Herbstausgabe des Gesundheitsmagazins Vitamin W 2-2021 – Gesundheit für Wuppertal

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Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal

Ausgabe 2.2021

Schmerzfrei Nicht so lange warten mit der Hüft-OP 10

Leistenbruch

Wie fühlt sich Glück an?

Auf diese Anzeichen sollten Sie achten 14

Longcovid Spezielles Angebot für Betroffene 22

Vitamin W online! www.vitamin-wuppertal.de



In dieser Ausgabe

Liebe Leserin, lieber Leser, wie bereits das vorherige, so ist auch 2021 ein besonders herausforderndes Jahr. Als Gesundheitsdienstleister merken wir das vor allem in Bezug auf die Corona-Pandemie, die uns und Sie immer noch beeinflusst. Uns als Verbund hat jedoch auch die Flut im Juli stark betroffen gemacht. Unsere Mitarbeiter haben daher gemeinschaftlich für die Opfer der Hochwasserkatastrophe unserer Einrichtungen im Kölner Raum gespendet. Dabei sind verbundweit über 140.000 € an Spendengeldern eingegangen. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals herzlich bei allen Mitarbeitern für die rege Beteiligung daran bedanken. All diese Ereignisse haben unseren Blick dahin gehen lassen, was Glück eigentlich bedeutet. Unser Titelthema ab S. 4 widmet sich daher der Frage, wie ein Schicksalsschlag oder eine Krankheit die Sicht auf das Glück verändern können. Wir haben mit zwei ehemaligen Patienten gesprochen, die von schweren Erkrankungen betroffen waren. Außerdem erzählen unsere Krankenhausseelsorgerin Michaela Kuhlendahl und unsere Psycho­onkologin Tina Stockhinger, was sie durch ihre jahrelange Tätigkeit über Glück und Leid erfahren konnten. Im Krankenhaus St. Josef hat uns Marita Wahle einen Einblick in ihre ehrenamtliche Tätigkeit als „Gelbe Dame“ gegeben. Ihr Engagement tut nicht nur den Kranken gut, sondern bereitet ihr selbst auch viel Freude (S.8 f.). Eine weitere Neuigkeit ist der Umzug unserer Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde von der St. Anna-Klinik ins Petrus-Krankenhaus. Wir freuen uns über die dadurch gewonnene Nähe, damit unsere Patienten zukünftig von der interdisziplinären Zusammenarbeit z. B. bei komplexeren Erkrankungen profitieren (S. 27).

Fotos: © Klinikverbund/Malte Reiter

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.

André Meiser

Björn Hoffmann

Regionalgeschäftsführer

Geschäftsführer

des Klinikverbundes

des Klinikverbundes

St. Antonius und St. Josef

St. Antonius und St. Josef

Titelthema 4 Wie fühlt sich Glück an? 6 Drei Fragen an die Krankenhausseelsorgerin 7 Unterstützung durch die Psychoonkologin 8 Ehrenamt macht glücklich Neues aus der Medizin 10 Hüft-Operation: ein Patient erzählt 12 Handchirurgie ist Arbeit im Mikrometerbereich 14 Hernienchirurgische Eingriffe sind oft notwendig F it werden, fit bleiben 16 Futter für die Abwehrzellen 18 Vorteile von fermentierten Nahrungsmitteln 20 Wandern in den Sonnenaufgang Treffpunkt Gesundheit 22 Spezialsprechstunde zu Longcovid 24 Zentrale Anlaufstelle im Petrus-Krankenhaus 26 Chirurgie im MVZ 27 Die HNO ist ins Petrus-Krankenhaus gezogen 28 Schlechte Noten können am Gehör liegen 30 Wichtige Impfungen für Erwachsene Die Vitamin W gibt es auch online: www.vitamin-wuppertal.de Zum Zwecke der besseren Lesbarkeit verwenden wir bei vielen Personenangaben allgemein die männliche Form.

Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH Bergstr. 6–12, 42105 Wuppertal Tel 0202 299-2021 vitamin-w@cellitinnen.de Zum Klinikverbund St. Antonius und St. Josef in Wupper­tal gehören: das Petrus-Krankenhaus, das Krankenhaus St. Josef, St. Anna-Klinik, das ­Regionale Therapie-Zentrum (RTZ), das MVZ MediWtal und die Akademie für Gesundheitsberufe (AfG). Redaktion: Vanessa Kämper, Carsten Noth, Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH; Mitarbeit: Hanna Lotta Giertz, Tanja Heil, Andrea Schorradt Claudia Dechamps, Text&PR, www.claudia-dechamps.de Konzept, Layout, Bildredaktion und Anzeigenvertrieb Drei K Kommunikation, www.drei-k.de

Titelfoto: © Malte Reiter, Hintergrund: ©alesikka - stock.adobe.com

Editorial


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Titelthema

Wie fühlt sich Glück an?

Verändert eine Krankheit die Definition von Glück? In der Vitamin erzählen zwei Patienten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Für Peter Bösebeck (links) hat sich das Leben sehr verändert, seit er zu Dr. Riethmann in die Behandlung ging.


Titelthema

Nach dem Glück suchen wir alle. Und jeder hat eine eigene Definition, was für ihn Glück bedeutet. Für den Einen mag es der materielle Wohlstand sein, für den Anderen das Reisen und der Dritte ist glücklich im Kreis seiner Familie und Freunde. Was aber, wenn alle diese Dinge plötzlich durch eine schwere, vielleicht auch unheilbare Krankheit, bedroht werden? Ändert hat mit zwei Patienten des Petrus-Krankensich dann die Definition von Glück? Vitamin hauses sowie der Psychoonkologin Tina Stockhinger und der evangelischen Krankenhaus-Seelsorgerin Michaela Kuhlendahl über das Thema gesprochen. Peter Bösebeck: Nach 16 Jahren schmerzfrei

Ralf Richter: Ein zweites Leben

Peter Bösebeck (53) ist auch heute noch glücklich darüber, dass seine Frau 2018 in der Zeitung einen Bericht über Dr. Riethmann und dessen Zentrum für Neuromodulation am Petrus-Krankenhaus gelesen hat. In dem Artikel ging es um die Behandlung chronischer Schmerzen mithilfe der Neuromodulation.

Der Berufskraftfahrer Ralf Richter (59) ist verheiratet und Vater einer zehnjährigen Tochter. Neben seinem Familien­ leben und dem Job ist er immer gern sportlich aktiv gewesen. Sogar an Marathon-Läufen hat er teilgenommen. In den letzten Jahren lief er nur noch für die Gesundheit und das Vergnügen drei- bis viermal die Woche. Bis zum 13. Juni 2021 dachte Ralf Richter, er wäre rundum fit und gesund. An den Tag hat er selbst keine Erinnerung mehr. Er weiß jedoch von seiner Frau, was damals passiert ist. Wie meistens, hatte er sich auch an diesem Sonntag nach dem Familienfrühstück die Laufschuhe angezogen und auf den Weg gemacht zu einer zehn Kilometer langen Joggingrunde.

Bei dieser Methode werden Elektroden ins Rückenmark implantiert, um so die Schmerzweiter­leitung zum Gehirn zu unterbrechen. Peter Bösebeck wurde gleich hellhörig, litt er doch seit 2002 an chronischen Schmerzen. Damals hatte er einen Bandscheibenbruch gehabt, der operativ behandelt worden war. Bei der OP wurde jedoch ein Nerv verletzt. „In den Folgejahren hatte ich massive Schmerzen im rechten Bein, obwohl dessen Außenseite seit dem Eingriff taub ist. Die Schmerzen verlagerten sich dann auf den Lendenwirbelbereich“, berichtet Peter Bösebeck.

