Dolomitenstadt - Das Magazin 01/2012

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DAS MAGAZIN FÜR LIENZ UND DIE REGION 01 | 2012

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FRANZ THEURL BESSER ALS SEIN RUF?

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EDITORIAL VON GERHARD PIRKNER

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Liebe Leserin, geschätzter Leser, Sie halten die zweite Ausgabe von "Dolomitenstadt" in Händen. Es ist wieder ein dickes Heft geworden, mit einem bunten Spektrum an Themen und erstaunlichen Bildern, die in dieser Qualität kein anderes regionales Medium bietet. Wir haben lange überlegt, wer diesmal die Titelseite unseres Lifestyle-Magazins zieren soll – und sind auf die Kuh gekommen! Ramona Waldners Fotostrecke von einer der letzten Viehversteigerungen im Stadtgebiet symbolisiert gut, worum es in vielen Artikeln dieser Ausgabe geht. Lienz wandelt sich und dieser Wandel hat gravierende Auswirkungen auf den gesamten Bezirk. Die Bauern ziehen mit ihrer Genossenschaft aus der Stadt in das Industriegebiet Peggetz. Innerstädtische Einkaufscenter einer völlig neuen Größenordnung sollen tausende Schnäppchenjäger anlocken. Die Zusammenarbeit der Osttiroler Tourismusregionen wurde neu organisiert und bei

dieser Gelegenheit erhielt auch gleich die "Marke Osttirol" ein Facelifting, das wir im Magazin vorstellen. Wer sich wandelt, sucht nicht nur neue Chancen, sondern oft auch eine neue Identität. Dabei hilft sowohl ein Blick zurück, auf die eigenen Wurzeln als auch ein Wechsel der Perspektive, von der Innenzur Außensicht. Also haben wir alte Bilder ausgegraben, aber auch nach "draußen", über die Grenzen des Bezirkes geblickt und spannende OsttirolerInnen in einem Grazer Club, in der internationalen Werbeszene und sogar in Hollywood entdeckt. Neben großem Kino zeigen wir auch kleine Wunder, in unserer Story über Dieter Moritz und die Vogelwelt am Tristachersee.

Viel Spaß beim Lesen und einen farbenfrohen Frühling wünscht Ihnen das Team von Dolomitenstadt.


INHALT

08

44

26

86

LEBEN

POLITIK

KULTUR

008 RAINER EDER

026 EINKAUFSSTADT LIENZ

053 MATHIAS KLAMMER

Fotografie der Extreme.

012 FRÜHLING AM SEE

Dieter Moritz und seine gefiederten Freunde.

020 HOCHSTEIN AMPUTIERT?

Derzeit in Lienz Causa Prima.

022 DAS "EGGSPERIMENT"

Eier bemalen und gewinnen!

Eine Stadt im Wandel.

WIRTSCHAFT

034 THE SHOW MUST GO ON!

Franz Theurls Arithmetik.

044 UMZUG DER KÜHE

Die Genossenschaft zieht um.

Neue Kurzgeschichten.

054 SEINERZEIT Wir graben im Tirolarchiv für Photografie.

058 KREATIVE MAURER

Lehrlinge als Fotokünstler.

060 KULTUR AUF EINEN KLICK

Ein interaktiver Themenweg.


12

68

100

SPORT

SZENE/LIFESTYLE

068 FRAUENPOWER

086 BERNHARD FORCHER

Rapid-Mädels auf Meisterkurs.

Ein Osttiroler in Hollywood.

074 SPRINT NACH OLMYPIA

094 JUGEND IM ZENTRUM

"Offene Jugendarbeit" auf dem Prüfstand.

Robert Mayer startet durch in Richtung London.

076 LAUFEN IM FRÜHLING

100 WIR TREIBEN ES BUNT

Die Tipps des Sportmediziners.

14 Seiten Frühlingsmode.

078 PETER "LUNER" ORTNER

114 PARTYZONE

Gipfelsieg am Cerro Torre.

114

Bilder ohne Ende!

74


2012 /// kurz notiert

KULTUR

KURZ NOTIERT

WIRTSCHAFT

KALS KOMMT INS KINO

FLUGPLATZ LIENZ

"STILLE" MIT IRIS BERBEN

Am 31. März 2012 läuft der Vertrag des Osttiroler Tourismusverbandes als Betreiber des Flugplatzes in Nikolsdorf aus. Eigentlich müsste bis zu diesem Datum ein neuer Betreiber gefunden werden, was aber als unwahrscheinlich gilt. Am Zug ist der Planungsverband der 15 Gemeinden des Lienzer Talbodens, dem der Dölsacher Bürgermeister Josef Mair vorsteht. Die Betreibersuche gestaltet sich schwierig, weil dringende Sanierungsarbeiten anstehen. Da die Flugsaison unmittelbar bevorsteht und Nikolsdorf die Hobbypiloten als Gäste braucht, dürfte der TVBO interimistisch den Platz weiterbetreiben.

„Der Meineidbauer“ flimmerte eben über die TV-Bildschirme, kurz später drehte Xaver Schwarzenberg für den Film „Stille“ in Kals. In der Geschichte geht es um einen TV-Journalisten, der sich eine Auszeit in den Bergen nimmt. Vor der Kamera agierte unter anderem Iris Berben, allerdings nicht in Osttirol. Dafür sah man andere bekannte Gesichter am Set, so etwa Jan Fedder oder Florian Bartholomäi sowie den Tiroler Johann Nikolussi und auch den Osttiroler Jungschauspieler Lucas Zolgar in einer kleinen Rolle.

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WIRTSCHAFT

AICHNER FOLGT LAMPRECHT Die Wirtschaftskammer Osttirol hat einen neuen Obmann. Beim Neujahrsempfang der Osttiroler Wirtschaftskammer am 19. Jänner gab Bezirksstellenobmann Günther Lamprecht sein Zepter an Michael Aichner (Bild) weiter, bislang Obmann der Sparte Handel. Seinen Rücktritt hatte der Malermeister bereits im letzten Dezember im Bezirksausschuss bekannt gegeben. Zwölf Jahre lang bekleidete Lamprecht diese Funktion und war Obmann der Interessenvertretung, die derzeit rund 2700 Mitgliedsbetriebe im Bezirk Lienz vertritt.

Lamprecht betonte zum Abschied, dass zu seinen besonderen Anliegen immer die Ausbildung der Jugend und das Angebot an hochwertiger Weiterbildung zählten. “Ich habe mich in den letzten Jahren schrittweise aus öffentlichen Ämtern und Funktionen zurückgezogen,” so Lamprecht. “Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, die Obmann-Funktion in die

erfahrenen Hände von Michael Aichner zu legen.” Der neue Bezirksstellenobmann Michael Aichner führt derzeit die ADEGGeschäfte in Abfaltersbach, Kartitsch und in der Lienzer Tristacher Straße.

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2012 /// leben /// rainer eder

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CLIMB IT! RAINER EDER stammt aus Lienz, lebt in der Schweiz und hat zwei Leidenschaften: klettern und fotografieren. In spektakul채ren Werbebildern f체r eine Bekleidungsmarke verbindet der Osttiroler diese Passionen zu einem Gesamtkunstwerk und erregt damit internationales Aufsehen.

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2012 /// leben /// rainer eder

Klettern ist eine Geisteshaltung. Rainer Eder hat sie fotografiert. "Beim Klettern gibt es keine Grenzen. Ob Stadt, Land, Fels oder Metall, es läuft alles auf das Gleiche hinaus: was zählt ist das Erlebnis". Kein Geringerer als David Lama beschreibt so, was er fühlt, wenn er klettert. Lama muss es wissen, er ist fast überall gekraxelt, wo man sich irgendwie festhalten kann und sorgte erst kürzlich für Begeisterungsstürme in der Szene, als er mit seinem Osttiroler Kletterpartner Peter "Luner" Ortner (ihn porträtieren wir

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auf Seite 78) den Cerro Torre im freien Stil bezwang. Sogar Bergsteiger-Legende Reinhold Messner schickte dazu eine Gratulationsbotschaft. Mit einem Kletterabenteuer der anderen Art kann Altmeister Messner vermutlich weniger anfangen. Für ein Fotoshooting des Sportausstatters Mammut erklomm Lama nämlich einen Hochofen, der seinen Namen verdient. 70 Meter erhebt sich die spektakuläre Industrieruine mitten im Ruhrpott.


Wo bis 1985 noch Roheisen geschmolzen wurde, spazieren heute Besucher durch einen "Landschaftspark" der jedem Endzeitepos als Kulisse dienen könnte. Über den Köpfen der nicht Schwindelfreien genoss der 20-jährige Innsbrucker, an einem Stahlträger hängend, einen atemberaubenden Blick über Duisburg in der Abenddämmerung. Verewigt wurde dieser Augenblick von Rainer Eder, selbst Kletterer und Profifotograf, dessen Bilder regelmäßig in renommierten internationalen Sport- und Fotomagazinen zu sehen sind. Eder, der aus Lienz stammt und seit 1989 in der Schweiz lebt, hatte zunächst nur eine Idee. Eine Fotostrecke sollte das Thema Klettern aus einer ganz neuen Perspektive zeigen. "Ich wollte zeigen, dass es beim Klettern nicht einfach um Sport geht, sondern um eine Lebenseinstellung, unabhängig vom Ort, an dem man sich als Kletterer verwirklicht." Mit Skizzen der geplanten Szenen begeisterte Eder die PR-Abteilung von Mammut und einige der besten Sportler der Szene, darunter Lama und die Tiroler BoulderWeltmeisterin Anna Stöhr. Auch sie hakte die Finger in rostiges Metall, auf einem Schweizer Schrottplatz, den Eder im Internet entdeckte. Fünf unterschiedliche Motive entstanden auf diese Art. Die Schweizer Klettermeisterin Christina Schmid kämpfte sich durch einen 120 Meter tiefen Liftschacht und der 23-jährige norwegische Ausnahmeathlet Magnus Mitboe posierte auf einem riesigen Baukran für Eder, vor der grandiosen Bergkulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau.

Beim Shooting mit Extrem-Alpinist Stephan Siegrist bewies Eder hinter der Kamera seine Klasse als Kletterer und agierte in schwindelerregender Höhe auf den Stützen einer Luftseilbahn in Oberaar. Belohnt wird der Osttiroler OutdoorFotograf mit einem Medienhype und Bildstrecken in vielen internationalen Magazinen, aber auch mit lukrativen Aufträgen von bilderhungrigen

Sportartikelherstellern. Zu den Shootings gibt es auch Making-of-Videos. Einfach unseren QR-Code scannen und Rainer bei der Arbeit zusehen.

Rainer Eder stammt aus Lienz und lebt als Fotograf in der Schweiz. Hier ist der Link zu seinen aktuellen Arbeiten: www.rainereder.com

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2012 /// leben /// frühling am see

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DIETER, DA PIEPST WAS! Bevor der Hochsommer kommt und mit ihm tausende Badegäste, eingeölt und sonnenhungrig, erinnert Osttirols einziger Badesee an ein Kärntnerlied: "Is schon still uman See, hear de Ruadar schlogn und an Vogl im Rohr drin ..." Einen Vogel? Welchen denn? Dem naturverbundenen Frühlingswanderer sind die wunderbaren Geschöpfe Gottes zwar lieb, aber selten wirklich bekannt, es sei denn sie rufen unentwegt ihren eigenen Namen, wie "Kuckuck" oder "Uhuuu!" Den Gefallen tut uns zum Beispiel die Gartengrasmücke nicht und guter Rat wäre teuer, gäbe es nicht ein kleines Büchlein, das bequem in die Brusttasche jedes Hobbyornithologen passt. Dieter Moritz hat es geschrieben, gemeinsam mit Partnerin Annemarie Bachler. Klaus Dapra steuerte stimmungsvolle Bilder bei. "Natur erleben am Tristacher See - Ein kleiner Streifzug durch die Vogelwelt" heißt das Bändchen , das mehr für Osttirols Tourismus leistet, als mancher Funktionär des dafür zuständigen Verbandes.

Frühling


am See


2012 /// leben /// frühling am see

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Die kleine Gartengrasmücke war im Winter in Afrika und fliegt zum Brüten weiter nach Skandinavien. Ist das nicht erstaunlich?

Es ist eine glatte Liebeserklärung an "den See", von dem es einen alten und einen neuen gibt, der eine naturgeschützt, der andere kaum weniger schützenswert, mit einer wunderbaren Flora und Fauna unter der steilen Seewand, über die im Frühjahr – falls der Winter ein solcher war – die Schneelawinen donnern. In den Felsen dieser Wand hat Annemarie Bachler viel Zeit verbracht, geduldig beobachtend. Eines Sommermorgens wurde sie belohnt und konnte nachweisen, dass hier der Alpensegler brütet. Obwohl, oder vielleicht gerade weil der Tristacher See das Naherholungsgebiet der Dolomitenstadt schlechthin ist, musste erst "ein Fremder" kommen, um den Blick für die wahren Wunder dieses Biotops zu schärfen. Dieter Moritz, Biologe, Universitätslehrer, Ornitho-

loge und ein Mann mit feinem Humor hat Erfahrung mit Wasser. Wo er herkommt, gibt es fast nichts anderes. Moritz stammt aus dem nördlichsten Deutschland, dem Land zwischen Nord- und Ostsee. Er ist in Schleswig-Holstein aufgewachsen, am Meer, in der Weite, dort, wo die Friesen wohnen. Dieter ist im Wattenmeer gewatet und wenn er seine Wahlheimat nennt, sagt er "Osttiról" – mit Betonung auf der letzten Silbe, wie "Pirol". Das passt zu einem Ornithologen, der auch eine poetische Ader hat. Liebevoll und unterhaltsam beschreibt Moritz die Jahreszeiten am See und die gefiederten Sänger, die man dort beobachten und hören kann. Anhand der Bilder im Buch kann man die Vögel bestimmen, vorausgesetzt, man bekommt sie auch zu Gesicht. Vogelbeobachtung – "Birdwatching" – ist ein touristischer Trend und boomt andernorts, was nicht


verwunderlich ist. Man findet zur Ruhe und zu sich selbst, während man leise und vorsichtig durch das Dickicht der Zweige späht, um einen kleinen Piepmatz zu entdecken. Taucht das bunte Federbällchen dann tatsächlich im Fokus des Fernglases auf, fühlt man sich wie einst Humbold, der durch den Urwald streifte, auf der Suche nach neuen Arten. Die gibt es am Tristacher See wohl nicht mehr zu entdecken, zu erforschen ist aber dennoch einiges.

Dieter erklärt uns, dass es noch ein wenig länger dauert, bis der Rest der bunten Schar hier eintrifft. "Im Mai kehren fast täglich neue Zugvogelarten aus ihren Winterquartieren zurück" erzählt er und nennt als Beispiel die Gartengrasmücke, die in Zentral- und Südafrika überwintert. Wo? Staunen und Ehrfurcht vor der Leistung dieses winzigen Geschöpfs breitet sich aus. Dieter lächelt, ja, Südafrika, wir haben richtig gehört.

Dieter Moritz, schwer bewaffnet und gut aufgelegt. Er hat einen Vogel im Visier und gibt gerne Auskunft über seine gefiederten Freunde.

Dieter Moritz hat deshalb die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Osttirol gegründet, die Anfang März 2012 zu einer Naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Osttirol (NAGO) erweitert wurde. Gemeinsam mit dem Biologen Oliver Stöhr und dem Schmetterlingsexperten Helmut Deutsch will Moritz einen Beitrag dazu leisten, die Natur Osttirols nicht nur Gästen, sondern auch Einheimischen näher zu bringen. Profunde Kenner sind ebenso eingeladen, wie interessierte Laien, die in mancher Hinsicht einzigartige Natur Osttirols gemeinsam zu entdecken und zu erforschen. Der Weg der Naturkundler wird dabei wohl immer wieder auch um den "Alten See" führen, das – zum Glück? – manchmal vergessene Naturdenkmal nur wenige Meter hinter den Forellenteichen des Seehotels. Als Verlandungsmoor in so geringer Höhe ist dieser Teich für Osttirol einmalig, ein fast magischer Ort mit seinen Binsen- und Seggenpolstern, in denen sich allerlei Wassertiere perfekt verstecken können. 250 Meter ragt über dem dunkelgrünen Wasser die Seewand senkrecht in die Höhe, die "hahle Wand" wie Beda-Weber auf gut Osttirolerisch in seinem "Handbuch für Reisende" schon 1838 schrieb. Albin EggerLienz verewigte die zu seinen Zeiten noch alljährlich abgehende Seelawine im Gemälde "Vorfrühling" und diese Zeit im Jahr ist es auch, in der die Bachstelzen aus ihren Winterquartieren in Norditalien, Spanien und Frankreich heimkehren an den Tristacher See.

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2012 /// leben /// frühling am see

Das winzige Tierchen, wenige Gramm schwer, hat die Sahelzone überflogen, unendliche Ödnis, die Sahara, das Mittelmeer und Norditalien. Und jetzt sitzt es auf einem Zweig mit Blick auf's Strandbad und piepst uns was. Wir beginnen zu ahnen, was Dieter und Annemarie bewegt. Sie sind zu allen Jahreszeiten hier, geduldig beobachtend und immer wieder begeistert vom Schauspiel des Lebens, das in seinen immer gleichen Zyklen abläuft. Sie hören den zweisilbigen Ruf der Uhus und erkennen an der Tonhöhe, ob Männchen oder Weibchen gerade in Frühlingsgefühlen schwelgen. "Manchmal sehen wir durch die Augen anderer Kleinode viel deutlicher und bemerken Details, an denen wir ohne sie vorüber gegangen wären," schrieb die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik in ihr Geleit-

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wort zum Vogelbüchlein, das auf jeden Fall Lust macht, die kleinen Naturwunder vor der Haustüre mit eigenen Augen zu sehen. Bevor man allerdings ein Vögelchen erspäht, ist es meist schon zu hören. Und nur wirklich Kundige wie Dieter und Annemarie wissen dann – eine Heckenbraunelle! Abhilfe kann da die Technik schaffen, dachte sich das Team von Dolomitenstadt und entwickelte flugs eine kleine "Vogel-Webapp", die wir zum Testen in diesen Artikel eingebaut haben. LeserInnen, die mit einem Smartphone die QR-Codes neben den hier abgebildeten Vögelchen einscannen, werden mit fröhlichem Zwitschern belohnt. Wir haben Bilder, Kurzbeschreibungen und den Gesang einiger Annemarie Bachler konnte nachweisen, dass der Alpensegler in der Tristacher Seewand brütet.


