Dolomitenstadt - Das Magazin 02/2012

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DAS MAGAZIN FÜR LIENZ UND DIE REGION 02 | 2012

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ISEL IN GEFAHR MUSS DER GLETSCHERFLUSS INS ROHR?

AB INS WASSER SPRING REIN! FASHION, LIFESTYLE & EVENTS IN OSTTIROL

AN DER QUELLE DAS TRINKWASSER VON LIENZ

DAS NEUE DOLOMITENBAD

KEIN GRUND ZUM MECKERN

EINE TRAGÖDIE AN DER DRAU

SOMMERFRISCHE IM AUFWIND

MIT OLALA AUF DEN LAUFSTEG

WIR HABEN DIE PLÄNE

DIE ZIEGENSTORY

KOSAKENGEDENKEN

TOURISMUSTRENDS

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EDITORIAL VON GERHARD PIRKNER

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Liebe Leserin, geschätzter Leser, das Dolomitenstadt-Sommerheft liegt vor Ihnen, die bislang "spritzigste" Ausgabe unseres Lifestyle-Magazins, das sich diesmal beinahe ganz dem Wasser verschrieben hat. So taucht etwa Modefotografin Miriam Raneburger selbst unter, um die kessesten Bikinis abzulichten. Außerdem sprechen wir mit den "Iselpiraten" am jetzt noch frei fließenden Fluss über ihre Pläne zur Verhinderung eines Großkraftwerkes. Wir beobachten waghalsige Kajakartisten beim Ritt auf wilden Wellen und trinken einen kräftigen Schluck "Schlossbergwasser", erfrischend und unvergleichlich wie unser noch junges Magazin. "Summertime, and the livin' is easy" meint der Song, also haben wir eine Menge Easy Living ins Sommerheft gepackt, reich bebildert von den besten Fotografen des Bezirkes. Zum Lesevergnügen laden

wir diesmal übrigens auch viele Gäste ein. Die angesagtesten Hotels der Region legen DOLOMITENSTADT in ihren Zimmern auf, damit auch Besucher einen Blick hinter manch spannende Kulisse Osttirols werfen können. Zum Beispiel hinter jene des Straßentheaterfestivals OLALA, für das wir Akteure suchen. Hätten Sie Zeit und Lust, heuer einmal selbst mitzumachen? Auf Seite 70 steht, wie Sie sich bewerben können. Egal wo Sie gerade sitzen, im Strandbad oder auf dem Hotelbalkon, im Schrebergarten oder am Arbeitsplatz – wenn Ihnen unser Magazin gefällt, dann empfehlen Sie uns bitte weiter. Wir werden nicht gefördert und sind deshalb ganz in Ihren Händen. Ich wünsche Ihnen im Namen des gesamten Dolomitenstadt-Teams wie immer viel Spaß beim Lesen!


INHALT

106

60

44

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LEBEN

POLITIK

KULTUR

010 ROTER GIGANT

036 DOLOMITENBAD LIENZ

068 MACH MIT BEI OLALA

Modellbau X-Large

012 DAS GROSSE MECKERN Philipp Jans wollte schon immer Ziegen züchten.

022 KOSAKENDRAMA Themenweg zum Gedenken.

028 KLAUS STEINER Der "Herr der Bienenvölker"

Was ist geplant?

Einheimische auf der Bühne

WIRTSCHAFT

072 MUSIK IN GOLD

044 ISEL IN GEFAHR

080 ÄMTERHAUS NEU

Muss der Fluss ins Rohr?

054 SOMMERTOURISMUS Osttirol hat die Nase vorn.

060 LIENZ AN DER QUELLE Schlossberg als Wasserspender

Walter und Günther Widemair Architektur für Fortgeschrittene

084 PIX & VIBES Schrankenloses Kulturvergnügen


22

92

68

SPORT

SZENE/LIFESTYLE

088 ALLES WALZE(R)

102 PLATZREIFE

EM-Rodeo auf der Drau

090 NACHWUCHSKICKER Ein eigenes Team für junge Osttiroler Ballkünstler

092 IM AUFWIND Gleitschirm-Weltklasse aus Osttirol

098 RING FREI FÜR RANGGLER Die Gladiatoren der Ostalpen

88

Golfmode für Anspruchsvolle

106 AB INS WASSER Das trägt man heuer am Beckenrand

114 DANGS PARTYZONE Im Blitzlicht. Die Bilder zur Partyszene.

119 SOMMERPROGRAMM Alle Termine, alle Events

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2012 /// kurz notiert

WIRTSCHAFT

KURZ NOTIERT

EKZ DEBANT ERÖFFNET NOCH MEHR FILIALISTEN Während das "Kaufhaus Lienz" noch im Startloch seiner Baustelle scharrt, sprintet die SPAR-Gruppe mit der Erweiterung ihres Marktes in Nußdorf-Debant bereits in Richtung Umsatzplus. Auf 4.600 m2 öffnen ab 28. August Deichmann, Pearle, Depot, C&A, Bonita, Hervis, Libro und DM ihre Pforten. Für die stark frequentierte B100 zwischen Lienz und Debant bedeutet das Stauwarnung. Mit der EKZ-Eröffnung in Lienz, geplant für Frühjahr 2014, befürchten Verkehrsexperten dann den endgültigen Verkehrsinfarkt.

Auftanken.

RGO Tankstelle

LEBEN

18 KINDER IM NEUBAU Noch hält sich der Andrang in Grenzen. Nach dem Ende der Anmeldefrist zählte die Lienzer Stadtverwaltung 18 Kinder, die im Herbst den neuen Ganztageskindergarten nutzen werden. Zu ihnen gesellen sich noch einige Kids aus Tristach. Das Gebäude, geplant von Stadtbaumeister Klaus Seirer kostet 1,6 Mio Euro, wird zu Schulbeginn fertig und ist ein Erweiterungsbau zum bestehenden Kindergarten Eichholz. Die Stadt reagiert damit auf die geänderte Gesetzeslage in Tirol, schafft aber auch Konkurrenz zum privaten Osttiroler Kinderbetreuungszentrum. Dessen langjähriges Führungsteam trat im April zurück.

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ÜBER UNS

HURRA, DER LENZER IST DA Einer der besten Journalisten des Bezirkes verstärkt das Dolomitenstadt-Team. Bernd Lenzer ist 37 Jahre alt und hat bereits mehrere Leben hinter sich. Der immer lockere Virger war Installateur, Nationalpark-Ranger und in den vergangenen Jahren eine Stütze der weit verbreiteten Heimatzeitung "Osttiroler Bote". Seit 1. Mai 2012 kann Bernd sein journalistisches Talent in vollen Zügen ausleben, als tragende Säule unserer Redaktion. Wie sich das auf DOLOMITENSTADT auswirkt, können Sie als Leser gleich hier im Heft nachvollziehen. Bereits die erste Ausgabe, an der Bernd mitwirkt, erhält durch seine edle Feder einen

besonderen Charme. Fad wurde unserem Neuzugang in den ersten Tagen – und Nächten – in der Dolomitenstadt-Redaktion jedenfalls nicht. Von Bienen verfolgt tauchte er ins Wildwasser, traf Ranggler, Ziegen und eine Menge außergewöhnlicher Menschen, die er sehr authentisch

beschreibt. Herzlich willkommen Bernd, das ist erst der Anfang! Bernd Lenzer, der "Neue" im Team von DOLOMITENSTADT haut kräftig in die Tasten.


2012 /// leben /// jalimo

JALIMO Der Lienzer Kinderarzt Dr. Franz Krösslhuber wird nicht müde, Spenden für sein Hilfsprojekt zu sammeln – die Errichtung des Jalimo-Hospitals im Südsudan. Ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg hinterließ dort seine Spuren, Infrastruktur und medizinische Versorgung sind äußerst mangelhaft. Vor allem auf die extrem hohe Kindersterblichkeit legt Krösslhuber sein Hauptaugenmerk. Zuletzt spülte eine Benefizveranstaltung in Tristach rund 5.000 Euro von privaten Spendern und Sponsoren in die Kassen des engagierten Projektes. Doch für den ersten Bauabschnitt alleine sind insgesamt 250.000 Euro notwendig. Im Juni wird ein Osttiroler Trägerverein gegründet, der Bau und Betrieb des Hospitals managen soll.

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Die Architekturstudenten David Kraler und Christoph Lachberger betreuen Konzeption und Umsetzung im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit Unterstützung der Uni Wien. Wer mithelfen möchte, das Jalimo-Hospital zu realisieren, findet im roten Balken unten die Nummer des Spendenkontos bei der Osttiroler Volksbank. Eine andere Möglichkeit ist die Spende einer virtuellen Kerze für Verstorbene auf www.trauerhilfe.at. Ein Jalimo-Licht kostet 9 Euro, die zur Gänze dem Projekt zugute kommen.

Spendenkonto Projekt Jalimo:

Volksbank, BLZ 40730, Konto: 017523


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2012 /// leben /// roter gigant

Schon die trockenen Fakten beeindrucken:

3,20 m lang, 1,07 m hoch, 40 Kilogramm schwer und bis zu 130 km/h schnell ist der rote Gigant, den Franz Brandstätter aus Amlach zusammengebaut hat. Mit vier Litern Kerosin als Treibstoff und einer Steuerungs-Reichweite von drei Kilometern könnte der rekordverdächtige Modellhubschrauber 20 Minuten in der Luft bleiben und bis in eine Höhe von 5.000 m vordringen – wenn das Gesetz nicht wäre. Es schreibt für Flugmodelle eine maximale Flughöhe von 300 Metern vor. Vögel, Paragleiter und Segelfliegerpiloten können aufatmen.

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Weniger einen ruhigen, als vielmehr einen langen Atem brauchte jedoch Brandstätter selbst, denn am Beginn hatte er nichts vor sich liegen als ein weißes Blatt Papier. Auf dieses übertrug er die Maße eines Spielzeugmodells der Firma Revell im Maßstab 1:10. Und so folgte ein Schritt dem nächsten. „Insgesamt dauerte das Projekt – von der Entwicklungsphase bis zum ersten Flug – zwei Jahre“, erzählt der akribische Tüftler, der Kunstschlosser gelernt hat und nun als Hufschmiedemeister arbeitet. In jedem Fall steckt viel Leidenschaft im Hobby des Amlachers, denn Modelle in dieser Größe bauen weltweit nur Brandstätter und sein Freund Martin Söllner. Unverkäuflich sind die Exemplare aber nicht. Allerdings sollte man dafür schon eine sehr dicke Geldtasche mithaben.


Luft

ROTER GIGANT TEXT: BERND LENZER /// FOTOS: MARTIN LUGGER

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2012 /// leben /// ziegen

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Ziegen

TEXT: BERND LENZER /// FOTOS: JOHANN GRODER /// EXPA

KÄSE


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2012 /// leben /// ziegen

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Wenn ein Handschlag viel über einen Menschen aussagt, dann spricht der kräftige Händedruck von Philipp Jans aus Kals am Großglockner ganze Bände. Er erzählt von harter Arbeit, zeugt von Bodenständigkeit und fester Entschlossenheit.

Philipp Jans und seine Schwester Petra haben in all den Jahren der wachsenden Entwicklung ihrer Ziegenmilchprodukte nie die Bodenhaftung verloren. „Und das, obwohl ich hin und wieder doch ein wenig zu viel will“, schmunzelt der gebürtige Nußdorfer Jans. Dass er jetzt in der Großglocknergemeinde lebt, hat einen einfachen Grund. „Ich bin genetisch betrachtet ein Bauer. Allerdings keiner, der das Glück hatte, in einen Landwirtschaftsbetrieb hineingeboren zu


Insgesamt versorgt Ziegenbauer Philipp Jans derzeit 350 Ziegen. 192 von ihnen melkt er auch. Der Rest sind Kitze und Böcke. Petra Jans ist für die Herstellung des hofeigenen Ziegenkäses verantwortlich. Im Vorjahr verarbeitete sie 15.000 Liter Ziegenmilch zu Käse.

bringen.“ Damit war der Grundstein gelegt. Mit seinen Ersparnissen kaufte er sich um 2.200 Schilling seine erste Ziege. Eine Investition, die sich lohnte. „Ich habe recht früh erkannt, dass man mit einer Ziege gut Geld verdienen kann“, erinnert sich Jans. Ausschlaggebend war dafür unter anderem seine Tante, die ihm jeden Tag einen Liter Ziegenmilch abkaufte. Am Ende des Monats steckte sie ihm dann 500 Schilling zu. Als sein Vater dies sah, erkannte er, dass es seinem Filius doch ernst mit der Sache war, und so beschloss er, ihn in weiterer Folge hilfreich zu unterstützen. "Seit damals habe ich 500 Ziegen gekauft", so Jans. Allerdings nicht nur aus Österreich, sondern auch aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich. „Und zwar deshalb, weil nicht nur die Art der Nahrung über die Inhaltsstoffe wie Fett und Eiweiß in der Milch entscheiden, sondern tatsächlich auch die Gene der Ziegen“, erklärt der Bauer. werden“, lacht der 32-Jährige, dem aber immer klar war, dass er nur Bauer sein wollte, und daher vor vier Jahren den idyllisch gelegenen, 56 Hektar umfassenden Figerhof in Lana kaufte. Bereits im Alter von zehn Jahren war er stolzer Besitzer einer Ziege. Was die Großfamilie, in der er aufwuchs, damals aber nicht unbedingt begrüßte. Allerdings setzte sich der Großvater für den kleinen Philipp ein und sagte: „Wenn da Büa holt oa Goas hoben will, donn wer ma de schun weiter-

Und diese Vielfalt der rund 350 Ziegen, die Philipp derzeit gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Alexander auf seinem Hof versorgt, spiegelt sich auch in den Produkten wieder. „Wir versorgen unter anderem die Tirol Milch mit unserer Ziegenmilch. Diese verarbeitet die Milch zu Stangenkäse, schneidet ihn in Scheiben und verkauft ihn“, erzählt Jans. Doch nicht nur bei der Tirol Milch setzt man auf die hohe Qualität der „Jans´schen“ Ziegenmilch, sondern auch in der heimischen Spitzengastronomie, denn die Käseproduk-

te vom Figerhof in Kals sind äußerst gefragt und erfreuen sich bei den Gästen allergrößter Beliebtheit. „Wir beliefern mit unserem Weichkäse, den ich direkt am Hof herstelle, unter anderem das Parkhotel Tristacher See, das Wanderhotel Taurerwirt in Kals und das Hotel Moarhof in Lienz“, erzählt Petra Jans, die ganz nebenbei an der Uni Innsbruck Italienisch studiert. 15


2012 /// leben /// ziegen

Family-Business: Neben Philipp und Petra Jans hilft auch Philipps Lebensgefährtin Renate (Bildmitte) kräftig auf dem Hof mit.

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Allein im Vorjahr hat sie 15.000 Liter Ziegenmilch zu Käse verarbeitet, wobei die Kunden am liebsten zu den "Glocknerkugeln" greifen. "Das sind in Öl eingelegte Bällchen aus Frischkäse, die in Gläsern abgepackt sind", erklärt Petra. Wer selbst einmal kosten will, kann die Produkte der Familie Jans immer Montagnachmittags am Hof in Lana oder bei Feinkost Zuegg, im Spar in Oberlienz und in allen Adeg-Märkten in Lienz kaufen. Da gibt es dann neben den "Glocknerkugeln" auch noch Aufstriche, "Glocknerlaibchen", Topfen und "Feine Würfel" zu kaufen. Allesamt Produkte aus Ziegenmilch, was vor allem jenen zu Gute kommt, die unter einer Kuhmilchunverträglichkeit leiden. "Da bei der Ziegenmilch die Fettmoleküle kleiner und auch der Eiweißgehalt geringer sind, verdaut man sie wesentlich leichter", weiß Philipp Jans. In jedem Fall zeigt sich, dass sich der ehemalige Hirtenbub, der noch vor wenigen Jahren mit seiner jüngeren Schwester auf den sattgrünen Wiesen im Debanttal die 150 Rinder und 300 Schafe der anderen Bauern hütete, seinen Traum, den er mit großer Hartnäckigkeit und der Rückendeckung seiner Familie verfolgte, erfüllt hat.

Bei der Frage, ob er endlich an seinem Ziel angekommen sei, geht Philipp einen Moment in sich. Allerdings nur, um nach einer kurzen Pause fest und entschlossen mit einem Ja zu antworten. „Deshalb aber zu behaupten, dass der Weg, den wir beschritten haben, der einzig richtige ist, wäre vermessen. Das wird die Zukunft zeigen, doch aktuell funktioniert alles recht gut“, freut sich der leidenschaftliche Ziegenbauer. Steigern will er die Produktion nicht. "Natürlich könnte man mehr aus den Ziegen herausholen, doch wozu? So wie es jetzt ist, ist es sowohl für die Ziegen als auch für uns optimal", schmunzelt Jans.

Als echter "Ziegenschwarm" entpuppte sich Petras Freund Alexander beim DolomitenstadtFototermin. Er ist auch als Hofarbeiter angestellt.


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Waldschwimmbad Leisach - T. 04852 62660

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LEBEN

POLITIK

KULT UR

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T SCHAFT

LIFE STYLE


2012 /// kurz notiert

JUGEND IM INTERNET Sie nennen sich NET.LIFE und erforschen im Rahmen eines Schulprojekts, wie Osttirols Youngsters das Web nutzen und welchen Stellenwert dabei das OnlineMagazin dolomitenstadt.at einnimmt.

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Lisa-Maria Poppeller, Nadine Gomig, Aninka Suntinger, Leslie Ann Kellner und Sandra Babic gehen in die selbe Klasse an der Lienzer Handelsakademie und haben auch sonst einiges gemeinsam. Zum Beispiel die Art und Weise, wie sie sich Informationen beschaffen und Neuigkeiten austauschen. Für die Mädchen ist das Internet zentrale Drehscheibe der Kommunikation mit Freunden und Facebook ein fast so alltägliches Werkzeug wie Messer und Gabel. Sie nutzen aber auch das immer aktuelle OnlineMagazin dolomitenstadt.at, das mit 5000 täglichen Besuchern zu Osttirols

erfolgreichsten Websites zählt. Was lag also näher, als das eigene Verhalten mit dem anderer Jugendlicher in,- und außerhalb des Bezirkes zu vergleichen und dem Dolomitenstadt-Verlag ein Forschungsprojekt anzubieten? Die Mädels tauften ihre Arbeitsgruppe passend zum Thema "NET.LIFE" und haben in der Zwischenzeit 950 (!) Jugendliche aus dem Bezirk befragt. Sie werten im nächsten Schritt nicht nur die Umfrageergebnisse aus, sondern vergleichen einige Daten auch mit überregionalen Studien. DOLOMITENSTADT stellt als Auftraggeber die eigenen Zugriffsstatistiken zur Verfügung und so wird insgesamt ein sehr detailreiches und aussagekräftiges Bild jugendlicher Internet-Nutzer und Dolomitenstadt-Leser entstehen. Für den jungen Medienbetrieb

sind die Ergebnisse der HAK-Projektgruppe eine exzellente Ausgangsbasis, um sowohl das Marketing als auch die redaktionellen Inhalte noch zielgruppengerechter zu gestalten. Präsentiert werden die Ergebnisse der Gruppe NET.LIFE im Herbst 2012 sowohl live vor Publikum als auch auf dolomitenstadt.at. Die Gruppe NET.LIFE von links nach rechts: Lisa-Maria Poppeller, Nadine Gomig, Aninka Suntinger und Leslie Ann Kellner. Die Fünfte im Bund (und leider nicht im Bild) ist Sandra Babic.


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KULTUR

WENN DIE ALMROSEN BLÜHEN Zur Blütezeit der Almrosen feiert das Defereggental ein stimmungsvolles Fest. Jedes Jahr verzaubern im Juni die tiefroséfarbenen Almrosen die Sinne der Wanderer, die in den Osttiroler Bergen nach Ruhe und Erholung suchen. Nicht zuletzt aus diesem Grund findet in St. Jakob im Defereggental seit 14 Jahren ein Fest zu Ehren dieser wunderschönen Pflanze statt. Heuer fällt das „Almrosenfest“ auf den 23. und 24. Juni, wobei sich die Besucher auf drei Straßen und Plätzen über Musik völlig unterschiedlicher Stilrichtungen freuen können.

23.05.12 10:27

LEBEN

DAUERLÄUFER KUHVIDEO MIT 22.000 VIEWS

Wir haben es nicht geplant aber geschnallt. Kaum stürmte die Kuh auf unsere Redaktion zu, machte sich Kameramann Peter Werlberger auch schon auf ihre Fährte. Das Ergebnis kennt in Osttirol – und nicht nur hier – mittlerweile schon fast jedes Kind. Es ist unser legendäres "Kuhvideo", das mit Sagern wie "het's kimmt se, het's kimmt se!" und "hetz daschias i se" längst Kult ist. Die bewegenden Bilder liefen übrigens auch im ORF, auf Puls 4 und diversen Websites großer Tageszeitungen, darunter Heute, TT, Kurier und Kleine Zeitung. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, noch

keine Zeit hatten oder sich bisher nicht für Tiere auf der Flucht interessierten, ist hier noch einmal der Link und ein QR-Code zum Video des Jahres, das in drei Monaten bereits 22.000 Mal angeklickt wurde!

Link zum Kuhvideo. MEHR

www.dolomitenstadt.at/3/kuhvideo


2012 /// leben /// kosaken

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FLUCHT IN DIE HOFFNUNGSLOSIGKEIT Jedes Jahr im Juni erinnert eine Feier in der Peggetz an die Tragödie der Kosaken. Lienz hat heute 12.000 Einwohner. 1945 waren es 8.000. Im Frühling dieses Jahres war der Zweite Weltkrieg längst entschieden, aber noch nicht zu Ende. Am 26. April, nur zwei Wochen vor der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht, verwüsten US-Fliegerbomben den Bahnhof und die Innenstadt der Osttiroler Bezirkshauptstadt. Etwa zur gleichen Zeit macht sich ein Tross von rund 35.000 Menschen im oberitalienischen Friaul auf den Weg in Richtung Plöckenpass, schnauzbärtige Soldaten mit tausenden Pferden, begleitet von Frauen, Kindern, Alten, Schwangeren, ein Zug von Gestrandeten des Krieges, der sich die Serpentinen zur Passhöhe hochschlängelt: Es sind

Kosaken mit ihren Familien, auf der Flucht vor der Rache italienischer Widerstandskämpfer, die sie in den Jahren zuvor mit großer Härte bekämpft hatten. Am 3. Mai erreicht der viele Kilometer lange Treck die Passhöhe. Eine Gruppe von Soldaten zieht einen alten schwarzen Fiat hinter sich her, in ihm sitzt der greise Kosakengeneral Krasnow mit seiner Frau. Noch einmal ist der Winter zurückgekehrt, es schneit und die Flüchtlinge frieren. Was einen Monat später als Kosakentragödie an der Drau in die Geschichtsbücher einging, nahm seinen Ausgang bereits 1917 während der russischen Revolution. Damals kämpften viele Kosaken in der "Weißen Armee" gegen die "Roten", die

Armee der Bolschewiken. Sie verloren diesen Kampf, spürten in den folgenden Jahrzehnten Stalins Härte mit voller Wucht und sahen in Hitlers Machtrausch eine Chance, das sowjetische Joch loszuwerden. Die Kosakenkämpfer gingen unter deutschem Befehl kompromisslos gegen jugoslawische Tito-Partisanen vor. In ihrem Sog machten sich auch ihre Familien auf den Weg, aus der ursprünglichen Heimat an den Ufern des Don und am Schwarzen Meer über Polen nach Kroatien und später, im Herbst 1944, weiter nach Nordwesten, in die italienischen Alpen, wo man ihnen eine dauerhafte Ansiedlung in Aussicht stellte. Doch das Blatt hatte sich längst gewendet. Im Februar 1945 saßen die alliierten Staatschefs Winston


Im Mai 1945 erreichte der flüchtende Kosakentross mit 5000 Pferden, Frauen, Kindern und ihrem ganzen Hab und Gut das Lienzer Becken.

