu finanzieren.“
Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister in Schleswig-Holstein
die eigene digitale Infrastruktur gewährleistet“, heißt einleitend im Strategiepapier Und dabei geht es zwar in erster Linie, aber eben nicht nur um Software, sondern auch um Schnittstellen, Austauschformate, technische Geräte, Netze, Dienste und Infrastrukturkomponenten.
ten: Die gewohnten Funktionen müssen mindestens in gleicher Qualität verlässlich funktionieren und verfügbar sein Ein gut geplanter Migrationsprozess und Schulungen sollen den reibungslosen Wechsel unterstützen
In Schleswig-Holstein soll ein digital souveräner IT-Arbeitsplatz entwickelt werden, der auf einem Open-Source-Software(OSS)-Betriebssystem basiert und in eine Infrastruktur eingebettet ist, die u a. im Programm „Open Source Vorhaben SH“ entwickelt wird. Geplant ist ein schrittweises Vorgehen, dazu habe das zentrale ITManagement ein praxisnahes Vorgehen erarbeitet Bekanntlich ist die Akzeptanz bei den Nutzenden entscheidend für Erfolg oder Scheitern neuer Anwendungen und somit auch bei der Einführung von OSS. In der schleswig-holsteinischen Strategie sind die entsprechenden Anforderungen festgehal-
Schleswig-Holstein verfolgt eine Multi-Vendor-Strategie, um Monopole in der IT-Infrastruktur aufzubrechen, und sieht Open Source als eines der wichtigsten Werkzeuge zur Umsetzung. Dabei wird auch mit zunächst ansteigenden Ausgaben gerechnet, die erst in den Folgejahren Nutzen bringen
OSS-Ökoystem im Blick
Hervorzuheben ist der ganzheitliche Ansatz, der auch die Entwicklung des OSS-Ökosystems mit einbezieht. Denn mit dem Einsatz von OSS lassen sich Abhängigkeiten reduzieren, aber nicht gänzlich vermeiden So besteht das Risiko, dass
die Entwicklung der Software eingestellt wird. „Man muss anerkennen, dass die Lizenzahlungen für proprietäre Software genau dieses Risiko abdecken“, heißt es im Strategiepapier, OSS werde oft von Freiwilligen erstellt oder von Entwicklern, die vom Einsatz der Software nicht profitieren. Ob eine Software dauerhaft betreut werden könne, sei oftmals eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Deshalb will die Landesregierung hier mit einem gezielten Mitteleinsatz unterstützen: „Anstatt unsere IT-Finanzmittel in Lizenzgebühren zu stecken, setzen wir sie ein, um Entwicklungs- und Supportaufträge zu finanzieren“, wie Dirk Schrödter kommentierte. Auf Nachfrage erläuterte er das Vorgehen: Die Vergabe von Aufträgen an die Digitalwirtschaft erfolge über die zentrale Vergabestelle bei Dataport, dem IT-Dienstleister des Landes „Wir als Land geben der Vergabestelle Kriterien mit, die darauf abzielen, dass offene Produkte den Vorzug vor proprietären erhalten und dafür zu sorgen, dass mehr Open Source Software beschafft wird.“ Der Minister verweist in diesem Zusammenhang auf die Verpflichtung im E-Government-Gesetz des Landes: „Dort, wo es technisch möglich und wirtschaftlich ist, soll der Einsatz von Open-Source-Software vorrangig vor solcher Software erfolgen, deren Quellcode nicht öffentlich zugänglich ist und deren Lizenz die Verwendung, Weitergabe und Veränderung einschränkt sowie Anwendungen und Technologien eingesetzt werden, die über ihren gesamten Lebenszyklus nachhaltig sind.“Auch eine Handreichung der OSB Alliance soll dabei berücksichtigt werden.
Zentral: der DigitalHub
Eine zentrale Rolle spielt dabei der Ende 2023 gegründete DigitalHub. SH Er soll die Bedarfe des öffentlichen Sektors und Ideen aus der Digitalwirtschaft verknüpfen, Projektpartner zusammenbringen und somit „ein Netzwerk für die Digitalwirtschaft in Schleswig-Holstein auf Basis eines Open-SourceGeschäftsmodells“ aufbauen, wie
In Schleswig-Holstein ist digitale Souveränität als Ziel in der Digitalstrategie verankert und Bestandteil des Arbeitsprogramms der Landesregierung.
Thüringen hat laut Dr Hartmut Schubert an Tempo und Qualität zugelegt.
Hintergrund
Der digital souveräne Arbeitsplatz
Neben LibreOffice, das für den Einsatz in der Landesverwaltung optimiert wurde und sowohl auf Linux- als auch auf Windows-basierten Endgeräten verwendet werden kann, sind als weitere Komponenten genannt: das Betriebssystem +1.Linux, eine Open-Source-Kollaborationsplattform auf Basis von Nextcloud, die Umstellung der Groupware von Microsoft Exchange auf Open Xchange und die Nutzung von Thunderbird (Mailclient), neue Telefonie und plattformunabhängige Fachverfahren mit standardisierten Schnittstellen.
Schrödter erläuterte Man wolle durch Förderprogramme die Digitalwirtschaft ertüchtigen, ein solches Geschäftsmodell erfolgreich umzusetzen: „Der DigitalHub dient als operativer Umsetzungsarm unserer Open Innovation und unserer Open Source Strategie außerhalb der Landesverwaltung.“
Weitere Vorhaben
Als weitere Maßnahmen sind in der Strategie aufgeführt: W Der Aufbau eines Open Source Programm Office (OSPO) in der Landesverwaltung und W Fokus auf Open Government. W Zudem bestehe großes Interesse am Beitritt zur ZenDiS GmbH. Gefragt nach einem möglichen Einsatz von openDesk, erklärte der Minister: „Schleswig-Holstein wirkt bereits im Aufsichtsrat von ZenDiS mit und verfolgt intensiv die Entwicklung von openDesk Sobald eine Integration von openDesk in unsere Systemlandschaft möglich ist, werden wir hier in Schleswig-Holstein den Einsatz prüfen."
Zur Deutschen Verwaltungscloud (DVC) hält das Strategiepapier fest: Diese ergänze die Open Source Strategie des Landes da, wo es auf Kooperation und bundesweite Zusammenarbeit ankommt Schleswig-Holstein will sich weiterhin in die Entwicklung der DVC einbringen und für die Bereitstellung geeigneter Cloud-Services sorgen Schließlich könnten die Voraussetzungen für einen Umstieg laut Schrödter kaum besser sein: „Der klare Trend hin zum kollaborativen, ortsunabhängigen Zusammenarbeiten in der Cloud bietet die einmalige Chance, den Weg in die digitale Souveränität zu einem Zeitpunkt zu gehen, zu dem ein grundlegender Wandel in der Arbeitskultur ohnehin ansteht.“ nh
finden
Landesregierung: [ voge.ly/Strategie-SH ]
Digitalisierung in den Bundesländern
Die eGovernment-Bilanz
In puncto Digitalisierung wurden in den Bundesländern in diesem Jahr zahlreiche Projekte angestoßen, fortgesetzt und abgeschlossen 2025 soll es mit hohem Tempo weitergehen.
Baden-Württemberg
Die Verwaltungsdigitalisierung in Baden-Württemberg geht zügig voran und steht auf einer stabilen Basis. „Im vergangenen Jahr haben wir die Umsetzung des OZG in Baden-Württemberg stark vorangetrieben: Wir haben den Ministerien 80 Millionen Euro für die Haushaltsjahre 2023/2024 und 40 Millionen Euro für die Haushaltsjahre 2025/2026 zur Umsetzung des OZG bereitgestellt“, sagt Landes-CIO Stefan Krebs Das Ange-
bot an Onlinediensten auf der landeseigenen eGovernment-Plattform werde stetig ausgebaut, bislang sind laut Krebs über 520 Onlinedienste auf service-bw verfügbar. „Insbesondere bei Einer-für-Alle-Onlinediensten aus anderen Ländern hat Baden-Württemberg mehrere Nachnutzungsverträge unterzeichnet oder ist in den Verhandlungen hierzu“, erläutert Krebs Beispielsweise wurden rund 300 Meldebehörden an die elektronische Wohnsitzanmeldung angeschlossen. Die Fokusleistung „Kfz-Zulassung, Um- und Abmeldung“ gestaltete das Land federführend, sie wurde bislang in elf Bundesländern ausgerollt. Strukturell ist Baden-Württemberg ganz vorn dabei. Seit Juni 2023 gibt es eine eigene OZG-Geschäftsstelle, und beim kommunalen Dienstleister Komm.ONE wurde eine Rollout-Einheit für OZG-Projekte eingerichtet Zusätzlich gibt es bereits seit rund 20 Jahren das service-bw-Portal sowie den OZGHub, der gemeinsam mit Sachsen betrieben wird Die Cybersicherheitsagentur CSBW hat 2024 einige präventive Maßnahmen umgesetzt und Mitarbeiterschulungen durchgeführt. Als „Meilenstein“ bezeichnet Krebs den Abschluss des Flächenrollouts der E-Akte BW in diesem Jahr Krebs: „Die Landesbehörden verfügen nun über eine komplett digitale Aktenverwaltung mit integrierter Vorgangsbearbeitung. Mit hohem Tempo haben wir gut 24.000 Beschäftigte in 213 Behörden mit der E-Akte BW ausgestattet.“ Die landeseinheitliche E-Akte sei auch Teil der „verwaltungs-
intern notwendigen Infrastruktur, um die Ende-zu-Ende-Digitalisierung von Verwaltungsleistungen zu ermöglichen und weiter voranzutreiben“.
2025 soll es zügig weitergehen: Der Rollout der EfA-Dienste „Wohnsitzanmeldung“ und „eWaffe“ soll in der Fläche ausgerollt werden, und die Nachnutzung der Ehe-Onlinedienste wird ab dem 1. Quartal angegangen „Darüber hinaus werden wir weitere Onlinedienste umsetzen und dazu die technischen Pilotierungen abschließen, die letzten Nachnutzungsentscheidungen treffen, die Rollouts in der Fläche fortführen sowie Supportstrukturen ausbauen“, erklärt Krebs „Ebenso bauen wir die Kommunikationsstruktur in Zusammenarbeit mit den Kommunalen Landesverbänden und der Rollout-Einheit bei der Komm.ONE aus, um die Kommunen über die aktuellen Sachstände der OZG-Projekte zu informieren.“ Für die Plattformen service-bw und OZG-Hub wolle man zudem weiterhin um Kooperationspartner werben.
Bayern
Als „Erfolgstreiber“ für die Digitalisierung in Bayern bezeichnet Digitalminister Dr Fabian Mehring „die enge Zusammenarbeit zwischen Staatsregierung und kommunaler Familie“ So wurden beispielsweise die „BayernPackages“ gemeinsam mit den Kommunen entwickelt und finanziert Diese Sammlungen digitaler Dienstleistungen werden aktuell in allen bayerischen Regionen ausgerollt 2024 eingeführt wurde der Digitalcheck „Sämtliche neuen Gesetze und Verordnungen in Bayern werden seit dem Sommer vor ihrem Inkrafttreten auf ihre digitale Administrierbarkeit geprüft Auf diese Weise optimieren, automatisieren und beschleunigen wir unsere Verwaltungsakte“, erklärt Mehring.
Konkrete Vorteile gab es durch die Einführung digitaler Zwillinge und das Programm „Kommunal? Digital!“. „Das hat sich etwa beim großen Hochwasser in der Pfingstzeit
bewährt, als wir durch KI-basierte Echtzeitdaten von Satelliten und Sensoren Pegel prognostizieren und steuern konnten“, sagt Mehring.
Für 2025 plant Bayern, OnlineDienste noch stärker in die Fläche zu bringen und das OZG 2.0 konsequent umzusetzen Der Leistungsumfang der BayernPackages soll „kontinuierlich in Abstimmung mit den Kommunen erweitert“ werden. Bayern engagiert sich zudem im Großprojekt „Gesamtsteuerung Registermodernisierung“ des ITPlanungsrats und entwickelt die Fördermanagementplattform „FAZID“, die im Sommer 2025 starten soll Auch ein bayerisches Unternehmensportal wird entwickelt – als Single-Zugangspunkt für den Kontakt zwischen Unternehmen und Behörden. Mehring: „Schließlich sind zahlreiche Themen in der Pipeline unserer ‚Zukunftskommission Digitales Bayern‘ Das wird ein richtig großer Aufschlag werden.“
Berlin
„Meldevorgänge machen etwa ein Viertel aller jährlich vereinbarten Bürgeramtstermine aus“, sagt Berlins CDO Martina Klement Deshalb sei die Freischaltung der elektronischen Wohnsitzanmeldung im Oktober dieses Jahres ein „großes Highlight für uns“ gewesen
Und sie zeige bereits Wirkung: „In den ersten Wochen nach dem Silent-Go-Live wurden bereits über 5.000 Wohnsitzan- und -ummeldungen digital vorgenommen.“ Außerdem könne seit einigen Wochen der Wohnberechtigungsschein online beantragt werden. „Wir kommen in Berlin also mit der Digitalisierung von Behördendienstleistungen immer besser voran“, sagt Klement. „Bereits jetzt sind über 350 Dienste in Berlin digital verfügbar – und es kommen ständig weitere hinzu.“
Bis Ende 2024/Anfang 2025 ist geplant, die Beantragung des Führerscheins in Teilen zu digitalisieren. Als nächster Schritt sollen die Dienstleistungen der Standesämter digitalisiert werden „Aber auch
hier geht schon mehr digital, als man vielleicht denkt Die Ausstellung von Ehe-, Lebenspartnerschafts- und Sterbeurkunden ist beispielsweise heute schon möglich“, betont Klement. „Aber wir müssen dieses stetig wachsende Angebot auch bei den Bürgerinnen und Bürgern bekannt machen. Selbst die beste digitale Behördendienstleistung entfaltet keine Wirkung, wenn die Menschen nicht darüber Bescheid wissen.“ Deshalb sei eine Informationskampagne geplant, um die digitalen Dienstleistungen in Berlin allen Menschen bekannt zu machen.
Brandenburg
„Im Schnitt ist in Brandenburg 2024 jeden vierten Tag ein Dienst online gegangen. Damit stehen den Brandenburgerinnen und Brandenburgern auf den Webseiten der Kommunen und des Landes zirka 650 Onlinedienste oder OnlineFormulare zur Verfügung“, erläutert Staatssekretär Dr. Markus Grünewald In die Digitalisierung wird kräftig investiert: 2024 för-
derte das Brandenburgische Ministerium des Innern und für Kommunales (MIK) den Zweckverband Digitale Kommunen Brandenburg (ZV DIKOM) mit zirka 3,4 Millionen Euro Derzeit sind fast die Hälfte der Kommunen im ZV DIKOM und erhalten hier auch Beratung zu IT-Sicherheit oder Förderangeboten. Zehn Kommunen haben vom MIK eine Förderung zur Nachnutzung der „Smart Village App“ erhalten – mit einer Gesamtfördersumme von 200.000 Euro. Die Onlinedienste „Aufenthaltstitel“ und „Aufenthaltskarten sowie aufenthaltsrelevante Bescheinigungen“ wurden in über 200 Ausländerbehörden in 13 Bundesländern ausgerollt – Brandenburg ist hier Themenfeldführer. Mit der Kampagne „Mach's jetzt online“ sollen Akzeptanz und Sichtbarkeit digitaler Verwaltungsleistungen gesteigert werden „In den Bürger-Service-Bereichen können Kommunen mit den bereitgestellten Materialien für ihre Onlinedienste werben und so ein großer Teil der Bevölkerung auf die Möglichkeiten digitaler Verwaltung aufmerksam gemacht werden Ich freue mich über jede Kommune, die dazu aktiv ihren Beitrag leistet“, betont Grünewald. Auch 2025 bleiben die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen und der Bürokratieabbau zentrale Daueraufgaben – „Brandenburg wird seinen Beitrag dazu leisten“. Ziel sei es, mehr Onlinedienste der
Öffentlichkeit bereitzustellen, insbesondere über den Portalverbund, um digitale Verwaltungsleistungen flächendeckender anzubieten Konkrete Vorhaben sind nach den inhaltlichen Diskussionen der neuen Koalition zu erwarten.
Bremen
Von den 15 Fokusleistungen wird die Freie Hansestadt Bremen (FHB) bis Jahresende 2024 zwölf Leistungen nachnutzen oder durch Marktprodukte zur Verfügung stellen, die Finanzierung der EfADienste soll zentral sichergestellt werden „Darüber hinaus sind wir sehr stolz darauf, dass trotz der
Startschwierigkeiten des EfA-Gedankens die FHB ihre Verpflichtungen aus dem Dachabkommen und der Einzelvereinbarung erfüllt und auch über die Fokusleistungen hinaus EfA-Dienste aus dem Themenfeld Familie und Kind zur Nachnutzung anbietet“, kommentiert CIO Carola HeilemannJeschke. Und: „In 2024 konnte die FHB eine zentrale Infrastruktur für die Online-Terminvergabe bereitstellen, die von allen Behörden genutzt werden kann.“ Dazu gehöre auch eine 24/7-Abholstation für Dokumente.
