FREESKI CU LTURE
WINTER 2018
TRAVELING CIRCUS: EIN JAHRZEHNT UNTERWEGS ABRUZZEN: EUROPAS FREERIDE-GEHEIMTIPP THE BUNCH: LOVE IS IN THE A IR
SAM ANTHAMATTEN
Photos: Clayton Boyd, Tero Repo
Magnetic Simplicity
Magna-Tech Collection
MAGNETIC
LENS
INNOVATION
Superior Clarity
Learn More at anonoptics.com
Enhanced Contrast Technology
Magnetic Lens Connection
FOTOGRAF
Louis GARNIER Skifahrer
Julien LANGE
ALLES
IM
R AHMEN
DROPPING
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EIN STREIFZUG DURCH DIE SKI-CHÉS DES EDITORIALS DAS EDITORIAL ALS KOMMENTAR ZUR ZEIT In verrückten Zeiten wie unseren müssen wir mehr denn je Ski fahren. Während in den normalen Nachrichten der Untergang bevorsteht, erinnern uns diese Seiten daran, dass die segensreiche Ignoranz gegenüber den Herausforderungen der modernen Welt nur ein paar Powder Turns entfernt liegt.
DAS ALLE INHALTE AUF GESCHICKTE WEISE VERBINDENDE EDITORIAL Freeskiing dreht sich um Orte, Zusammenkünfte, Geschichten und – vor allem – Menschen. Solche, die ihrer Leidenschaft folgen wie Sam Anthamatten (S. 16) und Lisa Zimmermann (S. 92). Solche, die uns Geschichten erzählen wie Michelle Parker (S. 46) oder sich zu Crews zusammenschließen wie Traveling Circus (S. 52) und The Bunch (S. 70). Solche, die an faszinierende Orte reisen wie die Abruzzen (S. 62), Riksgränsen (S. 84) oder Loser (S. 88), und Events wie Back on Track (S. 82) besuchen. Wie sich das alles fügt… fast so, als hätten wir es geplant. DAS „VIELFALT DES SPORTS“-EDITORIAL Was ist Freeskiing? Ein Konglomerat aus verschiedenen Disziplinen, zusammengehalten durch die Liebe zum kreativen Ausdruck auf Skiern – im Prinzip alle außer Touristen und Racer. Obwohl die Bande, die alles zusammenhalten, manchmal weit hergeholt erscheinen – was zum Teufel hat Skialpinismus schon mit Halfpipe-Fahren zu tun? –, bestehen sie zweifellos trotzdem. Wir sind alle verbunden durch die Liebe zum Schnee. Die Liebe, ihr wisst schon!
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DAS DIE VORZÜGE DES BEDRUCKTEN PAPIERS PREISENDE EDITORIAL Bei all den Snaps und anderen Digitalfürzen, die das Internet heutzutage verpesten, ist es schön sich zurücklehnen zu können und seinen Geist mit guter, alter Tinte auf Papier zu erfrischen. Fühlt ihr die authentische Textur in euren Fingern? Genießt das Rascheln der Seiten und den streng ausgewählten Inhalt darauf! Wir verbringen schon genug Zeit mit Dauerklicken – lasst uns zurück zur Ruhe und zu den Ursprüngen finden! DAS PACKENDE, AUS SUBJEKTIVER SICHT GESCHRIEBENE EDITORIAL Sobald ich das Klicken der Bindung höre, vernehme ich den Lockruf der Schwerkraft und folge ihm. Sekunden später schieße ich völlig außer Kontrolle eine steile, vereiste Buckelpiste hinab. Ich spüre die kalte Bergluft im Gesicht und den plötzlichen Adrenalinstoß, wenn es mich über den Ziehweg hinaus katapultiert. Kurz vorm Einschlag denke ich, so lebendig habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt… DAS SCHLAUE EDITORIAL MIT EINER PRISE SKATOLOGISCHEN HUMORS Habt ihr schon einmal vom enterischen Nervensystem gehört? Das ist das Nervensystem eurer Eingeweide und im Prinzip der Grund, warum ihr euch in Momenten großer Angst – die durch jegliche Aktivität ausgelöst werden kann, die auf den Seiten dieses Magazins dargestellt ist – sprichwörtlich in die Hose macht. Seid gewarnt!
DAS EDITORIAL ALS PERSÖNLICHES BEKENNTNIS Jonny Moseley ist schuld! Ich war 14 und hatte mein ganzes Leben noch vor mir. Dann versuchte ich vor einem voll besetzten Sessellift einen Mute Grab und jetzt, zwei Jahrzehnte später, sitze ich hier und schreibe diesen Überblick der Clichés in Skimagazin-Editorials. DAS „KEEP IT REAL“-EDITORIAL Es ist ein Skimagazin. Wir haben es gemacht und es gefällt uns. Vielleicht mögt ihr es auch.
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SCOTT-SPORTS.COM © SCOTT SPORTS SA 2017.18 | Photo: Pally Learmond
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INTERVIEW: SAM ANTHAMATTEN
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FRESHIES: GALAAXY, SNOWBUDDIES.CH
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GALLERY
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DETAIL: BARRYVOX, PRO TREK
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Q&A: TOM RITSCH VS TOM GRANIER
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GEAR: FÜR MÄNNER & FRAUEN VON KOPF BIS FUSS
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MEDIA: SEEKING NIRVANA
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THOUGHT: DIE LEBENSSPANNE EINER SKI-KARRIERE
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CREATIVE: NICO VUIGNIER
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LINE TRAVELING CIRCUS
62
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EIN JAHRZEHNT „KEEPING SHIT CRAZY REAL“
ABRUZZEN
ABSEITS AUSGETRETENER PFADE IN EUROPAS UNENTDECKTEM SCHNEELOCH
THE BUNCH
LOVE IS IN THE AIR TONIGHT
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SPRAY: DIE BIEGE
82
EVENT: BACK ON TRACK
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DESTINATION: RIKSGRÄNSEN
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STASH: LOSER
90
SZENE: DIE MACHT DES EINZELNEN
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PORTRAIT: LISA ZIMMERMANN
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VIBES: KIMBOSESSIONS
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APRÈS: FAKE POWDER
INHALT
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BEITRAGENDE
Alric LJUNGHAGER
Neil WILLIMAN Ganz gleich ob es Brettspiele sind, sein Disk-Golf-Spiel oder Skifahren – immer wenn Neil Williman von etwas begeistert ist, betreibt er es sehr obsessiv. Als ehemaliger Freeride World Tour-Starter trumpft der Neuseeländer, der viel Zeit in und um Innsbruck verbringt, immer noch gelegentlich bei Wettkämpfen auf. In dieser Ausgabe berichtet er von seinem neuen LieblingsContest, dem Back on Track in Vorarlberg, der nichts anderes als ein überaus sympathischer Free-Touring-Event ist.
Der Haus-und-Hof-Fotograf der einflussreichen schwedischen Ski-Crew The Bunch schafft es mit seinen speziellen, lebhaften Bildern, der einzigartigen Herangehensweise dieser Gruppe gerecht zu werden. Alric ist The Bunch von Kaschmir bis nach Kanada gefolgt und übersetzt die besondere Ästhetik der Crew in den fotografischen Kontext – sehr zur Freude einer internationalen Anhängerschaft. Seine Fotos bilden das Rückgrat eines eher unkonventionellen Features über eine sehr unkonventionelle Gruppe von Skifahrern.
Ilanna BARKUSKY
Bene HÖFLINGER Als Mitbegründer der legendären Innsbrucker Freeski Crew sind Bene Höflinger verrückte Abenteuer nicht fremd, oft in Verbindung mit einem Wohnmobil. Ob 6000er in Ecuador oder PowderHügel in Japan, für Bene sind Berge der Lebensmittelpunkt – ein Platz, wo er seine Grenzen ausloten kann, aber wo er auch Ruhe und Inspiration findet. Im letzten Winter unternahm er mit einigen Freunden einen Trip zu einer der weniger bekannten mit Schnee verwöhnten Gegenden Europas: den Abruzzen in Italien. Sein Bericht dieser ungewöhnlichen Powder-Jagd ist einer unserer Feature-Artikel.
Die aus Vancouver stammende Kanadierin Ilanna Barkusky wuchs mit einer Liebe zu Outdoor-Sportarten und Fotografie auf. Ihre Heimatstadt ist dank des nahen Skigebiets Grouse Mountain auf vielen ihrer Skifotos zu sehen. Der pulsierenden Freestyle-Szene der Gegend folgt sie aber auch ins Powdertriefende Backcountry oder zu den Summer Camps auf Whistlers Gletschern, während sie an der Universität von British Columbia Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen studiert. Für diese Ausgabe gibt sie einen Einblick in Mike Henitiuk’s Webisode-Projekt Seeking Nirvana.
AUF DEM COVER SKIFAHRER
Colter HINCHLIFFE
Fotograf
ORT
Guy FATTAL
Whistler/BC, Kanada
IMPRESSUM Herausgeber Distillery Concept & Creation GmbH Innsbruck, Österreich Chefredakteur Ethan Stone | ethan@distillery.cc Chef vom Dienst Mark von Roy | mark@distillery.cc Produktionsleiter & Fotoredakteur Klaus Polzer | klaus@distillery.cc Redaktion Klaus Polzer, Christian Stadler, Ethan Stone, Mark von Roy Online Redaktion Roy Kittler | roy@distillery.cc Fotografen dieser Ausgabe Daniel Amman, Martin Axell, Niklas Blom, Rachel Bock, Elmar Bossard, Florian Breitenberger, Dan Brown, Jeff Cricco, Anton Enerlöv, Guy Fattal, Ruedi Flück, Mattias Fredriksson, Louis Garnier, Ben Girardi, Dominik
DOWNDAYS #9
Hadwiger, Blake Jorgenson, Blake Kimmel, Pally Learmond, Alric Ljunghager, Mason Mashon, Shane McFalls, Takahiro Nakanishi, Klaus Polzer, Christian Pondella, Tero Repo, Lou Staub, Ethan Stone, Jake Strassman, LJ Strenio, Stephan Sutton, Tatsuya Tayagaki, Simon van Hal, Cristophe Vaury, Jamie Walter, Will Wesson Autoren dieser Ausgabe Ilanna Barkusky, Leo Björklund, Kim Boberg, Bene Höflinger, Jason Levinthal, Robert Maruna, Shane McFalls, Sämi Ortlieb, Konstantin Ottner, Michelle Parker, Andy Parry, Klaus Polzer, Ethan Stone, Jake Strassman, Mark von Roy, Will Wesson, Neil Williman Deutsche Übersetzung & Korrektur Marie Herr, Basti Huber, Klaus Polzer Art Direction & Design W—THM Büro für Gestaltung | www.wthm.net
Layout Floyd E. Schulze | hello@wthm.net Bildbearbeitung & DTP Klaus Polzer Druck F&W Druck- & Mediencenter | www.fw-medien.de Anzeigen, Marketing & Distribution Christian Stadler | christian@distillery.cc Du willst das Downdays Magazine in deinem Shop, deiner Bar oder deinem Camp auslegen? Dann kontaktiere uns einfach!
Verlag & Redaktionsanschrift Distillery Concept & Creation GmbH Leopoldstrasse 9 6020 Innsbruck Österreich Tel.: +43 (0)512-307 811 Fax: +43 (0)512-307 812 info@distillery.cc www.distillery.cc Das Downdays Magazine erscheint in Deutsch, Englisch und Französisch. Downdays gibt es auch als Website: www.downdays.eu Downdays Social Media: www.facebook.com/downdays www.instagram.com/downdays_eu
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saalbach.com
INTERVIEW
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FREERIDEN IM ALPIN-STIL
TEXT
Klaus POLZER FOTOS
Tero REPO
ER IST SO ETWAS WIE DAS SCHWEIZER TASCHENMESSER DES FREE RIDE-SPORTS – UND DAS NICHT NUR, WEIL ER VOM FUSSE DES MATTERHORNS STAMMT. SAM ANTHAMATTEN KANN HEFTIGSTE BIG MOUNTAIN LINES FAHREN, SELBSTÄNDIG ZU IHREM STARTPUNKT GELANGEN UND DIE RISIKEN DABEI RICHTIG EINSCHÄTZEN. ER BEZWINGT DIE LINES NICHT NUR, ER FÄHRT SIE MIT SPEED UND STYLE, MANCHMAL SOGAR MIT EINEM FREESTYLE-TRICK GARNIERT. SEINE ERSTE SPORTLICHE LEIDENSCHAFT WAR DAS KLETTERN, WO ER EBENFALLS SCHON HERAUSR AGENDES GELEISTET HAT. DEN ZUGANG ZUM FREESKII NG FA ND ER ALS FRE ESTYLE R. IN DER UMGEBUNG SEINER HEIMAT ZERMATT VERSCHMOLZEN ALL DIESE EINFLÜSSE SCHLIESSLICH ZU EINEM ALLROUND-TALENT, DAS SICH NICHT ZULETZT IN SEINEM BERGFÜHRER-PATENT WIDERSPIEGELT. FOLGERICHTIG STAND ER NICHT NUR ALS ATHLET IM RAMPENLICHT DER FREERIDE WORLD TOUR UND VON GROSSEN FILMPRODUKTIONEN, ER WAR AUCH SCHON VIELFACH HINTER DEN KULISSEN TÄTIG. IN DER KOMMENDEN SAISON WILL ER SICH ABER VOR ALLEM UM EIGENE PROJEKTE KÜMMERN, WIE ER IN UNSEREM INTERVIEW VERRÄT. SAM ANTHAMATTEN
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Hallo Sam, wie war dein Sommer? Warst du auch Skifahren oder nur Bergsteigen? Ich war im Sommer nur Bergsteigen, denn mein letzter Winter dauerte im Prinzip bis Mitte Juli. Ich hatte ein Filmprojekt mit The North Face am Laufen, die Befahrung des Uschba im Kaukasus, das sich viel länger hinzog als ursprünglich geplant. Meine letzte Saison ging von Mitte September bis Mitte Juli, also fast ein Jahr, da hatte ich dann erst mal genug vom Skifahren. Den Sommer verbrachte ich bei mir daheim in Zermatt, das war sehr schön. Ich war Klettern, bin viel Mountainbike gefahren und habe auch als Bergführer gearbeitet. Im Herbst bin ich dann zum Klettern nach Amerika, denn Klettern ist mir immer noch sehr wichtig und ich wollte noch ein paar richtig gute Routen absolvieren. Erzähl uns von dem Uschba-Projekt! Der Uschba ist ein wunderschöner Berg in Georgien. Er ist mit ca. 4.700 m nicht der höchste, aber einer der spektakulärsten Berge des Kaukasus. Er ist so ähnlich wie das Matterhorn bei mir zuhause. Wir wollten den Uschba mit Ski befahren, aber das hat letztlich leider nicht geklappt. Ich habe Bilder gesehen, wo der Berg wirklich viel Schnee hatte, doch im letzten Winter wurden die Bedingungen nie richtig gut. Eigentlich wollten wir im Mai einen Versuch unternehmen, aber da gab es noch sehr viel Blankeis. Wir haben es dann hinausgezögert bis in den Juni und schließlich gesagt: „Komm, wir probieren es einfach!“ Es stellte sich jedoch heraus, dass wir schon zu spät waren. Die Temperaturen stiegen so schnell, dass jeder Neuschnee gleich wieder schmolz und in Eis verwandelt wurde. Es war aber trotzdem ein gutes Projekt und ich denke, es ist auch ein schöner Film geworden. Ist das Projekt für dich damit abgehakt? Nein, keinesfalls, allein schon weil Georgien einfach ein unheimlich tolles Land ist. Ich werde auf jeden Fall noch einen Versuch am Uschba unternehmen, wenn die Bedingungen besser sind, und auch sonst sicher noch öfters nach Georgien reisen. Die Berge dort sind großartig und die Schneeverhältnisse können fantastisch sein. Ich war letzte Saison zwei Mal in Georgien, das erste Mal schon im Spätwinter, um die Gegend zu erkunden und auch um normale Filmaufnahmen zu machen – für das Filmprojekt und für die „Steep Series“-Kampagne von The North Face. Die Bedingungen waren perfekt, genauso gut wie man es aus Alaska kennt, nur war viel weniger los. Außerdem ist Georgien nur zwei Flugstunden
INTERVIEW
Ausgesetztheit macht Sam Anthamatten nicht zu schaffen. Hier fährt er eine exponierte Linie in Georgien.
von Europa entfernt, da fliege ich lieber nach Georgien als nach Alaska! Du bist ja schon für mehrere große Produktionen vor der Kamera gestanden, unter anderem für MSP, und dafür in verschiedenen Gegenden der Welt gewesen. Letzte Saison hast du auch daheim in Zermatt gefilmt. Ist es einfacher zuhause zu drehen? Mit Johnny Collinson zusammen habe ich für den Faction-Film This Is Home gefilmt. Dafür waren wir zuerst bei Johnny in Utah, wo er mir seine Berge gezeigt hat, dann war Johnny bei mir in Zermatt und wir sind dort einige Lines gefahren. Das war ein sehr interessantes Konzept. Ich habe aber schon öfters in den Bergen rund um Zermatt gefilmt und ich empfand das immer als stressiger als auf einen Trip zu gehen – ganz einfach
weil ich mich viel mehr dafür verantwortlich fühlte, was am Ende dabei herauskam. Das war letzte Saison besonders schwierig, weil wir einen sehr schlechten Winter hatten und nie wirklich gute Bedingungen herrschten. Es freut mich natürlich nicht, wenn ich Johnny Collinson zu Besuch habe und ich kann ihm dann nicht die besten Lines zeigen, weil einfach der Schnee fehlt. Dazu kommt, dass ich bei mir daheim meistens auch in die Organisation eingebunden bin. Das Shooting mit Johnny habe ich im Prinzip alleine geleitet, das bedeutete einiges an Arbeit. Andererseits ist es schön, wenn man der Welt zeigen kann, wie toll es daheim ist. Die Berge um Zermatt und die Alpen allgemein sind der beste Platz auf der Welt, um Ski zu fahren… zumindest wenn es Schnee hat. Da braucht man eigentlich nirgendwo sonst hinzufahren.