Vögel aus Dieter Moritz' Büchlein kurzerhand in unseren digitalen Cityguide-Lienz eingebaut. Damit möchten wir Lust auf mehr machen, auf echtes Zwitschern und Balzen, Flattern und Singen. Das Schlusswort hat Dieter Moritz, der Osttirol-Entdecker aus dem Norden, der beschreibt, wie er mit seiner Annemarie an einem Abend im März vom See nach Hause ging: "Beim Heimweg durch den nachts noch klirrend kalten Winterwald begleitet uns das Krachen und Bersten des Eises auf dem großen See. Es klingt fast wie ein Gewehrschuss. Wenn es wieder still ist, erreichen uns die weit hallenden Rufe des Uhus noch. "Schön, nicht?!"

Rechts sitzt ein Waldlaubsänger, links unten eine Heckenbraunelle. Einfach den QR-Code einscannen und schon zwitschert das Vögelchen!

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POLITIK

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LIFE STYLE


2012 /// leben /// hochstein

HOCHSTEIN AMPUTIERT? Der "Schuldenberg" und seine Zukunft ist politischer Zankapfel und Dauerbrenner Wenn die Anzahl der Kommentare in unserem Online-Magazin dolomitenstadt.at ein Gradmesser ist, dann hat in den letzten Winterwochen nichts die Lienzer so aufgeregt, wie die Nachricht, dass die Sektion 2 der Hochstein-Lifte im kommenden Sommer stillstehen wird. Mehr als 30 Statements haben unsere Leser abgeliefert, zum Teil geprägt von Unverständnis und der Sorge, dass bald auch im Winter nur noch die Schlossberg-Sektion bis zur Moosalm in Betrieb sein könnte.

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Der Lienzer Bergbahnen-Vorstand Klaus Hofstätter gab zwar Entwarnung. Vorerst sei der Winterbetrieb nicht in Gefahr. Dennoch gingen die Wogen hoch. Während der streitbare See-Hotelier Pepi Kreuzer nach Rettungsstrategien sucht, will sich VP-Bundesrätin Elisabeth Greiderer um finanzielle Zuwendungen des Landes bemühen und die Lienzer Bürgermeisterin stellt klar, dass sie sich keineswegs den Schwarzen Peter zuschieben lasse. 13 Millionen Euro seien vor ihrer Zeit in den Ausbau der ersten Sektion investiert worden, davon allein 3,5 Mio Euro in den Alpine Coaster "Osttirodler". Blanik: "Die ÖVP hat die Suppe eingebrockt, sie soll sie auch auslöffeln".

Hier ist der Link zu Hochstein-Artikeln und Kommentaren. MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/hochstein

Bergbahnenchef Hofstätter beschwichtigt und ernüchtert zugleich. Die Zahlen sind schwach, der Winterbetrieb aber vorerst gesichert.

Pure Nostalgie oder echte Chance? Welches Konzept kann die "Obergeschosse" des Hochsteins noch retten?


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LEBEN

HOSPIZBÜRO IN LIENZ Tiroler Hospizgemeinschaft nun auch in der Dolomitenstadt vertreten. Die Tiroler Hospiz Gemeinschaft, der seit Beginn des Jahres Elisabeth Zanon als Obfrau vorsitzt, hat nun ein Regionalbüro im Bezirkskrankenhaus Lienz eingerichtet. Die Regionalbeauftragte Reinhilde Tabernig ist die kompetente Ansprechpartnerin für alle Betroffenen, Angehörigen und Ehrenamtlichen. Seit 20 Jahren kümmert sich die Tiroler HospizGemeinschaft um schwerkranke Menschen in ihren letzten Tagen. Kontakt: 0676/8818885

LEBEN

EICHHOLZ IN PLANUNG GANZTAGESKINDERGARTEN Vor Weihnachten segnete der Lienzer Gemeinderat Planung und Finanzierung des neuen Ganztages- und Ganzjahreskindergartens Eichholz ab. Die Stadt tauscht mit dem Pfarrvikariat St. Marien rund 2000 m2 Grund. Für den derzeitigen Sportplatz wird Ersatz geschaffen, auf seiner Fläche wird an den bestehenden Kindergarten ein Gebäude angebaut. Hier wird künftig eine Ganztagesund Ganzjahresbetreuung für Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet und aus Tristach angeboten. Gleichzeitig wird den Vorgaben des Landes entsprochen, die Gruppen-

größen in der Kinderbetreuung auf maximal 20 Kinder zu verkleinern. Im Gegenzug sind aus unterschiedlichen Töpfen Förderungsmittel lukrierbar, im Idealfall bis zu 770.000 Euro. Die Stadt geht realistisch von rund 400.000 Euro Landesförderung aus. Die Baukosten betragen 1,7 Mio. Euro netto. Mit Adaptierungsarbeiten im Altbestand ergibt sich ein Bauvolumen von 2,4 Mio. Euro, das im Budget 2012 berücksichtigt ist.

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WIRTSCHAFT/

POLITIK


026 LIENZ WIRD SHOPPINGCITY

Große Einkaufscenter in Planung

034 THE SHOW MUST GO ON

Franz Theurl in seinem Element

042 JETZT GEHT DIE POST AB

Zwei Szenelokale kommen zurück

044 UMZUG DER KÜHE

Raiffeisen-Genossenschaft zieht um


2012 /// politik /// einkaufsstadt

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EINKAUFS

SONNENSTADT

LIENZ Modell Schรถner Leben


LIENZ AUF DEM WEG ZUR SHOPPINGCITY Die Handelsstruktur der Kleinstadt steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Am 31. Jänner tagte der Gemeinderat von Lienz in einer Sondersitzung. Spannung lag in der Luft. Günther Bachmann von der Südtiroler Hobag AG und sein Innsbrucker Projektpartner Bernhard Pöll stellten das "Kaufhaus Lienz" vor. Das Projekt hieß früher M99 und spaltete die Stadt. Doch der Abend verlief friedlich, fast langweilig. Flächenwidmung und die Baugenehmigung für das größte Gebäude, das je in der Lienzer Innenstadt geplant wurde, wurden so emotionslos abgehandelt, wie sonst nur Routinethemen. Vergessen schienen die schicksalhaft anmutenden Schlachten um das M99 und die 11:10 Schlappen, mit denen eine "Buntallianz" aus Roten, Grünen, Blauen und LSL-Mandataren dem damaligen VP-Bürgermeister Hannes Hibler nicht nur den Nerv sondern auch den politischen Boden unter den Füßen wegzog. Vergessen auch die de facto Spaltung der Stadt

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Visualisierung: ICM Baumanagement GmbH

in zwei Lager, die bei einer denkwürdigen Volksbefragung zu Tausenden ihre Stimme abgaben. Rund die Hälfte der Lienzer Wahlberechtigten schritten im Februar 2009 zu den Urnen, fast 53% lehnten damals ab, was knapp drei Jahre später im Gemeinderat breite Zustimmung fand: ein großes Einkaufszentrum am Westeingang der Stadt, mit fast 9.000 m2 Verkaufsfläche, vorwiegend für internationale Filialisten , samt einer über drei Geschosse in die Tiefe reichenden Großgarage mit 420 Parkplätzen. Auf den hinteren Sesseln im kleinen Zuschauerbereich des Ratsaales verfolgte Robert Geiger die Sitzung mit spürbar aufsteigender Resignation: "Ich bin einer der letzten, der noch kämpft",

meint der Langzeitobmann des Lienzer Cityrings. Sein Geschäft auf dem Lienzer Hauptplatz ist die Antithese zu dem, was an der Kreuzung zwischen Tiroler und Dolomitenstraße aus dem Boden schießen soll. Und nicht nur hier. Keine andere Kleinstadt in Österreich dürfte derzeit so viele potenzielle Centerbetreiber in ihren Mauern beherbergen wie die "Sonnenstadt Lienz". Zwar warnten wenige Tage vor der offiziellen Baugenehmigung für das "Kaufhaus Lienz" der Tiroler WirtschaftskammerPräsident Günther Bodenseer und der designierte Osttiroler WK-Obmann Michael Aichner vor einem Centerhype, doch die kritischen Töne wirkten verhalten. Christian Zanon, Obmann des


2012 /// politik /// einkaufsstadt

150.000 Menschen in rund 50.000 Haushalten zwischen Bruneck und Spittal bilden das Potenzial für die handelsbetriebe der Stadt. Je attraktiver der "Magnet", desto größer der Kreis.

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Osttiroler Wirtschaftsbundes und als VP-Stadtrat zu Hiblers Zeiten noch offizieller Gegner des Großprojektes, hob im Jänner 2012 genauso die Hand für das Großkaufhaus, wie der VP-Vize Meinhard Pargger und vier weitere Mandatare der elfköpfigen schwarzen Mehrheitsfraktion im Gemeinderat. Niemand hatte ernsthaft angenommen, dass die ÖVP nach dem Verlust des Bürgermeistersessels ihre absolute Mehrheit gegen das Megaprojekt der Hobag AG ausspielen würde. Zu viel politisches Porzellan wurde in den vergangenen Jahren rund um die

groß ist und damit eine Bedrohung für die bestehenden Geschäfte der Stadt. Zudem droht eine Verkehrslawine, die wir noch gar nicht absehen können."

Großbaustelle zerschlagen, zu sicher wirkt SP-Bürgermeisterin Elisabeth Blanik gerade in jener Causa, die für sie zum Sprungbrett an die Stadtspitze wurde. Vor drei Jahren gelang ihr mit diesem Thema die Einigung der Opposition. Diesmal war auch der politische Gegner ÖVP zumindest halbherzig auf ihrer Seite. 16:5 endete die Abstimmung zugunsten der Bauwerber. Unter den fünf VP-Mandataren, die mit Nein votierten, war neben Moosalmwirt Reinhard Tiefenbacher auch Verena Remler: "Ich bleibe bei meiner Überzeugung, dass dieses Einkaufszentrum zu

Abseits parteipolitischer Emotionen werden Remlers Bedenken durch konkrete Zahlen untermauert. Lienz hat einen Boom hinter sich, den sich gerne das Stadtmarketing auf die Fahnen schreibt. Bei aller Brillanz von Marketingmann Oskar Januschke liegt die eigentliche Wurzel des Wandels drei Etagen höher, in Brüssel. Mit dem Fall der Grenzbalken in Arnbach, mit Schengen und der Währungsunion wurde aus einem beschaulichen Provinzstädtchen in einer schwer erreichbaren Ecke ein Einkaufs- und Ausflugsort für Südtiroler und Italiener, die in der Dolomitenstadt vor allem eines finden: jene Großmärkte, die es im benachbarten Südtirol kraft einer anderen Raumordnungspolitik nicht gibt. Das führt zum Ansturm auf Baumax, Kika, H&M und Co. und als Nebeneffekt auch zu vollen Kassen in manchem heimischen Geschäft vor allem in den Toplagen der Innenstadt. Dieser Boom hat jedoch mehr als einen Haken. Die Kaufkraft der einheimischen Bevölkerung steigt nicht. Im Gegenteil. Eine aktuelle Regioplan-Studie reiht Osttirol und Oberkärnten auf den


Visualisierung: ICM Baumanagement GmbH

hintersten Rängen. Nur Lienz selbst liegt im Durchschnitt. Da sowohl für die Stadt als auch für den Bezirk ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert wird, wird sich das heimische Marktpotenzial für den Handel kaum vergrößern. Zugleich könnte der Kaufkraftstrom von Süd- nach Osttirol schon bald versiegen. Beobachter rechnen demnächst mit einer Lockerung der Raumordnung jenseits der Grenze. Würden die internationalen Centerbetreiber und Handelskonzerne auch in Bruneck und Innichen, Franzensfeste oder Brixen Wurzeln schlagen, bliebe der Wochenend-Einkaufstourismus nach Osttirol teilweise aus und mit ihm die zahlungskräftigsten Kunden. Das ist das pessimistische Szenario. Optimisten wie Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und VP-Wirtschaftler Christian Zanon vertrauen auf die zentralörtlichen Stärken

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der Dolomitenstadt und die neuen Magneten. "Auch mir ist dieses Kaufhaus eigentlich zu groß. Ich kenne die Studien", betont Zanon, gibt aber zu bedenken, dass nach wie vor große Filialisten in Bezirksstädte drängen. "Media Markt, Müller oder Toys "R" Us brauchen Flächen um die 2.000 m2. Wir bieten ihnen das in der Kernzone. Sonst gehen sie in die Peripherie." Nicht die Nachbargemeinde Nußdorf-Debant sei im übrigen der stärkste Konkurrent, sondern Städte wie Spittal oder Zell am See. Trotz eher niedriger Pro-Kopf-Kaufkraft hat der Großraum Lienz für Kaufleute einiges zu bieten: etwa eine hohe Kaufkraftbindung an den Standort. Weil der Weg zu den nächsten Einkaufs-Hotspots relativ weit ist, liegt die Kaufkraftbindung in Lienz bei 91%, ein Spitzenwert. Bruneck in Südtirol hat zum Beispiel nur 78%

Vier Stockwerke in die Höhe und drei unter der Erde soll das Kaufhaus Lienz umfassen. Es peilt einen Handelsumsatz von 40 Mio Euro an.

Kaufkraftbindung. 2008 errechneten die Handelsforscher des CIMA-Instituts, dass die Bevölkerung im Lienzer Becken rund 72 Mio Euro für Konsum ausgibt. Seither sind weder Kaufkraft noch Einwohnerzahl gewachsen, die Zahlen dürften also noch immer gültig sein. Etwa die Hälfte der Millionen werden für kurzfristige Bedarfsgüter ausgegeben, der Rest für mittelund langfristige Anschaffungen. Fast 5000 Menschen pendeln täglich aus anderen Teilen Osttirols nach Lienz ein, dazu kommen knapp tausend Oberkärntner. Viele dieser Einpendler arbeiten in


2012 /// politik /// einkaufsstadt

VERKAUFSFLÄCHEN 2015

+10000 +7000 +8600

2011

23615

INNENSTADT

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den Betrieben im Osten von Lienz, vorwiegend bei Osttirols größtem Arbeitgeber, der Firma Liebherr. Vor diesem Hintergrund ist auch die derzeitige Flächenverteilung im Handel zu sehen. Von insgesamt rund 90.000 m2 Handelsflächen befinden sich ca. 27.000 m2 in NußdorfDebant und mehr als 38.000 m2 in der "Peripherie", vorwiegend im östlichen Stadtgebiet. Die Innenstadt von Lienz umfasst derzeit 23.615 m2 Handelsfläche, etwa 18.000 m2 befinden sich in der Altstadt. Um 4500 m2 wird noch in diesem Jahr der Interspar-Markt in Nußdorf-Debant erweitert. Im August öffnet der Fachmarkt seine Türen. Gewidmet ist das Areal für Geschäfte der Kategorie B, die vorwiegend Waren führen müssen, für deren Abtransport man ein Fahrzeug braucht. Verglichen mit den Plänen von drei Investorengruppen in Lienz wirkt der neue Markt wie ein harmloser Zubau. Allein das "Kaufhaus Lienz" soll sich auf einer fast

doppelt so großen Verkaufsfläche ausdehnen oder besser aufstapeln. Es wird auf vier Geschossen ca. 8.600 m2 Verkaufsfläche der Kategorie A beherbergen, das sind klassische Konsumgüter des täglichen Bedarfs, aber auch Lebensmittel, für die rund 1.000 m2 reserviert sind. Ein weiteres Einkaufscenter plant der oberösterreichische Besitzer des Lienzer Postgebäudes, Wolfgang Buchgeher, gemeinsam mit der Kärntner Unternehmensgruppe Kollitsch. Auch dieses Projekt hat laut Bürgermeisterin Elisabeth Blanik grundsätzlich grünes Licht der Stadt. Es soll auf 7.000 m2 ein Einkaufserlebnis mit Arkadencharakter direkt am Lienzer Hauptplatz bieten, wobei abzüglich Lebensmittelgeschäft und Arkadenfläche rund 4000 m2 Shops genehmigungsfähig wären. Wenig Chance auf eine baurechtliche Genehmigung wird trotz engagiertem Planungsansatz dem Inhaber des Lienzer

Kaufkraft = 250 Mio € Peripherie = 170,5 Mio € Innenstadt = 79,5 Mio €


38357 +4500 27111

PERIPHERIE

NUSSDORF-DEBANT

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Citycenters, Wilfried Golger, eingeräumt. Er möchte den gesamten Parkplatz "Stegergarten" bis hin zur Bundesstraße überbauen und satte 10.000 m2 Einkaufsfläche schaffen. Wären – was hypothetisch ist – alle drei Projektanten mit ihren Vorhaben in der Dolomitenstadt erfolgreich, würde sich die Einkaufsfläche in der Lienzer Innenstadt verdoppeln. Ein Horrorszenario nicht nur für bestehende Geschäfte, sondern auch für die ohnehin angespannte Verkehrssituation in der Stadt. Schon jetzt ernähren sich deren Geschäftsleute nicht nur von Einheimischen. Aus Tages- und Ausflugstourismus kommen eine Viertelmillion Gäste pro Jahr dazu, außerdem hat Lienz selbst ca. 170.000 Nächtigungen zu verzeichnen. Zählt man alle Quellen zusammen, dann sind rund 250 Millionen Euro im Topf, die sich auf alle Handelsbetriebe verteilen. Vor dem Hintergrund dieser Zahl wird klar,

welch hungriger Gigant ein EKZ vom Zuschnitt des "Kaufhaus Lienz" im Vergleich zur kleinteiligen Handelsstruktur und selbst zu den bisher angesiedelten "Großmärkten" ist. Die Betreiber müssen hohe Kosten refinanzieren und rechnen mit rund 40 Mio Euro Jahresumsatz, von denen 20 Mio von neu nach Lienz kommenden Konsumenten bezahlt werden sollen. Die andere Hälfte des Plansolls fehlt am Ende des Tages in den Kassen der bestehenden Betriebe. Rund 16% des Handelsumsatzes der Region müssten allein in dieses neue Kaufhaus fließen, um die Rentabilitätsberechnungen seiner Betreiber zu bewahrheiten. Grob kalkuliert müsste jedes derzeitige Innenstadtgeschäft im Schnitt mit 100.000 Euro Umsatzeinbuße pro Jahr rechnen. Kein Problem werden auf den ersten Blick die Konsumenten bekommen. Modische Bekleidung und moderne

Cityring-Obmann Robert Geiger spürt kaum noch Widerstand gegen geplante Einkaufscenter. Er selbst will weiter kämpfen.


2012 /// politik /// einkaufsstadt

VP-Stadtrat Christian Zanon hat für das "Kaufhaus Lienz" votiert, trotz Sorge um Verkehr und Verdrängungswettbewerb.