Foto: © Malte Reiter Fotografie

Unter Rückenproblemen litt der Fachinformatiker bereits während seiner Jugendzeit. Damals spielte er in einer Basketballmanschaft des CVJM und musste mit gerade 15 Jahren schon damit aufhören. Auf den Bandscheibenbruch folgte dann eine jahrelange Odyssee zu verschiedenen Ärzten, begleitet von der Einnahme hochdosierter Schmerzund Betäubungsmittel – anders war für Peter Bösebeck der Alltag nicht zu bewältigen. Das Blatt wendete sich nach besagtem Zeitungsartikel. Peter Bösebeck hatte bereits keine zwei Wochen später einen Termin bei Dr. Riethmann, er war sein 21. Arzt. „Das Leben hat sich 2018 für mich verändert“, erzählt er, „ich habe heute die Möglichkeit, den Schmerz zu beeinflussen. Nicht durch Medikamente, die mich müde machen. wenn ich Schmerzen habe, dann drücke ich den Knopf für den Schmerzschrittmacher und erhöhe den Stimulationspegel. Ich kann das selber entscheiden und regulieren. Und es gibt keine Nebenwirkungen mehr, unter denen ich leiden muss. Unternehmungen und Urlaube – was vorher kaum noch möglich war – kann ich jetzt endlich wieder erleben. Das weiß ich sehr zu schätzen.“ Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021

„Nach rund einem Kilometer traf ich meinen Bekannte­n Rolf aus einer ehemaligen Laufgruppe und unterhielt mich kurz mit ihm. Dann wurde mir plötzlich schwarz vor Augen“, kann sich Ralf Richter noch erinnern. Danach sackte er in den Armen des Bekannten zusammen und erlitt einen Herzstillstand. Rolf versuchte sofort, Maßnahmen zu ergreifen und zum Glück kamen in dem Moment drei Radfahrer vorbei, die sich als Lebensretter erwiesen: Achim Pagel, ausgebildeter Ersthelfer, übernahm sofort die Wiederbelebung mit Herzdruckmassage und Beatmung. Die beiden anderen riefen den Rettungsdienst und wiesen dem Notarzt den Weg. Ohne die Hilfe dieser vier Menschen wäre Ralf Richter heute womöglich nicht mehr am Leben. Der Notarzt übernahm die weitere Behandlung mit dem Defibrillator. Nachdem Ralf Richter stabilisiert war, brachte man ihn in die Zentrale Notaufnahme des Petrus-Krankenhauses und in die Klinik für Kardiologie und Rhythmologie. Es folgte eine engmaschige Betreuung auf der Intensivstation, die für die Familie zunächst mit sehr viel Bangen und Warten verbunden war, bis sich Ralf Richters Zustand allmählich verbesserte. Nach einigen weiteren Wochen auf einer der normalen internistischen Stationen konnte er schließlich in eine Reha entlassen werden. Ein Teil von Ralf Richters Herzmuskel ist abgestorben, weil er zu lange ohne Sauerstoff war. Der noch funktionierende Teil des Herzens muss nun die komplette Aufgabe übernehmen. Das kann trainiert werden, braucht

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Titelthema

Warum gerade ich?

Drei Fragen

Krankenhaus-Seelsorgerin Michaela Kuhlendahl hört schwerkranken Patienten einfach zu.

Ordentlich zu tun hatten die Schutzengel mit Ralf Richter. Die Familie genießt ihre gemeinsame Zeit heute noch bewusster.

aber Zeit und Geduld. Darüber hinaus liegen aber keine Nervenschädigungen oder sonstige Ausfallerscheinungen vor. Nur ein paar Erinnerungslücken rund um das Ereignis und den Tag sind geblieben. Ralf Richters Sicht aufs Leben hat sich seit dem Tag im Juni verändert. Er beschreibt es so: „Die Schutzengel hatten ordentlich mit mir zu tun. Sie haben mir einen Lebensretter samt Helfern geschickt, die alle ihre Aufgabe phantastisch gemeistert haben. Ich verdanke Achim Pagel mein Leben und dass ich noch weitere Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen darf. Meine Dankbarkeit ist nicht in Worte zu fassen. Der sehr guten Arbeit des Notarztes, der Feuerwehr, der Notaufnahme, der Ärzte und Pflegekräfte auf der Intensivstation und der Kardiologie habe ich es zu verdanken, dass ich so schnell wieder auf die – anfangs wackeligen – Beine gekommen bin. Sie alle machen einen so wertvollen, lebenserhaltenden Job, der in meinen Augen viel zu wenig gewürdigt wird. Diese Meinung vertrete ich nach meinem Herzinfarkt nun noch viel mehr als ich es vorher schon getan habe. Danke! Was ich vor meinem Herzinfarkt mit einem gesunden Lebensstil vorausgesetzt habe, nämlich, dass ich gesund bin und bleibe, hat nunmehr einen höheren Stellenwert bekommen: Gesund zu sein ist nicht selbstverständlich! Und dann ist es umso wertvoller, wenn einem im richtigen Moment Helfer und Retter zur Seite stehen.“

Verändert sich durch eine schwere Krankheit die Einstellung zum Leben? M. Kuhlendahl: Ernste Erkrankungen hinterlassen eigent­lich immer tiefe Spuren: Sich plötzlich an Leib und Leben bedroht und verletzlich zu fühlen, verunsichert und verzweifelt die Meisten sehr. Beeindruckend finde ich den eher kleinen Teil, der es schafft, sich in einer solchen Zeit zu entwickeln, wirklich Lebens­ bilanz zu ziehen, offen mit ihren Familien zu sprechen und sich den Ängsten zu stellen. Ich erlebe auch viele Patienten, die Leid kategorisch ablehnen und vor allem zornig sind, weil sie sich ihrer Gesundheit und Lebenszeit beraubt fühlen. Sie bleiben lange untröstlich, weil sie mit ihrem Schicksal hadern. Mit welchen Fragen wenden sich die Patienten an Sie? M. Kuhlendahl: Wenn Menschen noch sehr erschrocken

sind über ihre schlechte Diagnose, dann fragen sie mich als Pfarrerin: Warum gerade ich? Das finde ich nicht leicht zu beantworten, denn letztlich glaube ich an keinerlei „Sinn“, den eine Krankheit haben könnte. Auch nicht aus christlicher Perspektive. Eine Krankheit bleibt schicksalhaft. Im besten Fall können wir sie in eine Lebenserfahrung verwandeln, die uns etwas dankbarer auf die vermeintlich kleinen Dinge des Lebens schauen lässt. Wenn Menschen wissen, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt, dann nehmen sie mich oft mit hinein in ihr Nachdenken über ihr Leben – also kein Fragen, eher ein Bilanz ziehen. Gibt es etwas, was Sie Menschen in einer derartigen Situation zur Hand geben können? M. Kuhlendahl: Das Wichtigste ist, einfach da zu sein, zuzuhören. Zu bleiben, auch wenn es mal keine Erklärung oder einen Trost gibt und das zusammen auszuhalten. Als Theologin und Seelsorgerin lade ich die Kranken ein, über ihre Ängst­e und unsortierten Gedanken zu sprechen, über ihre Vorstellungen von Tod und Sterben, über ihren Glauben oder Nicht-Glauben. Vielen tut es gut, wenn ich ihnen ein Gebet oder einen Segen anbiete. Das ist manchmal der offene Raum, in den einfach alle Tränen, Ängste und Hoffnungen hineingepackt werden können.

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Foto: © Cellitinnen

Foto: © privat

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Foto: © Tim Friesenhagen

Titelthema

An Krebs Erkrankte sind nicht nur köperlich, sondern auch seelisch sehr belastet und brauchen in ihrer Situation Unterstützung und Hilfe.

Kraft und Zuversicht, Dankbarkeit und Demut Psychoonkologin Tina Stockhinger über die Lebenssicht krebs­kranker Menschen Seit gut 25 Jahren begleitet Tina Stockhinger onkologische Patienten im Petrus-Krankenhaus. Als Psychoonkologin mit einer langen, spezialisierten Ausbildung nimmt sie im Team neben Ärzten und Pflegekräften eine wichtige Rolle ein. Häufig fehlt den beiden Berufsgruppen im Klinikalltag die Zeit für längere Gespräche mit den Erkrankten oder deren Angehörigen. Etwa 40 Prozent der Krebserkrankten sind nicht nur körperlich, sondern auch psychisch extrem belastet und brauchen diese professionelle Hilfe. Zur Schwere der Erkrankung kommt häufig noch eine lange Dauer hinzu. Damit die Patienten nicht zusätzlich Depressionen oder Angststörungen entwickeln, setzt die Klinik sogenannte Stress-Skalen ein, auf denen die Patienten zwischen 0 (gar nicht belastet) bis 10 (extrem belastet) ihre Verfassung bewerten können. „Bei einem Wert über 5 machen wir rasch ein Gesprächsangebot“, erklärt Tina Stockhinger. Viele Patienten nehmen das Angebot der Psychoonkologin an. Dem Thema Krebs begegnen die meisten Menschen mit Angst. So beobachtet es auch Tina Stockhinger in ihrem Beruf. Oft bemerkt sie bei ihren Patienten jedoch auch einen