In den Fachressorts konnten zahlreiche Projekte umgesetzt werden So ist beispielweise die Bezahlung in Bürgerämtern nun mit EC- und Kreditkarte sowie Smartphone möglich – 2025 soll Paypal hinzukommen. Sozial- und Jugendhilfeanträge werden digital bearbeitet, und das Portal „Einheitlicher Ansprechpartner“ wurde in das Serviceportal Bremen integriert. Das Jahr 2025 wird laut Heilemann-Jeschke ganz im Zeichen von Konsolidierung und Haushaltssanierung stehen „Die FHB wird sich daher schwerpunktmäßig auf die Automatisierung von Verwaltungsprozessen durch Einführung und Anwendung von Robotic Process Automation, auf Nutzbarmachung vorhandener Datenquellen und den Einsatz von KI-Lösungen fokussieren, um dem mit dem demographischen Wandel einhergehenden Fachkräftemangel zu begegnen“, sagt die Bremer CIO. Als Schwerpunktthemenpate für das Thema „Digitale Anwendungen“ werde sich Bremen verstärkt für ein offenes API-Ökosystem der Verwaltung einsetzen. „Innerbremisch wird das Serviceportal Bremen als Landesportal und im vollständigen Sinne eines Single Points of Contact ausgebaut“, sagt Heilemann-Jeschke.
Martina Klement
Dr. Fabian Mehring
StMD
Dr. Markus Grünewald
Brandenburg
Stefan Krebs
Carola Heilemann-Jeschke
Hansestadt Bremen
25 Jahre Governikus –Feiern Sie mit uns!
ljahrhundert IT-Sicherheit voller ungen, gemeinsamer Ziele und ieles hat sich in diesen 25 Jahren vieles hat sich verändert. Wir auf erfolgreiche, manchmal auch rdernde, Jahre zurück. Voller um und Weiterentwicklung.
Am 25./26. Februar 2025 in Berlin wollen wir auf dem Governikus Summit auf unsere vergangenen Jahrzehnte zurückblicken und gleichzeitig über die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung sprechen. Seien Sie dabei, wenn wir 25 Jahre Erfolgsgeschichte feiern und freuen sich auf inspirierende Präsentationen, spannende Diskussionen und Networking-Möglichkeiten.
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Fortsetzung von Seite 4
eGovernment-Bilanz von H bis R
Hamburg
In Hamburg gab es ebenfalls Fortschritte bei den Online-Verwaltungsleistungen – „insbesondere beim Roll-out von in Hamburg entwickelten Diensten“, wie CDO Christian Pfromm erläutert. „Wir haben den Zugang zu unseren digitalen Angeboten noch nutzerfreundlicher gestaltet und Verwaltungsprozesse systematisch optimiert.“ Zudem wolle Hamburg weiterhin auf innovative Technologien – zum Beispiel künstliche Intelligenz in der Verwaltung – setzen.
Für 2025 kündigt sich bereits Grundlegendes an: Hamburg wird zu Jahresbeginn eine neue Digitalstrategie veröffentlichen, die die wichtigsten Weichenstellungen für die kommenden Jahre enthält „Außerdem stehen für uns die konsequente Ende-zu-Ende-Digitalisierung von Verwaltungsprozessen und die Modernisierung der Register auf der Agenda, damit ‚Once Only‘ endlich umgesetzt werden kann“, betont Pfromm.
Hessen
Hessen hat 2024 ein eigenständiges Digitalministerium geschaffen „So werden Zuständigkeiten in zentralen digitalen Themen gebündelt und eine aktive koordinierende Rolle bei Digitalisierungsprojekten in der gesamten Landesverwaltung eingenommen“, erklärt Digitalministerin Dr Kristina Sinemus Auch bezüglich der OZG-Umsetzung sei man entscheidend vorangekommen. Sinemus: „Aktuell befindet sich Hessen in der ressortinternen Vorbereitungsphase zur Umsetzung des OZG-Änderungsgesetzes im Zuge der Novellierung des hessischen eGovernment-Gesetzes (HEGOVG), das im kommenden Jahr angepasst werden soll.“ Das gemeinsam mit Rheinland-Pfalz entwickelte BreitbandPortal zähle zu den 35 wichtigsten OZG-Projekten bundesweit und komme inzwischen in nahezu allen Bundesländern zum Einsatz. Die Kommunen stehen im Fokus: Im Rahmen einer Digitaloffensive wurden, wie Sinemus erläutert, die Bedürfnisse der Kommunen erfasst, um diese besser beraten und unterstützen zu können. Hierfür soll die bisherige Koordinierungsstelle „OZG-Kommunal“ zu einer
umfassenden Kompetenzstelle für kommunale Verwaltungsdigitalisierung ausgebaut werden „Die Kompetenzstelle soll künftig als wichtige Schnittstelle zwischen Kommunen und Landesverwal-
tung fungieren“, betont Sinemus. Für die alltägliche Arbeit in den Verwaltungen wurde ein Meilenstein erreicht: Das neue Dokumentenmanagementsystem „DMS 4.0“ ist bereits an 2.700 Verwaltungsarbeitsplätzen verfügbar und soll bis 2026 für rund 26.500 Büroarbeitsplätze sowie weitere Fachanwendungen eingeführt werden. Sinemus betont: „Vom Digitalministerium aus wird zukünftig die gesamte Steuerung und der weitere Ausbau des IT-Portfolios der Landes-IT-Dienstleister für die Kommunen betrieben.“ Zudem soll der in 2024 begonnene kontinuierliche Dialog zwischen Landesregierung und Kommunen 2025 fortgesetzt und weiter ausgebaut werden.
Mecklenburg-Vorpommern
„Unser Ziel für dieses Jahr war, den Rollout der verfügbaren EfADienste in Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen und daneben möglichst viele Onlinedienste, für die keine EfA-Lösung verfügbar war, auf unser MV-Serviceportal zu bringen Das haben wir geschafft“, erläutert Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung in MecklenburgVorpommern Laut OZG-Dashboard nehme Mecklenburg-Vorpommern mit inzwischen für 236 OZG-Leistungen flächendeckend verfügbaren Onlinediensten einen der vordersten Plätze im Vergleich zu den anderen Bundesländern ein
Bei acht der 15 Fokusleistungen ist bereits ein Online-Dienst flächendeckend verfügbar, weitere fünf Fokusleistungen hat das Land zentral eingekauft; der flächendeckende Rollout ist gestartet Mecklenburg-Vorpommern hat den „Digitalen Bauantrag“ zur Nachnutzung bereitgestellt, in 273 Behörden ist der EfA-Dienst aktuell produktiv im Einsatz, zehn Bundesländer haben sich für die Nachnutzung entschieden. „Die Digitalisierung der Online-Anträge allein ist für Verwaltungsdigitalisierung nicht ausreichend“, betont Ulbrich „Wir haben deshalb bereits die digitale Bearbeitung, zum Beispiel durch Fachverfahren, angebunden und die Bearbeitung auch unter Einsatz von KI-Modulen effizienter und schneller gemacht.“ Mittels einer Integration des Building Information Modell (BIM) soll im nächsten Jahr eine teilautomatisierte Antragsprüfung realisiert werden, die die Behörden entlasten soll. Auch mit dem Aufbau der zentralen IT-Organisation im neuen Landesamt Zentrum für Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern (ZDMV) komme man Schritt für Schritt voran. „Das sowie die enge Zusammenarbeit mit unseren Kommunen ist die Grundlage für standardisierte und skalierungsfähige Verwaltungsdigitalisierung“, sagt Ulbrich 2025 will Mecklenburg-Vorpommern die Nutzung der Onlinedienste erhöhen; die Services sollen bekannter und nutzerfreundlicher werden Und: „Die laufenden Landesprojekte für eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung bei den Fokusleistungen Wohngeld, Führerschein und Anlagengenehmigung sollen 2025 abgeschlossen werden“, sagt Ulbrich Weitere Endezu-Ende-Projekte, wie die Anbindung des Fachverfahrens für den Schwerbehindertenausweis, seien bereits in der Pipeline. Als weiteren Schwerpunkt für nächstes Jahr nennt Ulbrich die Zusammenarbeit mit den Kommunen im Bereich der Informationssicherheit „Dabei steht neben dem Schutz der Systeme auch die Arbeitsfähigkeit der Verwaltungen nach einem erfolgten Angriff auf dem Programm“, betont sie.
Niedersachsen
Im Vorjahr hat Niedersachsen eine neue Digitalstrategie verabschiedet, die den Blick Richtung Ende-zu-Ende-Digitalisierung richtet. „Zur Operationalisierung wurde anschließend ein neuer Handlungsplan mit den wichtigsten Projekten zur Umsetzung der Strategie verabschiedet, der die Inhalte der Arbeit in den nächsten Jahren prägen wird“, sagt CIO Dr Horst Baier. 2024 seien bereits zahlreiche Projekterfolge erzielt worden Beispielsweise wurde die E-Akte an rund 20.000 Arbeitsplätzen in der Kernverwaltung eingeführt, und für die Fachverfah-
rensmodernisierung und den Start einzelner Projekte wurde ein zentrales Budget eingerichtet Abgeschlossen wurde ein E-RechnungsProjekt, die Lösung wird derzeit in der Fläche ausgerollt Laut Baier wurde 2024 „eine Vielzahl an Onlinediensten für die Landesverwaltung“ entwickelt, eine Werbekampagne soll dazu beitragen, diese Services bekannter zu machen Die niedersächsischen Kommunen werden auch bei der Entwicklung einer eigenen Digitalstrategie unterstützt, über 270 Kommunen nahmen an einer entsprechenden Beratung teil. Und: Ein Konsortium von kommunalen IT-Dienstleistern wurde für den Rollout der Fokusleistungen in den Kommunen über einen standardisierten Prozess beauftragt – bei gleichzeitiger Finanzierung der Betriebskosten durch das Land. 2025 will Niedersachsen die als notwendig identifizierten Onlinedienste vollständig umsetzen und die wichtigsten in den Kommunen
ausrollen. In Zusammenarbeit mit den Kommunen sollen außerdem die ersten Register modernisiert werden
Niedersachsen will ein im eigenen Rechenzentrum betriebenes LLMSprachmodell starten sowie die rechtlichen und technischen Voraussetzungen für den Betrieb von Microsofts Copilot schaffen Ein großes Thema ist auch die ITSicherheit: Gemeinsam mit den Kommunen soll ein Cybersicherheitszentrum eingerichtet werden
Nordrhein-Westfalen
Auch in NRW wird auf IT-Sicherheit gesetzt „Erstmals haben wir als Land einen Vertrag mit einem Unternehmen geschlossen und den Kommunen ein Angebot für eine Informationssicherheits-Analyse angeboten“, erklärt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung „Mit dem TÜV für Informationssicherheit unterstützen wir die Kommunen.“ Zudem werde erstmalig in der Landesverwaltung der Einsatz des auf KI basierenden Verwaltungsassistenten „NRW.Genius“ getestet. In puncto Verwaltungsleistungen landete NRW im Bitkom-Index in diesem Jahr auf Platz sechs. „Der Roll-out von europäischen oder nationalen Vorrangleistungen läuft im Hochlauf. Dabei legen wir Wert auf eine Ende-zu-Ende-Digitalisierung, damit für Behörden und Bürger ein echter Mehrwert entsteht“, betont Scharrenbach.
„Nordrhein-Westfalen goes Cloud“, sagt Scharrenbach mit Blick auf das nächste Jahr 2024 sei bereits die Grundlage gelegt worden, nun werde das Vorhaben fortgesetzt: „Mit dem Aufbau und Betrieb einer Multi-Cloud-Strategie für das Land Nordrhein-Westfalen wird der Zugang zu digitalen Diensten erleichtert, indem flexible, skalierbare und sichere Infrastrukturen für die öffentliche Verwaltung geboten werden.“ Weitere wichtige Fokusthemen 2025 werden künstliche Intelligenz, die Stärkung der IT-Sicherheit sowie die weitere Umsetzung von eGovernment- und Smart-City-Lösungen sein.
Rheinland-Pfalz
Digitalisierungsministerin Dörte Schall bezeichnet 2024 als „entscheidendes Jahr für die Digitalisierung in Rheinland-Pfalz“. Bei der Bereitstellung von Onlinediensten in den Kommunen und in der Landesverwaltung sei man einen großen Schritt vorangekommen. Rund die Hälfte der zentralen Fokusleistungen soll bis Ende 2024 verfügbar sein „Mit unserer ressortübergreifenden Open-Data-Strategie schaffen wir außerdem die Voraussetzung dafür, die Datenschätze der Landesverwaltung künftig noch besser nutzen zu können, um nachhaltigen Wohlstand für die Menschen in unserem Land zu sichern, ökologische und soziale Innovationen zu ermöglichen und dem Anspruch an eine offene und transparente Verwaltung gerecht zu werden“, erläutert Schall. Der erste Meilenstein der Strategieumsetzung sei bereits erreicht und eine zentrale Transparenzund Open-Data-Plattform eingerichtet worden Für 2025 steht einiges auf dem Programm Beim
Schall
EfA-Rollout möchte RheinlandPfalz „noch stärker von der Vorbereitung in die Umsetzung kommen“
Schall: „Wir werden erleben, dass immer mehr Verwaltungsleistungen digital zur Verfügung stehen und wir einem flächendeckenden Angebot zentraler Onlinedienste Schritt für Schritt näherkommen. Dafür haben wir gemeinsam mit den Kommunen im vergangenen Jahr den Grundstein gelegt.“ Parallel arbeite das Land an der Umsetzung der Registermodernisierung und bereite die Datenbestände der nachweisliefernden Stellen für die Anbindung vor „Um die Bereitstellung und Nutzung offener Daten zu fördern, werden wir ein Open-Data-Gesetz auf den Weg bringen“, kündigt die Ministerin an „Daneben arbeiten wir am Aufbau eines Kompetenzzentrums für Open Data, das als zentrale Anlaufstelle für Datenbereitstellende und Datennutzende dienen wird.“ Um auf neue Entwicklungen reagieren zu können, soll außerdem die Digitalstrategie evaluiert und fortgeschrieben werden.
Saarland
„Das Saarland hat bei der Verwaltungsdigitalisierung auf der operativen wie auf der strategischen Ebene dieses Jahr große Fortschritte gemacht“, sagt CIO Elena Yorgova-Ramanauskas. Wichtige Landesprojekte – wie das Fördermittelinformationssystem nFMI –
seien inzwischen produktiv Für andere Module wie das Prozessmanagement-Tool oder das Elterngeldverfahren wurden der Zuschlag erteilt beziehungsweise die Ausschreibung gestartet „Weiterhin werden wir mit dem Planungs- und Kabinettmanagement ein zentrales Instrument des Bundes übernehmen, um eine nutzerfreundliche und vor allem medienbruchfreie Steuerung der Vorhaben zu ermöglichen. Mit dieser Übernahme ist das Saarland Vorreiter unter den Ländern“, betont YorgovaRamanauskas.
Beim OZG sind inzwischen 77 Landesleistungen erreichbar, bei acht Fokusleistungen ist der Rollout abgeschlossen – „bis zum Jahresende erwarten wir bei vielen Leistungen noch einen deutlichen Schritt nach vorne“. Besonders gut etabliert hätten sich neu geschaffene Task-Forces in der zentralen Digitalisierungsabteilung, mit denen die Fachabteilungen der einzelnen Ministerien vor Ort unterstützt
werden Das Projekt „Digitalisierungsoffensive Kommunen“ hat laut Yorgova-Ramanauskas zahlreiche Lösungen auf den Weg gebracht, die sich nun in der Pilotierung oder im Rollout befinden „Parallel zur Einreichung der letzten Anträge wurden auch die Arbeiten an einem neuen eGovernment-Pakt zwischen Land und Kommunen aufgenommen“, betont sie Die Verwaltungsvorschrift zur Umsetzung der NIS-2-Richtlinie ist im September in Kraft getreten, zudem wurde eine Cybersicherheitsstrategie für die saarländische Landesverwaltung verabschiedet. Das Saarland hat den Vorsitz der Bund-Länder-Facharbeitsgruppe von GovData übernommen und einen ressortübergreifenden Prozess zur Erstellung der Digitalisierungsstrategie der Landesverwaltung gestartet. „Im Rahmen einer Modernisierungsklausur im Juli 2024 hat die Landesregierung ein breites Maßnahmenbündel zur Beschleunigung und Verbesserung der Verwaltungsdigitalisierung beschlossen“, sagt die Ministerin. Für 2025 steht unter anderem auf der Agenda, nFMI weiterzuentwickeln und ein neues E-Akte-System auszuschreiben Zudem wird ein Projekt zur digitalen Beschaffung aufgesetzt „Bei der OZGUmsetzung müssen wir noch schneller werden“, sagt YorgovaRamanauskas. Die personellen Ressourcen sollen entsprechend aufgestockt werden Ein Highlight wird die Strategie zur Verwaltungsdigitalisierung sein, die 2025 final verabschiedet und veröffentlicht werden soll.
Sachsen
„Im Jahr 2024 haben wir Kurs gehalten: Staatliche und kommunale Verwaltungen sind moderner und sicherer geworden“, sagt Sachsens CIO Prof. Thomas Popp. Die Kommunen können nun über 150 Online-Angebote über das Serviceportal Amt24 nutzen Mit anderen Bundesländern arbeitet Sachsen eng zusammen. „Mittlerweile sind Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt der Entwicklergemeinschaft für unser erfolgreiches Beteiligungsportal beigetreten Es unterstützt auch Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz und OnlinePetitionen“, erläutert Popp.