Zur selben Zeit legten US-Fliegerbomben Bahnhof und Innenstadt von Lienz in Schutt und Asche, nur wenige Tage vor Kriegsende.

Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin in Jalta zusammen, um die Nachkriegsordnung zu diskutieren. Der Krieg lag in den letzten Zügen, jetzt wurden Europa und die Macht verteilt. So besiegelten die Sieger in diesen Februartagen im Badeort auf der Krim bereits das Schicksal jener Menschen, die drei Monate später in der Ebene des Lienzer Beckens ankamen und von der Aussichtslosigkeit ihrer Flucht noch nichts ahnten. Es ist kaum vorstellbar, was sich auf den Wiesen und Feldern östlich von Lienz damals abspielte. Wo heute der "DurstKristall" und die riesigen Liebherr-Hallen stehen, lagerten so weit das Auge reichte buchstäblich Heerscharen – eine Reiterarmee mit 5000 Pferden und krieggestählten Soldaten mit Handgranaten am Koppel, Fellmützen auf dem Kopf und anfangs noch voll bewaffnet. Mit den erschöpften Kriegern kamen tausende Frauen und Kinder, von Hunger, Kälte und einem Gewaltmarsch gezeichnet. Praktisch zeitgleich marschierte eine andere, ebenfalls ungewöhnliche Truppe in Lienz ein, feierlich empfangen von der Stadtführung: die vorwiegend aus

Glasgow stammenden Soldaten vom schottischen 8. Regiment der Argyll and Sutherland Highlanders. Sie bezogen in der Franz-Josefs-Kaserne Quartier, kommandiert vom erst 25 Jahre alten Major Davis, der zu einer tragischen Schlüsselfigur des Kosakendramas werden sollte. Für drei Wochen richteten die Kosaken eine Art russische Enklave ein, mit Schule, Gottesdienst und sogar einer eigenen Zeitung. Es war ein Stück Russland am Ufer der Drau, am Ende eines langen Weges. Sie fühlten sich von den Briten, denen sie sich ergeben hatten, beschützt. Viele träumten von Kanada und Australien, von einem sicheren Leben. Doch ihr Schicksal war längst besiegelt. Vermutlich im Tausch gegen die Rückführung eigener Soldaten aus sowjetischer Gefangenschaft hatten die Engländer bereits in Jalta der Übergabe russischer Gefangener an die Rote Armee zugestimmt. In der Peggetz wurde aus diesem Abkommen eine schreckliche Tragödie, eingeleitet von einer

militärischen Finte. Unter dem Vorwand, in Spittal an der Drau finde eine Konferenz über die Zukunft der Kosakenflüchtlinge statt, trennten die Briten am 28. Mai das Fußvolk von seiner Führung. 1500 kosakische Offiziere bestiegen freiwillig und ohne die geringste Vorahnung den Zug ins Verderben. Er hielt nicht in Spittal, sondern fuhr ohne Stopp weiter ins steirische Judenburg, wo die britische an die sowjetische Besatzungszone grenzte. Die Waggons rollten über eine Brücke. Am anderen Ufer der Mur wartete auf die Insassen das Todesurteil oder Zwangsarbeit im sibirischen Gulag. In den Lagern der Kosaken an der Drau machte sich in der Zwischenzeit Verzweiflung breit. Die Offiziere kehrten nicht zurück, ihre Soldaten und die tausenden Zivilisten begannen zu ahnen, dass ihnen übel mitgespielt wurde. Am 1. Juni fuhr Major Davis in einem Jeep vor und verkündete den verängstigten Menschen über Lautsprecher, dass sie nun in ihre Heimat zurückkehren würden.

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2012 /// leben /// kosaken

Ihm selbst war vermutlich nicht klar, was dieser Befehl auslösen würde. Die Betroffenen wussten sofort, was auf sie zukam. Todesangst machte sich breit, Panik, ein Szenario schrecklichster Verzweiflung. Zurück nach Russland? Das bedeutete Gulag, Verbannung nach Sibirien oder Tod durch den Strang, Trennung von den Kindern, Aussichtslosigkeit in jeder Hinsicht. In einem "Hörbild" des Radiosenders Ö1 schildern Zeitzeugen die Szenen von damals: "Die Kosaken bildeten einen Ring, sie beteten und sangen. Immer größer wurde die Angst, sie rückten immer enger zusammen, Frauen, Kinder und Alte in die Mitte." Vor tausenden Zelten wehten schwarze Fahnen, Priester nahmen die Beichte ab. Als klar wurde, dass diese Menschen niemals freiwillig

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auf die bereitgestellten Viehwaggons steigen würden, setzten die britischen Soldaten ihre Gewehrkolben, Knüppel und Bajonette ein. Schüsse fielen, es gab die ersten Toten. Menschen sprangen in die Hochwasser führende Drau, begingen Selbstmord, wurden tot getrampelt, versuchten zu fliehen. Herrenlose Pferde galoppierten über die Felder, blutverschmierte Kinder suchten nach ihren Eltern. Nach vier Stunden waren 1252 Kosaken verladen. Die Engländer machten weiter, suchten auch nach entlaufenen und von den Kosaken spontan weggegebenen Kindern. Es dauerte wenige Wochen, bis zigtausende Menschen in den Zügen abtransportiert waren, deportiert nach Sibirien, was für die meisten den Tod bedeutete.


Weltgeschichtlich betrachtet war die Kosakentragödie in den österreichischen Alpen nur eine von vielen blutigen Episoden des an schlimmen Dramen reichen Jahres 1945. Später fragten ab und zu Touristen nach dem kleinen "Kosakenfriedhof" im Lienzer Stadtteil Peggetz. Wohn- und Industriebauten umwuchsen die weißen Marmorkreuze mit kyrillischen Inschriften. Es gab gelegentlich Gedenkveranstaltungen, ab und zu einen Artikel in lokalen Medien, aber kaum überregionale Beachtung für das Thema. Dann machte sich Harald Stadler, in Lienz geborener Universitätsprofessor für Archäologie, mit einer Gruppe junger Studenten im Jahr 2003 auf Spurensuche in den Feldern des Lienzer Beckens. Nach Historikern und Zeithistorikern begannen sich auch Ethnologen für die Kosaken zu interessieren, ebenso das "offizielle" Lienz. Es folgten Ausstellungen und Kongresse, ein Buch erschien und die alljährliche Gedenkzeremonie Anfang Juni

am kleinen Friedhof in der Peggetz fand plötzlich breitere Beachtung.

ARCHÄOLOGEN AUF DER SPUR DER ZEITGESCHICHTE Für den Archäologen Stadler ein Schritt in die richtige Richtung. Mehr als 300 Objekte fand er mit seinen Studenten, von Hufeisen und Uniformteilen bis hin zu vier kompletten Panjewagen der gestrandeten Armee, die noch in Scheunen örtlicher Bauern aufgestöbert wurden. Auch Überlebende der Tragödie rücken in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, Menschen, die als kleine Kinder das Drama überlebten, von einheimischen Familien großgezogen wurden und noch heute auf der Suche nach ihren Wurzeln und nach Antworten sind. Wie konnte es zu diesem schrecklichen Massaker kommen?

Für Zeithistoriker Martin Kofler ist die Opferthematik zwar präsent, aber die Auseinandersetzung mit der Opferproblematik noch in Gang. Das vereinfachte Bild von den "guten Kosaken" und den "bösen Briten" ist unscharf. Kofler: "Man muss die Vorgeschichte kennen, um die Ereignisse zu verstehen. Eine Rechtfertigung für die Greueltaten ist das jedoch nicht."

Links oben ein Heerlager der Kosaken, darunter die schottischen Truppen in der Franz-Josefs-Kaserne. Die historischen Bilder stammen aus dem Tirol Archiv für Photographie TAP und dem Imperial War Museum London.

Unten: Anfang Juni findet alljährlich eine Gedenkfeier auf dem kleinen Kosakenfriedhof im Lienzer Stadtteil Peggetz statt. Foto: Brunner.

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DIGITALER THEMENWEG UND GEDENKKAPELLE Im Rahmen der Gedenkfeiern der Kosaken am 8. Juni 2012 wurde ein neun Stationen umfassender digitaler Themenweg präsentiert. Wer ein Smartphone besitzt, kann damit an verschiedenen Orten der Stadt und ihrer Umgebung über QR-Codes Informationen zur Kosakentragödie abrufen. Im Online-Stadtführer "Cityguide-Lienz" sind die Stationen und eine einleitende Information nachzulesen, auch in russischer und englischer Sprache. Ein Folder und Informationstafeln ergänzen diese bislang einmalige digitale Aufbereitung eines zeithistorischen Ereignisses. Der Lienzer Kosakenverein sammelt Spenden, unter anderem mit Benefizkonzerten, um eine

kleine Kosaken-Gedenkkapelle zu errichten. Die Stadt stellt dafür ein Grundstück zur Verfügung. Literaturtipp zum Thema: H. Stadler, M. Kofler, K. Berger: Flucht in die Hoffnungslosigkeit – Die Kosaken in Osttirol“, Studien Verlag, Innsbruck 2005

Link zum digitalen Themenweg "Kosaken in Lienz" MEHR

www.cityguide-lienz.at/themenwege


2012 /// kurz notiert

CITYGUIDE LIENZ Rechtzeitig zum Start in die Sommersaison gibt's die besten Tipps für Schnäppchenjäger, Modefreunde, Freizeitsportler und Genießer im immer topaktuellen Online-Stadtführer von Lienz. Unter www.cityguide-lienz.at findet man nicht nur alle Restaurants, Hotels, Bars und Shops der Stadt, sondern auch viele Freizeittipps, Videos, Hintergrundinfos und das Kulturprogramm. Besonders informativ für Gäste: der Online-Stadtführer zeigt auf einen Klick die tagesaktuellen Speisekarten vieler Lienzer Restaurants, listet Werkstätten, Apotheken, Ärzte und andere Dienstleistungen auf und wird so zum "digitalen Schweizermesser" in der Westentasche, weil er auch perfekt

für Smartphones optimiert ist. Als besondere Attraktion bietet der Cityguide Lienz ab sofort zwei interessante "Themenwege" zur interaktiven Erkundung an: www.cityguide-lienz.at/themenwege Der Egger-Lienz-Themenweg erschließt Kulturinteressierten die Stadt auf den Spuren des berühmten Malers und der Kosaken-Themenweg

Auch im Cityguide: Der Stadtmarkt von Lienz.

wurde im Gedenken an eine Kriegstragödie erstellt. Lienz hat im Bereich der Innenstadt übrigens ein kostenloses WLAN, das beliebig lange genutzt werden kann.

Longe Nocht am 27. Juli und 24. August Kimm ins Marktle! Die MatreiMarkt-Kaufleute und Gastwirte laden zum „Gluschtn, Hoangaschtn, Inkafn“.


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LEBEN

KLEINE KLAMM GROSSER SPASS Mit völlig neuen Schwerpunkten kann die Galitzenklamm zwischen Amlach und Leisach aufwarten. Als wahrhaft sagenumwobener Ort zog die malerische Klamm schon im 19. Jahrhundert zahlreiche Menschen in ihren Bann. Seit einigen Jahren erlebt das TalbodenKleinod eine wahre Renaissance. Baustein um Baustein wurde die Schlucht in den letzten zehn Jahren liebevoll zu dem gemacht, was sie bereits zu Zeiten von Kaiser Franz Joseph I. war: eine echte Wunderwelt des Wassers. Nachdem in den letzten Jahren viel Wert auf

den Ausbau der Stege und die Aussichtsplattformen sowie den Klettersteig gelegt wurde, ist seit heuer der neue 2.500 Quadratmeter große Wasserspielplatz die Attraktion für Jung und Alt. Neben einer Sandspielanlage mit Matschbecken, einem Wasserspiellabyrinth und dem Miniklettergarten sorgen auch noch eine Seilfähre sowie viele verschiedene kleine Holzskulpturen für einen absolut hohen „Fun-Faktor“ bei den Kids und allen Junggebliebenen. Aufgrund der Nähe zu Lienz und der Anbindung an den Drauradweg ist die Erlebniswelt der Galitzenklamm für jeden schnell und einfach zu erreichen. Wer sich lieber an den Klettersteigen versucht, kann sich Führungen anschließen. Die passende Kletterausrüstung gibt es an der Klammkassa.

Der neue Wasserspielplatz in der Galitzenklamm ist eine echte Erlebniswelt. Foto: Ramona Waldner

29.05.12 13:25


2012 /// leben /// bienen

SUMM... SUMM... 28


SUMM...

TEXT: BERND LENZER /// FOTOS: RAMONA WALDNER

DER HERR DER VÖLKER Klaus Steiner aus Matrei ist auf den ersten Blick ein ganz gewöhnlicher Mann. Doch der Schein trügt. In Wirklichkeit hat er die Obhut über ganze Heerscharen von Völkern und sorgt für das Wohl zahlreicher Königinnen. Klaus Steiner ist nämlich Imker – und als Bezirksobmann der Raiffeisengenossenschaft, Abteilung Bienenzucht, ein ganz besonders leidenschaftlicher, der für seine Honigsorten allein im letzten Jahr gleich vier Mal das Tiroler Qualitätszertifikat verliehen bekam. Eine Auszeichnung, die für absolute Spitzenqualität steht.

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2012 /// leben /// bienen

Klaus Steiner kennt seine Bienen. Um sie zu beruhigen nebelt er sie einfach mit Rauch ein. Dadurch verhalten sie sich ruhig. Und sobald sie wieder ausfliegen, finden sie aufgrund der Färbung an den Bienenhäusern wieder in den eigenen Stock zurück. Dass ist vor allem für die Königinnen wichtig, denn wenn sich diese nach dem "Hochzeitsflug" im Stock irren, werden sie von den dortigen Bienen sofort getötet.

Da wie in vielen anderen Regionen Österreichs auch in Osttirol die Bienenzucht eine wahre Renaissance erfährt, wurde vor kurzem im Kristeinertal eine Bienenzuchtstation errichtet, in der die Imker nachzüchtungswürdige Völker vermehren.

Klaus Steiner: Ich war vor Jahrzehnten mit einem Kollegen Bergwandern und dieser schwärmte fortwährend von der Imkerei. Er hat mich richtiggehend inspiriert. Dann hab ich es auch versucht und inzwischen bin ich seit 28 Jahren Imker.

Dolomitenstadt: Herr Steiner, als kleine Einstiegsfrage: Wie oft werden Sie im Jahr von Bienen gestochen?

Dolomitenstadt: Braucht man für die Imkerei eine Ausbildung?

Klaus Steiner: Optisch nicht, aber durch die Art wie er arbeitet, ist ihnen der eigene Imker schon vertraut.

Klaus Steiner: Nein. Im Grunde kann jeder in seinem Garten Bienen halten. Wobei man rechtlich betrachtet zwischen dem Flugloch des Bienenhauses und der Grundstücksgrenze einen Abstand von 10 Metern einhalten muss. Ich habe das Handwerk von Grund auf gelernt. Zuerst machte ich die Grundausbildung, dann absolvierte ich die Ausbildung zum Imkereifacharbeiter und dann legte ich noch die Prüfung zum Imkermeister ab. Durch diese dürfte ich sogar Lehrlinge ausbilden.

Dolomitenstadt: Was entfachte Ihre Leidenschaft für die Honigbienen?

Dolomitenstadt: Wieviele Bienenvölker und Imkereibetriebe gibt es im Bezirk Lienz?

Klaus Steiner: (lacht) Na ja, auch Imker werden gestochen. Man versucht sich zwar zu schützen, aber so an die zehn Stiche pro Jahr bekomme ich schon ab. Dolomitenstadt: Erkennen die Bienen ihren eigenen Imker?

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Klaus Steiner: Aktuell haben wir 3.880 Bienenvölker in Osttirol. Und 182 Imker. Dolomitenstadt: Und wie viele Bienen schwirren da in einem der 3.880 Stöcke herum? Klaus Steiner: In einem Bienenstock leben so um die 30.000 Bienen, darunter eine einzige Königin und zwei bis drei Prozent Drohnen, also männliche Bienen ohne Stachel. Dolomitenstadt: Und wie lautet dann die Aufgabenverteilung im Bienenstock? Klaus Steiner: Die Königin ist vorrangig damit beschäftigt Eier zu legen. Zuerst muss sie zum "Hochzeitsflug" vier bis fünf Mal ausfliegen um sich von den Drohnen begatten zu lassen. Das ist auch die einzige Aufgabe der Drohnen. Ansonsten lassen die es sich gut gehen und werden von den Arbeiterinnen sogar noch gefüttert.


Dolomitenstadt: Das klingt nach einem schönen Leben. Klaus Steiner: Das schon, allerdings geht das nur so lange gut, bis die Arbeiterinnen merken, dass es in der Natur keinen frischen Nektar mehr gibt. Sobald das der Fall ist, werden die Drohnen zum Ausgang des Stocks gejagt und dort von mehreren Bienen im Kopfbereich zu Tode gestochen. Das nennt man dann die "Drohnenschlacht". Dolomitenstadt: Wie lange lebt so eine Biene? Klaus Steiner: Das ist unterschiedlich. Eine Königin wird zwischen drei und fünf Jahre alt, während eine normale Biene gerade einmal 42 Tage alt wird. Mit Ausnahme der Winterbienen. Also jenen Bienen, die im August oder September zur Welt kommen. Diese leben sechs Monate lang und sorgen dafür, dass der Zyklus bestehen bleibt. Dolomitenstadt: Was gibt eigentlich den Ausschlag, ob eine Biene Königin oder Arbeiterin wird?

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Klaus Steiner: Die Futterzufuhr. Wenn ein Volk keine Königin mehr hat, werden die Larven anders gefüttert. Sobald die erste nach 17 Tagen schlüpft, steht sie als Königin fest. Da ein Bienenvolk nur eine Königin duldet, werden alle anderen Kandidatinnen getötet. Dolomitenstadt: Das klingt sehr kriegerisch. Sind unsere Bienen doch aggressiv? Klaus Steiner: Nein, in keiner Weise. Im Gegensatz zur Dunklen Biene, die nördlich der Alpen lebt und als aggressiver gilt, wird unsere Carnica-Biene aufgrund ihrer sanften Art sehr geschätzt. Außer es steht ein Gewitter bevor, dann reagiert auch die Carnica-Biene gereizt. Dolomitenstadt: Herr Steiner, wie gewinnt man eigentlich den Honig? Klaus Steiner: Nachdem die Bienen von

Juni bis Juli ihren Wintervorrat an Honig gesammelt haben, entnehme ich die Waben aus dem Stock, stelle sie in eine Schleuder und lasse diese sich drehen. Durch den Schwung schleudert es den Honig aus den Waben an die Wand des Behälters und fließt dann ab. Dolomitenstadt: Und wie viele Waben gibt es in einem Stock? Klaus Steiner: Dass kann man halten wie man will, aber in den Tälern sind es meistens 20 Waben pro Stock. Honig wird aber nur aus 10 Waben geschleudert, weil bei

uns das Bienenjahr einfach zu kurz ist um mehr Honig zu bekommen. Dolomitenstadt: Und wie viel Kilogramm Honig gewinnt man aus einer einzelnen Wabe? Klaus Steiner: So zwischen einem und zwei Kilogramm. Dolomitenstadt: Aber damit nehmen Sie ja quasi den Bienen ihren Wintervorrat weg. Klaus Steiner: Das ist richtig. Und sobald sie das merken, summt es auch schon


2012 /// leben /// bienen

mächtig im Bienenstock. Daher ist es wichtig die Bienen gleich zu füttern. Dafür nehmen manche Sirup und andere Zuckerwasser. Sobald sie das bekommen, beruhigen sich die Bienen schnell wieder. Dolomitenstadt: In den Medien hört man immer wieder vom Bienensterben. Ist das auch in Osttirol ein Problem? Klaus Steiner: Ein Grund für das Bienensterben ist das großflächige Sprühen von Pestiziden auf den Maisfeldern. Da wir im Iseltal, Defereggental, Kals und im Oberland über keine großen landwirtschaftlichen Nutzflächen verfügen, ist es bei uns nicht so schlimm. Da ist der Bereich unterhalb von Lienz in Richtung Kärnten eher betroffen. Allerdings haben wir Imker mit der Varroa-Milbe schon auch zu kämpfen. Dolomitenstadt: Was macht die VarroaMilbe?

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Klaus Steiner: Diese Milben leben im Bienenstock mit den Bienen mit und saugen sowohl das Blut der Bienen als auch der Bienenbrut. Dadurch kommen die Bienen verkrüppelt zur Welt und verenden. Wenn das überhand nimmt, verlassen die Bienen den Stock und suchen sich ein neues Heim. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Imker untereinander gut vernetzt sind, denn es bringt nichts, wenn ich in meinem Bienenstock die Varroa-Milbe bekämpfe und den Stock pflege und plötzlich kommt ein befallenes Volk und steckt meine Bienen an. Dolomitenstadt: Und wie bekämpft man diese Milbe? Klaus Steiner: Mit Ameisensäure. Durch diese verendet die Milbe. Dolomitenstadt: Herr Steiner, ist es wahr, dass sich Bienen untereinander verständigen? Klaus Steiner: Oh ja, und zwar durch ein sehr ausgeklügeltes System. Den Rundund den Schwänzeltanz. Dafür gibt es

eigene Spurbienen, die nur damit beschäftigt sind zu spekulieren, wo ideale Blütenbestände wachsen. Dann fliegen sie im Umkreis von acht Kilometern aus und wenn sie fündig werden, kehren sie zurück. Im Stock eingetroffen, vollführen sie auf einer Wabe vor den anderen Arbeiterinnen einen Rundtanz, der nach der Sonne ausgerichtet ist und schon wissen die anderen Bienen, wo der Blütenbestand ist. Dolomitenstadt: Und alle fliegen dann dorthin? Klaus Steiner: Ja. Und bleiben dann solange dort, bis alles abgeerntet wurde. Bienen sind nämlich sehr blütenbeständig, wodurch man bestimmte Honigsorten wie

Kirschblütenhonig gewinnen kann. Zu diesem Zweck muss man den Bienenstock nur in einen Kirschbaumgarten stellen. Dolomitenstadt: Herr Steiner, wir danken Ihnen für das Gespräch. Wenn sich ein wilder Bienenschwarm im Garten angesiedelt hat, eilt Klaus Steiner sofort zu Hilfe und sammelt die Bienen alle ein. Wie das geht? Ganz einfach: Indem er die Königin in einen Kasten sperrt. Ist das geschehen, folgen ihr die restlichen Bienen automatisch.