Wandel: „Nach dem ersten großen Schock über ihre Diagnose entwickeln viele Patienten eine Kraft und Zuversicht, die sie durch die Erkrankung trägt und sich auch günstig auf den Krankheitsverlauf auswirken kann“, sagt die Psychologin. Das bedeutet nicht, dass diese Menschen plötzlich nur noch positiv denken. „Viele weinen natürlich auch, was ich in der Situation nur angemessen finde. Andere haben plötzlich das Bedürfnis, offene Themen mit ihren Mitmenschen zu klären und wissen nun viel mehr, auch kleine Dinge zu schätzen. Oder sie erfüllen sich, soweit möglich, langgehegte Wünsche. Als Bereiche-

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rung empfinden einige Patienten das Lebensgefühl tiefer Dankbarkeit und Demut, das sich nach überstandener Krebserkrankung oft einstellt.“ Was aber, wenn die Erkrankung nicht mehr heilbar ist? „Das ist erfahrungsgemäß die schwierigste Phase der Erkrankung, die oft begleitet wird von tiefer Hoffnungslosigkeit und schweren Depressionen. Dennoch gelingt es einigen Menschen in dieser Situation, ganz in der Gegenwart zu leben und diese bestmöglich zu genießen. Sie akzeptieren so zum Teil besser, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt und verlieren damit sogar auch ein Stück weit die Angst vor dem Tod.“

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Foto: © Karolina Grabowska/pexels.com

Titelthema

Kranken Menschen Freude bringen Marita Wahle sorgt im Krankenhaus St. Josef als Gelbe Dame für Glücksmomente bei den Patienten Meist bleiben die alten Menschen erst einmal stumm, wenn Marita Wahle sie im Krankenhaus St. Josef besucht. Doch wenn die Gelbe Dame nach der Jugendzeit fragt, „dann zieht ein Lächeln über ihr Gesicht und sie beginnen zu erzählen“, freut sich Marita Wahle. Glücklich tauchen gerade Menschen mit Demenzerkrankungen in eine Zeit ein, in der sie sich gesund und zufrieden erlebten. Sie berichten von ihren Jahren als junge Erwachsene, von ihren Berufen, ihrer Zeit als Eltern. Aus der Erinnerung tauchen weniger die Herausforderungen auf, vielmehr sind es zahlreiche schöne Momente: Feste mit Freunden, der Zusammenhalt in der Familie, besondere Ereignisse. Beim Abschied drücken sie Marita Wahle innig die Hand, wollen sie oft gar nicht wieder los lassen.

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Fotos: © Malte Reiter

Titelthema

Marita Wahle ist glücklich und zufrieden mit ihrem Ehrenamt.

Besorgungen und Telefonate erledigen Andere Patienten sind froh, wenn die Gelbe Dame ihnen „von Draußen“ etwas besorgen kann, was es in der Krankenhaus-Cafeteria nicht gibt. Für die einen ist es die Lieblingszahnpasta, für die anderen die Sportzeitung oder das Finanzblatt, in dem sie sich gerne informieren. Viele haben gar keine Angehörigen in der Nähe, die ihnen etwas bringen können. Deshalb springen in so einem Fall die Gelben Damen ein. Manchmal bekommen sie einen Tipp von der Stationsschwester, welche Patienten Zuspruch gebrauchen könnten, manchmal gehen sie einfach spontan von Tür zu Tür und verbreiten gute Laune. Auch das Diensthandy ist in einigen Situationen hilfreich. Manche Erkrankten haben weder ein Telefon am Bett, noch ein Mobiltelefon dabei. Dann rufen die Gelben Damen auch mal bei einer Nachbarin an, um die Versorgung des Haus­ tieres zu sichern. Marita Wahle war 30 Jahre lang als Krankenschwester im Petrus-Krankenhaus tätig – dadurch kennt sie die Abläufe und kann den Patienten auch einiges erklären. „Jungen Leuten versuche ich, die Angst vor einer Operation zu nehmen“, erzählt sie. Wer weiß, welche Schritte auf ihn zukommen, kann gelassener damit umgehen. Oder sie versucht, mit alten Menschen zu besprechen, wie die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt aussehen könnte. Während des Lockdown Besuche sehr vermisst Während des Lockdown haben Patienten, die häufiger ins Krankenhaus müssen, den Besuch der Gelben Damen sehr vermisst. Jetzt sind sie zu beidseitigen Freude wieder möglich. Marita Wahle hatte mehrere Ehrenämter ausprobiert, Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021

bis sie bei den Gelben Damen eines fand, mit dem sie wirklich glücklich ist. Sie freut sich, wenn sie kranken Menschen eine Freude machen oder ihnen Sorgen nehmen kann. „Man bekommt viel zurück. Mir macht die Aufgabe immer wieder Spaß“, sagt sie.

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Neues aus der Medizin Foto: © Wolf Sondermann

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Nicht zu lange warten Erhard Buntrock ist Geigenbauer mit einer eigenen Werkstatt. Lange Zeit schränkten ihn starke Schmerzen in der Hüfte in seinem Alltag ein. Aus diesem Grund war er vor kurzem nun von seinen Erfahrungen. Patient im Krankenhaus St. Josef und erzählt in der Vitamin Weshalb sind Sie ins Krankenhaus St. Josef ​ gekommen? Erhard Buntrock: Vor einem Jahr wurde meine Tante mit über 90 Jahren hier an der Hüfte operiert. So konnte ich miterleben, was für ein Erfolg die OP war, wie fantastisch alles gelaufen ist und wie gut es ihr jetzt damit geht.

Ich selbst hatte auch schon lange Probleme mit der Hüfte. Im Laufe des letzten halben Jahres haben sich die Beschwerden so verstärkt, dass es für mich einfach nicht mehr erträglich war. Die Schmerzen haben mich in meinem Leben stark eingeschränkt. Ich wusste: Diese Operation brauche ich auch.

Was ist SAPV? Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung richtet sich an schwerstkranke Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. Sie soll ihre Lebensqualität und Selbstbestimmung so weit wie möglich erhalten, fördern und verbessern, um ihnen ein würdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen und auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe zu ermöglichen. Die SAPV arbeitet eng mit den betreuenden Haus- und Fachärzten vor Ort zusammen.

Kreuzstr. 51, 42277 Wuppertal, Tel.: 0202 76971620, Fax: 0202 76971621, Web: www.sapv-wuppertal.de Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021


Welche Beschwerden hatten Sie vor dem Eingriff? Erhard Buntrock: Im Grunde konnte ich gar nicht mehr laufen. Spazierengehen war unmöglich – sogar kleinste Strecken haben bei mir schlimme Schmerzen verursacht. Da ging gar nichts mehr. Wie geht es Ihnen jetzt, eine Woche nach der OP? Erhard Buntrock: Absolut perfekt. Ich brauche nicht mal mehr Krücken, die habe ich nur zur Sicherheit dabei. Schmerzen sind eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Es fühlt sich lediglich an wie ein Muskelkater, ich habe nur einen kleinen blauen Fleck. Würden Sie die OP bei Dr. Cordier auch in ​ Corona-Zeiten weiterempfehlen? Erhard Buntrock: Ohne Einschränkungen, sofort. Ich kann die OP mit bestem Gewissen weiterempfehlen. Wie oft habe ich gehört, dass jemand sagte: „Mensch, hätte ich das mal eher gemacht.“ Denn je länger man mit seinen Beschwerden herum läuft und wartet, desto schlimmer wird es. Deswegen lautet meine Devise: besser früher als später.

Chefarzt

Chefarzt Dr. Wolfgang Cordier Klinik für Endoprothetik, rekonstruktive Hüftund Kniegelenkchirurgie, Kinderorthopädie

Tel 0202 485-2501 ort.kh-josef@cellitinnen.de www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de Krankenhaus St. Josef | Bergstr. 6–12 | 42105 Wuppertal

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11 Foto: © PublicDomainPictures/pixabay.com

Neues aus der Medizin

Als Zentrum für den Bewegungsapparat zählt das „Kapellchen“, wie es von den Wuppertalern auch genannt wird, zu den größten, orthopädisch operativen Kliniken in Deutschland. Seit 2013 befindet sich hier das einzige zertifizierte Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung in Wuppertal (EPZ Max). Als Deutsches Zentrum für rekonstruktive Hüftgelenkchirurgie (DZH) genießt die Klinik überregional einen guten Ruf für gelenkerhaltende Umstellungsoperationen am Hüftgelenk, die von Chefarzt Dr. Cordier mitentwickelt wurden. Ergänzt wird das Angebot durch das breite Spektrum weiterer Kliniken am Standort des Krankenhauses St. Josef zur Versorgung von orthopädischen Patienten mit Vorerkrankungen (Zentrale Notaufnahme, Unfallchirurgie, Gastroenterologie, Geriatrie etc.). Der Sicherheitsstandard befindet sich – nicht nur durch das erweiterte Abteilungsspektrum, sondern auch durch den ausgebauten Intensivbereich – für alle Patienten auf höchstem Niveau. Wollen Sie mehr wissen, dann schauen Sie auf unsere neue Website: www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de.