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Du bist als Bergführer ja öfters nicht nur als Athlet an Projekten beteiligt, sondern auch in anderer Funktion, wenn es etwa um die Auswahl oder die Sicherheit von Spots geht. La Liste von Jeremy Heitz, aber auch die Freeride World Tour kommen da in den Sinn. Macht es das nicht schwieriger, sich auf seine Leistung zu konzentrieren? Für mich sehe ich zuerst einen Vorteil darin, dass ich Bergführer bin, weil ich durch die Ausbildung und auch durch die Erfahrung als Bergführer einen besseren Zugang zum ganzen RisikoManagement bekommen habe. Das hilft mir auch als Athlet. Auf der anderen Seite ist es ganz klar eine Doppelbelastung. Man sieht einfach die Risiken sehr genau, wenn man irgendwo dabei ist, und das kann man als Bergführer dann auch nicht einfach beiseite schieben. Das Problem ist, dass selbst wenn ich mit einem erfahrenen Fahrer wie Jeremy Heitz zusammen filme und es passiert etwas, dann fällt das immer auf mich als Bergführer zurück, außer es ist noch ein anderer Bergführer dabei, der speziell für die Sicherheit verantwortlich ist. Ich
überlege mir daher inzwischen genau, mit wem ich zum Filmen oder überhaupt zum Skifahren gehe. Es müssen Leute sein, die sich verantwortungsvoll verhalten und keine Belastung für mich sind. Deshalb habe ich auch beschlossen, in dieser Saison keine Wettkämpfe mehr zu fahren. Wenn sich etwas wie der Skiers Cup ergeben sollte, dann vielleicht spontan, aber geplant habe ich es nicht. Ich möchte mich im kommenden Winter lieber auf meine eigenen Projekte konzentrieren. Kannst du uns schon etwas über deine kommenden Projekte verraten? Es gibt für kommenden Winter verschiedene Ideen, aber die muss ich erst noch mit Sponsoren besprechen, deshalb möchte ich dazu noch nichts sagen. Ich kann aber verraten, dass ich mit Jeremy Heitz zusammen ein neues Projekt plane, welches sich über drei Jahre erstrecken wird. Die Idee ist ähnlich wie bei La Liste, nur dass wir Berge rund um die Welt dafür ausgesucht haben. Einige Fünf- und Sechstausender, die alle eine pyramidenmäßige Form und tolle Abfahrten besitzen. Dafür würden wir
zum Beispiel nach Peru gehen, nach China und auch wieder in den Kaukasus. Wir sind allerdings noch dabei, die Finanzierung zu sichern, es wird also vielleicht noch ein bisschen dauern, bis es im Schnee losgeht. Da hast gesagt, Skiers Cup würdest du mitmachen, Freeride World Tour wirst du aber nicht mehr fahren. Wieso? Der Skiers Cup ist einfach ein tolles Konzept. Das ist der beste Event, den ich bisher miterlebt habe. Sollte es die Chance geben, dass er wieder stattfindet, wäre ich sehr gerne dabei. Die Freeride World Tour kann ich mir in Zukunft auch wieder vorstellen, aber ich habe das jetzt viele Jahre gemacht und brauche mal eine Pause. Ich denke auch, dass die Freeride World Tour ein wenig ihr Konzept überdenken muss… aber die Veranstalter sind da eh schon dran. Ich finde es zum Beispiel gut, dass diese Saison Japan neu dabei ist, obwohl – oder gerade weil – das Terrain dort viel kleiner ist als etwa am Bec des Rosses. Manchmal ziehen sich die Contests bisher zu lange hin und ich ver-
Trotz der alten Bergsteiger-Regel, dass man immer Kontakt zum Boden halten solle, liebt es Sam zwischendrin in die Luft zu gehen.
SAM ANTHAMATTEN
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Die großen Wände rund um seine Heimat Zermatt sind eine natürliche Bühne für Alpinisten und Hardcore-Freerider. Sam mit Vollgas am Hohberghorn.
stehe auch nicht, dass man zum Beispiel am Wildseeloder, wenn die Bedingungen dort echt mies sind, nicht lieber in ein weniger extremes, dafür aber deutlich abwechslungsreicheres Gelände geht, wo man eine viel bessere Show bieten könnte. Ich denke, dass sich mehr Leute mit den Contests identifizieren würden, wenn sie nicht so extrem wären. Der Skiers Cup war da ein sehr guter Kompromiss und ist ja auch hervorragend angekommen. Wie siehst du denn die Zukunft im Freeriden insgesamt? Ich denke, der Sport entwickelt sich in eine gute Richtung, auch wenn der Boom vielleicht nicht mehr so groß ist wie noch vor drei oder vier Jahren. Es gehen immer mehr Leute ins Gelände, die Unfallzahlen sind aber trotzdem rückläufig, das ist sehr erfreulich. Der aktuelle Trend geht in Richtung Free-Touring, was ich ebenfalls sehr gut finde. Die Leute sind noch näher an der Natur und der Erlebnischarakter bleibt erhalten, auch wenn man nicht extrem unterwegs ist. Ich glaube, unser Sport hat noch eine große Zukunft vor sich, gerade in den Alpen. Denn wo sonst kommt man so einfach zu solch großen Abfahrten und hat dabei eine solche Informationsfülle,
INTERVIEW
was Lawinengefahr, Routen oder Wetter betrifft? Das merke ich vor allem, wenn ich an abgelegenen Orten wie China unterwegs bin. Da sind wir in den Alpen schon verwöhnt und haben hier eigentlich ein richtiges Paradies. Bist du in Zermatt inzwischen ein Celebrity? Zermatt ist ein kleines Dorf, da kennt man sich sowieso. Ich wüsste aber gar nicht, wann man ein Celebrity ist… Mir
ist das soziale Umfeld wichtig und ich grüße alle Leute, die ich kenne. Es ist natürlich schön, wenn man Anerkennung bekommt für das, was man den ganzen Winter über macht, aber mir bedeutet es vor allem etwas, wenn ich auf einer Filmpremiere sehe, dass ich Leute inspirieren kann. Da muss ich überhaupt nicht als Held dargestellt werden. Schlussendlich zahle ich mein Bier genauso wie meine Kollegen und das gehört sich auch so.
Geburtstag: 28. September 1986 Heimat: Zermatt, Schweiz Lieblingsmusik: Wolfmother, Led Zeppelin Sommeraktivitäten: Klettern, Trail Running, Mountainbiking Motto: Mach, was du willst, aber mach es richtig! Sponsoren: The North Face, Swatch, Faction, Julbo, Bayard-Sport, Komperdell Filmauftritte: Superheroes of Stoke, MSP Days of My Youth, MSP White Noise, Timeline Missions La Liste, Timeline Missions Degrees North, Timeline Missions This Is Home, Faction Collective Tsirku, The North Face/Sherpas Cinema Ushba, The North Face/Timeline Missions
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Resultate: Freeride World Tour 2011 2. Platz Overall 1. Platz in Sotschi 2. Platz in Kirkwood Freeride World Tour 2012 3. Platz in Courmayeur Skiers Cup 2015 & 2016 Mitglied des Siegerteams (Europa) Alpine Errungenschaften: Matterhorn Nordwand Erstbegehung Anthamatten-Route Jasemba (7350 m, Himalaja) Erstbegehung Südwand Mount Hunter (Alaska) North Buttress-Moonflower Cerro Torre (Patagonien) Mont Blanc Peuterey Integral El Capitan (Yosemite, Kalifornien) Freerider (5.12d)
# L A A X I S N I C E Y O
DIE „RAUMSTATION“ VON LAAX WIRD RUNDERNEUERT
Die Schweizer sind für ihre teils unkonventionelle Architektur am Berg bekannt; die Station am Crap Sogn Gion oberhalb von Laax ist dafür ein Paradebeispiel.
Seit 1969 dominiert dieses runde, futuristische Gebäude die Skyline im Skigebiet Flims-Laax-Falera und sieht aus wie direkt aus dem Klassiker 2001: Odyssee im Weltraum gefallen. Trotz der modernen Anmutung war eine Erneuerung der Station auf dem Crap Sogn Gion nach fast 50 Jahren überfällig. Die Weiße Arena von Laax entschied sich dem Sci-Fi-Thema treu zu bleiben und stellte die Renovierung unter das Motto „GaLAAXy“. Ziel war außen ein Facelifting und innen gleichzeitig eine komplette Neuerfindung. Mit neuen Attraktionen wie einem Filmtheater, verschiedenen kulinarischen Angeboten und einem 360°-Restaurant sowie einer auffälligen Design-Sprache inklusive Neon-Schildern, einem edlen Tanzboden und einer alten Soda-Maschine, die als Türe zu den WCs dient, schickt Laax seine in die Jahre gekommene Raumstation zurück in die Zukunft. Nach einem Soft-Opening im Dezember wird die neu erfundene Berg-Station am 13. Januar 2018 offiziell eröffnet.
Raumstation im digitalen Camouflage-Gewand. Foto: LAAX/Daniel Amman
SNOWBUDDIES:
DIGITALER SCHUB FÜR SCHWEIZER FREERIDER
„No Friends on a Powder Day!“ ist eine Theorie, die als falsch entlarvt worden ist. Umfassende Studien haben das Gegenteil bewiesen: Freunde machen Powder-Tage besser! Ob sie dich aus einem Baumloch ziehen oder einfach die Euphorie teilen, Freunde sind unersetzlich. Und wenn man eine neue Gegend erforscht, kann ein einheimischer Kumpel den Unterschied ausmachen zwischen einem durchschnittlichen und lebensverändernden Powder-Tag. Eine neue Webseite, die diesen Winter erscheint, hat das Ziel dich in einem Online-Netzwerk mit anderen Leuten zu verbinden, um all das oben Beschriebene zu erreichen. SnowBuddies.ch ist eine Plattform von Andi Müller und Silvan Poltera, zwei Schweizer Skifahrern, welche die Chance sahen, die FreerideSzene digital aufzuwirbeln. „Die Idee erwuchs aus einem Problem, das wir selbst gut kennen“, erklärt Poltera. „Nicht jeder hat dieselben Hobbys oder denselben Tagesablauf. Manchmal sind deine Freunde – die Leute in deinem direkten Umfeld – nicht verfügbar. Wir fanden, dass es ein Tool geben sollte, was Leute, die shredden wollen, in Kontakt bringt. Dabei entdeckten wir, dass es so etwas bisher noch nicht auf dem Markt gab.“
FRESHIES
Das Resultat ihres Brainstormings ist SnowBuddies, eine Webseite, die verschiedene Interaktionen zwischen Freeridern ermöglicht. Die Optionen reichen von einem „Ride Sharing“-Board, auf dem Mitglieder ihre Freeride-Pläne posten und Partner finden können, bis zum Buchen professioneller Guides und sogar von VIP-Skipartnern. Ein besonderes Feature ist „Local Buddies“, wodurch Freeride-Tipps für bestimmte Regionen geteilt werden können. Mit einer intuitiven Karte, um Buddies und FreerideTrips in der ganzen Schweiz zu finden, sowie integriertem Zahlungssystem, um Transaktionen zwischen Mitgliedern zu
vereinfachen, könnte SnowBuddies eine wichtige Plattform für die Freeride Community werden. Ein weiterer Vorteil ist die BuddyCard, welche Mitgliedern Rabatte in ausgesuchten Skigebieten in der Schweiz bietet. Das Ziel, sagt Poltera, sei nicht nur Leute zum gemeinsamen Skifahren zu bewegen, sondern auch mehr Besucher in kleinere, lokale Secret Spots zu bekommen. Müller und Poltera planen nächstes Jahr eine Sommer-Version zu starten, die ihr Netzwerk zusätzlich über die Schweizer Grenze ausweiten soll.
Silvan Poltera und Andi Müller. Photo: LNDA Photography
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PHOTOGRAPHY: © XXX
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Will WESSON FOTOGRAF
Stephan SUTTON
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ORT
Helsinki, FINNLAND
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SKIFAHRER
Daniel LOOSLI FOTOGRAF
Lou STAUB ORT
Laax, SCHWEIZ
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SKIFAHRER
Henrik WINDSTEDT FOTOGRAF
Mattias FREDRIKSSON ORT
Ã…re, SCHWEDEN
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SKIFAHRER
Fabi LENTSCH FOTOGRAF
Pally LEARMOND ORT
Haines/AK, USA
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SKIFAHRER
Wiley MILLER FOTOGRAF
Blake JORGENSON ORT
Bralorne/BC, KANADA
SKIFAHRER
Magnus GRANÉR
GALLERY
ORT
FOTOGRAF
Quebec City, KANADA
Jamie WALTER
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SKIFAHRER
KC DEANE
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Ben GIRARDI
ORT
Pemberton/BC, KANADA 31
SKIFAHRER
Keegan KILBRIDE FOTOGRAF
Blake KIMMEL ORT
Denver/CO, USA
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SKIFAHRER
Nico ZACEK FOTOGRAF
Klaus POLZER ORT
Stubaier Gletscher, ÖSTERREICH
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SKIFAHRER
Tom RITSCH FOTOGRAF
Ethan STONE ORT
Laax, SCHWEIZ
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BARRYVOX S DIE INTUITION DER TECHNIK
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ie Entwicklung der Lawinenrettung begann vor etwa 200 Jahren mit Intuition. Am Großen St. Bernhard-Pass suchte damals ein Hund des ansässigen Klosters bei mehreren Gelegenheiten Menschen aus eigenem Antrieb und konnte sie so aus Lawinen retten. Das war der Start zur organisierten Bergung mit Hunden, die zuerst an dieser wichtigen Reiseroute und später in den gesamten Alpen zum Standard wurde. Vor etwa 50 Jahren trat dann die Technik hinzu. Es wurden verschiedene Lawinenverschütteten-Suchgeräte – kurz LVS – auf Funkbasis entwickelt, darunter auch eines für die Schweizer Armee, das in Erinnerung an den Hund vom St. Bernhard-Pass den Namen Barryvox erhielt. Seitdem hat sich in der Entwicklung der LVS-Geräte viel getan. Mehr Antennen für eine von der Lage unabhängige Sendeund Empfangsleistung, eine digitale Signalauswertung mit zugehöriger automatischer Leitung des Suchenden, eine insgesamt zuverlässigere und effizientere Technik – das Barryvox, das es seit 25 Jahren auch im Handel gibt, gehörte dabei stets zu den Vorreitern. Neu ist in diesem Winter nun das Barryvox S, das mit einer Suchbreitenstreife von 70 m und einer automatischen Leitung selbst in der Feinsuche die Standards weiter verbessert. Der entscheidende Fortschritt beim Barryvox S ist aber nicht die bloße Technik. „Das Barryvox S ist das erste LVSGerät, das den Suchenden von Anfang bis Ende des Suchvorgangs mit klaren Anweisungen unterstützt. Die auftretenden Signale dürften dabei allen Anwendern bereits von anderen technischen Geräten
vertraut sein“, erklärt Ilari Dammert vom Hersteller Mammut. Die Technik lernt sozusagen Intuition. „Um dies zu erreichen, haben wir mit verschiedenen Psychologen und Produkt-Designern zusammengearbeitet,“ fährt Ilari fort. „Selbst in der Stresssituation einer realen Lawine wird der Suchende so sicher und effizient zum Verschütteten geleitet.“ Tatsächlich wird die so kritische Zeit bis zur Bergung eines Verschütteten oft weniger von der Technik der LVS-Geräte, als von der Effizienz der Suchenden bestimmt. Zwar üben viele Freerider hin und wieder die Anwendung ihrer Geräte; wie sicher sie im Ernstfall damit umgehen können, ist aber eine andere Frage. Ein Gerät, das eine optimale Unterstützung bietet und keine Zweifel aufkommen lässt, ist dabei von unschätzbarem Wert. Wie gut das Barryvox S in dieser Hinsicht ist, lässt sich mit bloßen Worten allerdings weder beschreiben noch erfahren. Mammut ist sich jedenfalls sicher, mit dem Barryvox S das zurzeit fortschrittlichste und beste LVS-Gerät anbieten zu können. „Die Kombination aus intuitiver Benutzerführung und einer unübertroffenen Suchstreifenbreite von 70 m kann die Zeit bis zur Bergung wesentlich verringern,“ fasst Ilari Dammert zusammen. Apropos Suchstreifenbreite: Diese ist von verschiedenen Faktoren abhängig und wird deshalb in vielen Lehrmeinungen unabhängig vom Gerät auf 20 bis 30 m festgesetzt, um alle Eventualitäten auszuschließen. Mammut garantiert jedoch mit dem Barryvox S 70 m mit allen korrekt funktionierenden Geräten, selbst solchen, die schon etwas in die Jahre gekom-
men sind. Nicht mehr korrekt sendende Geräte können durch den Gruppentest (Group Check) vor der Fahrt ins Gelände erkannt werden, wenn dieser mit dem Barryvox S durchgeführt wird. Auf dieses Plus sollte man nicht verzichten. Weitere Infos auf mammut.com.
CASIO PRO TREK PRG-650-1ER
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in Smartphone kann heutzutage viel, aber alles kann es noch nicht. Obwohl es scheinbar für jede Gelegenheit eine App gibt, fehlt es manchmal an Hardware und die Batterielaufzeiten sind stets ein Thema. Eine solar betriebene, kälteresistente Uhr wie die Pro Trek PRG-6501ER ist daher zweifellos eine hervorragende Ergänzung. Mit einem digitalen Kompass, Höhenmesser, Barometer und Thermometer packt diese Uhr eine ganze Palette sinnvoller Werkzeuge in ein kompaktes Gehäuse und ist so der ideale Begleiter auf jedem Bergabenteuer. Sie zeichnet
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Höhenmeter-Profile auf und speichert bis zu 40 verschiedene Datensätze intern ab. Kältebeständig bis -10°C und wasserdicht bis 10 bar kann man die Pro Trek überall tragen, ganz gleich ob am Gipfel oder hinterher im Whirlpool. Durch die integrierten Solarzellen entfallen auch jegliche Batterie-Sorgen. Weitere Infos auf protrek.eu.