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wirtschaft/

politik


036 DOLOMITENBAD Was plant die Stadt Lienz?

044 ISEL IN GEFAHR Muss der Gletscherfluss ins Rohr?

054 SOMMERTOURISMUS Osttirol hat die Nase vorn

058 BAGGER FRISST MÜHLE Ein Niedergang im Zeitraffer

060 LIENZ AN DER QUELLE Der Schlossberg als Wasserspender

064 EXPA RÄUMT AB Zwei renommierte Preise für die Fotoagentur


2012 /// politik /// dolomitenbad

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Illustration: Lukas Nรถckler


TEXT: GERHARD PIRKNER

WELCHES BAD BRAUCHT DIE STADT? Derzeit werden die Weichen für ein neues Dolomitenbad gestellt. Was es bieten soll, wer es betreiben wird und wer wieviel zahlt ist noch nicht klar. Noch vor der Sommerpause soll der Lienzer Gemeinderat eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadt auf Schienen bringen, das "Dolomitenbad Neu". Zwischen 16 und 18 Millionen Euro könnte das Mehrzweckbad kosten, rund zehn Millionen will Lienz selbst aufbringen. Drei Millionen Euro erwartet man sich in der Liebburg vom Land Tirol, zwei bis drei Millionen vom Tourismusverband Osttirol. Der hat aber selbst gerade eine "Konsolidierungsphase" und zeigt wenig Bereitschaft, nach mühsamer Kalmierung der Turbulenzen rund um die Lienzer Bergbahnen schon wieder einen Brocken dieser Größenordnung zu stemmen. Widerstand regt sich auch in einigen Kleingemeinden des Osttiroler Oberlandes seit bekannt wurde, dass sich alle Gemeinden des Bezirkes an der Finanzierung des Bades beteiligen sollen. Den Schlüssel zu dieser Kostenbeteiligung entwickelten die Obleute der drei Osttiroler Planungsverbände, allen voran

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der Matreier Bürgermeister Andreas Köll, der von einem noch größeren, privatwirtschaftlich errichteten Wellness-Touristenbad in seiner Tauerngemeinde träumt und den Lienzern dafür die Rolle des kommunalen Nahversorgers zuweist. Köll forciert ein Dolomitenbad, das vorwiegend für Osttiroler konzipiert ist, für Schulen, Sportvereine und das Erholungsbedürfnis der Einheimischen. Das sehen die Verantwortlichen im Lienzer Gemeinderat anders. Christian Zanon, lange Jahre Obmann des Schwimmbadausschusses und Mastermind hinter der aktuellen Planung, verweist auf den Knackpunkt jeder Schwimmbad-Konzeption: "Alle reden über die Baukosten. Entscheidend wird

aber sein, ob sich das Schwimmbad im Betrieb rechnet." An dieser Latte scheitern bislang die meisten kommunalen Bäder. Nur wenn das künftige Lienzer Bad sehr viele Wasserratten aus einem weiten Umkreis anzieht und durch ein breites, attraktives Wellnessangebot die Wertschöpfung steigert, kann verhindert werden, dass nach den Bergbahnen ein zweites Fass ohne Boden angeschlagen wird. Einig sind sich alle politischen Gruppierungen der Stadt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Allein durch seinen exorbitanten Energieverbrauch frisst das Schwimmbad ein Loch von 360.000 Euro in die Stadtkasse. Doch damit nicht genug. Seit dem Jahr 2003 hat das Lienzer


2012 /// politik /// dolomitenbad

Freibad Hallenbad

73.562

73.518 65.671

69.991

81.953 71.023 61.377

97.935

2005

98.324

2006

91.105

2007

88.711

2008

85.716

2009

81.825

2010

71.908

2011

38 Chronologie eines Niedergangs. So entwickelten sich die Besucherzahlen des Lienzer Schwimmbades in den vergangenen Jahren.

Dolomitenbad 35 % seiner Besucher verloren. Das zeigt eine Statistik des Stadtmarketings, das den wirtschaftlichen Hintergrund für dieses Großprojekt ermittelte. Dabei wurde klar, dass die Balance zwischen Hallen- und Freibad ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Gesamtanlage ist. Christian Zanon: "Weil das Hallenbad so unattraktiv ist, muss das Freibad vergleichsweise lange geöffnet sein und wird dadurch selbst unrentabel." Die Grafik zeigt, wie dramatisch der derzeitige Gästeschwund des Dolomitenbades ist. Als Ganzjahresanlage müsste es theoretisch in allen Saisonen Anziehungskraft haben. In der Realität zieht aber nur der Hochsommer und der ist recht kurz. Auch in der Sonnenstadt sind die Sonnentage gezählt und ein durchschnittlicher Deckungsbeitrag von weniger als drei Euro pro Besucher im Freibad und vier Euro im Hallenbad lässt Wirtschaftlichkeit zum Wunschtraum werden.

Das neue Hallenbad soll deshalb so konzipiert sein, dass es auch die Übergangszeiten abdeckt und die Öffnungszeiten für das Freibad kürzer werden, was vor allem die Personalkosten verringert. Zugleich soll das Hallenbad durch attraktive Angebote für Einheimische wie Gäste mehr Wertschöpfung bringen, beispielsweise durch höhere Einnahmen in den Wellnessbereichen und durch Zusatzangebote. All das ist in Machbarkeitsstudien und Marketingkonzepten durchgerechnet und Grundlage für die Architektenausschreibung. Zanon: "Die neue Anlage muss funktional alle Stücke spielen, die uns bei der Erzielung von mehr Umsatz bei gleichzeitig geringeren Betriebskosten helfen." Das Timing für dieses Projekt ist ebenso ambitioniert, wie die wirtschaftlichen Ziele. Sechs Monate könnte ein zweistufiger EU-weit durchgeführter Architektenwettbewerb dauern, der noch vor dem Sommer ausgeschrieben werden soll.

H


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Mit dem Ende der Sommersaison 2013 soll der Bau beginnen, 2014 gäbe es dann kein Freibad im Sommer, dafür würde zu Weihnachten 2014 das neue Hallenbad eröffnet. Neben 70.000 Menschen im direkten Einzugsgebiet, das für das Stadtmarketing nicht an Osttirols Grenzen endet, stehen auch die Urlaubsgäste im Fokus der Produktentwicklung. Bei 1,8 Millionen Übernachtungen pro Jahr eine spannende Zielgruppe. Sie könnte über Zusatzleistungen und spezielle Wellnessangebote zur Kasse gebeten werden und damit die Sozialtarife für Einheimische stützen. Derzeit muss die Stadt Lienz offiziell einen Abgang von 430.000 Euro pro Jahr verdauen, real ist der Verlust des Bades noch höher, weil die Kosten für den Bäderbus und Transferleistungen etwa von Gärtnerei oder Wirtschaftshof gar nicht einkalkuliert sind. Ob sich die Kommune all diese Sorgen auch

25.05.12 09:31

mit dem neuen Bad aufhalsen wird, scheint jedenfalls noch nicht fix. Nach der Ausschreibung soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden. Ob die Stadt in dieser Gesellschaft federführend ist oder ein externer Betreiber für das Dolomitenbad Neu gesucht wird, entscheidet sich in den nächsten Monaten. Nicht vom Tisch sind eine angegliederte Kletterhalle und ein Hotel. Beides soll sich modular in das bestehende Konzept integrieren lassen, wobei die Hotelgruppe JUFA noch immer als möglicher Partner gilt. "Um Fördergeld werden sich die Partner aber selbst kümmern müssen," erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Sie hat alle Hände voll zu tun, um die Finanzierung mit dem Land, den Gemeinden und dem TVBO wasserdicht zu machen. Ein dreifacher Salto, der auch mit einem "Bauchfleck" enden könnte.

Nach intensiven Planungen ist Bürgermeisterin Elisabeth Blanik am Zug. Sie muss jetzt die Finanzierung aufstellen.


2012 /// wirtschaft /// top 500

OSTTIROLS GRÖSSTE UNTERNEHMEN

Das Wirtschaftsmagazin „eco.nova“ ermittelte vor kurzem gemeinsam mit dem Kreditschutzverband die Top 500 Firmen Tirols. Man suchte damit quasi nach der Gipfelgruppe der Tiroler Wirtschaft. Unter den 500 Umsatzriesen finden sich auch 18 Unternehmen, die ihren Standort im Bezirk Lienz haben. Klarer Spitzenreiter ist in Osttirol natürlich die Firma Liebherr mit einem Jahresumsatz von 238.342.515 Euro. Sie spielt damit praktisch in einer eigenen Liga. Mit Durst Phototechnik (66.960.000 €) und Hella (55,5 Mio. €) finden sich noch zwei weitere "Osttiroler" mit internationalem Format unter den Top 90 Tirols. Durst kletterte von Platz 77 auf Rang 73, Hella büßte gegenüber dem Vorjahr neun Plätze ein und belegt nun Rang 89. Für viele überraschend ist vermutlich die Platzierung des Bezirkskrankenhauses Lienz, das mit einem geschätzten

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DI Stephan Tagger

Gut lachen hat Durst-Boss Richard Piock. Sein Hightech-Betrieb kletterte bereits auf Rang 73 in Tirol und ist zweitgrößtes Unternehmen in Osttirol.

Statische Berechnung Ausschreibung Planung Bauleitung Baukoordination Sachverständiger Brandschutzkonzepte Energieausweiserstellung


Jahresumsatz von 44 Millionen Euro, im „eco.nova“ Ranking den Rang 115 unter sämtlichen Unternehmen Tirols belegt. Weitere "Big Player" aus dem Bezirk sind die Brüder Theurl in Assling auf Platz 78, die RGO auf 126, gefolgt von E.G.O Austria Elektrogeräte in Heinfels (151), Nordpan Rubner Holzbauelemente in Strassen (155) und Zuegg KG in Nußdorf-Debant auf Platz 163. Unter den besten 300 finden sich Paradebetriebe wie die IDM in Matrei (221), das Autohaus Pontiller (264) und die Transalpine Ölleitung (277) in Matrei. Die Firma Rossbacher aus Lienz reiht sich auf Platz 329 ein, während es die Brüder Unterweger aus Assling auf Rang 362 schafften. Die Position 433 geht mit der Unterweger Früchteküche ebenfalls nach Assling. Rang 436 nimmt Euroclima Apparatebau in Sillian ein und das Bauunternehmen Frey schafft es auf 477.

Die Lienzer Sparkasse komplettiert das Spitzenfeld der Top 500 und belegt als Neueinsteiger Platz 490. Leider punktete Osttirol im Vorjahr auch bei den Pleiten. Mit einer Schuldenlast von 5 Millionen Euro belegt Elektro Krautgasser in der Liste der größten Insolvenzen den zweiten Platz.

Mit 44 Mio Euro Umsatz reiht sich das Lienzer Krankenhaus auf Rang 115 unter die größten Unternehmen des Landes.

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2012 /// wirtschaft /// rgo arena

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RGO ARENA FOTO: MARTIN LUGGER

In der letzten Ausgabe unseres Magazins haben wir der alten Lienzer Versteigerungshalle ein fotografisches Denkmal gesetzt. In der Zwischenzeit wurde das neue Viehvermarktungszentrum der Raiffeisengenossenschaft Osttirol eröffnet, dessen Name Bände spricht: Als RGO-Arena soll der von Architekt Hans Peter Machné geplante Bau in Zukunft

nicht nur Höchstpreise für Osttiroler Rinderzüchter garantieren, sondern auch zum Eventmekka für Vereine und Veranstalter jenseits der Landwirtschaft werden. Die "Genossen" rennen bei Konzertveranstaltern und Maturaklassen offene Türen ein, da der Lienzer Stadtsaal zunehmend desolat wirkt und dessen private Inhaber die Möglichkeiten des externen

Caterings stark einschränken. Außerdem garantiert die neue Halle echtes "ArenaFeeling", das unter anderem die Schlagwerker von Drumartic für ein Megaevent nutzen wollen. (Bericht auf Seite 78)


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Hier ist der Link zum Video Ăźber die ErĂśffnung der Arena. MEHR

www.dolomitenstadt.at/3/arena


2012 /// politik /// isel

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TEXT: GERHARD PIRKNER /// FOTO: WOLFGANG RETTER

Isel in Gefahr Am 19. Juni stimmen die Bürger von Virgen und Prägraten darüber ab, ob ca. 70% des Wassers der Isel knapp an der Nationalparkgrenze in einen Druckstollen ausgeleitet werden soll. Hinter dem 140 Mio Euro schweren Kraftwerksprojekt steht eine neue Generation von smarten

"Projektentwicklern", die attraktive Investments versprechen und im Gegensatz zur altbackenen Landesgesellschaft Tiwag ganz sicher eines beherrschen: die Kunst der Überredung.


2012 /// politik /// isel

Die Isel ist ein Laichgebiet für Äschen und Forellen, aber auch ein idealer Lebensraum für die Urforelle, die vom Nationalpark Hohe Tauern eingesetzt wurde und genau jenen Lebensraum braucht, der jetzt massiv bedroht wird.

Drittel seines Wassers in einem Betonrohr verschwinden. Nicht nur für Umweltschützer ein Sakrileg. Osttirol erzeugt bereits 540 GWh an Strom aus Wasserkraft, bei einem Energieverbrauch von gerade einmal 330 GWh für den ganzen Bezirk. "Wir sind energieautark", rechnet Thomas Haidenberger, Osttiroler Landtagskandidat, der Grünen vor.

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Am 25. Februar 2011 begrüßten Dietmar Ruggenthaler und Anton Steiner, die Bürgermeister von Virgen und Prägraten, die Mandatare ihrer Gemeindeparlamente zu einer ungewöhnlichen Sitzung. Beide Gemeinderäte tagten gemeinsam und hinter verschlossenen Türen. Die Einladung war unter größtmöglicher Geheimhaltung erfolgt und das mit gutem Grund. Ein besonderer Gast stellte Großes vor, ein Projekt, das noch den Enkeln der Dorfbewohner Wohlstand bringen sollte. Wolfgang Widmann, Boss der Infra Project Development GmbH, präsentierte ein Großkraftwerk an jenem Fluss, der bis zu diesem Abend für die Stromriesen als unantastbar galt: an der Isel. Erst eine Woche später, am 3. März, wurde die Sitzung durch eine Aussendung des

Umweltschützers Wolfgang Retter publik. Der pensionierte Biologieprofessor kämpft seit Jahrzehnten gegen Großkraftwerke in Osttirol und gilt als "Erfinder" des ersten europäischen Wasserschaupfades an den Umbalfällen. Retters Verein "Netzwerk Wasser Osttirol" trägt seinen Namen zurecht, er ist exzellent vernetzt und erfuhr als einer der ersten von einem ökologischen Tabubruch. Die Isel, letzter frei fließender Gletscherfluss der Alpen und Hauptgewässer Osttirols soll über den gesamten Siedlungsraum des Virgentales zum größten Teil in eine Druckrohrleitung ausgeleitet werden. Knapp unterhalb der legendären Umbalfälle würde nach Plänen der Projektwerber der natürliche Lauf des noch jungen Flusses enden und mehr als zwei

Einen nicht unbeträchtlichen Anteil an dieser Bilanz hat das Einzugsgebiet der Isel, gespeist von den Gletschern des Nationalparks Hohe Tauern. Einst wilde Bäche wie der Kalserbach, die Schwarzach, der Dorferbach oder die Islitz mussten längst ins Rohr, meist wenige Meter unter der Nationalparkgrenze, verbaut von der Tiwag. Prägraten, die von den Kraftwerksplänen weit stärker betroffene der beiden Gemeinden, "opferte" bereits sämtliche Bäche der Stromgewinnung mit eben einer einzigen, gravierenden Ausnahme: der Isel, die hier mitten durch das Dorf fließt und dessen Charakter – noch – mitprägt. Selbst Wolfgang Widmann spricht bei diesem Fluss von einem Mythos. Ruhig, kompetent und ohne jeden Anflug von Zweifeln erklärt er seit Monaten Gemeindepolitikern, Bürgern und Journalisten den Coolfaktor seiner Kraftwerksplanung: Geld. Viel Geld. Der Nordtiroler Ingenieur


mit schütterem Haar und einem immer wachen Blick ist ein Kraftwerksproponent völlig neuen Typs. Kein Polterer wie TiwagGeneral Wallnöfer, der beim Werben um das vor Jahren in Matrei geplante Pumpspeicherkraftwerk Raneburg durch markige Machosprüche auffiel – und kläglich scheiterte. Millionen an PR-Aufwand versenkte die Tiwag damals im Tauernbach, besiegt von einfachen Bürgern, darunter den "Iselfrauen" aus der Region. Besiegt auch von der eigenen Arroganz. In der aktuellen Auseinandersetzung um die Nutzung des Gletscherflusses Isel ist weder von der Tiwag noch von der Landespolitik viel zu sehen. Die Betreiber des Projekts sind aus einem anderen Holz geschnitzt und bringen eine neue, smarte Qualität in den Poker um die letzten Wasserressourcen des Bezirkes ein. Die Infra baut keine Kraftwerke, sie "entwickelt" welche, derzeit beispielsweise auch in Russland, wo das Consultingunternehmen seit 2009 eine Tochterfirma hat. Im Gespräch mit DOLOMITENSTADT macht Widmann unmissverständlich klar, worauf sein Fokus liegt: "Wir entwickeln das Projekt bis zur Baugenehmigung und verfolgen immer mehrere Projekte parallel. Gelingt nur bei einem die Umsetzung, rechnet sich der Aufwand." Und dieser Aufwand ist nicht unbeträchtlich. Nur 16 Monate nach der geheimen Sitzung der Gemeindeparlamentarier von Virgen und Prägraten werden die aufgelaufenen Planungskosten bereits mit rund drei Millionen Euro beziffert. Bis zur Projektreife sollen noch weitere Millionen hinzukommen. Zum Vergleich: das Jahresbudget der Gemeinde Prägraten beträgt im ordentlichen Haushalt 2,2 Mio Euro, jenes von Virgen 3,5 Mio Euro. Allein die Planung des Kraftwerkes wird mehr Geld verschlingen, als beide betroffenen Gemeinden pro Jahr an Haushaltsgeld zur Verfügung haben. Insgesamt soll das Kraftwerk Obere Isel gut 140 Mio Euro kosten, Geld, das internationale

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Investoren nach Erteilung der Baugenehmigung vorschießen sollen. "Die stehen schon Schlange", freut sich der Virger Bürgermeister Ruggenthaler, weil sofort nach dem Einstieg eines Investors bzw. Betreibers die Gemeindekasse klingeln soll. Genau das ist die Karotte, die den Bürgermeistern von Virgen und Prägraten seit Beginn des Projektes vor der Nase hängt. Sie werden nicht müde, als Makler der Kraftwerksprojektanten von Haus zu Haus zu ziehen und für das Projekt zu werben. Fast messianisch beseelt von der Iselnutzung wirkt vor allem Ruggenthaler, dessen Charisma zu den wichtigsten Trumpfkarten der Projektanten zählt.

Nur exzellente Kajakfahrer wagen sich an die Katarakte der Oberen Isel. Im Unterlauf ist der Fluss bis Lienz ein Eldorado für Wildwassersportler und Rafter. Tausende Gäste besuchen Osttirol genau aus diesem Grund. Ein eigener Geschäftszweig entstand, dem künftig noch weit größeres Potenzial eingeräumt wird, weil die Isel sehr früh und sehr lange ausreichend Wasser führt. Noch.


2012 /// politik /// isel

Im Gegensatz zu seinem Bürgermeisterkollegen Andreas Köll talauswärts in Matrei, ist – oder war – Ruggenthaler in seiner Gemeinde in den vergangenen Jahren derart unumstritten, dass sich bei den vergangenen Gemeinderatswahlen keine Opposition formierte. Seither schaltet und waltet der 51-Jährige fast nach Belieben im Sonnendorf, was manchem Kraftwerksgegner sauer aufstößt. Ruggenthaler hat nicht nur als Dorfchef alle Trümpfe der Macht im Talon, er forcierte in den vergangenen Jahren auch Weitsichtiges, wie den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in Virgen und wurde nicht müde, das Thema Klimaschutz in allen Facetten auszureizen. Dass jetzt ausgerechnet ein Vorzeigebürgermeister der Ökologiebewegung zum unermüdlichen Promoter der Kraftwerkslobby wird, kann Zufall sein, ist aber vermutlich keiner,

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Sie sind die Protagonisten der Kraftwerksoffensive an der Oberen Isel (v.l.): Infra-Boss Wolfgang Widmann, der Prägratener Bürgermeister Anton Steiner und Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler (Virgen).