02.03.21 13:46


Neues aus der Medizin

Foto: © backy3723/pixabay.com

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Schnappfinger und andere Probleme Handchirurgie ist Arbeit im Mikrometerbereich Der Handspezialist Dr. Mohamed Arafkas ist Fachmann für mikroskopische Operationen an Händen und Fingern. Das winzige Operationsfeld erfordert viel Expertise und Erfahrung. Unsere Finger erbringen täglich meisterhafte Leistungen. Wie unentbehrlich gesunde Finger für uns sind, spüren wir unmittelbar, wenn sie schmerzen, verletzt oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Das gilt besonders für den sogenannten Schnappfinger, auch „schnellender Finger“ genannt. Dabei handelt es sich um eine Sehnengleitstörung der Hand. Die Ursache liegt in einer Entzündung der Sehnenscheide und des Sehnengleitgewebes der Beuge­ sehnen, so dass der Finger meist beim Strecken „hängt“ oder „klemmt“

und jeder Griff zur Qual wird. Der betroffene Finger lässt sich dann nur noch unter Anstrengung oder durch Zuhilfenahme der anderen Hand gerade stellen. Wie entsteht dieses Phänomen?

Welche Ursachen genau zu einem schnellenden Finger führen, ist noch

nicht ganz geklärt. Die erbliche Disposition, belastende Tätigkeiten oder Verletzungen können bei der Entstehung eines Schnappfingers eine Rolle spielen. Menschen in handwerklichen Berufen sind, durch die hohe Beanspruchung von Fingern und Händen über viele Jahre hinweg, besonders betroffen. Aber auch eine spontane

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Neues aus der Medizin Überbelastung durch ausdauernde Gartenarbeit oder einen Klimmzug können die Beschwerden verursachen. Welche Therapien kommen zum Einsatz?

Zu Anfang sollte die Hand bestmöglich ruhig gestellt und geschont werden. Mit Eintreten der Symptome können zunächst auch bewährte Hausmittel Abhilfe schaffen. Die schmerzende Hand zu massieren kann wohltuend sein und Linderung schaffen. Auch kühlende Tinkturen, Cremes oder Quarkwickel werden empfohlen. Bleiben die Beschwerden bestehen, muss aber ein Arzt aufgesucht werden. Dr. Arafkas ist Chefarzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie sowie Handchirurgie und berät Betroffene über alle medizinischen Therapiemöglichkeiten. Eingriff kann minimal-invasiv vorgenommen werden

spiels von Sehnen, Nerven und Gelenken auf engstem Raum viel Erfahrung und eine umfangreiche Expertise. Um zu erreichen, dass die Sehne nicht mehr hakt und der Finger frei gleiten kann, wird das Ringband längs gespalten. Gleichzeitig wird entzündetes Gewebe entfernt. Dank der Lokalanästhesie verspüren die Patienten bei diesem Eingriff keinen Schmerz, sie können den Finger aber während des gesamten Zeitraumes bewegen. Das ist auch wichtig, denn es ermöglicht dem Operateur eine konsequente Kontrolle während er arbeitet. Die Operationszeit beträgt gerade einmal fünf bis 15 Minuten. Die operierten Patienten können schon wenige Stunden nach dem Eingriff die Klinik verlassen. Bereits nach zwei bis drei Wochen ist die Hand wieder voll belastbar. Krankengymnastik oder Ergotherapie sind in der Regel nicht erforderlich.

Die konservative Behandlung sieht zunächst eine Therapie mit Kortisoninjektionen vor. Da die Besserung meist aber nur von kurzer Dauer ist und wiederholte Injektionen das Risiko erhöhen, dabei die Sehne zu beschädigen, ist die operative Behandlung die zuverlässigere und bevorzugte Wahl von Arzt und Patient. Der Eingriff wird minimalinvasiv ausgeführt und kann unter lokaler Betäubung stattfinden. Dafür setzt der Hand­ spezialist einen kleinen Hautschnitt über dem betroffenen Ringband, dass die Fingersehne am Knochen entlangführt. Das erfordert wegen des höchst komplexen Zusammen-

Chefarzt

Dr. Mohamed Arafkas Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie

Tel 0202 299-2581 plastische.kh-petrus@cellitinnen.de www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de Petrus-Krankenhaus | Carnaper Str. 48 | 42283 Wuppertal

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© Tom Pilston / Save the Children

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Neues aus der Medizin

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Wenn die Bauchdecke plötzlich Löcher kriegt Hernienchirurgische Eingriffe sind oft notwendiger als man glaubt Vom Leistenbruch redet der Laie, von einer Hernie spricht der Mediziner. Es geht um Schwachstellen in Bauchwand oder Leistengegend, durch die Bauchfell, Darm oder andere Organe nach außen gedrückt werden. Etwa jeder vierte Mann erleidet im Laufe seines Lebens einen Leistenbruch, Bauchwandbrüche sind seltener. Der Chirurg Dr. Marc Dammann operiert im Bergischen Hernienzentrum am Krankenhaus St. Josef solche Brüche in der erklärt er das Phänomen näher. Bauchdecke. In Vitamin Warum sind Löcher in der Bauchwand so gefährlich? Dr. Marc Dammann: Meist handelt es sich um kleine Löcher, die nur wenige Zentimeter groß sind. Doch auch in diesen kleinen Öffnungen können sich inneres Bindegewebe oder Teile von Organen einklemmen. Im schlimmsten Fall kann das zu einem Darmverschluss oder gar zum Absterben von Darmteilen führen. Wodurch entstehen diese Löcher? Dr. Dammann: Im Endeffekt liegt es an einer Bindegewebsschwäche. So haben Männer deutlich häufiger Leistenbrüche, weil bei ihnen während der

Babyzeit der Hoden aus dem Bauchraum durch den Leistenkanal in den Hodensack wandert – dadurch besteht dort eine normale Öffnung, die sich bei bestimmten Risikofaktoren oder Belastungen erweitern kann. So entsteht ein Bruch, eine Hernie. Manche Menschen haben genetisch bedingt ein höheres Risiko für solche Brüche. Muss ein Bauchwand-, Leistenoder Nabelbruch immer operiert werden? Dr. Dammann: Eigentlich kann man das nur empfehlen. Als Bergisches Hernienzentrum nehmen wir an der weltweit größten Datenerhebung

für Bauchwandbrüche teil. Aus den Fakten kann man ganz klar erkennen: Brüche bilden sich von selbst nicht zurück, eher im Gegenteil. Sie machen meist irgendwann Beschwerden. Wer sich frühzeitig operieren lässt, hat weniger Schmerzen, kein Risiko für eine Not-Operation und erholt sich zügiger nach der OP. Und auch in Deutschland gibt es Menschen, die an einem Leistenbruch sterben. Was für Operationsmethoden gibt es? Dr. Dammann: Die allermeisten Brüche können heute minimalinvasiv, also über kleine Schnitte, operiert werden.

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Neues aus der Medizin Vorteile dieser Methode sind geringere Schmerzen, schnellere Belastbarkeit und Rückkehr in den Alltag. Meist wird dabei ein Kunststoffnetz eingesetzt, um die Bauchdecke und das Bindegewebe zu verstärken. Bei größeren Brüchen sind manchmal offene Operationen notwendig. Danach müssen sich die Patienten mehrere Wochen lang schonen. Was für eine Nachsorge ist nach einer Hernien-OP nötig? Dr. Dammann: Im Großen und Ganzen keine. Wir machen nach einem Jahr eine Kontrolle. Ansonsten muss der Patient nur zum Arzt gehen, wenn er Beschwerden hat. Bei einer offenen Operation empfehlen wir jedoch unseren Patienten, erst nach drei Monaten die Bauchdecke wieder stark zu belasten. Wer ist besonders gefährdet, einen solchen Bruch zu erleiden? Dr. Dammann: Rauchen ist ein großer Risikofaktor. Bei Übergewichtigen wird die Bauchdecke deutlich gedehnt, dadurch wird sie dünner und schwächer. Auch Patienten mit chronischem Husten sind gefährdet. Manchmal steckt auch etwas ganz anderes dahinter: Patienten mit Darmkrebs haben ein höheres Auftreten von Bauchwandbrüchen. Wer einen Bauchwandbruch hat, sollte deshalb eine Darmspiegelung durchführen lassen. Was gilt bei Kindern? Dr. Dammann: Bei männlichen Babys gibt es eine Schwachstelle dort, wo der Hoden entlang wandert. Wenn sich das nicht im Laufe der Entwicklung von allein schließt, oder der Nabel nicht stabil ist, sollte man den Bruch operativ ver­ schließen.