„Ich bin davon überzeugt, dass Digitalisierung nur im engen Austausch mit allen Akteuren über alle Ebenen hinweg gelingen kann“, betont er. Daher stand das diesjährige IT- und Organisationsforum – „unser größtes Austauschformat zwischen kommunaler und staatlicher Seite“ – unter dem Motto „Gemeinsam Digitalisierung gestalten“ Beim Thema IT-Sicherheit ist Sachsen up to date. Die gesetzlichen Anpassungen durch die NIS-2-Richtlinie wurden noch vor der Landtagswahl im September 2024 auf den Weg gebracht. „Digitalisierung ist eine Daueraufgabe, und ich hoffe, dass wir im Jahr 2025 mindestens genauso erfolgreich modernisieren wie im Jahr 2024“, sagt Popp. Mit dem Digitalfördergesetz will Sachsen einen neuen Rechtsrahmen für die digitale Transformation schaffen. Zudem soll die Einführung der EAkte auf staatlicher Ebene im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Popp: „Dann werden rund 19.000 Bedienstete mit dem einheitlichen, zentral gehosteten Verfahren VIS.SAX bei der elektronischen Vorgangsbearbeitung und Aktenführung unterstützt.“
Als weitere große Themen für 2025 nennt Popp die Registermodernisierung, die flächendeckende Einführung weiterer Online-Angebote sowie die digitale Souveränität „Wir müssen in eigene IT-Infrastrukturen investieren und die digitalen Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken“, betont er
Sachsen-Anhalt
2024 hat Sachsen-Anhalt im Bereich Open Data die EU-Vorgaben zur Veröffentlichung und Weiterverwendung hochwertiger Datensätze erfüllt, eine interministerielle Arbeitsgruppe gegründet sowie für 2025 eine Koordinierungsstelle und die technische Infrastruktur vorbereitet. Auch das Thema Cloud wurde angegangen: Es gab einen Cloud-Summit mit der Landes- und Kommunalverwaltung, zudem wurde eine Landes-CloudStrategie erarbeitet. Mit dem Beteiligungsportal Sachsen-Anhalt konnte ein eGovernment-Basisdienst zu kostenfreien Nachnutzung etabliert werden Laut CIO Bernd Schlömer leiste das Ministerium für Infrastruktur und Digitales damit – stellvertretend für das Land – einen wichtigen Beitrag zur Verwaltungsdigitalisierung im Bereich der formellen und informellen Beteiligung in Sachsen-Anhalt und unterstütze alle Kommunen bei der Umsetzung von Leistungen im OZG-Kontext. Derzeit sind 204 OZG-Leistungen flächendeckend verfügbar. Sachsen-Anhalt steht damit im Länderranking auf Platz acht und hat sich damit deutlich vorgearbeitet – zum Jahresbeginn war das Land noch auf dem letzten Platz. Im ersten Halbjahr 2025 sollen mindestens weitere 20 OZG-Leistungen flä-
chendeckend verfügbar gemacht werden.
Es ist außerdem geplant, den Kommunen einen digitalen Geobasis-
zwilling anzubieten, hierfür sollen 2025 die Voraussetzungen geschaffen werden Zudem stehen große strategische Themen auf dem Plan: Das eGovernment-Gesetz wird reformiert, zudem soll eine Landes-IT-Strategie verabschiedet werden Gleichzeitig sollen die ITund Digitalisierungsgremien „harmonisiert“ werden.
Schleswig-Holstein
„Schleswig-Holstein ist in 2024 weitere große Schritte in Richtung digitale Vorzeigeregion gegangen Basis dafür sind unsere Digital-, Landesdaten-, KI- und Green-ITStrategien“, sagt Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Die Umsetzungsgeschwindigkeit habe deutlich zugenommen, die elek-
tronische Wohnsitzanmeldung wurde flächendeckend ausgerollt, und für weitere EfA-Dienste wie Unterhaltsvorschuss oder Fahrzeugan-, ab-, ummeldung sei ein hoher Grad der Flächenabdeckung erreicht worden.
„Fest im Blick haben wir bei der Verwaltungsdigitalisierung auch die Themen Benutzerfreundlichkeit und digitale Teilhabe der Gesellschaft“, betont Schrödter Niedrigschwellige Angebote und ein Gemeinschaftsprojekt mit Hamburg sorgten dafür, dass das Land mit dem Preis für „Gute Verwaltung“ ausgezeichnet wurde. SchleswigHolstein werde zudem als erstes Land einen digital souveränen ITArbeitsplatz in seiner Landesverwaltung einführen. Schrödter: „Mit einem Kabinettsbeschluss zur flächendeckenden Einführung von LibreOffice als Standard-OfficeLösung hat die Regierung in diesem Jahr den Startschuss für die vollständige digitale Souveränität des Landes gegeben.“ 2025 soll das hohe Tempo beibehalten werden. Auf der Agenda
steht, die ressortübergreifende Digitalstrategie fortzuschreiben und das Digitalisierungsprogramm 4.0 zur Beschleunigung des digitalen Wandels zu starten Die zentralen Themen: Digitalisierung der Verwaltung, flächendeckender Rollout von Online-Diensten und Pilotprojekte im Bereich der Registermodernisierung.
Das im Aufbau befindliche Kompetenzzentrum Daten SchleswigHolstein (KoDa.SH) soll 2025 dazu beitragen, den Umgang mit Daten in der Landesverwaltung voranzubringen. „Außerdem werden Mitarbeitende der Landesverwaltung mit dem Datenhaus Schleswig-Holstein ein System zur Verfügung gestellt bekommen, um selbstständig Auswertungen und Analysen an ihrem Arbeitsplatz durchführen zu können“, erläutert Schrödter. „Und beim Ausbau der Open-Data-Infrastruktur werden 2025 mehrere Teilprojekte fertig – und als freie Open Source Software zur Verfügung gestellt.“
Thüringen
Mit den Fortschritten bei der Digitalisierung in Thüringen zeigt sich Dr. Hartmut Schubert zufrieden. „Wir haben insgesamt enorm an Tempo und Qualität zugelegt: Ob unsere neue modulare Strategie für E-Government und IT, die Einführung zahlreicher neuer Onlinedienste in der Landesverwaltung und unseren Kommunen, unser neues Open-Source-Videokonferenzsystem, das unsere digitale Souveränität stärkt, die Erarbeitung einer KI-Strategie für die Verwaltung oder die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit und der Verlängerung des elektronischen Schriftersatzes im geänderten E-Government-Gesetz“, erläutert der CIO. Dies habe man auf dem Thüringer E-GovernmentKongress gezeigt und damit bewiesen: „Das Glas der Verwaltungsdigitalisierung ist halb voll und wird weiter gefüllt.“
Für 2025 steht entsprechend einiges auf der Agenda Der erarbeitete Digitalcheck soll eingeführt, die Thüringer Verwaltungscloud weiter ausgebaut und Fachverfahren auf die Cloud verlagert werden Das Thema künstliche Intelligenz wird mit einheitlichen Regeln für den Einsatz und den Aufbau vorbereitet „Und schließlich wartet die Umsetzung einer Governance für die Registermodernisierung und natürlich die Ausrollung weiterer Onlinedienste auf uns“, sagt Schubert „Unser Aufgabenheft für 2025 ist richtig voll.“ su
Prof. Thomas Popp
Bernd Schlömer
Elena Yorgova-Ramanauskas
Dirk Schrödter
Dr. Hartmut Schubert
UNSERE EVENTS 2025
Konferenzen | Summits | Digital Conferences
05. FE BRUAR
Digital
08. OKTOBER
Digital
27. – 29. MÄR Z Berchtesgaden
11. SE PTEMBER Frankfurt am Main
02. & 03. APRIL Bad Homburg
26. FE BRUAR
Digital
29. & 30. APRIL (geplant) Heidelberg
12. & 13. MÄR Z
Frankfurt am Main (Hybrid)
NOVEMBER
Digital
15. & 16. MAI Bonn
19. MÄR Z
Digital
26. MÄRZ
Digital
03. J UNI München
18. J UNI Hamburg
01. J ULI
Düsseldorf
03. J ULI
Frankfurt am Main (Hybrid)
NOVEMBER
Digital
28. MAI Frankfurt am Main (Hybrid)
17. – 19. SE PTEMBER München
01. & 02. OKTOBER
29. & 30. OKTOBER (geplant) Frankfurt am Main
12. & 13. NOVEMBER (geplant) Heidelberg
25. & 26. J UNI Kiel
27. NOVEMBER Augsburg
26. J UNI P fäffikon (SZ) Schweiz
03. DE ZEMBER Digital
Resilienz und Unabhängigkeit
Digitale Souveränität in stürmischen Zeiten
Angesichts geopolitischer und technologischer Veränderungen ist es für Europa unerlässlich, in eine eigene digitale Infrastruktur zu investieren und die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Politik und öffentlichen Institutionen zu intensivieren.
Geopolitische Veränderungen und technologische Umbrüche stellen Organisationen weltweit vor enorme Herausforderungen Verschärfte Regulierungen sollen sensible Daten vor zunehmenden Bedrohungen wie Spionage, Cyberangriffen sowie Sabotage schützen. Spätestens seit der US-Wahl erweist sich zudem eine zu starke Abhängigkeit von US-Technologien als wunder Punkt und lässt die Frage nach einer unabhängigen digitalen Zukunft Europas mehr denn je in den Mittelpunkt rücken. Eine Antwort darauf zu finden, muss ein Kernanliegen der nächsten Jahre sein
Sowohl in der Wirtschaft als auch der öffentlichen Verwaltung sind Cloud-Technologien ein zentrales Element der digitalen Zukunft. Doch diesen globalen Markt dominieren die USA, und Europa gerät zunehmend in eine technologische Juniorrolle Fragen des Datenschutzes und der digitalen Souveränität Europas scheinen für die Weltmächte von nachrangiger Bedeutung zu sein. Für Europa ist es daher unerlässlich, in eine eigene digitale Infrastruktur zu investieren. Europas Zukunft sollte nicht nur auf technologischer Unabhängigkeit basieren Projekte, die europäischen Werte wie Datenschutz, Transparenz und Selbstbestimmung widerspiegeln, sind entscheidend
Potenziale europäischer Initiativen
Das EU-Förderprogramm „8ra“ verfolgt beispielsweise die Entwicklung einer souveränen digitalen Cloud-Edge-Infrastruktur Damit unterstützt 8ra eine Vielzahl von Branchen, die von niedrigen Latenzzeiten profitieren. Aber auch Städte können davon profitieren, indem mit Hilfe von Sensoren in Ampeln, Straßen und öffentlichen Verkehrsmitteln Verkehrsdaten in Echtzeit gesammelt werden. CloudEdge-Systeme ermöglichen es, diese Daten lokal zu verarbeiten und sofort auf Staus, Unfälle oder erhöhtes Verkehrsaufkommen zu reagieren, etwa durch dynamische Umleitungen.
Diese Infrastruktur soll vertrauenswürdige, föderierte Cloud- und Edge-Datenverarbeitungstechnologien unterstützen, zum Entstehen neuer Dienstleistungen beitragen und die Energieeffizienz der Datenwirtschaft verbessern Die Initiative steht im Einklang mit europäischen Zielen und Strategien wie dem European Green Deal und der Europäischen Industriestrate-
gie. Ein entscheidender Vorteil des Programms liegt in der Zusammenarbeit von mehr als 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus insgesamt 12 EUMitgliedstaaten Die breite Beteiligung ermöglicht den Aufbau einer resilienten und nachhaltigen digitalen Infrastruktur, die Europa mehr Unabhängigkeit und Datensouveränität verleiht Die Po-
chen Das ermöglicht nachhaltige Infrastrukturen, die den Anforderungen des European Green Deal entsprechen.
Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Schaffung eines Cloud-Edge-Kontinuums, das schnelle Reaktionszeiten, hohe Datensicherheit und nahtlose Vernetzung bietet, indem es Edge Computing mit einer souveränen europäischen Cloud kom-
Behörden gerecht zu werden Letztlich entscheidet die Art der Anwendung und der genutzten Daten über den Einsatz der einen oder der anderen Plattform. Ein solcher hybrider Ansatz ermöglicht es öffentlichen Institutionen, sensible Daten sicher in souveränen Clouds in Europa zu speichern und gleichzeitig die Flexibilität und Kosteneffizienz öffentlicher Clouds für weniger kritische Anwendungen zu nutzen Solche Lösungen fördern den vertrauensvollen Datenaustausch zwischen Behörden und Unternehmen und tragen dazu bei, digitale Souveränität zu stärken Dabei ist es sinnvoll, auf verschiedene Angebote zu setzen, um einen Vendor-Lock-in zu vermeiden. Diese Kombination erhöht zudem die Ausfallsicherheit durch Verteilung der Arbeitslast So können Behörden ihre digitalen Dienste sicher und unabhängig gestalten und gleichzeitig von den Vorteilen moderner Cloud-Technologien profitieren Beispielsweise ermöglichen
tenziale reichen weit über die reine Technologieentwicklung hinaus:
W Datensicherheit: Indem die Datenhoheit innerhalb Europas verbleibt, können öffentliche Institutionen sensible Informationen sicher verwalten. Der Schutz des europäischen „Datengoldes“ stärkt die Handlungsfähigkeit und verringert die Abhängigkeit von außereuropäischen Hyperscalern.
W Resilienz: Ein europäisches Cloud-Edge-Kontinuum erhöht die Widerstandsfähigkeit öffentlicher Institutionen gegenüber geopolitischen und technischen Risiken. So können Dienste auch bei Ausfällen einzelner Knoten in Echtzeit auf andere Ressourcen umgeschaltet werden, um die Kontinuität kritischer öffentlicher Dienstleistungen wie Notfallsystemen, eGovernment-Anwendungen oder Bildungsplattformen zu gewährleisten.
W Nachhaltigkeit: Durch dezentrale Datenverarbeitung und energieeffiziente Technologien können öffentliche Institutionen ihre Umweltziele besser errei-
biniert, um sowohl lokale Echtzeitanalysen als auch übergreifende Datenverarbeitung zu ermöglichen Das schafft die Grundlage für eine zukunftssichere digitale Infrastruktur, die zum einen die Innovationsfähigkeit, zum anderen die Effizienz und Widerstandsfähigkeit öffentlicher Institutionen stärkt Es bleibt jedoch eine Herausforderung, die technologische Unabhängigkeit mit der öffentlichen Daseinsvorsorge zu verbinden Dafür bedarf es gezielter Investitionen in Forschung, standardisierter Technologien und einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Industrie und Politik. Doch wie lässt sich eine unabhängige und gleichzeitig wirtschaftlich wettbewerbsfähige Lösung gestalten?
Hybride Cloud-Modelle als Lösung
Der Schlüssel liegt in der Kombination von souveränen Cloud-Modellen mit Public-Cloud-Lösungen, um den unterschiedlichen Anforderungen von Unternehmen und
die Bearbeitung von Bauvorhaben. In diesem Szenario sind verschiedene städtische Datenquellen an unterschiedlichen Orten gespeichert – zum Beispiel Bebauungspläne, Umweltgutachten und geodätische Daten In einem Datenraum stehen sie den verschiedenen Akteuren zur Bearbeitung und Freigabe des Antrages zur Verfügung Behörden wie das Bauamt, das Umweltamt oder das Denkmalschutzamt können gleichzeitig Zugriff auf relevante Informationen anfordern und Anträge parallel prüfen, was den gesamten Prozess beschleunigt Bürgerinnen und Bürger können sich über geplante Bauvorhaben informieren, Einwände erheben oder den Baufortschritt verfolgen. Das schafft Vertrauen und Sicherheit, insbesondere im Umgang mit sensiblen Daten wie Bürgerinformationen oder sicherheitsrelevanten Dokumenten.
Alle Beteiligten entscheiden jederzeit selbst, wann sie welche Informationen mit wem teilen. Zudem verbinden Datenräume Datensouveränität mit Interoperabilität, die einen direkten Datenaustausch (Peer-to-Peer) über standardisierte Formate ermöglicht.
Europas Weg zur digitalen Souveränität
souveräne cloudbasierte Bürgerportale den Bürgern den schnellen digitalen Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen, während komplexe Analysen der Daten aus der Cloud Verwaltungen helfen, fundierte Entscheidungen, etwa in der Verkehrs- oder Krisenplanung, zu treffen
Mehrwert durch souveräne Datenräume
Ein weiterer Baustein für mehr Souveränität sind europäische Datenräume wie Catena-X, deren Logik auch auf Daten von Behörden und öffentliche Einrichtungen übertragbar ist. So gelingt es, Verwaltungsverfahren transparenter zu gestalten, die behördenübergreifende Zusammenarbeit zu vereinfachen und die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben. Das schafft die Grundlage für ein datengetriebenes Ökosystem, in dem alle Akteure auf einem bisher unerreichten Niveau zusammenarbeiten können. Ein Beispiel für einen Data Space in der öffentlichen Verwaltung ist
Die digitale Souveränität Europas ist weit mehr als eine bloße technologische Herausforderung – sie ist auch eine strategische Chance. Geopolitische Spannungen und die Abhängigkeit von außereuropäischen Technologien unterstreichen die Dringlichkeit des Aufbaus unabhängiger digitaler Infrastrukturen. Initiativen wie 8ra und hybride Ansätze, die souveräne und öffentliche Clouds kombinieren, zeigen, wie Europa diesen Herausforderungen begegnen und gleichzeitig wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben kann. Für öffentliche Institutionen, Unternehmen und politische Entscheidungsträger bedeutet dies, jetzt den Kurs für eine belastbare und unabhängige Zukunft zu setzen.