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Die neue lofoten-Kollektion - 15 Jahre kompromisslose Freeride-Perfektion. Jetzt in allen Läden.
Welcome to nature PHOTOGRAPHY: © XXX
Jetzt bei unseren ausgewählten Partnershops erhältlich: Schweiz Bächli Bergsport (baechli-bergsport.ch und in allen Filialen), Arena Sport (Buochs), Balmelli (Lugano), Kundalini (Zürich), Nanuk (St. Moritz), No1 Skirental (Verbier), Norbert Joos (Chur), Pie Freeride (Luzern), Yosemite (Lausanne, Vevey, Zermatt) Deutschland bergzeit (bergzeit.de – Gmund), Sport Conrad (sport-conrad.com – Garmisch, Penzberg), Sporthaus Schuster (sport-schuster.de -München), Sport Scheck (sportscheck.com sowie in allen Großstädten), Sport Bittl (sport-bittl.com - München Allach), Exxpozed: (exxpozed.de – Kempten), Warehouse One (warehouse-one.de - Düsseldorf), Biker - Boarder (biker-boarder.de – Chemnitz), Freeridershop (freeridershop.de – Hamburg), campz.de, bike24.de, outdoorworlds.de. Österreich Blue Tomato (blue-tomato.com und in allen Fililen in Skigebietsnähe), Jennewein pure sports (sport-jennewein.com – St. Anton am Arlberg), Sportalp (sportalp.at – Lech am Arlberg), Sport Bründl (bruendl.at – Ischgl, Karpun, Mayrhofen, Saalfelden).
norrona.com
EINER KOMMT AUS FRANKREICH, DER ANDERE AUS ÖSTERREICH; EINER IST GROSS, DER ANDERE IST ETWAS KLEINER. GEMEINSAM HABEN SIE IHREN VORNAMEN UND EINE UNVERSTELLTE LIEBE ZUM SKIFAHREN. TOM RITSCH UND TOM GRANIER SIND BEIDE ÜBERAUS TALENTIERT, DOCH UNTERSCHÄTZT. DIESE TOMS FLIEGEN UNTER DEM RADAR…
TOM GRANIER TOM RITSCH
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Foto: Cristophe Vaury
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TOM GRANIER Geboren: am 18. Dezember 1994 in Grenoble, Frankreich Sponsoren: Dakine, Oakley, Ho5Park, LibTech, FullTilt
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Mark von ROY
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Lieblings-Skifahrer? Antti Ollila Tanner Hall Lieblingstrick? Backflip Cork 360 Liebster Skifilm? Mutiny von Stept Productions Yearbook von Matchstick Productions Lieblingsgericht in Österreich? Schnitzel mit Pommes Schnitzel Lieblingsgericht in Frankreich? Tacos Crêpes Lieblingstrick vom anderen Tom? Ich liebe seinen Bio 1080! Seine Switch 540s sind einfach schön.
Hausberg: Les 7 Laux
TOM VS TOM
Größe / Gewicht: 165 cm / 60 kg
Q&A
Also, Tom G., dein Lieblingsessen in Frankreich sind Tacos? Ernsthaft? Foto: Ruedi Flück Ort: Crans Montana, Schweiz
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TOM VS TOM TOM RITSCH Geboren: am 21. Dezember 1993 in Mittersill, Österreich Hat Österreich ein Raumfahrtprogramm? Tom R. schickt seine Bewerbung. Foto: Klaus Polzer Ort: Suzuki Nine Royals, Watles, Italien
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Beschreibe den anderen Tom in einem Satz! Tom Ritsch ist ein superguter Skifahrer, der gerne isst, immer grinst und nie ein Bier verschmäht. Tom Granier ist sehr talentiert und lässt sein Skifahren für sich sprechen. Er kann Park genauso wie Backcountry oder Urban.
Hausberg: Kitzsteinhorn/Kaprun Größe / Gewicht: 186 cm / 78 kg Foto: Rachel Bock
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Highlight der letzten Saison? Das „Top to Bottom“-Projekt in Les 7 Laux mit JR Ceron. Die Auszeichnung als „Man of the Day“ beim Suzuki Nine Royals.
Was ist das Verrückteste, das du als Kind gemacht hast? Meine Mutter wäre enttäuscht, wenn ich das verraten würde! Ich bin nach Italien gereist und habe keine einzige Pizza gegessen. Was ist dein größter Ski-Traum? Das, was ich mache, bis an mein Lebensende machen zu können: jeden Tag des Winters mit meinen Freunden genießen, auf der ganzen Welt. Gesund zu bleiben und den Rest meines Lebens Ski fahren zu können, denn auf Skiern habe ich am meisten Spaß und kann alles andere vergessen. Du steckst während eines riesigen Schneesturms ohne Elektrizität in einer Hütte fest. Welche drei Dinge hättest du gerne dabei? Käse, Wein und alle meine Freunde. Eine Taschenlampe, einen Schlafsack und etwas Gutes zu essen.
TOM VS TOM
Sponsoren: Völkl, Marker, Dalbello, Snowpark Kitzsteinhorn, Hotel Active by Leitner, Lead Fabrics
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AUF DEM WEG VOM GIPFEL INS TAL IST ES WICHTIG, VON KOPF BIS FUSS TOP AUSGESTATTET ZU SEIN. HIER SIND EIN PAAR TIPPS!
ANON M2 Goggle Magna-Tech: Scheiben-Schnellwechsel-Technologie mit 16 Magneten aus Seltenen Erden New Sonar: kontrastverstärkende Scheibe von Zeiss Magnetischer Anschluss für Gesichtsmaske
ANON Rodan Helm Innenliegendes 360º Boa Fit-System Schmales Profil für optimalen Sitz Magnetischer Fidlock-Verschluss
DAKINE Team Heli Pro 24L (Eric Pollard Edition) Diagonales & A-Frame-Skitragesystem Hauptzugriff per Reißverschluss durchs Rückenteil kompatibel mit Dakine Impact-Rückenprotektor (wird separat verkauft) Separate Tasche für Schaufel und Sonde Fleece-gefütterte Brillentasche
LINE Blend Abmessungen: 132-100-122 mm Radius: 20,5 m @ 185 cm Längen: 171/178/185 cm Gewicht: 1.935 g/Ski Kern aus Ahorn-Macroblock, Fatty Base & Edge, symmetrischer Flex, 5-Cut: multi-radialer Sidecut
GEAR FÜR MÄNNER
DAKINE Team Phantom Glove (Eric Pollard Edition) GORE-TEX & GORE-GRIP: griffsicher, wasserdicht & atmungsaktiv Isolierung mit Primaloft (70g) Finger und Handfläche aus widerstandsfähigem, wasserabweisendem Leder Futter aus seidigem, hochflorigem Fleece
THE NORTH FACE Fuse Brigandine 3L Jacke und Latzhose 3-lagiges GORE-TEX mit integriertem FuseFormGewebe für eine ergonomische Passform Wasserdichte, voll verklebte Reißverschlüsse Kragenreißverschluss für Funkgerät-Mikrofon Pack-freundliche Brusttaschen Verbindungsmöglichkeit von Jacke und Hose
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FÜR ENTDECKER UND NACHTAKTIVE
PRG-650-1ER
MONTE LEONE
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NORRØNA Trollveggen 45L Pack Hauptfachzugang über Frontreißverschluss Abnehmbare Rückenplatte und Aluminiumrahmen Zwei Kompressionsgurte auf jeder Seite Zwei Halterungen für Eisgeräte
ARMADA Trace 98 Abmessungen: 127-98-119 mm @ 164 cm Radius: 17 m @ 164 cm Längen: 156/164/172 cm
GEAR FÜR FRAUEN
NORRØNA Røldal dri PrimaLoft Short Gloves Wasserdicht und atmungsaktiv (20K/20K) mit dri1 Isolierung mit Primaloft Gold Innenhand aus Ziegenleder Leder-Stretch an den Knöcheln
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NIRVANA
SEEKING
EINE KANADISCHE FILMCREW MIT HANG ZUR KUNST
TEXT
Ilanna BARKUSKY
FOTOS
Mason MASHON
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ie Definition von „Nirwana“ wechselt je nachdem, wen man fragt. Für Freeskier Mike Henitiuk, Triebfeder hinter dem kanadischen Videoprojekt Seeking Nirvana, bedeutet es, mit Freunden in den Bergen einen Skifilm zu drehen. Jetzt da das Projekt in seine dritte Saison geht, haben die von den Athleten selbst erstellten Webisodes ein Ziel bereits erreicht: aus der aktuellen Skifilm-Landschaft herauszuragen – durch ungewöhnliche Einflüsse aus Kinofilmen.
Mike Henitiuk
MEDIA
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Getreu dem Motto „die einzige Konstante ist die Veränderung“ sollte man sich nicht wundern, wenn die Seeking Nirvana-Crew diese Saison alle Erwartungen erneut über den Haufen wirft. Glaubt man einigen Andeutungen, kann man sogar etwas völlig Neues jenseits üblicher Videoformate erwarten. „Es ist nicht einfach jedes Jahr seinen Style neu zu erfinden, denn wir können nie sicher sein, ob es unseren Zuschauern gefällt“, sagt Henitiuk. „Aber es macht das Ganze auch viel interessanter. Ich hoffe, das bleibt so.“ Gegründet 2015/16, jetzt in der 3. Saison Heimat: British Columbia, Kanada Mitglieder: Mike Henitiuk, Riley Leboe, Joe Schuster, Matt Margetts Sponsoren: Norrøna, EDGEtv, MEC, Tyrolia Videokanal: www.vimeo.com/strangeadventures Wer braucht schon Skier, ich shredde einfach den Highway…
Henitiuk ist im Westen Kanadas unter lauter Skifahrer-Freunden aufgewachsen. Nachdem sie bereits alle mit anderen Produktionen Erfolge gefeiert hatten, wollten sie gemeinsam etwas verändern. Ziel war laut Henitiuk ein Film, der möglichst viele Leute ansprach, indem er ihren Lifestyle, ihre Freundschaft und das Teamwork der Crew zeigte – von Backcountry-Trips zu einsamen Hütten in British Columbia bis zum Skateboarden in chilenischen Städten. Als geeignetes Mittel dazu sahen sie gemeinsam an, die Ski-Action nicht in den Mittelpunkt zu stellen. „Für die meisten Athleten ist eine Line oder ein Trick das oberste Ziel, nicht so für uns“, erklärt Henitiuk. „Es sind die Bedingungen, die Szenerie und der Spaß, die unsere Tage besonders machen. Das wollen wir zeigen und den Leuten nahe bringen.“ Dieser Richtungswechsel führte dazu, dass die Seeking Nirvana-Crew Inspiration außerhalb der Skiszene suchte. Die erste Saison folgten sie der Ästhetik des bekannten Filmemachers Wes Anderson (Die Royal Tenenbaums; Die Tiefseetaucher) mit speziellem Fokus auf besondere Ausschnitte und komplexe Szenenfolgen. Die typische Narration wurde von Colby James West und Mike Henitiuks Vater Jay übernommen. Nach dem großen Erfolg dieser ersten Saison wechselten sie im zweiten Jahr überraschend den Ansatz und orientierten sich an einem anderen bekannten Regisseur, Guy Ritchie (Bube, Dame, König, Gras; Snatch – Schweine und Diamanten), mit schnell geschnittenen Intros der Charaktere und einer düsteren Atmosphäre. „Wenn wir einfach bei dem geblieben wären, womit wir bekannt geworden sind, dann hätte uns das in die gleiche Kategorie von Filmemachern gesteckt, von der wir uns abheben wollten“, erklärt Henitiuk.
SEEKING NIRVANA
Mike verwandelt diesen Drop im Backcountry von British Columbia in ein Kunstwerk.
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MICHELLE PARKER HAT FAST IHR HALBES LEBEN ALS PROFESSIONELLE SKIFAHRERIN VERBRACHT. VON DER JUGENDLICHEN, DIE IHREN IDOLEN DURCH DIE SKIGEBIETE AM LAKE TAHOE FOLGTE, REIFTE SIE ZUR SKIHELDIN, DIE SELBST ROLE MODEL IST. IHR WEG FÜHRTE VON DER FREESTYLE-CONTEST-SZENE INS BACKCOUNTRY UND SCHLIESSLICH IN DIE BIG MOUNTAINWELT. WIR BATEN MICHELLE, UNS IHREN PERSÖNLICHEN WERDEGANG ALS FREESKI-PROFI ZU ERZÄHLEN GENAUSO WIE VON DEN VERÄNDERUNGEN, DIE SIE IM LAUFE DER ZEIT ERLEBT HAT.
DAMALS UND JETZT:
DIE LEBENSSPANNE EINER
SKI KARRIERE TEXT
Michelle PARKER
Geboren: am 10. April 1987 in Truckee/CA, USA Sponsoren: Anon, Red Bull, Black Crows, Mountain Hardwear, Squaw Valley, Arcade, Backcountry.com, Kicker 2017: 2016: 2015: 2014: 2013: 2012:
Michelle handhabt eine Big Mountain Line genauso selbstverständlich wie ihre Ukulele. Foto: Jeff Cricco
2009: 2008: 2007: 2006:
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Filmauftritte: Drop Everything, Matchstick Productions Ruin and Rose, Matchstick Productions Fade to Winter, Matchstick Productions Days of my Youth, Matchstick Productions Like There’s no Tomorrow, Warren Miller Entertainment Superheroes of Stoke, Matchstick Productions In Deep, Matchstick Productions Claim, Matchstick Productions Yeah Dude, Poor Boyz Productions Ski Porn, Poor Boyz Productions
Michelle Parker Foto: Christian Pondella
E
s war ein typisch sonniger Frühlingstag in Squaw Valley, Kalifornien. Ich hing mit den Jungs ab und fuhr meine Runden auf meinem ersten Paar Twintips: mein Zopf aus dem Helm baumelnd mit viel zu großen Hosen und zu kurzen Stöcken. Ich war fünfzehn und hatte gerade beschlossen, keine Skirennen mehr zu fahren. Ich konnte nicht mehr rechtfertigen, das Geld meiner Eltern für etwas auszugeben, das mich nicht länger begeistern konnte. Ich wollte viel lieber die Freiheit, Powder-Tage mit meinen Freunden zu verbringen und in den Bergen zu sein, wo ich mich am wohlsten fühlte. Die Absperrungen der Rennstrecken hinderten mich daran. Mit Shane McConkey, JT Holmes, CR Johnson und anderen gesponserten Athleten aufzuwachsen, hatte mich beeinflusst. Früher war ich ihnen durchs Skigebiet gefolgt, um mir später zuhause mit weit geöffneten Augen und einer Mischung aus Bewunderung und Neugier ihre Segmente im neuesten Film von Matchstick Productions reinzuziehen. An diesem Frühlingstag wurde ich von Jason Levinthal angesprochen. Er hielt mich an und gab mir seine Visitenkarte, nachdem ich den Flat Bar im Park geslidet hatte. „Jason Levinthal, Besitzer von Line Skis“ stand darauf. „Ruf mich an, ich würde dir gerne neue Ski geben“, sagte er. Mich ergriff eine kaum zu steigernde Begeisterung. Ein Paar Ski umsonst? Er sagte, er habe mich für einen Jungen gehalten, bis er den Zopf gesehen hätte. Jason ebnete mir den Weg
und schickte mich zu meinem ersten Slopestyle-Wettbewerb, den US Open in Vail, Colorado. Ich wusste nicht einmal, wie man einen 360er springt, aber mit den Rails konnte ich punkten. Die ersten Spins lernte ich kurz vor meinem ersten Contest-Lauf. Das inspirierte mich weiter zu lernen und meine Leidenschaft für Wettbewerbe war entfacht. Ich folgte diesem Weg mehrere Jahre. Ich hatte gute Resultate und wurde zum ersten Freeski-Contest für Frauen bei den X Games eingeladen. Damals war es nur die Halfpipe, was definitiv nicht meine Stärke war, aber ich gab alles, was ich hatte. Ich stand am Start mit all den Lichtern, dem Publikum und dem Trubel eines MegaEvents. CR Johnson stand neben mir. Er nahm mich zur Seite, fragte mich, ob ich nervös sei, und sagte mir, dass ich Spaß haben solle, weil das alles sei, was zähle. Danach droppte ich mit einem breiten Lächeln im Gesicht in die Pipe. Ich wusste, dass ich nicht gewinnen würde, aber ich hatte Spaß. Kurz vor dem Ende der Pipe fuhr ich entschlossen auf die linke Wall zu und sprang einen Alley-Oop Flatspin – einen Trick, den ich nie zuvor versucht hatte. Das Publikum jubelte, und obwohl ich die Landung verpasst hatte, musste ich lachen, weil ich die beste Zeit meines Lebens hatte. Damals war alles relativ einfach. Du bist zu den Wettbewerben gefahren und gabst dein Bestes, gingst zu den obligatorischen Fotoshootings und versuchtest
dich einer Crew anzuschließen, die gerade am Filmen war. Ich fing an mit Poor Boyz Productions zu arbeiten und zog das Filmen bald den Wettkämpfen vor, obwohl ich weiterhin beides tat. Es war genug Zeit für alles. Ich war noch jung und fühlte mich unschlagbar. Mit 18 hatte ich dann meine erste Knieverletzung, ein glatter Riss des Kreuzbands. Damit veränderte sich viel. Ich lernte meine Gesundheit und meinen Körper mehr zu schätzen. Ich kümmerte mich um mein Knie und kam mit dem brennenden Verlangen zurück, den ersten Wettbewerb zu gewinnen, an dem ich antrat: die Aspen Open. Frauenwettbewerbe wurden beliebter, es gab nun viel mehr als die üblichen acht Girls, gegen die man antrat. Ski Slopestyle fing an, sich wie ein richtiger Sport anzufühlen. Direkt nach meiner Teilnahme an den X Games beendete ich frühzeitig die Highschool und fragte meinen Vater, ob ich mir vor dem College ein Jahr Zeit nehmen dürfte. Ich war nicht bereit für ein Studium, mein Fokus lag auf dem Skifahren. Ich hatte ein bisschen Geld verdient und das Gefühl, meine Leidenschaft zu einem richtigen Job machen zu können. Aus einem Jahr wurden zwei, dann drei und dann war es eine echte Karriere. In jungen Jahren eine Karriere aufzubauen verlangt Übung und Raum für „Trial and Error“. Ich habe manchmal versagt, aber ich versuche bis heute immer meine Chancen bestmöglich wahrzunehmen. Die Zeiten haben sich seitdem verändert. Die sozialen Medien haben uns Athleten sehr viele Möglichkeiten eröffnet. Sie geben den Fans einen direkten Zugang zu ihren Stars und wir haben es in der Hand, was wir ihnen zeigen und wie wir mit ihnen interagieren. Athleten wie Cody Townsend veranstalten Social
Hiken im Backcountry gehört für eine Film-Fahrerin wie Michelle zum Job. Foto: Christian Pondella
DIE LEBENSSPANNE EINER SKIKARRIERE
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Michelle fährt noch immer gerne mit herumfliegendem Zopf Ski, so wie vor vielen Jahren an diesem wegweisenden Tag in Squaw Valley. Foto: Jeff Cricco
Media-Trips, bei denen sie sämtlichen Content selbst erstellen. Diese Art von Trips gibt uns Athleten die Möglichkeit selbst zu bestimmen, was wir tun wollen – für uns, aber auch für unser Publikum. Das befähigt uns kreativ zu sein und bietet großen Spielraum, um mit Sponsoren zusammenzuarbeiten. Wir haben eigene Outlets für unsere Kreativität und eine Plattform für unsere Meinungen und Ansichten. Mehr und mehr Athleten engagieren sich politisch, setzen sich für die Umwelt ein und nutzen ihre Stimme, um den sozialen Wandel voranzutreiben. Das war etwas, was mich zu Beginn meiner Karriere beschäftigte. Ich dachte anfangs, mein Weg wäre egoistisch. Jetzt habe ich jedoch einen Sinn in meinem Tun gefunden und das motiviert mich sehr. Wenn ich meine Plattform nutzen kann, um eine positive Nachricht zu verbreiten, damit Männer und Frauen gleichzeitig erreichen und über Themen sprechen kann, die mir wichtig sind, fühlt es sich einfach nach mehr an, als sich nur auf der Suche nach Powder in den Bergen zu verlieren. Als Athleten haben wir die Möglichkeit, Dinge zum Positiven zu verändern und Teil von etwas Größerem zu sein. Ich selbst habe mit drei weiteren Skifahrerinnen – Elyse Saugstad, Jackie Paaso und Ingrid Backstrom – einen Lawinenworkshop gegründet. Dieser Event namens S.A.F.E.A.S. soll ein größeres Bewusstsein für Lawinen fördern und die Sicherheit im Gelände erhöhen. Bis jetzt haben 750 Menschen daran teilgenommen.