Achtung: Bauchwandbruch Anzeichen für einen Notfall Treten plötzlich starke Schmerzen im Bauchraum auf und ist von außen eine Ausbuchtung zu erkennen, sollten Sie schnell ärztlichen Rat einholen. Auch Übelkeit und Erbrechen sind Zeichen eines Notfalls.

So können Sie vorbeugen Das Vermeiden von Übergewicht und ein Verzicht auf Zigaretten sind die beste Vorbeugung vor Hernien. Wer im Bauchbereich operiert wurde, sollte direkt nach der OP keine schweren Lasten heben.

Chefarzt

Dr. Marc Dammann Klinik für Chirurgie I - Allgemein- und Viszeralchirurgie

Tel 0202 485-5301 chirurgie.kh-josef@cellitinnen.de www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de Krankenhaus St. Josef | Bergstr. 6-12 | 42105 Wuppertal

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Fit werden, fit bleiben

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Futter für die Abwehrzellen Durch den eigenen Lebensstil Erkrankungen vorbeugen Unser Immunsystem ist ein Wunder. Die Zellen der körpereigenen Abwehr unterscheiden im Regelfall zwischen Krankheitserregern, die für den Körper schädlich sind, und harmlosen Stoffen aus der Umwelt, zum Beispiel Nahrungsbestandteilen. Die Immunzellen erkennen Erreger, schalten sie aus und beugen so Infektionen vor oder sie sorgen in vielen Fällen dafür, dass eine Krankheit rasch überstanden wird. Eine bestimmte Gruppe von Immunzellen, die Killer­ zellen, gehört zur vordersten Front der Immunabwehr. Die Killerzellen erkennen und töten infizierte Zellen ab, entdecken auch Krebszellen, also Zellen, die sich unkontrolliert vermehren, und machen sie ebenfalls unschädlich. Es gibt zwei Formen von Killerzellen: Die cytotoxischen T-Zellen, auch T-Killerzellen genannt, und die natürlichen Killer­ zellen oder NK-Zellen. Sie gehören zu den weißen Blutzellen und patrouillieren über den Blutkreislauf durch den ganzen Körper – immer auf der Suche nach infizierten oder entarteten Zellen. Je besser diese Zellen mit ihren martialischen Namen ihre Funktion ausüben können, umso stärker sind Menschen vor Krankheiten geschützt. Wir können einiges dafür tun, unser Immunsystem und damit auch die in vorderster Front stehenden Killerzellen zu stärken: in erster Linie durch Bewegung und Ernährung. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, dass der Körper alle die Stoffe – zum Beispiel Vitamine und

Mineralstoffe – erhält, die für ein reibungsloses Funktionieren der Killerzellen nötig sind. Ein paar Stoffe sind dabei besonders wichtig, unter anderem etwa Zink. Zink für die Produktion der weißen Blutkörperchen Zink wird für die Produktion der weißen Blutzellen benötigt. Männer sollten zwischen 11 Milligramm (mg) und 14 mg Zink pro Tag über die Nahrung aufnehmen, Frauen zwischen 7 mg und 10 mg. Die Höhe der Zinkzufuhr ist abhängig davon, ob gleichzeitig viel Phytat in der Nahrung enthalten ist. Phytat ist ein in Pflanzen, vor allem in Hülsenfrüchten wie Linsen & Co. sowie in Vollkorngetreide vorkommender Stoff, der Zink bindet, sodass das Zink weniger gut vom Körper aufgenommen wird. Wer also eine Ernährung bevorzugt, die reich an Hülsenfrüchten und arm an tierischen Nahrungsmitteln ist, benötigt mehr Zink. Zink kommt vor allem in Eiern, Käse, Milch, aber auch Rindund Schweinefleisch vor, doch auch Nüsse sind reich an dem für die Killerzellen wichtigen Mineralstoff. Mageres Eiweiß, Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021


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zum Beispiel enthalten in Quark, Joghurt oder Hüttenkäse, ist ebenfalls für die Produktion von weißen Blutzellen und damit auch von Killerzellen unerlässlich. Das Gleiche gilt für Vitamin C, das vor allem in Gemüse und Obst vorkommt. Besonders reich an Vitamin C sind Zitrusfrüchte, aber auch Kohlsorten, Tomaten und schwarze Johannisbeeren. Kurzkettige Fettsäuren im Mikrobiom Daneben hat wohl auch die Zusammensetzung der Darmbakterien – das Mikrobiom des Darms – eine Wirkung auf die Immunzellen. Die Forschung entdeckt hier immer wieder neue Details. Produziert das Mikrobiom eine größere Menge sogenannter kurzkettiger Fettsäuren, gerät das Immunsystem weniger leicht aus dem Ruder, sodass Erkrankungen wie chronischem Rheuma oder Diabetes mellitus vorgebeugt wird. Eine günstige Wirkung auf das Mikrobiom und damit auch auf das Immunsystem hat laut wissenschaftlicher Studien regelmäßige Bewegung. Mithilfe von Sport erhöht sich die Zahl von Bakterien, die kurzkettige Fettsäuren herstellen. Die Quintessenz: Wer sich gesund und ausgewogen ernährt und mehrmals wöchentlich Sport macht, sorgt für ein kräftiges Immunsystem und stärkt damit auch die wichtigen Killerzellen.

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Fit werden, fit bleiben

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Joghurt, Sauerkraut & Co. Warum fermentierte Nahrungsmittel im Trend sind Bakterien und andere Mikroorganismen wie Hefepilze sind bei weitem nicht immer schädlich, viele von ihnen sind sogar ausgesprochen nützlich. Etwa die Mikroorganismen, die auf unserer Haut und im Darm leben und zum Beispiel dazu beitragen, den Säureschutzmantel der Haut aufrechtzuerhalten. Außerdem erhöhen Mikroorganismen durch Fermentation die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln. Sauerkraut und Joghurt sind Paradebeispiele dafür. Bei der Fermentatio­n wandeln zum Beispiel Milchsäurebakterien Zucker in Milchsäure um – sie verdauen unsere Nahrung sozusagen vor, wodurch diese länger haltbar und oft auch besser verdaulich wird. Das bringt weitere Vorteile: Nahrungsmittel und die in ihnen enthalten Nährstoffe sind nicht nur zu bestimmten Saison-Zeiten, sondern das ganze Jahr über verfügbar. Auf Schiffsreisen wurde früher zur Vorbeugung der Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut zum Beispiel Sauerkraut mitgeführt, das durch die Fermentation eine lange Haltbarkeit bekommt.

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Fit werden, fit bleiben Wie geht das mit dem Fermentieren? Fermentieren ist ganz einfach: Zerkleinertes Gemüse etwa wird mit Salz vermischt oder in Salzlake getaucht. Das Salz zieht Wasser aus dem Gemüse. Daraufhin beginnen die Bakterien, die natürlicherweise auf dem Gemüse vorkommen, unter Luftabschluss, bei Zimmertemperatur die in den Nahrungsmitteln vorkommenden Zuckerarten in Milchsäure umzuwandeln. Die Nahrungsmittel bekommen dadurch nach einigen Tagen bis Wochen einen säuerlichen Geschmack. Um die Fermentation zu stoppen, müssen die Lebensmittel gekühlt werden. Fermentierte Nahrungsmittel und die Gesundheit Fermentierte Nahrungsmittel werden immer beliebter, vor allem, weil viele Anhänger der Fermentation der Ansicht sind, dass die in den Nahrungsmitteln enthaltenen Mikro­ organismen sich positiv auf die Gesundheit auswirken. So sollen sie die Vielfalt der im Darm lebenden Bakterien erhöhen und sich damit etwa günstig auf das Immunsystem auswirken. Möglicherweise ist da durchaus was dran, doch lässt sich ein direkter Zusammenhang zwischen Mikroorganismen, die mit selbstfermentierten Nahrungsmitteln aufgenommen werden, und einem gesundheitlichen Nutzen in der Regel nicht nachweisen. Einer der Gründe: Die Nahrungsmittel, die fermentiert werden, sind – abhängig von der Anbauregion etwa – mit ganz unterschiedlichen Mikroorganismen besiedelt. Es ist also nicht möglich festzustellen, welche Mikroorganismen durch den Verzehr fermentierter Speisen tatsächlich in den Körper gelangen. Doch unabhängig davon ist die Fermentation eine Bereicherung: Sie verleiht Nahrungsmitteln einen ganz besonderen Geschmack, außerdem enthalten viele fermentierte Nahrungsmittel zahlreiche Vitamine und Ballaststoffe und sind schon deshalb gut für die Gesundheit.

