InForm Gesundheitsmagazin, Ausg. 1_22

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Der Graue Star ist eine Alterserscheinung der Linse und betrifft viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte.

Die Welt wieder bunt sehen

Innovative Kunstlinsen können verschiedene Augenprobleme beheben Wenn die bunte Welt mehr und mehr hinter einem nebligen Schleier verschwindet und helles Licht blendet, steckt in vielen Fälle die Augenerkrankung Grauer Star – medizinisch Katarakt – dahinter. Die Linsentrübung betrifft viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Die gute Nachricht: Das stark eingeschränkte Sehvermögen kann durch die Implantation einer Kunstlinse wieder deutlich verbessert werden. Die Erkrankung erkennen Betroffene daran, dass sie verschwommen und wie durch ein Milchglas sehen und gegenüber Blendungen empfindlicher werden. Auch das räumliche Sehen ist eingeschränkt. Das sind jedoch meist nicht die einzigen optischen Einschränkungen. Viele

Übersicht Intraokularlinsen Standardlinsen (monofokale IOL) Funktionalität

Einsatzbereich

Vor- und Nachteile

• ohne Zusatzfunktion

• Grauer Star

• ungetrübtes Sehen • gute Sicht entweder in der Nähe oder der Ferne • ergänzende Brille notwendig

Premiumlinsen: Asphärische Linsen mit dickerer Filterschicht Multifokale IOL ( in der Regel bzw. mittlerweile ) Trifokale Linsen Funktionalität

Einsatzbereich

Vor- und Nachteile

• Nah-Fern-Funktion • Erzeugt mehrere Fokusbereiche auf der Netzhaut

• Grauer Star • Alterssichtigkeit • Ersatz für die Gleitsichtbrille

• brillenunabhängiges, verbessertes Sehen in 40 cm, 80 cm und 5 m Entfernung • Neigung zu Halos bei Lichtquellen im Dunkeln

Funktionalität

Einsatzbereich

Vor- und Nachteile

• Singulärer, erweiterter Fokusbereich mit mehr Tiefenschärfe

• Grauer Star • Alterssichtigkeit • Ersatz für die Gleitsichtbrille

• erhöhte Tiefenschärfe • kontinuierlich scharfe Sicht im Fern- und Intermediärbereich (ab ca. 50 cm) • gute Nachtsicht ohne Halos • evtl. Ergänzung durch leichte Lesebrille für Kleingedrucktes

Art

Einsatzbereich

Vorteile

Zylindrische Funktion (Torische Linse)

• Grauer Star • Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)

• unverzerrtes Sehen • Unabhängigkeit von einer Fernbrille

Asphärische Funktion

• Sehschwäche bei schlechten Lichtverhältnissen

• verbessertes Sehen bei Dämmerung und Nacht

Erweiterte Filterfunktion

• Grauer Star • Schutz der Nervenzellen

• Filterung schädlicher Lichtwellen

EDOF IOL

Zusätzliche Funktionen

Menschen mit Grauem Star leiden unter weiteren Sehproblemen. Die Behandlung eines Katarakts ist die Chance, diese ebenfalls zu behandeln, ohne dass ein zusätzlicher Eingriff nötig wird. Besonders verbreitet ist etwa der Astigmatismus – eine Verkrümmung der Hornhaut. Weitere häufige Einschränkungen des Sehvermögens sind die Altersweitsichtigkeit sowie die Nachtkurzsichtigkeit. Linsenmodelle individuell auswählen Die Behandlung des Grauen Star ist ein Routineeingriff. Im Rahmen einer ambulanten Operation wird die eingetrübte, natürliche Linse gegen eine künstliche, eine sogenannte Intraokularlinse (IOL), ausgetauscht. Hier hat der Patient die Wahl. Denn: Je nach Augenproblematik, Wunsch und Lebensstil des Betroffenen stehen beispielsweise von dem Hersteller Johnson & Johnson Vision verschiedene IOL-Typen zur Auswahl, die parallel auch Seheinschränkungen wie eine Altersweitsichtigkeit und eine Hornhautverkrümmung korrigieren können. Zusätzlich integrierter UV-Filter schützt Zur zusätzlichen Korrektur des Astigmatismus gibt es eine spezielle Linse, die den Patienten nicht nur das Sehen in mittelweite Entfernungen ermöglicht, sondern auch in Zwischenbereichen, die normale Multifokallinsen üblicherweise nicht abdecken. Eine weitere Besonderheit ist der UV-Filter der Linse, der das Auge vor kurzwelligem beziehungsweise energie­ reichem Licht schützt. Dieses gilt als ein Risikofaktor für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), eine der häufigsten Augenerkrankungen im hohen Lebens­ alter. Unter www.beyondcataracts.de werden verschiedene Linsenoptionen übersichtlich vorgestellt. Welche Linse letztlich für einen persönlich zur Behandlung einer Sehbeeinträchtigung geeignet ist, bespricht man im Rahmen einer sorgfältigen Diagnostik mit dem Augenarzt. (djd)

InForm – Gut informiert mit dem Dürener Gesundheitsmagazin – Ausgabe 1.2022

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Foto: djd/Johnson&Johnson Vision/Shutterstock/iStock

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