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Besonders wichtig war es uns einen Raum für Frauen zu schaffen, wo sie in einer positiven Atmosphäre lernen können. Chris Rubens und Eric Hjorleifson veranstalten ähnliche Camps in Kanada. Vor über zehn Jahren gründete Jeremy Jones mit Protect Our Winters eine gemeinnützige Organisation, welche die Outdoor-Sports-Gemeinde zum Thema Klimawandel mobilisiert. Im September reiste ich mit einigen anderen Mitgliedern von P.O.W. nach Washington, D.C., um persönlich mit wichtigen Entscheidungsträgern der Politik über den Klimawandel zu sprechen. Als Individuum ist es sehr inspirierend zu sehen, dass man einen Unterschied machen kann. Nach vierzehn Jahren als professionelle Skifahrerin hat meine Karriere dadurch eine neue Richtung bekommen und vielen anderen geht es genauso. Sich als Athlet mehr zu engagieren, bietet auch den Firmen, mit denen man zusammenarbeitet, einen zusätzlichen Wert. Man hat es also selbst in der Hand, wie viele Dinge man verwirklicht. Man darf auch nicht übersehen, dass sich Freeskiing in verschiedene Disziplinen entwickelt hat. Du kannst als Athlet nicht mehr top in mehreren Bereichen abschneiden, geschweige denn der oder die Beste in allen Aspekten des Sports sein. Früher nahm ich an Wettkämpfen im Slopestyle und in der Halfpipe teil und filmte nebenher im Backcountry. Heute liegt mein Fokus nur noch auf Filmaufnahmen, weil für mehr die Zeit
nicht reicht. Während sich die Jugend auf Contests konzentriert, leben wir in einer anderen Welt. Lässt sich dieser Graben überwinden? Sammy Carlson ist ein Athlet, den ich dafür bewundere, dass er beides lange erfolgreich verband. Er hat sich zu einem Meister darin entwickelt, das natürliche Terrain für seine Tricks zu nutzen. Ich hatte letztes Jahr das Glück, mit Sam Ski zu fahren und sein Können persönlich zu erleben. Im Allgemeinen findet man die Filmathleten aber im Backcountry auf der Suche nach Powder, während die Wettkampfathleten von Contest zu Contest um die Welt reisen und versuchen, mit den neusten Doubles und Triples mitzuhalten. Diese zwei Welten kommen nur selten zusammen. Wenn doch, verbindet uns die gleiche Liebe zum Schnee und zur stilvollen Bewegung auf zwei Brettern. Meine Leidenschaft fürs Skifahren entwickelt und verändert sich ständig. Das hält es frisch und macht es aufregend. Meine Tage im Park sind vorbei, heute erkunde ich am liebsten unbefahrene Gipfel in weit entfernten Ländern. Mein Ziel ist es, diese Berge zusammen mit meinen Kollegen sicher und gemeinschaftlich zu befahren. Dort finde ich meine Erfüllung, obwohl ich immer noch gerne die eine oder andere Runde im Park drehe. Im Kern sind das Skifahren und die Freiheit, die ich dabei spüre, aber gleich geblieben. Während sich die Welt um uns herum verändert, ist es wichtig, das innere Feuer, das uns antreibt, am Leben zu erhalten.
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LIVE. SKI. REPEAT.
Dawn Patrol 25 Pack Helio 105 Skis Guide Gloves
BD Athlete Tobin Seagel | Montana
Tim Kemple
ES IST NICHT LEICHT AUS DER MENGE HERAUSZUSTECHEN. NICO VUIGNIER SCHAFFT DAS REGELMÄSSIG, INDEM ER DINGE UNTER EINEM NEUEN BLICKWINKEL BETRACHTET. 2016 GING DER „CENTRIPHONE“-CLIP DES 26-JÄHRIGEN SCHWEIZERS VIRAL, FÜR DEN ER BEIM SKIFAHREN SEIN SMARTPHONE AN EINER SCHNUR UM SICH KREISEN LIESS – EINE GENAUSO SIMPLE WIE BAHNBRECHENDE IDEE! LETZTE SAISON WAR ES SEINE „ARME-LEUTESELFIE-DRONE“, EINE GOPRO AUF EINEM MINI-FLIEGER AUS SCHAUMSTOFF. IN LETZTER ZEIT VERLEGTE SICH NICO AUF VERBLÜFFENDE TRICKS BEIM SCHNEIDEN SEINER VIDEOS, SO LIESS ER KLEINE GEGENSTÄNDE WIE EINEN BLEISTIFT AUF SEINEM SCHREIBTISCH PLÖTZLICH ZU EINEM SKI-OBSTACLE WERDEN – FAST WIE IM TRAUM.
NICO VUIGNIER
DANN ZOO MT DIE KAMERA IM STILE EINER UFOSICHTUNG AUF DIE SELTSAME LINIE EINER WOLKE, BIS PLÖTZLICH EIN SKIFAHRER AUFTAUCHT UND DIESE ENTLANG FÄHRT. ES SCHEINT, ALS SÄHE NICO EINFACH ÜBERALL SKIFAHRER! OBWOHL NICO VUIGNIER NORMALERWEISE MIT BEWEGTEN BILDERN ARBEITET, BATEN WIR IHN, FÜR UNS EIN STILLLEBEN ZU ENTWERFEN. HIER IST DAS ERGEBNIS. CREATIVE
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LINE TRAVELING CIRCUS
Sämi Ortlieb genießt das VIP-Leben im TC-Mobil. Foto: Jake Strassman
VOR ZEHN JAHREN FASSTEN ZWEI JUNGE FREESKIER AUS DER MITTE DES BUNDESSTAATES NEW YORK DEN PLAN, EINEN WINTER LANG SKI ZU FAHREN UND DAS MIT ONLINE-VIDEOS ZU FINANZIEREN. WILL WESSON UND ANDY PARRY AHNTEN NICHT, DASS IHRE REISE EIN JAHRZEHNT DAUERN UND SIE IN EINER REIHE BIZARRER SKIABENTEUER RUND UM DIE WELT FÜHREN WÜRDE. GANZ ZU SCHWEIGEN DAVON, DASS SIE WÄHRENDDESSEN ZU ECHTEN HELDEN EINER GANZEN SKI-GENERATION AUFGESTIEGEN SIND. IHRE SCHÖPFUNG, DER LINE TRAVELING CIRCUS, IST EINE DER POPULÄRSTEN WEBISODE-SERIEN DER SKISZENE MIT MILLIONENFACHEN VIEWS UND ZEHNTAUSENDEN FANS WELTWEIT. IHR ERFOLGSGEHEIMNIS? SICH IMMER TREU ZU BLEIBEN! IHR EKLEKTISCHER MIX AUS TECHNISCHEM PARKFREESTYLE, VERRÜCKTEN IDEEN UND DEM SELTSAMEN BENEHMEN IHRER ZAHLREICHEN GÄSTE HAT WILL UND ANDY MIT JEDER NEUEN EPISODE NÄHER ANS HERZ DES SKIFAHRENS GERÜCKT. EINE HOMMAGE AN EIN JAHRZEHNT, UND HOFFENTLICH MEHR, TRAVELING CIRCUS. GESAMMELT VON
Ethan STONE
TRAVELING CIRCUS
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EIN JAHRZEHNT „KEEPING SHIT CRAZY REAL“
PHOTOGRAPHY: © XXX
Andy Parry, Shane McFalls und Will Wesson. Foto: Dan Brown
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Der Magier Andy Parry zaubert sich durch einen weiteren außergewöhnlichen Jib. Foto: Shane McFalls
Der Rail-Roboter Will Wesson scheint perfekt für Do-It-Yourself-Rails geeignet zu sein. Foto: Jake Strassman
TRAVELING CIRCUS
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Bescheidene Anfänge
der Ostküste und fuhren als Kids selten in den besten Bedingungen Ski, deshalb wollten wir dem Motto gerecht werden: „Wir fahren immer und überall!“ Es spielt keine Rolle, wie groß das Feature oder das Skigebiet ist. Egal wo wir sind, wir wollen einfach Ski fahren!
Andy und Will hatten uns immer Videos geschickt, wie sie bei sich zuhause Ski fuhren, und wir posteten sie auf unserem Youtube-Kanal. Nach ihrem CollegeAbschluss wurde ihnen plötzlich bewusst, dass es zwei Optionen gab: einen Job Will Wesson anzunehmen oder einen Weg zu finden mit Skifahren Geld zu verdienen. Sie riefen mich an und baten um ein Meeting, wie sie Videos machen und damit helfen könnten, Line Skis zu promoten. Ich lud sie ein und hörte zu. Wir saßen eine Stunde auf meiner Terrasse und sie erklärten mir, dass sie Geld bräuchten, um ihren Traum vom Reisen und Skifahren zu verwirklichen und um ihre Eltern davon abzuhalten, sie mit Fragen nach Jobs zu nerven. Ich sagte ihnen, wir könnten etwas machen, wenn es ein regelmäßiges Ding wäre wie eine TV-Show, an die sich Andy im „Hotel Ski-Bum“. Foto: Will Wesson die Leute erinnern und bei der sie sich auf die nächste Folge freuen. Für Die erste Saison war ein großes Jahr für mich lag darin das Erfolgsrezept. uns. Wir gingen zum ersten Mal in den Will und Andy versicherten mir, dass Westen und lebten weit von unserem sie es ernst meinten, und nach einem Zuhause entfernt. Wir schliefen oft auf Brainstorming kamen wir auf den Namen Couchen von anderen Leuten. Ich erinTraveling Circus. Ich bot ihnen nur ganz nere mich, dass ich in Mammoth war und wenig Geld, 250 Dollar pro Folge oder so, nicht genug Geld hatte, um nach Hause zu und nahm an, sie würden im Sommer fahren. Also verkaufte ich online meine zum Mt. Hood fahren und ich würde nie Skiklamotten. Ich weiß noch genau, wie wieder von ihnen hören. Ehrlich gesagt ich die Sachen in Mammoth zur Post hatte ich sie nach ein paar Monaten ver- brachte und mir dachte: „Cool, jetzt kann gessen. Dann schickten sie mir eines ich endlich heim fahren.“ Ich kam zurück, Tages die erste Episode, wir veröffentlich- versuchte im Sommer möglichst viel Geld ten sie und die Leute mochten, was sie zu verdienen und haute im nächsten Winsahen. Zu meiner Überraschung folgte ter wieder ab. jeden Monat ein neues Video. Mit der Zeit Andy Parry wurden diese immer besser und immer beliebter, genau wie wir es auf meiner Terrasse gehofft hatten, und das lag zu 100% an ihrer harten Arbeit. Es brauchte viel Entschlossenheit, dem Konzept Jahr für Jahr zu folgen, aber genau diese Konstanz machte TC so groß.
besser. Uns war klar, dass wir die seltsamen Dinge, die in Traveling Circus passieren, annehmen mussten. Will übertrug diese Einstellung auf sein Skifahren: Er sieht Spots auf eine andere, aber sehr coole Art und er hat hohe Ansprüche an das, was gut und cool ist. Er hat ein Gespür dafür entwickelt, Dinge nachvollziehbar, aber auf hohem technischen Niveau und sehr ästhetisch zu tun. Andy Parry
Der Magier Ich traf Andy in der neunten Klasse und wir bauten in den übrigen vier Jahren Highschool sommers wie winters jede Menge Rail-Setups. Im ersten und zweiten Jahr auf dem College begann er dann, diese verrückten Grinds zu versuchen, die viele Leute immer noch nicht verstehen. Andy spezialisierte sich darauf, Tricks zu erfinden, und viele Kids lieben ihn dafür. Er hat diesen sechsten Sinn für verblüffende Improvisation und kommt auf einmal mit unglaublichen Moves um die Ecke. Deshalb wurde er nicht nur der Typ für ausgefallene, manchmal seltsame Tricks, sondern auch zum Gesicht des Traveling Circus. Die Leute nennen sie heute gerne „Wizard Tricks“ und Andys Name fällt in diesem Zusammenhang fast immer. Jemand mag zum Beispiel auf seltsame Art vom Rail fallen und sich dabei retten, dann sagt wahrscheinlich einer: „Oh, du machst einen Andy Parry-Trick!“ Andy kann aber auch viele andere Tricks, was die Leute gerne übersehen. Aber jeder ist halt für irgendetwas bekannt, auch wenn es nicht das Einzige ist, was er gut kann. Andy ist da ein typisches Opfer. Es sind seine Zaubertricks, an die sich die Leute erinnern. Will Wesson
Jason Levinthal (Gründer von Line Skis & J Skis)
Die ersten Folgen Wir dachten nicht, dass es länger als ein Jahr gehen würde. Wir wollten einfach ein Jahr lang auf einen großen Ski-Trip und brauchten für unsere Eltern die Entschuldigung, dass es im Auftrag einer Skifirma sei. Es ging danach einfach immer weiter und die Triebfeder war „keeping shit crazy real“, wie Andy sagen würde. Von Beginn an wollten wir für den normalen Skifahrer greifbar sein. Wir stammen von
Will Wesson Foto: Jake Strassman
Der Rail-Roboter Will war etwas schüchtern, wenn wir unterwegs Kids trafen oder in jemands Haus übernachteten. Heute ist er viel offener – fast wie ein echter Mensch. Als Skifahrer hat er sich dagegen eher zum Roboter entwickelt. Er wird jedes Jahr
EIN JAHRZEHNT „KEEPING SHIT CRAZY REAL“
Andy Parry Foto: Will Wesson
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Shane begutachtet sein Kunstwerk. Foto: Will Wesson
Aus nichts viel machen Der Stil unserer Videos reflektiert noch immer die „Aus nichts viel machen“-Attitüde, der Andy und Will bereits in ihrer Zeit an der Ostküste gefolgt sind. Man arbeitet halt mit dem, was man hat. Wir können uns keine supergute Kamera leisten, aber wir finden auch nicht, dass wir eine brauchen. Ohne macht es eh mehr Spaß. Ich besaß sogar lange Zeit nicht mal ein Stativ – acht Jahre lang „Profi-Filmer“ ohne Stativ, stell dir vor! Unser Stil entwickelte sich aus dem Skate-Style, wo alles einfach und schnell gehen soll – zum Teil, weil man es muss, zum Teil aber auch, weil das Resultat cool aussieht. Shane McFalls
Wo lang zur Autobahn?