NATIONALPARKBEIRAT GEGEN ISEL-KRAFTWERK Unterstützung bekamen die Iselschützer mittlerweile auch vom österreichischen Nationalparkbeirat, dem je acht Vertreter der Bundesländer, des Bundes und der großen Natur- und Umweltvereine angehören. Bei einer Sitzung im burgenländischen Illmitz wurde ein Beschluss gefasst und das Land Tirol aufgefordert, von Kraftwerken an der Isel in Osttirol sowie ihren Zubringerflüssen Tauern-, Kalserbach und Schwarzach abzusehen. Der Antrag des Österreichischen Naturschutzbundes wurde von der Mehrheit der Nationalpark-Ratsmitglieder bei vier Stimmenthaltungen ohne Gegenstimmen beschlossen. “Die Isel und ihre Zubringer gehören zu den Lebensadern der Nationalparkregion Hohe Tauern in Osttirol und sind wegen ihrer Unberührtheit ein unschätzbares Kapital für die dort lebende

Bevölkerung und den naturnahen Tourismus”, so die Begründung. Im Resolutionsantrag – dem neben Vertretern des Bundes und der Länder auch alle NGOs, Alpenverein, Naturfreunde, Naturschutzbund, Forum Wissenschaft & Umwelt, WWF und der Umweltdachverband zustimmten – wird die Isel und ihre Zubringer als letzter großer und unberührter Gletscherfluss vom Ursprung bis zur Mündung in die Drau genannt. Der Nationalparkbeirat appelliert zudem auch an den österreichischen Umweltminister Nikolaus Berlakovich, all seine rechtlichen und politischen Möglichkeiten für den Schutz der Isel und ihrer Zubringerflüsse im Vorfeld des Nationalparks Hohe Tauern in Osttirol auszuschöpfen.


wenn man die Arbeitsweise der Infra aus der Nähe betrachtet. Die Tochterfirma des Nordtiroler Consultingriesen ILF spielt wie diese eine dezente aber zentrale Rolle in der Energiepolitik des Landes. Aus Steuergeld finanziert wurden jene Projektstudien der beiden Spezialfimen, die heute als "Kriterienkatalog" und "Potenzialanalyse" die offizielle Entscheidungsgrundlage für den Kraftwerksbau darstellen. Wer sollte also besser wissen als Infra und ILF, was wo geht? Mit im Boot sitzen zudem mit den Innsbrucker PR-Firmen Wiko und SVWP zwei weitere Insider im Machtgefüge der Landeshauptstadt. Wiko-Geschäftsführer Ulrich Müller verbringt in letzter Zeit auffallend viel Zeit im Virgental. Längst sind er, Widmann, Ruggenthaler und der Prägratener Bürgermeister Anton Steiner besser aufeinander eingespielt als manches Volksmusikquartett. Dass offizielle Aussendungen der

Gemeinde Prägraten direkt von der Wiko an die Medien geschickt werden und Ulrich Müller mit Widmann und Ruggenthaler vor jeder Bürgerversammlung bereits fertige Statements in die Redaktionen der Bezirksmedien bringt, passt ins Bild. Die geheime Sitzung Ende Februar blieb nicht die einzige ihrer Art. Ende April 2012 tagten die Gemeindeparlamente von Virgen und Prägraten neuerlich. Diesmal getrennt, aber zur selben Zeit und spät in der Nacht. Mit der Präzision eines Uhrwerks wurde die Vorverlegung einer Bürgerbefragung zum Kraftwerk beantragt. Ursprünglich sollten die Virgentaler im Herbst ein Votum abgeben. Die Kraftwerksgegner schmiedeten deshalb bereits Pläne für Protestaktionen über den Sommer. Für sie ist die Vorverlegung der Abstimmung fatal. In Virgen fiel der

Beschluss einstimmig, ein Formalakt, weil es dort keine Opposition gibt. In Prägraten stimmten sechs von 13 Mandataren dagegen, also mussten laut Gemeindeordnung Unterschriften von einem Sechstel der Wahlberechtigten her. Zwei Tage später meldete die PR-Agentur Wiko im Namen der Gemeinde den Vollzug. Alle Unterschriften waren buchstäblich über Nacht gesammelt, der Text für die Abstimmung perfekt ausformuliert und bereits am schwarzen Brett der Gemeinde angeschlagen. "Sie überlassen wirklich nichts dem Zufall", seufzt ein Kraftwerksgegner aus dem Ortsteil Mitteldorf. So gesehen hat die Isel diesmal schlechte Karten.

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Dein Müsli.

Natürlich selbst gemacht !


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Iselpiraten

2012 /// politik /// isel

Ins Wasser fällt ein Stein ... Es ist ein Kampf David gegen Goliath, den die "Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental" begonnen hat. Die Entschlossenheit der Aktivisten, die allesamt aus dem Iseltal stammen, ist umso größer. Sie sind überzeugt davon, dass ihr Widerstand weite Kreise zieht und am Ende verhindert, dass der Fluss seinen Charakter und sein Wasser an die Energiekonzerne verliert. Wir geben den "Iselpiraten", die buchstäblich gegen den Strom schwimmen, gerne eine Stimme. Im Internet sind sie unter folgender Adresse zu finden: www.kraftwerk-virgental.at

Adolf Berger, Prägraten

Dr. Gerlinde Stocker, Virgen

Ich bin für den Erhalt der Isel in ihrer ursprünglichen Form, weil so etwas Einzigartiges und Seltenes auch in Zukunft nur an Wert gewinnen kann. Unsere Gäste wollen in einer intakten Natur wandern und sich erholen. Dies untermauern die Kommentare auf unserer Homepage: www.kraftwerk-virgental.at. Da der Tourismus in unserem Tal ein wichtiges Standbein ist, müssen wir auf die Bedürfnisse der Gäste Rücksicht nehmen. Wenn wir das Potenzial der frei fließenden Isel erkennen und nützen, wird es auch im Fremdenverkehr aufwärts gehen. Das Kraftwerk ist für mich nicht sinnvoll, weil es überdimensioniert und ein finanzielles Wagnis für die Gemeinden ist. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es ja Alternativen in Form eines kleineren, gemeindeeigenen Kraftwerkes in Prägraten (Lasnitzenbach) oder einer Photovoltaikanlage in Virgen gibt.

Es ist bedenklich, dass der Bevölkerung massiv signalisiert wird, dass der Strombedarf steigt und wir daher mehr Strom und Geld brauchen. Niemand spricht vom Stromsparen. Das ist ein Thema, das völlig unter den Tisch gekehrt wird. Die größte Energiequelle ist immer noch das Energiesparen. Darin liegt unendlich viel Potenzial. Natürlich nicht im Sinne der Politik und der Wirtschaft, die statt auf eine bessere Lebensqualität nur auf das schnelle Geld setzen. Die Isel ist etwas Besonderes. Darum sollte man den Fluss in seiner jetzigen Form als Erholungsgebiet für die Menschen erhalten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie fasziniert Kinder auf die natürliche Erlebniswelt der Isel mit all ihren Schotterbänken, den Kaskaden, dem kalten Gletscherwasser und all den verschiedenen Geräuschen reagieren. Die Isel bedeutet pure Lebensqualität und darf daher nicht dem Profit geopfert werden.


Regina Köll, Matrei

Reinhold Bacher, Virgen

Rita Feldner, Prägraten

Für mich ist die Isel ein echter Kraftplatz. Ein Bindeglied zwischen uns allen – von der Stadt Lienz bis ins hinterste Iseltal. Eine Insel im Meer der Reizüberflutungen und ein Ort des Rückzugs und der Einkehr in einer doch sehr schnelllebigen Zeit. Das sind Werte, die man nur schwer beziffern oder in Worte kleiden kann. In jedem Fall wäre hier eine Rückbesinnung auf die wahren Werte angebracht, auch im touristischen Bereich, denn die Isel verfügt über ein enormes Potenzial, aus dem man Nachhaltiges schaffen kann. Wenn man nur einmal die Themen Wasser und Gesundheit in Kombination mit dem Nationalparkgedanken verbindet, erwachsen daraus riesige Chancen. Allerdings will der Gast authentische Urlaubsregionen. Daher können wir nicht auf der einen Seite die Nationalparkregion vermarkten und auf der anderen Seite alle Gletscherflüsse ableiten. Das geht nicht!

Ich finde es nicht richtig, dass wir unseren Fluss hergeben und ein finanzielles Risiko eingehen, um letztendlich nur eine verschwindend kleine Beteiligung am Kraftwerk zu haben. Es wird uns vorgegaukelt, dass wir selber den Weg des Kraftwerkes mitbestimmen, ohne dabei aufzuzeigen, wer letzten Endes das größte Stück vom Kuchen abbekommt und wir dann nur wenig bis gar nichts mehr zu sagen haben. Es stimmt mich positiv, dass Überlegungen bezüglich Nominierung der Isel als Natura 2000 Schutzgebiet gemacht werden. Dies ebnet uns den Weg zu den Fördertöpfen der EU, mit denen beispielsweise Renaturierungen wie in Oberlienz oder Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung der Akzeptanz in der Bevölkerung umgesetzt werden können. Ich glaube, dass wir mit einem solchen Konzept und der Nutzung der Isel als Tourismuszugpferd für unser Tal und für unseren Bezirk letztendlich mehr Wertschöpfung und mehr dauerhafte Arbeitsplätze in unserer Region sicherstellen können als mit dem geplanten Kraftwerk.

Es ist erstaunlich: Wir haben hier mit der Isel etwas, das es irgendwo anders in dieser Form gar nicht mehr gibt. Nur leider wissen das die meisten Leute nicht. Man muss es sich nur anschauen: Rundherum sind alle Bäche verbaut. Es gibt keinen frei fließenden Fluss mehr und wir haben das einzigartige Glück, noch einen solchen zu haben. Umso wichtiger ist es, uns diese Besonderheit zu bewahren. Als Gemeinderätin hatte ich Einblick in die Finanzierungspläne der Kraftwerksbauer und muss sagen, dass die Finanzierung risikoreich ist. Es wird zwar immer vom kommenden Geldsegen gesprochen, dass die Gemeinden im Vorfeld jedoch hohe Summen investieren müssen, wird nur wenig ausführlich dargelegt. Gelder, die Prägraten jedenfalls nicht hat und wofür seitens der Gemeinde Kredite aufgenommen und Zinsen gezahlt werden müssen. Wenn dann die Investitionskosten höher und die Strompreise oder die Stromproduktion möglicherweise geringer ausfallen als prognostiziert, dann wird die Bedienung der Kredite zu einem echten Problem.

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2012 /// politik /// isel

KOMMENTAR GERHARD PIRKNER

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EINEN FLUSS ZU SCHÜTZEN IST NIE OBJEKTIV Ein Kommentar zum Thema Iselkraftwerk. Vor einigen Wochen habe ich zum Thema Iselkraftwerk einen Kommentar auf unserer Website dolomitenstadt.at verfasst – und einen Sturm der Entrüstung unter einigen, ausnahmslos anonymen Postern ausgelöst. Ich sei nicht objektiv und als Lienzer Bürohengst sowieso nicht berufen, zu diesem Thema Kommentare abzugeben.

Falsch. Auch Lienz liegt an der Isel. Ich wohne sogar an diesem Fluss, höre ihn nachts bei offenem Fenster rauschen, beobachte die Fischer an seinen Ufern, spaziere gerne durch den "Wasserrain" und fühle mich also durchaus zuständig für dieses Thema. Und ich bekenne ganz ohne schlechtes Gewissen, dass ich in Sachen Isel gar nicht "objektiv" sein will. Den Preis für eine Kilowattstunde Strom kann man beziffern. Den Wert der Isel nicht. Sie ist manchen völlig egal und für andere ein unverzichtbarer Lebens- und Erholungsraum. Wer je die Äschen beim Laichen beobachtet hat, in einer Iselbucht mit seinem Sohn nach flachen Steinen suchte, Würstchen auf der Sandbank grillte oder in Huben ins Raftingboot kletterte, der bewertet diesen Fluss nicht nach seinem theoretischen Ertragspotenzial in vierzig Jahren. Es ist ganz einfach wunderschön, dass es solche Flüsse gibt. Es sind ohnehin nur noch wenige. Deshalb mag ich den Gedanken nicht, dass die Isel abgeleitet werden soll. Es gibt rationale Argumente für ein Kraftwerk. Und solche dagegen. Zum Beispiel massive Veränderungen im Geschiebe, deren Sanierung Steuergeld kosten wird. Die Drau, seit langem ein Kraftwerksfluss, ist dafür der beste Beleg. Doch um all das geht es nur am Rand. Geld – wenn ich das schon höre! Es ist das einzige wahre Argument, das die Befürworter eines Kraftwerkes haben. Geld. Geld kann man zählen, Natur aber, die kann man nur erleben. Natur muss man spüren, auf sich wirken lassen,

riechen, schmecken. Natur ist nass, kalt, prickelnd, rauschend, murmelnd, unberechenbar, unfassbar. Natur ist unermesslich im Sinn des Wortes und schon deshalb nicht geeignet, um krampfhaft nach "objektiven" Argumenten zu ihrem Schutz zu suchen. Der Grafiker Ed Wolffhardt, er lebt in Thurn bei Lienz, hat auch ein Posting unter meinen Kommentar auf dolomitenstadt.at geschrieben. Er hat mich darin als Forelle bezeichnet, die gegen den Strom schwimmt. Es ist eines der schönsten Komplimente, die ich je bekommen habe. Die Kraftwerksgegner der Bürgerinitiative, die wir auf diesen Seiten vorstellen, sind auch Forellen. Ich wünsche diesen mutigen Menschen, bewusst unobjektiv, Erfolg auf der ganzen Linie!


amigo

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Die aktuelle Speisekarte Scannen Sie diesen QR Code mit Ihrem Smartphone.


STARK im Sommer

2012 /// wirtschaft /// tourismus

54 Nach dem Winterboom der vergangenen Jahre entdecken Tirols Touristiker ein vernachlässigtes Potenzial: den Sommertourismus. Er soll die Zuwachsraten der Zukunft sichern. Osttirol hat dabei keine schlechten Karten.

"Komm zu uns, wir haben nichts." Die Ironie schwingt mit im Slogan des Osttiroler Villgratentales. Das "Nichts" der Villgrater ist für manchen Gast aus der Großstadt der pure Urlaubstraum, vor allem in den Sommermonaten. Das zeigen Kennzahlen, die in der Hitze mancher Osttiroler Tourismusdiskussion gerne übersehen werden. Der Bezirk Lienz wird im Sommer tirolweit nur von einer Region geschlagen, der Landeshauptstadt Innsbruck. Osttirol verzeichnet in der warmen Jahreszeit mehr als eine Million Gästenächtigungen. Dieses Sommerhoch führt dazu, dass der TVBOsttirol im Ranking aller Tiroler Verbände mit rund 1,8 Millionen Nächtigungen den passablen siebten Platz hält, gleich nach Giganten wie dem Ötztal, Innsbruck, Ischgl, den beiden Zillertaler Verbänden und Serfaus. Die Superstars unter Tirols Tourismusmarken punkten allesamt im Winter, wo Osttirol nur an 13. Stelle von 34 Verbänden liegt. Über eines kann das gute Sommer-

ranking allerdings nicht hinwegtäuschen. Der einzige Tiroler Bezirk im Süden des Alpenhauptkamms hat sich touristisch vom Norden teilweise abgekoppelt. Die Gründe sind nicht immer hausgemacht. Karl Poppeller, Vorstand der Felbertauernstraße AG, präsentierte zum vorjährigen Jubiläum des Unternehmens eine vielsagende Grafik. Als der zweite Alpenübergang neben dem Brenner 1967 eröffnet wurde, verdoppelte sich die Zahl der Nächtigungen in Osttirol binnen fünf Jahren von einer auf zwei Millionen. In anderen Worten: vor exakt 40 Jahren hatte Osttirol mehr Nächtigungen als heute. Ein Umstand, mit dem Franz Theurl, Obmann des TVB Osttirol, seine liebe Not hat: "Alle paar Monate hält mir jemand diesen Rekord unter die Nase". Der Vergleich zwischen damals und heute ist einen genaueren Blick wert. Kurz nach dem Rekordjahr bremste der "Ölschock" die Reiselust und mit der Tauernautobahn


In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Struktur der Osttiroler Beherbergungsbetriebe fundamental verändert. Privatzimmer verschwinden, die Zahl der Qualitätsbetten steigt.

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Betten 1990 Betten 2010 5881 5269

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Privat

öffnete in den Achtzigern ein mächtiger Konkurrent seine Tunnels. Die Touristenkarawane nahm einen anderen Weg, die Nächtigungen in Osttirol sanken. Parallel setzte ein anderer, noch massiverer Trend ein. Fernreisen wurden billiger, vor allem die Deutschen kehrten zumindest im Sommer den Alpen zugunsten anderer Destinationen den Rücken und ganz Tirol musste erkennen, dass die klassische Sommerfrische an Reiz verlor. 1972 zählte man in Tirol 22 Millionen Sommernächtigungen und nur neun Millionen Winternächtigungen. Dann kam die milliardenschwere Aufrüstung der Nordtiroler Seilbahnindustrie, gestützt mit Abermillionen an Steuergeld. Und so wendete sich das Blatt. Zwanzig Jahre später, 1992, war die Bilanz ausgeglichen, mit je 23 Millionen Nächtigungen im Winter und Sommer. In der Folge

Bauernhof Privat

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4/5 Sterne

baute der Sommer touristisch weiter ab. Heute führt die Wintersaison mit 25,7 Millionen Nächtigungen unangefochten. Nur wenige Regionen wie Osttirol, Seefeld und die Gegend um den Achensee sind im Sommer stärker. Sie haben mit dem Manko zu leben, dass der Sommergast im Schnitt einen Tag kürzer bleibt als jener im Winter, nämlich vier Tage. Tendenz fallend. Der zurückliegende Winter ließ den Norden Tirols nicht nur im Schnee versinken, sondern auch in einer Flut von Gästen. Allzeitrekord wurde nach dem Bekanntwerden der Zahlen im Mai gefeiert. Fast alle legten zu, teilweise mit zweistelligen Prozentraten. Verlierer waren das Lechtal, die Region Kaiserwinkel und – Osttirol. Zwar konnten die Nächtigungen annähernd gehalten werden (-0,1%), aber die Gästeankünfte gingen um 2153 oder 1,3% zurück. Barbara Nussbaumer, Geschäftsführerin des TVBO, sucht nach Erklärungen. Der späte Wintereinbruch und ein schwacher März

3 Sterne

Ferienwohnung Privat

trüben die Bilanz, "aber auch der Verlust von 900 Betten im Vergleich zum Vorjahr", erklärt Nussbaumer. Bettenverlust ist bei näherer Betrachtung der Hauptgrund dafür, dass die Rekordwerte der frühen siebziger Jahre nie wieder erreicht wurden. Während die Zahl der höherwertigen Hotelbetten vor allem in der 4- und 5-Sternekategorie, aber auch die Zahl der qualitativ hochwertigen Ferienwohnungen steigt, sank in den vergangenen Jahrzehnten jene Bettenkategorie dramatisch, die im Osttirol der siebziger und achtziger Jahre besonders weit verbreitet war: die Privatzimmer. Gemeinsam mit dem massiven Abbau der 2-Sterne-Kategorie ist diese Entwicklung, wie die Grafik zeigt, hauptverantwortlich für das Absacken der Nächtigungsziffern im Bezirk. Bei diesem Thema kommt Franz Theurl in Fahrt und macht die Not zur Tugend: "Alle reden über Nächtigungen, niemand über Wertschöpfung. Dabei ist genau das die

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2012 /// wirtschaft /// tourismus

entscheidende Kennzahl und hier kann Osttirol mit allen anderen Bezirken locker mithalten." Als Beleg zieht der Langzeit-TVBDominator jede Menge Zahlen aus dem Hut, alle, wie er betont, offiziell erstellt von der Statistikabteilung des Landes. So stieg etwa der Durchschnittspreis für Übernachtung mit Frühstück in den letzten fünf Jahren von gut 34 auf mehr als 37 Euro an. Hier könnte ein Rückstand Osttirols, wieder einmal, zu einem Vorteil werden. Theurl: "Wir haben kein Überangebot an Betten, wie Nordtirol im Sommer. Deshalb halten wir auch über das Jahr im Vergleich höhere Durchschnittspreise als die Nordtiroler." Bei geringerer Auslastung, müsste man dazusagen. Wasser ist für TVB-Geschäftsführerin Barbara Nussbaumer ein zugkräftiges Sommerthema. Eine Kajakbroschüre und ein Folder über die Isel werben für den Osttiroler Gletscherfluss.

Das Preisargument bestätigt auch Tourismusexperte Jakob Edinger, der vor kurzem in der Tiroler Tageszeitung "Preisdumping" aufgrund von Überkapazitäten kritisierte und eine Lanze für den Sommertourismus brach. Tirol müsse sich viel stärker "zu einer

Ganzjahresdestination entwickeln und sich nicht nur auf dem Winter ausruhen." Osttirol hat zumindest hier die Nase vorn und keine schlechten Karten. Auch deshalb, weil die Marke relativ unbeschädigt ist. Viele Tourismusorte würden nämlich immer größer und lauter, statt sich zu entspannenden"Sommeroasen" zu entwickeln, beklagt Edinger, der Angebote für Senioren und "Jungsenioren" vermisst. Entsprechend massiv versucht die Tirol Werbung, den "Bergsommer" zu forcieren und lässt sich einschlägige Kampagnen heuer 5,5 Mio Euro kosten. Im Zuge dieser Aktivitäten gibt es auch den "Bergsommer Osttirol", für den vorwiegend in Österreich die Werbetrommel gerührt wird, wie Barbara Nussbaumer erklärt: "Seit Mitte Mai läuft eine Radiokampagne auf Ö3, während der Fussball-EM schalten wir TV-Spots auf ORF 1 und 2." Eine eigene "Landingpage" soll die Werbung im Internet schlagkräftiger machen und sei

Das Genießerhotel setzt seit Generationen Maßstäbe. Die Rauterstube in Matrei in Osttirol ist ein Paradies für Genießer. Hier, im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern, finden Gourmets kulinarischen Genüsse vor, die selbst höchsten Ansprüchen gerecht werden. 30 Jahre durchgehende Haubenqualität sprechen für sich. Hotel Rauter Familie Obwexer Rauterplatz 3 9971 Matrei www.hotel-rauter.at


mit einer Vielzahl von Online-Aktivitäten verlinkt. Eher subtil, aber bei näherer Betrachtung doch eindeutig, ist die Haltung der Osttiroler Touristiker zum heißesten Thema dieses Sommers, dem geplanten Kraftwerksbau an der Oberen Isel. Klare Worte gegen das Vorhaben will sich öffentlich keiner der Verantwortlichen abringen, aber zumindest in den aktuellsten Werbefoldern lässt sich Haltung erkennen. Exakt zum richtigen Zeitpunkt werben ein hübscher Wildwasser-Prospekt und ein eigener Isel-Folder für den "letzten frei fließenden Gletscherfluss der Alpen", eine der wichtigsten Attraktionen der Sommerdestination Osttirol.

IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Dolomitenstadt Media OG

Osttirol ist eine Sommerdestination. Während tirolweit fast 60% aller Übernachtungen im Winter verkauft werden, verbucht Osttirol 55% Sommernächtigungen und liegt damit unter 34 Tiroler TVBs auf Platz 2 hinter Innsbruck.

Osttirol

Fotografen: Martin Lugger, Miriam Raneburger, Ramona Waldner, Hai Dang Tran, Wolfgang Retter, EXPA: Johann Groder/Jürgen Feichter, Christian Böhm, Philipp Brunner.