Europas digitale Infrastruktur gleicht einem Schiff in stürmischen Gewässern Nur mit einem klaren Kompass in Form verbindlicher Standards, einem festen Griff am Steuer und einem konsequenten Kurs auf digitale Souveränität kann es die Herausforderungen der globalen Dynamik meistern und den sicheren Hafen der Unabhängigkeit erreichen.
Die Autorin
Christine Knackfuß-Nikolic, Chief Technology Officer bei T-Systems International Weitere Informationen
Mehr Infos zum EU-Förderprogramm„8ra“ gibt es hier:
Praxis & Innovation
Workation ermöglichen oder nicht? Andreas Steffen weiß die Antwort.
Smart City (Days) in Herne
„Hier rücken wir die Menschen in den Mittelpunkt“
Im Februar 2025 finden zum zweiten Mal die Smart City Days in Hernestatt AproposSmartCity– Pierre Herbe istderFachbereichsleiter für Digitalisierung und Geschäftsführer der Herne.Digital GmbH Er spricht im Vorfeld der Veranstaltung darüber, was eine smarte Stadt ausmacht, wie Herne dieses Ziel erreicht und welchen Beitrag die Stadtverwaltung dazu leistet.
Wie entwickelt sich eine Stadt zu einer „Smart City“ und wie trägt die Verwaltungsdigitalisierung dazu bei, dass Herne sich als attraktiven Standort für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger positioniert?
Herbe: In Herne ist die Herne.Digital GmbH für die Smart-CityThemen zuständig, während der Fachbereich für Digitalisierung sich um eGovernment, Infrastrukturen, Online-Services und die Verwaltungsdigitalisierung kümmert Grundsätzlich bietet eine Verwaltung mehr als 2.000 verschiedene Leistungen an. Eine Bürgerin oder ein Bürger nimmt statistisch betrachtet etwa 1,7-mal im Jahr diese Leistungen in Anspruch. Um den Zugang zu diesen Leistungen für Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern, haben wir in einem partizipativen Prozess, über mehrere Monate hinweg, die Digitalstrategie 2030+ entwickelt. Diese wurde auch vom Rat der Stadt verabschiedet.
Smart City geht jedoch weit über das Thema Verwaltungsdigitalisierung hinaus. Es geht darum, das Leben der Bürgerinnen und Bürger mithilfe der Digitalisierung nachhaltig zu verbessern Dies kann durch die Förderung nachhaltiger Mobilität, die Bereitstellung digitaler On-Demand-Services und die Schaffung multimodaler Vernetzungspunkte erfolgen – etwa zwischen Bus, öffentlichem Nahverkehr (ÖPNV) und privaten Sharing-Diensten Auch eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur gehört dazu und stellt einen wichtigen Standortfaktor dar Digitalisierung kann durch den Einsatz von KI dazu beitragen, dass jede Bürgerin und jeder Bürger am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche hat, indem regenerative Energien effizienter genutzt werden, beispielsweise durch die Steigerung der Energieeffizienz in Haushalten Ziel ist es, weniger Strom zu verbrauchen und Ressourcen zu schonen Letztlich bringt Digitalisierung auch im Verwaltungsbereich erhebliche Vorteile.
Trifft Ihre Vision einer smarten Stadt bereits auf Herne zu? Welche Herausforderungen müssen denn noch gemeistert werden?
Herbe: Ich bezweifle, dass es viele
Menschen gibt, die sagen können, dass diese Vorstellungen einer Smart City mit allen erfüllten Bedingungen auf sie zutreffen. Die ehrliche Antwort lautet daher: Nein, auch in Herne sind wir erst am Anfang dieser Bewegung, aber meiner Meinung nach auf einem sehr guten Weg: Wir haben einen guten Prozess mit der Gesellschaft gestartet und definiert, wie wir vorgehen wollen. Darüber hinaus haben wir viele strukturelle Veränderungen abgeschlossen, die uns langfristig auf diesem Weg helfen. Hierzu zählen Partizipationsformate, der Umbau des Konzerns Stadt oder die Zentralisierung der Digitalthemen für die Verwaltung in unserem neuen Fachbereich Digitalisierung. Wir haben bereits viele kleine vielversprechende Projekte, die gerade wachsen, aber es gibt noch viel zu tun Das liegt auch daran, dass wir in einem föderalen System leben, in dem es notwendig ist, gesetzliche Barrieren schrittweise abzubauen. Oft geht es nicht um den technologischen Einsatz an sich, sondern um die rechtlichen Rahmenbedingungen, die uns vorgegeben sind – immer unter Berücksichtigung der Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Mit partizipativen Prozessen, einer App, Beteiligungsplattformen, Kommunikationstools und Veranstaltungen sind wir bereits auf einem guten Weg. Letztlich, glaube ich, ist das für uns alle eine Lebensaufgabe.
Wie gehen Sie vor, um Ihren Zielen näher zu kommen?
Herbe: Wir setzen mit der Digitalstrategie 2030+ einen klaren strategischen Rahmen und wissen genau, in welche Richtung wir uns in den nächsten Jahren entwickeln wollen. Gleichzeitig ist uns die Vernetzung mit der Gesellschaft und mit föderalen Ebenen sehr wichtig. Hier stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt unserer Arbeit und pflegen ein offenes Netzwerk. Für mich ist eine Stadt dann smart, wenn sie diese Entwicklung gemeinsam mit ihren Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen gestaltet. Denn was bedeutet eigentlich „smart“?
Im Kern geht es um Digitalisierung, die sich durch alle Lebensbereiche zieht: Wirtschaft, Privatleben, Staat, Schule, Hobbys, eigentlich überall. Die Stadtver-
waltung kann all diese Herausforderungen nicht allein lösen, aber sie kann Rahmenbedingungen schaffen, etwa durch die Bereitstellung von Infrastruktur Smart City bedeutet auch, die Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, auf ihre Bedürfnisse einzugehen und im Bereich Bildung und Kompetenzen einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten Dabei werden sowohl die Chancen als auch die Risiken neuer Technologien transparent gemacht Am Ende des Tages geht es darum, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten, auszuprobieren und zu definieren, unter welchen Voraussetzungen wir Dinge umsetzen und unter welchen nicht. Dabei probieren wir auch mal neue Prozesse aus, lassen Fehler zu und evaluieren schließlich, was wir daraus lernen können. Einfach mal anpacken und ausprobieren.
Welche konkreten Projekte aus der Digitalstrategie sind derzeit im Bereich Smart City besonders relevant?
Herbe: Aktuell beschäftigen wir uns im Smart-City-Bereich vor allem mit den Energie- und Infrastrukturthemen, insbesondere mit dem Rollout von Smart Metering und der Digitalisierung der Netze. Dabei geht es nicht nur um die Digitalisierung, sondern auch um die Steuerung der Netze bis hin zur Umspannwerksebene. Das ist für den Energiebereich besonders wichtig und nicht ganz trivial, da diese Systeme hochsicher sein müssen. Wir sprechen hier von BSI-konformen Projektrealisierungen, bei denen auch hunderte von Sensoren verbaut werden, die bestimmte Qualitätsstandards erfüllen müssen.
Ein weiteres Thema ist das Umweltmonitoring, insbesondere im Bereich der Schächte: Hier geht es um die Erfassung von Daten zu Temperatur, PV-Einstrahlung, Niederschlagsmenge und Oberflächenzuständen. Wofür brauchen wir diese Daten? Ein Beispiel ist das Projekt „KI in der Straßenzustandserfassung“, bei dem Daten zum Zustand der Straßen und der Oberflächenbeschaffenheit erfasst werden Ziel ist es, den optimalen Zeitpunkt für Reparaturen oder die Wiederherstellung der Straßen effizient zu bestimmen. Langfristig könnte KI
sogar dazu führen, dass wir eine Vorhersage treffen können, wann und mit welcher Wahrscheinlichkeit Reparaturen erforderlich sind und welcher Investitionsbedarf damit verbunden ist. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir mit diesen Daten auch Rückschlüsse auf die Produktion von nachhaltiger Energie ziehen können. Das ist wiederum für das Lastmanagement der Stadtwerke von Bedeutung Viele Stadtwerke stehen derzeit vor der Herausforderung, Millionenbeträge in die Netzinfrastruktur zu investieren, um die Integration erneuerbarer Energien zu ermöglichen Mit den Tools, die wir zusammen mit der RheinischWestfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entwickelt haben, sind wir jedoch in der Lage, ein digitales Management der Netze zu ermöglichen So reduzieren wir die Investitionsbedarfe massiv, da die Lasten effizienter verteilt werden.
Ein weiteres Projekt betrifft die Entwicklung eines Tools namens „Building Digital“: Dieses Tool erstellt einen digitalen Zwilling eines Gebäudes Damit werden sämtliche Ressourcenverbräuche in einem Gebäude erfasst und steuerbar gemacht. Der nächste Schritt ist, dieses Tool mit KI zu erweitern, um eine automatisierte Gebäudesteuerung zu ermöglichen, die auch Faktoren außerhalb des Gebäudes berücksichtigt.
Ein weiteres spannendes Projekt betrifft den Einsatz von KI zur Erhöhung der Sicherheit bei Großveranstaltungen. Ein Beispiel ist die Cranger-Kirmes, eines der größten Volksfeste in Deutschland, bei dem wir mit den Ordnungsbehörden zusammenarbeiten, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen Dabei kommen Technologien wie die Geräuschpegelmessung und optische Sensoren zum Einsatz, die den Platz überwachen Durch den Einsatz von KI wird eine Vorhersage
CxOs teilen auf dem eHealth Summit ihre Vision vom Krankenhaus der Zukunft.
potenzieller Gefahrenlagen oder der Menschenmenge an bestimmten Orten erstellt, um im Notfall besser reagieren zu können. Dabei werden Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet oder die Polizei wird darüber informiert, dass bestimmte Zugverbindungen überfüllt sind und daher vermieden werden sollten. Dies sind nur einige Beispiele; es gibt noch viele weitere Projekte, die wir momentan in Angriff nehmen.
Bieten sich diese Projekte bereits als Best Practices oder als Erfolgsrezept für eine smarte Stadt an?
Herbe: Das hoffe ich doch Wir versuchen immer, kleine Pilotprojekte mit größeren Forschungsinitiativen zu verbinden Zwei unserer Projekte sind auch Teil großer Fördervorhaben, die der Standardisierung von Datensätzen dienen Eines davon trägt den Namen „Be Open AI“ und zielt darauf ab, standardisierte Datensätze für den Einsatz von KI zu entwickeln und den Lebenszyklus von Daten zu optimieren. Ja, ich würde diese Projekte als Best-Practice-Beispiele bezeichnen. Aber der Mix macht es aus: Einerseits geht es darum, pragmatische Lösungen vor Ort zu schaffen, andererseits einen Beitrag zur Standardisierung zu leisten und an der Entwicklung von Referenzarchitekturen mitzuwirken. Das halte ich für sehr wichtig.
Am 5. und 6. Februar 2025 werden die Smart City Days wieder in Herne veranstaltet. Unter welchem Motto findet die Veranstaltung im neuen Jahr statt und was steht auf der Agenda?
Herbe: Das Motto 2025 ist „Transformationsprozess Metropolregion Ruhr“. Dabei stehen drei Themen im Mittelpunkt: künstliche Intelligenz, Datenräume und IT-Infrastruktur Besonders hervorzuheben ist, dass es dabei um die praxisorientierte Entwicklung und anschließende Umsetzung von Ideen gehen wird, auch im interkommunalen Kontext. Ein Fachaustausch, der echten Mehrwert schaffen soll. Hoffentlich werden wir auch dieses Mal wieder Politikerinnen und Politiker begrüßen und große Organisationen wie Gaia-X und FIWARE Foundation e.V. sowie den Dachverband kommunaler IT-Dienstleister mit an Bord haben. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und der Bürgerschaft möchten wir den besten Weg für die Zukunft unserer Städte diskutieren Denn schließlich geht es hierbei um die AlltagsLebensräume unserer Bürgerinnen und Bürger Die Anmeldung zu den Smart City Days ist bereits über unsere Homepage smart-peoplecity.de möglich. Die Teilnahme ist kostenlos –Interessierte sind herzlich eingeladen.
Das Interview führte Serina Sonsalla
Pierre Herbe (geb. Golz), Fachbereichsleiter für Digitalisierung in Herne.
SAVE THE DATE!
5. FEBRUAR
Die digitale Konferenz für die IT- und Digitalisierungs-Gestalter auf kommunaler Ebene!
Die Voranmeldung & weitere Infos findest Du unter www.egovkommunal.de
SAVE THE DATE: 26. FEBRUAR
Die virtuelle Konferenz für Pioniere und Gestalter der Digitalen Schule!
Die Voranmeldung & weitere Infos findest Du unter www.digitaleschule-conference.de
Live aus dem CDO-Zirkel
Ermöglichen!
CDOs beschäftigen sich ja meist nicht nur mit rein digitalen Dingen Oftmals haben sie es auch mit Veränderungen von bremsenden Rahmenbedingungen und althergebrachten Denkmustern in Organisationen und Köpfen zu tun Dass man manches verändern kann, dazu gibt es hier Erfahrungen aus Portugal und Bayern (beziehungsweise Österreich).
Falk A Schmidt war einer der Ersten: einer der allerersten Mitarbeiter bei der Firma Computacenter, denen es im Unternehmen möglich war, Workation wirklich durchzuführen – und zwar in Portugal Vorher war das nicht machbar Wenn jemand ins Ferienhaus im Allgäu oder an die Ostsee fuhr, um von dort zu arbeiten, war's easy und erlaubt. Doch im europäischen Ausland? Pustekuchen Und jetzt? Jetzt geht's Manchmal können manche Dinge möglich werden. Seit jeher ist die Digitalisierungsbranche geprägt von Agilität und Mobilität. Man benötigt als „Hardware-Ressource“ lediglich sein Hirn, einen Tisch, einen Stuhl und ein Notebook (klar, WLAN ist essenziell) Die echten IT-Mehrwerte werden am Rechner per Code in Software gegossen – Ort und Uhrzeit sind dabei egal. Und so, wie sich die Wirtschaft stetig von Industrieproduktion hin zu Dienstleistung entwickelt, liberalisiert sich auch der Arbeitsplatz als solches – und die IT ist in einer Vorreiterrolle, weil sie geprägt ist von Schnelligkeit, Zusammenarbeit und Dynamik. Kernelemente der Wertschöpfung sind Kreativität, offenes Denken und Ideenvielfalt Ohne sie entstehen keine Innovationen Die Kette wäre hiermit zu Ende: ohne Ideen keine Innovationen, ohne Innovationen keine nachhaltige Entwicklung – und am Ende keine Wertschöpfung und wenig Wirkung.
So simpel könnte das Votum für Workation lauten, fürs Arbeiten an Orten, an denen andere Urlaub machen Und wären das nicht auch die Pro-Argumente für Firmenlenkerinnen und Verwaltungsleiter, wenn Mitarbeitende die Möglichkeit zum Arbeiten aus dem Ausland anfragen? Wahrscheinlich (so hoffen es die Autoren) wird es genauso sein Denn Flexibilität, von wo auch immer zu arbeiten, fördert neben reinem Output ebenfalls den Outcome der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, also ihre Wirksamkeit, auch deren Motivation und Engagement und im Endeffekt den Impact Darüber hinaus findet man einen weiteren Grund, der für Flexibilisierung des Arbeitsortes spricht: Zeit.
Erfahrungsbericht Falk A Schmidt, Sonntag, 16.43 Uhr, Ankunft: der erste Gang in der Ferienunterkunft führt zur Infomappe Gesucht wird der WLAN-Code Nach fünf Minuten sind alle digitalen Devices mit dem WLAN verbunden Ready for Monday. Die öffentliche Verwaltung schläft nicht, idealerweise ist sie 24/7 für
Bürgerinnen und Bürger da. Verfügbarkeit und Stabilität sind Aspekte, die jede IT-Leitung als Grundvoraussetzung für ihre Behörden-IT nennen wird Das bedeutet gleichzeitig, dass von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der IT-Branche zeitliche Flexibilität als Dienstleister verlangt wird. Die Autoren kennen niemanden aus der IT, die oder der damit ein grundsätzliches Problem hat. Vielmehr ist es eine Stärke der Menschen in dieser Branche, flexibel zu sein. Genauso ist es wichtig, dass man bei diesem Flexibilitätsanspruch an die mitarbeitenden Menschen denkt Wie können sie bestmöglich wirksam sein und Performance bieten? Wenn Ort (z.B. Rechenzentrum, Meetingraum) und Zeit (Upgrades am Wochenende, Software Releases zu später Stunde aufspielen etc.) „positiv egal“ sind, dann sind es diese Aspekte auch in anderer Form (Arbeiten vom Esstisch im Ferienhaus statt vom heimischen Schreibtisch). Die Grundlagen, damit all das funktioniert, sind Offenheit und Vertrauen. Montag, 7.58 Uhr: Die Arbeit beginnt, bei mir mit einer Stunde Zeitverschiebung Während ich mich samt morgendlichem Kaffee auf die sonnige Terrasse setze, poppt auf dem Smartphone auch schon die erste Chat-Mitteilung auf: „Kommst du in den Call?“ Schnell den Rechner hochgefahren, Hemd übergezogen, aber doch pünktlich und nur minimal gestresst Lerneffekt: Die Zeitverschiebung vergesse ich ab jetzt nicht mehr.