Kimchi-Paste Zutaten: 250 ml Wasser, 3 Esslöffel Reismehl, 4–6 Knoblauch­ zehen, 1 kleines Stück frischer Ingwer (ca. 4 cm), 1 Apfel, 1 Esslöffel Fisch- oder Sojasoße, 3 Esslöffel koreanisches Chilipulver (Gochugaru) oder Chili­ flocken, 1 Bund Frühlingszwiebeln Zubereitung: 1. Für die Paste das kalte Wasser mit dem Mehl in einen Topf geben und unter ständigem Umrühren erhitzen, bis die Mischung sämig geworden ist. 2. Den Knoblauch, den Ingwer und den Apfel schälen, klein hacken und mit einem Pürierstab pürieren. Die Fisch- oder Sojasoße und das Chilipulver hinzufügen und mit der Reismehlmischung vermengen. Die Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in feine Ringe schneiden und hinzufügen. Den vorbereiteten Chinakohl mit der Paste gut vermischen. 3. Das Kimchi in ein ausreichend großes Glas füllen und festdrücken, sodass sich keine Lufteinschlüsse in der Mischung befinden. Einen Deckel auf das Glas legen, das Glas darf jedoch nicht fest verschlossen werden und zwischen Kimchi und Deckel sollte ein Abstand von 2–3 Zentimetern bleiben, weil bei der Fermentierung Gase entstehen. 4. Bei Zimmertemperatur das Kimchi nun vier Tage fermentieren lassen, bis es verzehrfertig ist. Anschließend im Kühlschrank aufbewahren.

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Fit werden, fit bleiben

Foto: © Sathish kumar Periyasamy/pixabay.com

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Sonnenaufgangs­ wanderungen in NRW Im Dunkeln aufstehen, in der Dämmerung loswandern, sehen, hören, riechen, wie die Natur langsam erwacht und anschließend den Sonnenaufgang bewundern: Solche magischen Momente lassen sich erleben, wenn Sie vor dem Hellwerden starten und in den beginnenden Tag hineinlaufen. In Zeiten von Corona sind geführte Wanderungen allerdings noch Mangelware. Jedoch ist es mit einem Wanderführer oder einer Wander-App kein Problem, sich eine Tour herauszusuchen und in den Sonnenaufgang zu laufen, zum Beispiel in der Rureifel. Tour an die eigenen Fähigketen anpassen Natürlich muss die Tour an die eigenen Fähigkeiten angepasst sein. Und sie sollte möglichst über Wanderwege gehen, denn wer in der Dämmerung mit einer Taschenlampe in unwegsamem Gelände wandert, kann leicht ins Straucheln geraten und sich verletzen. Nicht zuletzt sollte der Start so getimt sein, dass der Aussichtspunkt, von dem aus der Sonnenaufgang betrachtet werden soll, pünktlich erreicht wird, wenn die Sonne schließlich am Horizont erscheint. Von Wuppertal aus lädt der Burggrafenberg mit immerhin

stolzen 282 Metern zu Aufstieg und Ausblick ein. Start ist an der Rhönstraße (bis hierher fahren öffentliche Verkehrsmittel), man kann aber auch an der Kaisereiche starten. Von dort geht es zum Bahnhof Burgholz und weiter an den großen Insektenhotels am Wegrand in Richtung Arboretum Burgholz, der größten Baumsammlung Deutschlands. Hier wurden seit 1820 über hundert Nadelund Laubbaumarten aus aller Herren Länder angepflanzt. Vom Burggrafenberg schließlich hat man einen wunderschönen Blick weit über das Tal der Wupper hinweg. Je nachdem welche Tour man wählt, ist die Strecke zwischen 7 und 8,5 Kilometer lang. Details und Streckenbeschreibung findet man bei Komoot unter dem Stichwort "Burggrafenberg". Wochenendtouren ins Siebengebirge oder in die Eifel Wer eine etwas weitere Anfahrten nicht scheut, kann im Frühtau den Großen Ölberg im Siebengebirge erklimmen. Von dort hat man einen wunderbaren Blick ins Rheintal hinein und über die Eifel. Eine Tour lässt sich zum Beispiel vom Parkplatz Ölbergringweg in Königswinter-Margarethenhöhe starten. Von dort ist der Weg zum Ölberg-Gipfel ausgeschildert. Bei einem Ausflug in die Eifel lädt eine Wanderung von Woffelsbach zum Rurseeblick im Naturpark Hohes Venn-Eifel ein zu einem wunderbaren Blick auf den Rursee. Routen gibt es z. B. bei www.komoot.de Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021


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Immer für Sie im Einsatz! Frühnebelzauber Die beste Zeit für Sonnenaufgangswanderungen sind im Spätsommer und im Herbst. Die Sonne geht dann nämlich erst nach 6 Uhr auf. Und im Herbst ist die Wahrscheinlichkeit für Frühnebel hoch, das zaubert wunderbare Landschaftsbilder und ein grandioses Naturspektakel von Licht und Wolken.

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Longcovid: Rund 80 Prozent betroffen Über die möglichen Spätfolgen einer Corona-Infektion Auch im Wuppertaler Petrus-Krankenhaus haben sich die Experten der Klinik für Pneumo­ logi­e, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema Longcovid beschäftigt. Besonders von Spätfolgen betroffen sind Patienten, die auf einer Intensivstation beatmet und behandelt wurden. „Das sogenannte Post-Intensive-Care-Syndrom, kurz PICS genannt, stellt eine häufige und ernste Komplikation der Behandlung dar und kann später zu deutlichen Einbußen in der Lebensqualität führen“, erläutert Dr. Sven Stieglitz, Chefarzt der Klinik. Das Syndrom zeichnet sich durch Lähmungen sowie kognitive und emotionale Störungen aus. Diese Symptome können entweder einzeln oder kombiniert auftreten. Hilfe finden Betroffene mit Corona-Langzeitfolgen (Longcovid) in erster Linie bei ihrem behandelnden Arzt oder einem niedergelassenen Pneumologen. Bei Bedarf bzw. bei notwendigen, weitergehenden Untersuchungen ist eine Einweisung ins Petrus-Krankenhaus möglich. Unter der Leitung von Dr. Stieglitz bietet das Haus für Betroffene in diesem Fall ein Longcovid-Behandlungsangebot. „Hier wird zunächst eine genaue Diagnose gestellt. Wichtig ist auch, dass andere Erkrankungen nicht übersehen werden, die unter Umständen Longcovid nur vortäuschen“, berichtet der Chefarzt. Die gute Nachricht: Je nach Ursache der Sym­ptome, die z. B. die Lunge, das Herz oder die Nerven betreffen, kann dann ggf. eine individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie und Rehabilitation gewählt werden. Sollte eine lungenfachkundliche Abklärung nicht ausrei-

chen, so profitieren diese Patienten auch von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit im Haus. Bei Herzproblemen würde etwa die Klinik für Kardiologie informiert und der Patient dort entsprechend weiterbehandelt. Unnötige weite Wege oder Fahrten entfallen durch ganzheitliche und interdisziplinäre Behandlungsmöglichkeiten. Therapeutische Leistungen können zudem im RTZ Regionales TherapieZentrum am Petrus-Krankenhaus weitergeführt werden. Die dortigen Kollegen erstellen nach Bedarf und in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten individuelle Trainingspläne für Longcovid-Betroffene.

Chefarzt

Dr. Sven Stieglitz Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlafund Intensivmedizin

Tel 0202 299-2302 lungenzentrum.kh-petrus@cellitinnen.de www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de Petrus-Krankenhaus | Carnaper Str. 48 | 42283 Wuppertal

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Hätten Sie es gewusst? Fakten zu Longcovid:

Bei den Longcovid-Betroffenen sind auffällig viele unter 50 Jahren alt.