Wohnmobile wurden regelmäßig zerstört. Sie bestehen aus viel billigem Plastik und so mancher Griffe brach auf unseren Trips ab. Wohnmobile sind auch wie Saunas. Wir versuchten immer, es innen warm zu halten, und nach einem PowTag waren wir meistens tropfnass. Wir lebten also lange im feuchtesten Klima der Alpen mit vier Leuten in einem Wohnmobil. Überall waren nasse Klamotten. Ich fürchtete schon, ich könne mir eine Tropenkrankheit einfangen. Will Wesson
Van-Missgeschicke Wir fuhren von Salt Lake City nach Lake Tahoe und bogen zur Great Bonneville Salzebene ab, einem ausgetrockneten See, wo Geschwindigkeitsrekorde mit
Raketenautos aufgestellt werden. Wir wollten mit dem Van auf die Salzebene, um ein paar Aufnahmen zu machen, vielleicht einen Skifahrer hinterherziehend. Wir hatten Spaß, vier Freunde ohne Verpflichtungen in einem gelben Van in der Wüste. Dann wurden wir plötzlich langsamer. Jeder schrie: „Umkehren! Umkehren!“ Mitten in der Kurve versanken die Räder im Sand und wir verloren jede Traktion. Wir schoben, wir schaufelten, wir legten Holzstücke unter und sogar Skier, aber nichts half. Wir versanken nur noch tiefer. Schließlich riefen wir ein Bergungsunternehmen an und sie sagten, sie kämen mit einer Schlammkatze. „Was ist eine Schlammkatze?“ Wir warteten, übten Karateschläge an Salzstücken und warteten länger. Schließlich sahen wir in der Ferne die Schlammkatze. Es war einfach eine alte Schneekatze – so ziehen sie Autos heraus, die in der Salzebene stecken geblieben sind. Das war eine sehr teure Erfahrung. Will Wesson
Couch Surfing Wir surften so viele Couchen, dass es eine Wissenschaft wurde. Wir wissen, was wir kaufen müssen, um Leute glücklich zu machen. Ich spüle praktisch immer ab – heute bin ich wegen meiner Couch-SurfErfahrung der perfekte Gast. Eigentlich willst du, dass ich bei dir wohne! Aber Leute werden sauer, wenn vier Typen in ihrem Wohnzimmer leben, das WLAN super langsam wird, überall nasse Klamotten herumliegen und die Küche immer besetzt ist… nicht zu vergessen der riesige gelbe Van, der deine Einfahrt verstopft und den jeder sehen kann. Wenn wir kommen, dann wie ein Schwarm. Shane McFalls
Das erste Mal, dass ich mit Traveling Circus zusammentraf, war beim Filmen für Saison Vier. Wir drehten in Österreich und der Schweiz und fuhren im Prinzip jeden Tag Pow. Wir waren mit einem großen Wohnmobil unterwegs und blieben oft im Schnee hängen. Roy Kittler wurde jeden Tag sauer auf die Amis, weil sie keine guten Autofahrer waren und immer falsch abbogen. Der Trip endete damit, dass Shane das Wohnmobil in einen Skibus steuerte und die Windschutzscheibe zertrümmerte. Line musste dem Vermieter viel Geld zahlen. Außerdem zerbrach auf diesem Trip die Seitenscheibe meines Autos und Will und ich fuhren mit offenem Fenster von Österreich in die Schweiz. Das war saukalt! Sämi Ortlieb
An diesem Tag wurden keine Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Foto: Will Wesson
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Garrett Russell auf einem typischen TC-Obstacle in Japan: Man kapiert es erst, wenn man die Action sieht. Foto: Tatsuya Tayagaki
EIN JAHRZEHNT „KEEPING SHIT CRAZY REAL“
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Cole Drexler strengt sich an, seinen Flug zu erwischen. Foto: Tatsuya Tayagaki
In China sehen die Buckel alle gleich aus. Shane folgt der Leitlinie. Foto: Will Wesson
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Der letzte Skimurai Einer meiner besten Trips überhaupt war unser erstes Mal in Japan am Ende der fünften Saison, wo wir in einem Stadtpark diese verrückten Kreis-Rails fanden. Wir wurden verjagt und gingen woanders Skifahren, aber uns war klar, dass wir zurückkehren mussten. Am letzten Tag standen wir früh auf und fuhren mit ziemlichem Muffensausen hin, weil dort wegen uns bereits zuvor jemand die Polizei gerufen hatte. Wir versuchten uns lange am Rail und noch länger versteckten wir uns hinter Schneehaufen, wenn jemand vorbeikam. Unser Flug ging am selben Abend und die Zeit rann davon. Schließlich schafften Rob Heule, Cole Drexler und ich das Rail und wir fuhren zum Flughafen. Zum Glück hatte unser Flieger Verspätung, sonst hätten wir ihn verpasst. Ich ging in meinen stinkenden Skiklamotten an Board, Rob hatte sich in der Warteschlange umgezogen. So endete unsere erste Begegnung mit Hokkaido. Will Wesson
Die Nacht der Druiden Indoor-Skifahren in England war speziell. Wir standen um zwei oder drei nachmittags auf, gingen um neun Uhr abends Skifahren bis Mitternacht und reisten dann zur nächsten Halle. Es war höchst seltsam nachts durch die englische Provinz zu cruisen, nur um zu ungewöhnlichen Zeiten auf ungewohntem Schnee Ski zu fahren. Hallenschnee ist Mist, er fühlt sich fast an wie Sand. Einmal mehr fragten wir uns: „Was machen wir hier eigentlich?“ Andy Parry
An einem Tag fuhren wir nach Stonehenge, doch die Tickets waren ziemlich teuer dafür, dass wir auf den ausgewiesenen Wegen nicht mal den Steinen nahe kamen. Wir fingen also an, uns mit diesem seltsam gekleideten Typen zu unterhalten, und er empfahl uns, in der kommenden Woche zurückzukommen. Immer zur Sonnenwende und zur Tagnachtgleiche darf jeder, der um halb sieben morgens vor Ort ist, umsonst zu den Steinen gehen und diese berühren. Wir parkten also mit unserem Wohnmobil die Nacht zuvor vor Ort… und trafen all diese Druiden. Wir hörten Frauengeschrei, seltsame Gesänge und Hundegebell. Keiner von uns schlief gut. Wir standen früh auf und alle Leute um uns hatten bemalte Körper oder trugen Schwerter und Kettenhemden. Wie Andy schon in der Episode meinte, war das wohl der seltsamste Montagmorgen unseres Lebens. Will Wesson
WIR PARKTEN ALSO MIT UNSEREM WOHNMOBIL DIE NACHT ZUVOR VOR ORT… UND TRAFEN ALL DIESE DRUIDEN. WIR HÖRTEN FRAUENGESCHREI, SELTSAME GESÄNGE Shane McFalls UND HUNDEGEBELL. KEINER VON UNS SCHLIEF GUT. WIR STANDEN FRÜH AUF UND ALLE LEUTE UM UNS HATTEN BEMALTE KÖRPER ODER TRUGEN SCHWERTER. Ich habe mit der Zeit gelernt, auf Fremde zuzugehen und zu fragen, ob ich sie filmen dürfe. Das fühlte sich erst mal komisch an und ich musste mich daran gewöhnen. Die Anderen sagten immer: „Shane, rede mit ihnen!“, aber ich wollte nicht. Heute ist mir das egal. Wenn ich zum Beispiel jemand an einer Tankstelle in einem Pizzakostüm sehe, spreche ich ihn natürlich an. Sonst ärgert man sich für den Rest des Trips: „Verdammt, wir hätten aussteigen sollen. Dieser Shot wäre super gewesen…“
Ross Imburgia: der Stuntman Ich hoffe, er hasst mich jetzt nicht, aber Ross ist mein dümmster schlauer Freund. Oder mein schlauester dummer Freund. Er ist ein Mathe-Genie, aber beim Skifahren vergisst er alles, was er je über Physik gelernt hat. Ross hat schon auf alle möglichen Arten verrückte Backflips gemacht. Mein Favorit ist aber sein Switch Backflip in einen Baum in Mayisode aus Saison Sieben. Ich weiß noch, wie Andy meinte „Mein Gott, hoffentlich verletzt er sich nicht!“ und gleich danach baute Ross den schlimmsten Crash überhaupt. Er flog über die Seite des Absprungs und landete nach einem halben Salto im Baum. Wir wussten, dass er schaffen konnte, was er vorhatte, aber wir überredeten ihn, den Rest des Tages seinen Körper nicht mehr in Richtung des Baums zu schleudern. Am nächsten Tag schaffte er den Trick nach ein paar Versuchen. Will Wesson
Saison Acht: Filmerwechsel Bevor ich Teil davon wurde, schaute ich jede TC-Episode mit religiöser Andacht. Wie in jedem guten Video gibt es unterhaltsame Charaktere, was viel ausmacht. Eines meiner größten Bedenken, nachdem ich der Crew als Filmer beigetreten war, waren die authentischen Momente, die TC so besonders machen. Shane hatte die Persönlichkeit von Will und Andy in den Videos hervorragend eingefangen und sie waren nicht nur Kollegen, sondern gute Freunde geworden. Sich in der Situation wohl zu fühlen, ist essentiell, wenn eine Person dokumentiert werden soll, und ich hoffte, dass ich als
EIN JAHRZEHNT „KEEPING SHIT CRAZY REAL“
Neuer hinter der Kamera nicht die Gruppendynamik durcheinanderbrächte. Vor meiner ersten Episode Swiss Cheese Socks fragte ich Shane um Rat. Statt vieler Tipps gab er mir einen einzigen: „Schnapp dir ein anderes Bett als Andy… und Will schnarcht.“ Meine erste Episode verlief reibungslos und ist wahrscheinlich bis heute einer meiner liebsten TC-Trips: Frühjahrsskifahren in den Alpen, Après-Partys, leckerer Käse, Sämi Ortliebs versteckter Park im Wald, Jibben an einem Kampfjet in Livigno. Ich weiß nicht mehr, ob Will geschnarcht hat, aber der Grund, warum man Andy manchmal aus dem Weg gehen soll, ist sein reifer Geruch, wenn er nicht duscht. Ich teilte einmal das Zimmer mit ihm in einem alten Bauernhaus, und der Misthaufen vor unserem Zimmer war nicht der unangenehmste Duft. Nach zehn Jahren fällt es nicht mehr so leicht, neue Ideen für die Episoden zu finden. Es kommt vor, dass Will und Andy mir vorhalten „Das haben wir schon gemacht!“, wenn ich für die nächste Folge brainstorme. Die Priorität ist stets, die Qualität hoch zu halten – wohl der Hauptgrund dafür, dass die Serie schon so lange läuft. Manchmal muss man für ein gutes Video an einen außergewöhnlichen Ort reisen, doch einige der besten Episoden entstanden meiner Meinung nach auf kreativen DIY-Rails und in einfachen Backyard Sessions. Mit seinen Freunden verrückte Dinge auf Skiern auszuprobieren, ist und bleibt einfach der beste Zeitvertreib. Jake Strassman
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Will beim Wellenreiten in China. Foto: LJ Strenio
Rückblick auf ein Jahrzehnt Es gibt unzweifelhaft eine Generation von Skifahrern, die von unseren Videos inspiriert ist, so wie meine Generation von Propaganda, Happy Dayz und Royalty beeinflusst wurde. Das Internet macht alles für sehr viele Leute zugänglich. Traveling Circus ist ihr Propaganda, ihre neuen Poor Boyz Production-Filme – was auf mich irgendwie seltsam wirkt. Ich bin stolz darauf, dass wir, die wir in einer Kleinstadt mitten im Bundesstaat New York aufgewachsen sind, eine Karriere als Skifilmer hingelegt haben. Ich hätte früher nie gedacht, dass Will und Andy SkiProfis werden und ich eines Tages Designs für meine Lieblingsskimarke entwerfe.
und fahren gerne Ski!“ Das ist eigentlich alles. Was wir noch alles vorhaben? Es kostet uns nichts eine E-Mail zu schreiben und eine Unterhaltung zu beginnen. Wenn uns jemand absagt, dann macht uns das nichts aus. Und wenn jemand zusagt, dann fahren wir eben nach England, Japan oder Australien. Als wir mit den internationalen Episoden anfingen, überlegten wir einfach, wo wir hinfahren
könnten, und das ist immer noch so. Vielleicht nach Norwegen? Wie können wir das finanzieren? Wer könnte uns helfen? Okay, könnte klappen. Lasst uns die Tickets kaufen! Andy Parry
Shane McFalls
Der Einfluss, den wir auf viele Ski-Kids gehabt haben, bedeutet mir viel mehr als zehn Jahre dabei zu sein. In jedem Skigebiet, das einen Park hat, sagen die Kids: „Schaut, da sind Will Wesson und Andy Parry!“ Und sie kommen her und reden mit uns. Ich weiß nicht genau, warum es den Leuten gefällt, uns bei unseren seltsamen Unternehmungen zuzuschauen, aber offensichtlich können sie damit etwas anfangen. Wenn uns jemand fragt, warum wir das tun, lautet die Antwort bis heute: „Wir reisen gerne umsonst umher
TRAVELING CIRCUS
Wo geht es als Nächstes hin? Andy fragt sich:„Mars, oder vielleicht Norwegen?“ Foto: Will Wesson
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A DECADE OF DOING IT RIGHT. WITH WILL WESSON, ANDY PARRY & FRIENDS
LineTravelingCircus.com THE LONGEST RUNNING ONLINE FREESTYLE SERIES IN THE UNIVERSE
ABRUZZEN:
ABSEITS AUSGETRETENER PFADE IN EUROPAS UNENTDECKTEM SCHNEELOCH RÜCKBLICK AUF FEBRUAR 2015: WIR SIND WEIT WEG VON DAHEIM AUF DER SUCHE NACH POWDER – IN JAPAN, UM GENAU ZU SEIN. ES IST WARM GEWORDEN UND NACH EINEM FRUSTRIERENDEN SKITAG STARREN WIR AUF UNSERE SMARTPHONES. ZUHAUSE IN EUROPA GIBT ES EINEN NEUEN SCHNEEFALLREKORD: 256 CM IN 18 STUNDEN! TROTZDEM POPPEN KEINE EPISCHEN POW-SHOTS IN DEN SOZIALEN NETZWERKEN AUF. WIE SICH HERAUSSTELLT, LIEGT CAPRACOTTA, DER ORT DES SCHNEEREKORDS, NICHT IN DEN ALPEN. ER LIEGT VIELMEHR ÖSTLICH VON ROM IN DEN ABRUZZEN. UND SO WURDE MITTEN IM POWDER-DORADO JAPAN DIE IDEE GEBOREN, EINMAL MITTELITALIEN ZU BESUCHEN. TEXT
Bene HÖFLINGER FOTOS
Florian BREITENBERGER
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in erster Mountainbike-Ausflug in die Abruzzen im Sommer 2015 brachte Gewissheit: Selbst im Juli waren die höchsten Gipfel und Kare noch mit Altschnee bedeckt. Die Topographie der Abruzzen ist ähnlich jener der Alpen – nur mit Adriablick. Wir mussten im Winter zurückkehren, das war nun endgültig klar.
MILANO
ABRUZZO
ROMA
NAPOLI
ITALIEN, MASSSTAB 1 : 13 MILLIONEN
Doch warum ist dieses DAS SKIGEBIET wunderschöne, ursprüngliche MIT SEINEN ZWEI Gebirge bei Rom hierzulande als Skiregion kaum bekannt? LIFTEN GAB Ich glaube, für uns Zentraleu- NICHT VIEL HER, ropäer stellen die Alpen nicht DOCH EINE nur ein Sichthindernis dar. EINFACHE Man hat ja alles, was man braucht. BERGFAHRT MIT DER Der Mensch liebt GONDEL KOSTETE NUR seine Gewohnheiten und ändert sie FÜNF EURO nur, wenn außer- UND DIE WELT SAH g e w ö h n l i c h e ANDERS AUS,
NACHDEM WIR MIT FELLEN 30 MINUTEN ZUM RIFUGIO DUCA DEGLI ABRUZZI AUF 2.388 METER AUFGESTIEGEN WAREN.
Umstände eine Neuorientierung verlangen…wie zum Beispiel drei schlechte Alpenwinter in Folge. Doch irgendwie – ich schließe mich da mit ein – prallen alternative Überlegungen gerne an den Alpen ab und führen uns zum nächsten Flughafen, wo wir dann einen Flieger in die letzten wirklich schneesicheren Region der Welt besteigen, nach Japan oder Kanada. Aus zeitlichen Gründen war dies für uns im Winter 2017 aber keine Option. Und so brachte uns die Nachricht von einem dramatischen Lawinenunglück die Abruzzen wieder in den Sinn. Dort, wo sich Wolf und Bär noch gute Nacht sagen, herrschte tatsächlich Winter: zwei Meter Base und Schnee bis in tiefe Lagen.
Wochenend-Invasion der Römer an der Talstation der Gondel hinauf zum Campo Imperatore
ABRUZZEN
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Das riesige Hochplateau unterhalb des Campo Imperatore
Mitte Februar 2017 fiel es uns leicht, die Alpen hinter uns zu lassen. Bis zum Brenner kein Schnee und die Vorhersage lautete Regen. Wir – die modernen Klimaflüchtlinge Flo Geyer, Torge Nagel, Flo Breitenberger, mein Bruder Marinus und ich – beluden unser Wohnmobil und starteten gen Süden. Bei Rimini begann es zu regnen; drei Stunden Fahrt lagen noch vor uns. Hatten wir wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Der nächste Morgen bestätigte uns: Ja, wir waren goldrichtig! Vor unserem Wohnmobilfester in Fonte Cerreto am Fuße des Corno Grande, mit 2.912 m der höchste Berg der Abruzzen, riss die Wolkendecke auf. Der leichte Schneefall legte sich und gab den Blick auf das gewaltige, frisch verschneite Gran Sasso-Massiv frei. Wir nahmen die erste Gondel hinauf zum Campo Imperatore auf 2.130 m, fetzten durch das kleine, menschenleere Skigebiet und genossen zum ersten Mal in dieser Saison gute 30 cm Powder auf solider Unterlage. Die Abruzzen zogen uns in ihren Bann und auch der Wettergott spielte mit. Drei Tage lang erkundeten wir das Hochplateau von Campo Imperatore. Das Skigebiet mit seinen zwei Liften gab nicht viel her, doch eine einfache Bergfahrt mit der Gondel kostete nur fünf Euro und die Welt sah anders aus, nachdem wir mit Fellen 30 Minuten zum Rifugio Duca degli Abruzzi auf 2.388 m aufgestiegen waren. Wie von der Zivilisation vergessen erklommen wir in der Backbowl verschiedene Faces und staunten über die perfekten Bedingungen. Speziell war am Ende des Tages unser Homerun in der Lawinenschneise hinunter nach Fonte Cerreto, wo direkt am Ende der Abfahrt unser Wohnmobil wartete. In diesem Winter waren die Lawinen vom Gran Sasso mit einer unglaublichen Intensität zu Tale gedonnert, bei einigen Häusern lag der Lawinenschnee meterhoch im Vorgarten. Wie durch ein Wunder blieben die Menschen in Fonte Cerreto aber von einem größeren Unglück verschont – anders als auf der Rückseite des Gebirgsstocks, wo im Januar 2017 eine gigantische Lawine ein ganzes Hotel unter sich begrub und knapp 30 Menschleben forderte.