55 %

1.000.000

45 %

Geschäftsführung: Dr. Gerhard Pirkner, Christian Tegischer; Chefredaktion: Dr. Gerhard Pirkner; Grafik: LIGA Graphic Design, Nina Gomig; Mitarbeiter dieser Ausgabe: Klaudia Zanon, Claudia Bacher, Mathias Gomig, Melanie Fercher, Judith Goritschnig, Bernd Lenzer;

838.000

Anzeigenleitung: Christian Tegischer

Winter Sommer

Tirol

Verlags- und Redaktionsadresse: Dolomitenstadt Media OG, Zettersfeldstraße 2, 9900 Lienz, Tel. 04852/700500 Mail Redaktion: redaktion@dolomitenstadt.at Mail Office und Abo-Bestellung: office@dolomitenstadt.at Jahres-Abo Inland: Euro 28,00 ■

58 %

25.600.000

42 %

18.000.000

Druck: Oberdruck Digital Medienproduktion GesmbH, www.oberdruck.at, Auflage: 2.500 Stück Coverfoto: Miriam Raneburger Für die Präsentation der Modekollektionen auf den Seiten 102-113 werden Druckkostenbeiträge entrichtet, sie gelten deshalb als bezahlte Anzeigen.

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2012 /// wirtschaft /// mühle

BAGGER FRISST MÜHLE. DAS VIDEO! Über keine andere Baustelle Osttirols wurde je so intensiv diskutiert, wie über den Bauplatz für das "Kaufhaus Lienz", ein von Südtiroler Entwicklern geplantes Großkaufhaus an der Lienzer Dolomitenkreuzung. Nicht nur das Projekt ist umstritten. Auch der "Altbestand" sorgt seit Jahren für Schlagzeilen, eine hässliche, zuletzt sehr desolate und übel stinkende Mühlenruine. Das mehr als 30 Meter hohe Bauwerk aus den fünfziger Jahren ist mittlerweile Geschichte, demnächst soll auch sein Schutt verschwunden sein. Wir haben den Abriss des Gebäudes nicht einfach fotografiert, sondern mit einer Zeitrafferkamera vom gegenüberliegenden "Ämterhaus" über mehrere Tage und Nächte je ein Bild pro Minute gemacht. Aus tausenden Bildern und Videomaterial unseres Kameramanns Peter Werlberger entstand ein geradezu archaisches Videodokument im Stil von "Herr der Ringe". Scannen Sie einfach mit dem Smartphone den QR-Code auf der gegenüberliegenden Seite, um das Video auf ihrem Handy anzusehen.

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Im Internet finden Sie den Film unter MEHR

Wo diese Ruine dem Erdboden gleichgemacht wurde, soll bis zum Frühjahr 2014 ein Einkaufstempel entstehen, inklusive Tiefgarage für 420 Autos. Der Baubeginn verzögert sich, soll aber noch 2012 erfolgen.

www.dolomitenstadt.at/3/muehle


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CODE SCANNEN – VIDEO SEHEN


2012 /// wirtschaft /// lienzer wasser

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text: gerHard pirkner /// fotos: Martin Lugger

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LIENZ TRINKT QUELLWASSER UND SITZT AUF EINEM SEE Es kostet nur einen Cent pro Liter und ist das pure Leben: Trinkwasser. Ein Schatz, der nicht immer geschätzt wird.

Karl Schupfer, Leiter des Lienzer Wasserwerkes, trinkt an der Quelle bei Schloss Bruck und wundert sich über Menschen, die für abgestandenes Wasser aus Plastikflaschen viel Geld hinblättern.

Der Lienzer "Schlossberg" heißt so, weil das Schloss Bruck an seinen Flanken thront, man könnte seinen Namen aber auch von einer anderen Bedeutung herleiten: er ist das Wasserschloss der Stadt, die fast zwei Drittel ihres gesamten Trinkwasserbedarfs aus seinen Quellen schöpft. "Schlossbergwasser" ist eine Marke unter Einheimischen, es sei das beste Wasser, schwören viele und gar nicht wenige füllen den kühlen Schatz dort in Flaschen, wo er in seiner reinsten Form aus dem Berg rinnt, am Schlossteich, aus der dort direkt gefassten Quelle. Ein Weg, den man sich sparen könnte, erklärt Wasserwerksleiter Karl Schupfer. "Unsere Hochbehälter sind nicht allzu groß, das Leitungswasser deshalb nicht älter als einen Tag und ebenfalls quellfrisch." Eine Million Kubikmeter Wasser verbraucht Lienz pro Jahr. Zu 90% kommt dieses Wasser aus Quellen, vorwiegend gefasst auf dem Hochstein, zum Teil auch am Fuße des Zettersfelds, wo etwa das Bezirkskrankenhaus Lienz eine Quelle besitzt, die in die Infrastruktur des städtischen Wasserwerkes integriert ist. Die restlichen 10% liefert der Tiefbrunnen südlich des Dolomitenstadions. Verteilt wird das Wasser über eine Ringleitung, die 30 Zentimeter Durchmesser hat und rund um die Innenstadt führt. Von dort zweigen die Leitungen der Konsumenten wie Äste ab, insgesamt ca. 3000 Anschlüsse. Für die Endverbraucher kostet der Kubikmeter Trinkwasser in Lienz derzeit exakt einen

Euro netto, oder in anderen Worten, ein Liter reines Quellwasser kostet einen Cent. "Komisch, dass die Leute trotzdem Mineralwasser kaufen", wundert sich Schupfer. Der Preis ist verglichen mit anderen Städten durchschnittlich. In Kitzbühel und Kufstein kostet der Kubikmeter rund 80 Cent, in Matrei i. O. dagegen den Spitzenwert von 1,35 Euro netto. Das Wasserwerk wird als autarker Wirtschaftsbetrieb geführt, erwirtschaftet alljährlich einen kleinen Gewinn und investiert sämtliche Einnahmen aus dem Wasserverkauf direkt und zweckgebunden in die Aufrechterhaltung der Versorgung, deren Wurzeln in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Die Quelle "Pappernitz" speiste 1596 den ersten Brunnen von Lienz vor der Michaelskirche. 1897 wurde der erste Hochbehälter auf dem Schlossberg mit Quellwasser gefüllt. Von dort braucht das Wasser übrigens zwölf Minuten bis ins Tal.

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2012 /// wirtschaft /// lienzer wasser

Eine Million Kubikmeter Wasser verbraucht Lienz pro Jahr, Im Schnitt sind es 35 Liter pro Sekunde, die über ein 60 Kilometer langes Leitungsnetz an 3000 Abnehmer verteilt werden.

Wohin das frische Nass plätschert, sehen Schupfer und seine Mitarbeiter in Echtzeit auf ihren Computerschirmen. Selbst ein Laie erkennt dort auf den ersten Blick, durch welches Rohr des insgesamt 60 Kilometer langen Leitungsnetzes gerade wieviel Wasser fließt. Im Schnitt sind es 35 Liter pro Sekunde. An manchen Sommerabenden kann der Gesamtverbrauch der Stadt auf bis zu 100 Liter/Sekunde ansteigen, dann werden Gärten gegossen, Hotelgäste stehen unter der Dusche, Badetücher und Autos werden gewaschen – und viele Klospülungen gedrückt. Sie verbrauchen aus Konsumentensicht am meisten Wasser, 30 bis 40 Liter

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pro Tag und Nase, wenn man EU-Statistiken glauben darf. Im internationalen Vergleich liegen die Lienzer auch beim Wasserverbrauch im Durchschnitt. "Der Pro-Kopf-Trinkwasserverbrauch liegt bei 150 Liter am Tag", erklärt Schupfer, da sei die Industrie aber schon eingerechnet. Zieht man den gewerblichen Wasserverbrauch ab, verpritscheln die Dolomitenstädter um die 120 Liter pro Tag, Tendenz sinkend. Auch das ist ein internationaler Trend, erklärbar vor allem durch immer bessere Haushaltsgeräte. Moderne Geschirrspüler und Waschmaschinen brauchen nur einen Bruchteil der Wassermenge ihrer technologischen Vorgänger. Außerdem hat die Badewanne in vielen modernen Haushalten ausgedient. Duschen braucht


weniger Wasser. Fast verschwindend gering ist zu guter Letzt jener Anteil am köstlichen Nass, den wir zum Überleben brauchen: das Wasser, das wir tatsächlich trinken. Zwischen zwei und fünf Liter rinnen pro Kopf und Tag durch die Gurgel, als buchstäbliches "Trinkwasser".

TRINKWASSER KÖNNTE BALD AUCH STROM ERZEUGEN Angst vor dem Verdursten ist im Lienzer Talboden nicht angebracht, dafür sorgt ein "unterirdischer Stausee" mit enormen Grundwassermengen. 600 Meter tief wurde das Becken, in dem Lienz liegt, vor Jahrtausenden mit Schwemmmaterial aufgefüllt, das sich am "Kärntner Tor" aufstaute und die Wassermassen in unterschiedlichen Schichten und Kammern umschließt. Gut 20 Meter hoch ist die oberste Schicht, die das Grundwasser vor Verunreinigungen und Kontaminierung schützt. Wasserwerker Schupfer: "Wir könnten problemlos alle Gemeinden des Talbodens versorgen". Auch für einen in unseren Breiten immer häufiger auftretenden Wasserfresser steht ausreichend Futter zur Verfügung: Schneekanonen. Künstliche Beschneiung braucht Trinkwasser, das in Speicherteiche auf dem Hochstein und dem Zettersfeld gepumpt wird. Im Gegensatz zu anderen Liftbetreibern in Osttirol zahlen die Lienzer Bergbahnen den vollen Trinkwasserpreis, immerhin 80.000 Euro pro Jahr. Die Beschneiungsteiche wurden mit öffentlichen Mitteln angelegt, im Gegenzug gibt es eine Abnahmegarantie der Bergbahnen für 25 Jahre. Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Schließung von Hochstein-Liften im Winter ein nicht ganz uninteressanter

Aspekt. Werden Pisten aufgelassen, verlieren die Speicherteiche ihren Sinn und die Stadt einen Großabnehmer für ihr Wasser. Dessen kommerzielle Nutzung könnte demnächst auch noch in einer anderen Variante für Diskussionsstoff sorgen. Trinkwasserkraftwerke erleben derzeit einen Boom und auch die Lienzer Stadtverwaltung tüftelt an Projekten, die das Gefälle zwischen den Quellen auf rund 2000 Metern Seehöhe und den Hochbehältern zur Stromgewinnung nutzen. Eine Studie des Ziviltechnikers Arnold Bodner liegt vor und bescheinigt einerseits die Machbarkeit eines solchen Vorhabens, andererseits aber auch beträchtliche Kosten bei vergleichsweise wenig Ausbeute. Zwischen 20.000 und 30.000 Euro pro Jahr könnte der Ertrag eines Lienzer TrinkwasserKraftwerks liegen. Sein Bau würde aber eine halbe Million Euro kosten. Ob das eine Option ist, wollte der Leiter des Wasserwerkes gegenüber Dolomitenstadt nicht beurteilen. "Aber eines weiß ich", fügt Schupfer an, "wenn wir das machen, rufen mich sicher die Leute an und beschweren sich, dass das Wasser irgendwie komisch schmeckt, obwohl Geschmack sehr subjektiv ist und es dafür keinerlei technischen Grund gibt." Vielleicht fahren wir demnächst doch lieber zur Quelle am Schlossteich und genießen dort in vollen Zügen, was unverfälscht, eiskalt und unendlich köstlich direkt aus der Schlossberg-Erde sprudelt.

JETZT AM KIOSK Hier gibt es das Dolomitenstadt-Magazin: Lienz: Tyrolia, Rosengasse. Papier Geiger, Hans v. Graben Gasse 2. Tabakfachgeschäft Dobnig, Johannesplatz 5. Trafik Semrajc, Am Markt. Stangl Die Trafik, Kärntner Straße 28. Tabak-Trafik Bachmann, Bahnhof Trafik Bundschuh Franz, Brixnerplatz 1. Buffet Kiosk Krankenhaus Jank. RGO-Lagerhaus Tankstelle, Kärntnerstraße 110. Agip Tankstelle Berghofer, Kärntner Straße 57. OMV Tankstelle Mariacher, Tiroler Straße. bp sb Tankstelle, Iseltalerstraße 25. Adeg Berger, Pustertaler Straße 13. Adeg Aichner, Tristacher Straße 17. M-Preis Filialen Lienz, Sillian, Matrei, Kals. Bäckerei Joast Filialen. Nußdorf-Debant: Tabakfachgeschäft Gatterer, Glocknerstraße 1. Adeg Kofler, Hermann-Gmeiner-Str. 3. Dölsach: Spar Markt. Innervillgraten: Schett Walter. Heinfels: Hubert Linder, Shell-Station Deticek. Sillian: Zeitungen Birgit Webhofer. Abfaltersbach: Adeg Markt. Matrei: Papier Obwexer. eni Service Station. Virgen: Rosemarie Leitner. Adeg Aktiv Markt. St. Jakob: Spar Markt Heinzle. Hopfgarten: Hintner’s Erben.

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2012 /// wirtschaft /// expa

EXPA RÄUMT AB Osttiroler Fotoagentur gewinnt zwei der wichtigsten Pressebild-Preise. 2008 gründeten der Kalser Johann Groder und der Lienzer Jürgen Feichter die Fotoagentur EXPA, die vor allem auf Sportfotografie spezialisiert ist und auch zu den Partnern von DOLOMITENSTADT zählt. EXPA beliefert prominente Medien im In- und Ausland und bebildert auch sehr atmosphärische Lifestyle-Reportagen, in diesem Heft zum Beispiel unsere "Ziegenstory" aus Kals auf Seite 12. Mittlerweile arbeiten europaweit rund 35 Profifotografen im Pool der EXPA und decken auch internationale Großevents rund um den Globus fotografisch ab, von der deutschen Bundesliga bis zur "Formel 1". Im Mai und Juni dieses Jahres gab es bei den Pressebild-Spezialisten 64

gleich mehrfach Grund zum Jubeln. Zuerst erhielt Jürgen Feichter die Trophäe für das beste “Sportfoto des Jahres“ verliehen von Sport Media Austria (SMA), der Vereinigung österreichischer Sportjournalisten. Das Siegerbild, aufgenommen beim Triathlon in Kitzbühel, passt wunderbar zum Titelthema unseres Heftes: "Ab ins Wasser". Am 5. Juni setzte dann Hans Groder eins drauf und nahm im Wiener Metropol den APA-Fotopreis "Objektiv 2012" entgegen, den begehrtesten journalistischen Fotopreis des Landes, dotiert mit insgesamt 24.000 Euro. Groder gewann mit einem ungewöhnlichen Porträt der Skifahrerin Maria Höfl-Riesch nicht nur die Kategorie

"Sportfotografie", sondern auch den Hauptpreis. Das Bild, aufgenommen auf dem Mölltaler Gletscher, stellt Riesch in eine fast apokalyptische Gerölllandschaft und erzählt hoffentlich nicht die Geschichte künftiger Wintersaisonen. Wir gratulieren Hans und Jürgen sehr herzlich und freuen uns auf viele weitere Topbilder in unseren Medien.

Die preisgekrönten Sportfotos von Jürgen Feichter (unten) und Hans Groder (rechts).


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kultur


068 MACH MIT BEI OLALA 2012 Einheimische auf der Bühne

072 GOLDSCHMIEDE Walter und Günther Widemair

078 THE BIG BOOM Drumartic in der RGO-Arena

080 ÄMTERHAUS NEU Architektur für Fortgeschrittene

082 SILENCERS Gar nicht leise Kultrocker

084 PIX & VIBES Schrankenloses Kulturvergnügen


2012 /// kultur /// olala

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Kein anderes Event in der Dolomitenstadt erhält soviel einstimmigen Applaus, ist so beliebt und hat so viele Zuschauer wie das StraĂ&#x;entheaterfestival OLALA.

24.-28. JULI 2012


OLALA 2012 JETZT KOMMT IHR AUFTRITT! Ummi Gummi und die französische Theatergruppe "Cirkatomik" suchen Einheimische, die beim diesjährigen Olala-Festival mehr als nur zuschauen möchten.

Sicher ist er sich nicht, der umtriebige Mister OLALA, Hans Mutschlechner: "Keine Ahnung, ob sich da zwanzig Leute melden. Sie sollten auch etwas Zeit mitbringen. Dann wird das sensationell." Je näher das Festival rückt, desto nervöser wird "Mutsch". Er wirkt dann noch grantiger als sonst, taucht an mehreren Orten gleichzeitig auf und raucht wie eine Dampflok. Gesund ist das nicht, aber jedes Jahr auf's Neue ein Hit, seit mehr als 20 Jahren. Kein anderes Event in der Dolomitenstadt erhält soviel einstimmigen Applaus, ist so beliebt und hat so viele Zuschauer. Mag sein, dass Ummi Gummi in früheren Jahren noch mehr Sensationen zu bieten hatte, damals, als Sting nach Lienz kam. Aber immer noch werden die Aktivisten des nach wie vor wichtigsten Lienzer Kulturvereins einmal im Jahr zur Drehscheibe für Straßentheater und Kleinkunst auf europäischem Niveau. Mutsch und seine Leute kennen mehr Akrobaten als jeder Zirkusdirektor, sie haben für hunderte schräge Vögel in den letzten Jahren Hotelzimmer gecheckt, Bühnen aufgebaut und technische Wünsche jenseits des Normalen realisiert. Der eine braucht fünf Badewannen, der andere einen

Wenn Hans Mutschlechner diesen Blick aufsetzt, ist das Festival im Anrollen.

40 Meter hohen Kran. Einmal versinkt der halbe Schlossberg im Pulverdampf eines Feuerwerks, dann illuminieren pyrotechnische Orgien den Iselkai. Dazwischen keimen wundersam poetische Kleinkunststücke an allen Ecken der Stadt und der Großteil des Publikums hat sowieso dauernd Bauchweh vor Lachen. Wenn in Lienz Straßentheaterwoche ist, sind die Leute genauso gut

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2012 /// kultur /// olala

aufgelegt, wie wenn es im Winter endlich zu Schneien beginnt. Noch besser sogar. Aber ob die Fans auch in die Arena wollen, oder besser gesagt auf den Laufsteg? Hans Mutschlechner versucht es: "Wir brauchen heuer 20 Freiwillige, Männer und Frauen, aber mehr Frauen. Ich möchte nicht sagen Models, obwohl es um eine Modenschau geht." Mutsch meint damit, dass man nicht wie ein Model aussehen muss, auch wenn er es so nicht sagen will. Unter uns: jeder ist ein Model, oder etwa nicht? Es kommt nur auf die richtigen Klamotten an und die werden von einer ganz schrägen französischen Truppe allen Freiwilligen buchstäblich auf den Leib geschneidert. Die Show hat den Titel: "Le Plus Grand Défilé des Petites Coutures".

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Im Klartext werden Menschen vorwiegend weiblichen Geschlechts gesucht, die ganz locker drauf sind, an zwei Tagen in der letzten Juliwoche eher wenig vorhaben und einmal im Leben etwas richtig Verrücktes machen möchten. Das ist doch eine Ansage, oder? Wir vom Dolomitenstadt-Magazin werden alle TeilnehmerInnen vorstellen, in einer lässigen Slideshow auf dolomitenstadt.at. Und wir werden den großen Auftritt mit der Videokamera begleiten. Dann haben auch die Enkel noch etwas davon. Und so kommt man auf die Bretter, die die Welt bedeuten: Einfach Hans Mutschlechner anrufen oder eine Mail an Ummi Gummi schreiben. Hans erzählt dann ganz genau, worum es geht. Schräge Mode ist das Thema. Ort der Handlung wird jedenfalls der Lienzer Stadtsaal sein und der Applaus – gewaltiger Applaus! – ist sicher. Also: einfach bei Ummi Gummi melden. Telefon: 0699 12264200 Mail: info@ummigummi.at

MEHR

www.olala.at

Das könnten Sie sein! OLALA sucht 20 Freiwillige, die sich wunderbar schräge Kostüme auf den Leib schneidern lassen und an einer unterhaltsamen Show im Stadtsaal teilnehmen.


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OLALA 2012 AUF EINEN BLICK


2012 /// kultur /// musik

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Goldschmiede


DRUMARTIC TITEL!!!

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WALTER UND GÜNTHER WIDEMAIR MACHEN MUSIK ZU GOLD UND SUCHEN AUCH NACH JAHRZEHNTEN IM BUSINESS NACH NEUEN KREATIVEN WEGEN.


2012 /// kultur /// musik

ZWEI ROCKER IM LAND DER VOLKSMUSIK "Du musst ein Musikerleben geführt haben, um zu wissen, was die Leute spüren wollen."

"Und dann kamen wir mit dem Dolomitensextett und machten unter all den Oberkrainer-Epigonen plötzlich Happy Sound im Stil von James Last".

