4 minute read
OBEN OHNE RICHTUNG SOMMER CABRIOLETS
OBEN OHNE RICHTUNG SOMMER
Sie werden geliebt von Bankdirektoren, Fussballern und Hausfrauen – und das am liebsten «oben ohne»: Cabrios.
Advertisement
Text: Karin Schmidt
Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne sich blicken lässt, rollen auch wieder die Cabrios aus den Garagen. Der Winterschlaf ist vorbei, Lust auf Fahrtwind in den Haaren macht sich breit. Das weiss auch die Autoindustrie und setzt genau da mit einer Reihe neuer Cabrios und Roadster an. Besonders gefragt ist frische Luft offenbar dort, wo der Fahrtwind am heftigsten bläst – bei den Sportwagen. So bringt Porsche den neuen 911 zunächst als Carrera S und Carrera 4S. Auch bei BMW folgt nach der Einführung des neuen 8ers in Coupé-Form das neue Cabrio und ebenso kommt der neue Z4 mit Stoffverdeck auf den Markt. Ferrari renoviert den California und pflanzt ihm einen Turbomotor ein. Auch die neue Chevrolet Corvette fährt in ihren ersten Cabrio-Sommer, wie auch die offene Neuauflage des Ford Mustang. Zwei der genannten Modelle haben wir genauer unter die Lupe genommen.
BMW Z4
Mit seiner extrovertierten Optik zieht der neue Z4 Cabrio alle Blicke auf sich, denn gegenüber seinem Vorgänger ist der Neue acht Zentimeter länger und sieben Zentimeter breiter geworden. Die Front wirkt mit der breiten, flachen Niere und der markanten Zeichnung in der Motorhaube sehr sportlich, das Heck mit integriertem Spoiler sieht eher futuristisch aus, doch die Proportionen sind knackig. Vorteil des breiten Hecks: In den 281 Liter grossen Kofferraum passt nicht nur Handgepäck.
ENTFALTETER FAHRGENUSS Roadster-Fans freuts, denn BMW kehrt zum klassischen Stoffdach zurück. Zwar hatte das Stahlklappdach des Vorgängers unbestritten Vorteile bezüglich Wintertauglichkeit und Geräuschdämmung, doch ein Stoffdach gehört einfach zu einem puristischen Roadster-Feeling. Dabei surrt das Verdeck im BMW elektrisch auf und lässt sich auch während der Fahrt bis Tempo 50 binnen zehn Sekunden öffnen und schliessen. In adrenalingeladenen 4,5 Sekunden beschleunigen die 340 PS des M TwinPower Turbo 6-Zylinder-Benzinmotors den BMW Z4 Roadster von 0 auf 100 km/h. Sportlicher lässt sich das Gefühl vollkommener Freiheit nicht erreichen. Die Achtgangautomatik setzt den Roadster unauffällig in Bewegung. Wer im Roadster Platz nimmt, merkt sofort: Er sitzt viel näher an der Vorderachse. Wie das Aussendesign, so ist auch innen optisch alles nach vorne ausgerichtet. Das Cockpit darf man tatsächlich massgeschneidert nennen, mit recht kleinen virtuellen Instrumenten, Anwinkelung zum Fahrer und dem klassischen iDrive-System zur Bedienung plus Touch-Funktion beim Zentralbildschirm. Zunächst sind drei Motorisierungen vorgesehen: Die beiden Vierzylinder-Turbos leisten 197 und 258 PS; Topmodell ist der M40i mit standesgemässem Reihen-Sechszylinder und 340 PS. Der sitzt unter der Front möglichst weit hinten und bringt so eine 50:50-Gewichtsverteilung. Das Fahrwerk passt die Dämpfer an die Piste an, die Lenkung agiert spitz und Vortrieb gibt’s satt trotz 1610 Kilos Leergewicht. Die Preise starten bei 52200 Franken (20i, 197 PS) bis 78500 Franken (M40i).
www.bmw.ch
PORSCHE 911 CARRERA
Das erste Derivat des neuen 911 Coupé vom Typ 992 stellte Porsche nur sechs Wochen nach dessen Debüt vor und setzt damit eine jahrzehntelange Tradition fort: Als Porsche im September 1981 den Prototyp des ersten 911 Cabriolets auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt zeigte, waren Kunden und Fans auf Anhieb begeistert. Seither hat die offene Elfer-Variante, die ab 1982 ausgeliefert wurde, einen Stammplatz im Modell-Programm.
SCHNELLER IM CABRIO-MODUS Zum Cabrio macht den 911er ein vollautomatisches Stoffverdeck, das serienmässig mit einer festen Glas-Heckscheibe bestückt ist. In der Verdeckstruktur sind flächige Magnesiumelemente integriert, die das Aufblähen des Daches bei hohen Geschwindigkeiten unterbinden sollen. Öffnen und schliessen lässt sich das Verdeck bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Die neue Dachhydraulik verkürzt die Öffnungszeit auf rund zwölf Sekunden, ein elektrisch ausfahrbares Windschott nimmt dem Sturm im Nacken die Spitze. Die Gesamtlinie des 911 Cabrio folgt mit dem breiter gewordenen Vorderbau und dem nun stets breiten Hintern der des 911 Coupé. Beim Motor setzt Porsche auch beim Cabrio auf den aktuellen 3,0-Liter-Turbo-Boxer. Im offenen Elfer kommt vorerst ausschliesslich die 450 PS und 530 Nm starke Version zum Einsatz. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert 3,9 Sekunden im Modell S, resp. 3,8 Sekunden beim Allradmodell 4S. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Erstmals für das 911 Cabrio im Angebot ist das Sportfahrwerk namens Porsche Active Suspension Management (PASM). Die Federn sind in diesem Fall härter und kürzer, die Querstabilisatoren der Vorder- und Hinterachse steifer, das Fahrwerk insgesamt ist um zehn Millimeter abgesenkt. Deutlich modernisiert präsentiert sich der Innenraum, auch dank eines neuen Infotainmentsystems, dessen 10,9 Zoll grosses Display zentral ins Armaturenbrett eingebettet wurde. Im Kombiinstrument gibt es mittig einen analogen Drehzahlmesser, den links und rechts zwei 7,0-Zoll-Bildschirme flankieren. Bestellbar sind die neuen Porsche 911 Cabrio-Modelle ab sofort. Der 911 Carrera S Cabriolet liegt bei 175600 Franken, den 911 Carrera 4S Cabriolet gibt’s ab 186000 Franken.