Fake-Gründe
Wie steht es mit der rechtlichen Dimension? In dieser Kolumne werden keine Forschungsergebnisse ausgewertet, es bleibt bei rein subjektiven Eindrücken des Autorenduos: Bis heute konnte uns niemand die absoluten „No-go-Gründe“ gegen Arbeiten aus dem Ausland nennen. Klar, es gibt zeitliche Begrenzungen, aber es sind hierzu viel mehr Fake-Gerüchte im Umlauf als tatsächliche Limitation existiert – wenn man es wirklich will. Sozialversicherungsvorgaben und organisationseigene, rechtliche, auch steuerrechtliche Rahmenbedingungen sind zu beachten Gleichzeitig findet man keine übergeordnete Guidance bzw. Governance, eine Richtlinie vom Gesetzgeber auf nationaler bzw EU-Ebene Möglich wär's also. Mittwoch, 17.04 Uhr: Bergfest meiner Workation-Woche Die
Sonne steht schon etwas niedriger, neben Mails & Messages wandert mein Blick auch aus dem Fenster, auf die Wellen des Atlantiks. Ein wenig FOMO (fear-of-missing-out, also die Angst, etwas zu verpassen) hat sich über den Tag breit gemacht. Meine Familie war unterwegs, hat mich mit Fotos versorgt, während es meine einzige Aktivität neben der Arbeit am Rechner war, mir einen (sehr guten) Kaffee in der Mittagspause vom Café an der Ecke zu besorgen. Also kein Grund für FOMO,
Kita-/schulfreien Ferienzeit“) Zu guter Letzt werden bald Generationen ins Arbeitsleben einsteigen, bei denen örtliche und zeitliche Grenzen viel weiter in den Hintergrund treten Den klassischen 9-to5-Job wird es nicht mehr geben –es gibt ihn schon jetzt kaum mehr. Ein Europa, das sich zum Ziel gesetzt hat, keine Grenzen zu haben, sollte also auch in diesem Sinne keine Grenzen setzen. Freitag, 16.23 Uhr: Mit dem Herunterfahren des Laptops endet meine letzte Workation-Amtshandlung Nun beginnt der offizielle Urlaub, die Zeit ohne Mails und Termine. Rückblick, was war anders an dieser Arbeitswoche, in der ich aus Portugal gearbeitet habe? Die Themen waren identisch, die Meetings dieselben, es gab keinen Unterschied in meiner Arbeitsweise Was mich jedoch zusätzlich motiviert hat, waren die Aussicht auf einen Standspaziergang am Abend, auf ein gutes Essen vor Ort und vor allem das Vertrauen der Firma Ansonsten war alles wie immer – bis auf den Kaffee an der Ecke. Der war definitiv besser als sonst.
nichts, was ein Spaziergang zum Sonnenuntergang am Strand nicht lindern könnte. Neue Energie für die zweite Workation-Hälfte wird getankt.
Workation ist seit langem Teil von Diskussionen in Personalabteilungen. Viele junge Unternehmen setzen es bereits um, daher wächst der Druck auf die Unternehmen, die es noch nicht ermöglichen. Wie schon beschrieben, sind Offenheit und Vertrauen die wichtigsten Grundlagen für Leitungen und Mitarbeitende, erst danach folgen Fragen zum Rechtlichen und Organisatorischen. Persönlich glauben beide Autoren, dass die Ermöglichung von flexibleren Arbeitsmodellen nicht mehr aufgehalten werden kann Wir leben in Zeiten des Fachkräftemangels, und um die Organisation attraktiv zu machen für potenzielle (und vorhandene) Mitarbeitende, ist eine flexible Regelung zum Arbeitsplatz und -ort genauso essenziell wie eine moderne Arbeitsplatzausstattung Zudem hilft es den Mitarbeitenden, neben einer besseren Möglichkeit der Ideenfindung (Stichwort: „den Kopf freibekommen“), Familie und Zeit besser zu koordinieren (Stichwort: „Planung der
den war. Es resultierten neidische Blicke von den Gästen, oft auch die stereotype Standardreaktion, dass man all das ja nicht mit unseren deutschen Rahmenbedingungen vergleichen oder gar hierher übertragen könne Auf die Frage, wie dies alles möglich, was wohl der entscheidende Hebel gewesen war, sagte die Juristin im wunderbarsten Wienerisch: „Wissen's, wir haben die Juristen außen vor gelassen.“
Nun ist es keinesfalls angeraten, bei Transformation und Modernisierung alles Rechtliche über Bord zu werfen. Das soll auch kein Juristen-Bashing werden, denn eine typisch deutsche Haltung ist in vielen Köpfen zu verändern: Wir sind sehr gut darin zu sagen, warum etwas nicht geht Doch vielleicht gelingt es uns hierzulande beispielsweise, dass wir sowohl gewissenhafte Datenschützer als auch noch bessere Datennutzer werden. (Gibt es das Thema „Open Data“ eigentlich noch?)
Workation ist natürlich nicht das Allheilmittel für sämtliche Herausforderungen, vor denen Unternehmen aus der Wirtschaft und dem Public Sector stehen Doch es lohnt sich, sich mit diesem Thema zu beschäftigen Wenn man also über Wertschöpfung, Wirkung und Wirksamkeit, über dafür sinnvolle Rahmenbedingungen und auch über Wertschätzung nachdenkt im Kontext von Fachkräftemangel, Employer Branding und Innovation Wenn man also bereit ist, Dinge zu verändern, die gestern noch nicht möglich waren.
Eine Frage der Perspektive Zum Abschluss gibt es einen Abstecher nach Bayern und Österreich. Unser NEGZ-Vorstandskollege Prof. Dr. Wilfried Bernhardt fordert als Jurist regelmäßig: „Es braucht mehr Ermöglichungsjuristen (w/m/d), weniger Verhinderungsjuristen.“ Bei einem eGovEvent in der bayerischen Landeshauptstadt München anno 2014 berichtete die damalige CIO der Stadt Wien, Ulrike Huemer, heutige Magistratsdirektorin in Linz, was dort alles bereits getan, geschaffen und positiv verändert wor-
Als Überleitung zum konstruktiven Blick nach vorn: Positiv besetzte Zukunftsszenarien, an denen sich die Aktivitäten der Digitalisierung und Modernisierung ausrichten können, ohne dass es Spinnerei oder Fantasy ist, weder politisch gefärbtes noch anderweitiges „Changewashing“, sind häufig Mangelware. Was könnte übermorgen möglich sein? Wenn man in der Verwaltungswelt fragt, ob es solche Szenarien gibt, erhält man regelmäßig ein Nein als Antwort. Wenn man fragt, von wem solche Szenarien kommen sollten: zuckende Schultern Wenn man beharrlich bleibt, kommt manches Mal die Antwort: „Von der Politik“ Und wenn man nachbohrt, ob von Herrn oder Frau Politik, von wem genau, von welcher Rolle oder konkreten Person, schweben nur noch Fragezeichen durch den Raum Arbeiten aus Portugal oder anderswo? Das war gestern noch nicht möglich. Doch manchmal darf man mutig sein, manchmal darf man sich Dinge vorstellen, die gut oder besser sein könnten, damit sie möglich werden. Ein netter Nebeneffekt beim Arbeiten aus dem Ausland: Man bekommt mit, was anderswo schon geht Wenn man dieses Gute mit dem vielen Guten kombiniert, das es hierzulande bereits gibt, was da wohl möglich wäre! Und wenn man neugierig über den Tellerrand schaut, muss man sich manche Zukunftsszenarien nicht einmal selbst ausdenken Dann kann man sie „von anderswo“ adaptieren und viel Gutes möglich machen.
Die Autoren
Andreas Steffen ist Gründungsmitglied des NEGZ und beschäftigt sich seit 1996 mit Digitalisierung, Transformation und Innovation. Als Gründer und Managing Director der Berliner Beratungsagentur 5STEP arbeitet der Betriebswirt als Strategieberater, Executive Coach und Moderator.
Falk A. Schmidt ist Chief Digital Officer und Unit Direktor Digital Government bei Computacenter. Beide Autoren sind Mitglieder des NEGZ-Vorstands und CoSprecher des CDO-Zirkels.
[ negz.org/arbeitskreis/cdo-zirkel ]
Das Krankenhaus der Zukunft gestalten
Der Weg in die digitale Zukunft des Gesundheitswesens ist ähnlich mühsam, aber ebenso lohnenswert, wie der Anstieg auf den Petersberg bei Bonn. Dort trafen sich Fachleute aus Medizin, IT und Forschung, um gemeinsam Lösungen für die größten Herausforderungen der Digitalisierung zu finden.
Im Spannungsfeld zwischen gesetzlicher Regulierung und juristischen Folgen, technologischem Wandel und unsicherer Finanzierung haben Gesundheitseinrichtungen bei der Digitalisierung noch mit weiteren Herausforderungen zu kämpfen Unter anderem nämlich mit dem Motivieren von Mitarbeitenden, die von der digitalen Transformation betroffen sind, sowie der Prozessoptimierung im Kontext derselben. Dies kristallisierte sich auf dem dritten eHealth Summit 2024 der Vogel IT-Akademie heraus Knapp 30 explizit geladene CxOs und IT-Entscheider aus dem Gesundheitswesen hatten sich hierzu am 19. und 20. November 2024 im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg bei Königswinter/Bonn eingefunden. Eineinhalb Tage nahmen sie sich Zeit, um sich unter dem Motto „Futurize Digital Healthcare“ über aktuelle Herausforderungen, erfolgreich umgesetzte Projekte und bestehende Chancen der Digitalisierung auszutauschen. Als ein großes Hemmnis wird –wenig überraschend – die gesetzliche Regulierung wahrgenommen, wie Prof Dr med. Dr. jur Christian Dierks gleich zum Auftakt seiner Eröffnungskeynote „Die Zukunft der Datennutzung im Krankenhaus“ unterstrich: „Das können wir in Deutschland, das haben wir jetzt zur Meisterschaft gemacht. Die ganze Welt beneidet uns – nicht – darum, dass der Datenschutz so ausgeprägt ist, sondern er lähmt uns in vielen Bereichen.“ Mit Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), Bundes-, Landes- und kirchlichen Datenschutzgesetzen, Krankenhausgesetzen sowie Spezialvorschriften aus der Sozialversicherung, aus dem Arzneimittelund Medizinprodukterecht komme man auf mehr als 50 Regelwerke, die Krankenhäuser beim Umgang mit Daten beachten müssten „Es ist kein Wunder, dass man sich verheddert und dass man feststellt: Wir leben in einem föderalen Flickenteppich“, so Dierks, der anschließend „eine Antinomie der Schutzziele“ hervorhob. Ob Datenintegrität contra Intervenierbarkeit oder Datentransparenz und -verfügbarkeit versus Anonymisierung – alles laufe darauf hinaus, dass „wir die Daten nicht da [haben], wo wir sie brauchen, um eine gute Qualität in der Medizin zu erreichen Das müssen wir angehen, das ist die Herausforderung der nächsten Jahre“, betonte der Fachanwalt für Sozial- und
Medizinrecht sowie Facharzt für Allgemeinmedizin und Professor für Gesundheitssystemforschung an der Charité Berlin. Vor diesem Hintergrund bezeichnete er die europäische Verordnung über den Gesundheitsdatenraum und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) als erfreuliche Entwicklungen So sei die Befreiung von
cher Intelligenz aus Nicht weniger als ein „Türöffner für ‚Digital First‘“ sind Patientenportale auch für Diehl: „Für mich, für uns am Uniklinikum hat Patientenportal eine große Berechtigung. Ob wir es wirklich so umsetzen können –mit all den Krankheitsbildern, all den Fragebögen, all dem Informationsmaterial –, wie wir uns das
Sicherheit und Cyberresilienz auf dem Programm Rechtsanwältin Christine Kiefer sprach diesbezüglich über die „NIS-2-Richtlinie in der Praxis“. Gerade Akteure aus dem Gesundheitswesen hätten dank BSI-Gesetz und KRITIS-Verordnung schon viele Maßnahmen umgesetzt: „Die muss man nicht nochmal neu erfinden, die muss man gegebenenfalls nachschärfen oder vielleicht ergänzen.“ Am Anfang stehe deshalb erst einmal eine Gap-Analyse, um die Handlungsfelder zu identifizieren, wobei es gelte, Partner und verbundene Unternehmen mit zu berücksichtigen. Wie man richtig mit Cyberangriffen in der Praxis umgeht, zeigte Kiefer gemeinsam mit Dr Monika Walter, IT-Leiterin am Klinikum Bielefeld, in einem anschließenden Roundtable. Parallel dazu wurde in einem weiteren Roundtable die Frage erörtert, wie Krankenhäuser die digitale Transformation effizient umsetzen können. Dabei übernahm David Senf-Mothes vom Universi-
der Einwilligung für die Weitergabe von pseudonymisierten Daten innerhalb öffentlich geförderter Zusammenschlüsse „ein gewaltiger Paradigmenwechsel, den wir auch nutzen müssen.“
Aus der PatientenportalPflicht eine Kür machen
mal idealistisch vorgestellt haben, weiß ich nicht.“
Mit derartigen Ungewissheiten und Unwägbarkeiten sollte sich im Anschluss auch der Roundtable „Patientenportale: Goldene Zukunft oder digitales Millionengrab?“ befassen. Wer, wenn nicht der selbsternannte „Unruheständler“, Arbeitsmediziner und ehemalige CIO des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof Dr Andreas Meyer-Falcke, hätte diese moderieren sollen? Neben der bereits erwähnten Frau Dr. Diehl gesellten sich Axel Ernst vom Universitätsspital Basel, Sandra Hoyer von der Techniker Krankenkasse und Roland Engehausen von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft zum ihm. Zentrale Themen waren dabei die Finanzierung und Implementierung von Patientenportalen sowie die mit der fehlenden Standardisierung und Interoperabilität von Krankenhausinformationssystemen verbundenen Probleme.
Cyberresilienz, IT-Sicherheit und Governance
Führungsebene immer wieder in operative Details eingreife.
Wie das Krankenhaus der Zukunft aussieht
Um die Runde vor der abendlichen Abschluss-Keynote aufzulockern, lud Moderatorin Nicole Dufft dann noch zu einem kreativen und visionären Austausch: mit Legobausteinen und allerlei weiterem „Baumaterial“ galt es, das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten In Kleingruppen durften die Gäste ihren eigenen Vorstellungen von Patientenportalen, KIS, Künstlicher Intelligenz, Regulierung und ITSecurity Form und Gestalt verleihen. Wie die kunterbunten und spannenden Ergebnisse zustande gekommen sind, haben wir übrigens in unserer Bildergalerie für Sie festgehalten.
In den drei darauffolgenden Formaten ging es jeweils um das Thema „Patientenportale“, und wie man aus der Notwendigkeit ihrer Umsetzung eine Tugend machen kann. Prof. Bernhard Rieser, Geschäftsführender Gesellschafter der ARCUS Kliniken, und Dr med. Anke Diehl, CTO am Universitätsklinikum Essen, gaben hierfür zunächst einmal praktische Erfahrungsberichte zum Besten Für Rieser beispielsweise war das digitale Klinikmanagement der Weg, um dem Run auf sein auf Orthopädie, Unfallchirurgie und Endoprothetik spezialisiertes Behandlungszentrum Herr zu werden. Ganz im Sinne einer intelligenten Belegungsplanung und einer reibungslosen „Patient Journey“ schöpft er dabei die Möglichkeiten von Prozessautomatisierung und Künstli-
Um thematisch für etwas Abwechslung zu sorgen, standen dann IT-
tätsklinikum C G. C Dresden die Moderation Ein zentraler Punkt war die Einbindung und Motivation der Mitarbeiter, insbesondere des Pflegepersonals und der Ärzte So seien „die Pflegebereiche die besten Ansprechpartner für Veränderung“ und es gelte, diese motivierten Mitarbeiter gezielt einzubinden Gleichzeitig müsse man aber auch die skeptischen Mitarbeiter abholen, ihnen den Mehrwert der neuen Technologien und Prozesse vermitteln sowie Missverständnisse beseitigen. Partizipation, Kommunikation auf Augenhöhe, Mitarbeiter-Qualifizierung und Pilotprojekte mit kleinen, aber betroffenen Stellen waren nur ein paar der genannten Mittel. Die Funktion und Aufstellung der Führungsebene war ein weiteres Unterthema der Diskussion Die Geschäftsführung müsse „hinter der Thematik, hinter jeder Entscheidung, hinter der Strategie stehen“ Nur so lasse sich die digitale Transformation erfolgreich umsetzen Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten zu schaffen und diese auch konsequent umzusetzen, ohne dass die
Einen Blick auf den Status quo hingegen gab Prof Dr Sylvia Thun, Direktorin der Core-Unit eHealth und Interoperabilität (CEI) am Berlin Health Institute an der Berliner Charité. Thun betonte, dass in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland erzielt wurden und man darauf durchaus stolz sein dürfe. Nichtsdestotrotz gebe es vielerorts auch Nachholbedarf: Überregulierung durch den Gesetzgeber, fehlende Standardisierung und Datenaustauschformate bei Laborbefunden, Medikamentenkennzeichnung oder auch Patienteninformationen, eine elektronische Patientenakte, die längst noch nicht alle Möglichkeiten ausschöpft – alles Beispiele dafür, dass noch viel Arbeit zu erledigen ist. Wenig Hoffnung hat Thun indes, dass in der Übergangszeit bis zur Neuwahl noch neue Gesetze wie das Digitalagenturgesetz verabschiedet werden. „Verordnungen hingegen kommen durch“, betonte die Digitalisierungsexpertin, „und jetzt gibt es eine Verordnung nach der anderen“. Mit Blick auf die anderen genannten Problemfelder äußerte sie sich wiederum vorsichtig optimistisch. Ob bei der ePA, dem Medikationsplan oder dem Aufbau einer Interoperabilitätsplattform zwischen Universitätskliniken – Thun betonte, dass „wir einfach einmal stolz sein [müssen] auf das, was wir hier geschafft haben“ Die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande rief dazu auf, die positiven Entwicklungen stärker in den Fokus zu rücken, anstatt nur über Probleme zu klagen.