80 Prozent der Patienten, die von einer SARS-CoV-2Infektion genesen sind, leiden unter Langzeitbeschwerden. Die fünf häufigsten Symptome sind dabei: - Fatigue (58 %) - Kopfschmerzen (44 %) - Aufmerksamkeitsdefizite (27 %) - Haarausfall (25 %) - Luftnot (24 %).

Foto: © Petrus-Krankenhaus

Häufig beobachtet wurden außerdem: - Riechverlust (21 %) - Geschmackverlust (23 %) - Husten (19 %) - Schmerzen und Beklemmungen im Brustbereich (16 %) - Gedächtnisschwierigkeiten (16 %) - Ängste (13 %) - Depressivität (12 %). Deutlich häufiger betroffen von den Langzeitfolgen sind Frauen. Die Forschung nimmt an, dass die Ursache im aktiveren Immunsystem von Frauen liegt. IHRE INDIVIDUELLE PFLEGE IST UNS WICHTIG!

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Foto: ©Андрей Яланский - stock.adobe.com

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Neue Rundumbetreuung Das Petrus-Krankenhaus schafft eine zentrale Stelle für die Betreuung seiner Patienten vor und nach einem stationären Aufenthalt Ein Krankenhausaufenthalt ist häufig mit vielen Fragen und Ängsten verbunden. Im PetrusKrankenhaus an der Carnaper Straße sollen den Patienten diese so weit wie möglich im Vorfeld beantwortet und genommen werden. Und auch für die Zeit nach einer Operation oder Behandlung, wenn oft eine weitere medizinische Betreuung nötig ist, sollen sie eine Anlaufstelle und einen Ansprechpartner haben. Dazu wird im Herbst im Petrus-Krankenhaus die sogenannte Zentrale ElektivAmbulanz (ZEA) eingerichtet.

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Fotos: © Petrus-Krankenhaus

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In der Zentralen ElektivAmbulanz ZEA werden die Patienten bereits vor ihrem geplanten Eingriff im Petrus-Krankenhaus aufgeklärt. So können alle anstehenden Fragen mit den Ärzten besprochen werden. Auch nach dem Eingriff bleibt die ZEA zentrale Anlaufstelle und bietet immer einen festen Ansprechpartner bei der medizinischen Weiterbehandlung.

In der ZEA finden die Terminsprechstunden der chirurgischen und internistischen Fachbereiche sowie der Anästhesie statt. Hier werden auch die Vorbereitungen rund um einen stationären Aufenthalt zentral organisiert. Das bedeutet beispielsweise, dass der behandelnde Arzt die Patienten vor dem Krankenhausaufenthalt in

der ZEA über die Narkose und den geplanten Eingriff aufklärt. Auch nach der Operation, wenn sie die Station wieder verlassen haben, bleibt die ZEA Anlaufstelle. Die OP-Wunden werden hier weiterversorgt und bei Fragen stehen die Ärzte jederzeit bereit. Weiterhin findet in der ZEA die Berufsgenossenschaft-Sprechstunde

der Unfallchirurgie statt. Ein großer Vorteil: Die gesamte Betreuung und Versorgung erfolgt unter einem Dach und aus einer Hand. Für die Patienten entfallen nicht nur lange Wege, sondern auch zusätzlicher Verwaltungsaufwand. Auch am Krankenhaus St. Josef soll demnächst eine ZEA entstehen.

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Mehr Lebensqualität Plastisch-Ästhetische Chirurgie im MVZ Medi-Wtal IV Das MVZ Medi-Wtal IV (Chirurgie) an der Alten Papier­fabrik hat sein Angebot um das Spektrum der PlastischÄsthetischen Chirurgie erweitert. Facharzt Dr. med. Mohamed Arafkas führt dort Beratungen und ambu­lante Behandlungen durch. „Plastisch-ästhe­ tische Eingriffe – schon ganz kleine Maßnahmen – dienen dem Zugewinn von Lebensqualität“, erklärt Dr. Arafkas. Seit Mai 2021 bietet Dr. Arafkas einen zusätz­lichen Anlaufpunkt für Patienten aus den Einzugsgebieten Wupper­tal, Kreis Mettmann und Ennepe-Ruhr-Kreis. Als eines der größten Versorgungszentren des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef verfügt das MVZ IV auf rund 400 m2 über zwei Wartezimmer und sieben Behandlungsräume. Auf der darüber liegenden Etage finden ambulante Operationen statt. „Ohranlegung und Lidstraffung gehören zu den häufigsten Eingriffen“, sagt Dr. Arafkas, der bereits für renommierte Praxen auf der Düsseldorfer Königsallee gearbeitet hat. Umfassende Beratung ist für ihn essenziell: „Ich lege großen Wert darauf, meine Patienten rundum aufzuklären und alle ihre Fragen vollständig zu beantworten. Nur so können sie fundiert über weitere Schritte entscheiden.“

Neuer Standort für das MVZ Medi-Wtal III Neuer Standort, umfassende Versorgung: Das Medizinische Versorgungszentrum III – Praxis für Orthopädie und Koloproktologie, bisher an der Friedrich-EbertStraße in Elberfeld, bündelt seine Kompetenzen nun an der Bergstraße 5-11, gegenüber dem Krankenhaus St. Josef. „Damit erweitern und optimieren wir unser Behandlungsspektrum“, sagt Dr. med. Dirk-Joachim Stolber, Facharzt für Orthopädie, spezielle Schmerztherapie und Sportmedizin sowie Ärztlicher Leiter des MVZ. Gemeinsam mit Emilio Quiros Perea deckt Dr. Stolber die gesamte konservative und Teile der ambulantoperativen Orthopädie ab. Für die neue Disziplin Koloproktologie im MVZ III ist Dr. med. Thomas Kuruc als Facharzt für Chirurgie/Proktologie diagnostisch und operativ zuständig. „Mit diesem Zusammenschluss stärken wir den Standort für unsere Patienten“, ergänzt Dr. Stolber. „MVZ und Krankenhaus arbeiten eng zusammen und bieten den Patienten kurze Wege, konzentriertes interdisziplinäres Fachwissen sowie ambulant wie stationär dieselben Ansprechpartner.“ www.mvz-medi-wtal.de

MVZ Medi-Wtal IV

MVZ Medi-Wtal III

(Chirurgie/Plastisch-Ästhetische Chirurgie) Friedrich-Ebert-Str. 128 a, 42117 Wuppertal Tel 0202 309-9970 Fax 0202 309-99767

(Orthopädie und Koloproktologie) Bergstraße 5-11, 42105 Wuppertal Tel 0202 4459-770 Fax 0202 4459-771

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Fotos: © Malte Reiter Fotografie

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Alle unter einem Dach Die HNO-Klinik zieht ins Petrus-Krankenhaus Das Petrus-Krankenhaus an der Carnaper Straße in Wuppertal beherbergt seit September auch die Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, die bisher in der St. Anna-Klinik in Elberfeld untergebracht war. Der Umzug fand in zwei Etappen statt (erst der stationäre, dann der ambulante Bereich). „Die Patienten profitieren vor allem von der verbesserten interdisziplinären Zusammenarbeit bei komplexeren Krankheitsbildern“, freut sich Prof. Dr. Götz Lehnerdt, Chefarzt der HNO-Klinik. Die Kooperationspartner für Radiologie, Onkologi­e, Strahlentherapie u. a. finden sich jetzt unter einem Dach. Zudem kann die HNO die neue, moderne Intensivstation nutzen, und die Patienten können ihr Zimmer auf der Wahlleistungsstation buchen. Der Ambulanzbereich wurde nach speziellen akustischen Vorgaben konzipiert

Untergebracht ist die HNO-Klinik in der sogenannten Norderweiterung. In der dritten Etage des Neubaus befindet sich die Bettenstation, auf der vierten Etage liegt der Ambulanzbereich, der nach speziellen akustischen Vorgaben konzipiert wurde. So verfügen die Audiometrieräume über gezielte Schallschutzisolierungen für funktionsdiagnostische Untersuchungen und auch die Räume für Hirnstamm­ audiometrie, Gleichgewichts- und Schwindeluntersuchungen sowie für die Anpassung von Cochlea-Implantaten wurden akustisch angepasst. Das Bergische Hörzentrum Wuppertal, das auf die Behandlung von Hörstörungen bei Kindern und Erwachsenen spezialisiert ist, wurde in die HNO-Ambulanz integriert. Jan Köhler, Kaufmännischer Direktor des Klinikverbunds St. Antonius und St. Josef, freut sich, dass die HNO-Klinik durch den Umzug ein Setting erhalten hat, das den Ansprüchen einer großen Klinik gerecht wird. Bisher verzeichnete Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021

die Klinik ca. 11.000 Patientenkontakte pro Jahr, die Zahl dürfte künftig steigen. „Die neuen Räumlichkeiten und der Standort bieten uns strukturell die besten Voraussetzungen, eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung für die Zukunft zu sichern“, so Köhler.