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An unserem letzten Tag im Gran Sasso Nationalpark fuhren wir hinab auf das riesige Hochplateau unterhalb des Skigebiets, wo im Sommer ein idyllischer See Tagesgäste aus Rom beglückt. Schon am ersten Tag hatten wir an dessen Ostseite beeindruckende Spines gesehen, die fast sehnsüchtig auf uns warteten. Der Aufstieg dauerte lange, führte aber schön über einen Kamm bis zum höchsten Punkt. Plötzlich verschluckte uns wie aus dem Nichts eine dicke Nebelsuppe – auch das sind die Abruzzen. Wir waren nun optisch getrennt. Flo Breitenberger und ich stiegen weiter, hin und wieder riss die Wolkendecke auf und gab den Blick frei bis zur nahen Adria. Oben saßen wir dann nebeneinander im Nebel, keine Spur von Torge, Marinus und Flo Geyer. Ständig in den Startlöchern – ich mit angeschnallten Latten, Flo mit der Kamera – warteten wir darauf, dass ein Sonnenfester eine Abfahrt zuließ. Und auf einmal war die Möglichkeit da! Eine leichte Brise fegte die Wolkenfetzen weg und legte den blauen Himmel frei. Ein Traum! Unten angekommen konnte ich Marinus, Flo und Torge auf dem Kamm erkennen. Als wenig später auch sie über einige der vielen Linien herunter gerauscht waren und wir auf dem riesigen Plateau wieder wie verloren im Nebel standen, wurde klar, warum die Drei für den Aufstieg so lange gebraucht hatten: Marinus’ Klebefelle wurden ihrem Namen nicht mehr gerecht, zudem war Flo die Tourenbindung gebrochen und funktionierte nur noch im Abfahrtsmodus. Ganz plötzlich waren wir in der Realität des Hochgebirges! An einen Aufstieg zurück ins Skigebiet war nicht zu denken. Von unserem Sommertrip wussten wir jedoch, dass eine Straße zurück ins Tal führte – 23 km lang. Wir tasteten uns im Nebel von Schneestempen zu Schneestempen. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir erschöpft, aber zufrieden unser mobiles Zuhause, wo Wärme, Geborgenheit und Pasta auf uns wartete. Der Gran Sasso tat uns gut, wir hatten wieder Vertrauen in den Winter. So war es an der Zeit weiter nach Süden zu ziehen
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Flo Geyer und Torge Nagel beim Rückweg aus der menschenleeren Backbowl hinter dem Rifugio Duca degli Abruzzi
Geschafft – in doppelter Hinsicht: Abendessen im Bivacco Carlo Fusco
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Flo Geyer auf einer der „Alaska-Spines“ oberhalb des Hochplateaus am Campo Imperatore
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Ein Flug über die Adria – mit Ski! Flo Geyer auf einer Hip im Majella Nationalpark
Zwischen Schnee und Meer: unser Zuhause im Majella Nationalpark
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OBEN AUF 2.793 METER
in den Majella Nationalpark, den wir ebenfalls vom Sommer her kannten. Unser Ziel war das Bivacco Carlo Fusco hoch oben, wo wir in völliger Abgeschiedenheit
kalt, immer wieder tropfte Wasser vom Blechdach zielstrebig in unsere Gesichter. Eine Flasche Rotwein hätte wohl Wunder HIELTEN WIR KURZ INNE. gewirkt, doch die lag unten im Wohnmobil. ES WURDE UNS KLAR, Als wir am nächsten Morgen die Tür öffneten und uns der neue Tag mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen begrüßte, IN WELCH WUNDERwar die quälende Nacht schnell vergessen. Wir klebten die Felle SCHÖNE REGIONEN UNS auf unsere Ski und stiegen die letzten paar hundert Höhenmeter DAS SKIFAHREN IMMER hinauf zum Gipfel der Majella. Oben auf 2.793 m hielten wir kurz WIEDER VERSCHLÄGT. inne. Es wurde uns klar, in welch wunderschöne Regionen uns das Skifahren immer wieder verschlägt. Im Westen IM WESTEN LAG DIE METROPOLE ROM, IM lag die Metropole Rom, im Osten die Adria und unter OSTEN DIE ADRIA uns ein sanfter Hang mit Powder – unvergesslich! Wir neues Terrain wählten den direkten Weg hinunter zum Biwak; kein erkunden wollten. UND UNTER UNS Adrenalinkick, keine Jumps, sondern große, gleichmäßige EIN SANFTER HANG Schwünge und Genuss pur. MIT POWDER Zurück am Wohnmobil blieb uns noch ein Tag auf diesem Der Aufstieg über rund Trip. Mittlerweile hatte auch hier im Schneeloch Europas der – UNVERGESSLICH! tausend Höhenmeter Frühling seine ersten Spuren hinterlassen. Es war warm geworgestaltete sich lang und schwierig, besonders für Flo, der sich den und der Powder verwandelte sich unter der Sonne Mittelitamit seiner kaputten Tourenbindung im Hinkebein-Stil nach liens rasch in Sulz. Wir nutzten den Tag für eine Kicker-Session, oben kämpfte. Aber auch wir anderen litten unter der Last der Jibs und Cappuccino und ließen eine einmalige Reise gemütlich schweren Rucksäcke mit Schlafsack und Verpflegung für zwei am Wohnmobil ausklingen – vor den Fensterscheiben meterTage. An der Biwakschachtel angekommen entschädigte uns hohe Schneewände und unter uns, ganz nah, das Mittelmeer. eine einzigartige Abendstimmung mit Adriablick für alle Mühen. Bella Italia! Wir kommen wieder, liebe Abruzzen! In Erinnerung bleibt Unsere Unterkunft für die Nacht war eine gelbe Blechdose, die tief im Schnee vergraben auf 2.455 m aussichtsreich unter einem nicht nur ein perfekter Skitrip mit Powder, Sonnenschein und Kamm lag. Im Winter verirren sich wohl nur wenige Menschen der besten Crew. Nein, auch andere Eindrücke, die man so in an diesen Ort, doch vor uns lag einer der ursprünglichsten Nati- den Alpen nur schwer finden würde, überdauern: Wir rätselten onalparks Europas und der Traum eines jeden Skifahrers: Hänge über merkwürdig große Fußabdrücke im Schnee, die sich später in allen Expositionen, Rinnen, Cliffs… 30 cm luftiger Powder glit- als Bärentatzen herausstellten. Wir lebten das Dolce Vita mit zerten auf einer soliden Basis goldgelb in der Abendsonne und Vino und Pasta und genossen das Leben abseits der ausgetretewarteten absolut unverspurt auf uns. Die Nacht war eng und nen Pfade der Alpen.
Von der Einsamkeit des winterlichen Majella Nationalpark verschlugen: Eine Nacht im Bivacco Carlo Fusco auf 2.455 Meter
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THE BU NCH: FOTOS
Alric LJUNGHAGER
DIE FOLGENDEN SEITEN ZEIGEN DIE UNGEFILTERTE, UNÜBERSETZBARE, POETISCHE WIE VISUELLE VERKÖRPERUNG EINER CREW NAMENS
THE BUNCH.
TEXT
Leo BJÖRKLUND
LOVE IS IN THE AIR TONIGHT
THE BUNCH
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THE BUNCH IS IN THE AIR WITH SKIS OR NO SKIES. SKILLED TO THE BONE, CARRYING THE LOAD OF A WARM TREMULOUS FEELING. NAMELESS AT THE GROUP GATE. EVERY ELEMENT WAS AN OPPOSITE. OPPOSITE THROUGHOUT THE CONNECTION. BODY BROS. WHILE WATER IS COLD FIRE IS HOT. STILL, FIRE CAN FEEL LIKE ICE AS WATER CAN BE BOILING. THUS, THE MATERIAL WORLD, COMPOSED BY THE INDEFINITE AND BOUNDLESS. LOVE IS IN THE AIR TONIGHT. LOVE IS IN THE AIR TONIGHT. THE BUNCH IS IN THE AIR WITH SKIS OR NO SKIES. SKILLED TO THE BONE, CARRYING THE LOAD OF A WARM TREMULOUS FEELING.
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LATER ON PASSING THROUGH AS AN EXPLORER. THE TEMPTATION TO SHARE YOUR JOURNEY. DOES THE TEMPTATION CHANGE WHILST SHARING IT WITH AN OLD FRIEND? TO LAY ALL THE COLOUR PAINTED DAYS ON THE SAME TABLE. PLENTY SMALL WINDOWS IN AN OLD, BOUGHT, ASSURING MILITARY TENT. STEP OUT AND YOU BECOME THE WINDOW. STEP INSIDE AND CHILL OUT. SURPRISED BY THE TINTED LIMO WINDOWS. THE FIRE BURNS AND NEEDS MORE FIREWOOD, CRACKLING SOUNDS FROM THE CORNER OF THE OCTET SHAPED TENT SAYS MONEY DOESN’T GROW ON TREES.
PLENTY STARS OUTSIDE THE CITY SHEETS COVERED WITH OIL, SAID THE OCEAN IN A WAST AND UNTAMED MANNER OF SPEECH. TELL US SOMETHING WE DON’T KNOW, SHOULD BE QUITE EASY.
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WHEN TIME REACHES THE DESTINATION OF SPEECH, FRIENDS ARE GOOD TO HAVE. WITHOUT THEM TIME CAN ONLY SPEAK TO TIME. AND TIME KNOWS THE HEAVY BURDEN OF KNOWLEDGE, TIME KNOWS THAT KNOWLEDGE IS FLEETING AND STUCK FLEEING FROM TIME ITSELF. KINDLY GESTURED IN SUCH POWERFUL CHOICES. THE POWER OF CHOICE, YES, ALWAYS THERE, ALWAYS WANTING TO PLAY THE HARMONICA OR CLARINET. MOSTLY THE CLARINET. MOSTLY GETTING HOME WHILE STUCK IN A SNOWSTORM BLIZZARD, CANADA. NEEDLESS TO SAY WHEN NEW DELHI ARRIVES. BUT YOU SEE, WE’VE BEEN ON A JOURNEY, AN EXPEDITION IF I MAY, AND WE ARE NOT WEARY NOR TIRED, ONLY SCRAPED AND INJURED AND WE ALL KNOW SOUP CAN FIX MOST THINGS. THE SIMPLEST SOUP COULD PROBABLY STOP A GREAT WAR. BRING BUNCH MORE SOUP ON THE NEXT ADVENTURE. NEEDLESS TO SAY WHEN MATTERHORN RISES. THANKFUL WHEN THE COOK APPROACHES HAPPILY. DETERMINATION IS USEFUL WHEN ROCKS ARE HEAVY AS SHIPS AT SEA. FLOAT IS ONE WAY, REACQUIRES A CERTAIN VAST, HOLLOW, BOWL SHAPED MIND. FLY IS ANOTHER, THE DREAMERS POINT. FORMATTING INTO A SEA TURTLE IS A LONG AND LIFE APPROACHING PROCESS, FULL OF SHELLS AND SHIELDS.
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FREEDOM IS ANOTHER WAY, FREEDOM OF SPEECH, SURFING, PACE, TASTE, HAIR COLOUR, TIGHTS, SOFAS, NOT DOING ANYTHING, DOING EVERYTHING, COUNTING, WAITING, LIFTING, HELPING, TAKING, GIVING, TRAVELING, SEEING, EATING, MATING, NO IRONY, LOVE, SELLING, SENDING, CREATING, CONVERSING, SINGING, PAINTING, EDITING, PLAYING, TELLING TRUTH, DWELLING, CONCENTRATING, DRINKING, PARTYING, THINKING, LINKING, BUILDING, SMOKING, DIGGING, SHAPING, BREAKING, SLEEPING, SKIING, SKIING, PREACHING, TEACHING, KEEPING, WARMING, WARNING, CONFUSING, CHOOSING, AMUSING, LOOSING, WANTING, WINNING, SINKING, HACKING, CUTTING, BURNING, LEARNING, TURNING, GROWING, ATTENDING, STANDING, TALKING, LOOKING, BARKING, FILMING, CARVING, PACKING, CARRYING, UNPACKING, LAUGHING, DECIDING, DISTANCING, SHIPPING, CLOSING, OPENING, DANCING, COOLING, STRETCHING, LATCHING, BORROWING, RETURNING, MOVING, ENTERING, PASSING, ASKING, WORRYING, ASSURING, READING, CONCERNING, FORGETTING, DENYING, TRYING, DEVOTING, FEELING.
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SO MY POINT IS THE BUNCH IS WHAT EVER YOU WANT IT TO BE.
DIE
BIEGE …ODER WAS WIRKLICH ZÄHLT TEXT
FOTOS
Klaus POLZER
Takahiro NAKANISHI
erft einen Blick auf diese Bilder! Checkt ihr, was los ist? Nein? Macht nichts, mir ging es genauso. Dann wurde mir aber klar, dass diesem japanischen Telemarker extrem taugte, was er da tat. Es gibt nämlich nicht nur diese zwei Bilder, sondern eine ganze Reihe, und auf
allen sägt Takemitsu Ueno – so heißt der Schräglagenkünstler – in unglaublichen Winkeln über die Piste. Kein Posing, kein Fake, einfach nur purer Spaß am Spiel mit den Fliehkräften. Ob Takemitsu Vorbilder hat? Wer weiß das schon. Ich erinnere mich an
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SPRAY
Fotos von Snowboardern, die ähnlich extreme Carve-Turns zirkelten, aber das ist lange her – seit bald zwei Jahrzehnten gilt im Snowboarden anderes als cool. Mit zwei Brettern und Alpinbindungen sind solche Manöver dagegen wohl unmöglich, zumindest ohne sich die Beine zu brechen… Wie dem auch sei, Takemitsu Ueno erforscht mit seinem Tele-Gear neues Terrain, ganz unabhängig von den angesagten Trends der Schneesportwelt, und erreicht damit etwas, das mich inspiriert. Wir müssen auf Skiern schon lange nichts mehr. Anders als bei unseren Vorfahren in nördlichen Gefilden, die zwei lange Holzlatten zum Jagen benutzten, dienen die modernen Varianten nur unserer Erbauung. Wir sind beim Skifahren ausschließlich unserem Spaß verpflichtet – auch wenn uns unsere soziale Sphäre, die tatsächliche oder die virtuelle, oft genug etwas anderes einzureden versucht. Doch wer sich dadurch beschränken lässt, ist selbst Schuld. Dabei ist es oft leichter gesagt als getan, seine mentale Freiheit zu bewahren. Im letzten, hierzulande höchst bescheidenen Winter kam mir die Lust aufs Skifahren umso mehr abhanden, je mehr Aufnahmen mit bodenlosem Pulverschnee aus Kanada oder Japan zu mir durchdrangen. Schaffte ich es jedoch, ohne eine Erwartungshaltung auf die Skier zu steigen, kehrte augenblicklich der Spaß zurück. Diese Offenheit, die letztlich zu Freeskiing in allen modernen Ausprägungen geführt hat, vom Free-Touring bis zum Urban Skiing, setze ich mir für diese Saison zum Ziel. Sollte zur Abwechslung gar ein echter Winter kommen, wird eh alles gut. Doch wenn nicht, hole ich wohl zum ersten Mal seit Jahren meine Pistenskier hervor… wer weiß, vielleicht sogar mit Telemark-Bindungen. Lassen wir uns den Spaß nicht nehmen, ganz gleich wann, wo, wie und warum wir auf Skiern losziehen!
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BACK ON
MAN STELLE SICH EINE ANDERE ART VON FREERIDE-CONTEST VOR…
TEXT
Neil WILLIMAN
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TRACK
tell dir vor, es gäbe einen Spot für Locals im österreichischen Montafon, der nur existiert, weil ein Staudamm einen Zubringer für Arbeiter braucht. Allerdings stünden Gondel und ShuttleBus nicht nur den Locals offen, sondern allen, die in der Silvretta Touren gehen wollen. Klingt das nicht fantastisch? Stell dir weiter vor, dass wenn du an deiner gewählten Haltestelle aus dem Bus stiegest, die Ruhe der Bergwelt so vollkommen wäre, dass du deinen eigenen Atem hören könntest, sobald der Bus um die nächste Biegung verschwunden ist. Das Gelände ragte um dich herum in den Himmel wie die Pfeiler eines Freeride-
Tempels und du neigtest den Kopf bis zum Anschlag in den Nacken. Am Ende eines Tals erwartete dich nach einer gemütlichen Tour eine Berghütte, von der aus du das Panorama genießen und schon deine Lines begutachten könntest. Die Hütte selbst böte genügend Lager, einen Gastraum mit Holztischen und eine Bar, wo Einheimische schnell klar machten, dass du nicht im typischen Skigebiet weilst. Was würdest du machen, wenn du einen solchen Platz in deinem Vorgarten hättest? Wäre dein Herz groß genug, um ihn mit Fremden zu teilen? Würdest du vielleicht sogar einen Event organisieren – halb Contest, halb Party –, damit noch mehr Leute ihn entdeckten? Wenn ja, würde es dir sicher schwer fallen eine Balance zu finden: klein genug, um es als Zusammenkunft von Freunden zu erhalten, und groß genug, um ausreichend Sponsorengelder zu akquirieren. Es wäre wohl eine undankbare Aufgabe. Aber wenn du es doch durchzögest, nur gute Leute kämen, sowohl Wetter als
auch Schneebedingungen mitspielten und die Fahrer Vollgas gäben, als wären sie in einem Formel 1 Grand Prix? Und der Contest würde von den Fahrern gewertet auf Grundlage von Filmaufnahmen, die mit Dronen gemacht worden wären, während das Bier in Strömen flösse? Klingt nach großem Spaß – mit Preisen von Fellen und Skiern bis hin zu einem ganzen Schinken für den besten Crash. Und wenn wir schon dabei sind, dann gingen wir doch am nächsten Tag bei blauem Himmel und Frühjahrs-Powder shooten mit großartigen Lines im vergletscherten Nahbereich der Hütte. Dann könnte jeder mit einer Kamera ganz einfach von der Sonnenterrasse aus filmen neben denen, die ihren Hangover kurierten, und sich dabei fühlen, als sähe er einen Skifilm live. Wenn du so etwas erlebtest, würde das nicht deine Vorstellung von Geheimtipps und deine Wahrnehmung von Big Mountain Contests zurück in die richtige Spur bringen? Back on Track! Stell dir das vor!