Die Rolle von KI und den Klinikvorständen
Ein weiteres wichtiges Themenfeld sollte dann am zweiten Tag zur Sprache kommen: die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen Prof Dr David Matusiewicz, Experte für Medizinmanagement, betonte in seiner Keynote „Krankenhaus 2030“, dass künstliche Intelligenz, digitale Geschäftsmodelle und roboterunterstützte Medizin den Klinikalltag grundlegend verändern werden. eHealth Summit 2024
Am 19. und 20. November 2024 fand auf dem Petersberg in Königswinter bei Bonn der dritte eHealth Summit statt.
Veranstaltungen
Govtech Gipfel 2025
Wie geht es in Sachen Verwaltungsdigitalisierung weiter? Diese und weitere Fragen werden kurz vor dem geplanten Bundestagswahltermin auf dem Govtech Gipfel in Berlin geklärt. Im Mittelpunkt stehen dabei nationale wie internationale Best-Practice-Beispiele und Diskussionsrunden mit Experten aus Politik, öffentlicher Verwaltung und der europäischen Digitalwirtschaft.
Cathrin Riedel, Geschäftsführerin von NExT, auf dem Govtech Gipfel vertreten sein Als Themenschwerpunkte sind das transatlantische Verhältnis, Bürokratieabbau am Wirtschaftsstandort Deutschland, Datenschutz und IT-Security sowie das Vorgehen gegen Desinformationskampagnen gesetzt. Darüber hinaus wird erneut der „Young Leaders in Govtech Award“ in Kooperation von Possible und dem Handelsblatt verliehen. Mit diesem Award werden die Leistungen von aufstrebenden Führungskräften aus Bund, Ländern und Kommunen gewürdigt. jk 19. und 20. Februar 2025
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar.
Nach den US-Präsidentschaftswahlen und dem Aus der Ampelkoalition befindet sich der Digitalisierungssektor an einem Scheideweg. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung eine Marschrichtung für das restliche Jahrzehnt herauskristallisieren. Wohin die Reise geht, hängt maßgeblich davon ab, zu welchen Kompromissen die neugewählten Volksvertreter bereit sind Dazu müssen Bedarfe erkannt und be-
Pro Care
nannt, Redundanzen reduziert und Positivbeispiele aus dem In- und Ausland adaptiert werden Zu diesem Zweck treffen im Februar Entscheiderinnen und Entscheider der Digitalisierung in Berlin aufeinander. Im Rahmen des Govtech Gipfels 2025 werden sie in verschiedenen Formaten diskutieren, analysieren und networken Als Keynotespeaker werden unter anderem Dr Katrin Krömer von der Bundesagentur für Arbeit, BundesCIO Dr Markus Richter sowie Ann
Überblick
Govtech Gipfel 2025 19. und 20. Februar
Design Offices Berlin Humboldthafen 10117 Berlin
Veranstaltungszeiten: 13.30 bis 20 Uhr (Di) bzw. 8.30 bis 16
Veranstaltert: Handelsblatt
Veranstaltungspreise: Präsenz: ab 395 Euro Virtuell: für Behörden und Start-ups kostenfrei [ voge.ly/Govtech_Gipfel25 ]
Unter dem Motto „Damit Pflege eine Zukunft hat“ bieten die Veranstalter der Messe Altenpflege im kommenden Jahr mit der Pro Care ein weiterentwickeltes Kongressformat an, welches sämtliche Teilbereiche der Pflege miteinschließt.
Ein Pflegewesen, welches aus Sicht der Anwenderinnen und Anwender, der Pflegefachkräfte gedacht ist und wird Diese Prämisse haben sich Veranstalter der neuen Messe Pro Care auf die Fahnen geschrieben. Neben den Schwerpunkten Pflege und Hygiene, Beruf und Bildung, Küche und Ernährung sowie Therapie und Aktivierung ist insbesondere das digitale Management und die Pflege-IT thematisch stark auf der Pro Care vertreten Schließlich eröffnet die Integration von digitalen Technologien in den Alltag von Pflegeeinrichtungen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zu nennen sind an dieser Stelle insbesondere Optimierungspotentiale im Bereich der stetig dünner werdenden Personaldecke,
bei der Verbesserung der Versorgungsqualität oder auch bei der gesamtheitlichen und nachhaltigen Entlastung der Pflegefachkräfte
Um diese Potentiale Realität werden zu lassen, müssen die Entscheiderinnen und Entscheider im Healthcare-Sektor durch Fortbildungsmaßnahmen und Workshops dazu ertüchtigt werden, als Multiplikatoren für ihre Einrichtungen und Institutionen zu fungieren
Unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Professor Dr Karl Lauterbach (SPD) sollen auf der Pro Care alle Beteiligten aus dem Bereich der Pflege Wertschätzung erfahren und wertvollen Input für ihren persönlichen Werdegang mitnehmen können. Abgerundet wird die Messe durch
eine Vielzahl an Vorträgen und Best-Practice-Beispielen aus der Praxis für die Praxis. jk
Überblick
Pro Care 11. und 12. Februar 2025
Deutsche Messe 30521 Hannover
Veranstaltungszeiten: 9 bis 17 Uhr
Veranstalter: Messe Hannover
Eintrittspreise: Tagesticket: 12 Euro Dauerticket Kongress: 280 Euro
[ pro-care-hannover.de ]
11. und 12. Februar 2025
Lösungspartner
CONSULTING
Unsere Stärke liegt in der Lösung komplexer Aufgabenstellungen für unsere Kunden. Seit über 20 Jahren realisieren wir erfolgreich große IT-Projekte in der öffentlichen Verwaltung und der Wirtschaft. Neben der Beratung, der Entwicklung und dem Betrieb sind die fachlichen Schwerpunkte • Digitalisierung, • eHealth, • Finanzen/ePayment, • eGovernment, • eRechnung.
Nortal AG
Ansprechpartner: Martin Rebs Knesebeckstraße 61/61a 10719 Berlin Tel. 030/31 80 509-00 info.de@nortal.com www.nortal.com/de
Weniger warten, mehr erledigen! JCC Software hilft Ihnen dabei die Verwaltungsprozesse in Ihrer Gemeinde für Bürger und Mitarbeiter zu digitalisieren: Von der Terminvergabe über die Personalplanung bis zur Besuchersteuerung und Zahlungsabwicklung. Seit über 30 Jahren entwickeln wir unsere Software gemeinsam mit Kommunen für Kommunen. Jetzt kostenlose Vorführung vereinbaren: www.bit.ly/jcc-software-demo
Mit der Lösungsplattform VIS-Suite zählt die PDV GmbH zu den renommiertesten E-Akte-Anbietern in Deutschland. Die mit dem E-Akte-Award bereits 7-mal ausgezeichnete Produktfamilie hält Module gemäß dem Organisationskonzept E-Verwaltung bereit und ist in Bundesbehörden, Landesund Kommunalverwaltungen sowie im kirchlichen Umfeld, in der Polizei und in der Justiz erfolgreich im Einsatz. Das standardbasierte System erlaubt eine schnelle und allen voran wirtschaftliche Umsetzung der E-Verwaltung.
xSuite Group GmbH
Ansprechpartner: Daniel Petersen Hamburger Str. 12 22926 Ahrensburg Tel. 0173/7208949 info@xsuite.com www.xsuite.com
Als Softwarehersteller der SAP-zertifizierten xSuite® bieten wir für öffentliche Auftraggeber eine standardisierte, SAP-integrierte Lösung zur Rechnungsverarbeitung. Angesprochen werden die SAP-Module FI, MM, PSM und PSCD sowie der Kommunalmaster Finanzen. Es können alle Rechnungsformate wie Papier, PDF, XRechnung, ZUGFeRD, etc. verarbeitet werden.
OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover
OPTIMAL SYSTEMS Hannover ist seit 1997 die treibende Kraft für ein optimales Enterprise Content Management System in Öffentlichen Verwaltungen. In dem ECM enaio® werden Dokumente digital erfasst, ausgewertet, verwaltungsweit für alle berechtigten Mitarbeiter*innen bereitgestellt und rechtssicher archiviert. Dank der ausgeprägten Schnittstellenvielfalt zu kommunalen Fachverfahren ist ein reibungsloser Datentransfer möglich.
E-GOVERNMENT & DIGITALISIERUNG
FORMCYCLE (XIMA MEDIA GmbH) Sudhausweg 9 01099 Dresden
FORMCYCLE ist eine Low-Code-Lösung, die Verwaltungen dabei hilft, ihre Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren und zu automatisieren. Mit FORMCYCLE können Verwaltungen, mit nur wenigen Klicks und ohne Programmierkenntnisse, PDF-Formulare durch digitale Formulare ersetzen, Daten weiterverarbeiten und Prozesse automatisieren. Testen Sie FORMCYCLE unverbindlich oder vereinbaren Sie einen kostenfreien Präsentationstermin unter www.formcycle.eu!
ELEKTRONISCHE VERWALTUNGSARBEIT
Fabasoft
Deutschland GmbH
THE SQUAIRE 13, Am Flughafen
Fabasoft ist als Produktanbieter und bei der erfolgreichen Umsetzung der Partner für die öffentliche Verwaltung. Nahezu drei Jahrzehnte Erfahrung in Sachen E-Government-Lösungen machen die Fabasoft eGov-Suite zu einem führenden
Produkt im deutschsprachigen Raum. Flexible Nutzungsformen und die Integration in den Standardarbeitsplatz sorgen für hohe Anwenderzufriedenheit. Die Fabasoft eGovSuite unterstützt alle Module des Konzepts E-Verwaltungsarbeit.
33 Millionen Kunden in Deutschland vertrauen bereits auf PayPal, denn sie bezahlen weltweit einfach, sicher und schnell. Bieten auch Sie Ihren Bürgern ein neues Maß an Service und entlasten Sie Ihre Mitarbeiter. Mit PayPal können Dienstleistungen im Verwaltungsbereich online, mobil und rund um die Uhr bezahlt werden.
IT-SICHERHEITSTECHNOLOGIE
procilon – Technologie für Informationssicherheit und Datenschutz Der Name procilon steht seit mehr als 20 Jahren für sichere Softwaretechnologie in der öffentlichen Verwaltung. Heute nutzen mehr als 850 Kommunen, Landes- und Bundesbehörden procilonSoftware und strategische Beratungsleistungen für sicheres E-Government
Hansastraße 12-16, 80686 München Tel. 089/5903-1533 Fax 089/5903-1845 presse@akdb.de www.akdb.de
Der Marktführer für kommunale Software: Die AKDB bietet Entwicklung, Pflege und Vertrieb qualifizierter Lösungen für alle Bereiche der Kommunalverwaltung. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Das BürgerservicePortal ist die bundesweit modernste und reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Online-Verwaltungsdienste
Governikus KG
Ansprechpartner: Stefan Rauner
Die Governikus KG ist ein führender Anbieter von ITLösungen für den gesamten Zyklus elektronischer Kommunikation von der Authentisierung über den sicheren Datentransport bis hin zur Beweissicherung elektronischer Daten. Gesetzeskonformität, Sicherheit und Innovation stehen für das in Deutschland und EU agierende Unternehmen im Vordergrund.
Mit innovativen Lösungen, praxisorientierter Qualifizierung und hoher Beratungskompetenz hat sich Prosoz in den zurückliegenden 35 Jahren vom Softwarehersteller für Kommunen zum Komplettlösungsanbieter in den Bereichen Soziales, Jugend sowie Bauen und Umwelt entwickelt. Als Vordenker für die Digitalisierung in den Kommunen stehen wir Ihnen als strategischer Partner zur Seite.
saascom GmbH
Ansprechpartner: Martina Diederich Heidelberger Straße 6 64283 Damstadt Tel. 06151/3600808 vertrieb@saascom.de www.saascom.de www.civento.de
Boxhagener Str. 80 10245 Berlin Tel.: +49 30 233 2012 105 marketing@syseleven.de www.syseleven.de
SysEleven GmbH, eine Tochter der secunet, betreut 500+ Kunden im DACH-Markt und bietet Cloud- und Kubernetes Managed Services, darunter die OpenStack Cloud und „MetaKube“. Als CNCF-Mitglied und zertifizierter Kubernetes Provider legt SysEleven Wert auf Datenschutz und hostet in nachhaltigen Rechenzentren.
ECM & DMS
SPEZIAL – VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
BEST PRACTICE
E-Akte
OZG 2.0
eGovernment
Open Data
EfA & Fachverfahren
Infrastruktur
Open Source
NIS2 & Compliance
Digitale Souveränität
Künstliche Intelligenz
Praktische Anwendungsfälle mit künstlicher Intelligenz
Der digitale Helfer
„KAI ist der Kommunale AI-Assistent der AKDB und mehr als nur ein einfacher Chatbot.“ Modelle mit künstlicher Intelligenz gibt es viele. Sie erleichtern die Arbeit der Verwaltungsangestellten und das Leben vieler Bürgerinnen und Bürger. Dr. Christian Wiesner, Abteilungsleiter für IT-Architecture Strategy bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), zeigt praktische Anwendungsfälle, anhand von KI-Projekten wie KAI.
2024 war ein Jahr voller wichtiger Ereignisse im Bereich der KI: die EU hat das weltweit erste Gesetz zur Regulierung von künstlicher Intelligenz verabschiedet, ein KIBüro in der EU-Kommission wurde gegründet, die Bundesverwaltung hat eine Plattform für KI-Anwendungen, namens „KIPITZ“ ins Leben gerufen und die Bundesländer erproben neue KI-Assistenten für die öffentliche Verwaltung. So gibt es beispielsweise „NRW.Genius“ in Nordrhein-Westfalen Auch Baden-Württemberg geht neue Wege – und zwar mit der Pilotierung von F13 als Text-Assistenz in der Verwaltung.
Neue KI-Anwendungen wie KAI
Mittlerweile gibt es viele KI-Modelle für unterschiedliche Anwendungen in Deutschland. Ein Beispiel für die Anwendung im kommunalen Bereich ist „KAI“. Dr Christian Wiesner, Abteilungsleiter der IT-Architecture Strategy bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), stellte auf dem 6. Kommunalforum in München erstmals die neue KI-Anwendung vor:
„KAI ist der Kommunale AI-Assistent der AKDB und mehr als nur ein einfacher Chatbot. Er ist ein
fassen, Briefe zu schreiben, Dokumente zu erstellen und größere Dateien zusammenzufassen. „Bei der Erstellung von E-Mails handelt es sich nicht nur um ein Vorlage-System aus vordefinierten Bausteinen Das System geht gezielt auf den Inhalt ein und fasst Texte zusammen. Außerdem ist es für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister besonders hilfreich, wenn Reden gehalten werden und sie bestens über alles informiert sind“, erklärte Wiesner.
Es können aber auch Bildbewertungen und Bildkategorisierungen durchgeführt werden. Das ermöglicht einen großen Einsatzbereich
Nichtsdestotrotz sehen Experten immer noch zu wenig Fortschritt: Zwar ist Deutschland bekannt für gute akademische Ausbildungen im Bereich KI, jedoch fehlt es im Land wohl noch an genügend KIAnwendungen in Wirtschaft und Verwaltung Auch stammt keines der führenden KI-Unternehmen aus Deutschland. „Deutschland muss wieder auf Sieg statt nur auf Platz spielen“, sagte bereits Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst Dem gegenüber steht Dr Volker Wissing, Bundesdigitalminister. Er verwies auf eine Studie: Laut des Berichts zu künstlicher Intelligenz der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vom 11. Juni 2024, entwickelt sich Deutschland zu einem weltweit führenden Land in der KI-Forschung
Assistent für die Sachbearbeitenden, künftig aber auch für Bürgerinnen und Bürger zugänglich und direkt in unsere Fachverfahren integriert“, teilte Wiesner mit. KAI war nach seiner Premiere auf dem Kommunalforum auch auf der Smart Country Convention in Berlin präsent. Dort zeigte die AKDB anhand praktischer Anwendungsfälle, was KAI kann.