HNO-Klinik: Direkter Zugang über den Parkplatz Nord Wichtig für Besucher und Patienten: Der Zugang zur HNO-Klinik am Petrus-Krankenhaus führt über den erweiterten Parkplatz Leimbachstraße („Parkplatz Nord“) direkt zur Klinik.

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Foto: © FGH

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Schlechte Noten? Unter Umständen kann es am Hörvermögen des Kindes liegen Wenn es in der Schule nicht gut läuft, können auch Hörprobleme die Ursache sein – ein Hörtest für Schulkinder und Jugendliche beim Hörakustiker gibt Aufschluss. Forscher empfehlen, Schüler mit Lernschwierigkeiten unklarer Ursache auch bezüglich ihres Gehörs untersuchen zu lassen. Gutes Hören ist von Geburt an Voraussetzung für eine ungehinderte Entwicklung der sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten. Die Zusammenhänge von schulischen Leistungen und gutem Hören gehören nicht zu den ersten Themen, wenn bei Elterngesprächen oder in der Familie die Zeugnisse besprochen werden. Doch zu möglichen körperlichen Störungen zählt auch das Hörvermögen eines Kindes. Eine verminderte Anz_3Klang_180x85mm_VitaminW.pdf 1 31.08.18 13:34 Hörfähigkeit ist noch nicht einmal so selten wie oft ange-

nommen. Bei etwa 80 Prozent der Vorschulkinder treten erkältungsbedingte Mittelohrprobleme (Paukenerguss) auf, die mit einem Hörverlust von 20 bis 30 Dezibel einhergehen und häufig unerkannt bleiben, weil sie nicht wehtun. Wenn solche Hörstörungen länger anhalten oder wiederholt auftreten, kann das Auswirkungen auf die Hörentwicklung

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Treffpunkt Gesundheit haben, berichten Wissenschaftler der Jade Hochschule. Doch auch bei geringfügig ausgeprägten Hörminderungen unter 25 Dezibel, die nicht als klinisch relevant gelten, sind negative Effekte auf schulische Leistungen sowie allgemeine Verhaltensprobleme nachweisbar, wie eine niederländische Studie belegt. Hört ein Kind nicht gut, bleibt es auf vielen Entwicklungsfeldern hinter den Gleichaltrigen zurück. Bereits im vorschulischen Alter ist gutes Hören Grund­ voraussetzung für eine ungehinderte Lernentwicklung. In der Schule wirken sich diese Defizite nachteilig aus, wenn es darum geht, die Lehrer zu hören und zu verstehen. Für den Lernerfolg ist es wichtig, dass sich Kinder im Unterricht an Lernspielen, Gruppenarbeiten und Diskussionen beteiligen und mit eigenen Beiträgen zu Wort melden. Doch gerade in diesen komplexen, vielstimmigen Situationen haben es junge Menschen mit Hörschwäche besonders schwer, da sie das Gesagte meist nur lückenhaft erfassen und verarbeiten können. Durch fehlende Hörinformationen schweifen die Gedanken ab und die Konzentration leidet. Nicht selten werden mangelnde Aufmerksamkeit und fehlende Beteiligung am Unterricht mit schlechter Leistung gleichgesetzt. Die betroffenen Kinder ziehen sich dann zurück und werden im Klassenverbund unter Umständen sogar isoliert.

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Vermeiden lassen sich solche Fehlentwicklungen durch rechtzeitige und regelmäßige Hörtests. Während bei den Klein- und Vorschulkindern durch die Regeluntersuchungen (Neugeborenenhörscreening, Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, schulärztliche Untersuchung) der Hörstatus regelmäßig kontrolliert wird, gerät bei Schulkindern und Jugendlichen die routinemäßige Überprüfung der Hörleistung schnell aus dem gesundheitlichen Blickfeld, was später auch für viele Erwachsene zutrifft. In jedem Alter kann das Gehör durch Infektionskrank­ heiten, übermäßige Schalleinwirkung oder andere Einflüsse geschädigt werden. Gerade die anfangs leichten Beeinträchtigungen bleiben meistens unbemerkt, da sie zunächst kompensiert und durch Gewöhnungseffekte verdeckt werden. Dennoch wirken sie sich zunehmend negativ auf Konzentration und Aufmerksamkeit aus. Regelmäßige Hörtests, die von Hörakustikern kostenlos durchgeführt werden, sollten grundsätzlich zur persönlichen gesundheitlichen Vorsorge zählen. Besonders wichtig bei Kindern: Sie hören noch nicht wie Erwachsene, da sie in ihrer Entwicklung das Erkennen und Zuordnen von Geräuschen erst noch lernen müssen. Deshalb wenden Hör­akustiker hier spezielle Testverfahren (Hören im Störschall, Sprachtests) an. Wird eine Hörminderung festgestellt, lässt sich diese durch die Anpassung auch kindgerechter Hör­systeme ausgleichen. (FGH) Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021

DAS ALBUM SAGT IHR MEHR ALS JEDES „WEISST DU NOCH“. „Mit diesem Bilderalbum bringen wir Ordnung in Elsas Lebensgeschichte. Und füllen die Lücken – jeden Tag aufs Neue.“ Ruth V., Persönliche Betreuungskraft bei Home Instead

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Foto: © Gustavo Fring/pexels.com

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Impfungen für Erwachsene Sicherer Schutz vor gefährlichen Krankheiten

Das Thema „Impfungen“ ist seit der Covid-19-Pandemie fast täglich in den Medien. Genauso wichtig wie die empfohlenen Impfungen gegen das Corona-Virus ist für Erwachsene jedoch auch der Impfschutz gegen andere schwerwiegende Infektionserkrankungen. Gerade Menschen, die 60 Jahre oder älter sind, sollten ihren Impfschutz regelmäßig überprüfen. Denn bei ihnen können bestimmte Erkrankungen einen schwerwiegenderen Verlauf nehmen. Sie sollten mit ihrem Arzt besprechen, welche Impfungen individuell sinnvoll sind. Generell empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut folgende Impfungen: Alle Personen ab 18 Jahren sollten die Impfung gegen Tetanus regelmäßig (meist alle zehn Jahre) auffrischen lassen. Eine Infektion mit den Bakterien, die Tetanus – auch Wundstarrkrampf genannt – verursachen, verläuft ohne Impfschutz häufig tödlich. Auch die Impfung gegen Diphterie sollte regelmäßig alle zehn Jahre, oft in Kombination mit der Tetanus-Impfung, aufgefrischt werden. Diphterie ist eine schwerwiegende Atemwegserkrankung, die noch immer nicht ausgerottet ist. Gegen Pertussis oder Keuchhusten sollte im Alter von 18 Jahren die dritte Auffrischimpfung durchgeführt werden. Eine Impfung gegen Pneumokokken sollte standardmäßig im Alter von 60+ vorgenommen werden, denn die Bakterien können schwerwiegende Atemwegsinfektionen hervorrufen. Wer im Alter von 18 Jahren noch nicht gegen Masern geimpft wurde, sollte es

nun dringend nachholen. Die Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern können einen schweren Verlauf nehmen. Um vor einer Infektion mit dem Herpes ZosterVirus geschützt zu sein, die vor allem im Alter ab 50 Jahren schwerwiegende Verläufe der Gürtelrose hervorrufen kann, empfiehlt die STIKO allen Menschen ab 60 Jahren die Herpes Zoster-Immunisierung. Sie besteht aus zwei Impfungen, die im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht werden. Eine jährliche Impfung gegen die Grippe (Influenza) wird ebenfalls allen Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Daneben gibt es weitere Impfungen, welche die STIKO unter bestimmten Voraussetzungen empfiehlt. Wer zum Beispiel in einem Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME /eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung) wohnt, die durch Zecken übertragen wird, sollte die Möglichkeit einer FSME-Impfung unbedingt wahrnehmen. Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2021


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