Parkflächen, die rund 600.000 Euro an Parkgebühren jährlich abwerfen, sind die Centerparkplätze in der ersten Stunde kostenlos. Selbst Befürworter des Szenarios, wie Stadtrat Zanon, fürchten generell weniger den Kollaps bestehender Läden – "das regelt der Markt" – als jenen des Verkehrs in und um Lienz. Bereits heute passieren an Spitzentagen bis zu 25.000 Autos genau jene Kreuzung, in die künftig die Rampen zum neuen Großkaufhaus einmünden sollen. Ihre Qualität wird laut Bauausschuss-Obmann Stephan Tagger von Kategorie C auf D herabgestuft: "Das bedeutet eigentlich Stillstand".

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Unterhaltungselektronik zu günstigen Preisen sind allemal einen Applaus wert. Das ist auch das Kalkül der Politik. Günstig einkaufen zieht. Für die nachhaltige Stadtentwicklung und langfristig gedachte Lebensqualitäts-Strategien bedeutet die derzeitige "Center-Mania" jedoch eine gewaltige Herausforderung. Auch hier hilft ein Blick auf die Zahlen. Zählt man alle oberirdischen Parkplätze vom Lienzer Bahnhof bis zur Kreuzung Amlacherstraße zusammen, so ergibt sich laut Stadtmarketing Lienz eine Stellflächenzahl von 460. Das künftige Kaufhaus Lienz baut auf drei unterirdischen Geschossen weitere 420 Stellplätze dazu. Ähnlich wie bei den Flächenumsätzen werden auch in der Parkraumbewirtschaftung völlig neue Fakten geschaffen. Im Gegensatz zu den städtischen

Hier schließt sich ein Teufelskreis, an dessen Auflösung Stadtpolitiker und Bevölkerung noch Jahre kauen werden. So verlockend neue Handelsmagneten sind, so sicher ziehen sie nicht Radfahrer oder Fußgänger, sondern neue Autos an.

muss und sehr viel Geld kostet. Dieses Geld werden nicht die Großflächenmieter in die Kassen der Center-Betreiber spülen. Media Markt und Co. wissen um ihren Magnetismus. Mietfreiheit in den ersten Monaten, Baukostenzuschüsse in beachtlicher Höhe und niedrige Mieten sind die Köder, mit denen jedes Einkaufscenter versucht, die Giganten der Handelsszene an sich zu binden und Konsumenten aus großem Umkreis damit anzulocken. Während die Handelsriesen für ihre bis zu 2.000 m2 großen Geschäftsflächen lediglich sechs bis sieben Euro/m2 berappen müssen, zahlen kleinere Geschäfte oft das Fünffache. Damit wird auch die Option, aus den Gassen der Altstadt unter das Dach der schönen neuen Einkaufswelt zu "fliehen" kaum zur Überlebenschance. Textilhändler und Stadtpolitiker Christian Zanon hat diesen Schritt geprüft und verworfen: "Ich kann mir das nicht leisten."

EINKAUFSCENTER SIND VERKEHRSERREGER Niemand baut Großgaragen aus Jux und Tollerei. Jene des künftigen Kaufhauses Lienz birgt aufgrund ihrer Ausdehnung ein weiteres Risiko. In komplexen Verträgen mit dem Land, auf dessen Grund die B100 durch die Stadt verläuft, mussten die Center-Projektanten versichern, dass ihre drei Garagen-Untergeschosse nicht einer möglichen Unterflurtrasse in die Quere kommen. Bautechnisch ein Husarenstück, das erst noch bewältigt werden

Rechts: Die Baustelle des neuen Interspar-Fachmarktes in Nußdorf-Debant ist imposant und soll vom Kaufhaus Lienz noch übertroffen werden.


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2012 /// wirtschaft /// tourismus

THE SHOW MUST GO ON DIE ARITHMETIK DES FRANZ THEURL TEXT: GERHARD PIRKNER. TITELFOTO: MARTIN LUGGER


"SO SCHLECHT KÖNNEN WIR MIT DIESEN ZAHLEN NICHT SEIN." Kaum ein Thema wird in Osttirol heißer diskutiert als der Tourismus. Und kein Name fällt in diesen Diskussionen öfter als Franz Theurl. Der 57-jährige Bankdirektor herrscht zumindest nach außen uneingeschränkt über den touristischen Auftritt Osttirols und wird am Stammtisch und in den Medien dadurch regelmäßig zur Symbolfigur für alle "Zustände", die je nach Blickwinkel in der Osttiroler Tourismuswirtschaft und ihren Nebenzweigen herrschen. Auch vor der Vollversammlung des TVBO im Februar 2012 gingen die Wogen hoch. Doch am Abend des Ereignisses zeigte sich einmal mehr, dass Theurls Stuhl nicht wackelt. Im Gegenteil. Seit dem Ende des "Fusionvertrages" zwischen den Osttiroler Teilregionen ist die Rolle des TVBO-Vorstands sogar noch deutlich aufgewertet. The Show must go on!


2012 /// wirtschaft /// tourismus

Im Auftrag der Osttirol Werbung erarbeitete die Werbeagentur "spreizerdrei" als Sieger einer Ausschreibung die hier abgebildeten Vorschläge für einen neuen visuellen und inhaltlichen Auftritt Osttirols auf den Tourismusmärkten. Die Sujets sind Entwürfe, werden also in dieser Form noch nicht eingesetzt.

Hochpustertal, Klosterfrauenalm, um 12 Uhr mittags, Mitte Juni

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WO GIBT ES DAS NOCH: SOMMERFRISCHE WIE DAMALS. Saftige Almwiesen und wildromantische Täler. Strahlender Sonnenschein. Und das fast täglich. In Osttirol - oder besser

dischen Zuschnitts. Vielleicht sitzt Theurl gerade deshalb auch nach Jahrzehnten noch an der Spitze der heimischen Tourismuswirtschaft. "Wer soll´s denn sonst machen?" ist die bei weitem häufigste Antwort auf die Frage, warum kein anderer dem TVBO vorsteht. Es sind weniger die Fähigkeiten als Marketingmann als die Wurzeln im Bankgeschäft, die Theurl immer wieder ausspielt. Seine touristische Arithmetik ist nicht unumstritten und dennoch schaffte der Zahlenfuchs gerade beim Budget für das Jahr 2012 ein kleines Husarenstück, das von sämtlichen Mitgliedern des sonst meist uneinigen Aufsichtsrates abgesegnet wurde.

gesagt, im ursprünglichen Tirol. Wo die Berge hoch und die Sonnentage lang sind. Ob Wiesenblumenpflücken auf der Bergersee Alm oder Sommerrodeln in den Lienzer Dolomiten - im sonnigen Osttirol gibt es das noch. Das kleine Glück, das man nie vergisst.

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Franz Theurl ist der Showmaster der Branche, der Gottschalk unter Osttirols Touristikern, ein wenig in die Jahre gekommen, aber immer noch drahtig, lausbubenhaft und jederzeit für einen Lacher gut, eine Mischung aus Zirkusdirektor und Fädenzieher. In Norditalien erhielt er den Titel "Cavalliere" und unabhängig von den Fähigkeiten, die ihm diese Auszeichnung einbrachten, besitzt er ein Improvisationstalent südlän-

Um zu verstehen, warum die Mittelverteilung im Osttiroler Tourismus so schwierig ist, muss man eine regionale Besonderheit kennen. Obwohl der Tourismussektor von vielen Menschen – und den meisten Osttiroler Medien – als geradezu schicksalhaft für den Bezirk wahrgenommen wird, ist seine wirtschaftliche Bedeutung nur in den "Tälern" wirklich existenziell. Osttirol hat eine ausbalancierte Wirtschaftsstruktur, die weit weniger tourismuslastig ist, als die meisten Regionen Nordtirols. Bei rund acht Prozent liegt laut Wirtschaftskammer der Anteil des Tourismus an der regionalen Wertschöpfung. Knapp 1.300 Menschen finden in diesem Sektor Arbeit, das


ist ein knappes Fünftel der unselbständig Beschäftigten. Nur die Bezirke Innsbruck und Kufstein haben niedrigere Werte. Sie sind, wie Osttirol, Mischregionen mit einem relevanten Anteil an Industrie, Gewerbe und Handel.

Markantester Unterschied zum bisherigen Werbeauftritt ist die Verpackung des bekannten Osttirol-Logos in einem Siegel. Slogans und Motive sind teilweise humorvoll und verblüffend. Sie sollen "postmoderne" Zielgruppen mit hohen Qualitätsansprüchen erreichen.

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26,4% der Osttiroler arbeiten in einem Industriebetrieb, 27,5% im Gewerbe. Während etwa im Bezirk Landeck die Wertschöpfung aus dem Tourismussektor dreimal höher ist als jene aus der Sachgüterproduktion, ist dieses Verhältnis im Bezirk Lienz umgekehrt. Fast gleichauf mit dem Tourismussektor liegt als Arbeitgeber der vorwiegend im Lienzer Becken zentrierte Handel. Seine Rolle soll (siehe Seite 26) in Zukunft noch kräftig wachsen. Kaufkraftanalysen zeigen, dass Übernachtungstouristen zwar ein wichtiges Zubrot für die Geschäftsumsätze der Betriebe im Lienzer Becken liefern, das

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2012 /// wirtschaft /// tourismus

BALANCE DER GEBER UND DER NEHMER Gros der Konsumenten aber aus Einheimischen und Einkaufstouristen besteht, von denen viele aus Südtirol und Italien kommen und nur kurzfristig zum Shopping anreisen. 2418029

Im Klartext: während drei der vier Teilregionen des Bezirkes tatsächlich Tourismusregionen sind, gilt dies vor allem für die Bezirkshauptstadt und ihr Umland nur mit Einschränkungen. Dadurch entsteht ein Verteilungsproblem, das bei der Fusionierung der vier Osttiroler Teilregionen zu einem "Tourismusverband Osttirol" eskalierte.

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Ein Fusionsvertrag – der inzwischen wieder verworfen wurde – sollte verhindern,627111 dass sich die Teilregionen aus dem gemeinsamen Topf ungeniert bedienen. Dieser Geldtopf für touristische Projekte – vom Event bis zum Lift und vom Prospekt474365 bis zur Buchungs494263 plattform – wird aus zwei Quellen gespeist: Einerseits zahlen alle Wirtschaftsbetriebe

LD 6%

18%

15% 16%

63%

HP

31%

Zwangsabgaben, die deshalb auch "Pflichtbeiträge" heißen. Andererseits werden pro Nächtigung "Aufenthaltsabgaben" eingehoben, je nach Region zwischen eineinhalb und zwei Euro pro Nacht. Der Plafond liegt hier bei drei Euro. Aus wirtschaftsstarken Regionen wie dem Lienzer Becken fließen hohe Pflichtbeiträge in den gemeinsamen Topf, touristische Regionen mit vielen Nächtigungen, wie etwa das Defereggental, liefern ihren Obolus vorwiegend über die Aufenthaltsabgabe ab. In der Balance zwischen den Geldern, die eine Region einzahlt und den Mitteln, die sie aus diesem Topf für ihre Projekte zurückbekommt, liegt die große Kunst touristischer Budgetentwicklung.

Das obere Kästchen gibt den Pflichtbeitrag der jeweiligen Region an, das untere die Nächtigungen. Aus beiden Zahlen werden Prozentsätze abgeleitet. Siehe Grafik links unten auf dieser Seite.

2418029

Lienzer Dolomiten Hochpustertal Nationalpark Defereggental

582675 627111

236085 570317 Und hier spielt Franz Theurl seine Stärke 494263 474365 aus. Vor rund 400 Beitragszahlern im 327302 Lienzer Stadtsaal präsentierte er im Rahmen der diesjährigen Vollversammlung eine LD HP NP DEF neue "Formel", die – einfach ausgedrückt 582675 – ein arithmetisches Mittel zwischen Tourismusintensität und Beitragshöhe darstellt. 6% dem trickreichen TVB-Obmann nicht nur die 12% 18% des Kreises, sondern scheinbare Quadratur 15% 25% auch noch die mathematisch erstaunliche Obwohl der neue Verteilungsschlüssel 23% 16% Addition von Äpfeln mehr Geld aus dem Zentralraum Lienz in 63% 31% und Birnen. Aus der 236085 570317 26% Summe aus einerseits Geld und anderer-21% die tourismusintensiven Bergregionen von Matrei bis Obertilliach fließen lässt, findet er seits Nächtigungen errechnet die Theurl327302 Formel jenen Anteil, den sich jede Region offenbar breite Zustimmung. Damit gelang aus dem Topf herausnehmen darf.

NP

25%

12% 44%

23% 26%

DEF

21%

€+

Aus Pflichtbeiträgen (linkes Diagramm), gemessen in Geld und "Tourismusintensität" (rechtes Diagramm) gemessen in Nächtigungen, errechnet sich der Gesamtanteil der Regionen am TVBO-Budget. Gewinner sind die Tourismusregionen in den Tälern.

:2

€+

So zahlt etwa das Lienzer Becken zwar 63% aller Pflichtbeiträge ein, kann aber nur ca. 25% aller Nächtigungen auf sich verbuchen. Wendet man flugs die Formel an, ergeben sich daraus 44% Anteil am gemeinsamen Kuchen. "Damit ist es uns gelungen, den tourismusintensiven Regionen mehr Mittel für die Weiterentwicklung von Produkten und Angeboten zur Verfügung zu stellen", freut sich Theurl. Über diverse Nebenabsprachen – eine Kunstform der Osttiroler Tourismuspolitik – werden die Umverteilungen zwar teilweise wieder kompensiert, doch eines scheint anders als in den vergangenen zwei Jahren: es gibt eine breite Akzeptanz der

44%

:2


Spielregeln. Zu denen zählt auch, dass nicht länger die Teilregionen, repräsentiert durch diverse Vertreter im TVB-Aufsichtsrat, über den Einsatzzweck des Geldes bestimmen, sondern der Vorstand das Ruder tatsächlich in die Hand bekommt. Franz Theurl ist erstmals nicht nur für sämtliche Verwaltungs- und Personalangelegenheiten zuständig, er kann auch weitgehend autonom über sämtliche Gelder verfügen, die nicht für regionale Infrastrukturprojekte gebraucht werden. Vorhaben dieser Art sollen künftig aber ohnehin nach dem Prinzip "wer nutzt, zahlt" von den Regionen selbst über die Aufenthaltsabgabe aufgebracht werden.

Sogar Gerhard Föger, Leiter der Tourismusabteilung des Landes, gab sich zufrieden mit dem aktuellen Tourismusbudget.

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2012 /// wirtschaft /// tourismus

Diese Touristen füllen zwar die Kassen mancher Geschäfte, aber nicht die Betten Osttirols. Radler auf dem "Heimweg" in ihre Südtiroler Hotels, rechts im Bild.

Für Tirols obersten Tourismusbeamten, Gerhard Föger, ist die vorliegende Lösung akzeptabel. "Ich bin zufrieden", lächelte der sonst als polternder Hardliner bekannte Leiter der Tourismusabteilung im Lienzer Stadtsaal in Richtung Theurl, "allerdings ist all das derzeit nur bedrucktes Papier, das erst umgesetzt werden muss." Föger freut besonders, dass Osttirols Touristiker nach Jahren der teilweise exzessiven Schuldenaufnahme im laufenden Jahresbudget auch Rückzahlungen in relevanter Höhe veranschlagt haben. Von insgesamt rund sechs Millionen Euro, die das Budget

2012 umfasst, ist eine Million für Annuitäten reserviert. Weil trotz erster Einsparungsmaßnahmen noch immer ein hoher Anteil an Personal- und Verwaltungsaufwand anfällt und zudem diverse Sonderzahlungen – etwa für die Golfplatzerweiterung – zu berappen sind, bleibt auch 2012 für den ei-

gentlichen Zweck des TVBO nur ein Bruchteil der eingesammelten Gelder übrig. Circa 1,8 Millionen Euro sollen in die konkrete Bewerbung des Bezirkes fließen. Auch in diesem Kernbereich zauberte Franz Theurl bei der Vollversammlung im Lienzer Stadtsaal ein Kaninchen aus dem Hut.

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Als Gewinner einer Wettbewerbspräsentation, zu der drei Agenturen geladen waren, wurde die Wiener Werbeagentur "spreitzerdrei" mit einem sanften Relaunch der Marke "Osttirol" beauftragt. Neben einer Integration des bisherigen Logos in eine Art Gütesiegel entstanden eine Reihe von teilweise recht humorvollen Sujets, die der Ursprünglichkeit des Bezirkes auf witzige Art gerecht werden sollen. Wie zu erwarten war, fand die Präsentation der jungen Agentur im Stadtsaal nicht ungeteilte Zustimmung.

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Gelungen ist Franz Theurls werbetaktisches Manöver aber allemal. Statt über Aktienrückführungen, Bergbahnschulden und politisches Ränkespiel wurde darüber diskutiert, ob Osttirol sich als "der Ursprung Tirols" vermarkten soll oder nicht. Womit man plötzlich beim Kern der Sache war: Dem Werben um den Gast.

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2012 /// wirtschaft /// jetzt geht die post ab

JETZT GEHT Verena Leiher wechselt die Fronten und steht künftig hinter der Theke der HP-Bar.

Sie kommen zurück – mit neuen, aber bekannten Gesichtern und altem Charme: das Postcafé und die HP-Bar!

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Für beide gastronomischen Legenden gilt: Name bleibt, Stil bleibt. Was die Weinphilosophen Alexandra und Mario Urso mit dem Postcafé und Verena Leiher mit der HP-Bar vorhaben, läuft unter "optische Verjüngungskur mit aufpoliertem Betriebskonzept". Getrennte Geschäfte, aber freundschaftliches Zusammenspiel – das soll die reanimierte Gastrozeile am Südtiroler Platz prägen. Alexandra Urso möchte im neuen Postcafé "Altes respektieren, aber frischen Wind hineinbringen und Leckeres zu fairen Preisen bieten". Ab 7 Uhr früh gibt's Frühstück, mittags und abends kommt italienisch Inspiriertes, aber auch österreichisch Vertrautes auf den Tisch. Der "Wintergarten" des Cafés bekommt nicht nur neue Möbel spendiert sondern auch eine florale Generalüberholung. So wollen die Ursos dem Innenstadt-Gastgarten einen neuen Look verpassen. Wein und Kaffee kommen aus ihrem Stammlokal "Weinphilo". Wirt Mario schwingt mit Unterstützung junger Mitarbeiter künftig den Kochlöffel im Postcafé. Mit speziellen Themenabenden, Feinschmeckerevents mit italienischen Gastköchen und


DIE POST AB Fotos: Martin Lugger

Weinverkostungen soll das neue Postcafé manchen ehemaligen Stammgast zurückgewinnen und neue Zielgruppen anlocken. Verena Leiher folgt Szenelegende Heini Lederer, setzt auf gediegene Bar-Atmosphäre und nutzt die Stärken der neuen Nachbarschaft. Italienische Wein- und Proseccospezialitäten liefert das Postcafé von nebenan. „Ich war früher selbst gerne in dieser Bar und freue mich darauf, auf der anderen Seite der Theke zu stehen", erklärt Verena und meint: „Eine gemütliche Bar füllt eine Lücke im Angebot der städtischen Gastronomie." Leiher will die HP-Bar zum neuen Hotspot für Afterwork-Barflies und Nachtschwärmer machen und zeigt ein Herz für Nichtraucher. Wer den Qualm weder einatmen noch riechen mag, findet künftig in einer Lounge im ehemaligen Entrée des "Hotel Post" einen guten Platz zum Plaudern. Wiedereröffnung für beide Lokale ist am 1. April. Kein Scherz!