„KAI ist eine Plattform für unterschiedliche Einsatzszenarien In Zukunft wird KAI zu einem digitalen Helfer, der einem während der Arbeit über die Schulter sehen kann – sei es bei der Erstellung von Gehaltsabrechnungen, der Einstellung neuer Mitarbeiter oder der Bearbeitung von Wohngeldanträgen im Sozialhilfeverfahren.“ Das aktuelle Basismodell ermöglicht es, Antworten auf Anfragen zu ver-
ten. Das geschieht u a., wenn LKWs diese häufig als Umgehungsstraße zur Autobahn nutzen.“ Dieses Tool unterstützt Verwaltungsangestellte auch dabei, den richtigen Ansprechpartner zu finden. Im Amt wird die Post über die Poststelle zielgerichtet weitergeleitet, und Bürgerinnen und Bürger erhalten im Falle einer Beschwerde Informationen darüber, an wen sie sich wenden können. Aktuell ist KAI für verschiedene Anwendungsfälle verfügbar und jede Kommune hat ihre eigene Einsatzmöglichkeit gefunden. Gerade der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel werden die Verwaltungen in den kommenden Jahren erheblich belasten. Automatisierte Prozesse sparen dann viel Zeit – Zeit, die den Sachbearbeitenden oft nicht mehr zur Verfügung steht Deshalb kann künstliche Intelligenz auch Arbeitsaufwand ersparen. „KI-Anwendungen können das Leben erleichtern“, bestätigte Wiesner. „Wir haben sehr gutes Feedback erhalten. Aktuell gibt es viele Wünsche nach neuen Features und die Weiterentwicklung des Systems wird kontinuierlich vorangetrieben Momentan entwickeln wir auch neuere Anwendungsfälle zusammen mit unseren Kunden.“
KI ist überall
Die Einsatzmöglichkeiten für künstliche Intelligenz gehen mittlerweile deutlich weiter Ein Anwendungsbeispiel ist die kommunale Wärmeplanung: Eines ihrer Ziele ist es, den vor Ort besten und
„KAI ist eine Plattform für unterschiedliche Einsatzszenarien. In Zukunft wird KAI zu einem digitalen Helfer, der einem während der Arbeit über die Schulter sehen kann.“
Dr. Christian Wiesner, Abteilungsleiter für IT-Architecture Strategy bei der AKDB
weit über die reine Textassistenz hinaus Ein anderer Anwendungsfall ist die Hundesteuerberechnung für einzelne Kommunen oder die Straßenzustandserfassung Die KI sei demnach in der Lage, die Straßenqualität zu ermitteln, den Zustand des Asphalts zu bewerten und diesen auf Schlaglöcher zu überprüfen „Dabei werden auch Randbereiche miteinbezogen, die der menschlichen Beachtung leicht entgehen Diese Daten können in einem GIS-System erfasst und auf einer Karte visualisiert werden“, informierte der Abteilungsleiter der AKDB „Man kann zum Beispiel sehen, dass auf einer Hauptoder Nebenstraße immer wieder erhebliche Straßenschäden auftre-
kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln Der Heizbedarf eines Gebäudes ist abhängig von seiner Isolierung Woher stammen die Daten? „Es gibt noch kein zentrales Register, das Auskunft darüber gibt, ob ein Haus beispielsweise nach KfW 85 gebaut wurde oder ein Altbau ist Eine Möglichkeit, solche Daten zu ermitteln, wäre die Nutzung von Luftbildern sowie Bildern von Google Street View oder ähnlichen Diensten“, antwortete der IT-Architekt.
„In Deutschland gibt es Anbieter, die solche Daten bereitstellen. Mit dieser Information ließe sich der Energiebedarf in der gesamten
Kommune prognostizieren.“ Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von KI in der Verwaltung ist die Entwicklung von Fachverfahren für Kommunen. Dazu gehört mittlerweile das Beantragen oder Verlängern von Führerscheinen oder Reisepässen und das Zulassen von neuen Fahrzeugen „Auch im Bereich der Finanz- und Personalplanung im öffentlichen Dienst sind unsere Programme im Einsatz. In Bayern berechnen wir beispielsweise rund 450.000 Personalfälle pro Monat.“
KAI kann auf die Daten von bestehenden Fällen zugreifen. Anhand von Vergleichsdaten werden Lösungen vorgeschlagen: „Ganz nach dem Prinzip ‚Gleiches muss gleich behandelt werden‘. Diese Art von Unterstützung ist eine enorme Erleichterung für unsere Kunden Und in diese Richtung müssen sich unsere Verfahren in Zukunft entwickeln“, betonte Wiesner. Dabei müsse KI aktiv diese Unterstützung anbieten. Jedoch wies er darauf hin, dass die meisten KIProdukte auf dem Markt derzeit reaktiv seien und nur Antworten auf direkt gestellte Fragen liefern „Unsere Systeme werden auch im Sozialwesen und im Jugendamt eingesetzt, auch in der Bearbeitung von sensiblen Daten. Bei künftigen Szenarien mit sensiblen Kundendaten steht der sorgsame Umgang mit diesen Daten in unserer eigenen Cloud an oberster Stelle Solche Daten verlassen nie unsere BSI-zertifizierte Rechenzentren“, sagte Wiesner.
Wissen weitergeben – von anderen lernen
KI kann die Effizienz in Verwaltungen und Kommunen verbessern Laut der OECD-Studie, ist es notwendig KI wirksam einzusetzen, um künftige Herausforderungen zu meistern – und zwar mit einer soliden Technologie-, Daten- und Infrastruktur-Grundlage. Wesentliche Voraussetzungen hierfür sind qualifizierte Arbeitskräfte für die Implementierung von KI in allen Sektoren und das Vertrauen der Gesellschaft. Vertrauen wird auch durch Austausch geschaffen: Der Dialog zwischen Kommunen ist entscheidend, um digitale Prozesse voranzutreiben. Denn erst die Vernetzung und die gemeinsame Arbeit an Herausforderungen ermöglichen das Teilen von Lösungen, Best Practices und Anwendungsbeispielen – wie dem von KAI. se
OECD-Bericht
Die Studie zur künstlichen Intelligenz in Deutschland ist online als PDF einsehbar. [ voge.ly/oecd/ki-in-deutschland ]
Die nächste Ausgabe der eGovernment erscheint am Montag, den 27. Januar 2025.
Das SPEZIAL dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Kommunales eGovernment. Anzeigenschluss ist der 13. Januar 2025.
Cloud-Native: der Schlüssel zur modernen Verwaltung
Die Anforderungen an digitale Verwaltungsleistungen steigen –Cloud-Native-Technologien ermöglichen agile, skalierbare Lösungen und somit eine zukunftsfähige, flexible IT-Infrastruktur.
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung schreitet voran – und mit ihr steigen die Anforderungen an Effizienz, Skalierbarkeit und
Datensouveränität. Bürgerinnen und Bürger erwarten schnelle, digitale und nutzerfreundliche Services, während Behörden stets die
Einhaltung von Datenschutz und gesetzlichen Vorgaben sicherstellen müssen. Cloud-Native-Technologien bieten eine Antwort auf
diese Herausforderungen und ermöglichen eine zukunftsfähige, flexible IT-Infrastruktur.
Cloud-Native für die Verwaltung
Cloud-Native beschreibt eine moderne Herangehensweise an die Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen. Durch Containerisierung, Microservices und Automatisierung entstehen agile, skalierbare Lösungen, die sich nahtlos an veränderte Anforderungen anpassen. Behörden stellen so Fachverfahren schneller bereit, skalieren dynamisch digitale Bürgerportale und entwickeln damit innovative Services kontinuierlich weiter.
Ein Beispiel: Ein digitales Bürgerportal, das auf einem CloudNative-Ansatz basiert, kann problemlos mehr User gleichzeitig bedienen, ohne die Performance zu beeinträchtigen Zudem ermöglicht die Nutzung von Containern und Microservices eine kontinuierliche Weiterentwicklung, ohne den laufenden Betrieb zu stören.
Multi-Cloud für maximale Flexibilität
Cloud-Native-Technologien entfalten ihr volles Potenzial in einer Multi-Cloud-Umgebung Die Multi-Cloud-Strategie, wie sie das ITZBund verfolgt, kombiniert Public und Private Cloud, um unterschiedlichen Schutzanforderungen gerecht zu werden. Anwendungen mit hohem Sicherheitsbedarf laufen in geschützten Private-CloudUmgebungen, während weniger sensible Tools von der Skalierbarkeit und Flexibilität einer Public Cloud profitieren Dieser Ansatz sorgt für Datensouveränität und ermöglicht gleichzeitig eine effiziente Ressourcennutzung.
Die Lösung für beide Welten
Die Cloud-nativen Solutions der Fabasoft unterstützen diesen Ansatz optimal Sie sind sowohl in hochsicheren Private-Cloud-Umgebungen als auch in der zertifizierten Fabasoft Public Cloud verfügbar. Diese erfüllt u a. die strengen Anforderungen des BSI C5 für Cybersicherheit und des EU Cloud CoC Level 3, der das höchste Datenschutzniveau gemäß DSGVO nachweist. Behörden agieren damit sicher und flexibel, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Datensouveränität.
Cloud-Native und Multi-Cloud sind keine Technologien der Zukunft –sie sind bereits heute unverzichtbar für eine moderne Verwaltung.
Netzwerktreffen
Ideen für eine moderne Polizeiarbeit
Die Innovationslabore der Polizeien von Bund und Ländern tauschten sich auf ihrem vierten Netzwerktreffen zu moderner Polizeiarbeit und innovativen Projekten aus
(v. l.) Roger Fladung, Polizeipräsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, Polizeivizepräsidentin Kathleen Arnhold und Michael Domberg, Abteilungsleiter Wissenschaftlicher Dienst in der Cyberagentur.
Beim diesjährigen Netzwerktreffen der Innovationslabore der Polizeien standen Workshops und Best-Practice-Vorstellungen rund um Innovationen und zukunfts-
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weisende Projekte auf dem Programm. Zudem gab es eine Vorstellung des True-Crime-Hackathons der Polizei Niedersachsen, die zeigte, wie Innovationen in der
Polizeiarbeit kreativ und praxisnah entwickelt werden können. Gastgeber war diesmal der Innovation Hub Niedersachsen „Treffen wie dieses bieten eine wichti-
Von Menschen für Menschen
Allerdings sieht er weiterhin Hürden, wie die Trägheit des Gesundheitssystems und den Widerstand mancher Mitarbeiter gegenüber neuen Technologien Um die Digitalisierung erfolgreich umzusetzen, sei eine ganzheitliche Strategie und Identität als digitale Organisation entscheidend: „Wir müssen eine Vision entwickeln, wie wir am Krankenhaus 2030 arbeiten und versorgt werden wollen –nicht nur einzelne Prozesse verbessern.“ Letztlich gehe es darum, Leidenschaft und Begeisterung für das Thema Digitalisierung zu entwickeln und „die Dinge auch als Chance zu sehen“ Digitalisierung im Krankenhaus dürfe durchaus Spaß machen.
In die gleiche Kerbe schlug Susann Homann, Chief Digital Officer am Universitätsklinikum Halle, die über die Herausforderungen und Möglichkeiten des Einsatzes von KI im Krankenhaus sprach Sie betonte, dass KI nicht dazu dienen sollte, Ärzten vorzuschreiben, wie sie arbeiten sollen, sondern vielmehr dabei helfen könnte, unstrukturierte Daten zu sammeln und zu strukturieren. Ihrer Erfahrung nach wollten Ärzte keine KI, die ihnen erklärt, wie sie Arztbriefe schreiben sollen, sondern eine, die ihnen die Datenerfassung erleichtert Gleichsam betonte Homann,
dass der Faktor Mensch entscheidend sei und das medizinische Personal kontinuierlich geschult werden müsse, um mit den Möglichkeiten der Digitalisierung umzugehen. Um sich der Mitarbeit zu versichern, müsse man auch den Menschen und seine Bedürfnisse im Blick haben: „Was bedeutet denn Digitalisierung für ihn? Was ist denn eigentlich sein Mehrwert in diesem System? Wo kommen Vertrauen und Kompetenz her?
Und warum kommt der Mitarbeitende jeden Montag in die Arbeit?“ All das sind für Homann relevante Fragen, die man sich und im Zweifel den betroffenen Fachkräften stellen müsse.
In einem der beiden abschließenden Roundtables stand die Bedeutung von Pflegedaten – dem „unbekannten Schatz im Datalake“ im Mittelpunkt Die Gruppe um Bernadette Hosters, Leitung Entwicklung und Forschung Pflege, Uni-
ge Gelegenheit, gemeinsam erfolgreicher zu sein“, erläuterte Oskar Neda, Leiter des Innovation Hub Niedersachsen, und betonte damit den Aspekt des Austauschs und der Kooperation zwischen den einzelnen deutschen Polizeien. „Die Arbeit, die wir in unseren Organisationen leisten, ist echte Pionierarbeit Sie erfordert Durchhaltevermögen, denn Innovation ist kein Sprint, sondern ein Marathon –oft sogar mit zahlreichen Hürden“, betonte Neda.
Kompass
Mit dabei war auch die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH, kurz: Cyberagentur, die das letztjährige Treffen ausgerichtet hatte und seit langem eng mit den Austrägern der Netzwerktreffen zusammenarbeitet. „Innovation entsteht aus der Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven – sei es zwischen Technik und Verwaltung, Wissenschaft und Praxis oder über Grenzen hinweg“, sagte Michael Domberg, Abteilungsleiter des Wissenschaftlichen Dienstes der Cyberagentur Die Praxiserfahrungen der Polizeien seien ein unverzichtbarer Kompass für die Innovationsarbeit. „Sie zeigen uns, was funktioniert, welche Herausforderungen bestehen und wo neue Ansätze entwickelt werden müssen“, so Domberg Diese Erkenntnisse seien entscheidend, um langfristige und anwendungsspezifische Lösungen zu schaffen
versitätsmedizin Essen, identifizierte dabei bestehende Datenressourcen im Pflegebereich sowie deren Potenziale und Einschränkungen Diskutiert wurden auch Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen Nutzung von Pflegedaten und Risiken, die sich aus einer Vernachlässigung dieser Daten ergeben könnten Best Practices zur Nutzung von Pflegedaten in KI-Projekten durften dabei natürlich auch nicht fehlen. Im zweiten Roundtable widmeten sich die Diskutanten um Daniela Aufermann, M.Sc. und CDO, Vestische Caritas-Kliniken, der Frage nach der notwendigen Digitalkompetenz auf Führungsebene. Hier
Das Treffen in Hannover stand daher ganz im Fokus des Netzwerkens und der Schnittstellen in der Zusammenarbeit. Dabei wurden der Status quo festgestellt sowie Problemstellungen und die entsprechenden Herangehensweisen thematisiert
Prozess
„Mit diesen Netzwerktreffen wurde eine Plattform geschaffen, die den Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und internationaler Zusammenarbeit fördert“, betonte Roger Fladung, Polizeipräsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, und unterstrich damit den Netzwerkgedanken innerhalb der Polizeiarbeit, der sich trotz föderaler Strukturen länderübergreifend gestaltet habe. „Innovation lebt vom Austausch und davon, zukunftsbezogene Fragen und Problemstellungen als Prozess zu verstehen und zu bearbeiten, ohne dass bestehende Routinen und Denkmuster Innovationen schon im Ansatz ersticken“, ergänzte Fladung „Der Gelingensfaktor liegt für mich nicht im Produkt, sondern in den Impulsen, die Innovation erst möglich machen.“ Die Netzwerktreffen sollen die Rolle der Innovationslabore und der Cyberagentur als Treiber von Innovationen und Vernetzerin von Wissenschaft, Praxis und internationaler Zusammenarbeit in der Polizeiarbeit, aber auch insgesamt für die Stärkung der inneren und äußeren Sicherheit betonen su
waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass Digitalkompetenz über reine IT-Kenntnisse hinausgeht und strategisches, innovatives und kommunikatives Denken erfordert Ein Vorstand müsse die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Geschäftsmodell verstehen und Innovationen proaktiv umsetzen können. Entscheidend sei letztlich, dass digitale Expertise im Klinikvorstand mit der strategischen Ausrichtung des Hauses verknüpft werde, um Veränderungsprozesse effektiv anzustoßen. Eine Erkenntnis, die sich aus den eineinhalb Tagen ziehen lässt: Digitalisierung ist eine Mammutaufgabe, die sich nur gemeinsam erfolgreich umsetzen lässt: vom partizipierenden Pflegepersonal über die CxOs bis hin zur Führungsebene, von der Politik und Gesetzgebung über Fachgremien, Standardisierungs- und Normungsorganisationen sowie IT-Anbietern bis hin zu den Kliniken und Krankenkassen – im Sinne effizienterer Prozesse, des Bürokratieabbaus sowie der Patientinnen und Patienten müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Auf C-Level herrscht bereits ein gemeinsames Verständnis für dieses Unterfangen – nun gilt es, diese Gedanken auch in die Einrichtungen zu tragen aus
Präsentationen, Diskussionen, Networking
Gemeinsam Zukunft gestalten
IT-Lösungen hautnah auf dem Governikus Summit (25.-26. Februar 2025) anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums erleben.