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"Bei den Castingshows geht´s um die Quote, nicht um das Talent der Musiker". Walter Widemair beugt sich vor. Auf der schwarzen Ledercouch im Debanter Tonstudio von Universal Music ist er in seinem Element: Musik. Bruder Günther sitzt ihm gegenüber und legt nach: "Das musikalische Niveau von The Voice of Germany ist atemberaubend. Aber nach ein paar Wochen hast du die Teilnehmer vergessen." Die beiden wissen, wovon sie reden. Sie haben Musik mit der Muttermilch getrunken, schon im Kindergartenalter Instrumente gespielt und bei so vielen Goldenen Schallplatten die Hände im Spiel, dass man sie nicht mehr zählen kann, als Komponisten, Arrangeure und Songwriter: "Keine Ahnung. Insgesamt haben wir sicher an 250 Songs mitgewirkt, die Gold und Platin gewonnen haben." Rückblende in das Jahr 1972. Led Zeppelin katapultieren sich mit "Stairway to Heaven" in den Rockolymp, Genesis gibt das erste Konzert in Deutschland und in der populären Unterhaltungs- und Schlagermusik dominieren Gruppen, die den Oberkrainer-Sound von Slatko Avsenik drauf haben. "Und dann kamen wir mit dem Dolomitensextett und machten unter all den Oberkrainer-Epigonen plötzlich Happy Sound im Stil von James Last", schmunzelt Walter Widemair. Vier der sechs Musiker waren Brüder. Ottokar gab den

Bandleader, die Youngsters Günther und Werner durften erst später mit auf Tourneen, die um die halbe Welt führten und nicht nur musikalisch mancher Rockband zur Ehre gereicht hätten. Wilde Jahre, keine Frage, und doch gründet sich der Erfolg der musikalischen Brüder aus Nußdorf-Debant auf eine andere, schicksalhafte Begegnung. Anfang der achtziger Jahre lernte der Lechtaler Bankdirektor Franz Koch den Osttiroler Tontechniker Sepp Eder kennen. Koch startete damals gerade eine MusikProduzentenkarriere in Elbigenalp und eröffnete kurzentschlossen ein zweites Tonstudio im Debanter "Mühlenstüberl". Dort werkelten vorerst Eder und Toni Kellner, der den Vertrieb organisierte. Er fuhr 1983 nach Südtirol, um sich im Auftrag von Koch eine neue volkstümliche Schlagertruppe anzusehen, die sich "Kastelruther Spatzen" nannte. Der Rest ist Musikgeschichte. Heute pflastern "die Kastelruther" die Wände im 1991 neu gebauten Debanter Tonstudio mit Gold und Platin. 2002 verkaufte Koch sein mittlerweile beachtliches Musikimperium an den Giganten Universal Music. Doch die Spatzen sind noch immer auf der Liste der Künstler, die in Osttirol ihre Titel arrangieren lassen, neben Interpreten wie Monika Martin, Nockalm-Quintett, Semino Rossi, Marc Pircher und den Jungen Zillertalern. Sie sind allesamt Dauergäste in den Hauptabendprogrammen vorwiegend öffentlich-rechtlicher Fernsehsender von ZDF bis ORF. Walter Widemair: "Wir haben nach


Mancher Jungmusiker würde für Gold seine Großmutter verkaufen. Im Debanter Studio werden damit die Wände tapeziert.

wie vor die Champions League im Haus." Der musikalische Tausendsassa stieß ein Jahr nach Eder und Kellner zur KochTruppe, als damals noch hoch aktiver Bandmusiker und Absolvent des Konservatoriums brachte er ein Know-how ein, das auch dreißig Jahre später als zentrales Merkmal der Goldschmiede gilt: "Unsere eigene Musikalität ist das Entscheidende. Du musst die Musik selbst beherrschen, die Möglichkeiten kennen, gespielt haben, aufgetreten sein, ein Musikerleben geführt haben und wissen, was das Publikum hören möchte. Und was die Leute spüren wollen." Die profunde Musikalität der Brüder trägt den Erfolg des Osttiroler Studios. Sepp Eder ist Pensionist, Toni Kellner nach München übersiedelt. Die Widemairs halten die Stellung und bleiben im Zentrum einer Musikfabrik, die vor großen Umwälzungen steht. "Heute hat jeder Lausbub ein Studio daheim," sinniert Walter, doch bei aller technischen Brillanz der Samples fehle im Zeitalter programmierbarer Computersounds die Authentizität echter Vollblutmusiker. Günther: "Computerperfektion ersetzt und zerstört

die Eigenheiten der Musiker." Genau diese Entwicklung sei es gewesen, die vor einigen Jahren die Karriere des Dolomiten-Sextetts beendete. Nach Jahrzehnten "on stage" brachte die Band auf ihrer letzten Tournee in Brasilien noch einmal Tausende zum Tanzen auf Tischen und Bänken: "Wir waren live tatsächlich fast wie eine Rockband unterwegs und enorm erfolgreich", erzählen die Musiker, die 2004 die Reißleine zogen und von der Livebühne abtraten. 32 Jahre nach dem ersten Auftritt war für Walter Widemair die Luft draußen: "Unsere Konfrontation mit dem Publikum war authentisch, richtige Musik, ehrlicher Spaß. Was heute auf den Bühnen abgeht, ist aus der Sicht eines echten Musikers eine Fehlentwicklung." Um gegenzusteuern, suchen die Widemairs nach jungen Talenten – von denen es ist Osttirol erstaunlich viele gibt – und packen, klammheimlich, doch immer wieder die Instrumente aus. Günther als Posaunist der "Hüttenzauberer" und Walter, der spielt jetzt Gitarre. In einer Coverband, die alte Helden aufleben lässt: Creedence Clearwater Revival.

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2012 /// kultur /// egger, walde, berg

SCHLOSS BRUCK: EGGER, WALDE, BERG

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Albin Egger-Lienz (1868–1926), Alfons Walde (1891–1958) und Werner Berg (1904–1981) gelten als markante Vertreter der österreichischen Moderne. Dabei verbindet die drei Künstler vor allem eines: Ihr Wirken in Regionen abseits großstädtischer Kunst- und Kulturzentren. Stattdessen prägten die Gegenden rund um Lienz, das

karge Ötztal, die sanft gestimmten Kitzbüheler Alpen und das melancholische, vom Zusammenleben der deutsch- und slowenischsprachigen Bevölkerung geprägte Südkärnten, das künstlerische Schaffen der drei Maler. Durch ihre Fähigkeiten gelang es ihnen, die „Provinz“ zur Bühne für eine Kunst zu machen, die aus regionalen Motiven und

Milieus ihre Unverwechselbarkeit bezieht. Vor allem die alpine Landschaft bestimmt die Szenarien, wobei jedoch immer darauf geachtet wurde, diese nicht zur Idylle zu verklären. Daher sind die Bilder von EggerLienz, Walde und Berg für viele Betrachter noch heute aktuell, denn sie spiegeln eine gewisse Lebenswirklichkeit am Land wider. In einem Bundesländer übergreifenden Ausstellungsprojekt werden bis Ende Oktober in den Museen in Lienz auf Schloss Bruck, in Kitzbühel und im kärntnerischen Bleiburg verschiedene Schwerpunkte der Künstler gezeigt. Während in Bleiburg der bäuerliche Mensch im Mittelpunkt steht, zeigt Kitzbühel die Themen Wintersport und Landschaft. Im Schloss Bruck in Lienz behandelt man die großen Schwerpunkte Religion, Krieg und Porträt. Zudem zeigt man in Osttirol das große gemeinsame Thema aller drei Künstler: „Der Mensch in der Landschaft“.

Albin Egger-Lienz, Alfons Walde und – auf dem Fahrrad – Werner Berg.


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KULTUR

SKULPTUREN IM PFLEGHAUS Am Freitag, 15. Juni, eröffnet das Pfleggerichtshaus Schloss Anras die Sommersaison 2012 und feiert damit zeitgleich sein 15-jähriges Bestandsjubiläum als Bühne für Kunstschaffende. Im heurigen Jubiläumsjahr kann man im Schloss die Werke der drei heimischen Bildhauer Sebastian Rainer aus Schlaiten, Michael Lang aus Virgen und Gerold Leitner aus Prägraten begutachten. Die drei Bildhauer, die in der Messinggasse in Lienz ein gemeinsames Atelier führen, zeigen dabei in verschiedenen Materialien ihre „geformten Gedanken“. Außerdem gewähren sie interessante Einblicke in die Kunst der Schnitzerei und repräsentieren bei dieser

Ausstellung die hohe künstlerische Qualität der heimischen Bildhauerszene. Die Ausstellung, die am Freitag, 15. Juni um 19.30 Uhr im „Schloss Anras - Museum der Region Hochpustertal“ eröffnet wird, ist bis zum 26. Oktober zu sehen. Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung von Prof. Paul Flora, die im geschichtsbezogenen Gerichtsmuseum genauso für ein breit gefächertes Angebot sorgt, wie die umfassende Fotoschau „Land & Leute“.

Im gemeinsamen Atelier, v.l.: Sebastian Rainer, Gerold Leitner und Michael Lang. Ab 15. Juni sind ihre Arbeiten in Anras zu sehen.


2012 /// kultur /// the big boom

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FOTO: MARTIN LUGGER

THE BIG

BOOM


Und es hat boom gemacht Und zwar einen BIG BOOM! Auf diesen Namen taufte die Osttiroler Schlagwerker-Combo Drumartic – Markus Warscher, René Mair, Peter Lindsberger und Markus Wendlinger – ihr selbstgebautes Riesenbaby. Fulminant war die, auch medial enorm lautstarke, Premiere des größten Schlagzeugs der Welt im Wiener Prater. Nun folgt das große Beben in Osttirol. Beim zweitägigen Festival am 6. und 7. Juli in der brandneuen RGO-Arena in der Peggetz/Lienz präsentiert das Trommlerquartett nicht nur sein spektakuläres Riesendrumset, sondern stellt auch die neue CD "Big Boom" vor. Die TV-erprobte Musikertruppe zeigt auch Kostproben ihres Könnens auf anderen selbst erfundenen Instrumenten wie dem „Plastophon“. Neben Werner Otti werden noch weitere Special Guests zum Festival erwartet!

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www.dolomitenstadt.at/3/boom

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2012 /// kultur /// ämterhaus

VORHER So präsentierte sich der "Plattenbau" jahrzehntelang an einem prominenten Platz.

Die erstaunliche Metamorphose einer ehemaligen Beamtenburg.

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Arkan Zeytinoglu ist in der österreichischen Architekturszene kein Unbekannter. Der 1968 geborene Klagenfurter entwarf unter anderem den österreichischen ExpoPavillion zur Weltausstellung in Shanghai und gewann gemeinsam mit Rudolf Rollwagen den Wiener Stadterneuerungspreis 2009 für die Generalsanierung der "Alten Heumühle". Im Auftrag der Bundesimmobilien Gesellschaft BIG schaffte Zeytinoglu, was kaum jemand für möglich gehalten hätte: das "Ämterhaus", die größte Bausünde in der jüngeren Geschichte der Dolomitenstadt, hat im neuen Kleid plötzlich einen Hauch von Bauhaus-Architektur. Ganz nebenbei wurde auch noch eine ganze Schar an Untermietern vor der Delogierung bewahrt. Ursprünglich sollte der siebenstöckige Bau, der nicht nur hässlich, sondern auch desolat und ein Energiefresser war, vollständig verglast werden. 2007 legte die BIG entsprechende Entwürfe vor – und bekam prompt Post aus Lienz. Ornithologe Dieter Moritz – über ihn haben wir im letzten Magazin berichtet – lief gegen die Pläne Sturm, weil damit einige Mauernischen weggefallen wären, in denen alljährlich im Mai


NACHHER TEXT /// GERHARD PIRKNER FOTOS /// C. BÖHM, W. RETTER

Jetzt ist das Haus perfekt gedämmt, elegant und optisch auf das Wesentliche reduziert.

einige Dutzend Mauersegler-Paare brüten. Moritz hatte Erfolg. Die BIG erwies sich als durchaus vogelfreundlich und beauftragte das Büro von Arkan Zeytinoglu mit einem alternativen Sanierungskonzept, das rundum überzeugt. Wie unsere Vorher-NachherStudie zeigt, wirkt der ehemals wuchtige Brocken plötzlich leicht und elegant. "Wir haben dem Haus sein Waschbetonkleid ausgezogen, es in seinem äußeren Erscheinungsbild simplifiziert und auf das Wesentliche reduziert", erklärt Zeytinoglu. Der Umbau, der rund drei Millionen Euro kostete, ist weit mehr als ein optisches Facelifting. Die ehemalige Beamtenburg, die mittlerweile auch Privatunternehmen als Mieter beherbergt, wurde thermisch saniert und kann jetzt mit zeitgemäßem Energieverbrauch punkten. Spannend war übrigens auch das Timing der Realisierung. Weil aufgrund kleinerer Verzögerungen das Gerüst einige Tage länger vor der Fassade stand, war der streitbare Vogelschützer Moritz bereits in Sorge, seine Schützlinge könnten zu früh aus Afrika anreisen. Doch Ende gut, alles gut. Fast auf den Tag genau zur Ankunft der gefiederten Sommergäste waren die frisch sanierten "Brutnischen" für den Nestbau parat.

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2012 /// kultur /// silencers

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GAR NICHT LEISE Ihr Proberaum ist ein ehemaliges Kaffeehaus, ihre Groupies folgen ihnen unermüdlich seit 1965 bis heute und in drei Jahren werden sie ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Nein, hier ist nicht die Rede von Mick, Keith und Co., sondern von Osttirols längst dienender Rock’n’Roll-Band „The Silencers“. Dass Peter Stiegler, Andy Leitner, Willi Pedevilla und Hugo Innerkofler es immer noch drauf haben, demonstrierten sie vor Kurzem eindrucksvoll im zum Bersten gefüllten Lienzer Kolpingsaal. Die gar nicht so

leisen „Silencers“ schaffen mit ihrem Sound, was mancher junge Musiker vermissen lässt: völlige Authentizität. Das Publikum dankt es mit Applaus und singt aus voller Kehle mit. Und wie die Alten sungen, stimmen auch deren Kinder und Kindeskinder in den unvergleichlichen Beat der "Roaring Sixties" ein. Auftritte der Kultcombo sind allerdings rar. Bandleader Peter Stiegler, ein Bruder der Lienzer Skilegende Pepi Stiegler, verwöhnt seit 1983 die Gäste seines Restaurants in Jackson Hole,

Wyoming, mit österreichischen Köstlichkeiten. Wann immer er über den großen Teich fliegt wird aber gerockt. Wir freuen uns auf das nächste Konzert!

Die "Silencers" mit 16 (oben) und einige Jahre danach. Der Coolfaktor ist immer noch da.


PETER STIEGLER

HUGO INNERKOFLER 83

ANDY LEITNER

WILLI PEDEVILLA


2012 /// kultur /// pix & vibes

PIX & VIBES

TEXT: JUDITH GORITSCHNIG /// FOTO: DANG TRAN

Schrankenloser Culture Meltingpot am 15. und 16. Juni im Kunst Werk in Dölsach. "O" und "C", oder wie sie mit bürgerlichem Namen gerufen werden Oliver Deutsch und Marcus Stotter, haben eine Vision: ein Fest als Schmelztiegel der Kulturen, der Künste und Kunstrichtungen, ein Aufeinandertreffen von Feinschmeckern und Intellektuellen, ein Drehbuch ohne Anleitung für eine Bühne ohne Grenzen.

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Das Pix & Vibes-Festival hat sich einer Vielfalt verschrieben, die man auf einem einzigen, zweitägigen Event nicht vermuten würde. Seit 2004 in den Händen ihrer Schöpfer stetig gewachsen kehrt die Veranstaltung nach einer zweijährigen Pause mit Konzerten, Tanz, Lesungen, Performances, DJs, Fotografie und sogar Modedesign made in Osttirol wieder ins beschauliche Dölsach zurück. Dort findet sich ein Plätzchen, um die Seele baumeln zu lassen. Von dieser Stimmung getragen, welche die beiden Veranstalter gerne "schrankenlos" nennen, entdecken die Besucher ein Programm, dem kein Thema vorgegeben ist und in welchem die Künstler alle Freiheiten ausleben dürfen. Die "Pix" sind in den anliegenden Räumlichkeiten zu bestaunen. Für die "Vibes" sorgen hingegen nicht nur musikalische Beiträge von Jazz über Elektrochanson und Folk bis hin zu DJ-Sets, sondern auch eine Feuer-Tanz-Performance, musikalische Lesungen und der Zeitreisende Moder Arthur. Dazu kommt noch Vibrierendes für den Gaumen aus der afrikanischen wie auch der europäischen Küche, vom Veranstalter "O" höchstpersönlich live vor dem Publikum zubereitet. Ein Highlight sei jetzt schon verraten: hinter dem Namen Taliesin verbirgt sich der Lienzer Musikproduzent und DJ Jürgen Kern, der

mit Größen wie Supermax zusammenarbeitete und nun erstmals in seinen heimischen Gefilden ganz öffentlich als Hauptact die Platten dreht. Alle Infos zum Event und laufende Berichte zum Festival gibt's auf Dolomitenstadt!

MEHR

www.dolomitenstadt.at/3/oc



sport


088 WELLENREITER EM-Rodeo auf der Drauparkwelle

090 DER TRAUM VOM FC OSTTIROL Ein Team f端r junge Ballk端nstler

092 IM AUFWIND Paraglider fliegen zur Weltspitze

098 RANGGELN Die Gladiatoren der Ostalpen


2012 /// sport /// kajak

ALLES WALZE(R) Vom 24. bis 30. Juni misst sich Europas Kajakelite in der Drauparkwalze. Neben der europäischen Weltspitze nehmen auch wagemutige Pappbootfahrer den Kampf mit der Drauparkwalze auf.

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Sie ist für Wassersportler Grauen und Freude zugleich: die Walze. Wer als Laie in eine Wasserwalze kommt, merkt schnell, dass er in ihr gefangen ist. Um Luft ringend, strampelt man um sein Leben, doch die Walze ist stärker. Erst wenn man sich zu Boden sinken lässt und unter der Strömung durchtaucht, kann man dem Sog des tosenden Ungetüms entwischen. Für die absolute Kajakelite, die vom 24. bis 30. Juni in Lienz gastiert, ist die Walze im Draupark jedoch ein Hochgenuss. Eingekeilt in ein knapp 1,80 m kleines Spielboot, mit Helm und Schwimmweste ausgerüstet und nur mit einem Paddel "bewaffnet" stellen

sich die besten Freerider Europas der nasskalten Bestie, die sich laut donnernd vor den Athleten windet. Dabei gibt es nur zwei Ziele: Europameister zu werden und dabei möglichst viel Spaß zu haben, denn der beste Kajaker ist immer noch der, der am meisten Freude an seinem Sport hat. Um den Sieger zu ermitteln, müssen die Teilnehmer in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Punkte sammeln. Dies gelingt durch verschiedene "Moves", die man in der Walze absolviert. Für jede Drehung um 180° gibt es Punkte. Bei einer flachen zwei und bei einer hohen Drehung sogar vier. Außerdem erfolgt eine Bewertung des Stils, wo Moves wie der Blunt, der Cartwheel, die Pirouette oder der Surf bewertet werden. Wer wissen will, wie diese Figuren funktionieren, sollte sich das spektakuläre Event im Draupark nicht entgehen lassen, denn die Paddler zeigen viele verschiedene Tricks. Auch sonst wird viel Unterhaltsames geboten: Bei einem Pappbootrennen nehmen zahlreiche Wagemutige den Kampf mit der Strömung auf. Und bei der Party im Anschluss an die Siegesfeier der "Euro" sorgen die "Escort Ladies" für ein schwungvolles Musikprogramm.

Hier gibt's nach dem Ereignis Bilder und Ergebnisse. MEHR

www.dolomitenstadt.at/3/kajak


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WELLENREITER FOTOS: MARTIN LUGGER


2012 /// sport /// fußball

DER TRAUM VOM FC OSTTIROL Der junge Lienzer Thomas Ausserdorfer will den Osttiroler Fußball-Nachwuchs in neue Regionen führen. 90

Was haben die beiden Fußballgiganten Lionel Messi und Cristiano Ronaldo gemeinsam? Außer der Tatsache, dass sie absolute Top-Kicker sind? Richtig: Sie mussten erst entdeckt werden. Und dass, obwohl Messi irgendwo in der argentinischen Pampa aufwuchs, während Cristiano Ronaldo auf einer abgelegenen Atlantikinsel das Licht der Welt erblickte. Allein daran sieht man, dass man nicht unbedingt in den Ballungsgebieten dieser Welt leben muss, um es als Kicker zu schaffen. Allerdings war noch etwas ausschlaggebend: Die beiden Ausnahmekönner mussten sich schon früh mit den Besten ihrer Generation messen. Und wurden dadurch immer stärker. Ein ähnliches Ziel, wenn auch im kleineren Rahmen, verfolgt der junge Lienzer Trainer Thomas Ausserdorfer. Unter der Dachorganisation von Rapid Lienz will er das „Future-Team Osttirol U14“ auf die Beine stellen.

In dieser Mannschaft sollen sich die größten Talente der Osttiroler Vereinsmannschaften gegen die besten gegnerischen Teams der höchsten Kärntner Nachwuchsklasse messen. „Natürlich stehen die Türen auch für jene begabten Kinder offen, die nicht in Vereinen organisiert sind“, erklärt Ausserdorfer. Vergleichbar ist das Projekt mit einer Art Auswahlmannschaft. Die Spieler gehören ihren Stammvereinen, werden aber abgestellt, um gegen höherklassige Teams zu spielen und daran zu reifen. „Wovon letzten Endes auch der Heimatverein der jeweiligen Spieler profitiert“, so Ausserdorfer. Bislang haben schon einige Osttiroler und Oberkärntner Vereine Interesse bekundet. Immerhin geht es um die bestmögliche sportliche Herausforderung für die indivi-

duelle, persönliche und sportliche Entwicklung ihrer Talente. Seit Monaten ist Ausserdorfer daher auf den heimischen Sportplätzen unterwegs und sichtet im Training und im Spiel Talente. Letztendlich ist er für die Kaderzusammenstellung verantwortlich. Als federführender Verein agiert Rapid Lienz. Darauf haben sich die Osttiroler Vereine geeinigt. Aus diesem Grund trainieren und spielen die Talente im Dolomitenstadion Lienz. „Rechte an den Spielern anderer Vereine erwirbt Rapid dadurch aber nicht, sondern gilt nur als Dachverein aufgrund der begünstigten zentralen Lage“, stellt Ausserdorfer unmissverständlich klar. „Genauso gut könnte das Future Team auch Union Matrei oder Nußdorf-Debant heißen.“ In jedem Fall merkt man, dass es Ausserdorfer mit der Sache ernst ist. Er selbst


TEXT: BERND LENZER /// FOTOS: RAMONA WALDNER

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musste seine Karriere im besten Fußballeralter beenden. Nach drei Kreuzbandrissen in vier Jahren war im Alter von 24 Jahren für ihn Schluss. Allerdings nur mit dem aktiven Sport. „Mir war klar, dass ich dem Fußball in einer anderen Funktion erhalten bleibe, und da es mir sehr wichtig ist, dass junge Talente früh gefördert werden, habe ich mich für diesen Weg entschieden“, sagt der ehemalige Spieler von Rapid Lienz, NußdorfDebant und dem SV Hall. Und wer weiß, vielleicht flammt er durch das Engagement des jungen Trainers ja wieder auf: der alte Traum vom „FC Osttirol“!


2012 /// sport /// paragleiten

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IM AUFWIND TEXT: BERND LENZER /// FOTOS: MARTIN LUGGER

Der Traum vom Fliegen ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Ein Blick in den Osttiroler Himmel genügt, um zu erkennen, dass es dazu nicht unbedingt Turbinen braucht. Das ganze Jahr über ziehen Paragleiter oberhalb von Drau und Isel und im Angesicht von vergletscherten Bergriesen wie dem Großvenediger und dem Großglockner ihre Bahnen. Aufgrund der landschaftlichen Schönheit zwischen den massiven Berggiganten der Hohen Tauern und den zerklüfteten, schroffen Felsen der Lienzer Dolomiten entwickelte sich Osttirol in den letzten Jahrzehnten zu einem echten Eldorado für Paragleiter. Und das nicht nur für die „Könner“. Die heimischen Flugschulen wie „Blue Sky“ in Sillian und „Bruno Girstmair“ sowie „Air Taxi Osttirol“ in Lienz bieten neben Kursen und Flugstunden auch Tandemflüge für Gäste und Einheimische an.

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2012 /// sport /// paragleiten

OSTTIROL IST GLEITSCHIRM WELTKLASSE

Der 37-jährige Sigi Schusteritsch zählt beim Paragleiten in seiner Kategorie zur absoluten Weltspitze. Der gebürtige Aineter ist gemeinsam mit dem Dölsacher Thomas Weingartner ein heißer Anwärter für das österreichische Nationalteam.