Nächster Event: 23.-25. März 2018 Website: http://bot-freeride.at/ BoT dankt den Sponsoren: Intersport Montafon-Rankweil-Dornbirn, Arc’teryx, Jones Snowboards, Black Crows, Pieps, Illewerke Tourismus, Montafon Tourismus, Contour, SP
Die vergletscherten Berge der Litzner-Seehorn-Gruppe bieten die perfekte Bühne für einen Free-Touring Contest. Foto: Dominik Hadwiger
EVENT
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Eis? Welches Eis? Hanno Sperger geht aufs Ganze. Foto: Dominik Hadwiger
BACK ON TRACK
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DIE SCANDINAVIAN BIG MOUNTAIN CHAMPIONSHIPS IM SCHWEDISCHEN RIKSGRÄNSEN SIND DER TRADITIONSREICHSTE FREESKICONTEST IN EUROPA, DOCH NICHT NUR DESHALB PILGERN SKANDINAVISCHE FREERIDER WIE FREESTYLER JEDES FRÜHJAHR IN DEN HOHEN NORDEN. DAS MINI-SKIGEBIET MIT DEM RIESIGEN BACKCOUNTRY IST EIN WIRKLICH MAGISCHER ORT. DAS LERNTE AUCH KONSTANTIN OTTNER ZU SCHÄTZEN, DER LETZTEN MAI ALS GEWINNER EINES GEMEINSAMEN GEWINNSPIELS VON PEAK PERFORMANCE UND DOWNDAYS DEN POLARKREIS ÜBERQUERTE. HIER IST SEIN ERFAHRUNGSBERICHT.
RIKSGRÄNSEN EIN GANZ BESONDERES Text
Konstantin OTTNER
DESTINATION
SKIGEBIET Fotos
Niklas BLOM
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er letzte Contest in der Freeride World Qualifier-Serie lag hinter mir und damit auch der Druck und die Angst, sich beim Shredden zu verletzen. Der Frühling war auf dem Vormarsch, für mich die beste Zeit der Saison! Je nach Wetterlage noch Powder Turns oder schon Slush-Sessions vormittags am Berg und nachmittags dann in Shorts in der Sonne chillen. Gibt es etwas Besseres? Valentin Walther und ich waren nach so einem Tag im letzten April vom Hintertuxer Gletscher zurück, als wir auf Instagram einen Video Battle entdeckten, den Downdays zusammen mit Peak Performance veranstaltete. Der Sieger durfte nach Riksgränsen zu den Scandinavian Big Mountain Championships fahren. Verlangt war ein kurzer „Spring Edit“ mit dem Hashtag #peakperformancespring und schon war man in der Auswahl. Da wir sowieso am Filmen waren und auf jeden Fall nach Schweden wollten, machte sich Valentin gleich an die Arbeit, um das Filmmaterial vom Tag zu sichten und zu schneiden. Tatsächlich hat unser Videoclip überzeugt und gut drei Tage später saßen wir bereits im Flieger nach Stockholm, wo wir auf die Jungs von Peak Performance trafen. Zusammen ging es von dort weiter nach Kiruna in Nordschweden. Kiruna ist eine 18.000-Einwohner-Stadt, unter der sich eine der größten Eisenerzminen der Welt verbirgt. Bis 2040 soll die Stadt wegen des fortschreitenden Abbaus einige Kilometer nach Osten verlegt werden, was ein ziemlich beeindruckendes Unterfangen ist, wenn man
RIKSGRÄNSEN
bedenkt, dass ganze Häuser einfach umgepflanzt werden. Von Kiruna aus machten wir uns auf die letzte Etappe unserer Reise entlang der Bahnlinie, die schon vor langer Zeit für den Erztransport zur norwegischen Küste erbaut worden war. Riksgränsen ist, wie der Name schon sagt, die Grenzstation dieser Bahnlinie zu Norwegen und heutzutage ein kleines, aber feines Skigebiet. Es liegt ein gutes Stück nördlich des Polarkreises und ist eines der nördlichsten Skigebiete der Welt. Die zweistündige Autofahrt durch sehr dünn besiedelte Landschaften – so alle 20 Minuten taucht vielleicht einmal ein Haus auf – gewährt einzigartige Ausblicke. Ein großer Teil der Strecke führt an einem See entlang und an Schnee mangelt es hier selbst im Mai nicht. Es ist lange her, dass ich so viel Schnee gesehen habe… Unser Hotel, das einzige im Ort und natürlich rot und weiß wie fast jedes andere Haus in Nordschweden, befindet sich direkt neben dem Skigebiet und war die ganze Woche für die Contest-Teilnehmer reserviert. Schweden ist irgendwie anders als Deutschland oder Österreich. Man darf überall mit seinem Schneemobil herumdüsen, gelegentlich kommen Samen – die Ureinwohner des skandinavischen Nordens – mit Hundegespannen vorbei, um ihren Fang vom Eisfischen anzubieten, und außerdem wird es zu dieser Jahreszeit einfach nicht dunkel. Letzteres hat uns ziemlich um den Schlaf gebracht hat, so zogen wir zum Beispiel nach dem ersten Abendessen noch mit
ein paar Locals zum Face-Check los, denn schon am nächsten Tag sollte die erste Quali für die Scandinavian Big Mountain Championships stattfinden. Und welch Wunder, der Hang war in der Abendkälte extrem eisig! Glücklicherweise war noch etwas Neuschnee vorhergesagt. Die Scandinavian Big Mountain Championships sind die traditionsreichen Freeride-Meisterschaften der nordischen Länder. Hier trifft sich seit 1992 die Szene und das Fahrkönnen – egal ob auf Alpin- oder Telemark-Skiern – ist extrem hoch. Die harten Bedingungen scheinen die Nordmänner und -frauen zudem nicht wirklich zu beeindrucken oder gar einzuschüchtern. Bis zu zwölf Meter hohe Drops trotz härtester Landungen und Telemarker, die überall Backflips zogen, waren an der Tagesordnung. Viele Fahrer setzten dabei alles auf eine Karte, denn wer vorne mitmischen will, muss hier an einigen großen Namen vorbeikommen. Das Format der SBMC ist anders als bei den Contests der FWT- oder FWQSerien. Nach einem Qualifikationslauf am ersten Tag folgten zwei weitere Final Runs an verschiedenen Hängen, die den Teilnehmern einiges abverlangten. So verwundert es nicht, dass die Schweden in der Freeride-Szene auch international ganz vorne mitmischen. Anders als sonst darf das Contest-Face auch am Veranstaltungstag noch befahren werden, wodurch man sich die Take-offs und Landungen genau anschauen kann. Trotz des harten Wettkampfs kam der Spaß aber keinesfalls zu kurz, im Zielbereich
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gab es Live-Musik, BBQ und Bier. Nach den Contest-Runs wurde noch fleißig das Resort ausgecheckt und abends stiegen Partys mit Ping-Pong-Turnier, Freibier von Peak Performance und fetten Tunes im Hotel. Trotz der sehr überschaubaren Größe des Skigebiets muss sich Riksgränsen mit seinen gemütlichen, etwas in die Jahre gekommenen Sesselliften keinesfalls vor viel berühmteren Skiorten verstecken. Besonders Freerider, aber auch Park Shredder kommen hier voll auf ihre Kosten. Einen speziell angelegten Park gibt es zwar nicht, doch selbst im Skigebiet wird man schnell fündig: Zahlreiche Windlips, perfekte Kickerstellen, natürliche Quarter Pipes und glatte Granitfel-
DESTINATION
sen eignen sich perfekt zum Jibben. Geht man über das Skigebiet hinaus, eröffnet sich ein Paradies für Freerider. Interessante Lines, Cliffs und Rinnen, die über kurze Bootpacks innerhalb einer Stunde zu erreichen sind, können selbst anspruchsvolle Fahrer tagelang auf Trab halten. Wer noch weiter hinaus oder aufwärts will, sollte ein Schneemobil nehmen. Mit diesen Spielgeräten toben sich hier einige Locals aus und zerpflügen ordentlich das Backcountry. Natürlich ist es auch nicht immer eisig. Bekannt ist Riksgränsen vielmehr für seinen Slush, der aufgrund der konstanteren Temperaturen irgendwie besser ist als das, was man als Sulz aus den Alpen kennt. Und selbst spät in der Sai-
son im Mai und Juni gibt es immer wieder Tage mit fluffigem Powder und perfekten Schneeverhältnissen. Man sollte vor der Anreise nur checken, ob das Skigebiet in Riksgränsen überhaupt schon geöffnet hat. Offizieller Saisonstart für 2018 ist der 23. Februar! Vor diesem Zeitpunkt lässt sich die Sonne so gut wie nicht blicken und es ist schlichtweg zu dunkel. Später in der Saison genießt man dafür Sonnenstrahlen und Tageslicht satt – denkt unbedingt an gute Sonnencreme! Das Wetter wechselt allerdings oft in Sekunden: War es gerade noch sonnig, stürmt und schneit es schon im nächsten Moment. Der Grund hierfür ist der nahe Atlantik, der die Witterung bestimmt. Trotz oder gerade wegen der eventuellen Wetterkapriolen ist Riksgränsen aber auf jeden Fall einen ausgiebigen Ski-Trip wert! Uns beiden hat es „da oben“ richtig gut gefallen und wir kommen auf jeden Fall wieder! Die Scandinavian Big Mountain Championships 2018 stehen bereits in meinem Kalender. Die Veranstalter würden sich außerdem riesig über einen größeren Anteil von Ridern aus anderen europäischen Regionen oder aus aller Welt freuen – kommt doch einfach mit, es lohnt sich!
Valentin hat seine Film- und Schneidekünste auch in Riksgränsen unter Beweis gestellt und ein kleines, aber feines Video des Trips produziert. Zu finden ist es auf downdays.eu. Mehr über Riksgränsen unter riksgransen.se und über die Scandinavian Big Mountain Championships unter bigmountain.se.
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SNOW PARKS COUNTRIES
QPARKS EVENTS 2018 PHOTOGRAPHY: © XXX
9 QPARKS FREESKI TOUR STOPS 7 GIRLS SHRED SESSIONS 5 SHRED POKER SESSIONS
Pics: Patrick Steiner, Martin Herrmann, Roland Haschka, Felix Pirker, Marco Joerger, Katja Pokorn (all QParks)
facebook.com/qparks instagram: @qparksfreestyle
SEHNSUCHTSORT:
LOSER TEXT
Robert MARUNA FOTOS
Simon VAN HAL
SIE LIEGEN OFT ABSEITS DER GROSSEN SKIREGIONEN, ABER SIE BEDEUTEN VIELEN VON UNS MEHR ALS SO MANCHES ÜBER-RESORT. KLEINE SKIGEBIETE ÜBERZEUGEN MANCHMAL DURCH IHREN SCHNEEREICHTUM, MANCHMAL DURCH IHR TERRAIN ODER EINFACH NUR, WEIL SIE VOR DER HAUSTÜRE LIEGEN. FAST IMMER JEDOCH FÄNGT UNS DIE FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE EIN, DIE UNSEREN TAGEN IM SCHNEE EIN BESONDERES GEFÜHL VERLEIHT. ROBERT MARUNA ERLEBTE SOLCHE TAGE IM SCHNEEARMEN LETZTEN WINTER AM LOSER, EINEM DIESER SHRED-JUWELE IM ÖSTERREICHISCHEN AUSSEERLAND, DAS NICHT ZU UNRECHT ALS ECHTES SCHNEELOCH GILT. STASH
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in Samstagmorgen im Januar 2017. Simon und ich rollen am Parkplatz des Losers ein. Ich frage mich, ob es an meiner Verschlafenheit oder dem dichten Schneetreiben liegt, aber ich kann um uns herum nicht mehr als vier weitere Autos ausmachen. Über Nacht hat es gut 40 cm geschneit und Frau Holle schüttelt ihre Polster weiter kräftig aus. Erst mal Kaffee, der Lift öffnet sowieso erst in 30 Minuten! Mühsam zwängen wir uns in die Boots, während uns Wind und Schnee um die Ohren pfeifen. Saukalt ist es – ein Wunder, dass mein Skoda heute Früh überhaupt angesprungen ist. In dem kleinen Wirtshaus neben der Talstation werden wir freundlich begrüßt. Der Espresso schmeckt so, wie es sein sollte, aber in Skigebieten außerhalb Italiens nur selten der Fall ist. Ich sehe den Schneeflocken durch die Fensterscheibe beim Fallen zu und bete zu meinem Gott, dass die Lifte zumindest unterhalb der Baumgrenze aufsperren. Der Loser – das ist tatsächlich ein 1838 m hoher Berg im nordwestlichen Zipfel der Steiermark – wird im Jahr 2017 von mehr als einem ausgewachsenen Nordstau beglückt. Damit gehört er am Ende des Winters zu den niederschlagreichsten Gegenden der Alpen, was keineswegs eine Ausnahme darstellt. Welch Glück, dass diese – zumindest aus skitouristischer Sicht – eher abgelegene Ecke der Alpen zu meiner Heimat im weiteren Sinne zählt. Simon weckt mich aus meinen Gedanken: Das Loserfenster bleibt
LOSER
zu, aber der Loserjet 1 und der Sandlingjet sperren auf. 500 Höhenmeter feinster Tree Runs nur für uns allein! Ein Grund, warum ich keinen fixen Job habe… und nicht der schlechteste. Es wird ein Tag, der mir in Erinnerung bleibt. Um 16 Uhr 45 stehen zwei erwachsene Menschen wieder bei ihrem Skoda, während die Endorphine noch wie Ping-Pong-Bälle durch ihre Adern hüpfen und sie wie kleine Kinder lachen lassen. Auf der Heimfahrt wird Treibstoff getankt – in zweierlei Hinsicht: Diesel für das Auto und ein doppelter Espresso für den Fahrer, um der einsetzenden Müdigkeit Widerstand zu leisten. Simon schläft nach einem halben Bier ein und ich verliere mich schon wieder in Gedanken. Über Nacht hat sich der Schneefall beruhigt und die Sonne wärmt am Sonntagmorgen unsere müden Körper durch die Windschutzscheibe. Wie gestern rollen wir zeitig am Parkplatz des Loser ein und das Prozedere beginnt von Neuem: Kofferraum auf, rein in die Boots, Material zusammensuchen und schnell noch einen Espresso trinken, bevor die Massen kommen. Die Massen bleiben jedoch aus. Einzig und allein die Local Gang um Sebastian Hirsche sowie ein paar vereinzelte Tourengeher fahren und laufen uns am Berg über den Weg. Die Sessel der kuppelbaren Bahn am Loserfenster gleiten bergauf und unter uns offenbart sich ein Anblick, der das Herz eines jeden Schneeliebhabers höher schlagen lässt. Windlippen so weit das Auge reicht, Cliff
Drops ohne Ende und das hüfthohe weiße Gold glitzert im flachen Sonnenlicht. Unwillkürlich frage ich mich, ob Falco mit seiner Zeile „das ist der Schnee, auf dem wir alle talwärts fahren“ nicht doch den echten Stoff gemeint hat. Unser Sessel fährt in die Bergstation ein und das Surren des Seils reißt mich aus meinem Tagtraum. Nun haben wir die Qual der Wahl: Rechts könnten wir uns in den steilen Kessel Richtung Stausee werfen oder uns lieber auf dem flacheren Gelände links des Loserfensters ein paar Warm-up Runs gönnen. Die einzige Spur Richtung Kessel hat gleich oben einen recht massiven Anriss und da weder Simon noch ich große Lust haben, uns auf der Titelseite der Altausseer Zeitung zu verewigen, lautet die Entscheidung links. Die weiteren Erinnerungen verschwimmen in einem Rausch aus stiebendem Pulverschnee, und wenn Simon das Ganze nicht bildlich festgehalten hätte, könnte es genauso gut einer meiner Tagträume gewesen sein. Wenn wir unseren Träumen aber lange genug folgen, dann finden wir irgendwann einen Ort, an dem Illusion und Realität einander treffen. Der Loser ist so ein Ort.
Trotz 4 Sesselliften (davon zwei 6er und ein 4er) und 2 Schleppliften bei knapp tausend Metern Höhenunterschied zählt das Skigebiet Loser mittlerweile zu den Kleinoden der alpinen SkiGeographie. Nichtdestotrotz ist es jede Anreise wert, vor allem an den besonderen Tagen. Mehr Infos unter loser.at.