Noch schwingen Alexandra und Mario Urso ungewohnte Werkzeuge, die demnächst gegen Korkenzieher und Kochlöffel getauscht werden.

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2012 /// wirtschaft /// versteigerung

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Umzug der

KĂœHE Fotos: Ramona Walder


2012 /// wirtschaft /// versteigerung

ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN UND... DIE VERSTEIGERUNG VON RINDERN MITTEN IN DER STADT IST GESCHICHTE

Wenn am 29. April an der Durst-Straße im Industriegebiet Peggetz die RaiffeisenGenossenschaft Osttirol mit einer großen Zuchtschau ihre neuen Hallen öffnet, wird ein Stück Lienzer Stadtgeschichte versinken. Jenes, das die Dolomitenstadt auch als "Bauernstadt" definierte, als eine Stadt, die noch vor wenigen Jahrzehnten sehr ländliche Züge hatte. Der "Rindermarkt" an der Beda-Weber-Gasse heißt nicht von ungefähr so und auch der "Stegergarten" an der Tiroler Straße war in den vierziger Jahren Versteigerungsgelände. Am 15. September 1960 fiel zum ersten Mal der Hammer in der

Versteigerungshalle an der Nußdorferstraße, in der bald auch die Fäuste flogen. Die Arena war nicht nur Kühen vorbehalten, sondern auch Austragungsort für die Turniere des Lienzer Boxclubs und für manches legendäre Rockkonzert. Knapp 40.000 Tiere wechselten seit den sechziger Jahren mitten in Lienz ihren Besitzer. 16 Mal wird pro Jahr gesteigert, je sieben Mal Zuchtrinder und Mastvieh, zwei Mal kommen Schafe unter den Hammer. Wer eine Kuh kaufen möchte, muss dafür etwa den Preis eines erstklassigen Moun-

tainbikes kalkulieren. 1.700 Euro ist der Durchschnittspreis, den man derzeit für eine gutmütig wiederkäuende Rinderdame hinblättern muss. Wir hatten – als ahnungslose "Stadtner" – ja immer schon den Verdacht, dass so eine Fleckviehversteigerung irgendwie die Züge einer Misswahl trägt. Im Gespräch mit Thomas Diemling, Geschäftsführer der Raiffeisengenossenschaft Osttirol und Langzeitauktionator Christoph Peintner bestätigt sich dieser Eindruck. Auf dem Laufsteg der Eitelkeit zählt auch in der Welt der Tiere das Äußere oft mehr


aber auch aus dem Defereggental und dem Villgratental kommen, geben nicht nur viel gute Milch, sondern bestechen auch durch zartes Fleisch und sind obendrein gute Mütter. Diese Vielseitigkeit ist es, die eine typische Osttiroler Kuh begehrlich macht, vor allem für Käufer aus Südtirol und Oberitalien. So sitzen auf den vorderen Rängen der betagten Halle meist die Großeinkäufer von jenseits der Grenze. 77% aller Tiere, die an der Nußdorferstraße ihren Besitzer wechselten, übersiedelten gleich nach dem Kauf nach Italien, etwa ein Viertel davon nach Südtirol, der Rest nach Oberitalien. Je nach Herkunft des Käufers offenbaren sich auch hier unterschiedliche Vorlieben. Übersiedelt die Kuh beispielsweise ins Piemont, sollte sie noch ihre Hörner haben. Und so liest sich die Erfolgsmeldung von der letzten Versteigerung im Fachjournal der Züchter: "Das teuerste Tier, eine ausdrucksstarke Montbeliarde-Kalbin, stammt aus Virgen. Sie überzeugte mit sehr viel Länge, einem perfekten, trockenen Fundament und einem wunderbaren Euterspiegel." 2.300 Euro musste der Kärntner Käufer für die Schöne hinblättern.

als innere Werte. Nicht weil sie gutmütig ist, wird die Kuh gekauft, sondern weil der "Busen" passt! Klar soll die Gute zeitlebens viel Milch geben und am Ende ein zartes Steak, aber die Einkäufer am "Cowwalk" in der Lienzer Versteigerungshalle lassen sich auch von der Optik verführen. Das ist wissenschaftlich erhärtet, immerhin – so plaudert Peintner aus der Schule – gebe es sogar eine Diplomarbeit, die eine Relation zwischen der Farbe

der Kuh und ihrem Preis nachweisen kann. Fazit: Rothaarige sind teurer als Blondinen. Christoph Peintner hat Zigtausende Rinder versteigert und erinnert sich an echte Käuferrallyes: "Wenn sich ein Bauer ein Vieh einbildet, dann kann das teuer werden." Wichtig ist neben der Schönheit klarerweise auch der Stall, aus dem die Kuh kommt. Die Osttiroler "Fleckviehgenetik" hat einen ausgezeichneten Ruf. Die gefleckten Mädels, die vorwiegend im hinteren Iseltal, in Prägraten, Virgen und Matrei aufwachsen,

Das teuerste jemals in Lienz versteigerte Tier war übrigens kein Rind, sondern ein Widder, der satte 5.000 Euro einbrachte.

Der Code zum Versteigerungsvideo. MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/kuh

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2012 /// wirtschaft /// versteigerung

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WORAUF SCHAUEN DIE KÄUFER, WENN DIE VIERBEINIGEN SCHÖNHEITEN ÜBER DEN LAUFSTEG WANDERN? AUF DAS ÄUSSERE UND DIE HERKUNFT.


SO LÄNDLICH KANN STADT SEIN. IN DER VERSTEIGERUNGSHALLE AN DER NUSSDORFER STRASSE WECHSELTEN 40.000 RINDER IHREN BESITZER.

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KULTUR


052 MATHIAS KLAMMER

Neue Kurzgeschichten

054 SEINERZEIT

Stรถbern im Tiroler Fotoarchiv

058 KREATIVE MAURER

Lehrlinge machen Kunst

060 DIGITALER THEMENWEG

Neues vom "Cityguide-Lienz.at"


2012 /// kultur

CHRISTOPH ZANON In der ersten Ausgabe unseres Magazins haben wir angekündigt, dass sich DOLOMITENSTADT im März 2012 auf die Spuren des früh verstorbenen Osttiroler Autors Christoph Zanon begeben wird. In der Zwischenzeit ist aus unseren Plänen ein sehr ambitioniertes Projekt geworden. Der Haymon-Verlag, in dem Zanons wichtigstes Werk "Schattenkampf - Texte von der Heimat" erschienen ist, kann sich eine Neuauflage des Buches vorstellen und mit der Privatstiftung der Lienzer Sparkasse ist bereits

ein ambitionierter Mäzen gefunden. Das Gymnasium Lienz will ebenso mitmachen, wie die Stadtkultur Lienz. Wir arbeiten auf Hochdruck sowohl an einer Fotoausstellung als auch an einem Literaturevent der Extraklasse. All das braucht aber doch etwas mehr Zeit, als wir uns ursprünglich dachten. Wir bitten unsere Leser und alle Christoph Zanon-Fans um ein wenig Geduld. Unsere "Hommage an einen Schattenkämpfer" wird – so sind die neuen Pläne – im Mai über die Bühne gehen und die Texte von Zanon für Literaturkenner aber auch für ein junges Leserpublikum auf sehr spannende und neue Art erschließen.

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KULTUR

SINFONISCHES ORCHESTER Osttirol hat eine neue Bläserphilharmonie

Gemeinsam Musik machen – das ist das vorrangige Ziel eines neuen, jungen und sinfonischen Orchesters, das Ende Februar 2012 in Ainet und Sillian erstmals vor Publikum trat. Mit großem Erfolg. Die "Bläserphilharmonie Osttirol" will kein Auswahlorchester für Wettbewerbe sein, sondern in konstanter Besetzung spielen und zwar auch Werke, die im Repertoire der heimischen Kapellen sonst eher nicht

präsent sind. 70 Mitglieder zählt der junge sinfonische Klangkörper bereits, die meisten davon sind zwischen 15 und 30 Jahre alt und haben die Musikschule bereits hinter sich. Die Bläserphilharmonie Osttirol sieht sich als eine Erweiterung des (blas-)musikalischen Angebotes und als jugendliche Kulturinitiative im Bezirk, ihr musikalisches Spektrum ist ent-

sprechend bunt und breit, vom Walzer bis zur Filmmusik und von Ziehrer bis Coldplay. Wir freuen uns schon auf kommende Konzerte!


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KULTUR

NICHT HIER, NICHT JETZT Mathias Klammers neues Buch

In seinem zweiten Erzählband „Nicht hier, nicht jetzt“ beweist der 23-jährige Osttiroler Mathias Klammer ein knappes Jahr nach seinem Debütroman „Der Minimalismus der Dinge“ einmal mehr die literarische Fähigkeit des kurzen Erzählens. Dem jungen Schriftsteller ist ein abwechslungsreicher und außergewöhnlicher Erzählband gelungen. Wenngleich sich die kürzeren und längeren Geschichten einzeln lesen lassen, entwickeln sie sich im Laufe der Zeit zu einem großen Ganzen. Den Leser erwartet

ein Gefühlsspektrum von mitreißend und traurig über ironisch bis hin zu melancholisch. Erschienen ist das Buch im Arovell-Verlag. Erhältlich ist der Erzählband auch auf Klammers Website: www.em-ka.at. Einen Leseauszug aus “Nicht hier, nicht jetzt” trägt Klammer persönlich in einem Video vor, das hier mittels QR-Code abgerufen werden kann!

Kurzer Leseauszug von Mathias Klammer. MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/klammer


2012 /// kultur /// tirolarchiv

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SEINERZEIT TIROLARCHIV FÜR PHOTOGRAPHIE /// ALTE BILDER, AUFBEREITET FÜR NEUE ZEITEN

Fotos: TAP Manchmal ist es nützlich, in Zeiten des Umbruchs nicht nur nach vorn, sondern auch zurück zu schauen. Für Osttiroler ist das in Hinkunft einfach. Mit großzügiger Förderung der Europäischen Union, des Landes, der Städte Lienz und Bruneck, aber auch privater Mäzene wie der Firma Durst entsteht derzeit am Egger-Lienz-Platz in der Dolomitenstadt ein beeindruckendes Fotoarchiv, aufgebaut und geleitet von Historiker

Martin Kofler: Das "Tirol Archiv Photographie". Sammlungen von professionellen Fotografen, von Privatpersonen, Vereinen und öffentlichen Institutionen werden hier gesichtet, bewertet, katalogisiert und vor allem digitalisiert. Die Scanner des TAP bereiten die alten Ansichten auf für eine neue Zeit und machen Zeitgeschichte damit erlebbar für eine neue Generation, die vorwiegend das Internet als Bildquelle nutzt.

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2012 /// kultur /// tirolarchiv

WAR SIE GUT, DIE ALTE ZEIT? ALS DIE POST NOCH HOTEL WAR UND DIE BAHN BEINAHE NACH MATREI FUHR.

Wir haben fast zufällig – und überwältigt von der vorhandenen Fülle an tollen alten Bildern – eine kleine Auswahl getroffen und den Historiker um kurze Kommentare dazu gebeten. Spektakulär finden wir angesichts der derzeit stattfindenden Tourismusdiskussion zum Beispiel das Bild des "Lienzer Hofes", heute Postamt, damals Hotel. Kofler: "Das Haus wurde 1910 eröffnet und hatte 70 Zimmer mit 100 Betten und allen damaligen modernen Annehmlichkeiten: Zentralheizung, geräumige Säle, Personenaufzug, Kühlanlage, Garagen und Bäder." Genau in diesem Haus möchte TVBO-Vorstand Franz Theurl heute auf einer ganzen Etage den TVB-Osttirol unterbringen. Der 56

Plan ist noch nicht gestorben und hätte zumindest historische Bezüge. Hier gingen schon vor hundert Jahren Gäste ein und aus. Das Bild auf der rechten Seite stammt aus den zwanziger Jahren. Vom Hauptplatz durch die Andrä-Kranz-Gasse wird ein Kanal gegraben. Detail am Rande: Links im Bild sieht man das Firmenschild "S. Bohrer". Der jüdische Kaufmann Samuel Bohrer kam 1912 nach Lienz und wurde 1938 vertrieben, sein Besitz arisiert. Der gezeigte Kanalbau ist Teil einer Modernisierungsoffensive, die bald nach der Jahrhundertwende in der Stadt begann. "1909 erhielt der Johannesplatz und der Haupt-

platz, damals Kaiser-Josef-Platz, elektrische Bogenlampen", erzählt Kofler. Im selben Jahr wurde am Debantbach ein E-Werk eröffnet. Auch dazu gibt es eine Parallele in der Jetztzeit. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik und Tiwag suchen noch immer nach einem Standort für das Fernheizwerk III, die Nachfrage nach umweltfreundlicher Bioenergie übersteigt die derzeitigen Kapazitäten. Und auch zum Thema Verkehr hat Kofler ein "Bild mit Geschichte" für uns.

Das Hotel Lienzerhof, heute Postamt, fotografiert um 1913.


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So wie rechts oben auf dieser Seite sah noch in den fünfziger Jahren der Bahnübergang an der Amlacherstraße aus. Die vorbeidampfende Verschublok ist ebenso Geschichte, wie hochtrabende Pläne zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

Bild oben links: Kanalisierung in der Andrä-Kranz-Gasse, 1928.

Bild oben rechts: Bahnübergang Amlacherstraße, aufgenommen im Jahr 1953.

Bereits im November 1871 wurde nach einer Rekordbauzeit die Pustertalbahn eröffnet, sie brachte die Anbindung an die "Welt", erhöhte die Mobilität enorm und veränderte die Stadt nachhaltig. Kofler: "Der Ausbau der Bahn führte zum Zuzug von Bahnpersonal samt Familien. Lienz hatte 1869 noch 2.111 Einwohner, 1910 waren es bereits 6.045." Der Zuzug der traditionell sozialdemokratischen Eisenbahner bewirkte nicht nur Wachstum, sondern auch eine Veränderung der politischen Landschaft, die bis heute nachwirkt. Geplant war um die vorletzte

Jahrhundertwende auch der Bau von Bahnstrecken nach Matrei und Winklern. Bereits 1902 lag die komplette Planung der Strecke "Lienz-Windisch-Matrei" auf dem Tisch. Sie wurde verworfen. Stattdessen boomten das Postauto und der private Pkw. Im Jahr 1908 kam Erzherzog Friedrich nicht mit dem Zug sondern mit dem Automobil nach Lienz und vier Jahre später klagt die Lienzer Zeitung: "Wie lange wird es dauern, gibt's eine Misere, denn eine Geschwindigkeit von 30 km pro Stunde und mehr ist entschieden zu hoch, ist aber schon dagewesen." Die Hauptstraße durch Lienz verlief, wie auf dem Titelbild auf den Seiten 54/55 zu sehen, damals über den Hauptplatz. Erst 1963 wurde die Tiroler Straße dem Verkehr übergeben, die "Umfahrung von Lienz". Heute muss die Umfahrung umfahren werden. Neue Zeiten!


2012 /// kultur /// kreative maurer

KREATIVE MAURER Ein spannendes Kulturprojekt brachte Lehrlingen die Fotokunst näher. Kreatives und künstlerisches Aufarbeiten des eigenen Berufs – das war Gegenstand eines besonderen Kulturvermittlungs-Projektes, an welchem 14 Maurerlehrlinge aus Osttirol Ende Jänner teilnahmen. Initiiert von Angela Frey und Monika ReindlSint widmete sich die Aktion "Ich als Maurer – Selbstwahrnehmung-Porträt-Selbstdarstellung" in der Fachberufsschule Lienz der schöpferischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Berufsbild.

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Es war das erste Lehrlingsprojekt im Rahmen der Projektreihe "K3-Kulturvermittlung mit Lehrlingen" in Osttirol. Projektträger ist Kulturkontakt Austria, ein vom Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur geförderter gemeinnütziger Verein. Im Workshop setzten sich die angehenden Maurer im zweiten Lehrjahr mit dem Thema Kunst auseinander, bevor sie sich selbst aktiv am Prozess beteiligten. Die angehenden Maurer beschäftigten sich mit Bildausschnitten von Bildern von Egger-Lienz, besuchten die Galerie Gaudens Pedit, diskutierten über Fotografie und verglichen historische Fotos aus dem Tiroler Fotoarchiv. In Kleingruppen arbeiteten sie an Positionen, um sich mit ihrem Beruf darzustellen. Die Osttiroler Fotokünstlerin Evelyn Senfter unterstützte die Berufsschüler beim Fotografieren. Sie absolvierte mit den Jugendlichen einen Crash-Kurs, besprach ihre Bilder und stand tatkräftig zur Seite. Heraus kamen rund 800 Fotoarbeiten. Das Projekt fand in einer Ausstellung in der Fachberufsschule schließlich seinen Höhepunkt. Die Kulturvermittlungs-Aktion soll im nächsten Jahr mit einer anderen Berufsgruppe eine Fortsetzung finden.

Zwei Beispiele für das fotografische Ergebnis des kreativen Maurer-Workshops.