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Wer also darauf vertraut, dass ein rund 24 m² großer Gleitschirm und eine Handvoll hauchdünner Seile völlig dazu ausreichen, dass man in mehreren tausend Metern Höhe gekonnt durch die Lüfte gleitet, der erfüllt schon einmal die Grundvoraussetzung zum Paragleiter. Wer dann aber auch noch fliegerische Höchstleistungen vollbringt und sich durch eine wahre Qualifikationsmühle bis in die absolute Weltelite vorarbeitet, der hat es geschafft und darf weltweit als einer von maximal 125 Piloten im „Paragliding World Cup“ (PWC) antreten. In dieser absoluten Champions-League der weltbesten Paragleiter-Piloten findet man auch drei verwegene Osttiroler. Und das nicht nur als Anwärter auf die hinteren Plätze, sondern im Gegenteil: Der in Lienz lebende Sigi Schusteritsch aus Ainet, Thomas Weingartner aus Dölsach und Thomas Berger aus Prägraten fliegen sowohl bei den Einzelwertungen, als auch in der Weltcup-Gesamtwertung regelmäßig in die Top-Ten-Plätze. Im ersten Bewerb der Saison bewies vor allem Schusteritsch viel Fluggefühl und sicherte sich beim „World Cup Brazil Castelo 2012“ den ausgezeichneten neunten Platz. Und das, obwohl man innerhalb einer Woche sechs Durchgänge absolvieren muss, wobei es wichtig ist, dass man hochkonzentriert bleibt. Denn zum einen muss man möglichst tief fliegen um Tempo aufzubauen, während man zum anderen aber nicht zu weit absinken darf, da sonst die Gefahr droht, dass man keinen Aufwind mehr hat. Bislang liegt der 37-Jährige aber voll auf Kurs für das Superfinale. Für dieses muss

er nach allen sechs Weltcup-Bewerben unter den besten 15 platziert sein. In einem zweiwöchigen Bewerb ermitteln dann die weltbesten Piloten ihren Meister. Da die Wettkämpfe in Asien, Europa, Australien sowie Nord-, Mittel- und Südamerika stattfinden, erlebt man aber nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch jede Menge Abenteuer. „In Australien zog ein mächtiges Gewitter auf uns Teilnehmer zu und noch im Vorfeld erkundigte ich mich bei dem Veranstalter, ob man bei diesem Wetter starten sollte“, erinnert sich Schusteritsch. Der Veranstalter habe ihm daraufhin versichert, dass sich das Unwetter aufgrund der fehlenden Berge schnell verziehen werde und so gingen alle Teilnehmer an den Start. Unglücklicherweise näherte sich jedoch eine zweite Gewitterfront und schon bald waren die Piloten vom Unwetter eingekesselt. „Als ich sah, wie einige besonders erfolgshungrige Konkurrenten direkt in die Wolken flogen und darin verschwanden, dachte ich mir nur, dass mir das zu gefährlich ist und setzte einfach irgendwo im australischen Outback zur Landung an“, erzählt Sigi. Wie sich herausstellen sollte, traf er die richtige Entscheidung, denn in der Zwischenzeit entwickelte sich in den Wolken ein Kampf auf Leben und Tod. Eine Teilnehmerin geriet in einen Luftkamin und wurde mit einer Geschwindigkeit von 20 Metern in der Sekunde bis auf 9.900 Meter gesaugt. Aufgrund des Druckunterschiedes und Temperaturen von minus 50 Grad verlor sie das Bewusstsein, was ihr vermutlich


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das Leben rettete, denn als sie wieder abwärts sank – der Schirm war noch intakt – kam sie in 6.000 Metern Höhe wieder zu sich und schaffte es zu landen. „Weniger Glück hatte ein japanischer Pilot. Er wurde in den Wolken vom Blitz getroffen. Es dauerte zwei Tage, bis man seinen leblosen Körper fand“, denkt Schusteritsch mit Bedauern zurück.

Schweizer Firma „Advance“ einen eigens für ihn geschneiderten Spitzenschirm bekam. Quasi den Ferrari unter den Gleitschirmen, denn die Firma sucht sich die Piloten, die ihre Gleitschirme repräsentieren, ganz genau aus. Zudem zählen Schusteritsch und Weingartner zum engen Kreis der Anwärter für das Nationalteam.

Allerdings zählen solche Unfälle trotz der agressiven Bauart der Gleitschirme im Weltcup nicht zum Alltag. "Man sieht zwar öfter, dass die Piloten ihre Rettungsschirme werfen, aber in den meisten Fällen endet es glimpflich“, erzählt Sigi.

Derzeit entsteht ein Dokumentarfilm über die beiden Osttiroler Piloten, der im Herbst offiziell in Lienz präsentiert wird und zahlreiche Epsioden aus dem Weltcup-Leben der beiden „Überflieger“ zeigt.

In jedem Fall sind die Osttiroler WeltcupPiloten seit Jahren konstant stark unterwegs. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass Thomas Weingartner von der

ECHT ABGEHOBEN Segel auslegen, Leinen sortieren, Sitzgurt anziehen und starten. Nicht mal fünf Minuten braucht ein geübter Pilot, bis er in der Luft ist. Gesteuert wird die 20 - 30 m² große und etwa fünf bis sieben Kilogramm leichte elliptische Segelfläche über Steuerleinen. Trotz seiner einfachen Handhabung ist der Gleitschirm ein leistungsfähiges Fluggerät, mit dem stundenlange und sehr weite Flüge möglich sind. Der Streckenflugrekord liegt bei unglaublichen 426 km.


2012 /// kurz notiert

LEBEN

EIN GARTEN ZUM KLETTERN Ein Ausflug in den Kletterpark Lienz ist echt abenteuerlich. Direkt an der Bergstation des „Osttirodlers“ gelegen, verteilen sich über eine Grundfläche von 2.800 m² neun verschiedene Parcours mit insgesamt 130 Podesten. 4.500 Meter Seile verbinden die Bäume miteinander. Und die höchste Stelle misst bis zum Boden 15 Meter. Somit ist der Kletterpark Lienz nicht nur Tirols größter Hochseilgarten, sondern auch ein echter „Hot Spot“ für alle „Adrenalin-Junkies“. Damit das auch so bleibt, haben die Betreiber Martina Mellitzer und Willi Seebacher den Kletterpark gegenüber dem

Vorjahr um 44 Stationen erweitert. Vor allem der „Base Jump“ erfordert den „Kraxlern“ einiges ab, gilt es doch, über eine schmale Planke zu balancieren und sich dann 10 Meter in die Tiefe fallen zu lassen. Passieren kann dabei aber nichts. Ein in Österreich bislang einzigartiges System sorgt für absolute Sicherheit.

Besuchen Sie unseren 400 Jahre alten Erbhof und erleben Sie die Kultur des Schnapsbrennens rund um den Osttiroler Pregler. Betriebsführung und Verkostung im „Schnapsgarten“ donnerstags um 16 Uhr von Mai bis Oktober.

Öffnungszeiten Hofladen: Mo - Sa, 9.00 - 18.00 Uhr Stadtmarkt Lienz: Fr, 13.00 - 18.30 Uhr / Sa, 8.30 - 12.30 Uhr

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25.05.12 15:03

SPORT

OSTTIROL IST ECHT „SPOKO“ Der offizielle Fußball-Song der Polen trägt den Titel „Koko Euro Spoko“ und avancierte im 38 Millionen Einwohnerland in kürzester Zeit zum absoluten Kulthit. „Spoko“ steht dabei übrigens für „lässig“. Echt „spoko“ finden die Vorzeigekicker rund um Superstar Robert Lewandowski auch die Osttiroler Dolomitenstadt, in der sie ihr zweiwöchiges Trainingslager aufgeschlagen haben. Nachdem man feudal im Grand Hotel residierte, brachte man sich auf den Sportanlagen der Bezirkshauptstadt in Schwung, um bei

der Fußballeuropameisterschaft im eigenen Land die Gruppengegner Russland, Tschechien und Griechenland vom Platz zu fegen. Das müsste durch die fußballerische Qualität der Polen und die gute Osttiroler Luft im Blut auch durchaus zu bewerkstelligen sein. Doch wie weit es dann noch reicht, bleibt abzuwar-

ten, denn bei einem Aufstieg warten die beiden Gruppensieger der „Gruppe B“. Und in der spielen mit Deutschland, Holland, Portugal und Dänemark gleich vier echte Hochkaräter.


2012 /// sport /// matreier ranggler

TEXT: BERND LENZER /// FOTOS: MARTIN LUGGER

DIE GLADIATOREN DER OSTALPEN 98

Was den alten Römern ihre Arenakämpfer waren, sind den Iseltalern ihre Ranggler! Es sind zwei wahre Kraftpakete, die sich auf der sattgrünen Wiese in Matrei gegenüber stehen. Die Luft ist klar und auf den umliegenden Gipfeln der Hohen Tauern liegt noch Schnee. Es ist ein echter Bilderbuchtag. Die Sonne scheint und der Himmel erstrahlt im allerschönsten Blau. Doch die beiden Hühnen, die sich barfuß und nur mit groben Leinenhosen und Hemden bekleidet ganz genau mustern, haben für all diese Schönheit im Moment keinen Blick. Stattdessen versuchen sie hochkonzentriert die Lage abzuschätzen. Was wird der andere wohl als erstes versuchen? Was ist mein erster Schritt?

Alles rund um die beiden Kämpfer herum scheint zu verstummen. Hunderte Zuschauer, die anderen Athleten auf dem Platz... alles scheint unwirklich und weit weg zu sein. Bis plötzlich ein greller Pfiff ertönt. Mit einem Mal gehen die beiden „Ranggler“ aufeinander zu, klatschen sich eilig mit der rechten Hand ab und dann geht es richtig zur Sache. Schnell, kraftvoll und äußerst geschickt. Und das so lange, bis einer der beiden „Kraftlackeln“ mit beiden Schultern auf dem Boden liegt. In dem Moment ist der Kampf vorbei und wer zum Schluss als einziger übrig bleibt, der darf sich "Hogmoar" nennen. Die Bedeutung des Wortes setzt sich aus „Hag“ (Hecke, Grundstücksgrenze) und „Meier“ (Verwalter) zusammen und bezeichnet ein altes Amt der freien Bauernschaft, das als oberste lokale Instanz bei Streitigkeiten in Grundstücksfragen galt. Inzwischen dient der Ausdruck nur noch als Ehrentitel in der Rangglerszene. Der Ranggelsport erfreut sich in Osttirol nach wie vor größter Beliebtheit. Was nicht verwundert, denn das archaische Kräftemessen findet schon sehr lange statt. „Das Ranggeln ist der älteste Brauchtumssport im östlichen Alpenraum. Erste schriftliche Aufzeichnungen gab es bereits im Jahr 1518. Doch bereits im 13. Jahrhundert gab es mündliche Überlieferungen von Ranggel-Wettbewerben“, weiß der gebürtige Matreier Peter Steiner, der mittlerweile in Virgen wohnt. Im Lauf der Zeit entwickelten sich in Ost-, Nord- und Südtirol sowie in Salzburg und

Bayern richtige Rangglerhochburgen. Vor allem Matrei tat sich als Heimat echter „Kraftlackeln“ hervor. Allerdings kam es bei den Wettkämpfen immer wieder zu Streitigkeiten. Da die Wettkampfregeln jahrhundertelang nur mündlich weitergegeben wurden, oblag die Regelauslegung großteils dem jeweiligen Veranstalter, der sie nicht selten so arrangierte, dass der Lokalmatador als Sieger den Platz verließ. Aus diesem Grund arbeitete man an einer eigenen Regelkunde, die dazu führte, dass alle Ranggler in einheitlicher Kleidung auftreten und nach gewissen Regeln kämpfen. Steiner, der in seiner Karriere als Ranggler unter anderem acht Mal Staatsmeister und neun Mal Alpenländermeister wurde, ist derzeit als Obmann des Tiroler Rangglerverbandes aktiv und freut sich sehr über das große Interesse am Ranggelsport. Auch der Nachwuchs boomt. „Die jüngsten Ranggler kämpfen in der Altersklasse von vier bis sechs Jahren“, erklärt Steiner, der betont, dass die Verletzungsgefahr gering ist. „Es gehört zwar immer ein wenig Glück dazu, aber da es beim Ranggeln genaue Richtlinien und keine Hebel oder Schmerzgriffe gibt, hält sich das Verletzungsrisiko in Grenzen.“


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SEIT FAST 800 JAHREN WIRD IN DER TAUERNGEMEINDE MATREI BEGEISTERT GERANGGELT.


szene lifestyle


E

102 PLATZREIFE Golfmode f체r Anspruchsvolle

106 AB INS WASSER Das tr채gt man heuer am Beckenrand

114 DANGS PARTYZONE Im Blitzlicht. Bilder zur Partyszene

119 SOMMERPROGRAMM 2012 Alle Termine, alle Events


Platzreife

FOTOS: MIRIAM RANEBURGER | TEXT: GERHARD PIRKNER

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DOLOMITENGOLF MACHT MODE Golf spielt man, Stil hat man und guten Geschmack, den kann man auch kaufen. Wir verraten Einsteigern und Pros, worin man beim Abschlag und im Clubhouse auf jeden Fall eine gute Figur macht.

2012 /// szene/lifestyle /// golfmode


FARBE AUF DEM GREEN

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Im Pro Shop direkt am Dolomitengolf-Platz gibt's alles rund um den Sport – und mehr. Eingekleidet haben sich Manuel und Vera in besonders hochwertige Golfmode aus den Kollektionen von BRAX und Golfino. Zur Chinohose in Cooltech-Qualität trägt er einen Klassiker, den Pollunder mit Rautenmuster aus leichter Baumwolle. Sie trägt zum Dolomitengolf-Pullover "Skorts" von Golfino, einen Mix aus Shorts & Shirt, bequem und elegant zugleich in frischem Pink, der Golfmodefarbe der Saison. Die Schuhe steuert ECCO bei, die dänische Qualitätsmarke, die auf allen Golfplätzen dieser Welt zu Hause ist.


2012 /// szene/lifestyle /// golfmode

FUNKTION MIT COOLEM TOUCH

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Die Golfmode auf dieser Doppelseite hat für uns die Boutique Mode Shooters in Lienz ausgewählt. Unkonventionell, hightech und ultracool ist der Mix, den Dominik trägt, mit einem Polohemd von Cullen und der grünen Stark Jacke aus wasserdichtem Gore-Tex® Active Shell. Natalie passt zu ihm, auch sie traut sich was, mit einem tollen Jenny Shirt aus dünnem Baumwollvoile, Whitemoss Caprihose und – als zuverlässigen Begleiter – einem klassischen Golf Tech Piqué.


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FÜHLST DU DICH WOHL, SPIELST DU AUCH GUT Golf braucht Konzentration und deshalb spielt das richtige Outfit in allen Spielklassen eine entscheidende Rolle. Manuels Maxwell Chinohose sieht lässig aus und trägt sich auch so, der Pollunder mit Kings-V-Ausschnitt passt dazu wie angegossen. Lisas Shorts sind atmungsaktiv, hübsch und nicht zu kurz, die Jacke von Peak Performance passt perfekt für kühlere Tage auf dem Platz, sie hat einen praktischen, durchgehenden Front-Reißverschluss. Die Handschuhe sind von Footjoy, Garant für einen sicheren Schlag aus jeder Position.


2012 /// szene/lifestyle /// sommermode

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AB INS WASSER

MEHR

www.dolomitenstadt.at/3/mode


SURFIN' THE BECKENRAND Für alle, die mit wenig Stoff große Wirkung erzielen wollen, gibt es nur eine wirklich heiße Zone: den Beckenrand. Dort musst du den Tag verbringen, wenn du abends nicht alleine ausgehen möchtest. Simon und Andreas halten die Stellung in Surfshorts von Volcom und Hurley, Kristin sieht mit Lacoste-Brillen von Optiker Rosar wie ein Filmstar aus, in einem zauberhaften Bikini von DC Beyer. Alle Outfits hat Zanon Sports zur Verfügung gestellt, auch den Retro-Bikini von Volcom, den Ina zum Tauchgang mitnahm (großes Bild links).

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2012 /// szene/lifestyle /// sommermode

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BODY LANGUAGE Was macht das Dolomitenbad zu einer Mischung aus Venice Beach und Copacabana? Richtig – das bisschen Stoff, das du zum Sixpack trägst. Alles, was unsere Models von Nudisten unterscheidet, findest du bei Intersport Eybl im Regal.


TRAG'S MIT FASSUNG! Zum Glück brauchen die Augen Schutz vor der Sonne. So dürfen auch Scharf- und Hellseher Brillen tragen, in ultramodischen Designs, die jedes Stück zum Hingucker machen, selbst auf der kleinsten Nase. Neben Sonnenbrillen von Puma Eyewear hat Spezialist Reinhard Rosar echte Wonderglasses der Stuttgarter "Blutsgeschwister" für unser Modeshooting ausgewählt, zu sehen im oberen Brillenbild. Darunter zwei bunte Modelle aus der Kollektion von Johann von Goisern. Handmade in Bad Goisern und weltweit en vogue. Simon (unten) braucht keine Brille. Er hat ja seinen Eybl Strohhut – süß, nicht?

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2012 /// szene/lifestyle /// sommermode

KNACKIG FRISCH

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Im Becken ohne Wasser sehen Kristin, Simon, Andreas und Elena aus wie Gemüse in der Blechbüchse: bunt und knackig! Protest heißt das Label, von dem fast alle Outfits auf diesen Bildern geschneidert werden. Der Modestore H12 hat uns die Teile zur Verfügung gestellt. Elena (unten) trägt Strick von Vero moda und Shorts von Only, ebenfalls zu haben bei H12 am Hauptplatz in Lienz.


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DURCHBLICK MIT STIL So w端rde sie auch in Hollywood die Blicke auf sich ziehen! Kristins bezaubernde Brille hat Johann von Goisern gefertigt, der Strohhut von Protest ist perfekt dazu kombiniert. Rosar Optik und H12 sind die Lieferanten.


2012 /// szene/lifestyle /// sommermode

VOM FELS IN DIE BRANDUNG

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KLETTER OUTFITS Wer nicht nur in der Sonne sondern zwischendurch auch einmal im Fels abhängen möchte, findet bei Bergsport Gassler in Lienz die richtigen Marken, zum Beispiel aus der italienischen Funktionsschneiderei Montura. Sieht gut aus und passt perfekt, wie Andreas (oben) zeigt. Simon setzt auf den Kultfaktor, mit einem Shirt von Moon, Chillaz Neiche Kraxlhosen und Kletterschuhen von La Sportiva in No-Edge-Konstruktion. Das bedeutet gleichmäßigen Druckaufbau und mehr Feeling für den Fels.


Elena w채rmt sich auf, f체r eine kleine Kletterpartie nach einem langen Badetag. Ihr Outfit ist von Montura, gekauft bei Bergsport Gassler. In der Zwischenzeit spaziert Kristin in ihren kessen Patagonia Flip Flops schon zum Shopping in the City. Ihre Tasche verdient einen genaueren Blick. Es ist eine K체hlbox mit integrierten Lautsprechern von Burton. Das ultimative Gadget dieser Badesaison, gesehen bei Zanon Sports.

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LOCKER AUF JEDEM TERRAIN


2012 /// szene/lifestyle /// dang's partyzone

DANGS PARTYZONE Showtime Er ist fast überall dabei, hat immer seine Kamera mit und kann richtig gut damit umgehen. Hai Dang Tran.

BALL DER

BERGRETTUNG Am 14. April ließen es die alpinen Helfer beim Kirchenwirt rund gehen! Anlass war der Ball der Bergrettung. Zum Tanz spielten „Die Kostnfiahra“ auf und die Bergretter und ihre Freunde bewiesen, dass sie auch auf dem Parkett leichtfüßig unterwegs sind. MEHR www.dolomitenstadt.at/3/bergrettung-ball 114


ST. Jakob rockt Ostern mal rockig – das gab’s am 7. April in St. Jakob in Defereggen im Gemeindesaal mit gleich drei tollen Bands aus Osttirol: Kill Candys, Norman Stolz & Band und die Escort Ladies. Das Partyvolk rockte am ausverkauften Event bis in die frühen Morgenstunden. MEHR www.dolomitenstadt.at/3/rock

Rin & Jes,

das konnte man hören! Bei der Präsentation ihrer CD "Wie kann man das nicht hören..." ließen die Lienzer Rapper Rin & Jes das Volkshaus erbeben. Mit dabei Special Guests aus Lienz und Kufstein, die akrobatischen Tänzer von StyleFly sowie die DJ-Truppe von Sub Movement. MEHR www.dolomitenstadt.at/3/rin


2012 /// szene/lifestyle /// dang's partyzone

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POSTCAFE & HP BAR ERÖFFNUNG Ausgerechnet am 1. April starteten zwei Lienzer Traditionsbetriebe neu durch. Das Postcafé und die HP-Bar öffneten ihre Pforten. Die neuen Postcafé-Wirte Alexandra und Mario Urso sowie HPBaristin Verena Leiher freuten sich über den gelungenen Start. www.dolomitenstadt.at/3/postcafe MEHR


DIPLOMBALL Am 5. Mai tanzte die Gesundheits- und Krankenpflegeschule beim Diplomball im Stadtsaal, organisiert vom 32. Lehrgang der Schule. Die Band 3L sorgte für beste Stimmung und Charmebolzen Hannes Lindsberger moderierte die große Tombola, bei der sich viele über den Gewinn toller Sachpreise freuen durften. MEHR www.dolomitenstadt.at/3/diplomball

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2012 /// szene/lifestyle /// dang's partyzone

SONNTAGS-SOIREE Kunstfreunde und K端nstler fanden sich am 15. April in der Galerie 9900 ein und lauschten den Kl辰ngen der Band von Gernot Fischer-Kondratovitch, der seine Ausstellung musikalisch beendete. Auch Richard Kaplenig und Michael Kos zeigten einige ihrer Werke. www.dolomitenstadt.at/3/soiree MEHR

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WANDALLER K端nstler und Lehrer Joe Wandaller holte am 26. April seine begabtesten Sch端lerinnen vor den Vorhang. Sehr viele Besucher folgten der Einladung in die Bank Austria und bewunderten die Werke von Lena und Lisa Obereder sowie Katharina Klauss. MEHR www.dolomitenstadt.at/3/wandaller


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PROGRAMM JUNI, JULI, AUGUST


SPORT 25. DOLOMITENRADRUNDFAHRT

10.06.2012 | 09:30 | LIENZ Ein "höllischer Pedalritt" um die wildromantischen Lienzer Dolomiten. Mythos und Herausforderung! Attraktives Rahmenprogramm. Mehr Info: www.dolomitensport.at

BEACHWEEK 2012

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HOCHPUSTERTAL RUN

20.-24.06.2012 | HAUPTPLATZ LIENZ Beachvolleyball Spektakel mit sportlichen Highlights und coolen Sideevents.

30.06.2012 | 14:30 | INNICHEN, SILLIAN Beliebte grenzüberschreitende Laufveranstaltung im Hochpustertal.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.hochpustertal-run.com

KAJAK FREESTYLE EURO 2012

INT. HERVIS LÄUFERMEETING

24.-30.06.2012 | DRAUPARK LIENZ Europas beste Freestyle-Paddler treffen sich in Lienz, um ihre Meister zu finden.