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DIE MACHT DES EINZELNEN WIE LIVIGNO ZUM FREERIDE-SPOT WURDE
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Klaus POLZER
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n den Alpen gibt es viele Gegenden, die sich perfekt zum Freeriden eignen. Manche sind zu Hot Spots der Szene geworden, andere verharren im Dornröschenschlaf. Aber woran liegt diese unterschiedliche Entwicklung? Oft ist es nicht eine groß angelegte Kampagne, sondern der Enthusiasmus weniger, der die Keimzelle bildet. Manchmal genügt sogar ein Mann, um Dinge zu verändern. So wie in Livigno. Livigno zählt zu den höchstgelegenen Orten der Alpen. Umgeben von schroffen Bergen und weitläufigen Hängen, an denen sich die Lifte entlang ziehen, ist es ein natürliches Freeride-Paradies. Lange Zeit hatte die Sache jedoch einen Haken: Klassisches Off-Piste-Fahren war in Livigno bis vor ein paar Jahren nicht erlaubt. Natürlich fuhren die Leute trotzdem – meistens einfach aus Unwissenheit. Aber man bewegte sich stets in einer Grauzone und für alle, die Freeriden in Livigno promoten wollten, stellte die Situation ein riesiges Hindernis dar. Der Grund für diese eigenartige Situation lag in der speziellen Gesetzeslage in Italien und eben dem hochalpinen Gelände rund um Livigno. Um kein Risiko für sich selbst einzugehen, sprachen die örtlichen Behörden das Verbot für Off-Piste-Fahrten aus. Daran änderte
SZENE
sich lange nichts… bis Fabiano Monti kam. Fabiano ist kein berühmter Freerider und stammt nicht einmal aus Livigno. Er kommt aus Como am Fuße der italienischen Alpen, aber er war immer ein begeisterter Schnee- und Bergsportler und er wählte einen Beruf, der viel mit seiner Leidenschaft zu tun hat: Fabiano Monti ist ein anerkannter Experte für Schnee und Lawinen. Nachdem er einige Jahre beim Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos gearbeitet hatte, gründete er mit zwei Kollegen eine Firma, die weltweit Vorhersagen in der Schneedeckenentwicklung mittels eines Computer-Modells anbietet, das er selbst entwickelt hat. Die Firma heißt Alpsolut und zählt unter anderem Verkehrsbehörden in Österreich und Norwegen zu ihren Kunden. Doch Fabiano wollte nicht nur am Computer sitzen, er wollte auch seiner Liebe zu den Bergen gerecht werden. Deshalb ist eine Basis von Alpsolut heute in Livigno. Fabiano Monti entwickelte ein Konzept, das in Livigno auf offene Ohren traf. Im Mittelpunkt steht ein Lawinenbulletin, das Fabiano täglich speziell für Livigno erstellt. Livigno ist damit der einzige Ort weltweit, der über einen komplett eigenständigen Lawinenwarndienst verfügt.
Dafür wurden rund um Livigno ein Dutzend automatische Messstationen installiert und Fabiano arbeitet eng mit den lokalen Bergführern zusammen. Ein eigenes Bulletin für Livigno macht Sinn, weil die Witterung hier oft stark vom übrigen Veltlin abweicht, wofür das Lawinenbulletin der Lombardei herausgegeben wird. Die Situation ist meist näher an der des Engadins, doch das Schweizer Bulletin hat in Italien keine offizielle Gültigkeit. Fabiano kooperiert daher eng mit beiden dort zuständigen Organisationen, SLF und ARPA Lombardia. In Zusammenarbeit mit Bergführern, unter anderem den White Line Guides Giuliano Bordoni, Davide Spini und Alberto Marrazzi, entstand weiterhin ein Freeride-Plan für Livigno. In ausgewiesenen Off-Piste-Zonen gelten auf Grundlage des täglichen Lawinenbulletins nun offizielle Verhaltensregeln, wodurch Freeriden in Livigno endlich legal ist. Zum Konzept gehört auch ein Heliski-Angebot, das nicht aus Gewinnstreben entstand, sondern um einen eigenen Helikopter in Livigno zu finanzieren. Dieser bringt bei Rettungseinsätzen und zur Lawinenkontrolle im Gelände große Vorteile. Zuvor musste stets ein Helikopter aus Sondrio angefordert werden, der jedoch nicht durchgehend zur Verfügung stand. Inzwischen hat sich in Livigno viel getan. Es gibt regelmäßige Info-Veranstaltungen für Freeride-Gäste, verschiedene Guiding-Angebote und für die einheimischen Jugendlichen kostenlose Kurse zum richtigen Verhalten im Gelände. Die lokale Szene wächst, man sieht deutlich mehr Leute mit der richtigen Ausrüstung und es gab schon hochwertige Freeride-Contests. Livigno profitiert aber nicht nur in einer Hinsicht. Durch die verbesserte Einschätzung der Lawinengefahr und kontrollierte Sprengungen per Helikopter konnten Sperrzeiten für Straßen, Langlaufloipen oder Wanderwege verringert werden – der Ort wurde offener! Einzig Fabiano Monti hat ein wenig Freiheit eingebüßt: Um das Lawinenbulletin täglich vor Liftbeginn erstellen zu können, muss er jeden Tag bereits vor Tagesanbruch aufstehen und die benötigten Infos einholen. Doch das ist ihm sein neu gewonnenes Freeride-Paradies wert, zudem lernt er Mitarbeiter an, um die Aufgaben besser verteilen zu können. Dann wird auch Fabiano die Früchte seiner Arbeit intensiv genießen können.
Das Lawinenbulletin für Livigno erscheint täglich auf der Website livigno.eu. Weitere Infos zu Fabiano Monti und Alpsolut findet ihr unter alpsolut.eu, zu White Line Guides unter whitelineguides.com.
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DAS PORTRAIT
ZI MMER MANN
ENIGMATISCHE
Foto: Klaus Polzer
LISA
TALENT 92
SIE GEWANN LETZTE SAISON X GAMES-GOLD UND FAND EIN PAAR WOCHEN SPÄTER DIE MEDAILLE NICHT MEHR. SIE IST EINE VON GANZ WENIGEN FREESKIERINNEN, DIE SCHON EINEN 1260 GESTANDEN HABEN, DOCH SIE HAT PROBLEME BEIM 360ER. SIE FEIERT AUSGIEBIG, TRINKT ABER KEINEN ALKOHOL UND IHRE SOCIAL MEDIA POSTS SIND OFT RÄTSELHAFT. HIER IST DER VERSUCH, DIE WIDERSPRÜCHE DER SO TALENTIERTEN WIE KONTROVERSEN PERSON LISA ZIMMERMANN ZU VERSTEHEN.
O Geboren: am 2. März 1996 in Nürnberg, Deutschland Sponsoren: O’Neill, Red Bull, Pistenbully, Atomic, Tyrolia, Lifeproof, Haibike, Kiku Resultate: 1. Platz X Games Big Air, Aspen 2017 1. Platz FIS Big Air Weltcup, Mailand 2016 1. Platz FIS Big Air Weltcup, Boston 2016 1. Platz FIS Slopestyle Weltmeisterschaft, Kreischberg 2015 1. Platz FIS Slopestyle Weltcup, Gstaad 2014 1. Platz FIS Slopestyle Weltcup, Silvaplana 2014 1. Platz Suzuki Nine Queens Big Air, Serfaus 2013 & 2015
bwohl die meisten Freeski-Fans ihren Namen kennen, wissen viele nicht, wer Lisa Zimmermann wirklich ist, und die Vermutungen sind wohl zum Großteil falsch. Ich werde jedenfalls nicht schlau aus ihr. Aber nachdem ich sie einen sauberen Double Cork 1260 beim Suzuki Nine Queens 2013 habe landen sehen und einen Switch Double Cork 1080 zwei Jahre später – beide Male als erste Skifahrerin überhaupt –, bin ich sicher, dass sie die talentierteste und wagemutigste Freeskierin ist, die ich kenne. Hinter diesem herausragenden Talent steckt eine ungezähmte und überschäumende Persönlichkeit, die immer nur das tut, was Lisa Zimmermann wirklich tun will – sehr zur Ver-
Mark von ROY
wirrung und manchmal Frustration ihrer Umgebung. Um mehr über sie zu erfahren, treffe ich Lisa in Innsbruck. Unsere Pfade haben sich schon öfters gekreuzt, am lustigsten als Skiballett-Partner für das Red Bull-Projekt Generations of Freeskiing, doch wir haben uns kaum je länger unterhalten. Unglücklicherweise muss ich unser Treffen mit einem Geständnis beginnen. Als Mitglied des X Games-Auswahlkomitees des Vorjahres fühle ich mich schuldig, dass sie keinen Slopestyle-Startplatz erhalten hat. Obwohl ich damals für sie stimmte, verweigerten die übrigen Mitglieder ihr das Startrecht wegen angeblich fehlender Konstanz. Nach dieser Entscheidung postete Lisa einen ziemlich
Lisa fliegt hoch über das Nine Queens Castle. Foto: Klaus Polzer
LISA ZIMMERMANN
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lustigen Kommentar: „Einmal mehr haben die X Games eine Entscheidung getroffen. Das Level im Frauen-Slopestye ist für mich einfach zu hoch.“ Daraufhin gab es aus dem Komitee Stimmen, dass ihr die richtige Einstellung fehle. Genau! Zum Glück wurde Lisa noch zum X Games Big Air eingeladen, den sie prompt auf sehr überzeugende Weise gewann. Während ich also versuche mich wegen der X Games-Entscheidung zu entschuldigen, wischt Lisa das Thema mit leichter Hand weg: „Das macht nichts. Mir bedeuten die X Games eh nicht so viel“, sagt die erste Deutsche, die X Games-Gold gewonnen hat. „Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen durch diese Entscheidung. Wenn die X Games mich nicht wollen, dann ist das halt so.“ Ich kann am Ton von Lisa erkennen, dass sie wirklich meint, was sie sagt. Es ist ihr tatsächlich egal – aber in einem guten Sinn. Für Lisa ist es viel wichtiger, einfach Ski zu fahren und neue Tricks zu lernen als Wettkämpfe zu gewinnen, selbst die mit den fünf verschiedenfarbigen Ringen. Natürlich würde sie sich über OlympiaGold freuen, aber selbst wenn sie nicht das Finale erreichen sollte, wird sie sich nicht übermäßig ärgern. Und sie wird ganz sicher nicht so tun als ob, nur damit die Medien zufrieden sind. Bei den letzten Olympischen Spielen wurde ihr als deutsche Medaillenhoffnung der bizarre Erwartungsdruck bewusst: Verbandsoffizielle, Mainstream-Medien und alle möglichen Pseudo-Fans hinterfragten plötzlich ihre Entscheidungen. Gerade die großen Medien waren von ihrer anscheinenden Ignoranz verwirrt. „Man muss entspannt bleiben“, antwortete sie regelmäßig auf Fragen nach ihrer Wettkampfvorbereitung. Wo andere ins Rampenlicht
MEDAILLENHOFFNUNG
Während des Slopestyle Weltcups in Mammoth, kurz bevor sich Lisa das Knie zerstört. Foto: Elmar Bossard
DER BIZARRE ERWARTUNGSDRUCK BEWUSST: VERBANDSOFFIZIELLE, MAINSTREAM-MEDIEN UND ALLE MÖGLICHEN PSEUDO-FANS drängten, schüt- HINTERFRAGTEN PLÖTZLICH IHRE telte Lisa alle ENTSCHEIDUNGEN. GERADE DIE E r w a r t u n g e n GROSSEN MEDIEN WAREN VON IHRER einfach ab und zog ihr eigenes Ding ANSCHEINENDEN IGNORANZ VERWIRRT. durch: so viel wie möglich Ski fahren und im Rest der Zeit Spaß haben! Nachdem sie den X Games Big Air bei ihrem ersten Antritt gewonnen hatte, riss sich Lisa kurz darauf beim FIS Weltcup in Mammoth Kreuz- und Seitenband. „Ich
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wollte eigentlich gar nicht nach Mammoth“, erinnert sie sich. „Ich wäre lieber nach Costa Rica gefahren. Hinterher war ich fast froh über die Verletzung, weil ich so eine Pause von den Wettkämpfen bekam.“ Niemand verstand, warum sie
trotz der Verletzung gute Laune hatte – gerade vor einem Olympia-Jahr ist so eine Verletzung keine Kleinigkeit. Doch Lisa verschwand, geübt im Umgang mit Unverständnis, für ein paar Wochen nach Costa Rica. Dort beschäftigte sich die 21-Jährige mit alternativer Medizin und studierte die Resultate von Knieoperationen sowie mögliche Alternativen. Zurück in Deutschland beschloss sie, ihr Knie nicht operieren zu lassen. Es war ein Risiko und rief unter anderem den nationalen Skiverband auf den Plan. Nach mehreren Meetings, in denen einiger Druck auf sie ausgeübt wurde, schickte Lisa alle zum Teufel und
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BEI DEN LETZTEN OLYMPISCHEN SPIELEN WURDE IHR ALS DEUTSCHE
begann sich auf ihr Reha-Training zu konzentrieren. „Vor ein paar Jahren hätte ich wohl gesagt ‚Ihr könnt mich mal, ich fahre keine Contests mehr’ ”, erinnert sie sich. „Jetzt habe ich aber beschlossen, möglichst viel aus meiner Karriere herauszuholen. Ich bin für alles dankbar. Wenn ich bei Olympia antreten kann, werde ich das tun. Wenn ich zu den X Games eingeladen werde, fahre ich dorthin.“ Aber sie wird es nur zu ihren eigenen Bedingungen machen. Hoffentlich kann sie alle Zweifler eines Besseren belehren. All das heißt nicht, dass Lisa keine Ziele oder Ambitionen hätte. Sie hat viele und einige hat sie bereits erreicht, die meisten wird sie vielleicht nie verraten. Obwohl sie kein Wettkampftyp ist, gibt sie bei Contests ordentlich Gas, wenn sie in Form ist. Olympia mag nicht zu ihren Traumzielen gehören, in einem SLVSH Match-up anzutreten dagegen schon – am besten sogar gegen einen Mann. „Es geht mir nicht darum einen Typen zu schlagen“, erklärt Lisa. „Ich will mich aber dazu zwingen, die gleichen Tricks zu machen wie die Männer.“ Sie hat fast alle SLVSH Games gesehen – ein Wettkampfformat, das vielleicht am besten zu Freeskiing passt – und lässt sich von den Fahrern zu neuen Tricks inspirieren; eine Gewohnheit, die sie schon entwickelte, als sie zusammen mit ihrem Bruder anfing Ski zu fahren. „Ich liebte Skifahren, weil es unheimlich Spaß machte mit Freunden auf den Berg zu gehen und neue Tricks zu
lernen“, sagt sie. Als sie anfing sich auf Contests zu konzentrieren, lernte sie kaum mehr neue Tricks und verlernte sogar manche. „Die Wettkampfszene ist in dieser Hinsicht richtig mies.“ Während ihrer Auszeit vom Skifahren in den Tropen wurde Lisa bewusst, dass sie zu ihren Ursprüngen zurückkehren musste. Ihre Rückbesinnung in Zentralamerika mit Meditation und Entspannung scheint Lisa in eine selbstbewusste junge Frau verwandelt zu haben. Aber wahrscheinlich war sie das schon immer, nur konnte man das nicht so leicht erkennen.
Ihre Glaubwürdigkeit wird aus SkifahrerSicht nur dadurch limitiert, dass sie bisher noch nie so richtig Powder gefahren ist. „Das ist ziemlich peinlich“, gibt sie zu. „Aber ein fetter Powder-Tag steht ganz oben auf meiner Prioritätenliste!“ Obwohl mir immer noch nicht ganz klar ist, was Lisa Zimmermann antreibt, bin ich mir sicher, dass diese talentierte und etwas spezielle Frau eine große Zukunft vor sich hat. Eins ist klar: Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was Lisa mit breiten Skiern auf einem Powder-Kicker anstellen wird.
Oben: Ihre Ballett-Wurzeln zeigte Lisa bei Generations of Freeskiing. Foto: Klaus Polzer Unten: Lisa greift in Aspen nach X Games-Gold. Foto: Christian Pondella
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S ESSIONS
STELLT EUCH VOR, IHR HÄTTET EIN GESCHLOSSENES SKIGEBIET IN SCHWEDEN FÜR EUCH ALLEIN UND JEDE MENGE SCHNEE, MIT DEM IHR MACHEN KÖNNT, WAS IHR WOLLT. DANN KOMMEN EURE FREUNDE ZUM SHREDDEN UND FILMEN. LÄSST FOTOS SICH DAS NOCH STEIGERN? WIE WÄRE ES MIT EINER METALMartin AXÉLL BAND NAMENS MECAINIAX, UM DIE ABSCHLUSSPARTY ZU ROCKEN? JETZT IST ES ABER WIRKLICH PERFEKT!
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ir haben die ersten Frühjahrssessions an meinem Hausberg Kläppen vor ein paar Jahren gestartet. Das Gebiet war sehr hilfreich und allen, die dabei waren, hat es super gefallen. Keine Frage also, dass wir weitermachen und wachsen wollten. Dann hat mein Kumpel Fredrik, der für Monster arbeitet, die Marke dazu gebracht uns zu unterstützen. Das war der Beginn der Kimbosessions. Monster hat das Konzept freier Sessions ohne Regeln und Zeitdruck sehr gefallen. Es ist gar nicht so einfach etwas fertigzustellen, wenn man hundert verschiedene spannende Ideen im Kopf hat. Der
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Raupenfahrer Kristofer Olsson war genauso begeistert wie ich selbst und hat viel zum Ergebnis beigetragen. Sein Können am Steuer und seine Leidenschaft fürs Bauen sind einzigartig. Ich dachte zuerst, dass wir tagelang schaufeln müssten, aber er hat einfach alles mit der Raupe gemacht – unglaublich! Alles, was er gebaut hat, funktionierte genauso, wie wir es zuvor gezeichnet hatten. Wir waren fast fünfzig Leute, Skifahrer und Snowboarder, und vom Lift aus konnte man die krassesten Sachen bestaunen. Es fällt schwer, die Stimmung zu beschreiben; man muss selbst dabei
gewesen sein, um den Vibe des Events zu verstehen. Es wurden viele neue Tricks gezeigt, manche existierten davor nicht einmal in der Vorstellung. Mit all den World Cups heutzutage und dem Fokus der Fahrer auf ihre Wettkampf-Runs brauchen wir solche Sessions dringend, um uns daran zu erinnern, worum es im Skifahren wirklich geht. Ein riesiges Dankeschön an Monster Energy, Kläppen Ski Resort, Oakley, Xtravel und SLVSH, die alles erst möglich gemacht haben! TEXT
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Diese Seite: Pär Hägglund buttert in den Sonnenuntergang. Gegenüberliegende Seite: Der SLVSH Filmer Charlie Lasser zur Abwechslung beim Shredden.
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Skifahrer
Oscar SCHERLIN, Carl REGNÉR und Olle REGNÉR Ort
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Anton ENERLÖV APRÈS
Disentis, SCHWEIZ 98
PHOTOGRAPHY: © XXX
KN IGHTS AN D QUE E NS ARE H ISTORY LONG LIVE TH E AUDI N I N ES
SÖLDE N
14.04.2018 SÖLDEN
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Paddy Graham is wearing the Frozen Wave Anorak and the Bib Pant. Find them at www.oneill.com
O’NEILL RE-ISSUE Light years ahead of its time.