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2012 /// kultur /// cityguide-lienz

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Kultur auf einen Klick


DAS NEUE STADTWANDERN

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Christian Mikunda ist gelernter Dramaturg, ein Mann der weiß, wie man am Theater dafür sorgt, dass das Publikum im richtigen Augenblick den Atem anhält. Vor Jahren war Mikunda auf Einladung des Stadtmarketings auch in Lienz. Nicht um Theaterstücke zu inszenieren, sondern um die innere Stadt mit seinen Tipps für Gäste aber auch Einheimische noch "erlebbarer" zu machen. Mikunda bricht die Effekte der großen Bühnen- und Filmregisseure auf den Alltag touristischer und kommerzieller Attraktionen herunter, er berät Themenparks und Erlebniswelten in aller Welt. Das Lienzer Stadtmarketing lernte vom Maestro, wie eine hübsche Altstadt wirkungsvoll zu inszenieren ist und dass jeder Besucher einer fremden Stadt ganz intuitiv nach einem Plan sucht, einer "Landkarte im Kopf", die seine Schritte lenkt. Der Bummel durch die Urlaubslandschaft braucht Richtung und Ziel. Weniger bombastisch nennt man eine solche

Inszenierung "Themenweg" und da hat Osttirol allerhand anzubieten, vom "Alten Leben" über "Sonnendörfer" bis zu jenen wunderbaren Schaupfaden, die der Urvater der Osttiroler Themenwege, Wolfgang Retter, schon entlang der Isel anlegte, als Mikunda noch die Schulbank drückte. Der Wasserschaupfad im Bereich der Umbalfälle ist ein Meilenstein. Für einen Themenweg braucht man – neben möglichst spannenden Stationen – ein Leitsystem, Tafeln und Karten, die den Besucher informieren, aber auch ein Thema das zieht und scheinbar nicht Zusammenhängendes verbindet. Die Antoniuskirche, die Schweizergasse und das Bildstöckl Maria Trost haben erst auf den zweiten Blick etwas gemeinsam. Diese Orte haben einen Bezug zu Albin Egger-Lienz, ebenso wie der nach ihm benannte Platz, die Pfarrkirche, die Tamerburg und das Schloss Bruck.


2012 2012//////kultur kultur /// /// cityguide-lienz

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Seit Jahren gibt es einen "Themenweg Egger-Lienz", der diese Plätze in einem zweieinhalbstündigen Rundgang miteinander verbindet. So soll das Schlendern durch die Dolomitenstadt und ihre unmittelbare Umgebung für Natur- und Kulturliebhaber gleichermaßen interessant und kurzweilig werden. Ab Mai 2012 wird das konventionelle Beschilderungssystem dieses Weges um eine digitale Variante erweitert, die in dieser Form nur wenige Städte bieten können. Möglich wird das durch die Webapplikation "Cityguide-Lienz", die das Team von Dolomitenstadt als Nebenprodukt des erfolgreichen Online-Magazins "dolomitenstadt.at" entwickelte. Die Leistungsfähigkeit des digitalen Stadtführers hilft bereits heute hunderten

Gästen und Einheimischen bei der Suche nach bestimmten Produkten, Leistungen, Firmen oder touristischen Attraktionen. Gibt man künftig auf dem Cityguide-Lienz (www.cityguide-lienz.at) das Stichwort "Themenweg" oder "Egger-Lienz" ein, tauchen die sieben Stationen samt interaktiver Stadtkarte auf, mit Bildern des Malers und Hintergrundinfos. Der Zusatznutzen des digitalen Fremdenführers liegt auf der Hand. Einerseits kann ein Gast schon vor dem Urlaubsantritt den Themenweg virtuell beschreiten. Er wird ihn selbst dann finden, wenn er eigentlich nur den berühmten Lienzer Maler "gegoogelt" hat. Dafür sorgt die Optimierung der Suchmaschinen-Ergebnisse durch das Cityguide-Team. Weil der digitale Stadtführer perfekt auf mobilen Endgeräten

– sprich Smartphones – angezeigt wird, kann der virtuelle Themenweg aber noch viel mehr. Wer mit dem Handy auf Eggers Spuren wandelt, sieht zum Beispiel, in welchem Streckenabschnitt er sich gerade befindet. Zudem wird die vorhandene Information um ein nützliches Feature erweitert. Man kann sich die Infos zu den einzelnen Stationen des Themenweges auch vorlesen lassen. Christian Tegischer, Marketingleiter bei Dolomitenstadt: "Jedes herkömmliche Smartphone wird so zu einem praktischen Audioguide, der demnächst auch in den Sprachen Italienisch und Englisch verfügbar sein wird." Der "Themenweg Egger-Lienz" ist nur die Spitze des Eisbergs.


Mittels QR-Code wird die Tafel vor der Kapelle Maria Trost bald "sprechen" können.

FRÜHLING IN LIENZ 24. März · Johannesplatz

RUND UMS RAD 31. März · Innenstadt

AUTOSCHAU 6. - 7. April · Stadtmarkt Dieser Code führt zum Cityguide-Lienz.

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www.lienz-cityguide.at

Dolomitenstadt-Chefredakteur Gerhard Pirkner und sein Team arbeiten an neuen Inhalten und deren Vernetzung: "Wir könnten zum Beispiel auf Knopfdruck alle Geschäfte anzeigen, die am MoonlightShopping teilnehmen", erklärt Pirkner, "oder Läden, die biologische Produkte anbieten. Es wäre auch kein Problem, alle Ärzte anzuzeigen, die Akupunktur oder andere Zusatzleistungen anbieten." Den Anwendungen für den CityguideLienz sind nur durch die Fantasie Grenzen gesetzt. Inspiriert durch ein Interview mit dem Ornithologen Dieter Moritz könnte ein kleiner "Vogelguide" entstehen. Pirkner: "Wir haben die Vogelbilder in der Reportage über Dieter Moritz bereits mit den Originalstimmen verlinkt.

Profer & Partner, Lienz

MEHR

OSTERMARKT


2012 /// kultur /// cityguide-lienz

Wer ein modernes Smartphone mit QRCodeScanner hat, hört diese Vögel tatsächlich piepsen!" (Probieren Sie es gleich aus, die Vogelgeschichte finden Sie auf Seite 12 in diesem Heft). Sehr erfolgreich ist auch eine der ersten Attraktionen des Cityguide-Lienz. Einige Gasthäuser der Dolomitenstadt bieten ihre aktuelle Speisekarte allen Usern zum OnlineStudium an. "Fischwirt" Michael Vergeiner macht so seine beiden Mittagsmenüs für Gäste aus nah und fern abrufbar: "Wir werden immer wieder darauf angesprochen und nutzen diesen Service auch deshalb, weil er sehr unkompliziert und ohne zusätzlichen Aufwand funktioniert". Bereits vor Weihnachten 2010 wurde in der Innenstadt von Lienz das kostenlose City-WLAN freigeschaltet, das der heimische Provider dolomitenspeed.at anbietet. Wie weitblickend diese Entscheidung der Stadt war, zeigt die aktuelle Entwicklung bei den Südtiroler Nachbarn. Dort ließ

die Landesregierung kürzlich verlautbaren, dass nach vier Testgemeinden – darunter Toblach – weitere 12 Gemeinden öffentliche WLAN-Hotspots einrichten werden, eine Maßnahme, die in Südtirol gefördert wird. Die Auswertung der Daten aus den Pilotgemeinden habe ergeben, dass die freien Internetzugänge vor allem bei jungen Bürgern und bei Gästen aus dem Ausland beliebt seien. Letztere nutzen das Gratis-WLAN, um hohe Roaming-Mobilfunkkosten zu vermeiden. Für Christian Tegischer ist das ein weiteres Indiz, dass der Cityguide-Lienz Zukunft hat: "Das Netz ist ja nur die Infrastruktur, wir bieten dafür die konkrete Anwendung. Was uns jetzt noch fehlt, ist ein stärkeres Interesse der Stadt und der Touristiker des Bezirkes, die teilweise an veralteten Konzepten festhalten." So sei etwa das Portal "Lienz-hat-alles" nicht mehr zeitgemäß und würde nur unnötig Steuergeld verbrauchen.

Übersichtlich ist im Menü des Cityguides alles zu finden, was die Stadt zu bieten hat.

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Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Dolomitenstadt Media OG

IMPRESSUM

Verlags- und Redaktionsadresse:

Geschäftsführung: Dr. Gerhard Pirkner, Christian Tegischer; Chefredaktion: Dr. Gerhard Pirkner; Grafik: LIGA Graphic Design, Nina Gomig, Mathias Gomig, Ramona Waldner; Mitarbeiter dieser Ausgabe: Judith Goritschnig, Klaudia Zanon, Claudia Bacher, Melanie Fercher, Lukas Nöckler;

Dolomitenstadt Media OG, Zettersfeldstraße 2, 9900 Lienz, Tel. 04852/700500 Mail Redaktion: redaktion@dolomitenstadt.at Mail Office und Abo-Bestellung: office@dolomitenstadt.at

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Fotografen: Martin Lugger, Miriam Raneburger, Ramona Waldner, Rainer Eder, Philipp Brunner, Hai Dang Tran, Christian Böhm, Wolfgang Retter, Armin Zlöbl, EXPA/Johann Groder, Klaus Dapra;

Druck: Oberdruck Digital Medienproduktion GesmbH, www.oberdruck.at; Auflage: 2.500 Stück

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Anzeigenleitung: Christian Tegischer

Jahres-Abo Inland: Euro 28,00

Coverfoto: Ramona Waldner Für die Präsentation der Modekollektionen auf den Seiten 100-113 werden Druckkostenbeiträge entrichtet, sie gelten deshalb als bezahlte Anzeigen.


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SPORT


068 FRAUENPOWER IN GRÜNWEISS

Die Rapid-Mädels auf Meisterkurs

074 SPRINT NACH OLYMPIA

Robert Mayer startet durch

076 LAUFEN IM FRÜHJAHR

Tipps von Sportmediziner Neumayr

078 PETER "LUNER" ORTNER

Gipfelsieg am Cerro Torre


2012 /// sport /// rapid frauen

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FRAUEN


Fotos: Ramona Waldner

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POWER DAS RAPID LIENZ DAMENTEAM


2012 /// sport /// rapid frauen

MEISTERTITEL IN SICHT

Sie sind in ihrer Liga in der laufenden Saison noch ungeschlagen und das soll auch so bleiben. Wir analysieren, warum die Rapid Lienz-M채dels eine Klasse f체r sich sind.

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2012 /// sport /// rapid frauen

DIE STARKEN MÄDELS IN GRÜNWEISS "Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein..."

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Ca. 20 Frauen spielen Fußball bei Rapid Lienz, die meisten sind berufstätig, manche gehen noch zur Schule. In kleineren Clubs spielen Mädchen bis 15 gemeinsam mit den Jungs. Seit heuer gibt es bei Rapid ein Leistungszentrum für weibliche Fußballtalente, als Vorstufe für die Fußballakademie in St. Pölten.

... singen die Sportfreunde Stiller über die Jagd nach dem runden Leder und diese Leidenschaft erfasst in unseren Breiten immer öfter auch Frauen, die nicht länger am Spielfeldrand applaudieren, sondern lieber selbst die Wuchtel im Netz versenken möchten. Den Mädels von Rapid Lienz gelang das in der Herbstrunde 2011 der Unterliga satte 68 Mal. Das Bemerkenswerte daran: sie haben nur zwei Gegentreffer kassiert. Ungeschlagen gingen die grünweißen Amazonen als Herbstmeisterinnen in die Winterpause. Trainer Peter Strohmayer ist zufrieden und zuversichtlich, dass heuer der Aufstieg in die Kärntner Liga gelingt. "Es wäre lohnend", meint er, schon deshalb, weil seine Schützlinge dann nicht mehr so weit zu den Auswärtsspielen fahren müssten, nicht bis St. Michael, Ruden oder Ferlach, sondern zum Beispiel nach Spittal. Gegen die dortige Damentruppe haben die Rapidlerinnen bereits ein vielversprechendes Testspiel absolviert. Strohmayer: "Wir können mithalten". Das liegt auch daran, dass die Lienzerinnen zwei Trümpfe einsetzen, die sich in allen bisherigen Matches als äußerst effizient erwiesen. "Hinten" ist für Gegnerinnen aller Art spätestens bei Torfrau Michaela Thaler Endstation. Sie hält ihren Kasten sauberer als die penibelste Hausfrau das Küchenkastl. Nicht einmal gefinkelte Abstauberinnen haben

eine Chance, das Leder an Thaler vorbeizumogeln. Die beste Torfrau der Liga wäre wohl auch eine zuverlässige Lebensversicherung in der Kärntner Meisterschaft. "Vorne" werkt das zweite Ass im Ärmel der Rapidgirls, die Königin unter den Torschützinnen: Janina Cörstges. Mit 25 Treffern steht ihr Name vor dem Start in die Frühjahrsrunde weit vor allen anderen an erster Stelle der Statistik. Daran wird sich nichts ändern. Cörstges hat alles, was man als Stürmerin braucht. Sie ist schnell, schusskräftig und hat den Torinstinkt. Mit diesen beiden Stützen und einem starken Kollektiv, das trotz teilweise erheblicher Altersunterschiede gut zusammenpasst, hat Strohmayer gute Karten. DOLOMITENSTADT drückt den Damen die Daumen!


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2012 /// sport /// robert mayer

SPRINT NACH

O LY M P I A 74


ROBERT MAYER London könnte der Höhepunkt einer großen Sportlerkarriere werden. 2012 treten bei den Sommerspielen der Behindertensportler in London mehr als 4200 Athleten aus über 150 Ländern an. Einer davon könnte der Lienzer Robert Mayer sein. Bis 20. Mai läuft der Qualifikationszeitraum und Mayer hat gute Chancen. Auf seinem Wettkampfplan in Richtung Olympia stehen Rennen in Zagreb (Kroatien), Brno (CZ) und Berlin. Bevor Mayer 1998 bei einem Unfall sein rechtes Bein verlor, galt der Osttiroler als Ausnahmetalent im Fußball, kurz vor dem Sprung zu einer internationalen Karriere. "Wer plärrt, verliert!" steht als Wahlspruch über Mayers Internetblog. Er muss es wissen. Fünf Jahre nachdem ihm ein Bein abgenommen wurde lief er die 1500 Meter in 4:39,51. Es war der inoffizielle Behinderten-Weltrekord. Es folgten Europameisterund WM-Titel über diese Strecke. Ab 2008 konzentrierte sich der Ausnahmeathlet auf die Sprintdistanzen und war auch hier kaum zu schlagen. 2009 holte er in Indien WMBronze über 100 und 200 Meter, über die

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400-Meter-Distanz wurde er Weltmeister. 12,01 Sekunden braucht Robert Mayer für 100 Meter, 53,65 für 400 Meter. Deshalb sind seine Karten für Olympia gut. London wäre ein absoluter Karrierehöhepunkt für den sympathischen Sportler, der wie Pepi Stiegler, Werner Grissmann oder Alban Lakata Ehrenringträger der Stadt Lienz ist. Vom 29. August bis zum 9. September 2012 werden 4200 Athleten aus mehr als 150 Ländern bei den Paralympics antreten, die erstmals gemeinsam mit den Olympischen Sommerspielen organisiert werden. Laut Wettkampfplan geht es allein um 500 Goldmedaillen. Mehr als eine Million Zuschauer haben sich schon für ein Ticket registriert, die ab dem 9. September verkauft werden, zwei Millionen Karten gibt es. Im britischen Fernsehsender BBC meinte vor kurzem Lady Tanni Grey-Thompson, Gewinnerin elf paralympischer Goldmedaillen: "Die Paralympics sind nicht B-Wettkämpfe der Olympics. London

wird alles dafür tun, dass sie das nicht sind. Die Spiele kehren schließlich heim." Im englischen Stoke-Mandeville organisierte Sir Ludwig Guttmann 1948 die ersten Sportwettkämpfe mit Versehrten des Zweiten Weltkrieges – der Beginn der paralympischen Bewegung.

Robert Mayer trainiert hart und träumt von olympischem Edelmetall. Es ist für den Osttiroler in Reichweite.


2012 /// sport /// laufen

GEH'S LANGSAM AN, LÄUFER! Der Lienzer Sportmediziner Günther Neumayr zum Thema Laufen im Frühling. Osttirol ist ein Eldorado für Läufer aller Leistungsklassen. Und der Cityguide-Lienz.at ist die erste Adresse, wenn es um Laufsportausrüstung, Trainingsmöglichkeiten und die besten Strecken geht. Einfach nach dem Stichwort "laufen" suchen und loslegen.

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Dolomitenstadt: Wenn wir aus unserem Redaktionsfenster schauen, sehen wir derzeit Heerscharen an Läufern. Man merkt, es ist Frühling. Jetzt muss der Speck weg. Kann man als übereifriger Frühlingsläufer sein Herz überfordern? Günther Neumayr: Bei einem gesunden Menschen adaptiert sich das Kreislaufsystem sehr schnell. Durch eine Langzeitbelastung kann man sich nicht wirklich schädigen und gewinnt andererseits mit einem vernünftigen Lauftraining sehr viel an gesundheitlichen Benefits. Kritisch ist die Orthopädie. Die Verletzungsrate beim Laufen ist erstaunlich hoch und liegt bei 60 bis 70 Prozent. Dolomitenstadt: Dabei sieht Laufen nicht gefährlich aus. Was ist der Knackpunkt? Günther Neumayr: Ursächlich ist bei Hobbyläufern, dass sie sich zu wenig Zeit lassen. Während Profis eher unter Abnutzung leiden, ist bei Amateuren Überlastung das Problem. Sie sind zu ehrgeizig und das führt dann zu den bekannten Problemen wie dem "Läuferknie" oder Schmerzen im Bereich der Achillessehne. Dolomitenstadt: Gesetzt den Fall, ich würde gern am 15. April den Wien-Marathon laufen. Wann hätte ich beginnen müssen, zu trainieren? Günther Neumayr: Anfänger brauchen in der Regel zwei bis drei Jahre Vorbereitung. Sehnen, Knorpel und Muskulatur brauchen

Zeit um sich an eine solche Dauerbelastung zu gewöhnen. Je unerfahrener man ist, desto wirkungsvoller ist eine sportmedizinische Beratung mit Erhebung des Leistungszustandes. Man sollte seine Drehzahl kennen. Die Tests dauern nicht lange und helfen dabei, Volumen und Intensität des Trainings zu definieren, beispielsweise auch die Trainingsherzfrequenz. Dolomitenstadt: Gibt es eine Faustregel, an die sich ein Läufer auch ohne medizinischen Test halten kann? Günther Neumayr: Wenn man mit einem Laufpartner noch ein paar Worte wechseln könnte oder wenn beispielsweise inspiriertes Nachdenken gelingt, dann läuft man wohl im grünen Bereich. Dolomitenstadt: Falls Schmerzen auftreten, im Knie, der Ferse oder im Fußbogen – muss ich dann stoppen? Günther Neumayr: Man muss bei solchen Symptomen das Lauftraining nicht unbedingt unterbrechen, sollte aber die Belastung reduzieren und lieber öfter einen Trainingsreiz setzen. Dolomitenstadt: Und das berühmte Dehnen? Dehnt man vorher oder nachher? Günther Neumayr: Also nach dem Laufen auf jeden Fall nicht. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wenn man Laufen und Dehnen in einem Paket sieht, dann ist es besser, vorher zu dehnen. Grundsätzlich sollten die


Dehnungsübungen aber nicht unmittelbar mit der Laufeinheit gemacht werden, sondern zum Beispiel an den Tagen zwischen dem Training. Dolomitenstadt: Abschließend noch eine Frage zum Schuhwerk. Derzeit ist wenig Dämpfung das Credo. Die Sportschuhindustrie behauptet, der Fuß sollte selbst aktiv sein und dämpfen. Günther Neumayr: Dämpfen heißt, Energie rausnehmen. Topläufer können das nicht brauchen, verwenden also Schuhe, die kaum dämpfen. Anfänger und Hobbyläufer sollten komfortablere Schuhe tragen. Grundsätzlich geht es beim Laufen wie bei jedem anderen Sport immer um die individuelle Konstitution und die Intention. Die sportmedizinische Beratung zielt auf Machbarkeit. Wir ermitteln in anderen Worten, in welcher Dosis das Medikament Sport optimale Wirkung erzielt.