30.06.2012 | 18:00 | LIENZ Wettbewerb im Rahmen des Raiffeisen Läufercups 2012 im Dolomitenstadion Lienz.

Mehr Info: www.euro-lienz.at

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

BSV - PROSSEGGKLAMM-TURNIER

07.07.2012 | 10:00 | MATREI Bogenklassen: Recurve, Langbogen, Primbogen, Compound. Treffpunkt: Bogenparcours Prossegg. Mehr Info: www.bsv-iseltal.at

DRACHENBOOT-RENNEN

ECCO BENETTON SPRINT

17.08.2012 | 19:00 | TRISTACH Teambewerb für Mountainbiker, Rennradler und E-Biker vom Tristacher Sportstadion zur Dolomitenhütte. "Plente-Party" samt DJ und Hauskapelle. Mehr Info: www.sv-tristach.info

TRISTACHERSEE-AQUATHLON

18.08.2012 | 10:00 | TRISTACHER SEE Sportbewerb für alle ab dem Jahr 1995 und älter. 750 m Schwimmen und 5 km Laufen. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

INT. LIENZ TRIATHLON

19.08.2012 | DOLOMITENBAD LIENZ Nachwuchstriathleten aus Tirol, Kärnten, Südtirol und Bayern beweisen, dass sie zu den zähesten und härtesten Sportlern gehören. Mehr Info: www.rcfigaro-lienz.at

13.-14.07.2012 | STALLERSATTEL Regatta auf dem Obersee. Welcome- und Siegerparty. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

ALPENCUP-RANGGELN

14.07.2012 | 10:00 | OBERLIENZ Ranggler aus Nord-, Süd- und Osttirol, Salzburg und Bayern kämpfen am Sportplatz um die Titel. Großes Zeltfest der Jungbauern Oberlienz. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

NILJOCH-TROPHÄE

25. RED BULL DOLOMITENMANN

14.07.2012 | 08:00 | VIRGEN Flugwettbewerb mit Tandemflugtag beim Landeplatz Gries/Virgen, Organisation: Para Team.

07.-09.09.2012 | LIENZ Adrenalin pur verspricht das DolomitenmannWochenende. Härtester Staffelbewerb und zigtausende Besucher.

Mehr Info: www.virgen.at

Mehr Info: www.redbulldolomitenmann.com


JUNI BIS AUGUST 2012

PROGRAMM

LEBEN GEDENKFEIER KOSAKENTRAGÖDIE

BEZIRKSMUSIKFEST

09.06.2012 | 11:00 | PEGGETZ LIENZ Jährliche Gedenkfeier am Kosakenfriedhof in Erinnerung an die Ereignisse des 1. Juni 1945.

24.06.2012 | 08:30 | TRATTE TRISTACH Sternmarsch aller Kapellen zum Festgelände, Festgottesdienst u. Festumzug durch Tristach.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

ALPEN GRAND PRIX

DEFEREGGER ALMROSENFEST

22.06.2012 | 20:00 | NUSSDORF-DEBANT Künstler aus ganz Österreich kämpfen in den Kategorien Schlager und Volkstümliche Musik um den Einzug in das Finale des 20. Alpen Grand Prix in Meran.

23.-24.06.2012 | 17:00 | ST. JAKOB I.DEF. Blühende Almrosen färben im Juni die Umgebung rund um den Obersee am Staller Sattel rosa. Das wird gefeiert! Stars der volkstümlichen Musikszene unterhalten in St. Jakob.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.almrosenfest.at

NAGO-EXKURSION EDERPLAN

FLOHMARKT

23.06.2012 | 08:00 | SCHLOSS LENGBERG Mit Experten der naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft Osttirols zu den Magerwiesen und Eichenwäldern am Südabfall des Ederplans.

30.06.-01.07.2012 | 08:00 | LIENZ Jede Menge alter Bücher, Schallplatten, Geschirr, Textilien, Möbel, Spielsachen, etc. auf dem Lienzer Hauptplatz.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

"200 JAHRE" MK TRISTACH

LINDENFEST

22.-24.06.2012 | 19:30 | TRISTACH Jubiläumsfest der Musikkapelle, Konzerte, Tanz und Unterhaltung im Festzelt in der Tristacher Tratte.

30.06.-01.07.2012 | 18:00 | AMLACH Legendäres Fest, organisiert von der Freiwilligen Feuerwehr Amlach. Partystimmung mit der Band "3L", Frühschoppen mit der MK Leisach.

Mehr Info: www.mk-tristach.at

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

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"100 JAHRE" ROSTOCKER HÜTTE

01.07.2012 | 12:00 | PRÄGRATEN Bergmesse auf der Rostocker Hütte (2.208 m) mit Pfarrer Damian. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

ROCK OVER LIENZ

06.07.2012 | 18:30 | OBERLIENZ Musikfestival mit Horizon Divine im Gemeindezentrum. Mehr Info: www.sonnendoerfer.at

NAGO-EXKURSION VIRGENTAL

07.07.2012 | 08:00 | BICHL/PRÄGRATEN Mit Experten der naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft Osttirols zu den Sajatmähdern im Virgental. Treffpunkt Parkplatz Sajathütte. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

MOONLIGHT-SHOPPING LIENZ

19.07. UND 16.08.2012 | 18:00 | INNENSTADT Bis Mitternacht durch die Straßen flanieren, gustieren, einkaufen und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Mehr Info: www.stadt-lienz.at


"LONGE NOCHT" MATREI

27.07. UND 24.08.2012 | 18:00 | MATREI Die MatreiMarkt-Kaufleute und Gastwirte laden zum "Gluschtn, Hoangaschtn, Inkafn" Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

9. GROSSGLOCKNER VW-BULLI-TREFFEN

20.-22.07.2012 | KALS AM GROSSGLOCKNER Hunderte Bullifahrer treffen sich in Kals, um den Mythos VW-Bus zu feiern. Abwechslungsreiches Programm und gemeinsame Ausfahrt über die Großglockner Hochalpenstraße. Mehr Info: www.kals.at

TÖPFERMARKT LIENZ

10.-12.08.2012 | 10:00 | LIENZ Bunte Handwerkskunst am Hauptplatz. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

FAMILIEN-DRACHENFEST 122

11.-12.08.2012 | 10:00 | LIENZ Drachenbau, freies Fliegen, Nachtfliegen, Zuckerlabwurf, Teddy-Sprung - organisiert vom HSV-Dolomitenfly südlich der Tennishalle. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

20. DÖLSACHER BAUERNTAGE

17.-19.08.2012 | 11:00 | DÖLSACH Dölsacher Bauern laden ein, selbstproduzierte Spezialitäten aus Küche und Keller zu verkosten. Kinderprogramm, Frühschoppen. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

GAIMBERGER KIRCHTAG

25.-26.08.2012 | 08:30 | GAIMBERG Festgottesdienst, Prozession, Musik, Tanz und Unterhaltung, Frühschoppen im Festzelt beim Parkplatz der Zettersfeldbahn. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at


JUNI BIS AUGUST 2012

PROGRAMM KAMMERLANDERHOF

24.06.2012 | 16:00 | THURN Tag der offenen Tür mit Ausstellungseröffnung "Bilder von Thurn". Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

CELTIC SUMMER NIGHT

27.06.2012 | 21:00 | LIENZ Open Air an der alten Stadtmauer mit der irischen Band Caladh Nua. Mehr Info: www.creativ-center.at

KAMMERCHOR VOKALISSIMO LIENZ

29.06.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Auf dem Programm steht afrikanische und afroamerikanische Chorliteratur. Solistin: Judith Moling. Zu Gast: Jugendchor Tristach. Bei Schlechtwetter in der Spitalskirche Lienz. Mehr Info: www.stadtkultur.at

EASTROCK FESTIVAL 2012

KULTUR DIE CHINESISCHE MAUER

09.-24.06.2012 | 20:30 | AGUNTUM DÖLSACH Die Theaterwerkstatt Dölsach hat für zehn Aufführungen der Max Frisch-Farce die geschichtsträchtigen Mauern des Museums Aguntum gewählt. Mehr Info: www.aguntum.info

MILITÄRMUSIK TIROL

13.06.2012 | 20:00 | TRISTACH Galakonzert der Militärmusik im Pavillon des Gemeindezentrums Tristach. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

VERNISSAGE "VISION UND KUNST"

15.06.2012 | 19:00 | SCHLOSS ANRAS Sebastian Rainer, Michael Lang und Gerold Leitner präsentieren geformte Gedanken. Die drei Osttiroler geben Einblicke in die Kunst der Bildhauerei. Mit dieser Vernissage feiert das Pfleggerichtshaus Schloss Anras sein 15-jährige Bestandsjubiläum. Das Museum ist bis 26. Oktober geöffnet. Mehr Info: www.schloss-anras.at

YOUNG TANZSOMMER INNSBRUCK

15.06.2012 | 20:00 | HAUPTPLATZ LIENZ Open Air Gala mit den "Stars of Tomorrow" des Tanzsommers Innsbruck 2012. Heimische Tanztalente treten im Vorprogramm auf. Bei Schlechtwetter im Stadtsaal Lienz. Freier Eintritt! Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

PIX & VIBES

15.-16.06.2012 | 16:00 | DÖLSACH Konzerte, Kunst, Tanz, Lesungen, DJs, Visuals, Performances im "Kunst Werk Lienz". Andy Leitner und Helmut Deutsch führen durch das zweitägige Programm. Shuttleservice alle zwei Stunden ab 18 Uhr vom Bahnhof Lienz. Mehr Info: www.pixandvibes.at

VALEINA DANCE SHOW

23.-24.06.2012 | STADTSAAL LIENZ Die jungen und erfolgreichen Stars der Tanzschule Valeina zeigen in zwei Aufführungen ihr Können. Mehr Info: www.valeinadance.eu

29.-30.06.2012 | 18:00 | PFISTER LIENZ Zwei Tage Reggae Sound und Hip-Hop-Beats in der Dolomitenstadt. Auf der Bühne: Iriepathie, Ray Darwin, Martin Zobel mit seiner Soulrise Band, VZI, Mellow Mark, Raphael, Rin & Jes, RAF 3.0, Texta. Mehr Info: www.eastrock-festival.at

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THEATER "ALTE LIEBE"

14.07.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Die Theaterachse Salzburg ist zu Gast beim Kultursommer auf Schloss Bruck. Die Geschichte eines Ehepaars, berührend und komisch, von Elke Heidenreich und Bernd Schröder. Bei Schlechtwetter im Kolpingsaal. (Info-Tel: 04852/600-306) Mehr Info: www.stadtkultur.at

LIEDERABEND

OPEN AIR ANRAS BRASS

06.07.2012 | 20:30 | ANRAS Am hinteren Pflegplatz wird gefeiert: 20 Jahre Anras Brass Sessionband und 10 Jahre Blind Date. Mehr Info: www.anrasbrass.com

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VOLKSTANZABEND

06.07.2012 | 20:00 | HAUPTPLATZ LIENZ Auftritt der Volkstanz- und Schuhplattlergruppe Lienz und dem Heimatlandduo. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

DRUMARTIC FESTIVAL

das größte Schlagzeug der Welt und die neue CD. Gastauftritte von Werner Otti und Chello mit Band. Mehr Info: www.drumartic.at

DIE HERREN WUNDERLICH

07.07.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Herbert Oberhofer, Georg Anker und Josef Hacklinger - drei Stimmen, ein Piano und viel gute Laune! (Info-Tel: 04852/600-306) Mehr Info: www.stadtkultur.at

Mehr Info: www.stadtkultur.at

OLALA 21. INTERNATIONALES STRASSENTHEATERFESTIVAL

24.-28.07.2012 | INNENSTADT LIENZ Lienz wird zum Nabel der europäischen Straßentheaterwelt und zum Magneten für rund 20.000 Besucher. Die beliebteste kulturelle Veranstaltung der Stadt organisiert von Ummi Gummi. 40 Künstlergruppen aus 14 Ländern. Mehr Info: www.olala.at

THE CAVERN BEATLES

06.-07.07.2012 | 20:00 | RGO ARENA LIENZ Die Percussion-Truppe präsentiert "BIG BOOM",

20.07.2012 | 20:00 | SPITALSKIRCHE LIENZ Bass-Bariton Kresimir Strazanac, Solist der Zürcher Oper, wird von Florian Weiler am Klavier begleitet.

10.07.2012 | 21:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Open Air Konzert mit "The Best of the World". Mehr Info: www.creativ-center.at

TITLÁ "S' BESCHTE"

10.08.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Musikalische Leckerbissen aus dem reichhaltigen Repertoire der Südtiroler Vollblut-Musiker. Bei Schlechtwetter in der Aula des BG/BRG Lienz. (Info-Tel: 04852/600-306)

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Mehr Info: www.stadtkultur.at

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VOLKSTANZABEND

10.08.2012 | 20:00 | HAUPTPLATZ LIENZ Auftritt der Volkstanz- und Schuhplattlergruppe Lienz und den Dolomitenbanditen. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

24.7. - 28.7.2 012

21. INTERNA NALES S T R A S S E N TTHIO E F E S T I V A L L ATER IENZ

www.olala.at

STADTMUSIK LIENZ

18.08.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ Ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Konzert zum 60-Jahr-Jubiläum der Kapelle unter der Leitung von Raphael Lukasser. Bei Schlechtwetter im Stadtsaal. (Info-Tel: 04852/600-306) Mehr Info: www.stadtkultur.at

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JUNI BIS AUGUST 2012

JAZZ IM KAMMERLAND

24.08.2012 | 19:00 | THURN Konzert der Wiener Instrumentalsolisten im Kammerlanderhof. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

VOLKSTANZABEND

PROGRAMM SOLOABEND CHRIS LOHNER

25.08.2012 | 20:00 | SCHLOSS BRUCK LIENZ "Nein, ich will keinen Seniorenteller" so der Titel des Programms, ist Schauspielerin und TV-Legende Chris Lohner auf den Leib geschrieben. Bei Schlechtwetter in der Landesmusikschule. (Info-Tel: 04852/600-306)

24.08.2012 | 20:00 | HAUPTPLATZ LIENZ Auftritt der Volkstanz- und Schuhplattlergruppe Lienz und den "3 Lustigen".

Mehr Info: www.stadtkultur.at

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MARKTMUSIKKAPELLE STALLHOFEN

25.08.2012 | 17:00 | HAUPTPLATZ LIENZ Platzkonzert zum 125-Jahr-Jubiläum.

31.08.2012 | 20:00 | PFARRE ST. MARIEN Unter dem Motto "In Laude Della Madonna" stehen geistliche Werke alter Musik auf dem Programm. An der Orgel Peter Peinstingl, begleitet vom Ensemble Arcantus.

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.stadtkultur.at

KIRCHENKONZERT

ALLE VERANSTALTUNGEN IM AKTUELLEN COUNTDOWN: WWW.DOLOMITENSTADT.AT

cappuccino ist noch immer der boss - keiner lässt sich expressen - schweig - der mohr im hemd sucht eine frau - ginger ale liebt aber nonino - alles wird gut - bohnen machen party - hot summer in sandleiten - tanz mein schöner tanz - jack daniels spielt take a walk on the wildside - ein jägermeister gehört in den wald - aber wer ist glenfiddich - amsel drossel fink und star - gezwitscher bei coca und cola - sie haben mich - der kleine braune hat ausgepackt und den sieben zwergen ist es egal - wieso sind die sieben blau - leise rieselt der bach - radio hören ist richtig super und napoleon befindet sich in der warteschleife - aber wo bin ich?

the other way of a cafe.....

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PROJEKT "ON RAIL"

31.08-01.09.2012 | 20:00 | LIENZ Zwei besondere Konzerte der Eisenbahner Stadtkapelle mit Drumartic im Alten Heizhaus am Bahnhofsgelände. Leitung Mag. Robert Schmidhofer. Mehr Info: www.eisenbahner-stkp-lienz.com

"HERMANN PEDIT" 20 JAHRE GARTENATELIER

01.08.2012 | 19:00 | SOMMERATELIER Der Künstler lädt zur Jubiläumsaustellung in sein Sommeratelier am Brennerleweg 1 in Lienz. Präsentation des "Hermann Pedit Medienarchivs". Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

GALERIEN SPRING!

BIS 23.06.2012 | GALERIE GAUDENS PEDIT Die Lienzer Galerie zeigt Werke von Gunther Damisch, Alois Mosbacher, Hans Staudacher, Matthias Bernhard, Ursula Buchard und Christoph Holzeis.

THE OVID PROJECT

BIS 18.06.2012 | 19:00 | KUNSTWERKSTATT Zita Oberwalder hat sich auf die Spuren von Ovid begeben und stellt ihre Fotografien in der Kunstwerkstatt Lienz der Lebenshilfe Tirol aus. Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

Mehr Info: www.dolomitenstadt.at

EGGER-LIENZ WALDE / BERG UBER DAS LAND MUSEUM DER STADT LIENZ SCHLOSS BRUCK 12. MAI – 31. OKTOBER 2012 SCHLOSSCAFÉ mit Sonnenterrasse, T +43 4852 62580 3 FÜHRUNGEN jeden Sonntag um 11 und 14 Uhr oder gegen Voranmeldung. FAMILIENSONNTAG Ferienwerkstatt Workshops für Kinder SCHLOSS BRUCK 9900 Lienz, Schlossberg 1 T +43 4852 62580 museum@stadt-lienz.at www.museum-schlossbruck.at www.eggerlienz-walde-berg.at


SOMMER AUF DEM HAUPTPLATZ ALLE PLATZKONZERTE AUF EINEN BLICK JEWEILS UM 20:00 UHR

DIENSTAGSKONZERTE JEWEILS UM 20:30 UHR

STADTMUSIK LIENZ

STADTMUSIK LIENZ

TRACHTENKAPELLE WINKLERN

EISENBAHNER STADTKAPELLE

NEUROTIC SISTERS

SONNTAG, 05.08.2012

19.06.2012

MUSIKKAPELLE AINET

MUSIKKAPELLE GAIMBERG

SIMPLE LIFE

MITTWOCH, 08.08.2012

26.06.2012

MUSIKKAPELLE TRISTACH

MUSIKKAPELLE DÖLSACH

JAZZ WE CAN

SONNTAG, 12.08.2012

03.07.2012

MUSIKKAPELLE THURN

EISENBAHNER STADTKAPELLE

ONCE MORE

MITTWOCH, 15.08.2012

10.07.2012

STADTMUSIK LIENZ

STADTMUSIK LIENZ

ESCORT LADIES

SONNTAG, 19.08.2012

17.07.2012

EISENBAHNER STADTKAPELLE

MUSIKKAPELLE NIKOLSDORF

PAINLIGHT

MITTWOCH, 22.08.2012

31.07.2012

MMK NUSSDORF-DEBANT

HAUGER MUSIKKAPELLE LEISACH

JIMMY AND THE ROADHOUSE GANG

SONNTAG, 26.08.2012

07.08.2012

MK ISELSBERG-STRONACH

MUSIKKAPELLE ASSLING

ANRAS BRASS

MITTWOCH, 29.08.2012

14.08.2012

EISENBAHNER STADTKAPELLE

MUSIKKAPELLE OBERLIENZ

NACHTWERKER

SONNTAG, 02.09.2012

21.08.2012

MUSIKKAPELLE BANNBERG

MUSIKKAPELLE SCHLAITEN

OBERMOSERS GUITAR-BAND

SONNTAG, 17.06.2012

SONNTAG, 24.06.2012

MITTWOCH, 27.06.2012

SONNTAG, 01.07.2012

MITTWOCH, 04.07.2012

SONNTAG, 08.07.2012 | BORG AREAL

MITTWOCH, 11.07.2012

SONNTAG, 15.07.2012

MITTWOCH, 18.07.2012 | BORG AREAL

SONNTAG, 22.07.2012 | BORG AREAL

SONNTAG, 29.07.2012

MITTWOCH, 01.08.2012

SONNTAG, 09.09.2012 | BORG AREAL

28.08.2012


Foto: Wolfgang Retter

FREE WLAN

DIE STADT GEHÖRT DIR!


KULTUR, KULINARIK, EINKAUFEN, AUSFLÜGE UND EVENTS. ALLES AUF EINEN KLICK UND ZUM NULLTARIF IM CITY-WLAN VON LIENZ.* * Verfügbar in der gesamten Innenstadt.


2012 /// ganz zum schluss

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GANZ ZUM SCHLUSS ... Dolomitenstadt wird erwachsen und bleibt doch jung Obwohl diese Ausgabe des DolomitenstadtMagazins erst die Nummer 3 in unserer kurzen Geschichte ist und auch unsere Website dolomitenstadt.at noch keine zwei Jahre auf dem Buckel hat, fühlen wir uns mittlerweile als Medium schon recht erwachsen. Immer seltener begegnen uns in Osttirol Menschen, die noch gar nichts von uns gelesen oder gehört haben. An vielen Tagen verzeichnen wir mehr als 5000 Besucher auf unserer Online-Plattform und auch das Printmagazin verkauft sich gut. Das ist wichtig für den Fortbestand unseres journalistischen Experiments. Wir sind ein Team von sieben Leuten, das intensiv daran arbeitet, Frischluft in die Medienlandschaft Osttirols zu pumpen. Das kostet nicht nur Energie, sondern auch Geld, das manchmal leichter zu verdienen wäre, wenn wir mit dem Strom schwimmen und auf manche Züge

aufspringen würden. Das werden wir nicht tun. Wir bleiben unkonventionell, das können wir unseren Lesern schon jetzt versprechen. Je mehr Applaus wir bekommen, desto mehr sind wir motiviert, auch heiße Eisen anzupacken, Schräges, Spannendes und Außergewöhnliches zu suchen und zu beschreiben. Helfen Sie uns dabei! Schreiben Sie Kommentare auf unserer Website. Schicken Sie uns Ideen für eine gute Story. Informieren Sie uns, wenn in Ihrer Umgebung etwas passiert, das berichtenswert ist. Wir sind hungrig nach guten Geschichten und Bildern. Machen Sie mit! Anfang September wird die Herbstausgabe von DOLOMITENSTADT an den Kiosken zu haben sein. Dann zieht der Herbst ins Land, mit vielen spannenden Stories, so bunt wie seine Blätter.



OSTTIROL CARD ALLES AUF EINER KARTE Morgens mit der Bergbahn zum Wandern, am Nachmittag ein Schläfchen im Strandbad und abends ein Museumsbesuch und das alles „All Inclusive“ mit der Osttirol Card. 7 Tage lang können 7 Bergbahnen, 5 Schwimmbäder und 10 „Natur- & KulturAngebote“ einmal täglich genutzt werden.

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* Bei Vorlage der Gästekarte kann die Osttirol Card zum Preis von EUR 43,00 für Erwachsene und EUR 20,00 für Kinder erwerben werden.


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