Um den stetig wachsenden Erfordernissen der digitalen Welt gerecht zu werden, muss sich eine Verwaltung kontinuierlich selbst erneuern Das Ziel besteht darin, die Verwaltungsabläufe zu verbessern sowie medienbruchfreie Dienstleistungen für alle Bürger:innen und Unternehmen zu etablieren. Zur gleichen Zeit soll die Kooperation zwischen allen Ebenen des Staates verbessert werden – soweit die Theorie Doch die Praxis zeigt deutlich, dass auch an alten Relikten aus der analogen Welt weiterhin festgehalten wird: Das Faxgerät oder der Stempel sind noch häufig Teil des Arbeitsalltages Hier setzt Governikus an: Seit 25 Jahren arbeitet der Bremer ITSicherheitsexperte mit daran, die Digitalisierung Deutschlands in den Bereichen der sicheren Identitäten, Kommunikationsinfrastrukturen und -lösungen sowie der Integrität von Daten voranzutreiben. Und das mit Erfolg: Laut des E-Government Development Index von 2024 stieg der Indexwert für Deutschland auf 0,94. Ein klares Plus im Vergleich zu 2022.
Digitalisierung ohne Kryptografie undenkbar
Rein organisatorische Maßnahmen zur Sicherheit sind oft ungenügend Bedenkt man die Verwundbarkeit von Systemen und Daten durch Cyberangriffe, dann überrascht dies nicht Vertrauen in Identitäten, Daten und Systeme kann nur entstehen, wenn diese ohne jeden Zweifel bestehen Das fängt bei entsprechenden Zertifikaten, die den Herausgeber einer Webseite iden-
tifizieren, an. Eine nicht durch ein Zertifikat verschlüsselte Webseite wird als „unsicher“ angezeigt und Nutzende würden dort keinen Account eröffnen oder Bankdaten hinterlegen. Kryptografisch behandelte Daten schaffen im Kontext der Digitalisierung Verlässlichkeit und Vertrauen Immer mehr Daten und Dokumente entstehen elektronisch und werden elektronisch übermittelt Diesen fehlen gegenüber dem Papier wichtige Eigenschaften wie Integrität und Authentizität Um diese forensischen Nachweise herzustellen, werden kryptografische Mittel benutzt. Was zunächst kompliziert klingt, macht Governikus aber weitreichend nutzbar: Unsere Software-Entwicklung hat das Ziel, Nutzenden den Umgang mit entsprechenden Software-Anwendungen so einfach wie möglich zu machen Anwendende sollen sich mit der Komplexität, die mit ITSicherheit einhergeht, überhaupt nicht beschäftigen, sondern mit den ihnen vertrauten Systemen arbeiten können.
Die Cyberkriminalität liegt weiterhin auf einem hohen Niveau DDoS-Attacken, Ransomware, Phishing und Social Engineering: Die Arten und Einfallstore sind vielfältig für Angreifer Das Schadenspotenzial für Wirtschaftsunternehmen, Kommunen und Behörden ist enorm
Identitätsdiebstahl vorbeugen
In der analogen Welt zeigen wir unseren Personalausweis oder Reisepass vor und wissen, dass niemand anderes sich für uns ausge-
ben kann. Beim digitalen Ich kommen neue Herausforderungen hinzu. Je nach Anwendungsbereich gibt es unterschiedliche Identitäten, die mit unterschiedlichen persönlichen Daten gekoppelt sind. Das sind bei einer Identifizierung für ein Shopping-Portal andere als beispielsweise für einen SocialMedia-Account. Der digitale Identitätsnachweis gegenüber Behörden, z B. bei einer Wohnsitzummeldung, ist dabei einfacher als vermutet: Bürgerinnen und Bürger können die AusweisApp des Bundes auf dem Smartphone installieren, den Personalausweis ans Gerät halten, eine PIN eingeben, fertig. Der Online-Ausweis besteht bereits seit vielen Jahren und löst schon heute die Identifizierungsprobleme auf höchstem Sicherheitsniveau. Folglich stellt die Absicherung der eigenen digitalen Identität, der Daten und Kommunikation für Bürger:innen aber auch Unternehmen sowie Behörden eine zentrale Herausforderung dar Produkte aus dem Governikus-Portfolio bieten für unterschiedliche Einsatzszenarien die passende Lösung, lassen sich einfach in bestehende Systeme und Prozesse integrieren und gewährleisten sowohl Interoperabilität als auch die Einhaltung nationaler und internationaler Gesetzgebungen.
Mit Governikus-Lösungen zum nachhaltigen papierlosen Arbeiten
Die Signatur- und Siegelplattform DATA Sign fügt sich nahtlos und unkompliziert in bestehende Geschäftsprozesse ein Angefangen
beim Signier- oder Siegelprozess, rundet das Feature „Validierung“ die Anwendung ab: Wenn Mitarbeitende ein oder mehrere signierte und gesiegelte Dokumente erhalten, können sie diese einfach in der Webanwendung überprüfen. Dabei verlässt das Dokument nicht die eigene Infrastruktur und sie erhalten im Anschluss die Ergebnisse des detaillierten Prüfprotokolls in einer kurzen Zusammenfassung, samt einer endanwenderfreundlichen Empfehlung zur Einstufung (z.B. „rechtssicher“ bzw. „nur für interne Verwendung“) Governikus DATA Sign dient als Basisdienst in der landesinternen Verwaltung und Infrastruktur und bietet eine ganzheitliche Lösung für viele Fachszenarien und -anwendungen.
Sichere Kommunikation zwischen Behörden und Organisationen
Authentizität, Vertraulichkeit und Nachweisbarkeit sind wesentliche Merkmale sicherer Datenübermittlung zwischen Behörden Gleichzeitig entstehen vor allem durch die Anforderungen verschiedenster Nutzergruppen die unterschiedlichsten Übermittlungswege, die auf eigenen Übertragungsprotokollen basieren Das Handling dieser Multikanal-Kommunikation stellt Organisationen und Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Governikus-Produkte aus dem Bereich „Sichere Kommunikation“ begegnen diesen Herausforderungen mit Server-basierten und Client-Anwendungen für den sicheren elektronischen Datenaustausch zwischen Behörden und Organisationen.
Nur zusammen geht es digital voraus
Die Erfolgsgeschichte von Governikus startete 1999, als das Unternehmen den Städtewettbewerb MEDIA@Komm der Bundesregierung gewann. Dieser hatte zum Ziel, innovative elektronische Dienste für Bürger:innen und Wirtschaft hervorzubringen Heute beschäftigt Governikus über 300 Mit-
arbeitende an fünf Standorten deutschlandweit, hat eine Tochtergesellschaft und ihr Portfolio über das E-Government hinaus auf die Märkte E-Justice und E-Health ausgeweitet.
Das Firmenjubiläum findet seinen Höhepunkt auf dem Governikus Summit im Februar 2025. Dort sprechen Governikus-Mitarbeitende mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Justiz, Wissenschaft und IT-Wirtschaft über aktuelle Herausforderungen aus den Bereichen E-Government, E-Health, E-Finance und E-Justice.
Welchen Wandel hat Governikus in einem Vierteljahrhundert durchlaufen? Der digitale Staat braucht den Zusammenschluss der Akteure aus unserer Sicht mehr denn je Doch Kooperationen allein können, so kraftvoll sie sein mögen, die Digitalisierung der Verwaltung nicht ohne richtungsweisende Standards stemmen. Wenn es aber kein Big Picture gibt – wonach sollen sich Standards richten? Brauchen wir also mehr Regulierung bei den IT-Standards in Deutschland? Oder reicht es aus, den Markt entscheiden zu lassen? Wie können wir Ressourcen-bewusst an IT-Lösungen arbeiten und diese iterativ an neue nationale und internationale Anforderungen anpassen? Diese und viele weitere Fragen wollen wir in den beiden Tagen gemeinsam beleuchten Am 25./26. Februar 2025 wollen wir auf dem Governikus Summit auf unsere vergangenen Jahrzehnte zurückblicken und gleichzeitig über die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung sprechen Seien Sie dabei, wenn wir 25 Jahre Erfolgsgeschichte feiern und freuen sich auf inspirierende Präsentationen, spannende Diskussionen und Networking-Möglichkeiten.
„Wir freuen uns sehr, dass wir wieder hochkarätige Gäste begrüßen dürfen“, so Governikus-Prokuristin Petra Waldmüller-Schantz. In verschiedenen Panels und Podiumsformaten werden GovernikusMitarbeitende unter anderem mit Normenkontroll-Rätin Dorothea Störr-Ritter, den Bundestagsmitgliedern Anke Domscheit-Berg, Dr Volker Redder und Dr Markus Reichel sowie den IT-Planungsratsmitgliedern StS Ina-Maria Ulbrich, StS Bernd Schlömer und Staatsrat Dr Martin Hagen und vielen weiteren Akteuren sprechen. Kunden und Partner stellen darüber hinaus Best-Practice-Lösungen vor Das vollständige Programm wird voraussichtlich Anfang Dezember feststehen.
Kommen Sie mit uns an unseren Ständen auf dem Governikus Summit ins Gespräch!
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Neue Veröffentlichung des BBSR
Smart City: Praxisfälle für Kommunen
Wie haben andere Kommunen Smart-City-Projekte umgesetzt und was lässt sich daraus lernen? Mit 30 Projekt-Steckbriefen will das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Entscheidern in den Kommunen Anregungen und einen ersten Überblick geben.
In Bezug auf Smart-City-Projekte sind die möglichen Aktivitäten für Kommunen breit gefächert, denn der Begriff Smart City umfasst viele verschiedene Aspekte wie Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Inklusion, Smart Governance und Healthcare, um nur einige zu nennen. Gleichzeitig stehen Kommunen aber bei der Umsetzung vor ganz ähnlichen Herausforderungen – voneinander lernen lohnt sich also. Um Verantwortliche in den Kommunen hierbei zu unterstützen, hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung jetzt in einem neuen Kompendium „Smart Cities und Smart Regions“ 30 Praxisbeispiele für Kommunen zusammengefasst Das Nachschlagewerk ist gedacht als „niedrigschwellige, leicht zugängliche und prägnante Sammlung“ aktueller Ansätze –um Entscheidern einen ersten Überblick zu geben Ausgewählt wurden demnach Projekte, die bereits umgesetzt oder zumindest schon weit fortgeschritten, bewährt und gut dokumentiert sind. Die vorgestellten Fälle sind aufgeteilt auf die sechs Handlungsfelder:
W Bildung und Kultur
W Energie und Umwelt
W Gesundheit
W Infrastruktur
W Mobilität und
W Sicherheit.
Die Praxisbeispiele decken eine breite Palette an Lösungen ab, von digitalen Zwillingen, Car-to-XKommunikation, über Medialabs für Kinder und Jugendliche, Aug-
mented Reality bis zu StadtklimaMonitoring und „WinterSmart“Planung für Räum-und Streufahrzeuge – wobei Sensoren eine entscheidende Rolle spielen.
Talking Trees und sprechende Mülleimer
Sprechende Bäume kennt man eher aus Grimms Märchen Im Ulmer Projekt „Talking Tree Berti“ sprechen die Bäume auch nicht im eigentlichen Sinn; über ein Dashboard können Interessierte wichtige „Gesundheitsdaten“ der Bäume, etwa die Wasserversorgung, live mitverfolgen und sich auch über die Ökosystem-Leistungen wie Transpirationskühlung oder CO2-Bindung informieren Die Rotbuche „Berti“ im Botanischen Garten in Ulm ist der Prototyp, inzwischen wurden zehn weitere Bäume im Stadtgebiet mit jeweils fünf Sensoren zur Datenerfassung ausgestattet. Das Projekt bietet auch Potenzial zur aktiven Beteiligung. Ziel ist es, die Bevölkerung, insbesondere auch Heranwachsende, für die Folgen des Klimawandels in der eigenen Stadt zu sensibilisieren. Sensoren sind auch grundlegend im Infrastrukturprojekt „sprechende“ Mülleimer in Herrenberg; Überquellende Abfallbehälter stören im öffentlichen Raum, auf der anderen Seite sollten aber auch unnötige Einsätze der Stadtreinigung vermieden werden, die Idee war also, mit Hilfe von Sensoren den tatsächlichen Füllstand der Behälter zu ermitteln und die Leerung
entsprechend zu planen Nachdem zunächst verschiedene Mobilfunkbasierte Sensortechniken getestet wurden, konnten mit dem Ausbau des LoRaWAN-Netzes und der Anpassung von Sensoren die technische Grundlage geschaffen werden, um knapp drei Viertel der 120 Unterflurmülleimer in Herrenberg mit Sensoren auszustatten. Diese übermitteln den Füllstand der Abfallbehälter stündlich an Basisstationen, von dort aus werden die Daten in Echtzeit an den zentralen Rechner des Amts für Technik und Grün weitergeleitet. So werden eine bedarfsgerechte Leerung und eine intelligente Routenplanung ermöglicht.
smartBRIDGE Hamburg
Ein anderes Beispiel im Bereich Infrastruktur findet sich in Hamburg Dort wird derzeit in einem Pilotprojekt die sehr zeit- und kostenintensive Wartung der 1974 eröffneten Köhlbrandbrücke optimiert – mit Hilfe eines digitalen Zwillings, einer Echtzeitrepräsentation der Brücke auf Basis aller zur Verfügung stehenden Zustandsdaten. Neben Bestandsunterlagen der Brücke sind das die Daten aus den klassischen Brückenprüfungen, aus speziellen Einzelüberwachungen sowie Echtzeitdaten aus umfangreicher Sensorik. Hier sind insgesamt 520 Neigungs-, Belastungs-, Beschleunigungs-, Dehnungs- und Schallemissionssensoren sowie Wetterund Pegelsensoren sowie Kameras genannt Diese Daten sind in ei-
Weitere Informationen
Wie das Kompendium aufgebaut ist
Im ersten Teil des Nachschlagewerks werden die einzelnen Projekte, nach Handlungsfeldern gegliedert, in einem jeweils einseitigen Steckbrief inhaltlich vorgestellt. Diese Steckbriefe sind nach einem einheitlichen Muster aufgebaut: Nach einer kurzen Zusammenfassung wird zunächst der Kontext erläutert und anschließend die Frage beantwortet: Was können andere Kommunen lernen? Zudem sind die wichtigsten Zahlen und Fakten, die beteiligten Akteure, Einwohnerzahl und das Bundesland angegeben sowie die Links zu den Projekten hinterlegt. Die Vergleichbarkeit der Projekte untereinander wird durch die Verschlagwortung nach drei Kategorien erreicht:
W Zielgruppen: Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik;
W Kategorien der technischen Lösung: Einzellösung, integrierte Lösung (z. B. Plattformen, digitale Zwillinge), cyber-physische Systeme, Ökosysteme oder nicht-technische Lösungen (die mit technischen Lösungen kombiniert sein können) und
W Aufwand: wenig aufwendig / aufwendig / sehr aufwendig.
Kriterien zur Aufwandsschätzung
Diese Aufwandseinschätzungen sind im zweiten Teil der Veröffentlichung etwas ausführlicher in Tabellenform erläutert. Als Kriterien wurden dabei herangezogen:
W Kosten: von unter als 250.000 Euro bis über 750.000 Euro,
W Umsetzungsdauer: unter 3 bis über 6 Monate,
W Komplexität: Anzahl der Akteure / Zielgruppen,
W Nachnutzbarkeit: vollständiges Open-Source-System / Open Source, das individuell noch anzupassen ist / Idee, aber kein fertiger Plan oder Code.
nem Building Information Model zusammengeführt, als Basis für ein prädiktives, nachhaltiges Instandhaltungsmanagement Der digitale Brückenzwilling soll als Blaupause für eine digitalisierte Instandhaltung von Brücken in Deutschland dienen
Und auch im Bereich Sicherheit spielen Sensoren eine wichtige Rolle: So kommunizieren in Braunschweig Rettungsfahrzeuge über Sensoren mit Ampeln, um eine „grüne Welle“ zu erzeugen. Die Rettungskräfte können so schneller zum Einsatzort gelangen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
Cybersicherheit
Doch es geht nicht nur um technische Fragen. Gerade kleineren Verwaltungen fehlen oft die nötigen Ressourcen zur Verteidigung gegen Cyberangriffe Im interkom-
munalen Projekt zur „Cybersicherheit in öffentlichen Verwaltungen“ haben sich daher der Landkreis und die Stadt Gießen sowie die kreisangehörigen Städte und Gemeinden zusammengeschlossen. Gemeinsam ermöglichen sie Beratungs- und Schulungsangebote und tauschen sich regelmäßig aus Leitlinien, Handlungsempfehlungen und Notfallpläne werden zentral bereitgestellt Bei den 30 Praxisbeispielen für Kommunen soll es laut BBSR nicht bleiben: Künftige Projektvorstellungen sollen auch weitere Handlungsfelder abdecken: E-Government, Soziales, Städtebau und Stadtplanung sowie Wirtschaft, Handel und Tourismus nh
Das Nachschlagewerk
„Smart Cities und Smart Regions – 30 Praxisbeispiele für Kommunen" des BBSR, verfasst von Dr. Bettina Distel, Dr. Charlotte Räuchle und Daniel Regnery, kann über die BBSR-Website heruntergeladen oder bestellt werden:
Leserservice: eGovernment.de/hilfe oder eMail an: vertrieb@vogel.de mit Betreff „eGovernment“ Gerne mit Angabe Ihrer Kundennummer vom Adressetikett *CS-1234567*
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