Univ.Doz.Dr. Günther Neumayr arbeitete als Fach- und Oberarzt an der Uniklinik Innsbruck und war Primar der Abteilungen für Innere Medizin an den Krankenhäusern Innichen und Kitzbühel. Er ist Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Sport- und Präventivmedizin und betreibt eine Ordination in Lienz.

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2012 /// sport /// peter ortner

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PETER LUNER

ORTNER Gemeinsam mit David Lama hat Peter Ortner den Cerro Torre erklommen.

Er steht ein wenig im Schatten seines Kletterfreundes David Lama und zählt zu den besten Eiskletterern der Welt: Peter Ortner aus Gaimberg, den seine Freunde "Luner" nennen. Ortners Know-how als Seilpartner von David Lama war mitentscheidend für einen der größten Erfolge des Klettergenies: Lama und Ortner bezwangen im Jänner 2012 ohne technische Hilfsmittel im "freien Stil" den Cerro Torre in Patagonien. 1970 gab der Italiener Cesare Maestri die Route vor, indem er mit einem Kompressor 300 Haken in die nackte Wand jagte. Genau diese "Kompressorroute" durchstiegen Lama und Ortner. Die beiden Kletterer erklommen die 1500 Meter hoch aufragende Felsnadel in den Anden von der Schulter des Berges aus in 24 Stunden. Wir gratulieren und freuen uns auf einen Film über dieses Abenteuer, der 2013 in die Kinos kommen soll.

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2012 /// kurz notiert

SCHENKEN

MAHL DICH GESUND ... ... mit einer Getreidemühle von Biotech Waldner in Lienz. Praktisch, gesund und schön – die Getreidemühle "Silence" von Waldner biotech ist ein ganz besonderes Geschenk. Es gibt sie auch in edlem Zirbenholz, in limitierter Auflage und eine Freude machen oder selbst köstliches derzeit sogar um 390 statt 420 Euro. Brot backen möchte, findet bei Waldner nicht Der schmucke Waldner-Shop an der Zettersnur alles was man dazu braucht, sondern auch feldkreuzung in Lienz ist aber nicht nur erste freundliche und kompetente Beratung. Adresse für Getreidemühlen aus Osttirol, sondern auch eine Fundgrube für charmante Oster-Mitbringsel und kleine Frühlingsboten Kärntnerstraße 62 • 9900 Lienz • Tel: 04852 70200 • www.waldner-biotech.at MEHR www.waldner-biotech.at für jede Brieftasche. Wer sich oder anderen 80

SPORT

FLUGSHOW AM 1. MAI 2012 Modellflieger erobern wieder die Lüfte Was wäre ein 1. Mai ohne die Flugshow der Lienzer Modellflieger, mit einem Ambiente, das den großen Shows in nichts nachsteht! Auch heuer fällt pünktlich um 10 Uhr auf den Amlacher Feldern wieder der Startschuss zum Schaufliegen des Modellfliegerclubs Lienz. Piloten aus Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien haben sich dazu angekündigt. Das Publikum erwartet ein tolles Schauspiel

am Himmel: Solodisplays, also Flugvorführungen von verschiedensten Modellen, Kunstflug extrem, Helikopter-, Jet- und Seglerschleppvorführungen sowie die legendäre Fuchsjagd und das bekannte Ballonstechen. Und natürlich: einen Transportflug mit Zuckerlabwurf für die Kinder!

Das Flugshowvideo vom letzten Jahr. MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/flugshow


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SZENE LIFESTYLE


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085 RIN & JES

Rap aus Osttirol – hart und ehrlich

086 BERNI GOES TO HOLLYWOOD

Nur glatt rasiert machst du Karriere

090 NIESENBERGER

Ein Grazer Club mit Matreier Flair

094 JUGENDZENTRUM

"Offene Jugendarbeit" in Lienz

100 WIR TREIBEN ES BUNT

Die Frühlingsmode auf 14 Seiten

114 DANGS PARTYZONE

Besser angeblitzt als aufgeblitzt!


2012 /// kurz notiert

SCHENKEN

FORMSCHÖN Diese Vasen sind mit und ohne Blumen eine Augenweide. Das Keramikunternehmen ASA wurde vor 30 Jahren von der Designerin Yvonne Schubkegel gegründet. Ihre Philosophie der klaren Linien, Formen und Farben trat einen weltweiten Siegeszug an, auch deshalb, weil ASA keine Massenware produziert, sondern von Hand gefertigte Meisterstücke. Traumhaft schön und atemberaubend dekorativ ist die neue ASA-Kollektion "Viva Cubana", die strenge, klare Linien mit lebendiger Ethno-Kunst vereint. Nicht nur diese Serie sondern auch weitere wunderschöne Wohnaccessoires aus der deutschen Designmanufaktur bietet in Lienz

der Spezialist für gehobenes Ambiente an, Wohnkultur Nussbaumer an der Tiroler Straße. Als "ganzheitlicher Einrichter" lebt Nussbaumer die Philosophie von Schönheit, Funktion und Qualität in allen Wohnbereichen, von Essen, über Kochen und Schlafen bis zu liebevollen Accessoires. MEHR www.wkn.at

mit unserem Videoreporter und Schnittprofi Peter Werlberger. Mit drei Schnittplätzen sind wir in Osttirol vermutlich führend und diese Rolle möchten wir weiter ausbauen. Ab sofort setzt auch unser digitaler Stadtführer ganz stark auf bewegte Bilder. Bereits 30 Filme mit touristisch interessanten Themen sind unter www.cityguide-lienz.at/videos zu bestaunen,

von Stadtmarkt bis Egger-Lienz, Krampus bis Osttirodler und Platzkonzert bis Bauerntage. Kein anderes touristisches Portal, auch nicht die hoch subventionierten öffentlichen Tourismus-Websites haben eine ähnliche Bandbreite an Qualitätsvideos zu bieten. Und fast täglich werden es mehr. Empfehlen Sie uns weiter an Gäste im In- und Ausland!

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ÜBER UNS

MOVIES IM HÖHENFLUG WIR SETZEN AUF BEWEGTE BILDER. Welcher Kanal hat mehr als 200.000 Zuseher? Es ist kaum zu glauben: der Youtube-Channel von DOLOMITENSTADT, zu erreichen über jedes unserer Videos auf dolomitenstadt.at oder direkt über www.youtube.com/dolomitenstadt. Mehr als 5.000 Views pro Video sind keine Seltenheit, mehr als 170 Movies haben wir in nur 18 Monaten produziert, die meisten davon


Amlacherstraße 2, 9900 Lienz, Tel. 04852 72727, www.kontschieder.at

SZENE/YOUNG

RIN & JES Debut-EP: "Wie kann man das nicht hören?" „Wir wollen einfach nur harten und ehrlichen Rap machen!“ betonten die Lienzer Rapper Rin und Jes beim Interview zur eben erst erschienen Debut-EP „Wie kann man das nicht hören“. Schon beim letzten „Dolomitenmania“ erkannten die beiden das Potenzial des Hip Hop in Osttirol, eine Fangemeinde, die stetig wächst und gedeiht. Nicht nur Texte und Musik kommen von Rin & Jes – Rin hat das Werk auch selbst produziert. Hier ist Musik mehr als nur Zeitvertreib, sie ist Lebensphilosophie, ja, sogar Lebenseinstellung. Starke Sprüche haben hier einen tieferen Sinn und die Wortwahl ist Absicht. “Die größte Hürde bei

der Albumproduktion ist der Druck, den man sich selbst auferlegt”, erzählten Rin und Jes unserem Dolomitenstadt-Videoreporter Peter Werlberger. Der Druck ist fürs erste gegessen, die EP erfolgreich unter die Leute gebracht. Das Album ist unter anderem im Viewpoint in Lienz, Greenhorn, im Pop Shop und im Top Net Handyshop im Interspar-Debant erhältlich.

Rin & Jes im Videointerview MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/rinundjes


2012 /// szene/lifestyle /// bernhard forcher

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Berni goes to

Hollywood


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2012 /// szene/lifestyle /// bernhard forcher

Insider der Lienzer Musikszene kennen Bernhard Forcher noch als blondgelockten Sänger in Bands wie "Mainstream" und "Angel Dust", gesegnet mit einer Gesangsstimme, die an Jon Bon Jovi höchstpersönlich erinnert. Der zielstrebige Sänger arbeitete an seinem Talent, machte eine Musical-Ausbildung in den Performing Art Studios Vienna , zog weiter nach Deutschland und wirkte in Topproduktionen wie "Mamma Mia" oder "Aida" mit. 2006 ereilte den Osttiroler der Ruf der weiten Welt. Er steuerte die Stadt an, "die niemals schläft".

BERNI GOES TO HOLLYWOOD

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Diesen Osttiroler trifft man in den USA buchstäblich an jeder Ecke: in der U-Bahn, im Taxi, in der Zeitung, auf der Straße, ja sogar im eigenen Wohnzimmer! Als Testimonial der aktuellen Kampagne einer New Yorker MännerKosmetikkette gibt der Lienzer Bernhard Forcher simultan den charmanten Neandertaler wie auch den lässigen Gentleman und lässt dabei vornehmlich die Damenwelt in Verzückung geraten. Der smarte Schauspieler und Sänger nützt das als Sprungbrett für eine Hollywood-Karriere. Ein schlauer Plan, den vor ihm auch schon der Seife verkaufende John Travolta in den Siebzigern, der Cola trinkende Keanu Reeves 1980 oder der inzwischen in den Star-Olymp aufgestiegene Brad Pitt 1991 in knackigen Bluejeans erfolgreich umzusetzen wussten.

Bernhard Forcher als "Reformed Troglodyte" MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/forcher

"Einen genauen Plan hatte ich nie. Seit ich vierzehn war, wollte ich immer Rockstar werden, später wurde dann das Musical interessant. Aus heutiger Sicht war es richtig, in die USA zu gehen," meint Bernhard Forcher, der zunächst am New Yorker Broadway Fuß fassen wollte. Die Künstlergewerkschaft machte ihm als Ausländer einen Strich durch die Rechnung. "Heute habe ich zwar eine Green Card, aber kein Interesse mehr am Musical," erinnert er sich. "Nachdem mein ursprünglicher Plan so nicht aufgegangen ist, war ich eine Zeit lang recht ratlos, jobbte nebenbei als Kellner, um mich über Wasser zu halten. New York ist ein hartes Pflaster". Forcher gab nicht auf, jobbte ein Jahr bei Starbucks und lernte seine Stärken kennen. Zurück nach Osttirol zu gehen sei ihm nie in den Sinn gekommen: "Ich habe mir selbst kein Zeitlimit oder Erfolgsversprechen gegeben. Und meine Familie hat mich immer unglaublich unterstützt!" Das half durch die anfangs schwere Zeit. "Die kreative Flamme war ausgegangen, ich war schon fast depressiv," erinnert sich der Mime, "deshalb habe ich begonnen, Drehbücher zu schreiben. Das hat mir gut getan und ist inzwischen zu meiner Leidenschaft geworden." Der Schritt von der East- zur Westcoast nach Los Angeles war logisch. "In L.A. herrscht ein ganz anderer Way of Life," schwärmt der Globetrotter. Das Leben in der Filmmetropole folgt anderen Paradigmen. "New York und L.A. sind sehr karrieregetriebene Orte. Bevor man nach seinem Namen gefragt

wird, wollen die Leute wissen, was man so macht. Aber ich habe versucht, mich so gut wie möglich zu integrieren." Und das gelang dem Osttiroler vor allem sprachlich recht gut. "Viele glauben nicht, dass ich ein Österreicher bin", freut sich Berni, der sein akzentfreies Ami-Englisch schon in mehreren kleinen Produktionen unter Beweis stellte. Doch der wahre Durchbruch scheint sich erst jetzt anzukündigen. Im Vorjahr setzte sich der smarte 33-Jährige unter rund 1000 Mitbewerbern beim Casting für die bundesweite Kampagne einer Männer-Spa-Kette erfolgreich durch. In den gesamten USA verzaubert Forcher als "Reformed Troglodyte" – als "bekehrter Höhlenmensch" – auf Plakaten, Anzeigen und im filmreifen TV-Werbespot. Doch Berni bleibt auf dem Boden. "Die Unterhaltungsindustrie ist eine riesige Maschinerie. Erst wenn man direkt vor Ort ist, sieht man, mit welchem Monstrum man es zu tun hat und wie viele dort rein wollen. Dennoch muss man zusehen, dass man seinen Fuß in die Tür bekommt." Bei seinem nächsten Projekt setzt Bernhard Forcher auf seine neu entdeckte Passion, das Drehbuch-Schreiben. "Gerade arbeite ich an der Adaption einer Science Fiction Story." Die Schauspielkunst bleibt weiterhin am Plan. Berni schlüpft aktuell in die Rolle eines bislang noch nie zu Fleisch gewordenen Actionhelden aus "Half-Life", einem Ego-Shooter-PC-Game: "Ich spiele Gordon Freeman, dessen Gesicht noch nie zu sehen war." Bernhard Forcher hat Bodenhaftung – trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Erfahrungen in der oberflächlichen HollywoodFilmwelt. "Mein Motto ist: ein Tag nach dem anderen. Man muss einfach den Fokus behalten. Ich sehe für mich so oder so nichts anderes als Schauspielen und Schreiben!"


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n i e s e n b e rg e r

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a l l e s w a s p a s s i e r t . . .


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. . . p a s s i e r t f 端 r d e n a u g e n b l i c k . Fotos: Miriam Raneburger


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BERLIN MATREI GRAZ Jörn Grocholl hat sich einen Traum verwirklicht und führt einen der besten Clubs des Landes. Mit Osttiroler Unterstützung.

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Das "Niesenberger" ist einer jener Clubs, den jede Stadt gerne innerhalb ihrer Mauern hätte. Hip und doch nicht abgehoben, super gemütlich, aber auch abgefahren zeitgeistig und immer angesagt, egal was läuft. Und es läuft viel im Niesenberger, das von FM4 unter die drei besten Clubs des ganzen Landes gereiht wurde, zwei Jahre hintereinander und in einem Atemzug mit den Clubgiganten Flex und Pratersauna in der Bundeshauptstadt. In "der Niese", wie es richtig heißt, gibt's aber noch etwas Besonderes und das ist der Grund für unsere Reportage in einem Osttiroler Szenemedium. Kein anderer Ort in Graz hat nächtens eine ähnlich hohe "Mottinga-Dichte" und überhaupt trifft man hier Osttiroler eher im Dutzend als allein. Das liegt am Erfinder und Chef des Etablissements, Jörn Grocholl, der eine Iseltaler Vergangenheit aufzuweisen hat. Jörn zog mit 15 von Berlin in die Tauernmetropole und von dort ging's 2001 weiter nach Graz. Seit drei Jahren betreibt der Ex-Osttiroler dort mit seinem steirischen Partner Matthias Maurer den Club, in dem sich an guten Partytagen bis zu 500 Leute drängen. Auf zwei Floors mit je 350 m2 dehnt sich das Niesenberger

aus, fünf Studios für elektronische Musik und zwei Proberäume für akustische Instrumente zeigen, dass hier nicht einfach abgehängt wird. Die "Niesengemeinschaft" ist auch eine Art moderner Förderverein für junge Musiker. Jeden zweiten Donnerstag lädt der Matreier Lukas Klaunzer hier zur Jamnight und wer will, kann dann mit "Lukas Aka Lokomo", wie er sich als Künstler nennt, live Elektronikmusik machen und jammen. All das ist fotografisch festgehalten, in einer Doku mit dem romantischen Namen "Niesenliebe", die Martin Wibmer und Miriam Raneburger zusammengestellt haben. Miriam brauchen wir nicht vorzustellen, sie ist natürlich auch Matrei-Grazerin und fotografiert die Modestrecken für unser Dolomitenstadt-Magazin. Wenn sie nicht gerade hinter der Kamera steht, dann hinter der Bar in der "Niese", wo noch weitere Iseltaler wie Andreas Pizzinini, Christian Mattersberger und Katrin Jesacher für Stimmung und das Wohl der Gäste sorgen.

Die Visuals im oberen Floor des "Niesenberger" zählen übrigens zum Feinsten, was die heimische Szene zu bieten hat und werden passend zu den Parties mit 10 Projektoren und drei Beamern als 360°-Analog-DigitalProjektionen realisiert, unter anderem von Österreichs Kultvisualist Ochoresotto. Weil die Location so cool ist, mieten sich gerne auch externe Veranstalter hier ein, darunter Adidas und Red Bull für ihre Academy Party. Es gibt aber auch Buchpräsentationen, Flohmärkte, Diskussionsrunden und gemütliche Grillsessions im Garten. Und weil Musik die gemeinsame Klammer von allem in der "Niese" ist, sind spontane Liveacts hier an der Tagesordnung. Auf unseren Fotos ist eine solche zu sehen, natürlich mit hohem Matrei-Anteil.

Von links nach rechts – Vorne: Miriam Raneburger, Jörn Grocholl, Andreas Mayr. Hinten: Lukas Klaunzer, Alexander Brugger, Martin Wibmer.


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NIESENBERGER DAS IST KULTUR UND KULT, KUNST UND CLUB.


Fotos: Ramona Waldner

JUGEND IM ZENTRUM

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DIE KARTEN FÜR DIE JUGENDBETREUUNG IN LIENZ WERDEN NEU GEMISCHT. WIR HABEN IM ALTEN ZENTRUM NACH DEM KONZEPT FÜR DEN NEUSTART GEFRAGT.

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WILLKOMMEN IM CLUB! Im Hochparterre des Hauses Gartengasse 1 teilen sich der Schachclub und das Jugendzentrum Lienz ein Stockwerk. Viele weitere Nachbarn im Haus wie der Lienzer Sängerbund, die Pfadfinder, die Studentenverbindung Görz, die Soldatenkameradschaft und die Alpenraute lassen ahnen, dass hier ein sensibles Gefüge an Gruppierungen ansässig ist. Noch... Viel hat sich getan, oder auch nicht, in den inzwischen 35 Jahren Jugendzentrum Lienz. Abgewohnt könnte man dazu sagen, jedoch mit viel Herzblut gestaltet und mit beliebten Technikgadgets in Form von Spielkonsolen, Computerterminals und auch Billard-, Tischtennis- und Pokertisch ausgestattet. Manche Eltern der Kids, die heute in den Club kommen, waren selbst in ihrer Jugend regelmäßig in der Gartengasse 1 und erinnern sich sehr gerne an die Zeit im "T3". Seit damals hat sich allerdings manches verändert. Etwa das allgemeine Rauchverbot, das dem einen oder anderen sauer aufstieß, oder auch die Öffnungszeiten. Mittlerweile schließt das Jugendzentrum um spätestens 21 Uhr. Seit 10 Jahren gab es keine Anrainerbeschwerden mehr. Die Youngsters kommen hierher, weil Schule oder Zuhause als Ort zum Abhängen oder überhaupt als Rückzugsort nicht dienlich sind. Dort warten mitunter Probleme oder Situationen, die die Heranwachsenden nicht bewältigen können. Im Jugendzentrum finden sie einen geschützten Raum, erwachsene Betreuer, die nicht mit dem Zeigefinger herumfuchteln, sondern ihnen

beratend und unterstützend zur Seite stehen. Das ist das Konzept, nach dem die niederschwellige Jugendsozialarbeit unter der Leitung von Wolfgang Walder funktioniert – auf unaufgeregte Art und Weise. Als klassischen Sozialverein oder gar „Randgruppen“-Betreuung sieht sich das Jugendzentrum nicht. Drei Säulen tragen das Betreuungsmodell des Lienzer Jugendzentrums: es dient als Treffpunkt, als Freizeitgestaltung sowie als Beratungseinrichtung. "Die Betreuer sind total cool und voll nett," sagen die zwei Brüder Marcel, 13, und Georg, 16, die mehr oder weniger regelmäßig ins Jugendzentrum kommen. Beide treffen hier gerne ihre Freunde, messen sich mit ihnen virtuell beim Autorennen oder stärken sich mit alkoholfreien Drinks oder Hotdogs. Bier ist längst nicht mehr auf Lager – das Interesse ist nicht gegeben. Georg wünscht sich aber mehr Platz: "Es wäre schon super, wenn es hier etwas größer und geräumiger wäre. Wir wünschen uns einfach mehr Platz, auch im Freien.

Beim Gestalten würde ich auf jeden Fall mithelfen!" Das ist auch Bestandteil des tatsächlichen Bedarfs, wie Walder (den alle nur "Wolle" nennen) bestätigt: "Zu uns kommen derzeit etwa 30 bis 40 Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren. Alles spielt sich auf ca. 120 m2 ab. Außenbereich haben wir gar keinen."

OFFENE JUGENDARBEIT Das Jugendzentrum Lienz ist – im Gegensatz zu Verbandsstrukturen wie z. B. die Jungschar oder Sportvereine – ein für alle Jugendlichen offener Ort, der sich durch große inhaltliche Bandbreite und Niederschwelligkeit auszeichnet. Es wird vom Verein zur Förderung der offenen Jugendarbeit in Lienz betrieben. Die dort umgesetzte "Offene Jugendarbeit" gibt es als Konzept seit einem halben Jahrhundert. Sie gilt als "vierte Sozialisationsinstanz" neben Familie, Schule und Arbeitswelt. Der Schwerpunkt

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liegt auf kreativer Freizeitgestaltung und sozialpädagogischer Förderung, wobei vor allem Selbstvertrauen und Kritikfähigkeit geschult werden sollen. Die Rollen des Zentrums sind vielschichtig: Das Jugendzentrum als Möglichkeitsraum lädt zu aktiver Beteiligung und zu selbst initiierten Projekten ein. Jugendliche können sich austauschen und voneinander lernen. Die sozialpädagogische Begleitung ist vor allem hinsichtlich gesellschaftlicher aber auch alterstypischer Aus- und Abgrenzungstendenzen notwendig. Das Jugendzentrum als Mikrokosmos ist zwar ein nur geringfügig vorstrukturierter Ort. Dennoch gibt es Regeln zur Aufrechterhaltung des offenen Klimas im Haus. Basis des Zusammenseins sind Respekt und Wertschätzung auf beiden Seiten, woraus sich ein vertrauensvolles Beziehungsangebot für die Jugendlichen bietet. Der/die Betreuer/in ist dabei angehalten, die Welt aus Sicht der Jugendlichen zu betrachten. 98

Das Jugendzentrum als Anlaufstelle übernimmt eine wichtige Funktion als unbefangenes und unverfängliches Angebot für Jugendliche in Krisen und Notlagen. Es funktioniert als eine Art psychosoziales „Frühwarnsystem“. Die Jugendlichen können sich unkompliziert und unbürokratisch an Betreuer wenden. So wird oft ganz locker im Alltag "Erstabklärung" von Schwierigkeiten geleistet. Jugendgerechte Präventionsarbeit setzt damit schon ein, bevor die Deeskalation von Konflikten und Krisen oder die Abwendung drohender Notlagen notwendig wird. Das Jugendzentrum als Partyzone bietet zugleich eine Bühne und ein Experimentierfeld in verschiedensten kreativen Bereichen von Mode bis Musik. Die Offenheit des Hauses und der Betreuer bietet Schutz vor Anfeindungen und fördert die Experimentierlust. Junge Menschen auf Identitätssuche können ihre Stärken, Fähigkeiten und kreativen Potentiale in diesem Rahmen ausleben.

Das Jugendzentrum als Lobby für die Jugendlichen versteht sich auch als eine Art "außenpolitische Interessenvertretung", als Drehscheibe jugendrelevanter Anliegen, ein sozialer Keilriemen in entscheidungsbefugten gesellschaftlichen Gruppierungen und politischen Gremien. Die Erfüllung dieser Aufgabe gelingt umso besser, je effizienter die Jugendtreffs und –zentren untereinander vernetzt sind, ebenso wichtig ist die regelmäßige Fort- und Weiterbildung der Betreuer.

Vorher und nachher – unten das derzeitige Vereinshaus, dessen Tage gezählt sind. Rechts die Entwürfe für das neue Jugendzentrum beim Dolomitenstadion, das von Peter Jungmann geplant wird.


FACTBOX n

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TRÄGER

n

Der Verein zur Förderung der offenen Jugendarbeit betreibt das Jugendzentrum. Der Vorstand ist mit Facharbeitern (Dipl. Sozialarbeiter, Pädagogen, Jugendleiter) sowie von Mitgliedern des Ausschusses "Soziales und Generationen" der Stadtgemeinde Lienz zu gleichen Teilen besetzt. n

FINANZIERUNG

Personalkosten und Sachaufwand werden von Stadtgemeinde und Land Tirol finanziert, was der Richtlinie des Landes Tirol zur Förderung der Offenen Jugendarbeit entspricht. Zusätzlich stellt die Stadt die Räumlichkeiten zur Verfügung. Projektfinanzierungen werden durch Eigenerwirtschaftung und Sponsoren abgedeckt, und das bereits seit vielen Jahren. n

ÖFFNUNGSZEITEN

Derzeit verfügt das Jugendzentrum über 80 Personalstunden und hat dafür fünf Tage in der Woche geöffnet. Der "Soll"-Personalstand wäre laut Förderrichtlinien des Landes 90 Betreuerstunden pro Woche.

Mo-Di: Do-Fr:

16.00 bis 21.00 Uhr 15.00 bis 21.00 Uhr

TEAM

WOLFGANG WALDER ist seit 18 Jahren Geschäftsführer und Leiter des Jugendzentrums. Er hat eine Ausbildung als akademischer Suchtberater und Jugendschutzberater. MONI KARRÉ ist seit 1988 im Juze Team. Durch ihre motivierende Gesprächsführung und Ausbildungen im Bereich der Erlebnispädagogik ist sie als Jugendbetreuerin nicht mehr wegzudenken. ANDREAS HUBER ist diplomierter Sozialpädagoge, seit drei Jahren im Jugendzentrum als Betreuer tätig und bringt viel Erfahrung mit. STEFANIE WALCHENSTEINER ist die Jüngste im Team. Die dipl. Sozialpädagogin arbeitet seit 2011 im Jugendzentrum und absolviert derzeit eine Ausbildung zur Erlebnispädagogin.


BUNT im Trend

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Fotos: Miriam Raneburger. Text: Meli Fercher.

WENN DIE BLUMEN SPRIESSEN ...

... erwachen Frühlingsgefühle und wir krempeln nicht nur unser Leben um, sondern auch die bunten Jeans des japanischen Labels "One Green Elephant" . Es gibt sie in allen Trendfarben bei Kraftwerk, ebenso die dazu passenden Ballerinas von Replay – bequeme "Hingucker" im Blumendesign. Apropos Blumen: rund um unsere Models wachsen diesmal die bunten Pflänzchen der Gärtnerei Roland Seeber.

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www.dolomitenstadt.at/2/mode


Exotische Pflanzen und lässige Fransen Aston Cutcher und Brad Pitt machten die Beanie-Mütze zum Trend und wir finden, Clemens würde mit seiner Diesel-Beanie ebenso gut in die Hollywood-Hills passen. Jacke, Jeans und Ledergürtel steuert das niederländische Modelabel G-Star zu diesem Outfit bei, ebenso das Fransentuch, das vor Frühlingsfrost schützt und in Kombination mit dem Sakko von Diesel den lässigen Streetstyle-Chic perfekt macht. Der leichte Strickpulli für die Übergangszeit ist ebenfalls von Diesel. Zu kaufen gibt´s alles – ohne Clemens – bei Solo in der Rosengasse. Dort findet ihr auch die Leder-Chucks von Diesel und die Stiefel von Puma auf dem Foto unten.

IMMER LOCKER BLEIBEN, MANN.

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MIT STYLE IM "TRENCH" Elena kombiniert Jeans im Boyfriend-Cut mit einem beigen Trenchcoat zu einem sehr lässigen Ensemble. Der Cardigan in der gleichen Farbe und das weiße T-Shirt passen perfekt dazu. Alles ist von G-Star, aufgepeppt mit einem Tuch von Diesel. Gesehen bei Solo.


LAURA UND LUKAS IN KAROS VON LUIS.

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EIN MYTHOS MACHT MODE Unsere Models haben Spaß miteinander. Kein Wunder, die Outfits auf dieser Seite sind jetzt schon Kult, geschneidert von einem Südtiroler Label mit großem Namen: Luis Trenker. Die Edelmarke interpretiert in höchster Qualität klassische Themen in neuen, oft überraschenden Designs, die viel individuellen Spielraum für den persönlichen Auftritt lassen. Laura und Lukas kombinieren zu Jacken und Karos von Luis Trenker lässige Jeans von G-Star und starkes Schuhwerk von Diesel und Scarpa. Gesehen bei Solo in der Lienzer Rosengasse.


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EIN CATWALK IM GLASHAUS UND MODE ZUM VERLIEBEN!


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MACHT EUCH DEN FRÜHLING ZUM LAUFSTEG! Unsere Models von links: Philipp, Marina, Clemens und Elena. Alle vier haben sich ihre Outfits bei Kraftwerk in Lienz besorgt. Philipps Shirt und Hemd sind von Encore, die Lederjacke von Gipsy, die Jeans von Rock Revival. Marina trägt dunkelblauen Strick und ein T-Shirt von Campus, ihre Jeans sind von One Green Elephant, der Gürtel ist ein

echter "Cowboy Belt" (sehr cool!). Clemens schlendert sehr jeansig durch's Glashaus, seine Jacke hat Hilfiger geschneidert, das Polo kommt von desigual. Die knackblaue Jeans kommt ebenso wie Elenas knatschgrünes Gegenstück von One Green Elephant und ist heuer super angesagt. Elenas Lederjacke ist von Gipsy, das Longsleeve Shirt von

Campus und das superhübsche Tuch von Marc O'Polo. Allen gemeinsam ist der lässige, ultrabequeme Look, der auf den ersten Blick zeigt, dass in diesem Frühling alles easy geht. Lasst euch verführen, zeigt euch von eurer besten Seite und genießt das Leben.


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TRÄUME MIT MIR IN DEN FRÜHLING Chris Zanon hat seinen Styleshop mit sehr knackigen Frühjahrsoutfits bestückt und die hübschesten Teile von mehreren Weltmarken zu unserer Fotosession im Blumenmeer beigesteuert. Philipp kombiniert dunkelrote Billabong Jeans mit einem grauen Printshirt von O'Neill. Marina träumt ihren Frühlingstraum in einem Printshirt von Volcom, bezaubernd stilsicher kombiniert mit einer grauen Replay Jeans und einem schwarzen Vans Hoodie.

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MODE MIT AUFDRUCK

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Ausgefallene und auffallende Prints in allen Varianten sind auch in diesem Frühjahr angesagt, dazu kuscheliger Strick mit einem Hauch von Extravaganz. Laura und Lukas tragen beide einen lässig-bequemen Cardigan. Sie kombiniert den Klassiker mit einem Top von Element und knallig-roten Replay Jeans, er wählt eine Stil-Ikone als Beinkleid: die Chino-Hose. Richtig gut sieht Lukas' dunkelblaue Chino von Analog mit dem braunen Replay-Ledergürtel aus. Passend in Dunkelblau trägt er ein Surfer-Printshirt des kalifornischen Modelabels Hurley. Und da wäre natürlich noch was: Lauras Beanie von Elements. Entzückend! All die hübschen Teile gibt's bei Zanon Sports in der Lienzer Zwergergasse.


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MAKE ME CRAZY Nummer 12 ist die Nummer 1, wenn man am Lienzer Hauptplatz nach Mode sucht. Aus dem H12 hat Lukas seine schr채g-bunte Kombi von Outfitters Nation. Crazy, ultracool und praktisch. Die Jacke ist "reversible" und kann ganz easy auch in Grau getragen werden.


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COLOUR BLOCKING "No Rules" ist die Devise, wenn wir 端ber Farben in diesem Fr端hling reden. Was einst ein Fauxpas war ist heute total im Trend. Lauras Jeans und die knallige Jacke kommen von Only, das gestreifte Top von Vero Moda dient als Basic f端r den Only-Kurzpulli. All das gibt's bei H12.


Wie bunte Vögel posieren unsere Models im "Urwald" der Gärtnerei Roland Seeber. Lukas wird garantiert nicht übersehen, mit grüner Chino-Hose, orangem Print-Shirt und seinem großkarierten Hemd von Jack&Jones. Elena sieht rockig und sexy aus in einem Cardigan im Stil der britischen Flagge. Perfekt zum "Union Jack" passen rote Jeansjacke, coole Jeans und weiße Bluse. God save the Queen! All die bunten Farben und frechen Styles gibt's bei H12 am Hauptplatz in Lienz.

IM DSCHUNGEL DER GEFÜHLE IST DAS LEBEN BUNT.

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STARKER AUFTRITT IM SCHNEE


ZART UND SMART Sind sie nicht ein schönes Paar? Im zarten Grün des Frühlings tragen Philipp und Marina Karos in frischen Farben und hoher Qualität. Von Casa Moda kommt nicht nur sein Hemd, sondern auch der leichte , grüne Pulli, ein idealer Begleiter in der Übergangszeit. Marinas kariertes Hemd hat Milano geschneidert, ihr weißes Top ist von Skiny – ein Klassiker, der in keinem Kleiderschrank fehlen darf, am besten in mehrfacher Ausführung. Die rote Jeggings von Stehmann bringt Farbe ins Es gibt auch ein Leben sich abseits der bei Spiel. Eingekleidet dieder beiden Piste! Hier ist diehaben Streetware Saison. Geiger Mode, dem prominentesten Ausstatter am Lienzer Hauptplatz. Nathalie trägt unter Jacke und Pelz von Silvian Heach ein umwerfend hübsches Shirt von Smash. Die Hose ist ein Klassiker von Guess. Über Daniels Schulter hängt eine topmodische Pelzkragen-Jacke des holländischen Trendlabels Nickelson. Blazer und Shirt werden weiter südlich entworfen, bei Desigual in Spanien. Daniel trägt Jeans von Energie. Alle Teile gibt´s bei Kraftwerk in Lienz.

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DANGS PARTYZONE Showtime Er ist fast überall dabei, hat immer seine Kamera mit und kann richtig gut damit umgehen. Hai Dang Tran. Bei dieser Partyzone unterstützt von Philipp Brunner.

SUNSITE OPENING Anfang Dezember, als es noch nicht nach Winter aussah, lud das SunsiteparkTeam dennoch zur Season Opening Party ins Wha. Simon Lederer alias NowiS drehte die Teller, dazu gab's satte Powder-Videos und die Leute hatten Spaß. MEHR www.dolomitenstadt.at/2/sunsite

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DIE HITTE NEWCOMERNIGHT Die Escort Ladies aus Lienz, d.Frequenz aus Matrei und The Kill Candies aus Sillian brachten bei der 2. Auflage der “dieHITTE Newcomer Night” am 17. Dezember die Menge im Kulturzentrum Sillian zum Brodeln. Von Ska über Modern Brass bis Indie Rock präsentierten die Bands eine fantastische Bandbreite an Musikstilen. Gemeinsamer Nenner: alle Bands arbeiten mit Blasinstrumenten wie Trompete, Posaune und Saxophon! MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/newcomer

ESCORT LADIES

Mit ihrer fetzigen Ska-Punk-Mucke sorgten die Escort Ladies Anfang Jänner für ein knallvolles JOY und bombige Stimmung. Die Fans und Musiker samt Frontmann Gabriel Rauchenbichler feierten eine fette Disco-Party! MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/escortladies


2012 /// szene/lifestyle /// dang's partyzone

OLD SCHOOL ROCK Die sechste Auflage des “Old School Rock” im Dezember in Kartitsch diente der aus dem Ort stammenden Band “Horizon Divine” als Rahmen für die Präsentation ihrer Debüt-CD “Valley of Kings”. Musikalischer Support: “Easy Living” und “Alice D”! MEHR www.dolomitenstadt.at/2/oldschoolrock

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SUBMOVEMENT Am Topspot DefRaggn geht’s ordentlich ab! So Anfang Februar mit heißen Beats bei klirrenden Temperaturen, gemixed von Submovement für ein tobendes Partyvolk aus ganz Osttirol. An den Turntables: Jan Gatterer, Simon Bodner und Philipp Plattner. MEHR www.dolomitenstadt.at/2/submovement


RAPIDGSCHNAS

Die Lienzer Rapidler sind die Partykings. Das wurde am Faschingssamstag im ausverkauften Volkshaus klar. Unter dem Motto “Gemeinsam sind wir stark” wurde das Kickergschnas zum echten Highlight der Narrensaison. MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/rapidgschnas

GÖTTERKRÄNZCHEN

& FEENTÄNZCHEN Götter, Feen und kreativ maskiertes Partyvolk pilgerten am Faschingssamstag in den ehemaligen Club 44 zum “Götterkränzchen & Feentänzchen”. Fette Beats lieferten DJ Guido Meloni und die DJ-Legende Scheibosan. MEHR

www.dolomitenstadt.at/2/feen


2012 /// szene/lifestyle /// dang's partyzone

SILLIAN „Rante Putante!“ tönte es aus dem Oberland. Die Faschingshochburg begeisterte heuer wieder mit der Faschingssitzung, die den Kultursaal Sillian gleich zweimal überfüllte. Aktuelle Schlagzeilen fanden ebenso ihren Platz in der Show, wie regionale Aufreger. MEHR www.dolomitenstadt.at/2/faschingsillian

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MATREI Satirisch, politisch und farbenfroh ging’s zu beim Faschingsumzug in Matrei. 24 Wägen und Gruppen zogen durch’s Marktle, vom Weltuntergang bis zum Chalet-Dorf in Kals wurde nichts ausgelassen. Das Publikum dankte es mit vergnügter Stimmung und Applaus. MEHR www.dolomitenstadt.at/2/faschingmatrei


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PROGRAMM MÄRZ, APRIL, MAI


SPORT 13. BEZIRKSBLASMUSIKSKIMEISTERSCHAFT

10.03.2012 | 10:00 | ST. JAKOB I.D. Veranstalter: WSV St. Jakob Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

RIDE HARD ON SNOW

10.03.2012 | 19:00 | KARTITSCH Downhill Night Race mit Aftershow Party Mehr Info: www.ride-free.at

BIATHLON ALPENCUP

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10./11.03.2012 | 10:00 | OBERTILLIACH Sprintwettkampf und Verfolgungsrennen für den internationalen Biathlonnachwuchs

5. HELMISSIMO

Mehr Info: www.biathlon-obertilliach.com

Mehr Info: www.helmissimo.it

RUHIGE SPUR IN DER NATUR

MATREIER SPORTGIPFEL TAURISKER

Mehr Info: www.bergfuehrer-kals.at

Mehr Info: www.taurisker.at

24./31.03.2012 | KALS Skitourenwoche mit den Kalser Bergführern und Peter Habeler

24.03.2012 | 09:00 | VIERSCHACH Der längste Riesentorlauf des Hochpustertals

17./24.03.2012 | MATREI Vorträge, Skitourencamps und Hochgasser-Rennen

LOSACHTURNIER BSV ISELTAL

28.04.2012 | 10:30 | MATREI Bogensportler aus Österreich und Bayern messen sich in verschiedenen Bogenklassen. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

L100 BOGENSPORTTUNIER

05.05.2012 | KREITHOF TRISTACH Das ultimative Bogensporttunier des HSV Lienz Mehr Info: www.bogensport-osttirol.at

ALPENCUP-RANGGELN

20.05.2012 | 13:00 | MATREI Tiroler Meisterschaften der Schüler, Jugend und allgemeinen Klasse im Matreier Tauernstadion. Mehr Info: www.union-matrei.at

AGUNTUM-RÖMERLAUF

12.05.2012 | 16:00 | SPORTPLATZ DÖLSACH Laufwettbewerb des Sportverreins Dölsach Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

LEBEN HOCHZEITSMESSE

10./11.03.2012 | 10:00 | NUSSDORF-DEBANT Alles rund um das große JA im Gemeindesaal. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

AUSSTELLUNG DER OSTTIROLER SCHAF-JUNGZÜCHTER

17.03.2012 | AINET Züchter präsentieren in verschiedenen Austellungsgruppen Berg- und Steinschafe. Mehr Info: www.rgo.at

RUND UMS RAD

24.03.2012 | 10:00 | JOHANNESPLATZ LIENZ Große Radaustellung der heimischen Fachhändler. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

LIENZER AUTOSCHAU

31.03.2012 | 09:00 | INNENSTADT LIENZ Sonderaustellung der Osttiroler Fahrzeughändler am Hauptplatz und in der oberen Altstadt.

OSTERMARKT

06./07.04.2012 | 09:00 | STADTMARKT LIENZ Besondere Osterspezialitäten regionaler Produzenten. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at


MÄRZ BIS MAI 2012

PROGRAMM

OSTEREIPECKEN

FRÜHJAHRSKONZERT

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.mmk-nussdorf-debant.at

OSTERBALL

FRÜHLING AM TRISTACHER SEE

07.04.2012 | 10:30 | STADTMARKT LIENZ Wessen Osterei bleibt am längsten heil? Osttiroler Prominenz im Wettkampf.

08.04.2012 | 20:00 | ASSLING Traditioneller Ball im Bärenstadl Assling Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

OPFERWIDDER-PROZESSION

14.04.2012 | 09:00 | OBERMAUERN VIRGEN Versteigerung des Widders zugunsten der Wallfahrtskirche Maria Schnee

28.04.2012 | 20:00 | NUSSDORF-DEBANT Traditionelles Konzert der Marktmusikkapelle im Kultursaal.

28.04.2012 | 08:00 | TRISTACHER SEE Halbtagswanderung mit Dieter Moritz, Annemarie Bachler und Oliver Stöhr macht erlebbar, was in unserer "Seegeschichte" auf Seite 12 beschrieben wird.

OLDTIMER STERNFAHRT

FLECKVIEH-SCHAU

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

ZAMBIA-BOTSWANA-SÜDAFRIKA

29.04.2012 | 09:00 | RGO VIEHMARKTZENTRUM Große Rinderaustellung und Bambini-Cup im neuen RGO Viehmarktzentrum. Rahmenprogramm im Festzelt.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

MAIBAUMAUFSTELLEN "ANNO DAZUMAL"

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

17.04.2012 | 19:00 | KOLPINGSAAL LIENZ Multimediavortrag des Weltenbummler-Ehepaars Manfred und Maria.

DAMPF-SONDERZUG

22.04.2012 | 11:17 | BAHNHOF LIENZ Der Verein der Eisenbahnfreunde feiert "150 Jahre Eisenbahn für Österreich" mit einer Fahrt des Dampf-Sonderzugs von Lienz nach Spittal und retour. Anschließend Heizhausfest. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

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30.04.2012 | 12:00 | ALT-DEBANT Der Krampusverein Debant stellt den Maibaum "händisch" auf. Ab 18:00 Uhr "Maibaumpassen"

DEKANATSWALLFAHRT

01.05.2012 | 14:00 | LAVANT Wallfahrtsmesse mit Bischof Manfred Scheurer. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

01.05.2012 | HAUPTPLATZ LIENZ Anmeldung und Information bei Gernot Theurl Tel: 0676 4333232

LUFTSHOW DER MODELLFLIEGER

01.05.2012 | 10:00 | MODELLFLUGPLATZ LIENZ Aussergewöhnliche Modelle und spektakuläre Vorführungen beim Schaufliegen am Modellflugplatz Amlacherstraße. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

50 JAHRE TIROLER BÄUERINNEN

06.05.2012 | NIKOLSDORF Jubiläumsfest der Bäuerinnenorganisation in der Kulturarena Nikolsdorf Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

5. OLDTIMERRALLEY

26.05.2012 | 14:00 | DÖLSACH Antike Karossen und seltene Klassiker rollen durch den Lienzer Talboden. Start und Ziel: Aguntum Dölsach Mehr Info: www.msc-doelsach.at

ARTENVIELFALT AN DER ISEL

26.05.2012 | 08:00 | ST. JOHANN I. W. Vogel-, Insekten- und Pflanzenkundler betreiben Feldforschung und jeder kann mitmachen. gemeinsam wird versucht möglichst viele Tierund Pflanzenarten nachzuweisen und so die Artenvielfalt der Isel als Beleg für ihren hohen ökologischen Wert zu dokumentieren. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

LANGIS.KLONG VOL.II

27.05.2012 | 19:00 | GRAND HOTEL TOBLACH Open Air Musik-Festival mit Petra Lust, Vino Rosso & 3 Feet Smaller in Toblach Mehr Info: www.diehitte.at

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KULTUR LUIS AUS SÜDTIROL

08.03.2012 | 20:00 | GYMNASIUM LIENZ "Weibernarrisch und sischt a..." Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR

14.03.2012 | 20:00 | STADTSAAL LIENZ Diese Komödie von William Shakespeare ist ein Garant für einen unterhaltsamen Theaterabend. Es spielt das Ensemble des "Theater des Ostens". Mehr Info: www.stadtkultur.at

FANTASIMA 2012 122

16.-18.03.2012 | LIENZ Internationale Figurentheatertage im Kolpingsaal und in der Landesmusikschule. Das 6. Festival unterhält wieder Groß und Klein. Mehr Info: www.stadtkultur.at

"BUENOS DIAS MALLORCA"

17./18.03.2012 | 20:00 | NUSSDORF-DEBANT Eine Aufführung des Theatervereins Nußdorf-Debant. Weitere Aufführungstermine der Komödie in 3 Akten: 24./25. und 31.03. sowie am 01.04.2012 Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

WAS ROTKÄPPCHEN SCHON IMMER ÜBER SEX WISSEN WOLLTE 17.03.2012 | 20:00 | KOLPINGSAAL LIENZ Ein Stück NUR für Erwachsene im Rahmen des internationalen Figurentheater Festivals Fantasima. Mehr Info: www.stadtkultur.at

BENEFIZVERANSTALTUNG

SIGI FINKEL & MAMADOU DIABATE DUO

23.03.2012 | 20:00 | KIRCHENWIRT LIENZ Jazz trifft auf World Music, eine Veranstaltung der Kulturinitiative Ummi Gummi. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

DIE ORCHESTERPROBE

23.03.2012 | 20:00 | STADTSAAL LIENZ Ein Abend für die Leukämie- und Kinderkrebshilfe.

24.03.2012 | 17:00 | KOLPINSAAL LIENZ Unterhaltsames für hörendes und gehörloses Publikum, gespielt von gehörlosen Schauspielern.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

ORATORIENCHOR UND KAMMERORCHESTER LIENZ

31.03.2012 | 20:00 | STADTSAAL LIENZ Klassische Chorliteratur von Verdi, Bach, Händel u. a. unter der Leitung von Dr. Martin Brunner. Mehr Info: www.stadtkultur.at

UMTWANA AFRIKA

07.04.2012 | 15:00 | KOLPINGSAAL LIENZ Berührende Episoden einer afrikanischen Kindheit. Gemeinsamer Auftritt der Gruppe IYASA aus Zimbawe und einem Schau- und Puppenspieler des Theatro Piccolo, für Menschen ab 5. Mehr Info: www.stadtkultur.at


MÄRZ BIS MAI 2012

LESUNG MATHIAS KLAMMER

10.04.2012 | 20:00 | KIRCHENWIRT LIENZ Der junge Literat liest aus seinem neuen Erzählband "Nicht hier, nicht jetzt". Weiterer Termin: 19.04. / 20:00 Uhr im Kultursaal Sillan. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

PROGRAMM EGGER-LIENZ | WALDE | BERG – ÜBER DAS LAND 12.05.2012 | 10:00 Uhr | Schloss Bruck Lienz Eröffnung des Ausstellungsprojektes gemeinsam mit den Museen in Kitzbühel und Bleiburg. www.museum-schlossbruck.com

CHRISTIAN MUTHSPIEL'S YODEL GROUP

10.04.2012 | 20:00 | MUSIKSCHULE LIENZ Ein hochkarätiges Sextett auf Spurensuche. Eine Veranstaltung der Kulturinitiative Ummi Gummi. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

MARKUS HIRTLER ALIAS ERMI-OMA 12.04.2012 | 19:30 | GYMNASIUM LIENZ Kabarettabend. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

"GESPENSTERMACHER"

14./15.04.2012 | 20:00 | NIKOLSDORF Ein lustig, makaberer Schwank in 3 Akten, aufgeführt vom Theaterverein Nikolsdorf im Kultursaal. Weitere Aufführungstermine: 21. und 22.04.2012. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

KONZERT LMS LIENZER TALBODEN 14.04.2012 | 20:00 | SPITALSKIRCHE LIENZ Preisträger-Solisten-Künstlerkonzert 2012 Mehr Info: www.stadtkultur.at

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THE MYSTICAL DANCE OF IRELAND

16.04.2012 | 20:00 | STADTSAAL LIENZ Eintauchen in die legendäre Welt der irischen Musik und des irischen Tanzes. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

BARBARA BALDINI

18.04.2012 | 20:00 | GYMNASIUM LIENZ Vortragskabarett von Liebe, Sex und anderen Irrtümern. Mehr Info: www.stadtkultur.at

LIENZER SÄNGERBUND

20.04.2012 | 20:00 | SPITALSKIRCHE LIENZ Unter dem Titel "Vokal - Instrumental" präsentiert der Sängerbund gemeinsam mit dem Chor Greifenburg Lieder aus aller Welt.

27.04.2012 | 20:00 | STADTSAAL LIENZ IYASA, ein junges Ensemble aus Zimbabwe, entführt das Publikum in den Süden Afrikas. Beeindruckende Stimmen, faszinierende Chöre, Livemusik und ein Rhythmus, der mitreißt. Mehr Info: www.stadtkultur.at

KIRCHENKONZERT

06.05.2012 | 18:00 | LIENZ Ein Konzert der Musikkapelle Anras mit dem Soul-Talent Maria-Magdalena Mascher und dem Pianisten Alexander Bodner in der Stadtpfarrkirche St. Andrä in Lienz. Mehr Info: www.stadtkultur.at

HONKY TONK RAMBLERS

KONZERTABEND

12.05.2012 | 20:00 | STADTSAAL LIENZ Es spielen das Stadtorchester Lienz unter der Leitung von Gerald Mair und das Kammerorchester "Bruppo d'Archi Veneto". Mehr Info: www.stadtkultur.at

FRÜHJAHRSKONZERT

12.05.2012 | 20:00 | KULTURSAAL SILLIAN Der Männergesangsverein lädt zum Konzert. Mehr Info: www.marktgemeinde-lienz.at

TRÄUMELAND

24.05.2012 | 15:00 | KOLPINGSAAL LIENZ Ein Theaternachmittag für Menschen ab 4. Mehr Info: www.stadtkultur.at

MÄRCHEN UND HARFE

FREUND HEIN

21.04.2012 | 20:30 | CREATIV-CENTER LIENZ Groove Thrash Metal from Austria.

11.05.2012 | 20:30 | CREATIV-CENTER LIENZ Erdiger Rhythm 'n Blues mit Robert Masser, Walter Kreinz, Hans Irsic und Gunther Schuller. Ein Fixbestandteil der österreichischen Bluesszene.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

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Mehr Info: www.stadtkultur.at

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STREETS OF AFRICA

31.05.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Maria Dürrhammer erzählt Märchen für Erwachsene und die Harfenistin Martina RiffesserKarlinger umrahmt den Abend musikalisch.

ALLE VERANSTALTUNGEN IM AKTUELLEN COUNTDOWN: WWW.DOLOMITENSTADT.AT


MÄRZ BIS MAI 2012

PROGRAMM

GALERIEN "GERNOT FISCHER"

AB 09.03.2012 | ART GALLERY 9900 Die Werke des österreichisches Künstlers sind bis Ende März in der Lienzer Galerie zu sehen. Ab 13.04.2012 werden Werke von Vesna Muhr präsentiert. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

VERNISSAGE BENJAMIN ZANON

23.03.2012 |19:00 | RLB-ATELIER LIENZ Die Werke des Künstlers sind bis 08.06.2012 zu Banköffnungszeiten zu sehen. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

KÜNSTLER AUS GUGGING

BIS 24.03.2012 | GALERIE GAUDENS PEDIT Werke von Laila Bachtiar, Johann Garber, Arnold Schmidt und Karl Vondal. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

KLANG- UND MENSCHENBILDER

05.04.2012 | 19:00 | VOLKSBANK GALERIE Die Kärntner Künstlerin Herta Hofer zeigt ihre Werke bis 29.06.2012. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

ZITA OBERWALDER

18.05.2012 | 19:00 | KUNSTWERKSTATT Ausstellungsdauer bis 21.06.2012 Mehr Info: www.dolomitenstadt.at


2012 /// ganz zum schluss

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GANZ ZUM SCHLUSS ... Ein Dankeschön an Sie, liebe Leser und Leserinnen! Vor drei Monaten haben wir mit einem kleinen Fest die erste Ausgabe von DOLOMITENSTADT aus der Taufe gehoben und damit ein Magazin, das es in dieser Qualität in Osttirol noch nie gab. Darin waren sich alle unsere Gäste und viele Leser einig. Auch der Erfolg an den Zeitungskiosken ist eine Bestätigung für uns. In manchen Lienzer Trafiken war DOLOMITENSTADT bereits am ersten Wochenende ausverkauft. Der Applaus macht uns zuversichtlich. Wir werden uns weiterhin zur Decke strecken, um Ihnen ein Maximum an Lesevergnügen zu bieten. Schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen oder Verbesserungsvorschläge haben. DOLOMITENSTADT erscheint vier Mal pro Jahr, im Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Falls Sie unser Magazin regelmäßig lesen möchten, würden wir uns über ein Abo freuen.

Für Sie wird das Heft dadurch günstiger und wir können besser planen. Drei Monate sind eine lange Zeit, aber einige Themen der Sommerausgabe zeichnen sich bereits konkret ab. Wir werden über die Kraftwerkspläne an der Isel berichten und über die Gegner dieses Projekts, die sich zu einem entschlossenen Widerstand formieren. Die Entwicklung des Tourismus in Osttirol hängt ursächlich mit dem Naturschutz zusammen und bleibt auch im Sommer ein Schwerpunkt, ebenso wie die Stadtentwicklung in Lienz. Außerdem ist ein Beitrag über Kinderbetreuung geplant, eine geballte Ladung Sport und natürlich Mode, Szene, Kultur und Lifestyle auf mehr als 120 Seiten. Viel Spaß beim Lesen und bis bald! Ihr Dolomitenstadt-Team

Anfang Juni wird das Sommerheft von DOLOMITENSTADT an den Kiosken zu haben sein. Ein Schwerpunktthema sind die Kraftwerkspläne an der Isel.



40 JAHRE

autohaus-niedertscheider.at Lienz, TirolerstraĂ&#x;e 17, Tel: 04852/63644


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